PoHnlM illlbM V fofeifftA. 7f. Jahigwig Erscbdnt wOcbentllcb sechioui (MC AwmHnfa der Feiertage). Schrilt-leiiung, Verwaltung und Buchdnickerel Tel. 25-67, 25-68 und 25^0. Maribor. Kopalllka uUca & Manaskrtple werden nicht retomiiert. Anfragen RQekporlo beilegen. Mr. 11 Smmflag, dm 14. IHfiMr 1^99 Inseraten* und Abonnemints-AnoaliiDc in Maribor, iCopaliska ulirn (3 (Verwallung). Bezugspreise: Abholen monatlich 23 Din. .zustollcn Iii Dm, durch die Post monatlich 23 Dln, für dos Ausland monatlich 35 Din. EinjnhiQminer IJSO und 2 Din. Prois DHi VSO ||jjj||Up^ Preis Offi n lutUioRr Mnng ■ $te enoU|(t)'itaUenif(^e Die Trinksprüche, die am ersten ,^end des Besuches der englischen Staatamünner in Rom aus dem i\4ttnde der Regierungschefs der beiden Imperien vernommen wurden, lassen keinen Zweifel mehr darüber aufkommen, daß in den Beziehungen zwischen London und Rom in der Tat ein Wandel eingetreten ist, ein Wandel, wie er in der neueren Geschichte der beiden Länder einzigartig dasteht. Dieser Wandel ist aber keineswegs erst auf München zurückzuführen, denn er reicht viel weiter zurück. Englands neue Italien-Politik war zwangsläufig erst durch den Rücktritt Stanley Baldwins möglich geworden, dessen Einstellung zu den autoritären Mächten nicht geeignet war, Jenes psychologische Entgegenkom-;tien zu schaffen, das für eine solche neue Politik unerläßlich war. Mit dem Brief* Wechsel, der sich in der weiteren Folge /wischen dem-Nachfolger Baldwins, dem jetzigen Premierminister Sir Nevitte Chamberlain und dem italienischen Ministerpräsidenten Mussolini abwickelte, wurden die eigentlichen Grundlagen einer Politik bestimmt, die in dem am 1le ^ornifa Gtefonl fii^fr öle römif«!^ <8ntr(t»ur: perfSnlitfyrr iftontalt 6rr etaatd-mfinner öer beiden ^niDtrfen auf der Soff« der honen 0lei(||6ere(6ti0una -ftoniretifierimo der etondminfle - 9tof(|»er Oldfcdlul der asetprcc&unsen - l&alifoc und sonnet treffen Wb in -matlMhe Redakteur der Agencia Stefanl schreibt: Chamberlain und Mussolfail haben aleh In Anwesenheit der Außenmhil-ster Lord Halifax und Graf Clano auage-sprochen. Die Wichtigkeit dieser Entrevue liegt darin, daß zwischen den Staatsmännern der beklan Imperien der persönliche Kontakt auf der Basis der vollen Olelch-l>erechtlgung hergestellt wurde. Es ist ein Verdienst Chamberlafats, die Zeichen der Zeit verstanden und den Krieg als Mittel zur Anatmgung politischer Konflikte ausgeschaltet zu haben« Dieaer Politik sind zwei große Momente zu verdanken: der Abachlnß des italo-englischen Paktes vom 16. AprU und das Münchner Abkommen, mit welchem die friedliche Ausbalacierung dea Mlchteglelchgewichtes in Europa erzielt wurde. Chamberlain — schreibt der Redakteur der Agenzla Stefanl welter — hat sich er-folgreidi gegen die Methode der Krlegs-anwendnng gestemmt Man muß deshalb dem engUachen Premlerminiater das Wsto rische Verdienet der PHedenarettung anerkennen. Das italieniiche Imperhtm und sehie Wehrmacht mfliaan von nun an als SacfaUclikelt in Europa und außerhalb der europilschen Grenzen in die Rechnungen einbezogen werden. Italien ist eine moralische und materielle Kraft, die man In- und außerhalb Europas zu spüren beginnt Alle bisherigen Versuche, die Tataache der Italienlechen Kräftedynamik nicht ins Kalkül zu nehmen, können in diesem AugenbUck der europäischen politischen Geschichtsentwlcklung als kläglich gescheitert betrachtet werden. Ch^berlain hat Im Herbst auch die Dynamik des neuen Deutschland berücksichtigt und die natürlichen Rechte des r(Hnlschen Achsenpartners voll anerkannt Im entgegengesetzten Falle wäre ihm le- diglich der Waffengang als Ausweg verblieben. R 0 ni, 13. Jänner. (Avala.) Der französische Außenminister Georges B o n-n e t begibt sich heute nach Genf, wo er morgen nachmittags mit dem englischen Außenminister Lord Halifax zusnmmen-trifft. Bonnet wird nach dieser Begegnunpf in Genf sofort nach Paris zurückreisen, um der französischen Regierung über das Ergebnis Bericht zu erstatten. R 0 m, 13. Jänner. (Avala.) Heute vormittags empfing der englische Außsnnn-nister Lord Halifax den hiesigen franzö-sichen Botschafter Francois-Poncet zu einer längeren Aussprache. ^orD Uetierraachter Hühnerdieb ermordet reiche Oaatwhrtin. Sv. T r o j i c a, 13. Jänner. In Sv. Anton (Slov. gor.) hat- sich gestern abends gegen halb 18 Uhr ein furchtbares Verbrechen zugetragen. Die Besitzerin und Gastwirtin Stefanie R o j s hielt um die genannte Stunde im Wirtschaftsgebäude Nachschau, da sie dort ein verdächtiges Geräusch gehöre haite. Kaum war sie in den Stall getreten, fiel ein Mann über sie her, der sie zu würgen begann und mit aller Wucht gegen die Mauer schleuderte. Erst später fand man die Frau bewußtlos vor, die nach einiger Zeit so weit zu sich kam, daß sie flüchtige Angaben über das Vorgefallene machen konnte. Wie die Frau aussagte, ist sie von einem größeren Mann angefallen und mit einem Knüttel niedergeschlagen worden. Kurz darauf verlor die Frau wieder das Bewußtsein und verschied an den Folgen der erlittenen Kopfverletzungen. Wie die ersten Erhebungen ergaben, hatte Stefanie Rojs im Stalle einen Hühnerdieb auf frischer Tat ertappt. Der Mann ließ neun Hühner mit sich gehen, während das zehnte erwürgt im Stall vorgefunden wurde. Die sofort alarmierte Gendarmerie leitete unverzüglich ihre Erhebungen ein und hat bereits einen ver» dächtipen Mann festgenommen. te gestern nach der Festakademie auf dem jugoslawischen Konsulat dem Ministerpräsidenten Dr. Milan Stojadinovic eine herrliche Bildennappe mit Ansichten der Stadt Zürich. Dr. Korosec in Athen. Athen, 13. Jänner. (Avala.) Der Minister a. Dr. Dr. .Anton K o r o S c c nahm gestern abends an einem Essen teil, welches der hiesige jugoslawische Gesandto Lazarevic ihm zu Ehren im Gesancli-schaftspalais gab. Falset eingenommen. Burgos, 13. Jänner. (.Avala.) Die nationalspanischen Truppen haben an d r Katalonien-Front die Stadt Falset einii;''-nominen. Ruschdy Aras — Botschafter in London. Ankara, 13. Jänner. (Avala.) Der frühere türkische Außenminister Tewlik Ruschdi Aras ist zum Botschafter in London ernannt worden. Geschenk für Dr. Stojadlnovld. Zürich, 13. Jänner. (Avala.) Der Bürgermeister der Stadt Zürich überreich Zürich, 13. Jänner. — Devisen: Beograd 10, Paris 11.66 ein Halb, Lon don 20.67 ein Halb, Newyork 442 ein Halb, Brüssel 74.75, Mailand 23.28. Amsterdam 240.62, Berlin 177.37, Stockholn* 106.42 ein Halb, Oslo 103.87, Kopenhageri 92.30, Prag 15.15, Warschau 83.62, Budapest 87.50, Athen 3.95, Istanbul 3.50, Bukarest 3.25, Helsinki 9.11 ein Halb, Buenos Aires 101. drei Achtel. Wettervorhersage für Samstag; Abflauende Bewölkung. Temperatur etwas über Null, später wieder Frost. m wa ■BBFBHtiSBMfeiS iSm sein. Der Ostervertrag formuliert Englands und Italiens gemeinsames Schicksal im Mittelmeer dahin, daß dieses Meer gleich-zeltig Italiens Lebensraum und Englands lebenswichtigste Wasserstraßen in sich schließt. Schon aus dieser Formulierung ergibt sich die englisch-italienische S c h i c k s a I s g e m e 1 n s c h a f t Mittelmeer. Mussolinis geniale diplomatische Begabung hat die Situation Englands Im Mittelmecr geschickt benützt, um sich auf lange Sicht hinaus ein« Schlüsselstellung zu sichern, die Italien« Position in der Welt zu festigen geeignet schien wie kein anderer diplomatischer Schachzug. Es Ist Wer kein Platz fiVr Prophezeiun- gen, aber der gegenwärtige Stand der engilsch-itaiientechen Beziehungen, der schon jetzt zum fa k u 11 a t i v e n Austausch der generalstabstechnischen und flottentechnisclien Informationen zwischen London und Rom geführt hat, läßt erkennen, wie tief die Rückwirkungen des Ostervertrages sind. Hie eng-Usch-'lt^lletnischen Beziehlingen werden durch das Verhältnis Italiens zu Frankreich keineswegs berührt. Der Mechanis-mu«? der demokratischen Westmächte-nchsc kann nicht zur Wirkung kommen, soferne die Grundlagen des Münchner Abkommens in Frage gestellt werden, eine Basis, auf der die im Herbst in voller 'n KristalUiatton befkidUche enfi^lsch-italie- nische Annäherung ihre weitere Festigung gefunden hat. Die Ansprüche, die Italien an Frankreich adressiert, dürften unter distanzierter Mitwirkung f"'nglands in direkten Verhandlungen zwischen Paris und Rom behandelt werden. In diesem Sinne ist die F r e u n d s c h a f t s p o 1 i-t i k zwischen Rom und London eine Politik des allgemeinen Friedens, da Frankreich alles aufs Spiel setzt, wenn es sich den Notwendigkeiten de* Geistes von München zu entziehen versuchen würdo. Rom und Paris werden sich irgendwie einigen müssen, da England nach dem letzten Stand der Dinge keineswegs 211 den etwaigen morgigen Gegnern Italiens gezählt werden kann. 'Mariborer Zeitung« Nummer 11. Samstag, den 14. Jänner 1939. 6tarfe ^fjentulerung SrieDen^loinrn^ in Jiom Verlauf Oed geftrigen SSefucl^dtasif« in 9loni / Sie !}nutmQ|utioen über 6ie en8lif(6*Ualiejiit(ßen (9e.4>rä(De R o m, 13. Jänner. Gestern vormittags' genommen, daß die erste Fühlungnahme hatte der englische Außenminister Lord mit Mussolini lediglich formaler Natur H a 1 1 f a X im Palazo Chiggi eine län-1 sein werde. In der eineinhalbstiindigen gere Unterredung mit seinem italienischen Kollegen Grafen C i a n o. Inzwischen erschien der englische Botschafter Lord e r t h in der Villa »Madamae«, um Pre mierniinister C h a m b e r 1 a i n auf seiner Fahrt zum Pantheon zu begleiten. Punkt 11 Uhr fuhr Chamberlain mit seiner Begleitung in einer Wagenkolonne vor das Pantheon, wo er in Anwesenheit der Unterredung, die in freundschaftlichstem Tone verlief, rollte der Duce jedoch eine große Anzahl englisch-italienischer Probleme auf. Die beiden Parteien präzisierten aufrichtig ihre Standpunkte bezüglich aller dieser Fragen und unter Berücksichtigung des gemeinsamen Friedenswillens. Mussolini habe mehrmals erklärt, daß er den Frieden wünschc und dafür seine italienischen Würdenträger einen Kranz ganze Autorität venvenden werde. auf das Grabmal der italienischen Könige legte. Sodann begab sich der Premierminister auf den Venezianischen Platz, wo er vor dem Denkmal des Königs Viktor Emanuel einen Kranz auf das Grab des Unbekannten Soldaten niederlegte. Auf dem großen Platz waren mehrere Ehrenkompagnien mit ihren Fahnen und Feldzeichen zur Aufstellung gebracht worden. Die vieltausendköpfige Volksmenge bereitete dem englischen Premier beim Kom men und bei der Abfahrt stürmische Ovationen, die ihm und der englisch-italienischen Freundschaft galten. Die Fahrt ging sodann zum Quirinal, wo um 12 Uhr der feierliche Empfang Chaniberlains durch S. M. den König und Kaiser stattfand. Der Herrscher gab zu Eh ren des britischen Premiers und seines Außenministers ein Galabankett, an dem jedoch I. M. die Königin und Kaiserin wegen Erkranlie 3l6oeor&ne'(n Oer OP90|itl0n 47 Mandate, die übrige Opposition über 20. B ü 0 g r a d, 13. Jänner. Wie der Staats hauptwahlausschuß mitgeteilt hat, wur- geschlossen werden, den auf der Staatsliste Dr. M a ä e k bekanntlich ö7 .Abgeordnete gewählt. Davon entfallen 47 Mandatare auf die ehemalige Kroatische Bauernpartei, die übrigen 20 Mandate hingegen auf die Vereinigte Opposition und die Jugoslawische Nationalpartei (Führung Peter 2ivkovic). Diese 20 Mandate teilen sich wie folgt auf: Jugoslawische Nationalpartei 4, ehemalige s<;rbische Landwirtepartei 10, Davidovic-Demokraten 3, radikale Gruppe Aca Sta-nojevic 2 und selbständige Demokraten 1 Abgeordneter. sender. So werden Innsbruck und Salzburg an München, Bregenz an Stuttgart, Linz an Wien und Klagenfurt an Graz an- 7tei(6«fen&(r ab 1. Sfeber Die besonders angekündigte Mission des neuen Reichssenders. — Studio Klagenfurt wird an Graz angeschlossen. M ü n V Ii ee n, 13. Jänner. Die Essener »N a t i o n a 1 - Z e i t u n g«, das Organ des Generalfeldmarschalls Göring, be richtet, daß der bisherige Landessender Graz mit 1. Febeer den Rang und die Emissionsenergie eines Reichssenders erhalten wird. Die Sendeanlagen wie auch die Emissionsenergie werden bedeutend vergrößert werden. Das genannte Blatt schreibt darüber u. a.: »Die Verstärkung und Vergrößerung des Rundfunksenders in Graz besitzt ihre besondere Wichtigkeit auch deshalb, weil sich sein Wirkungsbereich über die Reichs WOecfuna einer fdegalen <)rganilation in dagred Zagreb, 13. Jänner. (Avala.) Die Organe der Zagreber Polizei enthüllten eine illegale Organisation unter dem Namen »Hrvatska gradjanska zaätita«. In diesem Zusammenhange wurden acht Per sonen verhaftet, und zwar: der pensionier oline einen (£ent Amerikanisches Urteil in einer durchaus amerikanischen Angelegenheit — Private »Kriegsschiffe« machen Kopfzerbrechen. Die Vorgeschichte des selstsamen Falles Ist die folgende: Mr. Mark Gilbert, früher Seekapitän, hatte sich vor dem Kriege von seiner Tätigkeit zurückgezogen. Er hatte eine Menge Geld gespart, wie es hieß — nur durch Schmuggelaffären, jedoch konnte dem schlauen Mann nichts nachgewiesen werden. Das einförmige Leben eines Privatmannes behagtc Mr. Gilbert nicht. Und als die USA In den Krieg eintraten, erschien Mark Gilbert im Marinenilnisterium und offerierte... drei kleine »Kriegsschiffe« von einem ganz, neuen Typ. Es klingt einigermassen erstaunlich, daß ein Privatmann den Auftrag erhielt, auf eigene Kosten und mit eigenen Mitteln derartige Schiffe zu bauen. Aber in Amerika war während des Krieges, wie es scheint, kein Ding unmöglich. Mark Gilbert behauptete übrigens, daß seine Schiffe epochemachend sein würden und zwar durch die besondere Aufstellung der Geschütze, Als das erste Schiff fertig war, hatte Mark Gilbert einen großen Teil seines Vermögens geopfert. Die Untersuchungskonimission besichtigte das Schiff und stellte fest, das es »ausgezeichnet für den Massenselbstmord der Besatzung wäre«. Das war freilich ein vernichtendes Urteil, jedoch gab Mark Gilbert den Kampf nichf auf. Mit einem unbegreiflichen Optimismus opferte er den Rest seines Vermögens — Bankkredite waren ihm versagl — um zwei weitere Schiffe zu bauen. Mark Gilbert erschien noch einmal im Marineministerium und verlangte die Er-' füllung des Vertrages. Das Marineministeriuni nahm jedoch eine schroffe Haltung ein und bat den Unentwegten, dio amerikanische Flotte mit seinen Aufträgen zu verschonen, Mark Gilbert ging dar auf zum Kadi und erhoto Klage gegen das Marineministerium. Während der Zeit des Prozesses richtete Mark Gilbert ein kleines Lokal im New Yorker Hafen ein, das sich bald eines regen Besuches erfreuen konnte, zumal Mark Gilbert seine Gäste mit amü-' santen Erzählungen über den Gang des immer verwickelter werdenden Prozessen unterhielt. Endlich — nach 19 Jahren — wurde das Urteil gefällt. Man muß nun bedenken, daß das amerikanische Rechtswesen sich von dem europäischen gewaltig un- ©troßenfDerren aud Selon aud^ in 9ald|lina ^ - 'S'. Js.i. ; . '>y' grenzen auf ein Gebiet erstrecken wird, Oie enjtüschen Staatsmänner hätten an- auf dem 700.000 Deutsche leben, denen Um die Araber in Schach zu halten, haben die britischen Behörden in verschiedenen Stadtteilen Jerusalems Straßensperren aus Beton errichtet. Samstag, den 14, Jdnner 1039. 3 >Ma"fibofer"Tißituitg«'Nammer' TT. ttrscbeidet Nicht nur m tfriminiliarlw, andern auch in Zivil»treitigk*itei Imt der Steht^ einto weite« Spielraum ffir die Urteflsbestimmimg, Im Fallt Mvk OUbert mute «och der Ricbtcr ciiMo feltMmefi, fflr europIlKbe Begriffe kaum faßbaren Spruch: »Die drei Schiffe mOssen in der Tat von der amerikanischen Flotte Ober-noRimen werden. Oa sie aber bereits bei der Lieferung wenig brauchbar und unmodern waren, können weder der Preis, noch die Zahlungsbestimmungen «ingehalten werden. Der Lieferant muß sich demnach mit einer Pauschalabfindung von zwei Millionen Dollar begnügen. Und zwar wird der Betrag im Jahre 2015 fit-Ilg.« Oer Richterspruch wurde mit einem schallenden Gelichter in den ganzen Staaten aufgenommen. Mark Gilbert war als der Millionir ohne einen Cent abgestempelt. Obwohl er inzwischen 80 Jahre alt geworden ist, scheint er den Sinn für Humor nicht verloren zu haben. Er bewirtet auch weiterhin seine Oiste und lacht über den Urteilsspruch des Staates. Gerissene Spekulanten haben skh sofort bei ihm gemeldet, um ihm seine Forderungen abzukaufen — für einen Betrag, der ihm immerhin ein angenehmes Leben bis zum Ende seiner Tage sichert. Mark Gilbert sagte jedoch entschlossen nein. Einerseits fühlt er sich sehr wohl und man kann nia wissen, v'elleicht lebt er so lange, wie der Türke, der der älteste Mann der Welt ^ewoidon ist und schlSgt dem amerikanischen Staat noch ein Schnippchen. Oder aber seine Kinder, im schlimm sten l'aii seine Enkelkinder werden eines Tages in den Besitz der zwei MÜHonen kommen. Mark Gilbert wirft dabei noch eine heikle Frage auf: »Soll das Geld T7 Jahre lang zinsenlos liegen?« Das (st eine neue iuristische Frage, Uber die sich demnächst iia$ Gericht und amerikanische Rechtsanwälte den Kopf zerbrechen werden. Kindertragödltn. Petrin ja, 12. Jänner. Auf tragische Weise kam gestern im Dorfe Belnik der 5-jährige 2ivko Radivojeviö ums Leben. Der Knabe, der aliein zu Hause war, zündete im Stall einen Strohhaufen an, um sich an den Flammen zu ergötzen. Im Nu stand der ganze Stall in heilen Flammen. Das Kind konnte nicht ins Freie gelangen, üa es selbst die Türe versperrt hatte und den Schlüssel nicht fand. Nachbarn ver-5uchten, in den brennenden Stall zu dringen, um den Kleinen zu retten, Ihre Bemühungen waren aber erfolglos. Später wurde die verkohlte Leich des Knaben geborgen. Split, 12. Jänner. Im Hause des To-mo Jürid in KaStel Kambelovac ereignete sich gestern ein schweres Unglück. Das zweleinhalbjährlge Töchterchen des Ehepaares Jurid, Vjekoslava, kam in Abwesenheit der Eltern dem Herd zu nahe, so daß seine Kleider Feuer fingen. Auf die Hilferufe des Kindes kamen Nachbarn her beigeeilt, die der Kleinen die Kleider vom Leibe rissen. Das Kind hatte indessen solche schwere Brandwunden erlitten, daß es ihnen im Spllter Krankenhaus unter »Mfchtbaren Qualen erlag. Die sonderbarste Ptüuizung der Welt. Nasa SU, 11. Jänner. Im Gebiet der Bahama-Inseln besteht wohl die seltsam« ste Pflanzung der Welt: eine Kultur von Seeschwämmen. Diese Kultur umfaßt etwa 18.(X)0 Badeschwämme, die in Sjäh-riger Arbelt und mit einem recht erheblichen Kostenaufwand gezüchtet worden waren. In der letzten Zelt hat nun die Schwammzüchterei äußerst schwere Ver-histe erlitten — behiahe über Nacht gingen viele Tausemie der wertvollen Schwämme aus anfangs unerklärlichen Gründen zugrunde. Jetzt wurde festgestellt, daß kalte unterirdische Quellen, von deren Vorhandensein man bisher auch nichts gewußt hatte, den Schwamm tod verursacht haben. Nur die ausgewachsenen Exemplare entgingen der Vernichtung, und die Gesellschaft muß ihre mühsame und kostspielige Arbeit an anderer, geeigneterer Stelle wieder von vorne anfangen. Die künstichen Schwammkultu-ren sind erst nach den Jahren 1926-29 entstanden, In denen andauernde schwere Stürme die meisten der natürlichen Schwammkulturen vernichtet hatten. (Sntoanung einer JSoSit- In 3flridD MWiSTERPRASIDENT DR. STOJADINOVIC EHRT DAS ANDENKEN AN DEN UNVERGEftSUCHEN STAATSMANN. Zürich, 13. Jänner. (Avala.) In Zürich wurde gestern auf dem Hause, in dem Nikola P a S i c als Student wohnte, in feierlicher Weise eine Gedenktafel enthüllt. Die Feier erhielt ihr besonderes Gepräge durch die Anwesenheit des Ministerpräsidenten und Außenministers Doktor Milan Stojadinovic, der in Begleitung seines Kabinettschefs Dr. Pro-t i 6 und des Zürcher jugoslawischen Generalkonsuls Dr. Milan S a v i c um 11 Uhr vor dem genannten Haus vorfuhr. Vor dem Haute erwarteten den jugoslawischen Hc giemngschef der römische Gesandte und einstige Kabinettschef von Nikola PaSid, Hristiö, der jugoslawische ständige Völkerbunddelegierte Dr. Ivan S u b o t i c mit Gemahlin sowie eine Reihe von anderen Persönlichkeiten. Der Ministerpräsident besichtigte zunächst die Wohnung, in welcher Nikola PaSid einst wohnte. In Begleitung der Anwesenden begab sich der Ministerpräsident sodann auf das jugoslawische Generalkonsulat, wo aus Anlaß der Enthüllung der Gedenktafel für Nikola PaSiö eine Festakademie stattfand. Im festlich geschmückten Saale waren außer der jugoslawischen Kolonie zahlreiche Vertreter des schweizerischen WIrtschafts- und Kul turlebens erschienen, die der Generalkonsul dem Ministerpräsidenten vorstellte. Nach einleitenden Worten des Generalkon suis überreichte Frl. Viktoria M e n c I n-g e r, die in oberkrainischer Tracht erschienen war, dem Ministerpräsidenten im Namen der jugoslawischen Kolonie einen Blumenstrauß. Unter stürmischem Bei fall ergriff sodann der Ministerpräsident selbst das Wort, indem er u. a. ausführte; »Verehrte Damen und Herren! Als langjähriger Verehrer ihres schönen Landes empfand icli immer eine große Freude, einige Zeit in dt-r Schweiz verbringen zu können. In den Bergen schöpfe ich Kraft, in den Tälcm den Schwung. Die Leitung der Staatsgeschäfte lassen den restlosen Genuß, den der Aufenthalt in der Schweiz bietet, leider nicht zu. Ich muß schon sagen, daß es mir nicht gefallen war, meinen Urlaub im Engadin zu unterbrechen, um der Einladung unseres Generalkonsuls hierher zu folgen. Aber dieser Feier löst ■in mir so viele Gefühle aus, daß es fast nicht recht erscheint, sie öffentlich zur Schau zu bringen, besonders wenn dies ein Mensch tut, der als Realist bezeichnet wird. Mein Besuch ist eine Folge des tiefen Dankes und der Pietät gegenüber einem der größten Männer unserer neuen Geschichte. Die Schweiz war in unserem Lande seit jeher durch ihre Schönheit und durch ihre Innere Werte bekannt. Wir verehren ihre traditionellen Einrichtungen und die klassische Demokratie. Die schwel zerischen Unterrichts- und sonstigen Einrichtungen sind auf einer hohen Stufe. Kürzlich fand unsere populäre Königin fn Zürich ihre Genesung. Auch in der Technik wetteifern die Schweizer mit den größ ten Nationen der Welt. Eure Schulen sind glänzende Wissenschaftszentren. So ist es heute und so war es vor siebzig Jahren. Seit damals schicken unsere fortschrittlichen Familien ihre Kinder in schweizerische Schulen.« lieh die Schwester und die Braut des jungen Mannes ins Mittel legten, ging dieser in sein Zimmer im oberen Stockwerk. Dort warf er eine Matratze aus dem Fe« ster und sprang selbst nach. Er holte :hus dem Schuppen ein Gewehr und schoß durch das crleuclitcle Fenster auf die Familie. Der Schuß traf unglücklicherweise die Mutter (jucnots in den Leib, Sie mußte in bedenklichem Zustand ins Spital gebracht werden. Der jun^e Uehcltälcr behauptet, er habo»gar nicht gezielt, sondern sei über einen Stein gestolpert und dabei sei das Gewehr losgegangen. 9teuia6rdenu)fang 6er 2)iplo maten in der !3Bil6ieImftraie DES FOHRERS UND REICHSKANZLERS HITLER ERWIDERUNG AUF DIE BE-QRÜSSUNOSANSPRACHE DES NUNTIUS ORSENIGO * Gegen Hartleibigkeit, Hämorrhoiden sowie Darmkatarrh ist das natOrliche »Franz-Jo8ef«-Bitterwasser — tüglich mehrmals genommen — ein vnr/ijglichcs Mittel. Reg. S. br. 15.485/35. Seit einem Monat ohne Schlaf. Vor einem Monat ereignete sich in Ba-tajnica iiei Beograd ein schweres Aukj-nnglück. l-.in vom Beograd'^r Reclitsan-walt St. Prodanovic gelenktes Auioniobil rannte gegen eine Gruppe von Bauern. Zwei Bauern wurden auf der Steife getötet, mehrere andere verletzt. Ais herbeieilende Bauern in ihrer Hrbliterung iMieno machten, die Autoin^^assen zu lynchc i, ergriffen diese die Flucht. Der Friseur An-drija RadiSic, der eben falls im Auto g'> sesj-'en war, wurde durch einen Schrotschuß, den ihm ein Buuer nnchfeiierte, an der Wirbelsäule verletzt. Nachdem i r einige Tage im Krankenhau^ gelegen war, v/urde er in seine Wohnung gebrat'hl, wo er noch immer im Gipsverband lie.i^t. Seit seiner Verwundung iiat er keinen Schlaf mehr gefunden. .MIe Schlafmittel, die er nahm, hatten nicht die geringste Wirkung. Iniolge der andauernden Schlaflosigkeit ist er sehr heruntergekonniieii. Allen Bemühungen der Aerzte ist es noch nicht gelungen, ihm einige Stunden Schlafs /ii verschaffen. B e r I i n, 13. Jänner. Gestern empfing der Führer und Reichskanzler Adolf H i t-I e r in der Reichskanzlei das gesamte diplomatische Korps zwecks Entgegennah me der Neujahrswünschc. Die Begrüs-sungsansprache hielt im Namen des diplomatischen Korps dessen Doyen, der päpstliche Nuntius Monsignor 0 r s e n i-g 0, der in seiner Rede auf die Friedenstat von München hinwies und deii Wunsch aussprach, daß diese friedliche Methode in allen internationalen Streitfällen zur Anwendung gelangen möge. Der Reichskanzler dankte dem Nuntius und den anwesenden Diplomaten für die zum Ausdruck gebrachten Glückwünsche und sagte: »Sie haben, Herr Nuntius, in Ihrer Ansprache ganz besonders den Tag der Zusammenkunft der Vertreter der vier Mächte in München erwähnt. Auch ich erinnere mich ganz besonders an diesen Tage des vorigen Jahres, Das deutsche Volk denkt in tiefer Dankbarkelt daran, daß das Jahr 1938 unserem Volke die Erfüllung seines unbedingten Selbstbestimmungsrechtes gebracht hat. Wenn dies ge schah, ohne daß der europäische Friede auch nur für einen Tag getrübt wurde, dann muß wohl anerkannt werden, daß daran im großen Maße die kluge Auffassung der Großmächte — zum Ausdruck gebracht im Münchner Abkommen — Anteil gehabt hat. Ich habe schon anderwärts die Gelegenheit benützt, den Dank zum Ausdruck zu bringen, den das deutsche Volk gegenüber den Staatsmännern empfindet, die 1038 den Weg zu einer friedlichen Lösung unaufschiebbarer Probleme gefunden haben. Wir danken dem Friedenswillen und dem Verantwortungsbewußtsein der interessierten Regierungen für den friedlichen Erfolg, den wir uns alle wünschten, vor allem aber danken wir der weisen Auffassung, daß alles, was in einer historischen Entwicklung not wendig und auf dem Notstand aufgebaut ist, nicht abgelehnt werden darf zuungun- sten eines Volkes oder eines Staates. Die Großmächte, die an diesem Werk mitgearbeitet haben, indem sie in richtiger Beurteilung der Lage die dringlichen Beschlüsse faßten, haben nicht nur zur Aufrechterhaltung des europäischen 'Friedens beigetragen, sondern die Schaffung eines gesunden und glückliehen Europa ermöglicht. Diese Tatsache berechtigt auch die Ueberzeugung, die ich mit Ihnen, Herr Nuntius, feile, daß es auch künftighin der Klugheit der europäischen Staatsmänner if'.h.sen wird, einen Fne-I'.n /u gpb/;;, wie er im vo''sioi. Mafse in i'en natürlichen und sachlichen Interessen der europäischen Völker liegt.« Mit der Aitf^elschnur einen Haitisch gefangen. S y d n e y, 12. Jänner. Einen noch nie dagewesenen Erfolg hatte ein Angler in Dangcrous Reef, bei Port Lincoln, der deshalb auch vom Anglerklub seines Lan des gebührend gefeiert wurde: mit einer gewöhnlichen Angelschnur hat er einen Haifisch von mehr als vier Meter Länge und 585 Kilogramm Gewicht gefangen. G. Cowell, der diesen famosen Fang getan, erzählt von einem früheren Anglerglück, das ihm ebenfalls einen Hai eintrug. Damals habe sich aber sein Opfer drei Viertelstunden lang, nachdem es die Lockspeise angebissen, durch gewaltige Schläge gegen seine Gefangenschaft gewehrt. Es versuchte, das Boot umzustürzen, und konnte erst durch die Harpune unschädlich gemacht werden. Blutiger Familienstreit um einen Hund. Paris, 11. Jänner. Aus Beifort wird berichtet: Der 26jährige Marcel-Michel Guenot, der in einer Waffenfabrik arbeitet, kam vor einigen Tagen abends etwas angeheitert nach Hause und brachte einen jungen Hund mit. Sein Vater war mit dem »Familienzuwachs« nicht einverstanden und CS begann einen Streit, der in Handgreiflichkeiten endete. Als sich end- Liebesdrama. In Josanica bei Pec wurden auf eiiu'r Wiese die Leichen des Landwirts Ilija B.i rovic und der F^äuerin Marta Pavicevic aufgefunden. Die Untersuchung ergib, daß Barovic die Frau durcii einen Gewehrschuß getötet und sich darn u li durch einen zweiten Schuß entleibt liaite. Barovie trat, obwohl er verheiratet war, vor einigen Monaten zu Maria Pavicevic, die ebenfalls verheiratet und Müller j:V'ei er Kinder war, in Liebesbczieiiungeii. Die Aussichtslosigkeit, jemals einen genicin-samen Hausstand gründen /a\ konricn, dürfte das Paar veranlaßt haben, gemeinsam in den Tod zu gehen. Ein Mittel gegen Senfgas? F.in amerikanischer Profesxir an der Hav^ard-Univcrsität soll nach Melduni^:'n aus USA em wirksames A'üüel zur Ncii-tralisierung des Senfga^'cs, lickannilicli eines der gefährlichsten Giftgase, erfunden haben, fis handelt sich um eine chemische Flüssigkeit, mit der die Oberkleidun.i; imprägniert wird. Anhand praktischer Ver suche soll man bereits festgestellt haben, daß die Imprägnierung ihre neutralisierende Wirkung während mehrerer Monate l>eibehält. Neue Diskusscheibc für höhere Rekorde. F.in Sportlehrer der Greeley State College, USA. hat einen neuen Ui-^kas i.riiin-den, der mehrere Vorteile in sich vet.einigt. Dadurch, daß der Schwerpunkt vimi Mittelpunkt iler Scheibe an t-einen Hnnd verlegt worden ist, sollen ilie Sportl.'r wesentlich weitere Würfe erzielen ki)n-nen. Außerdem wurde die Peripherie des Diskus mit einem dicken Gummirand um kleidet, iter für den Werfer einen festeren Griff ermi^glicht und außerdem echv. e rc Verletzungen bei FeliKviirfen ausschließen Sflll. ! Bogoljubov—Eliskases. 1 H e r 1 i n, 13. Jänner. Die fünfte Runde 'des Schachkampfes zwischen den GroR-mei;-tcrn B o g o l j u b o w und K1 i s k a-e s endete gestern abends mit einem Re-I mis. Die sechste Partie wird heute abends 1 ausgetragen werden. ^Mariborer Zeitung« Nummer 11. Samstag, den 14. Jänner 1939. Aus ilädl Mkd werden fortan eine Art Abfindungssumme für den Leitungsbau entrichten, sodaß sie und die bei ihnen wohnenden Parteien droßr öffentlldie ^r&filen in 6(uDfnci BESCHÄFTIGUNG FÜR VFELE ARBEITSLOSE ERMÖGLICHT. — PAUSCHALIERUNG DER AMORTISATIONSBEITRÄGE FÜR DIE STROMZULEITUNG. — WICHTIGE SITZUNG DES GEMEINDERATES. Der Genieinderat der ümgebungsg^;-Dieinde Studenci hielt dieser Tage seine «rste diesjährige Sitzung ab, in der w.ch-Hige Angelegenheiten zur Sprache gelangten. Bürgermeister K a 1 o h berichte-fe eingangs über verschiedene Baufra-g e n und verwies auf die umfangreichen ^öffentlichen Arbeiten, die im Laufe dieses Jahres zur Durchführung gelangen sollen, allerdings im Rahmen der verfügbaren Mittel Zunächst teilte der Bürgermeister mit, daß der Platz vor der Kirche schon fin anderes Aussehen anzunehmen beginnt. Im Zuge des Arbeitsplanes wurde das alte Wirtschaftsgebäude ne-Jen der Kirche bereits abgetragen. Es -vur de ein neues Objekt aufgeführt, das be-ireits seinem Zweck übergeben werden tonnte. Der Platz vor dem Gotteshaus wird gegenwärtig planiert. Wie um-iani{reich die Arbeiten sein werden, sieht man daraus, daß mehr als 600 Kubikmeter Schotter zugeführt werden müssen. Auf dem Platz vor der Kirche, der sich Smmer mehr zu einem Hauptplatz und Mit telpunkt dieser großen Umgebungsgemeinde entwickelt, wird auch eine Markt halle errichtet werden. Bei der Banats-verwaltung werden Schritte unternommen werden, um die Bewilligung hiefür sobald als möglich zu erwirken. Groß sind die Anforderungen, die an die soziale Fürsorge der Gemeinde gestellt werden. Zu Weihnachten organisierte das R o t k r e u z in Studenci eine Bescherung von 250 armen Kindern mit Kleidern, Schuhwerk und Wäsche, wofür gegen 10.000 Dinar verausgabt wurden. — Das von der Gemeinde eingeleitete W i n t e r h i 1 f s w c r k ist im vollen Gange. Die Bevölkerung kam dem Auf ruf der Gemeindeleitung gerne nach und spendete namhafte Beiträge zur Samm^l-jiktion, deren Erfolg es ermöglichen wird, (iaß heuer wieder zahlreiche Erwerbslose hei der Durchführung verschiedener .Straßenarbeiten beschäftigt werden kön- Sreitag. öen 13. iSänntr Stroms nicht mehr zu erlegen brauchen. Diese Kostentilgung bedeutet eine nicht zu unterschätzende Erleichterung för die Bevölkerung von Studenci. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde der Antrag, das Gerätemagazin neben dem neuen ^Wehrdepot zu errichten, zurückgelegt und wird zu einem geeigneten Zeitpunkt später wieder in Be-handlung genommen werden. Der Gemeindetet beschäftigte sich sodann noch mit verschiedenen Ansuchen um Unterstützungen sowie um Zusiche- den Beitrag in der Höhe von 1 Dinar pro | rungen zur späteren Aufnahme in den GeKilowattstunde konsumierten erlektrischen ineindeverband. S)ie ilmgebuns gegen &ie Eingemeindung FÜR DIE SELBSTÄNDIGKEIT DER NACHBARGEMEINDEN IN DEN BISHERIGEN GRENZEN. — FORDERUNG NACH DER ZWEITEN TEUERUNGSKLASSE DER ÖFFENTLICHEN BEDIENSTETEN IM ENGSTEN UMGEBUNGSBEREICH. ren. Die Elektrifizierung der Gemeinde macht große Fortschritte. Im Laufe des Jahres kommt die I< a d v a n j s k a c e s t a an die Reihe, soweit diese noch rieht den .Anschluß an das städtische Lc! Ilungsnetz besitzt. — Die Gemeinde bemüht sich schon zwei Jahre, die Frage des Beitrages zu den Kosten für den Bau der S t r O'm I e i t u n g e n in einer die Bevölkerung zufriedenstellenden Weise ui lösen. Jetzt traf von der Banatsverwaltung die Bewilligung zur P a u s c h a 1 i e r u n g rler Amortisationsbeiträge zu den Kosten der Stromzuleitung ein. In Betracht kommen die nach dem Jahre 1928 erbauten Wohnhäuser, deren Besitzer sich mit der pauschalierten Einhebung der Quoten einverstanden erklären. Diese Hausbesitzer Auf Initiative des Gemeinderates von Ko§aki fand gestern nachmittags in der Volksschule in Kröevina eine interessante Versammlung der Vertreter der Nachbargemeinden statt, in der gegen die Bestrebungen nach Zusammenschluß der Umge bung mit der Stadtgemeinde entschiedene Verwahrung eingelegt wurde. Anwesend waren zahlreiche Gemeinderäte der Gemeinden Kosaki, Pobrezje, Studenci, Kam nica und Radvanje mit ihren Bürgermeistern an der Spitze, wie auch Bezirkshauptmann Dr. S i s k a. Anlaß zu dieser Versammlung gab der in der letzten Stadtratsitzung gefaßte Beschluß in der Frage der Eingemeindung des ganz städtischen Charakter tragenden Teiles von Kröevina. Bekanntlich wandte sich eine Reihe von Bewohnern von Petrovü selo und der verlängerten Aleksandrova cesta an die Stadtgemeinde mit dem Ersuchen um die Inkorporierung. Der Stadtrat befaßte sich eingehend mit der Angelegenheit und erklärte, die Stadt Maribor werde gerne jene Teile der Umgebung aufnehmen, deren Bewohner darum ansuchen, es sei jedoch gegen eine dekretierte Vereinigung der Stadt mit der Umgebung. Gegen die Eingemeindung des schönsten Teiles von Kosaki trat jetzt die gesamte Umgebung von Maribor geschlossen auf. In der Versammlung wur de darauf verwiesen, die Umgebungsgemeinden müßten sich dagegen verwahren, daß die besten und steuerkräftigsten Teile der Nachbarschaft abgetrennt werden. Für diesen Standpunkt sprachen sich entschieden die Bürgermeister Kirer (Kosaki), Strzina (Pobrezje), Kaloh (Studenci) und Lorencic (Kamnica) aus; sie betonten, daß die Umgebungsgemeinden nur dann lebensfähig seien, wenn sie zur Gänze erhalten bleiben. Nach längerer Aussprache wurde eine Entschließung angenommen, in der sich alle Umgebungsgemeinden von Mari-for für die Beibehaltung ihrer Selbständigkeit in den bisherigen Grenzen aussprechen, da nur Wirtschaft- !7lä$ni(Ded 6(Do5enfeuer 200.000 DINAR BRANDSCHADEN IN L ESKOVEC BEI PTUj In L c s k 0 V e C bei Sv. Andraz (Hai.) brach in der vergangenen Nacht ein Scha denfeuer aus, das mehrere Objekte vernichtete und insgesamt einen Schaden von mehr als 200.000 Dinar verursachte. Ueber den Brand Ivonnten wir bisher folgende Einzelheiten in Erfahrung bringen; (legen 3 Uhr früh begann plötzlich das in der Tenne des Besitzers Ignaz V i n-d i s aufgestapelte Struli zu brennen, und ehe es jemand verliindern konnte, griff das Feuer auf das Dach des Wirtschaftsgebäudes über. In wenigen Minuten stand das ganze Gebäude in Flammen, die sich U'otz des sofortigen Eingreilens der Ortsfeuerwehr auch auf das angrenzende Gebäude ausbreitete, in dem sich der Geschäftsladen des Kaufmannes Johann P i n t e r i ü befindet. Das Feuer griff derart rasch um sich, daß die Leute nur das nackte Leben retten konnten. Auch das gesamte Warenlager des Kaufmannes wurde ein Opfer des Brandes. Das Feuer dürfte in einem Schuppen ausgebrochen sein, wo tagszuvor frischgebrannte Holzkohle abgelagert worden ist. Der Schaden erscheint nur teilweise durch Versicherung gedeckt. Das Warenlager war nicht versichert. lieh genug starke Kommunaleinheiten sich im öffentlichen Leben behaupten können. Im Rahmen der geltenden Bestimmungen sind die Grenzen jener Teile der Umgebung genau festzustellen, auf die sich die Mariborer Bauvorschriften beziehen und somit zusammen mit der Stadt einen geschlossenen Baubezirk darstellen. Die zweite Teuerungsklasse der öffentlichen Bediensteten und Ruheständler muß für den gesamten Baubezirk gelten, somit auch für die angrenzenden Teile der Nachbargenieinden, da die Lebensverhältnisse an der Peripherie diesel ben sind, ob nun die Häuser zur Stadt oder zur Umgebung gehören. Nur auf diese Weise kann das richtige Gleichgewicht zwischen den öffentlichen Bediensteten in der Stadt und Umgebung erzielt werden. Wenn einmal die Frage der Inkorporier u n g spruchreif sein wird, dann sollen die Umgebunggemeinden in ihrer Gän ze mit der Stadt vereinigt werden und nicht nur die besten Teile derselben. teroturorei« Oer eiaM Oltaribor Der Stadtmagistrat Maribor schreibt für das Jahr 1939 und gleichzeitig neuerdings für das Jahr 1938 den von der Stadtgemeinde gegründeten Slomsek-Li-teraturpreis im Betrage von je 5000 Din. aus. Beim Preisausschreiben werden jene Schriftsteller-Belletristen in Betracht gezogen, die im Mariborer Kulturkreis tätig sind. Die Arbeiten sind bis zum 1. Ok tober 1939 dem Bürgermeister vorzulegen, der Name des Autors ist unter einem Motto anzuführen, während die Adressen in einem geschlossenen Kuvert beizulegen sind. Der Bürgermeister; Dr. Juvan m. p. Strenoe dunötfontuma) Da ein Fall von Hundetollwut vorgekommen ist, hat die Stadtgemeinde über das ganze Stadtgebiet die strenge Hunde kontumaz verhängt. Jeder verdächtige Fall ist unverzüglich der Stadtgemeinde zur Kenntnis zu bringen. Alle Hunde müs sen so gehalten sein, daß jede Verletzung von Personen und Hunden sowie jedes Entkommen bzw. Eindringen von anderen Hunden unmöglich ist. Auf der Straße sind die Hunde an der Leine zu führen und müssen Überdies mit einem festen Maulkorb versehen sein. Auch alle Katzen sind einzusperren. Das Stadtgebiet dürfen Hunde nur unter Erlaubnis des Stadtmagistrats verlassen, nachdem sie als völlig unverdächtig erkannt worden sind. Der Wasenmeister wurde beauf-tragt, von Zeit zu Zeit alle frei herumlaufenden Hunde und Katzen einzufangen Hunde, deren Steuermarken ungültig sind, wird der Wasenmeister vertilgen. Der Hundekataster verbleibt noch weiterhin in Gültigkeit. m. Ein frohes und glückliches Neujahr wünschen allen gesch. Abonnenten, Wt-irbeitem, Inserenten und Lesern prawo->ltiwer Konfession die Redaktion und die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. m. Die Silvesterfeier der prawoslawen Kirchengemeinde findet heute, Freitag, abends im Caf6 »Jadran« nach altem Brauch statt. Für allerlei Unterhaltung ist bestens vorgesorgt. Eingeladen sind alle Glaubensgenossen. Beginn um halb Uhr. Eintritt frei. m. Trauungen. In den letzten Tagen wurden in Maribor getraut: Franz Smeh, Bahnbediensteter, mit Frl. Katharina Lob-nig, Alois Safra, Flößer, mit FrL Margarethe Sarman, Max Skralovnik, Privatangestellter, mit Frl. Olga Marie Ivanöid, Konrad Kartin, Handelsangestellter, mit Frl. Marie Rihtaric, August SiniC, Elektrotechniker, mit FrL Marie Pa§, August " ZUM WURSTSCHMAUS am Samstag, den 14. d. ladet höflichst ein PEPERL Dabringer. 285 Las, Eisendreher, mit Frl. Antonie Voster, Alois Krajnc, Fabriksangestellter, mit FrL Aloislc Lukman, Felix Friedl, Bahnbedien-steter, mit Frl. Marie Rop, Kurt Bäumel, Handelsangestellter, mit Frl. Ernestine Pen§ek und Ferdinand Klobasa, Bahnbc-dlensteter, mit Frl. Anna Artic. — Wir gratulieren! m. In Gomja Radgona starb kürzlicii die 85jährige Rosa S i m o n C J C, die Witwe nach dem Oberbibliothekar der Wiener linivcrsitätsblbliothek Dr. Franz Simoncic, und die Schwiegermutter des Direktors der Universitätsbibliothek in Ljubljana Dr. Janko älebinger, Friede ihrer Asche! m. In Kolovec in Unterkrain verschied die Großgrundbesitzerin JoseFme Stare, die sich eines großen Bekanntenkreises erfreute. R. i. p.! m. Karikaturen sehen dich an. Der bekannte Karikaturist Ladislaus Kondor hat, wie bereits berichtet, im Saale des Hotels »Zamorc« eine Ausstellung seiner gelungenen Karikaturen ausgestellt. Die Ausstellung ist bis 22. d. geöffnet. m. Noch heute, Freitag, bis 18 Uhr wer den in der Verwaltung der »Mariborer Zeitung« sowohl die großen, als auch die kleinen Anzeigen für die morgen, Samstag, erscheinende Sonntagsnummer des Blattes entgegengenommen. Die geschätzten Inserenten werden höflichst ersuciit, ihre Aufträge rechtzeitig abgeben zu wollen. — Die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. ni. Der große Sokolball, der Samstag, d6n 14. d. zur Feier des Geburtstages I. M. der Königin Maria in sämtlichen Räumen des Sokolheimes (Union-Saal) stattfindet, wird sich zu einem erstrangigen Ereignis der heurigen Ballsaison gestalten. Der gesamte Erlös der Veranstaltung ist für den Bau des Bachernheimes der Sokolvereine bestimmt, mit dessen Bau bereits in diesem Frühjahr begonnen werden wird. Die Eintrittskarten sind im »Putnik«-Reisebüro im Vorverkauf erhältlich. in. Bunter Abend der Freiw. Feuerwehr StudencL Die sehr agile Freiw. Feuerwehr von Studenci bei Maribor; deren rast losen Bemühungen es erst unlängst gelungen ist, ein eigenes schmuckes Heim zu erbauen, veeranstaltet am Sonntag, den 15. d. in diesem Heim einen bunten Abend unter dem Motto »Frühling im Winter«. Für diesen Abend ist ein reichhaltiges Programm festgesetzt. Es wird ein Ge-saiigsdoppelquartett auftreten, welches einige Lieder zu Gehör bringen wird. Auch sonst ist für Unterhaltung der Gäste reich lieh vorgesorgt. Der Saal wird festlich dekoriert sein. Der Verein wird sich bemühen, den Gästen einen angenehmen Abend zu bereiten. m. Opfer des Glatteises. Infolge des plötzlichen Tauwetters war gestern das Passieren der vereisten Straßen und Gehsteige besonders erschwert. In der Frankopanova ullca glitt die 45jährige Fabrlks arbeiterin Marie Kos aus und fiel hiebei derart unglücklich zu Boden, daß sie sich den rechten Arm brach. — In der Pobre§-ka cesta kam der 29jährige Spenglergehilfe Albert Kostanjevec zum Sturz und trug hiebei eine Fraktur des linken ( / Samstag, den 14. janiter 1099. >Mar!t>oref Zeitung« Nunmier M. Unterschenkels davon. — In der Meijska cesta stürzte die Apothekersgattin Paula KOnig derart unglQcklich, daß sie sich den linken Unterschenkel brach. m. In der Volksuniversltilt spricht heute, Freitag, der Kreisgerichtsrichter Dr. Rudolf Kyovsky aus Novo mesto über das aktuelle Thema »20 Jahre Mitteleuropa«. Den Vortrag werden skioptische fiiider begleiten. m. Wetterbericht des »Patiiik4e vom 13. Jänner: »Ceijska koöa«; 0 Grad, teilweise bewölkt, ruhig, 20 cm Firnschnee. — »Mo-zfrska koöa«: —3 Grad, teilweise bewölkt 100 cm Firn, auf den Nordabhängen Pulver. — x»Mariborska koäa« und »Pohorski dorn«: 2 Grad, bewölkt, windig, 25 cm nasser Schnee. — »Senjorjev dorn«: — 1 Grad, bewölkt, Nebel, 80 cm nasser Schnee. — Sv. Lovrenc: 3 Grad, bewölkt, Nebel, 38 cm nasser Schnee. — Petzen: 2 Grad, bewölkt, windig, 100 cm nasser Schnee. — Kotlje-Rimski vrelec: 0 Grad, bewölkt, ruhig, 40 cm nasser Schnee. — Die Skimögtichkeiten sind überall mäßig. Die Bachernstraßc ist bis zum »Pohorskl dorn« fahrbar. ni. Die Kastanien verschwinden ans dem Stadtbild. In der Krekova ulica wurde dieser Tage mit der Schlägerung der dortigen Kastanienbäume begonnen. Insgesamt werden 55 Bäume der Axt zum Opfer fallen. Im Frühjahr sollen an Stelle der Kastanien Ahornbäumchen angepflanzt werden. m. Ein hundertprozentiger Kriegsinvalide hat auf dem Wege von der Post bis zur Fabrik »Mariborska tekstilna tvorni-ca« den Betrag von 200 Dinar verloren. Der ehrliche Finder wird ersucht, das Geld in der * Verwaltung der »Mariborer Zeitung« abzugeben, da es für den Invaliden einen unersetzbaren Verlust bedeutet. m. Lebensmüde. In selbstmörderischer Absicht trank gestern die 25jährige Olga P. eine Chlorverbindung und wurde unter furchtbaren Schmerzen ins Krankenhaus überführt, wo man ihr durch rechtzeitiges Hingreifen das Leben rettete. Das Motiv i^t unbekannt. ni. Abgingiger Slciffahrer. Der Bahnbedienstete Ferdinand Schneider, wohnhaft in der Frankopanova ulica 39, erstattete gestern die Anzeige, daß sein 21-jähriger Sohn Ferdinand vor mehreren Tagen auf einen Skiausflug gegangen und seitdem nicht mehr zurückgekehrt sei. Da der Junge zum Militär einrücken sollte, befürchtet man, daß ihm etwas zugestoßen ist. m. Der Kampf um das elastische Gold, um den weltbedeutendsten Rohstoff — Kautschuk — bildet den dramatischen Inhalt des großen Ufa-Filmes, den gestern das hiesige Burg-Tonkmo zu drehen begann. Die Urwaldabenteuer tapferer Menschen zwingen den Zuschauer von allem Anfang an in ihren Bann und man kommi aus dem dramatischen Geschehen schier nicht mehr heraus. Ein Kulturwerk, das man gesehen haben soll. * Podgorj^k, Nova vas. Heute u, nior-gen prima Leber-, Blut- und Bratwürste. ©eridit^fool Mißglückter Raububerfall. Vor dem Dreiersenat des hiesigen Kreis gerichtes standen zwei Burschen, die sich wegen des bekannten Raubüberfalles auf den Mariborer Altwarenhändler Franz P u k 1 im vergangenen Herbst zu verantworten iiatten. Es sind dies der 23jährige Raimund S v i g e 1 j und der 21jährige Stanislaus R e n k o, beide aus Maribor. Die Angeklagten gerieten schon in jungen Jah ren auf Abwege und mußten nun für ihre Tat Rede stehen. Ueber die Angelegenheit ist seinerzeit ausführlich berichtet worden. Svigeij und Renko sind arbeitsscheue lilementc, die gut leben wollen, jedoch womöglich auf Kosten anderer. Um zu Geld zu kommen, faßten sie den Beschluß, sich die Mitte! zu einem flotten lieben gewaltsam zu verschaffen. A!s Opfer wurde der Altwarenhändler PukI ausersehen, von d-eni sie wußten, daß er verschiedene Geschäft*; betreibt und stets größere Summen zur Finanzierung der Untornehmungen bei sich führt. Anfangs November sandten sie ihm ein Schreiben, worin sie ihn xmieir iindachtem Namen cio- Din 100.000*-, betw. 50.000 gewannen heute (13. Janner) laut »■ mm ■ Tetefonbericht die KlaSMIIllOSft Wf. //»ODA DCZW» die im Bankgeschäft Bezjak, Maiibor, Gospuska nl. 25, gekauft wurden 0fior5 nad^ fafl Drei hagren aufgr5f(ft UNTER DEM VERDACHT DES BRUDERMORDES ZUM ZWEITENMAL FESTGENOMMEN in Jesenice in Oberkraiii wurde dieser Tage der 34jährige Maurer Alois Marn a. Smartno bei Ljubljana unter dem schwe ren Verdacht des Brudermordes festgenommen. Im Juni 1936 verschwand sein um drei Jahre jüngerer, in Ljubljana in der Bata-Verkaufsstelle beschäftigte Bruder V i k t o r. Es wurden Spuren vorgefunden, die auf eine gewaltsame Beseitigung des jungen Mannes schließen ließen Unter dem Verdacht der Täterschaft wur de Alois Marn festgenommen, nach neun monatiger Untersuchungshaft jedoch aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Vater hatte dieser Tage einen Traum, in dem er das Versteck des toten Sohnes sah. Er teilte dies der Gendarmerie mit, die die Suche nacli dem Leichnam wieder aufnahm und das halb-zerfallene Gerippe des Verschwundenen tatsächlich in einer mit einem Betondeckel verschlossenen aufgelassenen Kalk grübe fand. Der Bruder Alois wurde zum zweiten Mal in Haft genommen und dem Gericht eingeliefert. Zeugen gesucht! Zeuge gesuchtl Jener Herr, der am Mittwoch, den 11. d. um ca. halb 15 Uhr meiner Frau bei dem Fall in der Gledali§ka ulica (Gambrinusgarten) beim Aufstehen behilflich war, wie auch jene Frau, die den Unfall beobachtet hat, werden gebeten Ihre Adressen mir bekanntgeben zu wollen. 279 Alois Käfer, Cafe »Rotovzc. luden, am 7. November v. J. abends in die Danjkova ulica zu kommen, da sie ein gutes Geschäft mit ihm abschließen möch ten. PukI trat tatsächlich zur verabredeten Stunde in der erwähnten Gasse ein, wo jedoch die Angeklagten auf ihn lauerten. Auf ein gegebenes Zeichen stürzten sie sich aus dem Versteck von rückwärts auf ihr Opfer, entrissen ihm die Aktentasche, in dem sich jedoch nur 300 Dinar befanden, und machten sich aus dem Staube. Der Ueberfallene rief unausgesetzt um Hilfe, weshalb sich den Flüchtenden einige beherzte Männer in den Weg legten und sie auffingen, worauf sie der mittlerweile herbeigeeilte Wachmann in Empfang nahm. Die Freude an der Beute zu der sie auf so leichte Weise gekommen waren, war demnach sehr kurz. Beiden blieb nichte anderes übrig, als die Tat zu gestehen. In der heutigen Verhandlung führte Kreisgerichtsrichter Dr. C e m e r den Vorsitz, Beisitzet waren die Kreisgerichtsrichter L e n a r t und Dr. G r m o v s e k. Die Anklage vertrat der Staatsanw»'* K o s e n i n a, während Rechtsanwalt Dr. S n u d e r 1 die Verteidigung übernommen hatte. Raimund Svigelj wurde zu sechs Monaten strengen Arrest, 120 Dinar Geldstrafe oder weiteren zwei Tagen .Arrest und zwei Jahren Ehrenverlust verurteilt, während Stanislaus Renko vier Monate strengen Arrest erhielt. p. Todesfall. Im hohen Alter von 78 Jah ren ist gestern hier die Haus- und Weingutsbesitzerin Frau Ludmilla Fürst, geb. Leskoschegg, gestorben. Friede ihrer Asche! Der schwergetroffenen Familie unser innigstes Beileid! p. Der Chauffeurverein »Volant«, der bereits 60 Mitglieder zählt, hielt dieser Tage seine Jahrestagung ab, in der folgende Leitung gewählt wurde: Obmann Josef K u d e r, Obmannstellvertreter Jo-Sko Praprotnik, Schriftführer Josef Peö-nik und Kassier Franz Prosnik. p. Imkertagung. Die Filiale Ptuj des Slowenischen Bienenzüchtervereines hielt dieser Tage ihre Jahreshauptversammlung ab, in der verschiedene Fragen unserer Bienenzucht einer eingehenden Diskussion unterzogen wurden. Der zurückgetretene Obm>ann L e n a r ß i £ wurde zum Ehrenobmann gewählt. Der übrige Ausschuß setzt sich aus den bisherigen Mitgliedern zusammen, p. Unfälle. In Drazenci glitt die 45iäh-rige Besitzerin Anna V o g I a r auf der vereisten Straße aus und brach sich den rcxüiteiJ Uintexschenkel. - In Podl'Chnik fiol die 37jährigc Taglöhnerin Marie S t r u c 1 von einer Leiter und trug schwere innere Verietzungen davon. — Beide wurden ins hiesige Krankenhaus überführt. p. Der nächste Amtstag der Handelskammer für Ptuj und Umgebung sowie für Ormoz, Ljutomer, Murska Sobota und Dol. Lendava findet am 19. d. in den Räumen der Kaufleutevereinigung in Ptuj statt. p. Im Stadtkino gelangt Samstag und Sonntag der Abenteurerfilm »Der Kronzeuge« mit Sybile Schmitz zur Vorfüh-iung. Im Vorprogramm die neue Fox-Wochenschau und ein Kulturfilm. Heller Kopf! Praktischer Sinn! Inserieren bringt Gewinn! Aus tßtiß c. Evangelischer Gottesdienst Die Gottesdienste am Sonntag, den 15. Jänner, finden nicht in der Kirche, sondern im Ge meindesaale statt, und zwar der Kindergottesdienst um 9 Uhr, der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr. c. Schaubühne. Das Weihnachtsspiel mit Gesang »Peterchens letzte Träume^., das am Stefanitag vor ausverkauftem Hau se mit größtem Erfolg über die Bretter unseres Stadttheaters ging, wird auf vielfachen Wunsch am kommenden Sonntag, den 15. Jänner, bei volkstümlichen Preisen wiederholt. Es wirken über sechzig Schüler und Schülerinnen unserer Bürgerschulen mit, desgleichen auch der Slowenische Gesangverein. Beginn der Vorstel-llung um 16 Uhr. c. Weltuntergang. Es ist nicht zu leugnen, der heutige 13. Januar fällt auf einen Freitag. Und alle Leute, die abergläubisch sind, verbringen diesen Tag mit stark ge mischten Gefühlen. Und wie zufleiß steht auf dem Programm des hiesigen Stadttheaters für heute abend Canjkars Drama »Unteri^egangene Welt«. Beginn um 20 Uhr. Regie: Ciril Debevec. Die geschätzten Abonnenten der »Mariborer Zeitung« werden höflich darauf aufmerksam gemacht, daß das Monatsabonnement für den Bezug des Blattes stets Im vorhinein zu entrichten ist. ■— Die Verwaltung der »Mariborer Zeltung«. c. Gewert)Ckurse. Das Amt zur Förderung des Gewerbes in Celjc veranstaltet nvt PcjLT'nn der koninic.'icn Woch'; v-'y Fachkurse. Der Lehrgang für das mctall-verarhcitendc Gewerbe beginjit am 15. d. lind wird iiuien Sonnta^^ von S bis 12 Uiir Kortsetzung auf Seile 6. Ikaäßotet Ikeoiet Freitag, 13, Jänner: Geschlossen. Samstag, 14. Jänner um 20 Uhr: »Alle« zum Scherz«. A, D. Sonntag, 15, Jänner um 15 Uhr: »A'.da«. — Um 20 Uhr: »Matura«. ^^olf^unitierfttöt Freitag, 13. Jänner: Dr. Rudolf Kyovsky, Richter aus Novomesto, spricht über das Thema »Zwanzig Jahre Mittel europa«. Skioptische Bilder! Donnerstag, 19. Jänner; Sektionscht.f Dr. S t a m p a r (Zagreh) spricht über China. Skioptische Bilder und Filnivnr-führung. Zoh-Kmc Esplanade-Tonkino. Der lustige Wien^'f Film »Millionäre« mit Frledl Czepa, Wolf Albach-Retty, Rudolf Carl und Fritz Inihoff. Schlagerlieder von Robert StoL'. Ei« toller Wirbel der komischesten Situationen von einem ausgezeichneten Wiener Komiker vorzüglich dargestellt. Ein Film voll Uebermut und goldenem Wiener Humor. Burg - Tonkino. Der gmiir deutM-li-sprachige Sensationsschlager der Ufa »Kautschuk«. Ein Film zwischen Abenteuer und Leidenschaft, der die abenteuerliche ^>Eroberung« des Gummisamens in den Urwäldern Brasiliens durch cinun iun-gen Engländer schildert. In den Hauptrollen Rene Deltgen, Gustav Dießl, Veraii von Langen und Herbert Hübner. E> folgt »Der Blaufuchs« mit Zarah Leander. Willy Birgel und Ernst Herbert Groh. Union-Tonkino. Letzter Tag: »Die Pickdame« nach der gleichnamigen Novelle von Alexander Puskin, dem grolSeti russischen Dichter. Liebe, Spiel und Leidenschaft paaren sich in diesem wunderbaren Film. In der Hauptrolle der berühmte franz. Darsteller Pierre Blanchar, bekannt aus dem Film .>Rasl\()lnikov«. — Es folgt der Millionenfilm der italierrischoi» Produktion »Scipio Africanus«. Tonkino Pobrezje. Am 14. und 15. Jänner wird der spannende Kriminalfilm »Mephisto in der Operx. mit Charlie Chan vorgeführt. 295 Bis 13. Jänner versehen die Maria-hilf -Apotheke (Mag. Pharm. König) in der Aleksandrova'cesta 1, Tel. 21-79, und die St. A n t o n i u s - A p o-t h e k c (Mag. Pharm. Albanezc) In der Frankopanova ulica 18, Tel. 27-01, den Nachtdienst. Samstag, 14. Jänner. Ljubljana, 12 Bunte Musik. 17 Kinderstunde. 18 RO. 18.40 .Arbeitervortrag, 10 Nachr., Nationalvortrag. 20 Außenpolitik. 20.30 Bunter Abend. — Beograd, US.!.» Wunschkonzert. 19.30 Nationalvortrag. 20 Volkslieder. 21 Unterhaltungkonzert. Prag, 18.45 PI. 19.25 Militärkonzert. 2a:^0 Bunter .Abend. — Paris, 18 PI. 21.30 Sinfoniekonzert. — Sofia, 18.15 Tanzmusik. 19 Mandolinenkonzert. 19.30 Vokalkonzert. 20 Beethoven-Abend, — London, 10 Blasmusik. 20.30 Vokalkonzerl. 2! Hörspiel. — Straßburg, 20.:^0 Leichte Musik. 21.30 Sinfoniekonzert. Budapest, 18.3n Zigeunermusik. 20.20 Konzert. --- Bero-münster, 18.25 Gesang mit Gitarrenbegleitung, 19.15 Vortrag. 19.50 Volkslieder. 20 Hörspiel. 21.15 Blasnmsik. — Rom, 19.2') Konzert. 21 »Madame Butterfly^^, Opv"" von Puccini. — Malland, 19.20 Kon:':ert. 21 Hörspiel. — Wien, 12 Konzerl. 14.10 RO. 15,30 Die Jugend sjngt. 16 Wunschkonzert. 18 Alte Musik. 19 Solistenstuncie. 2rt »Derfflinger«, Operette von W. Kollo. — Berlin, 18 Wunschkonzerl. 19 PI. 20.10 Militärkonzert. —> Bre&lau, IH Vortrag. 1*' PI. 20.10 :t>Zigeunerliebeo, Operette von Fr. Lehar.— liipzig, 18.15 PI. 19 PO. 2" Bunter Abend. — München, is Solisten► stunde 10 Wunschkonzerl. 20.10 Huntef .Abend. Stuttgari, IS Vortrig. 10 PJ. ' 20.10 llnterhiltnngsmusi'k. ( Maribwer Ztttunf« Wlwiwei 11. Samatag, dn 14. Jtnn^r 1030. im Gewerbeheim abgehalten. Den Kurs leitet Fachlehrer Franz 2ohar, D«r Kurs iur Näherinnen und Schneiderinnen bc-Ptfint nm 17. d. in der Stadtvolktschulc. l:r wird als Abendkurs abgehalten und lindst außer an Samstagen Ulglich von 7 bis 9 Uhr statt. Geleitet wird er von Fachlehrer Aiiton UrSicJ. Der TIschl crkurs beginnt ebenfalls am 17. d. Er wird von vier Fachlehrern geleitet. Herr Golob spricht über die Technologie jj Holzes, Herr Architekt Ing, Brodnik ül)er Innenausstattung, Herr Vehovar Uber Fach-zcichncn und Herr Golob über Fach-Kal-kulaiioncn und Stiegenbau. Der verwal-tunKstcchnische Lehrgang beginnt am 23, d. A\. um 19 Uhr im Oewerbehelm. Es tragt Herr Oberkommissar PogaCnIk über Gcwcrbegcsetzgebung, soziale Gesetzgebung und Verwaltungsfragen vor. Kurs-be'liag 100 Dinar. Ausküntis erteilt die Anitsstelle des Gevverbefftrclorungsiiisti-titts in Celje (Gcw/.beheim). c. Kino Union. Von Freitag bis Montag »'Oberleutnant RJepkin«. Spannende Ereig nissc ous den letzten Phasen des \Vn\[-krieges, über welche die Weltpresse geschwiegen hat. In deutscher, tschechischer und serbokroatischer Sprache. In den Hauptrollen Wladimir Borsky und Anna Mandl. c. Kino Metropol. Heute, Freitag zum letztenmal »Die große Illustion«. — Von Samstag bis Dienstag Erna Sack, das große Koloraturphänomen, Mitglied der I3reslauer, Dresdener, Berliner und Londoner Oper, im Ufa-Film »Nanon«. Neben Krna Sack, der »europäischen Nachtigall« wirkt auch der berühmte holländische Sänger Johannes Heesters mit. In deutscher Sprache. Mbt^CkeoHik Sport + Alexander Koch gestorben. In Darmstadt ist im Alter von 78 Jahren der Gründer und Inhaber der weltbekannten Ver-lagaiistalt Alexander Koch, Stuttgart, Hofrat Dr. h. c, Alexander Koch gestorben. Der im Jahre 1860 in Köln Geborene begründete die Verlagsanstalt Alexander Koch am 1. Jänner 1888 In Draustadt, wo er über vierzig Jahre lang Khaffend tcitig blieb. Vor wenigen Jahren erst wurde der Betrieb nach Stuttgart verlegt. Sein verlügerisches Hauptwerk Ist die 1897 gegründete Zeitschrift »Deutsche Kunst und Dekoration«, die auf dem Gebiete der Raumkunst bahnbrechend Hervorragendes geleistet hat und vollständig durch ihn selbst betreut würde. Seit 1932 ist sie mit der ParaMelzeitschrift »Die KunstMarFboreT Zeltung« Nummer 11. Ofleur iDeMfnipolttif der Ttationol&anf ;StJOUNSTEN DER CLEARINGMARK WIRD NICHT MEHR INTERVENIERT. — Im Sinne des mit Deutschland abgeschlossenen Uebereinkommens hat die jugoslawische Nationalbank dafür zu sorgen, daß der Kurs der Olcari n gma rk an den Börsen auf der Höhe zwischen 14,30 und 14.70 gehalten wird. Die Bank intervenierte tatsächlich unausgesetzt, um den Kurs auf dieser Höhe zu erhalten. Dies erforderte jedoch hohe materielle An forderungen, sodaß sich die Nationalbank jetzt gezwungen sah, der deutschen Ver-rechnungsbank mitzuteilen, daß sie sich außerstande sehe, weiterhin zugunsten der Mark an der Börse zu intervenieren. Da die Nationalbank nicht mehr große Posten Clearings aufkauft und abgibt, sank Donnerstag in Zagreb die Clearing-mark auf 14.12, in Beograd dagegen sogar auf 13.80. In Ljubljana war die Notierung einstweilen noch unverändert bei 14.30. Die Folge des Markrückganges war an den Börsen im freien Verkehr eine Abschwächung des englischen Pfundes, von 262 auf unter 260. Gleichzeitig verfügte die Nationalbank, daß ihr bis auf weiteres nur ein Viertel der aus dem Export stammenden Pfunddevisen zum amtlichen Kurs von 238 Dinar angeboten werden, wogegen der Bank bisher die Hälfte abgetreten werden mußte. ^iSlud&rDnung Oer 3>(Mfen-fontrone in Orr sanken !Belt Wien, 12. Jänner. Das Jahr 1938 ist nicht zu Ende ge-^an^tn, ohne die ersten Wogen einer neu en Flut von Dtvisenzwangsmaßnahmen zu bringen. So hat erst kürzlich noch Argentinien sein bestehendes Kontrollsystem weihr ausgebaur, während Neuseela'i^i sogar den fre;ui Devisenverkehr aufgegeben und zu einer Devisenkontrolle übergegangen ist. Die Anspannung der Währungslagc blieb nicht {luf die überseeischen Gebiete beschränkt, pbwohl ihre Devisenreserven durch die Schrumpfung des Welthandels stärker t>eeinträchtigt wurden als diejenigen euro päischer Länder. Am 7. November hat Polen, das bisher noch nicht über ein lückenloses System der Devisenwirtschaft verfügte, die Anmeldung und Anbietung bezw. Ablieferung aller Auslandswerte im Besitz Privater angeordnet; man hofft {Ulf diese Weise einen DevisenzufluB im Werte von 500 Millionen Zloty zu erzielen. Gleichzeitig wurde der Devisenhan-tiel zentralisiert und der Verkauf von Effekten und Kapitalerträgnissen an Ausländer verboten. Den unmittelbaren Anlaß lu den neuen Maßnahmen dürfte die fast gleichzeitig beschlossene Rüstungsverstär jcung gegeben haben. Andere europäische Länder sind, obwohl bei ihnen die Lage nicht unähnlich ist, dem Beispiel Polens bi^er nicht gefolgt. Der Gouverneur der Jugoslawischen Nationalbank gab bekannt, daß Jugoslawien heuer zu denjenigen Ländern gehören wird, die eine Versciiärfung 'ihrer Devisenvorschriften vornehmen müssen. etOtDierigleftcii öw jugoflaloi-f((>en !i;(rtnin&u!(rir Beograd, 12. Jänner. Wie bekannt, deckte die jugoslawische Textilindustrie ihren Bedarf an Rohstoffen und Halbfabri katen zum größten Teil in Oesterreich u. der Tscheciioslowakei, insbesondere in den Sudetengebieten, die früher in der Tschechoslowakei einverleibt waren. Alle diese Textilrohstoffe aus Oesterreich und den Sudetengebieten wurden von Jugoslawien im Clearing bezahlt. Insbesondere wurden aus diesen Ländern Baumwollgarne importiert und diese Einfuhr erreich te jährlich eine Höhe von etwa 20 Millionen Dinar. Der Anschluß und die Einverleibung der Sudetengebietc an Deutschland haben jedoch eine große Umwandlung mit sich gebracht. Die Textilindustrie der erwähnten Gebiete hat eine Umorientierung der Produktion im Sinne der Verarbeitung von fertigen Produkten hervorgerufen. Die deutsche Wirtschaftspolitik verlangt es nämlich, daß die Textilindustrie ausschließlich nur fertige Waren exportiert und in keinem Falle Rohstoffe oder Halbfabrikate. Dadurch ist die jugoslawische Textilindustrie stark betroffen worden, denn sie kann aus Deutschland keine Tex tilrohstoffe mehr beziehen und diese auch nicht wie bisher im Clearingwege bezahlen. Der bedeutende und ständige Rückgang der jugoslawischen Einfiihr von Textilroh (Srfiagel- un5 cSirrmarft Qeflügd: Aus Jugoslawien wurden in den letzten Tagen nach Italien 10.000 Kilo Lebend- und 5000 Kilo geschlachtetes Geflügel ausgeführt. Für lebendes Geflügel koinnten Preise von durchschnittlich fünf Lire pro Kilogramm erzielt werden. Geschlachtete Brathühner besserer Qualität wurden mit 7.80 und mindere Ware mit 5.70 Lire pro Kilo tjezahlt, Hennen je nach Qualität mit 7 bzw. 5.20 und Truthühner mit 6.80 bzw. 5.50 Lire, alles franko Adelsberg. Nach der T s c h e c h o-S I o w a k e i wurden 21.200 Kilogramm geschlachtetes Geflügel versandt. Brathühner erreichten einen Preis von 17.75 und Hennen einen solchen von 15.50 Dinar pro Kilo franko Maribor oder 17.50 bzw. 14.50 Dinar fran ko Verladestation. bist Du ja am Leben vorbeigegangen, Mädchen!« Eike sann vor sich hin: »Mein Bruder war einmal dort in Deinen großen Städten, Er ist wiedergekommen, weil es ihm üu eng gewesen ist, weil er keinen Himmel gefunden hat, keine Sonne und — keine Heimat!« »Ach, er ist ein Phantast! Komm mit mir Eike! Ich will Dir die Welt zeigen — Du bist zu schade für die Hallig — Komm ich führe Dich heraus aus diesem Dasein in ein neues, buntes, frohes!« Der Matrose war aufgesprungen, riß das sich sträubende Mädchen an sich und wollte es stürmisch küssen, da stieß ihn Eike zurück. Erregt stand sie vor ihm und sah ihn mit flammenden Augen an: »Du bist auf der Hallig, Fremder! Hier herrscht ein anderes Gesetz! Hier kannst Du nicht nehmen, wonach es Dich drängt, wie in der Stadt, hier mußt Du kämpfen um jedes kleine Ding.<'. Eikes Stimme wurde vveiclier und verlor jeden harten Unter-ton: »Doch dann, wenn Du es erobert hast, dann gehört es Dir und dann bleibt es bei Dir und dann will es ein Stück lU'iner Heimat sein. Auch mit dem Herfen isl es so! Und nun geh schlafen!« liikc verließ gan;: langsam den Raum, iast als wollte si«' ilen eigenen Worten nachsinnen. Als sieh die Schleier der Nacht von der Hallig hoben und ein friedlicher Tag er- stand, klangen Stimmen vom Ufer her. Eike stürzte aus ihrer Kammer. Der Matrose war schon wach. Er stand in der Stubentür und folgte dem Mädchen. Klaar war mit zwei Kameraden von der Insel gelandet. Schweigend kamen sie Eike entgegen. Das Mädchen hielt im Laufe inne, als sie ihre ernsten, harten Gesichter sah. »Wir wollen Dich holen !s; sagte Klaar. »Wo ist Arpe?« Eike hatte die Hände auf die bebende Brust gelegt. »Wir werden Dich zu ihm bringen!eutf(l^Ian& Die Anstalt zur Förderung des Außenhandels hat, wie wir schon berichteten, die Preise der Schweine, die nach Deutsch land ausgeführt werden, auf Grund einer Verfügung des Handels- und Industrieministers neu geregelt und wie folgt festgesetzt. Die Anstalt zahlt den jugoslawischen Ausführern für nach Deutschland ausgeführte lebende Schweine folgende Preise: Deutsches Kontingent 11 Dinar das Kilogramm ab Wien Kontuinazsta-tion: für das Wiener Kontingent Klasse a 11,50 Dinar, Klasse b 11,20, Klasse c 10,20 Dinar das Kilogramm Lebendgewicht üb Wien bzw. Graz oder Wiener-Neustadt. Weiters hat die Anstalt zur Förderung des Außenhandels auf Anordnung des Handelsministers die Ausfuhrprämie für lebende Schweine nach der Tscheeho-Slowakei herabgesetzt, und zwar für das sogenannte Industriekontin-gent von 1,50 Dinar auf 1.— Dinar pm Kilogramm Lebendgewicht. Diese Verlli-gung gilt vom 8. Jänner I. J. an. Diese Prämie wird nicht ausbezahlt, wenn sich herausstellt, daß die Schweine, diu im Rair men des Industriekontingentes geliefL-rt wurden, auf dem freien Markte verkan'Tt werden. 35r!enderi(0te Ljubljana, 12. Jänner. — Devisen: Berlin 1763.72-^1781.38, Zürich 995— 1005, London 205.05—208.25, Newyork' 4373—4433, Paris 115.55—117.85, Prag 150,85—152.35, Triest 231.20—234.30; engl. Pfund 238, deutsche Clearingscheck-^ 14.30. Zagreb, 12. d. S t a a t s w c r t e. 2Vs®/o Kriegsschaden 473--0, 4"/o Agrar 60.50—63, 4''/o Nordagrar 95.50—60.50, BVo Begluk iK).50—91.50, 6*'/o dalmatinische Agrar 0—90, 7"/(> Stabilisationsan-leihe 97,50—0, 7®/« Investitionsanleilie 99.50—100.50, 7"/i» Seligman 99—0, 7"ii Blair 91—92, 8« o Blair 97—99; Agrarbank 224—230, Nationalbank 7700—0. X Die Gouverneure der NatJonalbanken des Balkanbundes halten am 17. und 18. d. in Beograd eine Konferenz ab, in der wichtige Fragen zur Behandlung gelangen werden. X Der Notenumlauf der Nationalhank beläuft sich nach dem neuesten Ausweis auf 6758.9 und verringerte sich demnaeli binnen Wochenfrist um 135 Millionen Dinar. X Der Handelsvertrag mit der Tsche- cho-Slowakei, dessen Giltigkeit bereits allgelaufen war, wurde bis Ende Jänner d. J. verlängert. Jedenfalls werden noch diesen Monat neue Verhandlungen mit der Pschecho-SIowakei iiufgenommen werden. X Der Tabakanbau in der Slowakei. Die Slowakei mußte fast neun Zehntel seiner Tabakfelder an Ungarn abtreten. Um diesen Ausfall wenigstens einigermas-sen wettzumachen, werden nunmehr neue, für den Tabakbau geeignete Flächen ausfindig gemacht. Ferner werden Maßnahmen getroffen, um die Güte des slowakischen Tabaks zu steigern. Durch Aus- 8 Samstag, den 14. Jänner 193S. \vahl und Züchtuiii^ geeigneter Sorten, zwcckmüssigere Düngung und vor allem auch durch richtige Behandlung der geernteten BlüttLT hofft man die Qualität der Erzeugnisse wesentlich verbessern zu können. X Kreditverkauf von Maschtncti und Autos in Jugoslawien. Beograd, 12. 1. Die jugoslawische Regierung ist nach wie vor bestrebt, die Motorisierung des Landes energisch zu fördern. Nachdem sie zugunsten des Automobilismus Zölle und Gebühren erniedrigt und den Preis des lienzins ermassigt, geht sie nunmehr dazu über, den Verkauf von Motorfahrzeugen und Kraftwagen auf Kredit zu ermöglichen. Es ist daher jetzt ein Gesetzentwurf über den »Kreditverkauf« von landwirtschaftlichen, industriellen und gewerb liehen Maschinen sowie Motorfahrzeugen in Ausarbeitung begriffen. b Le Traducteur. Französisch-deutsches Sprachlehr- u. Unterhaltungsblatt. Nach wie vor sei die anregende Art, sich in der französischen Sprache mit Hilfe ditses Blattes zu übtn und zu vervollkommen, bestens empfohlen. Probeheft kostenlos durch den Verlag des »Traducteur« in La Chaux-de-Fonds (Schweiz). b öl und Mohammed. »Der Offizier Hindcnburgs^^ im Kaukasus. Von Herbert Volck. Mit Bildnis des Verfassers und einer Karte. 281 Seiten. Steif broschiert. PM 3.50, Leinen RM 4.50. Wllh. Oottl. Korn Verlag, Breslau. Den Fliegeroffizier Herbert Volck kennen Viele durch seinen Hrlebnisbcricht »Die Wölfe«, in dem er seine abenteuerliche Flucht aus den Gefängnissen Sibiriens schildert. Ungewöhnlich und spannender noch ist sein neues Werk »öl und Mohammed«, in dem er ein nußcrordentlich farbiges und fesselndes Bild seiner Erlebnisse im Kaukasus gibt. Verfolgt von Russen, Bolschewisten, -Armeniern und Engländern greift er un-ersclirocken in den Kampf ein um das beste Petroleum der Welt, das Erdöl von Baku, entschlossen, die seltsame, dem ''Jrient eigene Verbindung von wIrtschafts Oolitischen Tatsachen mit der Religion, von »öl u. Mohammed-* zu beeinflussen. Hier am Schnittpunkt weltpolitischer Interessen, wo mit allen Mitteln gearbeitet wird, wo sich die Ereignisse überstürzen und stündlich die Verhaftung droht, führt er das verborgene und gefährliche Leben eines deutschen Agenten. Man wird in einen phantastischen Strudel der Völker, Interessen und Gegensätze hineingerissen und gepackt von diesem atemberaubenden Spiel, um das »Blut der Motore«. b Wocbencnd auf SchloB Denbeck. Von Julian Street. Mit Zeichnungen von Olaf Gulbransson. 80 Seiten. (Verlag Knorr S, Hirth, München). Leinen RM 2.50. Ganz harmlos beginnt diese Geschichte in Ober bayern, wo ein junges, einfach bürgerliches Ehepaar aus USA, ein würdiges, schlichtes englisches Pfarrerehepaar kennenlernt. Auf der Heimreise folgen die Leute von drüben der Einladung nach dem englischen Dörfchen Denbeck, nicht ahnend, daß ihre schlichten Freunde dort auf dem historischen Schloß Denbeck hausen, millionenschwer und vornehm, vornehm — herab bis zum Kammerdiener. b FHegt mit! Erlebnis und Technik des Fliegens. Von Walter Ackermann. Reichsausgabe, bearbeitet von Wolfgang Merkel, Verlag Knorr & Hirth, München. 248 Seiten mit 105 Zeichnungen und 44 Photos auf Tafeln. Leinen RM 4.80. Walter Ackermanns »Fliegt mit!« ist nicht einfach ein neues unter den vielen Flieger-büchern, sondern ein notwendiges, eines, das wirklich eine Lücke ausfüllt. Erlebnis und Technik des Fliegens ist sein Untertitel. Der Nachdruck Hegt auf dem Worte Technik, doch wird gerade das Technische zum Erlebnis für den Leser: Noch nie ist das große »Wie« der Fliegerei — von den Grundbegriffen über das Fliegenlernen bis zur Kunst des Blindfluges — so klar packend, ja mitreißend dargestellt worden für alle, die wißbegierig und heißen Herzens an einer der größten Taten unseres Jahrhunderts teilnehmen, an der Eroberung des Luftmeeres! Unterstützet die flntituberkulosenliga An Soiti.«g WiiritscbaiMS (Hau$schlacbtun2)f Posanzen schmaus, Gasthaus Kren. Es empfiehlt sich Klemeniak. 236 E.nstöcklge^ ertragreiches 2lnsliaii>. v" Mifiuteri v. fiattpi platz zu verkaufen. An träge unter »Maribor« an d. Verw, 29 MMcNii. da« alle Hausarbeiten versteht nnd Zeugnis» se hat, bekommt sofortige Anstellung mit guter Bezah. lung. AIJa2eva 21. 268 Besseres Midchto fir all«», welches gut kochen kanui wird gesucht bei K. Orfinitz. Gosposlta 7. -78 Tüchtige Köchin tausüb^r so sucht. Anzufr. 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Verw. 283 Fernruf: 25*07 25-06 25-69 nur bei der MARIBOR/KA TI/KARHA S; Mmrtbor, Kopallika ullta 6 Danksagung Geleite unserem jenen diesem gedankt Familien nanzel—Marini£ Romm von 11 Hant HIrllMmiiMr nd in Hand mit Marlene Urheber-Rechtsschutz dureh Verla'-* Osknr r,^e!ster, Werdau Lorenz atmete auf. Diese Gewissenslast wenigstens war von ihm genommen. Und was das andere betraf, oh, man durfte sich nicht kleinkriegen lassen. Nun i-^erade nicht? Die Zukunft, das Leben wartete. * Am i^leicheii Morgen wurde Maria durch ein Telegramm von Heidemühle «•ib^erufen. Die Mutter, seit langem leidend, war schwer erkrankt und bedurfte der Pflege. :^Cs hilft nichts, Marlene! Du weißt, daß ich gerne geblieben wäre. Aber die Kranke braucht mich jetzt nötiger als du. l;u wirst es schon schaffen, gell? Bald Iit\Q:t alles Schlimme hinter dir. In ein p.iar Wochen wird das überstandene nur noch ein Traum sein.« Marlene nickte tapfer. »Es ist schon gut, Mnna, mach dir meinetwegen keine Sor;^en. Hoffentlich geht es der Mutter bald wieder besser.«r Als jedoch der abfahrende Zug ihren lilicken entschwunden war, verließ sie alle Kraft. Sie ging mit den Kindern nach Hause, ließ sie stehen, wie sie standen, und warf sich auischliichzend über das l^ctt. Der Zirkus, dem solche Geschehn'ssc nicht ganz fremd v/aren, verharrte eine Weile in regungsloser Befangenheit. Heftig pochten die kleinen Herzen und wünschten den Vater herbei, der immer so schön fertig gebracht hatte, daß die Mutter schnell wieder zu lachen m:i-finp;. Auf einmal fielen sie alle drei über die Liegende her, in einem ahnenden Schmerz in einer süßen Beklemmung. Ihre kleinen Körper preßten sich an Marlene, drei Paar Arme umklammerten sie, weiche Lippen drängten nach ihrem Gesicht und bedeckten es mit Küssen. Marlene wurde alsbald von diesem heftigen Überfall wundersam getröstet. Sie schluchzte noch ein paarmal, dann versuchte sie sich aufzurichten, eine Bemühung, die jedoch mit ernsthaften Schwierigkeiten verbunden war; denn der Zirkus war keineswegs gewillt, seine Beute freizugeben. »Ifir Bande, laßt mich doch los!« rief Marlene, und ein Schluchzen, das voll des Glückes war, erschütterte sie. »Kommt, Kinder, laßt mich los!« Anstatt aber die Ermahnung zu befolgen, trieb es die Bande nur noch wilder. Selbst der Bub, der kleine Floh, schien von dem Eifer der älteren Schwestern*angespornt und betätigte sich mit einem verblüffenden Kraftaufwand. »iNun hört mal, Kinder!« Marlene spielte den letzten Trumpf aus. »Wenn ihr mich nicht aufstehen laßt, kann ich euch doch kein Mittagessen kochen!« Die Wirkung zeigte sich augenblicklich und war von durchschlagendem Erfolg. Aber Marlene nützte die wiedergewonnene Freiheit nicht sofort, sondern blieb noch liegen, ganz erfüllt und berauscht von dem beglückenden Geschehnis. Merkwürdig, sie hatte die Kameradschaft der Kinder noch nie in so starkem Maße erlebt! Vielleicht well Lorenz immer bei ihr gewesen war. Sein lebendiges Dasein, seine Kraft, sein Wille überschatteten alles andere, drängten selbst die Kinder in den Hintergrund. Nun al^er nahm sie die Hände der Kinder, und <'S war nicht anders, als seien es die Hände des Mannes, die gleiche Kraft, die gleiche Beruhigung entströmte ihnen. Auch der Zirkus mochte ahnend fühlen, welche bedeutsame Rolle ihm nun, nach Tante Marias Abreise, aufgetragen war — daii es nun galt, die Mutti vor allem Schlimmen zu bewahren, sie zu behüten und mit vielen kleinen Freuden zu beschenken, Das war aber eine schwierige Sache, solange es Leute gab wie zum Beispiel Herrn Doos. Herr Doos fand sich unerwartet ein, als gerade eine recht lustige Mahlzeit genommen wurde. Er trug eine schwarze Mappe unterm Arm, einen Klemmer auf der dünnen Nase und hatte zwei graue, stechende Augen, die die Fähigkeit besaßen, die körperlichen Dinge zu durchdringen. Herr Doos konnte durch verschlossene Schranktüren und durch zugeschlossene Schubladen sehen. Er fand alles, was irgendeinen Wert besaß und setzte es unbarmherzig auf seine Liste. Sogar die goldene Uhr hatte er aufgestöbert, die Lorenz kürzlich so sorgfältig hinter einigen medizinischen Büchern versteckt hatte. Tja, die Fähigkeiten von Herrn Doos grenzten an Hellseherei. Seitdem Herr Doos übrigens die Gewohnheit angenommen hatte, sich von Dr. Burmester seinen Füllhalter auffüllen zu lassen, hatte sein Erscheinen beträchtlich an Schrecken eingebüßt. Es war ja auch bald wirklich nichts mehr vorhanden, was für Herrn Doos noch in Betracht gekommen wäre. Immerhin Heß Marlene den Löffel sinken, als der ungebetene Gast sich durch die Türe schob. »Ach, Sie kommen schon wieder!« flüsterte sie und machte Miene, sich zu erheben. »Aber bitte, Frau Doktor, lassen Sie sich nicht stören! Ich habe Zeit. Na, Kinder, hat die Mutti wieder was Feines gekocht?« Der Zirkus verhielt sich ablehnend, Ef wußte aus Erfahrung, daß die schwarze Mappe stets Unhell barg und daß somit keinerlei Anlaß bestand, sich von den freundlichen Mienen und Worten dieses Herrn aufs Glatteis führen zu lassen. Herr Doos nahm die Unfreundlichkeit der Kinder mit Gleichmut hin und strebte seinem gewohnten Platz zu, am Fenster, vor Marlenes Nähtisch. »Der Herr Doktor nicht da heute?« Marlene hob müde den Blick. »Mein Mann ist nach Berlin gereist, um dort eine — um sich dort nach günstigeren Berufsmöglichkeiten umzusehen.« Im letzten Augenblick war es ihr eingefallen, daß es vielleicht nicht ratsam sei, alles zu sagen. Man mußte doch ein wenig Ruhe haben, wenn man daranging, sich in Berlin das neue Leben aufzubauen. Es durfte nicht gleich wieder die Vergangenheit mit rohen Händen alles gefährden. »Oho, gleich nach Berlin?« staunte Herr Doos und rückte den Klemmer zurecht. »Ob das sehr klug ist? Es will mir nicht recht aussichtsreich erscheinen, in der Großstadt eine Praxis anzufangen.< »Es bestehen bestimmte Möglichk«..-ten!« wandte Marlene hochmütig ein. »Ein Kollege will sich für meinen Mann verwenden.« »Dann ist es etwas anderes! — Ai.., Berlin! Dort läßt sich's freilich besser leben als hier im tiefen Böhmerwald. Meine Schwester Ist in Berlin verheiratet, ich habe sie ein paarmal besucht, der Mann hatte dort ein Lebensmittelgeschäft, Und denken Sie, vor ein paar Monaten Ist das zweite Baby angekommen. Na, Ich wollte ja heuer meinen Urlaub im Gebirge ver bringen, aber nun werde Ich halt doch wieder nach Berlin fahren müssen, um mit meinem jüngsten Neffen Freundschaft zu schließen. Man hat ja sonst auch nichts, nicht wahr?« (Fortsetzung folgt.) ChclredAktcui* uud Ittr die Rodaktion veranUvortlich; UDO KASPEH, — Druck der „Muriborska tlskamt" In Marlbor. — I'ür den Htsrausgeber und deü Druci McrauLworUiflb Direktor D£I£LA. — JÜAide woJiahA(t in Uagtim.