J?Qf0o(isc0e-irii5Sions- 'ZeifscOrisC 6er Sößne Bes 0(gst. flencnS i)esu. Orflan iitsITlarini -Derem furftfrifto Erscheint monatlicb einmal und bortet jährlich mit Vortzusendung 2 K — 2/Ihk. — 3 Frankem Missionshaus Milland bei Briten, Tirol. 'ill® Briefkasten becpebahtton. W W An mehrere. Ueber beiliegenden Zettel brauchen Sic nicht zu erschrecken; es kann ja jedem passieren, ans die Einsendung W Betrages zu vergessen; zn diesem Zweck liegt auch ein Postscheck bei. M. D. Betrag dankend erhalten. Hoffentlich studieren die beiden Knappen fleißig. Eine Hanpt-Bedingung der Aufnahme unter unsere Zöglinge ist: fleißig und brav sein. — D. L. und G. M. in M. Hoffentlich Iverdet Ihr samt andern den „Stern" auch int nächsten Jahr wieder bestellen, obwohl nun ein anderer Redakteur ist. Ihr tut es ja um der guten Sache willen. Gruße an alle, besonders Marienkinder, zum 8. Dezember. - F. M. in B. Auch heuer wird ohne Zweifel das Christkind wieder zn Ihnen kommen und etwas für unser Missionshaus einlegen. Sie können cs mit Postanweisung oder Begleitadresse senden. — Bk. R. in I. Du laßt nie von Dir >vas hören. Alles verraucht. Nimmst den „Stern" wieder? — N. 4060. Selbstverständlich können Sie den „Stern" auf zwei oder mehrere Jahre voraus bezahlen; Sie ersparen sich und uns die Arbeit. — P. P. B. Schleisnummer ist die Zahl, die auf der Adresse rechts oben steht; es ist notwendig, daß Sie bei allen Geld sendungen oder sonstigen Anfragen, die sich ans den „Stern" beziehen, die Schleif-11 um um angeben. Dazu ein Beispiel, das mir gerade heute zugestoßen ist, natürlich unter enteilt anderen Namen als der hier angeführte. Kommt da heute eine Postanweisung mit dem Betrag von Kr. 20.—; ganz wörtlich steht folgendes darauf: P. P. jz. B. Peter Perger): Für die Zeitschrift „Stern der Neger" neu eingezahlt, das übrige Almosen. — Auf dem Poststempel ist noch mit Mühe das Postamt Bozen zu entziffern und das ist alles, was darauf steht. Beim Nachschlaget! finden wir, daß nach Bozen drei Exem ^ plare gehen unter dein Namen P. P., nur sind die Straßen und Hausnummern verschieden. Ent scheiden töte jetzt selbst, wer von diesen drei Abonnenten die Kr. 20.— eingeschickt hat! Hätte er die Schlcifnummer angegeben, so wäre alles in Ordnung, wenn er auch nicht einmal seinen Namen angegeben hätte. IReöaktionsscöluB am 25. November 1905. Zur Be 1. Die Abnahme dieser Zeitschrift, solange eine ausdrückliche Abbestellung derselben nicht erfolgt, gilt als Abonnemcntsvcrpflichtimg. 2. Unter dem Titel Abonnemcntser-neu ernng werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zn beachten und sich zu vergewissern, indem sie unten nachsehen, ob derAbonne-mentsbetrag zn uns gelangt ist. 3. Einige Abonnenten, um nicht jährlich den Abonnementsbetrag für die Zeitschrift einsenden zu müssen, möchten wissen, welche Summe genügt, um lebenslänglich auf den „Stern der Neger" acbtung! abonniert zu sein. Da nun der „Stern der Neger" 2 Kronen kostet, wurde die Summe von 50 Kronen bestimmt, um lebenslänglicher Abonnent des „Stern der Neger" zn sein. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er will, Beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen, er erhält sodann das elfte Exemplar umsonst, wenn er alle unter einer Adresse bezieht. 6. Auf die Zeitschrift „Stern der Nege r" k a n n noch i m in er a b o n niert werden; die bereits erschienenen Hefte werden n a ch g e l i e s e r t. Abonnements - Vom 26. Oktober bis 25. November haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 424 609 629 653 1465 1693 1727 1803 1831 Erneuerungen. 1892 2096 2163 2183 2187 2264 2269 2349 2406 2420 2465 2494 2755 3425 3485 3533 3697 4052 5633 5704 6219 6383. Gnben-Verzeiebnis x>om 7. In Kronen. Opferst»ck: M. Stadler Särns 5.—; R. Snhrladt 3.—; A. Ploncr 1.—; M. v. Makler bis 25. November 1905. samt Abonnement 5.—; A. Bayern 335.09 M. Freund 2.20; Johann Schertlcr 3.—; IN. Guggcnbergcr 5.—; Steinmayer 100.— fr —— ^ ÄStern DerTlmfrÄ sjnnjj Der Stern her IRßacr Me"tvorncl,mli* ml ll’lVyVL verZanterttützung JjjV/üL und Busbreitung der Missionstätigkeit der „Söbrte des (~lJlj=3 beiligtten Derzens Zesu" und sudbt Verständnis und werk-tätige Liebe des Missionsvverkes in Mlort und Schritt zu 1 ///lil 1 fördern. — Das Brbeitsteld dieser /Missionare itt der ////JU1 Sudan (Lentralatrika). |/i T 111 7S. .. ' ^>‘-V y’&jjrf die trobe Botschaft des Ibdles verkünden V* IRöm. to, 15. ofOonscOi: ■ missions W> ‘lelfstorift M 6ti56Dne öes fjlgst. Qmm Wj} orijii) he.'mnrlfn-Vfrrlii filrTtfriftn. 8 Der Stern der Neger Bis Mission sbaus/Ihilland bei Wriren (Uirol) heraus-gegeben. Kl(?3 Bbonnement ganzjährig mit Voltversendung 2 K 11 uff — 2 Mk. = 3 Franken. 1 // \\\1 Jj ______________________!__________!_____!__~i I I I I II m I I i I mi 'll I II I ..... Dett 12. Dezember 1905. Vlil. Zadrg. Bn unsere geehrten Leser. JBcim Iberannaben bes Jahresschlusses banken wir bcn geehrten Abnehmern unserer Zeitschrift für ihr bisheriges Wohlwollen und bitten, uns auch in Zukunft treu zu bleiben, bie ^Bestellung bes „Stern ber Neger" für 1906 burcb Etnscnbung bes JBetrages von Ikr. 2. - = fllMr. 2,- = Fr. 3,- recht halb erneuern unb uns neue Abnehmer zufuhren zu wollen. Mir brauchen unsere innige Mitte wohl nicht erst zu begrünben; es ist genug, wenn wir auf Merlin unb bann auf Mien hinweisen; besonOers in ersterer Stabt würbe bas Abonnement auf bie /Ihissicnsgeitlcbriften allen Freunben bes Missionswesens wärmftens ans Iherz gelegt. Durch bie ^Bestellung bes „Stern ber Neger" wirb ein bervorragenb katholisches Merk unterstützt unb zugleich ein österreichisches unb beutscbes Mnternehmen, nämlich bie Entwicklung unseres Missionshauses, worin Zöglinge unserer fbeiinat unb IRinber unseres 19ater= lanbes zu Missionäre» berangebilbet werben, wesentlich geförbert. Möge biese unsere herzliche Mitte bei unseren Lesern, unseren Freunben unb Wohltätern unb allen Jförberern bes katholischen Missionswerkes ein williges ®br ftnben! Mehufs leichterer Erneuerung werben wir mit nächster Nummer an unsere österreichischen Abnehmer einen Postscheck versenben. Die IRebaktion „(Bebet hinaus in alle Melt und predigt das Evangelium allen LDen sehen!" (nrwfc. xvi. 15.) IReöe des bocbw. P. Sab. Lebr F. s. C. gelegentlich der ersten allgemeinen /lbistionskeier ln Berlin am S. ©fetober 1905. 6er um diesen riesenhaften Plan auszuführen, war es notwendig, daß immer junge, kräftige Arbeiter in die Fnßstapfen jener traten, die nach der Last und Hitze des Tages zur wohlverdienten Ruhe eingegangen waren, uni) daß sie mit demselben Eifer und Geiste das abgebrochene Werk fortsetzten. Nun ist es gerade dieser beständige Zusammenhang, welcher die katholischen Missionen zu einem wirklich leuchtenden Merkmal der wahren Kirche Christi macht. Deshalb hatte P. Lacordaire Recht, wenn er einst begeisternd ausrief: „Das katholische Missionswerk ist das große und ewig sichtbare Wunder der Kirche." Und wirklich ist dieses Werk seinem innersten Wesen nach ein authentisches Zeugnis, niedergelegt für die Gottheit Jesu Christi: ein Zeugnis, das sich nur in der katholischen Kirche vorfindet, da sie allein unter ihren Merkmalen die Apostolizität mit auszählt: ein Zeugnis, wie es von dem göttlichen Heiland ausdrücklich verlangt toirb, da er in seiner Abschiedsrede au die Apostel ernsthaft betont: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der über euch kommen wird, und ihr werdet mir Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa, in Samaria und bis an die Grenzen der Welt." (Apostel-gesch. I. 8.) Allein diese große und schwere Pflicht erhielt als labende Beigabe ein neues Recht — das Recht der evangelischen Freiheit, ein Recht, auf dem die christliche Welt wie auf einem Fundamente ruht und das in seiner Macht die Schärfe des Schwertes und der Wissenschaft und überhaupt alle anderen Mächte weit überragt. „Das Wort des Herrn ist nicht angebunden!" ruft daher der Völkerapostel aus. (II. Timoth. II. 9.) Mau mag deshalb den Missionären verbieten, das Evangelium vom Reiche Gottes zu verkünden, sie werden antworten wie einst Petrus und Johannes dem hohen Rate: „Wir können nicht Fortsetzung und Schlich ] schweigen." (Cf. Apostelgesch. IV. 19.)—Und so ziehen sie denn hinaus, getreu dem Worte des Meisters: „Gehet hinaus in alle Welt und lehret alle Völker!" Doch was ist diese Lehre? Ich wende mich hier nicht an die Kenntnisse, die Sie aus dem Studium des .Katechismus bewahrt haben und tagtäglich durch die Erfüllung Ihrer religiösen Pflichten auffrischen: ich appelliere an Ihr historisches Wissen und an die Zeugnisse, welche^ Bücher, Broschüren und Zeitungen zu jeder L-tunde uns darbieten. Ich lade Sie ein, den Stand der Menschheit zu betrachten in jenem Augenblicke, als die ersten Missionäre auszogen. Wie tief mußte sie gefallen sein, wenn von ihren Besten der hl. Petrus schreibt: „Ueberlasseu ihren verwerflichen Gelüsten, sind sie voll von jeglicher Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, sittlicher Verkommenheit, Habsucht und Verschmitztheit; voll von Neid, Mord, Zwietracht, Betrug und Heimtücke: Ohrenbläser sind es und Verleumder: Feinde Gottes, aufgeblasen, stolz, hochfahrend, erfinderisch in liederlichen Dingen, rebellisch, wahnsinnig, ausschweifend — ohne Liebe, ohneTreue, ohne Mitleid." (Röm. 1.28 ff.) Ich lade Sie ein, die Lage der heutigen Völker zu betrachten, für welche das Licht des Evangeliums noch nicht aufgegangen ist, und Sie werden an der Beschreibung des hl.^Panlus auch nicht ein Iota abändern. Ich lade Sie etn, die Verhältnisse unserer eigenen Vorfahren, der so viel gepriesenen alten Deutschen, zu untersuchen und bann den Kräften nachzuspüren, welche unser geliebtes Vaterland zu der Sonnenhöhe seiner gegenwärtigen Kultur emporgetragen, und Sie werden gezwungen sein — nicht etwa durch die Phantasien und Anschauungen einseitiger Systeme, sondern durch die kalte Logik der Geschichte ähnlich wie der große Völkerapostel, der aus einem blutdürstigen Saulus ein zivilisierter Paulus geworden war — Sie werden gezwungen sein, sage ich, der Wahrheit die Ehre zu geben und dankbar anzuerkennen, daß durch das Evangelium Jesu Christi wir sind, was wir sind. Und so war es immer und überall. Gewiß, kein vernünftiger Mensch wird den Wert der außer dem wirkenden Faktoren in Abrede stellen; aber ebenso gewiß ist es, daß die moderne Gesellschaft nur in der Demut des Kreuzes die wahre Ursache ihrer heutigen Größe finden wird, eine Größe, welche auf der zivilen und sozialen Gerechtigkeit fußt, wie sie zuerst von dem göttlichen Heilande gepredigt wurde. Darum erstreckt sich die Arbeit des Missionärs nicht allein auf die Mitteilung spekulativer Wahrheiten, sondern auch ganz besonders auf die Uebermittelung moralischer und sozialer Prinzipien, uni seine Pfleglinge deren kostbaren Güter teilhaftig. zu machen. Infolgedessen ist es ganz unmöglich, als katholischer Missionär zu wirken, ohne zu gleicher Zeit für eine menschenwürdige Kultur den Weg anzubahnen. Ja, die dem katholischen Missions-Werk innewohnende zivilisatorische Kraft ist so groß, daß sie nicht nur unter den wilden Völkern als äußerst fruchtbringend sich erweist, sondern auch einen heilsamen Rückschlag auf schon kultivierte Nationen ausübt. Es kann kein Zweifel obwalten, daß Wissenschaften und Künste, vor allem Religionswissenschaft, Sprachforschung und Arzneikunde, so gut wie Ackerbau, Handel und Industrie für eine unabsehbare Reihe fördernder Kulturelemente, in deren Besitz sie wohl niemals sonst gekommen wären, den katholischen Missionen zum tiefsten Dank verpflichtet sind: und man darf daher vollkommen überzeugt sein, daß eine gründliche und unparteiische Kulturgeschichte der Welt zu gleicher Zeit eine Art Missionsgeschichte der katholischen Kirche sein wird, einer Kirche, die trotz aller Schmähungen allein den stolzen Titel führen darf — die Lehrerin der Völker zu sein. Und dürfte ich einen mehr theoretischen Beweis aus unseren eigenen Tagen liefern, so möchte ich an das Zirkularschreiben des Kardinals Simeoni, des damaligen Präfekten der Propaganda, vom 20. Oktober 1884 erinnern, worin er die Missionäre eindringlich auffordert, nicht nur den Namen Jesu Christi auszubreiten, sondern auch wirksam an dem Besten der Gesellschaft mitzuwirken, nicht nur den Fortschritt der Religion, sondern auch jenen von Kunst und Wissenschaft nach Kräften zu fördern. — Andererseits fühlt sich aber auch der Missionär manchmal verschiedenen Kulturfaktoren zum großen Danke verpflichtet und da möchte ich besonders die Erforschungsreiseu, die Handelskarawanen und vor allein die Kolonialpolitik zivilisierter Mächte hervorheben.*) Jedermann sieht nun leicht ein, daß in Hinsicht auf die beiden ersten der dem Missionär entspringende Nutzen lediglich von der religiösen Ueberzeugung und dem sittlichen Halt des Hauptes derartiger Unternehmungen abhängt. Verschieden jedoch liegt die Sache, wenn wir die Kvlonial-politik ins Auge fassen. Ohne indes aus das Nähere hier einzugehen, muß ich gestehen, daß — wenn ich die Erfahrungen der Geschichte und das bißchen, das ich mit eigenen Augen habe sehen können, an meinem Geiste vorbeiziehen lasse, es mir zur unanfechtbaren Gewißheit wird, daß die göttliche Vorsehung die Kolonialpolitik bei der Ausbreitung des Reiches Gottes als einen der wichtigsten Hebel in Bewegung setzt. Kehren wir für einen Augenblick zu den glorreichsten Tagen des alten Rom zurück. (Sine ganze Welt gehorcht dem gebietenden Winke des Kaisers. Seine Geometer messen die Erde und bauen Straßen für Roms Heere und Handel — so wenigstens dachte der Kaiser. In Wirklichkeit baute er seine Wege für die Apostel des Herrn. Und seltsames Schauspiel! Während er in Rom gegen die Christen wütet, sieht er sich gezwungen, seine besten Legionen den drohenden Feinden im Norden entgegenzuwerfen, Legionen, die zum großen Teil schon aus Christen bestanden, und so kommt es denn, daß, während in der Hauptstadt Märtyrerblut in Strömen fließt, die grünen Wogen des vielbegehrten Rhein sich bereits in die heilsamen Fluten der christlichen Taufe umwandeln. Eine Art von Kolonialpolitik war es, welche die nordischen Stämme nach Süden und damit in den Schoß der Kirche trieb. Die Kolonialpolitik Karls des Großen war es, welche die deutschen Gaue so rasch dem Christentum zuführte. Und soll ich hier an Heinrich den Vogler in Brandenburg erinnern, an Boleslaus von Polen in Pommern, an die Schweden in Finnland, an Albrecht den Bären oder Heinrich den Löwen in Livonien und Kurland und besonders an die Spanier und Portugiesen in Amerika und Indien? Dieser für die Mission so günstige *) Um das Folgende besser zu verstehen, sollte inan mit den letzten Phasen deutscher Kolonialpolitik vertraut sein. Einfluß der Kolonialpolitik ist auch sehr leicht begreiflich. Ich denke hier ganz gewiß nicht an die ungerechtfertigten Gewaltmaßregeln, zu denen manchmal gegriffen wurde, aber wer den Charakter des unkultivierten Menschen kennt, wird mir zugeben, daß physische und geistige Überlegenheit im Anfange fast die einzigen Mittel find, die auf ihn Eindruck machen. „Du bist stärker, darum hast du Recht." — „Du bist weiser, darum bist du ein guter Mann": das sind Schlüsse, die man tagtäglich hören kann. Nun erscheint aber die Kolonialmacht dem Naturmenschen gegenüber gewöhnlich als „der Stärkere und Weisere" und da der Missionär, welcher dem Schutze der Kolonialmacht untersteht, von den Wilden mit derselben fast identifiziert wird, so nimmt er naturgemäß an der Hochachtung teil, welche der Kolonialmacht aus ehrlicher Ueberzeugung oder aus Furcht entgegengebracht wird. Dieses ist zwar noch nicht viel, aber gewöhnlich ist auch diese Furcht der Anfang der Weisheit. In der Regel spielen jedoch hier noch ganz andere Gründe mit herein. Es ist die Selbstsucht und die Sorge um die Zukunft der Kinder, welche die Eltern vielfach veranlaßt, ihre Sprößlinge in die Schule des Missionärs zu schicken, da sie die Wahrnehmung machen, daß die in der Missionsschule gut erzogenen jungen Leute sehr leicht eine hübsche Anstellung von der Regierung erlangen. Die egoistischen Motive der Eltern haben für den Missionär wohl nicht viel Wert, aber der Erfolg mit den Kindern ist ihm um so kostbarer. Und selbst dem Missionär bietet die Kolonialpolitik gar oft einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Der Vereinfachung in den Ausgaben, der Ersparnisse in Geld und Gut als Folge der Kvlomal-politik sei hier kaum gedacht. Doch wie viele Eroberungen sind in früheren Jahren dem Reiche Gottes verloren gegangen, weil der Missionär den Strapazen der Reise, der Unzulänglichkeit der Lebensmittel, dem Mangel an ärztlicher Hilfe allzufrühe zum Opfer fiel! Ich erinnere mich, gelesen zu haben, daß die zentralafrikanische Mission dieser Umstände wegen in wenigen Jahren einst an 60 Missionspriester verlor*): heutzutage, wo jene Gebiete in den Händen einer europäischen Kolonialmacht sind, wäre ein solches Ereignis überhaupt nicht mehr möglich. Viel wichtiger er- Cf. Tappi Cenno Stori co della Miss!one del-1'Africa Centrale, p. 35. scheint mir indes der Einfluß der Kolonial-pvlitik, wenn der Missionär in eine Lage kommt, in welcher der hl. Paulus sich befand, als er ausrief: „Civis Romanus sum “ (Ich bin römischer Bürger), eine Lage, wie sie in den letzten Jahren in China z. B. nicht selten war. Und wie oft hat nicht der größte, der praktischste und erfolgreichste aller modernen Missionäre, der hl. Franz Xaver, die Vorzüge und Wohltaten der Kolonialpolitik dankbar anerkannt! Wenn man daher einer Kolonialmacht den Ratschlag gibt, ihre Kolonien preiszugeben, dann sagt der Missionär, man weiß nicht, was man tut. Meine Damen und Herren! Sie wissen, ich spreche hier nicht vom Standpunkte einer besonderen Partei aus, sondern im Sinne jener Politik, zu welcher mich mein heiliger Beruf als Missionär verpflichtet — der Politik des Reiches Gottes. Leute, die um einiger anfänglicher Nachteile willen Kolonien ausgeben, wo noch Tausende und Tausende unsterbliche Seelen für die Wahrheit des Evangeliums zu gewinnen sind, zeigen schon dadurch, daß sie keine Missionäre sind, daß sie nichts bringen, dagegen alles holen möchten, zeigen, daß sie eine Politik der Selbstsucht vertreten. Meine Damen und Herren! Ganz Griechenland stand einst in Waffen auf, um die geraubte Tochter des Tindarus zurückzuerobern, und der Missionär sollte keinen Schmerz empfinden, wenn man um schnöden Gewinnes willen eine gute Gelegenheit versäumen möchte, mittelst derer man Millionen von Seelen dem Barbarentum und der Sklaverei des Satans leichter entreißen könnte? Der große Seipio weinte wie ein Kind beim Anblick des furchtbaren Brandes, der die Hauptstadt seiner Feinde in Asche legte, und der Missionär sollte nicht unwillig werden, wenn man ihm sozusagen den Feuer-eimer aus der Hand nehmen will, mit dem er jenes höllische Feuer löschen könnte, dem sich so viele sinnungslos entgegenstürzen?! „Aber es sind Wüsteneien", sagt man. Wüsteneien?! Ja, ja es sind Wüsteneien. Doch ich höre den königlichen Propheten fingen: „Die Stimme des Herrn durchzittert die Wüste: die Stimme des Herrn wird erschallen in der Wüste von Kades." (Ps. XXVIII. 8.) Finden Missionär gibt es überhaupt keine Wüsteneien, sondern nur Seelen, unsterbliche Seelen, deren ungestilltes Sehnen zum Himmel ruft: „Herr, Herr, zukomme uns dein Reich!" — Da indes der heutige Tag in gar mancher Beziehung mit dem erst stattgehabten Deutschen Kolonialkongreß in Verbindung stehst so wäre es nur füglich und rechst ein geziemendes Wort dem Leben und Streben jener Männer zu widmen, die in jenen Gebieten wirken. Allein jedermann sieht ein, daß es mir schlecht anstehen würde, die Rolle des Lobredners zu übernehmen. Auch ist es ganz und gar unmöglich: müßte man ja eine umfassende Dar- stellung der geographischen, sozialen, politischen und moralischen Verhältnisse geben, wollte man nur einigermaßen zeigen, welche Unsumme von Fleiß und Schweiß, Opfersinn und Heldenmut manchmal in einer auch kleinen Zahl von Taufen steckt. Und ganz besonders, um die geehrte Versammlung nicht mehr länger hinzuhalten, lasse ich nur eine gedrängte Uebersicht über die katholischen Missionen in den deutschen Schutzgebieten folgen. Es wirken in: Akrika Missionspersonal = Schüler Missionsgebiet Missiousgcscllschaft 8 1 I 5 i I s -- 1 I S I in I V) s f w A IS) I § Deutsch-Ostafrika: Apostolisches Vikariat Nord-Sansibar r Väter vom Heiligen Geist t Trappisten 26 24 31 117 15 12.145 6.031 61 4.899 2.819 Apostolisches Vikariat Süd- Sansibar Apostolisches Vikariat Tanga- Benediktus-Genossenschaft . 14 17 24 44 11 3.039 2.725 54 1.873 nika Apostolisches Vikariat Unjan- Weiße Väter 25 14 13 59 9 3.545 7.590 52 2.547 2.059 jembe Apostolisches Vikariat Süd- dto. 26 6 5 85 8 3.112 3.161 39 916 73 Nyanza dto. 35 7 4 156 14 3.976 12.448 89 2.709 211 Deutsch - Westafrika: Apostolisch e Präfektur Kamerun Pallottiner 14 20 20 — 7 3.780 766 24 1.163 255 Apostolische Präfektur Togo Stehler Missionäre . . . 18 10 9 50 5 2.203 950 52 1.871 222 Deutsch - Süd Westafrika: Apostolische Präfektur Süd- Oblaten der Unbefleckten Westafrika Empfängnis .... 14 15 5 — 6 ? ? 6 189 — Apostolisches Vikariat Oranje- Oblaten des hl. Franz v. fluß Sales 3 — 4 4 4 300 100 1 50 Total: |l7ö|ll3|ll5|515|79|(32.100)|(33.771)|378ll6.217 5.639 Gzeanien Apostolische Präfektur Kaiser Wilhelms-Land .... Apostolisches Vikariat Neu- Stehler Missionäre . . . Missionäre des heiligsten 14 14 11 5 710 — 5 306 Pommeru Herzens Jesu .... 34 42 34 33 31 11.707 — 63 1.807 990 Apostolisches Vikariat Samoa Apostolisches Vikariat Nord- Maristcn 22 8 27 95 14 6.687 — 14 434 68 Salomonen dto. 1 — — 2 1 ? — 1 30 — Karolinen- und Palan-Jnscln Kapuziner 6 4 — — 12 ? — ? ? — Deutsche Marianen . . . Angustincr-Rckollekten . . 3 — — — 3 2.032 — ? ? ? Total: China 80 68 72 13066 21.136 — 83 2.577 1.058 Kiautschou Stehler Missionäre . . . 8 2 10 25 5 864 1.756 — 'L- — Indes „die Eiche schlägt nicht aus der Art", sagt ein Sprichwort. Es bleibt in der Tat der Stolz des deutschen Missionars, daß, obwohl „Italiener, Deutsche, Spanier, Portugiesen und Franzosen gleichberechtigt um den Vorrang stritten, man den Spaniern im Verein mit den Deutschen*) den Vorzug zuerkennen muß, wenn man den ganzen Erfolg der Missionstätigkeit ins Auge faßt". (Marfchall.) Es bleibt der Stolz des deutschen Missionärs, daß der große spanische Missionär, der hl. Franz datier, für die schwierigsten Posten deutsche Missionäre verlangte. (Cf. Voß, Briefe des hl. Franz Xaver, II. 189; II. 250.) Es bleibt der Stolz des deutschen Missionärs, daß die spanischen und portugiesischen Statthalter in Amerika und Indien „heftig in Rom darauf gedrungen sind, daß wie vor diesen als auch fürderhin nach beiden Indien auf die schwere Missionen vor andern meist deutsche Priester geschickt würden, von welchen man die Erfahrung hätte, daß sie nach dem Beispiel der Apostel durch ihre tapfere Standhaftigkeit und Geduld allen Widerwärtigkeiten gewachsen seien und weder den Verfolgungen noch Drangsalen unterliegen". (Cf. Huonder, Deutsche Jesuitenmissionäre, S. 99.) Es bleibt der Stolz des deutschen Missionärs, daß die Geschichte seiner Vorfahren klingt *) Mit „Deutschen" sind hier Reichsdeutsche und Deutschösterreicher gemeint. wie „Das Lied vorn braven Mann". Wenn man dann bedenkt, daß gerade jene Zeiten den tiefsten Verfall des kirchlichen Lebens in Deutschland mit ansahen, dann ist der Schluß doch gewiß nicht verwegen, daß heutzutage, wo das religiöse Leben der deutschen Katholiken von höchster Stelle wie ein Musterbild der ganzen Welt vorgehalten wird, auch der deutsche Missionär keineswegs hinter dem allgemeinen Fortschritt seines Volkes zurückgeblieben ist. Daß er daher das angestammte Erbe seiner Vorgänger allezeit wie ein Heilig-tum behüten, eifrigst fördern und stärken wird, dazu ermuntert ihn nicht nur das rege Interesse, welches das deutsche Volk seinem Werk entgegenbringt, dafür bürgt ihm auch ganz besonders die ungeahnte Begeisterung, mit welcher die Katholiken Berlins den Missionsgedanken von neuem aufgegriffen haben. Das wären so einige Gedanken, welche sich an die das katholische Missionswerk konstituierenden Worte des göttlichen Heilandes anreihen ließen. Dieses Werk, so übernatürlich in seinem Ursprung, so allumfassend in seiner Anlage, so fundamental für die Kirche, so höchst wichtig für die moderne Gesellschaft, so ganz unentbehrlich für die heidnischen Völker, ist so der rechte Prüfstein jener apostolischen Worte: „Christus gestern, Christus heute, Christus in alle Ewigkeit!" vT/ vT/ vT/ V/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ —• « •——• * •——« • *——> , •-• » •-e • •—■—• • •——■ • »——e • »-« » »—"—• • *— —■ s •—.—« • •——e ■ --e e e— /IX /IX /JX /IX /tX /JX /jX /JX /jX /jX /JX /JX /tx /jX /zx vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vf/ vT/ vT/ vT/ vT/ —• » •——I • »—■—m • •- e •——■ ■ e——» • ■——e ■ •-« > «—■—• » •—■—• e •-« » »——■ » •—■—• • m-e e -- , . /*X /jX /jX /IX /AX /JX /JX /jX /Ax /*x /JX /jX /;x /*x /jX Rus dem Leben der Minder trn Ludun. Geburt eines Kindes wird überall SZ&s) als fröhliches Fainilicnereignis gefeiert, besonders wenn es ein Knabe ist. Ein männlicher Sprosse bringt der Mutter viel Ehre: sie wird künftighin nicht mehr mit ihrem eigenen Namen, sondern mit jenem des Sohnes bezeichnet. Wenn es die Verhältnisse gestatten, werden Verwandte und Freunde eingeladen und vom Familienvater mit geröstetem oder gebratenem Hammelfleisch, Kaffee, Tabak und wohl auch mit einheimischem Kornbier bewirtet. Bei dieser Familienfeier erhält das Kind einen Namen, dem jener des Vaters beigefügt wird. Z. B. der Sohn Ali des Vaters Beschir ivird Ali Beschir oder auch Ali uad Beschir (d. h. Ali, Sohn des Beschir) genannt, so daß Ali unserm Taufnamen und Beschir unserm Familiennamen entspricht. Interessant sind die Mädchennamen, welche zumeist körperliche oder geistige Eigenschaften ausdrücken; z. B. Hanuna (mildherzig), Djeinila (schön), Halima (gütig), Amina (trat), Aziza (teuer), Mabruka (gesegnet), Saida (glücklich), Uarda oder Zohra (Rose, Blume) usw. Bei Sklavenmädchen ist der sonderliche Name Bahr-el-Nil (Fluß Nil) häufig im Gebrauch. Hier muß ich eine Bemerkung über die Hautfarbe der Kinder einschieben. Bekanntlich ist die Hautfarbe der Bewohner des. Sudan eine sehr mannigfaltige und wechselt zwischen dem Hellbraun der nubischen Nomaden und dem Pechschwarz der Neger in allen möglichen Farbentönen. Bei den neugeborenen Kindern nun ist die Hautfarbe noch nicht scharf ausgeprägt, sonder» fast durchweg ein und dieselbe, nämlich schmutzig-weiß. Die Kinder von Aegyptern und solche von Negern sind bei der Geburt kaum 31t unterscheiden und erst im Verlauf von Wochen und Monaten entwickelt sich die Hautfarbe der bezüglichen Eltern. Es ist interessant, diese Färbung von Tag zu Tag und von Woche zu Woche zu verfolgen und zu sehen, wie der schmutzig-weiße Neugeborene allmählich zum kohlschwarzen Negerlein sich auswächst, wobei jedoch die Handflächen und Fußsohlen zeitlebens ihre ursprüngliche Farbe behalten. Die Ernährung und Erziehung des Säuglings obliegt ausschließlich der Mutter. Da diese alle Hausarbeiten und vielfach auch die Feldarbeiten 31t verrichten hat, so müssen begreiflicherweise beide, Mutter und Kind, viel ausstehen. Wenn die Mutter in großen Tonkrügen das für den Hausbedarf erforderliche Wasser aus dem Nil herbeischleppt oder aus dem Walde Brennholz holt, begleitet sie der Säugling auf all ihren Gängen: er hockt entweder in reitender Stellung auf ihrer Schulter, sich mit beiden Händchen an ihrem Haupte festklammernd, oder sitzt, mit einem breiten Tuch oder Stricke festgebunden, auf ihrem Rücken; zuweilen sieht man Mütter, welche zwei Kinder, das eine auf dem Rücken, das andere auf der Brust festgebunden, mit sich schleppen und mit dieser Last weite Märsche machen. Die Negerfrauen fertigen sich ans einem viereckig zugeschnittenen Fell ein Ränz-chen, indem sie die Enden des Felles zusammenbinden, legen das Kind hinein, schwingen die Enden des Ränzchens über die Achsel und begeben sich so an ihre Arbeit. Auf dem Felde hängen sie das Ränzchen mit dem Kinde neben sich an einem Stock, im Wald auch am nächstbesten Ast auf, bis ihre Arbeit vollendet ist: alsdann treten sie, das Ränzchen mit dem Kinde über der Achsel und einem Bündel Holz oder Feldfrüchten auf dem Haupte, den Heimweg an. Diese Strapazen und diese Ueberbürdung mit Arbeit machen die Mütter verhältnismäßig frühzeitig altern. — Auch nachdem die Kleinen bereits auf eigenen Füßen zu stehen gelernt haben, bleiben sie ganz und gar der Sorge der Mutter überlassen, die sich freilich nicht viel mit ihnen beschäftigen kann. Die Kinder bleiben fast den ganzen Tag über sich selbst überlassen und von einer häuslichen Erziehung derselben kann keine Rede sein. Bei den Negerstämmen des Sudan und bei den,Nomaden der nubischen Steppen gehen die Kinder beiderlei Geschlechtes ohne jegliche Kleidung: höchstens tragen sie ein Amulett am Hals und einen Ring aus Metall oder Elfenbein am Hand- oder Fußgelenk, wie überhaupt Schmuck oder Zieraten den Leuten wichtiger zu sein scheinen als Kleidung. Im Niltal erhalten die Knaben mit dem achten oder zehnten Jahre ein dürftiges Hemdchen, welches bis zum Jünglingsalter ihr einziges Kleidungsstück bildet. Die Mädchen werden schon etwas früher mit dem landesüblichen Rahat, einem etwa zwei Hand breiten Gürtel aus Eisenkettlein oder Lederfranzen, bekleidet oder später noch mit einer langen Pluderhose, während der Oberkörper entblößt bleibt und erst zuletzt mit einer Art Kittel oder Tunika, bis auf die Knie reichend, bedeckt wird. Das Haupthaar der Knaben wird frühzeitig geschoren oder rasiert und nur ein landesüblicher Büschel auf dem Vorderscheitel belassen. Bei den Mädchen wird das Haar in kleine Zöpfchen geflochten, was mit großem Zeitverlust verbunden ist. Die Jugend wird vielfach verunstaltet durch landesübliche Toiletten und Tätowierungen. Sehr beliebt ist die Salbung und Pomadi-sierung des Körpers. Der ganze Körper wird von Zeit zu Zeit mit einer Salbe eingerieben, welche die Haut geschmeidig und glänzend erhalten, Insektenstiche, kriechendes Ungeziefer, die durch Sonnenbrand erzeugte Sprödigkeit der Haut und die Wirkung verschiedener Temperatur bemeistern sowie nach Art der Massage kräftigend wirken soll. Die Salbe besteht ans mancherlei Substanzen, wie Hammeltalg, Butter, Rizinusöl, Palmöl, während Krokodilmoschus, Gewürznelken, Baldrianwurzeln, Sandelholz usw. angeblich zur Geruchsverbesserung der Fette beigefügt werden: in der Tat jedoch verleiht diese Salbe dem Körper einen starken, widerlichen Geruch, der weithin die Atmosphäre erfüllt. Die Nomaden im östlichen Sudan und die Negerstämme am Weißen Nil, welche viel auf ihre Haarfrisur halten, suchen durch verschiedene Mittel die Haare weich und elastisch zu erhalten oder die krausen Haare straff zu machen. ZuerstemZwecke bedienen sich die Nomaden des Hammelfettes. Nicht so unappetitlich, aber ebenso unschön sind die Tätowierungen. Bei Knaben sowohl als bei Mädchen werden Hände und Füße, besonders die Nägel, häufig mit Henna gelblich oder rötlich, dieAugenbrauen hingegen mit Antimonium schwarz gefärbt. Bei den Negern sind verschiedene Bemalungen tut Gebrauch; die Bari bemalen sich an verschiedenen Körperteilen mit einer Art weißen Pfeifentones, die Berta mit rotem Ocker, die Monbnttu uiit Rotholz und mit schwarzem Gar-deniasaft. Zur Verschönerung werden den Kindern häufig dieAugenbrauen sorgfältig entfernt; zum Aus- reißen derselben benutzt man ganz zierlich gearbeitete Pinzetten. Geradezu widerlich sind die Verunstaltungen von Ohren und Lippen, wodurch man die Schönheit der Jungen, be- Line cbnl'tlicbe Negerin. sonders aber der Mädchen zu erhöhen meint. Die Negermädchen vom Weißen Nil durchbohren sich die obere Lippe und stecken in die Oeffnung einen etwa zwei Zoll langen Stift, der gerade hervorsteht, ganz mit blauen Glasperlen überzogen, an deren Spitze eine weiße Glasperle den Schluß bildet. Anderswo durchstechen sich dieMädchH beide Lippen und stecken zwei Zoll lange und einen halben Zoll dicke Zylinder aus Kiesel oder Knochen, Eisen- und Steinkeile oder Holzklötze in die Oeffnnngen. Im ganzen Niltal, selbst in Kairo, kennen die Mäd-chen keine schönere Zier als den häßlichen Nasenring, während die Knaben sich die oberen Ohrläppchen durchbohren und in den gähnenden Oeffnnngen schwere Metallringe tragen und dies alles, um die Augen der Leute ans sich zu ziehen und den Reiz der Jugend zu erhöhen ! Einschnitte und Einstiche in die Haut sind zahlreich im Gebrauch im ganzeti Sudan und zwar von den groben Backen- und Schläfenkerbungen der Barabra im Niltal und der Bedja in der nnbischen Wüste bis zu jenen zierlichen, girlandenartigen Konfigurationen, mit denen die Hainmedsch in Sennar, die Njam-Njam (Sandeh) ititb andere sich verzieren. Die Nuer tätowieren sich die Stirn, indem sie sich erinnern gar sehr an die Gesichter mancher akademischer Bürger in unserem Vaterland. All diese Tätowierungen, welche als Schönheiten gelten, werden den Kindern im frühen Alter von 6—8 Jahren beigebracht. 'Je nach BtokaniCcbe Multkanten. horizontale kleine Reihen von Einschnitten von einer Schläfe bis zur andern machen. Andere suchen sich durch rohe Kreuz- und Querschnitte auf beiden Wangen zu kennzeichnen. Diese meist recht kunstgerecht vernarbten Einschnitte der Lage und Anzahl der Narben unterscheiden sich die einzelnen Stämme: man sieht solche in horizontaler und vertikaler Lage, die einen auf der Stirn, auf den Wangen, die andern auf den Backen, in so verschiedenen Variationen, als es Stämme im Sudan gibt. Nach Aussage der Mütter sollen diese Einschnitte der Gesundheit und Entwicklung der Kinder sehr förderlich sein. Nicht nur das Gesicht, sondern auch der Oberkörper wird häufig auf besagte Weise tätowiert. Den Kindern beiderlei Geschlechts werden auf der Brust kleine geradlinige Einschnitte in die Haut gemacht und selbe mit dem Saft eines Baumes eingerieben, wodurch die Wunden etwas anschwellen und in der Weise heilen, daß die Brust mit kleinen Bohnen besetzt zu sein scheint. Diese Zierde, auf welche die Jugend nicht wenig stolz ist, wächst jedoch mit den Jahren aus und ist im vorgerückten Alter kaum mehr bemerkbar. Schneiden und Brennen find auch die gewöhnlichen Kuren, denen die Kinder vom frühesten Alter an bei Erkrankungen unterzogen werden. Blutabzapfen, welches durch Einschnitte mit dem Rasiermesser im Nacken, an den Schläfen, im Rücken und an den Hüften bewerkstelligt wird, ist jedem Eingeborenen geläufig. Kinder sind nicht selten am ganzen Körper mit Narben solcher Operationen bedeckt. Die Jugend wächst vielfach in Schmutz und Unreinlichkeit auf. Monate und auch Jahre hindurch tragen die Kütder denselben schmutzigen Fetzen am Leib, ohne daß er je gewaschen oder gereinigt wird. Es ist überdies fast allgemein Sitte, die Kinder bis zum Alter von drei oder vier Jahren uietnals zu baden oder zu waschen. Viele dieser vernachlässigten Wesen wühlen in Kot und Schmutz und stillen ihren Hunger von den Abfällen, die sie tut Kehricht auffinden. Insekten, Staub und Unreinigkeit verursachen Augenkrankheiten. Man sieht die armen Kleinen int Staube sitzen, während eine gierige Schar von Fliegen und Gelsen sich an ihren Augenlidern weidet, ohne daß auch nur der Versuch gemacht wird, sie abzuwehren. Die gefräßigen Insekten verpflanzen den Krankheitsstoff von kranken auf gesunde Augen und so erklärt es sich, daß die Augeukrankhett zu einer wahren Landplage wird und daselbst gesunde Augen zu den Seltenheiten gehören. In Nubien und im Sudan ist die Augenkrankheit weniger verbreitet. Im allgemeinen find die Kinder anmutiger, verhältnismäßig geistig geweckter und weit liebenswürdiger als die Erwachsenen. Es gilt dies jedoch weniger vom frühesten Alter, in welchem Mißverhältnisse der Physiognomie und der sonstigen körperlichen Gestaltung die Harmonie häufiger stören als bei den gleichalterigen Kindern der Europäer. Die Mehrzahl der afrikanischen Kinder erscheint am gewecktesten zwischen dem 6. und 7. und dem 12. und 13. Lebensjahre. Bei den Knaben vereinigen sich da häufig schlanke Gestaltung, offener Blick, schnelle Auffassungsgabe, frühreife Urteilskraft, freundliches und gutmütiges Wesen, gepaart mit jugendlicher Heiterkeit, zu einer trefflichen Gesamterscheinung. Einen mt= vergeßlichen Eindruck machen besonders die Nomadenkinder int östlichen Sudan in ihrer strammen, noblen Haltung, mit ihren zierlichen Bewegungen und dem Gazellenauge voll Mut und Feuer. Stiller, demütiger und zurückhaltender als die Knaben find die Mädchen. An Spiel und Heiterkeit fehlt es bei der Jugend nicht und zuweilen geht es da recht lebhaft und lärmend zu. Es wird mit Steinchen, Samen und Stäbchen gespielt: es werden Häuschen und Boote geflochten und in das Wasser gesetzt: Vehikel mit Holzstäbchen gezimmert und mit Hühnerfedern geziert, die dann der Wind in Bewegung setzt, wobei natürlich jeder den schnellsten Läufer haben will: aus Nilschlamm werden Nachbildungen von Tieren gefertigt und mit Sorgfalt als Produkte eigenen Knnstfleißes aufbewahrt. Bei der älteren Jugend in Nubien und im Sudan ist das Mangala-Spiel das verbreitetste. Dasselbe findet mit einem länglichen, dicke:: Spielbrett statt, in welchem bei den Nubiern 12, bei den Negern des Sudan 16 Löcher eingeschnitten sind. Jeder Spieler hat etwa 24 Steinchen oder Kaurischnecken, welche aus einer Grube in die andere hin und her verlegt werden. Statt des Spielbrettes dienen auch wohl in den Erdboden gekratzte Gruben. Spiele, welche viel Bewegung und Anstrengung der Körperkräfte erfordern, scheinen bei den afrikanischen Kindern nicht beliebt zu fein; sie ziehen es vor, au ein- und demselben Platze zu hocken und die körperliche Bewegung durch Schreien und Lärmen zu ersetzen, worin sie wirklich Meister sind. Jeder sucht sein Recht und seine Ansprüche durch Schreien zu behaupten und wer am ärgsten lärmt, behält schließlich Recht. Streit und Zank ist bei den Jungen ebenso zu Hause wie bei den Alten. Alan muß sich wirklich wundern, über welch umfangreiches Lexikon der ausgesuchtesten und gröbsten Schimpfwörter die Kleinen verfügen und wie sie es bei der geringsten Veranlassung zu verwerten wissen. Zumeist machen die Streitenden ihre Sache mit beleidigenden Redensarten ab, seltener kommt es zu Tätlichkeiten. Gespielt wird nicht mit Geld oder Gewinn, sondern gewöhnlich mit Prügel und Peitschenhiebe! In dieser Beziehung ist mir eine Szene ans Suakin unvergeßlich, weil sie mich zum erstenmale mit dieser sonderbaren Art zu spielen bekannt machte. Eines Tages hörte ich vor dem Hause das so eigentümliche Geräusch, welches die geschwungene Nilpferdpeitsche in der Luft ans dem menschlichen Körper verursacht. In der Ahnung, daß es sich um die Züchtigung eines Sklaven handle, horchte ich einen Augenblick, um das Wimmern des Armen zu vernehmen. Außer dem Sausen der Peitsche, die sich jedoch, wie ich vernahm, gar furchtbar auf einen menschlichen Körper legte, war kein Laut hörbar. Ich eilte vor die Haustür und sah da einen Knaben mit dem Rücken auf dem Boden liegend und mit beiden Händen den rechten Fuß in die Höhe haltend, aus welchen ein Altersgenosse aus Leibeskräften mit einer Peitsche aus Nilpferdhaut eiuhieb. „Halt, was soll das bedeuten?" schrie ich voll Mitleid. „Haue zu, es fehlen noch fünf Hiebe!" ertönte es unwillig aus dem Munde des auf dem Boden liegenden Knaben, der mit der größten Gelassenheit die noch fehlenden Streiche, die er im Spiele gewonnen hatte, in Empfang nahm. Diese Art zu spielen ist bei den Knaben so beliebt, daß man sie an allen Ecken und Enden antrifft. Eine sehr verbreitete Unsitte bei der Jugend ist der Bettel. Der Backschisch spielt eine hervorragende Rolle in Aegypten und hat sich von da auch in Nubien und im Sudan ein-gebürgert. Ein Fremder, besonders Europäer, sieht sich überall von Großen und Kleinen verfolgt, welche nach Backschisch schreien, auf den sie ein selbstverständliches Anrecht zu haben glauben. Die kleinsten Kinder verstehen es meisterhaft, durch allerlei Kunstgriffe das Mitleid des Fremden zu erregen. Um ihre Be-dürftigkeit recht anschaulich zu machen, ziehen sie den Bauch ein, streichen mit der Hand darüber hinab wie filter einen leeren Sack und ahmen mit dem Munde das Knurren eines hungrigen Magens nach. Andere ergehen sich gern in Lobeserhebungen über die Wohlhaben- heit und das gute Herz der Europäer, um dann schließlich eine Backschischforderung anzubringen. Im ganzen Niltal bis nach Khartoum und noch weiter südlich wimmelt es von jugendlichen Bettlern, Wenn ein Fahrzeug bei einer Ortschaft anlegt, so ist sofort die ganze Jugend auf den Beinen und eilt neugierig znm Landungsplatz. Macht ein europäischer Reisender Miene, seinen Sonnenschirm zu öffnen und an das Land zu gehen, so flieht die halbentblößte Schar und läuft im aufgewühlten Staube der Ortschaft zu, um in der Hütte, in einem Winkel oder hinter einem Baume Zuflucht zu suchen und von dort aus jede Bewegung des gefürchteten Fremden zu beobachten. Geht der Fremde gar nach der Ortschaft, so sind im Augenblick all die nackten Kleinen hinter den Türen verschwunden und der Ort scheint von Kindern völlig verlassen zu sein. Hat aber der Fremde sein Fahrzeug wieder bestiegen und die Reise fortgesetzt, dann laufen die Kleinen aus ihren Verstecken nach dem Ufer und beginnen da ein sonderbares Schauspiel. Sie laufen wie um die Wette am Ufer entlang neben dem Fahrzeug her und schreien gestikulierend: „Backschisch, Backschisch!" Voran die flinken älteren Knaben, hinterher die nackten Kleinen, Knaben und Mädchen durcheinander, stürmen sie vorwärts; hier wirft einer sein Kleid ab, dort löst ein Mädchen das Kopftuch, um ungehinderterlaufen zu können: drei- und vierjährige Kinder zappeln hinterher, aus voller Kehle nach Backschisch schreiend. Wird ihnen vom Fahrzeug aus ein Stück Brot, eine Frucht oder gar eine Münze zugeworfen, so werfen sich die einen darauf, während die andern schreiend weiterlaufen. Oft entsteht ein hartnäckiger Kampf, der mit Schlagen und Beißen endet. Fällt das ausgeworfene Stück Brot in den Fluß, so werfen sich die größeren Knaben ohneweiters in die Strömung und schwimmen demselben so lange nach, bis sie es erhascht haben, wenn nicht gerade ein hungriger Fisch es ihnen wegschnappt. So setzen sie ihren Weg oft stundenlang fort, bis sie entweder von den Bettlern der nächsten Ortschaft abgelöst oder müde werden. Zum Abschied rufen sie den Reisenden gewöhnlich einige grobe Worte nach oder schleudern Steine und Kot in die Luft zum Ausdruck ihres Unwillens. Dankbarkeit ist nämlich eine int Orient unbekannte Tugend und wenn, so dauert sie nur so lange, als das Motiv dazu greifbar und sichtbar vorhanden ist oder Hoffnung besteht, eine weitere Gabe zu erhalten. Jene Dankbarkeit, welche Wohlwollen und Liebe gegen den Wohltäter erzeugt, ist nirgends zu finden. Von einer sittlichen Erziehung der Kinder im elterlichen Hause kann nicht die Rede sein, da die Eltern ja selbst keinen Begriff von Sitte und Anstand haben. In Gegenwart der Kinder führen die Erwachsenen die unge- übertriebener Zärtlichkeit behandelt und bei Befriedigung ihrer Neigungen und Einfälle nur zu sehr unterstützt. Dies gilt besonders bei Knaben, welche durch auffällige Beweise von Sorgfalt den Mädchen vorgezogen werden. Einen schlimmen Einfluß ans die Entwicklung der Kinder übt die so sehr verbreitete wahnwitzige Furcht vor dem bösen Blicke. Zum Schutze gegen die Blicke neidischer oder übelgesinnter Nachbarn TOaC ziemendsten Reden und die gröbsten Unterhaltungen. Wirklich haarsträubend sind die Schimpf- und Fluchworte, welche die Eltern gegenüber ihren Kindern gebrauchen, wobei sie sich von Wutausbrüchen zu übermäßiger Bestrafung und Mißhandlung derselben hinreißen lassen. Nicht selten kommt es vor, daß Eltern ihre Kinder durch maßlose Züchtigung zu lebenslänglichen Krüppeln machen. Es soll aber damit nicht gesagt sein, daß die Eltern keine Liebe zu ihren Kindern haben. Im Gegenteil werden die Kleinen nur zu häufig mit pferchen die Eltern, besonders die in Feindschaft liegenden Parteien, ihre Sprößlinge den ganzen Tag über ein, lassen sie in Schmutz und Unkenntnis aufwachsen und verbieten ihnen jede freie Bewegung, damit sie nicht das böse Auge der Widersacher treffe. Auch den Blicken der Fremden wird eine ähnliche unheilvolle Wirkung zugeschrieben. Betritt ein Fremder ein Dorf, so verhüllen die Mütter ihre auf dem Arm hockenden Kinder mit dem Kopftuch gegen die schlimmen Einstüsse neugieriger Blicke. Exaltierte Derwische und Mara- Heft 12. Stern der Neger. Seite 277. buts, deren es überall gibt, versäumen es nicht, die Leute in diesen und ähnlichen abergläubischen Ansichten zu bestärken, durch welche die Jugendfrische und Unbefangenheit der Jugend zerstört wird. Von einer Schulbildung her, Jugend ist keine Rede. Bei den Negervölkernbestehtnatürlich überhaupt keine Schule. Im Niltal und bei den Nomadenstämmen der nubischen Steppen gibt es in größeren Ortschaften sogenannte körpers seine Aufgabe so lange, bis er sie im Gedächtnis hat: wer seinen Absatz am schnellsten ohne Anstoß hersagen kann, ist der beste Schüler. Da jeder für sich und ohne Rücksicht auf die andern studiert und durch möglichst lautes und-kräftiges Schreien sich sein Pensum einzuprägen sucht, so entsteht ein entsetzlicher, wirrer Lärm, der nur zeitweilig durch das Gebrüll des Lehrers unterbrochen und übertönt wird. Der Lehrer läßt der Reihe nach jeden einzelnen vor sich imlfa. Medreset oder Kottab, welche in elenden Hütten oder im Schatten eines großen Baumes stattfinden. Da sitzt der Lehrer, meist ein alter, halb oder ganz blinder Derwisch, mit einem wulstigen Turban auf dem Haupte, mit untergeschlagenen und gekreuzten Beinen auf einer Matte. Vor ihm ruhen Tintengefäß und Schreibrohr, in der Linken hält er einen dicken Stock. Vor ihm hocken im Kreise die Kinder, ein Stück Koran in der Hand haltend. Jeder Schüler liest und rezitiert mit lauter Stimme und unter fortgesetzten Schwingungen des Ober- hintreten, auf den Boden hocken und hört unter Schwingungen des Oberkörpers dessen Lektion ab. Nach Umständen belohnt er seine Unwissenheit mit einem wuchtigen Stockhieb auf den Kopf. Verdient ein Schüler eine derbere Strafe, so wird er an den Händen gefesselt und auf den Rücken gelegt. Alsdann werden die Füße in eine Holzgabel, welche unter dem Namen Falaka in jeder Schule eine Hauptrolle spielt, eingezwängt und von Knaben festgehalten, während der Lehrer mit seinem Stock oder einer Nilpferdpeitsche auf dessen Fußsohlen los- haut, welche Aktionen er mit einer Unzahl von trivialen Fluch- und Schimpfwörtern begleitet: das Sausen der Peitsche und das Geschrei des Gezüchtigten wird womöglich durch das Freudengebrüll der schadenfrohen Mitschüler übertönt. Diese Prozedur fehlt selten an einem Tag und ärger als da kann es auch in den berüchtigten Judenschnlen nicht zugehen. Schulzwang gibt es nirgends, der Schulbesuch ist frei. Da jedoch der Lehrer von seinen Schülern lebt, deren jeder monatlich eine kleine Taxe von 10 bis 15_ Heller bezahlt, so liegt ihm daran, daß der Schulbesuch ein reger sei. Bleibt ein Knabe der Schule ferne, so wird er nicht selten auf Befehl des Schulmeisters von Kameraden aufgesucht, festgenommen und gewaltsain zur Schule geschleppt. Dort wird er vom Gejohle der Mitschüler empfangen und unter Anwendung der obenerwähnten Holzgabel gezüchtigt. Nach dem bisher Gesagten ist es auch begreiflich, daß die Jugend kein besonderes Verlangen nach der Schule hegt. Bon einer Erklärung des Gelesenen ist keine Rede, ja den Frommen ist das Eingehen in die Worte des Korans ein Greuel, da das Wort Gottes ohneweiters genommen werden müsse, wie es geschrieben stehe. 'Als die tüchtigsten Lehrer gelten jene, welche alle Kapitel des Korans auswendig wissen. Uebung in der arabischen Schrift bildet neben dem mechanischen Auswendiglernen der Gebetsformeln die einzige Abwechslung. Uebrigens bringt es selten ein Schüler dazu, selbständig lesen und schreiben zu können. Jede größere Ortschaft besitzt daher einen Kateb (Schreiber), welcher gegen geringes Entgelt die Schreibereien aller besorgt, während die übrigen an Stelle der Unterschrift sich eines Siegels mit ihrem Namen bedienen. Noch viel weniger als eine Stätte der Bildung ist die Schule eine Stätte der Erziehung. Gerade in der Schule lernt die Jugend die unflätigsten Schimpf- und Fluchworte. Die Mädchen sind von der Schulbildung vollständig ausgeschlossen; ebensowenig erlernen sie eine Handarbeit. Sie hocken den ganzen Tag zu Hause und helfen der Mutter bei Verrichtung kleinerer Arbeiten. Die Knaben werden vom Vater im eigenen Geschäft verwendet und widmen sich meist der Profession desselben. Selten geht der Vater ohne Begleitung des Sohnes an jbie Arbeit, der dessen Stolz bildet. Dem Vater gegenüber zeigt der Sohn viel Ehrfurcht und Unter- würfigkeit: er wagt nie, sich in dessen Gegenwart ungebührlich aufzuführen. In Anwesenheit des Vaters setzt sich der Sohn nie, sondern bleibt in einiger Entfernung so lange stehen, bis er vom Vater zum Sitzen aufgefordert wird, und auch in diesem Falle setzt er sich nie auf einen Stuhl und noch weniger neben dem Vater auf die gleiche Bank, sondern in einiger Entfernung auf den Boden. 9tie wagt es ein Sohn, in Anwesenheit des eigenen Vaters zu rauchen, zu trinken oder zu essen. Ein Wink des Vaters genügt für gewöhnlich, um den Sohn folgen zu machen, während die Mutter nichts oder wenig ausrichten kann. Um die Mutter bekümmert sich der Sohn durchweg viel weniger als um den Vater und nicht selten sieht man eine abscheuliche Lieblosigkeit der Söhne gegen die alte Mutter, die von den Töchtern ernährt werden muß. Es scheint dies mit der geringen Achtung und niedrigen Stellung der Frau in diesen Gegenden zusammenzuhängen. Mit der obenerwähnten Achtung für den Vater hängt die landesübliche Achtung vor dem Alter im allgemeinen zusammen. Der Jüngere untersteht durchgängig dem Aeltern. Die Kinder müssen dem Jüngling und dieser muß dem Manne zu Diensten stehen. Der geringste Vorrang im Alter gibt selbst im Kreise der Kinder Anspruch auf Bedienung durch die jungem. Dies gilt ganz besonders von den Negern, die hierin den ihnen angeborenen Stolz bekunden. Jeder befiehlt dem andern, jeder macht Ansprüche ans Bedienung. Ist ein Kind nur um einen Zoll größer als ein anderes, so befiehlt es und dieses muß gehorchen und dienen. Wir haben bereits der niedrigen Stellung der Frau Erwähnung getan. Dementsprechend ist auch die Lage der weiblichen Jugend. Die Bevorzugung der Knaben und die Behandlung der Mädchen als rechtlose Sache ist sowohl bei Muselmanen als bei Heiden Sitte und schneidet tief in die Verhältnisse des Familienlebens ein. Wie schlimm die weibliche Jugend daran ist, möge uns folgendes Beispiel zeigen, welches den Erbschaftsverhältnissen der Neger am Weißen Nil entnommen ist. Der Vater bestimmt schon vor seinem Tode den Nachlaß für seine Söhne, um später einen Streit bei der Teilung auszuschließen. Mutter und Töchter bleiben bei dem ältesten Sohn, welcher nunmehr in die Rechte und Pflichten eines Familien- Hauptes eintritt. Sind die vom Verstorbenen hinterlassenen Kinder noch klein, so werden sie dem nächsten Anverwandten übergeben und bleiben bei ihm, bis sie erwachsen sind. Bestehen die Hinterbliebenen nur aus Töchtern, so erben diese nichts, sondern sie gehen als Eigentum nebst der gesamten sonstigen Hinterlassenschaft ans den nächsten männlichen Verwandten über. Noch weit trauriger istldie Lage der Sklaven- Schöpfrad sitzend, treibt er die Zugtiere an und singt dabei in der Sprache und Melodie seiner Heimat ein schmerzerfülltes Klagelied über die heimischen Fluren, über den Verlust von Eltern und Geschwistern; gemischt mit dem Knurren und Schnarren des Schöpfrades steigt das melancholische Liedchen gleich einem Schmerzensruf ans den Felsklüften hervor über den Nilstrom hin und hinauf zum Himmel. Tritt man an den armen schwarzen Knaben ■tS/S vv. m 's->5 /- Lin afriftamscbes Dort. kinder. Selbst bei Lebzeiten der Ellern sind sie Eigentum des Gebieters, welcher über sie nach Willkür verfügt. Familienbande und Mutterliebe verschönern nicht das Dasein dieser armen Geschöpfe. Vielmals bin ich schon ans dem Nil nach Süden gefahren und von all den wechselvvllen Bildern des Niltales mit ihren Eindrücken bleibt mir der Anblick der arbeitenden Sklavenknaben unvergeßlich. An den Ufern des Niles zwischen den Felsenklippen ertönt der monotone, wehmütige Gesang des schwarzen Knaben aus dem Innern Afrikas. Auf dem heran, so erhebt er sich langsam von seinem Sitze hinter den Zugtieren und erzählt von seinen Kinderjahren und den Schluß bildet eine Klage über sein trauriges Los, die sich wie mit Gewalt seiner gepreßten Seele entringt. Es ist so ganz der Widerhall des licht-und freudelosen Daseins eines Sklavenkindes. Diese unglücklichen Wesen verlieren infolge der jahrelangen unwürdigen Behandlung das Bewußtsein ihrer Menschenwürde, werden stumpfsinnig und für alles Geistige unempfänglich. Viele dieser geistig und körperlich verkommenen Geschöpfe befinden sich unter den Negerkindern der Antisklavereikolonie in Gesirah bei Kairo. Wahrlich, wer die traurige Lage dieser Jugend gesehen hat, wird das Glück unserer christlichen Jugend zu würdigen verstehen. Ein gottgefälligeres Werk läßt sich schwerlich denken als die Unterstützung der armen Negerkinder. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß auch die europäische Jugend vielfach sehr hilfsbedürftig ist: aber unvergleichlich schlimmer schaut es in Astika ans. Um die armen Neger- IDtc Ulnmben clM eber die schwergeprüfte Mission in Ost-%P)y afrika bringt die Zeitschrift „Gott will v-As es!" folgende Einzelheiten: Es waren folgenschwere Tage, welche die Benediktinermission von Sankt Ottilien im Monat August durchleben mußte. Zuerst die Ermordung des Herrn Bischofs Spiß und seiner vier Reisegefährten und dann noch die Zerstörung der beiden Südstationen Nyangao und Lukuledi. Nur mit knapper Not konnten die Missionäre und Schwestern das Leben retten. Den Aufstand begannen die Bewohner der Matumbiberge, nördlich von Kilwa. Warum? wird man fragen. Blau weiß es nicht sicher. Wahrscheinlich wird es die Erbitterung darüber gewesen sein, daß man die bisher arbeitsscheuen Wilden veranlaßte, gemeinsam Baumwollfelder anzulegen und unter behördlicher Aufsicht zu bearbeiten. Die schwarzen Akiden, eine Art Bezirksbürgermeister, werden im Diensteifer vielleicht manchmal zu weit gegangen sein und auf einmal brach das Feuerunter derAschehervor. Jetzt traten die Zauberer an die Oeffent-lichkeit: sie bereiteten Medizin, d. h. Wasser, welchem die Kraft innewohnen sollte, die Geschosse der Europäer in Wasser zu verwandeln. Die Europäer des Bezirkes Kilwa waren gänzlich ahnungslos und so gelang der Mord des Pflanzers Hopfer bei Kilwa, die Vertreibung Steinhagens usw. Leider hat Herr Bischof Spiß im Vertrauen auf die Kenntnis von Land und Leuten, int Vertrauen, daß er im Wahehe-Krieg (1897) kinder und die elenden Sklaven nimmt sich niemand an, außer der Missionär. Nur die katholischen Missionen bringen der afrikanischen Jugend Rettung und Heil und von dieser Jugend sind die besten Erfolge und die reichsten Früchte unseres Wirkens zu erwarten. Mehr als anderswo ist gerade in Afrika die Jugend dasjenige Feld, dessen Bebauung am lohnendsten ist; ja ein bleibender Erfolg der Bekehrungsarbeit ist nur durch die Gewinnung der Jugend möglich. in Ostat’riha. ungefährdet unter den feindlichen Schwarzen geweilt, die Warnungen zu wenig beachtet und fiel dem Europäerhaß zum Opfer. Ohne Zweifel trug das Gelingen dieses . Anschlages dazu bei, das Selbstbewußtsein der Aufständischen zu heben. So fiel auch der Mililärposten Liwale; der dortige Feldwebel und ein Kaufmann wurden getötet, der dritte Europäer scheint auf der Flucht umgekommen zu sein. Die Aufständischen schickten nun ihre Boten und Zauberer nach dem Süden in den Bezirk Lindi, zunächst um die Wandonde und die staunuesverwandten Wangindo und Wam-wera aufzuwiegeln. Am Noto-Plateau, nordwestlich von Lindi, brach bald der Aufruhr los. Daunt waren die Missionsstationen im Lindibezirk bedroht und das Bezirksamt Lindi säumte nicht, den Missionen Mitteilung zu machen, obwohl „die Unruhen noch keinen größeren Umfang angenommen" hatteit, und stellte ihnen anheim, Waffen und Munition in Lindi zu holen oder dorthin zu fliehen. Es war schon zu spät. Die Boten der Mission Nyangao erreichten zwar noch Lindi, aber Waffen erhielten sie nicht mehr, weil man ihnen eine militärische Bedeckung nicht mitgeben konnte und ohne Bedeckung Pulver und Gewehre den Aufständischen als erwünschte Beute in die Hände gefallen wäre. Die Boten von Lukuledi erreichten überhaupt nicht mehr die Küste. Am 26. August hatten die dortigen Missionäre die Waritung des Bezirksamtes ein- pfangen; am 27. August mittags sandten sie die Boten ab, die schon um 3 Uhr nachmittags zurückkehrten und meldeten, daß die 28 Kilometer entfernte Aüßenschule in Mititimo beim Jumben Tsche Kendsche brenne und daß die Krieger auf dem Wege nach Lukuledi seien. Die vor zehn Jahren gegründete Mission lebte stets mit den Negern im tiefsten Frieden und selbst die Aufstände am nahen Makvnde-Plateau hatten dieses gute Einvernehmen nicht zu stören vermocht. Darum hatte sie nie daran gedacht, sich mit Waffen zu versehen. Pulver und Zündhütchen für Vorderlader waren überhaupt nicht vorhanden, eine Verteidigung durch treue Schwarze schien unmöglich. An Hinterladern war nur eine Schrotflinte da und zwei Mauser-gewehre, Modell 71. Die Häuser waren mit Stroh gedeckt und sehr niedrig; erbaut waren sie von in der Sonne getrockneten Ziegeln. Sie lagen so im rechten Winkel zueinander, daß man jedes Haus leicht umzingeln konnte, und hätte eines gebrannt, so hätte es auch das andere angesteckt. Bei dieser Aussichtslosigkeit einer Verteidi-gnng entschlossen sich die drei Missionäre zur Flucht. Es waren der Obere P. Thomas Sprinter von Regensburg, P. Paulinus Hauser von Hirschzell bei Kaufbeuren und Bruder Meinrad Berger aus der Nähe von Vilshofeu. Schnell wurde das Allerheiligste in der Kirche konsumiert, es war abends 5 Uhr, dann die Paramente und Kelche, heiligen Oele usw. in die vorhandenen vier Blechkoffer verpackt und versteckt. Traurigen Herzens zogen sie das weiße Ordensgewand ans und bekleideten sich mit dem gelbbraunen. Khaki und im Dunkel der Nacht, abends halb 7 Uhr, verließen sie die teure Station mit Tränen in den Augen und der Gewißheit, daß morgen nur mehr ein rauchender Trümmerhaufen Zeugnis ablegen werde von all dem Guten, das seit zehn Jahren von hier aus die Neger der Umgebung empfangen. Diese selbst hatten sich längst in den Wäldern verborgen. Bruder Meinrad, der seit neun Jahren in Lukuledi weilte — gerade am 20. August waren diese neun Jahre voll gewesen — fiel der Abschied besonders schwer. Da er außerdem an einem offenen Fuße litt, so bat er dringendst und wiederholt, sich in der Nähe verstecken zu dürfen. Er erhielt die Erlaubnis, die sakramentale Absolution noch für alle Fälle und dann nahm man Abschied auf Leben und Tod. Die beiden Patres wandten sich der englischen protestantischen Mission Masasi zu, in der Hoffnung, sich dort verteidigen zu können, bis Entsatz von der fünf Tagreisen entfernten Küste käme. Auf dem Wege mußten sie ohne Schuhe marschieren, um die Fußspuren zu vermeiden. Bier treue Neger begleiteten sie. Auf der Missionsftation in Masasi — diese zählt drei Pastoren, zwei Brüder und drei Schwestern, welche noch nichts ahnten — wurde kurzer Kriegsrat gehalten: es stellte sich heraus, daß Masasi noch weniger Waffen besaß als Lukuledi und daß keine andere Wahl blieb als die Flucht. Diese wurde in höchster Eile angetreten und schon vor halb 12 Uhr nachts befanden sich die zehn Europäer, darunter der kranke siebzigjährige Rev. Porter, auf dem Wege nach dem sechs Stunden entfernten Tschiwata. In finsterer Nacht ging es bergauf und bergab. Als die Sonne aufging, zog man in Tschiwata ein, wo es hieß, daß die Aufständischen in einigen Stunden kommen würden. In Eile mußte nun das nahe, aber steil abfallende Makonde-Plateau erstiegen werden. Für die Lukuledi-Missionäre war dies keine kleine Anstrengung nach bereits zehnstündigem Marsch ohne Nachtruhe, mit dem Mausergewehr auf der Schulter und 40 scharfen Patronen in der Tasche. Oben konnten sie sich aber nur eine Stunde Rast gönnen und etwas Tee mit Zwieback genießen, den die Engländer brüderlich mit ihnen teilten, und dann ging es nochmals drei Stunden weiter, wozu sie aber vier brauchten. Endlich winkte die Rast. Kaum angelangt, ertönte der Ruf: „Krieg, Krieg!" Stellte sich der Lärm auch als falsch heraus, so durften die Missionäre doch nicht bleiben und nochmals begann der Marsch zum fünf Stunden entfernten Tschitangale. In Tschitangale genossen sie eine vierstündige Nachtruhe und dann mußten die widerstrebenden Beine abermals in Bewegung gesetzt werden zum acht Stunden entfernten Luagala. Die sehnlichst erwartete Ruhe konnten sie auch dort nicht genießen. Ein Bote hatte bald nach ihrer Ankunft atemlos gemeldet, daß die Aufständischen Luagala bedrohten. Für den kranken Rev. Porter fanden sich keine neuen Träger mehr: so mußte von den andern ein Teil der wenigen Nahrungs- mittel zurückgelassen werden, damit sechs den Kranken trugen. Von Luagala ging es weiter zum fünf Stunden entfernten Litumbi. Hinter ihnen flohen die Leute in den Busch. "Noch immer wußten die Missionäre nicht, ob sie nicht an der Küste mit Aufständischen zusammentreffen würden. Bei der furchtbaren Uebermüdung hätten sie sich nur mehr sehr schlecht verteidigen können. Mittwoch, morgens 3 Uhr, ging es weiter, bis sie abends 5 Uhr das acht Stunden entfernte Ribobe erreichten. Dort verbrachten sie die letzte Nacht und trafen nachmittags 4 Uhr in der Hafenstadt Mikindani ein, völlig erschöpft. Ein kleines Segelboot brachte sie Samstag nach Lindi und ein Regierungsdampfer am Dienstag nach Dar-es-Salaam, wo sie am Donnerstag, den 7. September landeten. Bruder Meinrad Berger, der in Lukuledi zurückgeblieben war, mußte dort von Versteck zu Versteck fliehen. Drei Tage lag er ohne speise und Trank im blätterlosen Gebüsch versteckt. Nachts^ brachten ihm treue Neger Nahrung; mehrmals ging man auf der-Suche hart an ihm vorbei. Er hörte in seinem Versteck am Montag, den 28. August den Gewehrschuß, das ^Zeichen zur,i Plünderung der Station; erhörte dann mittags das Krachen der brennenden Gebäude. Mittwoch abends schlich er sich an die Station heran und besah die Trümmer. Alles war zerstört und fortgeschleppt, die Feld-schmiede zerschlagen, der große Schleifstein zertrümmert, die Herdplatte zerstreut, die Bücher alle zerfetzt: die Paramente hatten die Neger gefunden und mitgenommen. In der Kirche war das Harmonium und das Tabernakel in kleine Stücke zerschlagen. Alle Eisenstangen an den Fenstern waren herausgerissen: die neugebrannten Dachplatten waren zerschlagen, die Bretter angezündet worden, die seit Monaten mühevoll mit der Hand gesägt worden waren. An: Donnerstag erfuhr der Bruder, daß Bezirkshauptmann Ewerbeck von Lindi, der eine Inspektionsreise ins Innere gemacht hatte und nun heimkehrte, in der Nähe sei. Am Freitag schlug er sich zu ihm durch und erreichte mit ihm am Samstag Lindi, wo er sofort den Dampfer nach Dar-es-Salaam bestieg. Auf dem Wege nach Lindi kam er auch an: der zerstörten Mission Nyangao vorbei. Sie ist ebenfalls gänzlich vernichtet. Jetzt befinden sich alle geflüchteten Missionäre in Dar-es-Salaam in Sicherheit. Nyangao ist wie Lnkuledi gänzlich vernichtet. Der Schaden beider Stationen beträgt ungefähr 60 bis 70.000 Mark. Die Missionstätigkeit aber ist auf Jahre hinaus gehemmt. 'IX 'IX 'IX 'IX 'IX 'l\ 'IX 'IX NX 'IX 'IX 'IX 'IX 'IX 'IX Die Zerstörung der sUMffionsftation R^angao in Deutseb-Gstakrika. lwT?iit 25. August wurde, so berichtet Pater Leo, uns vom Bezirksamt Lindi die 0 Mitteilung zugeschickt, daß auf dem Hochplateau beim Jumben Selemani Unruhen ausgebrochen seien. Wenn diese auch noch keinen größeren Umfang angenommen hätten, so stelle man uns anheim, nach Lindi zn kommen oder uns mit Waffen zu versehen. Die Mission möchte Boten senden mit der Angabe, wie viele Gewehre und Munition sie wünsche. — Ich dankte für die Mitteilung und schrieb, daß ich vorläufig auf der Station bleiben wolle, und bat um Munition für unsere europäischen Gewehre sowie um hundert Gewehre und Munition zur Bewaffnung treuer Missionsangehöriger, eventuell bat ich um einen Askariposten. Dem bezirksamtlichen Schreiben folgte am 26. August eine Nachschrift, in der bemerkt war, wir möchten uns, falls Gefahr drvhe und wir nicht mehr Lindi erreichen könnten, nach -Massassi wenden, um dort den Herrn Bezirksamtmann Ewerbeck, der in Begleitung von etwa 30 bis 36 Askari sei, aufzusuchen und uns ihm anzuschließen. — Hiobs- Posten und Gerüchte brachten unsere Schwarzen dieser Tage in Menge, daß bereits in Hulu die Leute in den Krieg eingetreten seien, der Akide Kasimari geflohen sei und daß bei Lu-tamba Noweka bereits gegen die Banden vorgegangen werde. Da der Sache nicht zu trauen war, nahm ich die Schwestern am 25. abends in unser Wohnhaus und richtete es, um einem überraschenden Ueberfall entgegenzutreten, zur Verteidigung ein, indem ich am Ende der auf den ersten Stock führenden Treppe den Bretterbodenbelag entfernen ließ und Nachtwachen aufstellte. Es war Freitag nachts und Samstag nachts alles ohne Störung vorbeigegangen. Die Gerüchte von Krieg, Ueberfällen, Bränden wurden immer häufiger. Es kam der Sonntag. Wie war die Kirche an diesem und dem letzten Sonntage leer gegenüber den vorausgehenden! Wenige Kinder kamen nur: einzelne Erwachsene kamen mit Flinten bewaffnet (aber ohne Pulver) zum Gottesdienst. Es war schon alles in Aufregung. Daß es nun so bald kommen würde, daß unsere Feinde schon in nächster Nähe seien, dachten wir noch nicht. Viele Leute, zumal Weiber und Kinder, waren, wie man hören konnte, in die Wildnis geflohen und hatten sich versteckt. Es war Sonntag mittags. Bange Unruhe erfaßte uns alle, wir kamen nicht mehr zur Mittagsruhe. Ungefähr um 2 Uhr kam der schwarze Lehrer Thomas von der Außenschule Kambona keuchend herbeigeeilt, meldete, die Watn wa nutet wären bereits zu dem eine halbe Stunde entfernten Akidasitz herangerückt, hätten ihn angegriffen und die Wohnhäuser und die gelagerte Baumwolle angezündet. Der Akida und dessen Schreiber entkamen durch Flucht. Da die Aufständischen schon so nahe waren, war nichts mehr zu machen, als das nackte Leben durch Flucht zu retten. Einige treue Missionsangehörige blieben mit Flinten bewaffnet auf der Mission, daß bei Abwendung der Gefahr nichts geraubt würde. Ich begab mich noch zur Kirche, konsumierte das Allerheiligste und nun galt es, unser Haus mit ganzem Schmerz der Seele zu verlassen. Wohin? Wo Schutz, wo Sicherheit? Wir flüchteten über den Nyangaobach hin-weg in die in der Höhe gelegene Ortschaft Nahava. Gute Leute brachten uns ins Versteck im dichten Busch hinter den Schamben der Ortschaft. Ungefähr nachmittags 3 Uhr war es und wir harrten der Dinge, die da kommen sollten. Allein saßen wir int Busch, Bruder Cyprian und ich bewaffnet mit je einem Gewehr und Revolver. Lange, lange kam keine Nachricht. Endlich gegen 5 Uhr brachten uns gute Leute etwas zu trinken. Abends kam noch die Nachricht, daß für heute noch keine Gefahr sei: für morgen früh 8 Uhr meldete sich die Räuberbande an: abends brachten tins die Leute noch zu einer Hütte, unter deren niedriger Barasa wir die Nacht in beständigem Wachen zubrachten, immer gespannt auf weitere Mitteilungen. Am nächsten Morgen, Montag, den 28. August, krochen wir wieder in dichten Busch, um uns ztt verstecken: still betend, lagen wir auf der bloßen Erde. 8 Uhr morgens zeigte uns der Schuß aus einer Flinte den Beginn des Ueberfalles an. Nun ging es ans Rauben, wie uns unsere Leute von der Mission, die sich die Sache von ferne ansahen, nachher ins Versteck die Mitteilung machten. Zuletzt ging alles in Flammen auf bis ans das Schwesternhaus, das wegen des Blechdaches nicht in Brand gesteckt werden konnte. Jahrelanger Schweiß und Arbeit ward in wenigen Stunden vernichtet und erst die Arbeit für die vielen Kinderseelen, die in den letzten Jahren zum Unterricht in den Schulen gesammelt wurden! Montag, mittags 12 Uhr, sollten nie zu beschreibende Augenblicke kommen. Unser Versteck wurde verraten, ein Ueberfall sollte unserm Leben ein Ende machen. Bis auf 15 bis 20 Meter drang eine Rotte der Aufständischen still an unser Versteck heran. Ahnungslos, daß so etwas kommen sollte, saßen wir beisammen: Bruder Cyprian, die vier Schwestern und einige Kinder. Auf einmal erhebt sich ein Geheul. Im Halbkreis waren wir umzingelt; Flintenschüsse ertönten, Pfeile flogen: doch Gott der Herr gab Bruder Cyprian und mir die Kraft, mit Geistesgegenwart der Bande mit unseren Gewehren entgegenzutreten, um uns und die teueren Schwestern zu schützen, soweit es menschlicherweise möglich war. Ein Schuß um den andern fiel. Schon waren einige unserer Gegner niedergestreckt, da bekam ich eine Verwundung am linken Oberarm, so daß ich das Gewehr nicht mehr führen konnte: ich veranlaßte die Schwestern zu einem Akte der Reue und der vollkommenen Hingabe unseres Lebens: der Bruder schoß noch immer auf die Bande: ich spendete dreimal feierlich die Absolution; der Bruder drehte sich bei der dritten Absolution um, machte das Krenzzeichen, betete: „ Mein Jesus, Barmherzigkeit!" und führte den Kugelregen fort. Noch ein paar Schüsse und auch er ward in der Hand verwundet: doch auf das Kreuzzeichen hin, trotzdem wir beide verwundet waren, ergriffen die Feinde die Flucht. Ich riet desgleichen meinen Mitgenossen, die Flucht in entgegengesetzter Weise zu ergreifen. Voran ging es wunderbar schnell durch den dichten Busch. Unsere Flucht erstreckte sich ins Tal des Lukuledi. Auf der Flucht entdeckte ich, daß eine meiner Teuren fehlte-, Schwester Walburga war zurückgeblieben: wo sie verblieben, konnten wir nicht mehr sicher erfahren, ob tot oder am Leben: es galt, tue übrigen zu bergen. Zwei Stunden liefen wir barfuß, damit nicht die Schuhspuren uns verrieten: ein Teil der Aufständischen hatte sich schon auf den Weg gemacht, um uns auf der Flucht aufzuhalten. Doch Gottes weise Fügungen sind wunderbar: wir konnten im Tal nicht auf die andere Seite kommen: wegen Sumpf: die Feinde umgingen in demselben Augenblicke die andere Seite, wie uns ein junger Bursche, bett wir auf der Flucht trafen, mitteilte. Müde von den Anstrengungen, von Blutverlust und den Verwundungen, schlugen wir uns in den Busch, nachdem wir uns von niemandemmehr bemerkt glaubten. Langgestreckt lagen wir volle fünf Stunden in Gras und Busch versteckt, bis volle Dämmerung eingetreten war. Nun brachen wir auf, um Wasser zu suchen und unseren brennenden Ditrst zu stillen. Wir erreichten nach einiger Zeit auf beschwerlichem Wege den Lukuledifluß. Wir wollten über den Fluß und erreichten das andere Ufer, konnten jedoch nicht weiterkommen, da jenseits alles Sumpf war. Wir hatten in der Dunkelheit die Richtung verloren. Ganz müde, ungefähr um Mitternacht, schlugen wir uns abseits vom Weg in den Busch, ganz nahe am Lukuledifluß, um wenigstens Wasser zu haben. Mit dem Stiefel des Bruder Cyprian schöpften wir Wasser. Der übrige Teil der Nacht ging schlaflos vorüber. Als es dämmerte, machte ich mich aus dem Versteck, um die örtliche Lage unseres Versteckes 31t bestimmen. Die aufgehende Sonne und der Lauf des Lukuledi gaben uns sichere Anzeichen, wo wir in der Nacht hingeflüchtet waren. Doch es war nicht ratsam, aus dem Versteck zu kriechen. Diesen Tag mußten wir noch Geduld haben und ab- toarten, ob sich nicht eine Gelegenheit bieten würde, sich zu zeigen. Zusammengekauert in einem ausgehöhlten Baumstamm harrten wir ohne Nahrung aus bis zum Abend. Abends, vielleicht gegen 9 Uhr mag es gewesen sein, sagte ich zu meinen Gefährten: „Wir können hier nicht bleiben: der Hunger wird uns über-mannen. Will Gott, daß wir ihm erhalten bleiben, so wird er uns jetzt die rechten Wege zeigen." Wir brachen auf, geplagt von vielen Moskitos, und zögen den Weg, den wir bei der Morgendämmerung uns ausgekundschaftet hatten. Wir imtßten nochmals über den Fluß und stiegen das jenseitige Ufer hinan. In einiger Entfernung bemerkten wir Hüttenfeuer und vernahmen Menschenstitnmen, auch von Kindern. Ich schickte Bruder Cyprian voraus, um zu sehen, was für Leute es wären. Gott sei Dank! Wir trafen einen guten Christen, namens Eneko, der uns schon den ganzen Tag zusammen mit einem Askari suchte und noch in der Nacht suchte der schwarze Soldat nach uns. Eneko, der wußte, wohin er gegangen, um uns zu suchen, lief ihm eilends nach und nach 17-2 Stunden kam er mit noch anderen zur Hütte zurück. Wir indessen wurden reichlich mit Nahrung versorgt von den guten Leuten. Es war aber auch Zeit, denn zwei Tage hungerten wir. Nun hieß es eilends auf die Flucht, damit die Feinde von unserem Auf-enthalt nichts erführen. Um Mitternacht noch marschierten wir durchs Lukuledital und kamen beim ehemaligen Akidasitz nach Umgehung von Hütten müde an. Die Leute machten uns wieder Essen zurecht und brachten un§ noch bei dunkler Nacht ins Versteck, woselbst wir den ganzen Tag bis zur Abenddämmerung verbleiben mußten. Der Tag neigte sich, wir wurden aus dem Versteck geführt, auf Umwegen hinter Schamben und Hütten auf die Hauptstraße. Nun ging's wieder weiter; die einen unserer Begleitung bildeten die Vorhut, die andern die Nachhut, um auszuspähen, ob nichts Feindliches sich zeige. So kamen wir gegen 11 Uhr nachts nach Mtua, wo man sagte, es sei hier gerade keine Gefahr mehr. Doch in der Nacht noch ging's weiter. Des Morgens früh kamen wir in Ruaha an. In der Nackt hatten dort deutsche Marinesoldaten gelagert. Doch sie waren bereits wieder abmarschiert. Hier, hieß es, können wir nicht rasten, wir müssen etwas weiter gehen bis auf die Höhe von Majani. Ein freundlicher Araber brachte zu unserer Erquickung Matnfu (Kokosuußmilch), die wirklich neu kräftigte. Nun sagte ich zu meinen Lieben, wir gehen nur bis Ngurumahamba, einer Araberniederlassung. Dort wollen wir den Rest des Weges mit dem Boote machen. Doch sollte es nochmal anders'kommen: Ebbe war eingetreten, kein Boot vorhanden. Vier bis fünf Stunden warten, dann ungefähr acht Stunden auf dem Wasser, dauerte mir doch zu lange und war nicht ganz ungefährlich, denn die ganze Umgebung war in Furcht wegen etwaiger Ueberfälle. Wir ruhten bis gegen 1 Uhr in der arabischen Moschee. Ein Baniane (indischer Abkunft) servierte uns Tee und Matasu, zuletzt noch Reis und Fisch, welch letzteres wir unseren hungrigen Begleitern überließen, die im Nu Reis und Fisch verzehrt hatten. Nun ging es den letzten Weg über Pilipili nach Lindi. Ueberaus ermüdet, mit wunden Füßen, zerrissenen, beschmutzten und blutbefleckten Kleidern zogen wir in Lindi ein. Abends kam der Arzt vom Kriegsschiff „Bussard", um unsere Verwundungen zu besichtigen und uns die erste ärztliche Hilfe zuteil werden zu lassen. Ein Schienenverband wurde meinem abgeschossenen Arm angelegt und die verwundete Hand des Bruder Cyprian gereinigt und verbunden. SU v- SU Verschiedenes. SU SS sj sißarienverem für Afrika. Dieser unter dem Protektorat Sr. k. u. k. ap o st olischen Majestät Kaiser Fra nzJosesl. im Jahre 1851 gegründete Verein für Katholiken der int Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder unter der Obhut des österreichischen Episkopates hat die Förderung der katholischen Missionen und der Sklavenbefreiung in Afrika zum Zwecke. Der Zentralausschuß des Vereines befindet sich in Wien. Präsident desselben ist Se. Eminenz Kardinal Fürsterzbischof Dr. Anton Grüscha. In jeder Bischofstadt bildet sich eine Diözesanabteilnng mit einem Diözesanausschuß; in jeder Pfarre eine Pfarrabteilung mit einem Pfarrausschuß. Eine Pfarrabteilung kann konstituiert werdett, sobald in einer Pfarre mindestens 15 Mitglieder sich befinden. Ebenso können in den einzelnen Pfarren Frauengruppen fich bilden, wenn mindestens 20 Frauen dem Verein beigetreten sind. Mitglied des Vereines kann jeder in Oesterreich wohnende Katholik werden, der sich verpflichtet, täglich ein Vaterunser und ein Ave mit dem Zusatz J. „Bitte, o Himmelskönigin Maria, für die unglücklichen Neger!" Ip. „Auf daß sie mit uns würdig werden der Verheißungen Christi!" zu beten, und einen monatlichen Beitrag von mindestens 10 Heller leistet. Teilnehmer werden solche, die sich zum Gebet nicht verpflichten, aber mindestens 2 Kr. im Jahre spenden. Wohltäter sind solche, welche nach Belieben eine einmalige oder öftere größere Gabe den: Verein zuwenden. Ablässe für die Mitglieder, verliehen von Sr. Heiligkeit Papst Pius IX., durch Breve vom 5. Dezember 1852: Ein vollkommener Ablaß nach vorausgegangener würdiger Beichte und Kommunion und unter den gewöhnlichen Bedingungen: 1. mit Feste der Auffindung des.heiligen Kreuzes; 2. am Feste Mariä Geburt, dem Hanptfest des Vereines; 3. einmal in jedem Monat, wenn man an jedem Tage des Monates die vorgeschriebenen Gebete verrichtet. . ■ Ein Ablaß von 100 Tagen, so oft man ein Vereinswerk (das tägliche Gebet oder das Almosen) verrichtet. * * * Bei Neugründung von Pfarrgruppen übernimmt die Einleitung aller jener Schritte, welche zur behördlichen Genehmigung solcher Pfarrgruppen, bezw. des Statuts notwendig sind, der Vizepräses des Wiener Diüzesanausschnsses Hoch-würden Msgr. Anton Schöpfleuthner, Domkapitular bei St. Stephan in Wien, 1. Bezirk, Stephansplatz 6. Möge gerade jetzt, da die Missionstätigkeit in Afrika in steigender Entwicklung begriffen ist, die Liebe zu den unsterblichen Seelen der armen Afrikaner imb auch die Dankbarkeit für die Gnade des wahren Glaubens recht viele Oester-reicher bewegen, sich diesem heimischen Missions-Verein anzuschließen und für die Ausbreitung desselben recht tätig zu sein! * * * Die Pfarrgrnppe St. Rochus ans der Landstraße l Wien) hielt am 8. November eine sehr gut besuchte Versammlung im großen Gemeindehaussaal des III. Bez. ab. Dieselbe wurde vom Konsulenten hochw. Herrn Kooperator Pflüger eröffnet, welcher die Anwesenden, besonders den hochw. Herrn Kanonikus Schöpfleuthncr, hochw. geistl. Rat Pfarrer Gold und P. Kosters, welcher mit einem zweiten Missionspriester von St. Gabriel erschienen war, aufs herzlichste begrüßte. Hochw. Herr Konsulent erstattete einen kurzen Rechenschaftsbericht über die Einnahmen und Ausgaben der Pfarrgruppe und überreichte dem hochw. Herrn Kanonikus die eingegangenen Gelder und bat ihn um die versprochene Ansprache. Derselbe besprach das Pro und Kontra des Marienvereins und wie man den Einwürfen begegnen könne: „Es sei für hier genug Gutes zu tun und man brauche nicht auch für Afrika seine Almosen zu geben." Die Barmherzigkeit Gottes tue uns allen so not und wie wir Barmherzigkeit geübt, wird auch der Herr einst uns mit Barmherzigkeit richten; es wurde gezeigt, auf welche Weise wir für die Missionen Gutes tun können und wie durch diese Werke der Barmherzigkeit und wenn wir andern helfen, wir selbst leichter heilig werden können. Es soll eben unser festes Bestreben sein, zur Heiligkeit zu gelangen; es sei gefährlich, sich der Lauheit hinzugeben und nur aufs Fegefeuer zu rechnen; immer sollen wir auf unsere Vervollkommnung bedacht sein und jene armen Neger, zu bereit Seelenheil wir beigetragen, werden auch für uns beten, damit wir im Guten ausharren und einst im Himmel Tausende dieser geretteten Seelen begrüßen können. Die zweite Ansprache hielt der hochw. P. Kösters von Sankt Gabriel. Dieser erzählte, in welch rührender Weise ein Negerknabe seine Freude bezeigte über die Liebe und das Wohlwollen, mit welchem ihm die Mitglieder des Marienvereins entgegenkamen; die armen Neger seien eben dies von den Weißen, mit Ausnahme der Missionäre, nicht gewöhnt, wie die so traurigen Berichte im Kolonialkongreß in Deutschland erst kürzlich zeigten. Es wäre so notwendig, daß auch als Beamte in die Länder Afrikas brave katholische Männer hinkämen, und wie gut wäre es, wenn das katholische Oesterreich mit Gottes Hilfe den armen Schwarzen dort mehr Hilfe bringen könnte! Frankreich, welches früher das meiste für diese Länder getan, entzieht durch den unseligen Kulturkampf und durch die Trennung von der Kirche Tausende von Missio- nären und Missionsschwestern denselben. Außer dein großen Schaden, welcher den Negern durch den so ausgebreiteten Islam zugefügt wird, drohen aber den Missionären neue Gefahren durch die sogenannte äthiopische Bewegung. Viele Neger-völker, durch die protestantischen Missionäre nur einer oberflächlichen Christianisierung teilhaft geworden, wollen sich auch ganz von den Weißen emanzipieren und sind voll Haß gegen die römische Kirche erfüllt und, wie sich jetzt klar zeigt, sind die letzten Opfer, Bischof Spiß und seine Gefährten, durch diese dem Märtyrertod verfallen. Inniges Gebet sei für die Missionen Afrikas notwendig, denn vielleicht kann auch dieses, wie einst Europa durch das Blutbad der Märtyrer, nur durch blutige Kämpfe wieder christlich werden. — In den Zwischenpausen wurden aus besonderer Gefälligkeit zwei Chöre: „St. Petrus Claver-Hymne", und „Heinzelmännchen" von dem Apostolat der christlichen Tochter sehr gut gesungen, auch eine Klavierpiece von Frl. isteff und eine Deklamation von Frl. Spitzbart sehr schön vorgetragen. Der beliebte Komiker, „der kleine Fischer" hatte auch die große Güte, heitere Vorträge zu halten, die, so viel Beifall fanden, daß immer noch einer zugegeben werden mußte und die Versammlung in animiertester Stimmung geschlossen wurde. Line gute 1!dee. Die ,Catholic Missions“ entnehmen dem „Bombay Gath. Examiner“ einen Vorschlag, der wegen seiner praktischen Bedeutung zur Kenntnis aller Missionäre und Missionsobern gebracht werden sollte. Der Vorschlag geht dahin, daß jeder Missionär ein Tagebuch über seine Arbeiten und Erfahrungen anlegen solle, dessen genaue Führung jährlich von dem Vorsteher der Mission kontrolliert werden könnte. Es wäre das nur eine kleine Last für den einzelnen Missionär im Vergleich zum unschätzbaren Nutzen besonders für die Geschichte und Entwicklung jeder Mission. Aus dem gleichen Grunde möchten wir Missionsfreunden raten, Relationen der Missionäre nicht zu vernichten, bevor sie von Sachverständigen geprüft worden sind; wie viele herrliche Quellen sind auf diese Weise durch llebereilung zu Grunde gegangen! Lin protestantisches Wteü über die katholischen Missionen. Die protestantische holländische Schriftstellerin Madame Lohmann schreibt über die katholischen Missionen folgendes: „Es ist unmöglich, beim Anblick der unermeßlichen Segnungen, ivelche durch die katholischen Orden und Missionäre verbreitet werden, nicht mit aufrichtiger Hochachtung erfüllt zu werden. Der katholische Glaube besitzt immer noch eine Macht, welcher über kurz oder lang der entscheidende Sieg zufallen muß. Sowohl in West- wie in Ostindien und in manchen Teilen Europas hatte ich Gelegenheit, in nächster Nähe das musterhafte Leben katholischer Ordensleute und Missionäre kennen zu lernen und die verschwenderische Liebe sowohl der lehrenden als krankenpflegenden Schwestern zu beobachten. Manche unserer Leute waren, ehe sie selbst diese Länder besucht hatten, gewohnt, sei es aus Unwissenheit oder Menschenfurcht, die Katholiken zn verunglimpfen. Nachdem sie aber die Wunder des katholischen Apostolats unter den Aussätzigen und den verachteten Negern geschaut, habe ich dieselben Leute mit Beschämung das Eingeständnis machen hören, daß der. Heroismus katholischer Liebestätigkeit alles übertrifft, lung man sich in dieser Hinsicht vorstellen kann, und daß sie in der Welt und in der Geschichte einzig dasteht." Äber die Schlafkrankheit, die in Zentralafrika so verheerend auftritt (ti er gl. Nr. 7 l. I.), finden wir in der zu Lyon erscheinenden Zeitschrift „Les Missions Catholique“ eine sehr bemerkenswerte Abhandlung. Die Zeitschrift erhielt aus einem Orte im Gebiete des Nhassa-Sees eine Zuschrift, nach der die Missionäre festgestellt haben, daß die Krankheit durch den Stich einer Fliege hervorgerufen wird, die die Eingeborenen Kivi nennen. Die Krankheit ist nicht ansteckend; gesunde Leute können neben den Schlafkranken sich aufhalten, ohne daß schädliche Folgen für jene einträten. Ein Mittel, die kleine Fliege abzuwehren, ist bis jetzt noch nicht gefunden. Die Person, welche der Schlafkrankheit verfällt, verspürt zuerst große Schmerzen im ganzen Körper, bis sich ein Zustand, der Ohnmacht ähnlich, einstellt. Die Haut nimmt bei den Schmerzen eine gelbe Farbe an, die Augen fallen zu und dabei strömt der Kranke einen unausstehlichen Geruch aus. Wie Erdbeben entstehen. Hierüber hat sich kürzlich ein „gelehrter" Neger in einem Vortrag in Amerika folgenderweise ausgesprochen: „Die Erde, meine Lieben, dreht sich um Achsen, wie wir alle wissen. Da etwas nötig ist, um die Achsen zu schmieren, wurde, als die Erde gemacht wurde, Petroleum in ihr Inneres gebracht. Da kommt jetzt die „Standard Oil Company" (eine große Aktiengesellschaft) und holt sich das Petroleum, indem sie Löcher in die Erde bohrt. Die Erde steckt jetzt ans ihren Achsen und will nicht mehr so gut herumgehen, denn die Achsenlöcher sind heiß, geradeso, wie cs manchmal bei den Rädern der Eisenbahnwagen ist — und wenn das der Fall ist, meine Freunde, dann passiert immer etwas." Die Ditze in den Tropenländern. Wenn wir die Temperatur schon gar nicht mehr ertragen können, dann sprechen wir von einer tropischen Hitze, als ob wir nun ebenso an Hitze zu leiden hätten wie die Bewohner der Tropen. In den heißesten Tagen des Juni ist in Berlin z. B. das Quecksilber auf 46» C. im Schatten gestiegen; am 1. Juli war die höchste von Meteorologen beobachtete Schattentemperatnr 36, die niedrigste 22 und das Tagesmittel rund 30 Grad. Die mittlere Temperatur des heißesten Monats beträgt in Bombay 29, Madras 31, Batavia 27, Lado am obern Nil 30, Kamerun 27, Habana 28, Pernambuco 28 Grad. Die Temperatur im äquatorialen Flachland ist tagaus tagein ungefähr dieselbe. In Batavia z. B. ist die mittlere Jahrestemperatur 26, in Lado 27 Grad Celsius. Der Vergleich dieser Zahlen mit den obigen lehrt, daß die Tenrperaturschwankungen sehr gering sind. Er lehrt aber auch, daß Berlin so heiß ist wie das mitten in der heißen Wüste gelegene Lad» und heißer als Batavia und Habana usw. Allerdings gibt es in den Tropen ganz enorme Hitzegrade. In Oberäghpten bringt die Sonne den Sand stellenweise zu einer Temperatur von 68 Grad, so daß man ein Ei im Sande sieden kann. Was aber sehr in Betracht kommt, ist folgender meist nicht beachteter Umstand: In den Aequatorialländern geht die Sonne stets um 6 Uhr morgens ans und um 6 Uhr abends unter, scheint also nur 12, bei uns dagegen 16 bis 17 Stunden. Während uns also zur nächtlichen oder sonnenlosen Erholung nur 7 bis 8 Stunden bleiben, schont die Sonne den Trvpen-bewohner einen vollen halben Tag. Zu unseren Bildern. Wadi-Halfa, dessen Bild der Leser auf Seite 276/77 sieht, ist eine am Nil gelegene Stadt nicht allzuweit von Assuan. Während des Mahdi-Aufstandes in den achtziger und neunziger Jahren war es Grenzstadt zwischen Aegypten und dem Reiche des Mahdi und hatte infolgedessen eine ziemliche Berühmtheit erlangt, besonders war es ein Anziehungspunkt für Fremde, meistens Oricn- teile, worunter ziemlich viele Katholiken waren, ist der von Kaufleuten bewohnte Ort Tewfikia, Die Stadt besteht aus zwei Teilen. Der erstere ■ weiter südlich befindet sich Gcger. (Bebetserbörungen und ^Empfehlungen. Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen nicht Name und Wohnort der Redaktion angegeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. K. Wir empfehlen die Seele des dahingeschiedenen Herrn Josef Rauch aus Sterzing dem Gebet aller unserer Leser. „Der Verstorbene war ein besonderer Freund der katholischen Missionen, denen er im Leben viel Gutes zuteil werden ließ und die er auch zum Erben seines bescheidenen Vermögens einsetzte", heißt es mit Recht auf dem Sterbezettel. I. P. St. M. Bitte Sie, Hochwürden, zwei überaus wichtige Familienangelegenheiten am Altar dem heiligsten Herzen Jesu zu empfehlen; ferners möchte ich Sie bitten, noch ver-schiedeneAngelegenheiten dem Gebet der P. T. Leser des „Stern" zu empfehlen. A. W. B. Bitte, mich dem frommen Gebete der Leser des „Stern der Neger" zu empfehlen, um Erlangung der schon lange entbehrten Gesundheit, wenn es Gottes Wille ist; ferner bitte ich einer recht unangenehmen Angelegenheit gleich- falls im Gebete zu gedenken. Im Falle der Er-hörung Veröffentlichung versprochen. E. Z. K. Eine Leserin des „Stern der Neger" empfiehlt sich dringend dem Gebete um Erlangung der Gesundheit und um günstige Schlichtung einer häuslichen Angelegenheit. H. P. Innsbruck bittet die Leser, seiner im Gebet zu gedenken, damit ihm der Herr die Gesundheit wieder verleihe. A. Sch. empfiehlt dringend verschiedene Angelegenheiten dem frommen Gebet der Leser. M. Sp. T. Angetrieben durch die zahlreichen Gnadenerweise des heiligsten Herzens Jesu, wende auch ich mich in einem schweren Anliegen, in dem nur das heiligste Herz Jesu helfen kann, vertrauensvoll an diese Liebesquelle zugleich mit der Bitte, meiner am Herz Jesu-Altar zu gedenken und mich dem frommen Gebet der Leser zu empfehlen. Im Falle der Erhörung verspreche ich Veröffentlichung. (Sott dem Deren bat es gefallen, in der /llMssionsstatlon %ul den ehrwürdigen Bruber Ibemricb Blank ins bessere Jenseits zu berufen. Derselbe wirkte durch volle 15 Jahre in unserer /liMsfion. Geboren zu /ihainz am 18. September 1864, trat er 1888 in die Kongregation und begab sieh gleich nach der proseß in die /Dission. R. I. P. iPcrantwortl. Schriftleiter : P. Georg slßarla 'Cfirfc F. 8. C. — ipreBvcrelnsörucfcerel 36dien, Südtirol. 3nr Jansc uonHcidenkindcrn: M. Freund SO. Zur Persolvicrnng non heiligen Messen: Stadtpf. Humincl 58.76; I. Steiner 6.—; Walch 16.— ; G s. Merveldt 31.72; L. Sax 4.—; ■SC. Rühr L. Fröhlich 17.62; M. Huber 13.—; Ungenannt 10.—; M. Freund 3.80; Seist Pf. 100,—. ’ lis Außerdem sandten cin: M. Obertimpfler Kirchenwäsche; Dekan Lintner Meßgewänder und Kirchenwäsche; M. Stadler Sarns Blumenvasen und Devotionalien; Elisabethinerkloster Kaaden zwei Meßgewänder (ein neues) nebst Zubehör. „O Herr, »erlcihc allen unseren Wohltätern mit deines Namens willen das ewige Leben!" Hstu sz>r?i fort twi>t ♦ V2 Seite 20 K — 1/4 Seite 12 K — 1/8 Seite 7K — 1/16 Seite 4 K - bei ‘MieöevboUmgen bober IRabatt. AboMements-Lmladmg. Mit Neujahr erscheint eine Monatsschrift unter dem Titel: Monatsschrift für alle Verehrer des hl. Josef, für die Mitglieder der St. Joscfs-Brnderschaft und des Vereins der hl. Familie von Nazareth. Jährlich 12 Hefte zu 16—20 Seiten stark mit Illustrationen, enthaltend Belehrungen, Erbauungen, Eizählungeu, Gedichte usw. Der Jahrespreis ist frei ins Haus nur Mk. 1.20. Heft 1 erscheint im November. Au allen größeren Orten werden Agenturen errichtet. Hochachtend Rcööltton und Verlag des „St. Iosess-Glscklein". Steinbruck, Post Raubling, Oberbayern. Verlag felician Ranch, Innsbruck. = betitelt sich das neue Schriftchen von P. Ferdinand v. Scala 0. Cap. Der Verfasser schildert in kurzen, aber kräftigen Zügen das Leben und den glorreichen Tod der Blutzeugin von Tulfes. Das Büchlein verdient besonders in den Gemeinden Tulfes und Rinn, denen es gewidmet ist, eine zahlreiche Verbreitung. Seit 1904 erscheint eine Armen - Seelenmonatsschrift unter beut Titel: Abonnements - Einladung. „3er yinnen-Seclen-jSotc“, Monatsschrift zum Troste der leidenden Seelen im Fegfeuer, abwechselnd mit einem Anhang von der Verehrung des heiligen Antlitzes und des aller-heiligsten Altarssakramentes. Jährlich 12 Hefte, je 18 Seiten Text mit Bildern in Umschlag, enthaltend Belehrungen, Erbannngen, Erzählungen, Gedichte usw. Jnseratenanhang. Der Preis ist (frei ins Haus) für die Schweiz Mk. 2.70, Deutschland Mk. 1.85, Oesterreich Mk. 1.90. Brave, zuverlässige Personen, welche diese Mouats-schrift verbreiten, erhalten Prospekte und Verkanfs-bedingungen. Im Buchhandel Mk. 2.—. Inserate: die zweispaltige Petitzeile 60 Pfennig und werden nur von reell katholischen Firmen aufgenommen. Agenten erhalten hohen Rabatt. Das zehnte Heft des zweiten Jahrganges ist erschienen. Zahlreichen Bestellungen entgegensehend, zeichnet Hochachtungsvoll IReöaktion und Verlag Ves „Armen-Seelen-Voten". Steinbruck, Post Raubling, Oberbayern. Der erste Jahrgang des „Arnien-Seeieii-Botcn" kann gegen Einsendung von Mk. 1.75 noch nachbezogen werden. K Im gleichen Verlag erscheint seit 1905 eine Zeitschrift: „3er katholische VolksfreunD“, zur Unterhaltung und Belehrung. Monatlich eine Nummer je 16—20 Seiten stark mit Illustrationen. Enthaltend: Belehrungen, kirchliche und politische Rundschau, Interessantes, Erzählungen, darunter heitere usw., Vexierbilder, Bilderrätsel. Der Preis ist (frei ins Hans) per Jahr nur Mk. 1.70 ober Fr. 2.20. Die achte Nummer ist erschienen. — Wir suchen in allen Orten Personen zum Vertrieb desselben gegen hohen Rabatt. Abonnements können auch bei jedem Postamt und Postboten gemacht werden. Der Jahrgang 1906 beginnt mit Dezember. Volkslieder mit Noten und Begleit-äfforben. — Sittlich rein. — Bisher drei Lieferungen. (Mnutbcit ä 50 h. Im Selbstverlag 111. lsölzl, Alten-markt bei Radstadt. Bei etwas größeren Bestellungen hoher Rabatt. Ebenso und ebenbort „Liebelkmder. betet an!" Nenn gemeinsame Anbetungsstunden, Meß-, Beicht-, Kommuiiionaubacht rc., mit Strichlein zum Absetzen. Gebunden 25 ober 40 )■- MAmben, welche Ordens- und Bits fiomsprtestet werden wollen. In unserem BiMtsunt in RillW « werden brave und talentierte Knaben aufgenommen und zu Missionspriestern herangebildet. ■■= Bedingungen der Aufnahme sind: ===== 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordensund Missionspriesterstand. 2. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter, energischer, standhafter, opferfreudiger Wille; sittliche Unverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gymnasialstudien durchzumachen. 4. Gute Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlern. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klasse wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jahre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Uebereinkvmmen mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missionshauses erteilt. Man wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Obere des Missionshauses in Milland bei Brixen, Tirol. IRimftglocken Gießerei ; z- Ä ^ 5^' v°n NrchenHcken ttt jeder Größe und Schwere sowie Geläuten in harnionisch -melodischer Stimmung. Umguß von alten Glocken. Einem hochw. Klerus und titl. Behörden steht unser reich illustre Prachtkatalog franse gerne zu Diensten. Beste Referenzen. Prompte Bedienung. 1. v Ci du-, i Äöeratciier 3Hürtrijen 9srr intfprp V.pif'V . Gehet hinaus in alle Welt 'und predigt das Evangelium allen Menschen! . . . 266 Ans dem Leben der Kinder im Sudan . . 270 Die Unruhen in Ostafrika ...... 280 Die Zerstörung der Missionsstation Nyangav in Deutsch-Ostafrika ..................282 Verschiedenes: Marienverein für Afrika. . 285 Eine gute Idee ......... 286 Ein protestantisches Urteil über die katholischen Missionen...... 286 Ueber die Schlafkrankheit ..... 287 Wie Erdbeben entstehen..............287 Die Hitze in den Tropenländern . . . 287 Zn unseren Bildern..................287 Gebetserhörungen und -Empfehlungen . . 288 Todesanzeige: Bruder Heinrich Blank . . 288 Abbildungen: Eine christliche Negerin. - - Afrikanische Musikanten. — Wadi-Halfa. -Ein afrikanisches Dorf. Inhalt: 265