Bezugspreise Für Gsterreich-Ungarn ganzjährig K4-halbjährig K 2- Fur Zlmerika: ganzjährig D. V25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Merwattung des Hottschcer Moten in Gottschee, Hauptplatz Nt. 87. Berichte sind zu senden an die SchriMitung des Gottscheer Molen in Gottschee. Anzeige» (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gottscheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Mr. 23. Oottschee, am 4. Dezember 1905. Jahrgang II. Vom Landtage Im folgenden bringen wir einen Bericht über die Sitzungen des !mhuschen Landtages vom 17. November bis zur Vertagung des Landtages. Mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehenden Raum müssen wir uns auf das Allerwesentlichste und für das deutsche Volk in Krain und für unsere engere Heimat Wichtigere beschränken. In der Sitzung am 17. November beantragte Abg. Dr. Krek, es sei nur das slovenische Sitzungsprotokoll zu genehmigen, das deutsche hingegen nicht. Abg. Graf Barbo bezeichnte den Antrag als unzulässig und als eine Störung des nationalen Friedens im Lande. Der Antrag wurde mit den Stimmen der katholisch-nationalen Partei sowie mit den Stimmen der Abg. Hribar und Dr. Majaron angenommen. Der Antrag des Abg. Freiherrn von Apfaltern, es möge der k. k. priv. Landwirtschaftsgesellschaft die gewohnte Subvention von 7000 K bewilligt werden, wurde dem Finanzausschüsse zugewiesen. Abg. Graf Barbo stellte den Dringlichkeitsantrag, es seien den landschaftlichen Beamten und Dienern bis zur definitiven Erhöhung ihrer Bezüge Teuerungszulagen zu bewilligen. Abg. Dr. Šuster št č erstattete hierauf einen ausführlichen Bericht, betreffend die Änderung der Landesordnung und der Landtagswahlordnung sowie der Reichsratswahlordnung. Der Verfassungsausschuß sei dafür, daß mit dem Grundsätze des. allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechtes das Proportionalsystem verbunden werden solle, wodurch auch die Minoritäten in den Wahlbezirken zu entsprechender Geltung gelangten. Für den Fall, als die nach den genannten Grundsätzen zu gestaltende Wahlreform im parlamentarischen Wege sich als unmöglich erwiese, möge die jetzige Landes- und Reichstagswahlordnung im Wege einer Allerhöchsten Entschließung außer Kraft gesetzt und im gleichen Wege eine neue Wahlordnung nach den Grundsätzen des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechtes eingeführt werden. Mit der Verwirklichung der neuen Wahlordnungen solle auch ein eigenes Gesetz zur Sicherstellung der völligen Wahlfreiheit in Kraft treten. Abg. Graf Barbo spricht namens des Großgrundbesitzes sein Befremden aus, daß der Antrag des Verfassungsausschusses dem Landtage zumute, sich für die Oktroyierung einer Wahlreform auszusprechen, womit die Regierung zur Verletzung eines Gesetzes aufgefordert werden solle, durch das die bestehende Wahlordnung geschaffen worden sei. Redner erklärt weiter im Namen seiner Partei, daß sich diese, an der weiteren Verhandlung und Beschlußfassung über diesen Antrag nicht beteiligen werde. Jeder Beschluß, betreffend die Änderung der Landes- und Landeswahlordnung in Abwesenheit der Vertreter des Großgrundbesitzes, sei unzulässig, weswegen er auch gegen jeden solchen Beschluß auf das entschiedenste protestieren müsse. Die Vertreter des Großgrundbesitzes verließen hierauf den Saal. Trotzdem wurde der Antrag nach Beendigung der Spezialdebatte und nach den Schlußworten des Abg. Dr. Šušteršič in allen drei Lesungen angenommen. Der Antrag des Abg. Pfeifer, betreffend die Schaffung der erforderlichen technischen und finanziellen Grundlagen für den Bau der Weißkrainer Bahn, wurde dem Ver-waltungsausschusfe zugewiesen. — In der Sitzung am 18. November beschloß der Landtag unter Protest des Abg. Grafen Barbo über Antrag des Abg. Pogačnik nur das slovenische Protokoll zu genehmigen, das deutsche hingegen nicht. Hierauf begründet Abg. Dr. Šušteršič seinen Dringlichkeitsantrag, daß das Protokoll in Hinkunft nur slovenisch verfaßt und verlesen werden solle, und verweist dabei auf die Hintansetzung der slovenischen Sprache in den Landtagen von Steiermark und Kärnten. Der Antrag kehre sich nicht gegen den nationalen Frieden im Lande; wo es sich um berechtigte Interessen der wahren deutschen Bevölkerung handle, wie beispielsweise um die Gottscheer, werde seine Partei den Besitzstand nicht antasten. Indes hätten die Gottscheer im Landtage nur einen einzigen Vertreter, die übrigen deutschen Abgeordneten aber seien nur Vertreter von 50 Wählern. Der Antrag kehre sich mit seiner Spitze nur gegen den Großgrundbesitz, der sich der Wahlreform widersetzt habe. Abg. Graf Barbo spricht sich unter Hinweis auf die bisherige langjährige Übung, die beiden Landessprachen bei der Abfassung der Sitzungsprotokolle als gleichberechtigt anzuseheii, gegen den Antrag aus und bezeichnet ihn als läppisch. Der Antrag habe nur den Zweck, beide Nationen zu verhetzen. Es entspann sich hierauf eine kurze Debatte. Sodann wurde die Dringlichkeit angenommen. Abg. Graf Barbo wurde wegen des Ausdruckes „täppisch" zur Ordnung gerufen, wogegen er Protest erhob. In Erledigung der Tagesordnung erstattete Abg. Graf Margheri namens des ^Finanzausschusses den Bericht über den von den Abgeordneten Dr. Šušteršič, Pooše und Genossen gestellten Dringlichkeitsantrag, betreffend die Ermächtigung des Landesausschusses zur Abgabe der Erklärung bezüglich Zusicherung des Landesbeitrages zu den Wasserleitungsanlagen und Fluß-regulierungen, und stellte den Antrag, der Landtag wolle beschließen: Der Landesausschuß wird ermächtigt, für Wasserleitungen, für welche die Projekte ausgearbeitet und vom Ministerium genehmigt vorliegen, sowie für alle Wasserregulierungsangelegenheiten, für welche ebenso alle Vorarbeiten beendet sind und die Bedeckung gesichert ist, Landesbeiträge ohne weitere besondere Genehmigung des Landtages zuzusichern und diese Beiträge nach erfolgter Ausführung der Anlagen auszuzahlen, stets jedoch unter der Bedingung, daß der Staatsbeitrag und jener der Interessenten vollkommen gesichert ist. Zu diesem Behufe wird der Landesausschuß ermächtigt, den mit dem Landesgesetze vom 4. September 1900 gegründeten Meliorationsfond zu verwenden und die in § 3 des genannten Gesetzes beschlossenen Aulehen nach Bedarf zu realisieren. Abg. Pooše bemerkte, durch Annahme dieses Antrages werde dem Lande eine große Wohltat erwiesen werden und brachte den Zusatzantrag ein, es sei zur Ermöglichung einer ordnungsgemäßen Beaufsichtigung und schnellen Durchführung all dieser Projekte der Landesausschuß zn ermächtigen, das technische Personale beim Landesbau-amte sowie bei der Landesbuchhaltung zu vermehren. An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Dr. Ritter von Schoeppl, Dr. Šušteršič, Povše, Pirc, Hribar, Božič, Dr. Žitni!. Der Antrag des Finanzausschusses wurde sodann samt dem Zusatz-antrage des Abg. Povše angenommen. — In den Landesausschuß wurde hierauf aus der Kurie des Großgrundbesitzes Abg. Graf Barbo als Mitglied und Graf Apfaltern als dessen Stellvertreter entsendet. — In der Sitzung am 21. November protestierte Abg. Graf Barbo gegen den Antrag des Abg. M. Arko, das deutsche Protokoll abzulehnen. Hierauf wurde das slowenische Protokoll genehmigt. Der Antrag des Finanzausschusses (Berichterstatter Abg. Povše), betreffend die eventuelle Zusicherung einer Garantie für den Bau der Eisenbahn Treffen-Nassenfuß-Johannis-tal, wurde ohne Debatte angenommen; desgleichen der Antrag des Finanzausschusses (Berichterstatter Abg. Dr. Šušteršič), betreffend die Durchführung der für die Entwässerung des Laibacher Moores erforderlichen Arbeiten am Laibachflusse und am Gruberschen Kanale. Die Kosten des Unternehmens werden auf 4,184.000 Kronen veranschlagt. Der Dringlichkeitsantrag des Abg. Povše, betreffend die Unterstützung jener Weingartenbesitzer, deren Reben durch die Reblaus vernichtet wurden und noch regeneriert werden müssen, wurde dem Finanzausschüsse zugewiesen. Abg. Hribar begründete sodann den selbständigen Antrag, betreffend die Errichtung einer slovenischen Universität mit theologischer, juridischer und philosophischer Fakultät in Laibach. Der Antrag wurde dem Verwaltugs-ausschusse zugewiesen. Zum Schluffe berichtete Abg. Dr. Krek namens des Verwaltungsausschusses über die Abfassung der Sitzungsprotokolle, die künftighin nur in slowenischer Sprache zu erfolgen habe (I) Abg. Hribar erklärte, die national-fortschrittliche Partei werde für den Antrag stimmen. Abg. Graf Barbo protestierte gegen die im Antrage des Verfassungsausschusses enthaltene Vergewaltigung auf das energischeste. Nach längerer Debatte wurde der Antrag des Verfassungsausschusses mit den Stimmen der beiden slovenischen Parteien angenommen. Der Landeshauptmann erklärte zum Schluffe, er müsse sich angesichts des gefaßten Beschlusses doch das Recht wahren, die Sitzungsprotokolle für die deutschen Abgeordneten übersetzen zu lassen (Widerspruch bei den slovenischen Parteien). — Einen ruhigen, sachlichen Verlauf nahm die Sitzung am 22. November. Abg. Dr. Ritter von Schoeppl berichtete namens des Verwaltungsausschusses über das Gesuch der Sanitäts-distriktsvertretung in Gottschee um Zuerkennung des Öffentlichkeitscharakters für das Distriktsspital in Gottschee, welches dermalen namentlich für die ländliche Bevölkerung von geringem Werte fei, da arme Kranke in der Regel gar nicht ausgenommen werden können, weil die Distriktsvertretnng nur über spärliche Mittel verfüge, die Gemeinden aber die Übernahme der Verpflegskosten ablehnen. Um nun einerseits die Wohltaten der Spitalsverpflegung auch zahlungsunfähigen Kranken zuteil werden zu lassen, anderseits sich aber für die uneinbringlichen Verpflegskosten den Ersatz aus dem Landesfonde zu sichern, strebe die Sanitätsdistriktsvertretung in Gottschee den Öffentlichkeitscharakter an. Redner stellte den Antrag, der Landtag wolle beschließen: Der Landesausschuß wird ermächtigt, bei der k. k. Regierung das Öffentlichkeitsrecht für das Spital der Sanitätsdistriktsvertretung in Gottschee zu erwirken. Abg. Hribar erklärt, dagegen stimmen zu wollen. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters, der auf die segensreiche Tätigkeit der Krankenhäuser auf dem Lande hin« wies, wodurch das Landesspital in Laibach wesentlich entlastet werde, wurde der Antrag des Verwaltungsausschusses angenommen. Hierauf wurden noch mehrere andere Petitionen erledigt, u. a. auch das Gesuch der Marktgemeinde Reifnitz um Bewilligung einer sünfprozentigen Auflage von den Mietzinserträgnissen im Markte Reifnitz (Berichterstatter Dr. Ritter von Schoeppl). Hierauf wurden in geheimer Sitzung mehrere Personalangelegenheiten erledigt. — In der Sitzung am 23. November berichtete Abg. Dr. Šušteršič namens des Finanzausschusses über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die Zuschläge zur Hausier-Erwerbssteuer und stellte folgenden Antrag: Der Landtag wolle beschließen: 1. Der Landesausschuß darf von nun an einen Landeszuschlag von der Hausier-Erwerbsteuer nicht mehr einheben; 2. der Landesausschuß wird beauftragt, den Hausierern den vom 1. Jänner 1903 an von der Hausier-Erwerbsteuer eingezahlten Landeszuschlag zurückzuerstatten; 3. der Landesausschuß wird beauftragt, alles Erforderliche zu veranlassen, damit die echten Hausierer auch von allen anderen autonomen Zuschlägen entlastet werden; zu diesem Zwecke hat er in der kürzesten Zeit die erforderlichen Anträge vorzulegen. Der Antrag wurde, nachdem ihn noch Abg. Dr. Ritter von Schoeppl unterstützt hatte, ohne Debatte angenommen. Der Landesausschuß wurde ermächtigt, behufs Gewährung unverzinslicher Darlehen zum Zwecke der Regenerierung verseuchter Weingärten im Jahre 1906 den Betrag von 40.000 K auszuzahlen (Berichterstatter Abg. Graf Margheri). Den Landesbeamten und Landesbediensteten wurden bis zur Reorganisierung ihrer Dienstbezüge vom 1. Dezember l. I. an Teuerungszulagen bewilligt (Berichterstatter Abg. Hribar). Jenen Bezirksstraßenausschüssen, die rechtzeitig den Beweis erbringen, daß sie mit einer 20 °/oigen Umlage nicht ausreichen können, sind für das Jahr 1906 auch höhere, jedoch 50 % nicht übersteigende Umlagen zu bewilligen (Berichterstatter Dr. Ferjančič). Für den Bau eines Frauenspitales in Rudolfswert wurde der Betrag von 55.000 K in zwei Raten bewilligt (Berichterstatter Freiherr von Apfaltern). Über Antrag des Finanzausschusses (Berichterstatter Abg. Pogačnik) wurde eine Reihe von Subventionen für Schulanstalten, Vereine usw. bewilligt. Der Studentenküche in Gottschee wurden für das Jahr 1905 50 K bewilligt und nachträglich für die Jahre 1902, 1903 und 1904 150 K. Schließlich wurden über Antrag des Finanzausschusses (Berichterstatter Dr. Ritter von Schoeppl) noch mehrere Gesuche erledigt. — In der Sitzung am 24. November wurde für jene Bewohner des Landes Kram, die infolge der heurigen langandauernden Überschwemmung Schaden gelitten haben, aus Landesmitteln eine Unterstützung bis zum Höchstbetrage von 20.000 K bewilligt und wurde die k. k. Regierung ersucht, zu diesem Zwecke eine Notstaudsunterstützung, und zwar wenigstens in einem doppelt so hohen Betrage, zu gewähren (Berichterstatter Abg. Hribar). Abg. Hribar berichtete namens des Schulausschusses' über die Regelung der Volksschullehrergehalte und stellte den Antrag, der Landtag wolle beschließen: Den verheirateten Volksschullehrern in Kram und jenen Lehrerinnen, die infolge Verwitwung oder anderer Umstände bemüßigt sind, allein aus ihren Einkünften als Lehrerinnen für ihre legitimen Kinder zu sorgen, wird vom 1. Dezember l. I. an eine in monatlichen Antizipatraten zahlbare Teuerungszulage in der Höhe von 25 % ihrer systemisierten definitiven Stammgehalte, und zwar auf so lange ausgezahlt, bis die Bezüge der Lehrerschaft an den Volksschulen Krams definitiv geregelt werden. Zum Anträge sprachen die Abg. Šušteršič, Dr. Tavčar, Božič und Jaklič. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters wurde der Antrag des Schulausschusses angenommen. Abg. Dr. Krek berichtete namens des Berwaltungsausschuffes über den Bericht des Landesausschusses, betreffend die Lebens- und die Altersrentenversicherung. Die. Anträge des Berichterstatters wurden angenommen und der Landesausschuß beauftragt, ehestens einen sozialpolitischen Beirat nach den beantragten Grundsätzen zu errichten. Abg. Jaklič berichtete namens des Verwaltungsausschusses über den Gesetzentwurf, betreffend die Umlegung der Dürrenkrainer Bezirksstraße in der Teilstrecke zwischen Čatež und Lipa. Der Gesetzentwurf wurde angenommen. In der Debatte über das Gesuch des Dramatischen Vereines in Laibach (BeriMerstatter Abg. Hribar) um eine Subvention bemerkte Abg. Dr. Šušteršič u. a., die klassischen Theatervorstellungen seien leer, Tendenzstücke mit ein wenig Pornographie und viel Nudidäteu würden stark besucht. Ein deutsches Theater brauche es in einem Lande nicht zu geben, das zu 95 % slovenisch sei. Überdies seien die Laibacher Deutschen finanziell stark genug, ein deutsches Theater zu erhalten. Die Subventionierung des Theaters gehöre überhaupt in den Wirkungskreis der Stadt Laibach. Abg. Dr. Tavčar betonte, ohne Subvention könne sich kein Theater halten. Die Existenz des slovenischen Theaters habe im Jahre 1895 nicht anders als durch das Abkommen mit dem Klub der Großgrundbesitzer sichergestellt werden können. „So lange diese Session dauert, werden wir uns daran auch ehrlich halten". Abg. Graf Barbo bezeichnet die Landessubvention als minimal. Das Volk brauche für das Theater keine Zahlungen zu leisten. Das deutsche Theater fördere den Fremdenverkehr und werfe auch fürs Land durch die Erträgnisse der Logen per 13.000 K einen Gewinn ab. Dem Dramatischen Vereine wurde schließlich mit den Stimmen der national-fortschrittlichen Partei und der Großgrundbesitzer die angesuchte Subvention bewilligt. Die Abg. Hribar, Pogačnik, Žitnik, Dr. Ritter von Schoeppl Berichten hierauf über verschiedene Gesuche. Abg. Dr. Tavčar erstattete Bericht über den Dringlichkeitsantrag, betreffend die Subventionierung von Eisenbahnprojekten und über das Gesuch des Konsortiums für die Weißkrainer Bahn um Subvention. Der diesbezügliche Antrag des Finanzausschusses wurde angenommen, bezw. der Antrag dem Landesausschusfe zugewiesen. Abg. Dr. Krek beantragte namens des Verwaltungsausschusses, der Landesausschuß sei zu beauftragen, sich inbetreff der Verlängerung der Unterkrainer Bahn durch Weiß-.krain mit der k. k. Zentralregierung zu dem Zwecke ins Einvernehmen zu setzen, daß die technischen und finanziellen Grundlagen geschaffen werden, die den Bau der Weißkrainer Bahn ermöglichen. (Angenommen.) Die Bezirksstraße Möttling-Tschernembl wurde in die Kategorie der Landesstraßen eingereiht (Berichterstatter Abg. Dr. Krek). Bei den Anträgen, betreffend die Förderung des Projektes einer Universität in Laibach (Berichterstatter Abg. Dr. Krek) erklärte Abg. Graf Barbo, die Frage werde im Reichsrate, und zwar um so früher gelöst werden, je eher sie ihrer politischen Bedeutung entkleidet werde. Der Großgrundbesitz sei für den nationalen Frieden im Lande eingenommen und seichen kulturellen Bestrebungen der Slovenen nicht feind. Abg. Dr. Šušteršič trat für eine ausschließlich südslavische Universität ein, da utra-quistische Universitäten nur den Boden für nationale Streitigkeiten bilden. Angesichts der großen bevorstehenden Wandlungen in Österreich werde eine rein slavische Universität auch erreicht werden. Der Bericht des Verwaltungsausschusses wurde samt einem Zusatz-antrage des Abg. Schweitzer (Einschaltung der Leogesellschaft in das ständige Universttätskomitee) angenommen. — Der Dringlichkeitsantrag gegen die Schweineausfuhr aus Italien, gegen die Aufhebung der Grenzsperre wider die Vieheinfuhr aus Rußland und aus den Balkanstaaten und um Staatssubvention zugunsten der Viehzucht (Berichterstatter Abg. Mejač) wurde ebenfalls angenommen. Nach Erledigung der Tagesordnung erklärte Landespräsident Schwarz im Allerhöchsten Aufträge den Landtag für vertagt. __________ Vom Katholikentage. Wach Wien. Um Teilnehmer und Zeugen der von den Katholiken Österreichs in der zweiten Hälfte vorigen Monats in Wien veranstalteten Kundgebung zu sein, weil wir dann auch die Reichshaupt- und Residenzstadt näher anschauen und besichtigen wollten und schließlich den schon lange gehegten Wunsch, unsere in Wien ansässigen Landsleute näher kennen zu lernen, ausführen wollten, hatten wir — es waren unsrer sechs ^ die Reise dahin beschlossen und traten am 15. November dieselbe an. In Laibach angekommen, besichtigten wir das vor kurzem eröffnete „Grand Hotel Union", von dem die Zeitungen schrieben, es gehöre zu den modernst eingerichteten in Österreich. Das Haus ist tatsächlich luxuriös ausgestattet. Der dortige Restaurateur hat, nebenbei bemerkt, unserem Wunsche, der Masse von aufliegenden Blättern auch den „Gottscheer Boten" noch anzureihen, freundlichst entsprochen. Von Laibach ging's im Dunkel der Nacht und unter Schneegestöber bis Villach, wo zwar die Nacht zu weichen begann, aber das Schneien fortdauerte und es uns daher unmöglich ward, Orte und Gegenden im Kärntner Lande genau zu sehen. Bei der Vorüberfahrt au Rottenmann wurden wir aufmerksam gemacht auf das schöne, unserem Landsmanne Herrn Johann Schleimer gehörige Haus; seinem Bruder, Herrn Georg Schleimer, konnten wir, dem Versprechen gemäß, in Selztal einen Besuch abstatten. Der Ort hat eine neugebaute schöne Kirche, um deren Zustandekommen, wie uns Reisegefährten versicherten, sich unser Landsmann die größten Verdienste erworben hat. Unsere erste längere Raststatiou war Admont; dem berühmten, altehrwürdigen Benediktinerstiste galt der Besuch. Die Stiftskirche, ein Rohbau ganz aus behauenen Steinen, gewährt einen majestätischen Anblick und ist besonders der Aufbau des Hauptportales geradezu großartig; einzig dastehen dürfte auch die Stiftsbücherei, welche in einem gewaltigen Raume, wohl größer als unsere Stadtpfarrkirche, untergebracht ist, und über achtzigtausend Bände zählt. Spät abends langten wir in Linz an, woselbst am nächsten Morgen nur der Empfängnis-Dom und einige andere Kirchen besichtigt werden konnten. Dann brachte uns der Zug der schönen Residenzstadt entgegen. Da auch der Himmel jetzt ein Einsehen hatte und heiter geworden war, konnten wir von Linz bis Wien auf Land und Leute hinausschauen. Gegen ein Uhr fuhr der Zug zum Westbahnhofe hinein. So waren wir also in Wien. Es hieß vorerst die durch das Wohnungskomitee besorgte Wohnung ausfindig zu machen. Sie lag zwar weitab vom Zentrum der Stadt, im 13. Bezirke, doch in herrlicher Lage, inmitten des den Dominikanerinnen gehörenden Parkes. Und nun zum Katholikentag. Großartig war die Teilnahme und die großartigen Versammlungslokale waren nicht imstande, allen Einlaß zu gewähren. Von Böhmen und Mähren, Oberösterreich und Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Steiermark und Kärnten, aus allen Orten waren Vertreter gekommen. Unter den fast 7000 Teilnehmern waren kaum ein Fünftel Priester; alle übrigen waren Laien. Von den fast vollzählig erschienenen Kirchenfürsten und dem in stattlicher Anzahl vertretenen Hochadel herab bis zum Arbeiter im einfachen Rocke, waren alle Stände hier zusammenkommen. Als sich am 19. zum Hochamte im Stephansdom dieses weite Gotteshaus zu füllen begann und über hundert Vereine mit ihren Fahnen — unter ihnen auch 17 Verbindungen katholischer Hochschüler — im Presbyterium Aufstellung nahmen, und schließlich der Dom bis aufs letzte Plätzchen besetzt war, bei dieser so herrlichen Kundgebung fühlte wohl jedermann neue Begeisterung für seinen Glauben. Ein schlichter Bauer im kurzen Wams, welcher, wie ich, in der Menschenmasse eingekeilt war, wandte sich mit den Worten zu mir: „Hochwürden, so was hab' ich mein Lebtag nicht gesehen". Die am Katholikentage zur Beratung gelangenden Gegenstände betrafen alle wichtigeren geistigen und materiellen Angelegenheiten des katholischen Volkes. Über Schule und Erziehung, Glaube und Wissenschaft, Los von Rombewegung, Arbeiterfrage, Altersund Unfallversicherung, Presse und anderes wurde gesprochen und wurden meisterhafte Referate, hierüber vorgelegt. Daß in nächster Zukunft nicht alle Anregungen zur Ausführung kommen werden, ist einleuchtend. Doch wäre in diesen Tagen nichts geschaffen worden als die Katholikenorganisation und der Piusverein, zur Hebung und Festigung der katholischen Zentralpresse, müßte man mit dem Erfolge zufrieden sein. Das Referat über „die Presse" vom Jesuitenpater Kolb war unbestritten die glänzendste Leistung. Das Referat ist bereits in Seperatabdruck im Verlage der „Reichspost" erschienen und kostet ein Exemplar 2 Heller. Die einzelnen Reden können wir hier selbstverständlich nicht zum Abdrucke bringen, sondern, wollen nur nach und nach das Geeignetste verwerten. Mit der Absingung des Herz-Jesu-Bundesliedes und der Volkshymne schloß Dienstag abends der V. allgemeine österreichische Katholikentag. Der daran sich anschließende Empfang der Teilnehmer des Katholikentages durch den Wiener Bürgermeister im Festsaale des Rathauses und die hiebei Dr. Lueger gebrachten rauschenden Ovationen erbrachten den Beweis, daß Wien und die Provinz die Verdienste dieses Mannes vollauf zu würdigen versteht. Wir waren aber auch gekommen, um uns Wien näher anzusehen, und verwandten daher die freie Zeit auf die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Es freute uns, in einer Gemäldegalerie auch auf ein Gemälde unseres Landsmannes, des Malers Meditz, zu stoßen. Bei den Querfahrten und Gängen trafen wir öfters auch auf Landsleute, die den Winter über als Kastanienbrater in Wien Verdienst suchen; mit Ausnahme eines Löschiners waren alle Hinterlandner. Sie erzählten über den Gang des Geschäftes, wir von den Neuigkeiten daheim. Nun wollten wir noch mit den in Wien, aufäfsigen Gott-fcheerit, insbesondere mit den Mitgliedern des „Vereines der Deutschen aus Gottschee in Wien" in nähere Fühlung treten. Auch hiezu bot sich in überraschender Weise Gelegenheit. Gleich den ersten Abend war es uns vergönnt, die bei der Firma Weber »»gestellten Herren, lauter Gottscheer, die uns größtenteils schon Bekannte waren, zu begrüßen; am Sonntag Nachmittag zählte der im Rathauskeller versammelte Bekanntenkreis bereits über dreißig Personen, und in echter Wiener Gemütlichkeit verstrichen hier die Stunden bis zum Beginn der Abendversammlung des Katholikentages. Eigentlicher „Gottscheer Tag" aber war der von der Leitung des Vereines der Deutschen aus Gottschee für den 22. November in der Restauration r,Schöbe!" veranstaltete Iamitienaöend. Hiezu waren spezielle Einladungen ergangen und leisteten denselben die Mitglieder in einer selbst Fremden imponierenden Anzahl Folge. Wir hätten nicht gedacht, daß unser kleines Ländchen in der Residenzstadt so stattlich vertreten ist. Nachstehend die Liste über Anwesende, soweit uns tue Namen noch in Erinnerung sind. Die Herren: Bettiuger K., k.n. k. Wachtmeister, Barteüne H., Bankbeamter; I. Bartelme, Gastwirt; A. Erker, Geschäftsführer, samt Frau, Töchtern und Sohn; I. Fritz, Kaufmann; A. Flack, Hausbesitzer; G. Grabner, Kaufmann, samt Fran; I. Hutter, Kaufmanu; I. Haas, Kaufmann, samt Frau; M. Hutter, Fischhändler; I. Händler, Kaufmann; H. Hutter, Handelsangestellter; I. Jaklitfch, Kaufmann, samt Frau: I. Köstner, Handelsangestellter; I. König, k. n. k. Wachtmeister, samt Fran; I. Loser, Platzvertreter; F. Michelitsch, Kaufmann, samt Frau, Schwägerin und Tochter; I. Maierle, Kaufmann, samt Frau und Sohn; F. Maichiu, Genossenschaftsbeamter; P. Michitsch, Handelsangestellter; I. Michitsch, Fuhrwerksbesitzer, samt Frau; I. Michitsch, Handelsangestellter; H. Michitsch, k. u. k. Feuerwerker; K. Ober» timpfler, Cafetier; M. Petfchauer, Kaufmann, samt Fra» und Bruder; G. Roditfch, Kaufmann; Josef Edler von Rom, k. n. k. Major d. R., Josef Rom, k. u. k. Hauptmann d. R.; I. Springer, Kaufmann, samt Frau und Töchtern; F. Springer, Kaufmann; A. Schuster, Kaufmann und Obmann des Vereines, samt Frau und Sohn; M. Schneider, Platzvertreter; Josef Stalzer, Privatier, samt Frau und Schwägerin; Johann Stalzer, Kaufmann; I. Stampfl, Kaufmann; I. Tomez, städtischer Gaskassier; Josef Wüchse, Kaufmann, samt Frau; Brüder Beege, Handelsangestellte; I. Müller; I. Tfcherne, Platzvertreter. Die allseitige rege Unterhaltung wurde noch erhöht durch eine eigens bestellte Künstlergesellschaft, welche Klavier- und humoristische Stücke zum Vortrage brachte. In offizieller Weife begrüßte der Obmannstellvertreter Herr Josef Wüchse alle Erschienenen, insbesondere die Gäste aus der fernen Heimat. Hierauf ergriff Pfarrer Josef Erker von Mosel das Wort. Namens seiner Reisegefährten dankte er für die herzliche Aufnahme und Begrüßung. Er führte weiter aus, wie die Heimatsliebe etwas jedem Menschen Angeborenes fei und daß auch der Gottscheer hierin keine Ausnahme mache, beweise der heutige Abend, der den allergrößten Teil der in Wien lebenden Gottscheer vereinigt habe. Er lud schließlich alle ein, auf die geliebte Heimat ein Heil auszubringen und die Gottscheer-Hymne zu singen. Mit Begeisterung wurde von allen stehend die „Wacht an der Knlpa" gesungen. Als zweiter Redner betonte Stadtpsarrdechant Ferdinand Erker aus Gottschee, daß eben die Liebe zum Ländchen. Priester und Laien bewogen hätte, auch das heimatliche Blatt, den „Gottscheer Boten", zu gründen. Religion und Volkstum sollte das Blatt schützen helfen und ein Bindeglied sein zwischen Landsleuten daheim und in der Fremde. Höchst erfreulich fei es, daß von Wien aus das Wirken des „Boten" gleich von Anfang an regste Unterstützung fand. Mit der Bitte um ferneres Treubleiben schloß der Redner. Pfarrer Eppich von Mitterdorf ließ hoch leben alle Wiener Gottscheer oder Gottscheer Wiener, die es durch rastlose Tätigkeit zu so achtbarer Stellung in der bürgerlichen Gesellschaft gebracht und es so bewirkt hätten, daß die Zeiten vorüber seien, in denen man sich den Gottscheer nur mit dem Korb am Rücken vorstellen konnte. Unter Erzählen und Fragen, Reden und Musik verstrichen die Stunden bis die herannahende Mitternachtsstunde uns zum Aufbruche mahnte. Zuvor hielt noch Herr Georg Roschitsch einen mit lautem Beifalle aufgenommenen Vortrag über die „Los von Rom-Bewegung" und die „Preffe". Er bot des Interessanten so viel, daß wir die Rede im größeren Auszuge hier zum Abdrucke bringen. Hochansehnliche Festversammlung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nachdem sowohl unsere werten Gäste aus der Heimat, als auch hiesige Mitglieder unseres Vereines über dies und jenes bereits gesprochen haben, erlaube ich mir, zum Schlüsse eilt anderes Thema in Kürze zu berühren: die „Los von Rom-Bewegung" nämlich und die „Presse". Sollte ich int Verlause meiner Rede das Lampenfieber, wie man's heißt, bekommen, dann bitt’ ich, recht zu applaudieren, damit ich so Zeit gewinne, mich wieder zu fassen. (Heiterkeit.) „Los von Rom" ist nach meinem Begriffe nicht nur los von der katholischen Kirche, sondern auch los vom Staate Österreich und nenne ich ein solches Unternehmen unwürdig des Mannes, der als charaktervoll gelten will. In einer Großstadt wie Wien, wo so viele Nationen Zusammentreffen und so viele Religionen gezählt werden, ist es kein so großes Wunder, wenn man einen oder den anderen „los" bringt; daß aber auch bei uns in unserer lieben Heimat die Abfallsbewegung Vorkommen konnte, ist mir unbegreiflich, da wir ja doch stolz darauf sein müssen, der katholischen Kirche anzugehören. (Bravorufe.) Ich schließe mich bezüglich der „Los von Rom-Bewegung" in Österreich vollkommen den Ausführungen unseres hochverehrten Bürgermeisters Dr. Karl Lueger an, wenn er sagt, an solchen Übertritten sei nicht viel daran, es sei für gewöhnlich minderwertige Ware; bei uns feien sie nicht in die Kirche gegangen nitd als neu gebackene Protestanten gehen sie ebenso nicht zur Kirche; der protestantische Pastor könne über solchen Znwachs nicht besonders erfreut feilt. Wir, hochansthnliche Versammlung, wollen unseren Glauben nie und nimmer preisgeben und nie dem Tausversprecheu untreu werden; katholisch ist und bleibt unsere Religion; auch unseren Familien muß der Glaube unserer Väter erhalten und keinen der Unsrigen soll er entrissen werden. Mag mau uns darob Christlichsoziale, auch Schwarze, Finsterlinge, Rückschrittler nennen; trotz alledem achten und lieben wir unsere Priester, als Gesandte Christi, als Brüder, die demselben deutschen Volksstamme angehören. (Stürmischer Beifall.) Daß wir Rückschrittler wären, glauben ja auch unsere Gegner nicht im Ernste. Die hochwürdigen Herren, werden sich in diesen Tagen selbst vom Fortschritte überzeugt haben, den Wien unter dem Regime Luegers genommen hat. Um nur eines zu erwähnen, ist an Schulen in den letzten fünf Jahren mehr gebaut worden, als früher in fünfzig Jahren. Freilich verlangen wir deshalb auch, daß nnfere christlichen Christen christlich erzogen werden; darum wollen wir auch christliche Lehrer. (Bravo!) Sehr geehrte Versammlung! Gestatten Sie mir noch einiges über die Presse zu sprechen, wie wir Christen nämlich bewußt oder unbewußt der schlechten Presse Vorschub leisten. Statt ein gutes Blatt zu halten, nimmt man ein schlechtes in die Hand und bezahlt noch mit eigenem Gelde dieses Gift. Oder muß es nicht so genannt werden, wenn solch' schamlose Zeitungen sogar das Heiligste, das wir Katholiken haben, das allerheiligste Altarssakrament zu verspotten und in den Kot zu zerren sich erfrechten. Dagegen hilft nur die Agitation für gute Zeitungen, au denen wir Gottlob keinen Mangel haben, ich nenne nur die „Reichspost", das „Vaterland", das „Deutsche Volksblatt" usw. Der „Gottscheer Bote" muß eigens erwähnt werden; er soll überhaupt in keiner unserer Familien fehlen. Wir Gottscheer sollen den „Boten" eifrigst unterstützen und froh sein, ein solches Blatt zu besitzen. Auch in allen jenen Gasthäusern und Cafes, in denen wir verkehren, soll der „Bote" verlangt werden. Hat der Wirt und Cafetier für so viele andere Blätter das Geld, wird es ihm wohl auf die vier Kronen für den „Boten" nicht ankommen. Ich wende mich nun zum Schlüsse an Sie, hochw. Herren. Sie haben in diesen Tagen und heute die Mitglieder unseres Vereines besser oder persönlich kennen gelernt. Bringen Sie Grüße von uns in unsere Heimat Gottschee und behalten Sie uns stets im Andenken, wie auch wir dasselbe tun werden. Unterstützen wir uns gegenseitig, halten wir zusammen! Ich schließe mit den Worten: Mit vereinten Kräften! Gott erhalte, Gott behüte unseren Kaiser, unser liebes Österreich, unser teures Gottschee und allseitig uns alle in seiner hl. Religion —. Nächsten Morgen verließen wir die schöne Kaiserstadt. Wie Lei der Hinfahrt fing es auch beim Rückwege zu schneien an, und zwar so ergiebig, daß am Semmering der Schnee schon eine gute Spanne hoch war. Die ungünstige Witterung einerseits, anderseits die knapp bemessene Zeit vereitelten den vorher beabsichtigten Abstecher nach Leoben und Donnawitz, um dortige Bekannte und Freunde aufzusuchen; wir konnten ihnen daher nur durch einen Leobener Bürger, der auch mit am Katholikentag war, unsere Grüße zusenden. Nun, da wir wieder daheim sind, sei an dieser Stelle den Gottscheer Wienern nochmals Dank gesagt für die liebevolle Aufnahme, die uns zuteil ward. Wenn das „Grazer Tageblatt" meint, der Herausgeber des „Boten" komme vom Katholikentage noch katholischer („schwärzer" heißt's im Tageblatte) zurück, so hat es diesmal die Wahrheit gesprochen. Wien hat's ihm angetan. Er kann nicht anders. Gott helfe ihm. Amen. Aus Stabt und Tand. Gottschee. (Personalnachrichten.) Der k. k. Steuereinnehmer Herr Josef Oblak wurde vom Steuerreferate der k. k. Bezirks-auptmannschaft in Laibach zu jenem in Gottschee versetzt. — Die Leitung des hiesigen Kohlenwerkes hat vom 1. Dezember an Herr Direktor Martin Terpotitz übernommen. — (Sylvestermarkt in Gottschee.) Da der 31. Dezember I. I. ein Sonntag ist, auf welchen ein Feiertag (Neujahrstag) folgt, so findet der diesjährige Sylvestermarkt in Gottschee Samstag den .30. Dezember statt. — (Liedertafel.) Der Gottscheer Deutsche Gesangverein veranstaltete Samstag, den 25. November, im Saale des Hotels „Stadt Triest" eine Liedertafel mit folgender Vortragsordnung: Liedessteiheit, Vollgesang von H. Marschner. Ännchen von Th amu, Vollgesang von Fr. Silcher. Sturmbeschwörung, Bollgesang von Jul. Dürrner. Da Schwoagrin ihr Herzload, Vollgesang von R. Frettensattel. Waldeslied, Einzelgesang von C. Kreutzer. Ritters Abschied, Vollgesang von Johann Kinkel. Därf ih's Dirndl liabn, Vollgesang von I. Zehngraf. Meeresleuchten, Einzelgesang von C. Löwe. Wann i mein Diandle halsn tua, Vollgesang von Dr. I. Pommer. Liedesweihe, Vollgesang von M. v. Weinzierl. Die von Herrn Chormeister Friedrich Kaucky geleiteten Gesangsvorträge zeugten sämtliche von sorgfältigem Studium und wurden von den zahlreichen Zuhörern durch wohlverdienten Beifall ausgezeichnet. ■— (Landtagswahl.) Die Neuwahl eines Landtagsabge-vrdneten aus der Wählerklasse der Landgemeinden im Wahlbezirke Gottschee-Reifnitz-Großlaschitsch an Stelle des verstorbenen Abge-vrdneten Primus Pakiž wird am 4. Jänner 1906 in den gesetzlich bestimmten Wahlorten stattfinden. — (Dilettantentheater.) Am 19. November fand zugunsten des hiesigen Turnvereines im Hotel „Zur Post" eine Vorstellung statt. Gegeben wurden das Lustspiel „Unter vier Augen" von L. Fulda, und das ländliche Gemälde „Vor'm Supp'nessen" von K. Morre. Die sorgfältig vorbereiteten Stücke, deren Aufführung Zeugnis gab von der stets fortschreitenden trefflichen Schulung, veranlaßten das zahlreich erschienene Publikum zu den freigebigsten Beifallsbezeigungen. — (Sparkasse der Stadt Gottschee.) Ausweis für den Monat November 1905. Einlagen: Eingelegt wurden im Monate November 1905 103.067 K 91 h und behoben 84.002 K 47 h, wonach sich der Einlagenstand um 19.065 K 44 h erhöhte. Der Einlagenstand beträgt somit mit Ende November 1905 5,098.181 K 75 h. Hypothekardarlehen: Im Monate November 1905 wurden verausgabt 2300 K, rückgezahlt hingegen 11.529 K 83 h, somit ein Abfall von 9229 K 83 h. Der Hypothekenstand beträgt somit mit Ende November 1905 4.054.700 K 70 h. — (Landtag.) Wie aus unserem Landtagsberichte zu ersehen ist, hat der Landtag die Bahn der unfruchtbaren Obstruktion nunmehr schon so ziemlich verlassen und positive Arbeit geleistet. Das Landesbudget freilich harrt noch seiner Erledigung. Der Beschluß bezüglich der Verleihung des Öffentlichkeitscharakters für das Krankenhaus der Sanitätsdistriktsvertretung in Gottschee sowie auch die Befreiung der Hausier-Erwerbsteuer von den Sandes-Zuschlägen werden hierzulande von den Interessenten gewiß begrüßt werden, ebenso auch der Beschluß bezüglich der Gewährung von Subventionen für Wasserleitungen 2c. Unserem Abgeordneten Herrn Dr. Ritter von Schoeppl danken wir bestens für sein erfolgreiches Eintreten in mehreren das Interesse von Stadt und Land Gottschee berührenden Fragen. Tief verstimmend für die Deutschen des Landes hingegen ist der Bruch mit der bisherigen langjährigen Gepflogenheit bezüglich der Abfassung der Landtagsprotokolle, in welchem eine Mißachtung der deutschen Sprache und eine empfindliche Zurücksetzung der Deutschen des Landes erblickt werden muß. Die Erklärung des Führers der katholisch-nationalen Partei, daß der nationale Besitzstand der Gottscheer nicht angetastet werde, nehmen wir anderseits gerne zur Kenntnis und hoffen, daß das Versprechen auch gehalten werden wird. Im übrigen scheinen sich die Aussichten für die politische Lage der Deutschen in Krain in einer nicht mehr fernen Zukunft immer trüber gestalten zu wollen. Die Deutschen werden in Zukunft noch mehr wie jetzt auf ihre eigene Kraft angewiesen sein und sich selbst schützen müssen. Unangenehm ausgefallen ist, daß bei der Bewilligung von Unterstützungsbeträgen für die Unterstützungsvereine (Unterstützungsfonde) an den krainischen Mittelschulen die Mittelschulen mit deutscher Unterrichtssprache leer ausgegangen sind. Politik gegen Politik — das läßt sich ja verstehen. Aber daß vor der Politik selbst die Humanität und christliche Nächstenliebe zurückweichen sollen, begreifen wir nicht. Was können denn die armen Schüler dafür, wenn irgend eine politische Frage im Landtag nicht gleich nach Wunsch erledigt wird? So kleinlich hätte man denn doch nicht sein sollen. — (Demonstrationszug.) Bekanntlich fanden in ganz Österreich am 28. November von der Arbeiterschaft Kundgebungen für das allgemeine, gleiche und direkte Reichsratswahlrecht statt. Wie überall, so waren auch in Gottschee in den vorausgehenden Tagen beunruhigende, ja mitunter geradezu recht abenteuerliche Gerüchte bezüglich dieses Streiktages verbreitet. Die Sache nahm aber einen ganz ruhigen, harmlosen Verlauf. Bor 10 Uhr vormittags rückte eine Schar von 174 Arbeitern des hiesigen Kohlenwerkes unter Voraustragung einer Tafel mit deutscher und. slo-venischer Aufschrift: „Allgemeines, gleiches Wahlrecht!" vom Kohlenwerke paarweise in die Stadt. Eine Abordnung sprach in der k. k. Bezirkshauptmannschaft Beim Herrn Regierungsrate Dr. Michael Gstettenhofer vor mit der Bitte um Vorbringung der Wünsche an hoher Stelle. Hierauf riefen die Arbeiter und Knappen dreimal Hoch! und Živio! zogen sodann über den Hauptplatz und die Laibacher Straße bis zum Bahnhofe, vor dem ein kurzer Halt gemacht und wiederum dreimal Hoch! und Živio! gerufen wurde. Nunmehr wurde in die Stadt zurückmarschiert und am Auerspergplatze zerstreuten sich die Demonstranten. Der Umzug wurde durch das Regenwetter einigermaßen beeinträchtigt. Ruhestörungen fanden keine statt. Mit dem sozialdemokratischen Abzeichen (rote Nelke) waren nur wenige Teilnehmer geschmückt. In unsere Arbeiterschaft ist der sozialdemokratische Geist bisher glücklicherweise noch wenig eingedrungen und es wäre auch die Beteiligung am Demonstrationszuge eine kaum nennenswerte gewesen, wenn nicht von einzelnen sozialdemokratischen Genossen ein gewisser Druck ausgeübt worden wäre. Trotzdem nahm nicht einmal die Hälfte der Arbeiter des Kohlenwerkes an der Demonstration teil, welche hier die erste Kundgebung solcher Art war. — (Klerus.) Der hochw. Herr Georg Jaklitfch, Pfarrer in Rieg, wurde über sein eigenes Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. — (Slovenische Volkspartei — Landtagskandidatur.) In einer kürzlich in Laibach abgehaltenen Versammlung beschlossen die sehr zahlreich erschienenen Vertrauensmänner (gegen 2000) der katholisch-nationalen Partei, daß die Partei nunmehr beit Namen „Slovenische Volkspartei" führen solle. Dr. Šušteršič wurde unter großem Beifalle, zum Obmanne der flovenifchen Volkspartei gewählt und Hofrat Lnklje zum Obmann-Stellvertreter. Zugleich wurde Hofrat Lnklje zum Kandidaten für die Laudtagswahl der Landgemeinden des politischen Bezirkes (Gottschee-Reifnitz-Groß-laschitfch) ausgestellt. — (Für alte und treue Dienstboten) werden von der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Krain zehn Prämien zn 20 Kronen aus dem im Jahre 1898 gegründeten Kaiser Franz Joses-Fonde ausgeschrieben. Die Prämien werden im Dezember unter solche landwirtschaftliche Dienstboten ans Krain verteilt werden, die wenigstens 30 Jahre bei einer und derselben Wirtschaft beschäftigt sind und bisher noch nicht mit Prämien beteilt wurden. Die stempelfreien Gesuche sind bis spätestens 10. Dezember ait den Zentralausschuß der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft zu richten; sie müssen vom Ortspfarrer und vom Gemeindevorsteher bestätigt sein. — (Zur Volksbewegung.) Im politischen Bezirke Gottschee (42.306 Einwohner) fanden im dritten Quartale des laufenden Jahres 68 Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen belief , sich auf 308, jene der Verstorbenen auf 269, darunter gab es 56 Kinder im Alter von der Geburt bis zu 5 Jahreu; ein Alter bis 15 Jahre erreichten 25, bis 30 Jahre 16, bis 50 Jahre 16, bis 70 Jahre 41, über 70 Jahre 41 Personen. An angeborener Lebeusschwäche starben 1, an Tuberkulose 28, an Lungenentzündung 4, an Diphtherie 6, an Keuchhusten 7, an Scharlach 17, an Jleotyphus 2, an Dysenterie 37, an Cholera infantum 2, alle übrigen an sonstigen verschiedenen Krankheiten. Ein Mord oder Totschlag ereignete sich nicht, wohl aber kam ein Selbstmord vor. Mitterdorf. (Todesfälle.) Am 25. November verschied in seiner Heimat in Windifchdorf Nr. 52 der Rechnungsunteroffizier Alois Erker. Er war nicht nur tüchtiger Soldat, sondern auch braver Christ, der im öfteren Empfange der Hl. Sakramente Geduld im Leiden suchte und fand. — Aus Galupp in Amerika aber kommt die Nachricht, daß dort am 30. Oktober Gertrud Schauer gestorben sei. Vor einem Jahre erst hatte sie von Malgern ans die weite Reise angetreten, und nun hatte sie schon die weiteste in die Ewigkeit machen müssen. -— (Es wird immer schöner.) Für gewöhnlich soll der Mann die Frau erhalten und geht er nach Verdienst hinaus. Wir kehren diese alte Regel schon um, da jetzt Frauen sortziehen und den Mann daheim sitzen lassen, wie es jüngst geschehen, als die Mutter mit dem Töchterlein nach Amerika abreiste und er nun für sich und den kleinen Buben kochen und waschen muß. KZmtal'. (Eine traurig-lustige Geschichte.) Saß jüngst der Tiefentaler Andreas Högler zu Ebental im Wirtshaus. Obwohl es draußen neblig war, blieb er ruhig sitzen. Aus oftmaliger Erfahrung wußte er es ja, daß, wenn er vom Gasthanfe heraus „gradans" ging, er den Weg nach Tiefental nie verfehlte. Doch heute wollte es der Zufall, daß er feine Schritte nicht ins gewöhnliche Stammlokal, sondern in das demselben gegenüberliegende lenkte. Er ging aber auch heute „gmdmtS''. Was Wunder, daß er Tiefental nicht erreichen konnte, sondern nach mehrstündigem Gehwege in die Altlager Holzanteile bei Hohenberg geriet und erschöpft liegen blieb. Altlager fanden ihn fast erstarrt. Sie machten Feuer an, um den Armen zu erwärmen und ins Leben zu bringen. Weil aber der Boden naß und Högler doch zu schwer war, um in den Armen gehalten werden zu können, band man ihn aufrecht an eine Buche an, bis ihn das daneben angemachte Feuer zu sich brachte. Heute ist er schon wieder losgebunden und zn Hans. AnterskriK. (Gründung einer Feuerwehr.) Die zur Gemeinde Skrill gehörigen Ortschaften Ober- und Unterskrill, Küchlern, Ober- und Unterfliegendorf, Pertfcharn befinden sich in solch isolierter Lage, daß sie bei einer Fenersbrnnst von Obermösel, Lienfeld oder Rieg, woselbst freiwillige Feuerwehren ihren Sitz haben, keine Hilfe bekommen können, da nur ein unfahrbarer Verbindungsweg vorhanden ist, somit die Ortschaften der Gefahr vollkommen preisgegeben sind. Diese mißlichen Verhältnisse erkennend, hat es sich der Gemeindevorsteher Herr Hans Jonke zur Aufgabe gemacht, hier eine freiwillige Feuerwehr zn gründen, und hat am 10. November in Unterskrill eine gründende Versammlung abge-halten, welche auss freudigste begrüßt und allgemein unterstützt wurde. Die Vereinssatzungen sind an die Regierung bereits abgegangen. Möge es also recht bald gelingen, die Anschaffnug einer sehr notwendigen Freuerspritze zu ermöglichen. Da keine Geldmittel vorhanden sind, werden hiemit alle wohlwollenden Freunde um Unterstützung unseres Vereines herzlich gebeten. Laiöach. (Eine schone Feier) wurde vor kurzem in unserer Stadt abgehalten. In der Kapelle des hiesigen Jesniten-Kolleginms fand nämlich am 23. November, abends bis einschließlich 26. November, die Feier der Seligsprechung des Kanonikus Eristnus und der beiden Jesuitenpatres Stephan Pongräcz und Melchior Grodecky, die am 15. Jänner l. I. durch Papst Pius X. erfolgte, in festlicher Weife statt. Diese Feier hatte für Laibach insofern ein besonderes Interesse, als einer der drei Seliggesprocheneu, Pater Stephan Pongräcz, einer altadeligen ungarischen Familie entstammend, im Jahre 1607 in Laibach als Lehrer am damaligen Jesuitengymnastnm wirkte und im Jahre 1615 in Graz vom Laibacher Bischöfe Thomas Ehrön zum Priester geweiht wurde. Im weitem Verlaufe seiner Tätigkeit nach Kaschau in Ungarn, übersetzt, wurde er dort von den fanatischen Kalvinertt (Protestanten) samt seinen beiden obgenannten Genossen gefangen genommen und, weil er vom katholischen Glauben nicht, abfallen wollte, hingerichtet. Alle drei starben als Blutzeugen für den heiligen Glauben. Speziell für Gottschee dürfte die Nachricht interessant sein, daß der selige Pater Pongräcz während seiner Wirksamkeit am damaligen Jesuiteu-Kollegium zu Laibach ein Hausgenosse des Pater Christo-phorns Ziegelfest, eines gebürtigen Gottscheers, war. Dieser war der erste Rektor des neugegriindeten Jesuiteu-Kollegiums in Laibach. Valvasor schreibt nämlich: „Ihm Jahr 1596 seyud am allerersten zu Laybach angelangt der wohlehrwürdige Pater Michael Pold, ein Österreicher, und Pater Christophorus Ziegelfest, von Gottfchee in Krain gebürtig, welcher nachmals auch der erste Rektor worden und ums Jahr 1628 gestorben." Pater Ziegelfest erlebte also noch den int Jahre 1619 erfolgten Märtijrertod seines ehemaligen heiligmäßigen Kollegen. Wien. (Familienabend des Vereines der Deutschen aus Gottschee.) Zu Ehren der anläßlich des allg. österreichischen Katholikentages in Wien anwesenden hochwürdigen Herren Dechant Erker, Pfarrer Eppich, Pfarrer Erker, Pfarrer Perz und Pfarrer Gliebe aus der Heimat veranstaltete der Verein Mittwoch, den 22. November, abends in A. Schodels Restauration einen gemütlichen Fmnilieuabend, der einen sehr animierten Verlauf nahm. War schon Sonntag vorher, wo sich die hochwürdigen Herren zum Mittagstisch im Rathauskeller eingefunden hatten und wohin auch die näheren Verwandten und Bekannten derselben gekommen sind, sie zu begrüßen, der Raum zu klein, um alle aufnehmen zu können, so war es im Vereinsheim nicht besser, denn nahezu alle in Wien ansässigen Landsleute mit ihren Familien fanden sich ein, um wenigstens einige Stunden mit den nur kurze Zeit in Wien weilenden hochw. Herren zu plaudern. Daß es bei diesem Anlasse an Toasten nicht gefehlt hat, ist wohl begreiflich, und die schwungvoll gehaltenen Reden der hochw. Herren Dechant Erker, Pfarrer Erker und Pfarrer Eppich wurden mit großem Beifall ausgenommen. Besonders die Worte des letzteren haben allgemein einen tiefen Eindruck gemacht und werden jedem einzelnen in Erinnerung bleiben. Ein Telegramm vom hochw. Domherrn Erker aus Laibach mit den Worten „Laßt uns fest zusammenhalten, in der Eintracht liegt die Macht ■— tausend herzliche Grüße ollen mitanonder!" wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen und dem Herrn Absender ein dreifaches Hoch gebracht. Nach Absingung der Gottscheer Hymne und nachdem die hochwürdigen Herren von allen Anwesenden herzlich Abschied genommen hatten, fand dieser gemütliche Familienabend — denn ein solcher war es im wahren Sinne des Wortes — seinen Abschluß. — In der Borstandssitzung des Vereines am 16. November wurde beschlossen, für das „Deutsche Studentenheim in Gotische" den Betrag von 50 Kronen zu widmen. ■— (Österr. Lehrerverein für Tier- und Pflanzenschutz.) Dieser unter der Leitung Hans Fraungrubers stehende Verein will durch umfangreiche und vielseitige Propaganda die Jugend- und Volksbildung in dem Sinne beeinflussen, daß die Anschauungen über das Wesen und die Behandlung der Tiere veredelt, Tierquälerei und mutwillige Pflanzenzerstörung als unrecht und des Menschen unwürdig von selbst unterlassen, andererseits mit allen zulässigen Mitteln bekämpft werden. Zur Einleitung einer planmäßigen Agitation wurden in den großen Lehrerkonferenzen etwa 250 Vorträge über „Schule und Tierschutz" gehalten und dabei mehr als 80.000 Tierschutzschriften verteilt. Der Verein will auch auf Gründung zahlreicher Tierschutzvereine hinwirken. Mitglied des Vereines kann jedermann ohne Unterschied des Standes und Wohnortes werden; Jahresbeitrag 2 Kronen. Der Verein erstreckt seine Tätigkeit auf alle Länder der Monarchie und hat feinen Sitz in Wien, VII., Lerchenfelderstraße Nr. 61. Am meisten freute ihn dies, daß er das zweitemal der Laibacher Polizei ein Schnippchen geschlagen hat und gut durchgekommen ist. — Die Gottscheer hier wollen sich, wie es scheint, noch vor Advent verheiraten. Am 21. Oktober feierte Johann Schkufza von Langenton Nr. 33 mit Antonia Samide von Langenton Nr. 41 seine Hochzeit. Am 28. Oktober 1905 hielt Anton Mauser von Unterwarmberg mit Anna Hoge von Altbacher seine Hochzeit. Heute (29. Oktober) wurde Johann Bartelme von Oberloschin mit Maria König von Hohenberg zum erstenmal aufgeboten. Biel Glück! Nachrichten aus Amerika. tzkevetand. Johann Widmar von Altlag, von dem im „Gottscheer Boten" seinerzeit berichtet wurde, daß er in Laibach aufgefangen wurde, ist nun fröhlich und munter hier angekommen. Erklärung. Über Ersuchen erklärt hiemit die Unterzeichnete Verwaltung, daß sich Herr Georg Erker, Oberlehrer in Mitterdorf bei Gottschee, über die Verwendung der vorn Krainischen Schulpfennig zur Verteilung an arme Schüler erhaltenen Hefte bereits am 10. September 1904 vollkommen gerechtfertigt hat. Auf Grund dieser Rechtfertigung hat der Unterzeichnete die Überzeugung gewonnen, daß Herr Oberlehrer Georg Erker kein Heft zu Gunsten seines eigenen Säckels verkauft hat. Laibach, am 28. November 1905. Für die Verwaltung des Krainischen Schulpfennigs: der Verwalter: Franz Bersin, Lehrer. Amtliches. LterbeMe. Wfarre Altlag; Am 7. Juni Josef Morscher aus Altlag Nr. 7, 81 Jahre alt; am 23. Juni Augustina Cej, aus Schönberg Nr. 10, 19 Jahre alt; mit 1. Juli Alois Fifolt aus Altlag Nr. 110, 5 Jahre alt; am 1. Juli Anton Kinkopf aus Altlag Nr. 29, 2 Jahre alt; am 16. Juli Rosalia Schneider aus Tiefenreuter Nr. 15,19 Jahre alt; am 26. Juli Franz Ruppe aus Winkel Nr. 10, 1 Jahr alt; am 28. Juli Josef Papesch aus Langenton Nr. 35, 75 Jahre alt; am 30. Juni Magdalena Kikel aus Hohenberg Nr. 5, 66 Jahre alt; am 1. August Anna Hoge aus Weißenstein N. 13, 84 Jahre alt; am 10. August Ursula Höferle aus Kunschen Nr. 12, 54 Jahre alt; am 8. September Johann Naschitsch aus Neulag Nr. 8, 2 Monate alt; am 10. September Helena Skufza aus Langenton Nr. 23, 49 Jahre alt; am 24. September Karolina Cej aus Schönberg Nr. 10, 6 Jahre alt; am 25. September Georg König aus Oberstem Nr. 5, 7 Monats alt; am 26. September Stephanie Cej aus Schönberg Nr. 10, 5 Jahre alt; am 9. Oktober Magdalena Kren von Riegel Nr. 7, 84 Jahre alt; am 10. Oktober Bartolomäus Eppich aus Altlag Nr. 50, 87 Jahre alt; am 15. Oktober Josefa König aus Grintowitz Nr. 7, 36 Jahre alt; am 23. Oktober Elisabet Krische aus Altlag Nr. 4, 60 Jahre alt; am 31. Oktober Maria Käme aus Altbach Nr. 23, 61 Jahre alt. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Aleindruckzeile ober deren Raum Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. Bei Einschaltungen durch eift halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Uerein der Deutschen a. ßottschee r^==z^z: in Wien. =3...: Sitz: X Schödls Restauration VII., WariaMerstraße 56. Zusammenkunft: Jeden ersten Donnerstag im Monate. Lehejunge wird für eine Bäckerei in Gottschee gesucht. — Anzufragen bei Herrn Adolf Hönigmann, Bäckermeister in Gottschee. In der Bau- und Möbeltischlerei des Herrn J. Fornbacher in Gottschee wird ein LEHRJUNGE ausgenommen. 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