" ^.  ^                                                                   ^^
Tatbacher Zeitung.
NHMstag   Sett  20. Nuni.
D   t   a   I   i   e n.
französische Blätter schreiben aus Ntzza vom 23. Mai: „Paganini ist in Nizza am 27. Mai ge-storb<n. Er hinterläßt ein ziemlich beträchtliches Vermögen seinem einzigen Sohne, einem jungtn und hübschen Knaben von 14 Jahren. Sein Körper ward einbalsamirt, und soll in seine Vaterstadt, nach Genua, geschickt werden."                         (Allg. Z.)
Frankreich.
Algier, 20. Mai. Die Armee berellet sich, in zwei Tagen, den Feldzug wieder zu beginnen. Die neuen Operationen haben zum Zweck, Miliana zu besetzen. Die Art, wie man die Expedition nach Medeah ausgeführt hat, läßt einige Besorgnisse über dit neue entstehen. Man muß gestehen, und die Erfahrung hat cS nur zu sehr bestätigt, d»r Marschall Valee, ein trefflicher Arlillerie-Ofsicier, hat in seiner langen und ehrenvollen Laufbahn, die nur einer Seite deS Kriegsdienstes gewidmet war, nicht lernen können, zahlreiche Truppencorps zu leiten. Die nutzlose Plvmenade von vierzehn Tagen', die er zwischen der Chiffa und der westlichen Spitze ber Metioscha gemacht hat, ehe er sich entscheiden konnte, die Engpässe von Muzaia anzugreifen, hat dafür mehr als einen Beweis geliefert. Es ist traurig, baß gewisse, den Angelegenheiten Afrika's völlig fremde Rücksichten den Entschluß erzeugt haben, ihm ein Commando zu lassen, das, unter welchem Gesichtspunkt man es auch ansieht, für die Colonie nicht glücklich gewesen ist. Die dreifache Besehung von Scherschel, Medcah und Miliana, die nur in der Absicht gefaßt werben konnte, um die Colonisation ber Ebene zu erleichtern, indem sie erlaubte, die Stämme, welche hier gewöhnlich ihre Räubereien ausführen, im Rücken zu nehmen, wird gewiß dirfe Absicht nicht erreichen, wenn die auf diesen Punkten gelassenen Garnisonen nicht kleine Colonnen aussen« den können, stark genug, um das Feld behaupten zu können,  ohne  die  Plätze selbst vettheidlguna.slos zu
lassen. Welchen Einfluß kann z. B. unsere Gegenwart in Scherschel haben, wo nur das zweite afrika» nische Bataillon steht? Dieses Corps besteht ungefähr aus 850 Mann, Mld soll eine Linie von fast einer Stunde vertheidigen; es könnte, im Fall eines mächtigen Angriffs, nicht einmal alle Punkte des Stadlwalls besetzen, denn dieser hat einen Umkreis von l800 Metres, ohne die Seile gegen daS Meer zu rechnen. Es bedürfte der ganzen Geschicklichkeit deS Commandanten Cavaignac, unterstützt vom Eifer trefflicher Officiere, und einer wirklich außerordentlichen Tapferkeit seiner Leute, würdiger Cameraden der Helden von Masagran, um mit Erfolg die Angriffe der Kabylen zurückzuweisen, welche sechs Tag» lang Schetschel belagert hielten. AlleS, was man thun kann, ist, die Mauern zu vertheidigen; man darf nicht versuchen, auch nur den geringsten Einfluß nach außen zu üben. Der General Duviv.'er ist in Mcdeah mit 2500 Mann gelassen worden,- dicftr Führer ist wicdcc einer jener außerordciltlichcn Man-ncr, die unsere Kriege in Afrika hervorgebracht haben,- in selnen Händen ist die Stellung sicher. Aber unter den gegenwärtigen Umständen und mit einer so schwachen Garnison wird er sich nur in dcr Sladt halten müssen. Die Besetzung jener brci Punkte, man kann es nicht oft genug wiederholen, hat nur Werth, wenn sie einzelne Colonnen ausschicken können, um daS Land zu durchziehen, und den Stäm^ men, die zu uns zu kommen wünschen, Vertrauen einzuflößen, Märkte zu schaffen, die das Beziehen der Lebensrnittel von Alzier unnöthig machen, waS jedesmal einen Feldzug erfordert. Die Besetzung, wie sie jetzt geschieht, vermehrt nur die rein defensiven Plätze, wo der Soldat, das Gewehr km Arm, d,n Räubereien des FeindeS zusieht, ohne sie hindern zu können. Mit diesem traurigen System ließ der Marsckall Valee, der in der Metioscha die Lager von Kara Mustapha, Fonduk, Arba, Harrasch, Vuf-farik, Sidi Aische, Ben Mered, Blidah, Ucb Laleg und unzählige andere,   weniger  wichtige, halte, doch
194
die Hofe ausplündern und verbrennen, dle Colonisten und verbündeten Araber ermorden.
Nir wollen hoffen, daß die hohe Einsicht des Hrn. Thiers uns aus dieser gefährlichen Lage reiße. Seit einiger Zeit ist die Provinz Oran nicht mehr beunruhigt worden. Man hat sich westlich von Oran an den Ueo Bridschia (9 Lieues von dieser Stadt) gewandt, um die Smelas, unsere Verbündeten, ruhig ihre Ernte einbringen zu lassen; der General Gueheneuc hat sein Hauptquartier in Miserghin, 2 Lieues davon. — Die Provinz Constantine ist unruhig. Emissäre Abd-El-Kaoers verbreiten in ihr die traurigsten Gerüchte in Bezug auf die Kammerberathungen über das Aufgeben Algiers — «ine traurige Frage, die jedes Jahr unter mehr oder weniger versteckter Form entsteht, unsere Freunde ent-MUthigt und unsere Feinde aufregt. Auch der letzte Feldzug, der, Dank der Unentfchlossenheit und den Fehlern des Matschalls, ihnen mehr als einen Punkt gibt, die Hoffnung der Parteigänger deS Emir zu beleben, gibt ihncn reichen Scoff, um so mehr, als der von Natur zur Uebertreibung geneigte Geist der Araber diese Dinge seilsam vergrößert.       (Allg. Z)
Paris, 4. Juni. Telegraphische Depesche. Toulon, 3. Juni. Der Seepräfcct an den Seemi: nister. Am 7. griffen die Araber das Lager Avn-Turco, westlich von Sclif, an» Wahrend des An» griffs sielen aoo Mann des 67. Regiments unver. sehens in deren Nucken, während die Besatzung einen Ausfall machte. Die Araber wurden aufgerieben; sie ließen «00 ihrer Todten auf dem Platze. Wir halten 1? Tobte und 2? Verwundete. Am 45. war das Lager der Gegenstand eines weitern ernsten An» griffs, der dem Feind« 200 Todte und uns einen einzigen Verwundeten kostete. General Galbois kam an demselben Tag in Ayn-Turco an. Am 22. versuchten gegen lausend Araber das Lager von Aruch zu überwältigen. Man fand am folgenden Morgen sieben Leichname ln den Gräben. Ich habe diese Details von dem Seecommandanten von Algier untern, 20. Mai.                                               (Monit.)
Der Kriegsminister hat von Oran «inen Bericht erhallen, womach am 13. Mai der General Guche-neuc, der die Division von Oran befehligte, dieAra-ter unter dem Kalifa Vu Hamcdi, die zur Feier des Geburtstags des Propheten die Ernte der den Fran< zoscn unterworfenen Stämme verbrennen wollten, mit bedeutendem Verlust zurückgeschlagen habe.
Ein anderer Bericht aus der Provinz Constan-,me meldet, daß am 22. April einige Bewohner von Dschischelli auf ihrem Rückweg von Veni Ahmed, wo sie Vieh gekauft hatten, von den Kaby'.en der Bcni.-Mufsal)   und Uled'Meddini  ausgeplündert wur-
den. Der Ovristlieutenant Plcouleau lleß das geraubte Vieh reclamircn und unternahm es, als das <hm verweigert wurde, sie zu züchtigen. Mit 500 Mann übersiel er das Dorf Beni-Muffah, verbrannte eS und erschlug alle Männer, mußte sich aber vor den in Masse htranströmenden Kabylen der benach« darten Stamme zurückziehen. Mehrere Häuptlinge haben nun neuerdings um Frieden gebeten.
Joseph Napoleon hat folgendes Schreiben an den Marschall Clauzel gerichtet, welches dieser dem Conseilpräsidenten mittheilte: »London, 26. Mai. Mein lieber Marschall, ich habe Ihren Bericht in Betreff der dem Andenken deS Kalsers zu erweisenden Ehren gelesen. Ich weiß nicht, ob Ihnen be« kannt war, daß mir der Kaiser I8l5 mehrere Millio: nen in Refcriptionen und Delegationen, die von der Civillist« herrührten, und Hin. Perregaur, dienst» thuenden Kammerherrn, Associe deS Hauses Lasitte, vier Millionen in Gold den Tag vor seiner Abreise von Malmaison übergeben halle. Nach der Ankunft in Rochesort, wo wir den Entschluß gefaßt, auf zwei verschiedenen Schissen nach Amerika zu segeln, drückte er den Wunsch aus, ich möchte nicht früher unter Segel gehen, als bis ich erfahren, daß er der Wach« samkeit des englischen Geschwaders entkommen sey. Icb fragte ihn, welchen Gebrauch ich von den sechs Millionen Rescriptionett, die bei meinem Schwager, Hrn. Clary, niedergelegt waren, machen sollte. »Ich hoffe, antwortet« er mir, daß wir uns in Amerika wieder sehen werden; sollte aber vom Schicksal be« schloffen seyn, daß wir unS erst in einer andern Welt wieder sehen, wohlan! mein Freund, so wirst du einen Gebrauch davon machen, wie du glauben wirst, daß ich ihn selbst machen würde, wenn ich mich an deiner und bu dich an meiner Stelle befändest.« Ueber die vier Millionen in Gold, deren Quittung er mir zeigte, hat er bei dem Hause Lasittr durch sein Testament verfügt. Die sechs Millionen in Papier entgingen der Wachsamkeit der Polizei. Durch Hrn. Clary und seinen treuen Secretär in einem Coffre wohl verwahrt und begraben, wurden sie mir in London 5852, bei meiner ersten Rückkehr von Amerika, zurückgegeben. Ich havener einen großen Theil dieser Effecten (die au porteur ausgestellt sind) den mulhmaßlichen Absichten des Kaisers ge, maß verfügt. Vier Millionen davon sind noch übrig. Mein Bruder Lucian erhielt von dem Kaiser un« mittelbar zwei Millionen von seiner Civilliste. Von den vier Millionen, über welche ich verfügen kann, weis« ich «ine Million für die edlen Trümmer der kaiserlichen Garde, und eine Million statt derjenigen an, welche Ihre Commission als Zuschuß für den bereits verlangten Credit vorschlägt,   überzeugt,   daß
19ö
Napoleon wie lch gefühlt, und so rvle lch h,ute gehandelt haben würde, er, der sehr wohl wußt,, daß das Gold in letzter Quelle der Schweiß der Armen und das Blut der Tapfern ist. Wenn wir uns in der andern Welt wieder sehen sollen, so wird Napoleon den Gebrauch, den ich von seinem Vertrauen mache, billigen. Ich rechne auf Sie, mein lieber Marsch.,«, baß Sie die hingebende Huldigung meiner Gefühle dem Lande, dessen Sympathien für den Mann, den ich am meisten geliebt, mich lief ge. rührt haben, auf angemessene Weise darbringen werden. Genehmigen Sie meine alle Freundschaft, Ihr ergebener FreundIoseph Napoleon.« (Allg. Z.) Das englische Gericht von Sierra Leone hat wirklich die französische Goelelte, trotz d,s ossiciellen Charakters ihrer Mission, als gute Prise erklärt. Die französische Regierung ist sonach angeklagt und verurtheilt, Negerhandel g,trieben zu haben, denn sie ist es, die in der Person des CapitänS der Goe-lelle vor Gericht stand, und dieses hat das Recht, an sie als seine Bürgschaft zu appelliren, denn er hat unter ihrcm Patronat und auf ihren Befehl seine Expedition in Begleitung eines SlaatSschisss gemacht. Der Mißbrauch und die Beleidigung lie» gen auf der Hand. Man kann also nicht schnell und energisch genug reclamiren, da die Schiffsmannschaft in diesem Augenblick noch einer besondern Procedur für das ihr aufgebürdete imaginäre Verbrechen unterworfen ist. Hoffentlich wird bei der Wachsamkeit des Conseilpräsidenten die Genugthuung nicht lang auf sicb warten lassen.                                (Temps.),
Spanien.
Bordeaux, 3. Iun. Der Carlismus stirbt, der Fanatismus seiner Vertheidiger ist allenthalben nur noch Lüge und Täuschung. Abfall und Verrath öffnen überall daS Thor. Das Schicksal Morella's hing vom Widerstände des Forts San Pedro ab. San Pedro hat capitulirt. Am 25. Mai Morgens 9 Uhr erbot sich die Garnison, daS Fort unter der Bedingung zu übergeben, daß man ihr erlaube, in die Dienste der Königinn zu treten, und Pässe denjenigen verwillige, die es verzögen heim zu ziehen. Der Vorschlag ward verworfen, und das Feuer be» yann von neuemj da ergab sich das Fort auf Gnade und Ungnade. 15 Ossiciere und 265 Soldaten streckten die Waffen. Vier Kanonen wurden vorgefunden. Im Laufe des TageS räumten die Carli« sicn noch ein anderes kleineres Fort. Nach dem Falle von San Pedro Martyr rückt« daS Belage, tungsheer näher an die Stadt. Am 26. früh würd« rechte von der Redoule de la Querola eine Batterie von  acht  56Pfündem aufgeführt,  deren  Feun, so
wie bas einer Natter!« von Morsern, das Geschah des Schlosses in kurzer Zeit zum Schweigen brachte. Der Donner der Kanonen lobte ohne Unterbrechung. Zahlreiche und wohlgezielte Bomben hallen Gewölbe und Mauern beö Schlosses schwer beschädigt, und waren zerstören-d bis in die Batterie gedrungen. Mehrere Granaten hallen in der Stadt gezündet uno einzelne Häuser standen in Flammen. Im Laufe des Tages gingen zwei Obersten zu den Bela» gerern über. Sie berichteten, das Verwirrung und Uneinigkeit in der Stadt herrschten, Jedermann be» fehlen, Niemand gehorchen wolle, und die Soldaten sich weigerten, im Schlosse auszuhallen. Im konstitutionellen Lager war Uebcrsiuß,- Fisch« und andere Lebensmittel kamen in Menge aus Valencia, sieben Kassel)- und «ine Menge von Weinschenken luden zu Erfrischungen ein, viele Neugierige hallen sich aus der Umgegend eingefunden. In der Nacht wur« be eine neue Batterie von 52i»Pfünoern neben der der tSPfünder errichtet; an einer Weilern von 4 Kanonen gleichen Kalibers wurde gearbeitet. Die Bat' lerien standen nur 20 Palmen «on den Mauern «nt» fcrnt. Den 27. nnl> 2S. donnerte das Geschütz vh-ne Unterlaß und überschüttete Morella mit einem Hagel von Kugeln. Das Feuer in der Slabt griff immer furchtbarer um sich, die Bevölkerung war wie in einem Meere von Flammen. „Morella brennt wie die Hölle," sagt das Eco d« Aragon. Die schwarze Fahne wehte auf den Zinnen deS Schlosses. Verzweiflung schien die Vertheidiger zu beseelen. Ihre Zahl schätzte man auf 2000. Dauerte die Beschießung noch 5 bis 6 Tage, so war die Stadt ein Schulihaufe. — General O'Donnell hat Cabrera neuerlich in Maeslrazgo mit bedeutendem Verluste geschlagen, so wird wenigstens bestimmt versichert und zu Pamplona wurde daö Ercigniß durch Freudenfeste gefeiert. Der Bruder O'Donnells, früher im Dienste Karls V., nun Aide^de Camp des Generals, ward dabei schwer verwundet. Auch der englische Commissar soll unter den Verwundeten seyn. — General Antonio Aspiroz, den man außer Gefahr «ähnle, ist den 25. Mai, hockst unerwartet, an einer heftigen Verblutung seiner Wunde zu Tcnrega gestorben. — Balmaseda halte sich den 25. Mai dem Dorfe Torrecilia, wo die Truppen des Generals Concha im Quartier liegen, bis auf eine Stunde genähert. Seine Bande war, wie schon bemerkt, durch die Besatzung von Cantavieja und verschiedene Abtheilungen arayonischer Insurgenten bedeutend angewachsen. General Balboa hat die Provinz Ciu« dad Real in Belagerungsstand erklärt. Er selbst wai am 25. noch immer in der Stadt gleichen Na-menS, und beschäftigt,  sein Corps in  viir Colonnen
135
zu organlflrm. Leider fehlte es an Cavallerle, und das einzige vorhandene Regiment Neina Godernadora sollte den 20. von Ciudad aufbrechen, um die Heerstraße wahrend der Reise des HoseS gegen die feindlichen Banden zu schützen.                        (Mg. Z.)
Telegraphische Depesche. Bayonne, 2. Juni Morella und dessen Schloß haben sich am 29. Mal den Truppen der Königinn ergeben. Die ganze Besatzung ist kriegsgesangen.                           (Monit.)
Bordeaux, 5. Juni. Der Telegraph hat Ihnen bereits verkünd,!, daS Morella den 29. Mai gefallen ist. Garnison, Geschütz, alle Vorrathe an KrttgS- und Mundbedarf sielen in die Hände der Sieger. Zu dem gestern Gemeldeten heute noch ein Paar Nachträge. DaS Fort San Pedro und die Redoute La Querola, die beide am 25. capitulirlen, stehen durch einen bedeckten Weg miteinander in Verbindung. Als die Constitutionellen Anstalt zum Sturme machten, suchte die Garnison der Stadt sie durch einen Ausfall daran zu hindern. Der Versuch mißlang aber, und das Fort und die Redoule ergaben sich, ohne den Angriff abzuwarten. Am 26. wurde das Belagerungsheer durch die vierte Division der Nordarmee, von Cantavieja her, verstärkt, und Bat-t«rittt wurden auf den Tags zuvor eroberten Punc' t«n errichtet. Am 28. war halb Morella in Flammen, und das Schloß erwiederte nur schwach daS Feuer der Belagerer. — Der Sieg O'Donnells über Cabrera am 21. Mai bestätigt sich. O'Donnell war a« 20. mit sechs Bataillonen Fußvolk und drei Escadronen von Uldecona aufgebrochen. Cabrera hielt wit acht Bataillonen und 200 Reililn die Höhen besetzt, sein rechter Flügel lehnte sich an das Dorf La Cenia. Eine Colonne Jäger, geführt vom Obri-sien Buil und drei Bataillons unter d,n Befehlen des Marquis de las Amarillas und die Reiterei mit dem Brigadier Scheli an der Spitze unterstützt, rückten unter dem Feuer des Feindes, der die Luft mit wil, dem Geschrei erfüllte, festen Schrittes gegen die Höhe an, auf der Cabrera mit seinem Generalstabe hielt, und welche die Stellung dcr Carlisten beherrschte.    Der Widerstand war lang« und hartnäckig; als
aber der Brigadier Peria an ber Spihe «lnes Va-taillonS den linken Flügel des Feindes umgangen und der Obrist vom Generalslab. Coloner. sich zu gleicher Zeit des Dorfes La Ccnla bemächtigt hatte, siüchtelen die Insurgenten in Unordnung und retteten sich, »erfolgt und wiederholt geworfen, endlich in die Engpässe der benachbarten Berge. Die Equipa» gen Cabrera's sielen in die^Hände der Verfolger. Wenige Tage vorher halte Cabrera noch 5? National» gacoisten in einer Gebirgsschlucht durch Bajonnelstiche grausam ermorden lassen. Auf ihrem Rückzug aus dem Valcncianischen erwürgten die Rebellen in ra» sender Wuth alles, was ihnen nicht durch die Flucht entging, ohne Unterschied der Meinung, des Alters oder Geschlechts.                                        (Allg. Z.)
Gamanisches   Reich.
Constantinopel, 2t. Mai. Die Crise geht hier rasch vor sich. Chosrew Pascha, der als Urheber oder als Werkzeug bei der Absetzung Halil Pascha'S thätig war, ist nun selbst durch Halils Partei gestürzt, und som't daS von Mahmud für das Wohl des Reiches und zum Besten seines Sohnes tinge« setzte Triumvirat zu Grabe gegangen. Niemand weiß, wie das enden soll. Ferik Ahmed Felhi Pa« scha, der bisher dem Ministerium deS Handels vor« stand, ist an ChoörewS Stelle berufen, und sieht jetzt bei dem Sultan in der höchsten Gunst. Ahmed Feihi wird binnen kurzem die Hand der Hadidsch« Sultane, Schwester des Sultans, erhalten. Der alte Chosrov Pascha kann schwerlich mehr zur Gewalt gelangen; er gilt für das Haupt der mächtigen russischen Partei, und «s sollen in letzterer Zeit wichtige Entdeckungen binsichllich der auswärtigen Verbindungen des abgesetzten GroßwessirS gemacht worden seyn, so daß man die Veranlassung zu sei« ner Abdankung weder in Aegypten noch in der Tür« kei, sondern lediglich ,'n den oben angedeuteten Beziehungen zu suchen haben würde.           (Allg. 3.)
bereinigte Staaten von Oorvamerika.
Ein amerikanisches Geschwader von zwei Kriegsschiffen (von 60 und 33 Kanonen) und zwei Kriegs» schaluppen, unter Befehl des Commodore Warring» ton, wird nach den chinesich ^ indischen Meeren adsc< geln.                                                     . ,,Mö- Z.)
Nachricht an die ^   I'. Zeitungs - Pränumerattten.
Bei dem mit Eüde dieses Monats bevorstehenden Schluß der halbjährigen Prä'numeration siir die Laibacher Zeitung stattet der Gefertigte seinen verbindlichsten Dank für die bisherige Abnahme ab, und macht die ergebenste Einladung auf die weitere Prä'numeration für das zweite Semester, mit der Bitte, daß die nen eintretenden sowohl als die bisherigen I>. l. Präimmerantcn ihre Bestellung noch im Lause dieses Monats machen wollen, damit die complete Sendung erfolgen könne.
Die weiteren Bestimmungen enthält die auMhrliche Pranumerations-Anzeige, welche in den Intelligenzblättcm dieser Zeitung wiederholt erscheint.
Laibach un Juni 1840.
Dgna; Ala^s Gvler v. Rleimnayr.
,,------                           ,                           >
Verleger:   Ignaz Awis Edler v. Klein mayr.