MbacherGMum. str. 94. Priinumeration^Plei«: Im 5, halbj. ft. ?.!»'. F'litaq, 2ä. April Insert« onsssebilh« bl» il» Zellen: l««l «v lr^ zem.Wl»., »m.fi.».«>: ung lltfunben hat. Wttelst Ihrer patriotischen Mitwirkung ist es ge-ungtn, durch unmittelbare Bildung der Rcichsvcrtre-^ll in einer den gegebenen Verhältnissen sich "Milßenden Weise dcm Neichsralhc die erforderet Unabhängigkeit zu verleihen und dadurch, unbc-^>adet der Sclbständilzscit der Bänder, die Einheit des "Ulchts zum entsprechenden Ausdrucke zu bringen. u< diesem Boden mögen sich nun alle Vollsstämme l«!. ^Nlteien versammeln, um im Geiste der Ver-^liung und in edlem Wetteifer an der Größe und ^hlt des Gesammlvaterlandcs und an der gedeihlichen Artbildung deS verfassungsmäßigen Lebens mit verölen Kräften zu arbeiten. Meine Hoffnungen und Pünsche verbinden sich mit den Ihren, daß dieses ^rl Oesterreich zum dauernden Heile und Segen '^chen möge. y>, Bemühungen, dem Königreiche Galizien eine t " i>tr Einheit und Macht des Gesammlstaalcs vcr- Mchr Erweiterung der Autonomie einzuräumen, ^"tn nicht zu dcm angestrebten Ziele geführt; in der lrufung tineS dem Lande Galizicn angehörenden ^Micdes in den Nalh der Krone wird jedoch dieses , ""'Mich einen Beweis fortdauernder Fürsorge cr-"Nnen. cv^us dem Gebiete der Iustizgcsctzgebung sind durch ^" eifrige Mitwirkung wichtige Resultate erzielt Refns"' ^"^ jahrelanger Arbeit ist es gelungen, die und ??" Strafverfahrens zum Abschlüsse zu bringen des 's ' dem Gcschwornengcrichtc unter Wahrung Wr/^ durch da» Staatsigrundgesctz zugewiesenen E^ ."^slrciscs eine seinen Fortbcstand verbürgende stht w "^ ^" ^^"' ^"'^ ^s" ^"^ anderer Ge-biltt?^^ ^"9 empfundene Bedürfnisse auf dcm Gc- c. °er Rechtspflege befriedigt, sch^n ^"" Würdigung der Bedeutung der Hoch-bti F' '".^ die Pflege der Wissenschaften haben Sic ^/-'"lichtung der Universiliitsbehörden sowie der lui" "Mion der Hochschulen für Technik und Bodcn- ^ ^thre Zustimmung ertheilt. d«r nn s patriotischem Sinne haben Sie die Hebung i^^llraft der Monarchie sowie die Ausbildung ^Entwicklung der Landwehr gefördert. 5«i '" «row Theil Ihrer Thätigkeit war der Pflege dib^l ""tlischllftllchcn und Vcrtchrsinteressen gc> Kittel ^"^tsondere sind durch Ihre Mitwirkung Itl^ ""b Wcgc geschaffen worden, um neue Schie-Weichta ""»en herzustellen und alle Länder des haflia Wohlthat dieses Verkehrsmittels lheil- "üti^.^^den zu lassen. Durch eine Reihe inter-b">ibel^ ,"°"räge hat der Post-, Telegraphen- und ^r^. kr!" mit dem Auslande eine wesentliche De?«a erfahren. — "Nd ^"fschwung des vollswirthschasllichcn Lebens blinde» s!'^ Zunahme des Staalscrediles geben ^tlun^>H°sl"""U auf die baldige und vollständige H."ng des Staatshaushaltes. ^aw«,^^ Verbesserung der pecuniären Laac des "^lich m!'" erforderlichen Mittel haben Sie im ^llvillin, ^ gewährt u»d mit wiederholter Be> "'ldlre,. «,". lur die Vermehrung dcr Einkünfte der U^'' sudelt ^^^ N""l,rn. ! ^Ni.t Ä"lbarem Herzen gedenke Ich der Theilnahme, ^ sch'Ner/s !^ ""»estammter Treue und Anhänglichkeit l bause l>/^ '^en und freudigen Ereignisse in Meinem Nur?"W h«ben. ^igen 3^^^ ^age trennen unS noch von dem groß- ?Acbu^°"^^le der Entfaltung aller Kräfte und hung s. ^r Industrie und Kultur. Ihrer Unter. '" es zu danken, daß Oesterreich dem fried- lichen Wettstreite aller Kulturvölker der Erde eine würdige Stätte zu bereiten vermochte. Unter günstigen Verhältnissen tritt das große Unternehmen ins Leben: der Friede Europas ist ungetrübt und Oesterreich nach allen Richtungen hin in erfreulichem Aufschwung begriffen. Mit dem frohen Ausblicke auf die gesicherte und gedeihliche Fortentwicklung unseres theueren Vaterlandes und mit dcm erneuerten Ausdrucke Meines laiscr» lichen Dankes und Wohlwollens erkläre ich die Session des Neichsrathcs siir geschlossen und entlasse Sie in Ihre Heimat." Se. t, und t. Apostolische Majestät haben die nachstehenden Allerhöchsten Handschreiben zu erlassen geruht: Lieber Fürst Nuerspcrg! Ueber Ihren Antrag ernenne Ich den Dr. Florian Zi cm iallowSti zu Meincm Minister ohne Portefeuille. Wien, am 21. April 1873. Franz Joseph w ?. AuersPerg m. p. Lieber Dr. Ziem iall o wSki! Ich ernenne Sie zu Meincm Minister. Wien, am 21. April 1873. Frauz Joseph m. ?. AuerSperg m. p. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. April d. I. dem Mini« sterialsecrelür des Neichsfinanzministcriums Alexander v. Mllsö die Truchscsfcnwürdc allcrgnüdigst zu verleihen geruht. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben auf Grund eines von dem Minister des laiscrl. Hauses und deS Acußcrn erstaltetei, aUecunterthämasttn Vorlragcs mit Allerhöchster Enlschlicßnna vom !3. April d. I. dem Aspiranten im HaoS-, Hof- und Staatsarchive, Piari» stcn-OrdcnSpricster Karl Schrauf dcr Titel und Nana eines ArchivSconeiftistcn taxfrei allcrgnädigst zu verleihen geruht. (9esetz vom R5. April «873, betreffend die Regelung dcr Bezüge der activen Staats» vcamtcn. Mit Zustimmung der beiden Häuser des Reichs-ralhes finde Ich anzuordnen, wie folgt: § 1. Sämmtliche mit Gehalt angestellte Staats« beamtc werden in 11 Nanp.stlassen getheilt. Bei dieser Eintheilung ist mit Beachtung der im Anhange zu diesem Gesetze enthaltenen Uebergangsbestimmungen vorzugehen und hat dubci ftrncr als Grundsatz zu gellen: 1. daß die Beamten der Gerichtsbehörden so wie überhaupt allc jene Beamten, deren DiälenNassc seit dem ."ii. Dezember 1867 im Wege der Gesetzgebung geregelt wurde, insofern nicht durch ein Gesetz eine Aenderung eintritt, in jene Rangsllasfcn eingetheilt werden, welche ihren bisherigen Diälcnllassen entsprechen; 2. daß dic Beamten der übrigen Kategorien dermalen durch die Regierung unter gleichförmiger Regelung des in den einzelnen Vcrwallungszwcigcn bestehenden Personal« und Gcdührenslandes einzureihen sind u"d daß die erfolgte Eintheilung mit dem nächsten Staals-voranschlage dcm Rcichsrathe zur Kenntnis zu bringen ist. Die bisher in die 12. Diälelitlassc eingereihlen Beamten sind in die 11. Rangsllassc cinzutb/ilen. § 2. Der Rang des Staatsbcamtcn bestimmt mit der im tz 15 dieses Gesetzes gemachten Ausnahme daS slusmah seiner Bezüge. H 3. Die syslcmmäßigcn Bezüge bestehen: ü) in Gehalten, dann d) in Functions- oder Activl'tcilszulagcn. tz 4. Die uorqcschrielieile Dici'sllaxc so wie die Ein-lommcnstcuer ist nur von dcm Gehalte zu entrichten; hillaeaen ist auch nur dcr Gehalt zur Pension anrechenbar. ß 5. Für jcdc dcr vier obersten RangSllasscn werden die Gehalte nur mit einer fixen Ziffer, für jede der übriacn NangSllasscn mit drei Abstufungen festgesetzt. Die Beilage u. enthält das Ausmaß dcr Gehalte. § 0. Die Porrückung in den höhcren Gehalt derselben Rangellassc hat nach Verlauf von je fünf in dieser Rangsllassc vollstreckten Dicnsijahrcn zu erfolgen. § 7. DaS Ausmaß dcr Vczüge wird nach dem Nangc bestimmt (§ 2), welcher der Stelle zukommt, die der Beamte definitiv einnimmt. Beamten, welche nur Titel und Charakter einer höheren Dienstlategorie haben ober auf einem systemi-sierten höheren Dienstpostcn nur provisorisch ernannt sind, gebühren dic dcm Range dieser höheren Dienstessttllc entsprechenden Bezüge erst dann, wenn ihnen dieser höhere Dienstposten definitiv verlichen wird § 8. Die Versetzung aus einer geringeren Rangs-klasse in eine Höhcrc erfolgt im Wcgc dcr Ernennung. § !1. Für dic vicr obersten Rangstlassen wcrdcn die aus Beilage d) ersichtlichen FunctionSzulagen sy-stemisiert. § 10. Für die übrigen Rangsllasscn von der fünften abwärts werden die aus dcr Beilage o ersichtlichen, nach vier Klassen bemessenen ActioitätSzulagcn festgesetzt. Die dicscr Rangsllasscncinthriluna. zu Grunde liegende Bemessung der Bevölkerung hat auf Grund der jeweiligen letzten officieUul Volkszählung stattzufinden. Ueberdies ist die Regierung ermächtigt, einzelne Orte ausnahms-weifr aus dcr vierten in dritte und aus der dritten in die zweite Klasse zu versetzen. § 11. D>e bisher sür Wien und Trieft im allge« meinen oder sonst sür einzelne Kategorien systemisierten Quartiergclder, beziehungsweise Localzulagln, haben tünftiy, und zwar die ersteren mit dem auf den 1. Juli 1873 folgenden nächsten Fälligkeitstermine zu etitfallen. H 12. Icncn Beamten, wclchcn dcr Anspruch auf eine Naturcüwohnuns, und in Ermanglung derselben auf ein Quarticräquivalent zukommt, ist unter Belassung dieses Emolumeiltes die Activiläts- oder Functionszulage nur mit der Hälfte des jonst für sie entfallenden Be-lraglS zu erfolgen. Die vorstchenbe Bestimmung findet auf Minister-und Landeschefs so wie auf solche Beamte nicht Anwen» dung, welche ihres DienstcS wegen eine Amtswohnung beziehen müssen. H 13. Den Elcven, Aspiranten, Pralticcmten und Nusrullanten wird ohne Eilircihung in cinc Nangtzllasse in Absicht auf dic Ausübung ihres dienstlichen VcrufeS der Charakter von Gtaatsdeamtcn emarräumt. Die Eleven, Aspiranten und Pralticanlen dürfen jedoch et st nach einer einjährigen, vollständig befriedigen» den Probepraxis beeidigt werden, wclchc ihnen in die für die Pcnsionsbemcssung umcchcnbare Dienstzeit eingerechnet wild. Bezüglich der AuScultanten bleiben die bestehenden Vorschriften über die Anstellung und Beeidigung derselben aufrecht. § 14. Icncn Eleven, Aspiranten und Prakticanten, wclchc eine Höhcrc wisscuschaftlichc Vorbildung nachzuweisen haben, darf ein Adjulum jährlicher 5(X) oder . Aucrsperg in. p. Lasscr m. p. Banhansm. p. Strem ayr m. i'. Olascr m. z>. U n g c r m. p. Chlumccly m. p. PretiS m. z>. Horst m. p. Nichtamtlicher Theil. Dr. Florian ZmmMowsti wurde von Sr. l. und f. Apostolischen Majestät am 2l. d. zum Minister ohne Portefeuille ernannt. Ziemialkowsli ist am 27. Dez. 181? zu Vrzezowilll im tarnopolcr Kreise in Oalizien «eboren, dcr Sohn eines in cinem Ilsuiteninstitute bedienstelen Kochcs, absolvierte die UnivcrsilätSsiM lln in Lcmherss, cilangle im Jahre 1840 den Grad eines Doctors beider Rchlc, wurde 180? neuerlich von der Stadt Lembera in den Landtag, von letzterem 1807 in den RcichSrath und von dcr Landeshauptstadt Lcmverg zum Büraermei. ster gewählt. 658 Die wiener Blatter füllen infolge dieser Ernennung bereits an leitender Stelle ihre Spalten mit Erörterungen, die wir auszugsweise hier nachfolgend reproducieren wollen. Die „Presse" sagt: „Durch die Ernennung desjenigen hervorragenden Mannes unter den polnischen Landboten, welcher bisher das meiste Einverständnis mit der Verfassung spartet bekundet und aus seiner versöhnlichen Haltung niemals ein Hehl gemacht hat, ja in einer aufgeregten Epoche geradezu ein Märtyrer derselben zu werden Gefahr lief, will man wieder den verfassungstreuen Elementen in dem nordöstlichen Kronlande einen festen Stützpunkt bieten. Bei den unsicheren und schwankenden Zuständen, der Unklarheit des Wollens und der Ohnmacht des Könnens, welche die galizische Opposition so eigenthümlich charakterisieren, kann der feste Wille eines energischen ManneS, der sein Land und seine Leute kennt und entschlossen ist, Gesetz und Recht Achtung zu verschaffen, viel des Guten wirken ; namentlich dann. wenn in der einen oder anderen Weise verfassungsfemdliche Einflüsse der national orga» nisierten Oberbehörden neutralisiert werden." Die „Deutsche Zeitung" schreibt: „Dr. Ziemial. lowski ist durch und durch ein polnischer Patriot. Er hat sich in all seinem Thun und Lassen als solcher bewährt. In den österreichischen Verfassungswirren zeigte er zwar keine außerordentliche Consequenz und stand unter Belcredi in den Reihen der Vcrfassungsgegner. Allein von dem polnischen Standpunkte wich er niemals auch nur um eines Haares Breite >ch. Und er wird in dieser Beziehung wohl auch jctzt keine Wandlung durchmachen wollen. Geleitet von der Ueberzeugung, daß die nationale Existenz der Polen nur noch in Oesterreich gesichert werden kann, will er mit der bestehenden Thatsache der directen ReichSrathswahlen rechnen und seine Com-Patrioten dahin bewegen, daß sie unter leiner Bedingung daS czechische Beispiel befolgen und öffentlich die Preis-gebung des Reiches betreiben." Die „Tages-Presse" äußert sich: „Wir hoffen nun, daß mit der Ernennung des Dr. Ziemiallowsti zum Minister ohne Portefeuille, durch die Aufnahme eines Polen in das Cabinet der Ernst und der gute Wille an die Stelle einer Schcinpolitil getreten sind, und dies ist der Grund, warum wir dieselbe mit solch aufrichtiger Freude begrüßen." DaS ..Fremdenblatt" widmet der besprochenen Mi-nisterernennung einen längeren Artikel, dem wir nachstehende Stellen entnehmen: „ES gibt unter den Polen leine politischen Persönlichkeit, die sich wärmerer Sympathien in verfassungstreuen Kreisen zu erfreuen hätte, als Dr. Ziemialtowsli, der sich vor den meisten seiner Landsleute durch Mäßigung, Takt und liberale Gesinnung auszeichnet. Der neu ernannte Minister war nie ein schroffer Gegner der Verfassung und zeigte sich stets einem billigen Ausgleiche geneigt. Als Abgeordneter war Ziemial' lowski bemüht, seine Landeleute von extremen Schritten abzuhalten, und wenn er sich auch schließlich immer der Parteidisciplin unterwerfen mußte, so sorgte er doch dafür, daß der Weg zur Verständigung offen blieb. Dr. Ziemialtowsti wird ebensoweniu wie seinerzeit Graf Potocli seinen Landsleuten behilflich sein, gegen die Verfassung Concessionen zu erlangen. Er wird seine Stellung als specieller Vertreter der Interessen GalizienS nicht miSbrauchen, um die vetfassungSfeindlichen Tendenzen zu unterstützen. Er wird die ihm offenbar zugewiesene Ausgabe, eine reichstreue polnische Partei zu schaffen, mit ehrlichen Mitteln zu lösen trachten." Aus dem Leitartikel des „Neuen Frcmdbl." lassen wird die charalterbezeichnenden Sätze folgen: „Der Name des neuen Ministers hat in liberalen Kreisen einen guten Klang. Ziemialkowsli hat vom Anfange an die Verfassung als canstitutionclle Basis ganz und ehrlich acceptiert und bildete stets den Gegensatz zur sogenannten lralauer Partei, die bekanntlich stets ver-fassungsfcindlichen, reactionären und ultramontanen Tendenzen huldigte. Bekanntlich war es dieser Gegensatz, der ihn um sein Reichsrathsmandat brachte. Ziemialtowsti hat noch einen Vorzug; er ist ein kluger diplomatischer Kopf. Seine Schuld ist es wahrlich nicht, daß die Politik der Polen so jämmerlichen Schiffbruch litt. Auch hat cr sich stets als ein Freund der Bundes-genossenschaft mit den Deutschen gezeigt. Gefahren und Leiden sind die Schulc des Charakters, und Zicmial-lowsli hat diese Schulen fleißig und, wie man hinzufügen darf, mit Erfolg besucht. Gleich sein erstes Auftreten im Reichsrathe im Jahre 1867 zeigte, daß man es mit keinem der traditionellen Polen, mit keinem von jenen Iammerpolilitern zu thun habe, die nichts für sich haben, als das Unglück ihres Vaterlandes. Ziemialkowsli er« wies sich als ein Mann von Geist, von Einsicht und, wodurch er sich vor seinen Landsleuten ganz besonders auszeichnete, als ein Politiler von moderner Bildung. Als die Politik der Polen immer wirrer und wirrer wurde, verlor ZiemialkowSti alle Fühlung mit dem Reichsrathe, er genügte sich mit seinem lemberger Bürgermeisterposten und kam nur in die Rcsidcnz, wenn seine Pflicht als Mitglied des ReichSaerichtshofeS lhn Hieher berief. Für seine politische Ueberzeugung halte er ein Organ geschaffen, den „Dziennit Polbli", das zur Zeit, als daS gegenwärtige Regime den Anfang nahm, ja selbst schon zuzeiten Hohenwarts sehr energisch und entschieden für ein Bündnis mit der VerfassungSpartei eintrat. Wir beschränken uns auf das rein Thatsächliche, wenn wir constatieren, daß chm während seiner Wirksamkeit als Abgeordneter all seinc College«, all: bis auf etliche neidische Landsleute, die aufrichtigste Werlhschätzung und Verehrung entgegenbrachten und daß eS wohl als ein Ausdruck dieser allgemeinen Empfindung und zugleich als eine Anerkennung seiner Fähigkeiten angesehen werden mußte, daß sich Gislra seinerzeit, als er die innere Vcr-waltung leitete, alle wenn auch erfolglose Mühe gab, ihn für eine Sectionschefstellc in seinem Ministerium zu gewinnen. Ziemialtowsti ist ein Pole. und sein Eintritt in das Cabinet hat außer der persönlichen auch noch eine weittragende prinzipielle Seite. Zwar der Preis wäre nicht groß, wenn mit dieser Ernennung der Ausgleich mit den Polen zu erlaufen wäre. allein daran glauben wir eben nicht, vielmehr will es uns lieoünlen, daß diese Concession cist der Anfang weiterer Concessionen ist, die Ziemiallowslt noch zu erwirken haben wird. Immerhin ist es besser, wenn schon einmal ein Pole im Rathe der Krone sitzen muß, es ist ein Ziemiallowsli. Und der VerfassungSparlei ist es just auch nicht abträglich, wenn bei der Durchführung ihrcs Programmes, das ja nur auf die Einheit und Freiheit Oesterreichs abzielt, ein Nichtdeutscher, ein Pole an oberster Stelle mitthut. Zwar hat Ziemiallowsli leinen Anhang unter den Reichsrathsdeserteuren, desto größeren wird er aber im Lande finden. Alle staatlich gemäßigten, bürgerlich freisinnigen Ele- mente werden sich um ihn scharen. Er wird die Flagge bilden, die zum ersten male die österreichischen und po -Nischen Farben an einer Stange trägt. Er wird lpffem« lich der Führer sein, der seinen Landsleuten den Mg in den directcn Reichsrath zeigt, denn — und da« ist auch ein Tröstliches an der neuen Ernennung -^ Z^ mialkowsli wäre heute nicht Minister, wenn dcr M' dcrcintritt der Polen in den Reichsralh nicht heule M Gewißheit wäre." Reichsrath. 3tt Sitzung des Herrenhauses. Wien. 22. Npr'l- Se. Durchlaucht der Herr Präsident Fürst Ka" Auersperg eröffnet um 1 l Uhr 45 Min. die SiM Auf der Ministerbanl Se. Durchlaucht Herr Mi«>s^ Präsident Fürst Adolf i»luersperg. Ihic Excelled die Herren Minister Frcih. o. Lass er. Dr. Glasll' Dr. Unger, Dr. Banhans, Freiherr de Pnt'^ Dr. v. Stremayr, Ritter v.Chlumccty undO^ Horst. Nach Verificierung deS Protokolls der letzten s>^" < wird der Cinlauf mitgetheilt. Die jüngst vom Abgeordnetenhause beschloß Gesetzentwürfe gelangen zur ersten Lesung und u>ec° im abgekürzten Verfahren an die betreffenden EolNll" sionen gewiesen. . Ueber Antrag Sr. Erc. Freih. v. Hein wird °° Gesetz betreffend die Einführung des gerichtlichen ^' fahrens bei Streitigleiten aus dem Bcsta^ vertrage im Königreiche Dalmatien sofort in ^ rathung gezogen. Das Gesetz wird in zweiter und dritter Le!"" on dioc: angenommen. Die Gesetze betreffend die Herstellung einer M bahn von Ralonitz an die pilsen-priesener Bahn; «. betreffend die Herstellung eines Donau-Oder-S^ fahrlStanaleS werden ohne Debatte in zweiter und °' ter Lesung «n dioc angenommen. , Es folgt die zweite Lesung über die Abä»^ des LegalisicrungSzwangeS. Freih. v. H^> stattet den Bericht. An der Debatte nehmen ^ Graf Hantig. Freiherr v. Haerdtl, Friedrich Fürst l'' lcnstein, Graf Bclrupt, Se. Exc. Iustizministel ^ Glaser. Der Antrag der Commission, es sei übel gegenwärtigen Gesetzentwurf zur Tagesordnung "^ zugehen, wird angenommen. Die in Bezug all! ^ vorstehende Gesetz eingelangten Petitionen finden "" den eben gefaßten Beschluß ih,c Erledigung. ,^. ^ Hierauf gelangen mehrere Petitionen zur s"^ gung. Freih. v. Haerdtl berichtet im Nan't" / Eiscnbahncommission über eine Petition der ^ Gottfchee und der Marllgemeinde Reifn'^ Eisenbahn von Laibach-Karlstadt nicht durch das 5^^c thal, sondern durch das Gurlthal zu führel». .h. Antrag der Commission, diese Petition der Regies zutreten, wird angenommen. ^^- Parlamentarisches. ^ Die juridische Commission des Herrenhaus ^s über den Gesetzentwurf betreffend die Abändcc""" ^ LegalisierungSzwang.es ihre Berathu^ ^i«' schloffen und den Bericht vorgelegt. Wir entneh^" selben folgende Stellen: kleuittelon. Visela-Feier. Idria, 20. April. Unsere Bergstadt, wo der größte Theil der Gewohner nur im Dienste seines Allerhöchsten Bergherrn, Sr. l. u. k. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef, in seiner Existenz gesichert lebt, hängt nicht nur ehrfurchtsvollst und mit einer unverrückbaren Treue an der geheiligten Person Sr. Majestät, sondern sie begleitet und verfolgt auch alle Geschicke des gesammten Allerhöchsten Kaiserhauses mit der innigsten und uufrichtigsten Theilnahme. Hocherfreut war die Gergstadt Idria bei der Kunde von der bevorstehenden Vermählung der durchlauchtigsten kaiserlichen Tochter, der Frau Erzherzogin Gisela, mit Sr. l. Hoheit dem Prinzen Leopold von Vaiern. und mit vereinten Kräften bemühte sie sich, den Tag der das Kaiserhaus so sehr beglückenden Vermählung so gehoben wie möglich zu fei«ru. Schon am Vorabende erfreute unS die tüchtige Vergmusilbandc mit einem Zapfenstreiche. Nm frühen Morgen deS 20. d. M. ertönten weit hallende Pöllcrschüsse und kündeten dcn Beginn des hohen Festtages an. Um l.0 Uhr vormittag« begaben sich unter Pöllerschüssen und Begleitung der Musilbande sämmtliche Directionsbeamten und die uniformierten Bergleute mit der laif. Fahne und den bergmännischen In-siylnen in die Stadlpfarrlirche, wo sich auch die Stadt« yemeindcvertretnng, die übrigen Geamtcn-Dilasterien und ewe zahlreich« Menge Andächtiger eingefunden hatten, zum solennem Hochamte, bei welchem vom hochwürdigen Verrn Dechante unter Assistenz und bei gut besetzter Chormusil dem Allgütigen um glücklichen, ungetrübten Fortbestand dieses erhabenen Ehcbundes die inbrünstigsten Bitten geweiht wurden und welchen sich auch die Gebete aller anwescnden Andächtigen anschlössen. Nach beendigtem Gottesdienste gedachte man des Nllerh. Kaiserhauses durch Absingung der Voltshymne. Dieser hohen religiösen Feier folgte am Abende ein Freudenfest, und zwar durch Aufführung cineS Festcon-certeS im hiesigen Werlstheatcr, welches erst unlängst sehr geschmackvoll renoviert wurde und auf jeden den günstigsten Eindruck macht. Diese Stätte des geselligen Vergnügens war besonders diesmal von allen Stünden sehr zahlreich besucht; die Bühne selbst war sehr sinnreich mit verschiedenartigen frischen Blumen geschmackvoll decoriert und zeigte im Hintergrunde ein mächtiges Transparent, worauf in den österreichischen und bairi-schen Landesfarben glänzend beleuchtet die Inschrift prangte: „Gisela und Leopold" „Glück auf!" Fräulein Ulrike L. betrat die Bühne und sprach nachstehenden von Dr. Keesbacher verfaßten Prolog: Im FcstcSschmucke seh' ich uns're Vcrgstadt drangen, ES briugct frohe Kunde rings der Glockmschall, Und Freude glliyt, wohin ich seh', auf allen Wangen. Der hellen Freude froh Beginnen überall. Der Bergmann prunlct heut' in seinem besten Kleide, Er legt das Fäustel weg und fährt zur Onibc nicht; Vorsorglich schmückt das Mädchen sich mit dem Geschmeide, Die Tagesarbeit ruht, es ruht die schwere Pflicht. Ei» hoher Festtag ist fUr nns're Stadt erblilhct, Denn frohe Knnde tan, in nnser stilles Thal, Darob des wacker'» Bergmanns pochend Hera. erglühet, Wie wenn aus dnnllcm Schacht er schaut der Sonne Strahl. Ans unsres Kaisers Hause dringen Iubeltönc, Sie hallen fort durchö ganze grosze Vaterland, Es jubeln Ocst'reichö treu crgcb'nc Sühne, — Denn VaierS Prinz warb nm der ssnise, tochter Hand. Des Kaisers Tochter prangt in schöner Ingcudbllllhe, So anmuthsvoll, so schön, so rein, so mild. Die Treu' im Aug'. die Treue im Gcmillhc, Der edlen Jungfrau hochcrhab'neß schönes Bild. Sie hat dem edlen Filrsten ihre Hand gegeben .,. Und folgt mit Herz und Hand dem Manu der O"" Sie weiht ale liebend Weid ihr gauzcS Leben Fortan dem edlen fürstlichen Gemahl. Der Herzen stiller Bnnd, er ward geschlossen, Weil treue Liebe sich zu treuer Liebe fand; Dcn Bund der Herzen dieser Fllrstcnsprossen, Ihn segnet froh der Kaiser nnd das Paterland. Er soll aufs neu' die fürstlichen Geschlechter ei""'' An Edelsinn und Hcrrschrrtngend gleich, DcS Glücke« Sonne soll fortan bcschcincn DaS Voll von Baiern und von Oesterreich. Das Voll von Vaicrn trug das Glllck in unser Leben, Es gab das Schönste, was wir je geschaut, E« hat die edelste der Franen uuS gegeben. -^ Die Kaiserin, die Mutter uns'rcr Brant; D'rnm sch'n wir anch Gisela nllö entrücken Ins weite ferne Land, an fremden Herd, „drucke"' ' So wollen wir deu Schmerz in »ns'rer Vru>l " Ein solches Opfer ist des andern werth. D'rnm lasset frohe Iulicllicber klingen, . „.„! Nn nns'res Herrscherhaus^ stillem OM" ""°. " . O mögen uns're ScgcnSwilusche aufwärt« °l » , Und blllthcnreich der schöne Hcrzcuöbund grcc > ^g„ei,, D'rum lcht mit mir begeist'rnngSvoll dc" "" , Erklingen ihn in uns'ren Herzen tausend aa), ., Den Ruf. er z.emel heute allen LanbeSsoh'"- ggi.telsb»" Glllckauf der Braut! Hoch Habsburgs Hau«! v ^ Die Sprecherin entledigte si^ ^"/ihr"""" S wirtlich meisterhafter, überraschender ^l,c, ^a "^ Empfindung durchdrungener weihevoller ^ ^ „ iber auch die Anwesenden bis A ^ olk^e Vortrage folgende stürmische, mcht " "^^,, 2"° M bezeugte, welch rcichen Anllang °>c 659 . "Seit mehreren Jahren bildet die Frage deS soge-lil>, ^" ^'- ^^"" blilch die natürlichen Nachwir-Vink/s^^ Gesetzes werden die Erwerbsinteressen der Ziel z ber ^" ^"" geschädigt, als daß diese nicht sM ^m Anstrengungen gegen dieses Gesetz machen Nail!^ ^'^ Erhebungen gezeigt, ist es mehreren dieser ^ ^oren gelungen, in verschiedenen Kronländcrn ganze feinden und Corporationen zu den heftigsten Be-Mrden und Petitionen wider den LegalisierungSzwang "izurcgen. . Diese Petitionen und die Wünscht einiger Landtage wÜ ^ Abgeordnetenhaus bestimmt, mit einer Ma-"" von lxl gegf» 52 Stimmen eine Urt Compro-^° ^lschen dcr gänzlichen Aufhebung und der obliga» .Men Aufrechterhaltung deS LegaliesiruugSzwangeS zu Mußen. y Die Commission erkannte cS als ihre Pflicht, noch« H . 'n eine ernste Erwägung einzugehen." — Der ,.,^ ^cnhaustS geltend gemacht worden, und lommt zu "" Schlüsse: aun " ^ ernsten, unabweislich erscheinenden Erwä- cn ^l haben nun die Commission bestimmt, von jedem "lschlage zur Wiedcrabschaffnng oder irgendwie gearte« u Geschränlung des in Rede stehenden ttegalisierungs« ^^ges völlig Umgang zu nchmcn und speciell in Bc- ','khllng auf den heute vorliegenden Gcsetzesvorschlag mit Mclligem Beschlusse dem hohen Hause den Antrag zu l'tlltl, : „Das h. Herrenhaus wolle über den von Abgeordne-"^se beschlossenen Gesctzesvorschlag zur TagcSord-^bergehen." Politische Uebersicht. «aibach, 24. April. h. Die Eröffnung des ungarischen Reichstages t's^ nm 28. April stattfinden. Vis zu dem Ende Mai '°>gcnt>en Sesstonsschlusse sollen das Escomptebanlgesctz, lun ?^r Ändgct. das Colonistcnaesctz und die Rcge-d°k3 " Katasters, in der Herbstsession das große Eisen-oidV^' ^s Strafgcfctz und die Revision der Haus- V endigt werden. libers ^pecial'UntersuchungScommlssion " Berlin die ^ Eise,, b ahn.C oncessi onSwesen, schreibt lnit K^'^'"' 'st i" das Stadium der Verhandlungen dics.. "Anständigen eingetreten. Mit der Vernehmung wlrd das zweite Stadium dcr Untersuchung gleich» lall m ""l" den Zuhörern gefunden. Der laute Vei. ^ttf ss^ ^"°^ der schönen Sprecherin als auch dem >°cns 2^' "^°""°", cin MendelSsohn'scheö Duett. Bectho-^bel ^ '^ ^^' ^" Damenchor von Kücken u. a. m. lisin ^' ^ wurden diese durchgehend« mit großer Prä-l"n und sehr lebhaft ausgeführt, ^tn k ^"^wahl dcr Piccen war aber eine um Iltz.""^ »clungcne, als sich unter diefen auch ein im it'". bofconcerte z^ Wien produciertes Üieblingslied zllz.°"lchlauchtigsten Braut, die so liebe und schöne 3ll L ^"lh „Wohin mit dcr Freud?", welche von dem fllt,d "I°llne W. sehr lebhaft vorgetragen wurde. be-b'chl . ^""^ Festconccrt war ein Hochgenuß, und t"csie >.l "" ^ ^e Wahrnehmung, mit welchem In. " °'e Idrianer einer besseren Musik lauschen. l>tg ^ Leitung und das sehr gelungene Arrangement «s nwe """"" hatte Herr H, Pictsch übernommen; sich ^demselben für die aufopfernde Mühe. der er b°llen ondon wird nunmehr, nachdem auch seitens Englands die Befriedigung über diese Wahl ausgedruckt worden, als definitiv bezeichnet. Graf Arnim verbleibt in Paris. Baron Keudell wurde angewiesen, sich direct nach Rom zu begeben. — Die berliner Kaufmannschaft hat einen Protest gegen Lasters Aussülle über die Gör-sen.Institutionen beim Reichstage eingereicht. In dcr am 22. d. stallgefundenen Sitzung des englischen Unterhauses verlangte Eastwick die Mittheilung der aufKhiwa bezügliche« Correspondent Er hebt die beunruhigenden Forljchiille Rußlands hervor und vcrlangt eine enge Allianz mit Pcrsicn. Grant Duff antwortet ihm, indem er die Hoffnung auSspricht, dcr Besuch des Schah, dem eine herzliche Aufnahme gesichert sei, werde die besten Erfolge haben. Er leugnet, daß die Fortschritte Rußlands geeignet seien, Beunruhigung zu verursachen. Diplomatische Berichte aus Rom heben hcrvor, daß König Viktor Emunuelsich täglich durch einen Kammerhcrrn nach dem Befinden des Papstc« erkundigen lasse und daß letzterer von dieser Aufmerksamkeit des Königs sichtlich angenehm vcrührt worden sei. Die im Vatican accredierlcn diplomatischen Vertreter ziehen meist persönlich täglich Erkundigungen über den Msundhcits-zustand des Papstes ein; zur Audienz zugelassen wird seit Anfang dieses Monals tciner von ihnen. Der Car-dinal Bonaparte ist viel um den Papst. Der Finanzauswcis Spaniens vom 15. April zcigt für Ausgaben: 471,427 75l Pesetas, für Ein» nahmtl,: 59.316.427; das Deficit betrügt 412.111.324 Pesetas; dic außerordentlichen Einnahmen 200 Millionen. — Der „Moniteur Universe!" sagt, daß ein Conflict zwischen der spanischen Regierung und der Pern,a< uenzcommission ausgcbrochen sei; die Majorität dcr letzteren möcyle das gegenwärtige Cabinet durch ein conservatives Cabinet unter der Präsidentschaft ScrranoS ersetzen. — Die 400 Mann starlc C a r l i ste n b a n d e ÄarramotS wurde durch Freiwillige von Figucras u„d Ncgicrungelruppcn in die Flucht geschlagen. Die Bande Malos, wclchc daö Kloster Monlscirat in Grand setzte, wurde geschlagen, verlor Waffen u»d Leute. Nachrichten ausHavanna zufolge ist der General» caftitän Picttain dort eingetroffen. Die Bevölkerung empfing ihn schweigend. Er erließ cine Proclamation, worin er dic Truppen, das Voll und die Frewilligen auffordert, eine energische und entscheidende Anstrengung zu machen, um den Ausstand zu unteroruckcn. Der Ge-ncralcapilän vc> heißt dcn zur Ordnung zurücklehrenden Insurgenten volle Verzeihung und kündigt anderseits dcn im Aufstande vcrharrenüm unnachsichtige Bekämpfung an. Die holländische Expedition wur.de nach Pa< dang zurückbeordert. Man befürchtet neue Erhebungen auf anderen Punkten von Sumatra. Die M od oc < Indianer haben sich in den Höhlen südlich von ihrcr früheren Stellung befestigt. Die Truppen haben dcn Angriff begonnen. Ts wurden eilf todte und ein lebender Modoc-Indiancr aufgefunden. Man weiß noch nicht, ob die Modocs Gefangene gemacht haben. Die Colonisten verlassen das ttand. Wiener Weltausstellung 1873. (Schluß.) Die zweite Neuerung besteht in der Gründung eines Concurfcs für die Wertführer und sonstige Arbeiter von Verdienst. Man war in Wien der Mei» nui'g, daß, wenn die Gewerbetreibenden, welche zum Wohlergehen der geistigen und sittlichen Besserung ihrcr Arbeiter beitragen, allcs ttob verdienen, andererseits auch die Werliührer und Arbcilcr, die durch ihre gute Aufführung und ihr Bc.fpiel zum Gedeihen des Unternehmens und zur Eintracht dcs Personals in den indu-stricUen Anstalten beitragen, nicht Übergängen werden dürfen. Schon im Jahre 1840 wurde auf Anregung eines großen Fabrikanten, Herrn Spörlin. in Wien cinc Gesellschaft gegründet, wclchc alle fünf Jahre Preife für die Werlsührer und Arbeiter vertheilt, die sich besonders hervorgethan haben. DicscS Jahr soll der Concurs für diese Preise nicht nur für die Arbeiter Oesterreichs, sondern auch für die auswärtige« Arbeiter eröffnet sein. Wir sind niht so naiv zu glauben, daß die Vertheilung dieser Auszeichnungen dcn gesellschaftlichen AntanogiSmus verschwinden machen und überall die Arbeiter und Ar» beitgeber versöhnen werde. Wir wissen, wie zahlreich und hartnäckig die Gründe deS Zerwürfnisses sind zwischen jenen, die die Arbeit bezahlen, und jenen, die sie leisten. Es wäre lindisch, zu hoffen, daß man em? Formel oder eine Meihode entdecken tonntk, die älteste von allen ist die von Karl dem Großen im Jahre 800 gestiftete römifch-deulsche Kaiserkrone; ihr folgte 827 ore englische Königslione, 843 die deutsche und französische, 852 die lombardische, 888 die burgundlsch, arelalische, 1033 die norwegische, 1130 die sicilianische, 1139 die böhmische Krone, die Krone iu pkrtidu» von Cypern und Jerusalem. Als vierte Krone in der Anciennität folgte im Jahre 1000 die spanische, die polnische und ungarische in demselben Jahre, 1015 die dänische, schwedische, 1139 die portugiesische, 1701 die preußische, 1720 die sardini-fche, 1721 die russische, 1739 die erneuerte sicilianische, 1804 die österreichische, die bairifche, 1805 die wiirtem. bergifche, 180« die sachsische. 1814 die hannoverische, 1815 die niederländische, 1831 die belgrjche, 1832 die griechische, 1661 die italienische, endlich 1871 die neue Kaiserkrone von Deutschland. — (Doppel-Selbstmord.) Um 22. d. morgens entfernten sich dic beiden Töchter oeS Mechanikers und Photographen Johann Jaro in Wien, die 22jährige (5milie und die 19lährige Gabriele, auS ihrem väterlichen Hause (Wiedcn, Hauplsttaße 60) unter Zurucklassuug eines Schreibens, worin sie d,e Absicht, sich das i?eben zu nehmen, kundgaben. Am 22. d. abends wurden im dornbachet Walde, oberhalb dcr Rohrerhulte, zwei Mädchen vergiftet — mulhmaßlich mit Eisenvitriol — aufgefunden. Die Leichen wurden nach den PerfonSbeschreibungen, wilche der Polizei zur Verfügung si^dcn, als die der beioen un. glücklichen Schwestern agnosciert. — (Das französische Kabel) ist, wie aus New-York, 12. d.. gemeldet wird. gerissen. 660 — sGraz-raaber Bahn.) Heute den 25. d. wird die technisch-polizeiliche Prüfung der graz» »tt,H«7.,<>7 fi., Titel »U ,«,7»2"^ fl., Titel HO 5 ««>«><>«>« fi. . Berlin, 24. April. Im Herrenhaus^ l ssann die Debatte über das Gesetz betreff«" die Vorbildung der Geistlichen. ViSmarck "! die Behauptung zurück, daß Preuftcn Ita" zur Besetzung 3lo,ns eingeladen, und er s"s die Negierungsfeinde seien die Internal nale und der Ultramontanismus ^ Madrid. 24. April. Gestern "As. fortdauernder Tagung der Permanenzc«""^ siun Unruhen vor dem Kongreßpalast . Negierung beschloß die Assembl^eaufi""^ deren Fortbestand die Nuhe des Landes N fährde. Telegraphischer Wechselcurs vom 24. April. <ßßl>e! Papier-Rente 70-10. — Silber-Rente 7285, ^ Mic» Staats-Nnlehen 102 25. — Vanl'Actien 942. — 2«^'^,,,. 328 75. - London 109. — Silber 107 85. — K ^' Ducaten. — Napoleonsd'or 8'?1j. Angekommene Fremde. Am 23. April. ^, »«,!»> «>«s»«T. Erlach, Wrißenfels. — PriniojH M'. Billichgraz. — Peütavc, Semandl, Allcnmarlt. — ^N>e^ Trieft. — Graf Pace, Pettau. — Huber mit Frau! " Wien. — Zormanu, Coufterator, Obcrlrain. «eck>^ >»»««> »t»«>l HU«e«. W. l). Neckina, M. von ^A Wien. — Rob. v. Zicglaucr sammt ssrau, Brück. ^ Ml Varlhelmä, Kaufleute, Guttschcc. — Zellarz, Private, laibach. — Vrauue, Wottschcr. »»«»»»»«>»««' »>»l. Äichan, Geschäftsrcis,, Pest. Meteorologische Neöbüchlunge» in ^^ Z Zb-2 D« «« «ZZ 6U.Mg.! 723..U ^. 6.« ^ O. schwach Reg" 1^ 24 2„ N. 727,« > 6. O. mäßig ! Reg" M" 10 „ Ab. 730.48 4- ll.» O. mlißia Reg" . ..^- Regen anhaltend, anf den Alpen und in den U^. 2^ ncn Gegenden Schneefall. Starler Nilclschlag der ^z^ale. ^ Tllgesmtttel dtt^Wärme 4- 5 3', um 4 8' unter dcM " ^ Verantwortlicher Redacteur: Ia.naz v. Klei«""" ^^ >^H»»tVs'»<'?icki' W.'en, 23. April. Die Vürse war, ohne von pessimistischer Stimmung afficiert zu sein, doch auch keineswegs gilnstia. iufluencicrt, was zur Folge halte,, b°b "A5. <omünen-Psandbriefe zu 120 st. ». W. in Silber . . 117.— 117.50 ». Gr»»dentlastuug«-Vbliaationen fur 100 ft. Geld Ware Vvhmln .... zu b p«t. 94 — 95.-Oalizien .... » b » 77.75 78.50 siiederöfterreich . . , 5 . »4.50 95.-0ber»sterrtlch . . » b . 90.— 91.-Siebenbürgen . . » 5 » 77.— 77.75 Steiermail ... » b >. 90.— 91.— Ungarn ... » 5 » 79 — 80.— «1. «nde»e öffentliche Aulehen. _ Geld Ware D«n