MbacherM Zeitung. Nr. 813. Plänumerationspre!«! Im Comptoli ganzj. fi. ll, halbj. ft. K'50. ssür bit .^»stellun« in« Han« halbl- NN ll. Mit der Post ganzj. st. lb, halbj. 7 «>. Mittwoch, 17. September. Inserlionsgcbür: Fül Neine Inserate l>i» ,» < Zcilen »5 tr., „lößn-c Per >jeil« « ll.; bei öfteren Wiederholungen per Zcile 3 tr. 1879. Nichtamtlicher Mil. Zur inneren Lage. Mit Genugthuung kann eonstatiert werde», daß in der Discllssi'on der innere» Fragen eine größere Mäßigung eingetreten ist als bisher. Es ist immerhin von Werth, wen» ein politischer Kampf »lit Rnhe nnd Besonnenheit gefilhrt, wenn die Verdächtigung vom ehrliche» Streite ausgeschlossen wird. Es'war »icht immer so. Itnr wenige Tage sind verflossen, scitden« man das Ministerinn! Taasse noch als den Herold der schwarzen Neaetion ansschric nnd die Gemüther, welche für einen solche» Znrnf eine große Empfänglichkeit haben, damit anfzuwühlen trachtete. Dieses Stadium ist oder scheint wenigstens vorbei. Man fürchtet von dem Eoalitionsministcrium nicht mehr die Aufhebung der SlaatZgrundgesetze. den Mschlnß eines ncnen Eoncordates nnd wie alle die Miltel des Rückschrittes heißen. Nicht einmal ei» Attentat anf den staatsrechtlichen Theil der Verfassung wird mehr snp-poniert, die Opposition ist schon z» der Annahme bereit, daß „die Formen der Verfassung" von der Regierung respeelieit würden. Nur vindiciert jene sich das Vorrecht, den Iuhalt und Geist derselben zu vertheidigen. Der EssVel dieser Behauptung soll ein doppelter sein. Er ist nicht blos darauf berechnet, die Opposition für diese dankbare Aufgabe zu verciueu und fest zusammenzuhalten, sondern dürfte auch dazu bestimmt sein, das Ministerium in den Hinterhalt zu locken und dort zu beseitigen. ANein auch diese Rechnung der Gegner ist schlecht gemacht. Denn Graf Taaffe richtet feinen Blick keineswegs daranf, den» Buchstaben des Gefetzes aus dem Wege zn gehen, sondern er sieht trotz der Opposition seine Hauptaufgabe barin, das Wefcu der Vcrfassnug ungefährdet und un^ Verletzt deu österreichischen Völkern zu erhalten, nud wenn zwifcheu ihm nud der Verfassuugspartei eine Differenz besteht, so mnß sie darin gefunden werden, bah er als ein Gemeingut aller Slämme betrachtet, was von der Opposition blos als das Monopol der Deutschen in Oesterreich declariert wird. Die vollständige Klärung der Situation wird erst ini Neichsrathe, erfolgen. Dort müssen das bestimmte Wort nnd die sichere That des Ministerpräsidenten Hrc Wirkung üben, und die Parteien werden sich viel naturgemäßer scheiden, als sie jetzt anscheinend beisammen sind. Allerdings wird Graf Taaffc kein Hehl darans machen, daß er sich als einen Confervatioen betrachte und daß mit ihm die cuufcrvative Partei letzt am Rnder sei. Aber der Conservatismus des österreichischen Premiers will wie der Conservatismus eines englischen Torykabinets aufgefaßt sein. Es sind selten kleine Fragen oder der allgemeine Zcrsetzungs-prozch, welche im Mnstcrstaate des europäischen Con-stilutionalismus die Ablösung der Regierung der einen Partei dnrch rin Ministerinm der andern hervorrufen, ^ii der Regel entscheidet eine Abstimmung in einer großen politischen oder finanziellen Angelegenheit, selbst wenn ste uur nut der Mehrheit von ciucr Stimme gegen die Regiernngsbank ausfällt. Denkt deshalb irgend ein Engländer daran, daß die Verfassung in Gefahr sei. wenn einmal die Eonfcroativen die Zügel ^^ h""d "chmeu? Waren Robert Peel oder William Pitt Attentäter auf die englische Constitution oder lst es Benimm Disraeli eingefallen, sie anzutasten? Die Opposition macht sich die Antwort auf eine jolche Frage sehr leicht. Sie sagt: „Wir sind nicht in England". Frclllch uichj; doch hat derjenige, der sich „verfassungstreu" nenut, nicht die Pflicht, einen Zustand anzustreben, wie er i» dem ältesten Vcrfassungs-staate die Freiheiten des Landes zu einem unantastbaren Bollwerke des Volkes gemacht hat? Graf Taaffe willals ein Tory gelten, dem die österreichische Vcrfassnng selbstverständlich unantastbar ist und der innerhalb derselben und anf ihrer Grnndlage die Re-glerungsgcschaNe m eouserrmtivem Sinne führt. Nur dleje Anslegnng kauu gcrechterwcise feinen bisherigen Handlungen gegeben werden, denn was er gethan,! ^ut dem emen Zwecke, ^ ^s^.^ Parlamcn-' arische Mehrheit zu bilden und mit ihr parlamen-wrl,ch zu regieren. Die rigorofeste Anffassung der Stellung eines coustitutiuncllcn Ministers wird bei chin keinen Widerstand fiudcu, wenn mau nur zugesteht, daß chm die Führung gebührt, so lange die Mehrheit des Abgeordnetenhauses hiutcr ihm steht. . D'cse der Sachlag«- allein entsprechende Anffasfnng der Mission des Olafen Taaffc bietet auch die ein-z'ge Möglichkeit für die Opposition, eine würdige parlamentarische Stelluug zu gewinnen und aus dem ci,-. culu8 vM0«li» Herauszutreten, in welchen sie durch 'hre bisherige Methode gerathen ist. Sie fühle uud constituicre sich als die Partei der österreichischen Wh,gs. als die vorwärtsdrängende, fortschrittliche Parte«. Slc wird durch eineu solchen Entschluß vielleicht etliche Stimmen verlieren, denn nicht alles, was sich jetzt zur sogenaunten Vcrfassimgspartei zählt, huldigt Gesinnungen, wie sie in der Regel anf der liuken Seite der Parlamente vertreten sind. Sie kann aber schon derzeit oder bei Neuwahlen zahlreiche Stimmen ans anderen Gruppen gewinnen, Freunde, die im Liberalismus mit ihr einig sind und jetzt uur dadurch von ihr geschieden werden, daß sie selbst sich immer wieder als die privilegierte Schützerin der Verfassung hinstellt nnd politische Fragen im nationalen Lichte betrachtet. Wir wissen — so schließt die „Mont. - Revue", deren Ansführungcn wir hier wiedergeben, — daß man das letztere nicht zugeben wird, denn es ist in der alten Verfassnngspartei zur Traditiou geworden, daß uur die andcrcu Fractionen staatsrechtliche oder nationale Prätensionen erheben. Ohne das letztere zu bestreiten, kann doch im Hinblick auf die Ereignisse der letzten zwanzig Jahre die Verfassnngspartei von dem nämlichen Fehler nicht freigesprochen werden. Die alte Fm.on, welche den österreichischen Eon-stitutionalismus oft genug vor Europa schwer kompromittiert hat. ist an ihrem Ende angelangt. Wie das britische Reich seine Imm« rulo,«, die auf die Erfchütterung der Grundlagen des Staates spekulieren, so hat unstreitig auch Oesterreich Elemente, denen die Idee einer Verfassnng ein Greuel ist. Aber dort wie hier ist diese Partei zu unbedeutend, um irgend eine Rolle zn spielen. Nicht nur die Staatsform, sondern auch die Bevölkerung ist coustitutiouell geworden und sie theilt sich iu Conservative und Liberale, iu Tories nnd Whigs. Graf Taasse ist der Minister der ersteren- die Whigs mögen als frische und lebensvolle Opposition mit einem Programme des Fortschrittes auftreten. Iungrzechischer Parteitag. Der am 14. o. M. im Eouvictsaalc iu Prag abgehaltene und von nahezu b(X) Theilnehmern besuchte Parteitag der Iungczcchrn beschloß, wie wir bereits gestern kurz mitgetheilt haben, eine Resolution, welche die Opportunist des Eintrittes in den Reichsrath unter den nunmehrigen Verhältnissen betont und den jllngczechischen Abgeordneten aufträgt, für die freiheitlichen nnd slavischen Interessen im Reichsrath zu kämpfen uud für Ersparungeu im Staatshaushalte uud Ermäßigung der Steuern einzutreten. Von einer Hccresreduelion wird in der Resolution nicht gesprochen. Als Vorsitzender der Versammlung fungierte der Abg. Trojan; Kratochwill und Kuoym waren Ehren-Präsidenten. Die Verhandlungen dauerten von !1 Uhr früh bis !^' 3wu Aerthold!" rief zum Ab-N^ '/«"b ber Elende und verschwand. ""en jetzt allein, und doch wagten bis ek s ^ ") Marie das erste Wort zu sprechen, Mann und Vater, der noch Aschen ^V"?^'^' daß seine arme Frau seinem hatte, heransstieß: «^t werden wir mit einander reden." ^"rm"'« rief V'""' dich. Berthold, mache keinen '"' "es d« geangstigte Frau. „Ich soll mich wol noch bedanken für dein Gejammer vor meinen Freunden? Und daß du mich vor anderen beschuldigst, nicht wat)r?" Sanftmnth und Resignation kamen über die noch von Liebe für ihren gesunkenen Mann durchglühte Frau. „Es mag wol Unrecht sein, daß ich mich vor Andicas beklagte. - es war ein Fehler von mir! -" «t der Zelt hätte ich mich fchun an alles gewöhnen i>si"'l.<^s-^""' ^"" ""d dein Ausbleiben. Aber 7 drei Tage her, daß du fort bist, und lch NlclN weiß was mtt dir gefchehen ist -" ..Nun und?" u >"- ^ ' ,« ,. "^'M'sclM kamen die Gläubiger und wollten N lMen; auch der Hausbesitzer, dem wir die sagte, ^ wir'morgen aus dem "Wir gehen fort. Was weiter?" i »«lier wohin gehen wir?" s-..f.^'m /r"'!^'"' welch' eine Quälerei das ist!" seufzte Berthold, sich in einen Stuhl werfend. "^a, hattest du nur den Willen zu arbeiten." . ^A""Z'" !'ef er und schlug mit der Hand auf ^"/''ch' daß der krauke kuabc erwachte nnd einen 5t"s,^ ^'l^"'s ausstieß. „Genug, jetzt habe ich es satt! Wo ist mein Essen?" «Dein Essen?" " „Nun ja. mein Essen, oder wird hier nicht mehr gegessen?" " ' s <. '^^ Vcrthold. Du weißt doch, daß du das letzte Geld mit fortgenommen hast." «Geld und immer wieder Geld. Soll ich vielleicht weid prägen?" „Berthold, wenn du doch nur arbeiten wolltest!" „Ah, wenn ich arbeitete. — immer dieselben Klagen! Sich den ganzen Tag hindurch quälen, das ist ein hübscher Spaß! Uebrigens sprach ich mit mehreren Werkmeistern und fand keine Beschäftigung." ..Vielleicht suchtest du nicht recht!" „So, das wäre also auch wieder meine Schuld? Da heirate einer, um so gemartert zu werden.' Ich Thor, der ich ehedem so glücklich war!" Wie ein Dolchstoß fuhr es durch das Herz des armen Weibes. „Allgntiger Gott. wenn ich die Ursache deines Unglücks bin, Äcrthold. dann verlasse mich!" Der verblendete Mann zuckte bei diesen Worten Mariens zusammen, und zögernd fragte er in milderem Tone: „Ich dich verlassen?" ^ . . „Du liebst mich ohnedies nicht mehr. Ist es eine Qual für dich, nach Hause zn kommen, meine Klagen zn hören und meine Thränen zu sehen, so trenne dich von mir." A'N ?och'm.r A"» °°n ""« u«»li,U lein. und l)es,,r, ich bin c«. d,e stch !ch°>> !° !«hr ^""„ZS"M2c!» ncf mi. °r«°chc„d°m SMl ^"K«'!ch'i^>tH" !ei" »u.er Engel zu Vechold .„liick Ä?»^ stammelte er i '' „Mein «ind sterben?« 1822 Grund des allgemeinen Stimmrechtes" in die Resolution aufgenommen. Schließlich fand die Wahl der Vertrauensmänner statt. Nebst den 15 jungczechischen Landtagsabgeordneten, unter denen sich die sechs Reichs« rathsabgeordneten befinden, wurden noch 45 Delegierte aus den verschiedenen Gegenden des Landes gewählt; zum Präses wurde Dr. Sladkovsky, zum Präses.Stellvertreter Dr. Trojan gewählt, welcher aus Rakoniz nach Prag übersiedelt. — Der Wortlaut der vom Parteitag einstimmig angenommenen Resolution ist folgender: 1.) Wir erkennen, daß unter den jetzigen Verhältnissen im staatsrechtlichen Klub beschlossen werden kann, die Interessen der Nation durch die parlamentarische Thätigkeit im Reichsrathe zu wahren, und tragen für diese Euentualität den Abgeordneten unserer Partei auf, daß sie gemeinschaftlich mit den übrigen Czechenabgeoroneten mit aller Energie dahin wirken, es möge endlich die wirkliche sprachliche Gleichberechtigung durchgeführt, ihr Bestand garantiert, die Landesautonomie erweitert und die Selbstregierung und Zusammengehörigkeit der böhmischen Länder als die natürliche Schutzwehr unserer Nation angestrebt werden. 2.) In der Ueberzeugung, daß unsere Nation zu ihrer Entwicklung neben der Autonomie des Landes unbedingt auch die wahre, verfassungsmäßige politische Freiheit bedarf, tragen wir unseren Abgeordneten auf, daß sie in den gesetzgebenden Körperschaften dahin wirken, daß im Geiste der Gerechtigkeit und Gleichheit auf Grund des allgemeinen Stimmrechts die Wahlordnungen verbessert; daß die Gesetze, welche die verfassungsmäßige Freiheit garantieren, ergänzt und wirklich durchgeführt werden, so namentlich das Preßgesetz, das Gesetz zum Schutz der persönlichen Freiheit, das Versammlungsrecht, die Hchul- und confessioueUeu Gesetze. Wir tragen weiter unseren Abgeordneten auf, daß sie allen reactionären und klerikalen Tendenzen sich entgegenstellen. 3.) Daß sie, im Falle sie sich an den Verhandlungen bezüglich der bosuischen Frage im Neichsrath betheiligen, nichts unternehmen, wodurch die slavische Interessensolidarität verletzt werden könnte und was der freien Entwicklung des Südslaventhums Schaden bereiten könnte. 4.) Sollen die czechischen Abgeordneten bei den Verhandlungen betreffs der Hebung des gesunkenen Wohlstandes dahin mitwirken, daß Ersparuugeu erzielt, die Steuern ermäßigt und gerccht vertheilt, die Land-wirthschaft unterstützt und Gewerbe und Industrie durch eine entsprechende Zoll- und Vollswirchschafts« Politik gefördert werde. Die Besetzung von Pripolje. Pripolje, der dritte und letzte Garnisonsort unserer Truppen im Sandschake von Novibazar, wurde Sonntag den 14. d. M. von der österreichischen Occupationsabtheilung friedlich besetzt, und hiemit erscheint die Occupation des Limgebietes anstandslos vollendet. Ueber die Durchführung dieses letzten Theiles des Vormarsches unserer Truppen erhält die „3t. fr. Pr." von ihrem im Bivouak Pripolje weilenden Spezial-berichterstatter nachstehenden, vom 14. d. M. datierten Bericht: „Unsere Colonne, welche gestern früh Plevlje verließ und in Karaula Iabuka übernachtete, wurde heute, eine Wegstunde vor Pripolje, von dem Kaimakam und einer aus mehreren Begs und angesehenen Christen bestehenden Deputation dieser Stadt feierlich begrüßt. Eine Viertelstunde vor Pripolje empfing uns der Kommandant der türkischen Truppen in entgegenkommender Weise und protestierte nur gegen Besetzung des am rechten Limufer gelegenen Stadttheiles. General Killi«! aber berief sich auf die Conventions- und Kommissions-beschlüsse und ließ gegen die Einsprache den Ein- und Durchmarsch unserer Truppen durch die Stadt mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen vollziehen. Vorhut und Flankenbedeckung der Colonne hatten sich mittlerweile auf den Pripolje einschließenden Höhen festgesetzt und unseren Einmarsch militärisch vollkommen gesichert. Eine Seitencolonne, gebildet aus zwei Kompagnien des 25. Iägerbataillons unter persönlichem Kommando des Hauptmanns Grivicic', durchwatete bei Kolovrat den reißenden Lim und besetzte die Höhen östlich von Pripolje. Hauptmanu Bauer dieses Bataillons war der Erste, der an der Spitze seiner Kompagnie den Fluß passierte. Die Hauptcolonne, an deren Spitze Killii ritt, überschritt den Lim mit Benützung der Brücke. Von den türkischen Truppen mit allen militärischen Ehren empfangen, durchzog die Colonne das Städtchen. In der Mitte des Ortes stießen wir auf den Divisional FML. König, der, mit einem Bataillon Parma-Infanterie von Priboj kommend, gleichfalls zur Besetzung Pripulje's hier eintraf. Die Bevölkerung zeigt sich freundlich; die türkischen Gewölbe waren offen, die der Christen wegen dts Sonntags geschlossen. Der größte Theil unserer Truppen lagert am linken Limufer. Die einschließenden Höhen sind theilweise wn uns, theilweise von türkischen Truppen besetzt. Während des Marsches von Plevlje passierten wir türkische Trupveudetachemeuts, welche längs des Weges lagerten. Die hiesige türkische Besatzung sammt derjenigen der nächsten Umgebung besteht aus circa 16 Kompagnien. Pripolje liegt im ziemlich eingeengten Limthale zu beiden Seiten des Flusses, der Hauptstadtheil und das türkische Viertel am rechten Ufer. Die Stadt besteht aus meist elenden Hütteu mit 3000 Einwohnern; dessenungeachtet wird die Vequartierung gröh-tentheils bei Christen durchgeführt welden. Der Lim führt bedeutende Wassennassen, hat eine Breite von circa 80 Schritte und ist nur an gewissen Stellen durchwatbar. Murgen wird der Herzog von Württemberg von Priboj hier erwartet. Er dürfte Vereinbarungen bezüglich des Rückzuges der türkischen Truppen oder gemeinschaftlicher Besetzung der Garuisonsurtc mit Husui Pascha, der augeublicklich iu Priboj weilt, getroffen haben. Uebermorgen marschieren alle Truppen, die nicht als Garnison hier verbleiben, zurück." Vorgänge in Frankreich. Die Pariser Communards, welche nunmehr in rasch aufeinander folgenden Abtheilungen aus Neu-caledonieu heimkehren, werden allmählich, so sehr sie auch in der Regel der Zurückhaltung sich befleißigen, eine merkliche Verlegenheit für die republikanische Regierung. Sie sind großcntheils ohne Mittel und ohne Beschäftigung und auf die allerdings jetzt noch reichlich fließenden Unterstützungen der Stadt Paris und vieler Privaten angewiesen, darum aber auch umsomehr der Versuchung zugäuglich, sich vou deu Intransigents der rothen und der schwarzen Partei zu Demonstrationen, welche gegen die Negierung eifrigst ausgebeutet werden, fortreißen zn lassen. „Ais jetzt", schreibt man über diesen Gegenstand der „Köln. Ztg." aus Paris. „Und nicht wahr, Berthold, du willst doch nicht, daß es sterbe?" Seine Brust hob und senkte sich, ein Zittern machte den Körper erbeben, und indem er heftig schluchzte, brach er in die Worte aus: „O, schweig, schweig Marie, um der Barmherzigkeit willen, keine solche Rcdeu mehr, sie zerreißen mir das Herz! Ich sehe ein, es war Unrecht von mir, daß ich dlch so tief gekränkt —" „Berthold, ich denke ja schon nicht mehr daran." „Du armes Weib! So viel Sanftmuth und Güte. Sieh', jetzt fühle ich erst, daß ich recht schlecht gegen dich war!" „Berthold!" „Ja, grundschlecht, und du mußt mich hassen und verwünschen." „Ich dich hassen?" .^ . „Ja, ja, du kannst mich mcht mehr so wie sonst lieben, was bereitete ich dir für Qual und Kummer!" In Mariens Augen blitzte es hell auf. Ein leises, sie verklärendes Roth malte sich auf ihren Wangen, sanft erariff sie des reuigen Mannes Hand und flüsterte, ihr Haupt an seine Schulter schmiegend: „Du kannst alles wieder gut machen an mir und meinem Kinde." .^ ., .,.. „O, rede mir nicht von ihm; 'ch schäme mich vor mir selbst, daß es Augenblicke gab, wo ich seiner vergessen konnte. Es ist abscheulich, aber an allem ist dieser nichtswürdige Andreas schuld!" „Ja, Berthold, er ist schuld. Du bist leider schwach nnd gibst so leicht nach, das ist alles. Ware er nnt guten Rathschlägen so bei der Hand gewesen, wie mit den schlechten, du hättest sie auch befolgt." „Diese meine Schwäche ist eine Feigheit, uud da ich mich nun leider nicht selbst leiten kann und immer nur auf dich, du Engel, auf dich allein hätte hören sollen, — so will ich in Zukuuft auch nur dir allein folgen." „Mir allein?" jubelte die wie aus einem schweren, bösen Traum zum wonnige» Leben Erwachende. ,O Berthold, wüßtest du, wie wol mir deine Worte thnu! Es ist schon lange her, daß du nicht so sauft und liebevoll mit mir gesprochen hast. Wie mich das erfreut und beglückt! Komm', umarme mich!" Mit der ganzen Wärme der wiedererwacheuden Liebe zog der Bekehrte sein trautes Weib an seine hochklopfenbe Brust. „Mein engelgleiches, sanftes Weib!" hauchte er. Er, dessen Vaterauge alles sieht, muhte Verzeihung und Guade gewähren bei diesem Bilde von so viel Reue und Liebe. „Und jetzt, mein lieber Berthold, da nnser Glück und der Friede wieder hergestellt sind, soll auch keine Minute verloren gehen!" Und nach ihrem Umhängtuch greifend, wollte sie eilends fort. „Du willst fort? Wohin?" „Auf den Zimmerplatz; ich will dich schon mil deinem Werkmeister aussöhnen. Auf baldiges Wiedersehe», mein lieber, gukr Mann!" „Auf Wiederfehen, meine einzige und treue Retterin!" Verthold war allein. (Fortsetzung folgt.) „verhielten sich die heimgekehrt«» Communards äußc'st ruhig; au Aufreizungen, um sie zu Dummheiten z" verleiten, fehlt es jedoch nicht. Die rcactionäre PrG sucht dieselben auf alle mögliche Weise zn provocieren und wird dabei von der „Marseillaise", von der man bekanntlich nicht recht weiß, wem sie eigentlich t>M aufs eifrigste unterstützt. Dieses Blatt veröfsentw!. heute folgende Note: „Die am Leben gebliebm'N Kämpfer der Straße Angouleme uud des Quai IemapM werden von ihrem Exkommandauten aufgefordert, M in eiuer Versammlung eiuzufiuden. welche am l^ten September Rue du Ruisseau 17 Montmartre statt' findet." Dem Polizcifträfectcn Audrieux kommt "'c Lage der Dinge nicht so ruhig vor, wie den Ministes und Grevy, und nur diesem Umstände ist es Mischre,'' ben, daß Waddington sich entschloß, von jetzt ab m Paris zu bleiben. Audneux erklärte nämlich, er wolle in Abwesenheit des Ministers des Innern nicht allein die Verantwortlichkeit für die Lage übernehmen. M'^ selben flößte auch die Haltung der heimgekehrten Coin-muuards Besorgnisse ein. die von den klericale» Ag^ teu, die sich bei ihrer Anknnft in Paris auf dw Orleans-Bahuhofe in Uumassc cingcfundcu hatten, ^>e von ihren Verbündeten, deu Vlanquisteu und Noch^ fottisteu, stark bearbeitet werden. ., Die Conflicte zwischen der bürgerlichen Gewcw und der Kirche, welche die Vorzeichen eines hell "^ breuuenden Kulturkampfes sind. mehren sich iu Fwn^ reich. So hat der Kri egsministcr Anfangs dnics Monates au die verschiedenen Curpskmumandautcn st^ geudcs Rundschreiben gerichtet: „Mein lieber Geutt"' Um in Zukunft jede Gelegenheit zu einem Cmifl^ oder jede Unsicherheit iu dein Auftreten der ^Wil^ bchörde zu vermeiden, wenn gewissen örtlichen ^ brauchen gemäß eine Mitwirkung dcr Truppe» .i' Erhöhung des Glauzes einiger religiösen Cereüw!»^ verlangt wird. halte ich es für nützlich, daran z>l ^ innern, daß die Armee, ausgenommen die Fälle, welcy in den Reglements (Decrct vom 24. Messidor ^ Jahres XII uud des 13. Oktober 1803) vonM'" und näher bestimmt sind, in keinerlei Weise au Fei" odev Feierlichkeiten, welcher Art sie auch scin miM thcilnehmcn darf. Wenn Grnnd vorliegt, ciuc "^ nähme von dieser Ncgel zu macheu. so werden bejo>, deve Befehle vou dem Kriegsminister ertheilt werde"' Diese Iustructiouen dcs Kriegsministers w^' nothwendig, da das Benehmen dcr klencawi ^W^' die Ultvamontancu uud Royalistcu zu ciuem m"' s verwegenen Auftreten verführt hat. Das „Echo ^ Province" vou Toulouse ruft der Regierung zu: »A wollt eine allgemeine katholische Vendee! Ihr we^ sie haben, uud ihr werdet uns in den ersten 9^ finden!" ,^, Auch in den Spitälern ist es neuerdiugs zu V'^ reuzeu durch das allzueifrige Heraudräugen dcr ^^ lichen uud der barmherzigen Schwestern an e^^-Kranke gekommen, so zwar, daß die oberste 23^?:^ tung der Spitäler die geistlichen Besuche nur fu'r ^ jenigen Kranken fortan gestattet hat, welche deu.^ ^ nach dein Zuspruch uud deu Tröstungen der Kirche ^ erkennen geben. Dies verursacht große Entrust"''!) ^ den katholischen Kreisen. So schreibt unter a"" h^ der „Univers": „Der Geistliche hat nicht blos Aufgabe, denen, die es verlangen, die Sakrament« ertheilen, er muß auch denen, welche diese w'^i-Pflicht vergessen, die Nothwendigkeit derselben V^^ gen. ... Es mag wol vorkommen, daß die ch"!" ^ß Ermahnungen des Priesters den letzten ^uulcn Lebens des Patienten abkürzen, diese Rücksicht ist " von gar keinem Gewicht bei einem, dcr iu der la ^ tischen Wahrheit erzogen wurden. Was wiegt ein u s Augenblick des irdischen Lebens im Vergleich "'i ,„ Ewigkeit? Um dem Patienten eine Ewigkeit lwn^. zu ersparen. muß der Geistliche allem Trotz"". Es gibt keiue amtlichen Vorschriften, dic den ^ s vor dem Gewissen des Geistlichen hätten, uud o^ wird sich niemals dazu verstehen, die Rolle "ues " ^ maten zu spielen, dcr sich nur dann dem Kranlei uäheru wird, weun der Kranke es verlangt." .^«: Darauf erwidert uuu die „Nepubliquc lf""^ ' ^ „Das Prinzip, das der „Uuivers" aufsteM, " ' Z, folglich dariu: Das Zivilrecht beschützt die G""U'^Z freihcit des Bürgers bis zu seinem lctztcu H""?..'ljqe>l katholische Dogma macht es dem Priester zur ^ ^jw Pflicht, diese Freiheit zu verletzen, bcsm'ders .^ Herannahen dcs Todcs; beugt sich das Zimlg^ ^K vor dem katholischcu Dogma, läßt es sich "^ ,,nlh der Lehre der Kirche äud'eru uud corrigicreu, H. ^e", der Priester dem Gcsctze trotzen. Mit anderen "^ ^ entweder wird der Priester Herr scin oder cr '" empöreu." Die Organisation der russischen Mil'st"^ Der kürzlich in Odessa verhandelte Pro^ .,^., 28 Verschwörer hat viele, im höchsten M"" ^ essante Einzelheiten über deu Nihilisniuv z" ^h-fördert. So erfährt man z. B.. daß der Aä. ^j,l-plan auf den Chef der Gendarmen, den w"' ^»1-tantcn Mescnzov, nicht in Petersburg, liw ou ^ tat verübt wnrde, souderu iu Odess«, nu V" ' ^rz> „Diktators" der revolutionären Gesellschaft, " ^Al-lich verurthcilteu Tschubarow, ausgedacht wu^- 1823 barow war die Seele des Ganzen. Sein Quartier wl'rde von der revolutionären Partei bezahlt und mußte deren Mitgliedern Tag und Nacht zur freien ""'fugnng stehen. Hier kamen die Delegierten dieser unheimlichen Gesellschaft aus Petersburg, Charkow, 5mv, Nikolajev. Moskau :c. zusammen und beriethen chre Angelegenheiten. (3s wnrde also nichts vorgenommn, was nicht in Odessa dein Hanptcoinitc bekannt gewesen wäre. Hier wurden die Maßnahmen znr Be-Mnmg der politischen Verbrecher, die am 24. Juli a. St. I«?« in Odessa vom Militärgerichte gerichtet wurden, geplant und die Unordnungen vor dem Ge-nchtsgebäude am Tage der Gerichtsvechaudlung in Szene gesetzt. In der Wohnung Tschubarows wnrdcn felner Proben mit Dynamitbcrcitnng gemacht. Als im Rlgnst U. I. Se.Majestät der Kaiser'sich nach seinem ^ieblingsanfenthalte Livadia begab und Odessa und Niko« laM berührte, hatte man kurz vor der Ankunft des Kaisers Mle Versammlung der revolntiunäreu Gesellschaft aller Städte anberaumt, um „entschiedene Maßregeln", wie es in der Einladung hieß, zu ergreifen. Unter Tschubarow stand Dmuidenko, dessen Haus ebenfalls eiu Sammelplatz eines bestimmten Kreises don Nihilisteil oder, wie sie sich selbst nennen, Social-Nevolutionnrcn, war. Dawidenko war der Zahlmeister der Gesellschaft und einer der „Verwirllichcr", d. h. ihm lag die Verübung der Morde anf Beschlnß feiner Partei ob. Bei ihm wurden, wie eine Handdrnckma-schine beweist, die falschen Pässe gedruckt und dann von Tschubarow mit dem Siegel versehen. Eine wichtige Person war der Edelmann Lisogub, denu er war einer von den fünf Personen, die das Vermögen der Gesellschaft zn verwalten hatten. Lisognb machte haupt-sächlich m der Mitte der Geistlichkeit Propaganda. Den Mittelpunkt der Nikolajewer Nihilisten bildete der jüdische Kleinbürger Salomon Wittenberg. Bei ihm fand das Gericht eine Masse Sprengstoffe, eine elektrisch-galvanische Batterie, Lcitungsdrälhe ?c., und waren diese Sachen, wie die Untersuchung ergab, zu einem Anschlage auf das Lel^n des Kaisers bestimmt. Dieser Mordplan sollte am 18. August 1878 in Spas« tojc anf der Reise des Kaisers nach Nikolajew stattfinden. Glücklicherweise wurde Wittcuberg am 10. Aug. bereits verhaftet uud wnrde fo das Verbrechen verhindert. Die Nihilisten gingen also bereits vor dem Attentate vom 2. April mit dcm Gedanken um, die Hand an das Leben des Monarchen zu legen. Es dürfte demnach keinem Zweifel mehr unterliegen, daß das Executivcomitc geradezu Befehl zum Kaiscrmordc ercheiltc. OcWsuenlgkeiten. — (Ausflüge der deutschen Kronprinzessin.) Am 12. d.M. bcsnchtc die Kronprinzessin von Deutschland von Nömerbad ans die Herrn Sarg ge- > hörige Oistrocr Kohleugcwcrkschaft. Das in Hrastnigg befindliche Directionsgebändc derselben war au3 diesem Anlasse festlich geschmückt. Wie man der Grazer „Tagespost" schreibt, wnrdc die hohe Fran daselbst durch den Acrgdiretwr Herrn Wilhelm Ihnc und dessen Gemahlin empfangen und von ersterem mit einer kurzen herzlichen Ansprache begrüßt, anf welche sie einige freundliche Dankeswurtc cnla.ea.nete. Während die Prinzessin in der Wohnnng des Bcrgdireltors das Dejeuner einnahm, spielte die vor dcm Hause aufgestellte Bcrgknpcllc die englische Vultshymnc, das Arndt'sche Lied vom dentschen ^atcrlandc und ein Bergmannslied. Später fuhr sie in das Wrnitschathal znr Besichtignng der großartigen ncncn. ebenfalls festlich dccoricrten Seiloahnanlaa.cn des Oistroer Kuhlenbergbaucs nnd bestieg am Fnßc des Berges, anf welchem sich der höchste Pnnkt der Seilbahn befindet, das bercitgchaltenc Saumpfcrd, um die Beryspitze, den hohen Urbcrgangspniltt dcr Drahtseilbahn, zn erreichen. Die, Bahn war zu Ehren des fürstlichen Gastes in Betrieb gesctzt nnd bcfiirdcrtc volle und leere, mit Fähnchen geschniiickte Kohlenhuiidc. Während die Prinzessin mit großem Interesse die schenSwcrthe Anlage besichtigte, spielte die an einer nicht sichtbaren Stelle postierte Vcrgtapelle das berühmte englische Voltslied „Iluw Ik'ikumm" sowie das Strirerlied „Hoch vom Dachstein". Nach längerem Aufenthalte verlieh die Fürstin den herrlich gelegenen Anssichtspnntt. um nach einem im Dircctionsgcbäudc eingenommenen Thee gegen 7 Uhr abends die Rückkehr nach Rümerbad anzutreten. — (Erfindung im T el eg rasen wcs cn.) Herr Professor Klinkerfncs hat eine neue Erfindung in der Tclegrafic gemacht, über die er der „Köln. Ztg." schreibt: Es handelt sich nm einen Apparat znm Telegrafieren von Unterschriften, Firmcnsignaturen nnd dergleichen, welche als Beweisstücke wichtig werden lünncn, kurz. um einen Facsimile-Apparat. Derselbe ist anch brauchbar für Telegramme von mäßiger Länge und kann jederzeit ohne Vceinträchtignng dcr ans dcr Linie schon lanfcndcn Depeschen eiu- oder ausgeschaltet werden. Nach der Ansschaltnng oder vor Einschaltung dieses Theiles Nt der Dienst fast genau derselbe, wie brim gcwöhn-uchcn Morsc-Apparat, nnr daß eine ganze Reihe von "rprschen gleichzeitig, ohne gegenseitige Störung, auf emer Linie befördert werden können. -^- (Eine unangenehme Situation.) Unter oem Schlagwurte „Die Wölfe melden sich" erzählen ungarische Blätter den folgenden Vorfall aus der Gegend von Bistriz: Am späten Abend des 23. August hörte ein Rumäne, der im Ungersdorfer Grunde weilte, in feinem Gehöfte ein ganz absonderliches Hin- und Herrenncn seiner Ziegen und Schafe. Da die Nacht gerade durch den Mond etwas erhellt war, trat der rumänische Bauer aus seinem Hanse heraus und sah zu feiner nicht geringen Ueberraschnng, daß ein Wulf ein Mntterschaf an der Kehle gepackt hatte. Im Nn sprang dcr Bancr herbei, und der Wolf. hiednrch scheu gemacht, ließ das Schaf sofort los und wollte das Weite suchen. Ein ziemlich hoher Ruthenzann machte ihm die Flncht sehr schwierig. Endlich gelingt es ihm. mit gewal« tiger Force die Zannspitze zn erreichen, doch so unglücklich, daß ihn dcr Baner, der ihm immer anf den Fersen gefolgt war, am Schwänze gefaßt hattc. Nnn war dcr Wolf drüben und dcr Bancr hüben. Eine unangenchmc Situation für beide. Da macht dcr Wolf endlich einen gelungenen Versuch, sich umznlchrcn und den Bauer mit den Zähnen zu packen, so daß letzterem der Muth enl^ siel und er dem bedrängtcn Wolfe die Freiheit fchenltc. — (Die arktische Expedition des Professors Nurdcnskjolb.) Der jctzt glücklich in Japan angelangte Professor Nordcnsljüld trat seinc Reise durch das Eismeer am 25. Inli 1878 von Trmnsö ans an. Seinem Schiffe „Vega" gaben die Dampfschiffe „Lena." „Ex.pres" und „Frafcr" das Gcleite. Am 28. August wurde dle Leuamündung erreicht, und von dort setzte die „Vega" ihre Fahrt nllcin fort, bis fie am 28. September bei dcr tschnlischrn Halbinsel unter 67" 5' nördlicher Breite und 173« 30' westlicher Länge, nicht wclt von dcr Einfahrt znr Behringstrahc. einfror. Dort lag sic nenn Monate und zwanzig Tage still; erst am 18. Inli d. I. kam sie los. und am 20. Juli passierte sie das Ostcap. Das Schiff war vou Herrn Oscar Dick-son in Gothenburg für 150.000 Kronen angrlanst und ,n Karlstrona ausgerüstet. A,„ U^rd ^finden sich anßer einer Besatznng vun zwanzig Personen folgende Gelehrte: Doccnt F. Kjellmann. Botaniker; D. A. Stux-berg Zoologe; Dr. E. Almquist. Arzt; U. Hofgaard (dan.scher Marinelientenant). Physilcr; Bove litalieni- chcr Marinclieutcnant). Hydrograph; Nordamst (rnssi-^hcr Ossiz,er). Dolmetscher und stellvertretender Zoolog. D.e Befehlshaber der „Vega" sind der schwedische Ma-rmc lieutenant Palandcr und dcr Secondclicntenant C. Brnsewitz, Die Leitnng des Ganzen hat Professor a, E, Aiordcnskiöld. Bei dcr Abreise war die Expedition mit Proviant für zwei Jahre versehen. Zur Bestreitung dcr Kosten hat der König Oslar 40.000 Kronen beigetragen und dcr schwedische Reichstag hat vorderhand 32.000 Kronen bewilligt. Anßerdem hat dcr sibirische Gutsbesitzer Silnriakoff bedeutende Mittel für dieselben hergegeben. Wenn nach wenigen Mouatcn die muthigcn Reisenden durch d,n Suezkanal zurücksehrcn. wrrden sie die Erstcn ein. welche Asicn umschifft haben. Sind doch die grüßten seefahrenden Rationen dcr Wclt seit 300 Jahren vergeblich bemüht gcwcscn. das Problem der Nord oft .Passage zu lösen. i" " u — (Aviso für Annoncen-Leser.) Einem begütcrtcu Bauer in den, Umgegend von Düsseldorf. Bcsitzcr großer Teiche. Liebhaber vun Forellen, passierte kürzlich folgende ergötzliche Affaire: Der Mann liest in einem Berliner Blatte, daß jemand das Mittel cntdrckt habe. durch Einstreunug eines bloßen Pnlvers in jedem Teiche Forellen zn erzeugen. Das Pnlvcr sclbst loste unr 0 Mark. nnd sei der Erfinder bereit, dirsc Snmme sofort zurückzncrstatten, sofern das Mittel nicht dcn gewünschten Erfolg habe. Der Grnndbcsitzrr, dem nach Forellen bcrcits der Mund wässerig wird. hat nichts eiligeres zu thun. als das verlangte Geld cinznsenden. um sich hiefür die umgehende Znscndnng dcs Mittels ansznbittcn. Nach cinigcn Tagcn kommen dic 6 Mark zurück mit folgcndeu Worteu: „Es thut mir leid. Ew. Wuhlgeburen das versprochene Mittel nicht cinfendcn «!! ^"'"^ Die ganze Angelegenheit betraf nur eine ^ctt> Ich hattr nämlich mit einem Frcnnde gewettet, man ^„nc daö unsinnigste Zcng drucken lafscn. es fänden ,.^i^ '«,' ' ' ^"'' ^ glanbrn! Ew, Wolgcborcn sind fokales. Aus der Handels- und Gcwcrbekammer für Krain. iForis.) Die Section erklärt sich demnach auch für die ^csch.ctnng des Handelskammcrtages in Prag, stimmt ocr von der Kammer in Praa beschlossenen Tages-ordnnng bei. c.npfiehlt dic Ergänzung derselben durch Miiahme der ol'crwähntcn von der Schwestertammer in Troppan «nd i und 3 erwähnten Punkte und beantragt, zn beschließen: „- '-) Die Handels- nnd Gewerbekammer für Kram erllart stch für die Beschickung des Handelskammer, tages m Prag; 2.) sie stiniini der von dcr Kammer m Prag beschlossenen Tagesordnung desHandclskammer-tages bei; 3.) empfiehlt die Ergänzung der Tages-monung durch Anfnahmc dcr von der schlcsischen Vchwcsterkammcr empfohlenen zwei Punkte, nämlich: die Ausarbeituug eiues vollswirlhschaftlichcn Programmes uud die Fassung einer Resolution, daß allen jenen I Handels- und Gewerbelammcrn das Recht der selbst-ständigen Wahl eines eigenen Reichsrathsabgeordnrten zugestanden werde, welche dermalen hiezn nicht berechtigt sind. und 4.) hievon die Schwesterkammcrn in Prag und Troppau zu verständigen. Diese Anträge wnrden stimmcinhellig angenommen. IV. Der Obmann der ersten Section, Kammerrath Trenn, berichtet über das Gefuch der Barbara Herthcr um Verleihung dcr Auszcichnuua, zur Führung des kaiserlichen Adlers im Schilde. Die Gesuchstelleriu hat in der Oltsgcmcindc Mariafeld mit dem Betriebs-orte Lasc ein Etablissement zur Erzeugung von Farben nnd Thonwaren ans feuerfestem Thoii gegründet und den Betrieb im Herbste 1878 eröffnet. Nach § 01 der Gewerbe-Ordnung können Geweibsnnternchmnngen, die von hervorragender Bedeutung für die Entwicklnng dtr Nationalindnstrie und die Belebung des Handels sind, mit dcm Vorrechte betheilt werden, den kaiserlichen Adler im Schilde nnd Siegel und die Bezeichnung „K. k. privilegierte sFabrik, Großhandlung:c.)" in der Firma zu fuhren. Obwol m der befugten Fabrik eine Dampfmafchine thälig ist und auch mehrere Personen Beschäftigung finden, so ist nach Ansicht der Section das Etablissement der Barbara Herther doch zu kurze Zeit im Betriebe, um die Bedeutung desselben schon jetzt ermessen zu können. In Anbetracht dess'.n empfiehlt die Section folgenden Antrag zur Annahme: „Die Kammer möge sich in dem Gutachten an die löbliche k. k. Landesregierung dermalen gegen die Verleihung der Anszcichnnng znr Führung des kaiserlichen Adlers im Schilde an Barbara Herther aussprechcn." Der Antrag wurde angenommen. V. Der Obmann der ersten Section, Kuuimliiuil) Treun, berichtet über die Aufrage der k. k. Äezirts-hanptmannschaft Gottschee. ob dcr Gemischtwarenhäiidlcr Josef Rölhel als Kaufmailn oder Krämer anzusehen sei, nnd beantragt in Erwägung, daß Josef Röthcl dieselben Waren führt, wie die übrigen Gemischtwaren-händll'r. daß der Umsatz dcr Waren kein geringer ist. und endlich, weil er auch nach dem Eommerz-Hofkom-missionsdekrcte vom 20. Februar 1822, Z. 25!) lGu-bcrnilllvcrordnnng vom I.März 1822, Z. 2481. P. G. S. 4. Band, S. Ü8 äo 1822), nur als Kaufmann angesehen werden kann: „Die Kammer wolle fich in ihrer Aeußrrnng dahin anssprcchen. daß Joses Rölhel als Kaufmaun anzufehen fei." Die Kammer nahm diesen Antrag an. lEchluß jolgt.) — (Todesfall.) Am 14, d.M. verschied in Trieft im 7(i. Lebensjahre dcr pcnswnicrte t. t. Finanzrath Herr Franz Stcrlc. — (Francois de Blanche.) Gestern abends veranstaltete Herr Francois dc Blanche vom Theater Fulics Bcrgcrrs in Paris mit seiner aus mehieren Damcn. Herren und Kindern bestehenden Gesellschaft seinc erste Vorstellung im Olassalon dcr Cafinorestaura-tion. Derselbe war aus diesem Anlasse recht gnt besucht, und zcigle sich das anwesende Pnblitum bmch die mannigfaltigen, zum Theile ganz originellen Prndue-tiunrn fchr befriedigt. Eingclcitrt wurde die Nurstellung von Herrn de Blanche dnrch eine Reihe sehr hübsch aus-geführtrr Taschcnspiclkunststückc. dcrcn gelungene Poiutf hauptsächlich darin bestand, daß Herr de Blanche jrdcm derselben die mitnntcr ganz einfache Erklärung des natürlichen Vorganges auf dem Fuße fulgen ließ und hicdurch vielfache Hritcrkeit erzielte. In der zweiten Abtheilung führtc sich Herr de Blanche als Mimilcr und Charakter» kmnilcr vor. indem er. vercint mit Frau A. Zicini. unter Zuhilfenahme einiger ganz unbedeutender Toilettevcrände-rungen die verschiedenen Arten des Tanzes, je nach Nationalitäten und Ständen, darstellte nnd hierauf noch eine Reihe porträtgetreu dargestellter historischer Persönlichkeiten und Volkstypen folgen ließ. Auch als treffender dramlltifchcr Künstlrr zeigte sich Herr de Blanche in einer in cnglifchcr Sprache gcspielten Szcne aus Shalcspcarc'S „Othello".wobci rr den berühmten amerikanischen Schauspieler Ira Aldridge, der unlcr Calllanli's Direction im Jahre l854 oder 18b5 bekanntlich auch in Laibach als gastierender Künstler den „Othello" spielte, copicrte. Den Schluß der Vorstellung, deren Pausen theils von Klavicrptrccn, lhcils von gymnastischen Cpirlcn der für ihr Alter ganz Hübsches leistenden sogenanntcn „Zickzack-Knaben" ausgefüllt wurden, bildete eine Art Schwcbende-Iungfrau-Prodm'tilin unter dcm Titel „Der Fakir', ausgeführt von Frl. Mary Steanten nnd dercn „Magnctisrnr". Hcrrn L. ForeSco. Die dnrch nahezu zchn Minutcn andauernden, in den verschiedensten Stellungen sortgesetzten Attitüden der bloß auf c.ner unter der Achselhöhle anbrachten dimncn eisernen Stange Falle le.der ich« d'N ^'c' n ^^ ^^.^^^ » ü«,', «M" >°lr b,°h dn, em°» Um,!»nd, d°ß, wem, 1824 Zugängen bloß der eine (durch den Garten) offen gelassen wurde, dies nicht wenigstens vorher auf den Placaten bekanntgegeben worden war, da infolge dessen viele von den aus dem Bahnhufviertel kommenden Gästen, die den Zugang zuerst naturgemäß durch die Gastzimmer versuchten, unverrichteter Sache umkehren und den langen Umweg durch den Garten nehmen mußten. Das Entree von 50 kr. ist für eine Gasthausproduction am Ende nicht gar so gering, als daß man nicht allen Grund hätte, es den Leuten wenigstens so leicht als möglich zu machen, dasselbe anzubringen. — (Eine öffentliche Tombola,) die im Vorjahre mit so großem Erfolge das erstemal in Szene geseht wurde, wird auch heuer vom Ersten Laibacher Krankenuutcrstützungs- und Versorgungsverein veranstaltet werden. Wie wir vernehmen, ist die Bewilligung des Ministeriums bereits herabgelangt und werden die Vorbereitungen bereits eifrig betrieben. Soferne das Wetter günstig ist, dürfte die Tombola Sonntag den 28. d. M. abgehalten werden. — (Laibacher Liedertafel.) Morgen abends veranstaltet die Laibacher Liedertafel — diesmal im Gasthausgarten „zum Stern" — ihren dritten Singabend. Das zum überwiegenden Theile aus Wieder« holungeu der beim zweiten Singabende im Casinogarten vorgetragenen Lieder bestehende Programm weist folgende Piecen auf: 1.) Nedvcd: „NH äom", Chor; 2.) Gericke: „Wach auf, du schöne Träumerin", Chor; 3.) Koschat: „Es geht ein altes Mährlein", Soloquartett (Ae. Bvhm, I. Böhm, Schulz. Dornik); 4.) Storch: „Nächtlicher Gruß". Chor mit Tenorsolo (Ae. Böhm); 5.) Hajdrih: „«laHrausko inoi^e", Chor; 6.) Abt: „O wundersel'ge Frühlingszeit", Chor; 7.) Hajdrih: „koä oknom", Soloquartett (Ac. Böhm, I. Böhm. Schulz, Lorenz); 8.) Koschat: „Oesterreichs Söhne soll man ehren", Chor; 9.)Ienko: „Ltt'unam", Soloquartett (Ae. Böhm, I. Böhm, Schulz, Pucmt); 10.) Santner: „Auf den Bergen". Chor mit Doppelquartett; 1l.) Engelsberg: „Mein Lieb ist eine Alpnerin". Chor; 11.) Becker: „Gut Nacht, mein Schatz!" Chor. — Während der Ge-sangspiecen wird die Theaterkapelle folgende Musikstücke vortragen: 1.) Mayer: „So zieh'n wir in den Frühling 'naus". Marsch; 2.) Rossini: Ouvertüre zn „Wilhelm Tell"; 3.) Stiasni: „Unter Palmen und Blumen". Walzer; 4.) Gounod: Potpourri aus „Romeo und Julie"; 5.) Pilse: „Lieder aus Schlesien", für zwri Violinen, vorgetragen von G. Mayer und I. Summcrer; 6.) Mayer: „Im Eisenhammer", Genrebild. — Die Liedertafel beginnt um halb 8 Uhr abends. — (Von schwindelnder Höhe.) Von der gegenwärtig in Reparatur befindlichen Kirche des deut» schen Ritterordens wurde gestern die auf der obersten Spitze des Thurmes eingefügte schwere Metalkuppel nebst dem daran befestigten großen Kreuze herabgeholt. Der als „Höhcnbesteiger" in diesem Sinne bekanntlich schon eine langjährige, erfahrungsreiche Praxis hinter sich habende hiesige Zimmermeister Herr Ierancic vollführte nm 6 Uhr nachmittags mit Hilfe mehrerer zusammengebundener, vom Kirchendache hinausführender Leitern mit großer Geschicklichkeit und Unerschrockcnheit dieses Wagestück seines Berufes, wobei eine große Zahl von Passanten vom sicheren Hort des gepflasterten deutschen Platzes aus die glückliche Durchführung der gefährlichen Arbeit mit theilnehmcndcn Blicken begleitete. — (Unglücksfall auf der Littaier Save. Ueber fuhr.) Als der Hausbesitzer Herr K. aus Littai am 14. l. M. abends mit seiner Frau, seinem dreijährigen Kinde und seinem Gespann mittelst der Schiffsüberfuhr nächst der Eisenbahnstation an das linksseitige Ufer der Save befördert wurde und sich Herr K. eben anschickte, den Fährmann zu bezahlen, machte sein Pferd eine Bewegung nach rückwärts, infolge dessen der Wagen ins Wasser siel und sowol das Pferd als alle drei Personen mitzog. Herr K., der die längste Zeit die Zügel des Pferdes festhielt, gerieth hiebei in Lebensgefahr und konnte sich nur mit Mühe retten, seiner Frau half der Schisssknecht aus dem Wasser, das dreijährige Mädchen jedoch, ein Liebling der Eltern, fand leider in den Fluten den Tod. Das Pferd gelangte glücklich ans Ufer. Die ausgestandene Angst sowie der erlittene schwere Verlust des Kindes haben auf die unglückliche Mutter einen so nachtheiligen Eindruck geübt, daß sie nun schwer trank darniederliegt. — (Pferdediebst aHl.) Dem Grundbesitzer Io-haun Vode in Kamenza im Gerichtsbezirke Egg wurden von einem oder mehreren unbekannten Thätern aus un-versverrtem Stalle zwei junge Stuten im Werthe von 150 st. entwendet. Die eine der gestohlenen Stuten ist ein vierjähriger, 14 Faust hoher Eisenschimmel, die zweite ein zweijähriger Rothfuchs. Den aufgefunden Spuren zufolge wurden die Thiere von den Dieben auf der Bc-zirksstraße gegen Littai zu getrieben. — (Weinlesevorschrift.) Die k. k. Bezirks-hauptmannschaft in Tschernembl hat angeordnet, daß kein Weingartenbcsitzer im Bezirke mit der Weinlese vor dem von der betreffenden Ortsgemeinoc festgesetzten Tage beginnen darf. Uebertreter dieses Verbotes, und zwar vor allem jene, die zuerst mit einer verbotswidrigen Lese beginnen, werden mit Geldstrafen bis znr Höhe von 80 fl.. eventuell mit entsprechenden Arreststrafen belegt, und sind alle Gemeindevorsteher bei sonstiger eigener Verantwortung verpflichtet, Zuwiderhandelnde der k. k. Be-zirköhauptmannschaft zur Bestrafung anzuzeigen.. Neueste Post. Oristinal'Telea.ramme der „Laib. Zeitung." Berlin, 16. September. Das Abgeordnetenhaus wurde aufgelöst, die Neuwahlen finden am 7ten Oktober statt. Paris, 16. September. Aörsenflauheit infolge eines Gerüchtes über den Tod des russischen Kaisers. Weder die Votschaft noch die in Paris anwesenden Großfürsten erhielte» eine derartige Nachricht, das Gerücht wird demnach als unbegründet angesehm. London, 16. September. Das Transportschiff „Malabar" ist von Portsmouth mit Verstärkungen für die Armee in Afghanistan abgegangen. London, 16. September. Die „Times" erfcchren aus Kandahar am 15. September, daß der Emir Truppen aus Herat und Balkh requirierte und die Ghilgaistämme nach Kabul berief, um den heiligen Kricg gegen England zu sühreu. Simla, 16. September. Der Emir sprach schriftlich sein tiefes Bedauern aus, sein volles Vertrauen in die britische Regierung und seine Absicht, die Schuldigen zu bestrafen. __________ Vad Gastein, 15. September. (N. fr. Pr.) Der Nuntius Iacobini ist mit zwei Sekretären gestern abends um 11 Uhr hier angekommen. Eine Stunde früher traf Fürst Hohenlohe, der deutsche Botschafter aus Paris, hier ein. Prag, 15. September. (Frdbl.) In der am 2Z. September stattfindenden allgemeinen Versammlung der czechischeu Abgeordneten wird dk VeschickunH d^s Reichsratys zum formellen Beschluß erhoben werden. (Gleichzeitig wird auch die von Dr. Rieger ver» faßte Rechtsvcrwahrung, die im Reichsrathe zur Verlesung gelangen soll, zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Heute reiste Dr. Rieger nach Wien, um mit dem Grafeu Hoheuwart Vorberathungen zu pflegen. Priboj, 15. September. (Presse.) Nachdem gestern Prjepoljc anstandslos von unseren Truppen besetzt worden, wurde die vorgeschobene Position auf der Straßenabzweignng von Banja gegen Nowa-Warosch geräumt. Bordeaux, 14. September. Bei der heutigen engeren Deputiertenwahl wurden 9350 Stimmen abgegeben. Der Republikaner Achard wurde mit 4698 Stimmen gegen den Radicalen Vlanqui gewählt, auf welchen 4440 Stimmen entfielen. Madrid, 15. September. Der König wird hch nicht nach Wien begeben; wahrscheinlich werden oll Herzoge Ossuna und Medina Sidonia dahin abgehe». Der deutsche Kaiser beglückwünschte den König ^ seiner beabsichtigten Heirat. , London, 15. September. (N. fr. Pr.) Die Nach-richten über das Verhalten des Emirs von Afgha^ stall lauten noch immer widersprechend. AngebW wollte er der englischen Gesandtschaft helfen, allem o>e fanatifchen afghanischen Mollahs verhinderten ly>> daran. Das englische Kommissariat und der Transport von Proviant nach Afghanistan sind unter am Kritik. Der Vizekönig befahl dem General MN am 5., den Schutargardan-Paß zu besetzen. Dies geschah jedoch erst am 11., trotzdem die Distanz nM 25 englische Meilen beträgt und der Vormarsch "" von einer Brigade ausgeführt werden sollte. -^ ^l^ wayo ist noch nicht gefangen. Athen. 15. September. (Pol. Korr.) Die griechischen Bevollmächtigten in Konstantiuopel haben von ihrer Regierung die Instruction erhalten, die V^ Handlungen mit den türkischen Bevollmächtigten fl>lt" zusetzen, an der im 13. Berliner Congreßprotokolle vo^ gezeichneten Linie Thyanis-Salambria festzuhalten u»V die Vermittlung der Mächte nur in Detailfragen <"'" zurufen. Telegrafischer Wechselkurs vom Ilj, September. Papier»Rente 6??.°». — Silber-Rente 6685. — <^!°' Nente 81 25. - 18U0cr Staats.AnIehcn 125 -. — Äanl'"^« 827. — Kredit« Acticn 2U2 50. — London 117 75. — S'w" -—. K. t. Münz. Dukaten 5 59. — 20. Franken < Sluac 9 34'/,. - 100-Rcichsmark 57 75», Wit „. 16. September, 2'/, Uhr nachmittags. (Schllchlmse) Krcditactien 263 10. I8(i(>er Lose 125' . 1864er Lose 1^// österreichische Rente in Papier 67 72. Staalsbahn 2ü° <''' Nordbah» ?24'5<». M.Frankcnsliicse «34'/,. türlische Lose '^,'" ungarische lNedünclien 252 50. L!"l,dac!i<'!l 578 —, österrtict»"!^ Analol'anl 13130. Lombarde« 8:i 25. Unionbanl 9110. 6"^ «ilmaiaüleheil 113 70, Elliptische—, Goldrcnte 81 25. uugal'M Ooldrcxtr 94 40. Gehalten. 'Angekommene Fremde. Am 15. September. , < Hotel Stadt Wicn. Elsbachcr sammt Familie, Tüfscr. -- ^'/' Kausmanüswchtcr. Trieft. — Hulzwcbcr, Eisenbahuditt''^ i. P., und Mastny, Kfm., Wicn. — Kmztyalcr. Falnilaw' Domschalc. — Pctschc, Agent. Graz. — Lutz. Mühlbchl'"' Cilli. - Pcvii Amalia sammt Tochter, Karlstadt. ^. Hotel Elefant. Dr. Namorsch. Arzt, Icsench. - Dr. Fo«°, f. Frau. Pisino. — Arlo Michael und Arko Anton, M>" Händler, Agram. — v. Horly, Private. Fiumc. — ZciiloN"" s. Sohn, Trieft. — Knntschitsch. Gutsbesitzer, Untertrain. << Hotel Europa. Baron Handel Mazzetti. Landcsgcrichts-Au^« taut, und Niga, Privat. Wicn. —' Dr. Pitamii. CoM^ Marburg. — Löwenstcin, t. l. Marinelommissiir i.V.. P"°' Vatof. Kfm,, Trieft. Kaiser uo» Oesterreich. Wiescr, Privat. Agram. ^,,« Mohren. Icrschc. Treffen. — Meglii. Rudolsswerth. -^ ^" gcr, Pest. — Arto, Pölland. Verstorbene. Den 15. Septembcr. Ferdinand Scdej, Fischers^"' 3 Mon. Krakaucrdamm Nr. 16, Mage«' und Darmtalarry ,, Den 16. Scptcmbcr. Martina Sustcrsii!. Verleg llssislenteüstochtcr, 14 I., Hilschcrgassc Nr. 12. Tuberkulose- Im givilspitale.- ,^z. Den 1 b. Sefttcmbcr. Maria Verderb«, KalM", gattin. 35 I.. Krebsdystrasic. — Johann Gradisar, Inwoy'" ' 72 I.. Lungenemphysem. ____^. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ^ -Z M zs « :3 ?^ " ^lMg"735^74^st's« O7schwäch ^heiter" _ „„ 16 2 .. N. 735!« ^-24 7 TW. schwach heiter """ 9 .. Ab. 7W52 4-17 0 SN. schwach heiter _..^ Anhaltend schüncs Wetter. Das Tagesmiitcl der W"" 4- 14 4«, um 0 5° über dem Normale. __^_-—^"" Verantwortlich« Redacteur: Ottomar Vamberg ^l1Z's<>nl^sil'l^ .^""' 15 September, (1 Uhr.) Dic Vörsc war trotz sichtlicher Anstrengungen der «iontremilic in bester Stimmung, Der illerlchr war sehr animiert und Hal <.)Vl scli^c»,^^. bedeutende Vchcrungen der Kurse zur Folge. V I V ^ »eld «>«s«rteu. Dukaten .... 5 fl. 58 lr. » ft-^ . Napoleonsd'or . 9 . 33'/, ^ " " Deutsche Reich«. „ 75 . Noten .... 57 . 70 .57 . ^ Vilberssulden . . 100 ^ - ^ 10" " Krainische Grunde>ltlastungs-0bliaatio»en-Geld «6 50, Ware 97 50. , i^9?0b" Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notleren.' ^apierreme 67 50 bis 67 60. Mlverrente