s) H/sit irr rili (ss I. Aas Setekta-Iahr. Äm 1. Blärz 1896 wurde zu Laibach 1- März die Selkkta gegründet. Eilf junge Mädchen 1896. hatten sich in der Anstalt „Maid" zusammen- gefnuden nnd gründeten diesen Bund. Die einzelnen Mitglieder desselben sind: Alpen röschen Keckenröschen Maiglöckchen Grcrkelblurne Seerose Kdelrveiß Aornblurne Mobnblnrne Wittersporrr Weilchen Wergissrneinnicht. Am 8. März wurde aus dem Kranze der 8. März. S e l e k t a - Schw e st e r n „V e ilcheu" zur Prä¬ sidentin, „ O rake lbln nie" zur Vice-Präsi¬ dentin und „Edelweiß" zur Schriftführerin ernannt. Am 15. Mai jedoch wurde „Orakel- 15. Mai. blnme" abgesetzt nnd „Heck en rösch en" trat an ihre Stelle. Unter der Leitung ihrer lieben Präsidentin entwickelte sich die Zrlclrta zu einem edlen, segen- 3 April, bringenden Bunde. Am 3. April beschloss die Srlrüta die Gründung noch eines Bun¬ des für die verschiedenen Verehrer oder A n - gebeteten der Sclekta-Sch Western und 3. April, so entstand am 3. April die Htllenika. Dieses ist der Bund der Jünglinge der verschiedenen Selekta-Schwestern, wo die Neigung nur ans einer oder der anderen Seite ist. Einige wurden zu Selekta-Brüdern ernannt. Dies sind jene jungen Leute, deren Neigung gegen die Selekta-Schwestern auch erwidert wird. Wir wollen nun in kurzen Worten eine Schil¬ derung, betreffend die Aufnahme der verschie¬ denen Selekta- sowie Helle uika-Brüder, sowie der übrigen Ereignisse des Selekta-Jahres geben. Als erster H e l l e n i k a - B r n d er wurde die „rothe Nelke" ausgenommen für die Präsi¬ dentin „Veilchen", die ihn verehrte; doch musste unsere liebenswürdige Präsidentin die t 5. April, „rothe Nelke" am 15 April an „Vergiss¬ meinnicht" abtreten, da er ein lebhaftes In¬ teresse für dasselbe gefasst hatte. Für die Vice- Präsidentin „H e ck e n r ö s ch e n" wurde am 5. April. 5. April „Kaunitz" als Hellenika-Bruder 28. Juni, ausgenommen, doch wurde derselbe am 28. Juni wieder fallen gelassen. Die Schriftführerin „Edel¬ weiß" besitzt fünf Hellen ika-Brüder: „Nibby", die „alte Barbara", Kugel, Blanang und Z a h n s chlupf. Auf einer Reise nach Wien lernte sie die „alte Barbara" kennen, und so 1-Juli, wurde er am 1. Juli auch als Hellenika- Bruder ausgenommen; gleichzeitig mit ihm auch „Nibby". S e l c k t a - S chw e st e r „Alpen- 2 röschen" besitzt weder einen Hellenika-, noch einen Selekta-Bruder; ebenso „Mai¬ glöckchen" und „Rittersporn". Für „Mohn¬ blume" wurde „Degen" ausgenommen. Auch von „K o r n bl n m e" lässt sich nicht viel berichten; es ist dies eine sehr verschlossene Selektanerin und nur so viel steht fest, dass sie mindestens einen Hellenika-Bruder hat! Werderselbe ist, weiss man nicht; man vermnthet, es sei „Cousin"! Sehr möglich ist es jedoch auch, dass dieser letztgenannte eigentlich Selekta - Bruder ist! Ueber die Selekt a - B rü d e r kann man überhaupt nichts Bestimmtes sagen. Wer weiss, wie viele derer sind?-- „Orakelblume" hatte zu Anfang des Selekta- Jahres „Hubert" als Selekta-Brnder, doch musste dieser am 6. April seine Stelle an „Ore¬ stes" abtreten; dieser wurde jedoch am 28. Juni ans dem Vereine gestrichen. Für „Seerose" nahm die Selekta den H e ll e n i k a - B r n d e r „Schuh" auf; er dürfte eigentlich Selekta- Brnd ex gewesen sein! Am 20 Juni verlor er jedoch seinen Platz, und „Pylad es" trat an seine Stelle; als Hellen ik a - B rud er der schönen „Seerose" wurde er jedoch auch schon am 28. Juni gestrichen. Von Selekta-Schwester „Vergissmeinnicht" wurde schon früher als H e ll enika - B ru d er die „rothe Nelke" genannt. Ferner befanden sich nnter den Helle¬ nika-Brüdern auch noch „Zeisig" und „Eule", welch' ersterer schon am 15. März, letzterer hingegen erst am 2 0. April ausge¬ nommen wurde. Diese beiden gehören keiner S elekt a - S chw ester an. Obzwar „Zeisig" 6. April. 28. Juni. 20. Juni. 28 Juni 15. März. 20. April. einst von „Edelweiß" verehrt worden war, sind doch diese beiden nnr allgemeines Privat- eigenthum der ganzen Zclrktu. Auch sonst fielen viele nennenswerte Ereignisse im SeleAa-Jahre vor; durch eine Schneebal¬ lensammlung bewies die Srlrlrta ihre Groß- muth und Menschenfreundlichkeit, ebenso durch eine zweite, cirkulrerende Sammlung. Während einiger Monate besuchten die Se- l e k t a - Sch w e st e r n „H e ck e nrö s che n" , „ O r a k e l b lu m e" und „V e r g iss m e i n - nicht" Unterhaltungen, wo sie wieder so manches erlebten; ebenso auch Selekta- 14. März. S ch w e st e r „Edelweiß". Am 14. März drang plötzlich das aufregende Gerücht der Verlo¬ bung der „K o r n b lum e" mit „C o usi n" zu den Ohren der Selektanerinnen und wenige Wochen später das der Verlobung „Edelweiß" mit „Nibby"! Beide Gerüchte erwiesen sich jedoch 23. Mai. in der Folge als unwahr. Am 2 3. Mai trat unsere Schriftführerin eine Reise nach Wien an, an welche Zeit sich außer der Aufnahme zweier Hellenika-B rüder sehr viele schöne und interessante Erinnerungen knüpfen. Doch auch die zurückgebliebenen S e l e k t a - S ch w e st e r n hatten während dieser Zeit ein lustiges Lebeu. 26. Juni. Am 2 6. J u u i wurde unter Leitung der gütigen Präsidentin ein Picknick veranstaltet. Am 2- Juni. 2. J u n i telegraphirte die Zrltütn an „N i b b y", dessen Promotion zum Doktor der Rechte am selben Tage au der Wiener Universität stattfand, s. Juni, und erhielt von demselben am 5. Juni einen Dankesbrief. — Auch mehrere Sitzungen wurden i- Juli in dieser Zeit abgehalten. Am 1. Juli kehrte 4 „Edelweiß" von ihrer Reise zurück, doch nicht mehr lange sollte der Bund vollzählig sein. Nachdem sich die ganze Selekta am 4. Juli hatte zusam- 4. Juli, men photographieren lassen, reiste am 9. Juli 9. Juli. „Rittersporn" ans Sommerfrische und zwei Tage später „Seerose". Am 13. Juli wurde im >3. Juli. Selekta - Zimmer das erste kleine Abschieds fest gegeben. Unsere liebe Präsidentin hielt eine feier¬ liche Ansprache; und nachdem noch einige nähere Angelegenheiten besprochen worden waren, reichte mau sich die Hände und der Treuschwnr: „Unsere Lelelrta ist treu in Holst und Tod" wurde geleistet. Hierauf wurde beschlossen, dass jedes weibliche Selekta-Mitglied am 15. Juli 1901 15. Juli, an die Selekta posre resr. Laibach zu schreiben habe. Mit Wehmnth wurde bei diesem Abschiede auch der beiden abwesenden Schwestern sowie Brüder gedacht. Am 14. Juli traten Präsidentin, Bice- 14 Juli. Präsidentin und Schriftführerin bezüglich einiger Angelegenheiten zusammen. Am 15. Juli wurde das letzte Abschieds- 15 Juli, fest gefeiert. Leider waren nicht alle Blumen mehr anwesend, nur „Veilchen", „Heckenröschen", „Edelweiß", „Orakelblnine", „Korn¬ blume" nnd „Alpcnröschen". Nach der Messe und Zengnisvertheilung begaben sich diese sechs S e l e k t a - S ch w e st e r n zum Voltmann, wo Gefrorenes gegessen und angestoßen wurde. Doch auch dies war bald vorbei, die Selekta hatte sich 5 für immer getrennt! Zwar der Liebe Band hält sie zusammen, weilen auch die einzelnen Mitglieder in weiter Ferne, denn U s iti n utI ist unser Gruß! Edelweiß. Laibach, im Juli 1896. Vice-Präsidentin: Präsidentin: Schriftführerin: II. Anmerkungen iidcr im Urriniis der Sclekta, stwik über die weitem - Schicksale ihrer Mitglieder. —— Jahresbericht 18W — 18S7. Und doch war die Sclelita wieder zusammeu- gekommeu, wenn auch nicht vollzählig. „Alpen¬ röschen" ging in die Präparandie, „Korn- b l n m e" blieb definitiv zu Hanse und „R i t t er- sporn" kam in ein Kloster nach Triest; die Selclitn war ans acht Mitglieder zusammengeschmolzen. Auch der Stand der verschiedenen S e l e k t a - und Hellen ika-B rüder hat sich beträchtlich ver¬ ändert, was wir nun planmäßig darthnn wollen. Da unsere Präsidentin „Veilchen" ihre Liebe der„rothcn Nelke" entzog, mußte diese ihren Platz dem „Lohengrin" abtreten, der jedoch im umgekehrten Verhältnisse Hellenika-Brudcr „Veilchens" wurde. 6 Außerdem besitzt sie noch zwei Hellenika- Brüder „Purzelbaum" und „Frosch". Die „rothe Nelke" aber wurde wegen ihrer allgemei- l' neu Beliebtheit dem Privateigeuthume der Srleltia „Zeisig" und „Eule" einverleibt. — Der Vice-Präsidentin „Heckenröschen" gehören vier Helle nika-Brüder an, „Strauch", „Mops", „Opernglas" und der ehemals „See- rose" verehrende „Pylades". Schriftführerin „Edelweiß" besitzt zwei Hellen ika- und — wie man vermuthet — einen S e l e k ta - B r n d e r ; „N ibb y", „B l a n- aug" und „Zahnschlnpf" wurden fallen gelassen und an ihre Stelle trat „M n fft i k us s", der ehemals „Edelweiß" Selekta-Brnder war. Ob er es noch ist, weiss man nicht bestimmt, da sie sich über diesen Punkt in tiefes Schweigen hüllt. — Die „alte Barbar a" und „K n g e l" wurden als H e ll e n i k a - B rü d e r beibehalten. Von „O r a k e l b l n m e" weiss man nichts Bestimmtes; man vermuthet, „Orestes" wäre doch noch ihr Hellenika-Brnd er. Bei „See¬ rose" trat „Metall" an „Pylades" Stelle. Bon „V e r g i s s m e i n n i ch t" nimmt man an, dass sie zwei Helle nika-Brüder hat. Wer und wie sie sind, weiss man gar nicht Nur so viel ist sicher, daß die „rothe Nelke" nicht unter ihnen ist. Bei „Mohnblume" wurde „Dege n" gestrichen, doch trat niemand an seine Stelle; auch von „Maiglöckchen" weiss man gar nichts. Von zweien der ausgetretenen Selekta- SchWestern — „Rittersporn" und „Alpen¬ röschen" — ist nichts Erwähnenswertes vor- 7 Händen. Nicht so von „Kornblume". Es wird angenommen, das Gerücht ihrer Verlobung, welches noch im Selekta-Jahrc zu den Ohren der Selektaneriuneu drang, sei doch nicht so grundlos gewesen. Man spricht allgemein, sie wäre mit „Cousin" verlobt. Auch in diesem Jahre bezeigte die Srlrkta ihre gute Laune, die ihr übrigens stets treu ge¬ blieben ist. Ein großes Vergnügen fand die Srlrkta stets daran, Ulk-Karten an die verschiedenen Brüder abzusenden. So besonders an „Strauch", „Purzelbaum" uud au die „alte Barbara", welche als Antwort sogar einmal das Bild einiger Selektanerinnen verfertigte, und überhaupt mit „Edelweiß" iu Briefwechsel steht. Einmal ver¬ flieg sich die Srlrkta gar so weit, eine anonyme Karte an die abwesende „Eule" abzusenden. Unter die gelungenen Ulke zählt auch der des L e t h e k a n fes. Einst gingen einige Mitglieder der Srlrkta in mehrere Geschäfte Lethe kaufen, da „Edelweiß" eines Vergessenstrankens bedurfte. Zum Schlüsse des Jahres schafften sich alle weiblichen Mitglieder des Bundes zur Erinne¬ rung silberne Anhängsel mit dem Anfangs¬ buchstaben ihres Selekta-Namens an. Dasselbe that auch die „rothe Nelke". Nachdem die Srlrkta eiu kleines Abschieds fest beim Kirbisch mit Gefrorenem gefeiert hatte, ging sie auseinander. - 8 i t i r> u r! —— Kdel'rveiß. Laibach im Juli 1897. Vice-Präsidentin: Präsidentin: Schriftführerin: