Pottnina vl»^, 0chrlfN«!I««s. VerVaswAß Duchdr»cli«rei. lvarib»r. Iur^ltkva uttta 4. Telephon 24. ^«ziigspreile: Sldk>olen, m^uaUich . . D. 10'— liusteUei . ... I!'--Durch Post . ... Durchi^oj! viertelt.. . . » Ausland: molia!UH . . . !L'-^ Einzelnummer.....— SO Äonniaqs-'Unmmer . . ^ -1'^ i?1?i Bestellung der i't drr flbvn« nrincntidk^caz lilr Ewive^ ien küc minde» sten:at, aunerhalli für mindeütnt drei^.zn^tk tlnzuse'de'i.^tu beaniw-irtenoe Briefe l>yneMar> werden mkljt bcrücksichNgl Inleratenannaliins m ckltartbor bei de? .Idininlirrattoit der^jeitung : IurS^öe^a >^lica 4 m ».'jllbijcina bei Äzeirljak nnd Vlatl'Nc. III ^j.itircb dk' Bloctner u.Äo'je, in Graz b.Nienreicii.ttiaslrigcr, „»ienrraz'.inWien vei clllen Anj» gcüannah«». Vellen. . Nr. t20 Gamstag. den 27. Mai !y22 . 62 Iayrg. »i» „.lscli'snsks stfsZs." Vonl ZentralnuSschust der „IadranSka StraZa" (Adriawacht), dessen Präses der bekannte Politiker und Minister z. D. Juraj Blankini ist, erhielten wir folgende Zuschrift: „So stolz wir heute anf unser Landheer stnd, so hoffen wir in nächster Zukunft ebenso stolz auf unsere Kriegsmarine sein zu dürfen. Uln dieses Ziel zu erreick)en, hat sich die „Iadranska stra^a" zur Ausgabe gestellt, das Interesse für unsere Kriegsmarine und Hy-dro-Aviatik im Volke zu erwecken und dem Staate durch Sammlung freiwilliger Beiträge die Anschaffung von Kriegseinheiten und Hydroplanen zu erleichtern. Unter den vielen schwierigen Aufgaben, welche unserem Staate n^ch der Bereinigung erstanden, ist eine der wichtigsten der Schutz und die Verteidigung seiner 600 Kilometer langen Küste und der dazu gehörenden 150 Inseln und .Jnselchen, wozu aber dermalen weder eine entsprechende Krieg^einheit noch sonst welche Verteidigungsmittel zur Verfügung stehen. Die Situation ist böse! Dort im Innern das Gebiet durch den Krieg ausgeplündert und verwüstet, und hier die Pflicht, einen offenen Küstenstrich zu schützen, auf dessen Besitznahme ein gieriger Feind schon lange lauert. Welche Mittel stehen uns dazu zur Verfügung? Haben wir die dazu nötigen schweren und leichten Kriegsfahrzeuge, Unterseeboote, Hydroplane, Arsenale, Docks und Befestigungen? Nichts haben wir! Alles, was wir hätten haben können, nahmen uns die Stärkeren weg. Nur eines konnten sie uns nicht nehmen, unser in Liebe zur Heimat und seinem Meere unerschöpfliches Herz! Dieses starke Herz symbolisiert die „Ja-dranska stra^a" voll Glauben in den guten Genius und das Bewußtsein unseres Volkes. Diese werden unserem Staate in der schweren Pflicht, fi'lr den Schutz unserer Küste vor-4usorgen, schon helfen. Es gibt kein Volk auf der ganzen Welt, das eine Küste besitzt und das nicht in ähnlicher Weise, wie es die „Jadranska straia" anstrebt, geholfen hätte. Das griechische Volk, so klein es auch ist, darf stolz auf die Erfolge sein, welche es auf dem Wege der privaten Initiative znr Stärkung der Kriegsflotte erzielte. Die „Lega Navale" in Italien entwik-kelt eine lebhafte Propaganda für seine Kriegsflotte, obwohl diese der Zahl wie auch der Stärke nach bereits einen sehr ansehnlichen Fortschritt zu verzeichnen hat. In diesen Verhältnissen liegt gerade eine ernsteMah-nung für uns. Italien könnte seine Kriegs-lchisse nicht in unseren Gewässern halten und unsere nationale und ökonomische Entwick-^ng so ungünstig beeinflussen, den Valuta-tind Warenschmuggel fördern, wenn auch wir über eine Kriegsflotte verfugen würden. Aber nicht nur das. In seiner Flotte fühlt Italien d?n Riickljalt, die Erfüllung des Vertrages von Rapallo hinauszuschieben, in dem sicheren Gefühle, daß im Falle einer militärischen Aktion zu Lande es stets in der Lage «väre, mit seiner Flotte durch Okkupation unserer Inseln oder Küstenstädte sehr wirksam zu antivortcn. So ist unser Staat in diesem Widerstreit nur aus den diplomatischen Kampf angewiesen. Nur mit dem Ausbau einer Kriegsflotte können wir uns der italienischen Uebermacht entwinden und Herren in dem uns zugefallenen Teil des Meeres werden, zum Nutzen >es Staates und unserer nationalen Entwicklung. Dann erst wird unsere Souveränität IM Meere eine reale sein und nicht intero-flativ, wie dies heute zu unserem größten Mll ^ ' Wenn sich unser Staat allen begehrlicher I Feinden gegenüber zu Lande und zu Wasser ! ebenbürtig füblen wird, dann wird er auch im eigenen Volke das fehlende Selbstver« trauen und den Sinn für Ehre und Würde erwecken. Tie Ambitionen der inneren Fein« de werden aber von selbst entwurzelt, den Massen die Augen geöffnet und sie werden den Wert und di^ Bedeutung ihres freien . nationalen Staates unter der Aegide ihre^ -nationalen Königs erkennen. ! Nachdem uns das Schicksal mit einem so wertvollen beschenk bedacht, wie es das Meer ? ist, so sind mir auch als kulturelles und wirt-j schaftliches Volk verpflichtet, aus diesem Ver-' hältuisse die Konsequenzen zu ziehen, ähnlich ! wie es unsere Nachbarn getmr haben. j Noch eines dürfen wir nicht vergessen. Tie Kriegsschiffe haben nicht blök die Aufgabe, während eines Krieges Menschen zu töten und das Nationalvermögen am Meere zu ,, vernichten, sie haben auch iu der Friedenszeit einen sehr erhabenen Beruf. Das Meer ist eine unerschöpfliche Quelle des Glückes, des Reichtums, der Kultur und des Fortschrittes, aber auch nur insoweit, als das Volk, dem das Glück zuteil wurde, es zu besitzen, es auch als Verkehrsgelegenheit oumzuwerten versteht für den Handel und Verkehr mit de? ganzen Welt, aber auch zu schützen vor jeden, feindlichen, selbstsüchtige Ziele verfolgenden ! Eingriffe. ! Unserer Kriegsflotte obliegt vor allem die , Ehre, in der weiten Welt die Trägerin unse-j rer Staatsflagge, dem Symbol unserer Sou- Marquis Viglia angefcholsen. Budapest, 25. Mai. Im Laufe der gestrigen! Nacht ereignete sich im Stadtwäldchen ein Zusammenstoß zweier angeheiterter Gesell» schaften, wobei sich auf der einen Seite der aus Italien stammende und auch in Wien sehr bekannte Parkettänzcr Marquis Viglia und auf der anderen Seite der pensionierte Oberleutnant Vecsey erponierten. Viglia insultierte Vecsey tätlich, worauf dieser zurücktaumelte, und als sich Viglia zu einem zweiten Angriff anschickte, den Revolver zog und auf Viglia zweimal schoß. Beide Kugeln trafen Viglia, die eine in den Oberarm, die andere in die Lunge. Viglia mußte im Spital sofort operiert werden, isein Zustand ^ ist lebensgefährlich. Die Polizei sucht gegen-' wärtig festzustellen, ob Vecsey im Zustande der Notwehr gehandelt hat. Wie bisher festgestellt wurde, sind gegen Viglia mehrfache Verfahren wegc:n seines Dr. Ratdenau über d! Telegramm der „Mi Berlin, 25. Mai. Das Kabinett trat heute um 18 Uhr unter dem Vorsitze des Reichskanzlers zu einer Sitzung zusammen. Neichs-minifter des Aeußeren Dr. Rathmau gab in einem zweistündigen Vortrag einen Rückblick über die Konferenz von Genua. Insbesondere behandelte er die Verhandlungen in den Kommissionen und den Rapallo-Vertrag. Er schilderte seine Entstehungsgeschichte unter Würdigung und Betonung seiner Vorteile und unter Widerlegung der Einwendungen, zügellosen Benehmens im Zuge. Er war seinerzeit der Partner von Ketty Bavin, die er verlassen haben soll, um mit der Engländerin Pia Dorrey, der er die Ehe verjprach, nach ^ Budapest zu kommen. Dos Paar tauzte im Nachtlokale „Mascotte". Viglia erhielt von der Torroy unter anderem einen 8 Karat-Diamautring und große Geldsummen. Ketty Bavin soll aus Kränkung einen Selbstmordversuch verübt habeu, worauf Viglia wieder zu ihr zurückkehren wollte. Als jedoch die Dorray dies erfuhr, erstattete sie gegen Viglia die Anzeige wegen Erpressung und Betrug. Viglia wurde zur Oberstadthauptmann-schaft zitiert, wo er den Ring deponierte, je-' doch leugnete, Geld erhalten zu haben. ! Er wurde auf freiem Fuß belassen, das Ve^'nhren gegen ihn jedoch sortgesetzt. Die j Engländerin behauptete, daß sie ihm mehr ! als eine Million Kronen übergeben habe, ! teils zur Aufbewahrung, teils als Geschenk. ie Genuefer Konserenz. arburger Zeitung". die von den verschiedensten Seiten gemacht wurden. Das Gesamtergebnis der Konferenz j beturteilte Dr. Rathenau positiv. Die Sitzung wurde um 20 Uhr auf kurze Zeit unterbrochen und um halb 21 Uhr wieder aufgenommen. In den Besprechungen, die Voraussicht-^ lich bis in die späten Nachtstunden dauern werden, wird zunächst Reichsfinanzminister Dr. Hermes über seine Pariser Verhandlungen Bericht erstatten. veränität, zu sein, sie ist die Vertreterin de^ Rechtes auf unsere Gewässer und der Frei» heit unseres Ueberseehandels. Tie hat den Beruf, unsere Seewege zu verteidigen, unse-reii Handelsverkehr und unsere Fischerei zu schützen, sich für die Rechte unserer Auswanderer einzusetzen, unsere Handels- und Verkehrsbeziehungen zu erweitern in den fern- Der jugohlawNch tschechische AManzvertrag. Telegramme der „Marburger Zeitung". Paris, 26. Mai. „Matin" erfährt ans Beo-l würden, der die drei Länder auf die Dauer grad, daß bei Gelegenheit der Vermählung! von 20 Iahren miteinander verbinden wür-des Königs Alexander der rumänische nnd >. de. Die Minister würden auch die allgemeine', Wiiikeln der Welt. Mit einem Wort, sie der tschechoslowakische Ministerpräsident, die' Politik der Kleinen Entente festlegen, nämlich berufen, außerhalb der .^eilnat unseren der Feier beiwohnen werden, zusaminen mit. die Haltung gegenüber Polens und Griechen-dem jugoslawischen Ministerpräsidenten einen lands einerseits, Oesterreich, Ungarn und allgemeinen . Allianzvertrog unterzeichnen, Bulgarien ander>^rseits. Schreckliche Explofionskatastropde in Baden bei Wien. Telegramm der „Marburger Zeitung". Baden, 25. Mai. Heute gegen I Ul)r nach- EnoNner Sachschaden. — Ter Brand noch s mittags brach in Blumau in der Betrieb- > nicht gelöscht. j mlpcttion 5 °in Brand nus Infolge Wal- ^1»«»«, Mai^ <21 Uhr W Min.) G-- , lormanM konnte d°r Brand '"ch. gclo ch qcnwiirtiq sind wci.cro Srplosion.n nicht werden und griff weiter auf die Waschanstalt . , / , ., . über, wo die Erplosivstoffe gewaschen werden,! befürchten doch wagt man iioch nicht . was zur Folge hatte, daß ein Objekt in die - C^ploNons.tatte vorzudringen. Ein gegen > Lust flog. Die Zahl der Toten und'Venvun- Uhr aiisgebrocheiier Brand in einem > deten läßt sich zur Zejt nicht genau feststellen, < -^^rke, wo sich >5chießbauinwollc bef^d, konn-! doch ich sie sehr groß. Mit den Lokalisierungs-! ^ gelöscht wer^n. .^ie Blumauer arbeiten konnte noch nicht begonnen inerden,! Objeketn, m denen da noch immer Erplosionen zu befürchten ?utrodyiiamon, ^itro^ycerin, Tynaiiilt, sind. Der Sach- iind Materialschaden ist be-1 Ekras^t besaiid. Das Objekt, in dein stch trächtlich. Die Häuser in der Umgebung! befand und in dessen unmit- wurden arg mitgenommen. telbarer Nähe eme Arbeiterkolon,e Neurn)- ^ ^ . r ^ . a, , Hof (Nicht Wie irrtümlich geineldet Neurin- ^ Zehn Tote — sechzig Verletzte. Wiener-Neustadt, 25. Mcri. 21 Uhr. Nach ^ konnten gerettet werden. Ter Sach- dcn ^isherigen ^Schätzungen öckägt die Zahl ^ schaden ist beträchtlich. Fensterscheiben. Tür- .. Mauerlvände sind zertrümnlert. Die Aspangbahn hat einen Sonderzug eingestellt und die Verwundeten nach Wien transportiert . der Toten etwa 10, die der Verletzten jedes Grades mindestens 60, von denen 30 im Wie-ner-Neustädter Spital untergebracht worden sind. 30 sind sofort nach Wien gebracht worden. Xfchitscherin Mr ein Handelsabkommen RuHianSs mit Ztalien. Rom, 26. Mai. Iii einem Interview in Genua betonte Tschitscherin die Notivendig-keit der Regelung der Handels- und Wirt-tchaftsbeMhunaen zlmschen JtaMn und Rußland. Diese Regelung würde nicht nur Italien, sondern ganz Europa zum Vorteile gereichen. Tschitscherin hat gestern dein Erz WM VLN Mlich abLeitattet.t^^' Nainen, unsere Ehre, unsere politischen und ökoiiouiifchen Interessen in würdiger Weiie zu vertreten. Selten ivird eine Kriegsflotte ein so fruchte bares F^'ld zur Betätigung finden, wie die unsere, denii ivir sind von altersher dem Meere ergeben und sind in oer Welt als vorzüglich cfualifiziertes Seefahrervolk bekannt. Mit der Befreiung und Vereinigung unseres Volkes wurde auch für unsere Schiffahrt und imseren Handel eine neue Aera eröffnet. Dank dein Unternebniungsgeift unserer Rheeder wird unsere Flagge schon in die iveite Welt getragen und erfreut dort die Herzen unserer Auswanderer. Wir sind jetzt ein freies Leefahrervolk und treten in den Reigen jener glücklichen Völker, die in der richtigen Auffassung der Bedeutiing des Mee-rc!s groß, mächtig und reich ivurden. Freilich, wir wollen keine Megalomanen iverden und träunien nicht von einer Konkurrenz zur Zee iult den großen Völkern, doch fühlen wir genug Kraft und Stolz in uns, daß wir mit jenen Völkern in eineii Wettbeiverb treten, deren Machtverhältnisse den unseren ähnlich sind und es durch ihre Schiffahrt doch zu ei-neui hohen Rufe, zu Wohlhabenheit und Reichtuin brachten. Wir fühlen, daß wir sowohl Belgien, den Niederlanden, der Düne< mark, soivie Nonvegcn es werden gleicht».' können. Wir wollen den Fußstapfen unserer Vorfahren folgen und fühlen lins stark und würdig genug, in der Reihe der seefahrenden Vol. ker auch unseren Teil zum Ausbau der Zivilisation und. des Kulturgcbäudes der Welt > Sine Budapester Gkandalasiäre Telegramm der „Marvurger Zeitung". kksxs Rußland nach der Konferenz. Von besonderer Seite. gewiß es für jeden Eingeweihten war, pcif; die Moskauer G^'ivalthabe die Einladung nach t^^enua, um mit den „imperialistischen Näubern" des Westens an einem und demselben Verhandlungstisch zu sitzen, nicht vorübergehen lassen, sondern ihr mit Vergni'lgen folgen werden, so zweifellos stand auch die Tatsache fest, das; Europa mit Rus^land in keiuenl Punkte ins Reine koinnlen werde. Die ?vorderuugcn waren auf beiden Eeiten zu dianietral gestellt, als daß selbst ein ^tompro-miß hätte zuslandetommen können. Tie Zeit freilich, wo Leniu ruhig zusah, wie auf dem ,,^longrcs; der Völk^'r des Orients" in Baku, der nüt aller orientalischen ^nst in Szene gesei^'.t wurde, ausgestopfte Puppen mit den l^jesichts^ügeu Lloyd (Georges. Clemenceaus, nud anderer Ministerpräsidenten feierlich r^er-lnaunt wurden, ist endgi'iltig vorüber. Hielt doch Tschiu'iierin knapp vor seiner Abreise üine Nede, iil d^'r er das t^'^euie !.^loyd (Georges nicht geuug lol'en konnte und seine Politik einer sehr beifälligen !>ti.itik uuterzog. Tschilscheiiu selbst hat ja auch, une aus allen Berichten hervorgeht, aus der Üonjerenz sehr gut abgeschnitten, sein Praktischer Erfolg war aber deuuoch gleich Null, da er sich, ähnlich wie Barthou, streug an die immer schärfer .rierde»lden Weislnigen aus Moskau halten uulßte. ?licht allg?inein bekannt dürfte es übrigens sein, dasi Tschitscherin noch zur Zeit zenes oberwähnten orientalischen Kongresses in Baku, auf dem das Dreigestirn Radek, Linowjew und Enver Pascha die erste Violi- ^ ne spielten, vom Tcheitel bis zur Tohle Menschewik war uud sogar antibolschewistische ^Konferenzen veranstaltete. Alles schien gut zu gehen, bis nach eineui derben Wink von Moskau alle Zugeständnisse nnd Ll'ompromißvor-schläge wieder über den .'('saufen geworfen >^nlrden tiud der alte Starrsinn des kommunistischen Systems wieder zum Vorschein kam. Das^ ^'euin selbst zur Koufereuz nicht kommen würde, war ebenso klar und gewiss mit aller VestimuUheit von allem Anfang an ausgemacht. Ein Duell Lenin-Poincaree wäre jedenfalls sehr interessant gewesen, aber es hätte wohl auch zu den schwersten Konseqnenzen führen ti^unen. Neide Chefs.der Regie-ruugen hätten nicht nachgegeben, die Kluft zwischen Englands nnd Frankreichs Anschauungen in der russischen Frage wäre noch tiefer geworden und vor allem hätten beide, Lenin wie Poinmree, nicht das desavouieren können, was sie tagszuvor in langen Verhandlungen einander abgerungen haben. So aber gaben Lenin und Poincaiee ihren Delegierten sogleich stliärfere Instruktionen, sobald sie gewahrten oder vermeinten, dasi dieselben zu weit gegangen wären in ihren ge-« genseitigen Zugeständnissen. Das; die Frage der de jure-Anerkennung selbst von Lloyd George uiit gewissen Vorbehalten angefaßt werden würde, ist leicht zu begreifen, denn wäre einmal die lmigst ersehnte Anerkennung ausgesvrochen, so siele an die Bolschewisten jener Rest des russischen Staatsgutes, der sich Itls Hlllls iles öoüjjttültlls. 19lZ i>;^ (Zl-sinor ck Lomp., Tlerlin VV. ZO. Nachdruck u. Ueliersehungsrecht in fremde Sprachen SS verboten. Damit eilte er im Laufschritt weiter. Heidy starrte ihm beftiu'zt nach. Wer war her Mann? Einer der Lyttons sicher nicht! Plötzlich glaubte sie an der Haustür drüben ein Geräusch zu vernehmen. Da Packte sie zum erstenmal ?lngst, wirkliche Angst. Sie vergaß alles andere und flog in atemloser Furcht nach dem Glashaus, das seit^vürts iul tiefsten Dunkel lag. Es gab dort Bäume und allerlei aufgestapeltes Gerumpel. Der Eingang war zu. Hinter dem Gebäude fand sie einen Zaun, der den Garten von dem anstoßenden Amvesen trennte. Er »var s6)ad-haft. Heidy sah hinter ein Paar Fässern etwas wie eine Lücke. In diese duckte sie sich. Daun lauschte sie wieder angestrengt. Es war alles totetistill ringsum bis auf eine leise gedänlpfte Stiutme im Gärtnerhaus. Man hatte dort Licht gemacht, aber nicht in der vorderen Stube, deren Fenster dunkel blieben, sondern in einem nach hinten gelegenen 51^aum, dessen Fenster Heidy von ihrem Versteck aus nicht sehen konnte. Doch merkte sie es an dem Lichtschein, welcher Plötzlich anf die hinter deul Haus stehenden Sträucher fiel. im Auslände befindet und für Lenin bis nun unerreichbar war. Als einziges greifbares Resultat der Konferenz kann daher vom russischen Standpunkt nur der dcutsch-rusiische Vertrag bezeichnet werden, der sowohl Rußland als anch Deutchland VorteUe bringen dürfte. Aber auch das kleine Oesterreich wird hie und da einen Brocken von den großen Lieferungen, die Rußland benötigt, erhalten, wie jetzt die Lieferung von landwirtschaftlichen Maschinen. So dürfte die Konferenz, in die man freilich viel größere Hoffnungen gesetzt hat, doch nicht ganz ergebnislos gewesen sein und die Zustintmung der Russen, die Bedingungen für Ha<,g anzunehmen, gibt doch einigermaßen Hoffnung aus irgend eine befriedigende Lösung. Deutschland.und Her Völker-bund. ltelcgri'mme der „Marbnrger Zeitung". London, Mai. Ehnrchill teilte im Unter-hause mit. daß die Frage der Auinabme Deutschlands in den Völkerbund in der .Hauptsache von dem Wnnsche nnd der .Haltung Deutscblands selbst abklänge. Es würde für die britische Regiening verfehlt sein, in dieser 5iinsicht einen Entschluß zn fassen, bevor darüber etwas bekannt geworden sei. Da« dkutsch vvlnifcfte Üb-kommen neneftmlat. Telegramm der „Marburger Zeltnng". Warschmt, 2t». Mai. Das deutsch-Polnische Abkommen betreffend Oberschlesien wurde heute im Sejm genehmigt. Grvffnima des euGorMschen Kongresses durch den Vovst. Tel-'^ramm der „Marbnrger Zektun. Mai. Der Past liat gestern nach-nüttags im Belvederehof des Vatikans den Zf). internationalen enchariftischen Kongreß in Anwesenheit von .W.000 Personen, darunter mehrere Kardinäle, des diplomatischen Korps beim Heiligen Stuhl und etwa 200 Erzbischöfe und Bischöfe, sowie die Spitzen der kirchlichen Behörden, in feierlicher Weise eröffnet. Der Heilige Vater, dem von der Versammlung eine enthusiastische Kundgebung bereitet wurde, segnete bewegt die Teil« nehnier, worauf ein Chor von Sängern die encharistische Hymne vortrug. Sodann verlas Kardinal Vanntelli, der Doyen des Heiligen .Kollegiums, eine Adresse, in der der Wunsch ausgesprochen wird, daß ans dem Kongreß eine verstärkte Vereinigung der Vül-hervorgehe, die den Weltfrieden zum Ziele habe. Nach einem Gebete zu Jesus Christus hielt hierauf der Papst eine Rede, worin er hervorhob, der Kongreß wird den Gewinn der allgemeinen Beruhigung bilden, die die erste und unerläßliche Bedingung jeder gesellschaftlichen Wiederaufr'ichtung und die Rückkehr der Gefellschaft zu Gott sei, der wahrhaftigsten uiid festesten Grundlage jedes Wiederaufbaues und der Wiederherstellung des Friedens, den alle suchen, weil er noch nicht in die Welt zurückgekehrt ist. Schließlich Sic sah sich in ihrem Versteck genauer um. Ihr gerade gegenüber befand sich die Seitenfront des HaufeS, durch einen Kiesweg und eine Reihe Blumenbeete von dem Glashaus getrennt, deffen Eingangstür wenige Schritte rechts von ihrem Versteck lag. Dieses selbst war nach rückwärts, wie sie jel)t erst merkte, offen. Es hatte da einen alten Lattenzaun gegeben, der zwei Besitztümer trennte, im Laufe der Zeit aber so mo^ch geworden war, daß er an vielen Stellen nieder-gebrochen war. Dann hatte man ihn von beiden Seiten mit Gebüsch bepflanzt) das aber noch jung war und keine zusammenhängende Hecke bildete. Was war jenseits des Zaunes? Offenbar wieder eine Gärwerei. Es beruhigte Heidy außerordentlich, daß sie hier schlimmstenfalls einen Weg zur Flucht hatte. Sie lpähte zwischen den Gebüschen durch. Ja, es gab Blumen- und Gemüsebeete dort und in einiger Entfernung fogar.ein Gebäude, in dem sie Licht schimmern zu sehen glaubte. Heidy dachte wieder an den Mann, der ihr die sonderbare Warnung zugeraunt hatte. War er schon hier gewesen, als Frau Torwesten ankam? Oder war es der Agent Kobler, der ihr auf eine noch ungeklärte Weise gefolgt war? Wohin ist er gegangen? „Verbergen Sie sich, bis ich wiederkomme", hatte er gesagt. ?>lber sie konnte doch nicht tatenlos hier stecken blei- x HVVv erteilte der Papst den apostolischen Segen und kehrte unter lebhaften Ovationen der Versammelten in seine Gemächer zurück. » Rom, 26. Mai. Gestern früh zelebrierte der Papst in Anwesender Tausender Teilnehmer des Eucharistischen Kongresses, des diplomatischen Korps beim Heiligen Stuhl und des römischen Adels in der Peterskirche eine feierliche Messe. Nach Schluß der Messe, bei der V90 Sänger den Gregoriusgesang anstimmten, kehrte der Papst itr seine Gemächer zurück. Skirmunt aber die Loge. Festigung Polens mit der Kleinen Entente und mit OesterreiS). Telegramm der „Marburger Zeltung". ! Paris, 2tt. Mai. Der Wiener Korrespondent des „Temps" hatte eine Unterredung mit dem polnischen Außenminister Skirmunt, der erklärte, entgegen verschiedenen Gerüchten hätten seine Besprechungen mit den polnischen Gesandten in Budapest, Prag, Beo-grad und Bukarest nur den Zweck gehabt, die polnischen Diplomaten über die Verhandlungen in Genua zu informieren und die Berick)-te der Gesandten über die Lage in den Staaten entgegetizunehmen, in denen sie akkredi-diert seien. Ter Korrespondent habe aus den Gesprächen mit Skirmunt und den polnischen Diplomaten den Eindruck gewonnen, daß Polen im allgemeinen gemeinsam mit der Kleinen Entente zusammengehe, es jedoch für vorteilhafter halte, vorläufig keine formellen Verpflichtungen einzugehen. Skirmunt habe sich über Oesterreich w sehr sympathischen Worten geäußert und erklärte, daß die Konferenzen mit den österreichischen Staatsmännern die Beziehungen zwischen Oesterreich und Polen, die von jedem Gesickits-punkte bereits ausgezeichnet seien, in Zukunft noch enger gestaltet werden. Sine Klage gegen vas Wlever Voftspar»afse''omt. Telegramm der „Marburger Zeltung". London, 26. Mai. Das gemischte englischösterreichische Schiedsgericht hielt hier unter Vorsitz Dr. Loders und iin Beisein des österreichischen Mitgliedes Schey seine erste öffentliche Sitzung ab. Esbefaßte sich mit einer prinzipiell bedeutsamen Frage, der Klage einer Glasgower Firma gegen das Wiener Postsparkassenamt wegen 45 Pfund Sterling, die vor dem Kriege dort eingelegt worden waren. In Vertretung des l^sterreichischen Clearingamtes wandte sich Dr. Weiser gegen die .Klage, indem er den Standpunkt vertrat, das Postsparkassenamt sei damals eine Einrichtung sämtlicher Nationalitäten Oesterreichs gewesen, infolgedeffen könne das heutige österreichische Postsparkassenamt nicht zur Zahlung verhalten werden. Das Schiedsgericht behielt sich die Entscheidung vor. Die Anleihe Frage. Telegramm der „Marburger Zeltung". Veograd, 26. Mai. Die Verhandlungen über del^ Abschluß des amerikanischen An- ben. Sie wollte doch Frau Torwesten beobachten und womöglich belanschen. Es schien ihr nahezu gewiß, daß die Lyttons in dem Gärtnerhaus hier wohnten. Vielleicht hatten sie die Gärtnerei schon lange zuvor unter falschem Namen gepachtet, um sich dann hier unauffällig verbergen zu können. . Vielleicht war der Besitzer ein Freund von ihnen? Aber dies war ja so gleichgültig. Die Hauptsache war, daß, wo sie sich befanden, auch Georg sein mußte! Bei diesem Gedanken hörte das angstvolle Herzklopfen Heidys plötzlich auf, und die alte kaltblütige Entschlossenheit überkam sie wieder. Nein. Sie würde nicht tatenlos hier stehen bleiben. Sie mußte sich Gewißheit schaffen, ob ihre Folgerungen richtig waren und es wirklich Fcau Torwestens Brüder und ihr Vater waren, mit denen sie hier heimlich zusammentraf. Wenn sie sich nun vorsichtig um die Ecke schlich bis zu dem erleuchteten Fenster, konnte sie vielleicht einen Blick hineinwerfen! Oder es stand offen und man hörte, was gesprochen wurde . . . Eben wollte Heidy diesen Versuch wagen, als drüben am Haus eine Bewegung entstand und zwei Personen von rückwärts um die Ecke bogen. Es waren ein Mann und eine Frau. Heidy erkannte in der letzteren Fran Torwesten. Dgnn blieb ihr das Herz vor Schreck fast still stehen. Die beiden kainen schnurgerade auf leiheangebotes, die am 11. Juni fortgesetzt werden sollen, werden bis zum 16. Juni vertagt werden, damit inzwischen die Regierung mit den Klubs das Wahlgesetz bereinigen kann. Die jugoslawisch- ltallenischen Derdandlungen. Telegramm der „Marburger Zliitung". Beograd, 26. Mai. Es verlautet in den Kreisen unserer Genueser Delegation, daß Schanzer in der letzten Sitzung der italienischen und unserer Delegation das Verlangen gestellt habe, es möge in das Einverneh-tuen auch die Lösung der Frage der Eisenbahnlinie Zadar—Knin und der Verproviantierung Zadars über unser Gebiet aufgenommen werden. Üeber energisches Verlangen unserer Delegation hat Lloyd George dieses Ansinnen der Italiener zurückgewiesen und hat nicht einmal gestattet, daß darüber überhaupt verhandelt werde. Nun hat jedoch Lloyd George seinen Vorschlag nicht schriftlich niedergelegt. Von unserer Seite wurde nun an ihn mit dem Ersuchen herangetreten, den Vorschlag schriftlich formulieren zu lassen und ihn der italienischen und unserer Regierung zu unterbreiten. Bevor unsere Regierung nicht in. den Besitz dieses schriftlichen Vorschlages gelangt, kann sie nichts unternehmen. Sobald sie jedoch in den Besitz desselben gelangt sein wird, wird Dr. NinöiS nach IlidZe abreisen, um Herrn Pasiü über diese Angelegenheit zu reserieren. Nach den letzten Nachrichten ist Ministerpräsident PasiL damit nicht einverstanden, daß Zadar eine Zone von 15 Kilometern znr Verproviantierung überlassen werde. Er glaubt, fünf Kilometer seien genügend. Er fordert die sofortige Räumung der dritten Zone und SuSaks und will von einer Teilnahme der Fiumaner Vertreter in der Kommission, die die Hasene frage lösen soll, nichts wissen. Vaslc verlängert seinenArlaub, Telegr«»-'n der „Marburger Zejtung". Beograd, 26. ZNai. Ministerpräsident Ni-kola Pasi<^ hat gestern gemeldet, daß er beabsichtigt, noch weitere 10 Tage in Jlidie zu verbleiben. Der Zustand der Vrinzesfln GlNabeth gebessert. Telegramm der „Marburger Zeitung". Athen, 25. Mai. Der Zustand der Schwe? ster der Prinzessin Mariola von Rumänien^ Prinzessin Elisabeth von Griechenland, besi sert sich allmählich. In den letzten Tagen überschritt die Temperatur niemals 37 Grad. Puls 102, Atem 26. Die Wunde heilt i» normaler Weise. Mavburger und Tagesnachrichten. Die Hochzeit des Königs. Aus Beograd, 26. d., wird uns telegraphiert: Bisher haben sich 80.000 Personen zur Teilnahme an den Hochzeitsfeierlichkeiten in Beograd angemeldet. Wie man erfährt, wird die Trauungszeremonie des Königs Alexander unter den- den Eingang zum Glashaus zu. So nahe an Heidys Versteck, daß sie fast ihren Atem hätten hören können. Da blieben sie auch stehen. „Hier also habt ihr ihn?" fragte Frau Torwesten, während ihr Begleiter die Tü? aufschloß. „Ist er denn da sicher? Wenn er nun um Hilfe ruft?" „Würde nian ihn trotzdem nicht hören, denn die alte Heizanlage ist längst außer Gebrauch und der fri'chere Besitzer hat alle Oess«, nungen nach außen hin vermauern lafsen. Sie bekommt ihre Luft nur aus dem Glashaus, das wir stets verschlossen halten. Und übrigens ruft er nicht. Er ist ganz betäubt infolge der starken Morphindosen, die Vater ihin täglich zweimal gibt, um seine Willens-i kraft allmählich zu schwächen. Ich denke, in einer Woche tut er alles, was man von ihm verlangt, ohne darüber nachdenken zu können. Schon jetzt fällt ihm das Denken sckMer."^ „Und wenn er die Ueberschreibung trotz-dein nicht unterzeichnet? Uebrigens, da fällt tuir etwas ein, Charles, das eigentlich der Grund ist, warum ich dich bat, mich hierher zu führen und mir die Falltür zu zeigen. ES war nämlich nur ein Vorwand. Vater entschlüpfte vorhin das»Wort Testament. Was ineinte er damit? Ich lnerkte wohl, daß er sich nachher ärgerte und sagte, er habe sich nur versprochen. Aber ich kenne ihn. Sage du mir die Wabrbpi> ^barles! Ich verlangt sie!" Nr. l2li — S7. viree selben Kronen stattfinden, die seinerzeit bei der Vermählung des verstorbenen Königs Peter verwendet wurden. Tie Kronen smd neu« erlich vergoldet und in der Sabor-Kirche aufbewahrt worden. Die Vertreter der Presse, die den Hochzeitsfeierlichkeiteli beiwohnen werden, werden auf einem, eigenen Schiffe untergebracht sein, welches dem Schiffe, das die königliche Braut nach Beögrad bringt, vorfahren wird. Aus Rumänien wurden bereits eine grofze Anzahl von Journalisten angemeldet. Es werden auch zehn Maler aus den Kunstzentren Jugoslawiens in Beograd eintreffen. Das Präsidiuur der Beograder Stadtgemeinde hat auch die Präsidenten der Pariser und Bukarester (^en^einden zu den Feierlichkeiten eingeladen. Die Monitore, die das Schiff der Prinzessin Mariola becfleiten werden, sind bereits in Beograd eingetroffen. — Wie aus Beograd unter dem 24. d. weiter berichtet wird, werden der Präsident des Parlamentes Dr. Ribar und Ministerpräsident Pasi6 am Hochzeitstage i'lber Einladung des Königs Alexander einem intimen Frilh-stiick beiwohnen, das im Schlosse gegeben wird. ?lu diesem ?slühstiick werden ausser dem K.vll und der Königin noch die rumänische Königsfamilie, der Prinz von Vvrk und je ein Delegierter der bei den Hochzeitsfeier-li6)keiten vertretenen auswärtigen Regierungen beilvohnen. An kirchlichen Vertretern werden den Hochzeitsfeierlichkeiten beiwohnen der Erzbischof Dr. Ante Bauer von Zagreb, ferner Bischof AkSamoviü, Bischof Maru?iiä aus Senj und Bischof Nyaradi aus Krisevac. Die Berfchiebunq des Hochzeitstermins. Der Chef der Hofkanzlei Iankoviä hat dem Regie-rlmgspräsidium mitgeteilt, das^ die Trauung des Königs Alexander definitiv auf den 8. Juni verschoben wurde. Das Ministerium des Aens^eren bat alle jugoslawischen Gesandten im Auslande dahin unterrichtet, die fremden Missionen, welche an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilnehmen sollen, zu ersuchen, ihre Abreise um acht Tage zu verschieben. Wie der Festausschuß fiir die Hochzeitsfeierlichkeiten kttndmaäit, wird das Programm für die Hoch-zeitsfeierlichkeiten troh der Verschiebung des Termines unverändert bleiben. Die englische Presse über die Hochzeit des Königs. In: „Daily Expres;" schreibt Collison Oven über die Hochzeit des Königs Alexander folgendes: „Viele Tausende von Menschen im großen britischen Reiche werden im Geiste an der Trauung des Königs Alxander teilnehmen. Während des Krieges haben viele britische Soldaten der Saloniki-Armee den König persönlich gesehen und sein Name wird ihre Kriegserinnerungen wachrufen." Der Aerichtorstatter gibt einen kurzen Lebenslauf des Königs Alexander und bemerkt hiebet, das; dieser niemals den Glauben an den Endsieg der Verbündeten verloren habe. In den schwersten Momenten war er immer bei seinen Soldaten. Er ist nun der Beherrscher des vereinigten Königreiches und man kann die Hoffnung hegen, dasj seine Verbindung mit dem rutilänischen Königshanse den Frieden und Fortschritt beider Staaten weiter festigt. Ctaatsseiertage in Jugoslawien. Nach einem Beschlüsse des katholischen Episkopats in Jugoslawien wird der Tag der Heiligen Cyrill und Method am ersten Sonntage nach dem 5. Juli eines jeden Jahres, und falls der 5. Juli ein Feiertag ist, an diesem selbst gefeiert werden. Der StaatSfeiertag des 24.Mai entfällt infolstedefsen. Als Staatsfeiertage bleiben noch fernerhin in Geltung: der 28. Juli (St. Veitstag), der 1. Dezember (Einigungstag) und der 17. Dezenlber (Geburtstag des Königs). Der Feiertag am 12. Juli entfällt infolge Hinscheidens weiland König Peters des Ersten. Dr. Senekoviö — Regiernngökommissär von Ljubljana. Dr. BogUmil Senekoviö wurde zum Regierungskommissär der Stadtgemeinde Ljubljana ernannt und hat die Leitung der Geuleindevenvaltuug bereits übernommen. Evangelisches. Sonntag den 29. Mai findet in Maribor kein evangelischer Gottesdienst statt. Pfarrer Baron predigt an diesem Tage in Ptuj. — Am Pfingstsonntag den 4. Juni 10 Uhr vormittags Konfirmations-fest mit Abendmahlsfeier. — Jeden Donnerstag findet eine Bibelstlinde in dcr Psarr-amtskanzlei statt. Vom Magistrat. Der städtische Magistrat ersucht uns, mitzuteilen, das; bei der Generaldirektion für direkte Steuern mehrere Aushilfsstellen für die Finanzkontrolle zur Be-setzung gelangen. Reflektanten können behufs lkin!^olnng näherer Daten an den.städtischen in Ma;Mr Landesgewerbeausftellung in Maribor. Die Eröffnung der Gewcrbeausstellung findet sofort im Anschlüsse an die Mustermesse in Ljubljana statt, um den Besuchern dieser Mustermesse Gelegenheit zu geben, sich auch die Ausstellung in Maribor anzusehen. Tie Gewerbetreibenden aus Kroatien und Serbien, wo das Gewerbe noch in den Kinderschuhen steckt, haben ihr korporatives Erscheinen zugesagt. Bei dieser Gelegenheit musi ihnen gezeigt werden, was die heimische Industrie zu leisten vermag und daß wir von der fremdländischen Industrie unabhängig sind.' Gelingt uns dies, dann werden wir uns auch deu Kaufmann in Beograd und anderswo zum Kunden machen. Und sie werden mit uns zufrieden sein. Gleichzeitig werden wir auch das Interesse der heimischen Kreise wachrufen; ein Gegenstand von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Darum heißt es aber auch, sich an der Ausstellung nach Kräften zu beteiligen. Nur dann wird uns auch ein Ersolg beschieden sein. Also: an die Arbeit! Die Anmeldungsformnlare fiir die Ge-Werbeausstellung wurden bereits verschickt und sind bis längstens l. Juni einzuseuden. Sollte aus Versehen der Eine oder der Andere kein Formular erhalten haben, so möge er seine Adresse dein Ausschuß der Gewerbe-ausstellung, Aleksandrova cesta 22, bekannt geben. Bei dieser Gelegenheit wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Miete für die Liäumlichkeiten von 50 ans 35 Dinar reduziert wurde, wodurch allen Gewerbetreibenden die Teilnahme an der Ausstellung er-inögllcht wird. An die Kaufmannschaft. Einem Erssichen der Marhborer Kaufleute und Gewerbetreibenden, unserem Blatte eine ständige Rubrik, in der alle Notizen und Zuschriften, die säuit-liche Erwerbszweige tangieren, einzuverleiben, kommen wir gerne nach. Und zwar werden von nun an alle dieSbezüglickien Notizen und Beiträge unter der Rubrik „Handel, Ge-werbe und Industrie" publiziert werden. Durch diese Neueinrichtung glauben wir die Interessen unserer Kanfmannstvelt in bester Weife zu fördern. Warnung an Stellungspslichtlge! Der stadtische Magistrat fordert alle Stellungspflichtigen auf, zu der morgen Samstag den 27. d. stattfindenden Stellung pünktlich zu erscheinen, da alle jene, die der Aufforderung nicht Folge leisten, strenge bestraft werden. Die Wahlen in der Erwerbsteuerkommission. Vom Handelsgremiuum in Maribor erhalten wir folgende Zuschrift: Sonntag dcn 28. d. finden für alle vier Klassen ote Wahlen der Mitglieder in die Erwerbsteuerkommission im Erdgeschoße der Bezirkshauptmannsc^ft statt. Die Kandidatenliste ist folgende: In der 1. Klasse, in der das ganze Mariborer Landgebiet wählt: Karl Morsche, Kaufmann in Maribor; Rudolf Stermecki, Kaufmann in Celje; Ersatzmänner: Anton Tonejc, Kaufmann in Maribor; Peter Majdi?-, Großindustrieller in Celje. In der 2. Klasse wählt gleichfalls das ganze Mariborer Landgebiet: Ivan öoZtariö, Kaufmann in Maribor; Alois ^nideriö, Kauflnann in Maribor; Anton Cvenkel, Kaufmann in St. Peter in: Sanntal. Ersatzmänner; Alexander Starkel, Kaufmann in Maribor; Karl Loibner, Kaufmann in Eelje; Franz KoroZec, Kaufmann in Gornja Nadgona. In der Klasse wählt nur die Stadt Maribor: Karl Janöiö, Kaufmann in Maribor; Karl Robaus, Bäckermeister in Maribor; Arnim Ellinger, Kaufmann in Maribor. Ersatzmänner: Max Durjava, Kauf-nrann in Maribor; Ferdo Potoönik, Tischlermeister in Maribor; Ivan Lorber, Maler in Maribor. In der 4. Klasse wählt nur die Stadt Maribor: Josef BeraniS, Schuhmachermeister in Maribor; Franjo BureZ, Uhrmacher in Maribor; Ludwig SabukoSek, Kaufmann in Maribor; Ersatzmänner: Josef Vol-Liö, Tischler in Maribor; Ivan SojL, Bildhauer in Maribor; Janez Bo^iö, Schneider in Maribor. — Die große Wichtigkeit dieser Wahlen für alle Erwerbskreise erfordert die restlose Beteiligrmg aller Kausleute und Gewerbetreibenden. Spendenauswcis sür das hungernde Rußland. Weitere Spenden liefen ein: Monteur Nudl (Städtische Elektrizitätsunternehmung) 10 Dinar, Jnstiwt „Vesua" 280, Zadruxna gosspodarska banka 750, ZadruSina qospodars ka banka (Beamten) 65, L. Zinthaure 5^0, Kars Wolf, Apotheker 50, Apotheker König und Personal 100, Velika kavarna, Leitung und Personal 150, Haupttrafik 50, Ko8?.avska Zevska zveza 50, Schulleitung Radvanje 27, Schulleitung Planica 7. Städtische Bestat-tungsanstalt 57, Firma Pugel n. Noßmann sein Arbeiter Mtirko.) 3^ „Kpvinl>",,Marjbor--.T-.^o, l^mwvek. Kaüsmann bl), Schulleitung (!vejnjovec LI, Anglobank (Beamten) 415, leprava „Vctrinjska dvor" 100, Dr. Johann Schmiderer 2!>, Geineindeamt 8o8tanj Felix Skrabl 300, Ge'nl^indeamt Slov. Gradec Ü0, Bezirksschulrat Slov. gra-dec 485.50. Ein unredlicher Angestellter. Vor einigen Tagen bot ein Mann dem .Kesselschmied O. Kupfer im Genuchte von 28 Kilogramm zum Kaufe tiu. Der Kesselschmied, dem die Herkunft des Kupfers verdäc^'tig schien, lud den Mann ein, nach einigen Tagen wieder zu komttien. Inzwischen erstattete er von dem Vorfalle der SicherheitsbeO^rde die Anzeige. Als der Mann tatsächlich wiede' iin, wurde er verhaftet. Bei der Einvernahnie wurde er als der ii2jährige, in Graz geborene Franz Turn^iek identifiziert, der gegenwärtig bei der hiesigen Speditionsfirma „Skladi^no i otprenniieko d. d." in Aestellung war. DaS Kupfer entwendete er auf dem Bahnhofe, während er für seine Firn?a einen Waggon Kupfer verladen hatte. Eine später vorgenommene genaue Kontrolle ergab noch einen weietren Abgang von 150 Kilogramm Kupfer, fo daß die Firma einen Schaden von etwa 17.000 X erleidet. Turn8ek wurde dem Gerichte übergeben. MiWngener Versuch. Vor einigen Tagen versuchte eine Frau in einem hiesigen Geschäfte eine Schürze zu entwenden. Sie wurde jedoch dabei ertappt und eineni Sicher-heitswachnianne übergeben. Diesem gegenüber gab sie einen falschen Namen an. Als sie erkannt wurde, versuchte sie den Wachmann zu bestechen, indem sie ihm eine 10-Dinarnote in die Tasche schob und ihn bat, ihren falschen Namen als den richtigen zn bestätigen. Sie wurde als die Grundbesiherin Aloisia .H o r-v a t aus Slivnica bei Maribor identifiziert und wegen versuchten Diebstahls, wegen Falschmeldung uud wegen versuchter Bestechung einer Amtsperson dem Gerichte überstellt. Theater und Kuuft. Die Amazonen der Zarin. Operette in drei Akten von D. A. Bornm. Musik von Viktor Parnia. — Aufführung 25. Mai 1022. Endlich einmal eine Operette, die frei von Laszivität und Frivolität, den Rahmen der Operette eigentlich überschreitet und zur komischen Oper neigt. Das Libretto ist glücklich gewählt und eutstand aus einem Feuilleton G. Jessipows. Das gelungene Sujet hat Bo-rum fein ausgearbeitet. Nach den Forfchungen im kaiserlichen Hofarchiv in Petersburg wird die Tatsache erzählt, daß ailf Befehl des Fürsten Potemkin im Frühjahr 1787, gerade znr Zeit, als die Kaiserin Katharina und Kaiser Josef der Zweite von Oesterreich die Walachei nnd die Krim besuchten, sich aus hundert Franen und Jnngfranen ein Aniazonenkorps gebildet hatte, das das Herrscherpaar im Dorfe Kaidnk empfing und es begleitete. Die Aufftelllmg dieser Garde kam durch die exzentrische KaPi-tänSwitwe zustande, die als Kommandant die Garde führte. Helene Jurandof ist eine von Männerhaß erfüllte und ncich Frailenemanzipation strebende Dame, die das von ihr gegründete Amazonenkorps in diesem Sinne erziehen will. Als ihr Gegenstück erscheint der hofniän-nische Abenteurer Fedor Schidanski, der eS sich in den Kopf sehte, die nmnnerhasseude Helene für sich zu gewinnen. Durch Zufall gelingt es ihm, als Bäuerin verkleidet, iui .Korps Aufnahme zu finden; er wird Diener Helenens, verliebt sich tatsächlich in sie nnd gibt sich dann als Mann zn erleuuen. Fedor und Helene werden zunl Schlüsse ein glückliches Paar. Die Musik Parmas zeichnet sich durch prik-kelnden Melodienreichwm aus und trägt 5en Stempel der Wiener Note. Schon die Ouvertüre allein verrät den genialen Komponisten, der auch in der Instrumentierung den Meister dokumentiert. Entzückende Duette, Terzette und Chöre, lustige Märsche, aber auch reizende, anheimelnde Tanzpiecen, ganz nio-zartisch angehaucht, find<'n sich vor uild verleihen diesem selten schönen Werke ein besonderes Gepräge. Das Gebet der Arbeiter in7 ersten Akt, der hübsche Chor „Angelus", das „Schwesterkußglmrtett" seie?l besonders hervorgehoben. Die Operette wird sicherlich über sämtliche grösjeren Bühnen ihren siegreichen Weg nehnien. Die Aufführung selbst wäre mustergültig zu nennen geivesen, wenn nicht der Chor schon im ersten Akte genmltig entgleist wäre; er ging gmiz einfach seine eigenen Wege, ohne den Dirigenten zn beachten. Die Einsätze klappten selten. War dies now^endig? Die Rollen waren schr gut beseht. Frl. Mezgec gab die Helene mit sehr gutem Erfolg. Wir lernten in ihr eine Künstlerin kennen, von der wir noch viel Schöne? zn erwarten haben. ^ ihrein. tUpsanav. in Darstel-^ lung kündete sich ^^rtheit, Wohlklang und Poesie; das Orgi n atmet volle Frische und Natürlichkeit. Vorzüglich schön ist das Kopfregister der Stinnne: die Sängerin weiß da Töne von reizvoller Rundung und Schwell-barkeit anzuschlag.'n. Frl. Mezgec bezeigte eine außergewöhnliche Begabung und hat das Publitunl rasch für sich gewonnen. Der Fedor des .Herrn Simenc war gesanglich und darstellerisch einwandfrei. Doiuinierend war.Herr Rasbergerals Moschko. Die Rolle liegt ihui, wie auf den Leib geschrieben. Er verkörperte den russischen Juden uuvergleichlich uud verstand es, das Publikum ununterbrochen in heiterster Stiniulung zu halten. Man lachte, lachte und kmn aus dem Lachen nicht heraus. Sein aufsprudelnder Wi!.^ und köstlicher Humor wurden bewundert. Meisterhaft beherrscht er den jüdischen Jargon, der mit saniosen Redewendungen. meist in deutscher Sprache, effektvoll zur (^^eltung kam. Herr RaSberger erntete stürulifchen Applaus und niußte sich immer wieder zn Wi.'derholungen entschließen. In den übrigen Rollm »lachten sich die Damen Savin lllld Petko sowie die Herren Ger ni, Ianko und Mikuliö verdient. Das Orchester wurde vonl .Komponisten, Herrn Par nl a, glänzend dirigiert. Kompo, uist und Darsteller erntete reichlichen Beifall. Das .HauS war ausverkauft. Richard Gvvrt. AttchZahrstrobrennen des .Mariborer TrobrennvereineS' Erster Tag. Dotlnerstag den 25. d. fand auf der These^ der erste Teil des Frühjahrstrabrennens dc Mariborer Trabrennvereines statt. Das Nennen nahin folgenden Perlauf: Die beiden Heats des Karl-Pachnerpreises gewann „Dollar" ans deul Stalle des Herrn Rosenberg, gestenert von Franz Filipiö, in den guten Zeiten von 1 : li.'j und 1 : 35.5. Zweiter „Garmas", wurde in beiden Heats gesteuert von Herrn Skoberne in 1 : 32, Dritter „Garmas", von seinem Besitzer Herrn Fleischer gefahren, in der Zeit'1 : 33.3 und 1 : 34.5. „Sarajevo", gefahren von Herrn König, zeigte die beste Zeit 1 : 30. — Tota^ lisatenr: 20 : 30. Im Eggarennen siegte „Sonja" (Stall deZ Herrn Skoberne, 1 : 47 im Buggy. Zweitei> „Kriegsartell" 1 : 42.7. Dritte die siebenjährige bäuerliche Stute „Pina" 1 : 47.3 im Buggy, Vierter „Mesud", gefahren von seinem Besitzer Herrn .^erec, 1 : ^8.3 im Bnggy. Totalisateur 20 : 100. DaS bäuerliche ReN'« nen war iirfolge der günstigen Stellung ein Spaziergang für „Zajc" deS Herrn Domajn-ko 1 : 42. — Totalisateur 20 : 22. Das Zweispännerfahren gewann Herr Fleischer mit „Garmas"-„Mesud" in der großartigen Zeit von 1 : 47.5, „Pina"-„Pre-' da" behai?ptct den zuzeiten Platz, „Rodaun"-. „Sonsa" 1 : 52.7 den dritten. — Totalisateur 20 : 2l0. Bedanerlichenveise nahui „Servus du" ih--re:n Fahrer die Hand, so daß das favorisierte Gespann „Lisette" nnd „ServuS du" daS Nennen aufgeben mußte. Das Trabrennen nahm einen fportlich in^ teresianten nnd auch für die Laien spannenden Verlain. Schade, daß so viele Nennungen ausgeschieden wurden. Dadurch wurde der Abschluß der Wetten in ungünstiger Weise beeinflußt. Im übrigen kann ulan über das Rennen nur hi'chst Lobenswertes sagen. hatte einen Massenbesuch, wie vielleicht noch nie. aufzuweiseu. Unter den Gästen befanden sich u. a.: Der königliche Statthalter Dr. Hribar, BezirkSbauptmann Dr. Lajn-s i v und zahlreiche Ofiziere. Man hofft, daß anch der zweite Tag deS FrühjahrSrennens einen solchen Besnch aufweisen wird. 1. Mariborski bioskop gibt bekannt, daß infolge der Störung deS elektrischen Lichtes die 4. Epoche „Der Mann unt den roten Allgen" noch heute Freitag uud Samstag vorgeführt wird. M^stni kino. „König der Manege", eine? der besten ZirknSfilmS, nlit halsbrecherischen Attraktionen, in sechs Akten, mit Luzianc Albertini in der Hauptrolle, wird Freitag, SamStag, Sonlltag und Moiltag vorgefüh''^ werden. Zagreb, 20. Mai. Anfangskurse der Börse^ lnitgeteilt von der Zadrn/na banka Zagreb: -Berlin 05 bis Italien 14.00, Prag 5-1? bis 515, Wien 2.80 biS 2.87, Dollar 278 biZ 270, London 12.70. Paris 25.80, Budapest > ö 1.80. T.eudcmz^unv «t. lso «-> 27. Mal Was wtrv aus der Dolks-Wirtschaft. Der Amerikaner Edward Filnw, Direktor der internationalen Handelskammer in Bo-ston, legte sich diese Fra^ vor, konnte sie aber auch nicht beanNvorten, das hei^t er kennt wohl das Ucbel, doch wer soll oder kann dieses Uebel beheben''^ Cr menit: „Die unmittelbare Folt^e des KrieqeS wallen die konkurrenzlos liohen Weltmarktpreise. Die weitere Folge war, daf^ eine Ueberpro-duktion einsetzte und daß die Preise bis zu einem Punkte herabi^edri'lc?t wurden, an dem der Fabrikant — vonl Kaufmann gar nicht zu reden, uui jeden C'iewinn kommt nnd damit zugleich um die ?^ti.i^lichkeit, seinen Arbeiterin ausreichende Löhne zu zahlen. Ohne solche ausreichende Löhne können aber die Arbeiter wieder nicht einkaufen gehen; sie müssen ihre Bedlnfnisse einschränken und kommen als .'»iäuser in Ä^egsall. Und dieses wirkt orqanl'ch weiter. Der Kaufmann braucht keine Waren mehr, daher er den Fa- Vrikanien nicht mehr aufsucht. Der Fabrikant, dessen Arbeit nun stittezustehen anfängt, ist wieder kein Käufer von Rohstoffen mehr; schließlich wird der Arbeiter auch überflüssig und wird entlasten. Und weil das Stahlwerk mit ausgeblasenen Oefen ein schlechter Käufer tion Roheisenist, kommt der .<>ochofen wie das Bergwerk von selbst zum Stillstande. Bei den Farmern sind große Ueberschusse an Getreide und an Viehproduktion, bei den l^ru-benunternehmungen nicht geringe Ueberschusse an Eisen und Kupfer vorhanden. Tausend amerikanischer Schiffe liegen untätig im Hafen, 29.lXX) Lokomotiven und Ztxi.OtXj Waggons stehen unbenutzt in den Magazinen, und etliche Millionen Arbeiter stehen ohne Arbeit da." Filene schließt damit: „Wir sind uns darüber klar, daß die Ursachen unserer Not und unls'rer Wirtschaftskrise außerhalb Amerikas, also jenseits des großen Meeres liegen. Doch auch jene Welt steht ratlos da und kann sich selbst nicht helfen." Wir sind nun gezwungen, Europa mit Amerika zu vergleichen. Auch hier ist alles auf den Kopf gestellt. Rußland, der größte Agrikulturstaat.der Welk, Hunger?; Millionen von Menschen erliegen dem Hungertods. In "Jugoslawien, auch einem ausgesprochenen Agrikulturstaate, nimmt die Ernährungs krise immer schärfere Formen an. In Amerika stehen taufende von Lokomotiven, Waggons und Schiffen unbenützt, uns mangeln sie empfindlich. Wir brauchen jede Art Erzeugnisse der Industrie, können sie aber selbst nicht erzeugen, aber auch nicht kausen, weil sie uns zu teuer sind. Unsere 5?ochöfcn könnten Eisev produzieren, aber es fehlt an Koks und !»toble, weil es an Betriebsmitteln'mangelt. Man wagt schon kaum mehr einen Brief ins Ausland zu senden, weil das Porto zu hoch ist, die Valuta auf dem Nullpunkt steht usw. Ein kurzer Rückblick sagt demnach: Mas wir nicht haben, hat Amerika; was Amerika Hvt, brauchen wir; aber wir können dieses nicht kaufen, weil unser Geld und .Kredit entwertet ist, aber Amerika möchte doch um jedes Geld seiner Ueberschüsie los werden, um den eigenen wirtschaftlichen Stillstand zu überwinden. Aber weshalb kommen wir uns nicht entgegen? — Ja, das ist eine Frage, die sich nahezu je!»er stellt, aber niemand be< antworten kann. SS fehlt an gegenseitigem Entgegenkommen. Kommen einmal zwei weltfremde .Hunde zusammen, so beschnuppern sie sich ^vorerst und schließen dann ohne weitere Vorurteile nlindestens eine wohlwollende Neutralität. Bei den Menschen, angeblich der höchsten Vollendung in der Welt der Lebewesen, ist hingegen so etwas ausgeschlossen. Und weil dem so ist, leiden und Nagen die Menschen in ihrer bemitleidenswerten Hilflosigkeit diesseits wie jenseits des große« Weltmeeres! An unsere Abonnenten und Inserenten. Znr Vermeidung von Irrtümern werden unsere geehrten Abonnenten und Inserenten gebeten, bei Auftragen und Zahlungsleistungen die genaue Ädresie anzugeben und beson« derS zu erwähnen, für welchen Zweck der ein^ gezahlte Betrag oerwendet werden soll. Hochachtungsvoll Administration der „Marburger Zeitung". Trabrennen Thesen 25. rniil Z8.Mail922, halft 3 Blir nafliin. Mm at IM« PdiU 2 i. H ab Mi M E i. Nur Retourkarten nach Ho£e. 395 Kleiner Anzeiger. Verschiedene» Fabrikeneue und gebrauchte Schreibmaschinen liefert das t. Spezialgeschäft sür Schreibmaschinen und Bllrocutikel Ant. Rud. Legaf. Maribor. 3W! KeaMSlen A>«s und Derkaus vonBefitzuN' len. Geschästs- und l^insliäuser. Villen. Gast.-Kasseehäuserzu den kulantesten Bedingungen über-aimmt Reatitötenbüro des Siarl Kroba, Maribor. Slovensi^a ulica 2. iltt Ein vlnzerwag«rl» zwei kleine Fuhrwägen zu verKausen. Tezno 57 bei Maribor. 4007 Neue Zimmer- und Müch««-mSbel preiswert zu verkaufen. 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