Nro. 9. Laibacher ^» ZtttMg. Dienstag den 2. März i79^ Inländische Nachrichten. IDisn , d?n 2O. Horn. Nachdem des Kaisers G.sütidheitsumsiande seit einigen Tagen allm'hlig^ gefahrlicher geworden waren , sind Ailerhöchstdieselbm diesen Morgen um halb 6 Uhr verschieden. Hiensder drückt sich ^le Gra,er Baueri?zeitung un-gcmein schön aus; Hier ist die Stelle: Grosser Gott'. es hat deiner Vorsicht HtMcn unsern Monarchen den 2c>. dles frühe um 1/2 6 Uhr von dieser Bahne der sterblichen abzurufen. Noch war die Wunde blutend, die dem traurenden Oesterreich der Todfall der Erzherzogin Elisabeth geschlagen hat, und nun sehe ich, dasi auf diesen neuen Schlag die Strome der Thra-ütll sich in ganze Meere ergiessen. Grosser Gott! der du deiner unumschränkten Hoheit die größten Opfer weihest , im Staube hingestreckt beugen wir uns zwar mit Ehrfurcht vor demcn undurchdringlichen Dwhschlüssen, doch sehe unsere Thräne« gnädig an. Dir abcr verklärter Schatten , der, du in jene Mlabgesehene Höhen geflogen bist, l in denen die UnsteMMit thronet, dir wünscht das weinende Vaterland nach , daß dcine Hirne, nachdem du diese sterblich^ Krone abgelegt hast, mit jencm Kranze um§ wunden werde, den der Himmel für di6 Tugend unverwelklich schuss. O! könnten doch alle deine getreuen Unterthanen zu dei, ner Urne hinunter sieigen, und dort ih^ re Thränen mit deineV Asche vermischen ;'' Dir dort danken für deine rastlose Mühe dein Volk glücklich zu machen. Liebe für dein Volk / die Ehre deines Heeres — wie du dich selbst ausgedrücket hast, — haben dein Hinscheiden beschleuniget. Dank dir, grosser Monarch! Holde, liebliche Zephy-re säuselt sanft um die Ruhestatte dieses Ueberbleibftls eines grossen Landesfürsien, und saget dem stürmenden Nord, der von Pol zu Pol mit Brausen seine Fittige schwingt, er soll bis zu den Grönländer«', hin, ja bis an die äusserste Gränzen des ! Erdballs mit klagender Stimme heulen: Aoseph der II. ist nicht mehr. WM N?s Ge. Maieftat nach Hofsitte wrA Se. Ex. den Gr. v. Rosenberg vorgestellt Wurde, daß der entseelte Leichnam der Er-i Herzoginn 3 Tage laug auf dem Parade-! bett ausgesezt, und sonach am Sonntag! begraben werden sollte, antwortete der kranke Monarch: "Nein, sie soll morgen in die Gruft qesezr werden, damit ich Plaz bekomme.,, Hierauf ließ er sich die mu ge-borne Prinzessin bringen, nahm sie auf dem Arm, und küßte sie mit Thränen im Auge: ^Schönes Kind, wares Bild deiner tugendhaften Mutter: tragt sie fort, die Stund meiner Auflösung ist nahe.,,'— Hier überreichte der Monarch der Grasin Chanelos eine Obligation von 102,200. Gulden mit einem Handschreiben / in dem er die neugebohrne Prinzessin» ihrer Sorgfalt auf das nachdrücklichste empfahl. — Bis zum letzten Athemzug war uiser^ grosse Joseph bw vollkommenen Sunlen.^ Um 5 Uhr nahm Er noch Suppe, und' Medizin zu sich, dann folgte ein Qhn-Nlacht, einige Zukungeu, endlich der Tod.! Die llcugebohrne Erzherzoginn erhielt^ den 18. um l,. Uhr Vormittags in der! Wohnung Sr. K. H. die heil. Taufe. Dik" Handlung wurde durch dcn Burgpfarrer' Verrichtet. Die Neugedohrne wurde dabey, durch der Höchstseligen Erzherzoginn Ober-, sie Hofmeisierinn , Gräfin v. Chanclos, im! Namen der durchlauchtigsten Erzher-oginn/ Großherzegmn von Toskana K. H. üdcr dem Taufsteine gchalten. Die Erzherzogin^ erhielt die Namen , Aloysia / Franziska,! Elilabttha, nnd befindet sich sowohl, daß z mau sich derselben Erhaltung verspricht. Der Leichnam der höchsiseliqen durchl«, Erzherzoginn wurde in einen Sarg gelegt,!! der den 19. des Morgens in der Hofka-^ pelle auf rincm 3 Stuffett hohen, mit, silbernen Leuchtern bcse;rm Todtengerüste unter einem schwarMnmetcu?n Thrsilhim-» smck a::sgzseze wm5e. Um bcn Garg herum waren der Erzherzoghut, hie Toska-nische Krone, und das Zeichen des Sternkreuz - Ordens, auf ichwarzsammerenelz Küssen gestellt. Der ZMrm war jeder-mann erlaubt. Beyden Bethstunden fanden sich nebst der Geistlichkeit adeliche Personen beyderlei Geschlechts ein. Heute Abends zwischen 7 und 8 Uhr wurde diese liebenswürdige, und von allen beweinte zur Erd« bestattet: Der Leichcnzug gieng von der Hofklrche aus, zu dem Schweizerhof über den Iysephsplaz bey d.n Au» gustillern vorbey, zu den Kapuzinern, wo dcr Leichnam, welcher in einem Gla-ßcrwagen um 6 kaiserl. Pferden bespannt war, abgesetzt, und eingesegnet wurde; Den Lelchnam begleiteten. 1.) Alle hiesige Kleriseien. 2.) Alle Pfarrer dcr Stadt, und Vorstädte; vor einer irden Psarr das Kreuz , 4 Leviten, und der Pfarrer. Z.) Alle Hofleutt. 4. Me Hrn. Prälaten, Domherrn, und Wcuhbischöjfc. 5.) Dcr Leichnam begleitet von der Lcibgard«wilr« de bey den Kapuzinern abgesezet, und aufgebahret , allda von den Hofkamerdiener« m die Kirche getragen , und von dem Hrn. Kardinal MigHzzi eingesegnet. 6.) Nach dem Leichname giengen der Erzherzog Franz K. H., die Ministers, Kammertzerrn , unk Hofdamen, und der gesammte hoh? Mcl, und die Edelknaben in tiefer Trauer. Das hiesige Militär paradierte, und begleitete das ganze Leichmbegangniß. In alle« Gassen siand die Kavallerie; die Grena« dier Bataillonen machten von dcr Burz bis zu den Kapuzinern ohne Absatz 2 Fronten. Das Gramer Krcnadier Bataillon, nämlich Dnrlach, Terzi, und Laltcrmanlt machte auf dem Neumarkt bcy den,^apll-zinml ein Quarre, und die Kavallerie machte vo?n die Fronte. Die Deutsche Garde besetzte die Kapuziner Küche, die Ungan sEe, ünb poblüische aber folgten dem Leichzuge , und formirten sodann 7 auf dem Nmmarkt eine herrliche Fronte. Etliche IOOO. Pechpfallnen bräunten in allen Gassen und Pläzcn, alle Gloken wurden ge-lämet, und die Volksmenge war anffcr-ordclulich. Dienstag haben wir bey dem Leichenbegängnisse des Kaisers wied?r das nämliche.' Heule giengen die Kurriers in alle Lander ab mit der Nachricht, daß Se. Maj. verstorben sind. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Regensbm-g, den 24. Jänner. (Ae-schluß des abgebrochenen Prsmemoria.) Wenn also die Sache unter keinerlei Gesichtspunkt zur Entscheidung des Reichs-^ tags so wenig , als jeder der Reichsgericht te geeignet ist, Se. kurfürstlichen Durch-, lauchr von der Pfalz aber in dcm slnt-^ lvortschrciben vom 4ten April '787. von^ kaiserl. Majestät sich auf die gesczgebende! Macht berufen haben; so ist, lind könn^ te es in kelncm andern Sinne geschehen/ «ls um die gütliche Unterhandlung nach^ Vorschrift dcs jüngern Reichsabschicds §.^ i64.m,d dcr kaiserl. Wahlkapttulazion mit, dem päbsilichen Stuhle em^uleitcn. Eben! so klar, auch reichsklmdig ist es, daß die W München dermal besichcnde Numiatur kein Gegenstand einer Klage der Hermi Erzbischöze seyn könne, da erstlich dttse Nlmziamr ihre Fakultäten nirgends, und, nicht anders ausgeübt, als wo und wie solche seit Iahrlmndctten von den Nlinzi-eu zu Gra^, nachtrm Wicn, dann Köln und ^nern vorbehalten wordlN i^'nd : Zweitens, dabe:> ausdrücklich vorbehalttn worden ist, deß die weltliche Gerichtslarkeil auf keine mindeste Weise turbirt., tu-ei Mld bischöfliche viechtt Ut!^clrällkl Ueil^l,l und ku«e wrch bis R-lchsgNmba/setze vntz landesfnrstlicheVcrordmlNgtN v^öotene N «-kurse in weltlichm Dingen angeno' me« werden sollen , daß ferner weder ettv:o den landesherrlichen Hohmsrechcen und den da^ raus siiesstnden Iurit)U8 xiaciri nachlheili» ges vorgenommen, noch mit den nach den Schlüssen des tridentmischm Kirchcnrarhs, und der Konkordaten M Nun^iatur unge^ 'eigneten Fallen sich abgegeben, und da« i durch uttnötige Beschwerde vcranlasstt w rer Landeshoheit, die Bischöfe in jener! ihres bischöflichen Amtes und dessen Ge-! rechtsamen stören, den Pabst wider die! mit der Nazion geschlossenen Vertrage aus! den, Jahrhunderte hindurch ausgeübten,! und durch die Nazionalgeseze selbst gehei'i ligten Rechten durch eigenmächtige Vor-! schritte werfen, in den von der ganzen ka-' tholischen Kirche anerkannten Appellazions-i und Dispcnsazionsrechten durch gesezwidn-! ge Eingriffe und nie anerkannte Abberu-! fungen die Gewiffensfteyheit des Volkes,' und mit ihr das Glück der Familien un-! tergraben, dafür aber den irrführenden,! gefährlichen Begrif von religiöser Freyheit aufstellen, und hierdurch die innere Ruhe aller Staaten auf die Spize stellen , Spaltung , und Trennung zwischen dem Oberhaupte der Kirche und deu Bischöfen, M--schen diesen und dem Landesherrn, und zwi-! schen deu Landesherrn und ihren Untertha^ nen zu stiften suchen: so verdient in ge-^ gewärtigen gefahrvollen Zeitlauften diese, wichtige Sache die ganze' Aufmerksamkeit kaiierl. Majestät und des gssammten Reichs,,, damit eine so gefährliche Gährung zur Si-! cherheit, Ruhe und Ehre deutscher Na;i-!> on gleich im ersten Aufwallen unterdrückt werde, wo dann gleichwohl die Lage der Dinge ,n öatn yno so lange ve?5seiöe« wird, bis die reichsgesezmassge Einleitung zum qütligen ^Vergleich üö?r die Gonderung des weltlichei von dem geistlichen mit dem pabstlichen Hofe getroffen seyn wird. Soll? te aber gegen alle bessere Erwartung nicht die Stimme der Wahrheit und der Religion, nicht die Heiligkeit der Reichsgese-ze, nicht die Ehre einer Nazion, welche stäts auf Wort und Treue gehalten hat, nicht die aufs Spiel gesezte Ruhe des Vaterlands, nicht die Vorzüge und Rechte deutscher Fürsten gegen die grundlos gewagten Schritte entscheiden können ; so ist gleichwohl von der bisher gezeigten Stand-hastigkeit des pfälzischen Kurhofs anderes nichts ;u erwarten, als daß man durch Sonderung seiner Staaten von den eingreifenden Bischöfen und durch Errichtung eigener Bisthümer sich, das Wohl seiner Unterthanen, die Gcwissensfreyheit, und die Religion im Lande auf immer und allezeit sicher stellen, und darin so, wie man nicht ohne Vorgänger war, auch nicht ohne Nachfolger bleiben wird.^ Italien. Rom den 29. Jänner. Der Schrecken ist hier allgemein, seitdem der Prozeß des Cagliostro sich mehr und metze tntwickelt; indem man nun weiß, daß eine Rotte von Verschwornm uns noch vor dem Ausgange der gegenwärtigen Fast" Nachtzeit den Untergang drohte. Matt hatte aufrührische Zettel ausgestreut; allein die Regierung ließ sogleich alle Anstake« dagegen treffen. Man hat die Wache« in allen Gegenden der Stadt verstärkt, und es wird in Eile nicht nur in Rom, sondern auch im ganzen Kirchenstatt geworben. Wird alle Dienstage nachmittag um 2. Ul)r auf dem Platze ^10. 135. indes von Kleillmayerschttl Buchhandlung ausgegeben. Ausländische Nachrichten. Deutschland. ^tuttaard, den 26. Hornung. (MsSchubartsRronik.) InTvau-Monist Wien^un7d^ Neichg.nmmt. H.r'ster: AnVienna.. Warum jan.merst du so ' bu ^,^in mX« w. Städten^ Hohe Klagen», sprich: Warum zamme.ft du jo. Vienna. Joseph ne!gtt stin Haupt; drum rinnen mir bwige Thräne» ^ Uibcr die Backen herab. Joseph .mg" ftm Haup Wölkervater war Er, - ein Gottnachahmender ^ «° « E de «l'ch dem göttlichen «f.«? - te« Kaist» de,. rüh««"d°st°n Abch.°d «°« ^ ° ^,^ ,,^ mutterleibe, und «ouren s>° n.cht ft '°^ "<-,„«„, ,M Iostptz wem« m« ,!).. .-si». mit dem «e°««n unter 'Wm «" °' , ^ ^. ^ ^ „^ ,^, z.^^^ A!« er dem ««»uen w>d°» »»« 'eh mm^,^^ ^ ^^,^^. ^, ^^ für sein«. Treue, Tapftllett, und >->! ^ ^ ^„,^,. _ Mer nu «w>«°« Krieger,' und «erlies ,l««°'°"^^°^ch den Abschied «richtet, den er Denkmal Hot Joseph s"""" A' "-nm He««, »"s °°n s°i»lm strebende,, »°n stmen Kriegern "°hm. -M« ,^^^ s, ««ftegnet wird, kam, ^^Hö>rU^U»en'/de«n ^ H«rführ« darf m.r sa«^ 'Denk t «n I-seph« llyte V?«rt°.