../reihtit, »»tzlß«»», AltU«, str Alle.' Str. SV So««tag, IS. Juli t««8. vii. Jahrgang Vit ^Marbnrger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise - für Marburg: ganzjährig S fi.. halbjähria 3fl.. vierteliäbria 1 fl bv kr- Mr Suttelluno in. Ha», monatlich 10 tr.- mit Postversendnng. ganzjährig 3 fl., halbjähriq 4 fi.. vierteljährig 2 fl. Hie einMalgespalteneTarmondzeile wird bei eUnnaligerSittschaltttig __Mit 10. beizmeunallger m»t 15, be» dreimaliger init 20 tr. lierechnet. wozu für iede,mal»ge lZinschaltung 30 kr. Snseraten.Stempelgebiihr kommen . Zili Geschichte des T«ge8. Vit Regierung »vill Wiener Berichten zufolge den Posten eines Botschafter» in Rom eingehen lassen. Dkr gänzllche Mißerfolg MkYsenbug'S hat bewiesen, daß selbst ein Gesandtzr von Minifterrang »llvitl wäre, und es bleibt bei dem Entschlüsse, in Rom nur einen Ge-schäftsträger zu halten. Die Völker Oesttrreichs werden über die er' sparten 40.000 Gulden eine ebenso große gr«ude haben, als im Himmel über einen Sünder gegen huni»ert Gerechte herrscht. — Baiern. Würtemberg und Baden haben sich lielinigt. um ein gemeinsames iüddeutschss BertheidigungS.System im Anschlüsse an die norddeutsche Wehrtraft herzustellen. Die Kommission soll in München unter dem Borsitze Baierns tagen, und daS. worauf sich die Franzosen so ftlir gesreut haben, entpuppt sich, wie der „Constitutioncl" vor einigen Tagen richtig vermuthet, zu einem Schritte, der statt zur Zerklüftung, zur Etni-gung führt l Das russische Ministerium hat eine Verfügung erlassen, worin der Verwaltung in Warschau aufgegeben wird, die vollständige Rusfifieirung Polens in kürzester F. ist zu vollziehen. Demzufolge ist fSmmtlichen Lehrern nichtrusfischer Nationalität in Polen der Befehl zu» gegangen, bis spätestens 1. Jänner 1869 bei der Prüfungs-Kommission für russische Sprache in Warschau ihre Prüfung abzulegen, da mit dem genannten Tage in allen Schulen des Königreiches oht»e Ausnahme die russische Sprache als alleinige UlltrrrichtSsprache sein tt?ird. Aber nicht allein an den öffentlichen Schulen, sondern auch an Privat-AnstaltkN soll allein in russtscher Sprache unterrichtet werden, und eS können »)om 1. Jänner an in diesen Schulen nur solche Lehrer und Lehrerinnen besckäf« tigt werden, ivelche eine Prüfung im Russischen bestanden. Wer die an« geordnete Prüfung nicht besteht, erhält biS zum 1. Juli 1869 eine Frist zur Wiederliolung der Prüfung; wer bis dahin sich uicht meldet oder !N der Rachprüfung nicht besteht, ist mit diesem Tage entlassen. WaS aus den Schulen auf dem platten Lande, wo noch Niemand die rus« fische Sprache versteht, werden soll, ist nicht abzusehen. Die spanische Regierung läßt durch ihr Leibblatt die Verbannung des Herzogs von Montpensier rechtfertigen. Um dem Miß-brauch zu begegnen, ivelchen d«e Revolutionäre mit dem Namen des HerzogSpaareS treiben. i»abe die Regierung gerathen und Ihre Majestät die Könlgin beschlossen, daß diese hohen Herrschasten außerhalb Spanien restdircn mögen, bis die Agitatoren, welche in ihrer Blindheit die lvürdigsten Gegenstände kompromittiren. auch, wie zu hoffen steht, die Ursachen schtvinden lassen, welche diesen schmerzlichen, aber unabänderlichen Beschluß veranlaßten. Nichts beleuchtet diese geschraubte Erklärung, nichts den ganzen Charakter dcS Ministerprästventen besser als die Thatsache daß derselbe Biedermann GonzaleS Bravo zu einer Zeit, da er noch nicht Minister lvar. und auch keine Aussicht hatte eS zu iverden, dem Herzog von Montpensier daS Atierbieten machte, zu seinen Gunsten einen Auf-stand gegen die Königin zu erregen. Der Herzog verweigerte damals seine Zustimmung und heute wird er von demselben Manne deS Landes verwiesen! Das letzte Mittel Noms. Marburg. 18. Juli. Im finsteren Mittelalter, wenn die Herrscher und namentlich die deutschen Kaiser sich den Anmaßungen RomS durchaus nicht fügen woll-ten. gliff dieses zu seinem letzten Mittel: eS verhängte den großen Kirchenbann über daS ganze Land. Die Untcrthanen tvurden deS Eides und der Treue gegen ihren Fürsten entbunden ^ alle kirchlichen Hand-lungkn mit Ausnahme der Taufe strengstens untersagt. Keine Trauung durfte vorgenommen, keine Beichte gehört, das Abendmahl keinem — »licht einmal dem Sterbenden gereicht werden. Kein Todter wurde kirch-lich beerdigt. Die Glocken mußten überall verstummen, die Kirchen wur-den gesperrt, nachdem ihr Schmuck verhüllt oder entfernt worden. Dieser Bann lastete Wochen. Monate lang auf dem ganzen Volke und noch länger; er wuchtete solange auf demselben, bis der Herrscher nachgegeben und sich in tiefster Demuth gebeugt vor dem Statthalter Wachskerzen. B»n «. Wl. gor »setz«»«) Am 22. April erschien der HauStvirth Borri'S mit verlegener Miene im Speisesaale und kündigte dem Arzte daS Eintreffen eineS kaiserlichen KoinmissärS an, der Befehl habe, ihn zu arretiren. Offenbar l)atte der Wirth die Rolle des Berrüthers gespielt, wenn er auch vorgab, daß Borri'S Aufenthalt und Name durch Rcisendc nach Wien gemeldet sei. Der Rittmeister, ein Landsmann Borri'S. auS Florenz gebürtig, behandelte den Verhafteten mit größter Artigkeit uttd theilte it)M mit. daß er in Verdacht stehe. Berbindltngn die Blumen und Schnörkel, ivelche. in rei« cher Stukkatnrarbeit ausgefülirt. den Plafond des kaiserlichen Zimmers bedkckten. Die Atigen deS Kaisers folgten ängstlich den Blicken und Be« wegungen Borri's. Der arme Kranke stöhnte leise. Er erlvartete den Ausspruch des ArzteS. eine Bermuthung, einen Troslspruch. „Nun. Porri," keuchte er. „WaS meint Ihr?" „Meine Bermuthung." entgegnete der Arzt mit sester Stimme, „ist fast zu r Gewißheit geworden. Ew. kaiserliche Majestät haben Gift bekommen." „Heilige Mutter, erbarme Dich!" schrie der Kaiser. „Ich muß, lvie gesagt, auch den LeibmedikuS sprechen. Doch glaube ich. er wird meine Ansicht theilen. Ebenso kann ich auch mit Bestimmtheit die Hellung Ctv. Majestät vorauSsligen. ES ist noch Zeit dazu." „Uud woraus schließt Ihr aus Veiglstung? Meine nächste Umge-bung speiskt mit mir sast auS derselben Schüssel. Bemerkt Ihr an meinem Körper EtldaS?" „Mein Kaiser." sprach Borri. „nlcht der Körper Ew. Majestät, sondern die Luft Ihres Wohn- und Schlafzimmers ist vergiftet. Sobald dtr Leibmedikus gekonnnen ist, «vollen wir Anstalten treffen, daß Ew. Majestät andere Zimmer bczikher»." „Wie wollt Ihr daS wissen, da ich nicht» davon verspüre?" „Cw. Majestät sind zu stark an den giftigen Dnnst gewöhnt, als daß Sie eS bemerken könnten." „Und wo sollte dieser Dunst herkommen?" Der Arzt ging langsam und feierlich auf die vergoldeten Gueridons zu. auf welchen dreiarmige Leuchter mit brennenden Kerzen standen. Er nahm die Lenchter Herali. trat an den Tisch des Kaisers und stellte sie zu den andern Leuchtern. Zwölf brennende Kerzen befanden sich dicht bei einander. (Schluß folgt) Geschäftsberichte. Marburg. 18. Juli. Wochen marktSbericht.) Wei»n fl. 5.10, Korn fl. 3.S0, Verste si. 3.15, Hafer fl 2.20, Kukurutz ff. ».30, Heiden fl.S.—, Hirsebrei« fi. 3.—, Erdapfel si. 1.30 pr. Metzen. Rindfleisch 2V tr., Kalbfleisch 26 kr., Schwein-fieisch lung 26 kr. pr. Pfttnd. Holz, hart 30" fl. 9.— , 16" fl. 5.1S, detto weich 30" fl. 0.—, IS" fl. 3.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.60, weich fl. 0.50 pr. Mehen. Heu si. 1.20, neue» fl. 1.- , Stroh, Lager- fl. 1.—, Streu- fl. 0.80 pr. Centuer. Pettau, 17. Juli. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 5.20, Korn fl. 3.20, Gerste fl. 0.—, Hafer fl. 1.90, Kukuruh fl. 3.20, Heiven fl. 3.—, Hirsebrei» fl. 0.—, Erdäpfel fl. 0.— pr. Mej^en. Rindfleisch ohne Zuwage 25, Kalbfleisch ohne Zuwage 24, Schweinsieisch jung 26 kr. pr.Pf. Holz 36" hart fl. 10.—, detto weich fl. 7.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.70, detto weich fl. 0.60 pr. Metzen. Heu fl. 1.— Stroh, Lager- fl. 1.—, Streu- fl. 0.60 pr. Centner. Verstorbene in Marburg. Am 12. Juli: Dem Herrn Josef Braun, k. k. Hauptmann, der Sohn Josef, 10 I. alt, an brand. Bräune. — Am 15: Michael Hartmann, Inwohner, 90 I. alt, au Altersschwäche. 3. 471. Kundmachung. (415 Die 7. Sitzung der lvezirkSvertretunk wurde auf Dienstag den 21. Juli 1868 Bormittags 19 Uhr anberaumt. Tagesordnung: 1. Antrag des Bezirksausschusses auf Anschluß an die vom deutschen Voltsverein in Graz an das hohe k. t. Gesammtministerium gegen die päpstliche Allotution gerichtete Adresse. 2. Gesuch der Unterlehrer deS Bezirkes Marburg um Verbesserung ihrer materiellen Stellung. 3. Antrag des Bezirksausschusses, eS werde der zur Berathung der Frage, wie der Sicherheitsdienst in den Landgemeinden zu handhaben sei, niedergesetzte verstärkte BezirkS-AuSschuß beauftragt, behufS Förderung der Bildung von Vereinen zum Zwecke der Handhabung des öffentlichen Sicherheitsdienstes einen Statutenentwurf zu verfassen und der nächsten BezirtSvertretungSfltznng vorzulegen. 4. Anfrage deS Festausschusses für daS Anfang September l. I. hier stattfindende Sängerfest deS steirischen Sängerbundes, ob und wie viele der von der BezirkS-Vertretung in Miethe habenden Lokalitäten znr Beqnartierung der fremden Sänger filr die Dauer deS Festes überlassen werden können. Bezirksausschuß Marburg am 15. Juli 18ö6. Konrad Sei dl, Obmann. Eillladllllg (418 an die Weinproduzenten und Weinhaildlangen Steiermarls. Der k. k. landwirthschaftliche Bezirksverein in Mödling veranstaltet zur Feier der in Wien tagenden 26. Wanderversammlung deutscher Land> und Forstwirthe vom 29. August biS l0. September d. I. eine allgemeine land- und forstwirthschaftliche Ausstellung in Hietzing. en Sezualorganen; vorzüglich aber bei Erkrankungen der Nieren: bei Katarrhen der Harnblase; bei Stein- und Gr iesbil dung, in welchen letzteren Fällen seine besondere Heilkraft fich vorzüglich bewährt hat und weit nnd breit bekannt ist. Die im k.k. allgemeinen Krankenhause zu Wien mit einer Partie dieses Wassers gemachten Versuche (1360) haben die Wirksamkeit der Quelle im aleichen Sinne befta-tigt und namentlich die fast spezifische Wirkung in Krankheiten der Harnorgane bekräftigt. So wie jede andere Heilquelle ist auch diese nicht leichtsinnig und ohne vorher eingeholten ärztlichen Rath zu gebrauchen. Der Brunnen eignet fich auch ganz besonders mit Milch getrunken zu werden. Sehr zu empfehlen ist der Preblauer Sauerbrunnen als Luxusgetränke, und gibt zumal mit säuerlichen Weinen ('/, Wein, '/, Sauerbrunnen), je nach Belitben mit etwas Zucker gemengt, ein vortreffliches uud erfrischendes Getränke. (LS9 Niederlage bei W'. in Marburg. In einigen Tagen trifft (421 größtes, bis jetzt in Europa gezeigtes inslaiiiiseiies ülizeiiii hier ein. Enthaltend der vorzüglichsten Präparate auS den berllhmtesten Ateliers Paris, London, Florenz :c.. worunter sich solche Präparate befi»»den, die noch in keinem Museum gezeigt wurden. Pas Niihttt Vellage« A««l»aceu and Aajchlagztttel« AerjtUche« Gutachte« Über die Borzüglichkeit des AnatheriN'Mnndnaffers gegen alle 14) Mnad' nnd Aahn?rankheiten. Ich bettuge, daß ich seit einigen Jahren daS Attathert«-Mundwasser des Zahaarztes >r. I. G. Popp aas Wea mit dem größten Erfolge gege« scordalisch-rheamatische Miadttel, krankhasttg Zahaftkisch, sovie gege» Kah»sch«ey ledraachte auV >ßch gkgknwiirtlg allerorts ordiaire, da ich von dessen lieilsamer Wirkiag vielfach in meiner Praxis überzeugt bin.. Groß Miklos. vr. I. Fetter m p. Zu haben: in Marbntg bei Herrn Haacalßri, Apotheker und in Taachmaaa'ß Kunsthandlung; in Eilli bei Herrn lrltper und in Iaatnbach'ß Apotheke. Et» Haus sMmt Grundstücken ist in St. Josesi auS freier Hand zu verkaufen. Nähere Auskunft beim Eiszenthümer, Haus-Nr. 27 daselbst. (417 öiukll ^sillsodkuck wird ein solides, kautionsfähiges, mehr gesetzteres Mädchen oder kinderlose Witwe sogleich aufgenommen. Kompetentinnen belieben ihre genaueste Adresse im Comptoir dieses Blattes abzugeben. (420 419) Pickardie. Montag Nachmittag Restschießen. Das Nähere im Lokale. Ei« PrMkut (406 aus gutem Hause, der slovenischen Sprache mächtig, findet sogleich Auf« nähme in der Gemischtlvaaren - Handlung des G. M. 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