EchliMeinmg: «attzaXgafle Wr. 5. Ztlqi)n Rt. XI, tatet*»»««. C »t« « n« » f t 'm»l »« tfttns- ». itii«. tift **■ ii—19 ati DutM. 4)>nH utilx-n into IX»' lllratf^cjrticr, z>>. dlum tu*( lilllMfiii.'l »t»M> nc ,«a« •nnltaati ta btB^fl MI-(cfeHt* entgegen, ■et Bltfeetboluajcn ViiM« nitui. irtl^e ©••!" nrtitrtnl rte« "Sl!t»»a art »-»>>»« Ml U»I .v.-.'aflJ*.» O Lerwaltwig: NathauSgaffe Wr. 5 trlreti« Ft. *1, tnttmtu vez»g> - Stnl Mt «»« K»«jm l «tmrtlMn« ...US» alMa Ibrtt. . . . K IS'M 4 111t n»t .-taUta«»» ml H«I»i Winallia . . ..*»•-9UfUllttrt| . . . K »•— «•IMQiig . . . . * , . . . I 1**— MM KIKIui* M M> •nB,il.5ctuliten am »Ktolfin «t«B gen, sind restlos gescheitert. Front deS FeldmarschalleutnantS Erzherzog Karl. Südwestlich von MonasterzrzSka sowie im Winkel des Dnjestr und der Bystrzyca griffen starke russische Kräfte. Der Ueberlegenheit deS Gegners mußte der tapfere Verteidiger au einzelnen Stellen nachgeben. Gegenangriffe fingen den feindlichen Ansturm wieder auf und brachten den Kampf zu« Stehen. Die im Gange befindliche Umgruppierung der verbündeten Truppen, die angeordnet wurde, um den russischen Krästeverschiebungen Rechnung zu tragen, ist in wei-terer Durchführung. In den Karpathen bemühte sich der Feind südlich von Zabie vergebens, unS die er« rungenen Vorteile wieder zu entreißen. Gegen Frankreich und England. Großes Hauptquartier, 9. August. Die gestern berichteten Angriffe der Engländer und Franzosen an der Westfront nördlich der Somme gegen die ganze Front von Foureauxwald bis zur Somme sind ge-brocheii. Die Engländer ließen 10 Offiziere. 374 Mann an unverwundeten Gesangenen in unserer Hand un'» büßten sechs Maschinengewehre ein; sie hatten schwere blutige Verluste. Ebenso scheiterte ein heute nachts a»iS der Linie OvillerS—Bazentin-Le Petit vorgetragener starker englischer Angriff. Recht« der Maas griffen erhebliche französische Kräfte mehr-mal« im Thiaumont- und Fleury-Abschnitte, im Eha-pitre- und Bergwalde an. Mit schwersten Verlusten mußte der Gegner unserem Feuer und an verschie-denen Stellen unsere« Bajonetten weichen. Die Zahl der in unsere Hand gefallenen Gefangenen ist aus rund 350 Mann gestiegen. Seiie 2 de« nicht verstehen und Rumänien einen sehr fchlech-ten Dienst erweisen. Wenn den Rumänen die Fort-sctzung ihrer Neutralitätspolitik bi« ans Ende des Krieges nicht möglich sein sollte, dann kann e« sür sie, wenn sie nich« nur an eventuelle Augenblicks-vorteile, sondern an die Zukunft ihres Volkes und Staate« denken, nur ein« Teilnahme am Kriege Schulter an Schulter mit un« gegen Rußlanv und seine Alliierten geben l Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen GeneralstabeS. Amtlich wird verlautbart: 9. August. Front des FeldmarschalleuinantS Erzherzog Karl. Zm Gebiete de« Capul in der Bu-kowina würd: der Gegner gegen Norden zurückge-worsen. Am oberen Pruth gewannen unsere Truppen die Höhen von Worochta. Infolge der vorgestri-gen Kämpse wurden auch die dei Otiynia fechtenden Kräfte in eine westlich vorbereitete Stellung zurück« geführt. Die GefechlSlätigkeit in diesem Raume dauerte auch gestern den ganzen Tag über in un-verminderter Heftigkeit an. Am Südflügel der Armee deS Generals Grafen Bothmer schlugen k. u. k. Regimenter mehrere starke Angriffe ab. Die Zahl der südlich von ZaloSze eingebrachten Gefangenen ist aui 12 Offiziere, 966 Mann gestiegen. Front des GeneralfeldmarschallS v. Hindenburg. In Wolhynien wuchsen die Kämpfe erneut zu groß-»er Stärke an. Sowohl bei der Armee des General ober'ien von Ter«ztia»Sky, wo die Russen stellen-weise durch Gegenangriffe geworfen wurden, als auch bei Kisielin und im Slochodkuie bei KaS;owka führte der Feind feine tiefgegliederten Massen, darunter sibii ifche und Gardeiruppen, zum Angriff vor. Er wur^-e überall, vielfach im Kampfe Mann gegen M«;in zurückgeworfen. Wie eS bei der seldstmörde-risckcn Gefechtführung deS Geguer« nicht anders möglich ist, bildete daS Borgeläude unserer Stellun-gen ein großes Leichenfeld. Südlich von Stobychwa scheuerten wieder russische Uebergangsversuche. 10. August. Front deS FeldmarschalleutnantS Erzherzog Karl. Auf den Höhen südlich von Zadie wiesen österreichisch-ungarische Truppen einen rufst-schen Angriff unter schweren Feindverlusten ab. Mit der Armee deS Generalobersten von Köveß trat der Gegner gesteru nur im Raume von Delatyn in schärfere GesechtSsühlung. Nördlich von Nifchniow griffen die Russen wieder vergeblich an. Sie wurden überall, an mehreren im Nahkampse, geworfen. Front.de« GeneralfeldmarschallS ». Hiudenburz. Südlich von ZaloSze sind heute früh neue Kämpfe enibrannt. Westlich und nordwestlich von Luck verhielt sich der Gegner nach den schweren Mißerfolgen vom 8. d. ruhiger. Dagegen trieb er nördlich der von Sarny nach Kowel führenden Bahn abermals seine Massen bei Tag und bei Nacht zum Angriff gegen den Siochod vor. Seine Sturmkolonnen brachen meist schon vor unseren Hindernissen zusammen. erklärte, »zu seiuem größten Erstaunen". Gedrängt von der Pariser KriegSleitung entschloß Faidherbe sich nunmehr und zwar am 15». Jänner nördlich bei Peronne jjotbet aus St. Quentin zu marschieren und daselbst Stellung zu nehmen, um von dort auS die rückwärtigen deutschen Verbindungslinien zu beun-ruhigen und starke feindliche Kräfte auf sich adzu-lenken. Dies« Entschluß fand auch Ausführung, aber zum schweren Nachteile der Franzosen, denn am 19. Jänner wurde die französische Nordarmee bei St. Quentin völlig geschlagen. Goeben war nach der Kapitulation von Pe-renne der besten Hoffnungen. An Moltke schrieb er: ,,WaS wird der Feind tun? Ich denke mir, daß er jetzt, wo wir mit der Einnahme von Peronne die Linie AmienS—Peronne im Besitz haben, aus Sankt Quentin und Hem vorgehen wird, um — nach manchen «»zeichen da« Hauptziel — aus Paris zu marschieren. Ich würde dann in der erfreulichen Lage sein, direkt in die Flanke deS Feinde» hinein -zustoßen." Peronne ist ein Hauptpunkt der Sommelinie und e« ist begreiflich, daß wie v«r 45, Iahren die Deutschen bestrebt waren, diese Festung in ihre Ge-walt zu bekommen, nun auch die Franzosen riesige Anstrengangen machen, sie wieder zu gewinnen. Doch all ihre Hoffnungen werden zerschellen ai der deut» schen Eisenmauer. Per Papagei. Humoreske von O. CzillinSki. Schüchtern war er, der Herr Professor, furcht-bar schüchtern. Fräulein Anni seufzte manchmal recht mutlos. Fräulein Anni war nämlich daS Töchterlein der Frau Hauptmann a. D, bei der der Herr Pro-fefsor wohnte, und daS hübsche blonde Mädchen glaubte zu bemerken, daß sie dem Herrn Professor ebensowenig gleichgültig war wie er ihr — aber lei-der schien er so gar keinen Mut zu haben, ihr seine Liebe zu gestehen. Nur in Blicken verrieten sich seine Gesühl«. Fräulein Anni ward dann jedesmal ermutigend rot bi« unter das Blondhaar; mehr als das und die Blicke erwidern, konnte sie doch nicht gut. Leider kam man damit nur nicht weiter. Fräulein Anni seufzte also — oft so laut, daß eS der Professor nebenan vernehmen mußte, »nd er hörte es auch. Dann klappte er wohl das Buch zu, in dem er las, oder legte die Feder weg, mit der er gerade schrieb, sah sehnsuchtsvoll aus die Wand, hinter der die blonde Anni ihren Gefühlen derart Luft machte. Dann kam ei wohl auch als Echo von seinen ftp-pen - aber nur so zaghaft, daß die Nachbarin un-möglich etwas davon erlauschen konnte. Der Professor war eben ein schüchterner Mensch, ein Mensch, der vom Himmel oder dem Zufall eine Rettung auS diesem Zustand erhoffte. Vielleicht suhr einmal der Blitz ins Haus und er konnte Anni vom sicheren Flammentode retten — dann fand er sicher den Mut, den Mund der Ohnmächtigen zu küsse«. Wenn sie dabei erwachte, würde sich alle« weitere von selbst machen. Oder Fräulein Anni würde ein-mal beinahe von einer Trambahn überfahren werden, natürlich nur beinahe, und er käme gerade deS Weg». rettete sie und--da stockte schon seine erhitzte Phantasie. Ach, er war in Weibersach«« ja leider so furchtbar unerfahren. — Er würde wohl nie a»s Ziel gekommen sein, wenn der Himmel nicht wirklich ein Einsehen und Mitleid mit unserm Pärchen ge-habt hätte. — Ein herrlicher Sommertag war». Unser Pro-sessorlein saß über seinen Büchern, schauie aber im-mcr darüber hinweg, zum Fenster hinaus. Draußen lockte Sonnenschein und nebenan trällerte Fräulein Anni, — ab und zu sprach sie mit jemandem Ver-stehen konnte er zwar nicht«. Nur den zärtlichen Tonsall ihrer Stimme körte er, und das regte ihn erst recht auf. Mit wem sprach die blonde Anni so zart und lieb? ElwaS wie Eisersucht überkam den Gelehrten. Er hatte daS Gesühl noch nie gehabt. Lauschend saß er und horchte. Schließließlich hielt erS nicht mihr auS. Was er nie getan, geschah, er verließ sei« TuSculum und klnpfte bei Fräulein Anni an. Verlegen stand er da, ferne Ausrede fiel ihm ein. Niemand war im Zimmer, nur daS blonde Mädchen. Da begann er zu stottern: „Ich wollte Nummer 64 10. August. Der Artilleriekamps zwischen dem Ancrebach und der Svmm«' wird mit großer straft fortgesetzt. Die Anfltiffea' siebten bei Bazentin-Le «Betn wurden durch Feuer unterbunden. Die Zahl der seit dem 8. August in unsere Hinde gefallenen Engländer hat sich auf 13 Offiziere, 500 Mann er-höht. Zwischen Maurcpzs und der Somme fcheiter-ten abends und während der Nacht acht heftige fran-zöstsch- Ängrisse. Recht» der Maa» wird. Abgesehen von kleinen Handgranatenkämpfen. keine Infanterie, tätigkeit gemeldet. Im Luftkampse und durch Ab- ' wehrfeuer sind zwei feindliche Flugzeuge südlich von Bapaume, je eine» südlich von Lilie, lei Len» und bei Sarburg in Lothringen abgeschossen. 11. August. Nördlich der Somme haben far-bige und weiße Engländer vereinzelt und ergebnislos angegriffen. Ebenso mißlang der oftmals wiederholte Ansturm französischer Trnvpen hart nördlich de« Flusse» gegenüber dem standhaften Festhalten sächsi-scher Refervetruppenteile. Fliegerkrieg. 9. August. Mehrere unserer Marineluftschiff, geschwader haben in der Nacht vom 3. auf den 9. d. England erneuert angegriffen und Marine-slützpunkte der Ostküste und Industrieanlagen mili-tärischer Bedeutung in den Küstengrasschasten von Northumberland herunter di» Norfolk auSgiebig mit Sprengbomben schwerster Kaliber und mit Brand« bomben belegt. Der Ersolg war an allen Stellen hervorragend und konnte bei der verhältnismäßig hellen Nacht deutlich beobachtet werden So konnten in den Eisen- und Benzolfabriken bei Middlebvrough seht starke Explosionen und große Brände in den Hafenanlagen von Hull und Hartlepol und in den Werstanlagen am Tyne sehr gut Spreng« und Brandwirkungen festgestellt werden. Auch in den Industrieanlagen bei Whitby und in den Bahnanla-gen bei KingS-Lynn wurde starke Wirkung erzielt. Sämtliche Lüstschiffe sind trotz heftiger Gegenwirkung durch Scheinwerfer, Abrmhrbatterien und Seestreit-fräste unbeschädigt zurückgekehrt. Der Chef de« Admrralstabe« der Marine. Ergebnisse der Luftkampse im Juli. Deutsche Verluste: Zm Luftkampse 17, durch Abschuß von der Erde 1, vermißt l; im ganzen 19 Flugzeuge. Französische und englische Verluste: Im Lustkampfe 59, durch Aschuß von der Erde 15, durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien 6, bei Landunzen zweck« Aussetzen« von Spionen 1; im ganzen 81 Flugzeug«, von denen 48 in unserem Besitze sind. Der Krieg gegen Italien. 9. August. Amtlich wird Verlautbart: Die heftigen Kämpfe im Raume von Görz dauern fort. Gestern nachmittag» erreichten einzelne feindliche Ab-teilungen die Stadt. Am Monte San Michele und bei San Martino wiesen unsere Truppen wieder-holte Angriffe unter schwersten Verlusten ab. Da« königl. ungarische SzekeSfehervarer Honved Jnf.-Reg. Nr. 17 tat sich hiebei insbesondre« hervor. --nur--ich dachte nur — e» ist so schöne« Wetter." Hilflos flehend sah er aus da» junge Mädchen. »Bitte, wollen Sie sich nicht setzen, Herr Pro-fessor? Mama ist leider «»«gegangen. Sie wollten gewiß Mama sprechen. Leider bin ich ganz allein daheim. Mama muß gleich wiederkommen. S!e ist schon seit einer Stund« fort." Da« gab ihm «inen Stich in« Herz. Ossenbar log sie — noch vor fünf Minuten hatte er sie spre-chen hören. Eine heiße Röte schoß ihm in« Gesicht. Er schämte sich für Anni — da« hatte er nicht von ihr gedacht. Unwillkürlich sah er ihr liebe« unschul-diges Gesicht. O diese Frauen! Er hatte so viel von ihrer Falschh«it reden hören; jetzt machte er selbst die erst« bis« Erfahrung. Sicher hatt« st« «inen Schatz, den sie heimlich empfing, vielleicht irgendwo versteckt hielt. Da — e» hustete jemand — dort im Winkel hinter dem Vorhang, diskret, verhaltin. Der Professor saß stumm und starr — — wagte garnicht die ertappte Sünderin anzusehen. Jetzt hustet« «» wi«d«r. „Der dumme Kerl!" .Wie?" Er sah ganz entsetzt aus da» junge Mädchen. War« möglich? Se>n Ideal von einer Frau genierte sich nicht, lächelnd — ja sie lächelte wirklich — zwar sehr verlegen--in derartigem Ausdruck von dem rech vbcndrcin versteckten Lieb- Deutsche Ivaö.t 10. August. Entsprechend der durch die Räu-mung de« Brückenköpfe« von Gör» eingetretenen Lage wurde die Stadt aufgegeben und nach blutiger Abweisung neuerlicher italienischer Angrisfe aus der Hochfläche von Doberdo die gebotene Berichtigung unserer Stellungen vom Feinde ungestört durchge-führt. Z« diesem Raume nahmen unsere Truppen in den letzten 4100 Italiener gefangen. Beim Einbruch de» Gegner» in den Görzer Brückenkopf konn-ten fech« unserer Geschütze nicht mehr geborgen werden. Gestern richteten sich die stärksten Anstren-gungen der Italiener gegen den Abschnitt von Plava. Nach zwölsstündigem Artilleriemasfenseuer griff die feindliche Infanterie Zagora viermal, die Höhen istlich von Plava dreimal an. Alle diese Stürme brachen sich am sesten Widerstand unserer Truppen, unter denen sich Abteilungen der Znfantnieregimen« ter Nr. 22 und 52 neuerding« auszeichneten. 11. August. fln der küstenländischen Front er-veuerten die Italiener ihre Anstrengungen gegen den Abschnitt von Plava und griffen auch unsere neu n Stellungen aus den Höhen östlich von Görz mit be-trächtlichen Krästen an. Alle diese Angriffe wurden abgeschlagen. Ebenso scheiterten mehrere Borstöße de« Feinde» in den Dolomiten. Der Stellvertreter dcS Ehef» de« GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. 9. August. Amtlich wird verlautbart: In der Nacht vom 8. aus den 9. belegte ein Seeflugzeug-geschwader eine feindliche Batterie an der Jsonzo-mündung und die feindliche Seeflugstation Gorgen bei Grado sehr wirkungsvoll mit Bomben. Mehrere Volltreffer wurden erzielt. Trotz heftigster Befchie-ßung kehrt«» die Flugzeuge unversehrt zurück. Flottenkommando. Luftangriff auf Venedig. 10 August. Amtlich wird verlautbart: Der Besuch der italienischen Großkampsflugzeuge in Fiume am 1. d. wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. d. von unseren Geschwadern, zusammen 21 Seeflugzcugen, in Venedig erwidert, wo sie da« Ar-senal, Bahnhos, militärische Objelte und Fabriksanlagen mit Bomben im Gesamtgewicht von 31/, Tonnen mit verhc«. endem Erfolg belegten. Ein Dutzend Brände wurde hervorgerufen, davon zwei von sehr großer Ausdehnung bei der Baumwoll-fabrik und in der Stadt, die noch aus 25 Meilen Entfernung sichtbar waren. Das heftige Abwehr-feuer der Batterien war ganz wirkungslos: all« Flugzeuge sind unversehrt eingerückt. Zn der Nacht vom lv. aus den 11. d. wieder-holten unsere Seeflugzeuggeschwader den Angriff auf Venedig. Arsenal, Bahnhöfe, die Außenwerke und Außensorl« wurden ausgiebig mit Bomben be» legt. Gute Wirkung und Brände im Arsenal und in den Bahnhosanlagen konnten trotz de« herrschen-den Gewitterregen» einwandfrei festgestellt werden. In die Lustschiffhalle von Campalto wurde ein Voll-trefser erzielt- Ferner wurden die Batterien in Grado und an der Zsonzomündung erfolgreich mit Bom- ben belegt. Trotz des sehr ungünstigen Wetter« und ». ___ Haber zu reden? Langsam erhob sich der Professor, sehr sörmlich und steif. „Mein Fräulein — mir scheint, ich bin hier sehr überflüssig." „Hie hie hie", lachte es schadenfroh hinter dem Vorhang. Da überkam den sonst so ruhigen, sanf-ten Professor plötzlich «ine ganz sinnlose Wut und mit sprühenden Augen wandte er sich zu der per-plcxen Anni. „Fräulein, mich geht die Sache ja g^rnichts an — natürlich nicht — wenn ich Sie auch sehr hoch schäle--aber diese« taktlose Benehmen jene« — jeneS —* er suchte in seinem Zorn ein Wort und ließ somit Anni Zeit zu einer Entgegnung. „Aber, Herr Professor, ich kann doch nicht« da« sür l' „Ha, ha", lachte er ganz rabiat, „sehr gutl Natürlich, die Damen können ja nie etwa« dasür I — Wie gesagt, mich geht» ja auch garnicht» an — garnicht» — an." Er schluckte — etwas quoll in ihm empor: Schmerz, Entrüstung. Anni sah fassungslos i.r sein schmerz- und Wut-verzerrte» Gesicht. „Ich begreife nicht", stammelte sie, »wegen de» dummen Tier« — ich kann dafür doch nicht»." „Tier?" Der gelehrte Herr stand mit offenem Munde da. War er verrückt? Oder da« Mädchen wirklich so ungebildet und roh» „Tier?" wiederholte er. Da kam e« wie Erleuchtung über sie. Ein Miß. 3 hestigen Abwehrfeuer« sind alle Flugzeuge unversehrt eingerückt. Flottenkommando. Am Balkan Bulgarischer amtlicher Bericht. 8. August. Mehr oder weniger heftige Artil» leriekämpse finden täglich statt. Unser nördlich des Dorse» Lumnitza vorgeschobener Posten rückte ein wenig vor. Eine eigene Patrouille drang in di?se» Dors ein, verjagt« den darin befindlichen feindlichen Posten und kehrte nach Durchführung der ihr über-tragenen Aufgabe zu ihrem Standort« zurück. Sie erlitt nur leichte Verluste, obwohl sie von feindlicher Artillerie beschossen wurde. Deutscher amtlicher Bericht. Südlich dr« Doiran See« unternahm der Eeg« ner mit schwachen Abteilungen einzelne Scheinangrisse, die »hne ernstlichen Kamps durch unser Feuer abge-wiesen wurden. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen de« türkischen Haupt-quartier»: 8. Augnst. Saukasu»ftvnt. Die türkischen Trup-pen find in Mnsch und BitliS eingezogen. Die ruf« fischen Streitkräfte. die infolge der ungangbaren Straßen und Verbindungswege sowie anderer durch die Jahreszeit geschajfener Schwierigkeiten seit einiger Zeit in der Gegend Bitli« und Musch festgefetzt waren, sind angesicht« der heftigen Angriffe und de» Drucke«, den unsere Truppen de» rechten Flügels seit einer Woche mit Erfolg üben, gezwungen, all-mählich den Rückzug anzutrettn, wobei si« Geschütze, Gewehre und Gefangene in unseren Händen lassen. Die Bergketten südlich von BitliS und Musch, die der Feind bereits bi« zur höchsten Vollendung de« festigt und hartnäckig verteidigt hatte, wurden vor-gestern vollständig von »n» genommen. In der Nacht vom 7. aus den 8. August nahmen unsere Truppen die Ortschast Bitiis zurück und am 8. morgen« er« gaben sich südlich von Musch zwei seindlich« Znsan-teriekompanien mit den Waffen. Unser« Truppen verfolgen de» Feind, der in der Richtung'auf den Nurath flüchtet«. Zm Zentrum und auf dem linken Flügel kein« Kompshandlung von Bedeutung. 9. August. Jrakfront. Die bei Naffirieh im Euphratabschnitte gelegenen feindlichen Lager werden durch unsere nächtlichen Uebersälle beunruhigt, im Lause bereu wir dem Gegner Beute abnehmen. Persisch« Front. An der russischen Front setzte unsere Armee mit ihrem rechten Flügel die Versal-gung des Feinde« gegen Hamalan sort. Der Feind versuchte kräftig, sich in dem Passe östlich von Sachna zu verteidigen, wurde jedoch gezwungen, den Rück-zug gegen Genkover anzutreten, wobei er eine An» zahl Gefangener, zwei MuuitionSwagen, die Bespannung, 8 Geschütze und eine große Menge anderer KritgSauSrüstungSgegensiände in unseren Händen ließ. Eine feindliche Haubitze wurde durch da» Feuer un-serer Artillerie zerstört. Gefangene erklären, daß ein französischer General ansänglich.mit der Befestigung de« Paffe« westlich von Genkover beauftragt war. verständni«! Und durch die Tränen, die iyr schon in« Auge geschaffen, lächelte sie fast selig. Sie hatte seine Etsersucht erraten. Ein«, zwei, war si« beim Vorhang und schlug ihn zurück — da saß harmlos «ine hübsche, blau-stirnige Amazone in einem funkelnagelneuen Käfig. „Lori — t — t — t — t", machte der Vogel. „Mein GeburtStagSgrschenk, Herr Professor!" Der stand stumm, rot wie ein Krebs da. „Herrgott, und ich dacht?! O ich Esell Ich gemeiner Kerl! Ihr Geburtstag ist und ich — ich gratuliere herzlich, sehr herzlich — liebe« Fräulein Anni — können Sie mir verzeihen?" Er hatte ihr« Hand gesaßt und preßt« sie krawpf« hast. — „Sind Si« mir wirklich nicht bis«?" Sir schüttelte lächelnd den Kops und sah ihn dibri an — mit «intm Blick. — D«m Profeffor überlief e» heiß; plißlich hatte er den Mut, den er nie gesunden, und er neigte sich flüsternd zum er» glühenden Ohr de» Mädchen«. „Fräulein Anni, ach, ich bin ja so glücklich-daß e» nur ein Vogel ist! Ich hörte sie nebenan sprechen, so lieb, und da überkam mich die Sehn, sucht, und al» ich Sie allein fand, glaubte ich — ach, e» war jr töricht und sehr schlecht von mir — aber die Eifersucht . . ..Wirklich?" Sie lehnte sich ganz sacht an ihn und sah ihn schelmisch an. Stile 4 Deutsche Wacht Nummer 6, KaukasuSsront. Auf dem rechlen Flügel setzten unsere Truppen den Lormarsch gegen die Pässe nordlich von BitliS und Musch jori. Die von UNS gegen die feindlichen Stellungen in der Umgebung der Ortschaft Ozhnot nordwestlich von Musch (etwa 80 Kilometer von Erzerum) begonnene Offensive schreitet zu unseren Gunsten fort. Ein Teil unserer Truppen hat in heftigen Stürmen die Höhe Bughlan und die Hochfläche von Melquant zwischen Musch und Oghnot, sowie den Hügel Tschelqel (2 Kilo-meter östlich von Oghnot) und die feindlichen Stel-lungcn westlich dieser Ortschaft in einer AuSdchnung von 8 Kilometer genommen. In diesen Kämpfe» nahmen wir dem Feinde 400 Gewehre, eine Menge Munition und Kriegsmaterial ad und machten 140 Gefangene. Unsere Truppen, die 46 Kilometer süd-lich von Mamachatum in der Richtung auf Kigi operieren, nähern sich der letztgenannten Ortschaft. Im Zentrum und aus dem linken Flügel hat 5er Feind gestern keine Tätigkeit von Bedeutung entsaltet. Aus ütdDt uiiö Ami». Todesfall. Donnerstag früh ist hier die Oberstleutnantsgattin Frau Else Degelmann einem kurzen Leiden erlegen. Die Verewigte, eine edle, her-zensgule Dame wurde durch ein grause» Mutter« schicksal ihrem jungen Leben entrissen. Sie war die Gemahlin deS Herrn Oberstleutnants Josef Degel-mann und eine Tochter de? Herrn Obersten Ernst Fanninger Edlen von Amalienheim. Ihr Heimgang weckt in unserer Stadt allgemeine Teilnahme. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen wurden folgende in den hiesigen Spitälern vcr-storbene Soldaten auf dem städtischen F.iedhofc zur letzten Ruhe bestattet: am 10. August der Infanterist Jmre Töiik, deS H.-J.-R. 3, am 12. August die Infanteristen György Brajka, deS I -R 43, Franz Hübl deS Lft «Z.»R. 6 und JanoS Gazda deS Hon-wed J -R. 3 und der Zager Ludwig Efeiö deS Feld-jägerbataillonS 11. Hochherzige Spende für die Stadt-armen. Anläßlich de» Allerhöchsten GeburtSfesteS spenderen Herr Major Rammel, Gutsbesitzer in Freien-berg und teine Gemahlin für die Stadia»men den Betrag von 50 Kronen. Trabrennen in Cilli. Die Kaiserizoche. die ja im Leichen edler Wohltätigkeit steht, wird am Sonntag den 13. d mit einem Trabrennen zu Gurr-ften der Witwen und Waisen der Gefallenen de» 87. Z.R. eröffnet. DaS Rennen, welches Punkt 3 Uhr beginn«, findet, wie bereit« mitgeteilt, auf dem Militärü ungSplatze in Lend»rf bei Erlli statt. Mit dem Rennen ist ein Konzert verbunden. Für Er-frischungen ist vorgesorgt. Die Nennordnung ist sol-gende: l. EröffnungSrennen 2000 Meter. Zwei Ehrenpreise. 2. Rennen um den Preis von Cilli. Drei Ehrenpreise. Distanz 3000 Meter. 3. Zwei-spännigeS Fahren. Drei Ehrenpreise. Distanz 4000 Mit«. Auch ein Totalifateur wird am Rennplatz« feine Tätigkeit entfalten. Wir hoffen nur, daß der Wettergott sein bestes Gesicht machen wird, der alt-bekannte Opfermut der Bevölkerung SilliS wird sich auch diesmal bewähren, gilt eS doch ein Scherflein „Auf einen Papagei sind Sie eifersüchtig?" Aus alle Welt, die Sie, Du mit D.inen son-nigen Augen anlachst", murmelte er und küßte Anni aus den Mund. „Ha ha ha", machte Lori und schüttelte eiser« süchtig daS Gefieder. „Du Lump!" lachte der Professor. „Aber unser Glücksstifter ist er doch", meinte Anni. „Nicht wahr,' auf den wirst Du nicht eiser-tüchtig sein, wenn ich ihn mit in die Ehe bringe — daS heißt" — verbesserte sie sich errötend — „ich tve.ß ja noch garnicht, ob Du mich eigentlich willst." „Du dumme», liebes, kleines Du! Heute noch wird Verlobung gefeiert und bald gehtiratet! Was sagst Du dazu, Lora?" »Spitzbub!" sagte der Papagei und stimmte mit ein ?n» glückliche Lachen deS Brautpaares. des Tillier Siadwerschöne-V t-l rungsvereiiies bei Spielen, Wetten und Vermächtnissen. apBpBryyy W beizutragen zum Unterstützungsschatze der Hinterblie-denen der tapferen Krieger unseres heimische» Regi-menteS. Also auf am Tonntag »ach 1!endorfl Evangelische Gemeinde. Morgen Son»-tag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gottesdienst statt. Fünfzigjähriges Beamtenjubiläum. Herr Franz Schell, Beamter der Arthur Bergerschen Gutsverwaltung in Mißling, beging am 1. d. die Vollendung feine« 50. Dienstjahres. Der Vater des Jubilars, Dr. Franz Schell, wirkte als WerkSarzt 40 Jahre auf diesem Gute. gum Trabrennfahren. Wie groß das Interesse ist, das sich sür daS morgige Trabrennen in Fachkreisen kundgibt, beweist folgende »nS auS Fachkreisen zugekommene „Vorschau": DaS Eröff-nun Mahren, das den morgigen Trabrenntag in Eilli einleitet, könnte .Trebor" gewinnen, falls er gut vom Start kommt. In diesem Falle wird .Mira" eine sehr gesährliche Gegnerin abgeben. Die Aussichten von .Mitzi" und „Sanntaler" stehen gleich. Ueber-Haupt sind in diesem Rennen die Chancen sehr gut ausgeglichen. — Den Preis von Cilli, daS Haupt-fahren, wird sich „Mura" wohl kaum entgehen las-sen. Sie ist gut in Form. Von ihren Gegnern wird sich „Almerin" als die gefährlichste erweisen. Mit .Hanna Glawari" und „Ideal" können wir nur besingt rechnen, da sie längere Zeit nicht gelaufen sind. Jedenfalls stellen diese beide» Stuten die Klasse im Rennen dar. Der Preis von Cilli wird gewiß ein interessantes Rennen werden. — Im Zweispän-nigen Fohren, da» den Renntag beschließt, müssen wir in erster Linie mit dem Gespann deS Herrn Jvanc rechnen, da diese zwei Pferde sehr gut ein-gefahren sind und auch genug Ausdauer besitzen. Es könnten aber auch „Mitzi" und „Almerin" in das Endgesecht eingreifen, denn diese« Gespann ist gut genug, um ihre Zulage einzuholen. Auch werden die Pserde des Herrn Fillipitsch gut abichneiden und gewiß im Vordertressen zu finden sein. Kaisertombola. Um die Kaiserwoche würdig zu begehen, hat ein rühriger Ausschuß auch eine Kaisertombola inS Leben gerufen, die diesmal beson-derS viel erwarten läßt. Sie findet, wie bereits mit-geteilt, am 15. d. auf der Festwiese um 4 Uhr nachmittags statt. Für den geringen PreiS von 40 Heller für das LoS winken den Spielern eine außerordenilich große Zahl von Besten und zwar 100 Amdi, 75 Terni, 50 Ouaterni, 25 Quinterni, 10 Zehnterni und 4 wertvolle Tombola. Ein Teil der Beste ist im Kausmannsgeschäft deS Herrn Gnstav Sliger am Hauptplatz (Neubau) ausgestellt. Am Festplatze wird eine MusitkaplUe spielen und werden Erfrischungen zu haben sein. Wir hoffen, daß die Tomdola-Lose reißenden Absatz finden werden, ist ja doch der Reinertrag einem edlen, vaterländischen Zwecke, dem steiermärkischen Witwen-, Waisen» und JnvalidenkriegSschatze. gewidmet. Erweiterung einer Industriegeleise anlage bei Römerbad Aus Grund de« Er-lasse« deS Äjtnbahnministtriums vom 11. Juni 1916 wird hinsichtlich dcS Projektes der Verlängerung der Schleppkahn der Firma F. Neuberger und Sohn in km 363.4/6 der Südbahnlinie Wien—Trieft die politische Begehung und EnteignungSverhandlung auf Mittwoch den 23. d. mit der Zusammenkunft der KommiffionSmilglieder um 4 Uhr 41 Minuten nach-mittags in der Station Römerbad und der Jnteres-senken an Ort und Stelle um 5 Uhr nachmittags anberaumt. Mit der Durchführung der Amtshand-lung ist Statthaltereirat Dr. Viktor Negbaur be-traut. Llchtspielbühne. Die Spielfolge vom Freitag nnd Samstag brachte uns einen Film, der seinerzeit in Wien größten Beisall gesunden, handelt es sich doch nicht »m ein gewöhnliches „Drama" sondern um ein sogenanntes gesellschaftliches Ereignis, denn es hatten sich Persönlichkeiten der „oberen Zehn-tausend" dazu herbeigelassen ihre „Lichtstrahlen" vcr-silnien und somit „verewigen" zu lassen. — Der Teil, bei welchem diese Herrschaften anf der Leinwand erscheinen, ist daher für die große Allgemein-heit wohl von geringerem Interesse, dagegen ist es schade, daß man Selma Kurz und Alfred Grünseld nur singen und spielen — schen — kann, denn im Kino sind sie in ihrer Mimik von den gewöhnlichen Kinisten, welche beim Singen den Mund ausmachen und beim Klavierspieler! aus die Tasten klopfen nicht zu unterscheiden. — Das ganze Spiel ist recht in-teresfant, doch kommt man wieder darauf, daß durch das Kino Vorgänge sachlicher Natur und selbst seelische Probleme viel besser vermittelt werden als musikalische und 5er Johann Strauß, so gut ihn Herr ZcSka darstellt, bleibt uns trotz alles leiden-schaftlichett Geigenbogenschwingens ein stummes Bild! — Dies mag der Grund sein, weshalb uns das in allen Teilen fein gemachte Johann Strauß-Leben nicht so nahe kommt wie z. B. das HoffmannS in dem vor kurzem gebotenen „Hoffmanns Erzählungen-. — Am schönsten waren die Bilder, welche uns Strauß als reizenden kleinen Knaben mit seinen Eltern und als Jüngling im Kreise seiner Jugend-gespieleu zeigte. Daß fein Liebesleben in dem Stücke gar keine Rolle spielt kann auch als Lücke empfunden werden. — Schön war das Maienfest am Strauß denkmal und die lieblichen Kleinen mitten in der herrlichen Natur erquickten unsere durch den Ernst der Tage trüben Augen. — Nur die Frau Hansi Niese hätte lieber zuhause bleiben können, denn wir können sie in dieser Rolle kaum als das „Urbild einer Wienerin" ansehen, als welches sie die An-zeige bezeichnet, denn die Wienerinnen sind gewöhn-lich schön, sesch und flolt! — Auch die Nixen hatten wenig nixenhaftes an sich, man mnß rein annehmen, daß si« in der Dona» eine Entfettungskur machen wollen! — Die Variete-Nummer fesselte das Interesse durch die wirklich staunenStvertett Leistungen der Arabertruppe Abdulah, bei welcher einer dieser modernen Riesen 12 Personen auf feinen Füßen trägt. — Viel belacht wurde der harmlose Scherz: „Ja der Soldate!" Eine „Dramatisierung" des be-liebten Berliner Gassenhauers ins österreichische, mit den leider so beliebten Knittelversen. — E» gab also viel JntereffanteS zu sehen und wer eS ver-säumt ha» wird's bedauern! Noch Interessanteres bietet nnS die Spielsolge von Samstag und Sonntag, auch schulfrei! Zeppelinangriffe aus England, über die Möglichkeit diese aufzunehmen, müssen wir uns einstweilen die Köpfe zerbreche». Wenn e« wirklich engliscle Film» -find, io werden wir sie in diesem Falle sehr gerne ansehen. Bilder von der deutschen Hochseeflotte und vom Grunde deS Meere«. Schließ-lich die große berühmte Pantomine «Die Geschichte eines Picriot" von Besfier mit Musik von M Costa — da wird eS gewiß nicht an befriedigte» Zufehern fehlen. Daß zu dem Pierrot auch die paffende Musik geschrieben. wird den Genuß noch erhöhen, e» sollte dies bei den meisten Stücke» der Fall fein, dann würde daS Kino im allgemeinen noch mehr Freunde haben, venn Aug und Ohr wollen befrieoigt fein. — Am nächsten Dienstag (Feiertag) finden nur zwei Vorstellungen statt und zwar um halb 7 und um 9 Uhr abends. Landsturmeinberufung. Wie da« Ministerium sür Landesverteidigung mitteilt, werden in den nächsten Tagen die bei den kürzlich abgeschloffe-ne» allgemeinen Musterungen geeignet befundene» österreichischen Landsturmpflichiigen der Geburtsjahr-gänge 1896 bis 1893, ferner 1889 bis 1885 für den 28. August 1916 einberuft« werden. Die derzeitige Ausschaltung der Geburtsjahrgänge 1892 bis 1890 ist in der Erwägung zweckmäßiger Beistellung der Erfätze für die Armee im Felde begründet. Die geeignet befundenen Landsturmpflichtigen dieser Ge-burtSjahrgänge werden gelegentlich der nächsten Ein-berujungen herangezogen werden. Die im Wege deS sreiwilligen Eintrittes in daS gemeinsame Heer, die Kriegsmarine oder in die Landwehr aus Grund de« Wehrgesetzes Assentierten der Geburtsjahrgänge 1896 bis 1892, ferner 1889 bis 1885 werden ebenfalls am 28. August einzurücken haben. Enthebung von Lehrpersonen vom Landsturmdienfte. Zur Prüfung der Frage, vd alle bisher verfügten Enthebungen von Lehiper-fonen vom Landsturmdienste unbedingt aufrecht zu erhalten feien, hat der LandeSfchulrat die Stadt- und Bezirksschulräte beauftragt, alle bisherigen Enthebungen einer Ueberprüsung zu unterziehen und da-rüber in übersichtlicher Form zu berichten. Um dabei von einem einheitlichen, der Wirklichkeit der Sache entsprechenden Grundgedanken auezugehen, haben sich die Stadt. (BczirkS )schulräte daran zu halten, daß im allgemeinen, so lange an einer Schule noch die Hälfte der Lehrpersonen wirken oder durch Heran-ziehnng sei eö auch minder qualifizierter Auehilfen ersetzt werden können, kein Grund vo.l egt, einen Enthe'ungSantrag qu stellen oder aufrechi zu erhal-ten. Ausnahmen hievon können im allgemeinen nur in großen Städten, insbesondere dort vorkommen, w« der Unterricht noch durch räumliche Schwierig-leiten gelitten hat; im einzelne» kann ans dem Lande eine Ausnahme dort in Frage kommen, wo die zu» rückbleibcnden Lehrkräfte der erhöhten Aufgabe schlech-terdingS nicht gewachsen sind, waS in jedem Falle besonder« zu begründen wäre. Die Fraze, inwieweit eine Person tauglich ist, unterliegt ausschließlich der Beurteilung der militärischen Instanzen; e« kann also die allfällige geringe Tauglichkeit bei Enthe-bungSanträgen keine Berücksichtigung finden. Wo ein Lehrer neben seinem Beruse noch andere Leistungen Nummcr 64 besorgt, entzieht sich die Beurteilung der Krage, im wieweit er etwa um dieser willen unentbehrlich sei, der Beurteilung der Schulbehörden. Widerruf einer Versammlung. Die vom deutsch.österreichischen Eisenbahnbeamtenvercin, vom ReichSbund deutscher Eisenbahner und vzm Reichsbund deutscher Postler Oesterreichs für den 10. August angekündigte öffentliche VereinSversamm« lung im Saale der Gastwirschaft „Bayrischer Hof", Wien 2., Toborstraße 39, fand nicht statt, da die Abhaltung derfelben von der B.hörde untersagt wurde. Wolle.Uebernahme. Mit Rücksicht aus die große Zahl von Wolleanmeldungen wird zur Kenntnis gebracht, daß die Uebernahme der Wolle seitens der Wolle-Uedernahmskommisfion deS 5. Ar-meekommandoS bezirksweise erfolgt. Der jeweilige Uebernahmstermin wird im Wege der BezilkShaupt-Mannschaften bekanntgegeben werde». Künstlerisches MetallgerSt. Nach vcr-läßlichen Mitteilungen wurden bei den verschiedenen Uebernahmskommifjionen wertvolle, künstlerisch und geschichtlich bedeutsame Metallgegenstände von den Besitz«« zertrümmert und bis zur Unkenntlichkeit zerfchlagen eingebracht. Eine solche Zerstörung alten KrmstguleS lr'egt keineswegs im Sinne der Abliefe-rungöpflicht, da Gegenstände von besonderem künstlerischen und historischen Werte nach den maßgeben-den Erlässen von der Ablieferung ausgenommen und Kunftfachverstündige bestellt sind, welche hierüber die Entscheidung zu fällen haben. DaS LandeSkonserva-torenamt ersucht alle Besitzer solcher Meiallgeräte dringendst, diese unocrsehr' zur UebernahmStommif-sioii zu bringen und bei dieser nach bestem eigenen Wissen und Glauben jene Werte gellend machen. Ein Untersteirer im Lansersee er-trunken. Dieser Tage kam eine Gruppe von etwa dreißig Soldaten dcs militärischen Genesungsheims in JglS zum Lanfersee. um dort zu baden. Den Soldaten wurde durch Auslegen von Bäume» in den See eine Grenze gezogen, üb« die hinaus Schwimmen vd« Baden verboten ist. Unrer der Gruppe be-fand sich auch der 19 Jahre alte RekonvaleSzeiit Andrt Bleßnig (PleSnik) auS der Gegend von Eilli. Dieser, ein guter Schwimmer, wagte sich über die Grenze hinaus. Plötzlich sah man ihn im Wasser herumschlagen; er versuchte auch um H'lfe zu rufen, sank aber rasch unter und verschwand im Wasser. Sofort wurde» Boote auSgefahre», aber erst nach etwa anderthalb Stunden fand man die Lerche in acht Meiern Tiefe. DaS Unglück «eignete sich etwa zehn Met« vom Ufer und zwei Mit« seewärts von der für die Soldaten gezogene» Grenze. Die Todes-Ursache dürfte ein Herzschlag gewesen sein; e« ist aber auch möglich, daß Bleßnig ein Ops« des tücki-schen SeeS geworden ist, der an manche» Süllen sehr niedrige Temperaturen hat, und von Starr« krumpf befallen wurde. oesterreichische Rote Kreuz Lose vom Jahre 1916. Die der der k. k. priv. Böhmischen Union Bank, Filiole Cilli, gezeichneten Stücke ge-lange» nunmehr zur Ausgabe und kann deren Behe-bung während der üblichen Kasfenstunden erfolgen. Konservierung von Fruchtsäften mit Benzoesäure In Berücksichtigung der durch den Krieg geschaffenen besonderen Berhültnisse (Arbeiter« mcrngel, Berkehrsschwierigkeiten, Verteuerung und Einschränkung des AlkoholbezugeS) hat das k. k. Ministerium des Innern ausnahmsweise gestattet, daß zur Konservierung der Fruchtsäfte ans der heurigen Ernte Benzoesäure im HöchstauSmahe von 50 Gramm für 1 Liter Rohsaft verwendet werde. Eine aus-führliche Anleitung zur Konservierung deS Obstes mit Benzoesäure wird demnächst im BerodnnngS-blatte der steiermärkifchen Statthaltern veröffentlicht werden. Schafwollsammelstelle. Die Besiher von Schafwolle im politische« Bezirke Eilli (mit Ausnahme des Eebiele« der politischen Expositur Prabbcrg) haben ihre Wcllvorrite bei dem vorn Handettministerium be-stellten Wollsarnmler des Bezirkes ttilli, Kaufmann Herr» Konrad ElSbacher in Markt Tüffer, anjumelven. Vorsichtsmaßnahmen gegen Flug-ZeugangrifZe in Laibach. Die „Laibachcr Zei-trrnz" meldet: Alarmsignale beim Herannahen feindlr ch« Flieger werden bei Tag durch »wei Kanonenschüsse auf dem Lberrosenbach-Verge und bei Nacht durch die FabrikSfirene in Unter Schischka gegeben werden. Da die f«indlichen Flieger sowohl vom Schlohberg «IS auch vom Oberrosenbach-Berge auS beschossen wnden, ist demnach die Gefahr für daS Publikum, auf der Straße getroffen zu werden, eine grobe. E« wird in solchen Fällen (bei sonstiger Strafe) jedermann sofort in den nächsten Häusern Deckung zu nehmen haben. Deutsche Wacht Die Glocken im Kriegsdienst. Die be- absichtigte Benützung von Kirchenglocken zu Kriegszwecken gelangt in der zweiten Hälfte diese» Mo-nate» zur Verwirklichung. Die Militärverwaltung wird jedoch nach fachmännischem Befunde von Kon-servatoren und Pfarrämtern die besonder? denkwür-digen Glocken ausscheide», von den übrigen wird sie soviel heranziehen, daß die Masse der abgeführten Glocken zwei Drittel deS Gewichtes aller Glocken beträgt. Die Glocken lä t die Militärverwaltung durch ihre eigene» Angestellten aus eigene Kosten herabnehmen, und zwar sehr sorgsältig, damit di« Konstruktion und der Bau der Türme nicht Scha-den leiden. Dalmatinische Ortsnamen. Das zustän-dige Armeeoberkommando hat anbefohlen, daß alle ihm unterstehendrn Kommanden, Behörden, Truppen und Anstalten fowohl im amtlichen Verkehr unter-einander als auch im Verkehr mit den Zivilstellen für die nachfolgend genannten Orte im Königreich Dalmatien anstatt der bisher gebräuchlichen italieni-fchen die kroatischen Bezeichnungen zu gebrauchen haben: Zara — Zader; Sebenic« — Sibenik; Stretto — Tijesino; Scardona — Skradin; Trau — Trogir; Salona — Solin; Spalato — Split; Elijsa — Kli»; Almissa — OmiS; Fortopus — Opuzen; Rogusa — Dubrovnik; Stagno — Ston; Ragusavecchia — Eavtat; Eistelnuovo — Ercegnovi; Eattaro — Kotor; Teod» — Tivat; Budua — Budva; Risano — Rrfan; Perasto — Perast. Für die entsprechende Bezeichnung der übrigen Ort-fchaften Dalmatien», heißt eS im bezüglichen Befehle weiter, gibt daS offizielle Ortsnamenregister Auf« fchluß (Allgemeines Verzeichnis der OrtSgemeinden und Ortschaften Oesterreichs nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. Dezember 1910, heran»-gegeben von der Statistische» Zentralkommission in Wie» 1915, Verlag der StaaiSdruckerei). Zur Vermeidung von Unstimmigkeiten oder Reibungen sind vorläufig den kroatischen die bisher gebräuchlichen Name» in Klammern beizusetzen, nach Ablauf der bestimmten Frist jedoch lediglich die «st«en zu ver-wenden. grviebelanbau Die Statlhalterei «sucht uns um die Ausnahme nachstehend« Mitteilung: Bei Fortbestand der gegenwärtigen Verhältnisse muß ge-wärtigt werden, daß sür den nächstjährigen Zwiebel-anbair weder Samen noch Steckzwiebel in genügen-der Menge zu haben sein wird, so daß in diesem VerbrauchSartikel deS tägliche» Lebens «in großer Mangel eintreten würde. Um die» zu verhindern, erscheint «S notwendig, daß in jenen Gegenden, die zum Zwiebelanbau geeignet sind, die volle ArrSnützung der hiejür bestimmten bezw. geeigneten Flächen recht-zeitig veranlaßt wird. Die Statthaltern hat durch den Leiter der AuSkunftSstelle für Gemüse- und Kar-toffelbau Fachlehrer Otto BrüderS eine Anleitung zum erfolgreichen Anbau der Speisezwiebel verfassen lasse», der sür jede» Landwirt und Gartenbesitzer äußerst wertvollen Winke bezüglich des Anbaue» und der Samengewinnung enthält. Diese Anleitung kann unentgeltlich durch die AuSkunftSstelle für Gemüse-und Kartoffelbau bei der Statlhalterei, Burggasse 1, bezogen werden. Die genannte Stelle «teilt auch allen Landwirte» und Gartenbesitzer» etwa gewünschte Auskünfte üb« alle mit dem Anbau und Samen-zucht der Zwiebeln zusammenhängenden Fragen. Des Wilderers Ende. Sm 7. d. wurde in Buchdors, Gemeinde Wifell bei Rann, vom AuS-zügler Anton Krofchel die Leiche dcs 65jährigen KeuschlerS Franz Kovacic in einem Maisselde aus-gesunden. Die Leiche, bei der man auch ein entla-denes Gewehr sarrd, wies eine Schußwunde aus der linken Bauchseite auf. Die Erhebungen haben nun folgende» zu Tage gefördert: Franz Kovacic, ein bekannter, fcho» wiederholt abgestrafter Wilder«, be-gab sich am Abende lei 6. August mit einem Ge-wehre bewaffnet zum Acker der Grundbesitzer in Jo-sesa Zopolovec, um aus Dachse Vorpaß zu halten. Das Gewehr war ein schadhafte?. Das Züngel ging schon bei der leiseste» Berührung los. Kovacic dürfte nun dadurch verunglückt sein, daß das Gewehr durch eine unvorsichtige Bewegung seinerseits losging und ihm der Schuß in den Bauch drang Kovacic wurde vor mehrere» Jahre» bei einem Einbruchsdiebstahl angeschossen und am Fuße verwunvet. Seit dieser Zeit hinkte er stark und ging immer mit einem Stocke. Die Leiche wurde aus dem Ortsfriedhofe in Wifell beerdigt. Ein guter Fang. Am 7. d. wurde der in Rogeis bei Marburg wohnhafte Knecht Karl Wesiak im Gasthause deS Thomas Kreuzing« in Rohitfch von der Gendarmerie zur Ausweisleistung verhalten. Bei der LeibeSdurchfuchung wurden bei ihm K 1386 21, mehrere Quittungen, Pvstausgabesche ne u. dgl. vor- Seite 5 gefunden. Außerdem trug er ärarische Schuhe, Hem' den und Unterhosen. Nach längerem Läugnen ge» stand er, das Geld und die anderen Gegenstände ge' stöhlen zu habe«. Er wurde dem KreiSgerichte Mar' bürg eingeliefert. Nuchhandkung 'Uritz Nasch Rathaus . ♦ ♦ ♦ RatkanS gaise 1 ♦ ♦ nBIUI ♦» gaste 1 Praktische neue Methode zur Perspektive. Konstruktion naturgetreuer Gegcnstandsbilder; auf wissenschaftlicher Grundlage fußend, leicht und sicher zum Ziele führend. Von Fachlehr« Hermann Mauthner in Eilli. Die Wiener Bauindustrie-Zeitung (Oesterrei-chifche Bauzeitung (Chefredakteur: Architekt Professor Ferdinand Felln« Ritter von Feldegg) schreibt: Hermann Mauthner: Praktische neue Me thode zur Perspektive. Konstruktion naturge-treu« GegenstandSdildcr aus Gmnd- und Aufriß samt Schattengebung. Im Selbstverläge deS Verfassers, Fachlehrer» Hermann Mauthner in Cilli. Am 2. Juli d. I. hielt der Fachlehrer Hermann Mauthner in der Hauptversammlung de« füdsteiri-schen deutschen LehrervereineS in Eilli einen Vortrag üb« das Thema .Wie kann sich der Lehr« von den nach der Anschauung dargestellten Einzelmodellen na-turgetreue Bil»er konstruieren?" Zn der Hauptsache galt e» eine neue Methode zur Perspektive zu ver-anschaulichen und die Konstruktion de» SchaubildeS eines aufgestellten Gegenstandes wirklich vorzuführen. Heute liegt uns eine, diese neue Methode behandelnde Schrift vor, welche, obgleich sie sich aus die Behand-lung eine» grundlegenden Beispiele» — eine quadratische Pyramide in allgemeiner Lage — be'chränkt und wie der Versass« bescheiden von sich sagt: „die Arbeit eine» NichtpraktikerS* vorstellt, in welcher daS Wesen der Methode deutlich und recht übersichtlich uns näher gebracht wird. Der eingeschlagene Weg, die überzeugenden Darlegungen und di? durch Lehre und DarsteUungSart sür die Auffassungen dcs Ver-sasserS gewinnende» Momente machen die Schrift ebenso lesens- al» empfehlenswert. Generaloberst Viktor Dankl, der Sie-g« von KraSnik und Verteidiger Tirols. Beiträge zur Kenntnis seiner Persönlichkeit von Ludwig von Pastor, k. k. Hosrat, o. Ö. Professor der Geschichte an der Universität zu Innsbruck und Direkter de» öfter-reichischen historischen Instituts zu Rom. Mit Dankl» Bildnis und Schriftprobe. Erste» bi» fünftes Tau-fend. Oktav (VIII n. 78 S.) Freiburg 19i6, Her-derfche VnlagShandlung. Kartoniert M. 1.40. Die Anregung zu vorliegender Schrift, welche dem An-denken Andreas Hofer» gewidmet ist. gaben ein«-seit« die von der Innsbruck« Hochschule dem Ober-kommandanten in Tirol verliehene Würde eine« Ehren-doktors der Philosophie, anferskilS die Klagen der deutschen Presse, daß man so wenig über österreichisch-ungarische Heerführer wisse. PastorS Arbeit (bildet ei» Seitenstück zu feinem LrbenSbilde Eonrads von Hötzendorf, daS bei militärischen Fichmännern wie sonst die beifälligste Ausnahme gesunden hat. Der Verfasser war in der glücklichen Lage, zahlreiche Feldpostbriefe DanklS benutzen zu können, welche höchst jnterefsante Stimmungsbilder von der russi-scheu Front und wichtige Beiträge zur Kenntnis der Persönlichkeit des General» bieten welcher die erste größere Schlacht gegen Rußland gewonnen ha! und den später die Kämpfe an der Tirol« Grenze gegen Italien besonders in den Lordergrund gestellt haben. „Was nach dem Krieg?" Neue Wege und Ziele. Von Gustav Ströhmfeld l 16 Seiten Oktav. Ja ansprechendem, die Farben der Vierbund-staaten tragendem Umschlag gehestet Preis Mk. 1. Verlag von August Beil in Stuttgart. Die «m Titel ausgeworfene Frage liegt auf aller Lippen. Der Ver-fasser hat sie keck angepackt, unt«fucht und ihre Be-antwortung gewiß im Sinne jeden VaterlandSfreundeS gesunden. Eine Reihe von wichtigen Problemen tun sich vor den Augen de» Deutschen aus, der von dem Weltkrieg eine Wiedergeburt deS allen DentschlandS, ein neue» Deutschland erhoffi. Und weitsichtige Ge-danke» und Vorschläge von höchstem Interesse sür jedermann sind e», die der auf dem Gebiete der Volkswirtschaft langst rühmlichst bekannte Versass« in diesem, seinem neuen Buche niedergelegt hat. Frei von jeder einseitigen Panerpolitik gibt er in rein SeUe 6 Bruisthc illarht Siuawer 64 Vermischtes. sachlicher Weise einen klaren Gesamtitberblick über die Fragen und Geschehnisse unserer große» Zeit; seine AuSsührunge» gewinne» gerade dadurch besonderen Reiz, daß er immer wieder die lonangebeudt» Persönlichkeiten auS dem Kreise unserer Feinde selbst zu Worte kommen läßt. Im ersten Abschnitt „Da« Ausland und wir" entrollt der Verfasser ein klare« Bild über den planwibig unter dem GesichiSpunkt der RinkreisungSpolitik gepflegten Deutschenhaß und die Deuischenhetze, den Liigenfeldzug unser.r Gegner, über die Neutralen, die Deutschen im Ausland und den »ou den LierverbandSmächten vorbereiteten Wirt-ichaftSkri.g nach dem Krieg. Im zweilen Abschnitt »Der Zukunst froh entgegen' gibt der Versasser. der mit scharf»m Seherblick die Verhältnisse überschaut, in sieben Unterabteilungen wertvolle Winke und Rat« schlüge zu Nutz und Frommen einer ersprießlichen Fortentwicklung unsere« deutschen Vaterlandes nach dem Krieg auf neuen Grundlage». Im dritten Ab-fchnitt »Rückblicke und Ausblicke- werden die Nutz-«nwendungen auS den Ausführungen in dem Voran« gegangenen mit sicherem Griffel gezogen. AlleS in allem — ein Buch, daS ebenso jedem Deutschen, an dem die großen Ereignisse unserer Zeit nicht »indruckS-lo« vorübergehen, wie den Angehörigen der verdün-beten Staaten eine Fülle de« Interessanten und Wis-sen«werten bietet, und im besonderen de» Mitgliedern politischer Par eien und wirschastllcher Vereinigungen — gleichviel welcher Richtung und Art — manch ersprießliche Anregung und werlvolle neue Idee« geben wird. Möge daher di« segen«reiche Schrift, die kein Lehrbuch, sondern ein Schatzkästlein für die weitesten Volksschichten darstellt, die ihm gebührende allgemeine Verbreitung finden — ein jeder sollte sie gelesen haben! Sie ft. K Aröeitsvelmitttung an Kriegsinvattde. Zu den wichtigsten Aufgaben, welche der Stasi«-Verwaltung in sozialwirtschaftlicher Hinsicht au« dem Kriege erwachsen, gehört die Rückführung der Krieg«-invaliden in daS Erwerbsleben. Die Durchführung dieser Aufgabe gliedert sich na-turgemäß in zwei Phasen, die in engster Beziehung teil« nebeneinander gehen, teil« einander folgen. Mih> rend die erste Phase durch jcne Mißnahmen ausgefüllt wird, die den Invaliden zur Berufsarbeit wieder pby-stich tauglich i! achen sollen, so beinhaltet die zweite alle jene Bestrebungen, die der Unterbringung der KriegSinvalidea auf xeeignete Arbeitsposten oder ihrer Zuführung zu einer anderweitigen Versorgung gelten. Die erstgenannten Maßnahmen, also die Nachbehand-lung, Heilung und nötige Schulung der Invaliden, be-sorgen untcr Leitung des Ministerium« de» Innern eigene .Landeekommissione» zur Fürsorge für heimkeb rende Krieger". Eine solche Landekkommission b-stehl auch in Steiermark seit mehr al« einem Jahre. Ihre Aufgabe ist eine äuberst vielseitige und ersprießliche. Zur Unterbringung der Kriegsinvaliden in für ste geeignete Arbeitsstellen und Dienstposten hat da« Mini» sterium de« Innern einen besonderen staatlichen Vcr-wallungSapparat ln« Lebe« gerufen, die k. f. Arbeitsvermittlung an KiiegSinvalide. Deren Tätigkeit ist in erster Linie BermitttungStätigkeit, damit übt ste eine Funktion aus, die derjenigen deS normalen ArbeitS-nachweist» im wesentlichen gleichkommt, wenn auch nicht durchwegs. Schon die Technik der Jnvalidenvermittlung greift über den Rahmen jener der normalen A.beliS-Vermittlung hinauS. ES ist la klar, daß ein für Krieg«-invalide bestimmter ArbeitSnachwei« nicht in gleicher Weife arbeiten kann wie der für vollwertige Arbeiter bestimmte normale Arbeitsnachweis. Neben dem auch für den normalen Arbeitsnachweis erforderlichen um-fassenden Ueberblick über den ArbeitSmarkl feine« Tätigkeitsgebiete« und dem objektiven Konnex mit Arbeit» geber- und Arbeitnehmerorganifationen erfordert der Invalidenarbeitsnachweis noch besonder« eine ständige Bcdachinahme auf di« physische Tauglichkeit jedes zu vermittelnden Invaliden, wo «« nur halbwegS möglich ist. wieder seinem alten Berufe zuzuführen. Frrilich kann diesem Grundsatz bisweilen au« Gründen man-gelnder physischer Eignung nicht Rechnung getragen wcrd«n. In solchen Fällen ergibt sich die Notwendig-feit, dem Invaliden zu einem neuen Beruf zu raten. Diese heikle Aufgabe kann nur in Zusammenarbeit mit kompetenten Fachleuten au« der Theorie und Praxi« geschehen, unter welchen dem Arzt die Hauptrolle zu-fallen muß. Der Wirkungskreis der k. k. Arbeitsvermittlung an KriegSinvalide geht aber noch über den Rahmen der Bermitllungitätigkeit und der Teilnahme an der Berufs-beratung hinan«. Die fortlaufende Evidenzhaltung aller KriegSinva-liden und der persönliche jioma.t mit diesen macht e« an der Stelle möglich, jedem Invaliden, wo e« not-wendig ist, mit Rat und Tat helfend >ur Seite zu stehen. Diele Aufgabe wird noch erleichtert durch die getroffeocn Unterftiltzungseinrichtungen. Die Organisation der k. k. Arbeitsvermittlung au KriegSinvtlide ist in allen Ländern ziemlich über-einstimmend. Al« Träger fungiert die „LandeSstelle der k. k. Arbeitsvermittlung an KriegSinvalide", die sich zusammensetzt au« dem Kuratorium, der mit der ganj-n Gelchäfisleitung betrauten Kanzlei und der Per« mittlungSstelle. In Steiermark wird da« Kuratorium aus einem Älgliedrigen Ausschuß gebildet, der pari-talisch auS je 7 Vertretern von Arbeitgebern, Arbeit-nebmern und Fachleuten zusammengesetzt ist. AI» Vcr-mittlungSstelle wurde der seit langem bestehende öffent» liche Arbeitsnachweis der „Steiermärkischen Arbeitsvermittlung" herangezogen. Damit ist wohl di« Gewähr gegeben, daß die Jnvalidenvermittlung nach den Grund-sätzen de« öffentlichen Arbeitsnachweise« aus« b«ste durch-geführt werd«. Obmann de« Kuratorium« ist Herr Dr. Ludwig Kranz, Amtsleiter Herr Dr. Han« Schmidt und Vor-stand der Bermittlung«stelle Herr Ernst Roßbacher. Die Errichtung von Beziik«stelle» unter Anschluß an die Lande»stelle Graz ist im Gange. Die k. k. ArbeitSvermiltlung an Krieg«invalide ist bemüht, durch stete Fühlungnahme mit den Arbeit-geber» und den von ihr zu vermittelnden, wie den be-reit» vermittelten Kriegsinvaliden iunlichft alle» an sie gestellte» allgemeinen und einzeln«« Wünsch«» gerecht zu werde« und sowohl die Arbeitgeber durch Zuwei-sung anpassungsfähiger und arbeitswilliger KriegSbe-schädigter al« auch die KriegSinvaliden durch Zuwei-sung sür sie geeigneter und dauernder ArbeitS- und Dienststellen zufrieden zu stellen, um auf diese Weise nach und nach das Vertrauen beider Teile zu gewin» nen, da» sür jede Arbeitsvermittlung die einzige Grund-lag« dauernden Erfolge» bietet. Sie erfreut sich d«r dankenswerten und verdienst-vollen Mitwirkung da gesamten Presse, di« sich wie auf allen anderen Gebieten der Krikg«fürsorge auch auf ditsem in d«n Dienst der guten Sache gestellt hat; sie benötig» aber dringend ein«« immer engeren Kontakte« mit Arbeitgeber» und Invaliden, die nur zu oft über die bestehende, für beide Teile völlig kostenlos arbei-tende staatliche Einrichtung nicht informiert sind. ES ergeht daher an alle Aibeitgeber, welch« gewillt sind, bri dcr patriotischen und wirtschasttiche» Aufgabe der Zurückführung ron Kri«gSinvalid«n in da« Wirlschafi«-lebe» mitzuwirken, die dringende Biit«, für Kriegsinvalide re>eivierte Aibeits- und Dienstposten bei der k. k. ArbeitSvermiltlung an Kriegsinvalide, Landesstelle Graz, bekanntzugeben, an a.l« Kriegsinvaliden die dringende Einladung, sich sofort bei der genannten Stelle zum Zweck« der Zuweisung «i»«S ArbeitSpostenS zu melden. Alle die Verin'lttung betreffenden Anmeldunger. sind an die Lcrinittlungsstelle Graz, Hoggasse 14, Tel. phon 2207, zu richten. K. k. ArbeitSvermiltlung an KriegSinvalide, LandeSstelle Graz, Bürgergasse 2. Wenn der Türke sein Pferd im Dnjestr trinkt. Ja den Dörfern der Ukraine hört man zu» weilen d«n Namen WernyhoraS, „de« Weisen" nennen, der vor hundert oder gar zw«idundert Jahren hier hin-ter der Pflugschar einherschritt, wie die anderen Bau« ern, der aber — so kündet der PolkSmund — «in a»«erwahlter und Bkgnadcter de« H«nn war und er-leuchteten Auge« da« Dunk-l der Zukunft zu durchdria-gen vermochte. Kein Buch, kein Li«d »«iß etwa« über ihn und fein Leben zu sagen, nnr sein Name ist al« d«r eine« Seher« ei halten geblieben und manche« seiner prophetischen Worte. Sine« davon gewinnt heute, da wir vom Einrücken verbündeter Türkentruppe» in Sa-lizi?n lifen, seltsamen, neuen Sinn. ES lautet: „Gdy tuiek konia w Dnestize »apoi Polska powstauiu." „Wenn der Türke sein Pferd im Dnjestr tränkt, wird Polen auferstehen." Man weiß nicht, wann Wernvhora diese« Wort sprach und ob e« nicht längst schon ein» mal Wahrheit wurde. Di« Soldaten de« Padischah ziehen heute nicht zum erstenmale auf galizischen Boden dem alten Feind entgegen, der seit vielen hundert Iah« ren nicht müde wird, seine Hand begehrlich nach By-zanz auszustrecken. Aber zum erstenmale kommt der Türke al« Freund; sein« wilden He«rschar«n, die alle Schrecken asiatischer Grausamkeit mitbracht«n, sind zn modernen, in deutscher Stute erwachsenen Truppen ge» word«n. drntn auf dem alten Weg« «ach Norden über-all FreundeSgrüße enlgegentöne» und nur der F«ind ist derselbe geblieb«». Eine Kindersegnung mit Theodor KörnerS Schwerte. Am Grabe Körners in Wöbbelin bei LudwigSlust in Mecklenburg fand eine ticfergreifer.be Körnerfeier statt. Pastor Schulst auS Beidendvrf hatte alle Kinder seine« KirchSipieleS um daS Grab de« Dichters und Kämpfers versammelt. Der Geistliche stand unter der historisch,» Doppel« eiche mit dem Schwert« Körner« in der Hand und richieie Worte an die Jugend und die Eiwachseilen, die alle auf« tiefste empfanden. Auch sie 'ollten der» einst, wie eS heute ihre Väter tun, dem Vaterland? die Treue halten bi« zum Tode. So wie deut», hät» ten auch 1813 Wöbbelinger Kinder da« Grab de< gefallenen HeldenjüglingS umstanden. Nach dem Ge-sang Körner scher L-eder legten die festlich geschmückten Mädchen Eichenkranze auf daS Grab nieder, die Knaben senkten Fahnen und Banner auf den Hügel herab. I» diesem Augenblick segnete der Geistliche die Kinder mit dem erhobenen Kirnrr Schwert und machte mit diesem über ihren Häuptern da« Zeichen des Kreuzes. Lose für die Kaisertombola ein Stück 40 Heller. K. k. priv. Riunione Adri Am 7. d. M. hat die 77. ordentliche Generalversammlung dieser Vereicherungs-Gesell-schaft stattgefunden, welcher die Rechnungsabschlüsse für das Jahr 1915 vorgelegt wurden. In ihrem Berichte weist die Direktion darauf hin, dass die Gesellschaft auch in diesem Geschäftsjahre, welches zur Gänze in die Zeit des grossen Weltkrieges fällt, die wichtige wirtschaftliche Ausgabe. In deren Dienst die Anstalt steht, mit Erfolg erfüllt hat. Auch das finanzielle Ergebnis des Jahres war ein zufriedenstellendes. Die Lebensversicherung hatte naturgemäss eine erheblich reduzierte Produktion und eine bedeutende Zunahme der Sterbefälle zu verzeichnen. Die Gesellschaft hatte auch im verflossenen Jahre sehr bedeutende auaserordentliclic Mehrausgaben, insbesondere für ihr Personul und für mannigfache Zwecke der KriegsfQrsorge zu bestreiten. Die Hauptlast des Geschäftsjahres bildeten aber die bochmässigen Abschreibungen zufolge des Kursröckganges an den Effekten, welche Abschreibungen den Betrag von K 3,052.213.— erfordeten. Trotzdem konnte, ohne Inanspruchnahme der vorhandenen Reserven, eine Dividende von K 160.— wie im letzten Friedensjahre 1913 (gegen K 130.— im Vorjahre) zur Ausschüttung gebracht werden. Aus den Ziffern der Rechnungsabschlüsse seien folgende hervorgehoben: In der Abteilung A (Lebensversicherungen) wurden Anträge über ein Versicherungskapital von K 38,530.003.— eingereicht und Polizzen über K 35,599.362.— itica di Sicurtä in Triest. ausgestellt. Der Versicherungsbestand am Ende des Geschäftsjahres erreichte rund 54ti Millionen Kronen an versicherten Kapitalien und K 1,894.199.— an versicherten Renten. Für Todesfälle, Erlebnisfälle und Renten wurden insgesamt K 13,013.982.— ausbezahlt. Die Prä-mienreserven dieser Abteilung betragen per Lnde des Jahres K 175,002.000.— bezw. nach Abzug der Rückversicherungen K 158,325.000. , mit einem Zuwachs von K 6,688.000.— für eigene Rechnung gegen das Vorjahr. In der Abteilung B (Elementarbranchen) wurden an Prämien vereinnahmt: in der fr euer-Versicherung K 25.655.899.—, in der l ransport-versicherung K 3,203.069.— in der Einbruch-diebstahlversicherung K 859.753.—. Für ^Rückversicherungen wurden insgesamt K 18, <98.54 <. verausgabt. Die Schadenzahlungen haben insgesamt K 15,318.000.—, bezw. nach Abzug des Anteiles der Rückversicherer K 7,409.(XXX— für Rechnung der Gesellschaft orfordert. Di© Prämienreserven der Elementarbranche belaufen sich auf insgesamt K 22,445.806.— bezw. nach Abzug der Rückversicherung auf K 12,360.996.— Am Ende des Geschäftsjahres stellen sich Kapital und Reserven der Gesellschaft wie folgt. K 10,000.000.— voll eingezahltes Aktienkapital. K 12,000.000.— Vermögensrerven. 169,685.649. Nctto-Prämienreserven, K 7,940.344.— Netto-Schadenreserven, zusammen rund 200 ilunonen Kronen. Das Vermögen der Pensionskassa der Angestellten beträgt K 5,259.51 ttütttäfi Älätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. S»m»tag»Setl«ge irr „Deutsche« Macht" in killt. Nr. 32 au S Abwart" erscheint jeden Sonittay al4 unentuettliche Beilage ffii die Urin .Deutsche» Wacht". — (Kugeln ist «Die Lüd » art" »ich« läuftick 1916 Ans eigener Kraft. Lriginalroman von T. Halm. Daß jeneS Mädchen durch die Heirat einer Schwester mit der Eltenschen Familie verwandt ge-wesen, war ein für alle Teile sicher gleich unangenehmer Zufall. Fragen sind eben sentimental! Eli-fabeth hätte ja einfach seinem Beispiel folgen und eine gute Partie machen können! An Gelegenheit hatte eS ihr ja wahrlich nicht gefehlt I Zwar ehrte eS ste, daß sie diesen Weg nicht gewählt und ihm tonnte ihre Weigerung zu heiraten, nur fchmeichel-haft sein; zugleich aber barg sich darin immerhin eine gewisse Spitze, die sich gegen ihn richtete und doch ein Gesühl — nun mindestens des zeitweiligen Unbehagens in ihm erzeugte. Doch hatte er nicht an den Ihrigen, an Kraft, ihrem Liebling, dreifach wettgemacht, was er einst a» ihr gesündigt? Von seinem Eintreten sür ihren Bruder wußte sie zwar nichts; er hatte ihr die Demütigung doch ersparen wollen. Aber schon aus seiner Fürsorge sür den Nef-fen mußte sie erkennen, daß er sich bestrebte, zu sühnen. Welche» Interesse hatte er sonst an dem zwar begabten, aber unliebenswürdigen Knaben!? In der denkbar schlechtesten Laune zog Baron die Glocke vor seines Neffen Wohnung. Kurz und schrill gellte ihr Heller Ton durch den Flur. Mischte kam und öffnete dem Herrn Baron eine Tür. Een. den trat in ei» einfach ausgestattetes Gemach. Er hörte Mischte seinem Nessen die Ankunft deS Herrn Baron melden. Dann erklangen schnelle Schritte. Eine Tür öffnete sich und Onkel und Nesse standen sich gegenüber. Sie waren von einer Größe. Der Baron viel-leicht etwa« schlanker, Kraft breitschultiger, kräftiger. Auge in Auge, wortlos standen sie voreinander. „Guten Tag. Herr Baron!" begrüßte Kraft endlich feinen Gast. „Ich weiß, was Sie zu mir führt. Doch möchte ich Sie im voraus daraus aus- merksam machen, daß jeder versuch, mich in meinem Entschluß wankend zu machen, ein vergeblicher sein wird." Baron Senden maß deu Sprecher mit einem finsteren Blick. „Ich war bereits auf »inen Empfang dieser Art gefaxtI" Kraft machte eine zum Niedersetzen einladende Handbewcgung; doch als der Baron ablehnte, sagte er kalt: .So wundere ich mich uur, Herr Baron, daß Sie sich dem dennoch aussetzten!" Senden musterte die Erscheinung deS Neffen mit kritischen Blicken. .Renate hat mir also recht be-richtet', meinte er mit deutlichem Zpott. „Du ge-fällst Dir bereit« darin, in Deinem äußeren Mcn-schen den Känstler zur Schau zu tragen!' Kraft sah mit seinem Lächeln an seinem weißen Leinenjakett hinab. .DaS mißfällt Ihnen im hohen Grade, Herr Baron? Ich kann mir da« denken. Indessen werden Sie sich darein finden müssen, mir in meiner W«h> uung in diesem Kostüm zu begegnen." Senden erwiderte nicht« aus diese im bestimm-ten Ton gesprochenen Worte. .Kommen wir zur Sache", entschied er kalt. „Ich frage Dich zum ersten und zum letzten Male, willst Du wirklich mit allen Traditionen, mit den Deinen brechen um dieser törichten Laune willen?" DeS jungen Mannes Antlitz hatte sich mehr gefärbt. Ein Zug eiserner Uubeugsamkeii und E»t> schlossenheit prägte sich darin. „Ja', sagte er hart, und die Arme über die Brust kreuzend, sah er seinem Oheim fest in« droh-ende Auge. Der Baron lachte gereizt. .Dies einfache tr«tzige „Ja" verrät mir den echten Nordegg." Kraft konnte nicht wifsen, in welchem Zusam- 2 menhang diese Worte mit der »wischen seinem Onkel und der Tante stattgehabten Szene standen, s» sagte er kühl: „Ich wüßte nicht, daß mein Vater sich Ihnen gegenüber als echter Nordegg aufgespielt, wenn S aber wahr ist, daß ich meinem Großoater ähnele, so rechne ich mir dies nur zur Ehre an! Baron Senden erwiderte hieraus nicht«. Kraft aber fuhr fort: ^vielleicht wäre et richtiger, jede weiteren Erörterungen über meine Torheit abzubrechen. Meinen Wünschen entspräche dies so-gar, aber dem Manne, der mir, wenn auch gegen meinen Wunsch, sogenannte Wohltaten erwiesen, will ich wenigsten» nicht ohne den versuch einer Recht-fertigung feindlich gegenüberstehen. Ich wähle da» Dort feindlich in ihrem Sinne, nicht in dem meini-gen, Herr Baron. Doch ich kenne zu gut die Kluft, die sich bereits zwischen un» ausgetan, und die sich in dieser Stunde zur unüberbrückbaren erweitert. Al» zehnjähriger Junge steckte man mich auf Ihren Wunsch in di« Kadettenfchule. Mein Bitten, meine Tränen rührten weder Sie, noch meinen Vater. Sie wünschten und ihr Wunsch war ein Befthl; denn meine Zukunft, «eine Karriere war gesichert, mein Vater jeder Sorge um den einstigen Sohn ledig. So lautete ja wohl da» Rechenexemp«!? Ich war nicht wie die anderen. Ich war wild, sonderte mich gerne ab; war widersetzlich. Durch eiserne Disziplin sollten mir die Unbotmäßigkeiten auSgetrieben u»weg doch gewählt, denn mir winkten ja ein paar schöne Jahre. Ich hätte studieren, doch zugleich auch Ihre Hilse in Anspruch nehmen müsse». Ich war damals noch ein halber Knabe. Nach Freiheit schrie mein Herz, doch noch war alleS unklar in mir. Ich wollte Architekt, Ingenieur, Dichter, wa» weiß ich, werden. Kurz, eS war ein GährungSprozeß, der sich in mir »ollzog. Die Unfreiheit meine» Denkens meiner Jahre hieß mich daS alt« Joch von neuem auf di« Schul-tern nehmen. Ich tat «» widerwillig, grollend; doch ich tatS und leistete den abgeforderten Eid. Jetzt liegen die Kinder» und Jüngling»jahre hinter mir. Ich habe gelernt, meine Willenskraft wie meinen Mut zu stählen. Ich habe mein Talent, und damit meinen B«ruf erkannt. Ein Künstler, ein ar-mer Bildhauer sagen Ei« und die Meinen achsel« zuckend. Doch ich sage Ihnen Allen: auch «in Kllnst« ler von Gott«» Gnaden kann seiner adeligen Sippe Ehre machen und ich schwöre, Herr Baron, al die Kraft, die in diesem Arm wohnt, soll dazu dienen, Ihnen da» zu beweisen!" Krast hatte in zunehmen« der Erregung, aber auch voll glühender Begeisterung gesprochen. Jetzt fuhr er in stinem alten, fast ge-schästSmäßig kühlen Ton fort: .Ich bin nicht ohne Freunde. Professor Traut gott wird mein Lehrmeister sein. Er ist mir ein echter Freund und er wird mir «in zweiter Vater werden, wenn der natürliche den Sohn um seiner Prinzipien halber opfern sollte. Ihnen, Herr Baron, mag ich undankbar erscheinen. Ihnen allein gestehe ich da» Recht zu! Doch mögen Sie zweierlei bedenken: Der Knabe wurde nicht gefragt, ob er die Wohltaten Fremder wollte und — ich hab« mich zu oft an di« Wohl-taten erinnern lassen müsse»!" Baron Senden hob da» Auge. .Durch wen?" fragte er. Der Neffe stand da mit düsterer Stirn und zusammengepreßten Lippen. Endlich hob er trotzig den dunklen Kops: »Durch Ihre eigene Tochter, Herr Baron!* klang e» voll uncndlicher Bitterkeit zu-rück. — Senden» Blick ruhte sekundenlang mit demsel-brn Ausdruck aus dem Neffen, wie »or einer Stunde auf Renaten. .Und da» hat den Ausschlag gegeben?• I» KraftS Augen glomm eS düster. „Es hat di« Verwirklichung eine» längst gehegten Planes nur beschleunigt, weiter nichts!" »Kraft l" Der Angerufene sah erstaunt aus bei dem un gewohnt weichen Ton. Der Baron legte ihm sanft die Hand aus die Schulter. „Gestehe eS, mein Junge, Du liebst Renate!" und al» der Nesse erblassend einen Schritt zurück-wich, suhr er lächelnd sort: „Denkt Ihr denn, ich s«i blind? Du ludst Renate ebenso sehr, wir si« Dich!' I» Kraft» Zügen kämpfte e». Doch sei» Stolz rang daS Glücksgefühl, da» mächtig in ihm auf-fchwoll, eiset» nieder. Nur von dieser Hand nicht daS heiß«rsrhnt« Glück, um den Preis seiner Frei« heit. — Baron Senden sah diese Wandlung und auch sein Gesicht verlor jeden weichen Ausdruck. Auch er trat «inen Schritt zurück. Ueber de» Neffen Lippe» kam ein Wort der Zurückweisung. Doch seine Miene, seine Haltung drückte» sie schroff g«nug aus, und der Baron war doch zu klug, um dies« Ablehnung nicht herauSzu« s fühlen. Ab» dir erhaltene Demütigung mnßte den stolzen Mann aus« Aeußerste verletzt haben. AuS seinem ohnehin bleichen Gesicht war jeder Blut«-tropfen gewichen. Auge in Auge standen si« sich >e-genüber. Au« dem Blick deS Anderen sprach fast et-waS wie Haß. Da» möcht« auch Pluto mit dem scharfen Instinkt de« Tiere» herausfühlen. Er stand an seine« Herrn S«ite und kauerte lei« drohend, während er d«n Feind nicht au» d«n Augen ließ. Diese feindliche Kundgebung aber reizte den Baron auf« Aeußerste. „Jage die Bestie hinau»!" befahl er gebieterisch; aber weder Herr noch Hund rührten sich. „Er bleibt!" sagte Kraft kalt, während er die Hand beschwichtigend an das Halsband de» Hunde« legte, der die größte Lust bezeigte, sich auf den in drohender Haltung dastehenden Baron zu werfen. „Legt Dich, Pluto I" Widerwillig, doch anGe« horsam gewöhnt, befolgte der Bernhardiner den Be-fehl feines Herrn. Senden schien ,»r Zorn leine Worte zu finden. Er stand regungslos, und seine Blick« redeten eine furchtbare Sprache, indessen ver-fehlt« die Ruhe, mit der Krast ihm abwartend die Stirn bot. ihre Wirkung nicht ganz. Langsam ge. wann der Baron die Herrschaft über sich selbst zu-rück. — „Also Du läßt e», wie ich seh«, in der Tat zu einem völligen Bruche kommen!" sagte er nach s«i-nrm Hut grtisend, in kühlem Ton. .Ich hatt« gr-hofft, Dich zur Einsicht zu bringen, doch ich seh», daß an Deinem Eisensinn Alle« abprallt!" Vielleicht war der von der Nachwirkung der kaum gehabten Erregung bedingte Nachdruck auf dem Worte „Alle«" ungewollt. Jnd«fsen hört» KraftS Ohr die leicht« Betonung doch herauS; eine flüchtig auf-steigende Blutwtll« särbt« ihm sür Sekunden HalS und Antlitz höher. „Ich habe Ihnen da» Ende dieser Unterredung prophezeit!" sagte er. .Beschuldigen Sie nicht mich der Taktlosigkeit. ES lag in ihrer Hand, dem Pein-lichen dieser Situation vorzubeugen.' Baron Senden neigte leicht daS Haupt. »Ich habe Lehrgeld gegeben! Sei überzeugt, ich werde den Fehler nicht wieder begehe»", und im völlig veränderten, fast leichten Ton setzte er wie ablenkend hinzu: »Toch ist mir vielleicht «och di« Frage gkstattet, wie Du Dir Deine nächste Zukunft ausmalst?" Der leichte Spott dieser Frage entging dem Nef-sen nicht. S«in Haupt richtete sich höher auf. »Ich pflege die» niemandem zu verheimlichen!' erwiderte er eisig-höflich. „Ich kann mich kurz fassen. Professor Trautgott, von dem ich Ihnen ja bereits sprach, wohnt in München. Er wird mein Lehrer sein, zugleich wird mir in München Gelegenh>>.l ge-bot«n, die dortige Akademie zu besuchen. Nach Ab« laus von drei Jahren werde ich als Begleiter meine» alten Freunde» nach Italien reisen. Rom ist bereit» zum Ausenthalt auSersehenI* »Und aus welche Weise willst Du Dir die nö-tigen Mittel verschassen?' sragte der Baron nicht ohne Hohn. Kraft suhr auf. Sein dunkle« Auge sprühte: „Da« ist doch wohl einzig und allein meine Sache!" rief er wütend und sich mäßigend: „Ich denke, ich habe schon bisher bewiesen» daß ich mit knappen Mitteln auszuhalten weiß. Mein Ehrgefühl gebot mir schon, Ihre Hilfe nicht zu stark in Anspruch zu nehmen. Da« war bi» zu dieser Stunde; aber seien Sie gewiß, daß ich in Hinknnft weder von Ihnen, noch von der Baronesse Senden einen Heller an-nehmen werde." Hinter dem Baron hatte sich die Tür geschlos-sen. Pluto hatte sich auS seiner liegenden Stellung ausgerichtet. Knurrend sah er aus die Tür. Sein Herr verwies ihm die feindliche Regung. Sofort legte das schöne Tier den kluge« Kops aus Kraft» Knie. DeS Leutnants Hand strich ihm liebkosend überS Fell. »Ja, ja, mein Alter, jetzt hab ich nur noch Dich!" und mit leidenschaftlicher Geberde nahm er den Hund, der sich freudig wedelnd ausgerichtet, in beide Arme und »ergrub den Kops in das zottige Fell deS Tieres. Als er ihn wieder hob, waren die Wangen blaß. Ei« schmerzlicher Zug lag um den etwaS gro» ßen, aber schön geschnittenen Mund. Za. er wußte wohl, wa« er getan. Di« Hand de« Freunde« halte er zurückgestoßen, die Geliebte in ihrem Barer br-lridigt und si« damit sür immrr verloren! Und den- noch--. Hätte er ander« handeln sollen, han- deln können, wenn er die Selbstachtung nicht hätte preisgeben wollen? Er ließ den Oberkörper des Hundes unsanst von seinem Schooß gleiten und erhob sich, seinem Burschen rusend. „Meinen schwarzen Straßenanzug! — Abrr schnell!" Eine Viertelstunde später schlenderte er, Plute zur Seite, die Hauptstraße entlang. Mancher bew ändernder Blick aus wehr oder minder schönen Frauenaugen folgte der hohrnMän« nergestalt, streifte scheu, oder auch wohl heraussor-dernd das interessa«!«, düstere Antlitz deS vorneh-men Spaziergängers. Kraft aber hatte keinen Blick dafür. Sein Aug« sah düster über die Menschen, 4 übt: all die Pracht, die der Sommer hervorgezau« beri, hinweg in eine unbekannte Ferne; au« der doch immer wieder ein verlockendes, stolzes Frauen-bild ihm winkte. ..Unsinn!' murmelte Kraft wütend über diese immer wiederkehrende Fata Morgana seiner Phan-tasie. „Ich glaube wahrhaftig, die Geschichte macht mich noch zum sentimentalen Narren. DaS fehlte mir noch gerade!" Dabei schleuderte er mit seinem Spa-zierstocke einen Stein so heftig zur Seite, daß der erschreckte Pluto einen Sprung machte und einen unwilligen Blaff auSstieß» Sein Herr aber achtete dieser offenkundigen Mißbilligung nicht. Düster, ziellos schlenderte er durch die Siraßen. Er war wohl schon eine gute halbe Stunde in seine Gedanken ver« sunken, planlos durch die Hauptstraßen gegangen, als seine Aufmerksamkeit plötzlich von einem ihm ent-gegenkommenden, offenbar in eifriger Unterhaltung begriffenen Paar gefesselt wurde. „Was zum Teufel, hat mein Schwager in spe in dieser Stunde, in der er doch sonst stetS bei Helene zu weilen pflegt, an der Seite der kleinen Kom-tefse durch die Stadt zu promenieren?' murmelte er, ostentativ in her Mitte deS Fahrweges stehen bleibend, so daß das herankommende Paar ihn bemer-ken mußte. Und das geschah denn auch. Beatr'ce sah ihn zuerst. Ihr ohnehin frisches Gcsichtchen wurde noch röter bei seinem unerwarteten Anblick. Es verklärte sich geradezu durch das Aufleuchten der lieben Kin-deraugen. „Lieber Herr von Elten — ist daS aber rei-zend! DaS habe ich mir garnicht träumen lasse». Ihnen jftzt zu begegnen! Sie müssen nämlich wij-sen", planderte sie ausgeräumt, «ich habe den Herrn Leutnant hier gerade vor zwei Minuten nachZhnen gefragt, und da hat er mir erklärt, daß Sie sich um diese Stunde, wenn Sie frei sind, in Ihre Bude verkriechen, ganz der Kunst leben und für keinen Mtuschen zugänglich find!" Sie lachte den schweig« samen Kraft so glückstrahlend an, daß selbst eine noch schlechtere Laune, wie die augenblickliche, des zukünftigen Kunstjüngers, nicht Stand gehalten Hütte. „Ach, ist das Ihr Hund, Ihr Pluto? Helene und Renate haben mir von ihm erzählt! Welch ein lieber schöner Kerl l" feie klopfte dem mächtigen Tier den Rücken und streichelte seinen Kopf. Als sie aber wieder den Blick zum Antlitze deS Herrn hob, rief si« ganz erschrocken : „Herrgott, warum sehen Sie denn wieder ein« mal so böse aus, Herr von Elten? Habe ich eine Dummheit gesagt? Ich bin wohl wieder vorlaut in meinen Ausdrücken gewesen, waS?" as Kreuz von Wam. Bon Neinhold Braun. Des Friedhofs granatenzerstampste Erde; Totenarme wie i» Klagegebärde. * Zwischen Gebein und düsterm Getrümmer Ein unversehrt Grab, ein Kreuz voll Schimmer. „Hauptmann von Jagvw. Genannt: Der Held d«S PriesterwaldeS" schrieb eine Hand. — Der Hauptmann fiel beim Sturm auf Baux . . . Sein Bataillon ward nimmer froh. Bater jedem: Leutnant «nd Musketier; Und de« Regimentes Ehre und Zier. — Tage kamen, blutig, grausig und wild. Vom Kirchhof schimmert des Kreuzes Bild. * „Ich liege mit euch und halte die Wacht! JungS. steht sest! Wir gewinnen die Schlacht!" O Sie krallten sich ein in die Erde von Banx. Der unter dem Kreuze befahl ea so. * Ob Tag aus Tag eine Hölle hieß: Seinen Hauptmann keiner verließ! — ft Wo sie in ihrem Leben gehn, Das Kreuz von Vanx wird am Wege stehn. Au» dem »weilen Juliheft de« »on I <5. Freit« Herrn von Grotihuß herausgegebenen „Türmers' (Stut-gar», Greiner u. Pfeiffer). Praktische Mitteilungen. Gurkensalat sür den Winter. Frisch gepflückte, tunlichst schlanke Gurken werden geschält, mit dem Gurkenhobel blärtrig geschnitten, leicht ein-gesalzen und eine Stunde stehen gelassen. Dann drückt man sie leicht au«, süllt si« in Gläs«r und übergießt sie mit abgekochtem erkaltetem Essig, wel-cher fingerdick über den Gurken stehen muß. Darüber gibt man einen Zentimeter hoch eine.Oelschichte oder zerlassene« Kernst« oder Paraffin und v«rschli«ßr mit Pergamentpapier. Grüne Tomaten. Ein Kilo Tomaten wer-den in eineinhalb Liter Wasser, welchem man ein zehntel Liter Essig beigefügt hat, leicht überkocht, aus dem Siebe abtropfen lassen und in einen Stein-topf oder Gläser geschichtet. Ein halbes Kilo Zucker wird mit einem Liter Essig aufgekocht, nachdem man fünf Nelke» und ein halbe« Gramm Ziirmtrinde, in ein Mullbeütelchen gebunden beigefügt hat und noch warm über die Tomaten gegossen. Noch einigen Ta-gen kocht man den Essig noch einmal aus und schilt« tet ihn erkaltet wieder über die Tomaten, welche man luftdicht mit Pergamentpapier abschließt. Nummer 64 Deutsche Wacht Seite 7 mm lEin prächtiges LZilderwerk von den Stätten des heißen Kampfes gegen einen tückischen jfeind i gleich wertvoll für die Teitgeschichte wie als trzengnio bildender Kunst. C 3m Verlage der Deutschen Vereins-Druckerei und Verlagsanstalt Graz werden demnächst erscheinen: Alilet von im Karst- und sonzoftont Schluß der Snbslriptionsanmeldung Ende August 1916. 5V farbige Kunstblätter nach Aquarellen und Zeichnungen des Kriegsmalers Professors Ferdinand Pamberger. Größe der Kunstblätter 38X50 ««- 3« 5 Lieferungen zu je IN Blätter in Schuhmappe. Nach Abschluß der Lieferungen wird filr die gesamten 50 Blätter eine kunstvoll ausgestattete, feste und dauerhafte Mappe geliefert. K»TOi«*öwawana Preis der einzelnen Lieferung mindestens K 15*— und des ganzen Wertes K 75'—. e*i.t »ge«Mr SubskriptionS-B-zieh-r: Preis der einzelnen Lieferung #•" K 12*— und des ganzen Werkes 3W K 60*— Eine Erhöhung de« Subskriptionspreise« nniß sich der Verlag für den Fall unvorhergesehener Rohstoffverteuerung vorbehalten. (Siehe untenstehenden Bestellzettel.) Schluß der Substriptionsanmeldung Ende August lvlk. fäST Die SnbskriplionSbestellungen verstehen sich auf das ganze Wert. St« Zehntel de« GesamterlSseS fällt dem Unterstützung«fonde für die Sinterbliedenen gefallener »rieqer an der Karst- und Jsonzosront »». rofessor Ferdinand Pamberger, durch seine Bilder au« der Steiermark, seiner äeimat, bekannt, ist zu Beginn de« Kriege« gegen Italien als Offizier eingenickt und seither im Auftrage de« k. u. k. Krieg«presseq»articr« auf dem südwestlichen Kriegssch.iuplaye al« KriegSmaler tätig. Sein Pinsel hält nun Stätten erbitterten Kampfe« fest, Stätten, die von der feindlichen Zerstörungswut erzählen, die aber auch von der todesmutigen, über alle» begeisterten Vaterlandsliebe unserer tapferen, getreuen Truppen ein flammende« Zeugn!« geben. So stellt Pamberger seine Kunst in den Dienst der Zeitgeschichte, bietet aber mit seinen trefflichen Werken noch viel, viel mehr al« etwa geschichtliche Behelfe. Un« allen, in unserem wie im treu verbündeten Deutschen Reiche« weilt doch da« Äerz auch im Tilden bei unseren. altangestamnNen Boden verteidigenden Äeldenföhnen und un« allen ist dieser Boden mehr denn je lieb und teuer und unauzgebdar geworden. Die große Mehrzahl von un« hat jene« Gelände nie gesehen, lernte selbst die Namen der Kochflächt von Doberdo, der Aerge S. Michel« u. a und der Orte um Görz und am Isonzo erst in der KriegSzeit kennen; jctzl kennen wir aber die Namen gut und wissen sie für immer mit Heldentaten der Unseren verknüpft. Diese Höhen und Orte zu schauen, freilich nicht in der einstigen Schönheit, sondern in den Leiden, die der Krieg gebracht, verschasst un« der Künstler. Wer hier für da« Vaterland gekämpft hat, dem werden die Bilder kostbar und lieb sein al« Erinnerung an die herrlichste Betätigung seiner Lebenskraft — und jenem, dem ein Lieber, sei e« Gatte, Bruder, Sohn oder Freund, durch den Heldentod entrissen wurde, ihm stellen diese Blätter ein Andenke» an den ruhmreich Geschiedenen vor, ihr Anblick erinnert ihn an die letzten 5aten, an Ruhm und Ehre de« Ver-blichenen — aber auch der ganzen großen Allgemeinheit, jedem, der mit dem Äerzen an dem großen Kampfe Anteil nimmt, und jedem, der Liebe und Verständnis für Werke edler Kunst hak, wird dies« Mappe ein Schah der Erbauung sein. Somit sei die Anschaffung angelegentlichst empfohlen, auch den Schulen. Bächereien, Vereinen, Körperschaften und Mafeen. Die erste Lieferung enthält folgende Bilder: 1.—2. Ansicht de« Schlachtfeldes vom Mt. S. Michele. Ifonzoebene und Görz bis zum Ternovanerwalde zur Zeit der dritten Zsonzoschlacht (Doppelbild) Aquarell. 3. Quartier an der Karstfront.....Aquarell. 4. Iamiano.......getönte Kreidezeichnung. 5. Plateau von Doberdo.....Kreidezeichnung, 6. Gasse in Brestoviea......Kreidezeichnung. 7. Innere« der Kirche auf dem Monte Santo bei Görz.................Kreidezeichnung. 8. Wirkung einer Granate in Görz, Via Morelli 8 Bleistift. 9. Brand der Schiffswerft« in Monsaleone Kreidezeichnung. 10. Italienische Gefangene .......Aquarell. »nd iu dtUI-umfiel«« (ittlntntl) ^Unterzeichnete..... bestell Bestellzettel. t»o*tKTigc c infcr.tMwo i<& t^croyi gtgtll itßtit Nachnahme „Bilder von der Karst- und Zsonzofront am* Allfällige Preiserhöhung bi« 10 v. £>. genehmigt Tag der Bestellung: den Unterschrift Für die zweite Lieferung sind nachstehende Bilder in Aussicht genommen 11. Barackenlager an der Karstfront............ Aquarell. 12. Kirche in Kostanjeviea.................Aquarell. 13. Brestoviea......................Farbstift. 14. Abend im Karstlager.................Aquarell. 15. Wirkung einer italienischen Fliegerbombe........Aquarell. Sämtliche Bilder sind aufKunstdructkarton, vorzugsweise in mustergiltigem Dreifarbendruck oder anderem Mehrfarben-Kunstbuchdruck ausgeführt. Bestellungen nimmt der unterzeichnet« Verlag sowie jede Buchhandlung entgegen. Deutsche Vereins-Druckerei und Verisgssnstalt Grs; fmöeUhyftrafje 15—17. f entsprecht!- 2154 und 31213. ftrusyrtdjrr 2154 unö 3213 Vor- und Zuname Äan» Ort dq» «errat* r-fl imT.uinm tr 191___ 16. See von Doberdo . . .............Kreidezeichnung. 17. Artilleriekampf bei Medeazza......Getönte Kreidezeichnung. 18. Zeltlager......................Aquarell. 19. Alte« Kastell bei Sistiana............Kreidezeichnung. 20. Bahnsicherung«station Bivio..........Kreidezeichnung. Stile 8 Deutsche Wacht Nummer 64 pfaff - näbmascbine * Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate ! Niederlage bei :: Jos. 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Uebernehme för die Schafwollübernahmskommissiou beim Kriegsausschusse der Wollindustrie in Wien SCHAFWOLLE (Schurwolle) Sämtliche vorrätigen Mengen sind anzumelden bei dem vom k. k. Handelsministerium in Wien bestellten alleinigen Wollsammler fslr den politischen Bezirk Cilli, mit Ausschluss des Amtsbereiches der politischen Eipositur Prassberg KONRAD ELSBACHER, Markt Tuffer. ZI. 9622/1916. a Die k. k. steiermärkische Statthalterei hat mit Verordnung vom 25. Jnl: 1916, L.-O.-Bl. Nr. 85, angeordnet, dass die Landwirte des Stadtgebietes Cilli das Getreide der heurigen Ernte spätestens innerhalb folgender Fristen auszudreschen und den Beauftragten der Kriegsgetreide-verkebrsanstalt anzubieten haben, soweit es den eigenen Bedarf Qbersteigt: 1. Gerste und Korn (Roggen): Das erste Drittel der gesamten Ernte des einzelnen Betriebes bis zum 15. August 1916, das zweite Drittel........bis zum 15. September 1916, den Rest...........bis zum 15. Dezember 1916, 2. Weizen, Spelz, Halbfrucht, Hirse, Hafer, Wicke und Mengfrucht. Das erste Drittel der gesamten Ernte des einzelnen Betriebes bis zum 15. August 1916. das zweite Drittel........bis zum 15. Oktober 1916, den Rest...........bis zum 15. Jänner 1917. Stadtamt Cilli, am 7. August 1916. Der Bürgermeister-Stellvertreter: Karl Teppey. 'om tiefsten Achmerze gebeugt gehen die Unterzeichneten Vachrichl von dem viel-zufrüheu Hinscheiden ihrer innigstgeliehteu, unvergeßlichen Gattin, beziehungsweise Mutter, Tochter. Schwester, Schwägerin und Tante, der hochwohlgeborenen Frau Elfe Degelmann geb. Faninger Edle von Amalienlzeim Oberstleutnantsgattin welche am 10. August um 4 Uhr früh nach Kurzem schwerem beiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, gottergeben entschlafen ist. Die irdische Hülle der teuren verewigten wird am Sonntag den 13. d. M. um 5 Uhr nachmittags im Sterbehause (Hauptvlah 8) feierlich eingesegnet, sodann auf den städtischen Friedhos überführt und daselbst in der Familiengruft zur letzten Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird am Montag den l4. d. M. um 9 Uhr 'vormittags in der Schmerzhaften Kapelle der Stadipfarrkirche gelesen werden. Cilli, am 10. August 1916. (rmft 3aninflcr (?M. v. Amalienheim l. u. t. Oberleutnant d,t. im Felde Rene naninger <*M. v Amalienheim f. u. t. Oberleutnant dzt. im Felde Benno Faninger (»dl. v. Amalienheim f. u. t. Leutnant d>«. im Felde Annie Faninger CtbL v. Amalienheim Geschwister. Joses Tegelmann, l. u. l. Oberstleutnant Gatte. Ztnrt und Ilse Tegelmann Kinder. Wenzel Tegelmann, k.n.t. Oberstleutnant Anton Tegelmann. l. u k. Oberstleutnant Anton Dorschuer. Oberlehrer Schwäger. «ämtlicheNeffen. (»rnst Faninger (^dl. v. Amalienheim k. u. t. Oberst Amalie faninger vdl. »>. Amalienheim Sltem. ttäthe Tegelmann itäthe Tegelmann Anna Dorschuer, geb. Tegelmann Schwägerinnen. Kammer 64 Deutsche Wacht Scf.e 9 jyyy^iuirA Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus-gegebenen WirtschaftSgegenstände. yyyvyyyyyyyyywyy Nachdruck wtboten. Hvette Erzählung auS der Kriegszeit von R. Wehn. Die Wasser de« Kanals von Brügge glitzerten und funkelten . . . ÄankröSchen neigten ihre Zweige vom hohen Mauerwerk herab in die Flut, darauf Schwäne langsam vorüberzogen. Die breiien, hoch-aufstrebenden Ufer waren ein Blütenmeer . . . In Jnlipracht prangte eS überall. Ueberall glitzerte das Wasser hindurch, barin sich die Land» schaft spiegelte. Vom Beffroi verkündeten die Glocken die volle Stunde — in wundervollen Tönen erscholl die Me-iodie des „O sanetiffima" über den Kanal hin. Lvugsam glitt hier eine mit rotem Sammet au«ge-schlagen? Barke. Der einzige Fahrgast war ein jun-ger deutscher Reserveoffizier. Noch die Spuren über-standener Verwundung aus dem mannhaften Gesichte, genoß er mit ernstem, versonnenem Blick die Schön-heil dieser Fahrt. Ueberall in der Landschaft selb-graue Punkte — deutsche Soldaten aus allen We-gen! Nicht» erzählte an d esem lachenden Tage, in diesem „nordischen Venedig", wie wilv und heiß der Kampf gewesen. der Belgien in deutsche Hand ge-bracht! Nur die, die dabei gewe'en, trugen Merk-steine daran, in ihrer Seele — Werksteine für daS Leben . . . Der Offizier fuhr auS seinen Träumereien aus — hastig strich er sich über die Stirn. Sein Bl'ck dehne sich an der winzig schmalen Gasse sest, an der jetzt die Barke vorbeiglitt. Die wenigen Häuser warfen ihr Bild in die Flut — ein Zauberbild. AuS allen Fenstern und von allen Balkönen nickten vcrschwendcri cd rote, blaue und weihe Blüten herab. Doch halt! Sin einem Hause — an einem einzigen fehlte Blumenschmuck! „In dem verträumten Blumengäßchen liegt unser Hau» . . hörte er im Geist eine klingende Mädchenstimme sagen . . . nnd zwischen den roten und blauen und weihen Dluwenranten meinte er ein Köpfchen mit blonder Flechtenkrone lugen zu sehen ... ein dunkelleuchtendes Augenpaar . . . Traum-land . . . WaS mochte au« dem schönen, vlämischen Kirde, daS mit seiner schwachen Kraft den deutschen Ofsi-zier geschützt, geworden sein? „Heda, Schiffer, wohnt in diesem Kätzchen nicht eine Familie Bouchet?" rief er den Schiffer an. Die Frage sollte harmlos klingen, aber der Ton-fall war dem Sprecher nicht gelungen. Der Schiffer, ein rüstiger, graubärtiger Bläme, dem die sranzöfi-schen Hetzereien gegen die „PrussienS" noch stark im Kopse rumorten, schob die Mütze in den Nacken — elwas hastig und aufgeregt geschah eS. „Die Bouchet«? — freilich wohnen die hier — der Herr und die Madame! In dem Hause, wo die Blumen fehlen. Früher ... vor dem Kriege ... ei, da war daS Haus ein Blumenflor l Nun aber, feit daS Unglück geschehen . . ." „Welches Unglück?» Trocken war dem Fragesteller die Kehle plötz-lich . . . eS war ihm, als lege sich ihm eine kalte Hand auf das Herz. Der Vläme stieß daS Nuder so heftig in die Flut, daß daS Wasser oussprtzte „Nun — die Geschichte mit dem deutschen Offizier dvmalS ... die doch verursacht, daß die Demoiselle Bouche» — die schöne Avette — in den Tod ge gongen." — „In — den — Tod — gegangen?" Der Geldschein, den der Ossizier hervorgelangt, glitt zu Boden . . . Seine Hand, die im heißesten Kampsgewühl ruhig und sicher die Waffe geführt, bebte, als er den Schein aufnahm und ihm den Schiffer zureichte: „Erzählen Sie!" Mit einer gewissen Gier ließ der Vläme den Schein in seiner Tasche verschwinden ... ja. ja — die Prussiens bezahlten gut . . . dafür verlohnt e« sich schon, den Groll gegen sie zu verbergen. Trotz dieses Vorsatzes klang seine Stimme grollend, als er begann, „ja die Geschich-e war danach, daß sie jeden Belgier in Revanchestimmung hielt. Bon den belgischen Bestien haben ja die deutschen Zeitungen seinerzeit genug zu erzählen gewußt . . . Nun, die Hetzereien, die von Frankreich und England her-kamen, hatten eben unser Volk, auch die Frauen, aufgestachelt bi« zum wahnsinnigen Hasse gegen die deutschen Eroberers Der Offizier winkte ab und kurz sagte er: „Weiter!" »Die Demoiselle weilte damals in Brüssel bei Verwandten. Ja demselben Hause wohnte auch ein junger deulscher Großkaufmann. Da mögen wohl die Dvette und der Deutfche Gefallen anein-ander gesunden haben . . . Da kam der Krieg. Ganz plötzlich. Und ebenso schnell verwandelten sich die Sympathien — die in Belgien anläisigen Deutschen wurden gehetztes Wild. Mit heiler Haut entkamen die wenigsten über die Grenze. Ms die Prussiens Lüttich genommen — da erreichte der Hag gegen sie hier zu Lande den Höhe-punkt —" .Und wie ist der deutsche G^oßkaufmann dabei abgekommen?" ful hier der Offizier ein. aber er hatte da« Gesicht dabei abgewendet. Eben verschwand da« blumenlose Haus dem Blick. Die Glocken hallen ausgespielt. Bon den blumigen Ufern zog süßer Dust herüber . . . Da lag das Stadtbild mit seiner mittelalterlichen Poesie, seinen uralten Bäumen, sonne-beglanzt die Kirche Noire Dame . . . Irgendwo grüßten über finstere graue Mauern Goldregen und Schneeball . . . .Der deutsche Großkausmann?" Der Schiffer lachte auf. Es klang roh und häßlich. ..... .... . „Ja — nun, den sollte der Mob abfangen l ES war nämlich lautbar geworden, daß der Prus-sie» Reserveoffizier war . . . Tag und Nacht wurde daS Haus bewacht . . . aber wer nicht herauskam, war der D utsche! Und schließlich fand man den Vogel auSgeslozen . . . Viel Aufruhr gab es . . . Man munkelte allerhand. Ein Gegenstück zu den belgischen Hyänen soll sich in dem Hause abgespielt haben . . . Nun, die schöne Duette hatte eine deutsche Mutter ... da mag da« Blut sich wohl gemeldet haben! Arg lieb muß sie den Mann gehabt habet', dem sie zur Flucht verholfen . . . Bald darauf wurde Anette Bouchet wegen angeblicher Spionage und überlegter Beihilfe zur Flucht eines FeindeS verhaftet." „Verhaftet? Hat den» ihr Vater nicht dagegen einschreiten können?' „Versucht hat Monsieur Bouchet viel in dieser Sache ... hat viel Geld auch geboten, wenn man seine Tochter freigeben wollte. Aber es war alles vergeben. Als sie in das FrauengesäagniS hier in Brügge gebracht wurde —* „In — das — hiesig« — FrauengesängniS?" ..hat die cmpirte Menge ihr arg zugesetzt. Man wollte ste lynchen . . ." Der Offizier hatte die Mütze abgenommen und beschattete die Augen mit der Hand--- Ueber finstere graue Mauern nickten Goldr-gen und Schneeball . . . „Und das Endes" fragte r leise. Der Schiffer warf einen scharfen, eigenartigen Bl'ck auf den Offizier. Wie ei« Bl tz das Nachtdunkel erhellt, kam ihm plötzlich die Erkenntnis „Nicht lange hat sie die Kerkermauern crtra-gen, die schöne Doette — vielleicht l>at auch die Trennung von dem Geliebten mitgesprochen. In einem unbewachten Augenblicke hat sie sich hinabge-stürzt ... sie war aus der Stelle tot. Ja — ja, auch diese« junge Leben — ein Sandkorn nur m der Region von Opfern — hat der Welkrieg ge-kostet Der Schiffer zog die Ruder ein . . . Der Kahn hielt. Wenig später tauchte der Offizier auf den um» blühten Wegen unter. An dem reizenden Park St. Madeleine schritt« er vorüber, den rechts die Mau-ern deS FrauengefängniffeS einschließen. Er gewahrte nicht den Kinderjubel aus den KarusselS vor dem Part ... er sah auch nicht die Goldregenpracht, die Schneeballbüsche, die barmherzig den Mauern ihre Finsternis nehmen . . . Auf dem Blumenmarkt vor dem Rathaus erstand er einen Sir.?uß herrlicher Rosen und Lilien. Schweren Schrittes nahm er dann den Weg zum Friedhos — zu dem Grab derjenigen, die sür ihn gestoiben . . . auch ein Opser in der Legion, die dieser Krieg gekostet . . . Eingesendet. Kindermehl beste Nahrung für-Säuglinge. Hin der. Rekonvaleszente.u nach Magen-u Oarmerhranhungen Jederzeit erhältlich. Probedose nnd lehmi^he foxtpche Brosckttr« Ober KinderpfUgn gratis durch die Nestle'* Klndermehl» Gesellschaft, Wien, I. Blherstrasse 7 8. m MATiTIONTS BESTES ALTBEWÄHRT FAMILIEN-GETRÄNK. EINZIG IN SEINER ANALYTISCHEN BESCHAFFENHEIT m LICHER - Imitation Imperial-Wolle bester Ersatz fQr Schafwolle, rentabler Artikel für Wiederverkäufen in li< ht- und dunkelgrau, feldgrün und schwarz. 1 Paket zu 1 kg (20 Strähne) K 16.— ab Lager. Somiuerstrickgarne, Häkelgarne, so auch Nähzwirne aller Art empfiehlt Garnhandlnn? Adolf Konirsch Tetscben a. d. Elbe, Bei.snerganse 73. Verlanget Preisknrant und Muster gratis. Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. 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