»_________________,..,«>u«^>m««!^,________" ' ^ ^^ Mittwoch am »R April _______ »83K. Z^s^'NwÜ ist !mch^m7vrNrischcn Gcsctzc «mn «/November l«50 für Inseratw.:sstä-Upe!" 'wch l0 fr. für cinc jcdcsmalige Einschaltung h.nzu zu rechnen. ^Ve. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom ll. v. M. dem Erzprie-ster und Pfarrer von Sesto, Frauz Milanesi uud dem Pfarrer von Novazza, Ioh. Fornoni, Ehren-kanonikatc an dem Kollcgiatkapitcl lli ^tn. Lnrdai-^ in Mantua allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom 24. Febrnar l. I. den Professor der italienischen Sprache und Literatur an der Gratzer Universität, Paolo Pcrcz, über sein Ansuchen von dieser Stelle allcrgnädigst zu entheben geruht. Am 7. April 1866 wird in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien das XVII. Stück des Neichs- Gcsctz-Vlattcs ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 68. Die Verorommg der Ministerien des Acußc-reu und der Justiz und des Armce-Obcr-Kommando uom 31. März 1888. mit welcher die Vollzugs-Vorschriften zu der kaiserlichen Verordnung uom 29. Jänner 4866, Nr. 23 dcs R.-G.Vl., betreffend die Ausübung dcr Zivilgcrichtsbarkeit der k. k. Konsulate über die österreichischen Unterthanen uud Schutzgenossen im osmanischen Reiche, kundgemacht werden. Wien, am 6. April 1866. Vom k. k. Rcdaktionsburcau dcs NcichsgesctMattes. Nichtamtlicher Theil. Die Situation. Die „Ocstcrr. Ztg." schreibt unterm 6. d. M., wie folgt: Durch die ycute Abend erfolgte Ankuuft dcs Hru. Drouyn de l'Hhuys iu Wien rückt uns die Entscheidung dcr Frage, ob Krieg oder Frieden, bedeutend näher. Dcr französische Staatsminister bringt uns nicht allein den persönlichen Gedanken seines Souveräns, nicht allein die volle Zustimmung dcr Krone Englands zu demselben, anch seine eigene Per-sönlichkeit haben wir ein Recht, als einen Faktor bei dcr Lösung der orientalischen Wirren zu betrachten. Die Konferenz wird hoffentlich ihren diplomatischen Charakter sobald nicht verlieren. Sie wird nicht durch imperative Forderungen und kategorische Antworten im Voraus jede Diskussion abschneiden, und den kür» zesten Weg zum Unfrieden dem längeren und mühsa» mercn zur Einigung ohne Weiteres vorziehen. Die Abgesandten werben, nicht ihren Ruhm dareiu sehen, jener barbarischen Diplomatie nachzuahmen, die in den Falten dcr Toga Krieg oder Frieden hielt, und deren ganze Kunst in cincm trotzigen ,',Wähle!" bestand. Die Wissenschaft dcr Diplomatie hat ihre Quelle in der Erkenntniß dcr menschlichen Natur. Dazu bcru> fen, Freundschaften zu schließen und Feindschaften zu verbannen, die Hindernisse der Gesittung ans dem Wege zu räumcu, ihre Siegel auf die Fortschritte dcr Menschheit zu setzen, die Größc dcr Staaten im Glück zu wahren, uud selbst im Unglück ihre Ehre zu sichern, besteht ihre größte Kunst cbcn in dcr Gabe, alle gci-stigrn Mittel zu bcnühcn, durch welche der Mensch im Stande ist, cinc Wirkling anf seinen Ncbcnmcn-schcn auszuübcu. Ihr Gang ist cin sanfter, ihre Formen sind edel, die Selbstachtung ist ihr Lebenscle» ment, die Achtung dcs Gegners ein Gebot dieser Selbstachtung nicht minder als eine Vcrpftichtnng dcr Klugheit. An dcr Spitze der Zivilisation stehend hat sie Argumente, die den Verstand formen, die dem Ge-fühle genügen, und besitzt sie die Mittel dcr Vcrsöh» nung, welche der edelsten Natur, der menschlichen, am meisten zusagend sind. England hat mit Recht den ersten seiner Staatsmänner , dessen Stirne schon in seiner Ingcud dcr Lorber umkränztc, wclchcr noch nicht aufgehört hat. frische Tricbc zn schießen, zum Fricdcuswerke nach Wien gesendet. Frankreich ordnet einen jüngeren Staatsmann zu dem zweiten-Mener Kongreß dieses Jahrhunderts ab, aber gerade Denjenigen Mann, dessen Nnhm aus den Wirren dcr jüngsten Zeit hoch empor gewachsen ist, und dcr in dcr Vescitiguug derselben seine höchste Genugthuuug fiudcu wird. Herrn Drouyn dc l'Hnys gebührt dcr Ruhm. von dcr oricn-talischen Frage nicht überrascht worden zn sein; er war es, dcr in einer berühmt gewordenen Staatsschrift die Schlüssel znm heiligen Grabe, welche Rußland im Vcginne dcs Streites suchte, als diejenigen erkannte, mit denen die Thore von Konstantinopel einst sollten geöffnet werden; er hat den großen Kampf Schritt für Schritt mit dcr Fackel scincs klaren Gcistcs beleuchtet, und über densclbcn das volle Licht geworfen, welches einen so mächtigen Einfinß auf die Bildung dcr öffentlichen Meinnng iu Europa ausübte. Seine Staatsschriftcu trugcu während dieser Krise das Gcprägc cincs wahrhaft diplomatischen Gcistcs; sic waren voll rücksichtsvoller und dcnnoch ungeschmink» ter Wahrheit, scharf, aber uicht verletzend, stolz und dennoch dem Stolze des Gegners uicht zu nahe trc. tcnd, edel in ihrem Inhalt, fchlcrlos in ihrer Form. Wenn, was wir mit Ueberzeugung voraussetzen, die Motivirung dcr Friedensuorschlägc, ihre Begründung lind Formfassung, wesentlich zum Gelingen des Eini-guugswcrkcs beitragen werden, so hat Frankreich seine Friedensliebe dankenswert!) durch Hichcrsenduug dcs Staatsmannes bekundet, dcr für die höchste Aufgabe der Diplomatie ciue so eminente Begabung mit sich bringt. Vom südöstlichen Kriegsschauplätze. Die „Mil. Ztg.« schabt: Noch im Laufe dieser Woche wird die englische Flotte, welcher das französische Geschwader auf dem 6Uße zu folgen hat, von Spithead nach dcr Ostsee unter Segel gehen. Diese Kriegsflotte ist unstreitig ^ furchtbarste, welche je in dic See gestochen ist. ^e pontische Armada, zusammengesetzt aus den eng-llschen, französischen, türkischen mW cgypttschcn Kncgs- uuo Frachtschiffen, dauu die vcrciuigtc eng-ll!ch-französische Kriegsflotte unter dem Kommando des Admirals Charles Napicr im vorigen Jahre, wa> rcn allerdings auch sehr zahlreich. So viel wir aber dcr neuesten Post aus den wcsimächtlichcn Häfen cnt-nchmcu, wcrdcn dic, Flotten im Pontus und in der Ostsee, was Ausrüstung, Bemannung, Größc unv Zahl dcr Kriegsschiffe betrifft, alles früher Dagewe-scue und in dcr Geschichte Verzeichnete dieser Art übertreffen. Iu dcu russischen Ost. uud Pontuö.Scchäfcn wcr> den, wic Bcrichtc von verschiedenen ScKcn bestätigen, dic großartigsten Maßregeln getroffen, um diese Plätze iu guten Vcrtheidigungsstand zu setzen. Hicraus ist zu entnehmen, daß der Angriff uud dic Vertheidigung sich wechselseitig iu ihrcn Anlagen und Fortschritten bedingen, also sich gegenseitig auch aufeinander beziehen. — Dic russischen Admirale füh» lcn sich zu schwach, dcn Flotten der Alliirten in of» fcucr See dic Stirn zu bieten. Sie bergen ihre Schiffe in den Häfcu hinter die Grauitmauern der festen Plätze uud auch in diesem Hort halten sie sich nicht für gesichert; sie versenken ihre schönen gcfähr« dcten Nicscuschiffe in deu Grund des Meeres, um die Kraft dcr Vertheidigung dcs Hafens zu verstär-ken. Auf diese Weise haben dic Russen die Hälfte ihrer tschcrnomorischcn und deu fünften Theil ihrer Ostseeflotte bereits eingebüßt; ein Resultat, welches, nicht in Folge einer Seeschlacht oder eines Sccstur« mes, sondern nur deßhalb durch die Russen selbst herbeigeführt wurde, um dcn anderen Rest der Flotte, uubeschadet der Waffenehre, zu retten. Ueber die Affaire vom 22. auf den 23. März von Malakoff bei Sebastopol, wo die Russen einen großen Allsfall machten, um die Annähcnmgsarbeiten der Alliirten am Fuße dcs Sapunbcrges zu zerstören, lauten die russisch - französischcu Depeschen cin-auder widcrsprechcud. Dcr General Osten-Sackcu berichtet, dcr Ausfall wäre vollkommen gcluugru. Dic Vrustwehre dcr Franzosen sei zerstört, dic Gc-schützbattcrie unbrauchbar geworden. Dcr General Eanrobcrt bchauptct, die Russen wären uach cincm Verluste von 2000 Mann zurückgeschlagen worden. Die Wahrheit liegt in dcr Mittc. Die Franzosen gehen gcgcn Malakoff methodisch vor; von dcr Spitze dcr Sapuugora, dic jctzt allerdings von dcr Flotte bestrichcu wcrdcn kann, droht dcr russischen Position bei Malakoff und der Flotte selbst freilich Gefahr, wcnn dic Alliirtcn auf dieser Anhöhe Ncdouten rr-richten sollten. Dcr Kampf um diese Gora dürfte daher noch einige Zeit blutig fortdauern, bis cin Resultat erzielt sein wird." Aus Sebastopol schreibt man dem eben genannten Blatte vom 48. v. M. i «Durch einen Tagesbefehl dcs Generals Osten-Sacken wurde allen Personen weiblichen Geschlechtes die Entfernung aus Scbastopol anbefohlen. Se. k. Hoheit dcr Großfürst Michael ließ in Berücksichtigung dessen, daß viele derselben, allcr Mittel entblößt, ei« ner traurigen Zukunft entgegensehen, jeder unbemittelten Familicnmuttcr 100 St. R., an ledige Personen zwischen 20 bis 80 jc nach dem Stande und den Umständen, aus eigenen Mitteln verabreichen. In unsercm Lager herrschte die einhellige Mei< nuug. daß mit dcr Ankunft des Fürsten Gortschakoff zur Offensive übergegangen werden dürfte. Inzwi« schen ward unverdrossen an dcr Vermehrung der Vcr« theidigungswerke an der Sapuugora (Aschenberg, so genannt seiner Schroffheit wegen, welche die Vestei. gung nur mit großer Mühe möglich macht) gearbeitet. Die zwci ueuen Batterien ' erhielten den Namen die Selcgiwkische und Volhynische von den Regimentern, denen dic Vertheidigung derselben überlassen wurdr. Gegenwärtig wird von dcr Qnaranwinescite au der Kilen-Volka, sowie unfern der Kamicsch-Bolka (Rohr-thal) an zwci neuen Batterien gearbeitet. Zugleich wurden auch dic Koutrermnenarbcitcn ununterbrochen fortgesetzt. Tief u»d schmerzlich war die Mmb.-, welche den 35« Vertheidigern der Stadt durch die. Traucrkundc von dem Ableben des Kaisers Nikolaus geschlagen wurde. Vei der am 13. März stattgcfnndencn Eidesablegnng der Treue für dcu Nachfolger wurde auch der Schwur erneuert, bis auf den letzten Mann einstehen zu wollen. Oesterreich. Wien, 7. April. Die „Donau" berichtet: Der französische Minister des Aeußcru wurde bereits heute von Sr. Exzellenz Grafen Vuol Sr. Majestät dem Kaiser vorgestellt. Die Audienz dauerte über eine Stunde. Herr Drouyn dc Lhnys wird morgen zur kaiserlichen Tafel gezogen. Der hohe Gast widmete sich bereits mit aller ihm eigenthümlichen Energie den Obliegenheiten der Konferenzen. Sämmtliche hier anwesenden Glieder der Konferenzen, mit Ausnahme der russischen, hatten mit demselben stun-dcnlangc vertrauliche Unterredungen. Drouyn dc Lhuys wendet alle Aufmerksamkeit den bis nun erzielten Protokollen der Konferenzen zu, und Baron Vour-qucney unterstützt den Minister, wie sich erwarten läßt, auf das Eifrigste hierin. Drouyn de Lhuys ist auch Ucbcrbringcr eines Memorandums über die oricn-talische Frage, das von dem französischen Kaiser redi-girt wurde und der Konferenz vorgelegt werden soll. Noch in der gestrigen Nacht, als in später Stnnde die hohen Gäste dem französischen Minister des Acußcru aufgewartet hatten, wurde ein umsas-sender telegraphischer Bericht über die Ankunft und den Empfang des Ministers an Kaiser Napoleon befördert. Heute langte die Erwicdernng des Kaisers an. Napoleon wünscht im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt den Bemühungen seines Ministers des Aeußcrn den entsprechendsten Erfolg, und drängt zu einer baldigen Entscheidung der verhandelten Frage. Von der Krim sind heute Nachrichten bis zum 30. v. M. eingelaufen. Die Franzosen haben in ihren Velagcrungsarbeiten bedeutende Fortschritte gemacht und an der Tschernaja kam es den 29. v. M. zu einem lebhaften Kavallerie-Angriffe, der die Russen um 200 Pferde und 400 Mann brachte. Der Mala-koffthurm ist bedeutend beschädiget. Wien, 7. April. In Folge allerhöchster Ermächtigung hat das Justizministerium nähere für dic Kronländcr Ungarn, Kroatien, Slavonien, die serbische Woiwodschaft und das Tcmeschcr Vanat giltige Bestimmungen in Betreff der den Advokatcnausschüsseu eingeräumten Disziplinargewalt über dic Advokaturs-kandidatcu erlassen. Die Advokatcncmsschüssc sind bc> rcchtigt, die Aufsicht über das moralische und poUti-sche Betragen, so wie über die praktische Ausbildung der in ihrem Bezirke befindlichen Advokaturskandida-tcn zn führen; Individuen, welche dic vorgeschriebenen Kenntnisse nicht besitzen, zur Ausschließung von der Praris namhaft zu machen, bei anstößigem Benehmen vernachlässigter Prans Ermahnnngcn, Warnungen und Verweise zu ertheilen. Gegen diese Verfügnngcn steht dem Kandidatcn der Nekurs an das Oberlandcsgc-richt zu. — Herr Professor Otto Iahn hat eine neue Biographie Mozarts aus 3000 Briefen zusammengestellt, dic demnächst zum Drucke kommt. Wien, 6. April. Die erste Besprechung, welche der französische Minister Herr Drouyn de Lhuys mit Sr. Erzellcnz dem Herrn Minister des Aeußern, Grafen v. Vuol, im Laufe des heutigen Vormittags hatte, danertc nicht weniger als volle drei Stunden. Nachmittags fuhr Hcrr Drouyn dc Lhuys zu dem königlich englischen Gesandten Lord Wcstmorcland, wo er auch längere Zeit verweilte. Pcrsonm, welche mit Herrn Drouyn de Lhuys in Berührung kamen, schildern denselben als cinc besonders einnehmende Persönlichkeit. Er ist groß und schlank gewachsen, das braune Haar nur wenig mit grau vermischt. Das Aussehen läßt keine Kränklichkeit vermuthen. Der erste Zusammentritt dcr Koufercnz-Mitglicdcr im Beisein des Hcrrn Drouyn dc Lhuys dürfte am Montag oder Dinstag stattfinden. — Da in Folge dcr Einführung des ncncn Vcrggesctzcs dic Eüchcbnng dcr Gefalle dcs Bcrgrc. gals, nämlich der Frohne und dcr Masscngebührcn, ausschließlich dcu Verghauptmannschaftskasscn zugewie« i sen worden ist, so werden dic Frohnkassen in L a i< . bach, Salzburg und Neusohl aufgehoben. 1 — Mit Erlaß dcs hohen Unterrichtsministc» > riums wurde dem evangelischen Privatgymnasium A. . C. zu Oedcnburg das Ocffcntlichkcitsrccht und damit anch das Necht, staatsgiltige Zeugnisse auszustellen, ertheilt. — Die Zöglinge dcs Mailänder Vlindeninsti« tutcs haben ihren Unglücksgefährten in Paris einen ' prachtvollen Tcppich zum Geschenk gemacht, der als . ein wahres Kunstwerk gerühmt wird. Dcr Tcppich : wird zuvörderst in dcr Pariser Ausstellung figurircn. ' Ofe n. Nach dreitägiger Ausstellung dcr Lci- ! chc weiland Ihrer kaiserlichen Hoheit dcr dnrchlauch. l tigstcn Frau Erzherzogin Maria Dorothea hat am 4. d. M. Nachmittags 1 Uhr dic feierliche Einseg-' nung nach dcm Nitus dcr evangelischen Konfession - nnd unmittelbar darauf, unter dem Geläute aller ! Glocken beider Stätte, dic feierliche Beisetzung in dic Gruft des k. k. Schlosses in Ofen stattgefunden. " Wien, 6. April. Die Ministerien dcs In> ncrn und für Handel, Gewerbe und öffentliche Bau-tcn sind in Bctrcff dcr Herstellung und Erhaltnng dcr, die Ortschaften durchziehenden Strcckcn von Aerarial-straßcn, das hcißt, von, in staatsartige Pflege übernommenen und aus Staatsmitteln dotirten Straßen, übereingekommen, den mit dcr Allerhöchsten Entschließung vom 2. Juli 1833 sanktionirten Grundsaß, daß nämlich den Gemeinden, durch dcrcn Ortschaftcn Aera« rialstraßcn ziehen, keine neue. ihnen nicht zuständige Last znm Vortheile des Straßenfondes aufgebürdet, dagegcn aber auch dcm Straßenfonde keine, ihm nicht vermöge seiner Bestimmung zukommende Auslage zugewiesen werden soll, auch auf Ungarn, Siebenbürgen, die serbische Woiwodschaft, mit dcm Tcmescr Vanatc und Kroatien, mit Slavonien in Amucndnng zu bringen nnd demnach für dicse Kronländcr Vcstim-mnngcn zn erlassen, deren wesentliche hicmit folgen: Dic Kosten der Herstellung und Erhaltung solcher Durchfahrtsstrccken hat dcr Straßenfond in dem Betrage zu leistcu, welcher für die Herstellung oder Erhaltung der, dicht an dic Durchfahrtsstrccke anstoßenden, im Freicn befindlichen ärarischcn Straßen entfällt. Insbesondere obliegt dic Wegführung dcs, von der Fahrbahn abgcränmtcu oder aus den Scitcngrä» bcn ausgchobcucn Koches, dann dic Schnccabräumung von der Straßenbahn, dcm Straßcnfondc in dcn Durchfahrtsstrccken durch Ortschaften ebenso, wie auf dcn Straßenbahnen und Straßengräben außer dcu Ortschaftcn; die Gemeinden dieser Ortschaften sind abcr hiebei aus Nückfichtcu dcr Ortspolizci. insofcrnc lhrc Verbindung untcr sich, ihr gcgcnscitigcr Vcrkchr und öffentliche Sanitätszwccke cs nothwendig machen, gleich allen andern Gemeinden, durch deren Wohnorte Aerarialstraßcn nicht durchzichcu, in Anspruch zu uchmcu. Zum Behufe dcr Ausmittlung der, von den ärarischen nicht ganz gepflasterten Durchfahrtsstraßcn von dcu Ortsgcmeindcn dcm Straßenfondc, und bei dcn gepflasterten, vom Straßenfondc dcn Ortsgemeinden ;n leistenden Vergütung sind von dcn Baubehörden doppelte Ucberschläge nach dcr vollkommenen Kon-struktionsart durch dcu Ort. und nach dcr gewöhnlichen im Freien zu verfassen und den Gcmcindcn zur Einsicht mitznthcilcn; wegen des Wechsels dcr Preisc sind dicsc Berechnungen in Ansehung dcr Erhaltungs-kosteu immcr nur uach fünfjährigen Durchschnitten vorzunehmen nnd zu erneuern, dic Beträge abcr jährlich cinzuholcu. Dicsc Bestimmungen haben vom 1. November 1863 an in Wirksamkeit zu trctcn. " Es siud wiederholte Fälle vorgekommen. daß auf den einzelnen Staatseiscnbahncn Lokomotive dcm Verkehre übergeben wurden, ohne daß sich die Betriebs-direktion im Besitze dcs betreffenden Kommiffionspro» tokollcs über die tcchnisch-polizcilichc Prüfung dicscr Maschinen befindet. Demzufolge ist sämmtlichen Ve> tricbsdircktioncn dcr k. k. Staatsciscnbahncn die Bestimmung dcs §. 21 dcr Allerhöchst sanktionirten Bc> tricbsordnung mit dcr Wcisuug in Erinnerung gebracht worden, daß eine Lokomotive crst dann dcm Vctricbe übcrgcben werden darf, wenn dic zur Voruahmc der technisch-polizeilichen Prüfung dcr Maschine bestimmte < Kommission sich über dic Zulässigkcit dcr Verwendung derselben durch dic Ucbcrgabc dcs Kommissiousproto-> kollcs an die Vctriebsdircktion ausgesprochen hat. und . es habeu dic Betriebsdirektioueu iu jeneu Fällen, wo - ihnen die Kommissiousprotokollc nicht rechtzeitig zu- - kommen sollten, sich wcgcn dcrcn Ansfolgung an die Prüfuugs-Kommission zu wenden. i Deutschland. ! Schiller hat gewiß nicht gcahnt, daß cr 60 Jahre ' nach seinem Tode noch zu cincm Monstrc - Prozeß . werde Veranlassnug gcbeu, wic solcher gegenwärtig ^ wcgcn der Nachahmung scincr Handschrift vor dem ' Krcisgcricht in Weimar schwebt und demnächst vor l dic Assiscn zur Aburthcilung gebracht wcrdcn dürftc, - indem die Anklage auf Fälschung und Vctrug im kolossalstcn Styl lautct. Das bestätigen auch dic interessanten Einzelheiten, welche über diese Untersuchung bekannt werden. So kauftcu die Nachkom« mcn Schiller's selbst solche nachgemachte Handschriften nm einen Preis von 800 Thaler und gaben sie Cotta in Verlag, der sie auch bcrcits zum Druck befördert hatte und von dcr Herausgabe nnr dnrch dcn Zufall, daß dic Sachc kurz vorher bckaunt wnrdc, zurückge« halten ward. Eine große Anzahl jener angeblich Schiller'schcn Gedichte sind der Muße cincs Vibliothckoicners nnd frühcrcn Schuhmachers iu Weimar entstammt, dcr mit dcm Fälscher der Handschrift gcmcinsamc Sachc gc< macht. Die königliche Bibliothek in Berlin hatte auch für circa 400 Thlr. angekauft,- ja dcr nach und nach beim Gericht eingegangenen Schriften sind so viele, daß sie fast ein ganzes Archiv (?) füllen. Beide, der Fabrikant und der Dichter, müssen dahcr auch ihr Haudwerk lange Zeit und mit vielem Fleiße getrieben habcu. Ersterer behauptet jetzt noch, cs sei Alles echt, uud wcr nicht tüchtiger Sachverständiger ist. wird in dcr That versucht, scincr Behauptung Glauben zu schenkcn, so groß ist die Achnlichkcit mit dcr echten Schillcr'schen Handschrift. Dic Sitzung dcs Schwurgerichts von Ober« baicru am 29. März bot ein eigenthümliches In-tcrcsse dar. Es ist der Fall schon vorgekommen, daß Personen weiblichen Geschlechtes in Verbindung mit Männern räuberische Anfälle verübt; daß abcr Wcibs-pcrsonen allein, ohnc männliche Stütze, cincn Mann räubcrisch angefallen, gchört zn dcn kriminalistischen Seltenheiten, und ciu solcher Fall lag zur Verhandlung vor. Auf dcr Anklagebauk saß die 30jährige Walburga Nitz, ledige Hirtcutochter von Lauterbrunu, uud die 24M,rigc Katharina Helgl, ledige Taglöhnerstochter vou Emmering, beschuldigt, in dcr Nacht vom 23. auf dcu 23. Oktober 1834 im Komplott, und nachdcm sie durch Anziehen von Männcrklcidcrn sich unkenntlich gcmacht, den Hirtcn Michael Maier in diebischer Absicht angefallen, zu Vodcu gcworfcu und ihm 31 fl. entwendet zn haben. Dcr Beschädigte, dcr die linke Hand zum Schwüre aufheben muß, weil dic rcchte ihm gelähmt ist, cin klcincr, schwächlicher, änastlichcr Mensch von nahezu 40 Jahren, gesteht unumwunden, daß cr Austand nchmc, die Wahrheit zn sagcn, weil dic Vrüdcr dcr Hcigl ihn prügeln könnten — er, von dcm man kanm annchmcn solltc, daß cr „Licb im Lcibc" habe, hatte ein kleines Licbesocrhältniß mit dcr Nitz, wclchc bci dcr Hcigl wohnte. Am kritischen Abende kam dcr Vnrschc ctwas angetrunken in das Hcigl'schc Hans, zahlte sciucr Gclicbtcn Vicr, zeigte bci dicscr Gelegenheit sein Geld und sprach scine Furcht vor cincm Anfall aus, wcnu er allein nach Hansc gchcn müssc. Er bat Ritz um ihr Geleit, dieß wurde ihm abcr abgeschlagen, ebenso die Bitte, im Hause übernachten zu dürfen. Inzwischen vcrabrcdctcn sich dic Nitz uud dic Hcigl. deu Maier, wcnu cr sich entferut haben werde, zu verfolgen und ihm sein Geld abznnehmcn. Dcr Plan war wahrscheinlich von der wcit kräftigeren Nitz ausgcgangcu; indcß will jcdc dcr Angcschuldigtcn dic Ehre dcr Erfindung in größter Bescheidenheit der Anderen zukommcu laffcn. Durch Klopfen an das Fcnstcr veranlaßten sie den Maicr endlich, fortzugchcu. Als cr sich cntfcrnt hatte, zogcn die beiden Amazonen Männcrjackcn an; ob sie anch eine rcchte Männerkopfbcdeckung hattcn, ward nicht crmittelt. Die Rik meint, dic beial sei durch Un- 35V Wohlsein so blaß gewesen, daß man ihr Gesicht mit einer weißen Zipfclhanbe habe verwechseln können. So verfolgten sie den Maier. Als sie auf der Landstraße seiner habhaft wurden, legte ihn die eine zu Boden, sie suchten ihn dann ans, zogen ihm den Geld» bcutel ans der Tasche nnd eilten nach Hanse. Er erkannte sie nicht, und nnr der Umstand, daß Maicr vom Hcigl'schcn Hause aus den Heimweg angetreten, führte auf die Spnr der Thäter. Die Angeklagten gaben auch in den ersten Verhören die That unum-wunden zn. Beide wurden znr Strafe des Zncht« Hauses auf unbestimmte Zeit verfällt. Italien. Tnrin, 2. April. Die übcr den Klostcrgcsetz« Entwurf berathende Seuatskommission ist noch zu keinem Entschlnssc gekommen. Der von seiner Unpaß« lichkeit wieder hergestellte Minister Ratazzi hat den Berathungen beigewohnt. Das Episkopat hat der Regierung, wie es heißt, einen Ansglcich uorgeschla» gen, was auf die Beschlüsse des Senats großen Einfluß üben dürfte. Bekanntlich soll ein Theil des Er» loses ans dem Verkauf der Klostcrgüter znr Vesol-düng der häufig in gedrückten Verhältnissen lebenden Pfarrer verwendet werden. Eine jährliche Ausgabe von 900.000 Fr. ist hierzu veranschlagt worden. Die Bischöfe schlagen nun vor, diesen Betrag dnrch Besteuerung der reichsten geistlichen Orden hcreinzu-bringen und ihn alljährlich zu eutrichteu. Die Frage tritt hicdurch in cine neue Phase, von der jedoch nicht bekannt ist, ob sie dem Minister Ratazzi zusage oder nicht. Frankreich. Paris, 2. April. Man schreibt aus Toulon. daß auf der dortigen Rhcde gegenwärtig sechs Linien« schisse, zehn Fregatten, fünf Korvetten und sechs Dampf »Aviso's anwesend sind; cine Schisssmacht, die über 20.000 Mann Truppen anf ein Mal aufzunehmen im Stande ist. Der Haupttheil der kaiserlichen Garde scheint sich in Toulou, wo die verschiedenen Korps vom 6. bis zum 10. d. eintreffen werden, einschiffen zn sollen, der Nest in Marseille. Eines der in Toulon stehenden Linien. Regimenter, die Befehl erhalten hatten, sich marschfertig zu halten, sollte am 1. April bereits an Bord gehen. Zwei andere Linien-Regimenter werden schon wieder in Toulon erwartet. Die kaiserliche Vacht „Reine Hortense" hat Befehl erhalten, sich am 15. April in Voulognc cinzufiuden. Seit vorgestern haben hier mehr als 200 Verhaftungen stattgefunden; die Leute sind alle nach Ma-zas gebracht. Unter ihnen befindet sich Philippe aus dem Faubourg St. Antoinc, ehemaliger Dclegirter der sozialistischen Comites der Seine. Der sozialistischen Partei ist mitgetheilt worden, daß noch andere Verhaftungen stattfinden würden. Großbritannien. London, 3. April. Ante geht die Ostscefiotte unter Segel. In Portsmouth war gestern ein unge. heures Frcmdengedränge und die Lebhaftigkeit der Vor-berereitnngs'Szcnen soll Alles verdunkelt haben, was man voriges Jahr bei Napicr's Ausfahrt gesehen hat. Außer dem „Nuby" und „Pclter" ist aber noch keines der leichten neuen Kanonenboote znr Armada gestoßen. Von sonstigen Rüstungen verlautet, daß das Land-Transport-Korps um 500 Fuhrleute und die k. Artillerie um 6 Batterien verstärkt werden soll. Zwölf Abthcilnngcn verschiedener Kavallerie- und Infanterie-Regimenter haben Befehl erhalten, sich znr Einschiffung nach dem Kriegsschauplatz bereit zn machen. — Die Dampf-Yacht «Oöborne (früher «Viktoria Albert") wird für den Kaiser und die Kaiserin der Franzosen in Stand geseht. Die „London Gazette" veröffentlicht zwei Depeschen vom Kriegsschauplätze. Die erste, aus dem Lager vor Sebastopol, 19. März datirt, rührt von dem General-Inspektor der Hospitäler, I. Hall, her. Sie meldet, daß Krankheiten und Sterblichkeit unter den englischen Truppen im Allgemeinen abgenommen hatten. Die Zahl der Fieberkranken jedoch hatte sich vermehrt. NnManb. Eine Szene, dic sich bald nach dem Regierungsantritt des Kaisers Alcrander zugetragen hat, ist jetzt bekannt worden. Am 5. nämlich ließ Sc. Majestät die Mitglieder des Rathes, die Offiziere des Stabes der militärischen Lehranstalten, die Offiziere, welche an der Militärakademie Unterricht ertheilen, uud die Feldwebel aller Lehrkompagnicn sich in dem großen Saale des Winterpalastcs versammeln, um ihnen selbst den Tagesbefehl an dic militärischen Lehranstalten, der schon veröffentlicht worden ist, vorzulesen. Als der Kaiser in den Saal trat, sagte er zu den Vcr< sammelten: Meine Herren, Ich wünschte Sie alle bei Mir zn sehen, um von Ihnen als Ihr bisheriger oberster Chef Abschied zu nehmen. Sechs Jahre war Ich mit Ihnen zusammen und habe in diesen Jahren viele wahrhafte Freude an Ihnen gehabt. Sie sind Alle hier in Mcincm Herzen.« Der Kaiser begann dann mit lauter Stimme zu lesen; bald aber, na> mentlich bei der Stelle, wo er an sein früheres Vcr» hältniß zu den Lehranstalten erinnert, traten ihm Thränen in das Auge, und er begann endlich zu schluchzen. Kein Auge im Saale blieb trocken. Bei der Stelle, wo sich der Tagsbefchl an den General» Adjutanten Rostowzoff richtet, reichte der Kaiser diesem die Hand, die der General küßte. Da uutcrbrach der Kaiser sciu Lesen, wandte sich zu Nostowzoff uud umarmte und küßte ihn lebhaft. Nach der Verlesung küßte der Kaiser, mit Thränen, dic Nathsmitglicdcr, oie Direktoren der Kadettenkorps. Als er den Dirck« tor des Kadcttenkorps von Pultawa geküßt hatte, sagte er: „Ucbcrgebcn Sie das den Ihrigen!" Dann wandte sich der Kaiser zu den Feldwebeln und sagte: „Kommt hierher zu Mir, zu Mir!" Wieder traten Thränen in die Augen des Kaisers. «Liebt Mich. Kinder, uud macht Eurem Kaiser Freude,« fuhr er fort, «wie Ihr Mich als Eurcn Chef geliebt uud erfreut habt, erinnert Euch unseres gemeinschaftlichen Vaters und Wohlthäters. Ich" gebe Euch Meinen und seinen Segen.« Mit diesen Worten legte der Kaiser seine Hand auf die Köpfe der beiden ihm zu-nächst stehenden Kadetten; da stürzten Alle herbei, um mit Thränen seine Hand zu küssen; der Kaiser küßte sie schluchzend auf den Kopf und sagte: „Ich wünschte Euch Alle zu küssen; übergebet es Euren Kameraden." Dann verlas der Kaiser noch den Tagesbefehl an die Ingenieurschule, und bei der Stelle, wo drr Verthei« digung Scbastopols darin gedacht wird, sagte er: »Ja, dic wahrhaft nihmvollc!« Mit einigen ermahnenden Worten an alle Anwesenden endete diese Szene, dic einen tief ergreifenden Eindruck hervorgerufen haben muß. Asien. Aus Honkong wird vom 16. Fcbruar eine Proklamation mitgetheilt, dic der Chcf der chinesischen Rebellen an dic Repräsentanten der drei Traktat-Mächte in Kanton gerichtet hat. In dicscr hcißt es unter Anderm: -.. Als in alter Zeit die Mandschu's China betraten nnd plünderten, so sagten sie zu, nach 200 Jahren Ströme nnd Hügel, d.h. das Reich, unserem Souvcrain aus der Ming-Dynastic wieder znrückgcben zu wollen. Dic Zcit ist um und sie wollcu das Reich mcht ausliefern. Darum haben wir Truppen anfgc-bracht, um dic Mandschu-Nation auszurotten und zu vertilgen und das Land dcm Souverain der Miug-Dynastic zurückzustellen. Viele Ländcrstrichc (die namentlich angeführt werden) haben sich dcr Ming - Dynastie wieder unterwor« fen; nur dic Provinzialstadt Kanton hat es nicht gethan. Wir stehen im Vegriffc, in dieselbe einzuziehen uud sie zn vcruichtcn, aber dic Kaufleute der großen Kation fuhren ihr in Barken Schicßpuwer zu, das sie unter einer Ncisladung verstecken'; sie gcbcn vor. uns mit ihren Kanonen gcgcn Seeräuber zu schützen; in Wahrheit aber verkaufen sic sie den vcrräthcrischen Offizieren, was sehr unvernünftig ist. Wir wünschcu, daß jede der großen Nationen von jetzt an den Gebrauch der Barken und anderer Schiffe, an deren Bord den Rebellen Munitiou zugeführt wird, verbiete und den Dampfern nicht gestatte, verrathe» rischc Truppen nach Kanton zu bringen. ________ Wartet, bis wir die Stadt erobert haben, und dann wird es geeignet sein. wieder Handel zn treiben. Bis Ende dieses Jahres müsstn alle den drei Staaten Amerika, Großbritannien und Frankreich gehörigen Kaufmannsgüter ans Kanto.i geschafft sein; nach dem neuen Jahre darf keine Fracht mehr dahin gebracht werden. Den andern Nationen geben wir nnr drei Tage Zeit, um ihre Güter ans Canton wegzubringen. Dcr Korrespondent dcr «Times" begleitet dieses Aktenstück mit dcr Bemerkung, cr wisse nicht, wclche Notiz davon genommen werden würde, jedenfalls thue aber schnelles Einschreiten noth, wenn nicht der ge-ringe Handelsverkehr gänzlich vernichtet werden solle. Trotz dieses Doknmcnts fühlt man sich in Kau« ton zicmlich sicher, seitdem dic Rebellen bei einem Vcrsnchc, dic Passage auf dcm Flusse bci dcn Forts zu erzwingen, bci der Position geschlagen wurden, welche den Eingang nach der Stadt von Whampoa aus beherrscht. Seitdem haben sie sich zum Rückzug nach ihrem Hauptquartier bei Whampoa entschlossen, wo sie noch immer verweilen. Der Flnß ist noch immer blokirt und dadurch große Theuerung und völlige Handelsstockung erzeugt. Dic Bcmühnngcn dcr Rebellen, Handelsverbindungen von Whampoa aus anzuknüpfen, scheiterten; man glaubt im Allgemeinen, baß sie an Terrain verlieren. Schanghai wird von den kaiserlichen Truppen, untcr dem Schntze der kaiserlichen Kanonen, eng umschlossen; alle Zufuhr von Lebensmitteln hat aufgehört und die Zustände im Innern der Stadt sollen sehr betrübend sein. Die noch immer 20.000-30.000 Seelen starke Bevölkerung hat keinen Reis mehr; der Straßenver-kauf hat gänzlich aufgehört. Die Nebellentruppen babcn noch so viel Proviant, daß sic täglich eine Mahlzeit halten können. Trotz dcr Noth wollen sie 5och den Einwohnern nicht gestatten, die Stadt zu verlassen ; bereits aber beginnt Uneinigkeit nnter den Ne< bellen selbst zn herrschen, und man glaubt, daß der. jenige Theil derselben, welcher dic Stadt den Kaiser-lichcn zu übergeben wünscht, zuletzt doch die Oberhand behalten dürftc. Die aus Peking anlangenden Nachrichten lauten günstig für dic kaiserliche Sache. Telegraphische Depeschen. " Tricst. Sonnabend. Wochenbericht. Kaffeh würde bci Nachgiebigkeit dcr Besitzer in Erwartung answärtiger Bestellungen größere Umsätze veranlaßt haben. Zucker für Raffinerien sehr zusammengcgan« gcn, steigt im Verhältniß zur Nachfrage. Baum« wolle 2000 Ballen Umsah, höher in Folge Ernte-Verspätung in Amerika. Getreide zuletzt fest. wegen fortwährender Ungewißheit über Donanpassage. Südfrüchte still. Oel, trotz Preisnachlaß, nicht lebhaft. Spiritus fiau, schwach behauptet. " Genua, 7. April. Sieben englische Kriegs» schisse zum Transport der Erpedilionstrnppen sind hier eingetroffen. Ihre Einschiffnng soll am 16. d. erfolgen. " Turin, 6. April. Die Piemontescn sotten gemeinschaftlich mit der kaiserlichen Garde in der Umgegend von Konstantinopel ein Lager beziehen. General Lamarmora wird sein Hauptquartier am 9. d. augeblich nach Genua verlegen. " Paris. 8. April. Dcr „Moniteur« meldet: Admiral Pcnand ist zum Kommandanten der Ostsee» flotte ernannt worden. Nach dcn „Debats" hätte sich die Konferenz über den vierten Garanticpunkt im All» gemeinen verständigt. * Vrüscl, Sonnabend. Der königlich preußi' schc Gesaudte Baron v. Brockhansen ist heute Morgen nach Paris abgereist. "Bukarest, 6. April. Vom 1.—4. April l. I. sind in Galacz eingelaufen, und vor Anker lie« gcn 189 Schiffe, darnntcr üi österreichische. 11 hau« noucrancr, 6 toscanische, 4 oldcuburg'sche, 66 griechische, dic übrigcu von anderen neutralen Flaggcn. In Ibraila liegen ungefähr 30 Segelschiffe verschiede« ncr Flaggen vor Anker. Druck und Verlag von I. v. Kleinmayr ^ F. Vamberg. Börsenbericht aus dem Abenddlatte der öster kais. Wiener-Zeitung. Wien 7. April 1855, Mittags I Uhr. Die Stimmung dcr Vorsc war heute bei weitem günstiger als vorgestern; doch war dieß weniger in dcn Kursen selbst, als in der regeren Kauflust für Effekten und im willigeren Geben von Wechseln und Valuten bemerkbar. National-Nulehen und Nordbahn-Mim erreichten cinni günstigern Preis. Ersteres war sehr gesucht und hob sich bis 87'/8- Letztere gingen von 196'/, aus 197'/,. Wechsel und Gold waren um '/. bis '/, M. billiger zu haben. ^ ,. , Nmstcrdanl —. — Augsburg 125 '/« Brief. — Frank,urt 12^'/, Brief. — Hamburg !»2'/, Brief. — Livrrno —.^ — London 12.12 Brief. — Mailand 124'/. Brief. — Paris 146 Brief. Staatsschnldvcrschrcibunqen zu 5"/» 82'/8^82'/. detlo ' . 4'/, 7« 71'/,-72 detto „ 4«/« «4'/,~«4'/. dctto „ 3 7» 50-50/2 detto „ 2'/. 7« 40'/.-W^ dctto „ 17, 16'/,-16V. dctto 3. V. „ 5 7, 96-97 National-Anlchen „ 5 7° 86'7.»^87 Lombard. Venet. Nnlchm „ 5"/,. 100-101 Grundcntlast.-Oblig. N. Oestn. zu 5 7« 81-81 /, dctto anderer Kronländer 5 7« 73 ^-78 Gloggnitzcr Oblig. m. R. zu 5 7» 91—91 /^ Ocdcnburger dctto delto „ 5 7» 91-91/, Pc»^her dctto dctto „ 4°/» 92—92/. Mailänder detto dctto „ 4 7» 90 V.—iN Lottcrie-Nnlchen vom Jahre 1834 218-218 /, dctto detto 1839 119'/, -120 . dctto dctto 1854 1V3V-.-103 7. Banko-Obligationcn zu 2 '/, 7« 58-58'/, Vunk-Aktün pr. Stück 1003-1004 dctto ohne Bezug — — dctto ncucr Emission — — Eskomptcbank-Akticn 89 7.-90 Aktien dcr k. f. priv. östcrr. Staats- Eiscnbahngesellschast pr. 500 Fr. 324—3 5 Wicn-Naaber Aktien (zur Kouvcrtirung angemeldet) '^'^^^'1,, i^ordbahu - Aktien ' "7 '/." ^/_ ° Vudwcis-Liiiz-Gmundncr ^ 246 -^« Prcßburg-Tyrn. Ciseub. 1. Emi^ion ^' dctto 2. „ mit Priont, 3i,-38 Ocdcnburg-Wicu.-Ncustädtcr ^ ^ Dampschiff-Akticn «53—55^ dctto 12. Emission 546-548 dctto des Lloyd 554-55.> Wiencr-Dampfmühl-Afticn 13 l —132 Pcsiher Kettenbrücken -')!tticn 58- 60 kloyd Prior. Oblig. (in Silber) 5 7« 94 '/,-94 7» Nordbahn ' dctto 5"/» 87—87'/, Gloggnitzcr dctto 5,°/, 81-82 Donau-Dampfschiff-Oblig. 5"/« 83-83'/. Como - Ncnlscheinc 13 '/.-13 7« Esterl^zy 40 st. Lose 81 '/,—81 7. Windischgräß-Lost 29 '/.-29 V« Waldstein'sche „ 28'/.—29 Kcglevich'sche „ 12'/. —12'/. K. f. vollwichtige Dukaten-Agio 29 '/.—2» V2 Telegraphischer Kurs - Bericht der St^atspapiere vom 10. April 185). StaatSschüldverschreibungen . zu 5pCt. ss. in CM. 82 3/!6 detto aus dcr National-Anlcihe zu 5 7» st. in CM. 87 detto ......., 41/2 „ „ 717/8 detto ......„4 „ „ 641/4 Darlehen mit Verlosung v. I. 1839, für 100 fi. 119 3/4 „ 1854, „ 100 fl. 1033/4 Grundcutl.-Obligat. anderer Krouländer zu 5 "/, 74 1,4 Aktien dcr f. f. priv. öster. Staatseisenbahn- gescllschaft zu200fi.B.V. odcr500Fr. 323 fl. B. V. Vank-Akticii pr. Stiick......1000 ft,in C.M. Aktien dcr Niedcröstcrr. Escomptc-Gc- stllschaft pr. Stück zu 500 ,l. . . . 450 ft. in C. M. Aktien der Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu 1000 fl. C. M. getheilt . . . . 1975 fl in C. M. Aktien dcr Vildwcis-Liuz-Gmundner Vahn zu 250 fl. C. M......^ 247 fl. in C, M. Aktien dcr östcrr. Donau-Dampfschiffsahrt zu 500 fl. C. M....... 554 fl. in C. M, Aktic» dcs öHcrr. Lloyd in Trieft zu 500 fl. (5. M. . . . . . . 555 fl in C. M, Wechsel» Kurs vom l0. April 1855. Augsburg, für 10l> Gulden Cur. Guld. 125 3/8 Uso, Frankfurt a. M. (für 12» fl. südd. Her- ciiis-Währ. im 24 1/2ft. .niß. Guld.) l24 1/2 3 Monat, Hammug, ,!ir Nil» Mark Banco. Guloeu 92 l/4 Bf. 2 iv.onat Loneon, ',nr 1 Pfund Sterlüiq, GuldlN 12 13 3 Monat, Mailand, sür 30» Orsterr. Lire, Guld.n 124 5/8 2 Monat, Paris, für 3O, Franken . . Gulden 146 1/8 Bf. 2 Monat. Bukarest, für 1 Guldm . . . p»r» 222 31 T. Sichi. K. K. vollw. Miiüz-Dueaten . . . 2!) 1/2 pr. Cenl. Agio. Gold- und Silbcr-Kurse vom 10. April 1855. Brief. Geld. Kais. Münz-Dukaten Agio .... 30 29 3/4 detto Rand- detto ,..... 29 1/2 291/4 Napolcons'dor „ .... 9.50 9.48 Souvrainsd'or " „ .... 17.12 17.10 Friedrichöd'or „ .... 10. 9.59 Preußische „ ...... ^ ^^ 10 32 (5ngl. Sovcrcigns „ ' .... 12 2l 12.20 Nuß, Zmpcriale „ .... j(»,4 ^0.2 Doppic „ .... 363/4 363/4 Sllberagw......... 2« 25 i/H Z 494. (2) Gin Kapital von 25MO fi. ist gegen 5°/o Verzinsung, jedoch mit pupillar-mäßiger Sicherheit, auf ein Haus in Laibach sogleich auszuleihen oder eine solche Postauch im Cessionswege zu übernehmen. Nähere Auskunft ertheilt der Hof-und Gerichtsadvokat O>-. Johann Zwayer hier. - Laioach oen 5. April »855. Z. 503. (l) Anzeige In Unter-Schischka del der Haupt-Straße, Nr. 33, ist zu Georgi eln großes Magazin und ein kleines Zimmer zu vergeben. 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Havtlttlg'schcn Haarwuchsmittel in aller Gewissen- I^ll^HD O ^> haftigfcit aucmpfohlen werden fö'nucn, und zwar: ^ ß vr Härtungs Krauter-Nomade ^ G (iu versiegelten und im Glase gestempelten Siegeln n 50 Xr. G. M.) G G zur Wiederbelebung und Orweitung des Haarwuchses, und D ß vl Härtung s Ghinarinden-Bel ß ^ (in versiegelten nud im Glase gesteinpelten F l a sch cn ä 50 Tr. CM.) ^ V ;ur (Tonselvirung und Verschönerung der Haare. K A Die innere Solidität der 1»^. Ha'rtung'schen Haarwuchsmittel erläßt jede ausführlichere Anpreisung — ^ ^ schon ein kleiner Versuch genügt, um die Neberzeugung von A G ^uuz: G. Anelli, ztlasscnfuvt: Npoth. Anton Veinitz. Tarvis: Npoth. Albiu Stüfler, Tricst: Apoth. R gm. W cinbcrgcr, und in Villach bei Math. F ü r st. I Z. ^77. (3) ' . "^^ Gänzlicher ln der Tuch- und Schnittwaren-Handlung des _LZ I_tUKRVNO__ D wegm Auftöstmg des Geschäftes sehr bedeutend unter von: -KA'^G z «_S»_.«_V«_GOH^M ML°LN_B.ZWA^»' U«_zM ^EHZ»»_«SU'» H.t__HMGS HA»z««l t)K'«_OGV V ^»"SzUG« I_GZ«K'_V_K»Re_O»K ^ I_Sl«Q»A»VK'liz'O^ ^G_GGGZA T__M K'OM»'>ZtS«R I_SH« ««OZR»^ ^«KKINU'Tl'K» ''A_..M MS_MSHT» ^tKO^» TNllÄl _HMGM«S_AOU'UU^ GA'lS^UR'G^ U'KiKbSs'V ^ I_WGÄR°G'O^ t)R'_H^MtG^ ^H^zUGlKGllOz»KHV3H__ß_GM «V_Ä !>V .L_sTl»RG"