Bezugspreise: (für Gsterreich-Urigarn: ganzjährig K 4-halbjährig K 2- Hir Amerika: ganzjährig D. 1 • 25 Hir das übrige Ausland ganzjährig K 8'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zuriick-gefenbet. Gsttscheer Mt Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Kottscheer Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Holtscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und do» der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Postsparkass en-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Wr. 10. Kottschee, am 19. Mai 1904. Jahrgang I. Zur Aeachtmig! Unsere geehrten Leser in Amerika werden ersucht, die Bezugsgebühr mittels internationaler 'Postanweisung einzusenden; zugleich bitten wir um deutliche und genaue Adresse. Pie Verwaltung des Kottscheer Moten. Duldsamkeit. Der Mensch ist ein Mikrokosmus, eine Welt im Kleinen. Dem Makrokosmus, dem großen . Weltall, ist seine Ordnung, den Gestirnen ist ihr Lauf, sind ihre Bahnen durch die weisen Gesetze des Schöpfers vorgezeichnet. So herrscht da Ordnung, wo sonst ein regelloses Chaos wäre, nur so werden verhängnisvolle Zusammenstöße im Weltenraume hintangehalten. Und welches ist denn das Gesetz, welches das Nebeneinanderleben der Menschen regelt oder zu regeln die Aufgabe hat? Was hindert da ein ewiges feindliches Zusammenstößen, ein stetes wüstes Zusammenprallen? Es ist das Gesetz der Liebe. Die Liebe ist es ja, welche, wie der Welt-apostel so schön sagt, alles trägt, alles duldet. Im Geiste der Liebe ertragen wir geduldig die Fehler und Schwächen unserer Mitmenschen, im Geiste der Liebe ehren und achten wir fremde Meinungen und Überzeugungen auch dann, wenn wir sie selbst nicht zu teilen vermögen. Wollen wir Menschen miteinander aus-kommen, so sind wir darauf angewiesen, gegenseitig Geduld und Nachsicht zu üben, einander zu ertragen und auf einander Rücksicht zu nehmen. Die richtige Duldsamkeit ist die, welche, ohne der eigenen als wahr erkannten Überzeugung etwas zu vergeben ober Abbruch zu tun, fremde Ansichten zu schätzen weiß und die Um- stimmung der Mitmenschen nicht mit roher Gewalt, nicht mit tyrannischen Mitteln zu erzwingen sucht, sondern durch die sieghafte Kraft der Wahrheit und im Geiste der Liebe. Auch einer an sich guten, edlen Sache ivird ja meist nicht sowohl durch hitzigen Wortstreit genützt, der mehr erbittert, denn fördert, als vielmehr dadurch, daß man es teilnahmsvoll mitempfindet, wenn z. B. jemand mühsam und tastend den Weg zum Guten, den Weg zum Lichte sucht. Auch muß man der Wahrheit und dem Guten dienen um ihrer selbst willen, nicht aber, um persönlich zu glänzen oder dem Gegner in unedler Weise seine Überlegenheit fühlen zu lassen, was bekanntlich immer abstößt und einen Stachel hinterläßt. Man trachte zu gewinnen, nicht aber gewaltsam zu bezwingen und despotisch zu knechten. Die Sanftmütigen sind es ja, die nach dem Worte des Herrn das Erdreich besitzen werden. Wären alle Menschen stets von solchem Geiste beseelt, unsere Erde wäre eine Art von Paradies, ein Reich des Friedens und der Liebe. Leider ist dem nicht so. Gerade diejenigen, welche die Worte „Freiheit und Toleranz" am meisten im Munde zu führen pflegen, sind in Wirklichkeit von dem Geiste echter Duldung, wahrer Toleranz oft am weitesten entfernt. Wir brauchen da nur auf unser öffentliches Leben zu blicken, auf den Kamps der Parteien in den Vertretungskörpern und in der Presse. Welcher Unsumme von Beschimpfungen und Grobheiten, von Lügen, Verleumdungen und Ehrabschneidungen begegnen wir nicht da! Und alles und jedes muß stets nur durch die leidige gefärbte Parteibrille betrachtet werden; objektive, rein sachliche Urteile, wie selten findet man heute solche noch! Wer nicht als echter „Herdenmensch" mit seiner Fraktion durch Dick und Dünn marschiert — anathema sit! Und gerade jene, welche sich in der Öffentlichkeit sozusagen als die Pie Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (8. Fortsetzung.) So weit Rudesch, dem sich in der Folge viele angeschlossen haben. Auch wir möchten dieser Deutung den Vorzug geben vor allen übrigen; es empfiehlt sich, an derselben wenigstens infolange festzuhalten, als wir eine bessere nicht finden. Allerdings wendet Dimitz (Geschichte Krams, Seite 242) ein, diese Ableitung stimme nicht zu der alten slvvenischen Namensform Hočevje. Ähnliches bemerkt auch Schröer (Ein Ausflug nach Gottschee, Seite 15), der übrigens auch den Namen Gottschee für nichtdeutsch hält. Dem gegenüber sei erwähnt, daß der Unterschied von Hočevje und Kočevje nicht gerade so wesentlich ist, da ja in manchen Gegenden Krams anlautendes K gleich dem Hauchlaut H gesprochen wird, wie wir denn auch als Familiennamen heutzutage neben Kočevar oft genug auch Hočevar finden. Wir wollen also bis auf weiteres, d. h. infolange nicht eine bessere Erklärung gefunden wird, an der Ableitung von koča fest-halten. Koča bedeutet eine Bauernhütte, ein ärmliches Wohnhaus, eine Keusche u. dgl. Die Mehrzahl heißt koče ■== ärmliche Blockhäuser u. dgl. und wiederum einer Mehrzahl solcher koče, solcher Häusergruppen oder Niederlassungen wäre dann Kočevje. Derselbe Stamm begegnet uns auch im Ortsnamen Kotschen (mit deutscher Mehrzahlendung) und im Namen Kotschern (= Niedermösel), Die deutschen Ansiedler haben sich diesen Namen natürlich nicht selbst gegeben, sondern er ging offenbar vom slovenischen Nachbar aus. Die Leute in der Reifnitzer Gegend bezeichneten aller Wahrscheinlichkeit nach die neuen Niederlassungen da unten als Kočevje d. i. als eine Mehrheit von Blockhausansiedlungen im gerodeten Walde und diese Bezeichnung blieb haften. — Nun könnte allerdings eingewendet werden und ist auch eingewendet worden (Dr. K. Lechner „die Goten in der Gottschee"), daß die Verdeutschung dieses Namens „Kotsch" oder „Kölsch" lauten müßte, welcher Name auch tatsächlich in Kärnten (Bezirk Wolfsberg) und in Steiermark (Bezirk Marburg Kötsch = Hočje) vorkommt. Dem gegenüber sei bemerkt, daß für das Jahr 1407 die Namensform Götze urkundlich belegt ist (Osterley), daß also gewissermaßen ein Schritt, ein Anlauf zur Verdeutschung der Namensform einmal schon gemacht worben ist. Der Grund, warum die Form Götze oder Kötsch oder dgl. nicht durchgedrungen Pächter der „Freiheit" und „Duldsamkeit" aufspielen, üben in Wirklichkeit zumeist den rücksichtslosesten Parteiterrorismus. Solche „Freiheits-Helden" können überhaupt nur eine Duldung nach links; nach rechts hin, da gibt's keine Rücksicht, da gibt es nur Gewalt und Verfolgung, Haß und Verachtung, Schimpf und Spott. Trefflich ironisiert die moderne „Toleranz" der dem Katholizismus ferne stehende Universitätsprofessor Dr. Gelzer in Jena in einem jüngst erschienenen Buche („Vom heiligen Berge ititb aus Makedonien") mit folgenden Worten: „Man wiederholt heute im Zeitalter des Liberalismus und der Duldung nur zu gerne des großen Friedrichs Wort, jeder dürfe nach seiner Fasson selig werden. Indessen im Namen der Toleranz und des Fortschrittes, wie gerade heute die geistig so hochstehende französische Nation beweist, wird uns die Fasson aufs genaueste vorgeschrieben, und wer sich nicht fügt, muß außer Landes gehen. Man hat vor hundert Jahren namentlich den beschaulichen Orden vorgeworfen, daß sie ein völlig faules und unnützes Leben führten. Die katholischen Orden haben sich das gemerkt und nahezu ausschließlich sich dem Unterricht, der Krankenpflege und den Missionen gewidmet. Man sollte meinen, damit hätten sie billigen Ansprüchen genügt. Allein der Unterricht ist ,pfnjfifch‘; ihre Krankenpflege wird zur ,Gewissensbedrängung' benützt; ihre Missionen ,verderben die paradiesisch harmlosen Wilden' oder dienen ,politischen1 Zwecken. Endlich führen die Apologeten des Mönchtunis auch dessen große wissenschaftliche Verdienste gerade in unserem Zeitalter an. Doch auch damit ist es nichts; es ist keine ,voraussetzungslose1 Wissenschaft. Kurz, die armen Mönche mögen es anstellen, wie sie wollen, sie sind zum voraus verdammt". Wir dürfen uns glücklich schätzen, daß der Geist roher Unduldsamkeit in unseren Kreisen im großen und ganzen noch nicht Wurzel gefaßt hat. Einzelne Ausnahmen bestätigen nur die erfreuliche Regel. Wie erklärt sich das? Unsere jüngsten Ausführungen1 über die kirchenpolitischen Zustände in Frankreich würden unvollständig und mangelhaft erscheinen, wenn wir nicht nach der Ursache dieser kirchenfeindlichen Strömung forschten. Wir fragen also: Was mag der Grund sein, daß in Frankreich- jetzt die Klosterschulen geschlossen, die Ordensleute selbst nicht nur aus den Schulen, sondern auch aus den Wohltätigkeitsanstalten, Spitälern usw. vertrieben und des Landes verwiesen werden? Vielleicht haben die Kongregationen durch ihre 1 Siehe den Artikel „Wie wird das enden?" in Nummer 9 dieses Blattes. Wirksamkeit den Staat materiell geschädigt? Im Gegenteile; sie haben den Staat nicht nur nichts gekostet, sondern ihm durch ihre Unterrichtstätigkeit sehr viel genützt. Nach einem vom Ministerium herausgegebenen Berichte haben die Kongregationen im Jahre 1900 nicht weniger als 87 Millionen für ihre Schulen ausgegeben, welche Summe durch fromme Stiftungen und freiwillige Beiträge der Gläubigen gedeckt wurde. Diese Ausgaben wird nun der Staat übernehmen und dazu noch andere machen müssen; denn die Staatsschulen werden offenbar größere Auslagen verursachen, da die Ansprüche des weltlichen Lehrpersonales viel größer sind als die der Kongregationsmitglieder. In den Spitälern, Waisenhäusern, Verbesserungsanstalten und anderen Humanitären Instituten aber sind die Ordenspersvnen geradezu unersetzlich. Aus dem großen Krankenhause zu Marseille wurden im August 1903 die Barmherzigen Schwestern vertrieben. Bald nach ihrer Entlassung brach unter den Kranken der Typhus aus. Die weltlichen Wärter und Wärterinnen ergriffen aus Furcht vor Ansteckung die Flucht. Darüber geriet der liberale Stadtrat in große Verlegenheit und Aufregung; denn niemand wollte die gefährliche Krankenpflege übernehmen. Endlich blieb nichts anderes übrig, als die verhaßten und soeben vertriebenen Nonneu zur Pflege wieder zurückzurufen, die auch bereitwilligst diesem Rufe gefolgt sind. Aber vielleicht erfreuten sich die Ordensgenossenschaften nicht der Gunst des Publikums und mußten deshalb entfernt werden? Wenn das der Fall gewesen wäre, dann hätte sich das katholische Volk an ungezählten Orten nicht zur Wehr gesetzt, als die Polizei erschien, um die Klöster zu schließen; dann wäre es den Behörden nicht notwendig gewesen, in vielen Fällen Militärgewalt in Anspruch zu nehmen, um die von den Bauern bewachten und in Schutz genommenen Mönche und Nonnen mit Gewalt zu entfernen; dann hätte das Volk beim Abzug der Ordensmitglieder nicht eingestimmt in den Ruf: „Es lebe die Freiheit] Nieder mit der Vergewaltigung!" Das gute katholische Volk wußte, was es in den geistlichen Orden besaß, und wollte darum nichts wissen von einer Unterdrückung derselben. Vielleicht waren aber die Kongregationen nur beim gemeinen, ungebildeten Volke so gut angeschrieben, während die Gebildeten, die Aufgeklärten, die Machthaber usw. Grund genug hatten, dieselben zu vergewaltigen und zu maßregeln? Auch das trifft nicht ohne weiteres zu. Nur einige Belege hiefür aus der jüngsten Vergangenheit! Die Gemahlin Waldeck-Rousseaus, unter dessen Ministerpräsideutschaft das Gesetz gegen die Kongregationen zustande kam, mußte voriges Jahr in einer schweren Krankheit operiert werden. Die hohe Dame unterzog sich dieser Operation nicht etwa in einer weltlichen Heilanstalt, sondern bei den Augustinerinuen, in deren Anstalt an der Straße de la Saute in Paris. Die Tochter des ist, ist möglicherweise in dem Umstande zu suchen, daß Gottschee volksetymologisch späterhin mit „See" in Zusammenhang gebracht worden sein dürfte; daher auch die wunderliche Form „Gottscheab", die entschieden auf See hinweist. Der Gvttscheer nennt bekanntlich sowie der Schwabe in gewissen Gegenden Scheab = See ein stehendes Gewässer auch von geringem Umfange. Noch heutzutage bildet die Rinse bei Überschwemmungen einen förmlichen See. Zur Zeit der Besiedlung waren feeartige Sümpfe dort gewiß noch viel umfangreicher und wahrscheinlich auch bei normalem Wasserstande zu sehen. So darf es uns denn nicht wundernehmen, wenn die Deutschen den fremden Namen Gottschee an den Ausdruck See anlehnten und aus Kočevje mundartlich „Gottscheab" machten. Soviel also über die sprachliche Bedeutung des Namens Gottschee. Eine andere Frage ist nun die: Was ist mit dem Namen Gottschee ursprünglich, was in der weiteren Folge bezeichnet worden? Auch dies ist nicht ganz leicht festzustellen und bietet Vermutungen und Annahmen Spielraum. In der Aquilejer Urkunde des Jahres 1363, in welcher wir dem Namen Gottschee zuerst begegnen, bedeutet derselbe wohl ebensowenig wie Göttenitz, Pölland, Ossiwnitz und Kostel eine Ortschaft, sondern eine Gegend, zu der eine Anzahl von Ortschaften gehörte. Die benachbarten Reifnitzer — von Reifnitz aus wurde ja bekanntlich die Kolonisierung Gottschees geleitet — mochten mit Gottschee — Kočevje anfangs wohl zunächst die neuentstandenen Blockhausniederlassungen im engeren Gvttscheer Boden, d. i. im Gvttscheer Tale, bezeichnet haben. Mit dem weiteren Fortgange derKolonisierung dürfte auch der NameGottscheeDKočevje einem umfassenderen, immer ausgedehnteren Landstriche den Namen geliehen haben, so daß vielleicht schon um 1363 hiemit nicht nur der Gvttscheer Boden im engeren Sinne, sondern auch die Gegend von Altlag, Nesseltal, Mosel unter diesen Namen fällt; in der Folge, wie es scheint, auch die Gegend von Pöllandl, Tschermosch-nitz und Stockendorf. Doch scheint der Name Gottschee bald auf das ganze Herrschaftsgebiet übertragen worden zu sein. Wenn es 1377 urkundlich heißt „unser Markt in der Gottschee", so ist es allerdings noch nicht sicher, ob damit das „Gottschee" der Urkunde des Jahres 1363 oder das spätere Gesamt-Gottschee zu verstehen ist. Wenn wir aber 1420 lesen „castrurn Ortneg cum Kotsche“, so ist in diesem letzteren Falle wohl zweifellos schon das Gesamtgebiet der Herrschaft zu verstehen. (Fortsetzung folgt.) Kammerpräsidenten Bourgeois lag in Cannes krank darnieder. Von wem ließ der Vater sein Kind pflegen? Nicht von weltlichen Wärterinnen, sondern von zwei Schwestern aus dem Kloster der guten Hilfe zu Lyon. Die Mutter des sozialdemokratischen Abgeordneten Jaures ist vor kurzem von einer Krankheit genesen; sie stand während derselben nicht in weltlicher Pflege, sondern unter der Obsorge von zwei Dominikanerinnen. Herr Jaures selbst, der wütende Klosterfeind, hat den genannten Nonnen für ihre Dienste seinen Dank ausgesprochen. In Neuillq lernt ein braver Junge seinen Katechismus so gut, daß er alle seine Mitschüler hierin übertrifft, zur großen Freude seines Vaters. Dieser brave Schüler ist der Sohn des Finanzministers Rouvier, der mitgewirkt hat zur Unterdrückung des Religionsunterrichtes in den Schulen und zur Vertreibung der Kongregationen aus Frankreich. In Paris selbst hat ein anderer lieber Knabe den Glückwunsch deklamiert zum Namensfeste des Pfarrers bei St. Philippe-du-Roule, der ihn auf die erste heilige Kommunion vorbereitet hatte. Dieser Kleine ist der Sohn Loubets, des Präsidenten der Republik, unter dem die katholische Kirche in Frankreich gegenwärtig so verfolgt wird. Der 14. Mai 1903, als der Tag der ersten Kommunion des „jungen Präsidenten", war ein Festtag für weite Kreise in Paris. Die Mutter des Erstkommunikanten nahm an dem Feste teil, der Vater hat das nicht gewagt! Daß aber selbst der Ministerpräsident Combes, der unversöhnliche Klosterstürmer, die segensreiche Tätigkeit der katholischen Ordensleute zugeben mußte, geht daraus hervor, daß er infolge Ministerialbeschlusses vier Schwestern aus den verschiedenen Spitälern von Paris die „Ehrenmünze für Bekämpfung der Seuchen" verlieh. Endlich sah sich auch die „Academie des Sciences Morales et Politiques“ veranlaßt, das Wirken der Ordensschwestern öffentlich zu ehren, indem sie den Ehrenpreis Audiffred der Schwester Maria Angela, General-oberin in Villepinte, zuerkannte. Verenger, der Präsident der Akademie, meldete die Zuerkennung des Preises mit den Worten: „Die Akademie schätzt sich glücklich, der christlichen Liebe die gerechte Huldigung zu erweisen und ihr jenen Platz einzuräumen, den ihr die Heftigkeit der Leidenschaften streitig zu machen sucht." Die Orden und ihre Mitglieder trifft also kein Verschulden. Wie erklärt sich nun das? Auf der einen Seite Lob, auf der anderen Tadel; das einemal Anerkennung, das anderemal Verfolgung; heute Auszeichnung, morgen Landesverweisung! Ist das konsequent? Konsequent ist es allerdings nicht; aber erklärlich ist es, wenn inan der Sache auf den Grund geht und bedenkt, wer hinter dieser kirchenfeindlichen Aktion steckt. Es sind die Freimaurer, welche in Frankreich regieren, jene dunkle Sekte, welche unter dem Deckmantel der Humanität, mit den schönen Worten „Freiheit und Gleichheit" auf der Zunge, voll Haß gegen Gott und seine Kirche im Herzen, Thron und Altar unterwühlt. Welche Freiheit da gemeint ist, beweist am besten der jetzige Kulturkampf in Frankreich: Freiheit für sich, Unterdrückung für andere! Welchen Wert die freimaurerische Humanität hat, erkennt man aus der angestrebten Abschaffung jeglicher, vor allem der katholischen Religion! Und welche Gleichheit die Freimaurer einführen wollen, zeigte in jüngster Zeit der italienische Minister und Freimaurer Nasi, welcher sich auf Kosten anderer bereicherte und das Volk um Millionen betrog. Daß auch in Frankreich jetzt Freimaurer an der Arbeit sind, das ergibt sich aus den Verhandlungen der vom 21. bis 26. September vorigen Jahres abgehaltenen Generalversammlung des „Großen Orients", der bedeutendsten Freimaurerloge Frankreichs, bei welcher die anwesenden Logenbrüder in begeisterten Lobeserhebungen auf ihren Bruder Combes sich ergingen und feierlich versprachen, ihn bis zum Schlüsse im Kampfe gegen den Klerikalismus, d. i. die katholische Kirche, und gegen die Kongregationen zu unterstützen. Der Vorsitzende Delpech sagte ganz unverhohlen, „Combes sei eins mit ihnen, den Freimaurern, im Kampfe gegen die Kirche und für die Trennung vom Staate, und einem solchen Manne gegenüber dürfe eine steimanrerische Versammlung mit ihrem Lobe und mit ihren Sympathiebezeugungen nicht geizen." Das ist doch genug deutlich gesprochen. Es ist also ganz unzweifelhaft, daß bei der gegenwärtigen Verfolgung der Kirche Christi in Frankreich die Freimaurer ihre Hände im Spiele haben. Die Freimaurerloge will ihr gottloses Programm durchführen; sie diktiert und die Freimaurerknechte im Ministerium und im Parlamente müssen folgen! So erklärt sich manches im jetzigen Kulturkämpfe in Frankreich. Aas neue Kaustergefeh im Keweröeausschusse. Wien, 6. Mai. In der heutigen Sitzung des Gewerbeausschusses des Abgeordnetenhauses wurde die Beratung des Hausiergesetzes beendet. Die neuerliche Beratung war deshalb notwendig, weil das Herrenhaus an dem seinerzeit vom Abgeordnetenhause beschlossenen Entwürfe verschiedene Änderungen vorgenommen hatte. Der Gewerbeausschuß hat nun seinerseits einige zum Teil einschneidende Änderungen beschlossen, doch bleiben die Interessen der begünstigten Hausierer, zu denen die des Gvttscheer Landes bekanntlich, gehören, vollkommen gewahrt. Diese Interessen wurden, wie seinerzeit im Plenum des Abgeordnetenhauses , so jetzt ün Ge-werbeausschusse vom Abgeordneten der fünften Kurie Dr. Šušteršič auf das entschiedenste wahrgenommen. Am wichtigsten für die begünstigten Hausierer war die Beratung des § 16, das ist bekanntlich jener Paragraph, welcher die Begünstigungen festsetzt und die begünstigten Gegenden und Orte, worunter sich der ganze politische Bezirk Gottschee befindet, ausdrücklich benennt. Bei diesem Paragraphen wurde vom Abgeordneten Dr. Pfaffinger beantragt, die Benennung der begünstigten Gegenden zu streichen und es der Regierung zu überlassen, im Verordnungswege die begünstigten Gegenden festzustellen. Gegen diesen Antrag wurde u. a. auch vom Abg. Dr. Šušteršič energisch Stellung genommen, weil auf diese Weise die alten Privilegien des Gottscheer Landes der Gnade und Willkür der Regierung anheimgestellt würden, während sie nach der gegenwärtigen Fassung gesetzlich festgelegt erscheinen, so zwar, daß diese Hausierrechte nur wieder im Wege der Gesetzgebung, also nur mit Zustimmung des Abgeordnetenhauses und des Herrenhauses, ausgehoben werden können. Der Antrag des Abg. Pfaffinger wurde mit großer Mehrheit abgelehnt und es bleibt also bei der gesetzlichen Festlegung der Gvttscheer Hausier-Privilegien. Über Antrag des Abg. Dr. Šušteršič wurde ferner einstimmig beschlossen, unter die Zahl der begünstigten Orte auch die Gemeinde Langenton in den § 16 anfzunehmen. Die Aufnahme dieser Gemeinde war bisher bekanntlich infolge eines Übersehens unterblieben. Endlich wurde ein sehr wichtiger Beschluß gefaßt, welcher den begünstigten Hausierern zugute kommt. Im Schlußsatze des § 16 war nämlich dem Handelsminister das Recht Vorbehalten, auch noch anderen Gegenden, als den im § 16 ausdrücklich genannten, im Verordnungswege die Begünstigungen zuzugestehen. Es ist klar, daß durch einen ausgiebigen Gebrauch dieses Verordnungsrechtes der Wert der Begünstigungen sehr herabgedrückt werden konnte, da es der Willkür des jeweiligen Handelsministers Vorbehalten blieb, auf beliebig viele Bezirke, Gemeinden und Ortschaften die Begünstigungen auszudehnen, so daß dann die alten Rechte unter der Konkurrenz der neuen Rechte geradezu hätten erdrückt werden können. Deshalb wurde ein Antrag auf Streichung des genannten Schlußsatzes auch vom Abg. Dr. Šušteršič auf das wärmste befürwortet. In der Tat wurde der Antrag in namentlicher Abstimmung mit Majorität angenommen. Nach dem Beschlüsse des Ausschusses soll es also fürder der Gesetzgebung Vorbehalten bleiben, anderen als den im § 16 ausdrücklich genannten Gegenden die Begünstigungen zu erteilen. Nun wäre nur noch zu wünschen und zu hoffen, daß das neue Hausiergesetz, welches den -privilegierten Hausierern des Gottscheer Landes einheitliche Vorteile bietet, anderseits aber das seßhafte Gewerbe gegen fremde Hausierer in Schutz nimmt, bald Gesetzeskraft erlange! — Für unsere Abgeordneten bleibt aber noch ein großer Kamps übrig, der Kampf um Beseitigung oder wenigstens Erleichterung der Steuerlast für die begünstigten Hausierer. Hoffen wir- M -Gott- daß in absehbarer Zeit auch dieser Kamps zum Erfolge führe. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Fiasko der „Los von Rom-Bewegung; Juter-pellationsbeantwortung.) Der im vorigen Jahre von gewisser Seite gemachte Versuch, in unserer friedlichen Stadt die „Los von Rom"-Bewegung anzufachen und in unsere besonnene, in schöner Eintracht lebende Beoölkernng den Unfrieden und die religiöse Hetze hineinzutragen, ist gewiß noch in allgemeiner lebhafter Erinnerung. Nun, trotz der angewendeten vielen Mühe, trotz aller möglichen Reklame usw. ist der Versuch mißglückt; er scheiterte an dem gesunden Sinne der Bevölkerung. Parturiunt montes . . . Es kreißten die Berge und hervor kam ein winziges Mäuslein. Die Leute — eine zwar ganz kleine, aber sehr rührige Clique —, welche pomphaft den Beginn einer neuen lutherischen Ära in Gottschee angekündigt hatten, wurden allmählich ganz kleinlaut und still; sahen sie ja nur zu deutlich, daß sie sich getäuscht und arg verrechnet hatten. — Die damalige Hetze hatte übrigens bekanntlich auch Begleiterscheinungen, welche zu allerlei Weiterungen führten. Insbesondere war der Leiter der Bezirkshauptmannschaft in Gottschee, Herr Regierungsrat Dr. Gftettenhofer, die Zielscheibe der gehässigsten Angriffe. Im „Grazer Tagblatt", in der „Ostdeutschen Rundschau" und in anderen „Los von Rom"-Blätteru auch des Auslandes wurde gegen den Herrn Regierungsrat, der sich stets des allgemeinen Vertrauens und der größten Hochachtung der Bevölkerung erfreute, zum Sturme geblasen und ungestüm seine Entfernung von Gottschee verlangt. Zu diesem Zwecke steckte man sich auch hinter den Reichsratsabgeordneten K. H. Wolf, der in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 23. September 1903 eine Interpellation einbrachte, in welcher über das „parteiische" Vorgehen des Herrn Regierungsrates Dr. Gftettenhofer Beschwerde geführt und an den Ministerpräsidenten das Ansinnen gestellt wurde,- es möge ein anderer Beamter mit der Leitung unserer Bezirkshanptmannschaft betraut werden. Diese Interpellation hat der Herr Ministerpräsident Doktor v. Koerber in der Sitzung fees Abgeordnetenhauses Dom 10. d. M. folgendermaßen beantwortet: „Die Herren Interpellanten bezeichnen es als einen Akt persönlicher Gehässigkeit des genannten Beamten, daß eine im Gasthofe des Anton Hauff abgehaltene Besprechung des evangelischen Pfarrers Jaqnemar aus Laibach mit mehreren Gottscheer Bürgern zum Anlasse genommen wurde, um gegen die beiden Genannten wegen Übertretung des Versammlungsgesetzes die Strafamts-handlung einzuleiten. Als der Leiter der Bezirkshauptmannschaft von dieser am 11. März v. I. veranstalteten Zusammenkunft mehrerer Personen, welche ohne Zweifel den Charakter einer Versammlung an sich trug, Kenntnis erlangte, erkundigte er sich pflichtgemäß, ob zu der Versammlung nur geladene, dem Einbernser Anton Hauff bekannte Gäste Zutritt hatten. Da er aus den ihm zugekommenen, wie sich nachträglich herausstellte, allerdings nicht völlig zutreffenden Informationen entnahm, daß der Besuch dieser Versammlung jedermann freistand und die Veranstaltung derselben somit gemäß § 2 des Versammlungsgesetzes der politischen Bezirksbehörde anzuzeigen gewesen wäre, wurde die Angelegenheit gerichtlich anhängig gemacht. Nach der geschilderten Sachlage ließ der Leiter der Bezirkshanptmannschaft es sich lediglich angelegen sein, der ihm obliegenden Verpflichtung, auf eine genaue Beobachtung der Bestimmungen des Versammlungsgesetzes das Augenmerk zu richten, Genüge zu leisten. An dieser Beurteilung des Vorgehens des Genannten vermag auch der Umstand nichts zu ändern, daß das Bezirksgericht im Laufe der Verhandlung die Überzeugung gewann, daß es sich um eine sogenannte § 2 - Versammlung -gehandelt habe und dasselbe daher mit einem Freispruche vorging. Die Herreit Interpellanten bringen mit dem besprochenen Vorfälle weiter die Entfernung des Postamtes in GottHee aus dem Hnuse Hauffs in Zusammenhang und führen diese Verfügung auf eine Ranküne de? Leiters der Bezirkshanptmannschaft zurück. Ich kann nach gepflogenem Einvernehmen mit dem Handelsimnister nur versichern, daß Landesregierungsrat Dr. Gftettenhofer der Frage der Verlegung des Postamtes vollkommen fern stand und diese Maßnahme ausschließlich aus sachlichen Gründen von der Post- und Telegraphendirektion in Triest getroffen worden ist, um dem Postamte im.Interesse der Bewohner Gottschees eine zentrale Lage zu geben. Aus einem mir vorgelegten Distanz-answeise entnehme ich, daß sämtliche öffentlichen Ämter, bedeutenderen Handelshäusern u. dgl. dem Gebäude, in welchem das Postamt nunmehr untergebracht ist, näher liegen, als dem Hause Hauffs, das Überdies infolge seiner tieferen Lage bei Hochwasserschäden schon wiederholt vom Verkehre abgeschnitten war und somit auch angesichts dieses Umstandes als Postamtsgebäude minder geeignet erscheinen mußte. Ans den dargelegten Umständen wolle das hohe Hans entnehmen, daß für mich der Anlaß zu einer Verfügung nicht vorliegt." Indem wir die Beantwortung der Interpellation in ihrem Wortlaute wiedergeben, sind wir überzeugt, daß die Bevölkerung von Gvttschee den Ausführungen des Ministerpräsidenten vollkommen und rückhaltslos beipflichtet. — (Ernennung.) Fräulein Leontine Murgel wurde von Mitterdorf definitiv an die Mädchenschule in Gottschee versetzt. — (Personalnachrichten.) Der Präsident der Trisailer Kohlenwerksgesellschaft, Herr Hofrat v. Mojsissovies, kam am 8. Mai nach Gottschee und reiste am gleichen Tage von hier wieder ab. - Herr Johann Fink, k. k. Steuereinnehmer in Tschernembl, wurde zum Hauptsteueramts-Kontrollor für den Dienstbereich der Finanzdirektion in Laibach ernannt. (Assentierung.) Die diesjährige Hauptstellung fand am 10. und 11. Mai statt. Von den 508 StellnngSpflichtigen wurden im ganzen 276 vvrgeführt; 232 Stellungspflichtige, also nahezu die Hälfte, erschienen nicht, da sie in Amerika weilen. — Es sind das zumeist die kräftigsten jungen Männer; demnach darf es auch nicht wundernehmen, wenn die Stellungsergebnisse denen früherer Jahre gegenüber sehr merklich znrückblieben. Im Gerichtsiezirke Gottschee wurden 51 als tauglich befunden. — (Taglia.) Der krainische Landesausschuß hat für die vom Herzog von Rntibor kürzlich im Steinwander Reviere erlegte Bärin die gesetzliche Taglia per 80 K flüssig gemacht. Über Verfügung des fürstlichen Jagdherrn ist dieser Betrag unter das bei der Bärenjagd beteiligt gewesene Jagdpersonal verteilt worden. — (Lehrbefähigungsprüfungen.) Von der k. k. Prüfungskommission in Laibach wurde im Maitermine l. I. u. a. approbiert, und zwar für Bürgerschulen mit deutscher Unterrichtssprache, Herr Rudolf Schlenz, Lehrer an der k. k. Knabenvolksschule in Triest. Eine spezielle Prüfung legte mit Erfolg ab Herr Johann Lackner, Lehrer und Schulleiter in Obergras. — (Schurfbewillignng.) Vom k. k. Revierbergamte in Laibach wurden den Herren Josef Schauta, Forstmeister in Hammerstiel, und Adolf Loewe, Bankbeamter in Fiume, für den Bereich des Revierbergamtsbezirkes Laibach Schnrfbewilligungen auf die Dauer eines Jahres erteilt. — (Trifailer Kohlenwerksgesellschaft.) Die Generalversammlung wurde am 30. v. M. abgehalten. Der pro 1903 norgelegte Geschäftsbericht konstatiert, daß sich die Gesellschaft der empfindlichen Rückwirkung der rückläufigen Konjunktur nicht entziehen konnte. Durch den im Oktober auf den steirisch-krainischen Werken der Gesellschaft ausgebrochenen Arbeiterstreik, der eine Sistierung des Betriebes durch nahezu drei Wochen im Gefolge hatte, erlitt die Kohlenproduktion eine sehr fühlbare Einbuße und der Absatz, der bis dahin gegenüber dem Vorjahre pro rata temporis einen Vorsprung von etwa 30.000 Tonnen ergeben hatte, einen Rückschlag. Der Gesamtabsatz betrug 1,050.079 (—' 12.976) Tonnen. Die Zementfabrik und die Zinkhütte haben ein zufriedenstellendes Ergebnis geliefert, mihrenb die Glashütte — der allgemeinen schlechten Lage dieser Industrie entsprechend — ein wenig befriedigendes Resultat aufweist. Den Anträgen der Verwaltung gemäß wurde beschlossen, von dem erzielten Reingewinne per 1,375.023 K (— 528.852 K) den Betrag von 1,120.000 K (— 280.000 K) zur Verteilung einer Dividende von 16 K — IlVfM gegen 20 K -142/? % im Vorjahre zu verwenden, wie im Vorjahre dem Reservefönde 70.000 K zuzuweisen und 102.160 K (— 97.762 K) als Tantieme zu verwenden. Der Rest von 64.863 K (— 121.090 K) wird auf neue Rechnung vorgetragen. (Pfarrkirchenausstattungsvere in Gottschee.) seine Durchlaucht der regierende Fürst von und zu Liechtenstein hat für die innere Ausstattung der Jubiläumskirche in Gottschee den Betrag von 800 K gespendet; für den nämlichen Zweck spendete Herr Hofrat Dr. Josef Ritter von Regnard 600 K, ferner Freiherr von Leitenberger 10 K, Herr Franz Xaver Souvan, Kaufmann in Laibach, 30 K, Herr F. M. st o klasa in Graz 10 K. — (Sammlung.) Wie wir mit Freuden vernehmen, werden von beit heimischen Gottscheern in Brooklyn und New-Aork Sammlungen veranstaltet für eine neue Monstranze der Stadtpfarrkirche in Gottschee. Die Namen der Spender werden seinerzeit im Gottscheer Boten veröffentlicht werden. — (Missionser Neuerung.) Vom 15. bis einschließlich 23. Mai findet in unserer Stadtpfarrkirche eine Mission unter der Leitung der hochwürdigen Herren PP. Redemptoristen: Franz Weimann, Alois Frachessen und Josef Hartmann statt. Die gediegenen, in jeder Beziehung ausgezeichneten Predigten finden großen Anklang und werden von der Bevölkerung, welche gegenwärtig durch Feldarbeiten nicht in Anspruch genommen ist, fleißig besucht. Unser Landsmann, der hochwürdige Franziskaner-Ordens-priester Herr P. Odorich Kreiner, ist einer Einladung zur Hilfeleistung im Beichtstühle bereitwilligst gefolgt. Die Prozession mit dem Allerheiligsten und die Schlußpredigt mit dem päpstlichen Segen findet am Pfingstmontag nachmittags um 4 Uhr statt. Um endlich auch unseren lieben Dahingeschiedenen ein pietätvolles und wirksames Andenken zu weihen, folgt Dienstag am 24. d. M. um 6 Uhr früh eine Armseelen-Andacht mit heiliger Messe, Prozession auf den Friedhof und Libera. Möge diese Erneuerung der vorjährigen Mission die reichlichsten Früchte bringen! — (Herr Dr. Josef Lukan), Distriktsarzt zu Kalsching in Böhmen, war in der vorvergangenen Woche in Gottschee und weilte mehrere Tage am Krankenlager' seiner Frau, welche im verflossenen Winter mit ihrem Kinde zur Herstellung ihrer Gesundheit in die Heimat zu ihren Eltern, einer sehr geachteten Bürgerfamilie unserer Stadt, gekommen war. Das Kind wurde den Eltern vor mehreren Wochen durch den Tod entrissen, wir hoffen, daß wenigstens die Gattin dem besorgten Gatten erhalten bleibt. - — (Sterbefall.) Am 11. Mai starb in Laibach Frau Amalie Regnard, geb. Colerus von Geldern, Staätsbeamtenswitwe, nach schwerem Leiden in ihrem 72. Lebensjahre. Die Verstorbene war eine Schwägerin des Herrn Hofrates Dr. Josef Ritter von Regnard in Triest. R. I. P. — (Märkte in Krain vom 20. Mai bis 4. Juni): Am 22. Mai in St. Lambert; am 24. Mai in Radmannsdorf, Altlack bei Bischoflack, Möttling und Rodockendorf; am 25. Mai in Malgern, St. Gotthard, Mannsburg und Scharfenberg; am 26. Mai in Seno-fetsch, Zirknitz, Hinach und Jgg; am 30. Mai in Oberlaibach und St. Bartelmä; am 31. Mai in Watsch und Tschernembl; am 2. Juni in Schwerz und Möttling. — (Das Wetter im Jahre 1904.) Nach Otto Falbs, dem Sohne Rudolf Falbs, „Wetterkalender" wird das erste Drittel des Monates Juli trüb und regnerisch sein, das zweite Drittel trocken und heiter, das letzte Drittel trüb und mehr kühl. Der August ist mit Ausnahme der in der Mitte liegenden Tagesgruppe kühl und regnerisch. Der 9. September ist ein durch eine Sonnenfinsternis verstärkter kritischer Tag erster Ordnung, der zweitstärkste des Jahres. Auch der Oktober und der November sollen trübe Witterung aufweisen. Der Dezember wird ebenfalls trübe, aber milde sein. Also im allgemeinen ein recht „trübes" Jahr! Lienfel'd. (Ein Opfer des Alkohvlismus.) Der Auszügler Georg Stimac aus Lienfeld Nr. 5, 63 Jahre alt, gebürtig aus Labar in Kroatien, wurde im Friedrichsteiner Walde auf einem Baume hängend tot aufgefunden. Er war schon seit 26. April abgängig. Am 3. Mai fand ihn sein eigener Sohn. Nach dem ärztlichen Atteste hat sich Stimac in einem Anfalle von alkoholischem Delirium erhängt. Wie man hört, sollen auch häusliche Zwistigkeiten dazu beigetragen haben. chralenlekd. (Feiertagsentheiligung.) Großes Ärgernis und gerechten Unwillen erregten, wie uns mitgeteilt wird, jene Personen, welche am Nachmittage des Himmelfahrtsfestes an der Straße zwischen Gottschee und Grasenfeld mit dem Vermessen der Felder und dem Setzen der Grenzsteine beschäftigt waren. Wir beschränken uns heute auf diese kurze Notiz, indem wir höflichst ersuchen, derlei Feiertagsschändungen künftighin zu unterlassen, damit wir nicht gezwungen sein werden, im Wiederholungsfälle deutlicher zu sprechen und mit Hintansetzung jeglicher Rücksicht jene Personen öffentlich zu brandmarken, welche sich nicht scheuen, die religiösen Gefühle des katholischen Volkes so rücksichtslos zu beleidigen. Witterdorf. (Vereinsversammlung.) _ Der _ „Zweigverein für Bienenzucht in Gottschee und Umgebung" hielt seine diesjährige Hauptversammlung am 8. d. M. im hiesigen Schulgebäude ab. Aus den vorgetragenen Berichten ist ersichtlich, daß die Mitgliederzahl unverändert geblieben ist, während das Vereinsvermögen durch eine von Seite der „Südmark" zugedachte Spende von 100 K sich gehoben und auch die Vereinsbücherei nennenswerten Zuwachs erhalten hat. Eine Kunstwabenpresse schenkte der Zentralverein. Im darauf folgenden recht spannenden und lehrreichen Vortrage des Obmannes „über den Bienenstand" wurde das Angenehme und Nützliche der Bienenzucht besprochen und der Überzeugung Ausdruck gegeben, daß eine allgemeinere Pflege dieses Zweiges der Landwirtschaft auch in unserem Ländchen leicht möglich wäre und so einträglich sein könnte, daß hiedurch manch notwendige Auslage im Hause gedeckt würde. Herr Matthias Krauland von Obrer», ein alter Imker, meldete sich hierauf zu Worte und lauter Beifall lohnte ihm, als er seine mit großem Eifer vorgetragenen Ausführungen schloß; er wünschte größeres Interesse^ von Seite der Lehrerschaft und eingehendere Unterweisung der Schuljugend hinsichtlich der Bienenzucht. Schließlich wurde die Anschaffung mehrerer Bienenhauben, eines Dampfwachsschmelzers beschlossen und die Neuwahl des Vereinsvorstandes vorgenommen. Gewählt wurden die Herren: Georg Erker, Oberlehrer, als Obmann; Wilhelm Vordren, Herzog!. Revierförster, als Obmann-Stellvertreter; Jakob Ponse, Gastwirt, als Schriftführer; Johann Verderber, Besitzer in Rain, als Kassier; Josef Windisch, Oberlehrer in Lienfeld, Johann Jaklitsch, Gastwirt in Mooswald, Josef Tomitsch, Hausbesitzer in Gottschee, Matthias Krauland, Besitzer in Obrem, als Ausschußmitglieder. Hvermösel. (Verschiedenes.) Die Auswanderung nach Amerika ist wie eine ansteckende Krankheit; am 2. und 3. Mai sind von hier wieder sieben Personen, darunter ein Mädchen mit 14 Jahren, ab gereist. — Der Schneefall vom 4. auf den 5. Mai hat durch Abdrücken von Ästen sowohl im Walde als auch in den Obstgärten einen nicht geringen Schaden verursacht. Da die Kälte unbedeutend war und 'die Obstbäume in so schöner und reicher Blüte stehen, wie sonst sehr selten, so können wir heuer auf eine gute Obsternte rechnen. — Am Floriani-Markte in Gottschee ereignete sich folgender verwickelter Fall: M. L. aus Verdreng kaufte ein Paar Ochsen nach seiner Meinung um 140 fl., ohne beim Handeln die Anzahl der Hunderter genau anzugeben, und verkaufte dieselben, ohne sie ausgezahlt zu haben, kurz darauf um 155 fl., sich freuend, einen Profit uoit 15 fl. gemacht zu haben. Beim Auszahlen der Ochsen aber wurde ihm diese Freude in krasser Weise vergällt; er sollte den wahren Kaufpreis vvn 240 fl. erlegen und auf diese Weise 85 fl. Verlust haben. Glücklicherweise war der Käufer der Ochsen noch zu finden, welcher ihm dieselben gegen eine Entschädigung von 5 fl. zurückgab. Änch der Verkäufer war barmherzig und großmütig und nahm feine Ochsen gegen ein Taschengeld von 1 fl. zurück. M. L. kann also noch von Glück reden, daß er aus seiner wirklich fatalen Lage nur mit einem Verluste von 6 fl. herausgekommen ist. Ein anderesmal wird er beim Kaufe auf die Bestimmung der Hunderter nicht mehr vergessen und sich nach dem Sprichworte halten: „Klare Verträge, gute Freunde". — Im Frühjahrstermine, Anfang Mai, unterzog sich die an der hiesigen Volksschule snpplierende Lehrerin Fräulein Anna Pfeifer, eine gebürtige Laibacheriu, an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach der Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volksschulen in deutscher und sloveuischer Sprache und auch in der Religion mit günstigem Erfolge. Göttenih. (Jagdglück.) Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, der am '4. d. M. in Begleitung der Herren Baron Gudenus und Baron Ehrenfels auf dem hiesigen Jagdreviere eingetroffen ist, war von großem Jagdglücke begünstigt, denn es wurden fünf Auerhähne erlegt. — (Ein Maibaum.) Ein 28 m hoher Maibaum schaut seit Beginn dieses Monates stolz und majestätisch über die Ortschaft Göttenitz; leider ist seit einigen Jahren der Preis des Schwarzholzes so stark zurückgegangen, daß die hiesigen Besitzer aus ihren Waldungen keinen annehmbaren Erlös erzielen können. Fschermoschnii;. (Todesfall.) Wieder hat der unerbittliche Tod eine Lücke in die Reihen der Seelsorger unseres Ländchens gerissen. Der hochwürdige Herr Alois Kreiner, der hiesige, allgemein geachtete Pfarrer, ist am 9. d. M. abends nach längerem Siechtum gestorben. Der Verblichene war geboren am 27. Juli 1862 zu Kostern in der Pfarre Mitterdorf. Nach Empfang der Priesterweihe am 10. Juli 1887 war er angestellt als Kaplan zuerst in Čatež an der Save, dann in gleicher Eigenschaft in Kolovrat und in Heil. Kreuz bei Littai, später als Psarrverweser in Ebental und endlich als Pfarrer in Tschermoschnitz. Der Verstorbene war seines gelassenen Wesens und seines ruhigen Charakters wegen bei allen, mit denen er verkehrte, beliebt und harrte trotz des langwierigen, hartnäckigen Leidens, das ihn in seiner Berufstätigkeit oft merklich hinderte, auf feinem Dienstposten ans bis au das Ende. Fünfzehn Priester mit dem hochwürdigen Herrn Pröpsten Dr. Sebastian Elbert ans Rudolfswert gaben dem Verstorbenen das letzte Geleite. Auch acht Lehrer nahmen am Begräbnisse teil, das unter großem Andrange des Volkes am 11. d. M. stattfand. — (Banvergebung.) Bei der am 7. d. M. stattgefundenen Lizitation ist der Bau der neuen Volksschule an Herrn I. Matzelle aus Zagratz mit 1% unter dem Präliminare vergeben worden. Zugleich wurde zum Obmanne des Banausschusses Herr Matthias Samide aus Tschermoschnitz gewählt, Masern. (Kirchliche Feier.) Eine erhebende Feier fand Sonntag, den 15. d. M., in unserer Pfarre statt. Eine Marten-ftatue, ausgeführt von der bekannten Firma I. Stnflesfer zu Grödeu in Tirol wurde durch den hochwürdigen Psarrdechant von Reifnitz feierlich eingeweiht. Zur Feier waren auch viele Leute ans den umliegenden Pfarreien und Ortschaften, wie aus Göttenitz, Rieg, Oberloschin, und auch einige Priester erschienen. Einen eigenen Reiz gab dem Feste die vormittägige Feier der ersten Kommunion der Schuljugend. Nachmittag um 3 Uhr, nach der Einweihung, fand unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung, begünstigt vom herrlichen Wetter, die Prozession durch die Ortschaft statt. Den Bemühungen unseres hochwürdigen Herrn Pfarrers ist diese Feier, die ganz im Sinne des heurigen marianischen Jubeljahres ausge- fallen ist, zu verdanken. Zoöetsöerg. (Be sitz Wechsel.) Frau Barbara Lasch an Edle von Moorland, geborene Freiin von Rechbach, hat die Herrschaft Zobelsberg an der Unterkrainer Bahn, Strecke Großlnpp- Gottschee, käuflich erworben. Der Name dieser Herrschaft, meint der krainifche Chronist Valvasor, kann von den Zobeln, einer edlen Mardergattung, herrühren. „Denn obgleich Kram dieses kostbaren Tieres ermangelt, gibt es doch auf diesem Berge viele schöne und edle Marder, die fast den Zobeln gleichkommen; daher denn dieses Schloß Zobelsberg benamset worden." Das alte, von einem Grafen vvn Ortenbnrg erbaute Schloß Zobelsberg, ehedem ein schönes, großes und starkes Gebäude, lag auf der Bergeshöhe, war aber schon zu Valvasors Zeiten völlig verödet. Das neue Schloß liegt an der Berglehne, knapp an der gleichnamigen Bahnstation. Gkmntz. (Los von Rom!) Der altkatholische Vikar Hoßner wollte am 2. Mai in unserer Stadt einen Vortrag gegen Rom loslassen, zu welchem Zwecke eine Versammlung einbentfen worden war. Neben Altkatholiken und Protestanten fanden sich aber auch deutsche Katholiken und Katholikinnen ein. Kaum daß der Vikar zu sprechen angefangen hatte, so ries man ihm von dieser Seite zu: „Hören Sie auf! Wir brauchen keine Abfallshetze. Wir wollen in Frieden leben und lassen ihn durch niemanden stören!" Der Entrüstungs-sturm wurde endlich so groß, daß der Regierungsvertreter die Versammlung auflöste. . : Nachricht aus Amerika. Alls San Arancisco wird uns geschrieben: Es freut mich unendlich, durch den Gottscheer Boten und seine Wandermappe von meiner alten Heimat zu hören. Wir Gottscheer ziehen in der Welt herum, aber wir bleiben stets treue Katholiken. Ihr Artikel Katholizismus und Deutschtum in der Nummer vom 4. April hat den Nagel ans den Kopf getroffen. Auch hier in Amerika sind es hauptsächlich die deutschen Katholiken mit ihren deutschen Psarrschnlen, mit ihren deutschen Seelsorgern, welche die deutsche Sprache hegen und pflegen, während die Heranwachsende Jugend Andersgläubiger die öffentlichen Schulen besucht und sich amerikanisiert, Ihre Zeitung und deren Tendenz gefällt mir sehr gut und sollte jeder Gottscheer dieselbe abonnieren. Zum Schlüsse wünsche ich Ihnen und Ihrer Zeitung den größten Erfolg und versichere Sie, daß Ihr geschätztes Blatt mir stets ein gern gesehener Bote von der fernen, aber lieben Heimat feilt wird. , Allerlei. So wird gelogen. Katholikenfeindliche Blätter meldeten vor kurzem, daß die Strafkammer der „strengkatholischen" Stadt Kleve, so peinlich dies den katholischen Richtern auch gewesen sein mag, den Pastor Roffhack ans Hochemmerich wegen schwerer Sittlichkeitsverbrechen zu drei Jahren Zuchthaus und Ehrverlust aus die gleiche Dauer verurteilen mußte. Eines dieser Blätter brachte diese Nachricht mit der bissigen Bemerkung: „Dieser Gesalbte des Herrn ist aber nur einer der vielen katholischen Geistlichen, die in derselben Weise zu Falle kommen." Durch diese Bemerkung sollte in den Lesern der Verdacht erregt werden, daß es sich in diesem Falle um einen katholischen Priester handle; denn Pastoren werden in manchen Gegenden Deutschlands auch die katholischen Geistlichen genannt. Mehrere katholische Blätter, darunter „Leo" und „Der Postbote" in Paderborn, gingen der Sache ans den Grund und fanden und stellten fest, daß der verurteilte Pastor Roffhack kein katholischer Geistlicher, sondern ein protestantischer Prediger ist. Kin zu Hlom! Ans Ofen-Pest kommt die Nachricht: Baron Bela Podmaniczky ist mit seinen beiden Söhnen vom protestantischen Glauben zur katholischen Kirche übergetreten. Dieser Übertritt erregt umsomehr Aussehen, als das freiherrliche Geschlecht der Podmaniczky immer zu den Vorkämpfern des Protestantismus in Ungarn zählte. Vor längerer Zeit ist bereits ein jüngerer Bruder des Konvertiten, Baron Andreas Podmaniczky, zur katholischen Kirche übergetreten. Währende Kindeskieöe. Im Jahre 4898 fand in München eine großartige Mission statt. In allen Kirchen wurde zu gleicher Zeit gepredigt. Weil jede Mission mit einer guten Beichte schließt, so drängten sich Tausende zu den Beichtstühlen. An einem Tage war ausschließlich Männerbeicht. Gleichwohl stand an einem Beichtstühle mitten unter den Männern ein vierzehnjähriges Mädchen. Man wollte das Kind entserneu, aber , es ließ sich-um leinen Preis vertreiben. Als es in den Beichtstuhl trat, wurde ihm vom Beichtvater abermals bedeutet, daß heute nur Männer beichten. Das Mädchen aber erwiderte treuherzig: „Ja, das weiß ich wohl. Ich habe auch schon mit den Kindern gebeichtet, heute aber beichte ich sür meinen Vater, der durchaus nicht gehen will." Auf das hin wurde das Mädchen zur Beichte zugelassen und es empfing des anderen Tages mit den Männern die heilige Kommunion. Bald darauf kniete auch der Vater, der davon erfuhr, gerührt durch die Liebe und Frömmigkeit seines Kindes, an derselben Kommunionbank. Unglaublich, aver doch wahr. Einer der tollsten Kulturkampf-streiche der französischen Regierung besteht offenbar darin, daß sie jetzt die aus den Krankenhäusern vertriebenen Barmherzigen Schwestern durch Sträflinge ersetzt. Der Kolonialminister Doumerque hat nämlich den Gouverneur von Guayana, einer französischen Strafkolonie, angewiesen, statt der Klosterfrauen Sträflinge „von guter Aufführung" als Krankenpfleger in den Hospitälern zu verwenden. Schade, daß die französischen Minister selbst sich gelegentlich nicht durch Sträflinge pflegen lassen, sie würden dann wohl anderer Ansicht werden. Das Tranentuch. In einem Seitental,e der Etsch in Welschtirol herrscht ein schöner Brauch. Dort wird der Braut, bevor sie die Schwelle des elterlichen Hauses überschreitet, um zur Trauung zu gehen, von der Mutter ein Taschentuch aus neuer Leinwand übergeben. Dieses Tuch hält sie während des feierlichen Aktes in der Hand, um die bräutlichen Tränen damit zu trocknen. Nach der Hochzeit legt die junge Frau das „ungewaschene Tränentuch" obenauf in ihren Leinenschrank, um es nie wieder zu benutzen. Mag sich der Schrank auch noch so oft leeren und wieder füllen, es bleibt da auf seinem Platze. Kinder wachsen heran und heiraten. Sind es Töchter, so erhalten auch sie von der Mutter neue Taschentücher in den neuen Hausstand mit, aber jenes Tuch behält die alte StelleI Hat es doch seine Aufgabe nur erst zur Hälfte erfüllt. Die einst so jugendfrische Braut wird alt; sie überlebt vielleicht den Gatten und ihre Kinder; alle sterben vor ihr dahin. Endlich schließen sich auch ihre müden Augen. Dann deckt dasselbe „Tränentuch", das einstens die Zähren des glücklichen Mädchens am Hochzeitstage getrocknet hat, die bleichen Lippen und erloschenen Augen der Greisin und begleitet sie ins Grab._________________________________ Amtsblatt. Trauungen. Pfarre Evental; Am 18. April: Matthias Eppich von Malgern Nr. 54 mit Josefa Eppich von Setsch Nr. 4. — Pfarre Mitterdorf: Am 11. April Johann Pie) che von Kerndorf Nr. 30 mit Maria Schleimer von Lienfeld Str. 18; am 9. Mai Alois Jak titsch von Klmdorf Nr 20 mit Maria Petsche von Mitterdorf Nr. 10; am 16. Mar Alois Pet)'che von Mitterdorf Nr. 10 mit Maria Fitz von Koflern Nr. 46; am 18. Mai Karl Kresse non Oberloschin Nr. 9 mit Maria Samide von Malgern Nr. 34. _______. __________________________________ _____ Anzeigen. Öffentlicher Dank. Für die freiwillige Feuerwehr in Reintal haben die folgenden Herren aus Chicago Beiträge gespendet: Karl Schemitsch 2 D, Franz Knöspler 1 v. Johann Michitsch 1 D, Adolf Per,'ehe 1 D, Alois Rabuse 1 v, Johann Hönigmann 1 D, Matthias Schleimer 50 c, Josef Kropf 50 c und Fräulein Lina Schemitsch 1 D. Allen diesen, insbesondere dem Herrn Johann Schemitsch, der sich der Mühe des Sammelns unterzogen hatte, und auch den namentlich nicht angeführten Spendern aus Brooklyn sei hiemit der wärmste und innigste Dank ausgesprochen. Freiwillige Feuerwehr in Kleintat: Danksagung. Aus Amerika sind für den neuen Hauptaltar in der Filialkirche in Lienfeld folgende Spenden eingesendet worden: Josef P erz 2 D, Matthias TIeherne 1 D, Elisabeth Bauer 2 D, Theresia Wittreich 2 D, Josef-König 1 D, Adolf Ostermanu 1 D, Alois König 1 D, Gertrud Klun 1 D, Franz Schleimer 25 c, Josef König 50 c, Franz Lukan 1 D,! M. Jakmann 50 c, Hermann Matzele 25 c, August Benchiarutti 50 c, Anna Hutter 25 c, Anton Turk 1 D, Josef Hutter 1 D, Franz Witt reich 25 c, Josef Swetitsch sen. 50 c, Josef Jaklitsch 1 D, Matthias. Klun 1 D, Alois Preiditsch 2 D, Franz Köstner jun. 50 c, Josefa Stampfl 1 D, Franz Köstner sen. 1 D, Georg Knöspler 25 c, Theresia Hönigmann 25 c, Johann Höfferle 25 c, Maria Erker 1 D, Josef Grill 25 c, Josef Loschin 1 D, Margaretha Tscherne 25 c, Johansi Schleimer 50 c, Josefa Stalzer 25 c, Johann Tomitsch 25 c, Johann Beljan 25 c, Johanna Pfeifer 25 c, Josefa König 25 c, Alois König 50 c, Pauline Tscherne 1 D, Johann Putre 1 D, Magdalena P utre 1 D, Michael Muchitfch 50 c, Pauline Stalzer 25 c, Leni Hutter 50 c, Maria Leser 50 c, Maria König 50 c, Margarethe Kikel 25 c, Josefa Kikel 25 c, Josefa Fink 25 c, Josef Jonke 2 D, Maria Bauer 1 D; zusammen 38 D. Allen diesen hochherzigen Spendern ein herzliches: „Vergelt's Gott". 25 Kirchenvorlteljung der Filialkirche in Lievfeld. m 'SSSj LM MT In Witterdorf bei Gottschee ist ein pir Wohnhaus @6», in gutem Bauzustande, samt Wirtschaftsgebäuden, mit ungefähr iM 27 Joch gut kultivierten Ackern, Wiesen und Waldungen, einem W besonders schön gelegenen Obstgarten (mit Brunnen), der sich Ms Dst bis zur Bahnstation erstreckt, preiswert zu verkaufen. Die W Realität befindet sich nahe der Kirche und Schule, weshalb sie zu jedem Geschäftsbetriebe sehr geeignet ist. Wird auch mit weniger Grundstücken verkauft. Die Hälfte des Kaufpreises kann auf der Realität gegen 4st'2%ige Verzinsung liegen bleiben. — Näheres beim Eigentümer Johann Schober in chrt Wr. 15. is (3—2) s Mi WS M! WS M- WS Mt WS E Ml XöSi Mt ilSSs M- m Josef Lackner Obmann - Stellvertreter. W. Schramm Musik- instrumentenmacher in Cilli (Steiermark). Billigste und beste Bezugsquelle für alle Musik-Instrumente. Schulviolinen . ... 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