Nr. 19. Freitag, 24. Jänner 1908. 127. Jahrgang. Mbacher Leitung M'zjadnn 30 ^. hlllbMrin ,5> K. Im Kontor: nanzjcikriss L2 X, lilllbMng 11 ^ ,M>- die Zustellung ins Haus aaüzjährin 2 «. — Inlcr»ione„tbi»hr: Für llcinc Inserate t>!« zu 4 Nc'lcil 50 k, glühen per Zeile 12 li -, bci üslerei» Wiederholungen per Zeile « k. Die «Laibllchrr Zeitu»„. erscheint täßlick, mit Nusnahme der Sonn- und Feiertage. Die Nbminiftration befinde! sich Kongrchplah Nr. 2, die yltdaltion Dalmatinssassc Nr, 10. Tprechstunblu der Medallion von « bis 10 Uhr vor mittags. UnfranNerte Vrlese wlidcn nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaltion 258. Amtlicher Geil. Seine k. und f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Elüschließnng vom Itt. Jänner d. I. den Hofräten des Obersten Gerichts- und! Kassationshofes Robert H awI at h , Dr. Eduard H e r b st und Johann Berka tarfrei das Ritterkreuz des Leopold-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Dm 22. Jänner 19l)8 wurde in der l. l. Hof» und Staat«-druckerei das VI. Stück des ReichsgesehblatteS in deutscher Aus» gäbe ausgegeben und versendet. Den 22. Jänner 1906 wurde in der l. l. Hof. und Staats' dructerei das 1.XVIII., I.XXXVII., OIX.. CXIV., (^XXVI., cxxvn. und OXXXII. Stück der rumänischen Ausgabe des Reichsgesehblattes deS Jahrganges 19N? sowie das I. Stück der rumänischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes des Jahrganges 1908 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur » vom Ib. Jänner 1908. Nr. 8 «kaoil^ Npigtol?» vom 15. Jänner 1908. Nr. 2 «Oduvnilc» vom 17. Jänner 1908. Nr. 2 «Wohlstand für Me» vom 9. Jänner 1908. Nr. 3 «Alldeutsche Vauern'Zeituna» vom 18. Eismonds 1908. Nr. 3 «Deutsche Nauern-Ieitung. vom 18. Eismonds 1906. Heute wird das II. Stück des Landesgesetzblattes für Kram ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 4 die Kundmachung des l. l. Landesprasidenten für das Herzogtum Kram vom 20. Jänner 1908, Z, 299/kr., be-treffend die Gruftpenwahlorte für die nächsten Landtags» wählen in der Wählcrllasse der Landgemeinden. Nr. b die Kundmachung des l. l. LandcSpräsidentcn sür das Herzogtum Kram vom 20. Jänner 1W8, I. 365>/?r., ve> treffend die Hauvtwahlorte für die bevorstehenden Land» tagswahlen aus der Wählertlasse der Landgemeinden. Von der Redaktion des Landesgesetzblattes für Krain. Laib ach, am 24. Jänner 1908. Nichtamtlicher Heil. Ungarn. Aus Budapest geht der „Pol. Korr." folgende Mitteilung zu: In bezug auf^ die ^raa.c der Revision der parlamentarischen Hausordnung, ist vor allein festzustellen, daß die Anregung zur Revision nicht von der Regierung, sondern von der Koalitionsmehrheit ansging. Da die Regierung sonnt keinerlei Anlaß hatte, ans der Revision der Hausordnung eine Kabinettsfrage zu machen, ist es nnr eine logische ^olge, daß Handelsminister Franz Kossuth, als Führer der größten Mehrheitspartei, auch die Parteifrage nicht stellte, sondern seiner ^Partei freie Hand gewährte. Unter solchen Umständen wäre das gestern zustandegekommene Kompromiß, wonach die neue Hausordnung nur provisorisch zwar, aber dennoch ins Leben träte, immerhin als bedeutender Fortschritt zu betrachten, weil nunmehr die Sicherheit gegeben wäre, daß die nächstell laufenden Verhandlungen des Abgeordnetenhauses gegen die (Gefahr einer Ol> struktion geschützt sein werden. Dies allein ist schon ein großer (Gewinn. An dem Plenum des Ab georduetenhauses liegt es nun, diesen Kompromiß zu sanktionieren. Hoffentlich geschieht die5 auch und der alte gute .Ruf des ungarischen Parlamente wird vor der öffentliä>en Meinung Europas wieder hergestellt fein. Die „Österr. Volkszeitung" bespricht dic Schwierigkeiten, welche der Geschäftsordninigs' reform im ungarischen Reichstage im Vege stehen Während der kroatischen Obstruktion mußten di< Dissidenten, um den Vorwurf nationalen Verraten nicht auf sich zu laden, ziemlich kleinlaut bleiben Jetzt sei aber für sie die Bahn frei. Immer schwie riger wird der Weg der Koalition und e5 scheint al5 ob nicht der Ansgleich, sondern erst die Wahl reform und die Geschäftsordnnugsrevision für st zur stärksten Belastuugsprobe werden würde. Das ..III- Wiener Extrablatt" meint, dr ungarische Regierung, welche die Abstimmung übe die (Geschäftsordnung freigegeben hat, könne schon bei Geburt derselben Enttäuschungen erleben. Zu alledem sei eigentlich die Stimme der Nationali« täten nicht gehört worden. Müssen sie nicht, um diese Geschäftsordnung zu verhindern, Obstruktion anwendend Die Ostscefrage. Ans Stockholm wird berichtet: Zur Vorgeschichte des gegenwärtigen internationalen Meinungsaustausches, betreffend die Ostsee ist darauf hinzuweisen, daß bald nach der Monarchenzusammenkunft in Swinemünde die Verhandlungen über die Aufhebung des Vertrages von 1852 begannen, welche bezüglich Norwegens zum Ab-fchlnß des Vertrags über die (Garantie der Integrität diefes Landes führten, und daß anderseits eine Auseinandersetzung zwischen Rnßland. Schweden und Deutschland eingeleitet worden ist. Diese Verhandlungen, deren Initiative, wie es heißt, vom Petersburger Kabinette ausgegangen ist, werdeu seit der Thronbesteigung des neuen .Wnigs vou Schweden eifriger betrieben. Die Nachricht, daß es bereits zu einem Vertragsabschlüsse gekommen sei, ist verfrüht; von unterrichteter Seite wird jedoch erklärt, daß das Zustandekommen eines Einvernehmens in nächster Zeit erwartet wird. Obgleich hinsichtlich des Inhalts des Einvernehmens an amtlichen Stellen strengstes (Geheimnis gewahrt wird. läßt sich versichern, daß die schwebenden Unterhandlungen nicht darauf abzielen, die Ostsee zu einem Märe clausum zu machen. Es handelt sich vielmehr um eine Vereinbarung zur Aufrechterhaltung des Status quo unter Vermeidung jeder Schmälerung des Prinzips, daß die Ostsee ein offenes Meer ist. Nachdem Norwegen es für gut gefunden hatte, sich durch den neulich erlana.ten Garantietrakiat eine Sonderstellung zu verschaffen, wodurch der Vertrag vou 1K55 in bezug auf Norwegen aufgehoben wnrdo, lag es in der Natur der Sache, daß Schlveden nichts dagegen hatte. Feuilleton. Nach zehn Jahren. Slizze von Audwig vom 'Dogel'nberg. sslachdrult oerbolen) Werner van Kromp saß, ties über den Tisch gebeugt, auf der Veranda und präparierte an seinen Schmetterlingen. Weit hinten in der Ferne verschwamm Soera - Vav,a. Dampfende Nebel stiegen am Hochwald drüben auf, während unien die glühheiße dampfige Atmosphäre die Menschen nut Mattigkeit übergoß. Ein Mann in der weißen leichten Tropen-kleidung erschien hinter van Kromps Rücken in der Tür. „Halloh, Kromp! Welcher Saurier verhaucht just seine lichte Seele unter Ihren Krallen?" Wemer von, Kromp hob langsam deu schwär^ zm, leicht grau überlanfenen Kopf. „(Kilten Tag, Vrookers!" Er stand auf und streckte dem Pflanzer die Hand hin. „Was verschafft mir die Ehre?" „Die Sehnsucht nach einer Pfeife Tabak, teurer Leidensgeuossc!" „Vitte!" Vrookers stopfte feine Pfeife und paffte wortlos vor sich hin. „Sagen Sie mal," begann er endlich und sah von unien herauf nach dein andern, „warum sitzen Sie eigentlich hier? Sic haven's doch nicht nötig, der- Malaria den Hanswurst zu machen." Van Kromp sah an ihm vorbei. „Ich warte!" sagte er ruhig. „Oha! Auf wen?" „Auf mancherlei . . ." „Puh! Orakel! Wie lange smd Sie übrigens schon hier?" „Zehn Jahre." „Schöne Zeit das!" „Ja!" Sie schwiegen. Endlich fing der Pflanzer wieder an: „Schon den neuen Ankömmling gesehen? Hat in der legend Besitzungen und soll seit Jahren nicht hier geweseu sein - heißt de Weener. wenn ich nicht irre." „Wie?!!" van Kromp war heftig zusammengefahren. „De Weener!" wiederholte jener, ohne die Bewegung des anderen zu bemerken, „wohnten druuteu in ^oerabaya." Ohne ein Wort zu erwidern, ging van .Kromp Hinalis und kam erst nach einer langen Weile zui-ück. „Nanu? Was wollen Sie im Reitanzng?" „Nach der Stadt hinnnter, hab' noch ver' schiedenes zu besorgen." „Nette Gastfreundschaft das!" schalt Brookers hcrlb im Scherz, halb verdneßlich. „Mein Hans steht mich während meiner Ab-we-senheit zu Ihrer Verfügung, Brookers, das sollten Sie wissen!" Er grüßte leicht und ging. Eine Minute später galoppierte er in der Richtung nach der Stadt davon. Spät in der Nacht kam Werner van Kromp zurück. Vorsichtig öffnete er in seinein Zimmer ein langes verschnüi-tes Paket nnd betrachtet? lange und prüfend die beiden Korbfäbel, die zum Vorschein kamen. „Gut!" murmelte er, „es ist einer so lang wie der andere!" Dann suchte er sein Lager auf. Am folgende»? Mittag ritt Werner van .^romp in die Berge. Er trabte lange Zeit still vor sich hin; kein' Mensch begegnete ihm. Vor einer Lichtung sprang er endlich ab. Es war eine weite, grasige lvlää)e, rings von dichtem (hebüsch umsäumt. Ein schmaler, fast verwachsener Pfad führte mitten über den Platz. Es mochte gegen vier Uhr sein, da kam ein Reiter aus der Richtung von Soera - Baya den Pfad herauf. Im Schritt. Gerade wollte er auf der anderen Seite wieder verschwinden, da bäumte das Pferd hoch auf, daß sich der Mann bei den, plötzlichen Stoß kaum im Sattel zu halten vermochte. Wütend sah er sich um. „Guten Tag, Ionkheer de Weener!" sagte eine Stimme, und die hohe ^igur eines fremden Menfchen stand plötzlich dicht neben ihm. De Weener fuhr nach dem Gürtel. „Seid Ihr des Teufels. Kerl?! Platz oder..." > Der Mann verzog keine Miene. „Alte Bekannte sollte man nicht so schlecht behandeln, Ionk-hccr dc Weener!" Der Reiter machte ein hochmütiges Gesicht. „Wer seid Ihr überhaupt?" (Schluß folgt.) Laibacher Zeiwng Ni. 19. 162 24. Jänner 1908. daß dieser ursprünglich gegen Rußland gerichtete Traktat, dessen Daseinsberechtigung schon längst geschwunden war, auch in aller Fonn aufgehoben wurde. Da aber Schweden keine Garantie seiner Integrität wünschte, ist der Gx'danke einer Vereinbarung der Aufrechterhaltung des status quo zwischen Schweden einerseits Nußland und Deutschland als Ostseestaatcn anderseits aufgetaucht. In dieser Bahn belvegen sich die jetzigen, ihrem Abschlüsse nahen Verhandlungen Politische Ueberftcht. Laib ach, 23. Jänner. Die „Neue Freie Presse" bezeichnet die Ge-rüchtc, die an den Aufenthalt des Grafen Franz Thun in V erlin geknüpft wurden, als unglaubwürdig. Für die Gegenwart und bei den jetzt bestehenden Verhältnissen seien die Möglichfeiten schwer auszudeuten, die den. Grafen Franz Thun wieder in den Vordergrund der Politik bringen könnten. Zum Posten eines Botschafters in Berlin sei wohl der Mann kaum geeignet, der als Ministerpräsident eine Frage über die Ausweisung österreichischer Staatsbürger aus Preußen, mit fast leidenschaftlicher Schroffheit beantwortete und sogar mit Repressalien drohte. Warum sollte ein so erfahrener Staatsmann, wie Herr v. Szögycny, der vom deutschen Baiser besonders geschätzt wird, sich von Perlin zurückziehend Im jetzigen Augenblicke mutz es sachlich beinahe als Notwendigkeit bezeichnet werden, daß unsere diplomatischen Geschäfte in Verlin in der sicheren Hand des Herrn v. Tzö-gyenh verbleiben. Das „Neue Wiener Tagblatt" gibt in einer Zuschrift seines Berliner Berichterstatters folgendem Gedankengange Raum: Nas wäre die Folge, wenn der Block durch die Initiative dcr Freisinnigen in Trümmer ginge? Welches auch die Wirkung sein mag, ob eine Mckkehr zur konservativ-klerikalen Gemeinschaft oder ein Wirrwar, bei dem die Sozialdemokratie am besten gedeihen würde, in keinem Falle hätte der Liberalismus einen Vorteil davon zu erwarten. Die allernüch-ternste Realpolitik muß es auch dein radikalen Freisinn nützlich erscheinen lassen, alle Vorteile einer Lage mitzunehmen, in der die Regierung schon aus Selbsterhaltungstrieb genötigt ist, sich auf die Liberalen ebenso wie auf die konservativen zu stützen. Der Block wird gerade noch schnell genug zerbrechen, und ob dies nach Monaten oder nach einem Jahre oder — warum soll man nicht auch den günstigeren Fall erwägen? — erst nach mehreren Jahren geschieht, immer wird der Liberalis mns einen Vorteil haben können, aber nur. wenn er drinnen ist, und nicht, wenn er dranßcn bleibt. Aus Sofia. 22. d. M.. wird gemeldet: Die Minister waren gestern abend im fürstlichen Palais zum Diucr geladen, nach welchem Ministerpräsident Gudev den: Fürsten die Demissi o n des K abinetts überreichte. Der Fürst betraute bis zur Lösung der Krise das gegenwärtige Kabinett mit der Fortführung der Geschäfte. ^ Das „Fremdenblatt" erörtert die Ursachen dcr Demission des bulgarischen Kabinetts und findet es begreiflich, wenn sich Fürft Ferdinand bei der Wahl der mit der Neubildung, des Kabinetts zu betrauenden Persönlichkeit hauptsächlich von Gesichtspunkten der inneren Politik leiten lassen wird. Ebenso begreiflich sei es, daß der Fürst sich über, dic Stellung vergewissern wolle, welche die betreffende Persönlichkeit zur mazedonischen Frage einnimmt. (5s sei kaum zu befürchten, daß die stambulovistische Tradition eines guten Einvernehmens mit der Türkei vom nächsten Kabinett desavouiert werden wird. Dr. Danev, dem Aussichten für das Portefeuille des Äußern zugeschrieben werden, ist als ein durchaus gemäßigter und nüchterner Politiker bekannt. Für abenteuerliche Pläne in Mazedonien ist der Weg durch die Tatsache der Balkanentente zwischen unserer Monarchie und Rußland endgültig verlegt und die übrigen europäischen Kabinette sind Eti'chen dieses entschiedenen und nicht zu brechenden Widerstandes, der sich mauergleich gegen, jedes mazedonische Abenteuer welchen Valkanstaates immer erhebt. Das „Vaterland" führt, an den Zwischenfall von Lugh anknüpfend, aus, daß eine zielbewußte italienische Kolonialpolitik aus zwei Hauptgründen nicht eristiere: Wegen llnentschlossenheit und Apathie in Regierungskreisen und weil den Kapitalisten und Spekulanten das richtige Vertrauen zu der Unternehmung mangelt. Nur einer starken Organisation wird es gelingen, Abessinien zu zwingen, Verzicht zu leisten auf seine Rechte anf Lugh und seinein Wunsche zu entsagen, über Lugh zum Indisckjen Ozean zu gelangen. Aus Petersburg, 22. Jänner, wird berichtet: „Slovo" bringt die Nachricht, daß General K u -ropatkin mit seinem ganzen Stäbe nach den im Prozesse Stössel festgestellten Tatsachen gleichfalls dem Militärgerichte übergeben werden wird. Er habe im Stössel-Prozeß wissentlich falsche Aussagen gemacht, die im Widersprüche mit seinen Berichten an den Zaren stehen. Eine Mitteilung aus London bestrcitet die Nachricht, daß die in der Eisenbahnfrage zwischen Japan und Ehina entstandene Meinungsverschiedenheit sich aufs schärfste zugespitzt habe, so daß eine sehr ernste Spannung zwischen den beiden Staaten zu befürchten sei. Die Behauptung, daß das Kabinett von Tokio nach Peking über die erwähnte Angelegenheit eine Mitteilung habe gelangen lassen, welche fast den Charakter eines Ultimatums trage, entbehrt jeder- Grundlage. Tagesneuigleiten. — (Selbstmord wessen einer Linde.) Aus Wagstadt wird geschrieben: In Nielau Hai sich der dortige Grundbesitzer Ferdinand Schent in der Toreinfahrt seines Hauses erhängt und wurde tot aufgefunden. Die Ursache des Selbstmordes ist eine eigenartige. Schenk stand seit Jahren mit der Gemeinde in einem Veschstreite wegen einer Linde. Vor turzcm hatte nun der Gemeindeausschuh beschlossen, die Linde zu versteigern und ein Mitbieler bei der Versteigerung erstand die Linde um 4 X. Der Käufer ließ nun den Lindenbaum fällen. Dies nahm sich Schenl so zu Herzen, dah er einen Selbstmord beging. — (Präsident Roosevelt und die alten Jungfern.) Präsident Roosevelt hat eine Bittschrift empfangen, die von zahlreichen Frauen unterzeichnet ist, in der er ersucht wird. die Männer von Indiana aus ihrem Schlafe aufzurütteln. Der Grund hiezu ist, daß innerhalb der letzten 14 Monate in dieser Stadt leine einzige Ver. heiiatung stattgefunden hat. und, wie die Bittschrift sagt. die Anzahl dcr alten Jungfern mit unheimlicher Schnellig-leit zunimmt. Die unverheirateten Mädchen von Plain-field unternehmen selbst allerhand Schritte, um die Männer zum .heiraten zu bringen, die mitunter recht seltsam an-muten. In voriger Woche veranstalteten 800 junge Mädchen aus Vlainfield. in altmodische Trachten und als alte Jung. fern gelleidet, einen Umzug durch die Stadt, bei dem sie Nanner umhertrugen mit Inschriften, wie: „Ich nähe dir die knöpfe an" oder „Ich stopfe deine Strümpfe". Hoffentlich haben die jungen Mädchen und die alten Jungfern Erfolg, entweder mit ihrer Bittschrift oder mit ihrem „Xtnopfannähen" und „Strü'mvfesiovfen". — (Der Hund im Theater.) In einem der bekanntesten Londoner Theater, in welchem gegenwärtig eine Ncihnachtspantomime aufgeführt wird, erschien dieser-tage eine fashionabel angezogene Dame und fragte an der Kasse, ob sie für ihren Hund den vollen oder den halben Preis zu zahlen habe: sie sei gewohnt, ihren Liebling, übrigens ein häßlicher Mops, mit in das Theater zu nehmen, Nach langen Veratungen wurde erklärt, baß Hunde wie Kinder unter zehn Jahren bei den Matineen nur halbe Preise zu bezahlen brauchten. Darauf laufte die Dame zwei Parkettsitze und etablierte sich mit ihrem Mops auf zwei Plätzen in dcr ersten Reihe. Der Hund machte es sich auf dem weichen Kissen gemütlich und knurrte, als er gefragt wurde, ob er sich auch „nice nnä «0iufol-tak1t>" fühle. Während des ersten Altes versuchte er zu schlafen, als er aber von seiner Herrin immer wieder gestört und aufgefordert wurde, doch ein bißchen mit über die lustigen Klowns zu lachen, setzte er sich auf und begann sich den Zauber anzusehen. Zuerst war er offenbar „sprachlos". Als aber Aschenbrödels große Katze erschien, da wurde es ihm doch zn bunt und cr — begann mörderlich zu bellen. Die Nachbarn warfen dem seltsamen Zuschauer zunächst ein Paar wütende Blicke zu. aber als sie sahen, mit welchem Ernst sich der Köter über die Katze ärgerte und wie e? sie immer wieder begrüßte, wenn sie von neuem erschien, bann fing man an zu lachen und schließlich tonnten selbst Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. «. Leys. Autorisierte Übersehung von Minna Vahns»n. (33. Fortsetzung.) (Nllchknul verboten.) Nach und nach fing ich Bruchstücke ihrer Unterhaltung auf, aber alles war mir noch so verschwommen. Ick) fühlte unklar, daß ich zu verstehen aeven müßte, daß ich nicht mcbr schliefe. Aber ich war zu bequem, um mich zu rühren, und es kam, nn'r nicht mehr in den Sinn, daß sie irgend etwas Wichtigeres bespreci>'n würden, da sie doch nicht allein im Wagen waren. Nährend ich so hindämmerte, schlugen folgende Sätze an mein Ohr: „Hast du je einen so unausstehlichen Menschen gesehen wie Herrn Gaunt?" „Nein, cr ist abscheulich. Er würoe mir leid getan haben wegen des plötzlichen Todes seiner Tochter — gerade als sie nach Hause kommen sollte, sagte man, die Ärmste! Vermutlich wäre sie nach ihrem Vater die Erbin gewesen. Aber, was ich sagen wollte — ach ja! Ihr Vater hätte mir sehr leid getan, aber er sah aus, als wären wir nur Staub vor seinen Füßen! Ich hasse ihn." „Ich denke mir, er ist eifersüchtig auf uns — cr denkt, daß jeder Pfennig, den wir erhalten, sozusagen aus seiner Tasche geht." „Das wird's sein! Hast du sein Gesicht gesehen, crls Vetter Eockburn uns einlud, einige Wochen zu Besuch aufs Schloß zu koinmen?" „Nein. Ich habe nicht darauf geachtet. Aber weißt du, Nellie, wenn ich du wäre, würde ich Herrn Eockburn nicht Vetter nennen, wenigstens nicht gerade ins Gesicht. Ich konnte sehen, daß ihm das nicht paßte." „Das glaub' ich nicht, Maud! Warum sollte er das nicht mögen? Er ist doch unser Vetter. Weshalb sollten wir sollst auch aufs schloß kommen?" „Und den anderen Leuten im Schloß gegenüber würde ich ihn erst recht nicht Vetter nennen. Ich sah, wie einige dieser gräßlichen Londoner Damen, oder wo sie sonst her sind, sich anstießen und kicherten. Und ich glaube, sie lachten darüber. Ich hatte eine Heidenangst, daß dieser häßliche Herr Gaunt, oder sonst wer, uns was fragen würde, ob es dritten oder vierten Grades sei. Sehr nahe sind wir nicht verwandt, weißt du." „Wenn ich wissen will, was sich schickt, brauche ich dich nicht erst zu, fragen." sagte die andere Schwester schnippisch. Darauf verstummten die Stimmen und ich schlief wieder ein. Ich wurde wieder von dem Schwatzen der Mädchen aufgeweckt. „Wir können es uns immöglich leisten, Nellie. Es ist kein Gedauke daran. Vei dem, was Papa uns für Kleider usw. geben müßte, ist es ganz töricht, auch nur daran zu denken." „Nun, was mich anbetrifft, so will ich lieber gar nicht aufs Schloß gehen, als ohne Kammerzofe. Jeder Mensch, der dort ist, bringt seine Bedienung mit. Wir würden geradezu auffallen." „Das ist wahr." Ein tiefer Seufzer. „Es ist ganz gut, zu sagen. Frau Schneider würde uns nur ärgern. Was gehen wir sie an? Natürlich würde sie ihr Möglichstes tun, uns im Hintergründe zu halten. Würde sie uns wohl ihre Kammerfrau zum frisieren leihen? Das möchte ich bloß wissen. Und ich bin keine Künstlerin, was das Frisieren anbetrifft, das weißt du gauz gut. Und du ebenso weuig." „Und keiner wird uns einen Nat geben, was wir anziehen sollen, daran denke ich noch viel mehr." „Stimmt. Und was nützt es, stkld für schöne Kleider auszugeben, wenn jeder merkt, daß mau sie nicht zn tragen versteht?" Wieder trat Schweigen ein. „Das steht fest, daß wir nicht so viel haben, um uns eine Iofe mieten zu können, ich weiß also nicht, was wir anfangen sollen," sagte endlich die Jüngere. „Wenn wir nicht gleich von zu Hause aus, schreiben, Papa wäre erkrankt oder so was Ahn lichcs, und wir könnten nicht komlnen." „O! Maud! Nicht hingehen! Und nachdem wir stundenlang nachts wach gelegen und von einer Einladung geträumt haben!" Ihre Stimme klang, als wäre ihr das Weinen nahe. Plötzlich fuhr mir ein Gedanke durch den Kopf. Wenn sich das nur machen ließe. Ich ließ meine Zeitung nicdergleiten vom Gesicht und sagte ruhig: „Das wäre doch jammerschade, die Einladung nicht anzunehmen. Solch eine stjelegenheit bietet sich vielleicht nie wieder." „O!" rief die Jüngere, Nellie wurde dunkel-rot und sprang fast von ihrem Sitz auf. „Sie haben also gelauscht, mein Herr," sagte die andere kühn. „Wir glaubten, Sie schliefen. Das scheint nur nicht sehr edel!" Sie sandte mir einen zürnenden Blick zu, warf den Kopf zurück und sah dann auf der anderen Seite des Wagens zum Fenster hinaus. Lmbackier Heituna Nr. 19. 163 24. Jänner 1^8. die Schauspieler auf der Bühne nicht mehr ernst bleiben. Alles lachte, nur die Herrin des vierbeinigen Gastes blieb ernst auf ihrem Platz sitzen und verzog leine Miene. .^ (^ ,„ Automobil über den Vodense e.) Dem Stuttgarter „D. Vollsbl." wird unter dem 21. d. M. aus Konstanz gemeldet: Dieses letzte Bild der Neuzeit bot sich vorgestern den Besuchern der Eisbahn zwischen der Rcichenau und Mensbach. Maschinenfabrilant Graf (Konstanz) war es. der sich dic Priorität dieses kulturhistorischen Moments sicherte. Von der Reichenau fuhr er gestern mittag im richtigen Autotcmpo über die, unter der Last krachende und sich biegende Eisfläche von der Reichcnau nach Aliens bach und zurück. Als er das Wagnis wiederholen wollte, wurde er von Amts wegen daran verhindert, da das Befahren des Eises mit Fuhrwerken untersagt ist — ein Verbot, das angesichts der Tatsache, daß wenige Tage vorher ein großer, mit Holz beladener Schlitten der Reichen-auer mitten auf dem See einbrach, sehr berechtigt erscheint. — sD e r tückische Automat.) Ueber das tragikomische Erlebnis eines Reisenden, der zwei Stunden lang von einem Stiefelftutzcmtomaten gefangen gehalten wurde, gibt ein Londoner Blatt nachstehende launige Schilderung: Ein Herr. der sich am Viltoria-Vahnhof die Stiefel von einer automatischen Schuhwichsmaschine reinigen ließ, hat die Entdeckung gemacht, daß der menschliche Stiefelputzer dem mechanischen noch immer überlegen ist. Wenigstens tann man dem zweibeinigen Schuhputzer begreiflich machen, wenn man genug hat. Der Entdecker dieses Erfahrung^ sahcs fetzte sich voll Stolz und Zuversicht auf den gcpolstcr ten Sitz, lieh die Kupfermünze in den Einschnitt gleiten und bemerkte mit Befriedigung, wie die Bürsten sich mit erstaunlicher Behendigkeit in Bewegung setzten. In drei Minuten glänzten seine Stiefel wie poliertes Messing, in zehn Minuten leuchteten sie wie der Mond in einer frostigen Nacht. In zwanzig Minuten war aller Glanz wieder verschwunden. Aber die fleißigen Bürsten rasten weiter, ohne sich Ruhe zu gönnen. Der Herr fing an. ängstlich zu werden und versuchte es, seine Füße loszukriegen, aber umsonst. Er vertraute den ihn bemitleidenden Schutzmännern und den Gepäckträgern, die ihn umstanden, an, daß er einen gewissen Zug nicht verfehlen dürfe. Und der Zug fuhr in fünf Minuten ohne ihn ab. Die mitleidigen Zuschauer klopften an der Maschine umher, aber sie lieh sich nicht erweichen und bürstete flott weiter. Dann zerrten sie an den mechanischen Vorrichtungen Heruni, aber sie gaben nicht nach. Der Herr auf dem Polstersitz gebrauchte Aus' drücke, die einem Fischweib die Schamröte ins Gesicht getrieben hätten. Aber niemand hörte die Flüche und Ver^ wünschungen; denn seine Befreier bearbeiteten um diese Zeit mit Hammer und Zange die rastlose Maschine. Zwei Stunden lang hämmerten und zerrten und rissen und klopften die Befreier, bis schließlich die in kleine Stüäc geschlagene Maschine den gefangenen Herrn frettieß, der für seine Kupfermünze weit mehr erhielt, als er zu erwarten berechtigt war. — (Ein Gesetz gegen die M i t g i f t j ä g c r.) Aus Newyorl wird berichtet: Die Amerikaner sind es überdrüssig, es machtlos mitanzusehen, wie die reichen Töchter ihrrö Landes dic mühsam erarbeiteten Millionen ihrer Väter, in europäischen Fürsten, Grafen und Baronen anlegen. Der Kongreß in Washington wird sich in den nächsten Tagen mit dem Antrag beschäftigen, der ein Gesetz gegen den Mitgiftssport der Europäer vorsieht. Der Abgeordnete Adolph A. Sabath aus Chicago, ein geborener Böhme, hat beantragt, von allen Mitgiften amerikanischer Frauen, die einen Nichtameritaner heiraten, eine Steuer von 25, Prozent zu erheben. „Lassen Sie den Herzog von Chaulnes, der Mih Shonts heiraten will. sich in Frankreich nach einer Braut umtun, und der Graf Szechenyi, der Miß Vanbcrbilt heimführt, soll sich in Ungarn umsehen. Auf mehr als 3600 Millionen berechnet Sabath die Summen, die durch europäische Heiraten der reichen American girls dem Nationalvermögen verloren gegangen. Mr. Hull, der Abgeordnete von Iowa. hat ein Amendement vorgeschlagen, das die Rückgabe der erhobenen Steuer vorsieht, „nach der üblichen Scheidung oder wenn der Gatte seine amerikanische Frau verläßt". Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Eine Rodelpartie am Loibl. Von N. C. (Fortsetzung.) Vielgestaltig sind diese Berge, und Rinnen und Flächen zeigen den Tummelplatz der Lawinen an. Licht-graue Wände und dunkle Nisse und Grate, sie alle zusammen erzählen eine endlose Geschichte von wilden Stürmen, von tausendjährigem Wechsel von Winter und Sommer. Dort aber, wo sich das Tal der Feistritz scheinbar ins Weite verliert, erhebt sich aus der Ebene eine uns Laibachcrn sehr bekannte Gebirgsreihe. von der drei besonders charakteristische Rücken aufragen, und zwar der doppelrückige Großlahlenberg. der mit dem Kirchlein geschmückte Iodoci nnd die zackige Grmada. Ueber diesen aber lag eine Wollcn-schicht, die wie vom Sturme gepeitschte Wellen anzusehen war. — Mit weiten Augen tranken wir das prächtige Rundbild — fürstlich belohnt waren die Augenblicke von der Höhe. Endlich mußte an den Aufbruch gedacht werben. Die Straße, die in scharfen Windungen ins Loibl-Tal führt, war von Menschen belebt. Eine große Gesellschaft von Mitgliedern des Klagenfurter Rodelllubs war es, die der Höhe zustrebte, um in sausender Fahrt wieder abwärts zn rodeln. Die Straße war zu unserem Sport wie geschaffen. Wir bestiegen unsere Rodeln und schon ging es in prasselnder Fahrt zu Tale. Alle Muskeln waren gespannt, denn scharf sind die Strahcnlurven, die man geschickt nehmen muß, um nicht mit dem Schnee unliebsam Bekanntschaft zu machen. Auf dem halben Wege begegneten wir die erwähnte Rodelgcscll-schaft, bestehend aus Klagenfurter Damen und Herren; mit einem Rodelgruß sausten wir vorüber. Der Klub hatte auch einen Bobsleigh mit, d, i. einen Viersitzer, den man von einem Gaul zur Höhe ziehen ließ. Später sollten wir noch Gelegenheit haben, den Bobsleigh in seiner Schnelligkeit zu bewundern. „Ich gebe zn, daß mein Venehmen keinen schönen Eindruck macht. Aber es sieht schlimmer ans, als es wirklich ist. ^lnfang5 konnte ich doch nichts dafür, das; ich Tie überhörte, nnd Sie schienen sich nichts Vertrauliches mitzuteilen. Tchließ-lich wissen Sie doch anch, daß ein Eisenbahnwagen ein öffentlicher Ort ist. Aber das ist hier nicht der Hauptpunkt. (5s ist mir Mm eingefallen, das; ich Ihnen möglicherweise ans der .Nemme helfen« könnte." „Ich wüßte nicht, wieso Tie nns helfen könnten, oder das; wir nns überhaupt in einer Klemme befinden," sagte Maud, noch leise zürnend. Was meinen Sie dcnn?" „Wegen des Kammermädchens." „Das ist doch nicht Ihre Sache, scheint mir." „3iicht, wenn Sie es nicht wünschen. Aber hören Sie mich wenigstens erst an. Es ist vollkommen richtig, daß Sie nicht znm Bestich in ein Hans wie Langley Schloß ohne persönliche Vedienung gehen können. Das sehe ich vollständig ein. Und ich glanbe, da kann ich Ihnen helfen. Ich glaube, ich wüßte eine Zofe für Sie. die sich gnt für diese Stelle eignete, die durchaus respektabel ist, keinen ^iohn verlangt, nicht einmal Reisennkosten, und Sie während Ihres Aufenthalts dort aufmerksam bedienen wird." „Dcrs klingt ja sehr seltsam." sagte Mand, welchc die vorsichtigere nnd energischere der beiden Schwestern zn sein schien. „Warnm sollte uns irgend jemand ohne ^ohn dienen wollen?" „Die Dame, von der ich spreche — sie ist eine Dame, wenn ich auch dafür einstehe, daß sie Ihnen diese Tatsache nie aufdrückeu wird ^ ist eine (5r zieherin, die seit einiger Zeit ohne Stellung ist. Ihre Hilfsmittel sind bald erschöpft, nnd ste ist halbtot aus Angst nnd Sorge. Ich bin überzeugt. daß sie diese Stelle als Jungfer bei Ihnen uud Ihrer Schwester mit Freuden annehmen wird. Es wiirde für sie eine wahre Erholung sein, nnd Ihnen, wie gesagt, winde ed keinen Pfennig kosten." „Wird diese Person denn gnte Empfehlungen haben - ich meine in bezng anf ihren Charakter?" forschte Mand, ungeachtet der Blicke ihrer Schwester, die nurzn dentlich zeigte, wie gern sie mein Anerbieten sofort angenommen hätte. „Selbstverständlich." „Nnd hat diese -^ diese Dame. von der Sie sprechen, irgend welche Erfahrnng von den Obliegenheiten einer Kammerjungfer?" „Nun, das kann ich nicht ganz so bestimmt behanpten. Aber sie würde Ihnen zweifellos von großem Nnben sein. Schließlich kommt cs Ihnen ja anch nicht so sehr daranf an, eine Hilfe bei der Toilette zn haben, als vielmehr, nn anständiges Mädchen nin sich zuhaben, die den Schein, gegen über den anderen ^chloßgästen. wahrt." Mand errötete bei meiner offenen Sprache, aber ich konnte merken, oaß meine Worte ihre Wirkung nicht verfehlten. „Nnd da sie in London wohnt." fnhr ich fort, „wird es ihr ein leichtes fein, in die Läden zn gehen und sich zn erkundigen, was das Modernste jn den Kleidern nnd anderen Sachei, ist, ehe sie zu Ihnen kommt." Das gab den Ansschlag. Jedenfalls würden ihre Dienste nnr zu gern angenommen werden. Wir tauschten Adressen ans und machten ab, daß ich die nötigen Zertifikate so bald als möglich schicken wollte. >t'nrz nach dieser Verabredung hielt der Zug nnd die jungen Mädchen mußten aus steigen, um in anderer.'liichtung weiter m fabren. sFortsetzung folgt,) Bei St. Leonhard und an einzelnen Häusern vor-iber sausten wir abwärts; nur an einer Stelle muhten wir ,ie Rodeln nachziehen. Dreißig Minuten waren es nun. eit wir die Schlitten bestiegen; da wintte uns die Herberge >es ..Deutschen Peter". Am Tore begrüßte uns der Wirts-)err, versorgte unsere Rodeln in der weiten Laube, und ?ann betraten wir die warme Gaststube, wo wir uns am eichenen Tische in der Nähe des Ofens bequem machten. Diese historische Kneipe, deren Aeutzeres schon etwas Anheimelndes an sich hat, ist vom geschichtlichen Standpunkte äußerst interessant; das Archiv des Wirtes enthält oieles, was auf die Geschichte der beiden Kronländer Bezug hat. Schon Karl VI., der diese .Herberge nach seinem damaligen Besitzer, einem Ahnen des heutigen Wirtes, „Zum Deutschen Peter" taufte, übernachtete hier. Eine unendliche Reihenfolge von berühmten und hohen Namen zeichnet das Fremdenbuch aus, und im gegenüberliegenden Zimmer zeigt der Wirt stolz das Bett, wo Kaiser Napoleon geruht, als cr über den Loibl gezogen. Doch verschwunden sind die Bilder grauer Vergangenheit und die funkelnden Augen des lachenden Wirtstöchterleins liehen uns nur der Gegenwart gedenken. Manch einsamen Wanderslnaben in diesem Tale mochte das nette Ding mehr angelockt haben als das verblühte Einst . . . Schlag' an vom Besten, Herbergsvater und munter Dirn'! Wenn auch die große Spinne, Zeit genannt, dichte Netze über Ort und Jahre gesponnen und alles in schwer durchdringbares Grau verschwommen ist, so erscheinen die Gestalten von einst wieder, nicht als Geister — die spulen in Wirtes Keller — sondern als durstige fahrende Gesellen, die sich am goldgelben Traubensaft stärken wollen. Und gefahren waren wir ja eigentlich wie der Teufel. Vorüber sind die Zeiten der Ritter mit Schwert und Schild; aber Ritter sind auch wir. zwar nur mit Sweater und beschlagenen Schuhen, auf der Stahlrodcl einhersausenb, aber Ritter — der Gemütlichkeit und des Frohsinnes. So am breiten Ecktische Platz nehmend, führten wir das zu Gemüte, womit Küche und Keller aufzuwarten vermochte, Ich will nicht alle Genüsse schildern, sonst würden sich unsere Bekannten jenseits der Alpen achselzuckend zuflüstern: „Müssen aber die Menschen" . . .! Doch man soll den Bösen nicht an die Wand malen; wir wollten als lustige Rodler lachend über Spießbürgerund Tantenseufzer hinweg — rodeln. Unterdessen waren auch die Klagenfurter Rodler angelangt und rechtzeitig kamen wir noch dazu, den Bobsleigh dahersausen zu sehen. Nas ein solcher Viersitzer an Geschwindigkeit leistet, ist staunenswert, und wenn man von etwas sagen kann, es pfeife wie der Wind, so könnte dieser Ausdruck auf den Bobsleigh in Anwendung gebracht werden, denn wie ein Pfiff war er vom letzten Riegel und schon stand er vor uns. Nun wimmelte es von durstigen Gästen und schwer muhte der Abschied von so fröhlicher Gesellschaft und von diesem ausgezeichneten Tropfen fallen; allein wo war noch der Weizelsdorfer Bahnhof und wo waren wir! Mit Minuten mußten wir schon rechnen. Noch ein Gläschen vom köstlichen und berühmten Tannenzapfenschnafts, einer Spezialität des Herrn Tschaulo, dann hervor mit unseren Gefährten und Glückauf von den neuen Sportlollegen! Frisch umsprang uns Stuzi, als wir die Rodeln ins Schlepptau nahmen, denn augenblicklich führte der Weg eben dahin. Bald kam eine Stelle, wo wir wieder unsere Rappen besteigen konnten, und mit Halloh ging's in munterer Fahrt talabwärts. Doch nicht lange wahrte dies. Bis in die Gegend der Teufelsbrücke etwa. Dann hieß es absteigen, denn aufwärts führt die Straße bis zum 727 Meter hohen Kleinen Loibl-Paß, von dort jedoch konnten wir in einem bis nach Unterloibl und noch weiter rodeln. Einige Augenblicke wollten wir der Betrachtung der Tcufelsllamm widmen, die in ihrer winterlichen Pracht, so weit sie sich von hier übersehen läßt. einen wunderschönen Anblick gewährt, Wir standen auf der über die Tiefe der Schlucht führenden Brücke. Aus einem Gewirr von Felsblöcken stürzt der Loibler Bach im mächtigen Falle zur Tiefe. Gigantische Eiszapfen zu allen Seiten; die Bäume, die rings wie an die Felsentrümmcr geklebt sind, waren tief behängen mit dem strahlenden Diadem aus dem Schmuckkästchen des Meisters Winter. Die schneebedeckten Zweige kreuzten sich in wirren, Durcheinander wie Maschen eines großen Netzes, zu deren Auflnüpfung Sonne tüchtige Arbeit haben kann. Manchmal löste sich so ein Schnecfleckchen vom Tannenwipfel los, dann war es, als wäre plötzlich Leben in die Starre gekommen ... Oben auf den höchsten Spitzen der das enge Tal bildenden Felstämme schwankten die feinen Fühleichen des Sonnenlichtes schon ganz eigenartig. Trübselig und grau sahen die Bergluppen der herankommenden Nacht entgegen wie einer lieblosen Zeit... Schwermut erfahte uns bei dem Gedanken an den Abschied. Allein wir müssen fort. Der raufchende Bach unten rief uns ein Lebewohl zu und die Wellen flüsterten geheimnisvoll. War es nicht, als wollten sie sagen: „Kommt bald wieder..." Laibacher Zeitung Nr. 19. 164 24. Jänner IW«. Schweigend stiegen wir empor, dem kleinen Loibl zu, nicht mit dem stolzen Bewußtsein von Siegern, sondern mit einer gewissen Wehmut um die liebgewordene Berg-einsamteit zogen wir zu den Menschen — zur Alltäglichkeit. Ein Tag voll Winterschönheit lag im Sterben. Vorbei, verglüht, Erinnerung allein blieb uns. Winterschönheit! Kennt ihr sie? Ihr glaubt sie auf dem Eislaufplatze in der Nähe der rauchigen Stadt gesehen zu haben, wo ihr auf gefegter Bahn dahinschwebtet und vor lauter Komplimentieren einige Tage Kreuzschmerzen umhcrtruget. Oder dort, wo ihr auf gebahntem Steige, zum Aerger der Naldspaziergänger einherrodeltet und, oft und oft euere Rodeln wieder hinaufschleftpen mustet und euer Mund genug zu tun hatte, um immer wieder Pardon zu rufen. Nein. dort ist sie nicht zu Hause, die Winterschönheit; nur hier im tiefen Gebirge findet ihr sie, wo der Winter sogar über den murmelnden Nach eine Eisdecke ausbreitet, damit er durch sein Geplauder die geheimnisvolle tiefe Stille des Walddomes nicht entweiht... Die Nöschungsmauern, die die Straße in Windungen hinaufbegleiten, zeigen eingemauerte Inschriften aus dem 17. Jahrhunderte, den Wanderer an die Bedeutung dei einst so wichtigen Verbindungsstraße zwischen den beiden Kronländern erinnernd. Bei der Kirche St. Magdalena. von deren Wand uns ein mächtiger St. Christophorus entgegenbliclte, erreichten wir auch den kleinen Loibl-Paß. und damit trat wieder der Sport in seine Rechte. Es hieß aufsitzen und schon entschwand der erste unserer Gesellschaft um die vorliegend« Bergecke. Wir folgten ihm auf dem Fuße nach. Unser vierfühiger Freund Stuzi war in seinem Element; bellend stürmte er uns zur Seite mit. Ja. wenn es alle Tage fo flott wäre. dachte er sich wahrscheinlich. Dieses rasche Abwärtsrodcln hatte nicht nur den Zweck, unser sportliches Können zu zeigen; es war vielmehr ein gewisses Muß, wollten wir nicht das minderwertige Vergnügen haben, in Unterbergen drei Stunden auf den nächsten Zug zu warten. Darum los! (Schluß folgt.) — (Anrechnung von D i e n st j a h r e n.) Das Ministerium des Innern hat, wie das „Verordnungsblatt des Ministeriums des Innern" mitteilt, an allc Landeschefs folgenden Erlaß, betreffend das in einzelnen Ländern bestehende Reziprozitäts-Verhältnis hinsichtlich der Anrechnung von Staats-, Landes-, bezw. städtischen Diensten bei Bemessung der Ruhegenüsse der Beamten und Diener gerichtet: „Das l. k. Finanzministerium hat der Statt-halterei in Trieft mit dem Erlasse vom 6. Dezember 1907 eröffnet, daß nach Inhalt der wechselseitig von diesem Ministerium im hierortigen Einvernehmen und von der Triester Stadtverwaltung, bezw. den Landesverwaltungen von Görz-Gradisca und Istrien abgegebenen Erklärungen das Neziprozitäts-Verhältnis hinsichtlich der Berücksichtigung von effektiven Staatsdiensten einerseits und den Diensten bei der Triestcr Stadtverwaltung sowie bei den Landes-Verwaltungen von Görz-Gradisca und Istrien anderseits bei Bemessung von Ruhegenüssen hergestellt erscheint. Hie-nach ist, insolange seitens der Triester Stadtverwaltung und der Landesverwaltungen in Görz-Gradisca und Istrien den aus dem aktiven Staatsdienste unmittelbar und ohne Unterbrechung in den Triester Kommunaldienst, bezw. in den Landesdienst von Görz-Gradisca oder von Istrien übergetretenen Beamten und Dienern die Einrechnung ihrer im Staatsdienste vollstreckten anrechenbaren Dienstjahre bei der Pensionsbemessung gewährleistet ist. seitens der Staatsverwaltung in betreff der etwa aus dem Triester Kom-munaldicnstc. bezw. aus dem Landesdienste von Görz-Gradisca oder von Istrien in den Zivilstaatsdienst übertretenden Beamten und Dienern hinsichtlich der Anrechnung ihrer .Kommunal-, bezw. Landesdienstzeit bei der Bemessung ihrer Ruhegenüsse der reziproke Vorgang einzuhalten." — (Vom politischen Dienste.) Der l. l. Bezirlslommissär Dr. Viktor Schwegel der Landesregierung in Laibach wurde zur Dienstleistung in das t. l. Ministerium für Kultus und Unterricht berufen. * (Beförderung im Lehrfache.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat den Professor am hiesigen I. Staatsgymnasium Herrn Dr. Johann Matthäus Klimesch mit der Rechtswirl-samleit vom 1. Februar l. I. in die VII. Rangstlasse befördert. —i'- * (Gewerbliche Fortbildungsschule in Idria.) In den Schulausschuh der gewerblichen Fortbildungsschule in Idria wurden für die Funltionsperiode 1908 bis einschließlich 1910 gewählt: als Vertreter des trai-mschen Landesausschusses Herr Engelbert Gangl. Lehrer an der Vorbereitungsllasse der städtischen Realschule in Idria. als Vertreter der Handels- und Gewerbelammer Herr Dragotin Lapajne. Kaufmann in Idria. als Vertreter der Krainischen Sparlasse Herr August Nowotny, l. k. Bergverwalter in Idria, und als Vertreter der Gewerbetreibenden Herr Mijo Tratnil, Tischlermeister, und als dessen Ersahmann Herr Franz Cini -burl. Nuchbindermeister, beide in Idria. —r. — (V o r t r a g.) Heute wird Herr Professor Albin Nelar im Lehrsaal des chemischen Laboratoriums der l. t. Staatsoberrealschule vor den Mitgliedern des Militär-wissenschaftlichen Vereines und deren Familien einen Vor-trag mit Experimenten halten über das Thema „Feuer und Flamme". Der Vortrag beginnt um 5 Uhr nachmittags. " (Statutengenehmigung.) Die l. l. Landesregierung für Krain hat die umgearbeiteten Statuten der Genossenschaft der Uhrmacher und Optiker in Laibach sowie die Statuten der Gehilfenversammkung dieser Genossenschaft genehmigt. —r. — (Landeshilfsverein für Lungenkranke in Krain.) Die nächste Ausschußsihung findet heute um halb 6 Uhr abends im Vibliothelsaale der l. l. Landesregierung mit nachstehender Tagesordnung statt: 1.) Verlesung des Protokolles der letzten Sitzung. 2.) Mitteilungen des Präsidiums. 3.) Festsetzung der Tagesordnung für die demnächst stattfindende Generalversammlung. 4.) Eventualia. — (Ein großes Fest zu Gunsten des Cyrill- und Methodvereines) wird, wie wir einer uns zugekommenen Mitteilung entnehmen, am 2ten Februar im ..Narodni Dom" stattfinden. Die St. Ialob-Tirnaucr und die St. Nikolaus-Franziskaner Frauenortsgruppe des genannten Vereines haben eine große Altion begonnen, um die Unterhaltung zu einer allgemein nationalen zu gestalten. Das Programm wird sehr amüsant, ganz im demokratischen Sinne gehalten sein. Die Toilettefrage ist nebensächlich-, jedermann ist willkommen. Im Einerlei unserer philiströsen Zeit soll sich wieder einmal die Aera der idealen Anschauungen „Aus der Kongreßzeit" einstellen, zu welchem Zwecke all die alten Helden und Heldinnen auftreten sollen, um unter ihren Landsleuten einige fröhliche Stunden zu verbringen. Auch das Erscheinen Pre^erns wird erhofft. — So kann auf sehr zahlreiche Beteiligung aus Laibach sowie von auswärts gerechnet werden, — (Zu den Sanitäts-Nochenberichten.) Nie uns der Stadtmagistrat mitteilt, wird von nun an in den Wochenauswcisen bei den an Tuberkulose Verstorbenen stets auch die Anzahl der Ortsfremden angeführt werden. Die Stadt Laibach zeigte nämlich bisher unter den österreichischen Städten die ungünstigste Tuberkulose-Mortalität. Es stellte sich aber heraus, daß die diesbezügliche Statistik keine ganz richtige war. weil sie vor allem leinen Vergleich mit anderen Städten zuließ. In Laibach wurden die diesbezüglichen Zahlen dadurch so sehr erhöht, daß das Land Krain ein einziges größeres Krankenhaus in der Landeshauptstadt besitzt, in welchem sich die Kranken aus dem ganzen Lande vereinen. Und gerade durch diese wurde die Mortalität so sehr erhöht. Um nun die Verhältnisse im richtigen Lichte zu zeigen, wird von nun an stets in den Nochenausweisen in der Klammer die Zahl der an Tuberkulose verstorbenen Ortsfremden angeführt werden. * (Zur K ra n le n b e wegu ng.) Im Landes-spitale in Laibach sind im Monate November v. I. 350 kranke Personen, und zwar 183 männliche und 167 weibliche, verblieben. Im Monate Dezember wurden 654, und zwar 384 männliche und 270 weibliche Personen aufgenommen. In Abgang wurden gebracht, und zwar: als geheilt 204 männliche und 184 weibliche, als gebessert 119 männliche und 54 weibliche, als ungehcilt 6 männliche und 10 weibliche, und transferiert wurden 27 männliche und 21 weibliche Personen. Gestorben sind 16 männliche und 7 weibliche Personen. Mit Ende Dezember 1907 verblieben daher noch 195 männliche und 151 weibliche Personen in der Spitalsbehandlung. —i-. — (Für Stenographen.) An der Privatlehranstalt für Stenographie und Maschinenschreiben des Sollizitators Josef C h r i st o f beginnt am 15. Februar ein Kurs für slovenische und deutsche De b a t te n sch r i f t. Das Unterrichtsgeld ist mäßig; Advolaturs- und Notariatsbeamte genießen einen entsprechenden Nachlaß. — Al!^ fällige neue Teilnehmer an diesem Kurse wollen sich spätestens bis 10. Februar in der Pfalzgasse Nr. 7, ebenerdig, rechts, melden. — (Athenaeum.) Ein großer Teil unserer Intelligenz, besonders die Lehrerlreise und die Studentenschaft, sieht der heutigen Vorstellung „Der Kampf um den Südpol" mit besonderer Spannung entgegen; weht doch noch immer ein dichter Schleier des Geheimnisses um diese ungelöste Frage, denn so gut wie unverrichteter Dinge kamen alle die kühnen Pioniere der Forschung wieder in ihre Heimat zurück — jene gigantische Eismauer von 70 Meter Höhe, an der schon der berühmte Kapitän Roß ungefähr 800 Kilometer entlang gefahren ist. stellt eben jedem Schiff und jedem Forscher ein unüberwindliches Hindernis für ein weiteres Vordringen entgegen, Müller bespricht in diesem Vortrage die Ergebnisse, aber auch die Abenteuer der vier letzten großen Expeditionen, und wie er seine Aufgabe löst. ersehen wir am besten aus einem Bericht des „Leipziger Tageblatt": .....In den Räumen unserer geographischen Gesellschaft haben wir seit dem Vortrage Slven Hedins leinen solchen Massenandrang mehr gesehen, als bei dem gestrigen Athenaeumabende, der uns das große geographische Thema ,Der Kampf um den Südpol' von Prof. Georg Müller brachte. Der Autor des Werkes spricht persönlich und weiden wir uns mit seiner ganz vortrefflichen Arbeit noch ausführlich beschäftigen. Was nun die Darstellungen anbelangt, die den Vortrag gewissermaßen illustriert haben, so war man allgemein verblüfft über die packende Wahrheit der Einzelszenen, die märchenhaft schönen Farbenstimmungen und über die durch und durch künstlerisch hochstehende Art der Arbeit. Diese drei Faktoren zusammengenommen, bewirten aber auch einen Eindruck, der nicht so bald dem Gedächtnisse entschwinden dürfte, denn nichts prägt sich tiefer in die Seele ein, als die Empfindung, lautere Wahrheit empfangen zu haben" usw, — Der Vorverkauf der Karten befindet sich aus Gefälligkeit in Fischers Buchhandlung. — (Das Personale der Firma G. T ö » . nies) veranstaltet Samstag den 1. Februar sein Tanz-lränzchen. Da die vorjährige Veranstaltung vom besten Erfolge begleitet war. wird das heurige Kränzchen in größerem Umfange, und zwar im großen Saale des „Mestni Dom" unter Mitwirkung der vollständigen Laibacher Ver-einslaftelle vor sich gehen. — (Bezug von preisermäßigtem Fabrik -salz für Gewerbetreibendr und Landwirte.) Das sogenannte Fabrilsalz wird, nachdem es denaturiert, d. i. für den menschlichen Genuß unbrauchbar gemacht worden ist, an Gewerbetreibende und Landwirte, die es zu Fabrilationszwecken, wie zur Soda- und Kunst-eiserzeugung. zur Seifen-, Glas-, Kunststein- und Leder-fabrilatiou, zur Herstellung von Kältemischungen für die gewerbsmäßige Erzeugung von Gefrorenem und Eiskaffee oder als Düngmittel benötigen, aus den staatlichen Salz^ Niederlagen zu bedeutend ermäßigtem Preise (Fabrilspreise) verabfolgt. Der Bezug muß von den Interessenten bei der Finanzlandesbehörde angesucht werden und kann nur statthaben, wenn eine diesbezügliche Bewilligung nachgewiesen wird. Ueber eine in der jüngsten Zeit von der hierortigen Handels- und Gewerbelammer ergangene Anfrage bezüglich der Stcmftelbehandlung solcher Eingaben hat das Finanzministerium erklärt, daß Gesuche um Verabfolgung von zu Fabrilszwecken notwendigem Salz in jedem Falle der Gebührenpflicht unterworfen sind. Sie unterscheiden sich demnach hierin von den laut ausdrücklicher Bestimmung als stempclfrei erklärten Gesuchen um steuerfreien Bezug von steuerbarem Mineralöl unter der Dichte von 770 Grad bei »- 12 Grad Reaumur (Benzin), und zwar liegt der Grund dieser unterschiedlichen Behandlung nach der Enun-ziation des Finanzministeriums darin, daß zum Bezüge von Fabrilssalz eine besondere Bewilligung notwendig ist. Die Stempelbehanblung ist nun eine zweifache, je nachdem es sich um die Bewilligung zum Bezüge von inländischem oder vnn ausländischem Fabrilsalz handelt. Ersterenfalls unterliegt das Ansuchen nach Tarifpost 43 :> 2 des Ge-bührcngesetzes dem Stempel von 1 I< pro Bogen, letzteren-falls aber nach der Tarifpost 43 <, des zitierten Gesetzes einem Stempel von 2 I< vom ersten und von je 1 I< für jeden weiteren Bogen. ss — (In Elend.) In Unter-5!i5la befindet sich die Witwe Maria Pirnat in der größten Notlage. Ihr Mann. ein überaus fleißiger und solider Arbeiter, starb vor etwa sechs Monaten und ließ seine Gattin nebst neun unversorgten Kindern in grenzenlosem Elend zurück. An die Menschenfreunde in unserer Stadt sowie in der Ortschaft 6i,Na ergeht die Bitte, der bedauernswerten Familie nach Kräften beizustehen. Spenden wollen an die Adresse Man>i Pirnat in Unter-Ki^la. 42, gesendet werden. — (Ein Ehepaar erstickt.) Wie man dem „Slovenec" aus Bischoflack meldet, wurden am 22. d. M. in der dortigen Vorstadt Karlovec der Besitzer Josef Kinl und seine Gattin in deren Wohnzimmer erstickt aufgefun den. Der Mann lag neben dem Ofen. seine Frck, im Bette. Das ganze Zimmer war mit Rauch.gefüllt. Als Luft in die Stube kam, begann die Zimmerdecke, die bishin nur geglimmt hatte, lichterloh zu brennen. Die rasch herbeigekommen? Feuerwehr schränkte das Feuer alsbald ein. Der Brand hatte wahrscheinlich in mangelhafter Rauchleitunq seinen Grund. 5;inl dürfte des Nachts aufgestanden und zur Tür gegangen sein, sank aber mutmaßlich am Ofen betäubt nieder und erstickte in dem immer stärker werdenden Rauche. Das Ehepaar war linderlos. — (Von den Alpenbahnen.) Mit 1. Februar wirb in die Schnellzüge Nr. 1 und 2 der Alpenbahnen in der Strecke St. Veit an der Glan — Trieft l. l. St. V. ein Speisewagen eingestellt weiden, um dem reisenden Publikum die bequeme Einnahme des Frühstückes, bezw. Abendmahles zu ermöglichen, da mit Rücksicht auf die tunlichst beschleunigte Führung dieser Züge entsprechende Aufenthalte hiezu in den Unterwegsstationen nicht borgesehen werden lönnen. Die Benützung des Speisewagens steht den Reisenden der 1. und 2. Klasse jederzeit, den Reisenden 3. Klasse nur zu den gemeinsamen Mahlzeiten ohne lveitere Nachzahlung frei. " (Der gute Onkel und seine zwei Neffen.) Die große finanzielle Krise in Amerika hat über Nacht Tausende von Arbeitern brotlos gemacht. Aber es wandern trotz allen Warnungen noch immer Leute, zumeist kräftige Burschen, nach Amerika aus. die durch Laibacker .^cituna Nr. 19. ^ 165 24. Jänner 1W6. gcwissenslose Agenten angcloclt werden. Da die im stellungs-pflichtiqen Alter Stehenden leine Reisepässe erhalten, begnügen sie sich mit anderen Dokumenten, die sie den ton-trollierenden Sicheiheitsorgancn unter dem Vorwanbe vor weisen, in einen größeren Industrieort auf Arbeit gehen zu wollen. Vorgestern hat nun auf dem Sü'dbahnhofc ein Sicherheitswachmann den 50jährigen. nach Vründl. Bezirk Gurtfeld, zuständigen und verehelichten Müller Josef Kralj angehalten, der vorgab, nach dem .Kohlenbergwerk in Dortmund (Deutschland) zu reisen. Er hatte die Absicht, seine zwei N'cffcn, deren Mutter schon seit Jahren in Ame-?ila weilt, und zwar den 16jährigen Müller Alois Ulepi'-und den Mjährigen Taglöhner ssranz Ulepi5 aus Sanll Kantian in Uilterlrain, nach Amerila zu befördern. Das Kleeblatt wurde verhaftet. Im Vesihe des Kralj fand man eine neue Kautschulstamftiglic mit den Worten „Trifailer Kohlenwerts-Gesellschafi. Wcrlsleitung Trifail". feiner dreißig Stiiä Druäsorten mit der gleichen Aufschrift». Stampiglieiifarbc sowie mehrere Musterzettel, auf denen behördliche Aufenthaltsbestätigungen ausgestellt zu werden pflegen. Außerdem hatte der sorgsame Ontel seinen Neffen, damit sie auf der weiten Reife nicht in Verlegenheit lämen, je zwei Arbeitsbücher besorgt. Das Trifolium wurde dem Landesgerichte eingeliefert. * (Auf der H o ch z e i t s f a h r t v e r u n g l ü cl i.) Vorgestern stürzte der 75jährigc Besitzer Martin Slubic aus Volavlje auf der Hochzeitsfahrt seines Sohnes so unglücklich vom Wagen, daß er sich schwere Verletzungen am Kopfe zuzog. Man brachte ihn ins Krankenhaus nach Laibach. * (Ausfertigung von behördlichen Dokumenten.) Veim städtischen Polizeidepartcmcnt wurden im verflossenen Jahre folgende Dokumente ausgefertigt: .^41 Neisebewilligungen. 115 Reisepässe. 38 Legiti. mationsscheine. 448 Arbeitsbücher. !N Waffengclcitschcine, 38 Hausierbcwilligungen, 307 Heimatscheine und 107 Wohl-tätigleitsfuhrcn. — (Die Laibacher Verein slapclle) konzertiert heute im Kinematograph „Edison" (Wiener Straße, gegenüber Caf<" Europa), und zwar bei den Vorstellungen um 4, 5, 6, 7 und 8 Uhr abends. " (Zugelaufen) ist zu dem Eisenbahnbebicnstctcn Matthias Andlovic, Triester Straße 23. ein kleiner, schwarz und weiß gefleckter markenloser Hund, * (Aus Amerika) sind bicscrtagc 100 Kroaten und Mazedonier sowie 60 Krainer zurückgekehrt. * (Verloren) wurde: eine Ichnlronen Note. eine silberne Taschenuhr, ein silbernes Armband mit Anhängseln, eine Zwanziglronen-Note, ferner ein chinesisches Geld-iäschchen mit 70 X. * (Gefunden) wurde: eine silberne Halskette, ferner ein Geldtäschchen mit einem größeren Geldbeträge. Theater, Dunst und Literatur. *" (Deutsche Bühne.) Die löbliche Absicht der Vühnenleitunq. neben den modernsten, deren Charakterbild von der Parteien Haß und Gunst verwirrt, noch schwankt, auch jene ehrwürdigen Geisteshelden zu Worte kommen zu lassen, die längst in der Literaturgeschichte Bürgerrecht erworben haben, scbeitertc leider gestern an der plötzlichen Erkrankung aller für Schillers „Kabale und Liebe" ver-fugbaren Luisen. Damit nun der Spielplan hübsch im Oleichgewichte bleibe, wurde wieder einmal zur Abwechslung die recht laszive Operette „Wien bei Nacht" wiederholt, die in würdiger Weise diese an leichter Kunst so reiche Spielzeit eröffnet hatte. Bekanntlich stellt dies seichte Machwerk weniger an die Kehle als an die Gelenkigkeit der Beine Ansprüche, und diesen wurden ssrcmlein Kurt und Herr Steiner virtuos gerecht. Sie erfreuten sich auch diesmal des gewohnten Beifalles, der sie zu Wiederholungen veranlaßte. Drn Abend eröffnete die Groteske: „Der gemütliche Kommissär", die ihre heitere Wirkung nicht verfehlte. Das Haus war mäßig gut besucht. — (Kapellmeister sselix Günther) wird feinen bereits angekündigten musikalisch-historischen Abend im kleinen Saale der Tonhalle am Dienstag den 28. d. M, abhalten. Herr Günther wird bei dieser Gelegenheit seine eben im Verlage des „Kunstwart" zu München erschienenen Bearbeitungen bisnun unbekannter alter Kompositionen, borwiegend von deutschen Meistern des 17. und 18. Jahrhunderts, zum Vortrage bringen, nachdem er vorher durch eme Conference über „Alte Musik und ihre N"eubclebung" die Hörerschaft in dies so wenig bekannte Gebiet musikalischen Wissens eingeführt haben wird. In Fachkreisen haben die Bearbeitungen Günthers starkes Interesse unt vielfaches Lob gefunden, und so ist zu hoffen, daß auck das musikalische Publikum, für welches vorwiegend dies« Bearbeitungen geschaffen wurden, sich gerne diesem nock so fremden Zweige deutscher Tonkunst nähern wird. De> Abend, dessen Beginn für 8 Uhr abends anberaumt wurde ist allgemein und frei zugänglich. — (August Wilhelmj -s-.) Aus Wiesbaden kommt die Nachricht, daß dort am 22. d. M. der berühmt« Geiger August Wilhelmj im 62. Lebensjahre gestorben ist Telegramme des k. K. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Ein Fälscher von Wertpapieren. issagy-Becö l erek. 2?.. Jänner. Die Polizei verhaftete den hiesigen Bauunternehmer Stephan Molnnr. der zugleich an der hiesigen technischen Schule als Professor tätig ist. Er wird beschuldigt. Versuche zur Fälschung der ungarischen Kroncnrente-Titres zu 1000 und zu 500 Kronen unterncommen zu haben. Bei der bei ihm vorgenommenen Hausdurchsuchung wurden zahlreiche gefälschte Titles vorgefunden. Der Verhaftete gab beim Verhöre an, er habe die gefälschten Wertpapiere nicht verwerten, son dern nur als Vabium im Falle von Offertverhanblungen benutzen wollen. Eine Explosion in Vudapest. Budapest. 23. Jänner. In letzter Zeit kamen wiederholt unterirdische Explosionen in Sammellanälen und in den Telephonschächten vor. .Heute ereignete sich wieder eine solche Explosion, und zwar in Ofen, auf dem Margareten-lai, in der Nähe des Andrassyplahes. wo seit langer Zeit ein starker Gasgeruch verspürt worden war. Als nun heute Arbeiter der Gasgescllschaft die Stelle untersuchten, wo das Gas ausströmte, ereignete sich eine fürchterliche Explosion, die fast in sämtlichen Bezirken der Hauptstadt gehört wurde. Im 2. Bezirk, am Margaretenlai sowie in der Hauptstraße wurde der Straßenlörper an vielen Stellen aufgerissen und die eisernen Deckplatten der Telephonschächte zertrümmert. Anch zahlreiche Fensterscheiben sind zersprungen. Viele Per, sonen wurden zu Boden geworfen und teilweise verletzt. Die Arbeiter, die bei der Untersuchung beschäftigt waren, sieben an der Zahl, erlitten schwere Brandwunden. Die Explosion hat ihre Ursache in der Schadhaftigkeit der Gas» rohrleitung sowie der Telephonlabel-Isolierungen. Serbien. Belgrad. 23. Jänner. Aus amtlicher Quelle. Die Meldungen von Wiener und Budapester Blättern aus Rom. daß der serbische Prinz Alexander dem König von Italien ein Handschreiben König Peters überreicht habe, sind erfunden. Prinz Alexander hat sich in Rom auf der Durchreise von Nizza nach Petersburg inkognito aufgehalten und dem italienischen Hofe. zu dem rr in verwandtschaftlichen Bezie-hungen steht, infolge einer an ihn erhangenen Einladung einen Besuch abgestattet. Die Ostseefrage. Berlin. 23. Jänner. Das „Wolf-Bureau" meldet aus Petersburg: Die deutsche Politit in der Ostseefrage wird durch die „Novoje Vremja" auch nach den durch das russische Kommunique vom 20. d. M. gegebenen Aufklärungen verdächtigt. Deutschland habe, so schreibt das Blatt, die Frage, ob die Ostsee als Märe clausum anzusehen sei, angeregt, um in Friedenszeiten die Ostsee in ein Maie teutonicum zu verwandeln, im Falle eines Krieges aber eine Beschießung der Ostseeliisk zu verhüten. Die Ostsee frage fei somit ausschließlich deutsches Interesse. Demgegenüber kann, wie dies bereits durch ein Telegramm des Wolf-Telegraphenbureaus vom 17. b. M. geschehen ist. wiederholt auf das Bestimmteste erklärt werden, daß dk> Frage des Märe clausum bei den Qsisecverhandlungen über^ Haupt nicht erörtert, mithin auch niemals von deutscher Seite angeregt wurde, Erdbeben in Süditalien. Reggio di Calabria, 23. Jänner. Heute um 5 Uhr 10 Minuten früh wurde hier ein ziemlich starler Erdstoß verspürt. Nach hier eingelangten Meldungen war das Erdbeben besonders/stark in Bianco. Africo, dann in Brancaleone. Vruzzano. Ferruzzano und in anderen Orten des Erdbebengcbictes. Der Erdstoß rief unter der Bevölkerung Panik hervor, verursachte jedoch leinen Schaden. Rcggio d! Calabria, 23. Jänner. Der heutige Erdstoß hat in der Gemeinde Bianco «misse Gebäude, »velche bereits infolge des letzten Erdbebens Risse erhalten hatten, ernstlich beMdigt. Nrancaleone (Kalabricn). 23. Jänner. Heute um 5 Uhr 35 Minuten früh wurde hier ein starker Erd-! stoß verspürt, der jedoch leinen Schaden anrichtete. Rußland. > Pete rsbu rg. 23. Jänner. Nach einem Berichte der , führenden Dumalrcise besteht die Negierung auf der Mil-- liardcnvorlagc für den Flottenbau, welche in der Duma , fcharfe Opposition finden dürfte. Der Ollovristcnführer ' Graf Uvarov erklärte in einem Interview, die Negierung . habe die Dumafiihrer wissen lassen, die Duma würde, falls sie die Flottcnvorlagc abweist, aufgelöst werben. Der Monarchistenführer Graf Nobrinölij bezweifelt eine Ablehnung der Flottenvorlage und meint, die Auflösung der Duma würde von der Form der Ablehnung abhängen. Japanische Spione London. 23. Jänner. Ein hiesiges Blatt meldet aus San Francisco: Nach einer Drahwng aus Portland in Oregon wurden zwei angeblich japanische Spione verhaftet, die dabei betreten wurden, wie sie die Hauptbatterie des Forts Stevens auskundschafteten. Sonst wurde nichts Verdächtiges bei ihnen vorgefunden. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Nm 22. Jänner. Retsnelt, Bezirlslommifsär. s, Ge. mahlin. Luttenberg. —Petsche, Private. Altenmarkt. — Schwarz. Kfm., Trieft. — B. Schwarz, Kfm.. Szeged. — Gellen. LulacS, ttflte., Budapest. — Tchil, Kfm., Graz, — Lvwenstein. kfm,, Steinamang«. — Laeoeg, Kfm.. Berlin, — Fischl, Popper, Hofmann. Reiß, Rübner. Reich, Fried, Nagel. Schwarz. Surler, Grün, Winter. Kflte., Wien. Verstorbene. Am 2 0. Iänner. Maria Teröel, Vesiherin, 63 I., Peiersstraße 76, Dl-^ipelag s>,»,pit,j». Am 21. Jänner. Stanislaus Turk, Nrbeiterssohn, 1'/, Mon., Karolinengrund 16, Bronchitis. Am 22. Jänner. Josef Albert, Gastwirtenssohn, 3 M., Kralauerbamm 4, Lroneiiitik keut». Im Sicchenhausci Nm 22. Jänner. Franz Kozamernil, Bahnbeamter i. R., 58 I., Uvmipivßi» ^popleii» Am 23. Jänner. LulaS Ierala. Inwohner, 84 I., >I«,l»,8MU8 »YlNÜZ. öt. 56. I>«.r. Kamiöull oper» v tred 6ejkujili. kpi»»,l» (^»ii-vilie, iu tt« Xköstelc ob pol 8. kouvs- od U), Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe A06-2 m Mittl. Luftdruck 73« 0 mm. Z 5? W ft «wd ^«.. W «., 2 u. vi. 744 4 1 2 SSO schwach heiter 2" 9 N ?ll,, 747 8 l» 0 SO. schwach . 24, 7 ll. F I 750-0 I -0 5! NO schwach j teilw. bew. 0 0 Da« Tagesmittel der «eftrigen Temperatur 15', ?/or» male -2 2'. Wettervoraussage für den 24. Jänner für Gteier» marl, Kärnten und Krain: Meift heiter, schwache Winde, lall, Morgennebel; für das Küstenland: meist heiter, schwache Winde, tühl, gleichmüßig anhaltend. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte sgrNlimdkt um, dl-l lllllm, Eparlnsse 1«97>, (Ort: Gebäude der l. l. Staats'Oberrealschule.) Lage: Nürdl. Breite 46 «03'; Östl, Länge von Greenwich 14' 31'. Bebenberi chte - Nm 17. Jänner gegen U Uhr 15 Minuten Erschütterung in Termini sPalermo). — Äm 16 Jänner argen I« Uhr- 45 Minuten Erdstoß II. Grades in Äquila. — Am 28. Jänner um !0 Uhr 3 Minuten Er. schütterung III. Grades in Siena. — ?Im 23. Jänner um 5 Uhr 10 Minuten ziemlich starker Erdstoß in Uianco, Vrancaleone. Vruzzano und Ferruzznno (Ka-labrien). Die B o d enu nru h e** hat sich vom 23 auf den 24. Jänner etwas verstärkt. Sie ist gegenwärtig an allen drei Pendeln «mäßig stark». Am 12»Selundenpendel betragen die Nusschläge fast 4 Millimeter. * Die Zeitangaben beziehen sich aus mitteleuiopüüche ^ei< und werben vo» Miltl-loacht bi» Mitternacht U Uhr b<» «4 Uhr «zihl! »» Die Boden » i, luhr wirb in wlssrnde» ^l»i-lf«lllde» llaMjieli: «uilchläne bi» z„ i Millimeter »!et,r Ichwach», von > "^ " "n,«..",'" »schwach», von lt bis 4 Millimetern «mähiff starl», von > »stari», von ? bis !« Willimrlein «sehr start» und über U> ordentlich start». ^ »Ullormeine Vobenunruhe» bedeutet glein^inn «musK'noe »starle» Unruhe aus allen Pendeln, Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e l. Naznanilo. „Hatolišhfl družba za Hranjsho" je prenehala ker so vsi èlani izostali. AndreJ Karlln (344) bivii prediednlk. ^ Wohnungen ^^¦¦^^ jede mit einem großen und einem kleineren ^^^^r Zimmer, oinem Kabinett, Kücbe und IIolz- I^Blii \cge, Kind /um Februar- oder Maltermin ^H^P Deutsohe Gasse Nr. 7 %u vergeben. Laibacher Zeitung Nr. 19. 166 24. Jänner 1908. Filiale der K. K. priv. Oesterreichischen Credit- -^R^ Anstalt für Handel und Gewerbe in Laibach. ^_3rtierLica.pIta,l IT 120,000.000*— **%$+** Beseivefond ZK 63,000.000'- Kontokorrente. — Kauf und Verkauf von Effekten, Devisen und Valuten.— Safe-Deposits. - Verwaltung von Depots. — Wechselstube. Kurse an der Wiener Dorse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 23. Jänner 1808. Nie notierten Kurie verstehen sich in Kroncnwährung, Die Notierung sämtlicher Altien und der ,.Diversen Lose" «ersteht sich per Slücl. Gelb Ware Allgemeine Staatsschuld. (kmheitliche Nente: 4"^ lonver, steuerfrei, .ronen (Nai-Nov.) per ltuije . . 9« 90 «? 10 detto (Iänn.-Iuli) per Nassc 96 90 97:0 4'2" „ö. W. Noten (Febr.-Aug. per Kassc......98 «b 99 05 42" „ö. 38. Silber («prilOlt., per Kasse......98 85 99 05 I8«0cr Etaatslose 500 fl. 4",^i5l 5N l55 5« 1860er .. io« fl. 4"/„2i« - 2,4- 1864er ,, iu>fi. , , 2«3—2«?-— 1»S4«r ,, 50 fl. . . 263-26?-^ Tom. Pfandbr. k 12« fl. 5"/„L9i- 293 — Staatsschuld d. i. Reichs-rate vertretenen Königreiche und Uänder. l^slerr. Voldrciitc steuerir,, old per Kasse . , . , >"/,,tlk>n ,i6 05 l^slerr. Rente in Nronenw. slsr,, per «asse.....4" „ 96 90 «? ,s detlo per Ultimo . . , 4"/, 9», 90 97 ic Ost Investition«. Rente, stfr. Hr. per »ass? , . 3'///»! »795 8« tk Glseni»HN'Zlll»t,sl!iull>. »erschrllbungen. Elilabeth-Bahn i. G.. stcuersr., zu w.< o« ft.....4"/„ —-— —-— ssranz Iosepb-Vahn in Silber (biv. Et.) . , . . 5'/<"/<, 120 451214! Valiz. Karl Ludwiss-'i'ahn (div. ötücle) Kronen . . , 4-/« 9« 5,5 97 5,' Nudolf-Bah» in «ronenwähr. fteuerfr. (div. Ot,, . . 4"/« 9« 90 97 9t Porallbcraer Bahn, stfr,. 4«0 und 2«» Kronen , . 4"/„ »6 5« 97 4t )u Htantlschuldlierlchreibnngen ltlisadtth-V. 20« fl. «M. 5V<"/<- von 40« «1......4S3 5'!465 5c drtto Linz-Vudweis 20« fl. ö. W. S. 5'.,"/, , . . . 433 5U438-deito Salzburq-Tirul 20« fl, ö. W. L. 5"/„ , . , ,426 50 42^'öl .«rc>m«taI>Bahn 8W u. 2000 ssr. 4"„.........,!»^ka t95 5( Geld Ware Po» 3t»»t» zur Jalilung übn» Nllmmene GiltnbnhN'pliülilät»- Dblisilltionen. Vöhm, Wcstbahü, Cm, !8!)5i, 4(X», i!U0!> u. 10.»10"/„......113 65! 14 65 «tlisabeth-Bahn 400 u, 200« Vl, 4"/n........N4>« !15 10 Ferdi»a,,d«!-Nllrbbahn Em. >ß«»> 977« 9« 7u deüo Em, IR>4 97c0 9« öc> Franz Iuseph-Pali» Em i«»4 (div, 3t.) Ei!b. !",',, , , - »7 50 9«'5O Galizischl lla»! i.'»dwin - Bahn . 4"/., ... 97 25 9»'25 U»«. ssaliz. Bahn 2lX! N, E, 5"/„ 104 50 !N5'50 t»'«!o 40« u. 5UN" «r. 3> ,/'/„ «7 35 »«35 Vorarlberger Bali» Em, l««4 ldiv. Et.» Eilb. 4"/„ . . !>7- 97 50 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ nnll, Oolbrcnlc per Nasjc . N!-8I«I2'— <"/,^ delto per Ultimo 1lt-UUii2'— «V„ u»!iln, Rente in lironen- währ, stfr. per «asie . . 93'55 93 75 4 .,. delto pcr Ultimo 93 55 93 75 5'/,/V„ dettl» per Kassc «3»5 «3 2l Unqar, 'Lrämien.Aiil. il 100 fl. »95 - 19»'— dcito il 50 fl, 194S5198 65 Theiß Ness, Lose 4'7n . . , . 150 - 154 — 4',,, üiiaar, Grimdei tl.-Obliss, 93'65 »4'65 4"/„troat. u, slav, Ordcütl, Odl. 94— 95 — Andere öffentliche Anlchen. vosn, ^a»des-Ä,!l. /,,"„ , , »«'—,«« — 5"/„ Toiuni Nea,-Anlell>e 1878 I02-?5l03 75 Wiener Verlehre-Anl. . . 4"/„ 97^5 9» 05 dl'tto l!>00 4»„ 9« 9«! 97 90 Nnletien der Stadt Wie» . .<02i!>!NA!« dcito (E. oder O,) 1874 12U«N<^! «u di'lto (1894).....95-- »»!'— drtto ,Gas) V. I. 1888 . 9L8N 97-60 betto sltleltr.) v. I. i»o« 9s>'5<> «7 5« betto 23 — Geld Ware Villa.. Staats - Eolbanleiht 190? f. 100 Kr.. . 4>/,"/n 80— 91 — Pfandbriefe usw. Nooenir.,allg.öst.i.5<>I,ul.4/,'l,>> 101-50 102-50 betto /, I. ruclz. 4«/« 94 5« 95'50 Mähr, Hupothclenb. veil, 4"/„ 9« ß« 97 go N,-österr, Landce-Hyp.-Anst. 4"/" 97.— 9»-— detto i»ll. 2"/„ Pr, vcrl. 3>/?"/o 88- dcllo K, Lchuldjch. vcll. 3'/,"/» 87-25 «8'25 dcltll uerl......4"/n 9650 97'50 Osterr,-»nnar. Bank 5N Jahre Verl. i"/„ ü. W..... 98-2«! 99'20 drtlo 4"/„ Kl. - .... 98.10! i>9 30 Spart,, «trstc üs!,, 6«I.verl. 4"/« 99-.- 99>80 Eisenbahn Prioritäts» Obligationen. Österr, Nordwcstb. 200 fl. T. . 1«ll'7« 103-70 Etaatsbahi! »00 ssr..... 41050 —'— Südbatin k 3"/„ Jänner-Juli s>«0 Fr. (per St.) . . . 300-7.', 302 75 Südbahn k 5"/n >0« fl. S, 0. G. 122 25 12U25 Diverse Lose. Ptl)ln»liche f»sl. 3«/n Vudenlredit-Lofc Em. 1»W 280 50 286 5« detto Em, 188!» 275-— 281 — 5"/n L°!>llU-3iea,!l,-Lost 100 fl ^'63-- 26U-" Serb. Präm, Nnl, p, 100 ffr. 2«/„ ioü 50 111'.',<> z>nullzin«liche fos«. Vudap,Vasilisa (Domban) 5 sl. 22 80 24-8« ilreditlose 100 fl...... 458'— 4«8-— C!arn-Lo!e 40 fl. ÜM, . . . 156'50 1625« Ojcner ^use 4<> fl...... 225-— ^ '— Palsiyüuic ^iUil. KM, . . . I90-- 195- Noten Nrc»z. öst. Ocs, v.. lv fl, 52'50 5450 Noten ttreuz, unss. Wes. v.. 5 fl. 28-75 '.»«'75 Wüdolf-Lolc 10II......«6-- 70'— Salm L°je l« f>. KM. . , . 231—241'-Türl. lt,.«,-AnI Präm.-Oblig. ^«0 ssr, per Kasse , . , 187>L0 1«8'2N detto per Medio , , . 186-70 187 7« Geld Ware Wiener Komm.-Uufe v. ss, 1874 511'— 52!'— Oew.-Lch. t>. ü"/n Präm.'Schuld d, Äodenir,.Nnst, Em, 188!» 81-— 8?-— Aktien. zran»p»it'zlntemthmnngen. «lufsiss Tcpliycr ltiscnb, 500 fl. 241«-— L42N'— Böhmische Nordbahü 150 fl, , 369'- »73-- Huschtichiaber Eüb, 5,00 fl, «M, 2835'— 2850'- bctto (!!t, >l, 2«« f!. per Ult. 1075— 1085'-Donau - Tamvilchisfahrts - wes,, I., l, l, priv,. üUN jl, «Vl. 1014-- 1020-- Dnx, Bobenbacher E. V. l0N itr. 535-— 540-- sserdinandsNordb. 1000fl, »W. 5300»— 5330' -Naschn» - Oderbernei Lisrnbah» 20<>fl. S....... 3UÜ-75 36475 Lemb, - Czrrn,- IaslyEisenbahn- Gelrllschaft, 200fl. S, , . 569'— 57<>'- Llond, üs!.. Trieft, 500 fl..NM. 414-- 416 — Österr. «urdwestbahn 200 fl, S. 434- 436'— detlo slit. Il) 200 fl. L.p Mt. 423-75 424 75 Prast'Tmxcr, 1<>0fl.abnst. 215-50 216-- Staatseifend, ^0« fl. 2. per Ult, 678 — 679' - Eüdbah» 200 sl. Silber per UI1. 1<»'25 15025 Sübnurddentschc Verbindunsssb. 20«fl. KM...... 401'— 404'- Transport Oes., intern., A.-G. 20« Kr........ 173— 175 — Ungar. Westbahn (Raab-Graz) 2U« fl. S....... 4«! — 405- Wr. Lollllb.-llltien-Ges. LW fl, 220— z»40 — Vanlen. Nnalo-Österr. Vanl, I20sl. , 300 25 30!'25 Bllnlverei», wiener per Kasse —'— -'- drlto per Ultimo 52450 525 50 Vobenlr..?lnst. öst., 300 »r. . 1N43-— i«49'- Zcntr-Äod. Krcbbl. »st., 200 fl. 522'— 524'-Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 16« fl., per Kasfe - '— —'- detlo prr Ultimo «3!» 25 «40'25 «reditbanl, ung. alla,, 20« fl. ? fl. . 4«0'— 4«2'— Eslomptc - Gesellschaft, nieder- üsterr., 400 »r..... 56«'— 572 — Giro- ». Nasscnverei», Wiener, 200 fl........ 450 — 460'— Hvvothelenvanl, üst. liN0 Kr..',"/,, »»?'— 289'— ilänberbanl, üstcrr., 2N« f!.. per Nasse....... —>- --- detto per Ultimo 4!t>'?5 416-75 „Merlur". Wechselstüb.-Allicil. Oesellichafl, 200 sl. , . , s«3-. 607' - Osterr,-»!Mr. Ua»l ilo« Kr. 1777-— 1787- Orlb Ware Unionbanl 200fl...... 545— 546-— Unionbant, böhmische 100 fl, , 238-— 2385« Verlchrsbanl. allss., 140 II.. . »24'— 326 — Induslrl t'ZlnllMlhmungen. Banssesellsch,, allss, oft., iun fl. 12»-— 126 — BruzerNohienbergb.-Gej. loofl, 727'— 729'— Cisenbahiwerlelils-Anstalt, üst., 10« fl........ 401-— 4«4-- Vilenbahüw-Lclyn., erstc, lNOfl. 208'— 2l0'2k ..lillicmill,,", Papier,. », !l<,-G. lU0 fl....... 194— 196 « Llcltr.Mcf, all», üsterr,, ,'ON fl. 43N-- 4,!3-- Elelti.-Wrlelllch,. intern. 2lX> fl. 5«»'— 59«-— lileltr.-Welclllch., W>-, !n Uia». 217-— 219--Hirtenbeiaer Palr,-, ^jündh n. Met,-ssabril 4oc> Kr. , , 972'- 98lt'-. Liesinsser Brauerei 10» fl. . . 242'— 2!>«-— Montan-lücs., üst. alpine 10« fl. 6«2'90 «03>9c ..Poldi-Hiittc", liiMlnnkstahl- ff.-Ä.-«. 20« fl..... 425'— 42»'- PraaerEisen-Indnslrie-Gesclllch. 20« fl........ 2420 — 2438'- litimll- Mnrann - Lalgo-Tarianer Eilenw, 100 fl..... 528'— 52'.»'- Salsso-Tarj. Sleinlohlen 100 fl. 597'— «a,-bl .,Lch!üa.lmühI". Papiers.. 200fl. 304'— 308-— ,,Schodni-35 il'39 20-ssla»len-3tücle..... 191» 19-15 20-MnrI-Stalle...... 23-50 23 56 Dfutschc »leichibantnote» , ,117-55 117-75 Ilalieniiche Äaulnolen . , . 95 70 9