Vereinigte Laibachcr Zeltung. ^0. 79. . Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Freitag den 3. October 181?. Ausland., Preußen. Berlin, 14. September. ^>-k fönn« Ibnen freilich viel Neues melden, das hiesige Pfiastcrtrrtcr hier wie i,n ölns-lande zu verbreiten streben, wobei manche allerdings ein Interesse kabcn uwgen, das nicht löblich ist: sie wollen Regierung und Volk entzweien, und die Liebe des letztern für den König schwackcn. Dazu dienen nun gewisse öffentliche Blätter, dle Sammelplätze der Jugend, die Kaffeehäuser, das Theater, Schenken und Spaziergänge. Cs ist an allen die en Gerüchten Nichts, sie sind rein er, dichtet, namentlich die von Veränderungen im Miniiierium, von der tödtlichcn Kra„k-heit des Staatslanzlers nnd seiner Resignation, von den Z^vcä'en der Reise einer bohen Person, von bevorstehenden Nolksnnrnben und desbalb ausgestreuten Aufrahrzettcln?c. Freilich ist wahr. was neulick das Oppositionsblatt über Berlin berichtete, daß eine große Spaltung in den Meinungen und Sy-ftemen unsrer Staatsmanner herrsche, daß vereine dies, der andere jenes wolle, wo. durch die Verwaltung leide, nnd weshalb es zu keiner Verfassung kommen könne. Wenn es aber dort weiter hclßt: daß es nur einige wenige groß^ und liberale Köpfe unter ihnen gebe, die zusammen bielten um das wabre Beste des Staats durchzusetzen, so weiß der Unterrichtete reckt gut, daß die Oppositionspartei damit gemeint ist, die auch sogar nach der Versicherung der Bremer Zeitung Nro. 2/,6 sich zu einer förmlichen Gesellschaft gebildet bat, um die Preßfreibeit zu erlangen und zu sckntzen, deshalb an den König sich zu> wenden , vorlaussg den Re? gierungsratd Mallenkrodt in seinem besann« tcn Prozesse zu unterstützen, und den Berliner Zeitungen aufzubelfen. Wer dieß liest, muß glauben, wir känen die strengste Censur. Man wolle aber doch den zweiten Theil von der Larteisckrift: „Weltnnd Zeit," und darin d.,s Capitel: ,,Ds im Rheinischen Merkur seyn, nachdem sie so .'ern einen Ulrich v. Hütten aus ihm gemacht nat-tcn? Hütten hatte sich aber nicht für nichts und wieder uichts Staatsgüter schenken lassen, wle Hr. v. Massenbach 1797 , er hatte keine Armee aus grober Fahrlässigkeit dem Feinde übcrgeden, nicht die Partei der Franzosen genommen, und znr ANian-, mitihllen gerathen, nicht dem Staate diplomatische Aktenstücke entzogen, und solche zum Kauf ousgedocen, und zu gleicher Zeit den Altdeutschen gespielt. Jene Zeitungsreda^t'onen müssen noch nicht wissen, daß Mass. kciües-wegs ).itglied der oben erwähnten Opposi-t onspartei ist; nicht wegen seiner ar«stolra» tischen Grundsätze, die möchten hlugchn, sonderi weaen seinem Kenntnisse, feurigen Pban tasie, Redekunst i:n^d kühnen Auftretens, damit könnte er andern den Nang ablaufen, denen es daran febtt, nnd dle doch Sterne der ersten Größe ttyn wollten. Es könnr? seyn, daß nenn M.zu.jcner Oppo-smonspartei ges>ö t i'ättc, cr seinen Rich-tcrn entgangen irare. (Allg. Z.) Deut s ch l a n d. - Vom Main, de.'i «i. September. Derselbe Berq^ünstler, welcher sich crbo« tbcn , den Mental! r»on ^'chafhau'en zu rer^ nichten, wacht nun ferner i:, der Baireutber Zeitung rom 9. Sept. d?n gemeilnnch'gcn Vorschlag, den herrlichen , durch seine frucht- bare Ufer und seine seit Jahrtausenden n?e versiebende Wol?ltbat gkct höchst merkn ürdi« gen Bodenlce, wie ein grl>i)cs ^ tückfatz ad-zuzie''ei', u.^um Besten der Neben Viehherden ln clnen sruchtba'lme Wlescugrund un?zuschaf^ fen.Tigxrlncr, Rbatieru.Vlt'.del«kerun,wohn-ten etun den Bodcnsee, den man wobl auch ponlpj'lU't als das schwabische oder deutsche Meer anpr'eß, ter aber, man weih nicht wcnum, nle dcn Namen seiner Amvohncr tragen wollte. Jetzt umgeben ihr. diesseits die Kanloi'c St. Gallen und Turgau, jener cnnpbnheatral'sch nut seinen Traubenbügeln, seinem auf sanftem AbHange ausgcbrellercn grünen Tepplche und.dem schmucken, nabr-daftcn 5ioischache; dieser eil, unüberschauli? cbes, mieß, mit dem romantischei, , die weiteste Anesickt gewährenden ^ischcrortc :^on,ishorn, die Stadt Konsi.'mz nnt den Garten sclncs Paradieses frcundlicl unifangend, beide mit blühenden, belebten Use» n, Ienscir? vom Nheiue an das an Ocsierrelcl s Herrschers»annn anhängliche Vorarlberg, dann die für Bcüern wlchtlge Inselsiadt Lindau ; wcilcr NürN'mberq , mtt den Vortdeiel,sitze z>l V örsburg, mit Ilcberlnigel! , wo keiner die alte Residenz der Herzoge von Schwaben mehr ahnet, Bod-mann, das die L"st der kacolingischen Kai« scr war, mit der liebliche,, Mcincu, , dem Miniaturnachb'Ne vom Cbe , de macdt'gen I'.blei Neichcnau, die wcnd ldarel, Zelten nnd bessern ?.w cken cr!aq, und der alten Konstanz, die ron Dagobert l. a„,, beinal e 120a Jahre , den Sltz dc^ Bimes Win-disch behauptete. Ni'ch »cln ^ll^r als »nlt drm Vodei'see w'il der Bcrglüi'.uler mit dcm romantischen Genferste, n>it (em ^.'ago »nag-gior>, ?a^o d< Comnw, Lac d'?!:,recy ^ac du Bouget ftrtig lverde,-, wodurcl. cr sich allerdings große »''dicl.sie um das Gedeihen der Viehzucht erwcrbeu würde. (S. Z.) Freie S tä d te. Hamburg, vom,3. September: Im Korrespondenten lesen wlr nächste» bendes Schreiben aus Petersburg, vom ^7, L^ugnsi: „Zum Vesien der leidenden Menschheit ersuchen wir ^ic, Nachstehendes in dem Korrespondenten bltannt zu machen: Zn mchrcrcn Gouvernements des rußischen Reiches, besonders im Orelschcn und Tu-laischen, bcdicut man üch mit außerordent-chem Erfolge eines Krautes, ^li>^licl ^lcln-t.!2<> , gegen den Biß der tollen Hunde. Dieß Kraut ist nicht allein gleich nach dem Bihe nnt elltsc!ncdener W, gibt der Kollegicn-rath Lcwschin eine auösübrlicheBeschrelbung dieses Gewächses, ucbst einer genauen Ab-bNdung deosel'ocn." ^S. Z.) Frankfurt, vom 17. September. Herr Peters, der Erfinder des i'^.j<-wuni nv l.:lc', baue die Ehre leine Maschine im Kleinen Sr. Maj. dem Konige der Niederlande vorzuzeigen, und sich des schmeichel-datt^en Beifalls zn erfrcueu gebart. Hr. P'lcrs bc>.t au verschiedene europäische Mo« uarchen co!U kelnc ciner größeren "'Nmcrs,amkcit, a!o diese, n^d es ^laßt sich von der Geschickli^kcil,'.nd dem Er"sie dlc-tte deutscken Bannes erwarten, d.iß seine ?n.lUt'.dl^ung fciükswegs Markt!'chrcNt-ei sci. (')'an sedennser l^nüges Woä>c!'b!^t 3>o. /^o unter der Rubnck: Neue Er'in-dung.) Frankreich. . (5^0 wen'a man?!nfa''c'.^ den ,'^nen ^ron« prakend^ntsv z»> Noncn , der sich für den Dau-pbin od.'»- Ludw^', den XV?'. aüö^'t-t, ack tcte, so sind doch ftit Kurzem mehrere Ge- rückte und Sagen in Umlaufgefommen, d^, so unangenehm s»e au6> dem Hoic sr.id , doch das ^ublttum mit niebr oder milder Interesse veschastigen, und bei dem>elbell mehr oder nnuder G auben sindcn. Es izt dannt schon so weit gekommen , daß es ztt einer öf-fcntlicyen llntersucbung kommen muh, n e«n man nickt einem starken Verdachte Nahrung geben will. Zum Beweise dessen siebt tner unter andern eine, obschon einem Nomaue a'NlUche, doch ade^selbst in gebildeten Zirkeln Eingang sindende i°-age.Man wiU namllch wissen, die Herzoginn von Angouleme, die eigentlich besser als irgend Fcmand Auskunft geben und die Wat rbeit finden kann , habe diese« Prätendenten oder angeblichen Bruder auf die Probt stellen wollen; und da Ludwig der XVI idr beiderseitiger Vater, der Prinzessinn und dem Dauphin, damit sie sich uach einer möglichen langen Trennung wieder er« kennen möchten, im Gcfangniße einen Spruch gegeben habe, der, in zwei Hälften getheilt, von dem Einen angefangen, und von dem" ändern, um sich zu rechtfertigen, ausgefüllt werden müsse, so habe sie den Hrn. y. Monts maur mit einem Briefe nacb Nouen geschickt, welcher dem Prätendenten diese andere Hälfte Spruches abgefordert habe. Dieser nun nabe, nach Lesung des Briefes, dem Ueber-bringcr ell,en Eid abgefordert, daß er seine Antwort in keine andere Hände, als in die der Herzoginn übe» liefern wolle. Dieser Eid sei auch wilkl?ch rom Herrn ronMontmaur geleistet und gcbnslei, worden und nachdem die Herzrqinn die Antwortgek-sen babe, l)abe s:e sich wc'nend in idr Kabinet zurückgezogen. Dlcse Anekdote sindct Glaube und am metsien bei denen, die sich mit der 3'emerkung abgeben, daß unter den vielen relig'öscn!od-tcnfeifln zeitber nock keine fürdlesen^Prinzeu gchallcn worden sei. « (S. Z.) PortuüesischesAmeri? . D'^e Bremer Zeitung entkält solaende« 3!,'^zug eines Brleses des Herr.' ^anqsdorf russis'-len Hosratbs. aus Nio Janeiro vom ' ,-c'. Juni: ,,^m vergante',en December un« t'»,,abm'icl' c^u e klcii.e Re,>e in dos ^«mere - dics.o mcrkwurd<;^n Lal-des und besuchte die Provlnz de Miuas Geracs, wo sich die an. geblicken Golbmlnen bessnden. ^ch sage die angeblichen, denn wirklich sind in dieser Gegend kcine vorbanden. Aber dafür ist das ganze Land mit einem b^lld n»e,l)r, bald mn,-der feincliGoldst'>ub bedeckt.Ick abe kleine Distrikte gesehen, wo ein Mensch binnen ^van-zig Jahren mekr als drei Millionen Crusa-den aus diesem Goldsianb gelöset bat. Inzwischen ist diese Provinz trotz ihrem Reichthum an Gold und Oiamanten , eine der ärmsten, die man sehen kann, Jedermann bc-sckafllgt sich, die mit Gold geschwindste Erde zu durchfühlen und auszumaschen, und unter dem mildesten Himmelsstrich, auf den» herrlichsten Boden ist der Ackerbau ganz und gar vernachlaßiget. Hier baben die Menschen Geld in Hülle und FüUe, und nichts zu essen. Alle Mundprovisionen werden vo>» weither gebracht, uno wenn die Transporte nur um acht Tage zn lan^e ausbleiben, so sterben diese neuen Midasse vor Hunger. — Binnen einer Stunde kann ein einzelner Mensch leicht um i oder 2 si^Gold auswa« schen, und wenn er diese Summe, welche ihn auf zwei Tage ernabrt, erworben hat, jo ist er durch nichts dahin zu bringen, ec-ivas zu arbeiten." „In die Gegend , wo cs Diamanten gibt, bin ich nicht gekommen; meine Mineraliensammlung ist dal>er nur unbetra<>lich. Bei einer solchen Reise kann man sich n,ckts vcr-. schaffen, als was man auf der Erdoberfläche findet." „Außer dem Gold trifft man hicr m?5r Eisen an als irgendwo. 3s sind n'cht die ge vöknlicben Bergwerke dieses Metall«?; man findet ganze Strecken von großen massiven Bergen aus magnetischem Eisen qcblldet, und zwar von der besten Oualitat; denn ioc> Mmd dieses Minerals geben 8n bis s>n Pfund Metall. Es kann nichts Erstaunens-wertheres geben, als diese ungeb^'.crn Massen von Eisen; manche der hopsten Berge von Minas Gevaes bestehen blo^ ans diesem > Mineral." ' (Wdc.) Nord-Amerika. Die New - York Gazrtt? enthalt die Nacsi-ticht, daß cin von dortiger Stadt ausgerü- steter Wallnschsager m der Damissraße verschlagen worden, und dort eine sebr frni't-bare, angebaute Kusie entdeckt l)at, waches man für das langst - erlerne alte Ostcrboig-dcn, Hilnland hlelt. Es w^re oUerdi igs merkwürdig, wenn bier ein kn'tivi'ter Landstrich so lange den Augen der Seefahrt, die diese Straße so o^'t und wicderbolt besuchen bis jetzt verborgen gebiieden scy" soNt?. Wegen der Newfonndl^ndnschcrclen sind die Nord - Amerikaner fortdauernd im Strei t mit den Engländern, und letztere baben bereits 27 ihrer Schiff-, die anf Hischerel in dortigen Gewässern usgegangcu waren, aufgebracht. Dicsclbe Zeitung meldet aus Washingtl>i< vom ln. Julius : Es hat Ub bier w^rend der Sitzungen des N>ongreies ein großer verein gediloet, dcr sich in engec Verfettung durch und über alle Staaten auszudehnen '?ie Bcstimmu'lg bat. Ot, anzu'vcndc,^, mn noch sel'lende Fabrik-und Mannfcktor ^ Anstellen in Gang zu bringen, so wie übcrbanvt jede Art nützlichen Gewerb-ficißcs zu unterstützen. Au'der Liste der Mitglieder dlescs Zerclns erblickt nl^iu die achtbarsten Mahner Amerika's, cincn Ada ns , Icsserwu , Madi''on, Monroc, auch benierkt man unter denen, welche sich unterzeichne! daben, über l(» reiche Franzosen, w«?lcbe sich seit einigen Jahren ^rst in den vereinigten Staaten niedergelassen haben. Mau glaubt, daß unter so günstigen Umstanden viele Fabriw.ntcrncwner, besonders von pro« testainischer Religionspartbei aus dem südlichen Frankreich werdeu hergezogen werdcu. (W Z.) Wechsel-Cours in Wien am 27. September »817. (onventiousmüttze von Hundert 207 is3.