„Fnihti«, Wohtkaiid, Zildiig fir Alli." «r S» Freitag I. April t«»«. IX. Jahrgang. itli» Soimlag, Miltwoch und Areitaji. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., lnilbjählig .1 fl., viertelicihria Ist. nß Haus monatlich Ii)kr. nnt ^ostvcrse?idttttg: Iiaiizjährig 8 sl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die eil! Mal gespaltene Garmondzeile wird bei ___kliu Iv, vel zweimaliger m>t 15, bei dreimaliger mit LVfr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Jnseraten-Stempelgebiihr 50 kr . für Zustellung einmaliger Einschaltung kommen. Zur Geschichte des Tages. Ein Ministerrath soll dieser Tage stattfinden, in lvelchem unter Anderm auch die Frage der Wiener Industrieausstellung zur Verathuua und Beschlußsassung gebracht »Verden dürfte. Als vor einigen Wochen der Herr Feldbischof der Armee eine Aasten ördnung vorschrieb, die bekanntlich mit den StaatSgrundgesetzen im Widerspruche stellt, fand sich dem Vernehmen nach der Kriegminister v. Kuhn veranllißt. in einer Note den Feldbischof aufzufordern, sich wessen seine» eigenmächtigen Bcrt,thtnS zu rechtfertigen. Den Kriegsminister scheint die Antlvort nicht befriedigt zu haben, denn man erzahlt sich in militärischen Kreisen. eS sei neuerlich beim Kaiser beantragt worden, den Herrn Feldbischof vom Amte zu entfernen. Die Aufstandsversuche in Pavia und Piacenza haben in Oberitalien an verschiedenen Punkten Mahlfteuer Unruhen im Gefolge ge-habt. So wurden in Parma die KontroU Apparate zerstört und viele Waffen und Orsini-Bomben konfiszirt. In Albia Jngrasso haben die in Pavia zersprengten Insurgenten zu rauben begonnen; sie »vurden aber verjagt. Neues Unglück in Wieliezka. — Große Bestürzun«i. Eine Hiobspost ist aus Wleliczka eingetroffen. Ein neuer Wnssereinbruch ist im dor-tigem Salzbergtverke erfolgt. 3n Lemberg herrscht über die Katastrophe allgemein große Bestürzung. Der Mord i« Anteit md die Vefchvortiitn i> Tour». lSS gibt wenige nichtpolitische Ereignisse. welche durch ungefähres Zusammentreffen von Umstimden so sehr zur Wichtigkeit eines politischtn Momentes gekommen lvären, als die Unthat Pierre Napoleons und der Schluß deS Dramas vor den Geschworenen von Tours. Frankreich, das an tragische» Erscheinungen in der Rubrik „Mordthaten" nicht hinter anderen Staaten zurücksteht, sondern im Gegentlieile, obgleich cs zu den civilisirtesten Staaten sich rechnet, auch an bestialischen Ausbrüchen in diesem Genre anderen Ländern vorausgeht, hat seinen Troupmann und anderen Mördern die verdiente, gesetzliche Strafe angedeihen lassen und man erivartete d.iher, das; auch in diesen» eklatanten, für jeden Gerechtigkeitsgefühl Besitzenden klarem Falle, der Gerechtilikeil ein, »venn auch noch so geringes Opfer gebracht werde, um in detn Volke den für ein staatliches ul»d moralisches Bestehen so nothwendigen Gerechtigkeitssinn zu erhalten. Leider hat der Servilismus der Franzosen so manches ekle Beispiel von Hintansetzung der moralischen Weltordnung gegeben. leider konnte man schon Jahrzehente hindurch sehen, ivie der CäsarismuS alle Sitte und Moral im sranzösischen Volke zu Gruttde gerichtet, wie nach dem Winke des Einzelnen die seilen Knechte im Staube sich »vinden. um sich Ihm gefällig zu zeigen, können sie nur »uif anderer Seite sich IM Kothe gemeiner Leidenschaften wälzen und ihr »vidersirebendeS politisches Ge»visstN betäuben; daß sie aber selbst das nioralische. rein menschliche Rechlögefühl dieseii ihren Götzen zu opfern im Stande seien, daß sie eine von der ganzen Welt verurtheilte Untl)at durch ihr „Nein" als „nicht geschehen" erklären wollen, das hat doch allgemeines Erstaunen, gemeinsame Entrüstung hervorgerufen. Daß das militärische .Kommando, welches die Söhne Frankreichs über das Meer gesandt und dort zu Tausenden hinschlachten ließ, um zu Hause Ruhe zu l)aben. auch die Gewissen der Richter und Geschworenen zu ihrem Ausspruche gedrängt, ist der traurigste Beweis von der mora-tischen Fäulniß. »velche dcn mit schönen äußerlichen Iejzen prunkenden Kadaver, „Kaiserlhum Frankreich" genannt, für das Grab reif ae-macht hat. Das eckelhaste Sch^^uspiel. welches der Bevölkerung Frankreichs in TourS vorgeführt lvurde. die Parteilichkeit, »velche sich der Präsident tväh-rend der Gerichtsverhandlung zu Schulden kommen ließ, indein er dem notorischen Mörder die Zeugen beschimpfen und ihin dafür kaum eine Rüge zu Theil werden läßt, tvährcnd er den in gerechter Entrüstung aufbrausenden Zeugen Fonvielle wegen Beleidigung des hohen Gerichts-Hofes zu zehn Tagen Arrest verurtheilte; daß BeifaUöäußerungen für die Belastungszeugen alsogleich unterdrückt, dieselben aber beiden lügenhaften Hinimet- lind HSlleiifahrt. Reiseabenteuer in den Alpen. (S ch l u ß.) Die Augen »vurden durch buschige Brauen verborgen, »ind glichen zwei in der Asche glimmenden Kohlen. „Wo um des Himmels Willen ko»nmt Ihr her?" so redete er mich ohne alle andere Begrüßung an. „Bon dort herab", entgegnete ich. „Das sehe ich »vohl. Auf welchem Wege aber seid Ihr dahin gelangt? Ich suche schon so lange die Möglichkeit, den Getnjen dort den Rückzug abzuschneiden, doch bis jetzt vergebens. Ohne fliegen zu können, hielt ich eS für unmöglich, den Grat zu erreichen. " „Ich bin von Fond de la Eombe, in der Manche von Sirt i^der höchste Theil eineS Thaleö) über den Berg da gekomtnen." „Bah. bah. Ihr spaßt, tteber den verfaulten Vie»«j ist lebendig noch kein GemSthier gekommen, geschiveige denn ein Mensch.^ Ich habe einmal einen Bock vom Eheval Blank her verfolgt. Er lilf dem Grat zu. Ich ihm nach, ohne zu bemerken, daß der Weg iininer schmäler wurde. Auf einmal macht mein Thier einen Satz, und rasselt. Horner, Beine. Kopf unl) alle Rippen in tausend Stücke zerbrechend, von dort, tvo der Einschnitt ist (er deutete genau auf den Punkt, tvo ich mich rittlingS aus den Grat gesetzt), über 2000 Fuß tief nach Elousaiisle hinab. Itzr könnt Euch denken daß ich keine Lust hatte, ihm ju folgen. Ici) streckte »nich der Länge nach auf den Grat ans, und rntschte ans de»n Bauch biS zn einer breitern Stelle. Denn wie sicher ich sonst auch meines Trittes bin. muß ich Ench doch gestehen, daß mir da die Pfeife ausging." Auf meine »viederholte Versicherung, daß ich wirklich vom Grenier-flletscher den Vieuz erklimmt uud von der Stelle, wo der Gaisbock seinen Todessprung gemacht, bis zu der. tvo er, der Jäger, aus dem Bauch seine Retirade begonnen, mit dem einen Bein rechts, mit dem andern links hinabhängend, gerutscht sei. wonach ich auf Händeti und Knieen mich fort-geholfen, bis eö mir möglich geworden, wieder aufrecht zu gclien, schüttelte der Andere zwar nicht mehr den Kops, blickte aber zuerst den Berg, sodann mich au. wischte sich mit dem Rücken seiner H^ind den Mund, holte unter dem ungegerbten Ziegenfell. das in seiner natürlichen Gestalt seine Hüsten umgürtete, eine Knrbisflasche hervor, that daraus einen tüchtigen Schluck, reichte sie mir und sagte: ..Trinkt, Ihr werdet eines stärke,»den Trunkes ivohl bedürftig sein, trinkt nur.- Welche Abneigung ich sonst auch gegen alle gclirannten Getränke haben mochte, muß ich gestehen. d.iß der Schluck '^iirsc1)lvasser. den ich ans t'es Getnsjägers Flasche sog. inir ivahrer Nektar zu sein schien. Mein Mund war mit geronnenetn oder getrockuetetn Blnt angefüllt. Ich betnerkte das ^rst. nachdem der Andere tnich darauf aufmerksam gemacht. Kleider und Schuhe warcn zerisscn. die Wäsche mit Blut. Schweiß und Schmutz besudelt. An der Stirn liatte ich eine sansidicke Beule, die Nase war sehr ge-schwollen, und die Haut an »nehreren Stellen wie mit Nadeln aufgeritzt. Ich konnte tnir alle diese Utnttände nur durä' titein ängstliches Attpressen an den Felsen, und dnrch mein Fortschleifen aus dem sch.ufen. zerklüfteten Grotte erklären. Joseph Veillon, »vie sich der Gernsjäger nannte, tvar übrigens ivas die Franzosen ein livn oiU-uit inline gute Haut) nennen. Er erbot sich sogleich, von sein.r Jagd abzustehen, und »nir den Weg abtvärts zn zeigen, tvcil lnan. fügte er l?ittzn. sich da unten, wo, lvie hier, kein gebahnter Weg sei, leicht verirren und in Abgründe stürzen könne. In der ^Vteinung. daß ich in einen» Seilenzil'eigc von» Val-Orsine mich befinde, verlangte ich. daß er «»ich nach den» Dorfe dieses Namens begleite. , / , oder doch vagen Entlastungszeugen nicht unterbrachen wurden, zeigte am deutlichsten, daß die Richter im höchstnl Grade korrumpirt seien. Wenn der Staat einc auf moralischen GrundsäKcn basirende Ber-einigung von Menschen sein soll, kann das „Kaiserthum Frankreich" dann noch einen Anspruch auf weiteres Bestehen machen? Nein! Das römische Kaiserthum wurde cin Opser der Barbaren, weil es sich selbst die Grundfesten dadurch unter,graben, daß der Militärismus und Servi-lismus das ganze Volk zu willenlosen Werkzeugen eines Wiistlings ge« macht, daß Sitte und Gerlchtwkeitssinn im Volke erstorben waren, daß Ausschweifung jeder Art daS Mark deS Volkes aufgezehrt; daS moderne Casarenthum hat cs im Sturmschritte mit Frankreich ebenso weit gebracht. Ein Heer von Spionen im goldbetresten Fracke und in der Arbeiterblouse durchzieht das unglückliche Land, willenlos pem Winke des ManncS an der Seine gehorchend und mit Argusaugen jede Bewegung deS Landes beobachtend, jede freiheitliche, menschliche Regung im Keime erstickend. Kann da ein gesundes StaatSleben vorhanden sein? Wer hat sich aber mit der von Oben diktirlen Freisprechung des UebelthaterS am meisten geschadet, als die Familie der Napoleoniden. Mit der Verurthcilnng Pierre Napoleons hätte der Kaiser wenigstens einen Schein von Gerechtigkeit geboten, mit dessen LoSsprechung zeigte die kaiserliche Regierung, daß sie selbst in solchen, nicht politischen, son. dern rein menschlichen Dingen es nicht einmal wagt, den Heiligenschein der Unverletzbarkeit von einem Mitgliede dcS Hauses herabznreisjen und ihm zu geben, was er verdient. Kurz, die Regierung Louis Napoleons hat hiermit sich selbst wie» der einen Nagel zu ihrem Sarge geschmiedet, einen Nagel, welcher freilich durch das Fleisch des französischen Volkes dringend, einen Wuth-und Schmerzschrei hervorrufen sollte, lvenn d.sselbe nicht eben zum gro« ßen Theile aus einer Schaar feiler. erbärmlicher Sklavenseelen bestehen würde. Zugleich aber hat die revolutionäre Partei damit ein neueS An« recht auf die Beistimmung aller redlich Denkeni^en zu erwarten und verdient alle Simpathie, wenn sie sich mit aller Emsigkeit daran macht, die thö-nernen Füße deS modernen Nebukadnezars zu untergraben und daS eitle Geflunker zum Sturze zu bringen, um eine gesunde, menschenwürdige Existenz für daS französische Volk zu schaffen. Marbnrgtt Derichle. Marburg. 1. April. (Der „Deutsche Verein") in Wien hat in seiner Sitzung vom 30. März solgende Resolution gefaßt: Der „Dcutsche Vereln" in Wien spricht sein lebhaftes Bedauern über die unverantwortliche Ber-schleppung der Wahlreform aus. — Er ladell die l)altlosc Politik des Ministeriums, welche die Vertagung dies'^r fitr die Konsolidirung des VerfassungSlkbknS wichtigsten Reform verschuldet. — Der „Deutsche Berein" mißbilligt das Verhalten deS Abgeordnetenhauses. welchcS. an-gesichtS einer beginnenden, in ihren Zielen unberechenbaren Krisis und am Vorabende seiner Vertagung, die Geschäfte hastig abwickelt, über die Gelder des Volkes verfügt und im Uebrigen ruhig zusieht, ohne daS Mini-sterium zu den nöthigen Aufklärungen zu Verhalten und für die nächste Zukunft jene Garantien nnd Beruhigungen zu fordern, welche die Bürger zu verllingen berechtigt sind. (Oeffentliche Versammlung) am 30. März. Herr Brandstetter eröffnete die leider der Wichtigkeit deS Gegenstandes nicht entsprechend zahlreich besuchte Versammlung mit einer kurzen Schilderung „Nach Val'Orsine". rief er. „wollt Ihr? Hilf Himmel, da habt Ihr noch einen bösen Weg vor Euch. Ich sthe schon. Ihr habt über die Tenneverge gewollt, und seid viel zu weit links gcrathen. Die Tenneverge, seht Ihr, ist dort hinterm (!^heval Blank, neben der Tour'Sailliere. etwa vier Stunden von hier. Bis zur Kirche von Val Orsine habt Ihr wenigstens noch acht Stunden. Dahin könnt Zhr nnmöglich heule kommen, und auf denl Gletscher schlafen nach Euerm Manöver, daS wollt Ihr wahrscheinlich nicht." .,Wo bin ich denn eigentlich?" fragte ich erstaunt. ,.)hr seid im Fin AondS der Plaine de Mousson." Dieser Name war mir durchaus unbek^innt. Der Andere kam meiner Frage zuvor, nnd fuhr fort: „Die Plaine de Mousson ist eine ziroße, Vier bis fünf Stunden lunge Alptrist, znm Zehnten S:. Maurlce. im Kanton Wallis, gehörig. Sie zerfällt in zehn Gemeindsalpen. die d^n Ortschasttn St. Mau-rice. Troistorrenz. .''iliers. (ihampery. Evionnoz. Mievllle, Salvent. Trin« quent, Finhauts und Marecotteö gehiiren. Der Bach dort unten ist die Emannee. die gegen Tringuent dem Trient zuströmt. Der andere Bach, dcrt in der Ferne linkS, ist die Ean-Noire oder Calanee, die unten im Rhonethal die KaSkade von Pisse-Vache bildet. Die Grenze zwischen Wallis und Savoien ist längs dem Vienz/grat. und über alle Beiggipskl lzis zur Tour Sailliere, von wo sie sich südlich gegen die FinhautS hinabzieht. Von hier noch FinhautS hallt Ihr sechs Stunden, nach Trinanent und Salve'nt vier, nach Martigny sechs, nach St. Maurice. TroistorrenS und Monihey etien so we't. nach IlierS fünf, nach i^hampery vier. Wo« hin lvollt Ihr nun? Ich überzeugte mich in der That, daß ich. wie mein Aül)rer sagte, vlsl zu weit links geralhen, und statt nach Süden gegen Val-Orsine und Ehamouny livelcheö letztere ich an demselben Tag mit Leichtigkeit erreichen zu können gegluubt,) ganz nach Osten, dem Rhvnethale zu, mich gewendet der Feuerlöschverhältnisse in Marburg und stellte Herrn Feuertvehrhaupt' mann Jergitsch auS Ktagenfurt vor. indem er erwähnte, daß derselbe bereits 48 freiwillige Feuerwehren in Oesterreich organisirt habe. Herr Jergitsch besprach sodann in seinem interessanten Vortrage, daß schon seit lange in den deutschen Städten für Feuergefahren vorgesorgt war. indem gewisse Gewerbe bestimmt waren, bei FeuerSbrünsten mit bestimmten Ge-räthen zu erscheinen; dieses zwangsweise Vorgehen aber hielt nicht an, der Eifer erschlaffte und alS in den dreißiger und Vierziger Jahren Deutschland von vielen Bränden heimgesucht war, errichtete Metz in Durlach die erste freiwillige Feuerivehr und sein Beiwiel fand zahlreiche Nach-ahmunti. allerdings nicht znr Freude der daS Volk bevormundenden Behörden, welche eine solche freie Vereinigung der Bürger zu einem, wenn auch noch so edlen, gemeinsamen Zwecke nicht gerne sal). Da» Äreben Me^'S richtete sich aber auch auf die Verbesserung der Feuerlöschrequisi' ten und sie stehen in Bezug auf Vollkommenheit derselben bisher unerreicht da. Die freiwilligen Feuerwehren gliedern sich in drei Abtheilungen, nämlich: die Spritzenmannschaft, welche bei den Apparaten zu arbeiten hat, ferner die Steiger, welche dem Feuer unmittelbar an den Leib gehen, aber da muß auch die Maschine derart sein, daß sie durch Selbst-saugen des WasserS den oft mitten im Feuer befindlichen Steiger nicht einen Moment in Gefahr setzt, die Maschine muß die gehörige Druckkraft haben, um auch aus größerer Entfernung das Wasser herbeiholen zu können; da aber nicht immer dasselbe Quantum WasserS dienlich ist. muß durch einen Hahn daS Zuströmen regulirt werden; die dritte Ab-theilung bildet die Schutzmannschaft, welche zur Aufrechthaltung der Ordnung und Bewachung des geretteten EigenthumS dient. Die alte Methode, das Feuer mit dem Standrosen anzugreifen, ist eine unpassende, da der Strahl häufig zerstreut ist und so der Zersetzung durch die Hitze ausgesetzt in solche Gase sich verwandelt, welche daS Feuer nähren und nicht unterdrücken; nach der neuen Methode kommt das Waffer in solcher Menge daß eS alS Abkühlungsmittel und schlagendes Element dem Feuer alle Kraft nimmt. Freiwillige Feuerwehren sind den gezwungenen deshalb vorzuziehen, weil letztere den Gemeinden, die ohnehin so große Aus-lagen für Schulzwecke und dgl. haben, sehr theuer zu stehen kommen. Später hebt Herr Jergitsch die Wichtigkeit der Turnvereine, welche die Steigermannschast liefern lobend hervor und führt die Apparate an, welche theilS zum Schutze der letzteren, theils zum Retten der gefährdeten Gegenstände und Personen dienen. — ES werden sodann von mehreren Rednern die hiesigen Verhältnisse mit denen anderer Orte SteiermarkS zusammengestellt und Herr Jergitsch bespricht insbesondere die Brucker Feuerwehr, welche durch daS vorjährige Unglück der Stadt gedrängt, jetzt vom dortigen GemeindeauSschusie die ausgiebigste Unterstützung hat. Auf die Frage, wie hoch die Einrich'ung kommen würde, sagt Herr Jergitsch. nachdem er sich um die Verhältnisse der Stadt erkundigt, es sei noth-ivendig: eine Metz'sche Spritze, wozu 100 Fuß Druckschlauch, 24 Fuß Saugschlauch mit zwei Strahlen und Hydrophorschlauch im Preise von 1539 fi., zwei Hackenleitern zu 34 fl., vier Dachlettern zu 30 st., tthn Steigerausrüstungen zu 205 fl., ein Schlauchwagen zu 90 fl.. ein Ret-tnngs-Schlauch zn 7b fl, Signalinstrumente zu 15 fl.. Wassereimer zu cirea 60 fl., wenn zur Spritze noch der Luftapparat kommt. 200 fl. mehr, in runder Summe also 2500 fl. — Es werden sodann neue Mitglieder als GründnngSkomite gewählt, welche die Vorarbeiten zu besorgen und einer in vier Wochen einzuberusenden Versammlung Bericht zu erstatten haben, dieselben sind: Schaller, Markl, Pfriemer, Ulrich, Krapek, Rieck, Stopper, Gebauer und Brandstetter. (Der st e i e r m ä r ki sch e G e w e r b e v er e i n) hat an das hiesige GrnndungSkomite ein sehr schmeichelhaftes Dankschreiben für dessen hatte, so daß ich noch eine starke Tagreise von Chamouny entfernt war. ES schien mir unter solchen Umständen am gerathensten. dem nächsten Dorfe, wo ich hoffen durfte, ein erträgliches WirthShauS zu finden, mich zuzuwenden. Joseph Veillon, deßhalb befragt, versicherte, daß ln Salvent ein StaatSgasthof sei. Wir machten unS also dahin auf den Weg. Mein Führer hatte mich nicht getäuscht; der Weg weiter unten war noch gefährlich genug. Nach langem Auf- und Abklettern rutschten wir endlich eine steile Halde hinunter, und fanden an ihrem Fuße drei oder vier sehr niedrige Ziegenställe, die leer waren, wo jedoch cin betretener Pfad begann, der weiterhin, bei einem hölzernen Krenz. sich in drei Ziveige schied. Der eiste rechts führt südlich zur Emanneeschlncht. und durch die-selbe, jedoch nur bei niedrigem Wasserstand deS BacheS, zum Theil in desselben Bette, nach Trinquent. Der zweite, in der Mitte, schlängelt sich östlich eine steile Höhe hinan, und zieht sich jenseits allmähtig durch Alpen und Wälder nach Salvent. Der letzte schlägt sich linkS, und führt, immer gegen Nordost, über l)err-liche Triften in grader Richtung gegen die Dent de Midi und nach St. Maurice. Wir nahmen den Mittlern Weg. uud mußten eine starke Stunde, in vielgewundenem Zickzack, bei 1800 Fub hinansteigen. waS sür meine ermüdeten Beine eben kein sonderliches Labsal war. Mit Sonnenuntergang erreichten wir Salveur. wo indessen alle Hoffnungen, welche ich auf die so nothwen^ige Stärkung und Ruhe gegründet. wie man im gewöhnlichen Leben sagt, zu Wasser werden sollten. Das von meinem Führer so hoch gepriesene StaatSwirthShauS war nichts, als ein elendes Kabaret. eine Art Bouchou (Schenke), wo man am Tage wohl einen Trnnk rothen Wein, nebst einem Stück Brod und Käse finden konnte, wo man jedoch nicht eingerichtet war, einen Fremden auf eine etwas komfortablere Weise zu bewirthen, und ihm ein Bett zu geben. Mein ehrlicher Joseph Veillon gestand, daß. weil am Wirthshause ein hölzernes Schild, mit einem daraus gemalten weißen Kreuz, hänge. Bereitwilligkeit gerichtet und zugleich ersucht, den Borständen des Vereins «Fortschritt" und „Merkur ' Dank und Anerkennung auszusprechen. Auch wurde das ^Ersuchen Mellt. die konstituirendc Versammlung nach Graz kund zu geben, da Mitglikder deS Grazer Bereines dabei wieder in freundlichster Weise intervenirrn wollen. (Sparkasst'Bericht.) Im Monate März wurden in die Marburger Sparkasse von 497 Parteien eingelegt 104.332 fl. 76 kr. und von 443 Parteien herausgenommen 78,161 fl. 12 kr. (Theater.) Gegen Schluß der Saison mehren sich die Bene-fizien. Morgen hat Herr Roszai. der als Anfänger unsere Bühne betrat und durch fleißiges Studium seiner Rollen sich hervorthat. wenn ihm auch nicht jede an ihn gestellte Aufgabe nach seinem guten Willen gelang, seine Benefize-Borslelliing; er gibt „DaS Aschenbrödel" von Be-nedix. waS aber nicht mit dem in der vorigen Saison unter ähnlichem Titel gegebenen Stücke „Die zärtlichrn Verwandten" zu verwechseln ist. — Sonntag hat der äußerst verdiente Komiker und Regisseur He^r Zoll, ner seine Bentfizevorftellung und zwar wird unter giltiger Mitwirkung der Hußarenmusikkapelle die Posse: „Iulerl die Putzmacherin" gegeben werden. - Nächsten Mittwoch geht zum Bortheile deS Regisseurs und Schauspielers Johann Rotter daS bisher von der Censur nicht erlaubte Schauspiel von Zacharias Werner: „Martin Luther oder die Weihe der Kraft" über die Bretter und müssen wir diese Wahl als eine sehr zeitgemäße sehr glücklich nennen: sicher wird dem nnermüdeten Herrn Rotter dadurch einiger Ersatz für seine große Anstrengung während der heurigen Saison werden. Vom Nüchertisch. Zatzrrsbnicht des fteiermiirkischm Laadesarchi«» w Er«?. (I. Jahrgang, lSLV. herrautgkgebkn vom LandcSarchi» in Graz, 1870. Verlag von Leuschner und LublenSky.) Mit dem Wiedererwachen eines regeren politischen Lebens in Oester-reich und der gesteigerten Theilnahme des Publikums an öffentlichen An-gelegenheiten ist auch der Sinn für vaterländische Geschichte neu belebt worden und in Hinblick auf diese Thatsache darf ich eS wohl wagen, die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf die obengenannte Publikation des Landesarchivs hinzulenken. Ein genauerer Einblick in diese und ähnliche Arbeiten dürfte selbst Manchen fesseln, der fast über die alten Pergamente verächtlich die Rase rümpfte, zumal abgesehen von dem hohen Werthe solcher Dokumente für die Vergangenheit auch für die geistigen Kämpfe der Gegenwart Waffen auS dem im Archive aufgezeichneten Rüstzeuge zu entnehmen sind. Daß von Seite der Fachmänner dem wachsenden In-teresse weiterer Kreise gebührend Rechnung getragen wird, ist eine nicht genug zu lobende Thatsache. Die Zeiten, wo man von Oben dcn Schleier des Geheimnisses über die Archive breitete und der absolute Staat die Waffen der l^istorischen Wissenschaft fürchtete, sind Gott sei Dank vor-über und speziell der steierische LandeSauSschuß hat durch die Neugestaltung des Archivs und durch Publikationen, wie die in Rtde stch.nde. den Forderungin der Zeit Rechnung getragen. Im Vorworte »vird auf die vollzogene Verbindung deS Joanneums-Archivs an daS landschaftliche hingewiesen und betont, daß daS somit neu entstandene LandeSarchiv den Grundsatz deS JoanneumSarchivs, durch Rechnunglegung einen Halt in der öffentlichen Meinung zu juchen ad- statt des gewöhnlich auSgesteckten TannenreiseS, er sich eingebildet habe, daß ein Wirth, der in solchem Betrachte einen in dieser Gegend so un. erhörten LuxüS treibe, in seinem Hause das Schönste und Bcste haben müsse. Er sehe nun wohl, daß Schein ihn getäuscht, und daß wir entweder mit einer trockenen Brodkruste unS begnügen, oder unsern Stab würden weiter setzen müssen. Glücklicherweise belehrte uns der philantropische Kreuzwirth selbst, daß wir unten im Rhonethale, im Weiler Bernay. ein ziemlich guteS WirthShaus finden würden, wo. da eS an der großen Straße von Genf nach Simplon liege, an Lebensmitteln, Erfrischungen jeder Art und an Betten kein Mangel sei. Das lvaren liebliche Worte für mich. Sie erklangen wie tiefergrei-sende Harmonikatöne in meinem Ohr. Dankbar schüttelte ich dem Kreuz, tvirth die Hand, und stracks machten wir nnS aus d^u Weg. Wir waren schon drei Viertelstunden auf einem ziemlich breiten Wege gegangen und der gute Veillon würde mich gern die ganze Strecke auf seinem Rücken getragen haben, hätte ich e» ,hm gestattet, als wir endlich bei einer Mühle drn eliencn Boden deS Rhonethals betraten. Zehn Miniiten später waren wir im WirthShause zu Vernal). wo wir iu der That überflüssige Naljrung und ein Nachtlager sanden. daS fi>r meine zerschlagenen Glieder cineS der köstlichsten w.^r. und dessen ich mich erinnern werde, so lange ich noch meiner Gedanken Meister bleiben kann. Der Umschtveife und Mühseligkeiten dcS Weges nicht zu gedenken, hatte ich an diesem Tage eine gehörige Strecke zurückgelegt und was ich auch ausstand. Denselben Tag maa)te ich nichts weniger als vierzelin Schweizer-oder sast achtzehn gewöhnliche Wegstnnden. Das war wohl für einmal wahrlich genug m trockenen Berichterstattung verlassen und der versuch gemacht werden, in Form und Wesen dem Interesse deS größeren Publikums entgegen zu kommen. Die Mittheilungen gliedern ych IN amtliche und »visseilschaftliche; letztere sollen besonders interessante Dokumente zur politischen Literatur, Rechts' und Kulturgeschichte Steier-marks und anderer Länder bringen. Den vorliegenden ersten Jahrgang eröffnet eine umfangreiche AbHand-lung de« verdiemen LandeSarchwar« Prof. Josef Zahn- „Zur G.schichlt ^ Abschnitten zunächst die GeslMchte des landschciftlichen, dann des JoannenmsarchivS und endlich die Vereinigung beider behandelt. ^ bedauere für heute, wegen Mangel an Raum nicht näher aus diesen Gegenstand eingehen zu können und behalte mir dies für ein an-deres Mal vor. Hierauf erfolgt der Berwaltungsbericht sür 1869. aus dem ich mir ^r einige, für den Fleiß und die Thätigkeit der Archivbeamten sprechende Daten anzugeben erlaube. Das Register sür Personen und Sachen wurde 1310 1330 fortgesetzt mit 3905 Zetteln fiir Personen, 3093 für Orte und 1713 für Sachen. . ' uian z.B. die für das Vereins- und wissen-jchastllche Leben SteiermarkS sehr wichtigen, diesbezüglichen Geschäfts-paprere weiland Crzlierzog Johanns vor. die in 39 starke Hefte nach Urbanen und chronologisch geordnet ivurden. Unter den Geschenken ist besonders die von Seite des k. k. Haus-Hof- und Staatsarchives erfolgte Ueberlassnng der Archivelien zu eriväh-^n, welche seinerzeit aus den aufgehobenen steiermärkischen Klöstern nach Wien wanderten. ^ an Den Schluß bilden drei Dokumente: erstens ein interessanter Maueranschlag gegen Kaiser Friedrich III. (Graz. 157S.) Zweitens ein Avtagebries deS Bischofs von Shrmien Simon Broderich an König Fer-^nand I. von 1527. und endlich eine Vorlage der innerösterreichischen ^sgiirung an den ftnermärkischen Landtag, betreffend die Ursachen de« Kriege« mit Venedig (1616). . . nochmal« die Freunde der Geschichte auf diesen Jahre«- vericht ai^erkjam mache, benüße ich die Gele>ienhkit, die verehrten Bewohner Marburg« zu bitten, die historischen Bestrebungen in nnserem engeren Vaterlande nach ihren Kräften, z. B. du,ch Eintritt in den hifto-ü unterstüKkn und dem Unterzeichneten gütigst Urkunden, Handschriften, Munzeu und Kunstiiegenflände, die sich im Privatbesive gewiß noch hie und da vorfinden, zur Einsicht zukommen lasse» zu ivellen. Marburg. 28. März 1870. Rudolf Reichel, Bezirktkorrespondent de« hift. Vereins für Steiermark. Gingesandt. Pem Andenken I. Unger's. Es Wird beabsichtigt. daS Andenken deS unlängst in Graz verstorbenen HofratheS. Prof. F. Unger durch die Aufstellung eines Denkmales Garten deS Joanneums, tvo der Gefeierte diirch anderthalb Dezennien ruhmvoll wirkte, zu ehren. ^ I s ivisscnschaftliche Bedeutung ist jedem Naturforscher bekannt: viele feiner Schriften sind Gemeingut der ganzen gebildeten Welt geworden. Eingesandt. Kur aller Krankheiten ohne Medicin und Kosten durch die delikate Gesundheitsspeise kovalogoivrs 6u öarr)^ von London, die bei Erwach-senen und Kindern ihre Kosten ü0fach in andern Mitteln erspart. 72.000 Kuren an Magen-, Neriien-, Unterleibs-. Brust-. Lungen-. Hals-, Stimm-. AtheM', Drüsen-, Nieren- und Blasenleiden —- ivovon auf Verlangen Kopien gratis und franko gesendet werden. «ttr-Nr. 64S10. Neapel 17. iggz Mcul Herr! In Folge einer Leberkrantheit war ich seit sietien Iahren in einem furchtbaren Zustande von Atnnagernug und Leiden aller Art. Ich war außer Stande zu lesen oder zu schrcilieu i liaite ein Zittern aller Nerven iin gauzen Körper, schlechte Ver-daunng. fortwälirende Schlaflosigkeit und war in einer stcteii Nervcnaufreguna. die mich hin- und liertrieb und niir keinen Au^eublirk der i^ulie ließ,' daliei im l)öchsten Trade melancholisch. Viele Aerzte. sowol)! Inländer als Franzosen, liatten it)re Knnst erschöpft ol)ne Llnderuug meil,er Leide». Iu völlitZer Perjwelfluiit, htche ich il)rc RevaleScit're Ersucht uud jeht, ua.lidem ich drei Monate davon jzelel't, sas;e ich dem iielien Vott k'ank. Die NevalcSei^»re verdient das höchste Loli, sie l)at mir die Gesundl)eit völlig l,ergestellt uud mich in den Stand gesept, meilie gesellige Position wieder cinzunel)meu. wenel,migen Sie. mein Herr, die Vechchcrllng meiner mniasten Dankbarkeit und voll-kommeilen Hochachtnng. äs Lrekno. In Blechbüchsen von '/^ Pfd. fl. 1.50. 1 Pfd. fl. 2.50. 2 Pfd. fl. 4.5,0 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. — lievslesei^ro Otlo» eoltttvs in Tabletten fiir 12 Tassen fl. l.50, 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tassen fl.4.50'. IN Pulver für 12 Tassen fl. 1.50. 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tassen fl. 4.50. sür 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen st. 20. 576 Tassen fl. Z6. — Zu bezichtn durch Barri, du Vn rr i) Co. in Wien, Goldschmied-gasje 8 ; in Marburg F. K 0 lletnig. Grazervorstadt. Tegetthoff-strahe 10; in Pest Törökz in Prag I. Fürst; in Preßbur g PiSztory; in K l a g e nf urt P. B i rn ba ch e r; in Linz Ha-selmeyer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in GrazOberranzmeyer;Grabloivißi in Lemberg Rot-tender; in Klausenburg Kronstädtcr, und nach allen Gegenden gegen Baal oder Postnachnahme. In der Ueberzeugung, daß das beabsichtigte Unternehmen sich einer allgemeinen Zustimmung erfreilen wird, appelliren die Unterzeichneten an alle Freunde und Verehrer deS berühmten Naturforschers, durch Beiträge die Ausführung des DenkmaleS zu ermöglichen. Graz, im April 1870. Pros. Bill. Prof. Gobanz. Prof. Heschl. Dr. Holzinger. Prof. L e i t g e b. Prof. PeterS. Prof. Schmidt, Schulinspektor Dr. Wrctfchk o. 'Die Redaktion der „Marburger Zeitung" übernimmt Beiträge für diesen edlen Zweck. Die Wemgart-ReMitteu der Frau Erneftine Fritz von Friedenlieb in Gams, vormalS Thomas Stella, bestehend auS einem schönen Herrenhause, Keller. Presse. Wirth-schaftsgebäude. 2 Winzereien, L Joch Rebengrund. 6 Joch Wald. 4 Joch Aecker und Wiesen und Gemeindeantheilen. sind aus freier Hand zu der-kaufeil. -- Nähere Auskunft ertheilt der f. k. Notar Ludwig Ritter von Bitte vl in Marburg. Marburg am 27. Marz 1870. (253 Im seit 16 Jahren bestehenden (234 Dienflvei inittlungs-Comploir de- Zosefine Ukeydowsky am Kapaunplatz Nr. 1 neu, 335 alt in Graz können fremde dienstlose Mädchen Unterkunft und auch billige Verpflegung haben und erhalten dadurch bei Dienftbesetzungen den Borzug. Ein tüchttger Schlosser. Die Insassen der Pfarre St. Magdalena fühlen sich gezwungen ihr Bedauern über den letzten Beschluß des Stadtschulrathes auszudrücken, womit über den Antrag deS Inspektors. Herrn Professor Eßl, beschlossen wurde, daß die Volksschulen künftighin nicht korporativ an der Markusprozession, den Bittagen, der Frohnlcichnamsprozession sich zu betheiligen haben, und daß der Gottesdienst an Wochentagen aufgelassen werde. Wir leben der Ueberzeugung. daß insbesonderS auf dem flachen Lande die äußere Theilnahme am hl. Gottesdienst und den Feierlichkeiten der Kirche Seitens der Schuljugend ebenfowenig wie der Schulbesuch drm!flcißig und von solidem Charakter, findet gegen guten Lohn sogleich Be freien Willen der oft ungebildeien Eltern oder Kinder überlafsen bleiben schäftigung in der hiesigen Gasanstalt. (245 darf, und daß daher obiger Beschluß großen Schaden für die Sittlichkeit und Religiosität der Kind.r herbeiführen würde. Wir sprechen daher offen aus, daß wir mit allen gesetzlichen Mitteln auf Rücknahme obigen Beschlusses des Stadtschulrathes hinwirken werden. St. Magdalena, am 31. März 1870. Die Unterschriften liegen im Comptoir der Marburger Zeitung auf. wird in der Galanterie-Wenn ig aufgenommen. Ein Praktikant und Nürnbergerwaaren Handlung deS An t. (250 WZIn Kr«ss«« 239) von verschiedenen Gattungen vom feinsten Gala« biS schwersten Fuhrgefchirre. besonders gut D eingerichtete Damenkoffers. Fahr», Reit- und I a g d. nebst mehreren anderen in dies Geschäft St e u st - S ! Pt Vthtimisst der Photographit, -d«: Mt'W-Tii.iii.cK.sr welche photographische Bilder in Lebensgröße plastisch erscheinen läßt. ____ ____________^ ............................. Außerdem erscheinen durch diesen Apparat die kleinsten Zier- und Uhr Gegenständen aus den besten Ledersorten, wie auch Be- arbeiten. die kleinsten Käfer zc. in riestger Große. , fchlägen. zu billig sten Preifen. — Auch werden alte Geschirre ein- Gefertigte wird verschieden EffektrelcheS. Interessantes. Nützliches und.^^^auscht. gekauft und verkauft. - ES empfiehlt sich bestens Unterhaltendes vorzuzeigen dze Ehre haben. FernerS werden Bilder von^ hohen und bekannten Persönlichkeiten zur Darstellung kommen. z Au sehen in Th. Götz'S Biersalon heute Abends 8 Uhr. Eintritt: Erster Platz 30 kr. Zweiter Platz 15 kr. ZbS Ssttt I lor'tx, Photogrnphin. Niemer und Taschner, Tegetthoffftraße Nr. IS in Das Gründuugs-Comitv ^ des aus ! HegenMgkeit, Oessentkchkeit und 8elVfl»el»uasl,ing gegründeten Berfleherungs»Vereines „s V V « I ^ eröffnet mit April d. I. sein Bnreau 4 ti» CA»'«!« und werden dajelbst Anmeldungen znm Beitritte für die Abtl)eilung I. „Kranken-, Penpons« und BegrSbnißkaffe" entgegengenommen. i Die Mitglieder der Kranken-. Pension»- und Begrabnißkassa genießen sür je eine einfache Versicherung eine wöchentliche Kraneenau^l^ilfe von fl. A, eine Penskibn von täglichen »0 ?r. d. i. jäl)rlich l4K fl., einen BegrSdnißbeitrag von fl. Sä. Di« Beitragsleistung ist dilligst gestellt und beträgt beispielsweise in der ersten Altersgruppe sieben Kreuzer wöchentlich, die einmalige Einschreibgebühr aber für je eine einfache Versicherung 5V kr. ö. W. , . „ ... - ^ Anmeldungen zum Beitritte werden entgegengenommen, sowie alle Auskünfte bereit-williaft ertheilt im provisorischen Lokale: Stainzerhof Rr. 2, 3. Stock links, in Graz. Das GründtmgS-Eomit^. Das gefertigte Jnspektorat übernimmt Anmeldungen zum Beitritte und ertheilt bereitwilligst jede gewünschte Auskunft. Jnspektorat Marburg des Bersicherungs-Vereines II. V. Hauptplah Rr. 90. Tüchtige Platzagenten werden sofort acceptirt. (254 Ein Lehrling, !!! AI»» bist« 6vm klüvkv iliv doi I^oui8 ^olEÜ! llnter dieser Devise fielen in vorh?rgel)endett Ziehnngen tvS.VOft, 2mal 2mal tv« «v«, Smal »0 «««, S« «0«, 25 sowie viele Gewinne von lZ.VVV, IV.VW ic. in mein Debit, selten hat eine Collecte so viele bedenkende Tresser ihren Interessen ten ausgezahlt, und ist ihr Ruf 4« (176 »velcher stark gebaut ist und Vorliebe zur C^ärtnerei besitzt, wird unter vortheilhaften Bedingungen aufgenommen. Näheres im Comptoir dieses Blattes. DA in wol)lbegründeter. V« S«. Vprtt findet die Ziehung der vom Staate garantirte» und errichteten statt, in großer Nummeranswahl sind vorräthig Ganze Hriginal»Lose steine Promessen) »äst. öst. W. Halde dto. dto ü S dto. viertel dto. dto. a l dto. Folgende Hauptgewinne müssen unter Z8.9VV Gewinnen im Gesammt betrage von 4 Mtllto« »S«,««« entschieden werden. 250.000, 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 30.000, 25.000, 2 a 20.000, 3 ü. 15.000, 4 a 12.000, 11.000, 5 ». 10.000, 5 8000, 7 u 6000, 21 a 5000, 4 4000, 36 ä 3000, 126 a 2000, i,. 1500, 206 1000 ete. vto. Krankirte auswärtige Aufträge mit Rimessen begleitet versende prompt nach allen Weltgegenden. Jedem Theilnehmer wird daS mit Staatsstempel vrrsehene Original-Los (nlcht Promesse) zugesandt, ebenso erhält Jeder nach Entscheidung die amtliche ZiehnngSliste. Man wende sich direkt an Banqnier, Hamdnrg. Mache besonders darauf anfnierksam, daß der amtlich festgesehte Zie httNkStag der 20. April ist, alle andere Angaben sind unrichti Eine Wohnung in der Herrengaffe Eisenbahn-Fahrordnuiig fiir Marburg. (Eilzüge. Personenziige. Vou Wien «ach Triest: ^Anknnft 1 ttl)r kiö Min. Nachmittag. Ankunft 8 II. 8 M. Früh. 8 tt. 44 M. 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Nach Villach Abfahrt 2 ll. 50 M. Nachm. Vml Villach Anknnft tt tt. »2 M. Abend». Von Billach Anknnft ll ll. M. Vorm. htilt brieflich der Tpeeialarzt snl Epilepsie Doktor s». i« Berlin, jetzt: Louisenstras^e ^5. — Bereits über Hundert geheilr. 32 Verantwortliche Redaktion, Ä)ruck uud Verlag von Eduard Janschitz in Marburg. 2. St. V.