Deutsche Macht Mtftt H*m twuitM ra> (mta| »>11« n» t»M ftt «Xl Bit S» stell»», w', «*»« »tuUi« f. -M, e.crt»l|!S»rt, ft. IJ», ?«fbjäVri« » f. fc— um e^tnfratn, rirtldlHr% | »A NO^ri« |L l* a««»Wna f. I.Ä Bit Rimn 1 ft. »ich M Iftcra ©ir»rrio[a»gt« ntflrerArat** »«»«!». Ii«arttt< nc^atn 3»frtim (11t icfcr fllat! «le Mtutra»« B«l ■(lllMlI ll M 3» ut btllltH •*- ■•»cclUn **b »>mt»t»r°!t-« Ha»,t»l«, IM. eplt4e»»*r» M IMsctni« I«,Iich. «tt bet »,»«. ,»d JWnl««e, »°» 11—1» lt»! »«- int kdtl — R«Iom«ftenni — Wamikrl»»« «?d?» »>chl ,»l«<5«ese-dtl. — »»»«pm« Z»kn»»»„, »ich» »erUa»»»««». Nr. Z. Cilli, Donnerstag dc» lk. Jänucr I8S0. XV. Jahrgang. giffi, 15. Aänner. „Die Geistlichkeit der Stadt Cilli" zieht mit einer geharnischten (Erklärung gegen unsern, dem verstorbenen Abt Wretschko gewidmeten Nachruf zu Felde. Da? ist eigentlich gar nicht so auffallend, denn wir leben mit den slavisch-nationalen Klerikern bekanntlich aus etwa« gespanntem Fuße, und die Herren lassen sich nicht den geringfügigsten Anlaß entgehen, den Kampfes-mutlj, der_ sie — als Priester de» Friedens — beseelt, öffentlich an den Tag zu legen. Merk-würdi« ist an der Sache vor Allem der Umstand, daß ..die Geistlichkeit der Stadt Cilli" für ihr Anliegen gerade ein Organ benützt, welches sich durch seine gi »strotzende Gehässigkeit gegen die deutsche «ladt Cilli hervorihut und in der maß-losen Beschimpfung unserer Deutschen seine eigentliche Aufgabe zu erblicken scheint. Es wollte durch diese Wahl offenbar dargethan werden, welch süße Eintracht zwischen der Geistlichkeit und der Bewohnerschaft besteht, eS wollte gezeigt «erden, welch vornehmer Takt die Herren aus-eichnet. die »nS an Friedfertigkeit und Ver» ähnlich.ei» als Leitsterne voranleuchten sollten. „Die Geistlichkeit der Stadt Cilli- stellt in Abrede, daß der sterbende Abt mehreren Berufs-genossen, welche iein Lager umstanden, die Worie zugerufen: „Warum habt Ihr mich so sehr gemartert!" Der arme Abt kann nicht mebr sprechen, und eS ist unter solchen Um-ständen ein unendlich billiges Vergnügen, die Mittheilung eines öffentlichen Organs lügenzn-strafen. Die Herren werden eS unS und den Bewohnern von Cilli aber hoffentlich nicht ver-wehren, die Glaubwürdigkeit unseres GewährS- Z>er Iraum d,s Sterbenden' Bon Äatl Luboiv. Novemberaberid. — Im Zimmer ist eS dunkel geworden. Der jnnge Mann, welcher ganz regungslos seit Stunden auf einem Stuhl am Vene gesessen, erhebt sich leise, zündet die Ampel an und nimmt seinen Platz wieder ein. Er bettachtet prüfend da» bleiche Antlitz des schlafen» den Kranken, über welches der matte Schein der Ampel fällt, rückt behutsam den Bettschirm vor und stütz, den Kops in die Hände. Todten-stille im Gemache. Mitternacht ist gekommen, der Kranke schläft noch immer. Der junge Arzt wirft wieder einen Blick auf ihn und saßt nach den. Pulse. Der Schlaf ist ruhig, lange hebt und senkt sich die Brust des Alten. Sein Wächter schüttelt die Medicinflnsche am Tische — der Kranke muß bald erwachen. Wie oft noch wird ihm ei« Erwachen beschieden sein?--- • • . • ..Rudolf!" ruft eine weiche Stimme leise. „Hast Du gut geschlafen. Onkel? Nimm die Medicin.* „Meinetwegen. Sie wird mir nichts mehr schaden." Der Alte lächelte, er scheint heiter ge-stimmt zu sein. .Ich hoffe, sie wird Dir helfen." „Wozu noch lügen? Ein Augur macht dem Anderen nicht» weiß — wir sind beide Aerzte. Du denkst so gut wie ich, daß . . . nun zwei Tage glaube ich doch noch . . . was meinst Du?" manne« auch jetzt noch als außer Frage stehend zu erachten, und dasjenige für wahr zu halten, dem eine unleugbare Wahrscheinlichkeit inne-wohnt. Im Uebrigen möchten wir die Herren aus jene Stelle unseres Nachrufes aufmerksam machen, welche dem von ihnen beanständeten Satze fast unmittelbar folgt und welche lautet: „Ja. gemartert wurde der verstorbene Abt, und das Dasein, da« am letzten Samstag seinen Ab« schluß gefunden, eS war ein Martyrer-Dasein." Auf Grund unsere» Preßgesetzes ließe sich viel-leicht auch Da» „berichtigen", zumal ja der Mund deS Abte» für immer geschlossen ist: freilich käme eS dann darauf an, ob eine solche Berichtigung auch nur bei einem kleinen Theile unsere» Leserkreise» den geringsten Glauben fände. „Die Geistlichkeit der Stadt Cilli" bezeich-net unsern Nachruf al» .'jegliche Pietät beseite setzend und al» von Haß und Verdrehung strotzend." Nun, an Pietät haben wir es dem verstorbenen Abt gegenüber niemals fehlen lassen, weder bei feinen Lebzeiten, noch nach seinem Tode, und wenn die Geistlichkeit heute gegen uns den Vorwurf erhebt, daß es u n s an Pietät mangelt, so unterdrücken wir nur mit Mühe die Worte, die sich in die Feder drängen und die diesen Voraiurf auf diejenigen zurückschleudern würden, welche ihn so leichtfertig ausgesprochen. Was sich seit zehn Iahren im Kreise der Geist-lichkeit der Stadt Cilli zugetragen, ist zu sehr bekannt, al» daß wir es nöthig hätten, darauf zurückzukommen, um den Beweis zu erbringen, wie sehr man dem nunmehr verstorbenen Prie-stergreis gegenüber nicht bloß auf Pietät, fon-dern überhaupt auf jede Rücksicht verzichtet hat. „Du regst Dich auf, Onkel. Sprich nicht so viel —" mahnt bittend Rudolf. Gleich da-rauf ist er emsig mit den Arzneien beschäftigt und kehrt dem Kranken den Rücken zu. Der Onkel könnte die hervorbrechenden Thränen be-merken. „ES strengt mich nicht an, das Sprechen." meinte der Alte lächelnd. „Mein Kopf ist klar, ich werde mit vollem Bewußtsein Verscheiden." „Rede nicht davon t" „Warum nicht ? Warum soll ein Sterbender nicht vom Sterben reden? Ein vernünftiger Mensch stirbt ruhig." „Jeder Mensch hängt am Leben." „Anch ich klammer« mich an'» Dasein, ge-wiß ! Glaubst Du, ich scheide gern von hinnen? Glaubst Du, mir bringt nicht davor, in'» Nicht» zurückzusinken?" Die Worte de» Kranken klingen hastig, fast heftig. Er streck», wie Hilfe flehend, die Hände au», der Neffe ergreift sie und drückt sie in die Kissen zurück — zu sprechen vermag er nicht. „Laß mich!" ruft der Alte. »Ich will mich aussprechen. Nur da» kann mir das Herz erleichtern." »Ich bitte Dich, Onkel, sei ruhig," preßte der junge Arzt hervor. „Ruhe — Ruhe!" lacht der Kranke bitter, — „im Grabe ist Ruh'! Aber hier oben gibt'S für mich nicht Ruhe, — nicht einmal im Schlaf«. Ich hatte soeben einen langen Traum ... ich träumte vom Ende der Dinge." „Deine Gedanken sind zu viel beschäftigt — Du fieberst." Es ist auch ziemlich allgemein bekannt, daß ein hochstehender Gesinnungsgenosse der Cillier Geist-lichkeit in seiner Rücksichtslosigkeit gegen den Abt Wretschko so weit gimg, Briefe und Telegramme, die der letztere von seinem Sterbelager au» schrieb, einfach nicht zu erwidern, also nicht einmal die Regeln der allergewöhnlichsten Lebens-art walten zu lassen. Was aber die Worte „Haß" und „Verdrehung" anbelangt, so ist in dieser Beziehung von gewisser Seite so viel ge-leistet worden, daß man uns, die wir über allerlei Vorgänge sehr genau unterrichtet sind, wohl nicht herausfordern sollte. Wir erinnern für heute nur daran, welcher Haß von einigen Leuten am letzten Geburtstage des Landesherrn an den Tag gelegt, und wie sehr in der nach-folgenden Polemik die Wahrheit verdreht und entstellt wurde. E» ist wohl unnöthig, daraus näher einzugehen. „Die Geistlichkeit der Stadt Cilli" thäte unseres ErachtenS gut daran, wenn sie ihren KampfeSmuth einigermaßen zügeln und sich vor Augen halten würde, daß die Bewohner unserer Stadt Deutsche sind, gegen welche immerhin andere Töne angeschlagen werden müssen, als etwa gegenüber den Insassen irgend eine» weit-entlegenen slavischen Gebirgsdorfes, und daß sie im Interesse der katholische» Kirche emsig dar-auf bedacht sein sollte, zwischen deu Pfarrkin-dern und der Geistlichkeit freundliche Wechsel-beziehungen herzustellen, statt da» Bürgerthum durch Benützung feindlicher Blätter immer wieder vom Neuen zu verletzen. „Kann ich die Gedanken bannen? Sie kommen ungebeten. Laß sie in meinem Kopse austoben! Aber ich muß reden, sie sprengen mir sonst da» Gehirn. Setz' Dich nieder. Ich habe mit Dir zu sprechen. Ich muß vor Dir die Summe meine» Leben» ziehen, muß Dir meinen Traum erzählen." Der junge Arzt setzt sich an, Bette nieder. „Wenn e» Dich beruhigen kann, so sprich — aber langsam und leise. Hast Du mir etwa» aufzutragen? Willst Du über Deine Schriften reden ?" Der Alte erhebt sich, von dem Neffen unter-stützt, der ihm die Kissen zurech« le^t, und fchüt-telt mit dem Kopfe. „Wirst keine schriften von mir finden, mein Junge — ich hinterlasse nich», was der Rede wert ist, von meiner Hand. Ich habe e» anderen überlassen, fortzuschreiten aus der Bahn der Wissenschaft, ich — ich habe nur ge-nossen. Ich war ein Epikuräer des Wissens. Der Menschheit Glück sst das Streben — ich hatte nur das eine Streben: daS geistige Besitz-thum der Menschen, soweit eS ein Einzelner kann, zu erwerben. Ich habe darum, wie Du weißt, auch nie ein Amt bekleidet; die Freuden des Lebens blieben mir fremd, ich habe keine blühenden Kinder um mich spielen sehen, kein herzige» Weib an meine Brust gedrückt. Da» Leben war mir ei» ewigeS Lerne». Nie habe ich dies bereut — heut reut es mich zum ersten Male. Wa» nützt mir nun all' daS Erworbene? Wem kann ich e» vererben? Wa» ist das Re-sultat meines Leben» ? Pah! — heute bin ich noch der sehr gelehrte Mann, dessen Geist so» 2 Wundfchau. sD ie vollständig haltlosen Et-rüchte über die beabsichtigte Ab-dankungunsereSKaiserSj iveiden vom „Pester Llvyd" aus gewisse russisWe Kreise zurückgeführt, welche den Glauben verbreiten möchten, Oesterreich beabsichtige in seiner auswärtigen Politik eine Schwenkung. „EgyeterkS" weiß zu melden, man sei in Wien eben daran, die Thron-folge-Angelegenheit zu ordnen, und die An-Wesenheit de» ungarischen Justizministers in der Reichshauptstadt hänge damit zusammen. sD r. Adolf F i s ch h o?,] der bekannte Versöhnungsschwärmer, veröffentlichte unlängst in einem Wiener Blatte einen Artikel über die AuSgleichSconsereuz. in welchem er bk verschiedenen deutsch-tschechischen Streitfragen von seinem Standpunkte der Erörtennig unterzog, von einem Standpunkte, der wohl einer idealen Auffassung, aber nicht den praktischen Verhältnissen ent-spricht. Dr. Fischhof gibt sich hinsichtlich der AuSgleichverhandlungen guten Hoffnungen hin, indem er am Schluss« sagt: »Viel des Er» muthigenden und zur Hoffnung Berechtigenden liegt in der Thatsache, daß die Leiter beider Parteien, den vieljährigen Groll zurückdrängend, eine Action beginnen, deren Erfolg nicht nur der Monarchie, sondern auch für daS gesammte Abendland, für die ganze germanische, romanische, west- und südslavische Welt heilbringend wäre; denn wie einst gegen die moslemuische, bildet jetzt gegen die moSkowitische Gewaltherrschaft und Barbarei Oesterreich den Schutz des Abend-lande» und dessen Cultur." — lind dasiir will der gute Dr. Fischhof die Tschechen und vielleicht auch die „Slovenen" gewinnen? Wie sie ihu auslachen mögen! (Eine deutsch-clericale Stimme über den tschechischen C l e r u «.] Das Zallinger'sche „Tiroler Volksblatt" veröffentlicht in seiner letzten Nummer einen Bericht über die Verhältnisse in Böhmen, der deshalb Beachtung verdient, weil er alle gegen den tschechischen Cleru» von deutscher Seite erhobenen Vorwürfe bestätigt. Da» Blatt beklagt sich darüber, daß die tschechisch« Geistlichkeit stets an der Spitze der nationalen Bewegung marschierte, daß aus ihren Reihen die eifrigsten Förderer der tschechisch-nationalen Bestrebungen hervorgiengen, daß tschechische Geistliche sich ledhaft an der Arbeit des tschechischen Schulvereines und des nord» böhmischen TschechisierungSvereine» betheiligten, die tschechischen Besedas in deutschen Städten begründeten, u. s. w. Langsam dämmert den alpenländischen Clericalen doch die Erkenntnis viel gerühmt worden ist, und morgen vielleicht schon .... waS wird morgen von all' diesem Geiste, all' diesem Wissen, das ich wie ein Geiz-hals »nsammengescharrt habe, noch übrig sein Erschöpft hält der Sprechende inne und blickt in'» Leere. Der junge Arzt bleibt stumm, er hofft, der Schlaf werd« den Alten wieder übermannen. Aber der Kranke bleib» aufge-richtet im Bett, und heftig ruft er plötzlich in'» Zimmer hinein: „Ich kann eS nicht verstehen, ich vermag mir keine Vorstellung davon zu machen! Ich denke noch, ich athme, ich exi-stiere! Ich bin ich, ein Wesen» »in Leben, ich sehe die Welt, ich erkenne sie. Und das soll morgen nicht mehr sein? Die Welt soll auf-hören zu sein? Die Vernunft vermag da» wohl zu begreifen, aber da» Herz nicht zu fassen. Wie sagte dwfj die Stimme im Traum? Der Mensch ist ewig wie da» Weltengebäude. Der Mensch kann nicht sterben! Ah — richtig, ich wollte Dir ja meinen Traum erzählen.- „Ein langer, langer Traum." begann der Alte. „Mein Leben Hunderte Male gelebt, wäre nicht groß genug, um die Zeitspanne auszu-füllen, die ich durchträumte. Geschlechter kamen und giengen, ganze Völker starten aus und machten anderen Platz, der Erdball bevölkerte sich bis in die entlegensten Theile, neue Erfin-düngen tauchten auf, da» Wissen der Mensch-heit wuchs zur Riesenhöhe — und alle» die» durchlebte ich im Traume. Immer vorwärts, vorwärts, vorwärts drang der Geist de» Men-schengeschlechte». kühner, je schwieriger der Kampf „Bei»*'!*,* auf, daß sie in ihrem Wahne, für die katholische Sache zu wirken, lediglich die slavische Bewegung förderten. Die Hoffnung allerdings, daß die» anders werden könne, haben wir nicht, denn die große Masse der Clericalen zieht nach wie vor fest mit am slavischen Strange, und wenn auch dem Herrn v. Zallinger vor den Tschechen etwa» bange wird, so steht er den nationalen Bestrebungen der Deutschen nach wie vor gänzlich verständnislos gegenüber. * * 4 (Die neuerliche Aechtung der „Kreuzzeitung" durch Kaiser W i l-Helm,] die noch weil demüthigender war. als die vorher erfolgte Zurückweisung ihrer Politik durch den „Reichsanzeiger", machte gewaltiges Aufsehen uud schlug wie eine Granate in die Reihen der Anhänger dieses Blattes ein, die zunächst im Wahlkreise Bielefeld Ausstellung ge-»online» hatten, um dort die Wahl de» leitenden Redacteurs der ..Kreuzzeitung". Herrn».Hammer« stein, zu betreiben. Der Kaiser, dessen Ansehen man in jenem Wahlkreise zugunsten der ge-dachten Candidatur auszunutzen beabsichtigte, hat.dieses Verfahren schlankweg als eine „Infamie" gekennzeichnet. sDie An beraumung derWahlen fü r den deutschen Reichstag auf den 20. Februar( hat infoferne überrascht, al» eS bisher noch nicht vorgekommen ist, daß ein neuer Reichstag gewählt wurde, während der alte noch in Thätigkeit war. Da man nämlich die Mandatsdauer von dem Wahlter-mine an rechnet, so würde, genau genommen. daS Deutsche Reich diesmal zwei Reichstage haben, denn der alte endet erst am 21. Februar. Diese Absonderlichkeit ist jedoch lediglich auf dem Papier vorhanden, da der neugewählte Reichs-tag nicht sofort in Thätigkeit treten kann. Dauert eS doch in der Regel mehrere Tage, bis die Wahlergebnisse festgestellt werden können, die nach den gesetzlichen Bestimmungen erst am vier-ten Tage ermittelt sein müssen. Bis zur Er-ledigung der Stich- und Nachwahlen vergehen im günstigsten Falle auch noch mehrere Wochen, so daß der Reichstag in Wirklichkeit frühestens Mitte März wird zusammentreten können. sDie friedfertig« Stimmung unter den Franzosen) ist jetzt eiue so allgemeine, daß man in Frankreich sogar den Gedanken einer allgemeinen Abrüstung erörtern kann. Die Anregung dazu hat der frühere Minister. Senator Jule» Simon, gegeben. Unter Abrüstung hat man, wie Simon ausdrücklich betonte, nicht die Aufhebung des kriegerischen Rüstzeuges zu verstehen, sondern nur eine Ein- um das Dasein sich gestaltete. Schon war jede Schalle der Erde besetzt, sie vermochte nicht mehr die gewaltig angewachsene Zahl ihrer Be-wohner zu ernähren. Die Kraft der Sonne er-lahmte langsam aber stetig, wie ein rothglühen-der Ball erschien sie am Himmel, Licht und Wärme von Jahrhundert zu Jahrhundert in geringerem Maße spendend. Die irdische Vegetation wurde spär-licher, harter Winter herrschte den größten Theil de» Jahre» hindurch, schreckliche Epidemien decimierten die Menschheit, die Menschheit, die sich immer mehr und mehr in der Nähe des Erdgürtels zusammendrängte und in der Ent-fernung desselben allmählich anSstarb. Da» Menschengeschlecht verblutete langsam, doch ein jüngster Tag erschien nicht. Ich blieb al» der Letzte übrig. Aus schneeigem Gipfel des erstarrten Erdballes saß ich schweigend und trauernd uud la» und la» in dem großen Buche, welches vor mir lag. Es war da» gewaltige Buch vom Leben de» Menschen; es stände» darin aufgezeichnet alle Thaten de» Menschen aus allen Gebieten, seine Kämpfe, Leiden und Eroberungen, seine Erfindungen und Unternehmnngen, seine Forsch» ungen und Errungenschaften im Reiche de» Wissen». Die Menschheit hatt« ihre Culturmiffion erfüllt — ich war ihr Erbe und jenes Buch ihr Testament. Ich hatte e» ausgelesen bis an die letzte Seite. Ich wendete auch dieses Blatt um — e» war unbeschrieben und nur ein große» Fragezeichen starrte meinem entsetzten Blick« ent-gegen. Da erhob ich in wildem Flehe« meine Hände zum Himmel und rief: Was streben wir. 1890 schränkung dtsselben auf Grundlagen, die auf einem Congresse vereinbart würden. Wenn z. alle europäischen Nationen sich dazu verständen, ihr Kriegsbudget uui 50 v. H. herabzusetzen, so bliebe ihre gegenseitig« Stellung noch immer die-selbe. Alle» käme eben darauf an. die Ein-willigling 'und die gewissenhafte Pflichterfüllung jede» Einzelnen zu erlangen. Nichts wäre leichter, als eine Control« über di« Ausführung der Bedingungen zu üben, wenigstens u» den Staaten, wo der Parlamentarismus herrscht, und die Einwände, welche hinsichtlich einer bös-willigen Umgehung der übernommenen Pflichten gemacht werden, seien einfach kindisch. Der einzige Staat, wo die Controlle fast trnnu-it'fchr* bar wäre, fei Rußland mit seiner autokralkschen Staatssorm. Aber erstlich sei kein Grund vor-Handen, an dem redlichen Willen de» Czaren zu zweifeln, und serner ließe sich nicht absehen, warum Rußlaud. welches einem Ueberernkom-men aus freien Stücken beiträte, nicht auch ein Controllmittel böte, u. s. w. Da» ist alles recht hübsch gesagt, aber e» dürste noch viel Wasser die Seine hinabfließen, «he der Gedanke Simon'» verwirklicht werden wird. lDie englisch« Regierung) be-reitet für die nächste Tagung de» Parlameute» ein Gesetz vor, mit welchem in England und in Wales der freie Volksunterricht eingeführt wer-den soll. Die Kosten der Neuerung {dürften zwei Millionen Pfund Sterling betragen; allein der große Ueberschuß, über den der Schatz-kanzler am Schlüsse des laufenden Finanz« jähre» verfügen wird, und der aus viereinhalb Millionen Pfund Sterling veranschlagt wird, dürfte die erforderlichen Mittel für die Abschaf« fung des Schulgelde» leicht gewähren. (Der Conflict zwischen Eng» land undPortugals scheint endlich seiner Beilegung entgegenzugehen. Die Antwon der portugiesischen Regierung auf die zweite Note Salisbury'S soll in London al» Grundlage für directe Verhandlungen acceptin worden sein. Locates und Arovinciates. Cilli, Ii>. Jänner. Killier Hemeinderath. In der heutigen außerordentlichen Sitzung widmete der Herr Bürgernleister Dr. Neckermaun dem verstorbenen Amtsvorstande Huth, dessen Treue, Fleiß, Gewissenhafiigkeit, Unparteil chkeit, Aufrichtigkeit und immerwährende Sorge um die Amlsgeschäfte hervorhebend, einen sehr warmen Nachruf. Die versammelte» Mitglieder de» wenn wir nicht ewig sind? Wohin streben wir. wenn unS der Tod al» einzige» Ziel beichieden? Wa» nützt der Menschheit Erbe ohne Erben? In rasender Wuth ergriff ich das Buch des Leben» der ganzen Menfcheit. sprang empor zur höchsten Spitzen des Gipfel» und eS her» unterschlendcrud stürzte ich mich selbst ihm nach in de« Abgrund hinab. Aber ich zerschellte nicht. Sanft ruhte ich in den Lüften, ein körperliches, vom Banne der Schwere befreites Wesen. Und eine Stimme hörte ich laut au» den Höhen erschallen: Der Mensch ist ewig. ewig, wie daS Weltgebaude. Der Mensch kaun nicht sterben!" „Der Mensch kann nicht sterben." murmelt der Kranke wiederholend und hält dann erschöpft inne. Er blickt wieder in'» Leere hinein, fein Auge ist ganzloS, halb gebrochen. „Siehst Du." beginnt der Alte wieder, .ich kann nicht sterben. ... ich ... ich habe es Dir ja gesagt . . . ich wurde nicht untergehen. Hörst Du . . . Hörst Du die Stimme. . . da ... da rüst sie wieder ... der Mensch ist ewig . . . ewig!" Er ist in die Kissen zurückgesunken — der Arzt horcht mit vorgebeugtem Ohre auf die röchelnden Athemzüge. Einig« Minuten noch, dann ist'» vorbei. Der junge Mann sinkt am Bettrande aus die Knie nieder, begräbt schmerz-erschüttert sein Haupt in den Händen und weint heiße Thränen. isyo Ausschusse« erhob«» sich zum Zeichen der Zu-snmmiing von den Sitzen, und brachten der Witwe des Verstorbenen in gleicher Weise daS Beileid der Gemeindevertretung zum Ausdrucke. Ueber Antrag des .Herrn G.-R. Fersen wurde der Witwe eine das Normale der Witwenpension übersteigende Jadrespension bewilligt. An der vorangegangenen Debatte hatten sich die Herren «S.-R. Fritz Mache», Directvr Bobifut und Rakufch in dem angenommenen Antrage zustimmender Weise betheiligt. ^ ^ . Herr Bürgermeister kaiserl. Rath Dr. Necker-mann stellte den Antrag aus sofortige Ausschrei-bung der Stelle deS AmtSvorstandks mit den Bezügen der Beamten der VIII. Diätenclasse, — >100 fl. Gehalt, 200 fl. ActivitätSzulage uud zwei Ouinquennalzulage» » 200 fl. —, welcher Antrag angenommen wurde. Ein weiterer Antrag des letzteren Antragstellers, au Seine Ercellenz den Herr» Statthalter das Ansuchen zu stellen, der Stadtge»«einde für die Zeit bis zur Anstellung deS neuen AmiSvorstandeS gegen Vergütung gehöriger Diäten eine» politische» Beamten zur Führung der Amtsgeschäfte zu über, lassen, wurde ebenfalls einstimmig ongenommeu. Der Gemeinderath hat schließlich der Verfügung deS Herrn Bürgermeisters wegen Beistellung des Leichenwagens erster Classe zum Begräbnisse fces Herrn Amtsvorstandes Huth auf Gemeinde» tosten, sowie der Kranzspende sür den Verstorbenen einstimmig und mit Beifall zugestimmt. Schluß der Sitzung 12 Uhr Mittags. [Z o d e i f ä 11«.] Zwei sehr geschätzte Mit-bürgn sind uns in den letzte» Tagen durch den Tod entrissen worden: der Vorstand des Stadt-amteS Jgnaz Huth und der Fleischer und HauS-besitze? Äloi« Klabutschar. Die beiden Todesfälle haben auf die Bevölkerung unserer Stadt den schmerzlichsten Eindruck gemacht, sie haben er-schreckt und Bestürzung hervorgerufen. Herr Huth stand am Ende seiner Dienstlanfbahn, und nur eine kurze Spanne Zeit trennte ihn noch von dem ersehnten Tage, der ihm nach langer, mühevoller Arbeit die Früchte derselben, die wohlverdienteRast, bringensollte. HerrKlabntschar dagegen war noch kaum auf der Höhe des ManneSalters angelangt, uud eine durch Wohl habenheit und Familienglück verschönte Zukunft stand ihm in sicherer Aussicht. Sie beide habe» es nicht erreicht, was ihnen wie ein Traumbild vorgeschwebt, sie beide sind uner>vartet aus dem Leben abberufen worden. An Herrn Huth, der das 64. Lebensjahr erreicht hat, verliert unsere Stadtgemeinde einen kenntnisreichen Die»er von unverwüstlichem Diensteifer, einen einsichtsvollen und gütigen Beamten, welchem nicht? schwerer siel, als in Ausübung seiner Pflicht Jemandem webe thun zu müssen, einen Bürger, der durch tadellose Führung sowohl seines öffentlichen als seines privaten LebenS ausgezeichnet war: die Ehre, die ihm dadurch zutheil wurde, daß man nach seinem Hinscheiden vom Stadtamtsgebäude eine schwarze Fahne wehen Neb. sie hat ihm voll gebührt. Herr Huth kam schon als junger Mann »ach Cilli, denn schon im Jahre 1852 gehörte er al? AuScultant dein hiesigen Kreis-gerichte an. Er kehrte im Jahre 1358 als Adjunct wieder, wirkte als solcher bei dem stadt. delegierten Bezirksgerichte und trat im Jahre 1868 als Amtsvorstand in den Dienst der Stadtgemeinde, dem er durch mehr als zweiundzwanzig Jahre mi! gewissen-hafter Treue oblag. Er sollte demnächst in den Ruhestand treten und sich ia der Landeshaupt-stadt niederlassen, wohin eS ihn und seine An-gehörigen unwiderstehlich Hog. Der neidische Sensenmann hat eS dazu mcht kommen lassen: eine infolge aoii Influenza aufgetretene Lungen -eutzündung raffte ihn am Montag um Uhr nachmittag», dahin. — An Herrn Klabutschar — der von Kraft und Gesundheit strotzende, erst vierzigjährige Mann fiel derselben Krankheit zum Opfer wie Herr Huth — verlieren wir einen beliebten, anspruchslosen Parteigenosse», der durch Gemeinsinn hervorragte und der keine Mühe scheute, wen» es die Allgemeinheit galt. Er war gesellig, heiter und lebenslustig — un-vergessen bleibt da« Interesse da» er um die Steirerabende entwickelte — er war arbeitsam ..D-«Nch- Wachi" uud rührig, und der Lohn war seiner Arbeit nicht versagt. Gestern trug man ihn hinaus nach dem UmgebungS.Friedhofe, wie man heute Herrn Huth hinausträgt, der auf dem städtischen Friedhose seiue Grabstätte findet. Die Bewohner» schaft von Cilli ist. wie gesagt, durch die beiden Todesfälle auf das Tiefste erschüttert worden, und die allgemeine uud innige Antheilnahme mag den Hinterbliebenen der Verstorbenen wenig-stenS einigermaßen aum Troste gereichen. Wir Alle bewahre» den Dahingeschiedenen ein pietätvolles Andenken. — Heule morgens starb, wie wir kurz vor Schluß des Blattes erfahren, Herr Karl Eulenstein i» feinem 88. Lebensjahre. [Personal» Rachrichten. ] Der Polizei - Concipist Arthur MeU wurde zum Polizei-Commissär bei der Polizei* Direktion in Graz ernannt. Der Statthalterei-Concipist Adolf Müller wurde vo» der Statthaltern zur Bezirkshauptmannschast Feldbach, und die Statt-Halterei-Concepts-Praktikanten Cornel Element und Hermann Ritter von Rainer wurden von der Statthalter« zu den Bezirkshaupt» Mannschaften Brück a. d. M., beziehungsweise Pcttau übersetzt. Die Statthalterei - Concept« -Praktikanten Heinrich Freiherr ». Spiegel-selb und Leo Freiherr v. L a z a r i n i wurden von der Bezirkshauptmannschaft Brück, Und Eugen Ritter von der S u n e g g wurde von der Bezirkshauptmannschaft Petta» zur Dienstleistung bei der Statthalterei einberufen. [ I nt Bruderladen-SchiedS-gericht des R ev i e r - B e r g a m t s b e -z i r k e s C i l l ij fungiren als Vorsitzender Herr Hofrath und KreisgerichtSpräfident H ein-r i ch e r, als dessen Stellvertreter Herr Land-Sgerichtsrath Balogh. al« Beisitzer die Herren Martin T e r p o t i tz. WertSdirector in Trifail, und Andreas K o l l e n z. Grubenvor-steher zu Hudajama, und als deren Stellvertre-ter die Herren Michael ® o f f i n e f, Schichten-meister zu Trifail, und Carl I e 11 e t, WerkS-director in Stor6. [Die Influenza] ist in Cilli immer noch im Zunehmen begriffen. Am Gymnasium waren vorgestern 125 Schüler abfent. weshalb diese Anstalt geschlossen wurde, um erst nächsten Montag wieder eröffnet zu werden. An derBürger-schule waren heute 41 Schüler krank gemeldet. [Der deutsche Verein in Cilli] hält am Montag den 26. d. MtS., abends 8 Uhr, im Hotel „Erzherzog Johann" seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Die TageS-ordnung ist folgende: 1. Bericht der Vereins-leitung : 2. Neuwahl des Ausschüsse« ; 3. All-fällige Anträge. Die Wichtigkeit des Deutschen Vereines für die Stadt Cilli läßt eine recht zahlreiche Betheiligung an der Versammlung erwarten. [Spende] Herr Ritter von Goßleth in Hrastnigz hat, da er «erhindert war, dem Leichen-begängnisfe de» Abtes »eijuwvhnen. dem Herrn Bürgermeister Dr. Neckermann den Betrag von 10 fl. mit dem Ersuchen übersendet, ihn einem wohlthätigen Zwecke »u,»führen. [Verunglückte Bergleute.] Man schreibt un« aus Trifail: Der Förderer Michael Dolanz gerieht am II. d. Mt«. beim Ver» satzfüllen im Theresienselde unter den Hunt und erlitt hiebei einer Bruch deS linken Unter-schenkel«. — Am 4. d. M>§. erhielt im Gaggl-ftlde der Häuer Michael Marinko durch eine» Kohlensplitter, welcher ihm während des Schremmens in'« Auge flog, eine schwere Ver» letzung, welche den Verlustlder Sehkraft nach sich ziehen dürfte. [Eine wendische Schule in deutscher Stadt.] Man schreibt un« aus Marburg: „Wenn man hört, daß der deutsche Schulverein auch ia unserer Stadt ein dank-bareS Feld seiner Thätigkeit finden könnte, so dürfte man sich darüber einigermaßen wundern. Und doch ist es so. Mitten in unserer deutschen Stadt existiert nämlich eine Schule, die sich von den gewöhnlichen wendischen Landschulen Unter-steiermark« kaum unterscheidet. E« ist die söge-nannte .wendische UmgebungSschulewelche vorwiegend von Winzerkindern und überhaupt von Kinder» auS der nördlichen Umgebung Marburgs, die aber der deutschen Sprache, wenigsten« theilweise, mächtig sind, besucht wird. Wie e? aber in Hinsicht de« deutschen Unter* richte« an dieser Schule aussieht, zeigt da« nach-folgende Beispiel: Ein Schulknade au« deutscher Familie, welcher allerding« auch die wendische Sprache versteht, wurde kürzlich krank, so daß sein Vater dem Lehrer der betreffenden Schnl-klasse hievon schriftlich die Anzeige zu erstatten hatte. Al« er die« zu thun im Begriffe war, sagte der Knabe zu seinem Vater, er möge die Anzeige ja gewiß flovenisch schreiben, da der Lehrer kein Wort deutsch könne. Schon an« diesem einen Falle ist ersichtlich, wie viel deutsche Worte über die Lippen unsere« wendischen Volks-bildners in der Schule kommen mögen. Dank seinen Verdiensten wurde der Lehrer aber kürzlich an die UebungSschule der Lehrerbildungsanstalt berufen! Wenn wir noch hinzufügen, daß die oben erwähnte Schule von dem Redakteur eine« wendischen Blattes (Popotnik) geleitet wird, so dürste die Aufmerksamkeit, die man an dieser Schule der deutschen Sprache angedeihen läßt, wohl natürlich sein. Wir möchten uns nur die Frage erlauben, wie ei» deutscher Ortsschulrath solche Verhältnisse dulden kann. Hat er denn keine Ahnung davon, wie in gegentheiligen Fällen flovenisch- OrtSfchulräthe verfahren? Oder weiß er nicht, daß die Schule im Kampfe uni unsere nationale Existenz die allerwichtrgste Rolle spielt? Gerade die erwähnte Schule hätte von r«chtswegen ganz und gar deutsch zu sein. Wie kommen auch deutsche Besitzer dazu, den Kindern ihrer Winzer wendische Schulen zu er-halten, selbst wenn sie der deutschen Sprache gar nicht mächtig wären? — Wir dächten, daß e« im vorliegenden Falle eine dankbare Ausgabe des deutschen Schulvereine« wäre, für die Kinder der Umgebung Marburg« eine deutsche 'schule zu errichten. Er würde sich damit nicht nur ein nationales Verdienst, sondern auch den wärmsten Dank der betreffenden Eltern erwerben, welche eS wünschen, daß ihre Kinder die deutsche Sprache erlernen. Wir möchten auch den Verein „Südmark" aufmerksam machen, daß die Be» siedelung unserer Gegend mit deutschen Winzern von größter Wichtigkeit ist. Wird sich der Verein der Agitation in dieser Richtung bei den deutschen Besitzern unterziehen und diese zur Aufnahme von nur deutsche» Winzern vermögen, so wird er mehr erreichen, als auf anderem Wege mit Tausenden von Gulden erreicht würde. Wir stellen uns hiebei allerding« als unerläßlich vor. daß den zuziehenden deutschen Winzern mit den Uebersiedlungskosten bcigesprungen werde. Kommt hinzu noch der gute Wille der deutschen Weingartbesitzer, so werden dann auch balv die wendischen Schulen auS unserer Gegend, aber schon gar au« der Stadt Marburg verschwunden sein." [S a n c t i 0 n i e r t] wurde der Beschluß de« steiennärkischen Landtages, betreffend die für den LandesfvndS pro 1890 erforderlichen Steuer,uschläae und selbständigen Auslagen. [Am Gedenktage der Schlacht v o n O e v e r f e e,] d. i. am 6. Februar, wer» den von einem StiftungScapitale per 1000 fl. des Invaliden Fonds des Grazer BüryercorpS die fünfprocentigcn Interessen an zwei t» jener Schlacht verwundete Invaliden vom Feldwebel abwärt« »ertheilt. Hiezu sind in erster Linie geborene Grazer, in deren Ermanglung andere Steiermärker berufen. Bewerber haben ihre un-gestempelten, gehörig belegten Gesuche bi« 25. d. Mts. beim Stadtrache Graz zu überreichen. [Hinsichtlich de« in Laibach zu errichtenden zweiten Gymnasiums] wird von dort gemeldet, daß da« Lehrpersonale vorläufig au« dem Director und fünf Professo-ren bestehen soll. Wa« die Frage der Unter-bringung der neuen Anstalt betrifft, so werden sich in dieser Beziehung keine Schwierigkeiten erzeben, da e« sich zunächst nur um die Zu-sammenstellung einer Reihe am vorhandenen Gymnasium bestehender Parallelclassen zu «wer selbständigen Anstalt handelt? e« werden daher voraussichtlich jene Räumlichkeiten, in denen die betreffende» Classen bisher im Lycealgebäude untergebracht waren, für da» neue Untergymna-sium weiter benützt werden. 4 [Wegen ju hoher Steuervor-s ch r e i b u n g.) Vor kurzem meldete das krainische Amtsblatt, daß die in Oberfchischka bei Laibach bestandene KriSper'sche Holzstiften-Fabrik eingestellt worden sei. Tag« daraus ver-Sffentlichte Herr Anton KriSper in demselben Blatte folgende Erklärung: „Unter Bezugnahme aus die in der gestrigen ..Laibacher Zeitung" gebrachte Notiz über die Einstellung meiner Holzstisten-Fabrik in Oberfchischka erkläre ich hiemit, um allen irrigen Deutungen vorzubeu-gen. daß ich mich zu dieser BetriebSeinstellung durch zu hohe Steuervorschreibung veranlaßt fand." [P i st o l e n - D u e l l.) Wie un« aus Klagenfurt gemeldet wird, fand am Sonntag im dortigen Militär-Spital zwischen dem Lieute-nant H. des Infanterie-Regimentes Gras Kheven-hüller Nr. 7 und dem stuä. weö. K. au« Graz «in Zweikampf auf Pistolen statt. Der Student wurde auf den ersten Schuß niederyestr ckt. Er ist durch die Leber geschossen und scheint rettungS-lo« verloren. Der Fall erregt umso größere« Aufsehen, al« die Duellanten Studiengenossen waren. Ueber die Ursache de« Duell« ist nichts Nähere« bekannt. [Der Stand der Influenza in K l a g e n f u r tZ ist, wie man un« von dort schreibt, eher im Zunehmen al« im Abnehmen begriffen. Neuesten« haben sich auch einige Fälle von Erkrankung an Blattern zugesellt. Theater, Kunst, Literatur. 6 o n c e r t. Das am Sonntag stattgehabte Concert des Damenchore« mochte — abgesehen von den Mit« wirkenden und von dem wohlthätige» Zwecke — schon deshalb so große Anziehungskraft aus-geübt haben, weil wir feit Langem in Cilli eine« solchen Chores entwöhnt sind. Und so kam es denn, daß der Besuch deS Concertes trotz der leidigen Gesundheitsverhältnisse ein günstiger war. Wenn man nach der plötzlichen Erkrankung de« ChormeisterS, Herrn Director« Weidt. befürchten uiußte, daß der Erfolg eine Einbuße erleiden könnte, so sah man sich hierin dadurch angenehm enttäuscht, daß sich in der Person des Herrn v. Kreutzbruck ein a»sgezeich-neter Ersatz gefunden hatte. Herr v. Kreutz« brück, welcher in liebenswürdigster Weise die Clavierbegleitung zu den Vorträgen übernahm, hat in der That um den günstigen Verlauf des Concerte« große Verdienste erworben, und der wohlthuende Einfluß, den da« elegante Spiel dieses Herrn aus die Produktionen genommen, wurde von der Zuhörerschaft mit lautem Dank und reichem Beifall anerkannt. Was das Programm anbelangt, so wäre dasselbe gewiß noch interessanter ausgefallen, wenn eigentliche Damenchöre größere Berück-sichtigung gesunden hätten. Die Chöre klangen rein und sicher, und die Vortrüge zeugten bei gewandter Ueberwindung selbst schwererer Passagen von guter Schulung uud emsigem Fleiße der Mitwirkenden. Die Soli der Fräulein Lina Wilcher, Henriette Kotz, Martha Sanderli und Melanie v. Gugenmoß ttaten bestimmt und mit seiner Nuancierung hervor. DaS Soloquartett der Fräulein Wilcher, Kotz. Zamolo und v. Gugenmoß war au« schön zusammenklingenden Stimmen gebildet, und eS fand 'außerordentlichen Beifall. Al« Glanznummer de« Abend« muß jedoch der Solovortrag de« Fräulein« Henriette Kotz bezeichnet werden. In Lachner's „Mattinata" erwies sich die junge Dame mit ihrer weichen und klangvollen Stimme als sichere und geschulte Beherrscherin selbst schwieriger Läufe, uud wir hatten, als da« Fräulein, mit brausendem Beisalle hervorgerufen, das zweite Mal geschlossen hatte, nur den einen Wunsch, diese angenehme Stimme noch de« Oefteren hören zu können. Wie wir vernehmen, hat sich das Fräulein auch um da« Zustandekommen de« Concertes überaus verdient gemacht, und es ge-bühn ihr deshalb besonderer Dank. DaS Publicum erwies sich den dargebrach-teu Genüssen gegenüber sehr erkenntlich. Fast sämmtliche Vortrage mußten wiederholt werden. Wacht" Die Clavierpiecen deS FräuleinS Lina Ferjen unterblieben wegen plötzlicher Erkrankung deS-selben, und wurden an ihrer Statt von Fräu-lein Neunteufel zwei Clavier-Vorträge in mei-fterhafter Weife zu Gehör gebrach». — Die Damen de« Chors verehrten dem abwesenden Chonneifter eine Blumen-Lyra. Den Schluß deS Abends bildete — durch die Gefälligkeit mehrerer Herren ermöglicht, die auf dem Claviere die Tanzmusik besorgten — eine äußerst animierte Tanzunterhaltung, welche die Gesellschaft in der fröhlichsten Stimmung bi« ein Uhr nach Mitternacht festhielt. — Wa« den materiellen Erfolg des Concertes anbelangt, so wird uns berichtet, daß durch denselben das diesjährige Erfordernis der Wärmstube ge-deckt ist. Alb.' ßillier Stadttheater. * Genve's „Seecadet" erschien v»r etwa zwölf Jahren aus den Brettern, und wen» diese Ope-rette heute noch gegeben wird, wenn man sie heute, dort, wo sie bisher nicht gehört wurde, wie beispielsweise in Cilli, nachholt, so ist dies schon ein Beweis für den musikalischen Gehalt deS Werk.S. Denn von einem Gehalte der Li-bretti konnte man, bevor Bauer und Wittmann Qperettentexte zu reimen begannen, ja eigentlich gar nicht sprechen. Indes auch in dieser Rich-tung bietet der „Seecadet" nicht Uninteressanie«. Abgesehen davon, daß die patriotischen Ergüsse der Portugiesen möglicherweise in einzelnen, sich mit Politik befassenden Zuhörern aus leb-haste Sympathien gestoßen sind, auf Sympathien, welche der neueste Streitfall zwischen Portugal und England hervorgerufen haben kann; abgesehen davon, daß uns Brasilien, die Heimat Don Jannariu«' und da« künftige Heim der liebens-würdigen Fanchette. durch Tom Pedro'S Schicksal in jüngster Zeit näher gerückt ist; abgesehen von alledem, erinnert es nicht an vielbesprochene Themata neuerer Zeit, wenn wir auf der Bühne bedenklich raisonnieren hören über das merk» würdig rasche Avancement verschiedener Protegu'S, oder wenn wir hören, daß die Seecadeten eine neue Uniform bekommen sollen? Doch wir wollen ja von dem musikalischen Theil der Operette sprechen. Die Musik deS „Seecadet" hat keinen ausgeprägten Charakter; ja noch mehr, es fehlt ihr ein einigendes, binden-deS Moment, oder, richtiger gesagt, Motiv. Wenn der Chor, mit welchen: Lambert, nnd seine Officiere Arm, Blut und Leben der Königin von Portugal weihen, am Schluß des ersten Actes unter Mitwirkung der Seecadeten wieder-holt wird, wenn dann im Orchester — da. wo Lambert bei der Fahnenweihe einen Nagel zur Ehre von Portugals Königin in die Fahnenstange schlägt, — eine schüchtern« Reminiscenz an jenen Weihechor auftaucht, so ist damit so ziemlich alle« erschöpft, was der „Seecadet" an Ber-wertung eine« und desselben Motive« enthält; und diese« Motiv wirkt nicht al« einigende Kraft, weil eS eben jedesmal nur al« simple Wiederholung erscheint, ohne andere Melodien der Operette zu durchziehen, ja ohne sich in eine einigende Berührung mit anderen Melodien einzulassen. Darum hört sich die Operette an wie ein Potpourri von lieblichen, heiteren nnd pikanten Melodien, die an unserem Ohre vor-überrauschen und singen, wie die Wellen eine« munteren Bächlein« an unserem Auge vorüber-tänzeln: schön eine hinter der andern. Wollen wir au« dieser Fülle einzelne« herausgreifen, so müssen wir zunächst da« Lied der Königin Maria, ^Schmäh die Larve mir nicht-, er» wähnen, und ihr Lied bei der Flaggenweihe mit dem Refrain: ..Wir vertrauen dem MeereS-gotte", welche Frl. Schwarz mit jener Lieblichkeit vortrug, mit der sie un« nachgerade schon sehr verwöhnt hat. Dann die zwei charmanten Couplets Fanchette Michel'« „Du willst durchaus zum Mann mich machen" und „Oü cst la femraeV Frau Donat gebührt uneingeschränktes Lob, die pikante Soubrette in Erscheinung und Spiel so hübsch dargestellt zu haben - bekanntermaßen sind bei der Pariser Soubrette Erscheinung und Spiel Haupts.che, der Gesang m«r Nebensache, und gerade darum muß gesagt werden, daß 1 90 Frau Donat al« Fauchet« für eine französisch« Soubrette auch in gesanglicher Beziehung Gute« geleistet hat. Schließlich seien noch da« köstliche Flüsterquartett „Schon gut, ich bin aus der Hut", dann daS Duett der Königin mit Lambert. „Ich seh' Dich wieder, ich bin bei Dir', da« Couplet Domingo« »Es ist zu dumm', und namentlich die da« Schachspiel begleitende Musik im zweiten Acte hervorgehoben. Letztere ist ganz allerliebst und durch ihre den Bewegungen der Schachfiguren glücklich angepaßte Charakte-ristik sehr anziehend. Schade. daß da« Spiel, statt mit menschlichen Figuren, wie e« Librettist und Comvonist gedacht haben auf dem Schach-brett ausgeführt wurde, denn abgesehen von dem schönen Schauspiel, gehl dadurch, daß da« Publikum die Bewegungen der einzelnen Figur«« nicht sieht, auch die Wirkung der begleitenden, charakteristischen Musik verloren. Zweierlei hat un« an dem Abend daran erinnert, daß eS keine moderne Operette war, die wir hörten. Ersten« die schon erwähnt«« Couplet«, die durch ihren melodiösen Gehalt gegenüber de» in den neuen Operetten gebrauch-lichen SprechcoupletS un« auf da« angenehmst« erfreuten, und zweiten«, daß wir vergeben« aus jenen Walzer gewartet haben, der als Schlager daS Schicksal der modernen Overene entscheidet, uns dann unaufhörlich von Werkelmännern vor. geleiert, au« offenen Fenstern heraus vorgespielt wird und un« in'S Endlose martert. Ueber die Aufführung sind wir in der Lage, nur GuteS zu sagen. DieS gilt auch mit Rück-sicht auf die bekannten Probeschwierigkeiten vom Orchester, wenn auch der Kapellmeister seine Unzufriedenheit stellenweise laut ausdrucken zu müssen glaubte. » • • Der Strakosch-Abend ist mit Rücksicht auf den am Donnerstag stattfindenden Jour tix de« Casinovereines aus Freitag den 17. d. verlegt worden. Es gibt sich für diesen Abend lebhafte Theilnahme kund, uud daS kann ja auch gar nicht ander« sein, denn der berühmte Recitator der die Gestalte» der großen Dichter mit tiefem Verständnis und unerreichter Virtuosität vorzu-führen weiß, interessiert immer vom neuen, Der wahre Kunstsreund wird unS gewiß beipflichten, wenn wir sagen, daß man ihn gar nicht oft genug hören kann. DaS Programm deS Abends haben wir bereit« mitgetheilt, und wenn wir an Herrn Strakosch die Bitte stellen, diesmal das Programm auch einzuhalten, so geschieht die« in Erinnerung an da« Leid, welche« et unserem Publikum zugefügt, als er da« letztemal Uhland's „De« Sänger« Fluch" ausfallen ließ. Vielleicht trägt er diese Lieblings - Ballade de« deutschen Volkes diesmal nach. • .$< utscheBlätter.' Diese seit drei Jahren in Eger erscheinend« Leitschrift wurde mit Neujahr in eine politsch^literarlsche Monatsschrift umgewandelt. Da« Blatt wird im streng-nationale» Sinne geleitet »erden, für eine gerechte und um» fassende Wahl- und Socialreform und für ein Zoll-bündni« zwischen Oesterreich und Deutschland et»-trete». Die politischen und socialpolttischen Artikel werden sachlich und gemeinverständlich geschrieben sein. Außerdem werden die „Deutsch« Blätter' R»-mane »ad Erzählungen. Novellen Skizzen, Gedichte, geschichtliche kulturgeschichtliche Aufsätze, Bücherb«» sprechungen und Kritiken bringen und die Pflege der verschiedenen deutschen Mundarten fördern helfe». Al« Mitarbeiter stnd die »»gesehensten Dichter und Schriftsteller Deutschland« und Oesterreich« gewonnen worden. Die „Deutschen Blatter' erscheinen allmoiut-lich In der Stärke v»n 3 Bogen (48 Seiten) in schöner Ausstattung und können direct von der Ver« waltung In Eger oder durch jede Buchhandlung um 1 fl. 60 kr. = 3 M. 50 Pf. ■= 5 Frr« für da« Halbjahr bezogen «erden. Der Preis d«r Anzeigen (Inserate) wurde mit 10 kr' — 20 Pf. fit die Zeile festgesetzt. Schwiirdelcinzeizen find a»«-geschlossen. AotkswirMchast sDie handelspolitische Lage.j Wa« bisher in Regiernng«kreifen stet« geleugnet wurde, hat der Kaiser beim Empfange der 1890 deutschböhmischen Confktenz-Mitglied« dem Abg. Dr. Hallwich selbst zugegeben, baß die Handel«-politische Lage jetzt weit kritischer als dle politische sei. Bisher zeigte die österreichisch- Regierung keinerlei Geneigtheit, zu diesen Schwierigkeiten Stellung zu nehmen und schien das Verhängnis-volle Wort Schmerling« „Wir könne« warten" au» ihre handelpolitischen Aufgaben übertragen zu wollen. Auch nach dieser Richtung hin wird de« Kaiier« erwünschte« Hervortreten von Erfolg begleitet sein. Einer der ersten Großindustriellen Oesterreich«, Baron Leitenberger, hat End« September 1889 in der Reichenberger Handel«-kammer angesichts de« Ablaufes der Handels-vertrage im Jahre 1892 sich zugunsten einer innigen zollpolitischen Annäherung an Deutsch-land in Gestalt eine« wirthschaftlichen Schutz-und Trutzbündnisses ausgesprochen und erst nach Abschluß desselben solle Oesterreich an die Re-gelung der handelspolitischen Verhältnisse mit den anderen Staaten «ehe». Gegen diesen An-trag haben die osficiöseu Blätter sich entschieden ablehnend verhalten, ohne ihrerseits andere Vor-schläge zu machen oder irgendwelches Vorgehen der Regierung anzukündigen. Ein Wiener Blatt entnimmt den kaiserlichen Worten, daß man eine ungünstige Entwickelung der Handelspolitik bc-fürchtet, und daß die österreichische Regierung in vertragsfreundliche Bahnen einlenke» möchte. — Dagegen hat sich die Handelskammer von Vorarlberg gegen jede Form eines zollpolitischen NahertretenS an Deutschland ausgesprochen, so-bald diese« auf dem Wege einer Herabsetzung der Jndustrialschutzzölle geschehen sollte. An der Hand von Daten wir?' nachgewiesen, daß es unrichtig sei, von „Unerträglichen Zuständen" in der Industrie zu sprechen. Ju, Gegentheil sei seit dem ersten Erfolge der Schutzzollpolitik im Jahre 1&78 eine Wendung zum Besseren ein» getreten, die sich seit Aushebung deS Appretur -verkehr« zu einem sichtlichen Ausschwung erhöhte, die Zahl der Fabriken habe bedeutend zugenom-mm, und bisher fremde Industrien haben sich angesiedelt. Die Kammer hält eS daher für ein gefährliches Wagni«, die Industrie, zudem in dem Augenblicke, wo sie sich in die durch die Steuer- und Gewerbepolitik der letzten Jahre geschaffene Situation zu schicken beginnt, einer so gewaltigen Erschütterung auszusetzen, wie sie in der Zulassung ^hres nach England mächtig-sten Concurrenten liege, dessen Industrie über-dieß weder durch so hohe Steuern, noch durch den NormalarbeitStag belastet sei. sDer Nothstand in Ostgalizien scheint ganz außergewöhnliche Dimensionen an« zunehme». In einem Berichte der „N. Fr. Pr." lesen wir darüber Folgendes : „Die Klagen über den Nothstand werden immer dringender und lauter. Ja der That ist daS Vi.h der Bauern fast decimiert, da sie an Heu und Stroh großen Mangel haben, indem sie da« Wenige, wa« die Ernte bot, um leben zu können, verkamen mußten, und heute noch, namentlich au« der Vokaler Gegend, Stroh und Heu «ach Krakau und weiter nach Deutschland verkauft werden. Bauern-pserde sind fast wertl«» geworden; man tödtet sie. um wenigstens die Häu'e zu verkaufen, die aber bei dem großen Massenangebot im Preise per Stück von 2'/, fl. auf I fl. gesunken find. Nach Lemberg wurden vorige Woche mehr als tausend Stück Pferde zu Markte gebracht, ohne Käufer zu si«den. Ter Karl-Ludwigbahn wurden große Massen von Pserdedäuten zur Verfrachtung übergeben. Die Erdäpfel sind mißrathen und die AuSsichlen für bie Frühjahrs-Ernte die möglichst schlechten. Tiefer Schnee deckt den Boden, der aber nicht gefroren ist, so daß die Mäuse in der Zerstörung aller Wurzeln fort-fahren. Im Frühjahre wird der Bauer auch kein Saatkorn mehr besitze« und kein Zugvieh, um den Boden zu bebaue«. Dabei ist der Ge-tteideprei« in Galizien höher als in Wie»! trotzdem kommen die Producenten kaum auf ihre Eeldstkoste«. I« den Brennereien verwerte» sich die Kartoffeln gegenwärtig zu den heutiKn EpiriluSpreisen mit 27 Kreuzer per 100 Kilogramm. „Nowa Resorma« brachte jüngst d«n Ausweis über die in den Bezirken ertheilten Unterstützungen. Man vertheilte bisher 7?.2ÖOfl. an Tarlehen und 198.500 fl. an Unterstützung. „Deutsche M«cht" Der Mangel an Brennmaterial veranlaßt, daß mehrere Familien in Ein Hau« zusammenziehe». Diese« Zusammendrängen vieler Menschen bei schlechter Ernährung in so enge Räume läßt die Gefahr von Epidemien unvermeidlich er-scheinen." _ Buntes. [Von den Höfen.] Kronpinzeffin-Witwe Stephanie trifft heute zu mehr-wochigem Aufenthalte in GrieS ein. — König Alfonso von Spanien, welcher soeben von schwerer Krankheit heimgesucht ist. befindet sich bereit« aus dem Wege der Besserung. — Königin N a t a l i e von Serbien, welche in Belgrad weilt, macht nur wenig von sich reden. Sie bemühte sich, nachdem sie ihren Sohn zwei-mal gesehen hatte, und ihre Versuche, regelmäßige Besuche desselben festzusetzen, keinen Erfolg hatten, nicht weiter in dieser Angelegenheit und nur von Fall zu Fall, durch Vermittelung der Re° gentschaft bei König Milan, wird sie ihren Sohn sehen und sprechen können. — Kaiser D o ni Pedro von Brasilien ist in Pau angekommen. sV erletzte Eitelkeit.^ Auf Wunsch d«S äzaten wurde jüngst vom ÄroMrsten Konstan-tin Fürst NieolauS «on Montenegro zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaft in Petersburg in Vorschlag gebracht. Die Wahl, gegen welche sich einige Akademiker anfänglich sträubten, kam endlich zustande, aber nachdem Fürst Nicolau« erfahren hatte, mit welchem Ach und Krach dieS geschehen war, wie« er die Wahl in so schroffer Weise zurück, dah der Czar davon sehr unangenehm berührt ward. Der letztere gab auch seinen Unmuth mehreren Mit-gliedern der Akademie zu erkennen, infolge dessen eine größere Anzahl von Akademikern auStrat. Auch der Großfürst Konstantin soll in nächster Zeit seine Würd« al» Präsident der Akademie niederlegen. Schließlich wird eS wegen der Wahl deS Fürsten von Montenegro wohl eine Akademie, atzer keine Akademiker geben. » « t sJgnaz v. Dölli » ger, 1 der große Gegner de« UnfehlbarkeitS-Dogma's, ist am letzten Freitag in seinem 91. Lebensjabre zu München gestorben Al« er sich zum vaticani-sche» Concil in Opposit'»,, gestellt hatte, wurde er von dem damaligen Erzbifchose von München excommuniciert. sDie Mensuren, welche Bitmarck al« Student ausgefochten,] belaufen sich nach den „Akad. MonatSH." in ihrer Gesammtzahl auf ungefähr sechzig; davon hat er fünfzehn gegen da» C«ryS „Bruniviza" geschlagen. Die alten Paukbacher der „Hannovera", welcher der Kanzler angehört hat, sind nicht mehr im Besitz deö Corp«; e» besteht aber die Hoffnung, daß sie bald wieder dem Archiv einverleibt werden. AlSdann wird sich wohl die Fechterthätigkeit BiSmarck'S genauer dar-stelle« lassen. UebrigenS sei noch bemerkt, daß der einzige sichtbare „Schmiß" de» Fürsten BiSmarck von dem Bremenser Biedenweg sgestorben al» Ober-gericht«anwalt in Stade) herrührt. Aber der Kanz-ler behauptete einmal auf einem parlamentarischen Abendschoppen, an dem auch sein ehemalig« Gegner als Abgeordneter theilnahm, daß jener Schmiß „in-kommentmäßig' gewesen fei. Herr Biedenweg aller-ding» bestritt da» sehr entschieden. ^Bezüglich det Gebrauches von Antipyrin und von Phenacetinj ver-öffentlicht der Krei«-Physicu« von Bannen, Dr. Strauß, f»lg-licht, d«n ganzen Vorrufh einer grossen "0"ra.-liäÄß^t-i2.c'h.©x-Tr's.'torilc käuflich an mich zu bringen: ich bin daher in der Lage, jeder Dame ein grosae«, dickes, warmesTXzxiliAaxg'-t-ncla. zum staunend billigen Preis von fl.. 1.35 ö. "W. zu liefern. 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Wte uo4 Lu^treinwungs*, und J^csitifcetiuns - Mittel für W'ollftitiiiit, welches d"i1 tfeiirlieheo unverfälschte» Watdgeracb an«! ozonisierten Säuerst «ff in d.^i WlWhw' brhiiit. Derstllw wird utitbr ;tfz"litfaer Aufsicht ia der Wa s s.jr ■• H .i 1 an* ta 11 berg bei Gf»4 erzeugt, 2?reis elaei ITlfeasls.« SO lcr. (Im Cartoiv mit drei Flasch«» fl. 1.8".) , ' Verkaufsatelle für Cilli: JOHANN ZWERENZ. VerkuufttsteJleu für Mnrhnrg a. !>.: Ediuiri Rf. » s <■ li o r, f»rogi.«ri«i; II. ? ?vr»4: Zlicha«! Aieli i Ki»; PHIil: Jorftf Koll *n»< Vivtor Q i* r s t n,c tJiuus JLa&itilit. Für Frieda« : f. D i c r m»_y c r 's Wwe. Für Satierbrunn : Ä4®MlaXisth>iigi»'. Für Rohitgch : Karl F <• , s <• li i< > £ u* Dirocto Aufträge an die Direction dor Wasser-Heilanstalt in Eggenberg bei Graz. 37—ö Die (■arlciiliiuhe iUuSr. A?ami5ienbl«ll. Aussiilßc für Hekerreich Zt»j>arn Programm der im Jahrgang 1890 erscheinenden Erzählungen und Romane: Zkrtlmmenjtichen. Von E. Werner, ^in Wann! Bon Kermnnn Keiberg chuitt. Von Tkeodor Kontanc. Waronin Müll r. Von A. v. Keigef. Sprung im Hlnse. Von A. vIerfa? Eine unbedeutende Krau. Von M. Keimvnrg u. s. w. ». s. w. Belehrende und untcrhallende Beiträge erster Schiislsteller. PrackitvoUe Ifluftraiionen bedeutender Künstler. menlö Prxi» der Gartenlaube, Ausgabe liii CeiUrreichUniiar«, in jährl. 14 Heften a 30 Kr. ode» W Halbhaftm ä lü Ar. Mao abonnien auj die Gartenlaube d« den meisten Puch^andsunqen auf di« Wochen?! «4aal>« auch bei den Ponanftallcn (Poft-Zeitung«lisle - - - - - - ««#?«*«**# Buchen-Scheitholz. Die Outsverwaltung Freienberg bei Cilli verkannt jje.hönes trockenes Buchenholz, die Illuster mit 8 ». 75 kr. loco Haus (Stadt Cilli). Bestellungen Qberninitnt die Verwaltung. *##**#*««*#*#*#«#«•#****#«****#* eilst'Ist. We als Örcmdbuehi.Eififage St.- 16(i, ad C.-G Cilli vorkommenden Grurid-Paft-elleii »In lan^on Felde an der Stra*sc gelogen, circa ! Joch utnl'as*i>ad. sind nub.-t dem darauf» teilenden Wirt»«ktft»>6«buu der M drei h li.'ii k k. lR*oiit«ri, NvltenJi. sehiftigui>g findet ■iaglrifh uiu.mil dur l'ed«u et- fahren». Praktiker, ehreuhasten Charakter». Offert« unter „Verdienst in Cilli* po-so, JBtanle CJITli. 8* — Herbabny's Pflanzen-Extract ein seit Jahren in Civil- und Militürspi-tülcrn erprobtes und bewährtes Mittel, ärztlich empfohlen gegen Gicht und Rheuma, Xervenselimer'en jeder Art. bei Gesichts-Schnu r/., Ischias. Krcuzscbmerzeu, Muskel- Kchwffche. Zittern, Schmerzen iu verheilten Wunden etc. Dient tils Einreibung. YgrSn einbalHert i 1 fl; ™ I l-'lacon stärkerer Sorte (rosa einballiern fdr Giebt. Rheuma, Lähmungen l D.211 Vr.( ner Po-t fttr I—3 Klans 20 Kr. mehr fttr Emballage. Nur echt mit obensteheoder Schutzmarke 1 "WE Central*V>r(ienilnoKii*l)epot für dir rrovliun: Wien, ADotnele „zur LsrNeriiM' des J. Herbabny, Neubau, Kaiscrstransj' 7? A. 7 Depot» bei den Herr#« Apothekern t Cilli s J. Kopiersehiuid, Baumbach'» Erben. Apotheke in Deutsch-Landaberg : H. Mnller. Feldliaeh : König. Gonobitz : J. Pospischil. Graz A. Xcdved Leibnitz : O. Russhelrn. Marburg : G. B.-uu .U.irL Pettan : E. Berbalk. V Militor. stadkersburg r C. Andrieu Windiachfeiatritx: F. Link. Win-dischgraz: G. Kordik. Wolfsberg: A. Huth. Liezen: siuatav Grosswang. luOt) SO« mal vergrössei l sieht man jeden Gegenstand mit dem neivrfttiiiene Wunder-Taschenmikroskop daher d»6"'ll»e unentbehrlich ist für jeden Geschäftsmann, Leht^r, .Studenten, ja ««gar nothwendig und nützlich für jeden Haushalt lum Untersuchen der Speisen und Getränke und ist dc;nscli>uii ausserdem mich ein« l^ip beigeg-ben die für Kj>w#ftige beim Lesen au«Ji-roidentlich nützlich ist. Versendung gegen Cassa oder Nachnahme von » nur fl. 1.25 -W per PtBek. 1021' —15 D. KLEKNER, Wien, I. Postgas^e 20. kkkkxkkkkkkkkkkk Gulden 5 bis 10 täglich 5 kann Jedermann ohne Capital und KUico sieh verdienen. durch den gesetzlich gestatteten Verknus von Losen gegen Ratenzahlungen. Anträge an das Bankhaus Ludwig Piltzer & Oomp.. Budapest. Christöf- plaU t^,. -f;; ,-jj . S3-e« 8 Deutsche HVacht" 1*90 M 6355. Kundmachung. Nachdem die hohe k. k. Statthalterei mit Erlaß vom 5. November dieses Jahres, Z. 24 627 die von dieser Stadtgemeinde angesuchte Ueberlegung der hier bestehenden Biehmärkte genehmigt hat, so findennnnmebr in Cilli die Jahr- und beziehungsweise Biehmärkte folgend statt: Am ersten Dienstage der Monate Jänner, Februar, April und Mai Vieh- und Pferdemärkte; «feiSrrtc m ' dann am Tl. ^ctober und 30. November Jahr- und zugleich Bieh. und Werktagdiesen Tagen ein ^onu- oder Feiertag, so wird der Markt am zunächst folgenden Was hlemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird. Stadtamt Gissi. am 10. November 1889. Der kaiserl. Rath und Bürgermeister : 5>r. Neckermann. ^eizexe, alte Natur-Flaschen-Weine weisse und rothe, garantiert echt und doch billig. Max Willialm. Cilli« Bahnhofgasse Nr. 6, neben Uhrenlager Stranb. Auswärtige Aufträge werden prompt effectuiert. Einladung zur Generalversammlung der Gehilfen - ürankenrasse der Kenolsenschafl der «leider-, Schuh-, «appen-, Handschuh- n. Uegen-schirmmacher, Üürschner, Färber und Seiler in Cilli, auf eoiinlaj, bcn 19. Jitnucr 1890, um 2 Uhr nachmittags, im ..Hotel Strauß" in C illi. Sollte uni 2 Uhr die Versammlung nicht beschlußfähig sein, so findet die 2. uni 3 Uhr nachmittags statt, bei welcher jede Anzahl der Mitglieder beschlußfähig sein wird. Tagesordnung: 1. Nechenschasobencht pro 1889. 2. Wahl der HiechnungS-Revisoren. 3. Ergänzunqswahl in den Ausschuß. 4. Wahl des Ueberwachungs-Ausschußes. 5. Allsällige Anträge. Cilli. am 10. Jänner 1890. Der Obmann: Jobann Iammernig m. p. Kundmachung. Nach der Generalversammlung findet die Gehilsen versammlu>ig obiger G^no'senschaft statt, wozu sämmtliche Gehilfen eingtladen werden. Tagesordnung: 1. Wahl des Obmannes und des Ausschusses. 2. Wahl des schiedsrichterlichen Ausschusses. 3. Wahl der Delegirte» für die Genossenschafts- Versammlung. 4. Allfällige Aniräge. Cilli, am 10. Jänner I8S0. Der Vorsteher: ■'* 1 Anton Vturko m. p. 0222222222222229 Freiwillige Hohe Provision bei Verwendbarkeit aneb fixe« Gehalt zahlen wir Agenten für d<r>vnhnang". poite rostante Cilli. 30_a Zwei möblierte Zimmer 41 — 3 sind zu vermieten im Weber'achen Hanse. Sanngasae Nr. 5, 1. Stuck. Gonucht ein Gassen-Gewölbe mit Scbreibstttbehen auf untern Posten in (THU. 3^n.ac CilU. 29—„ Wohnung gesucht mit 2 Zimmer, Räche und Kageliör, liebt qnd trocken, von einer ruhigen. kinderlosen Partei. Gefüllte Anträge unter „Wohnung lOO" an die E\p. d. Bl. öSSS Laden gesucht. Für sogleich oder später wird in Mitte der Stadt ein grösserer Laden zu mieten gesucht. 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