Freytag den 28. September 1627. Prolog zur Wiedereröffnung des landstandischen Theaters in Laibach, am 20. September »827, von C. Schweber. Gesprochen » 0 n Herrn kudolp^. >-)eöffn'ndhe,'t her di« Giraffe, wessen jugendlich« Phantasie hat nicht die seltsame Gestalt dieses Thieres in Reifebesch«ibui,. gen, namentlich in 3e Vaillants wundervollen Abenteu. «rn angesprochen? Der unZeheuere Continent von Aftft ta mahlt sich dem jungen Leser als ein Fabel» und Wun« derland, in dem die Thierwelt die Hauptrolle sp,,lt, «, siehr den Strauß übe» di« Stepp» jagen, den, El«« phanttn , die Gazellenrudel am Horizonte weiden, hört das Geschwatze der Affen und den mannigfaltigen Ge-- sang d« herrlich gefiederten Bewohner der Luft in ben Wipfeln gigantischer Bäume. Jeden Tag rückt die Sonne, die bie Nacht, welche über Afcika liegt, erleuchten soll, höher herauf; selbst die Pariser Giraffe ist nicht blos ein Gegenstand der leeren Neugierde ei« ner müssigen Hauptstadt (es ist bekannt, welches Auffehen das harmlose Thier daselbst macht); auch sie muß «in Scharstein zum Fortschreiten der Wissenschaft beytragen, und Geoffroi St. Hilaire har dem Institut eine besonder« Abhandlung über dieselbe vorgelegt. Die jetzt in Paris lebende Giraffe ist die erste, die das westlich« Europa in deu letzten, Jahrhunderten gesehen hat; ein Mfdicis in Florenz besaß eine im Jahr »466, die ziemlich lange lebte. Julius Cäsar war der erste, der dieses Thier dem staunenden Rom vorführte; später aber ließen eS die ^Imperatoren hau» sig in den Spielen des Circus auftreten. Die Römer nannten di« Giraffe lÜ2ine!c»pa^5, aber vom Ca-n>««l unterscheidet sie sich durch «ine Menge wesentlicher Merkmahl«, und die Flecken ihr«s Fells mögen zwar an die gesteckte Haut der meisten großen Panther er» innern, sind aber nicht rund und regelmäßig gestellt, sondern ganz unregelmäßig. Ihr antiker Nahme heißt Zuraph a, und daraus ist Giraffe geworben. In ihrer Heimath weidet die Giraffe die Baumwipfel ab „nd liebt besonders die Gewochse aus der Mi. mosenfamili«, die dort in M, wechselte die Papiere aus, und sprach von Aller« ley; «ndlich sagte der Kapitalist lächelnd: «Gestehen Sie, es war Ihnen entsetzlich bange." — „Ich tann «S nicht läugnen; verzeih«« Sie, als ich Sie in einem so bescheidenen Anzug ..." — „Das ist nicht das Wort; eckelhaft wollten Sie sagen; aber was wollen Sie? Jeder hat sein Steckenpferd, und die Vorwürfe mei. ner Tochter wegen dieser lacherlichen Originalität ver» mögen nichts über meinen unüberwindlichen Hang. Ich bin im Elend geboren, und trug von meiner zar. ten Kindheit an den Korb und den Hackenstock; einet Tages sinde ich in einem Haufen Unrath einen oräch. »igen Schmuck; mein« Ehrlichkeit wird reichlich belohnt, ich sehe mich im Stande eine Werkstatt« zu eröffnen, ich suche mich zu unterrichten, fpetulire und werde mäch, tig reich. Wäre ich aber nicht ein Undankbarer, wollte ich die ersten Werkzeuge meines Glücks verachten 7 Nein,« fuhr er gerührt fort,4 „niemahls! mein erster Korb, der tleine Hackenstock, den meine schwachen Hände trugen, sollen mir ewig die theuersten Schatze seyn! Sie solle» Sie sehen, hier sind sie"; er öffnete einen Schrank von Mahagoniholz; „es ist mein kostbarstes Gelache.« Der Fremde war tief gerührt, er erkannte in diesem Gemische pon Dürftigkeit und Glanz, in dieser erhabenen Gesinnung,, die bey Emporkömmlingen so selten ist, den Stämpel einer schonen Seele, und in dem Herzen, das schon unter den Lumpen des ar. men Knaben geschlagen hatte, den wahren Abelshrief.« --------- Nicolas Leonidas. Durch MerseburZ reiste vor «inigen Tagen d«e griechische Kapitän Nicola« Leonibas, merkwürdig durch daS Unglück, welches ihm dergriechische FrephlitSklieF gebracht hat. Er ist der älteste Sohn des am n. Iu« ly »623 vor Patras, auf Mo«a, gefallenen griechi. fchen Generals Demetrius Leonidas. Seine Mutter, «ine geborn« Bozzaris (die Schwester von Marcos und Alexander Bozzaris) und seine beyden ältesten Schw«. stern, Fraßhi und Adelaibis, wurden am 5. Nov. 1.619 in der griechischen Kirche zu Const«ntinopel in dem Augenblick« «rmordet, als der Patriarch Gregsrius von den Ianilscharen vor dem Altar ergriffen, hinwegge. schleift, und bann am Haupteingang« dieses Tempels aufgeknüpft ward. Die dritte Schwester war vor je« ner Katastrophe nach Petersburg in «in Erziehungs« Institut abgegangen, und hält sich noch jetzt bey der Familie Capo d'Istria auf. Der Bruder fiel bey ei« nem hartnäckigen Gefecht auf Morea am 6. May 1L23. Noto Bozzaris, der 72jährige Kommandant von Missolunghi, war der Großvater des Reisenden. Bey der Uebelgabe von Missolunghi wurde Nikolas LeonibaS gefangen, indeß auf sein Versprechen, nie wieder gegen die Türken zu kämpfe», von Reschid Pascha, welcher der Familie des Leonidas M2»che Un« terstützung, und vull