Kr Annst, Literatur, Theater n. geselliges Lebe»». Nedigirt von Leopold Kordesch. ^ 5. Freitag am AK. Mar Ä83V. Vo» dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Breis des Blattes ist in Laibach ganzjährig 6, halbjähr,« ü fl. Durch die l. f. Post unter Luuvert, »nl portofreier Zusendung ganzjährig u, halbjährig 4 fl, E. W., und w,rd Halbjahr,!, voraus­ bezahlt. Alle t. f. Postämter nehme» Pränumeration an. I n Laibach pränumerirt ma» beim Verleger am Raa», Nr. lyu, >,» ersten Stocke. Schlangen - Häutung. ^3f t halte Schlange» ich gefangen. Betrachtend ihre Lebensart, Und glaubt, es haben mir die Schlangen Schon Manches heimlich offenbart. Oft ringeln ohne Ruh' und Rasten Sie zischend ssch, so Alt, wie Jung: Oft ruhen träge sie im Kasten < Befriedigt Von der Sättigung. Am trägsten aber sind die glatten, , Steht ihrer Häutung Zeit bevor. Der Schuppen Farbe» dunkelt Schütten, Die helle» Augen deckt ein Flor. Wenn ich so trüg und trüb die tranken Nahrungverschmnh'nden angeschaut: Kam mir das Sprichwort zu Gedanken: Ich möchte fahren aus der Haut. Das ist's, das ist's! Naturgehcimniß, Verschicd'ner und doch gleicher Trieb. Zu», Unglück schlägt den, die Versäumnis, Der >» dem alten Balge blieb. Heraus, heraus und frisch in's Weite: Die Schlange schnellt Verjüngt und frisch Sich aus der Haut im neuen Kleide, Und schillert herrlich im Gebüsch. Heraus, ° Mensch, verjüngt, geschmücket. Wenn über dir der Himmel blau't, Laß' sie zurück, die dich gcdrücket, Des Mißmuths graue Schlangenhaut! Ludwig Vechstein. Albvecht von Wallenstei« in Krai«. Vo» Carl Prcnncr. Den Lesern dieser Zeitschrift dürfte die Aufschrift des gegenwärtigen Aufsatzes auffallen; um so mehr, als es wenigen bekannt seyn mag, daß Albrechr Graf v. Wal­lenstein, Schiller's hochgefeierter Held des dreißigjäh­rigen Krieges, auch in Krai n gewesen, und an den Gren­zen unseres Vaterlandes als Krieger siegend gekämpft ha­be; und doch werden sie sich aus der nachfolgenden Erzäh­lung zu überzeugen belieben, daß Walle n stein, dieser in der Folge welthistorisch gewordene Mann, der zum Her­ zoge von Friedland und Meklenburg erhoben, dennoch zu Eger so tragisch durch die Hand seiner eigenen Truppen enden mußte, auch in Krai n gewesen, und im Jahre 4SI? an dessen Grenzen an der Spitze der von ihm ge­ worbenen, und dem damals Krain regierenden Erzherzog Ferdinan d n. als Succurs zugeführten Truppen an der Seice unserer vaterländischen Ritterschaft gegen den ränlevollen Freistaat Venedig, der das benachbarte Gradiska belagerte, gefochten habe. (1612—1817.) Seit den, zwischen dem Kaiser Maximilian l.,CarlV., Ferdinand i>. und der Republik Venedig zu Brüssel 131« — zu Worms und Venedig 1521, zu Bologna 152» und zu Trient 1L3Z abgeschlossenen Verträgen, hatte bei dem Umstände, daß die Regenten Österreichs nicht nur mit dem, seine verheerenden Einfälle wiederholenden Erb­feinde, sondern auch im Innern mit den immer drohender und bedeutender werdenden Religionsspaltungen vollauf zu thun hatten, der venetianische Freistaat, von diesen, Oester­reich so sehr beschäftigenden Anlässen für sich und seine Ver­größerungsplane, der bestehenden Traktate ungeachtet, alle möglichen Vortheile zu ziehen, sich fortwährend bestrebt. Die Gelegenheit dazu fand sich sohin auf Seite Ve­nedigs bald: I n den erwähnten Traktaten war unter den pazifici­renden Theilen auch der freie Handel zu Land und zur See für beiderlei Untcrhanen ausgesprochen und festgestellt. Diesem geradezu entgegen aber wurde von den Vcnetianer Grenzzollbeamten der Handel österreichischer Unterchanen dadurch verkümmert, daß von diesen kontrattwidrige, ungemein erhöhte Zölle abgefordert, und den österreichischen Seefah­rern durch die venetianische Marine hie und da unter dem Scheine der auf Seice Venedigs befindlichen Oberherr­schaft des adriatischen Meeres, Waren und selbst Schiffe weggenommen, und die Schiffsbesatzungen auf die Galee­ren geschmiedet und in Gefängnisse gelegt wurden. Dazu kam noch der Umstand, daß die Ustoken, welche damals die zu Kroatien gehörige Seestadt Zeng und Ungcgcnd be­ 28 wohnten, als vormalige türkische Flüchtlinge zur Bekäm­pfung des benachbarten Erbfeindes, und um denselben wo immer möglich einen Nachtheil zuzufügen, Schiffe ausrü­steten, bemannten und Freibeuterei trieben, und solche selbst gegen die immer anmassender werdenden Venetianer ausdehnten. Dächer geschahen auch natürlich mancherlei wech­selseitige, für die im Mittel wohnenden, ruhigeren Küsten­bewohner beiderlei Staaten empfindliche Einfälle, welche, mir Plünderungen und Brandschatzungen verbunden waren, wobei mehrere Orte Krain's, als: Tnbein, Moscheni­tze undLrurana, bedeutend in'sMitleiden gezogen wurden. Diese Neckereien, wobei die Zenger Uskoken oft den Meister spielten, und wo sogar ein Mal eine Venediger Galeeren-Eskadre die Seestadt St . Veit am Pflaum (Fiume) mit schwerem Geschütze, jedoch mit geringem Nachthcil be­schoß, machten die löbl. l'rcnnische Landschaft aufmerksam, und die Herren Stände Krains beschlossen, ihre Landesbe­waffnung in die erforderliche Wirksamkeit treten zu lassen. Dicseumach wurden die landschaftlichen Viertelshauptleute zu Hysterreich (das vormalige Istrien) und am Karst beauftragt, das ihnen unterstehende Fußvolk (Aufgebot) ausrücken zu lassen und die Grenzen zu besetzen; die stän­dischen Gültpferde oder die Ritterschaft aber stell­ten sich zu Adelsberg an der Poik auf, um als Reserve zu dienen, um gegen die bedrohten Grenzen bei der Hand zu seyn. Auch wurden von kaiserlicher Seite (Rudolp h dem iL, als Senior des österreichischen Hauses und dem die innerösterreichischen Lande regierenden Car l K. in der Folge von dessen Sohne Ferdinan d il.) nach Zeng Kom­missarien entboten, weil-die Venetianer als Entschuldigung ihres feindliche!! Auftretens die Freibeuterei der Zenger Uskoken vorschützten. Es wurde diesen Letzteren unter schweren Leibes- selbst Lebensstrafen strenge anbefohlen, sich jeder Freibeuterei gegen die venetianischen Unterthanen zu' enthalten, damit die Republik fernerhin keine Ursache finde, ihre feindlichen Stellungen, Störungen des Handels und Einfälle zu entschuldigen. Allein Venedig stellte sich mit die­sen Zurechtweisungen der Zenger nicht zufrieden, sondern beharrte unabläßig dabei, daß die Uskoken durchaus ver­trieben werden sollen; wobei die Absicht der Republik deut­lich entnommen werden konnte: ihr läge durch die gefor­derte gänzliche Vertreibung der Uskoken daran, Oesterreich ein zur See und Land streitlündiges, tapferes Volk zu rauben, um dann ohne wesentliche Hindernisse ihr Gebiet in die österreichischen Lande auszudehnen. Oesterreichischer Seits wollte man aber diesem Begehren nicht beistimmen, ein Volt, welches großer erlittener Drangsale wegen sich dem unerträglichen türkischen Joche gewaltsam entzog, sein Heimatland verließ, und bei Christen und dem milden' öster­reichischen Zepter Hilfe und Schutz suchte, und welches übrigens auch seiner Streitbarkeit wegen gegen den Erb­feind sowohl, als auch gegen jeden andern Einfall als eine Vormauer angesehen werden konnte,—zu Verstössen und der Verzweiflung und der Wahl zu überlassen, gegen Oester­reich als Feind aufzutreten. — Ungeachtet von Seite der Republik die Plalereien und Einfälle in das österreichische Gebiet, das kroatische und krainische Küstenland, während diesen Unterhandlungen fortwährten, gab Oesterreich das ihm so sehr eigene Beispiel der Mäßigung dadurch, daß der zum Besitz der, innerösterreichischen Erblande gelangte Erzherzog Ferdinand ll. den Zengern durch seinen in­nerösterreichischen Hofkriegsrathspräsidenten, Freiherrn von Khysel zu Kaltenbrunn, und den krainischen Landes­verwalter, Herbert, Freiherrn v. Auersperg, neuer­dings ein ruhiges Benehmen einschärfte, und daß sogar zehn vornehme Zenger wegen eines in der Folge unter­nommenen Ueberfalles des von den Venetianern besetzten Ortes Pinquente, welches niedergebrannt wurde, unter dem Schwerte des Scharfrichters bluten mußten. Doch die Republik, der es eigentlich nicht, um die Zen­ger Sache zu thun, sondern nur an einer Gebietserweiterung gelegen war, ließ die von dem Senior des österreichischen Hauses, Kaiser Rudolph n. zur Unterhandlung abgeord­neten Commissarien durch drei volle Monate, ohne einer gehörigen Antwort zu würdigen, zu Fiume ruhig sitzen, gab dem mit dem spanischen Gesandten abgeordneten krai­nischen Edelmanne, Stephan Freiherrn v. Raub er, Kommandanten von Fiume, bei den Unterhandlungen zu Venedig wegen den Plünderungen und Verheerungen in dem Küstenlande gar keine oder ausweichende Antworten und bezog sich immer auf die Zengerhändel und deren Vertilgung. Sie nahm jedes auf dem Meere sich zeigende Schiff hin­weg, schlug die Schiffsbemannung in Ketten, und besetzte damit seine Galeeren, unternahm Landungen bei Fiume und Triest, plünderte sogar bei dem letzten Orte dessen Salzgärten und besetzte solche, und brannte das in Krain gelegene Küstenstädtchen Laura» a durch 2000 gelandete Soldaten nach vorausgegangener Plünderung nieder. (Fortsetzung folgt.) Der Wirbelschuster von Grein. Sage von Cmnnuel Ttroube. Meister Isenflam m hatte dem Töchterlein des Rath­meisters das Maß auf ein Paar Schuhe genommen, so er dem holdseligen Kinde anfertigen sollte, und, kam in glü­hender Verzückung aus dem Kämmerlein der Jungfrau, die er heute zum ersten Male gesehen, inmasscn sie erst seit kurzen Tagen heimgekehrt war aus dem Gestifte, wo die Aebtissin, ihr Mühmlein, sie bisher in Züchten und Ehren erzogen hatte. ^Meiner Treu!« rief er für sich hin, /s ist eine gar feine Magd, wie man sie von gleicher Fürtrefflichkeit we­der in unserer guten Gemeine von Grein, noch sonst auf viele Meilen im Umkreise finden mag; ihr holdselig Bild will mir gar nicht aus dem Sinne weichen. Dafür soll sie aber auch ein Paar Schuhe haben, so des Gaugrafen Ehegespons selbst nicht verschmähen dürfte, und Afterleder und Sohle, und Drahten und Nahten dürfen mir beileibe keinem bösen Auge ein Titelchen von Aergerniß geben!« Bei diesen Worten focht der Meister mit den Händen so absonderlich herum und schnitt so erstaunliche Gesichter, daß die Jungen auf der Straße ein erklecklich Gelächter 59 vernehmen ließen, und hinter dem ehrsamen Schuhmacher einherliefen mit Spott und allerlei Schnurpfeiferei. Er aber ward dessen gar nicht inne, sondern trabte raschen Schrittes nach Hause, um an obbesagtes Meisterstück der Fußbekleidungskunst alsbald werkihärige Hand zu legen. Das war nun keine geringe Aufgabe, denn immer sah der Meister die minnigliche Gestalt der Schönen vor sich, und vermochte sie nicht zu bannen, wie sehr er auch dessen sich allen Ernstes befleißigte; überall stand sie vor ihm und füllte seine Brust mit schier fieberhafter Entbren­nung. Breitete er z. B. die Haut 'auseinander, deren Kern die Fußhülle geben sollte, so spiegelte sich in der glatten Fläche das holdselige Antlitz des Mädchens, nahm er den Leisten zur Hand, so füllte er das zarte Bein, wel­ ches ihn entflammt hatte, und er lächelte es schmachtselig an, und drück« es mit wonniglichem Erbeben; spitzte er den Kneip, so war' es ihm, als stäche ein Liebesblick der Zauberin ihm die Brust durch und durch; nahm er das Maß zu sich,' welches sich an den wundersamen Fuß ge­schmiegt hatte, so fiel sein Blick auf die Stelle, wo der Finger des Mägdleins geruht hatte, und er preßte ihn herzinnig an Brust und Lippen — und kurz, der Meister versank immer tiefer in das Irrsal dieser Reizungen, je­mehr er sich demselben zu entwinden strebte. Er warf zu­letzt die Arbeit hin und rasaunte stürmisch in seiner Werk­stätte auf und nieder. „Daß auch,« seufzte er endlich kleinlaut, „daß auch der Gottseybeiuns mich einen — Schuster werden hieß! Wäre ich z. B. Stadtschreiber oder doch Krämer, hätte ein hübsches Stück Geld, oder säße in Amt und Würden, so hosirte ich dem Dirnlein eine Weile mit Blicken und Wor­ ten, mit Blumensträußen und Ständchen zur Nacht, gin­ ge einher in sammtener Schaube und betroddeltem Barette, und führte sie zu Kirms und Mummenschanz; dann träte ich zu dem'Vater als Freier und spreihte die Beine hof­ färtig auseinander und striche mir den Bart und spräche.' Euer Tochterlein, Herr Rathmeister, hat Gnade funden vor meinen'Augen, und da ich, wie Ih r seht, ein artlich Mannsgebild bin, woh'lgewachsen und nicht auf den Kopf gefallen, so werdet Ihr wohl nichts dagegen haben, so ich das Iungfräulein heimführe als meine Hausehre, denn sie. kann, wie sie mir mit bitteren Zähren bekannt, nicht leben ohne mich — und er würde dann gegenrcden als ein Mann, der das rechte Einsehen hat: Sehr geehrt durch Euren Antrag, Herr Schwiegersohn! haltet die Kleine gutf und laßt es Euch gefallen, jeden Sonntag den Mittagsimbiß in meinem Hause einzunehmen! — Und da würde ich denn—-— doch da träume ich künftige Wunderdinge, die leider niemals geschehen können, und vergesse ganz und gar, wie Schurzfell und Pappschüssel, und Knieriemen und Pech­ draht eine blutschlechce Empfehlung sind für Einen, der da caressiren möchte des Rathmeisters einzig Kind!—Ich muß trachten, mir die Grille aus dem Kopfe zu treiben! — Wäre ich zum mindesten Meßner oder gar nur wenigstens so ein Stück Dichter, wie der närrische Hans Sachs in Nürn­ berg, verstünde die Krummzinlennxis oder doch die Schna­derhüpfelweis unserer jungen Bursche, könnte ein wacker Liedlein singen zum Preise der Liebreizenden, wer weiß, was geschähe! Das Verscmachen hat schon manchem Weibe den Kopf wirblig gemacht!" — O Mägdelein So schmuck und fei,!, O dürft' ich scyn Der Liebste dein! »Nun seht mir doch" unterbrach sich Meister Isen ­flam , als ihm so unerwartet die dichterische Ader sprang, ganz erfreut, „das Ding geht ja wie geschmiert« Draht! hätte mir das Zeug wahrlich nicht so kindleicht vorgestellt! Will mir's nun auch gleich zu Nutze machen.« Der Meister brachte sein Reimsprüchlein unter gro­ßem Schweiß zu Stande, kopeite es säuberlich zu wieder­holten Malen, machte sich dann emsig über die Schuhe her, legte die Schrift, als jene fertig waren, hinein, und überlieferte Tages darauf in eigener Person, verschämt und zitternd, Schuhe und Vers zu eigenen Händen des Mägdleins. Ein Silberstück rollte aus ihrer Rechten in die seinige, da sie die zierliche Arbeit empfing; doch alle Münze des kaiserlichen Schatzes würde ihm nicht das freundliche Lächeln der Jungfrau und die Berührung ihres rosenfarbenen Fingerleins aufgewogen haben, als sie das Geld ihm dankend in die Hand schob. Gleichsam berauscht ging der Meister von. bannen und seine schweigsame Min­neglut wuchs stündlich zur lodernderen Flamme empor. Pochenden Herzens harrte der zärtliche Beherrscher des Pfriemens auf den Erfolg seiner minniglichen Bot­schaft, welche er auf die Sohle des rechtfüßigen Schuhes geklebt hatte als zartsinnige Andeutung, wie er sich willig wolle von der Auserkorenen mit Füssen treten lassen; doch mußte es ihm wicderfahren, daß des andern Morgens die Gürt'elmagd der Jungfrau zu ihm kam, und ihm den Zet­tel überantwortete, als wrlcher, wie sie hohnncckend sagte, wohl eine brünstige HerzenSergießung an irgend eine feiste Dorftrulle der Gegend seyn möchte, und über welche Melchtildis, ihre junge Herrin, sich vor Lachen gar nicht habe saßen können. Bestürzt läugnete Meister Isen ­flam die Handschrift weg, schob selbe auf einen seiner Gesellen und grämte sich elendiglich ob des schlechten Er­folges seines Versuches als Meistersänger. Es hatte aber bereits der kleine heidnische Gott seinen WiderHacken ihm zu tief in's Herz gebohrt, als daß die Lauge des Spottes ihn herausgewaschen'hättc; darum brachte er die verliebte Grille nicht aus der Brust, härmte sich und siel ab, wie ein Schemen, irrte im Mondscheine vor der Liebsten Fensterlein, beschoß dasselbe mit gewaltigen' Seufzern und verdrehte die Augen, falls er die Jungfrau irgendwo antraf, nicht anders, denn ein Geisbock, welchem das Messer des Fleischers den Fang gab. — Aber ach, es verschlug nichts; Melchtildi s lachte ihm in'Z Angesicht, und in ganz Grein, wie in der umliegenden Gegend hieß es: Meister Isenflamm , der Schuster, sey ein Bischen übergeschnappt! — Zuletzt bemächtigte sich Verzweiflung des Acrmsten, und da er seinem Leide nicht mehr Rath wußcc, verfiel er 3» darauf, dasjenige, was ihm seine eigene preßhafte Liebest ne mit Dampf geheitzte und in verschiedene Fächer abgetheil-Werbung nicht zu Wege brachte, vermittelst übermenschli­te Maschine zum Ausbrüten oder Aushecken von Vögeln mittelst künstlicher Hitze. Auch eine andere Maschine ist zu cher Kräfte zu bewirken; geschieht es doch so oft, daß Je­ sehen, in welcher Eier von jedem Dacum — ganz frisch ge­ne, so der himmlischen Vernunft nur im bescheidenen Maße legte, bis zu 21 Tage alte — in der Art mittelst eines theilhaftig geworden, törichterweise vermeinen, der Him­starken, künstlichen Lichtes gestellt sind, daß sie durchsichtig mel selbst oder doch die Hölle werde sich in's Mitel schla­werden, so daß der Zuschauer den Fortgang des Aushe­ kens vom Ursprung des Lebens im Küchlein an, bis zu sei­ gen, wenn das Vorrathskämmerlein ihres Wissens erschöpft ner vollkommener Bildung mit ansehen kann. Eine Seite ist.'­ des großen Zimmers, in welchem die Schaustellung Statt Es hauste dazumal in der Gegend von Grein, in ei-findet, ist eigends für die Küchlein, wenn sie ausgeheckt sind, Nem Hüttlein des nahen Waldes, ein Weibsen, so weit ausgesetzt, und hat das Ansehen eines Miniatur-Hühner­ hofes. Die ganze sinnreiche Einrichtung ist eine Verbesse­ und breit verschrieen war als eine bösliche Hexe, der es rung der bekannten egyptischen Art des künstlichen Gestü­ ein Leichtes war, Zaubertränke zu brauen oder andere gelausbrütens in Oefen. (Der Humorist.) Mittel zu bereiten, welche alte, zähe, behäbige Eigen­tümer so schnell den Weg alles Fleisches sandten, als es Krain's Flora. ihre jungen, lebensfreudigen, armen Leibeserben wünsch­Mitgethcilt von Andreas Fleisch»! an n. ten, oder welche das Gehirn mit wirren Bildern, das Herz Von den vorzüglichsten Gewächse» des f. t. botanischen Gartens zu Laibach sind bis z»m 12. Mai folgende zur Blüte gekommen: mit Liebesglut erfüllten, deren man sich nicht zu erwehren ^Filiiinnin NFr!l»nn<)i^ nnFUZtifuliuu!, schmalblntt. Hornkraut. — Or . iHtikuIlui», breitblätt. Hornkr. — <^nr^> mand zu äußern — daß die Greisin Geister vorladen, ellt»r)N^IIn3, fünfbläit. Schätze entdecken, das Vieh besprechen könne, und daß ihr Znhnwurz.— LiiopKurum i>Ir»nu>n, Alpen-Wollgras.— Dr. unguztikul, nichts verborgen sey, wie heimlich es auch gestiftet worden, schmalblntt. Wollgr. — Lr. lAtituI., breitblätt. Wollgr. — 2r. ^«cil«, schlankes Wollgr. — l^unnurdii» c» r rii ulic» , Kra iner Wolfsmilch.— lurz, man bekreuzte sich, wenn man an ihrer Wohnstätte Dupn. epitn^muidez, gelbblätt. Nolfsm. — Nenlian» »c»uÜ5, stengel­vorüber mußte, und es ward schier als ein Wagnis; erklärt, loser Enzian. — I,^cnni5 3?1vel>tri3, Wald-Lichtnclte. — Xi>rc!«3U3 in» falls sich Jemand erdreistet hatte, hie Alte in ihrem Ge­cnmpAr.'iKillü, schone Narcisse. — A»r. i>u!-tlcu3, rolhrandige Narcisse. — k8ouän-I>l3rci35uz, gelbe Narcisse. — NrcKl5 IVIuriz, Trifter Knabenkraut. höfte zu besuchen; ja selbst sie nur anzusehen, ward schon — Nrcn. pnlleri5, gelblich-weißes Knabeukr. — NrcK. 3nmduc!n->, Holun­ als ein tühnliches Vermessen erklärt; Jung und Alt ge­ der Knobenkr. — Nru!iu3 i>ru3tr»li>3, gestreckte Walderbse. — Ur. tube. traute sich kaum, den Namen der Zauberin auszusprechen. rn5U5, knollige Waldcrbse. — Nr. vernu», Früdlings-Walderbse. — ?^r«3 (Fortsetzung folgt.) cnmmuni«, Birnbaum. — ?>,'. mnlu3, Apfelbau»!. — Kanuncuku3 i>u­ricneiuuZ, goldgelber Hahnenfuß. — Viuln r/inniltll, »ieltheiligcs Veilchen. Gnome. — Viulll triculur, dreifarbiges Veilchen. Oft stecket in dem kleinste,! Pack Bis zu,» 17. Mai. Mehr Werth, als in de», grüßten Sack; Hcer?5elli»nuü, weißer Ahorn. — HIlium urzinum, Ba­D'rum nehme nie der äußere Schein re,ibauch.— ^rillrnrnecli, rinlikuliü, Poleiblättrige Andromedc. — Hllemo-Dein Urtheil für die Sache ein. ne nlrnnK, Alpen-W,udrö?chen. — Hc^uilei;!» 8terllderz:ll, Sternberg's I. Etlinger. Atelen. — Hr.->t,l5 vucn!r»eri3>3, Wocheiuer Gänsekraut. — Hr. "lurrllÄ, Thurniartiges Gänsekraut. — s!llrll»i»!r>e triluiii,, dreiblätt. Schaumkraut. Nevue des Mannigfaltigen. — (^urr»u!i2 Letu1>,3, Hainbuche. — t!K«erui,K^IIlii!> nlrzului» , rauh­haariger Kälberkropf. — lüküllupudiuin Lunuz I^enr,c>i5, ausdauernder Ein englisches Journal, das einen längern Artikel Gänsefuß. — l^ineruria cnrclikniii,, Herzblatt. Aschenpflanze. —girier, nl> über die Urbarmachung der Sandflächen und Felsenrücken 7>eztr>3, Alpcn-Aschcnpflanzc. — (^nruniUc» minima, kleinste Peitschen. — liefert, sagt bei dieser Gelegenheit, daß selbst die unge­ (^ti5UL c->r>iti,tu3, köpftgcr Bohnenbaum. -^ llapnne lünsnrum, Rosen­ heure Sandwüste Sahara mir geringen Kosten zu einem marinb.ält. Seidelbast. — llupti. 3tri»tn, geriefter Seidelbast. — KupKur­ fruchtbaren Kapitale zu machen sey. Das Verfahren möchte bi« i>rnceri>, hohe Wolfsmilch. — l'rltlllllri» mnntAn^, Ncrgschachblume. kurz dieses seyn: Man grabe in der Distanz von 6 Schuh — Lernninui lucickli,», spiegelnder Storchschnabel. — Llobulllri» curlli» der Reihe nach auf beliebigem Terrain Löcher in den Sand, luÜ3 , Herzblatt. Kugelblume. - Lind . nu, So,»,»erknotcnbl. — I^ulul» MÄxim», größte Hain­messer haben müssen. Diese Löcher fülle man mir frucht­ sinise. — drei,!« ,»i!it.',ri3, Helniartiges Knabenkraut. — NrnitKnzulu,» barer Erde, die auf Lastthieren von den Oasen der Wüste umbellütum, doldige Vogelniilch. — Nrnbu3 !uter,3, gelbe Lrve. — Uro» herbeizuführen ist. I n diese natürlichen Gartengeschirre du3 v^ie^^tuz, bunte Lrve. — ?eaicul-,ri3 acüuliz, stengclloses Läuse­lege^ man Melonen- oder Kürbiskerne, oder anderen Pflan-traut. — ?nter!iilli> uiticli,, glänzendes Fingerkraut. — rot. nkstii!?, ver­zenlamen, der Nahrungsstoffe entwickelt und in heißer wandtes Fmgeitrout. — ?ut. rIl3­Zone fortkommt. I n den Steppen der gemäßigten Zone Kur^eriZI«, Alpcn-Fiiigerkraut. — ?ul . nr>i>^i>, glanzloses Fingerkraut. — können in die ausgefüllten Räume auch Kartoffeln oder I>r»ir!U5 iVlllk>i,Iel>, Steinweichsel. — ?ru,iu3 ?l>äu3, Traubenkirschcnbaum. türkische Wcizentorner gelegt werden. Die Felsenaushöh­— KiK«3 i>etrl»euni, rolhblühendcr Iohaunesbeerstrauch. — Kibe3 ni^rnm, lungen mit Erde gefüllt, sind für Weinreben ein guter schwarzer Iohannesdeerstrauch. — 8l>int>ucu3 ri,ceinn3», Trauben Hollunder. Standpunkt. Man schmeichelt sich, diese Vorschläge nicht — 8i>xikrl>LÄ I5ur3«rii,riH, Bursers Steinbrech. ganz auf Sand gebaut zu haben. Eine kuriose Schaustellung unter dem Namen des „Ec-Aussüsung der Cbarade IM Blatte Nr. 4. caleobion" wird mit Nächstem m London eröffnet. Es ist ei­ Geierau. Laibach. Druck «nd Verlag von Joseph Vlasnik.