^^________ M. 10 w<--------------------- Frcytag dcn 10. März 1826. lleber die Theilnahme, , welche der von der k. k. stcycrmärtifchen Yandwirth' schaftsgcfeNschaft gemachte Antrag zur Einführung ein:c wechfclscitigcn Brandschaden. Versichcrungs« anstatt in Steyermait und Illyricn findet, (Vlschluß.> II«, nun zu erfahren, ob der von der Landwllth. sch^ftige'ellschaft in Vorschlag gebracht« Plan zu einer wechttlseittge!» Brandschade»« Versicherungsanstalt für Steyermark undINyrien, auch die Zustimmung der Gebäudebesitzec erhalte/ und selbe geneigt seyen, durch Bezeiguig ihrer Theilnahme zur Gründung der Anstalt beyzutragen, hat die Landwirthschafcsgefellschaft den fraglichen Plan den hohen l?a,lbesstelle„ von Steyermark und Illylie» vorgelegt, mit dem Ersuchen, nach de» allerdöchsten Willensmeinung Sr. Maj«stat d«s Kaisers in dem geeigneten Wege zu wirken, daß die in Antrag gebrachte Anstalt zu Stande komme, und dah der Unterricht über die Vollheile derselben gehörig verbreitet Werde. *) Die beyden hohen Landesstellen geruhten der Land.' winbschltflsssesMchafl in ihrem Unternehmen allen Vorschub „nt, Unterstützung angedeihen zu lassen; sie cheil. ten c»>.n Bezirtsobrigkeiten die nöthige Anzahl ^r^mplare des Planes mit, und forderten selbe auf, die Gebäu. delesitzer mit dem Wesen und den Vortheilen der im Antrage st«h«r,den Versicherungsanstalt bekannt zu ma> ') .'Nlerhüch,^ <3ntschluß«,g vom 4- September 1819. chen, und ihre vorlausigen Btytrittserklarungen zusam« mein, damit, hieraus gestützt, die allerhochsts Sanc» tion der Statuten für diese ?lnstalt erwirkt werden, und selbe sonach zur Wirksamkeit gelangen könne. Zu gleicher Zeit ergingan die Glieder der LandwirthschaflS« gesellschaft in allen Filialen deS Landes die Aufforderung, durch Belehrung und Beyspiel die verdienstlichen Be, mühungen der Bezirkiobrigkeiten zu unterstützen, so wie auch die Herren Stand« und die Landwirthschafis« gesellschaften iu Karnten und Kram um ihre gefällige Mitwilknng zur Forderung dieses Untern,hmen^ in bitsen beyden Provlnz?n rrluchel wurden. Die vereinten Bemühungen der Behörden und der Herren Landssande so wie der Glieder der Landwirlh, schaftsgesüllschüften in allen drey P,oo!nze„ liefern bis« herrecht erfreuliche Resultate, welche den Gemei>.sinn und die Empfänglichkeit der Bewohnerdes altenInnev» österreichK für alles Gute und Gemeinnützige Nsiieidings beulkunden. Aus allen jenen Städten, Mmklen und Bezirken, wo die Orts. und Vezirksol'rigkeitrn, so wie die Glieder der landwirthschafUichen Veicine l)ie Mitwirkung zur, Förderung des beabsichtigten Zwecke sich angelegen sei?n lassen, gehen zahlreiche und aüsch»,» liche Beitrittserklärungen ein. Wir enthalten uns, i?. ne Städte,.Märkte und Bezirke nahmentlich anzufüh. reu, und die von ihnen eingeschickten summarischen Ausweise über di« Anzahl der Theilnehmer, ussd t^'e Äiöße des zur Versicherung oorläuftg angezeigten Ge° ^indewerthes bekannt zn machen, indem wir fnrchlen, ?er Bescheidenhett jener wackern VaterlandSfreunre iu "^ näye^u treten, die liur in dem edlen Bewußtseyn, zur Forderung eines so gemeinnützige» Unternehmens beyzutragen, bei, schönsten Lshn ihr«r uneigennützigen Bemühungen und Anstrengungen finden. Auch die Herren Stande von Steyer« mark, deren aufgeklartem und patriotischem Sinn« das Land die Einführung und Erhaltung mehrerer ge. meinnützigen und wohlthätigen Institut« und Anstalten verdankt, erklärten, mit ihren sämmtlichen im Lande liegenden Gebäuden der im Antrage stehenden Versicherungsanstalt beyzutreten. Gleiche Erklärungen haben außerdem Viele von den großen Begüterten geistlichen und weltli-chen Standes aus Steyermart und Illyrien eingesendet, und sich auch hier wieder auf den gebühren« ten Platz gestellet, den in der österreichischen Monarchie die hohe Geistlichkeit und der hoh« Adel stetS zu behaupten beflissen sind, sobald es um die Gründung irgend einer auf die Erhaltung und Beförderung des Wohlstandes des Landes abzielenden Anstalt sich handelt. Überdieß ist wohl nicht zu zweifeln, daß Alle, die zur Herstellung vsn Kirche», Pfarr-oder Schulgebäuden auf was immer für ein« Air beyzutragen haben, sowohl öffentliche Fonds als Private, mit den sie tref-fenoen Antheilen von derley Gebäuden der vaterländischen Versicherungsanstalt beytreten werden; denn die Beytrage, welch« Manche von den concurrenzpftichti-gen Parteyen, sie seyen Dominien oder Gemeinden, Patrone, Kirchen oder Pftündner, zur Herstellung eines durch Brand verunglückten Gebäudes dieser Arr zu leisten haben, übersteigen oft weit ihre jährlichen Einkünfte oder Renten, und zehren manchmahlen so, gar das Stammcapital der concurrenzpflichtigen Kirchen auf. Es muß daher solchen Parteyen die Gründung ei« ner Anst^.. höchst erwünscht seyn, welche sie für einen verhaltmßuläplg kleinen zährlichen Geldbeytrag gegen das große Unglück schützet, das Feuersbrünste ihnen verursachen tonnen. Sollten auch sämmtliche zur Herstellung eines Kirchen-, Psarr'0der Schulglhöud«s pfiichtigeParteyen unter sich kein Einoerstanoniß zur Versicherung des gan« zen Gebäudes oder Gebäudetheiles, z.B. des Daches, d« Tiftpelbödeil :c. treffen können, oder wollen: so soll dessenungeachtet jede einzeln« Concunenzpartey den bey der Herstellung des ganzen Gebäudes sie treffenden A«^ theil in Versicherung geben tonnen; nur wirb b?y Schulgebäuden der Antheil des E> ch u s o a tro i,'. und eben so jener der Dominien nichl über zw?y Fünftheile, der Antheil der S ch u l ge m e i n b e aber nicht über ein Fünftheil des Gebäudewerthei angenommen, so wi« bey Kirchen, und Pfarrge« bauden der zu versichernde Antheil des Patrons (wozu öfters auch der Pfründner und die Kirche zu con. curriren haben) vier Fünfl heile, und j,net der Gemeinden ein Fünfiheil des Bauwerches nicht übersteigen dürfen. Da fast taglich, besonders aus der Hauptstadt Grätz ^ häufige BeytrittSertlärungen von Gebäude« besitzern eingehen, und eben so vielr bey een Beziits. obrigteiten abgegebene, im G^schäfiSzuge sich befütoen , die gegenwärtig noch nicht vorliegen: so ist es schier, den Gesammtwerlh der zur Versicherung bisher vorlau, ßg angezeigten Gebäude mit Bestimmtheit*anzugeben. Zur Beruhigung derer, welch« bereits alsTh^ilnebmer an der im Antrage stehenden wechselseitigen Velsich«. rung Obschun die Sammlung der Veytrittserklärungen in der Stadt und den Vorsta0ten von Grätz vor Kurzem erst begann: so sind bereits schon 820 Go bäudebesitzer "it «uiem Versichcrmigöcapital vvn i,o3n,270 si. ^,M> Gcbaudewcl'th oteser Anstalt bty« getreten- ten wechselseitige» B> .nidscbüdtn Verncherui'^anstal. tue, der zu legen, und sich an die Gründer der neuen An, st^lt im Vaterland« anzureihen. An dem Ruhme und dem Verdienste zur Grün< düng einer fo gemeinnützigen Anstalt mitgewirkt zu ha. b>>«, sind übrigens jedoch jen« Gebaudebessher nicht ge« hindert, Theil zu nehmen, welche eä bisher vertheil, haft gefunden haben, ihre Gebäude in einer oder der «ndern von den auf Gewinn berechneten Versicherungs« geselijchaften zu Triest oder Wien assecunren zu lassen. Da di« vaterländische Anstalt gegenwärtig noch nicht bestehet: so können die BeyttittSerklarungen solcher Gebälldebesitzer dort nicht verfänglich seyn, um so weniger, als sie selbe hier ohü«dem nur unter ber Ve» dingniß abgeben, wenn nähmlich zur Zeit, als unsere Anstalt in Wirksamkeit sich beiMet, ihr Assecuranz» jähr bey der fremden Versicherungsgesellschaft abgelau» fen, oder auf eine andere Weise di« Gültigkeit ihrer Polizzen (Versicherungsscheine) erloschen ist. Gratz, am 2. Jänner lÜ26. Dex edelste Rechtsstreit. Nach «inem alteren Aufsehe bearbeitet von Aloy» Christ. ") Für eine reinfühlende Seele, die sich so gerne von bem wahren Guten und Edlen rühren laßt, erscheint ftcl,vanzcap!tal von acht Millionc» Guldca « CM. in WllUainkelt. l ) Aus dem Wanderer. si l. antreffen mag, wilches ihm Dank wissen wird, sein !s unverdorbenesGefflhl aufcinean«)?n?hm< W<>sud,it r. ^u h^ben. Doch jene, die ihren Geschmack an lauter fa. den und zuckersüßen Delicalessen, an prächtig tlin-!r genden Seniiments ohne Empfindung rerdorben, lvei» ,, den Folgendc? chimölisch ooec schmucklos siüden. ,. Z!un Kreyherrn von H^^ im Iülichschen, dessen, n edler Charakter ihm schon längst das Zutrauen sller Gu-l. ten erworben, kam im Jahre 177^ eine betagie Bau« , ersftau aus der Nachbarschaft mn chrem zweyten Mann , und einem Sohn erster Ehe von etwa zwölf Jahren. Ihr folgte ein ehrwürdiger Greis mit „och zwey Man« < nern, die als Zeugen mil waren. Di-e Frau eröffnete . den Rechtsstreit mil dem Eingang: Wie sie gehöret, ^ . daß Se. Gnaden ein Herr sey, der die schlechten Bau» , ersleute nicht verschmähe, sondern gütig anhöre unb - vergleiche; wie sied,ßhalb zu ihm komme und ihn bicte, , sie mit diesem alten Mann aus einander zu setzen, mit 1 dem sie schon einige Jahre wegen einer ansehnlichen > Schnibforderung, die «r an sie habe, im Streit sey, - den sie doch beyde nicht gern zu einem förmlichen Prozeß möchten kommen lassen. Der wahrhaft edle Freyherr, der schon oft bat Amt eines Schiedorichtels mit unbescholtener Gerechtig» teitsliebe verwaltete, und sich dadurch die herzlichste» Danksagungen und Segenswünsche der Versöhnten erwarb, was ihn mehr freltte, als viele Beutel mic Ge« rcchtsspotteln— war begierig, den Inhalt ihres Screi» tes zu erfahren. Die gute Frau erzählte den Fall, natürlich, deut« lich und richtig, f« gut und vielleicht noch besser, als es durch einen hochgelahrten Sachwaltergeschehen wäre. „Mein erster Maim — sing sie an, und ihr redliches Gesicht dotumentirte jedes ihrer Wort«.— ist vor sieben Jahren gestorben, und hat mit diesem braven alten Manne in so gute« Freundschaft gelebt, daß alles, waö der Eine hatte, so gut war, als gehörte es dem Andern. Mein Mann war aber arm, und dieser reich. Wie es denn da geht, und Ew. Gnaöen wohl denken können, da ist mein Mann ihm nun viel schuldig ge^ blieben. Jetzt hat mich der liebe Gott gesegnet und mein« Umstände jmd viel besser. Ich habe ihm auch schon lange die Schuld bezahlen wollen; aber kein Mensch tann von ihm sein Hausbuch heraustriegen, und da steht's doch darin, wao ich ihm schuldig bin. Bedenken ^ 40 <^_^ Sie nur, gnädiger Herr, er spricht', ich soll ihm be« ^ch!,,i, w.,s lch miU: «r wäre mit allem ^lfri.et'en. <1ber, Ooci bewabre! lieber wolll' ich ihm all mein Hab' u»0 Gut mir Eins hingeben, als so w«s au^ dem GelVis. ftn dab«n. llüd dann tzas Kind hier, das dann nicht einmahl wüßle, ob sein ehrlicher Vater in dei Eld« ruhen kann o'er nicht—" Der Kna!>e hatte seine Mutter bisher starr ange« sehen: jetzt aber fing er dinglich an zu weinen. — Welch ein rührender Anblick für einen Mann, wie Herr V. H*^", und j^d^m gleich ihm Holen! Welche Hicher. heit g«b«n dies» Thränen mr die G»ne der Erziehung und des Herzens di»s«s Knavenl Auf welcher Mademie h»tl' er das wohl gelernt? freylich," setzte der gtttdenkente, gleich gerührt« Ehilnann, ihr oollig beypflichtend, hinzu: „mach'die« sem Handel einmahl ein Ende, Frau; und gib von meinem Vermögen noch da^u, wenn deines nicht hin« r«ichc. Man tann ja sein Brot »nchl ruhig esien, wenn man so etwas auf 2«m Herzen hat." „:i:un." sprach der Greii, und mit solche« Be> «cheidellheil und Würd«, daß man lhn nichl sehen uno hören konnte , ohn? ihn zu verehren und zu lieben: „es ist wahr, der erst« Mann dieser guten Frau und ich waren oon Kindheil an Vie besten Freund«. Zwillings« brü^er können sich mchl meh-r lieben ali wir; lebt« er noch, wtr würoen w, eer Ber,'.nig qewiß kein Worc verlieren. Er ist iliir zw» wohletwa4 schuldiggec worden, denn unsere Umstände waren so, oaß ich wohl ihm, aber er nicht mir Geld leihen toinne. Was er y«n mir nach uno nach bekommen, mag ftch so über huncert Thaler belaufen, wenn ich's »n meinein Haus« buche richtig aufgeschrieben. Was ich aber von ihm er« hallen, hab' ich vergessen aufzuschreiben; und ,s mag vsch ?iel seyn. Soerinner« ich michunter anoern : Vor ungisahr zwanzig Jahren, als ich durch'K Viehitcrben all mein Hornvleh verlor, drachre mir dieser rechischaf-f^ne Freund °on seinen drey einzigen Kühen die bey, den l>e!len, und iheilie seinen Vorraih vc,!» Buiter mit mir, ohn« daß er dafür etwas annehmen wollte; der vielen Arbeiten und Reifen, die «r fuc mich gethan, nicht ;il gedenken. Dai alleS muß mir die gute Frau anrechnen, «hi ich meine Forderung gelten lasse; das will sie nichc, und darauf becuht unser ganzer Streit." „DaZ kann lch auch nicht anrechne!, ," versetzte die Frau >nit eben so viel Eifer, al3 manche bey ihren Ausflüchten, um ein« wirkliche Schuld nicht bezahlen zu dürfen, zeigen, — ^das sind Freundschaftsdienste, vi« sich all« gut« Nachbarn leisten, und die gehen ge. a«n einander auf. Mein Mann hat auch nichts dason ausgeschrieben; aber dat hat er auf ein» Schreibtafel geschrieben, wie viel er an barem Gel^c von ihn g»< liehen. Hier ist sie; sehen Ew Guaden „in sellil nach'" Eine selche Tafel, schon sielie', Jahr, so^gsü'lig an'-bewahrl, um nun den Beweis damil geg-'!, sich selslt zu fuhren ! — Wie groh und cde!! — Diese Tafel war mit eine? Reihe römischer Zahlet» beschrieben, die kaum leserlich^, waren und ;u wellel »ichs dienten, als di« einfältige Redlichkeit dieser unverdorbenen Menschen zu zeigen. Der etle Freyherr fragtealso dez, Alten - ob ersein Haueb,ich wohl beschaw» ren könnet —Beschwören—er-viedevte e>.- mii s,chl!'a> rem Unwillen.— Ja, den R.ilh gab mir ,chon einmahl ein Rechtsgelehlter, mit dem ich auf kiese S>He zil sprechen kam. Schwöre Ec nur, forach ,,- ^» mir, dann muß sie Ihm alles bezahl,n.— Ader das sey ferne! llnb tonnten Ei,e, gn 'nem Buche manche Post,,,, wonu ich nichl stehen >l,ochte. Sprechen also Ihr Gnalen nicht n'ch dem slrenqen Necht, sondern nach der Billigkeit. Aber wnum ich am meisten bille: bedenken Kie za wähl. daß r»l H3«r, storben» mein Freund >var, und daß ich eher wat ??v-lieren kann, als der unmunüig^ .^n^be da, und s< ^ ehrliche Mutter. — Za, wlid'rhoh!l? die Frau noch, z sprechen Sie nur, qn^rger H,',r; ich werde alles dez.ih» l len ,