Nr. 178. Pranumcralionlprei«: Im «lomptolr ganzj. st. 11, halbl. fi. 5-50. Fllr bit .^uft«llunn in« H«u« halbj, 50 fr. Mit del Poft ganzl> st- lü, h ll., größere per Zelle 6 lr., bei »stiren Wiebcrholuügen v»r Heile ü lr. 1883. Amtlicher Theil. y Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchste Entschließung vom 24. Juli d. I. die .' dem l. k. General-Plobieramte erledigte, mit dem ",'el und Charakter eines Regierungsrathes verbundene "'lectorzstrlle sechster Rangsclasse dem Adjuncten ,,.'ks Amtes Dr. Eduard Priwoznik allergnädigst »u verleihen geruht. Dunajewski m. p. . Der Minister und Leiter des Justizministeriums ^l dem Hilfsämtervorsteher Dominik Malgrani e angesuchte Versetzung vom Kreisgerichte in Rovigno «um Kreisgerichte in Görz bewilligt. Verordnung des Handelsminifters vom 24. Juli 1883, betreffend Ausgabe neuer Postwertzeichen. s,,k ^" ^^ Auflage der Postwertzeichen wurden nach "eyende Aenderungen beschlossen: df», m Stelle der gegenwärtig im Gebrauche stehen« s/" "nefmarlen werden neue mit geänderter Aus-""lung in folgenden Kategorien aufgelegt: »u 2 kr. in brauner Farbe, " ^ .. .. grüner „ " 5 . „ rother « w „ « blauer « «" . .. grauer " ^ " .. violetter „ m,< «^ Briefmarken, welche in viereckiger Form a/s ls^ ?-^m Rändern und im Flachdrucke aus. M^tt'/'^ ' Ehalten statt des Kopfbildes Seiner vnn Äl^ Baisers den k. k. Reichsadler in einem lna5N dem Nrustschilde des Adler« ist der Wert« 'rag m Ziffern und unten in einem kreisförmigen Uwe die Wertbezeichnung in abgekürzter Form: „kr.« Kreuzer) angegeben. , Aufschrift. Wertziffer und Wertbezeichnung sind "" kchwarzdrucke hergestellt, van» "^^ ^^ österreichischen Postanstalten in der Le-h >'le werden die neuen Briefmarken in denselben Far-Uulc^"c Wertbeträgen, jedoch mit der italienischen c^,,.'l- «ImpLl-. Ile^. ?08w. ^U3tr.« und mit der aufqel ^" ^alienischen Wertbezeichnung: „8ic1." (Soldi) in »^'^ Kategorien der neuen Briefmarken werden Nwttern zu Stücken ausgegeben, lvm k ^ ^" Postllmtlichen Briefcouverts. Corre-'^"noenzkarten und Streisbändern eingeprägten Post. wertstempel gleichen hinsichtlich der Form und Farbe ganz den betreffenden gleichwertigen Briefmarki'n, nur sind dieselben nicht ausgezackt. Es werden jedoch in Hinkunft keine anderen Postamtlichen Briefcouverts als solche mit dem an der rechten Ecke oben eingeprägten Wertstempel von 5 kr., aus weißem und gelblichem Papiere mit Wasserzeichen in zwei Größen angefertigt und ohne Unterschied des Formates um den Betrag von 5'/, kr. per Stück an da« Publicum verabfolgt. Postamtliche Briefcouverts mit eingeprägten Stem« peln in anderen Wertbeträgen oder mit italienischer Umschrift werden daher nach Erschöpfung des der> maliaen Vorrathes nicht mehr zur Ausgabe gelangen In den bestehenden Zeitungs'Franco-, b'ziehungs« weise Zustellungsmarten nilt eine Aenderung nicht ein. D>e neuen Briefmarken im Wertbetrage von 20 kr., beziehungsweise »!ä. werden vom 15. August d. I. an bei allen Postämtern in Verkehr geseht. Die übrigen neuen Marken sowie die neuen Briefcouverts werden von den Marken-Hauptdepots der Postdireclionen an die Postämter und von den Postämtern an die Privatvrrschleißer und an das Publicum erst dann ausgefolgt, wenn die Verrathe der einzelnen Kategorien der bisherigen Postwertzeichen vollständig aufgebraucht sind. In der Art und Weise des Bezuges der Post« Wertzeichen hat eine Aenderung nicht einzutreten. Der Zeilpunkt, von welchem ab die Postwertzeichen der bisherigen Form außer Geltung zu kommen hclben. wird seinerzeit bekannt gegeben werden. Auf die Nachahmung und Verfälschung der Brief, marken nnd sonstigen Postwertzeichen finden die Bestimmungen des Strafgesetzes über Gefällsübertretun-gen vom 11. Juli 1835 und l,es allgemeinen Straf« gesetzt vom 27. Mai 1852 (R. G. Bl. Nr. 117 6l 1852) Anwendung. Pino m. p. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Kla« genfurter Zeitung" meldet, den durch einen Wollen-bruch beschädigten Grundbesitzern am Sonnberge eine Unterstützung von 300 fl. und den durch Hagelschlag beschädigten Insasfen der Gemeinden Polling. Reis« berg und Schönweg eine Unterstiitzung von 200 fl.; ferner. wie der „Öffervawre Triestino" berichtet, für die Pflasterung der neuen Kirche in Valle bei Rovigno 200 fl.; dann, wie die „Vrünner Zeitung" mittheilt, den zu einer Schulgemeinde vereinigten Gemeinden Wetzau. Konikau und Rozinka.Passel zum Neubaue ihrer Schule in Wetzau eine Unterstützung von 200 st. zu bewilligen geruht. Zur Lage. Im böhmischen Landtage ist am 2. d. M. der Bericht der Budgetcommission über den Landes« Voranschlag für das Jahr 1884 vorgelegt worden. Das Gcsammterfordernis wurde mit 7 814 977 fl. und die Gesammtbedeckung mit 765 157 st. festgestellt, so dass sich ein Abgang von 7 049 820 fl. ergiebt. Zur Bedeckung dieses um 3699 fl. herabgeminderten Ab< ganges schlägt die Budgetcommission die EinHebung eines Landeszufchlages von 29 kr. bei jedem Gulden directer Steuer vor, was gegen das Vorjahr die Erhöhung des Zuschlages um einen Kreuzer involuiert. Was die Auslagen für Volksschul Unterrichtszwecke im Betrage von 3 596 958 fl. betrifft, beantragt die Buogetcom« Mission eine Resolution, wonach der Landesausschuss aufgefordert wird. unter Veiziehung von Sachverstäu-bigen eine Enquete einzuleiten und in Erwägung zu ziehen, wie dem unausgesetzten Steigen der aus dem Landesfonde zu bedeckenden Unterrichtskostcn der Voltsschulen Einhalt zu thun. auf welche Weise vielmehr die für die Unterrichtszwecke bereits entstandene Last des Landesbudgets ohne Beeinträchtigung der Volks-bildung herabgemindert werden könnte. Die „Wiener Abendpost' vom 3. d. M. schreibt: Das „Linzer Voltsblatt" veröffentlicht zwei angeblich von höchstgestellten Persönlichkeiten herrüh-rende Schriftstücke, betont deren angebliche Echlheit und ergeht sich sogar in diesbezüglichen politischen Combinationen. Wir können unsere Verwunderung darüber nicht verhehlen, dass ein Blatt, welches politisch ernst genommen werden will, nicht sofort erkannt habm sollte, dass die fraglichen Schriftstücke nichts mehr und nichts weniger sind als eine selbst sür den Laien sofort erkennbare grobe Fälfchung. — Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, dass die Enunciation des „Moniteur de Rome", auf welche die „Neue freie Presse" ihren vorgestrigen Leitartikel aufbaute und den sie nahezu als eine Kund« gebung der Curie hinzustellen suchte — einfach eine Correspondenz deS gedachten römischen Blattes ist, die von einem anonymen Politiker in Wien herrührt. In einem längeren leitenden Artikel ^bespricht heute die „Wiener Allgemeine Zeitung" die Agitationen gegen die Veranstaltung eines Volksfestes zur Erinnerung au die Befreiung Wiens von dm Türken und bemerkt u. a.: „Seit der Gemeinderath den bekannten Beschluss gefasst hat, seit das «Früh« stiick der Beunruhigten" anberaumt wurde, hat sich in der Bevölkerung das Streben gezeigt, gegen diese Haltung der Stadlvertretung zu demonstrieren und darauf zu dringen, dafs eine der Stadt und der Jeuilletou. Der zerbrochene Sporn. »toman aus dem Leben einer großen Stadt. Von Wilh. Hartwig. (102, Fortsetzung) Ents/^üu.??^ mm"2 Vermögens geschah dieses ^/"e Alice schaudernd ,O, lieber nia '? alles verloren und wäre ohne einen Psen- ""' ""r durch ehrliche Arbeit mein wäre!" "wlien - wenn nur das nicht geschehen blick A?."^^b dem jungen Mädchen einen Augen- V l'ch zu fafsen. Dann versetzte er: Neri'wn. ,ft hörte! Er musste befürchten, zur Rechenschaft gezogen zu werden wegen der Verschwelidung des Vermögens seiner Mündel und zugleich seiner bisherigen Stellung ve» lustig zu gehen, Er sah nur eine Rettung — der richtige Erbe musste aus dem Wege geräumt werden." „Um des Himmels willen! Mr. Lancaster ermor« deie seinen Bruder?" „Ja, William Lancaster erschlug seinen eigenen Bruder!" war Richards feierliche Antwort. „Charles Eustace nannte er sich, seit er England verlassen. Sein eigentlicher Name war William Fourboi«Lallcaster, während derjenige, den die Welt unter diesem Namen kannte, in Wirklichkeit Edwin Jackson hieß und der Sohn der Haushälterin Mrs. Chapman war, die ich soeben habe ins Gefängnis abfuhren lassen." „Er — ihr Sohn?" „Ja. dieser Mr. Lancaster, der so lange hier den Herrn gespielt hat, ist Mrs. Chapmans Sohn. Der Geist seiner elenden Mutter beherrschte ihn ganz und a.ar, als er die entsetzliche That an dem eigenen Bruder begieng. Mit Hilfe seiner Creaturen gelang es ihm, die Spuren des Entsetzlichen derart zu verwischen, dass er sich schon ganz sicher wähnte und im Stillen trium» phierle. Er glaubte allen Gefahren aus dem Wege gegangen zu sein. aber die Zeit, wo den Schuldigen Entdeckung drohte, sollte nicht ausbleiben. Von verschiedenen Seiten kamen Anfragen über Eustaces Verbleib; man verlangte Nachrichten ilber ihn, besonders von Frankreich aus; man drohte mit gerichtlichen Nachforschungen wegen seines Verschwinden«. Die Lancaster» geriethen zudem in große finanzielle Verwicklungen, aus denen, da sie alle ihre Mittel er< schöpft hatten, sie sich nicht zu retten wussten. Da wurde denn ein abscheulicher Plan ausgesonnen. Lancaster dingte einen Menschen, dessen Grundsätze ebenso schlecht wie seine eigenen waren, welcher den vermissten Eustace vorstellen musste. Er sollte als Ihr Vormund und Testamentsvollstrecker Ihres Vaters alles gutheißen, was Mrs. Lancaster und ihr Mann hin« sichtlich Ihres Vermögen« gethan. Um Ihre H"rat mit diesem Nlchtswürdigen herbeizuführen, wurden Ihrem verstorbenen Vater Dinge zur Last »tlegt. d,e er nie begangen. Man rechnete auf Ihre kindliche Pietät. Man wusste Sie t^hm zu br'n^n dass die Heirat Ihnen selbst wie Ihr freier Entschluss er-schien. Sie hatten keine Ahnung von emem voider«. telen Plane." -^ . ^ - Nein in der That nicht, lch glaubte e,nem elgenen Entschluss zu folgen!" murmelte All«, ihr Gesicht in den Händen verbergend. Richard fuhr fort: .Jen" Mann war derart'g instruiert, dass er die Nulle des Mr. Eustace nach allen Seiten hin genügend spielen konnte. Lancaster hatte ihm dafür eine bedeu- «aibacher Zeitung Nr. 178 153« 6. August 1883^ großen historischen Erinnerung, der es gilt, wilrdige Feier arrangiert werde. Männer aus allen Ständen, Leute aller Confessionen haben sich bereit erklärt, filr diesen Gedanken einzutreten. Jedermann, der österrei» chisch denkt und fühlt, konnte sich an dieser Feier be» theiligen, galt sie doch einem Ehrentage der österrei« chischen Geschichte, dem Tage, an dem fast alle Na» tionalitäten des heutigen Reiches, brüderlich zusammen« wirkend, die Hauptstadt, den Staat und dadurch Europa vor der Gefahr einer Ueberflulung durch die osmanische Barbarei gerettet haben. Mit Recht hat man es den «Linkischen" und ihrer Presse verargt, dass sie das Fest hintertreiben wollten politischer Motive wegen." Der Artikel schließt mit folgenden Worten: «Als das Entsatzheer Wiens sich der bedrängten Hauptstadt näherte und zur Schlacht antreten wollt,', da — so wird erzählt — hätten kaiserliche Regimenter zu murren begonnen, weil man ihnen Posten links von den Polen angewiesen hatte, was als eine Art von Zurücksetzung galt. Da soll — so wird weiter berichtet — der Herzog von Lothringen hingesprengt sein und ihnen zugerufen haben: «Heute ist der Ehrenposten dort, wo christliche Männer am tapfersten streiten!" Bei drn Vorbereitungen für die Feier von Wiens größtem Gedenktage wird der Ehrenposten dort sein, wo am uneigennützigsten, am unabhängigsten von jedem Partei- und Stammesbande für das große Ziel gearbeitet wird. Für alle ist Platz, jeder Oesterreicher ohne Unterschied der Parteirichtung soll willkommen sein. Das Fest gehört ollen, so möge jeder sich auch gesagt sein lasset», dass im Augenblicke, da er Hand anlegt, er auf Partei und Partei-Zusammengehörigkeit vergessen muss, n-ur zwei Dinge im Auge behalten darf: den guten Namen der Reichshauptstadt, die Ehre des Vaterlandes." Der „Pester Lloyd" beschäftigt sich in seiner jüngsten Nummer mit dem böhmischen Landtage und sagt: „Im ganzen macht der böhmische Landtag einen guten Eindruck. Man erkennt sowohl aus den Verhandlungen in den Sitzungen wie aus den Elaboraten der Ausschüsse und Commissionen den Ernst der Arbeit und das Bestreben nach möglichster Hebung und Förderung des allgemeinen Wohles. Nur Schade, dass diese sachliche Arbeit oft von allerlei nationalen Aspirationen und Zwistigkeiten gestört wird. Czechen und Deutsche haben seit zwanzig Jahren ihre Kraft gegen einander gemessen und noch jederzeit erfahren, dass keine Nationalität die andere vergewaltigen kann, wohl aber, dass durch diesen fortgesetzten Kampf beide Theile unnennbaren Schaden erleiden. Da lehrt denn doch Vernunft und Klugheit, sich endlich zu vnstän-digen, damit der lang entbehrte Friede und die Eintracht die Gemüther wieder zur gemeinsamen Arbeit am Culturfortfchritte vereinige. Noch steht man in Böhmen (wie in Oesterreich überhaupt) weit von diesem Ziele; allein der Menschenfreund und nament' lich der Freund unserer Monarchie hegt trotzdem die Hoffnung, dass den trüben Tagen des heillosen Völkerstreites die segenspendenden Zeiten der Versöhnung, der gegenseitigen Achtung, des Weltkampfcs in der friedlichen Arbeit folgen werden. Also sei es!" Die Mailänder .. Perseveranza" nimmt Act von den zahlreichen Commentaren, welche die Journale an die bevorstehende Zusammenkunft Sr. Majestät des Kaisers mit dem Kaiser von Deutschland sowie an die dem Herrn Minister Grafen Külnoky durch die Verleihung des schwarzen Adler.Ordens zutheil ge« wordene Auszeichnung knüpfen, und bemerkt dazu: «Wir wollen in eine Erörterung der diversen Conjecture» nicht eingehen, allein wir können unmöglich verkennen, dass die fraglichen Thatsachen danach an« gethan sind, das Bündnis zwischen den beiden Kaiserreichen in gewissem Sinne als noch befestigter erblicken zu lassen." Von den Landtagen. Prag, 2. August. Zur Verhandlung gelangten heute die Anträge der Commission inbetreff des Heimats-grsetzes. Dr. Nuß sagte: Der Landtag wird mir vergeben, dass ich die düstere Betrachtung anstelle, dasö mir der größte Theil der Vorschläge unverständlich ist. Ich dachte, dass das, was zwischen uns gewünscht wird, die Verständigung vorausseht, dass man sich gegenseitig verständlich ist. "(Bravo!) Ich denke dabei an die Verhältnisse in Belgien, wo die Mehrheit flämischen Stammes ist und sich doch der Nothwendigkeit unterwarf, die Sprache der Minorität dcs Reiches, die französische, im Parlamente zu sprechen, und wenn Sie, meine Herren, die Parlamentsderichte lesen, so werden Sie sehen, dass eine flämische Rede eine rar», kvis iu FM'ßtty vasto ist. So aber, sagt Redner weiter, sei es ihm nicht gegönnt, auf die Ausführungen des unmittelbaren Vor» reoners Dr. Herold, welcher böhmifch sprach, ein« zugehen. Dr. Ruß gieng hierauf iu die Details der Gesetzvorlage vor. Der Berichterstatter erwidert: Wenn ich in der dem Abg. Dr. Ruß verständlichen Sprache der Mino« rität des Landes das Wort ergreife, so geschieht es aus Courtoisie, welche meine nationalen Freunde Ihnen gegenüber stets an den Tag gelegt haben, und mit der ausdrücklichen Verwahrung, als ob die Grund» sätze, die Dr. Ruß hier in dieser Beziehung vertreten, auch wir vertreten würden. Ich bin noch zu kurze Zeit im Landtage, also noch zu jung, um den Zu-sammenhang dieser Frage mit dem Heimatsgesetze zu begreifen; das wird vielleicht mit der Zeit besser werden. (Heiterkeit.) Hierauf vertheidigte der Berichterstatter die Comnüssionsanträge. Es sprechen noch der deutsche Abg. Elgner und der Prager Bürgermeister (terny sowie Dr. Krofta und Vondy; doch werden alle Abändenmgsanlräge angenommen, jedoch mit einem Zusatzantrage Bondys. betreffend die Beschleunigung der Regelung des Arbeiter-Hilfscassenvereins. Prag, 3. August. Der in der Wahlreform« Commission angenommene Bericht des Dr. Rieger wurde heute veröffentlicht. Derfelbe lehnt sich an die Ausführungen Riegers im Landtage an und schließt wie folgt: «Nachdem in dem dem Ausfchusse zur Be-ralhung zugewiesenen Antrage nichts enthalten ist, was nicht gerecht wäre und nicht schon anderweitig von allen Parteien unseres hohen Hauses gebilligt worden wäre, auch im Ausschusse kein Grund vorgebracht worden ist, der hier nicht bereits widerlegt oder doch geeignet wäre, den hohen Landtag von der consequenten Durchfü'hruug der als gerecht anerkannten Grundsätze abzuwenden, und da es sich schließlich hier nur um eine Resolution handelt und das hohe Haus nach der vom Landesausschusse gemachten Vorlage wieder in die Lage kommen wird, die allseitige Berechtigung der ihm vorzulegenden Reformen zu prüfen und ein Gesetz zu votieren, so beantragt die Commission, der hohe Landtag wolle den Antrag der Abgeordneten Dr. Rie« ger und Consorten vollinhaltlich annehmen." Bei der Berathung des Commissionsberichtes über die Präcisierung des den Gemeinden übertragenen Wirkungskreises erklärte der Statthalter im Namen der Negierung, dass die gesetzliche Regelung der Steuereinhebung bereits im Zua- s^i. Vom Ausland. Der Handelsvertrag zwischen dem deut^ schen Reiche und Spanien wird, der «Kreuze Zeitung" zufolge, unter Zustimmung der Bundes regierungen demnächst in Kraft geseht werden. <^ Einberufung des Bundesrathes und des Reichstag« zur Genehmigung dieses Vertrages ist, dem genannten Blatte znfolg'e, zunächst nicht in Aussicht genommen-Der Vertrag würde auf diese Weise im Interesse del deutschen Industrie und des Handels auf administl^ tivem Wege in Wirksamkeit treten; die Ratificiert desselben soll jedoch erst dann erfolgen, bis der Reichs tag feine Genehmigung ertheilt hat. Im GegenM hiezu will ein anderes Berliner Blatt erfahren habe", dass die Einberufung des Buudesrathes zu elNtt außerordentlichen Sitzung wegen des spanischen Ha"' delsvertrages geplant sei. Hamburg soll bei der Reichsregierunq um die Zurücknahme der VestimMU"» wegen des Sprit oder doch um Gewährung einer ail< gemessenen Uebergangszeit gebeten haben. Die orden^ liche Session des Bundesrathes wird Ende Septenibel beginnen. Se. Majestät König Alfons von Spanie" verließ am 3. d. M. Madrid und wird sich zuniM nach einem kurzen Aufenthalte in Paris zu sei^l Schwester nach München begeben. Möglicherweise toll' Se. Majestät auf feiner Reise durch Frankreich daM' einem Cavallericmanöver beiwohnen. Den Schluss del Reise, welche im ganzen etwa fünf Wochen dauel" dürfte, bildet der Aufenthalt des Königs in BH' Se. Majestät macht die Reise in Begleitung der M nister des Krieges Marschall Campos und des Aeuh"" Vega de Armijo, des Obersthofmeisters Herzogs v»" Sesto, mit einem zahlreichen Gefolge von höheren Officieren. Die Regentschaft während der Abniese"' heit des Königs wird — der «Schlrsischen Zeitung zufolge — Ihre Majestät Königin Christine führe"' Die Session des englischen Parlamente» wird, wie man glaubt, nicht vor Ende August s^ schlössen werden. «Daily News" bezeichnen den 25ste" August als das wahrscheinliche Datum der VertaglM — Der «Manchester Guardian" glaubt aus zuverlä!' siger Quelle versichern zu können, dass, in Ueberei"" stimmung mit der in Pariser Finanzkreisen gehegt l Meinung, der Abschluss eineS Vertrages zwischen del englischen Negierung und der Suezcanal-Gesell-schaft in maßgebenden Kreisen als baldigst bevol' stehend betrachtet wird. — Dasselbe Blatt meldet' „Cardinal Howard verweilt noch in London, w^ aber in Erfüllung der Mission, mit welcher er v0" Leo XIII. betraut wurde, demnächst uack Irland reise"' Der Vatican soll, wie es heißt, sehnlich wünscht wieder diplomatische Beziehungen mit England anz^ knüpfen und einen Vertreter am Hofe von St. IaM^ zn bestellen. Cardinal Manning jedoch soll, wie del höhere katholische Clerus Englands überhaupt, dies" Idee nicht geneigt sein. Im englischen Unter ha use fragte Worin», ob Gladstone die Versicherung geben will, dass d9 machen, bis das Haus feine Ansicht ausgesproche^ Er könne eine solche Zusage nicht machen, die cM den Principien der Verantwortlichkeit der Realen»"« zuwider sei. Ritchin fragte, ob ein baldiger NiickM beabsichtigt werde. Gladstone antwortete, das H^ tende Summe Geldes versprochen, tm chm ausgezahlt werden sollte, sobald die Heirat stattgefunden habe. Dadurch wurde zugleich in ihm der Glaube erweckt, dass Ihr Vermögen noch groß genug sel. um seine Habsucht zu reizen. Außerdem übertrug lhm Lancaster alle seine Rechte auf dieses Gut, welches Eustace na-türlich für sein ererbtes Eigenthum halten musste. Freilich wusste Lancaster gut genug, dass sein Vater Papiere hinterlassen habe, iu denen er letztwillige Verfügungen getroffen hatte, die ihn von dem Erbe gänzlich ausschlössen, aber er konnte doch durch diese leichte Freigiebigkeit, die ebenso nichtssagend wie falsch war, etwaige Zweifel des sogenannten Eustace beschwichtige«. Da er nun aber mit Recht befürchten mnfste, dass der Betrogene bald genug sich selbst sowohl wie auch ihn verrathen würde, so hatte er beabsichtigt, mit Mrs. Lancaster so ort nach Ihrer Verheiratung zu entfliehen, was dann aus Ihnen würde, bereitete ,hm natürlich keine Sorge. Das Gefühl herannahender Gefahr von dem besonders Ms. Lancaster m so h°hem Grade beherrscht war, dass die Angst chr den Tod brachte bewirkt? die große Beschleunigung Ihrer Hochzelt. Mein Eindringen in dieses Haus verhlnderte - dem Himmel sei Dank dafür - noch rechtzeltlg das Entsetzliche, das Sie bedrohte. Eine letztnnlllge Verfügung des verstorbenen alten Mr. Lancaster best'mmte Charles Eustace zum einzigen, rechtmäßigen Bescher desman-castei'schen Nesitzlhums. Eustace aber. als er Frankreich verließ, um nach England in Ihrem Interesse zurückzukehren, hat vielleicht im Vorgefühle drohender Gefahren Sie zu seiner Univerfalerbin eingesetzt. Das konnte der falsche Mr. Lancaster natürlich nicht wissen, sonst hätte er vielleicht andere Pläne gemacht." Wie gebrochen saß Alice da. (Fortsetzung folgt.) Von der Katastrophe anf der Insel Ischia. Mit jeder neuen telegraphischen Depesche rollen sich wieder neue Schreckensbilder von der so furchtbar helmgesuchten Insel Izchia vor unseren Augen auf. Vlsher wurde eine Gesammtsumme von 6000 Todten und 3000 Verwundeten constaliert. Wenn auch die meisten gegenwärtig noch unter den Trümmern von Casamicciola, Forio und Lacco Ameno Verschütteten bereits zu den Todten zählen dürften, so gelingt es doch noch von Zeit zu Zeit, ein lebende» Opfer der furchtbaren Katastrophe dem Trümmergrabe zu ent« reißen, in welchem es durch manche langen Tage und Nächte in grässlicher Ungewissheit geharrt. So wur-den noch am 2. d. M. in Casamicciola mehrere Personen unter den Trümmern der eingestürzten Häuser hervorgezogen, welche mehr als vier volle Tage unter dem Schutlhaufen begraben gelegen. Da also noch immer Lebende nnter den Trümmern zu liegen scheinen, versprach Se. Majestät der König von Italien bei seinem Besuche auf der Insel Ischia, dass er den Befehl, alle eingestürzten Gebäude in Casamicciola mit ungelöschtem Kalt zu bedecken, zurücknehmen werde. Während der Anwesenheit dcs Königs anf der Insel kamen die erschütterndsten Scenen vor. Wiederhat brach der König bei dem Anblicke der thnrmhohc" Trümmerhaufen, aus welchen menschliche Gliedmatze" hervorragten, in Thränen aus. Die begleitenden M" Personen mussten den König mit Gewalt zurückhalte"' gefährliche Stellen, welche felbst den Soldaten zu ^ trelen verboten ist. zu besuchen. Er wollte ülierall je> und alles sehen. Männer, Weiber und Kinder kroch"' dem Könige nach und baten weinend, er möge ve fehlen, dafs die Angehörigen dieser Armen ges"A werden. Sie küssten die Kleider des Herrscher« «"" rangen die Hände. Der König stand mit geröthett«, Atlie da und rief: «Ich kann Euch nicht he^ j Meine Macht ist hier zu Ende!" Kaum nach Ne"p" zurückgekehrt, besuchte König Humbert die SP't"' und sprach auf das theilnahmsvollste mit den w" wnndelen. . Die Inselbewohner verlassen die vom Erdbebe" heimgesuchten Orte und flüchten, aller SubsistenznN"' bar. auf das Festland. So dürfte denn die frnh" ' blühende Insel Ischia binnen kurzem vollständig )" ödet sein. Vielseitig befürchtet man einen giinzl'^ Zusammenbruch der Insel. — Unter den Opfer" o' Katastrophe befindet sich auch ein Oesterreicher, lunger Kaufmann Namens Sqal ans Mahren, w« zum Curgebrauche in Ischia 'weilte. Der Verunal' ^ wmde durch den österreichisch-ungarischen Consul Ce^ del Prato agnosciert. ^. „,.« Ein Berichterstatter der „Opinione" sch"^ "' Casannccwla: „Um acht Uhr kamen wir am Gel" L,,il,achcr Zcitnnst Nr. 178 I537 6. August 1883. werd? halb Gelegenheit haben, die« zu discutieren; er ^sit, dass der Schluss des Parlaments in der mit oem ^5. August abschließenden Woche erfolgen werde. ^ Angesichts der Möglichkeit, dass die Cholera in England auftrete, leg,e Dilte eine Bill vor. welche ^ ^ssectivere und zuverlässigere Action der Local-beholden sichern soll. Aus Tt. Petersburg wird unterm 28. Juli der «Wiener Zeitung" ge-iHrieben: l" >. c^"^ beginnen die Flotten»Manöver an der sinn« lM'd'schen Küste unter der Persönlichen Leitung Seiner "amtät des Kaisers. Vier Bataillone, eine Batterie und eine halbe Sotnie Garde-Kosaken werden die ^MldungKvevsuche ausführen. Die Uebungen werden mehrere Tage in Anspruch nehmen, l ^^ in verschiedenen fremden Zeitungen verbrei« «ten Gerüchte über Veränderungen in den höheren AelwaltungKkreisen sind völlig aus der Luft gegriff-n. "er «liegsmilnster. Genelaladjutant Wannowsfy. ist !, m "^ ^'^ i« seiner Genesung Veneraladjulant von Richter mit der Leitung des Ministeriums betraut worden. Herr von Bunge hat sich zu einer sehr noth» wend,gen Cur nach Ems begeben. Beide Minister be. Mten ihre Portefeuilles, und namentlich wird Herr f.^ Vunge, der schon in wenigen Wochen zurückkehrt. Nl " eifrig mit Einführung der vorgeschlagenen Worm der Auflagen auf Handel und Gewerbe be. 'Mst,gen. Bis jetzt war der Handel nur durch die Handelspatente besteuert, welche z. B. für die Handel, senden erster G'lde sich auf di^lbe Summe ^d5 Rubel 50Kop.) belief^,, mochte sich der Umsah «us hunderttausend Rubel oder auf viele Millionen °erfchnen. Nun aber hat der Minister vorgeschlagen. ^^leuer vom Reingewinne zu berechnen, und zwar ""' 3 pCt. desselben anzusetzen. Dnbei ist in dem "°m Minister selbst ausgearbeiteten Gesetze der Rein« Ukwlm, ,n billigster Weise angegeben, mit Abzug aller "ur möglichen Geschäftskosten. Selbstverständlich be-U . Nch das neue Project auf alle Actiengesell« V°Nen zu Handels- und Verlehrszwecken. auf die "austente zweiter und dritter Gilde und auf den «lelntMdel. Da« Gesetz dürfte im Reichsrathe nach den ^ommerferien desselben besprochen und an manchen m„«"' "odificiert werden. Namentlich findet der led c/?" die ambulanten Kaufleute, welche für zabl-n l?/""", den sie besuchen, dieselbe Steuer starke O^."" "s jetzt im ganzen Jahre, eine dj" ^pp?'Ulon, da in diesem Falle voraussichtlich dip ^??"W weniger besucht werden würden. Was s 7 "Kulanten Händler auf einem Markte nicht ab< ^" Flinten, brachten sie auf einen anderen Markt. 'e Kosten des Transportes der Ware von einem „... ^. zum anderen sind aber zu bedeutend, um eine "ue Steuer zu ertragen. rück» ""'^" befremdet das öfter wiederholte Ge» <«3 ^ ""^ Rücktritte des Ministers des Innern W?Ä^. ^'' 62 rührt aus derselben Quelle her. ba.?.. ^°beln über die Rede des Moskauer Stadt« Tn s. cH"" Tretjakow in die Welt schickte. Graf Unk n «V ^"^ allgemein? Vertrauen; seiner Energie d,« m??^^ verdankt man die glückliche Bewältigung » ^llhMmus. Selbstverständlich ist die Nachricht Mnem Rücktritte völlig unbegründet, liann W° Blätter klagen über die geringe Vethei« D?« .^ Publicums am Olga-Feste zu Pskow. "an ,st «her die Presse zum Theile selbst schuld, della^c ""' .^"^ zuvor hatten wir beim Monte ^ .-"^ncordia, dem Orte, wo der Jammer am ssrm, ^'. °"2 dem ungeheuren Schutthaufen die ael^n""3n "'7 ^lchte des Doclors Cerillo hervor-und s^l^?^^' "'e es unt'r den Ruinen klopfte, uns n3.°' ^3^''" die braven Soldaten, welche bei waren "w'z m! Neltungswerk. und nach drei Stunden ttag n wo si?V's7 ^?"" und an einen Ort ge. das WMl.a n 7^ '? "Mm. Unglücke fanden. Aber Endlick s.m^ b""k"e f°" und die Angst wuchs. vor Schreck mi!''^^'" ^" ^"^ ^"lcheine. die M'cht ^ "^.Schmerz w!e betäubt ihren Posten dem Sckut isi"'^ ."'" ."^ ^ Töchtelchen unter schwaN^-^ ^"^ "' der That vernahm man ein zu Zeit jämmerlich um sieh e n^«.s^"l?/^ ''"' 5>sWng gemacht, man !st s n .^?'" ^'"" derselben sich bewegen - sie Vims.' l. . I !' "ber wie sie herausziehen?' Welchen zu das^^'^ Kmd gezeigt! Wir riefen der Kleinen «ber ^ ^/ "" """^ "«"en folle. Und sie: „Ja. ja. die 3v^^."ur W'kll!« Sie wurde gerettet. - Auch da» .Mulse Martorana au3 Trapani wurde durch won.i >? 6^"Me" der Feuerwehr und Soldaten, Mitba.s S,^ "°" Belmonte als einfacher Arbeiter der U H ^'^ ^borgen. Das Haus des Ortsarztes, Unter k'^dulch "" Wunder gerettet hatte, brannte, hinein .."'^lben lagen fünfzehn Leichen. Wir drangen arm n c?"° entrissen den Flammen die Leiche einer "ock ,.."sÄ ""d jene eines reizenden Kindes, das "^ zu lächeln schien." denn nur wenige Zeitungen haben M rechten Zeit auf die Bedeutung des Festes der heil. Olga aufmert« sam gemacht. So ist das Fest mehr ein locales gv wesen und außer in Pskow in keiner anderen Stadt, nicht einmal in Kiew, wo die Heilige 963 starb, feierlich begangen worden. Etwa 12 Kilometer ober« halb Pslow, am linken Ufer der Welikaja, liegen die Trümmer eines Schlosses, welches der Wohnsitz der Heiligen gewesen sein soll, in dem Dorfe Wolscheniha. Dort steht eine kleine Kirche mit einer eingemauerten Votivtafel, welche an den Besuch unserer jüngeren Großfürsten am 23. Juni 1878 erinnert, bei welchem die hohen Besucher dem historischen Kirchlein reiche Geschenke macktrl:. Tagesneuigkeiten. — (Hofnachricht) Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer, hvchstwelcher am 3l. Juli von Rig'Klilm in Lindau elngctlcffrn war und daselbst die Kunstausstellung besichtigte, ist am Isten August mit hüchstseiner Gemahlin von dort nach Wien abgereist. — (Personalnachrichten.) Se. Excellenz der Hecr Oberstkämmerer FZM Graf Folliot de Crenne-ville hat sich von Salzburg nach Gmunden begeben. — Se. Excellenz der Herr Minister und Leiter des Justiz. Ministeriums Dr Freiherr von Prazäl, welcher sich seit einer Woche i>, Brennerbad befindet, machte am Id. der Stndt Sterzing einen Befuch. besichtigte das Be« zirk?g?richt. das Rathhaus, die Pfarrkirche. das Schloss Reifenstein und kehrte abends wieder auf den Brenner zurück, — Der Herr Landespräsident von Kärnten. Freiherr von Schmidt Zabicrow. ist von der Besichtigung der Wasserschäden in den jüngst überschwemmten Gebieten Kärntens nach Klagenfurt zurückgelehrt. — (Der deutsche Kaiser in Ischl.) Zu Ehren der Anwesenheit Sr. Majestät des deutschen Kaisers in Ischl wird am 8. d.M. im dortigen Theater unter Mitwirkung der hervorragendsten Ballet» Mitglieder des k. t. Hofopernlheaters eine Festvorstel-lung stattfinden. Der in Ischl zur Cur weilende General« Intendant der l. k, Hoftheater. Se. Excellenz Freiherr von Hof mann, hat für diese Vorstellung das folgende Programm genehmigt: Den Anfang macht das zweite Bild des Ballettes .. Sprüh feue r ". hierauf folgt das zweiactige Frappart'sche Ballet „Margot" und den Schluss bildet das Tanzdivertissement „Rococo". Mit der Leitung der Vorstellung wurde Herr Regisseur und Blllletmeister Karl Telle betraut, das Orchester, durch einige Mitglieder des Hofopernorchesters verstärkt, wird unter der Direction des Herrn Kapellmeisters Käßmeyer stehen. In den Balletten werden beschäftigt sein : die erste Solotänzerin der Wiener Hofoper. Frau« lein Luigia Cerale, zehn Solotänzerinnen und acht Solotänzer, eilf Damen aus der ersten und zweiten Quadrille und zrhn Tänzer. Das Hilfspersonale mit« gerechnet, werden sich zusammen 63 Personen am 7ten d. M. von Wien nach Ischl begeben. Sämmtliche Eo« stilm? und Requisiten werden schon früher abgesendet Die kleinen Ballette wurden mit Rücksicht auf die Naumverhältnisse des Ischler Theaters gewählt. — (Seltenes Rehgeweih.) Im Reviere zu Walkenstein bei Waidhofen an der Thaya wurde ein Rehbocl erlegt, dessen Geweih einen ungleichen Zehner ausweist. Der Bock war im Wildpret mittelstark. — (Die Tragödie eines Kindes.) In Grußwardein hat sich dlesertage ein 13jähriges Mädchen ertränkt; dasselbe hatte vor kurzem seine Mutter ver« loren, welche aus Gram über den Selbstmord ihres Gatten (Wilhelm Fuchs) gestorben war. Das im größten Elend zurückgelassene, doppelt verwaiste Mädchen suchte nun in seiner Verzweiflung feine Zuflucht in den Fluten der Körös. — (Amsterdamer Ausstellung.) Aus Amsterdam vom 1. d. wird der „Neuen freien Presse" geschrieben: „Von den österreichischen Ausstellern, deren Anzahl etwa 130 beträgt, wurden 107 prämiiert, und zwar haben 6 das Ehrendiplom, 33 die goldene. 29 die silberne, 32 die bronzene Medaille und 7 eine ehren« volll! Erwähnung erhalten. Zwanzig Aussteller blieben entweder auf eigenes Verlangen oder als Mitglieder der Jury außer Preisbewertmng. U?l,rigens ist das Resultat noch nicht definitiv festgestellt, die Gruppen-sihungen stehen noch bevor, und es ist deshalb immer« hin möglich, dass noch die eine oder die andere Veränderung in den Prämiierungen eintreten kann. — (Ein Engländer im Lüwenläfig) AuS Braunschweig, 31. Juli. wird berichtet: ..Der Löwe des Tages ist heute nicht mehr der Löwenbändiger Batty im Circus Wulfs, sondern ein Engländer Namens Hak« man. Letzterer wettete nämlich unlängst mit einem Herrn Herbst, dass er (Hakman) mit dem Herrn Batty in den LöwenzwiiMr gehen werde. Der Preis der Wette betrug lOO Marl, die in Sect umgesetzt werden sollten. Als Zeuge sollte der Sohn eines hiesigen Bäckermeisters dienen. Die Wette wurde heute in aller Früh im Circus Wulff zum Austrag gebracht, noch li.vor die in dem Zwinger befindlichen sechs Löwen arfiittert waren. Die> sellicn ticfi„drn sich in einem Dopprlkäfig. dessen äußeres Gitlerwerl in die Höhe gewunden wird. Nachdem dies heute morgens geschehen war, bestiegen Vatty und Hak-man, ersterer voran, den Zwinger. Gatty dirigierte die zähnefletschenden Bewohner dieses unheimlichen RaumeS nach seinem Willen und führte Halman. ihn am Arme festhaltend, zweimal am Gitter des Zwinger« umher. Dann öffnete Batty die Thür. schob Hakman hinaus und folgte. Die Polizei soll die Absicht gehabt haben, die kühne That zu verhindern, ist aber zu spät eingetroffen." Locales. Aus dem Sanitätsberichte des Lailmcher stadt-phyftkates für den Monat Mai 1883 entnehmen wir nachstehende Daten: I. Meteorologisches. Luftdruck: Monatmittel 733,8 mm. Lufttemperatur: Monatmittel -l- 14,7 ° Celsius. Dunstdruck: Monatmittel 8.6 mm. Feuchtigkeit: Monatnüttel 70 Procent. Minimum den 14. d. 2 Uhr 31 Procent. Ve.hältniL 1 zu 100. Bewölkung: Monatmittel 5,4 Procent, im Verhältnisse 1:10. Windrichtung: Vorherrschend Siidwest. Niederschläge waren: im Nayon in 15 Tagen in Summa 84,9 mm. Maximum innerhalb 24 Stunden am 31. d. 19.5 nun. DaS Tagesmittel der Wärme war 20mal über und Ilmal unter dem Normale; am differentesten den 27. d. M. 4,3° über und den 20. d. M. 5.1° unter demselben, am 16. und 17. o. schwaches Gewitter. II. Morbilität. Diefclbe war sowie im Vormonate noch immer sehr bedeutend. Vorherrschend der entzündlich katarrhalische Krankheitscharatter besonders in den R^'spirationsorganen. daher Vronchitiden, Pneu-monien und Pleuritiden sowie Bronchialkatarrhe, Rheu-matismen und Verschlimmerungen der Tuberculose oft mit letalem Ende sehr häufig zur Behandlung ge» langten. Von den zymotischen Krankheiten tralen die Blattern auch in diesem Monate in den Vordergrund, vereinzelt Diphlheritis, Croup, Keuchhusten und Rothlauf. III. Mortalität. Dieselbe war der bedeu« tendcn Morbilität entsprechend auch sehr groß. Es starben 98 Personen (gegen 120 im Vormonate April und gegen 95 im Monate Mai 1882). Von diesen waren 53 männlichen und 45 weiblichen Geschlechtes, 67 Erwachsene und 31 Kinder, daher das männliche Geschlecht um 8, die Erwachsenen jedoch mit mehr als zwei Drittheilen Todesfälle überwiegend an der Monatssterblichkeit participierten. Das Alter betreffend wurden todt geboren...... 3 Kinder und starben: im 1. Lebensjahre .... 17 Kinder vom 2. bis 5. Jahre . . 7 „ « 5. .. 10..... 2 , „ 10. ., 20..... 8 Personen „ 20. , 30. « . . 10 , n "0. „ 40. „ . . t> y ., 40. .. 50. .. . . 14 « „ 50. „ 60. „ . . 6 .. 60. „ 70..... 10 .. 70. „ 80. „ . . 10 « 80. .. 90. .. . . 3 Summe . . 98 Personen. Häufigste Todesursachen: Tuberculose 24mal, d. i. 24,5 Procent; Marasmus 12mal, das ist l 2,2 Procent; Entzündungen in den Respirationsorganen 7mal, d. i. 7,2 Procent; Fraisen und Blattern je 4mal, d. i. 4.1 Pcocent aller Verstorbenen. Von den zymotischen Krankheiten gaben auher Blattern, Keuchhusten 3mal, Rothlauf 2mal, Diphtheritis und Croup je Imal die Todesursache ab. Der Oertlichkeit nach starben: im Civil« spitale 44, im Elisabeth-Kinderspilale 2, im städtischen Armenhause 3. im Landes-Zwangsarbeitshause 3, im k. k. Strafhause 1, im Siechenhause zum heil. Josef 1, in der Stadt und den Vororten 44 Personen. Letztere vertheilen sich wie folgt: Innere Stadt l 8, Petersoorstadt 8, Polana 3, Kapuzinervorstadt 5, Gradischa 4, Tirnau 3. Karlstädtervorstadt 1. Hiihner-dorf 1, Moorgrund'Ilovca 1. (Fortsetzung folgt.) — (Allerhöchste Spende.) Se. k und l. Apo. stollsche Majestät haben der Gemeinde Horjul für Feuerwehrzwecke eine Unterstützung von fünfzig Gnl. den aus Merhöchstihre,, Privatmitteln allergnädigst zu spenden geruht. — (Todesfall) Am 3. o. M. um 9 Uhr abends verschied hier die aülier-hrte und hochgeachtete Handels« mai'nswitwe Frau Iofefine del Cott geb. Morbnx nach längerem Leiden und in dem hohen Alter Von 87 Jahren. D,e Veistorbene. die durch hervorragende Eigenschaften des Herzens und des Geistes ausgezeichnet war, sowie dieselbe den Mittelpunkt ihrer sie hingebungsvoll lieben- kliüache« Zeituug 9lr. N8 ^533 <5. August 188:l. den ssamille bildete, war auch eine nnheist mildthätige und stets hilfsbereite Dame, und es trauern mit den Ungehörigen auch alle Armen, die nun eine ihrer grüßten Wohlthäterinnen verloren haben, Ehre ihrem Andenken! — Das solenne Leichenbegängnis der Frau Io ssfine del Cott fand gestern abends tt Uhr unter zahl« reicher Betheiligung aller Vevvllerungslreise von Laibach statt. Die Einsegnung wurde vom hochw geistlichen Rathe u»d Stadtpfarrer von St. Jakob, Herrn Nozman. unter zahlreicher geistlicher Assistenz vorgenommen. Den Zug eröffnete der Convent der WW. EE, ??. Francis-caner mit dem Kreuze. Dem mit vielen und prachtvollen Kränzen, welche zumeist mit den schwersten Schleifen versehen waren, geschmückten Leichenwagen folgten zu> nächst die Angehörigen, und zwar Mitglieder der Fa« milien del Cott. Necher, Hiibschmann u. s. w Unter den zahlreichen Leidtragenden waren auch der Herr Landesvräsident Baron Winller, Gurgermeister P. Grasselli. Sparcassepräsident A. Dreo. l. l. Ve-zirlshauptmann Graf Pace und zahlreiche Beamte der t. k. Landesregierung, Negierlmgsrath a, D. A. Laschan, T>r. Kapftler. Dr. Kobler. Prof. Konschegg erschienen. Es folgten ferner dem Sarge in endloser Reihe die übrigen Trauergäste, worunter sich auch viele Damen befanden. Die Verblichene wurde in der Familiengruft der Familie Recher zur letzten Ruhe bestattet, — (Primiz.) Gestern um 9 Uhr vormittags feierte der hochwiirdige Herr Rudolf Rattelj, ein Sohn des allgemein hochgeachteten städtischen Volksschul« lehrers Herrn Raltelj. in der festlich geschmückten und glänzend beleuchteten Stadtpfarrkirche zu St Jakob unter Theilnahme vieler Gläubigen und zahlreicher geisl» licher Assistenz seine Primiz, Die Feflvredigt hielt der geistliche Rath und Etadtpfarrer. der hochwürdige Herr Nozman. als Manuductor assistierte der geistliche Rath Katechet Gnjezda, Die Chorsanger und »Sän» gerinnen der Stadtpfarrlirche zn St, Jakob brachten unter der vorzüglichen Leitung des Chordirigenten Schuldirectors Herrn Leopold Belär die O-KI0II-Messe von Horak in wirklich meisterhafter Weise zur Aufführung, -x> — (Die Gremial . Handelsschule des Herrn Ferdinand Mahr) besuchten im verflossenen Schuljahre 80 Zöglinge, von denen entfielen auf den Vorbereitungscurs 6, auf den I Jahrgang 32, auf den den II Jahrgang 24 und auf den III, Jahrgang 18 Schüler. Bei der am 29. Juli abgehaltenen Frei-sftrechungspntfnng, welcher sich 15 Schüler unterzogen und welcher der Obmann des Gremiums. Herr Alexander Dreu, der PrüfungScommissär Herr Matthäus Treun und mehrere Herren Kausieute beiwohnten, wurden als vorzüglich folgende Schüler öffentlich belobt und fträ« miiert: Aus dem I Jahrgange: Franz Zimmermann au5 Rosegg in Kärnten, lü Jahre alt, bei den Herren A. H E. Skabernö; aus dem II. Jahrgange: Nlbin Achtschin aus Laibach. 16 Jahre alt, beim Herrn Nlbin C. Achtschin. — Die Wochenschule derselben Han-dels-Lehrcmstalt frequentierten im ganzen 114 Zöglinge, und zwar 56 Interne und 58 Externe. Auf den I. Jahr« gang entfielen l!8. auf den II Jahrgang 4Ü Zöglinge. Aus Oesterreich'Ungarn waren: 22 Kramer, 11 Steier. marker, 11 Küstenländer. 6 Kärntner. 5 Kroaten. 5 Sla-vonier. 4 Dalmatiner. 4 Ungarn. 3 Tiroler. 2 Mährer, 1 Böhme, 1 Niederösterreicher; au» dem Auslande: 19 Italiener. 16 Serben, 2 Griechen. 2 Schweizer. Als ausgezeichnet wurden in das Ehrenbuch eingetragen: Aus dem I. Jahrgange: Franz Lürzer v. Zehens-thal aus St. Andrä in Kärnten. 16 Jahre alt; als vorzüglich: AlfonS Kuschlan aus Illyrlsch Feistriz in Krain. 20 Jahre alt. Aus dem II, Jahrgange: Gott. lieb Soula aus Graz. 17 Jahre alt; Johann Kra. njec auS Staroselo im Küstenlande. 19 Jahre alt; Franz Wazner aus Agram, 14 Jahre alt; Dobrivoje Veorgijevic aus Kruschevah in Serbien, 22 Jahre alt; Arthur Foltin aus Wien, 19 Jahre alt; Svetozar Gobjevac aus Valjevo in Serbien. 20 Jahre alt; Anton Globocnik aus Elsnern in Kram. 17 Jahre alt; Paul PelikauauS Rottenbüchl in Krain. 16 Jahre alt; Sima Ievtih aus Schaliah in Serbien, 21 Jahre alt, und Adolf Kord in aus Laibach 15 Jahre alt. — (Postsvarcassen.) Im Monate Juli wurden in den Postsvarcassen von Steiermark. Kärnten und Krain 8110 fl, Einlagen im Gesammtbetrage von 50620 st. W kr. gemacht und 1075 Posten im Gesammtbetrage von 22 891 st. 86 kr. zurückgezahlt, — (Beim Baden ertrunken.) Man schreibt aus Nadmannsdorf: Am ,4. V^M. gegen 6 Uhr nach^ mittaas aiena der bei der Gewerkschaft Feiswz als Eie ieß« bedienstete 17jährige Bursche Johann Bezel von Wittnach in die Wocheiner S^e baden und ertrank. Der Verunglückte wurde gegen 10 Uhr nachts von Johann Menzinger und Josef ^ch todt aufgefund^ — (Neuer Lehrcurs) Au der l. k. Fachschule für Vodencultur in Wien ist ein dreijähriger Curs zur Heranbildung vou Culturtechnikern ins Leben gerufen worden; der Studienplan ist aus dem Studlcnkataloge dieser Lehranstalt zu ersehen. ., — (Aus dcn Nachbarländern.) Man schrelvt aus St, Nadegund: Am 29. Juli fand in der Kaltluasser-Heilanstalt zu St. Rad eg und in Steiermark die feierliche Übergabe und Einweihung deS von CurgLsten zu Ehren des verdienstvollen Eia/nthümers und Leiters der Anstalt - Dr. Gustav Novy — auf dem 2332 Fuß hohen Kalkberge (Vierwaldfelsen) daselbst errichteten Denkmals statt, Vormittags nahm der Pfarrer von St. Radegund die Einweihung des Denkmals vor. Hierauf erfolgte die Ansprache des Vaucomites an Dr. Novy. welche in einfachen, aber innigen, würdigen Worten die hohen Verdienste des letzteren als Arzt hervorhob. Dr. Novy erwiderte in längerer, von allen Anwesenden mit großem Geifalle aufgenommeuen Rede tiefbewegt und dankte in herzlicher Weise allen Vetheiligten. Abends fand im Cursaale, der zum Theile in ein Theater um» gewandelt war, eine sinnige Feier statt Nach einer kurzen Entreemusik erhob sich der Vorhang und es zeigte sich dem Blicke des Zuschauers eine Landschaft, im Hintergründe der „Novy-Stein", auf den ihn umgebenden Felfen ruhten Quellen-Nymphen, welche von liebens-würdigen Vertreterinnen des schönen Geschlechtes aus den Reihen der Curgesellschaft dargestellt wurden. In ihrer Mitte, vor dem Denkmal, stand die Sprecherin der Nymphen, Friederike Gräfin Prokesch-Osten, die gefeierte Goßinmm. Sie richtete namens der Nymphen begeisterte Worte an den Gefeierten und fand für ihren ergreifenden, zum Herzen sprechenden Vortrag rauschen-den Beifall. Dcr Verfasser des Festgedichtes war Robert Hamerling, Hierauf hielt Dr. Schwingenschlögl eine Alisprache an die Versammlung, in welcher er im Namen des Baucomites allen jenen innig dankte, welche dasselbe in der Erfüllung seiner durch die speciellen Verhältnisse schwierigen Aufgabe unterstützt hatten. Ein äußerst animiertes Ballfest beschloss die Feier des TageS. Neueste Post. Wien. 4. August. (Wr. Ztg.) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben nut Allerhöchster Ent-schließung vom 1. August d. I. aus Anlass der Feier des 800jährigen Bestandes des Benedictiner-Stiftes Göttweig dem Abte desselben, Rudolf Vusenvauer. in Anerkennung seines berufseifrigen und verdienstvollen Wirkens das Comlhurkreuz des Franz.Iosef Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Prag. 4. August. Im Drucke vertheilt wird der Comunssionsbericht über den Wahlrefor man trag Riegers. — Der Landtag genehmigte das Gesetz, betreffend Maßregeln zur Hebung der Fischerei in den Binnengewässern, in dritter Lesung, dann den Bericht der Commission, betreffend die Vereinigung von Wische« hrad und Holeschowih mit der Gemeinde Prag, wonach ein diese Vereinigung bezweckendes Gesetz erwirkt werde» solle. Ebenso wurde der Antrag auf Errichtung eines lalldescultllr-technischen Bureau angenommen. Budapest, 4. August. Der Verein ungarischer Journalisten beschloss in seiner heuligen Sitzung, ein großes Fest zugunsten der Nothleidenden auf Ischia zu arrangieren. Agram, 4. August. Die gestern beendigten Er< giinzungswahlen in die Gemeindevertretung von Wa-rasdin sind vollständig zu Gunsten der Nationalpartei ausgefallen. Kiel, 4. August, nachts. Die heute vorgenommene Stichwahl für den Reichstag ergab, soweit bisher die Zählung vorgeschritten ist. für Haenel (Fort« schritt) 12 659. für Heinzel (Socialdemokrat) 8744 Stimmen. Die Wahl Haenels dürfte sonach mit großer Majorität erfolgen. Paris, 4. August. Gestern vormittags fanden in den Pulverfabriken von Angoulöme drei Explosionen statt, wobei sechs Personen getödtet wurden. Der Schaden beträgt eine Million. Paris. 5. August. Das ..Journal osficiel" veröffentlicht die Ernennung des Senators Grafen Foucher de Careil zum Botschafter in Wien. St. Petersburg. 4. August. G,af Tolstoy übertrug seines Urlaubs halber die Geschäfte dem Gehilfen Dnrnowo. — Einem Commnniq >e der Regie» rung zufolge griff ein Pöbelhaufe in Iekatermoslaw, aufgereizt durch die thäliche Beleidigung einer Bauersfrau feitens der Juden, am 2. August die jüdische Ve» völkerung an. Pas Militär schritt gegen die Excedenten, glöhtentheils fremde Vahnarveiter, ein, wobei zehn Tunmltuanten getödtet und dreizehn verwundet wurden. Einem hier eingelaufenen Telegramme zufolge beschloss der Stadtrath, 5000 Rubel, welche eine aus Juden und Christen bestehende Commission verlheilen soll, für die geschädigten Juden zu votieren und die Obdach» losen in städtischen Gebäuden müerzubringen. Seitdem sind keine neuen Excesse vorgekommen. Lib au. 4. August. Der Majoratsherr Nolde wurde auf der Fahrt nach Libau im Walde meuchlings erschossen. Verstorbene. Den 3. August. Katharina Wilfan. Anshilssbeamtens« Witwe, 54 I.. Römcrstrahc Nr. 13, Entartung der Unterleibs-organe. — Iosefa del Cott, Realitätcnbcsiherin. 83 I,. Karl^ städterstraße Nr. 3. Altersschwäche. — Sofie Altman. Haupt-fchubführers-Tochtcr, 3'/, Monate. Polannstraße Nr. 29. Vrech. durchsall. — Rudolf Tomec, Gastwirts-Sohn, 4 Mouate. Petersstraße Nr. 3, Auszehrung. Den 4. Au au st. Gertraud hrastar. Iuwohnerin, 63 I., Karlstädtcrstraße Nr. 14, Lnngsnemphliscm. Handel und Jolkswirtschastliches Laibach, 4 August, Aus dem beutigen Marlte siud erM' neu: 12 Wagcn mit Vetreid-, 7 Wagen mit Heu und Stroy, 15 Wagen und 3 Schiffe mit Holz (26 äubllmeter). Durchschnitt«.Preise ^ -----------------------^.—^___------------,------------Mt^M^ ft,lll. ft.lr. st,,ll. ^Il Weizen pr.Heklol«, 7 80 9! 12 Butter pr. Kilo . -85^ Korn „ 4 87 5 67 Eier ftr. Stück . . - 2^ ^!^ Gerste (neu) « 4> 6 4 83Milch pr. Liter , -> 8 - ^ Haser , 2 92 3 1? Rindfleisch pr. Kilo - 60 ^ Öalbsrucht „ —l— 6 43,K'albfle!,ch „ ^52""" Heiden , 4 39 b ^Schweinefleisch „ — 62 - " Hirse „ 5^53 b 33 Schöpsenfleisch , __80-^ Kuluruz „ 5 40 b62Mhndel pr. Stuck —35 ^ Erdäpfel 100 Kilo----------------Tauben „ _ 16 " Linsen pr, Heltolil. 8----------Heu 100 Kilo . . 2 16 ^ Erbsen „ 8-----------Stroh „ . . 176 ^ Fisolen , 10-----------Holz. hartes, pr. ^ ! Rindsschmalz Kilo - 96------- Klafter 6 40-^ Schweineschmalz „ — 8«------- - welches, „ 4 20 - '^ Speck, frisch „ - 72-------Wein. roth , IOWit.-------24 ^ — geräuchert „ — 78-------— Weiher „ -------20 " Lottoziehungen vom 4. August: Trieft: 54 88 41 28 32. Linz: 4 21 18 63 69. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. s "Z ft3 z^ « 3^ -ßs 7U.Mg. 737.12 -s-15.3 NW, schwach bewölkt 4. 2 „ N. 736.70 >21.0 SO. schwach theilw.heiter 0.00 9 „ Ab. 737,42 4-15.8 SO. schwach bewölkt ___. 7U.Mg. 738.28 ^15,4 O. schwach fast heiter , 5. 2 „ N. 737.60 -j-21.8 O. schwach heiter 0.0l> 9 „ Ab. 738.20 >16,2 O. schwach heiter > Den 4. morgens und abends bewölkt, tagsüber thrill»^ heiter, Deu 5. vormittaas heiter, etwas windig,; nachmittag' vorüberziehendes dunkles Gcwölkc, mcihigcr Ostwiud. dnnu Ml' hciteruna; sternenhelle Nacht. Das Taacsmittel der Wärme «" beiden Tagen -^ 17.4° und -l- 17,8°. beziehungsweise "" 2,4" und 2.0° unter dem Normale. ______ Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. > Danksagung. > W Die vielseitige herzliche Antheilnahmc luährend > ^ des Krankenlaacrs und beim Tode meiner innigst W M geliebten, unvergesslichcn Mutter, dcr Frau W I weline llell llltt K I^llpllax, ! ^ Handelsmanns-Witwe, W W die der theuren Verblichenen gewidmeten vielen W M schönen Kränze, sowie endlich die ungcmcin zahl- > M reiche Betheiligung beim Leichenbegängnisse ver- > M Pflichten mich, hiemit im eigenen und 'im Namen > M der übriaeu Anverwandten unseren tiefgefühltesten W M Dan! fnr all diese Zeichen der Liebe und Achtung > ^ für die Dahingefchicdcne auszusprechen. W W Üaibach, 6. August 1883. ^ W Nanette Nerlm «zeli. ilell Liltt, W ^ Handelsmanns'Wit»oe. D W Anläfslich d,s betrübendell Todesfalles der Frau » > Katharina Wilfan > W daulen wir allen aus innigstem Herzen für die uus > »» vcrschledenerseits zugekommenen Beweise der warmen » ^ Theilnahme, insbesondere für die rege Betheiligung W M beim Leichenbegängnisse und für die vielen schönen » ^ Kranzspenden. W ^ Die leauernäen Angehörigen' W M Venjamin Schuller von Kropp gibt im eigenen > M sowie in« Namen seiner Kinder Verwandte» un» W M Frennden schmerzer üllt die Nachricht, dass st'" W M wmgst geliebter Sohn > > Genjamin ! W am 4. d. M. abends 7 Uhr nach langem, schwerem > « Lelden ,n seinem 30. Lebensjahre, versehen mit den » > T^stungcn dcr heil. Religion, in ein besseres Jett" » M scits abberufen wurde > W u i„2"? "Ik"" Verblichene wird am 6, d. M. u" » >» « Uyr jrnh znr ewigen Ruhe bestattet werden. W M Um stilles Beileid ersuchen > > die trauernden Hinterbliebenen. > W Kr 0 pp. 5. August 1883. ^^ 1539 ÄmlMall zur Laibacher Zeitung Nr. 178. Montag, den «. Uuguft 1883. ^"9) ErlasS " Justizministeriums ddto. 24. Juli 1883. er Zuschriften an die «lrichnainissen ov° I^«"lchtr St, Lconhard im Sprenssel des «ei >l>"!lhtes Cilli und St, üeonhard im Sprcn» w!>,^! ^desgcrichtes jklagenfurt ist cö noth. Ncsa?' -^ Adresse an das erstere ,uit dem „«.. ^' Etciermarl und jene an das zweit-schcn ""' bem Beisätze in Kärntcn zu vcr- ^r^T^^^ Idria Lan» ^" "ledigten Notarstcllen in neuerl'icli d„ ^ b ""b Mottling wird hiemit N N. 6°"curs ausneschrieben. "it der ^v^". ^°bcn ihre gehörig belegten, pl°r b.i> ^"""stabelle. wovon ciu Exem° la,,,, >, c." Notarilltslammcr behoben werden '"' versehenen Gesuche längstens v°in<5 in vier Wochen 'n das ^^i"'" Einschaltung dieses Edictes beib^ / . ^"" ber „Laibacher Zeitung" an "^csertigtenNotariatstllmmcreinzubrlngcn. '-albach am 80 Juli 1883. K. l. Notllliatslammer für Krain. Dr. Vartb. SuDDan». (3431-1) Nr. 221. Hone ur»-^u»stkreibung An den dicöstädtischen Knabenoolksschulc» ist eine systemisierte Untcrlehrerstclle mit dem jährlichen Gehaitc von 500 fl. und dcr gcsch' lichen Dicnstaltcrszulagc mit Beginn des Schuljahres 1883/84 zu besehen. Bewerber hicsür haben ihre mlt der Nach. Weisung über die ^ehrbesähigung in beiden Landessprachen sowie nber die allfällige Vcr» Wendung im Lehrfache belegten Gesuche, und zwar, falls sie bereits im Schulunterrichte stehen, im Wege des uorangesetztcn l t. Bezirlsschul» rathcs längstens bis 31. August l. I, bei dem gefertigten l. t, Stadtschulrathe einzu» bringen. K. f. Stadtschulrath Laibach, am 1. August 1883. ___________Der Vorsitzende: Grasselli. (3291—2) Kanzlift«nftelle. Nr. 542. Eine zkanzlistl'iistelle bei der l t. Finanz» procuratur in Laibach in der elften Nangsclassc mit den systcmmäsjigen Bezügen ist zu besehen. Bewerber haben ihre Gesuche unter Nachweisung dcr Kenntnis der beiden Landessprachen und sonstigen Fähigkeiten bis längstens 10. September 1883 beim Präsidium dcr t. t. Finanzdircction in Laibach einzubringen. Laibach am 25. Juli 1883. K. l. Finanzdirection in Krain. (3398- 2) Goncur»llu,s. Ä n z e i a e h l a l l. Kronprinzessin-Stefanie- „ QueUe Krondorfer Sauerbrunn. citäwn°?auni* VOn modic»ni8chon Capa- ÄrSSS Continontoa. (1341) 10-10 in grossen Bordeaux-Flaschen a 24 kr. vorkauft nur G. Piccoli, Apotheker „ZUm JEngel", ^WienemraHse, Laibach. Zweite exec. Feilbietung. wirk .'", '' '' vezirlsgerichle Ratschach "" be annt gemacht, dass zur ersten A, Feüblewng der Realität des Josef ^Z°." "on Ratschach Einlage-Nr. 167 ull^tastralgemeinde Ratschach tem Kauf-v°n ^ F^^'^ ^^' ^"'°b Kittes ^r.tten^^/'^ zl7.I^^"sM