Mlmcher M Zeitung. "»» __ ^__---- Montag, 33. Dezember. lvieb»holnng«o Pl. .^eile » ll. 1»?«. Nichtmntlicher Theil. Laib ach, 21. Dezember. r Se. k. und k. Apostolische Majestät der Kaiser Men für die am 4. d. M. durch Brand verunglückten Massen von Nadaineselu, im politischen Bezirke ^elelierg, aus Allerhöchsten Privatmitteln allergnädigst tlNen Nnterstützungsbetrag von 30l) fl. zu spenden geruht, , lcher seiner Bestimmung ohne Verzug zugeführt wurden ist. Handelsvertrag mit Italien. .. Der vom HandelHminister in der Sitzung dc« "Iterreichischen Abgeordnetenhauses vom 19. d. M. ""gebrachte "ud vom voltswirthschaftlichen Ausschusse . ^r Freitagsitzung uach längerer Debatte mit einem ^Nl Abg. Aaron Kübeck beantragten stilistischen Amen-^tnent lNlgenumnlcne Gesetze»twnrf, womit die Regie-!^^g ermächtigt wird, iln Falle des Zustandekommens mies ueueu Handels-, Zoll« und Schlffahrtsvertrages "lt Itulmi vor Ablallf des Jahres 1«78 zunl Zwecke ?,^ Regelung der wechselseitigen Verkehrsbeziehungen m die Zeit vom 1. Jänner 1^79 bis zur Ratificie-^Ug des neuen Vertrages, jedoch längstens für die Am bis 3 l. Jänner 1879, ans dem Veroldmmgswege Ae geeigneten Vortehruugen zu treffen, hat folgenden "Mlaut: „tz 1. Die Regierung wird ermächtigt, im Falle des Zustandekommens eines neuen Handels«, Zoll-llnd Hchiffahrlsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn wd dem Königreiche Italien vor Ablauf des Jahres ^78 zum Zwecke der Regelung der wechselseitigen Hertehlsbczicylllllicil für die Zrit uum 1. Jänner 1879 b»5 zur ^iatificil-runc; dcs uelien Vertrages, iedl'ch längstens für die Zeit bis 31. Jänner 16?l), auf dem Veroronmigswege die geeigneten Vorkehrungen zu treffe li. „§ 2. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes, welches mit dem Tage seiner Kuudmachung in Wirtsamtclt ttltt, ist Mein Gesammtministerium beauftragt." Der Motiven be richt zu dem Gesetzentwürfe lautet: „Die Verhandlungen behufs Abschlusses eines Neuen Handels-, Zoll- und Schisfahrtsvcrtrages mit drin Königreiche Italien tonnten wegen der hiebe» aufgetauchten Schwierigkeiten trotz der bereits vorgerückten Zeit bis nun zu einem güustigen Abschlüsse nicht gebracht werden. „Da diese Verhandlungen noch fortdauern, lassen sich selbstverständlich über den Stand derselben keine Mittheilungen machen. Doch scheint es nothwendig, für den erhofften Fall, als dieselben noch vor dem Jahresschluß zu dem erwünschten Ziele führen sollten, Vorsorge zu treffen, wie die handelspolitischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten bis zu dem Zeitpunkte, wo der abgeschlossene Vertrag ratificiert werden kann, zu regeln seien, da es nicht wünschens-werth erschiene, angesichts eines bereits abgeschlossenen uenen Vertrages durch eine kurze Zeit die wechselseitigen Verkehrsbeziehuugeu lediglich den allgemeinen Gesetzen zu unterwerfen und die auf einer beiderseitigen Verständigung bcruheuden Vcrkehrserleichteruugeil und besonderen Begünstigungen einfach außer Kraft treten zu lasseu. Daraus ergibt sich die Nothwendigkeit, für den angedeuteten Fall ein Uebergangsstadium im Einvernehmen mit der königlich italienischen Regierung einzuführen. „Bei der kurzen Frist von wenigen Tagen, welche zu dicscu Behufe uoch zur Verfüguug stehen, wäre es mlthunlich, zu diesen provisorischen Uebergangsbcstim-mungen, falls sie nothwendig würden, die legislative Zustimmung zu erlangen. Es erübrigt daher nichts anderes, als von der Gesetzgebung die Ermächtiguug zu erwirken, die geeigneten Maßnahmen im Verordnungswege zu treffen.' Zu diesem Behufe ist der vorliegende Gesetzentwurf eingebracht worden. „Die Voraussetzuug einer derartigen provisorischen Vcrfügnng ist das Zustandekommen des iu Verhandlung stehenden Vertrages vor dem 1. Jänner 1879. Sollte bis dahin ein Abschluß nicht möglich sein, dann bliebe allerdings nicht übrig, als die Anwendung der allgemeinen Gesetze aus die gedachten Vcrtehrs-bcziehuugen eintreten zu lassen. Ebenso unlhunlich schiene es, diese Ermäcutiguug auf unbestimmte Zeit in Anspruch zu nehmen. Es ist ein allseitig gleiches Intl-rcsss, dieses Ucbergangsstadium so kurz als möglich zu machen, und nur die unerläßliche Nothwendigkeit, den legislativen Körpern der bctheiligten Länder die erforderliche Zeit zur reiflichen Prüfuug des erhofften Vertrages einzuräumen, kann eine derartige Maßnahme überhaupt rechtfertigen. Die iu dem Gesetzentwürfe angegebene Zeit scheint nun diesem Bedürfnisse zu gellügen, und die Negierung hielt es weder für zweckmäßig uoch für nothwendig, darüber hinaus eine so weitgehende Vollmacht von der Gesetzgebung in Anspruch zu nehmen." Österreichischer Reichsrath. 411. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 20. Dezember. Abg. Bertolini und Genossen interpellieren den Iustizmiuister wegen der Einstellung der Wirksamkeit der Geschwornengerichte in politischen Prozessen im Gerichtssprengel von Roveredo und wegen der Nichtanwendung des Gesetzes vom 23. Mai 1803. Das Haus setzt hierauf die Generaldebatte über die Verlängerung des Wehrgesetzes fort. Landesvertheidigungs-Minister Freiherr v. Horst erklärt, daß er gegenüber den zahlreichen Angriffen auf die Gesetzvorlage zu einer ausführliche» Antwort veranlaßt sei. Als rother Faden ziehl sich dnrch die Kundgebnngen der Opposition das Bedenken, daß es eine provisorische Regierung sei, welche das Gesetz eingebracht habe. Die gegenwärtige Regieruug, welche lieber drüben sitzen und Kritik üben, als auf diesen Sorgeustühlen ausharren und die schwere Verantwortung gegenüber Krone und Volk trage» wollte, ist jedoch der Meinung, daß ein bloßes Provijorium auch einer provisorischeu Negierung bewilligt werden kann. Als das Wehrgesetz zn stände kam, ging durch Europa ein Vorgefühl der kommenden großen Weltereignisse, welche auch die vitalsten Interessen Oesterreichs zu berühren drohte». Wie kann man jetzt, wo diese Ereignisse in Fluß gerathen sind, eine Revision des Gr setzes, eine Reform der Armee verlangen? Die Regierung glaubt eben, ganz loyal gehandelt zu haben, daß sie nicht in so schwieriger Zeu ocn Rcichsrath zu eiuer Veränderung der Wehrvcrsassung veranlaßt hat. Der Bau ist so einheitlich gefügt, daß selbst die Wegnahme eines Steinchens das Ganze m Gefahr bringt. Daß unsere finanziellen Zustaude Ersparungeu dringend uothwendig machen, ist Thatsache, aber in der Frage, wie gespart werden soll, gehen die Stimmen eben weit auseinander. Die einen wollen die Reduction des Kriegsstandes überhaupt, andere die des Präsenzstandes u. s. w. Der Minister widerlegt nun zunächst die Meinung des Dr. Sturm, daß es für die Militärverwaltung gleichgiltig sei, wenn die Bewilligung für das Rekrutencontmgent auch erst im Frühjahre erfolge; vielmehr ist die rechtzeitige Beschlußfassung eine dringende Nothwendigkeit. Gegen Abg. Obeutruut, der eine Aeußerung des FZM. John citierte, bemerkt der Minister, daß gerade John, der Schüler Ra< detzty's, es war, der nach dem Jahre 1860 die Wehrpflicht einführte, uud verliest mehrere Stellen aus dessen diesbezüglicher Denkschrift, welche beweisen, daß derselbe für die größtmögliche Eutfaltung der Feuilleton. Anwendung der Farbenharmonie auf Toilette und Kostüme. (Schluß.) , Die rosenrotheu, rothen und kirschrotheu Hüte 'teheu Brünette» gut, wenn die Haare die Fleischfarbc '"öglichst »um Hute treuuen. Weiße Federn passen w zu Roth und weiße, reichlich mit Blättern gar-'"Me Blumen sind mit Ruseuroth von besonders Mer Wirkuna Ein gelber Hut steht den Brünetten U," lind nimmt vortheilhaft violette oder blaue Ver-^"lngeu an; die Haare müsse» aber "nmer die Mischfarbe von der Kopfbedeckung treune». Dasselbe Alt vun den Hüten von mehr oder weniger gedämpfter ^ange, wie z. A. Leder- und rehfarbigen Nuancen. Al Dränge und seinen Schattierungen passen beson-"» gut blaue Verzierungen. . ^ ^ .,l 6>n grüner Hut steht gut zu weißem und schwach ^rothem Teint und kann bei brauner Farbe mcht ?"t angewendet werden. Wo er eiurr Brünette paßt. ^Ul er mit Vortheil mit Orauge und Gelb verziert H, Violette Hüte sind den: Teint immer ungünstig. ein-,, ^"nzuugsfarbe W» Violett ist Gelb; wer also H. ^"letteu Hnt tiäqt, desse» Gesicht erscheint l t ' "s es ist. »nd eZ gibt keinen Te.nt dem Ge b u,,^ 'ch wäre. Wenn man indessen zwischen Vw ett Äufvu^H"" nicht blos Haare, sondci» auch gelben keilen s'^' su kau» ein Hut von dieser Farbe zu- "" 'teheu. So oft die Farbe emes Hutes der Wirkung nicht entspricht, die man von ihr erwartet hatte, wenn auch der Teint von der Kopfbedeckung durch die Haare getreuut ist, so tönuen zwischen diese nnd den Hut niit Vortheil Verzierungen von der Er-gänzllngsfarbe des Hutes, wie Bäudcr, Guirlaude«, eiuzclue Vlnmeu :c., gesetzt werden, wie es für den violetten Hut vorgeschrieben ist; die nämliche Farbe muß aber immer auch uoch auf der Außenseite des Hutes augebracht werden. Eine uicht ganz unwesentliche Rolle spielen in der Toilette noch Handschuhe uud Stiefel. Grellere oder selbst lebhaftere Farbeutöne sind hier wenig am Platze, und dürfte sich für Handschuhe außer Schwarz, dcu zahlreichen Nuancen von Orange, Ärauu, Rothblaun, Grau :c., namentlich wenn die sonstige Toilette es zuläßt, noch Hellgelb empfehlen, da folches auf deu Tciut, wie überhaupt auf Weih, die güustigste Wirkung übt. Dagegen ist bei der Fußbekleidung nur dann eme sehr helle Farbe von günstiger Wirkuug, wenn die Kleidung überhaupt eiue sehr helle ist, in welchem Falle aber Hellgrau immer noch Weiß vor-zuzieheu ist. Sonst wird sich ein helles, warmes Braun empfehlen, sofern es mit der übrigen Kleidung harmomett. Weiter ist die Farbe der Schleier zu berücksichtigen. Am günstigste» auf den Teint wirken hier Blau, Schwarz und Weiß, eventuell auch Grün, geradezu ungünstig abel- Violett, Rosa und das hier sich besonderer Gunst erfreuende Braun, welches jeden Teint verdunkelt und seine Farbe auf denselben übertrügt. Die Farbe der Sonneuschirme ist häufig reine Modesache; wo dies aber nicht der Fall ist, wird es sich empfehlen, eine dem Typus günstige Farbe oder deren Contrastfarbe zu wühleu. Was sodmm deu eigentlicheu Schmuck anlangt, so darf solcher nicht zu duulel gehalten werden, da er sonst schwer erscheint. Gold wirkt seines farbigen Metallglanzes wegen überall gut, ganz besonders aber auf tieffarbigem Sammet, während farbige Edelsteine iu größerer Menge Rücksicht besouders auf den Teint verlaugeu und auf Weiß, oder weun nicht durchsichtig oder vou sehr mteusiver Farbe, wie Koralleu, von Contrastfarben umgeben am günstigsten wirken. Dia» mantschmuck wirkt indifferent und am besten auf Weih, aparter, aber phantastischer und nahezu dämonischel dabei auf Schwarz. — Sehr Verschönellid auf jede» Teint wirken echte Perlen als Hals- und Armschmuck, ebeuso Korallen, welche indessen kräftigere Farben ucr langen. Werden Bänder als Arm- oder als Halsschmuck, Ulld zwar i» uumittelbarer Berührung mit der Haut getragen, so muß vou Schwarz ganz abgesehen werden, wie überhaupt zu dunkle Farben iu diesem Falle zu vermeiden sind. Bei der Wahl einer Toilette, welche bei tünst. licher Beleuchtung zur Geltung kommen soll, wie bei Theatcrtostümeu. ist zunächst zu bedeuten, daß die Farben durch das gelbe Lampenlicht in zum Theil jehr uugüttstiger Weise verändert werdeu. Besonders schädlich wirkt künstliche Beleuchtuug alls Violett, welches im Tone gebrochen und fast schwarz erscheint. Nächst Violett verliere» Blau, welches ins Grüne fällt, sowie die kältere» Nuancen von Roth und Rosa. Stoffe für Abendtoilette» si»d am besten bei Lampe»licht zu wählen. Die günstigsten Farben für Lampenlicht sind Grün, welches entschieden gewinnt, Orange, Gelb und die wärmereu Nuance» vou Roth. 2464 Wehrkraft war. Auch Radetzky hat sich schon 1829 für die stärkst? Entwicklung der Armee ausgesprochen, durch welche Oesterreich als Centralmacht Europa's feine Stellung behauptet. Bezüglich der Aeußerung Obeiltrauts, Oesterreich-Ungarn besitze seine Armee nur auf dem Papiere, muffe er zu bedenken geben, ob der Abgeordnete uon Karlsbad damit Oesterreich in der gegenwärtigen kritifchen Lage genützt habe. Zum Glücke ist das Ausland bcsfer unterrichtet als er, und weiß, daß wir, Dank den Vertretungen, mit voller Macht für die Interessen der Monarchie eintreten können. (Beifall.) Der Minister weist hierauf den Vorwurf Sturms zurück, daß die Kriegsverwaltung fchuld daran fei, daß die Mannschaftskost nicht verbessert wurde, nachdem doch der Verwaltung die Mittel hiefür verweigert wurden. Was die Hinweisung auf die Kriegs-ereigmsfe uon 18W betrifft, fo sei die Armee inferior gewesen an Bewaffnung und Zahl (starke Zurufe von links: Und an Führung!), und konnte nicht mehr leisten, als sich für die Ohre des Vaterlandes mit Heroismus schlagen. Gegen Steudel und Dr. Krona-Wetter erwidert er, daß er bezüglich der Verwendung der dalmatinischen Landwehr, welche später zurückgenommen wurde, sich auf deu Wortlaut des Gefetzes berufen müsse. Was die Einberufung uon Wienern lc. in die dalmatinische Landwehr betrifft, so sei zu erinnern, daß die Landwehren nicht provinziell, fondern ein allgemeines Staatsinstitut find. Es war noth» wendig, zur Ergänzug der einzelnen Branchen auch andere Personen heranzuziehen. Der Minister habe aber stets das Schicksal der Einzelnen mit Aufmerksamkeit verfolgt, und sofort, wenn jemand in feinen Erwerb- oder Fanlilienverhältnissen durch diese Einberufung schwer getroffen wurde, interveniert. (Beifall.) Redner erwartet ein einmüthiges Vorgeheu in der Wchrfrage uno empfiehlt das Eingehen in die Spezial-debatte. (Lebhafter Beifall im Eentrnm und rechts, Unruhe links.) Seidl erklärt sich für die Nekrutenverweigerung und beantragt daher, den Gegenstand von der Tagesordnung abzusetzen. Wird von den beiden Fortschritts« klubs unterstützt. Dr. Meng er erinuert, daß gerade sein Klub beschlossen habe, gegen die Angriffe Ungar tls auf die Haltung der Armee im Jahre 1808 zil protestieren. Der Hauptgrund der unglücklichen Feldzüge sei meist der schlechte Zustaud der Finanzen gewesen. Dr. Ruß meint, die Aufrechthaltuug der gegenwärtigen Wehrverfassung bedeute den fiuauziellen Selbstmord der Monarchie. Wolfrum tritt für die Vorlagen ein, da ihre Ablehnung keinerlei finanziellen Vortheil, keine Erleichterung des Volles bringe. Dr. Krön awetter polemisiert gegen den Landes-Vertheidigungs-Minister. Es wird Schluß der Debatte angenommen, worauf noch Dr. Nyger für nnd Dr. Sturm gegen die Vorlagen sprechen, und Freiherr v. Poche in seinem Schlußworte das Eingehen in die Spezialdebatte empfiehlt. Es wird zur Abstimmung geschritten uud der Vertagungsantrag Seidl bei namentlicher Abstimmung mit 19^ gegen 7d Stimmen abgelehnt, ebenso ein weiterer Vertagungsantrag von Dr. Ruß mit 177 Bei brünetten uud schwarzen Persönlichkeiten darf die Hautfarbe durch die Kleidung abgeschwächt wcr-deu, während dieselbe bei blouden zu heben ist. Während eine dunkelhaarige Dame mit gelblichem Teint durch eiuen Korallenfchmuck oder tiefvothe Kleidung uugemein gewinnt, würde eine Blondine hiedurch fchwer geschädigt, und bedarf dieselbe, um zur Geltung zu kommen, blauer Kleidung. Schließlich noch einige Worte über die oben mehrfach erwähnten Contrast- oder Complementär-farben; es fiud solche, die sich nach der Farbenlehre ergänzen, deren Zusammenstellungen zu zweien daher auf das Auge stets einen wohlthuenden Eindruck machen. Dem einfachsten Farbentreis entnommene Beispiele sind: Orange und Blau, Grün und Roth, Violett und Gelb. Aus dem von Spectralsarben gebildeten Farbentreisen contrastieren: Roth und Blaugrün, Orange und Cyanblau, Gelb und Ultramarinblau, Grüngelb und Violett, Grün und Purpurroth, Spangrün und Earnwisin. Welchen Einfluß manchmal die Contrastfarben im praktischen Leben haben können, zeige nachstehendes kleines Beispiel: Wenn ein Kaufmann einein Käufer nacheinander etwa 14 Stücke rother Stoffe zeigt, fo hält letzterer die Farbe der fechs oder sieben letzten Stücke für weniger schön, als die der Stücke, welche er zuerst gesehen hat, wenn sie auch gleichartig sind. Die Augen sind der rotheu Farbe müde uud empfänglich geworden, Grün zu sehen; diese Empfänglichkeit schwächt den Glanz der letzten Stücke. Jetzt lege daher der Kaufmann einige grüne Stücke vor, um die Augen iu den uormaleu Zustand zurückzuführen. Sind diefe einige Zeit auf Grüu gerichtet gewesen, so sin-den sie die zuletzt betrachteten Stücke noch schöner als die ersten. ^________ gegen 72 Stimmen. Bezüglich der Frage, ob zur Beschlußfassung über die §§ 11 und 13 des Wehrgesetzes eine Zweidrittel-Majorität nothwendig ist, erklärt der Präsident Dr. Rech bauer, daß er dafür halte, die bloße Verlängeruug auf ein Jahr, fowic die Bewilligung des Rekrutencontingents für ein Jahr könne mit einfacher Majorität beschlossen werden. Das Haus beschließt in diesem Sinne uud genehmigt das Eingehen in die Spezialdebatte mit 174 gegen 84 Stimmen. Zallinger interpelliert die Regierung wegen des Ausfuhrzolles für Holz nach Italien. Handelsminister v. Chlumeckv erklärt, er denke nicht daran, einen solchen Zoll einzuführeu. Die uächste Sitzuug findet morgen statt. Zur Ausführung des Berliner Vertrages. Wiewol die offiziöfe russische Presse die Mittheilung von Unterhandlungen der Mächte über eine gemischte Occupation Rumeliens nach dem Abznge der russischen Truppen turzweg dementiert, wird diese Idee von der Tagesdiscnssion immerfort an die Ober-lache gedrängt, und sie kehrt in den verschiedensten Formen immer wieder. So wird neuerdings der „Bohemia" hierüber aus Wien geschrieben: „Nach der einen Version soll die gemischte Occupation unter der Aegide Frankreichs erfolgen, und folleu Rußland und die Pforte vou der Theilnahme all derselbeu ausgeschlosse» fein. Die Pforte hätte wol gegen einen derartigen Plan nichts einzuwenden, desto heftiger würde sich aber Rußland gegen denselben kehren. Rußland wird nie zugebcu wollen, daß eine europäische Action auf dem Balkan entriert werde, bei der feine Theilnahme förmlich ausgeschlossen wird. Dieser Umstand allein würde genügen, der vorbezeichneten Version, wenn sie wirklich ernstlich anf der Tagesordnung stände, das Lebenslicht auszublafeu. — Eine zweite, etwas plausiblere Version nennt die englischen Staatsmänner als die Urheber der neueu Pläne, welche die gemischte Occupation zum Ziele habeu. Das Kabiuet vou St. James soll ursprünglich versucht haben, den Grasen Audrassy zu bestimmen, seiueu in der fünften Kougreßfitzung gestellten Autrag bezüglich der europäischen Occupation Bulgariens wieder aufzuuehmeu, ihn wol auch auf Rumelien auszudehnen. Graf Andrassy, fo wird erzählt, fei auf diese Anregung nicht eingegangen. Er mochte wol denken, daß für deu erwähnten Antrag jetzt noch weniger Neigung vmhcmdc» sein werde, als seinerzeit auf dem Kongresse, wo er bekanntlich nur die Unterstützung Englands fand. Daraufhin nun follen die englischen Staatsmänner einen anderen Modns gewählt haben. Sie berufeu sich darauf, daß Artikel 16 des Berliner Vertrags dem Generalgouverneur Ostrumeliens das Recht eiuräumt, ottoman ische Truppen in den Fällen zu berufen, in denen die innere oder äußere Sicherheit der Provinz be droht fein sollte. Iu solchem Falle ist die Pforte gebunden, den dicssälligen Befchluß ebenso wie die Nothwendigkeit, die ihn begründet, den Repräsentanten der Mächte in Konstanlinopel mitzutheilen. „Es heißt nun, daß England auf Gruud dieses Artikels schou jetzt eine Uebereinstimmung der Mächte zu stände bringen will, die es der Pforte gestatten würde, ihre Truppm sogleich nach dem Abzüge der Russe» nach Ostrumelien zu verlegen. Wenn dieser Plan wirklich existiert, dann krankt er an einem uu-heilbareu Gebrechen, cin dem Mangel der Zustuumnng Rußlauds, welch letztere ihm wol uic zutheil werden wird. Ueberhaupt wird es schwer geliugeu, ein europäisches Einverständnis darüber zu erzielen, was zu thun sein wird in dem Falle, als die russischen Trnppen Bulgarien und Ostrumelien znr bestimmten Frist nicht verlassen werden. Erfreulicherweise existiert aber darüber schou ein Einverständnis der Mächte, daß die Russen Bulgarien und Ostrumelien Ende April 1879 zu verlassen haben, und dies Einverständnis, das in dein Berliner Vertrage niedergelegt ist, dem auch Rußland bcigetrcten, wird hoffentlich die Wirkung habeu, daß sich Rußland demselben fügen wird. Was zn geschehen hat in dem Falle, als znr festgestellten Frist die Verhältnisse in den uccnpierten Provinzen nicht fo gefestigt sein follten, um die An-wefenheit eines fremden Truppeucorps zu entbehren, darüber wird wol erst fftäter zu entscheide» fein. Iu vier Monaten kann sich noch mancherlei auderu. Aber das läßt sich schon jetzt sagen, daß dann zur Her-stelluug der Ordnung in Ostrumelien niemand berufener ist als die Pforte gerade auf Grund jenes erwähnten Artikels 10, zur Vursmge für die Aufrechterhaltung der Ruhe iu Bulgarien aber jeuc europäischeu Mächte zunächst verpflichtet find, die auf dem Kongresse dem butgarifcheu Staate das Dasein gegeben haben." Zur Orientfrage. Seit 111. d. M. hat die Pforte ihre Delegierten für die Kommission zur Erledigung der griechisch-türkischen Grenzfrage ernannt. Es sind dies: Ach-med Muthtar Pascha, Vcchcm Efeudi und Avedin B<5 (der einstmalige Börsekommissär der Pforte) und Turlin Bei, der türkische Gesandte in Rom; "' zwischm sind diese Ernennungeu uoch immer nicht a>' offiziell erfolgt anzufehcn. ZwrHen Mr. Layard und der Pforte foll e» ' den letzten Tagen zu eiuer priuzipiellen Verständig« über die lmher der Regelung harrende Frage, bt' treffend das türkische Staatseigenthum auf Cyper^ gekommen fein. Der dem türkischen Staatsfchatze gc^ hörende Gruud uud Bodeu auf Eypern foll uuumG iiege'i eine Separatentschadigung der Pforte, welll! ihre diesbezügliche Forderung ermäßigt hat, vollständig iu englischeu Staatsbesitz übergehe». „ Was die vielfach erörterte Frage der eventuell ' Abtretung von Alexandrette an England betrisl'. fo wird, wie die „Pol. Korr." hört, in umßgeblM" türtischen Kreisen versichert, daß die fragliche Ange^ genheit offiziell von englifcher Seite bisher gar lM in Anregung gebracht worden sei. Dagegen s^ " hierüber aufgetauchten Versionen mit der f»^ ,, Thatsache zn erklären: Sämmtliche englischen ^!^, in Kleinasien sind von ihrer Regierung zur eindrW licheu Äerichterstattuug über die klimatischen, koinin,. ziellen und agricolen Verhältnisse ihrer betreffen^ Konfularbezirke angewiesen worden. Diese VA'U sollen dein englischen Eisenbahn-Projekte für M>' asieu zur Gruudlage dieuen. Uutcr diesen VenE hat jener des englischen Kousnls iu Bagdad M Wichtigkeit eiuer Elfcubahn-Verbiildung dieser Sla mit Mossul einerseits uud mit Alexandrettc anders ganz besonders aufmerksam gemacht. Wie es M ' ist dieser Bericht in London besonders gewürdigt n>°. den, und datieren von diesem Angenblictc die VeM. über die bevorstehende englische Erwerbuug von ^ randrette. ' ^ Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, l>l ^ Pforte von ihren Delegierten in der Kommiss,'^ '>,, die Abwicklung aller fchwebenden Angelegenheit^ Bnlgaric» aus Sofia die Anzeige zugG"'^ daß die Kommission wegen eines Conflictes ^ dem ruffifcheu Mitgliede eiustweileu ihre That'» sistiert habe. ___. Englands Erfolge auf dem afghanisch^ Kriegsschauplatze. . Die parlamentarische Campagne ist ill "H^ zu Ende nnd die militärische tritt wieder in ^.M, dergruud. Die Expedition gegen Afghanistan t^ ^ wie mau nullluchr als sicher voraussetze» dars, ^. Ziel, das ihr für dieses Jahr gesetzt wurden wichtigen Pässe sind bereits alle drei iu den ^c^> der euglifcheu Führer, und dic Besetzung >M,^ ^l lalabad, der zweite» Hauptstadt des Landes, H M «»ehr eine Frage von wenige» Tagen. Schir ^ ^ ill gar nichts vo» sich höre», uud über die Mt? M-Kabul laufen nur ungewisse Nachrichten ein; "^ die duug vou einer Erhebung der Bevölkerung 3,^Me Autorität des Emirs lst zwar durch teincrle''^ ^ Informationen bestätigt wordc». Die uollsta»^ M thätigkeit des sollst so rührige» Afgha»enfilw .^jjch sich aber kaum anders erkläre», als daß ^' fines' lahmgelegt ist uud daß die Vasallenhäuptli"!^ ^es Wegs gewillt sind, ihr Geschick au dasj^'6, ^„h Suzeräus zu knüpfe», das gegenwärtig '" ^-l^cü, Englands gegeben ist. Alles läßt demnach ""kakelte" daß die Briten die militärischen HauPtD"'" " überwunden haben. „ ^- M Inzwischen — so schreibt die „Presse , ^. die »achslchendc Belrachtuug eutuehmen, ^, ^ -> .,M tschakoffs u»d Justus' ,» Baden-Baden "'" ^„ del tio» fcul möge», d»rchgesetzt habe», dak " > ^ „M russische Gesmldte, so»der» auch die " ' u^rd^ '^ formell uud offiziell voll Kabul abberufe» "0" ^,. An uuo für sicy töuute es scheine», oap ^^M. uur eine Positiuu aufgebe», die uach" ! ^) welche die militärifcheu Diuge im lcmde »ahme», oh»edics »ur mehr ou, "uz >^ ^ haltbar fei» ko»»te. Nichts war licg"lsUMl, ^ die diplomatische» Russen, die "och " '"" ohnch"' bei Annähenmg der für das Gcrathenste smdeu wurde», " " °"? ,„er "0" Hauptstadt zu verlasse». Allem s« lM ,""' dc ei»e» Schachzug übr.g. Die alschc Nach .Ä ^ .» Flucht des Emirs a»f turtestal'lsch s Ocb H . ^, London seinerzeit »icht gerade ""E " ' ', '^, c. mis »aheliege'lde» Grimde»; dle Englm de l) ^.„ vo» nun a» »lit gehabt, der uuler russischeui Schntze sta'ld, s" ' ^lc. erreichbar war, es aber jedcrzett m d r H" ^)N das La»d zu beuur.lhige». Die ^launtat "on ^ 184 l bcgauu zwei Jahre früher damit, daß o ^ lä»der als damalige Hcrre» emc» uel "' ' gc" bemitlcidcnswerthen Sedjah Schach, den die ei»gebor»e» Dy»aste» sofor d " , ^ began»e». der schließlich nut der Vermch"W 2465 wglischm Armee endigte. Die damaligen politischen ^relguissc nuichten somit leicht eine zweite A«flagc Mebei,. Es tmn dazu, daß Schir Ali gar nicht auf turlchcnlischcs Gebiet zu flüchten braucht»', dmu mich ocn eiiglischcn, iin Jahre 1876 kundgegebenen An> ^auuugen gehört Balth wie Wachhau und Badagschan zu Manischem Gebiete; jenseits des Bamian Passes war aber Schis Ali vor allen englischen Nachstellnn-«kn sicher. In dieser Position, und indem es den Emir Mer srme Pwwtion nahui, war Rußland jederzeit '"der ^,ge, die millel-asialische und speziell afgha-"ljche Frage wieder auszuspielen, einer jener Vortheile, ^/ sie du' russische Politik sonst ""ht aufzugebeu Degt. Wenn sie nuu doch dei Einmischung in die Ver^ allnisft der Süd-Oxusläudcr iu formeller Weise eut-ftt haben sollte — und die Rückbernfung der Ge-!"ldtschaft auf direkte englische Forderung hin würde '" der That uichts anderes bedeuten, — so muß ste °M sehr zwingende Gründe oder hinlängliche Eom-^'sationen in Allssicht haben. Welches von beiden «" Fall ist, entricht sich heute noch vollständig drr ^lMtuis. Das englische Parlanient ist eben in dem ^scheidenden Momente fiir zwei Monate prorogiert ,^den, in welcheiu die „Staudard" - Depesche aus ^tttsburq die bisher einzige, weuu auch wahrschelu-l'ch wohiu'mründete Quelle der Nachrichteu über eine "Nch-eualische Verstäudignng. eilitraf und Anfragen "" das Cabinet nicht mehr gestellt werden konnten, "e es vielleicht auch unbeantwortet gelassen hatte. Die Mischen Minister, znmal jcuc oon der Tory-Partei, ften sehr mit Uiirecht in dem Rufe der Osimherzig-'"t dem Parlamente gegenüber, wie die so lauge ver-schwiegen Verichte über die gcographischeu üectiouen !U Aaden-Aadcn uud deu eigeutlicheu Zweck der Mis->w!l Sloljetuffs beweisen. Herade jene Mltthelluug ^rd Lyllous läßt das russische Zurückweichen noch Mamer erscheinen, nachdem vor wenigen Monaten dtt Gouvcriieur uou Turkestan ein Flcuudschaftsbüud-'M mit dein heute preisgegebenen Schir Ali abzu^ pichen und denselben zum Bruche mit England zu "Nuegcn suchte. Der Werth und die Tragweile der schlicßlichcn citgUjch^russiichcn Verstäildignng wird sich '"öl aus den Ereignissen der nächsten Zeit beurlhelleu I"ssm, die sich nicht alle in dem diplomatischen Halb-duiltel uud iu den fernen Gegenden Mittelasiens abspielen werden, wo eine Controlle schwer möglich ist. Mgesneuigkeiten. — (Dic Defraud ation bei der Kreditanstalt.) Vuu verläßlicher Seite erfährt das „Frdbl." Über dic Affaire sulgcnde Einzelheiten: Eugen Schindler, ciu in der Mitte dcr dreißiger Jahre stehender Mann, trat Vor ungefähr lli Jahren als Beamter bei der Kreditanstalt ein uud wurde mit einem Iahresgchaltc von 500 fl. der Filiale iu Brünu zugetheilt. Pflichteifer im Dienste nud mehr als gewöhnliche Fähigkeiten in kommerzieller Beziehung trugen zu seiner Carriere viel dei - er avancierte bei jcdcr Tour, uud zu Ende der sechziger Jahre wurde er als Dirigent der Agentur nach Troppau verseht. Als solcher bezog er emeu Icchrcsgchalt vou 3000 fl., 000 fl. an Quartiergeld und außerdem Tantiemen. Schindler, welcher Junggeselle war, halle mit diesem nicht unbedeutenden Einkommen ein sorgenfreies Lcben führcn können wurde er "icht die Sucht gehabt haben, ein vermögender Manu zu werden. Um dies zu erreichen, entricrtc er Bürsen-speculationeu. die in ersterer Zeit gluckten spater aber seinen Rum uud schließlich sein tragisches Ende herbeiführte». So lange sein Vermögen hinreichte, um die m-f°lge der mißglückten Börscnspcculationcu erwachsenden Differenzen zu decken, kam Schindler feinen Verpflichtungen mit Pünktlichkeit nach, als alier seine Hilfs-«eu versicatcu, ui.ßbrailchtc er das iu ihn gesetzte vertrauen seiner Vorgesetztcil und betrat deu Weg des Verbrechens Unter anderem war er auch ermächtigt, ^ Äelehnuna von Ware» sowie von Staats- und Industnrpnfticreu vorzunehmen. Auf Grund dieser Er-'""chl'gimg belehnte er sich selbst Effecten, und zwar m kiner den Berth derselben weit übersteigenden Hohe. Aese Manipulation maskierte er durch unteroecktc Contl. A" Verhein.lichnng gelang ihm hicdurch vollständig, /tlchtsdestoweuiaer wurde iu deu letztcu Tageu der Uutcrschlrif entdeckt, und Stellvertreter der Kreditanstalt, Herrn Hubcr. Seit der Men großen Defraudatiou bei der Prager Filiale der ^reditanstalt bestaud nämlich die Mueruug, daß o,e ^3'lnnz der Filialcu des Kreditinstituts von Semester zu ^'nester geprüft wurde. Die sogeuaunte» „fliegenden /"visoren". die mit der Prüfung der Geschäftsbücher be-Uaut wurden, reistcu von einer Filiale zur andern uud v" Wen ihres Amtes Z» Anfang dcr uorigeu Woche ^ Herr Hnder. der mit der Revision dcr Filiale iu A'uuu und der Agentur in Troppau betraut wordeu d 'f/''^" letzterwähnte Proviuzhauptstadt eiu und cut-rtte bei ^,.^,^,^ ^^. ^,,^^. ^ Uurege1»,aß>gke,teu. ^" ^iter der Agentur, Ei'gcn Schindler, von dem Z," H"t,er Ai.fklärungen zn erlangen hoffte, war se,t w^ll Wih «us Twppau verschwunden. Durch d.e sich ".'' ^Hebungen wurde festgestellt, daß Schindler ^ "'«es Verbrccheils schuldig gemacht und die Ent- deckuug desselben durch Führung vo» fingierten Conti hitttaugehalten habe. Wie lauge er diese Manipulation sortgesetzt, ist bislaug nicht festgestellt. Der früher erwähnte Oberlmchhalter - Stellvertreter, welcher die De-fraudation bei der Filiale ill Prag ebenfalls entdeckt hatte, theilte der Direction der Kreditanstalt seine Wahr« nchmuug »lit. und uumittelbar nach Empfang dieser Mittheilung reiste der Direktor Putzler nach Troppau, um die Angelegenheit selbst zu untersuche,,. Bisher ist dcr Abgaug einer Summe von nahezu 230,000 fl. erhoben. Schindler selbst war der Verantwortung und der weltlichen Gerechtigkeit aus dem Wege gegangen, Dienstag benutzte er den Frühzug zur Fahrt von Troppau nach Vrün», und von dort setzte er die Neise nach Wien fort. In Wien langre er am 18. d. M. kurz nach 5 Uhr früh an und führte, wie bereits bekannt, in dem Hotel, in welchem er Absteigequartier genommen hatte, den Selbstmord aus, — (Mroßherzogiu Alice) Ueber die Ertrankung der Grohherzogin Alice, deren Beisetzung am 19. d. M. in Darmstadt stattfand, meldet die „Morning-Post" noch folgende rührende Einzelheiten: „Die früher verstorbene vierjährige Prinzessin Marie war das Lieblingskind ihres Gemals. des Großherzogs, und die Großherzogin scheute sich deshalb, diesem, der von der eigenen Krankheit noch angegriffen war, deu Tod der Tochter zn melden. Sie wünschte einen geeigneten Zeit punkt abzuwarten. Trotz der Wahl eines solchen schmerzte die Nachricht deu Vater so sehr, daß er, vom Kummer hingerissen, auf das Sopha zusammensank. Die Groß-Herzogin stürzte mitleidsvoll auf ihn zu, nmarmte und küßte ihn. Die anwesenden Hofdamen mahnten die Großherzogin an die Gefahr, Indessen war es bereits zu spät; dcr Krankheitsstoff war von Mund zu Mund gewandert uud bald forderte, er sein Opfer." — Der Herzog von Edinburgh kehrte am l8. d. M. au Bord der Panzcrsregatte „Black Prince" von Canada nach England zurück. Auf dcr Höhe von Spithcad wurde ihm vom Prinzen Eduard von Sachsen-Weimar die Kunde von dem Hinscheiden seiner Schwester übermittelt. — Die Uebersiedlung des Hofes von Windsor nach Osborne für das Wrihnachtsfest ist infolge des eingetretenen Traucrfalles verschoben worden. — Eine mit Trauer-raud versehene Extra-Ausgabe der „London Gazette" ordnet eine scchswöchentlichc Hoftrauer und eine dreiwöchentliche Landestrauer für die dahingefchiedene Großherzogin von Hcsseu-Darmstadt an. — (Humboldt-Denkmal.) Die iu Samt-Louis (Missouri) erschciucnoe „Westliche Post" briugt in ihrer Nummer vom 25. November eine Beschreibung der am 24. desselben Mmmts erfolgten Enthüllung des Hnmlwldl-Delltmals im Tower Gruve-Park zu Saint-Louis, aus der man mit Freude, entuimmj. daß dieselbe fich zu einem großartigen Fest gestaltete, welches des berühmten Namens würdig war. dcr nun durch ei» Erzstandbild' iu einem der besuchtesten Parks von Saiitt.Lonis Deutscheu wie Amcrikaucrn nähergebracht ist. Eiu Bürger dcr Stadt, Henry Shaw, dem diese bereits eine Reihe von großartigen Stiftungen verdankt, hat ihr sin Staudbild Alexander v. Humboldts zum Gescheut gemacht — ein Kunstwerk ersten Ranges, das den Ruhin Ferdinand v. Millers, von dcm es sowol modcllicrt als gegossen ist, ein für allemal fest begründet. Mit diesem Humboldt hat er seinen Shakespeare, der jenem so charakteristisch gegen-übersteht, uoch übertroffen. Alexander u. Humboldt ist iu der Frische und Kraft des jugendlichen Manucs-altcrs, iu der kleidsame», aufs geschickteste verwertheten Tracht jener Zeit, rückwärts an einen Baumstamm ge-lehnt, über deu sein Mantel gefallen ist, und mit einer Karte iu der Hand vom Künstler dargestellt. Die drei Basreliefs des »vockels zeigen links eine tropifche, rechts eine Gebirgslandschaft nnd auf der Rückseite den Kopf Henry Shaws. Die Platte au dcr Westseite trägt die Inschrift „Alexander von Humboldt", der Kopf Henry Shaws auf der Ostseite ist von folgenden Worten nm-gelien: „In donor ui' Ulk; molit kClwmMuoä tnr-volwr ol UÜ8 or l,rn> otliLr Ä<>6 ßrvcwä dv üvM'V 8lllnv.« fokales. — (Kaiserliche Svrudc.) Se. Majestät der Kaiser haben den an, 4. d, M. durch Brand verunglückten Bewohnern von Nadaineseln im Adelsberger Bezirke eine Uuterstützuug von 300 fl. zu spenden geruht. — ( Geheimrathswürde,) Sr. Excellenz dem FML Stefau Freihcrru v. Iovauovic, Stellvertreter des tommandicrcndeu Generals und Chefs der Landesregierung von Bosnien und dcr Herzegowina, wurde die Würde eines geheimeu Rathes vcrlieheu. — (Verleihung militärischer Auszeichnungen.) Aus der grstern offiziell Verlautbarten dritten Verlcihungsliste militärischerAuszeichnuugcu au Angehörige der t. k, Occupationsarmec theile» wir auszugsweise die Namen der nachstehenden dccoriertcu uud belobten Offiziere uud Mannschaften mit: Es erhielten deu Orden dcr eisernen Krone dritter Klasse mit dcr Kriegsdccoratwu: Obcrlieutu. Victor Sonklar Edler v. Innstädtcn dcs Tiroler Jägerregiments, Major Hugo Edler v. Klobus des 19. und Hauptm. Amvros Mras des 33. Iägerbat.. j Major Audreas Korn und Hauptm, Joses llzapp des 12. Art.-Regts.; - das Militär-Verdienftlreuz mit der Kriegsoecoratiom Oberstlirutn. Johann Ritter Khoß von Kossen und Sterncgg, die Hauptleute: Hugo Bolzano Edler v. Kronstätt. Alois Pawliczet und Alois Hilber. Neservelieutn. Adolf Wagner. Licutn, Fevor Bamberg nnd Hauptm,-Rechnnngsf. Georg Mischicr des 7,, Hauptm. Diego van der Hopp und Oberlicutn. Anton Pöll des 19., Hauptm. Josef Donhauser und Lieutn. August Mn-tiegta des 33. Iägerbat., Lieutn. Karl Obermüller des 12. Art.-Negmts.; das goldene Verdieustkreuz mit der Krone: Regimentsarzt Dr. Johann Schiffrer; ^- die Allerhöchste belobende Anerkeunuug : die Oberlieutenants -Karl Freiherr Schueider v. Arno und Alois Zobel deS 7., Anton Püchler, Gcorq Szcmän uud Reservelieutn. Gcbhard Fischer des 19., Reservelieutn. Fero. Krüzner des 33. Iägerbat., Oberlieutn. Martin Rustic vom Ar-tillericstabc und Lieutn, Peter v, Mirkovic des 12, Art.-Negmts. — Im Manns «Hafts stände wurden verliehen: vom 7. Iägerbataillon: die silberne Tapferleits-medaille erster Klasse den Oberjägern: Simon Pichler und Johann Franz; dem Zugsführer Johann Truppe, dem Unterjäger Michael Picet und dem Jäger Johann Burger; die silberne Tapferkeitsmedaill? zweiter Klasse: dem Offiziers-Stcllvcrtreter Leopold Petschar, den Zugsführern: Michael Maier, Johann Wasuig. Florian Wirk und Johann Smerdel; den Unterjägern: Anton Torkar und Elias Haslacher, dem Patrouilleführer Ru» pert Jordan, deu Jägern: Mathias Pisclz und Jakob Lipold; — die belobende Anerkennung wurde ausgesprochen : den Ofsizicrs-Stellvertretern: Johann Frant und Leopold Petschar; deu Oberjägern: Albert Po-gatschnigg uud Simon Pichlcr, dem Batailloushornisten Johann Moranc, dem Zugsführer Johann Stakul; deu Unterjägern Johann Monfreda, Michael Saic und Lutas Rechbergcr; den Patrouilleführeru: Mathias Sredotnjat, Barthola Iuvan, Johann Niedler und Anton Govetar; den Jägern: Joses Kuvucic, Josef Mervar, Felix Fe< lician, Anton Samc, Iofef Müller, Iatol) Godec, Ferdinand Neubauer uud Johann Gollc; den Kompagniehornisten Mathias Blasto nud Anton Sejmic. — Vom 19. Iägerbataillon: Die silberne Tnpfer-keitsmedaille erster Klasse: dem Offiziers-Stellvertrcter Josef Golob; — die silberne Tapfertcitsmedaille zweiter Klaffe: deu Untcrjägern: Franz Marout und Ignaz Urvais, dem Bataillonshornisten Iofef Nußdorfer; deu Patrouilleführeru: Autou Pint. Franz Marentic und Johann Zalosnik, uud dem Kompagniehoruisten Loreuz Luzar; — die belobende Anerkennung ocu Zugsführern: Iofef Cerar, Simon Krammer, Johann Nemec und Johann Nurmali; deil Unterjägcrn: Frauz Petsche. Nikolans Dragos, Franz Slovsa, Paul Madronic, Andreas Margoil und Iguaz Bucar; dem Patrouilleführer Josef Kopitar; den Jägern: Jakob Sprecher. Anton Kocevar. Frauz Stauta. Mathias Podlipez. Mathias Putz, Johann Iam^et, Johann IalSe. Martin Zablar. Johann Groß und Martin Bajda, — Vom /^3. Iäger-bata ill on: Die goldene Tapferkeitsmeoaille: dem Obcrjäger Franz Loyer; — die silberne Tapferkeitsliledaille erster Klasse: de:: Unterjägern: Anton Mayer und Vtichael Mihelic, dann dem Jäger Vincenz Weiniuger; - die silberne Tapferteitsmeoaille zweiter Klasse: dem Offiziers-Stellvertretrr Karl Tworschak; detn Obcrjäger Franz Strohmayer; deu Untcrjägeru: Andreas Sivic, Jakob Levstrk und Frauz Schullcr; — die bklodende Anerkennung den Patrouilleführern: Karl Keinbacher, Lambert Stahl und Jakob Scherian; den Jägern: Io Han,! Curt, Augilst Iuravec, Dominit Scidl. Michael Schuh, Mathias Drnsler, Johann Benedict, Ialob Hintersteiucr, Leopold Graf, Johann Krischc, Pius Wohl-wang und Johann Suhadobnik. — (Betheiluug dcr Iäger-Reservistru.) Die in Laibach am 20. d. M. um 5 Uhr morgens un« erwartet erfolgte Ankunft des zweiten Transportes von Reservisten des 7. und 19. Feldjägerbataillons sowie dic rasch durchgeführte Abrüstung dieser Mannschaften hat deu Magistrat in die Unmöglichkeit versetzt, die Angekommenen nach den Intentionen der Bürgerschaft uud dcs Gemciuoerathes iu ähnlicher Weise wic die vorangegangenen Transporte augemessen zu bewirthen. Der Magistrat hat daher die für diesen Fall vom Gemeinde-rathc ausnahmsweise gestattete Bctheilung der Mannschaften mit je Einem Gulden in Silber in der Weise durchgeführt, daß derselbe für 226 Mann des 7. Jäger-bataillons und für 191 Mann des 19. IägerbntnillouK den löblichen Reserve-Kompaguietommandeu zusammen 419 fl, iu Silber mit der Bitte übergebe» hat, diese Vcgrüßuugsgabe an die rückgckehrtcn lieben Laudsleute mit der Versicherung der wärmsten Sympathien der Laibacher Bevölkerung zu vertheilen. — (Kind ergartenfest.) Im hiesigen Mädchen-institute der Fräulein Victoriuc uud Gabriele Rehn (Fürstenhof. I. Stock) findet heute von 5 bis halb 7 Uhr abends ein Kindergartenfest statt. — (Ein bescheidener Wunsch) Aus dem Publikum kommt uns eine Befchwrrde zu, deren motivierte Berechtigung wir auf Grund persönlicher Anschauung nur bestätigeu können, uud der wir daher nicht anstehen, an dieser Stelle Ausdruck zu gebeu. Sie betrifft den Zugang zum Laibnchcr Stadtpostamte, Das- 2466 selbe gehärt bekanntlich zu den, namentlich um die Weihnachts- und Ncujahrszeit besuchtesten Aemtern, und dürfte es gewiß nur wenige Häuser in Laibach geben, deren Flur tagaus tagein von so vielen, oft noch dazu schwerbcpackten Personen betreten wird, und doch läßt gerade der Zugang zu diesem Amte sehr vieles zu wünschen übrig. Abgesehen davon nämlich, daß die steinerne Treppe am Hauseingange durch den Zahn der Zeit bereits stark verwittert, ja am Nande schon ganz ausgezackt und oft auch vereist ist, befindet sich auch das Trottoir längs des Postgebäudes zur Winterszeit zumeist in einem arg verwahrlosten, für jeden nicht sehr behutsam auftretenden Passanten geradezu sicherheitsgefahrlichen Zu< stände. Angesichts des äußerst regen Verkehrs, der sich im Laufe dieser und oer nächsten Woche daselbst con-centrieren dürfte, glauben wir daher nur einen sehr bescheidenen und leicht erfüllbaren Wunsch auszusprechen, wenn wir um eine sorgfältigere Neinhaltung und Bestreuung des Trottoirs und — gelegentlich — auch um eine Neuherstellung der sicherheitsgefährlichen steinernen Flurtreppe ersuchen, umsomehr, als von den vielen, dem löblichen Postamte zur Verfügung stehenden Amts« dienern gewiß leicht einer oder der andere mit der Arbeit betraut werden könnte, ein- bis zweimal des Tages Spaten und Streuschaufel zur Hand zu nehmen. Ein gebrochener Fnß oder ein verenlter Arm weniger werden diese geringe Mühe reichlich aufwiegen. Es ist dies übrigens ein Mahnruf, den wir an die Gesammtheit der p. t. Laibacher Hausherren richten; daß er nicht nnzeitgemäß ist, davon kann sich jeder durch einen Rundgang in unserer Stadt überzeugen. — (Sturz aus dem Schlitten.) Gestern um halb 12 Uhr mittags stürzte ein Schlitten, in dem sich ein hiesiger Kaufmann, Herr I. P., mit seinem Kutscher befand, in der Barmherzigcrgasse um. Herr und Kutscher wurden ziemlich unsanft aus dem Schlitten geschleudert, beschädigten sich jedoch glücklicherweise nur leicht und setzten, nachdem das Pferd inzwischen zum Steheu gebracht worden war, ihre Fahrt wieder fort. — (Vorspannspreis für Krain.) Der Ge-sammtvergütuugQprcis für ein Vorspannspferd und ein Kilometer ohne Unterfchied des Geschäftszweiges und des Vorspannehmers wurde für Krain für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember 1879 mit neun Kreuzern festgesetzt. —ä. (Thcate r.) Donnerstag gelangte zum Vortheile des Herrn Ehrlich das fünfactige Volksstück „Die Tochter des Brandstifters" von I. K. Tyl, deutsch bearbeitet von I. Koccl. zur Aufführung. Das Theater war leider nicht so gut besucht, wie wir es im Interesse des äußerst verwendbaren, begabten und strebsamen Schauspielers gewünscht hätten. Das Drama ist im uoltöthümUchen Tone gehalten und enthält manche guten Ideen, allein die technische Entwicklung der Handlung weicht zu seinem Nachtheile von den maßgebenden Kunstregeln ab, indem sie nicht so sehr aus dem Charakter der Heldin des Stückes, als vielmehr aus verschiedenen Ncbennmständcn uud Zufälligkeiten hervorgeht nnd der dramatischen Einheit sowie des consequcnten Ineinandergreifens der Szcnen entbehrt. Einzelne Situationen sind nngenügend motiviert und erscheinen unklar, andere greifen zu sehr in die reale Wirklichkeit und lassen den verklärenden Schimmer der Idealität gänzlich vermissen. Das Ganze macht einen nicht unangenehmen, aber etwas rohen Eindruck. Die Charakteristik ist plastisch und verräth ein gewisses Talent, der Dialog in der deutschen Bearbeitung zeichnet sich durch Klarheit und Einfachheit aus, ohne trivial zu werden. — Die Ausführung ging recht klappend uonstatten und erzielte oftmaligen, lebhaften Veifall. In erster Linie elccllierte Frl. Solmy durch ihre einnehmende und rührende Wiedergabe der Titelrolle. Herr Kocel spielte den „Brandstifter Saitner" vortrefflich und that sich durch Wahrheit und Markigkeit der Gestaltung hervor. Herr Waldburger (Anton) erfreute uns wieder einmal' mit einer gemäßigten und natürlichen Darstellung. Fräulein Meyer (Anna) und die Herren Arenberg (Sprotter) nnd Friedmann (Pluto) wirkten recht erheiternd; Fräulein Langhof (Agnes Holzinger) outrierte bei sonst vorzüglicher Charakterschilderung die ohnehin widerliche Trinkszene, und der Benefiziant Herr Ehrlich (Todten-gräber) wurde mit freundlichem Applaus empfangen und erzielte besonders in der Erkennungsszene mit seinem Sohne (Direktor Ludwig) eine ergreifende Wirkung. Neueste Post. Wien, 21. Dezember. Das Abgeordnetenhaus nahm die Verlängerung des Wchrgesehes an. Der Antrag, am Beginn der nächsten Session eine neue Vorlage einzubringen, und die Resolution über die künftige (Hrmöglichung einer Herabminderung desHeeres-aufwandes wurde ebenso wie das Rckrutencontingent für 1879, der deutsche Handelsvertrag mit dev Pacher-schen Resolution betreffs des Appreturverfahrens, und der Entwurf bezüglich der Vorkehrungen betreffs des italienischen Handelsvertrages ohne Debatte an« genommen. Prag, 21. Dezember. FZM. Baron Philippo-vich erschien gestern im Rathhause, um dem Bürgermeister für den ihm seitens der Stadtvertretung be reiteteu Empfang zu danken. Budapest, 21. Dezember. Das Unterhaus nahm den deutschen Handelsvertrag an, der vom Handels^ minister und von Tisza befürwortet wurde. Das Oberhaus nahm den Rentengesetzentwurf an. Pest, 21. Dezember. (Frdbl.) Großes Aufsehen erregt hier der Selbstmord des Advokaten Alexander Oswald, der gestern abends erfolgte. Oswald verwaltete die Blastovich'scheil Häuser und hatte bedeutende Verlassmschaftsabhandluna/n. Großc Abgänge an Geld sind constatiert. ' Doboj, 21. Dezember. (N. fr. Pr.) Der Oberlieutenant Iatsic Ritter v. StavelwwKaiserswehr, wel< cher auf eincin kleinen Savedampfer die schwierige Expedition gewagt hat, die Vosna von ihrer Müi^ dnng aufwärts zu befahren, ist hente vormittags um halb I I Uhr glücklich hier eingetroffen. Rom, 21. Dezember. In der gestrigen Sitzimg der Deputiertenkammer kündigte Deprctis die Neubildung des Kabimti an und erklärte, er könne für den Augenblick nicht ein vollständiges Programm entwickeln, man kenne die neuen Minister, welche ihren hier bereits verkündeten Prinzipien treu bleiben werden. Depretis bezeichnete nichtsdestoweniger sofort einige Punkte des ministeriellen Programmes; solche sind: Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung durch feste Anwendung der in Kraft stehenden Gesetze nnd die Vorlage von Entwürfen für den Ban von Eisen-bahnen. Das Ministerium wird die Abschaffung der Mahlstener aufrechterhalten, das finanzielle Gleichgewicht herzustellen suchen und eine ausgedehnte Wahlreform vorschlagen. Der Finanzminister legt ein provisorisches Budget für zwei Monate vor, fnr welches er dir Dringlichkeit begehrt, die von der Kammer bewilligt wird. Im Senate gab Depretis ähnliche Erklärungen ab. London, 21. Dezember. Die „Times" melden aus Philippopel vom 20. Dezember: Fürst Dondnkoff erließ ein Circular, welches allen russischen Beamten einschärft, der von der ostrumelischen Kommission eingesetzten Finanzverwaltllng thätigen Beistand zn gewähren, feindselige Kundgebungen zu verhindern nnd der Bevölkerung verständlich zu machen, daß die Kommission nur zum Wühle des Landes wirke. Die Kommission votierte Dondukoff ihren Dank. Calcutta, 20. Dezember. (Offiziell.) Es wird bestätigt, der Emir von Kabul sei nach Turkestan geflohen und Iakub Khan frei. Der Emir hatte in Kabul fast ganz seine Autorität verloren. Die Soldaten desertierten. Telegrafischer Wechselkurs vom 21. Dezember. ,^ ^Pier-Reute 61 50, - Silbec.Nen'.e «2 65 - 'f°^ Reute 7250. — 1860er Staais-Anlehen 113 50. - Van!-Ac>" 785. — Wedit-Actien 218 50, — London 117—. T'l?" 100 05, — ss. k. Münz. Dnsaten 5 60 - 20.Franlen>HtM 9 35'/,- - !W Neichsmarl 57 80. ___^ Kandel md VolkömrUchaMies. liaibach, 21. Dezember. Auf dem heutigen Markte s'^ erschienen: 4 Wagen und 2 Schiffe mit holz (16 Kubikmeter Durchschnitts-Preise.____^. --------------Msr^i^--------------'M: K Weizen Pr. hettoli« —'— «j44!Vul54 ^ halbsrncht „-------5 70'Kalbfleisch „ ^^^ Heiden „-------4 60 Schweinefleisch „ —^"^ Hirse „ -------4 72 Schöpsenfleisch „ -"'"^ Kuturuh „ ------ 4 72hahudel pr. Stücl --^ ^. Erdäpfel 100 Kilo 3-----------Tauben „ - u ^ Linsen pr. heltolit, 7-----------heu 100 Kilo (alt) 1 °^ ^ Erbsen „ 7 50—-Stroh „ . . 1"« Fisolen „ 7 50-------holz, hart., pr.uier „ Rindsschmalz Kilo — 92 - ^ Q.'Meter ' ^ g^ Schwciueschmalz „ —80------> -weiches, „ ^""<,^ Speck, frisch ., — 58-------Wein, roth., 100 Lit. -^ A^ — geräuchert „ — 72 ~ - - weißer „ ^^^ Angekommene Fremde. Am 2l, Dezember. ., ^ Hotel Stadt Wien. Fabcr, Forstmeister, wottschee. — ^""^' Viach und Stein. Ksltc., Konschegg, k. t. Oberlieut., Wien- SulM). Hofralhsaattin, Pola. ^ ^ Baienscher Hof. Melchcr Georg und Welcher Joses, u°" tantcu. Tirol. — Schnull), hdlsm., Trevisu. «^l, Sternwarte. Ja». Mlalar, hdlsm. nnd Glicha sammt il St. Veit. — De Ziori, Jurist. Nien. «^ Hotel Elefant. Pichler. Agram. Angmcicr, Gmz. ^^5, stein, Wien. — Wohin.;. Verwalter, Nasscnsuß, ^ ^Xai'j. Äat.-Hornist, Laibach. — Hcrain, Ingenieur, Prag, ^ ^" hdlsm.. Villach. Lottozichungcn vom 31. Dezember: Wien: 15 72 «2 22 07. Graz: 39 01 22 42 21. Thäter. ,„ heute (gerader Tag) einmaliges Gastspiel des 3"- "Aris"' u, Iscr vom Landestheater in Linz: Fern a stve-H v»ü Sittenbild in 4 Acten von Victoricn Saroou. ^ Eduard Mauthucr. Meteorologische Veobachtunaen in ^aib^> ° "k N N ' N ih ^ 7U.Mg. 721 . 7!i7«! — 4 6 SO. schwach Nebe» ^ ^^ Den 21. morgens Ncgen, tagsüber dichter Sch«A t,ich^ 22, morgens trübe, dann Aufheiterung, SonneüM 's. l)ft", Nebel. Das vorgestrige Tagcsiniltel der TemP"'""^" uu^ das gestrige -^ 1 :l", beziehungsweise um !l l)' u»" ^^^ dem Normale. ^-^----- Verantwortlicher Redacteur: Otto mar ^°"^^--^ MW" Für die Feiertage "^^ empfehle: feinen alten echte« Bunyaker Weißwein, u Liter 5>2 kr., .^ in Äuers Gasthauslokalitätcu M^M!" Uößl" in Lailluöl. ^^^s/>«^>vl ^l^t 'tt'ie». 2U. Dezember. (I llhr) Die Bürfe war von der Troppauer Defraudation uud ihren Cunscqucuzcn noch sehr ul Anspruch genoulUlcn, ins <)l)lseNl)^Vi(1)l. Kiffer des Schadens sich höher, als gestern uoransgcscht. herausstellte. Held W.i« Papierrente........6150 6160 Tilberrente........62 75 62 85 Volbrmte.........7265 7275 Lose, 1830........320— 324 - . 1354........10» 103 50 . 1860........113 30 113 40 . I860 (Fünftel) .... 12350 124' - ^ 1864........12375 13925 Una.. Prämien.Anl.....77 25 77 5l» Kredit-L..........16250 163- «udolfs-L.........Iü50 16 — Prämicnanl. der Stadt Nien 83 50 89 75 DonaU'Negulierungs.Lofe . . 105— 10525 Domänen'Pfandbriefe . . . 141 - 14150 Oesterreichijche Schahfcheine . 9750 3780 Una. 6pcrz. Goldrentc . . . 83 50 84 — Una. EiscnbahN'Aul.....99 - 99 25 Una. Schatzbons vom I. 1874 11480 115-Unlehen der Ltadtgemeinde Wien in N. V......34- 9450 Grunl»entlaftun«S'Vbll«atisnen. slieocrösterreich ......104 50 105 - Veld Na« Oalizien......... 8450 85- Siebenbürqcn....... 7350 7425 Tcmeser Vanat...... 75 25 75 7li Un„llrn.......... ?8 50 73 25 Actlen 00», Vaulcn. «el» War« Anglo-öslerr. Vanl..... 35 — 35 2l» Kreditanstalt ....... 216 50 216 75 Deposilenbans....... 160 162 - Kreditanstalt, ungar..... 20ii'75 209' - Nationalbar.t....... 782 - 784' - Unionbanl ........ 67 25 67 50 Verlehrsbant....... 99 50 100 — Wiener Vautverein..... 103— 103 50 «lctlen von Transport Unterueh' mungen. Gelv lvare Alföld.Nahtt .......114- N4 50 Donau-Dllmpfschiff..Ocsellschaft 485 - 487 — Elisabcth.Westbahn.....157 50 158 - Ferdinands.Nordbahn . . 2015-2017 — Franz.Iosevh-Bahn ... 126 126-50 Veld Waic Galizische Karl. Ludwig. Nahn 232- ^ 232 50 Kaschau-Oderberger Vahn , . 93 - 93 50 Lembcrg'Ezeruowi'yer Bahn . 122'— 122 50 Lloyo. Gesellschaft.....572—574- Oesterr. Nordwcstbnhn . . . 108' - 108 50 Äudolfs'Aahn.......114 75 11525 StaatSbahn........252 - 252 50 Südbahn.........6650 67 — Theiß.Nahn........186" 18? - Ungar.-galiz. Verbindungsbahn - 80 — Ungarische Nordostbahn . . . 114^,0 115 — Wiener Tramwau-Gesellsch. . 157 50 158 50 Pfandbriefe. Ma.üst.Bodenlreoitanst.(i.Gd.) 110 25 110 75 (i.Ä.-V.) 93 80 94- Nationalblll'.l....... W75 99 - Ung. Äodcntrcdit'Inst. (Ä.-V.) 94 50 94 50 Prlorltätü Dbligalianen. Elisabeth^B. 1. Em..... '>2 50 93 Ferd.-Nordb. in Silber , . . 103 25 I0!l 50 Franz.Ioseph'Äahn ... 8450 «475 '"> London, lange Sicht , - ^ ,. 4h 0" Paris.......... Geldiorten. «"d 7'go " Dukaten .... » fl. 59 lr. 5 st ,7 , NapoleonSd'or ^ ., ^" ', Deutsche Reichs- 7 >?.'' ' banlnolcu. . . 57 ., 90 „ d, ., ^ . Hilberziuldeu . . 100 ., 05 . "U « Krai.lischc Grundeiltlastuugs 0lüic;aN"^,^ Prioatnoi.eruna: <«cld ^" ^ /^ ^s^ .......«'^n«. Um 1 Mr 15 Minuten notieren: Pcw.errente 6150 bis 6160. silberrenn 62 75 oi5 «2 85 Votdrente ?<: Ul» vls ,--<.',. «>edit 216 25 bis 216 50 Analo London 11? 25 bis 11? 40. Napoleons 336 his 33? öNber 1000Ü bi.) 100,5