Ni. 130. «ränumcral!on»pr»i»! Im «lomptoir ganz». fl.il, halb«, fl, k 50. Yür dle Zustellung in» Hau« halbj. 50 lr. Mit der Pofi stnnzj. fi. ,5, halbj. 7 50, Dinstag, 37. Mai. Insertion »«ebili: Für Neine Inserate bis zu < Zeilen »5 lr., größere per Zeile 6 lr., bei öfteren Wiederholungen pcr Zeile 3 tr. 1879. Nichtamtlicher Theil. Parlamentarische Rückblicke. II. In besonders hervorragender Weise hat dic Er-«euerung des wirthschaftlichen Ausgleichs mit Ungarn ^ Zeit und die Kräfte des Reichsrathes in Anspruch Memmen. Bot schon die neuerliche Feststellung der ^uote, mit welcher jede der beiden Rcichshälfteu für ^Deckung der Kosten der gemeinsamen Angelegen-Mn aufzukommen hat, angesichts der unverkcnn-Men Gelüste Ungarns, der diesseitigen Rcichshälfte . Wte Lasten aufzubürden, nicht geringe Schwicrig-, ^en, sy wurde das Gespannte der Situation noch M) den Umstand wesentlich cihöht, daß der Ablauf ^Privilegiums der Nationalbank und der meisten Mwenräge mit den auswärtigen Staaten mit den ""sgleichsverhandlungen zusammenfiel. Es galt dem-zu n "^^ ^^ ""sere wirthschaftlicheu Beziehungen ^ "»gärn, sondern anch unsere handelspolitischen Be-HlNgen zilin Auslande und unser gcsammtes Geld-^ Mtelbankwcscn anf neue Grundlagen zn stellen ^ kMe Anfgabe, die selbst nntcr gewöhnlichen Ver-^unssen einen großen Aufwand an Mühe nnd Zeit ^lscht hätte, bei den weitgehenden Forderungen ^wls aber, das eine vollständige Zweitheilung der ^ und eine besondere Entscheidung für die in Un-ßl! consumierteu, aus der westlichen Neichshälfte senden verzehruugssteuerpflichtigen Gegenstände kHruchte, auf gcradezil unüberwindlich erscheinende w s feiten stoßen mußte. In der That hat es «to? laMuicrige Verhandlnngcn, hitzige Debatten und die ^ ^^bstilberwinduug getostet, ehe es gelungen ist, b.,,,"?"iaudmen Gegensätze so weit zu mildern, daß j^"a) aller drei Punkte — der Quoten-, der ""u- nnd der Banlfrage — eine Verständigung er-^lt wurde. <^ ^ fehlt nun allerdings, selbst heute noch, nicht / Stunmcn, welche an dein nenen Ausgleiche mau-l>o?)^ auszusetzen habcn und an der Behauptung fest« ^,"'. daß derselbe für die diesseitige Reichshälfte se? "iehrbelastung involvicrt. Will mau aber gerecht n'' dann wird man anerkennen muffen, daß die an H gärn gewährten Zugeständnisse durch entsprechende ^^lconcessionen aufgewogen erscheinen, uud daß ^ leutlich von den befürchteten schlinunen Folgen der ha " .Vantorganisation ^i,,^ eingetroffen ist. Die Bank erfreut sich desfelbcu lllati "'^ derselben Prosperität wie die frühere siir ^'^bank, znmal durch entprechende Cautelen da-^eiti, ^ wurde, daß der ungarische Einfluß in der der Bank nicht zum alleinherrschenden werde _______________________________ und das Notenwesen unter allen Umständen vor all-fälligen Experimenten geschützt bleibe. Auch bezüglich des Zollwescns erscheinen die Interessen der diesseitigen Reichshälfte in gleicher Weise gewahrt wie jene Ungarns. Speziell wurde durch deu allgemeinen Zolltarif eine den handelspolitischen Verhältnissen des Gefammtreiches angemessene feste Grundlage geschaffen, von welcher ans die Vcrkehrsbeziehungcu zum Aus-laudc vertragsmäßig geregelt werden tounten. Es entspricht demnach mir den thatsächlichen Verhältnissen, wenn der Monarch in der Thronrede hervorhob, daß durch die ucuen Vereinbarungen mit Ungarn zahlreiche Fragen materiellen Interesses „im Geiste gegenseitiger Billigkeit" geregelt und die Beziehungen zwischen beiden Theilen des Reiches neu gefestigt wurden. Die dritte größere und wichtigere Action, welche die abgelanfcnc Rcichsrathsperiode charakterisierte, war die Occupationsfrage, beziehungöwcifc die mit den letzten Ereignissen im Oriente znfammenhängendcn Angelegenheiten. Lag auch der Schwerpunkt der bezüglichen Discussion iu den Delegationen, so hat doch durch die Vorlegung des Berliner Vertrages im Reichs-rathe anch das diesseitige Parlament Gelegenheit gefuu-den, sich iu eingehender Weise mit der auswärtigen Lage im allgemeinen uud mit der bosnifch-herzegowinifchen Occupation insbesondere zu beschäftigen. Daß hiebci die Debatten mitunter eiuen erregten Eharatter annahmen, kann bei der Verschiedenheit der Anschauungen über das einschlägige Thema nnd bei dem Umstände, daß die Occupation unserer Monarchie große finanzielle Opfer auferlegt hat, nicht befremden. Nichtsdcstoweni« ger ist der Berliner Vertrag mit bedeutender Majorität genehmigt worden, und die Ncichsvertretung hat hiemit gezeigt, daß sie vor keinen Opfern zurückschreckt, wcuu es gilt, die Interessen, die Machtstellung und das Ansehen der Monarchie zu wahren. Daß sich eiu großer Theil der verfassungstreuen Abgeordneten mit der Thatsache der Occupation noch immer nicht recht zu befreunden vermag, trotzdem deren Unausweichlichkeit erwiefen ist, läßt sich wol nur damit erklären, weil die Lage der Dinge im Oriente, trotz drr Berliner Congreßbcschlusse, bisher nicht ausreicheud genug geklärt ist, um die künftigen Gestaltuugeu auf der Balkan-Halbinsel, felbst in ihren bloßen äußereu Umrissen, deutlich erkennen zu lassen. Aber die Thatsache steht doch schon heute fest, daß die Action nnserer Monarchie im Oriente, von welcher die Besetzung Bosniens und der Herzegowina einen integrierenden Bestandtheil bildet, wesentlich dazu beigetragen hat, den Frieden, welcher im Interesse aller Mächte gelegen ist, zu erhalteu und zu sichern. Der Monarch hat denn auch in jenem Absätze der jüngsten Thronrede, welcher der Besprechung der orientalischen Ereignisse gewidmet war, auf dieses Moment einen besonderen Nachdruck gelegt und mit Befriedigung hervorgehoben, daß wir uns dem erfehnten Ziele eines dauervcrheißenden Friedens nahe fchen. Auch auf confessionellem Gebiete — so schließt das „Pr. Abdbl.", dem wir die vorstehende Betrachtung entnehmen, — wurden einige wichtige Neuerungen geschaffen, wie die Gesetze, betreffend die äußeren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche, die Beiträge der Pfründenbesitzer zum Religionsfonde, dann die gesetzliche Anerkennung von Rcligionsgesellschaftcn. Daß diese Gesetze beschlossen und durchgeführt wurden, ohne daß der konfessionelle Friede im geringsten gestört worden wäre, kann angesichts der Erfahrungen, welche in dieser Richtung in anderen Staaten gemacht wurden, nicht hoch genug angeschlagen werden. Vorgänge in Frankreich. Nach einem Gesetze vom Germinal des Jahres X sind bekanntlich in Frankreich Prozessionen außerhalb der Kirchen und ihrer Umfriedung in allen Städten, deren Einwohnerschaft verfchiedenen Bekenntnissen angehört, verboten. Dieses Gesetz ist, wie nicht minder bekannt, schon seit Jahren häusig theils umgangen, theils offen übertreten worden. Seitdem die liberale Richtung in den öffentlichen Angelegenheiten obgesiegt, haben nnn dicie Ueberlretungen in mehreren Städten, so noch neuerdings in Versailles uud Lyon, zu Eonflicten zwischen der weltlichen und der geistlichen Behörde geführt. Wie jetzt die „Republique Franhaise" meldet, hat dcr Minister des Innern deshalb ein Rundschreiben an die Präfccten erlassen. Die Regierung, heißt es darin, habe keinen Anlaß, Prozessionen jeder Art auf Grund des Gesetzes vom Jahre X zu gestatten oder zu verbieten, obgleich dies Gesetz ihres Erachtens nicht immer die richtige Auslegung erfahren hätte; sie überlasse es den Präsccten und Maircs, von den ihnen gesetzlich zustehenden Polizei-rechten den Gebrauch zu machen, der ihnen durch die jeweiligen Umstände geboten schiene. Dcr Abg. Spuller hat seinen Bericht über die eine und wichtigste der bekannten Ferry'schen Vorlagen, nämlich diejenige, welche die Verleihung der Grade und die Ausschließung der vom Staate nicht anerkannten Eongregationen vom öffentlichen Unterrichte betrifft, vollendet und bereits dem Ausschusse vorgelesen. Die sehr umfangreiche Arbeit (sie umfaßt 83 eng geschriebene Seiten) zerfällt in drei Theile: I.) Von dcr Gewalt des Staates iu Unterrichtsfachen; 2.) Prüfuug der bei der Kammer eingelaufenen Petitionen; 3.) Beleuchtung der einzelnen Artikel des Gefetzcntwurfcs. Der Bericht ist durchaus mit der Regierung über die Nothwendigkeit eiuverstauden, den Jeuisseton. ^lera oder auf dunklen Wegen. Nomcm von Ed. Wagner. (Fortschunc,.) lliz^"Aa ist der Leuchtthurm von Nagged Rock," er-^tliss Iugestrc. „Das ist beim Sturm eine ge-^M 1k Stelle, meine Liebe. Schon manches starke !^n ii h'"' a" den heimtückisch versteckten Felsen Mchpi "gang gefunden. Hören Sie nur den cnt-V,^"w" der Brandung. Es ist wie ferner ^"donner." «le^ 'M sah llufmerkfam nach der bezeichneten !>b?5 sind den gefährlichen Riffen näher, als ^iter "A"" Winde lieb ist," sprach Mrs. Ingestre ^iyf, "Wenden Sie um, Pembroke. Wir wollen <>ie D^ard heilte sich, dem Befehl nachzukommen. ^lr e? "' s^tcn sich auf die andere Seite. Pein. M ljpIlff das Steuer, um das Boot mnznlegen, «l w ?'"d zu, das Segel loszulassen. Dieser Ubete n e ^n Nenard nicht beachtet. Das Boot ? schlug ^ Wind fuhr seitwärts in das Segel ^ncl schwache Fahrzeug mit einem gewaltig Atrs c?' die Insassen ins Meer werfend. in ^ie 'tf"/g.estre stieß einen furchtbaren Schlei aus. l Ntt? l'^?phe war von der Mannschaft eines ^ befindlichen Fischerkahnes gesehen wor- den, und von dieser waren gleich Anstalten zur Rettung der Verunglückten getroffen. Pierre Renard kam an die Oberfläche deL Wassers und sah sich nach seiner Umgebnng um. Pembroke war dicht bei ihm. Mrs. Ingcstrc hielt sich an dem umgeschlagenen Boote fest, schreiend und nm Hilfe rufcud. Miß Strange war am weitesten von ihm entfernt, und ihr Kopf war kaum über den Wellen sichtbar. Ein frohlockender Blick schoß aus Pierre Renards Augen, und er rief dem Schiffer zu: „Achten Sie auf Mrs. Ingestrr, Pembroke, ich will nach Miß Strange sehen. Wir können uns halten, bis dcr Fischerkahn kommt." Der Schiffer schwamm zu Mrs. Ingcstre und erfaßte sie gerade in dem Augenblick, als eine mächtige Welle sie von dem schlüpfrigen, lcincn sichern Halt bietenden Boote wegspülte. Renard schwamm langsam nach Alexa hin, machte aber keinen Versnch, sie zu erfassen oder zu halten. „Mag sie ertrinken," dachte er. „Das war ja dcr Zweck dieser Voutfahrt. Wenn sie nicht bald sinkt, werde ich sie hinuntcrstoßcn." Er sah nach dem Fischerkahn, welcher sich noch m beträchtlicher Entfernung befand. „Zeit genug," dachte er; „sie kann noch ein Dutzend mal ertrinken, ehe Hilfe kommt." Pembroke war zu fehr mit der ächzenden und stöhnenden Mrs. Ingcstrc bcfchäftigt, als daß er auf Alcxa und Rcnard hätte achten können. Des Mädchens Kopf ragte noch immer ans dem Wafscr hervor, und ihr Feind beobachtete sie mit heimlicher Freude. Der Kahn kam näher und Renard schwamm mit kräftigen Bewegnngen auf das Mädchen zu. Diefe fah ihn lom. men, las feine mörderische Absicht aus seinen Augen uud sauk mit einem wilden Schrei in die Tiefe. Mit teuflischer Frendc fah Nenard sie verschwinden, und seine Freude war noch größer, als er nach kurzem Warten sie nicht wieder austauchen sah. Er hatte sich nicht darüber gewundert, daß sie sich mehrere Minuteu über dem Wasser zu halten vermochte, und er wunderte sich nicht, daß sie jetzt so Plötzlich untersank, ohne wieder zum Vorschein zu kommen. Als dcr Kahn näher kam und Renard sicher glaubte daß Alexa ihren Tod gefuudcu Hütte, schrie er laut um Hilfe. „Miß Strange ist ertrunken!" rief er. „Sie sank untcr, als ich sie erfassen wollte. Pembroke, sie ist ver- Abcr Pembroke konnte nicht helfen; Mrs. Ingcstre hing sich m ihrer Verzweiflung fo fest an ihn, daß er sich uicht von dcr Stelle zu bewegen vrlmochte. Dcr Kahn langte an dcr Unglücksstcllc an. Mrs. Ingcstre wnrdc hineingezogen, ihr folgte Renard und dann kam Pembroke. „Es war noch eine junge Dame bei uns," fagte Pierre Ncnard, anscheinend tief erschüttert. „Sie ertrank vor meinen Augen aerade in dem Augenblick, als ich sie retten wollte. Ist keine Hilfe möglich? Kann nicht wenigstens ihr Leichnam anfgcfunden werden?" Mrs. Iugestre brach m heftiges Weinen aus. ..Wenn sie ertrunken ist," sagte einer der Fischer, „so ist natürlich keine Hilfe möglich, und wenn ihr 1N88 Staat in den Vollgenuß der ihm fiir die Erziehung seiner Angehörigen zustehenden Rechte, welche er sich unter den letzten Regierungen habe entwinden lassen, wieder einzusetzen. Mehrere Beilagen zu dein Berichte enthalten statistische Aufschlüsse und darunter die Angabe, daß der Jesuitenorden in Frankreich gegenwärtig 59 Häuser uud 1502 Mitglieder zählt. Der Druck wird einige Zeit erfordern und der Gegenstand kaum vor den Pftngstferien zur Verhandlung gelangen. Das französische Abgeordnetenhaus brachte in seiner Sitzung vom 20. d. M. die erste Lesung des General st absgesetzes zu Ende, ohne Mitwirkung des Kriegsministers, welcher zu erscheinen verhindert war. Wie die bedeutsame Vorlage in der ersten Lesung durchgedrungen, ist ihr wesentlicher Inhalt folgender: Das alte Generalstabscorps wird abgeschafft. Der Generalstab versorgt sich für die rein militärische Seite seiner Aufgabe durch Offiziere aller Waffen, welche mit einem befonderen Zeugnisse für höhere militärische Studien versehen sind; für die Bureaux durch ein Perfonal von Archivisten und Sekretären. Der Generalstab umfaßt ein Effectiv von ungefähr 300 Offizieren und daneben einen Hilfsdienst von etwa 250 mit dem Patente versehenen Offizieren. Dieses Patent wird von der im Jahre 1875 ins Leben gerufenen Oberkriegsschule ausgestellt. Zu der Prüfung dieser Anstalt werden nicht nur ihre Zöglinge, sondern auch andere Offiziere vom Hauptmanne aufwärts zugelafsen. Die Generalstabsoffiziere stehen außerhalb der Cadres, gehören aber nach wie vor ihrer besonderen Waffe an, tragen deren Uniform mit einem Abzeichen und nehmen auch an dem Avancement in ihr Theil. In Friedenszeiten muß jeder Generalstabsoffizier, wen«, er zu einem höheren Grade befördert wird, mindestens auf zwei Jahre in die Truppe zurückkehren. Die Offiziere des alten Generalstabes werden von rechts-wegen mit dem Patente ausgestattet und im Verhältnisse zu der Zahl der Offiziere ihres Grades in jeder einzelnen Waffe uuter die verschiedenen Waffengattungen vertheilt. Zwei Sitzungen des Zolltarif-Ausschusses des französischen Abgeordnetenhauses am 21. d. M. hatten eine besondere Wichtigkeit. In der ersten beschloß der Ausschuß nach einer sehr umstäudlichen Debatte und unter Ablehnung noch weitergehender Anträge mit 14 gegen 12 Stimmen, dem Vorschlage des Berichterstatters Meline gemäß die Ansätze des Tarifes von 1860 für Baumwollgarne je nach den Nummern, und zwar im Durchschnitte um 21 Perzent zu erhöhen, mit dem Vorbehalte jedoch, je nach dem Ergebnisse der Unterhandlungen mit den fremden Mächten eine Herabsetzung dieser Normen wieder zuzulassen. In der zweiten Sitzung erhielt der Ausschuß von der Regierung die Anzeige, daß Frankreich und England übereingekommen sind, den alten Handelsvertrag auf sechs Monate vom Tage der Promul-gierung des neuen französischen Zolltarifes ab zu verlängern. Es bedarf zu dieser Abrede der Zustimmung des Parlamentes, die auch allem Anscheine nach nicht versagt werden wird. Der Friedensschluß zwischen England und Afghanistan. In England finden die Friedensbedingungen, über welche der Vizekönig von Indien uud der Emir von Afghanistan sich geeinigt haben, eine beifällige Aufnahme. Sie entsprechen so ziemlich den gehegten Erwartungen. Daß die drei Hochstraßen nach dem afghanischen Berglande, der Khyber- und Peiwar«Paß und das Pifchinthal, in englischen Besitz übergehen werdeu, ward nicht bezweifelt, ungewiß war nur das Schicksal von Iellalabad, welches sammt Kandahar jetzt den Afghanen zunickgegeben werden foll. Ein sehr wünschenswerthes Ergebnis dieses Krieges, meinen die „Daily News", ist, daß dadurch das Interesse der Bevölkerung und des Parlamentes an indischen Angelegenheiten lebhaft befördert worden. Deshalb käme Mr. Fawcetts Antrag, sofort Maßregeln zur Regelung der indischen Finanzen zu treffen, äußerst zeiaemäß. Ill dem letzten Finanzausweise über Indien sei von der Regierung behauptet worden, daß ohne diesen Krieg das indische Budget einen Ueberschuß ergeben haben würde. Es müsse dabei nicht vergessen werden, daß bei einem gesunden Zustande der indischen Finanzen ein jährlicher Ueberschuß von 2.000.000 L. sich herausstellen müsse, um das Land gegen etwaige Hungersnoth zu schützen. Alle Hoffnung, in dein kommenden Jahre solch einen Ueberschuß zu erlangen, hätte aufgegeben werden müssen. Die „Times" sind über die Beendigung des Krieges mit Afghanistan herzlich froh. Sie sagen: „Die Nachricht, daß Friedensbedinguugen mit dem Emir Iakub Khan vereinbart worden sind, räumt die Hauptursache der Sorge, welche in der letzten Zeit auf unserer Politik in Indien lastete, hinweg. Die Unterwerfung Iakub Khans hat mit einem Schlage den Zweifeln ein Ende gemacht, welche die eingeborne Bevölkerung bezüglich der Kraft der indischen Regierung, ihre Autorität nach innen und außen zu wahren, hegen mochte. Wir haben jetzt im Nordwestcn eine unangreifbare Grenze, welche die Thore Indiens in unsere Hände gibt und es fürderhin uunöthig macht, ängstlich die Treue unzuverlässiger Thorhüter zu überwachen. Es ist aber noch mehr erreicht worden: die materielle und moralische Präpunderanz der indischen Negierung in den Ländern jenseits unserer Grenzen ist dargethan und festgestellt worden. Wir haben jetzt von Iakub Khan die Garantien erlangt, welche Schir Ali uns hartnäckig verweigerte, ein britischer Resident soll in Kabul beglaubigt werden, uud Iakub Khau wird die Controlle über die auswärtigen Beziehungen Afghanistans der indischen Regierung übergeben. Wir brau-cheu also in Indien auch keine so kostspieligen Kriegsrüstungen mehr, und eine Hauptursache der indischen Finanznoth ist damit behoben." Daß damit die ganze Finanznoth Indiens noch nicht behoben ist, geben die „Times" angesichts der Unterhausdebatte, die sich ob dieser Angelegenheit entsponnen, bereitwillig zu. Die indische Regierung selber gibt in ihrem Finanzberichte drei Ursachen dafür an: die fortwährende Kriegsbereitschaft, die Hungersnoth und die Entwerthung der indischen Silberwährunq. Lasse sich, meinen die „Times", nicht auch auf das Verschwinden der beiden letztgenannten Ursachen der Bedrängnisse der indischen Finanzverwaltung rechnen, dann möge man den Thatsachen mit Entschlossenheit begegnen. Abhilfe müsse in einer beharrlichen und kraftvollen Politik ge» sucht werden, welche augenblickliche Opfer auch immer dadurch erforderlich werden mögen Hagesueuigkeiten. — (Die Kardinals-Barett-Ertheilung.) Se. Majestät der Kaiser hat Samstag vormittags um 11 Uhr, dem Zeremonie! entsprechend, in feierlicher Weise die Barett-Ertheilimg an den Fürsterzbischof von Leichnam nicht von den Wellen ans Land gespült wird, wird er niemals aufgefunden werden." Renard stöhnte und seufzte. „Dann bringen Sie uns nach Mont Heron," bat er. „Mylady wird vor Nässe und Kälte umkommen. O, die arme junge Lady! Arme Miß Strange!" In diesem Augenblick wurde Alexa ganz in der Nähe des Fahrzeuges sichtbar, dem sie mit einer Ruhe zuschwamm, als bade sie zum Vergnügen. Sie war am Meer aufgewachsen und hatte von frühester Jugend an fast täglich gebadet. Sie war mit dem Wasser vertraut geworden und konnte vortrefflich schwimmen. Sie war beim Kentern des Bootes unter dasfelbe gerathen, hatte sich aber rasch hervorgemacht und dann mit Leichtigkeit über dem Wasser gehalten; als fte aber Pierre Renard mit Mord verrathenden Blicken kommen sah. war sie blitzschnell im Wasser verschwunden, um an einer anderen Stelle hinter ihm wieder an die Oberfläche zu kommen. Er hatte sie nicht bemerkt, da er seine Augen auf die Stelle gerichtet hatte, wo sie verschwunden war. Sie schwamm nun dem Kahn zu und hörte Renards heuchlerische Worte. „Hier bin ich!" nef ste. „Bitte, helfen Sie mir an Bord zu kommen!" Pierre wurde geisterbleich und sank auf die Bauk nieder, keines Wortes fähig. Mrs. Ingestre stieß einen Freudenschrei aus. Alexa wurde an Bord gezogen, und Mrs. Ingestre schloß sie in ihre Arme. Die würdige Frau weinte vor Freude und dankte Gott für Alexa's Rettung. „Wir sind alle gerettet!" rief Pembroke freudig. „Dort kommt eine andere Schaluppe, auf welcher sich mein Sohn befindet. Der „Heron" kann aufgerichtet und ans Ufer gebracht werden. Gott fei Dank, daß alles so gilt abläuft." Das zweite Fischerboot kam, und Pembroke beauftragte seinen Sohn, den „Heron" zu bergeu, worauf die Rückfahrt angetreten wurde, welche nicht so rasch vonstatten ging wie die Herfahrt, da der Wind ungünstig und der Kahn schwerfälliger war. Beinahe drei Stunden nach dem Unfall lief derselbe in den kleinen Hafen ein. Renard war während der ganzen Fahrt sehr still gewesen. Seine Blicke, die von Zeit zu Zeit Alexa trafen, waren finster, und in seinem ganzen Wesen lag die Wuth, seinen Plan vereitelt zu sehen. Die Narbe in seinem Gesicht war glühend roth und dadurch deutlicher sichtbar. Alexa konnte ihn nicht ohne Schaudern ansehen; sie wandte sich von ihm ab und bemerkte somit nicht, daß seine Blicke erwartungsvoll nach dein Schlosse gerichtet waren, als hoffte er, den Marquis von Montheron an einem Fenster zu fehen. Alexa fühlte sich sicher uud geborgell. Diesmal war der Versuch, sie zu morden, gescheitert, aber konnte nicht ein zweiter Anschlag zu ihrem Verderben ausfallen? Und daß ein solcher Versuch bald schon folgen würde, war ihre feste Ueberzeugung. (Fortsetzung folgt.) Olmiitz, Friedrich Egon Landgrafen zu Fürstenberg, und an den Erzbischof vun Kalocsa, Ludwig Haynald. m m Hofburg - Pfarrkirche in Wien vorgenommen. Um yc> ^ II Uhr vormittags langten die päpstlichen Ablegale'. ^ jeder in Begleitung eines Abbes, ill zweispänmgcn H^ ^ equipagen in der Hofburg an, wurden an b". s/ , schafterstiege von einem Hoffourier erwartet «nd "'o ^ Kirche geleitet. Nachdem jeder Ablegat das mitgebracy Kardinals-Barctt auf eine Tasse gestellt, entfernten,^ sich wieder aus der Kirche und begaben sich zur « ' holung der beiden Kardinäle in deren Wohnung«^ Währenddem versammelte sich der k. k. Hofstaat m M> im großen Appartement zum öffentlichen Mrchengang' Unter den Anwesenden bemerkte man: die ober!^ ^ Hofchargen und Gardekapitäne, die gemeinsamen MN , ster Grafen Andrassy. FML. Grafen Vylandt - Mye" i und Freiherrn v. Hofmann, die diesseitigen M"!'?^ welche derzeit in Wien weilen, den königlich u"3cm!H Minister Baron Wenkheim mit dem Sectionschef »aw Orczy, den Statthalter Baron Conrad, den LaM»' , kommandierenden FZM. Baron Maroiciö. den Gesang des Iohanniter-Ordens Grafen Guido Thun-Hohe»'"' die Grafen Ferd. Trauttmansdorff. Rudolf W^> ' Hohcnwart, Falkeuhayn, die Fürsten Friedrich fechte' stein. Schönborn, Windischgrätz, die Sectionschefs ^"" Calice und Freiherrn v. Mitis. viele active und »M active Generale. Um «/411 Uhr erschienen der Kardi" ^ Fürsterzbischof von Wien, Dr. Kntschker. dcr N«'"'. ^ Erzbischof Iaeobini und der Weihbischof Dr. Mge" ' < ihnen folgten die zur Kardinnlswürde gelangten ^ö , bischöfc in sechsspännigen Hofeqnipagen. Dic päp>"'", , Nobelgarde und das geistliche Gefolge, fuhren '" ^ j sftännigen Hofwagcn voraus. Präzise l I Uhr nah" j Feierlichkeit ihren Anfang, deren Verlauf dem h«""'" , lichen Zeremonie! entsprach. ^, — (Attentat auf einen Offizier.) H ^ einem Anfalle von Geistesstörung hat Freitag vorm»""» ! ein Schuhmacher Namens Halla in dcr Kärntners«^ ^ in Wien auf einen vor ihm gehenden Artillerie-lM ! einen Pistolenschuß abgefeuert, der glücklicherweise 1 > Ziel verfehlte. — (Ein Vulkan am Plattcnfee.) Einers entlang des Plattensees in der Richtung von 3io" gegen Südwest liegenden Vergkegel hat, wie die «^^, ^ Lap." melden, schwach zu rauchen begonnen, ^"^„c « bancz. Tatika, Szent-Gyürgy heißt es, sie seien "l"!^,, Vulkane, doch ist nicht bekannt, daß in historischen ^ ein Nusliruch derselben stattgefunden habe. Um s^ .^^ raschender ist die beim Csubancz sich zeigende ^'^ ^ imng. Dazu tritt der Umstand, daß in der ^^^ , namentlich in Siimeg nnd Devecser, außer^ ^. z starke Niederschlage stattfinden, so daß die KeN" ^ Häuser allerorten voll Wasser sind. Auch die ^ Stürme uud das kühle Wetter tragen nicht wewg ^ bei, das Volk zu erschrecken. Zweifelsohne be""" ^ eine interessante Naturerscheinung in der P^l Gegend vor. ») — (Hinrichtung eines Vatermor" ^ ^ Die Hinrichtung eineS Vatermörders, Namens ^^» in Agen, welche mit einigen besonders widerwa^il Einzelheiten verbunden war, gibt den Pariser ^^M^ Gelegenheit zu langen Erörterungen. Laprade, e>n ^, von herkulischer Körperkraft und unbändigem ^"Hele ^ meNt, übrigens ein Missethäter der vulgärsten klrt, „^ dem Scharfrichter, dem kürzlich erst zu diesem ^ ^, ^ ernannten Deiblcr, als dieser ihn in seiner ^ ^s, ^ holte, verzweifelten Widerstand, wobei cr bcstä"^ ^z, ! er sei unschuldig und wolle nicht den unverdiente ^ « über sich ergehen lassen. Es entspann sich ein f^ ^ Ningkampf; Deibler und seine Helfershelfer MUft' ^ Delinquenten zu Buden werfen, nnd während ^^ ,„ite, ihn mit dem Knie auf dem Nucken an die ^.be >M"^ 1 wobei es ohne Schürfnng des Angesichts nicht ^ j gelang es den anderen mit äußerster Mühe, ^ ^,l , Füße zu biuden uud ihn so unschädlich zu macyen.^ ließ sich Laprade, nachdem man ihm die H^'^ ^Hrei^' gemacht und als Elternmörder, wie das Gesetz ""1^^,,, einen schwarzen Schleier über das Haupt g ^,» willig ans das Blutgerüst führen; aber noch "'" de>' Fallbeil wandte er den Kopf um und notW^H Scharfrichter, ihn wieder zurccht zu legen, eye ^ , die Strafe in normaler Form vollstreckt werde, ^l Diese Umstände sind gewiß sehr beklagenswer^. ^t wir wenigstens, schreibt die „Fr. Korr.", ">" ^es' recht absehen, was sie gegen die Berechtigung °' fill's strafe beweisen sollen. Ob der arme Sünder ' ^t. das Schaffut besteigt oder. weil er sich ?'", ^„.is l>" gebnnden hinausbefördert werden muß, schein ^ ,^ > die Prinzipienfrage sehr glcichgiltig; s""st "" „ üM mit Alphonse Karr zu reden, für d»e ..^e ,sch/" der" doch gar zu leicht, die Todesstrafe ,llu, „„hl , machen; sie brauchten uur dem Scharfrichter c ^ ,, gemeinte Rippenstöße zn versetzen. M"^'" ^oß , den Pariser Blättern über den Gegenstand ' ^ M ^ Indignation geleitartitelt. nnd Victor Hug" Ms' ^ mcm ganz ernsthaft meldet, den Iust'M'I M"^ ' dieser unanständigen Behandlung des »urgr im Senat interpellieren. . ^ ^ - (Kampf in einer Menager'e'^li berühmten Barnum Menagerie befand stcy a Aa" dieses Monats in dem Städtchen Parling 102» tkHork. Tausende von Landbewohnern waren herbei-Mlt. die Thiere zu sehen. Während die reißenden Men in stark verwahrten Käfigen gehalten wurden, Muten — wie auch an anderen Orten — dir harm-Mm Elefanten und Kamccle frei in der Areua um-^ Plötzlich — aus welchem Grunde ist nicht ersichtlich "Miethen der Elefant „Bolivar" und ein Kamcel r Flügen ztainpf. Der Elefant war das Karnickel, er ? "Mfcmgen. Mit seinem Rüssel holte er aus. den M'clert^i Wiederkäuer zn zermalineu. Äbcr das Kameel °" schneller. Mit seinem Gebisse ergriff es den Rüssel 2 gewaltigen Gegners nud bohrte seine scharfen Zähne w "rs hinein, daß „Bolivar" vor Schmerzen brüllte, ^gelang ihm nicht, daß Kamee! vun sich abzuschütteln. " "ls anch den vereinten Anstrengungen der Wärter ^ "lcht gelingen wollte. „Bolivar" zn befreien, blieb ^""l «ichts anderes übrig, als den tapfern Sieger in ^Nl merkwürdigen Kampfe zu — erdrosseln. Der Mnt befindet sich in ärzlicher Behandlung, man hofft i? "halten zu können. Das Publikum flüchtete sich s "! ^cginuc des Kampfes, von panischem Schrecken , Wffen, ms Freie. Die dabei vorgekommenen Ver- ylMgen einiger Zuschauer Ware» uicht schwer. fokales. ^llige Worte über Haupt- oder Großgemeiuden. i. h ^whe oder tleinc Gemeinden! — so lautet die uzende Frage, die schon durch eine Reihe von Men die Bevölkerung wie uicht minder ihre Ver-. ^r in den Gemeinden und inl Landtage bewegt; .,? gewiß mit Recht, denn es kann für sie nicht U 'Wltig sein, ob die Grundfeste des Staates, die H ^ldc, sich cincs kräftigen Organismus erfreue, ^ lillr ein Scheinleben führe. „ , ^uwie jede discnticrbare Frage, wurde auch diese W s ^^^ tllrzcm von den Einzelnen, die sich in it d? MMigtcn. je nach ihrer persönlichen Stellung, H, Men hie Lcbensuerhältnissc mehr oder weniger ^ wahrzunehmen Gelegenheit gab, ausgefaßt, und ^ lönute sagcn, 8inL irzi «t kUiäw besprochen und ^Melt; nur erst in der letzten Landtagssession hatte ^Gelegenheit loahrzunchmen, daß auch mit dieser b^,die Politik mitzuvcrquicken versucht wurde, und ^ sie Abgeordueteil des Landtages zu derselben je ^len ^ politischen Gruppierung Stellung zu uchmen w.^"ch unserm Dafürhalten erscheint durch die Be-u^^"ung dieser Frage, nach welcher Richtnug sie di. w V ^" uiögc, die Freiheit, die Religion u»d ^/latlonalität i'u tcincr Weise, gefährdet, uud daß ^u- lein Gruuo vovhalldeu wäre, auch hier die ^"cidiscipliu mit in das Treffen zu führen. Nur .» ' was der Bevölkerung wahrhaftig frommt, was ^gnet ist, Orduuug, Zufriedenheit uud Rechtlichkeits-hi«? )u derselbeu zu erwecke» uud zu beleben, möge llln f Ulaßgeb^lld sein; diesem Ziele, wird man aber dnsf "ÜlM stehm, je weniger man sich von der W^thümlichen Auffassung dieser Frage die y?^ ^ ^"" ^'" Erlassn»g jedes Gesetzes geboten, s^^rhältnissc des Volles, für das es gcgcbcn wird, ^"l ^lldilngsgrad uud seiue althergebrachten Ge-^M)ritc!t, Wünsche uud Abneigungen so viel als lich», 7 M berücksichtigen, so ist dies bei der gcsetz-d^ ' ^stitniernng h^- nutersteu Gesellschaftsgruppe, jM ^lueindeu, fchon ganz nud gar noilM'noig. Hier ^ns, ^^' "llen diesen Rücksichten noch iin vicl höhern ^^ Rechnung tragen, mau sollte das Leben des H.,^ geradezu studieren, in welche socialen Formeu 9N>w? ^ueiilgelebt hat, wie es sich vou altersher bch^'^ und die gemciuschaftlicheu Augclegenheiteu lebe, ^^- ^ur eiu 'solches, aus dein frlschen Volks' ^>y ^'schöpstes Gesetz hat, als cine Art codificicrtes hl>s^ ^eitsrecht, Aiisprllch auf eiueu wahrel, dauer-!lit k 1l"nd, und ist uou weit wohllhätigercu Folgeu ^te l^ ^ss"lttichc Lebeu, als oft die beste aufottruy- Zurichtung. ^l " "au diesem theoretisch von dcn Rcchts-^c>a» ^genominenen, iu der Ausführliug abcr heut-ks ^,^lelfach außeracht gelasscilen Grundsätze fol-' ^if^ ^"^"^' im Lande hält uud uach der Stiinmc ^ i>> f ^">^' ^" "^1"^ '""" ^'^ Autwurt, die ^cz i l """ Zweifel über den Sinn derselben läßt, ^l» „ ?^ uns eiu bcinahc ciunnithiger Widerspruch ^l^M Genieindeu ails allen Gegenden des Landes ^,t ^'- Ueberall uud iu allem zngt sich die Neignng 3>c ,,. '^"lisatiou der Gemeinden, jetzt nicht minder "^i//^lt der Organisierungen derselben iu den ^i^. "ub l^<;i;. 7!k. w »"' ^''suchen ilnd Protesten wie iu Steier- ^'»d^ ^ "^'r "00 Gemeinden nm Theilung der Ge,- k ^ ^^'^iunierte», souderu vielmehr am hcimischeu ^ " ^"sanmllullgen ilnd bei öffentlichen Ver- ^e (^u jpricht sich unser Volk gegen die ihm durch b?> srltr, "^"' aufgedrungene Zwangslage aus, nnd ü? ^lb! ^'"'^'ht eine Ausschnßsitznug. iu N'elcher Mstc /Achtelt bei der Abwicklung der Gemeiudc- ^ he > /"' Sprache käme und sich nicht that- nnlsstellcu würde. Uebcrall im Lande wer- den Oroßgenieinoen nur als eine von den Behörden zu ihrer eigenen Commodität eingeführte Ein-richtuug betrachtet, welche dcn Bedürfnissen der Be-völternng uicht nur uicht entsprechen, sondern ihrem Oemcindelcben geradezu hinderlich in den Weg treten. Nach Jahrzehnten ihres Bestandes hat sich die Bevölkerung uoch immer nicht in dieselben hineingelebt, überall noch wird au der alten herkömmlichen lleiuen Gemeinde festgehalten. In derselben erblickt man etwas von altersher Vorhandenes, eine Familie im großen, an deren Grundlagen nicht gerüttelt wer^ den dürfe. Gleiche Abstammung, Lage, Boden uud Herkommen, Gleichartigkeil der Bedürfnisse, ihre gemeinschaftlichen Verpflichtungen uud Beziehungen und eine Menge anderer Motive sind es, die durch die Länge der Zeit eiu gewisses Baud um die Gcgeud gezogeu und die Grenzen der Gemeinden bestimmt haben. Diese natürlichen Grenzen dehnen sich aber nicht meilenweit ans, sie nmfassen in der Regel nur die nächstbcuach-bartcn Ortschaften, was schon aus der in früheren Zeilen die Gemeinde bezeichnenden Benennung „Nachbarschaften" hervorgeht. Nur innerhalb dieses Umfanges fühlt sich die Gemeinschaft von cincm gewissen patriotischen Gefühle befeelt als ein Ganzes, nls eine Gemeinde, und alles, was außerhalb derselbe« liegt, das ist ihr fremd, ja oft sogar feindlich, wenn Streitigkeiten ihre gesellschaftlichen Beziehungen getrübt haben, wozn Weide- nnd Waldbegrenznngen, Cuncur-renzen der öffentlichen Wcge und eine Menge anderer Gründe genügenden Anlaß zu geben geeignet waren. Das Widerstreben der Bevölkerung gegen die ihr aufgedrungenen Gruppierungen oon folchen heterogenen Factoren ist daher ein ganz begreifliches, und zwar nmsomehr, weil es ja jedermann weiß, daß sie nur geeignet sind, dcn Kcim zu Zwisligkeitcu und zum schließlicheu Verfalle fchou mit m den neneu Verband zu bringen. Nie erstarken solche künstlich zusammengeschweißte Gemeinden zu einem Ganzen, sondern zerfallen sofort in ihre frühereu Theile, fobalo das eiserne Band, welches sie umschlossen hielt, gelöst wird. Von der Richtigkeit des hier Gesagten mag anch der steierische Abgeordnete v. Kaiserfeld durchdrungen gewefrn sein, als er im Jahre l«74 im Landtage die Worte ausrief: „Mit der Durchführung der Groß-„gemeinden fchaffcn Sie alle Gefahren einer gezwungenen ühe, Sie würden einen nnerlräglichen Zustand „schassen, Zwietracht, Haß iu die Gemeinde bringen „und das Gemeindelcben geradezu vergiften. Ich werde „mich der zwangsmäßigeu Zusammenlegung der Ge-„meinden widersetzen, weil die Anssührung dieses Gedankens anf unumstößliche Schwierigkeiten und den ..gerechtesten Widerspruch der Bevölkerung stoßen würde. „Wem, die geringe territoriale Ausdehnung der Grund „znr schlechten Verwaltung der Gemeindc-Angelcgen-„heiten wäre, so müßten sich die großen Gemeinden „günstig abheben gegen die kleinen, — was aber nicht ..der Fall.ist." Dieser Schlußbemcrkung möchteu wir auf Grund vielseitiger Erfahrungen noch beisetzen, daß es bei den großen Gemeinden oft fchlechtcr geyt als bei den klci. neu, deuu fo wie überall, iu alleu Geschäfte» und Le-bensverhältnisscn, liegt es auch hier uur an der fnnc-tionierenocn Persönlichkeit, an dem Gemeindevorsteher, — möge dieser nun einer großen oder kleinen Gemeinde vorstehen. Sehen wir uns einmal näher die großen Vortheile, die den Großgemeinden allgepriesen weiden, an, und wir werde» fiudeu, wie sie bei uäherer Aeleuchtuug ill Nichts zerfallen, — Es wird angeführt, daß sie der öffentlichen Verwaltung mehr entsprechen, weil sich der Verkehr der Landes- nnd Brzirlsbehörden auf eine geringere Zahl der Gemeinden beschränkt. Nun dies ist allerdings richtig, gewiß zusagender nnd anch bequemer sind sie für die Behörden; ob anch die öffentliche Verwaltung dadurch befördert wird. ist eine andere Frage. Es ist doch Slaalsraison nicht nur der Regieruug, sondern auch der Lanoesvertretung. daß ihre Intentionen, Wünsche und Befehle zur allgemeinen Kenntnis dcs Voltes gelangen, daß ihre Stimme bis in die kleinsten gesellschaftlichen Verzweigungen dringe nnd von jedermann gehört werde. Wie wenig aber gerade Großgemcindcn zur Erreichung dieses Zieles angethan sind, weiß der, dem es bekannt ist, wie derlei öffentliche Kundmachungen nnd Emanationen der Rc-gicrnng, besonders wenn sic dem Geschmacke des Gemeindevorstehers oder gar des Gcmeindeschreibers nicht enlsprechen, behandelt werden. Thatsache, ist es, daß die Bevölkerung oft gar uicht oder uicht zur richtigen Kenntnis der Verlautbarungen gelangt. Jenes patriarchalische' Verhältnis zwischen Re gierung nnd Volk, welches in früheren Zeiten eben nicht zum Nachtheile des letzter» gepflegt winde, mag mau mit den constilntionellen Prinzipien nnd mit dem Selfgovernment immerhin unverträglich finden, aber mi gewisses gegenseitiges Vertrane» bleibt für die Wohlfahrt und das Gedeihen beider »och immer unerläßlich. Eiil folches kann aber nur durch dc» größtmöglichen unmitlclbare» Verkehr zwischen dc» Re-giernngöoiganen nnd der Bcvö'lkerung gewönne» werden, wozn aber Großgcmeinde» ai» allerwenigste» die Bedingungen bieten; dieselben bilde» oft geradezu eine l Scheidewand zwischen Negierung und Volk, ftr beide Theile gleich unliebsam, mehr zur Entfremdung als zur Anuäherung geeignet und geneigt. Das Volk kommt wenig in die Lage, mit dem politische» Beamten zu verkehren, und wann es ihn sieht, stets nur in den oft unangenehmeren Lagen seines Dienstes. Die Gesetzgebung über die Gemeindesachen ist zwar uach der Verfassung im Jahre 1K0? in das Ressort der Landtage gefallen, doch glaubeu wir, daß das Iutcreffc der Regierung mit diefer Frage so eng verflochteu ist. daß eiu gauz passives Verhalten derselben gegenüber und das Ueberlassen aller oiessälligen Initiative an die Landtage kaum gerechtsertiget wäre. — (Aus dem constitutionellen Ver< eine.) In Angelegenheit der bevorstehenden Reichsrathswahlen versammelte sich der constitutiolielle Verein gestern um 8 Uhr abends unter dem Vorsitze seines Obmannes Dr. v. Schrey im Klubzimmer der Casino? restanration zu einer Besprechung, der auch mehrere der bisherigen Rcichsräthe beiwohnten, uuter letzteren auch Herr Dr. Adolf Schaffcr. der bei feinem Eintritte von deu Anwesenden nach mehr al) sechsmonatlicher Abwesenheit in Italien auf das herzlichste begrüßt und zu seiner erfreulichen Genesung wärmstens beglückwünscht wurde. Zu Beginn der Besprechung ergriff der Abgeordnete Deschmann das Wort und entrollte in längerem Vortrage ein Bild von der Thätigkeit der liberalen trainischen Abgeordneten im Reichsrathe, indem er zugleich die Klub- und Parteienvcrhältnisse desselben schilderte, die Wechselwirkung zwischen dem Ministerium und der großen Vcrfassungspartei erörterte und schließlich die wichtigsten der vom Abgeordnetenhaus«: innerhalb seiner sechsjährigen Wirksamkeit geschaffenen oder in Discufsion gezogenen legislatorischen Arbeite»! und die jeweilige Stellungnahme der verfassungstreuen krai-nischeu Abgeordneten zu deuselbcn einer gedrängten, iu den wesentlichsten Umrissen skizzierten Besprechung unterzog. Aus dcn iu vieler Hinsicht sehr interessanten und vou der Vcrsammlnug mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgten Aubführuugcu des verehrte» Redners, deren detaillierte Wiedergabe den Raum uuferes Blattes weit überschreiten würde, glaubeu wir den Passus über das Projekt der Unterkrainer Eisenbahn, als für unser Land vou besonderem Interesse, speziell hervorheben zu sollen. Abgeordneter Deschmann erklärte diesbezüglich, daß die Hoffuung auf das Zustaudclommen der Untcrtraiucr Eisenbahn seiner Auschauuug nach am Schlüsse der Session leider weit geringer als zu Begiun derselben sei. da der voraussichtlich zu erwarteude Ausbau der Sisset-Novi-Bahn sowie der Umstand, daß wahrscheinlich auch die Dalmatiner Bahn einen Anschluß an die bosnischen Bahnen finden dürfte, die Chancen unseres heimischen Eisenbahnprojctles trotz der eindringlichsten Bemühungen der trainischeu Abgeordneten wesentlich ge^ schmälert habeu. Abgeordneter Deschmauu benutzte diese Gelegenheit zugleich, um die in letzter Zeit von gewisser Scite ihm consequent entgegeugeschleuderteu Verdächtigungen, als hätte er sich vor sechs Iahreu gelegentlich seiner Kandidatur in Unterlraiu seinru Wählern gegen über für das Zustnudelommen der Eisenbahn lierbürgt, mit aller Entschiedenheit zurückzuweiscu und dieselben als ein von der nationalen Partei beliebtes unwüroigeK Wahlmauüvcr zu lennzeichucu. Herr Deschmauu erklärte, daß er sich zu keinem einzigen feiner Wähler jemals in diesem Siune geäußert, wol aber auf dir, namentlich aus dem Seiseuberger, Bezirke au ihn gerichtete Aufforderung, im Reichsrathe für die Erbauung der Uuter-lraincr Bah» zu wirken, seine vollste Bereitwilligkeit zugesagt habe, — ein Versprechen, das er bei vielen Ge-lcgeuheitcu und mit bestell Kräften, wenngleich leider erfolglos, zu erfüllen bestrebt war, Ucbrigcns — fügte Abgeordneter Dcschmaun hinzu — touue er fogar ganz offeil und wahrheitsgemäß erklären, daß er andererseits auch gerade aus Untertrain nicht etwa vereinzelt, sondern vun vielen Seiten direkt aufgefordert wurde, für das Zustandekommen der Eisenbahn nicht zu agitieren da letztere, wenn anch für viele Bezirke und Interessenten vou großem Werthe, doch auch für so manche andere em Gescheut vou sehr zweifelhaftem Werthe wäre. Abg. Dcschmann schloß seine von der Ver-sammlnng beifällig ansgcnommencu Ausführungen mit einem turzcu Hinweife auf die wichtigsten der dem neu zusammeutrcteuden Abgeordnetenhause vorbehalteneu Aufgaben. Ald solche bezcichuctc er vor allem: die namens l,ch wcgcu des erforderlichen Einverständnisses mit der nngarischeu Reichshälfte fehr fchwierige Festsetzung des bosnischen ikcrwaltnngsstatuts - das arukc Werk der Steuerreform - uud im Zusammenhange damit die endliche Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte. Das einzige Mittel znr Erreichung deö letzteren liege in der energischen Bcdachtuahme auf Einführung von Ersparungeu, jedoch uicht blos im Kapitel des Heeresbudgets, das wol die größte, jedoch keineswegs die einzige reductiunsfähiac Last im österreichischen Staatshaushalte bilde und überhaupt nur unter wohlerwogener Bedachtnahme a»f die allgemeinen politischen Verhältnisse Europa's iu größerem Maßstabe durchgeführt wcrdeu töunte. fouderu ebensosehr auch in vielen anderen, der Einschränkung bedürftigen Agenden der Staatsverwaltung. 1030 Landeshauptmann Dr. Ritter von Kaltenegger dantte dem Redner für seinen interessanten Vortrag, aus dem zugleich die äußerst schwierige Stellung und die mannigfaltigen beengenden Zwangslagen ersichtlich feien, unter denen der Reichsrath seine mühevolle Thätigkeit durchgeführt habe. Indem er der Anerkennung Ausdruck gab, daß die verfassungstreuen Abgeordneten Krams ihre Aufgabe im Reichsrathe in bester Weise erfüllt haben, stellte er den Antrag, der constitutionelle Verein als Centralorgan der verfassungstreuen Partei Krains wolle denselben seinen Dank und zugleich die Erwartung aussprechen, daß die Thätigkeit derselben auch fernerhin noch den Interessen unseres Landes erhalten bleibe. Die Versammlung erhob sich zum Zeichen ihrer Zustimmung von den Sitzen. Abgeordneter Dr. Schaff er referierte hierauf namens des Vereinsausschusses über die anläßlich der bevorstehenden Reichsrathswahlen nöthigen Wahlvorbereitungen und beantragte, daß sich der Ausschuß in gleicher Weise wie bei den vorangegangenen Wahlen unter Zu-ziehuug von Mitgliedern der Landes- und Stadtvertretung sowie anderer Parteigenossen als liberales Central-Wahlcomitc für Krain constituiere und überdies in Laibach und allen übrigen Wahlortcn des Landes eigene Filialcomitc» ins Leben rufe, deren Anfgabe es sein wird, sich mit den Wählern in direkten Contact zu setzen und im Wege einzuberufender Wahlbesprechnngen die Kandidaten festzusetzen. Die Versammlung acceptierte einstimmig diese Vorschläge, worauf der Obmann Dr. vun Schrey die Sitzung um 10 Uhr fchloß. — (Vom Schieß stände.) Beim vorgestrigen Bestjchießen der hiesigen Rohrschützengcscllschaft gingen auf der Feldscheibe die Herren I. Zenari und E. Mayer und auf der Standfcheibe die Herren I. Kurzthaler und B. Degischer als Bestgewinner hervor. — (Personal-Veränderungen im krai-nischen Lehrstande.) Die Herren Lehrer Jakob Märn, Mat. Rant und Johann Polorn wnrden auf ihren Posten definitiv erklärt. — Herr I. Cepuder, Lehrer in Haselbach, wurde, einer Mittheilung der „Laib. Schnlztg." zufolge, bis zur Neubesetzung der durch Todesfall in Erledigung gekommenen Lehrstelle zu Heiligenkreuz bei Landstraß zum substituierenden Lehrer dasellist bestimmt. — Herr I. Ramroth wurde als Aushilfslehrer in Adelsberg angestellt. — Der Lehrer in Heiligenkreuz, Herr I. Ierom, ist am 15. d. M gestorben. — (Maturitätsprüfungen.) Laut eines Erlasses des Ministers für Cultus und Unterricht an alle Landesschulbehörden hat jeder Maturitätsprüfnngs« Kandidat, welcher als öffentlicher Schüler einer Staats-Mittelschule im Genusse der halben Schulgeldbefreiung steht, auch nur die Hälfte der für öffentliche Schüler der Staats-Mittelschulen vorgeschriebenen Matnritäts-vrüfungstaxe zu entrichten. Dieser Erlaß tritt mit dem nächsten Maturitätsprüfungstcrminc in Kraft. — (Blitzschlag in einen Kirchthnrm.) Freitag um 5 Uhr nachmittags fuhr ein Blitzstrahl in den Kirchthurm der Ortschaft Draga bei Pöscndorf im Sitticher Bezirke und muß daselbst gezündet haben, ob-wol das Feuer erst acht Stunden später, um 1 Uhr nachts, sichtlich zum Ausbruche kam. Dic herrschende Windstille begünstigte die Löscharbeiten, so daß nur der obere Theil des Thurmes verbrannte und auch die Kirche nur geringe Beschädigungen erlitt. Die kleinere Thurmglocke fiel herab und zersprang. — (Gestohlene Ochsen.) Der Grnndbesitzerin Maria Pivnil in Gcreuth im Gerichtsbezirte Loitsch wurden in der Nacht vom 4. zum 5. d. M. aus unver-sperrt gewesenem Stalle ein Paar fünfjährige, großgehörnte Ochsen von aschgrauer Farbe im Werthe von 300 st. durch unbekannte Thäter gestohlen. — (Neue illustrierte Zeitung.) Die Nr.35 dieses Blattes bringt folgende Texte und Illustrationen: Gottfried Semper. — Eine Pompejanerin. Nach dem Gemälde von Robert Bompiani. — Anton Ritter v. Schmerling. Nach dem Gemälde von A. Wita. — Eine muhamedanische Familie in Serajewo. — Steierische Typen: Junge und Alte. Cretins. Nach Originalaufnahmen. — Zwei Krenzherren. Roman von Lucian Herbert. (Fortsetzung.) — Italische Burgruinen. Gedicht von Friederich Marx. — Die indischen Bajaderen. Von Emil Schlagintweit. — Der Lattemar in den südlichen Dolomiten. Von A. Kasimir. — Vom Neb-hühnlein. — Die Seele des Herrn von Dahlsen. Eine baltische Geschichte von Siegfried Kapper. (Fortsetzung) — Kleine Chronik. — Schach :c. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 26. Mai. Der Vorsitzende des Ministerrathes, Minister Stremayr, stattete einer Wählerversammlung in Leibnitz Bericht über die Reichsrathsthätigkeit ab und betunte die Nothwendigkeit der Ocm-pationspolitik und die Zweckmäßigkeit des Ausgleichs mit Ungarn. Der Bürgermeister sprach namens der Wähler die Hoffnung aus, der Minister werde auch ferner ein Mandat annehmen, das man ihm mit wahrem Vertrauen entgegenbringe. Aus Athen, 20. Mai, berichtet die „Politische Korrespondenz": Das griechische Kabinet instruierte seine Vertreter, die militärischen Grenzdispositionen nur im Sinne von getroffenen Vorsichtsmaßregeln zn interpretieren. Im Falle der Verwiitlichnng einer Gebietsabtretung müssen Defensivuorkehnmgen gegen eine eventuelle Gegenbewegmig der Albanesen getroffen werden. Die „Politische Korrespondenz" meldet aus Philip p o p e l, 26. Mai: Eine Volksversammlung accla« mierte fast einstimmig Vitalis als General der ost-runielischen Miliz, welcher die Einführung der bulgarischen Sprache als Kommandosprache verfügte. Petersburg, 20. Mai. In Kiew sind zwei Unbekannte verhaftet worden, in deren Wohnung mchrere Explosionsgeschosse, Revolver, Dolche, falsche Pässe u.s.w. vorgefunden wurden._________ Lemberg, 25. Mai. (Presse.) Namens der Redactionskommission legte Graf Albert DziedusMzki dem Central-Wahlcomitc den Entwurf eines Aufrufe an die Wählerschaft vor, welcher die SteUe eines Wahlprogramms vertreten soll. Der Entwurf erwähnt eingangs des bevorstehenden Eintritts der Ezechen in den Reichsrath und knüpft daran die Mahnung, recht viele nationale Parteimänner in den Reichsrath zn wählen, damit dieselben dort bei der Entscheidung von Vcrfassungsfragen, die hinsichtlich der Erweiterung der Autonomie der Länder und der politischen Rechte der Nationalitäten angeregt werden sollen, den Ausschlag geben können. Ferner wird die Nothwendigkeit der Solidarität nnd der Disciplin ilmerhalu der polnischen Abgeordneten betont, worauf die Wühler nach einem gegen die Nuthenen gerichteten Ausfalle zu einem einträchtigen, energischen Vorgehen bei den Wahlen, von dem die Förderung des Landeswohles abhängt, aufgefordert werden. In der Generaldebatte über diesen Entwurf beantragten Löwenstem, Dobrzansti nnd Abra-hamowicz verschiedene Ainrndements. Heute erfolgt die Abstimmung. Pest, 25. Mai. Die feierliche Enthüllung der Eötuös-Statne hat hente mtter massenhafter Theilnahme des Voltes stattgefunden. Die den Eötvös-Park nm-gebende» Gebäude waren mit Guirlanden, Teppichen nnd Fahnen geschmückt; viele andere Gebäude hatten gleichfalls Fahnen aufgehißt. Zahllose Kränze wurden auf dem Sockel der Statue niedergelegt. Acmerkenswerth sind die Kränze der Witwe nnd Kinder des Gefeierten, der beiden Hänser des Reichstages, der Hauptstadt, des Eomitats, der Akademie, der Universität und zahlreicher Vereine nnd Schulen. Aei der Feier wa^en anwesend der Minister des Aeußern, Graf Andrassy, sämmtliche ungarische Minister, die Präsidenten der beiden Häuser des Reichstages, vielc Mitglieder des Oberhauses u»d Unterhauses, die Bürgermeister der Hauptstadt n»d Vertreter der Comitate, der Akademie, der UmveMt u. s. w. Der Präsident der Akademie hielt die Fes« in welcher er der Verdienste Eötvös' als Staatsmann. Dichter und Philosoph gedachte. Am Schlüsse «um Nede gab er das Zeichen zur Enthüllung der Statiie. welche nnter Eljen-Nufen der Anwesenden vor M ging. Der Ministerialrath Szasz declamierte d,e vo> ihm verfaßte stimunmgsvolle Ode auf Eötvös. ^^ Absingnng eines Hymnus war die Feier zu ^ Graf Andraffy converfierte mit den anweseiwen ^ gliedern der Familie Eötvö'3 und ließ sich den SchM der Statue, Adolf Huszar. vorstellen, der vom^ blikmn lebhaft acclamiert wurde. Das Fest nahm em' würdigen Verlauf. ,, Berlin, 25. Mai. (Mont.-Rev.) Die alba^ fische Deputation wurde vom Fürsten Bismarck n empfangen, sondern mußte sich auf die Ueliech'!M",i eines schriftlichen Memorandums befchränken. Berlin, 25. Mai. (N. fr. Pr.) Die Tanp^ mission beschloß, das Sperrgesetz nur auf Talial u Wein zu erlassen. ' Würzburg, 25. Mai. Da3 Militärgericht"" urtheilte den Lieutenant Freih. Schenk v. Eyern 've^ 00 verschiedener Mißhandlungen von ihm untcrgeve' Soldaten zu zwei Jahren Festung und DttNI" entlassung. , .. Paris, 25. Mai. Admiral Saissct ist y^ morgens gestorben. Der „National" glaubt zu ^ ' die Zeugen Goblets und Eassagnacs 'hätten sich u"«, einstimmeud dahin ausgesprochen, daß kein Oruno z einem Dnell vorliege. Telegrafischer Wechselkurs vom 26. Mai, st^id' Papier« Ncnte 68 35. — Silber. Nrnte 70'<>0. ' ^n Ncntc 8U80. 1860er Staats.Unlehen 125 75. -Ba'U'"^l 843. — Kredit» Acticn 2l>6 75. — London 117 20. ^ A^ -—. K. t, Münz-Dulaten 5>50. — 20. Franken' ^' 9-34°/l<,. - 100-Ncichsmarl ü? 60. Änstekoulmclll Fremde. Am 26, Mai. ., «l,,,, Hotel Stadt Wie«. Nicllaß, .ftfm., Dresden. - KliM, "^ und Nuwaf, Wien, — Tchnablcgger, Direltor, T""> - r, Erlcr, Gottschce. John, Inspektor, PcrchtclSdorf. ^" >"" Aicrbraner. wraz. - Hosier, t, t. Ingenieur. <9""'U„F Hotel Elefant. Ochnablcgger, Kchwarz, Reisende: ^''« Kfm, und Weiß. Geschäftsreis., Wien. — Kristof. M"'^, Pibrovic, Kropp. — Vidini. — Peratoner, l, l. For!^" Görz. c ^ Kaiser von Oesterreich, v, Intcrbcrgcr, Nadmannst""'' Neincrt, Miihler, Vrannau. c M ^ Mohren. Lauderl. Graz. LenarscM, Arbeiter, Dob"^ Kncbl, Privatier, Dornegg. — No'nigsgarter, Reis., ^Ia»c, Tt. Egidi ob Cilli, — Gatli. hdlsm,, (iastclnuovo. ^ Obcrkrain.___________ Verstorbene. .>. Den 2»d besihcrin, U0 I., Kirchengassc Nr. 23, Altcrsschwäche^ Im Zivilspitale: , „ 7l1 3' Den 25. Mai. Maria Pctcln, Inwohnerssra", Herzfehler mtd Wassersucht. ^ a,MüN' Den 2li Mai. Anna Pance, Arbeiterin, 20I,^ Dd schwinosncht, ^ Franz Sedmal, Schuhniachergeselle. ^Hinv' Franz Nangel, Taglijhner. 33 I,, beide an der Lung"'!" ,gse, sucht, ^ Matthiins Majdie. Tasslühner. 2!)I., Lmia."'!»"" Im Militärspitale: ^.„i 6>"' In der Nacht vom 22. ans den 2!!. Mai.' I^ "«chilil>' f,or>^ Feldwebel im 17. Ins, iltcg, Peterslascrtt^,^^ !Üerniftnng, nnd winde im Oarnisonsspitale geriäMl)^^.^ Meteorologische Beobachtungen in^5!^< «- ,-Z W zz « :3 -;z 7II. Mg. ?:n^i >15.-1 3O7"schwach bc>"lillt 1^ 2«, 2 „ N. 7!l0 4!i -1-20 2 SW. schwach bcwo M 9 „ Ab. 72!) 5ll -s-1« 2 NW. schwach bcwMll ^ ^ Tagsüber trübe, nachmittags Regen. Das Tages Wärme -j- 1«8«, um 08« über dem Nonnale^^^^^^ Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Va"^^!« 35l)l^Nl)^Vl(!)^. Wien, 24. Mai. (1 Uhr.) Erschwerte Prolongation drückte anfangs die Kurse. Diese erholten sich später sehr rasch, als die Cffeltenvcrsorgung beendigt wa^^ «elb War« Papierrente........6820 6830 Silberrente........6980 70 — Guldrente.........8040 8050 Lost, 1854........117 - 11750 » I860........124 50 125 . I860 (zu 100 fi.) . . . 129 - 129 50 » 1864........16i>._ 161 50 Ung. Prämien-Nnl.....105 25 105 50 Kredit.L..........171 50 172 — Rudolfs««.........16 59 i7_. Prämienanl. der Stadt Wien 115 75 116 VonaU'Regulieruugs-Lole . . 109 -- 10950 Domänen«Pfandbriefe . . . 14325 143 75 iüesterr. Schahscheinc 1881 rüä» zahlbar.....- - ... - 101 — 101 .'.0 Oesterr. Schatzscheine 1832 ruck- zahlbar.........1W 50 100 80 Ungarische Goldrente .... 94 60 94 70 Ungarische Eisenbahn-Anleihe . 11175 112-Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Cunmlativstücke......"1— IN 50 Ungarische Schaßanw. vom I. 1lj74..........119^>> 11950 Anlehcn dcr Stadtgemeinbe Wien in «. V. ..... 99 50 99 75 Veld Ware OrundentlaftullssVbligatisuen. Vöhmen.........102— 103 — Nicderösterreich......104 75. 10525 Galizlen.........90— 9050 Siebenbürgen.......8150 8l 75 Temeser Vanat......82 25 82 75 Ungarn..........85 25 85 75 Actieu vou Vanlen. Geld lvare Anglo-üsterr. Nanl..... 12280 123 ^ Kreditanstalt ....... 266 25 266 50 Depositenbank....... 175 177 - Kreditanstalt, nngar..... 253 25325 Ocstcrrcichisch - ungarische Banl 836 - 8- Oestcrr. Nordwcslbahn . . . 135 50 136 — Rudolfs.Vahn....... 134 25 134 75 Staatsbahn........ 272 50 273 Sttdbahn......... 90 50 91 Theisz.Bahn........ 20450 20'' - l.Ingar,«galiz. Verbindungsbahn - 108 Ungarische Nordostbahn . . 128 50 129 Wiener Tramway'lYesellschast 190 — 191— Pfandbriefe. Mg.öst.Vodenlreditanst.(i.Gb.) 115- 115 50 « „ ^ si.A.^V.) 100 25 100 75 Oesterrcichisch. ungarische Vanl 10l 1» W1 30 Ung. Äodcnlrcdit.Insl. (V.«V.) W 50 98 75 Prlsrltato Dbltaatlouen Elisabeth.V. 1. Em.....95 70 9b' ^ 5°/,...... Devlse«. ...p Auf deutsche Plätze.....' 7,^ ll^ >. London, furze Sicht ... - ^«.^, l <^ Londo». lange T'ch« - - - ^^55 ^" Paris.........' Geldsorten. ilia" Dulaten .... 5 fl. 53 tr. 5 l gg . Napolconsd'or . 9 « ^/, ^ Deutsche Reichs- 5? -^ - Noten - - ^' " " " ,<)0 ^ Sitbcrgnlden . . 100 ^ — ^ ' s' at'"""'' Wrainische Grnndcntlastungs'iDbllg ' "Oeld 91 50. Ware ^ ^' ,,. b>« «achtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrentc 68 25 bis 63 40. Silbcrrentc 70 l0 bis 70 20. Goldrente 80 60 bis 80 70, Kredit 266 40 bis 266 «0. Ang 122 25. London 117 30 bis 117 55. Napoleons 9-35'/, bis 9 36. Silber 100-— bis 100-. ^