1 lnlililii^i" Zeitung. Nr. 210. Piiinumerationsprel»: Im ti., llrößer, pi. Ztile S li. z bet «ft« reu Witbtlholungen pr Zeil« « lr. 1874. Mit 1. Vktober beginnt ein neues Abonnement auf die „Laibllcher Zeitung." Der Prän umer at ions-Preis beträgt für bit Zeit vom R. bis Gnde Oktober: Mit Post unter Schleifen.....1 fl. 25 Ir. 3ür Laibnch ins Haus zugestellt . . . 1 „ — „ Im Comptoir unter Couvert .... 1 „ — „ Im Comptoir ossen.......— „ 92 „ 3ür die Zeit vom ».Oktober bis Ende Dezember: Wt Post unter Schleifen.....3 fi. 75 lr. vür Laibach ins Hau« zugestellt . . . 3 „ — „ Im Comptoir unter Couoert . . . . 3 „ — „ Im Comptoir offen.......2 .. 75 .. Nichtamtlicher Theil. Iournalstimmen vom Tage. „ Narodnl Listy " bcsprkchen dic politische Be« btutung dtr in Pribielau. anläßlich der Enthüllung dcS öztamonuments abgehaltenen Feier, deren Haupltendenz Negtn die reaclionären und llericalen Ele« Mintt gerichtet sei und gerade zur gegenwärtigen Zcil und unter den jetzigen Verhältnissen die nationalen, kultur« historischen, politischen und sittlichen Bestrebungen des lzech'schtn Volle« maniftstleren. Tausende treuer Czechm Hütten dem blinden Tabolitensührer ihre innigste Achtung bewiesen, weil er den schroffsten Gegensatz zu den „un-llhlbarcn Nutoriliiten" des czechischen Volles bilde und dtU stin Streben und Wirten der Politik der jltzigen ^Wohlthäter" der Nation schnurstracks zuwider laufe, "as Gewissen des czechischen Volles habe hier abermals das ausgerichtete Bollwerk der Lüge und der gei« Agen Knechtschaft durchbrochen, und so lange das Voll "^a feletn werde, brauche man nicht zu befürchten, dah eint MM! silgln ttnnte, »elche die Lebenslnlercssm der Nation außer Acht ließe und nur den Jesuiten in die v«nde arbeiten würde. ..Der Tages böte" nimmt den jüngst vom «vosli z Pialjy« vtlösslutlichtln Brief vom Lande zum "nlaß, darauf hinzuweisen, daß die darin vertretene Idee """ cztchlsch.p, trio tischen Liga nichts ntUlS sei, "ß dahinter nur die Angst vor dem täglich sich mehr tntwiclclndtn Deutschland, dessen Trennung von Ocster-"llh der Czechen Schuld sei, liege, und daß damit wahr-peinlich nichts anderes bezweckt werden wolle, als den «lntrilt der nun ganz veremzelt stehenden Fraction der Altczechen in den Relchslalh zu ermöglichen. Das sei der Kern der Vildung einer österreichisch.patriotlschen Partei ohne Rücksicht auf die Nationalität. „ Narodni Listy " führen „eine Stimme aus dem Volle" an, die sich über die unedle und ungebührliche Kampfwelse auSspricht. welche die altczechlschen Organe gegen die liberale Partei führen und die nicht allein die Untergrabung der eigenen Partei zur Folge haben, sondern auch jedes Gesühl für Schicklichleit und Sittlichkeit im Volle abstumpfen würde. Statt an sich heranzuziehen, stoßen die altczechischen Blätter in dieser Weise das Voll von fich ab und wenn hiedurch jemandem unangenehme Folgen erwachsen, so würde dies gewiß nicht die liberale Partei sein. Der gesunde Verstand des Volkes sehe hierin durchaus leinen Verrath, wenn im böhmischen Landtage, der bisher den Deutschen auf Gnade und Ungnade überliefert war, einige czechische Abgeordnete erschienen seien, auch darin erblicke das Voll leinen Vaterlandsverralh, daß Trojan u. a. mit Auers-perg und Wolfrum gesprochen haben; denn es lasse sich im Landtage leine chinesische Mauer aufführen und es sei nicht wahrscheinlich, daß die allczechischen Abgeordneten, sobald si« in den Landtaa eintretet», was doch bald gtschehen müsse, diese aufführen würden. Villlmehr erkenne der gesunde Verstand des Volles, baß die Verdrehung der patriotischen Erklärung der liberalen Pattei schändlich, und daß wenn die altczechischen Organe den Nachdruck, mit welchem die junaczechischen Abaeordneten ihren freiheitlichen Standpunkt betonten, als eine Preis« glbung an die VerfnssunßSpart.i und an ViSmarck bezeichnen, bieS nur eine eitle Lüge sei. Durch solchen Betrug lass« sich da« Volt nlmmcrmehr täuschen. Inbezug auf die eine hohe militärische Persönlich-leit betreffenden und in Umlauf gesetzten ehreniührigen Gerüchte schreibt ein wiener Coriespondent der „Vo-hemia" : „Das „Wiener Tagblatt" wu^te zu erzählen, der Stellvertreter des ReichskriegsministerS, Sectionschef FML. v. Be nebet (nicht zu verwechseln mit dem FZFi. Genedtl, dem einstigen Führer der Nordarmee) sei plötzlich auf unbestimmte Zeit beurlaubt worden, was einer Versetzung in den Ruhestand gleichkomme. Man bringe dies in Zusamnunhang mit den Vertrügen, die bezüglich der HcrresauSlüstung mit den verschiedenen Consortien geschlossen worden sind. „Man" versichert,, der Abschluß der Verträgt habe an maßaebeudcr Stelle um so weniger befriedigt, als H:rr v. Venedel hiedei den neuen Consorlien um oiellS concilianter als dem früher bestandenen sich gezeigt haben soll. Die Leitung der Unterhandlungen mit der neuen Herresaus-rüftungs.Gesellschaft aber war Herrn v. Benedel. wie es heißt, vollständig Überlassen worden, da Herr von Koller über diese Angelegenheit nicht informiert war." Die Quelle, aus welcher alle diese Angaben stammen, die mit einer Sicherheit auftreten, als wäre die Ehre eines hochverdienten und geachteten Slaats-dieners jedem Lastermunde preisgegeben, muß eine schr trübe sein, wie man aus der nachfolgenden Darstellung des Sachverhaltes ersehen lann: Vor allem ist FML. von Venedel, der im vorigen Winter eine schwere Krankheit durchmachte, nicht plötzlich und unbestimmt, sondern auf sein Ansuchen und zum Kurgebrauche auf die Dauer von acht Wochen — bis zum I I. Oltober — beurlaubt. Diesen Urlaub, dessen erste Hälfte er in Baden zubrachte, mußte er sogar untetbrechen, um wahrend der durch Dienst« reisen veranlaßten Abwesenheit des Kriegsministers, Ge< neral der Cavalerie von Koller, denselben im «mle zu vertreten. Die Verträge wegen der HeereSausrüstung sind noch nicht abgeschlossen und werden „an maßglbtl-der Stelle" erst vorgelegt werden, lönnen dort also weder Befriedigung noch das Gegenlheil hclvorgerufen habe»'. Wenn aber die Offerten der neuen Consortien jenen des Slene'schen Consortiums vorgezogen wurden, so geschah eS eben, weil die neuen Bewerber größere Conc dcnz deS ganzen unbegreiflich leichtsinnigen Artikels die Krone aufsetzen soll. Für Fernerftehende genüge die Versicherung, daß unter allen Veisionen über die Ursache des Sturzes des FZM. Kühn diese zwar den Reiz der völligen Neuheit, aber auch nicht einen Schatten von Glaubwürdigkeit für sich hat. FML. v. Venedel wellt aegenwärtig in Marienbad, ist also nicht einmal in der Lags, sich sofort gegen diese Verleumdung zu ocithel-digen."_________________________________________ Zur Action in Ungarn. Der Mitlelschul-Gesehentwurs wird — wie „Naplo" vernimmt — denn doch in der nächsten °k ^, c?^" llbtlflüsftg. darauf aufmerksam zu machen «v d!t Höhe von Oberrofenbach rings von Wald. il°,< i""« zuwM „on Nadelholz umgeben ist. Die ,o erle Lage dcs Verges läßt den balsamischen WaldeS-sU unvermengt zum Genusse kommen, da die Atmo-^are weder durch Product« gedrängter menschlicher W°hnu..gen und industrl.ll'r Exhalationen nasser Grundstücke oder gar von Kloaken verunreinigt ist. Die Feuchlialelt der Niederung reicht (mit «uSnahme von heftigem Slrrocc«, und selbst dann nur im gemilderten Grade) nicht in jene lustige Höhe. Die Luft ist daher trockener, gespannter, reicher an Elektricität und Ozon als in der Thaifiäche. Nebst der Luft bietet in Oberrosenbach das Wasser eine kostbare Nalurlraft dar. Wenige Schritte unter dem Knie des Weges, der von Oberrosenbach gegen die DrenllShShe führt, befindet sich eine Felsenquelle (permanent 9« li.). welche ein vortreffliches Wasser liefert, das nach obiger Timperatursbestimmung erfrl-fchend kühl, dabei l,ystalll»ell, perlend und sichtlich von animalischen und vegetabilisch«« Verunreinigungen gänzlich frei ist. Der Weg nach Oberrost» bach ist an und für sich ein wichtiges Moment in Rücksicht der Gesund-heitspflege. Die allmäline Anfteigung. die Erpanston der Lunge, das Einathmen sauerstosshaltlgerer Waldluft, die Anregung der H3utthatigle.it — tonnen nie genug ge-würdigt werden, und dürften bei anhaltender Anwendung namentlich der heranwachsenden Damenwelt sehr zuträglich sein. An der Höhe genießt man eine herrliche Rundschau nach allen Weltgegenden. Die Größe und Pracht dersel. ben schließt jedes empfängliche Gemüth dem Naturgenusse auf, wobei die Alltagssor«e so gedämpft wird, wie die gelinde Winbfträmung die unteren feuchten Luftschichten zerstäubt. Zum befseten Verständnisse der Rundschau wäre eS wünschenswert!,, daß dem Publicum die lopographlsch-orographische Kenntnis des Panoramas durch bildliche Darstellung näher gerückt wäre. Wir besitzen zwar ein schätzbares „Panorama de« nordlrainischln Beckens" von Friedrich Slmony, vom Golouz aufgenommen, doch um« faßt dasselbe nicht die volle Rundschau, wie man sie von Oberrosenbach hat, und übrigens ist jenes Weil wegen des großen Formales und hohen Kostenpunktt« sür eine allaemtwe Verbreitung nicht vollkommen geeig. net. Angemessener scheint uns die Modalität, in welcher der üsterr. Alpenverein im Vorjahre das Panorama von Salzburg veröffentlichte. Jenem Muster nachzufolgen, scheint eine naheliegende Aufgabe der jüngst auch in Kraln zustande gekommenen Alpenvereinsfiiale zu sein, deren statutenmäßiger Zweck es ist, die Kenntnis unserer Alpenwelt zu verbreiten. Die wisslnschaftllche Darstellung der llimalo-thera-peulischen Bedeutung muß allerdings ben in jene sclen. tifischen Hallen eingetretenen Fachmännern überlassen blei» btn; doch ist man aus den rorstehende» unvorgreifenden Worten zu dem Schlüsse berechtigt, daß Oberrosenbach vom hygienischen Standpunkte hohe Beachtung verdient; daß die Benützung jener Promenade, so lange es die Witterung zuläßt und tagsüber das möglichst lange Ver. weilen an jener Stätte ruhigen Frohsinns und Wohl' behagens nicht genug empfohlen werden kann, und baß man die Stadt Laib ach vor so vielen anderen beglück» wünschen darf, einen von der Natur fo begünstigten Gnadenort zu besitzen. Es lann nur einer nahen Zukunft vorbehalten seln, daß in Oberrosenbach bleibende Wohnstätlen süc Gäste erstehen, die namentlich zur Zelt der Sommerfrische sichere Nachfrage zu gewärtigen Hütten. Zum Schlüsse fei es unS im Inlerlsse dts Publl« cumS erlaubt, den Wunsch nach «nbringung von Viin, len im Waldbereiche an dtr Höhe von Obtrrostnd°, bezüglichen Bestimmungen bereits fertig. Weilers vernehmen wir, daß die auf die Hahl der zu ernennenden Gerichtsnotarc, sowie auf die Bestimmung der Amiesitze bezüglichen Verschlage bereits von sämmtlichen Gerichtshöfen unterbreitet worden sind, und wenn — wie zu erwarten ist — der im nächsten Monate zusammentretende Reichstag sich beeilen wird, die durch das Oberhaus an dem Gesetzentwurf« vorgenommenen Modifikationen je eher zu erledigen, dann ift auch gearündcle Hofsnurg vorhanden, daß der Gesetz« entwurf, wenn auch nicht wie bestimmt war, mit dem I. Iönner, aber doch gewiß im Frühling deS nächsten Jahres wird ins Lcben treten können. Ungarisches Anlehen. Der „Pester ttloyb" erfährt über die Verhandlungen, welche Se. Excellenz der ungarische Finanzminlster inbelrlff deS ungarischen AnlehlnS eben in Wien führt, folgendes : „Wie unseren Lesern bekannt, ift Finanzmlnlster Ghyczy dieser Tage in Wien eingetroffen, um mit den daselbst weilenden Vertretern deS Rothschild>ConsortlumS we.en Begibung der zweiten HiUjle tnS 153 Millionen» AnlehenS zu unterhandeln. Die dilsfälligei, Verhandlungen haben — bereits förmlich b:gonnen. Bekanntlich handelt eS sich für den ungarischen Fmanzminifter r.icht etwa darum, die zweite AnlchcnSr.älfte überhaupt an Mann zu bringen, denn in dieser Beziehung ist jede Schwierigleit beseitigt. Allein cs wäre der sehnlichste Wunsch Ghycy's gewesen, mindestens die zweite Hälfte des Anlehen«! nicht mehr in Form von Schatzbons, die binnen fünf Jahren rückzahlbar find, fondein als con-solidierte Schuld zu emittieren. Nach dlm erwähnten Telegramme uns«reS fchr wohlunterrlchttte;r Gewährsmannes wäre vorderhand n!cht viel Aussicht dafür, daß Herr v. Ghyczy mit seiner Absicht durchdringe: „Noth-schild und Hansemaun ent>prechm zuvollommenb manchen Wünschcn Ghycy's; einstweilen ab^r dürfte dessen Wunsch wcgen Consolldierung der Schuld noch nicht erfüllt werdtl», sondern auch die zweite Hälfte auf fünf Jahre mit einiger Erleichterung der Bedingungen vom Consortium übernommen werden." Jenes „einstweilln" und „noch nichl". dessen sich unser vorsichtiger Corre-spoudent bedient, läßt wohl hoffen, daß in der Sache vielleicht noch nicht für alle Zeit das letzte Wort ye-spochen und ein späterer Versuch, etwa beide Hälften des AnlehenS — selbstverständlich mit Zustimmung aller Velheiligten — in eine konsolidierte Schuld umzuwandeln, leineSwegS ganz ausgeschlossen sei. Vorläufig miis-sen «ir uns d^mit zufriedengeben, daß „eine Erleichte« rung dec Bedingungen" erzielt wurde, über welche uns vorläufig nichts nähtltS btlannt ist, von der wir aber wünschen, daß sie eine recht ausgiebige sein möge." Politische Uebersicht. Lalbach, 25. September. Das „Präger Abendblatt" meldet: Die Reichs, rath «wahlen sür die de« Mandats verlustigen Decla-ranten finden am 20. Oktober für die Landgemeinden «!v am 23. Oltober sür die Städte statt. Im ganzen find 3H Mandate erledigt. Den Entwurf deS Straf cod ex gedentt der un-garische Iustlzminister — wie „Naplo" mittheilt — erst dann vor die Olffiutlichteit zu bringen, wenn wenigstens der allgemeine Theil des Molivenberichte« dle Presse verlassen hat. Du« wird Ende dkstr Woche der stall sein. Der Motivenbericht deS Entwurfes macht allein hundert engbedruckte Bogen auS und namentlich im allgemeinen Th7ile sind alle Theorien, welche auf dem Gebiete der modernen Cod fication zur Eeltuna gelanql sind, eingehend und kritisch gewürdigt. In gleicher Weise ist in der Specialmotioierung jede strittige Frage mit Berücksichtigung dcr auSlärdischen Fachliteralur und der legislatorischen Arbeiten behandelt. Das deutsche Re ichs-Eisenbahn amt hat elne Rohe von Bestimmungen über die Handhabung und die Einrichtung dlS SlynalniesenS auf den Eisen« bahnen Deutschlands aufgestellt. Dieselben sind das Ergebnis der auf Veranlassung des Relchs.Eisenbahr-amlcS gepflogenen Berathungen der Delegierten der deutschen Elfenbahnvcrwallungtn über einen von dieser Rlczel und dem Commo» doce Sternel. Beide Herren kamen in einem Fangbool an Bord, Wilczil elne Champagnerflasche schwingend und bii heiterem Mahle wuroe da« unerwartete Wieder-sehen gefeiert. Beide Sch'sse sehten dann unter Segel und nahmen nordöstliche Richtung. Gegen Morgen lüften sie gegen die Wilhelms'Inseln, um dort vor Anker zu gehen; eine plötzlich entstandene Oessnung im Eise gestaltete jedoch den Eurs fortzusetzen. Am Morgen des 13. August verweilten die Sch'ffe in der Nähe der BarantS'Infcln, alle AuSwege wurden ihnen ver-schlössen und so blieb nichts übrig, als sich am vandeise in der Näh: dieser Inseln festzulegen. Ein frischer Süd-Westwind sehte ein, trieb das Eis in schweren, nicht gepackten Massen nordostwärts, wodurch „Tegellhoss" und „Iebjürn" noch dichter beseht wurden und auch da« Wandels. daS vorübltstreifende Packeis leine große Sicher-heil mehr bot. Zwischen den Commandanten der beiden Schisse war verabredet, sich beim Eintritt günstiger ElS-Verhältnisse zu trennen. Erst nm Morgen bts 2l. August traten dlise «^ um 9 Uhr lichtete der „Ttgelthoff" und steuere lwlt ostwärts, und der „Isbjürn" fetzte kurz darauf uM Segel und zog südwärts nach der Heimat. Er kam bc»l° außer Sicht. Der „Tegetthoff" fand abermals gut ver< theilte« Eis, zwischen dem er bis Mitternacht im nolt" östlichen Cur« vorwärts steuerte; dann aber muhte ". da daS Eis leine Durchfahrt gestattete, an einer M«' schölle Anker werfen. Der frische Nordostwind siel M lich ad, es trat vollkommene Windstille ein, daS 2" packte zusammen, und als die Polarfahrer des andttl" Morgens erwachten, da war in ihrer Nähe leine elsfl«' Stelle mehr zu sehen. Der „Tegetthoss" war elnaefrore"' Da« prächtige Schiff, welches die grüßten Schwill'«' leiten leicht bewältigt hatte, wurde zwischen dem <^ festgepackt, und es erschloß sich leine Aussicht, daSse!" daraus zu befreien, denn der herbeigesehnte Ostwlnd tM aus. Der „Tegellhoff" war somit den Launen der ^ wältigen EiSmlissen preisgegeben. Er begann mit de»' sel>cn zu treiben, und zwar in nordöstlicher Richllw Es öffneten sich wohl später einzelne Walen und °° Acsruungsarbeltcn wurden mit säst übermenschlich^ "", slrengung begonnen und fortgesetzt. Tag und Nachl, " Sturm und Welter legten Commandant, OWe" "" Mannschaft mit Hand an-, da« ElS wurde aMgt >^ sogar der Versuch gewagt, daS Schiff durch die "'" schine zu befreien. ,5 E« war alle« vergeblich. Das Czcpedilionsfch>fl "" unaushallsam läng« der Küste von Nowaja-Semlja >n^' nach Nordost. Anfangs Oltober endlich begann dic . letzt feste Scholle, welche den „Tegetthoff" gefangen h'"' in Stück: zu gehen, am 7. Ollober lam das St"" Gcfahr, zu bersten, und am Morgen deS 13. iM hatte das Schiff die erste schwere Eispressung aH hallen. Der ..Tcgellhoff" war durch die PnssunglN l" g-hobln, auf dle Seite gelegt, und an allen (i^cn ". Eliden preßten sich die colossalen ElSmassen an ihn! halle die erste, aber vollgillige Probe seiner ausglzl" neten Construction abgelegt. ^,s. Alle Fahrnisse dieser ersten und aller späteren ^ sungcn überdauerte der „Tegetlhoff" heil und unvelB Man lann diese Widerstandskraft erst richtig luvn!!, wenn man sich vor Augen hält, daß diese P"ss"'^,. bis zum Februar 1873 sich fast täglich wiedery^ DaS Eis in der Umgebung deS Schiffes war w«>jl dilfer Zeit so aufgefchraubt und zerschlagen, daß ^ an Bord in Verlegenheit war, wohin der stl« ^ lauje von sünj Minuten wenige Schrille vom ^.^ ein EiSwüll in der Höhe von sechsunddreißia ^« aufschob und lil?tn Theil des auf dem Eise blsicl°H Holz- und KohlenvorratheS, sowie das für magnt^. Beobachtungen bestimmte Zelt begrub. Fast endlos 1^ lien sich diese Qualen ausdehnen zu wollen, und ^ verließ niemanden die Zuversicht auf Rettung mid»^ Vorwärtskommen. Ende Februar ließen die Elspr^F in der That nach und ring« um da« Schiff ^> fortan Ruhe im Eise. ^e» Im Jänner 1873 hatte die Expedition den A< Grad nördlicher Breite erreicht und kurz oaram ^g schrillen; weiter wurde sie in nordwestlicher s»l« ^ getrieben, nachdem sie nordöstlich bis 73. Grad der^ fortgerissen worden war. Im Frühjahre, als da° .»< aufgetalelt wurde, boten sich trotz häufiger Aussch" ^ dem Krähenwinltl nur sehr geringe Aussichten, a" ^ ringsum s Anfang September, also durch volle vier Mo"«"- ^ > »ml Sprerlgen. Bohren. Sägen und Meißeln d^ Fl « arbtlllt. Das Schiff follle zuerst vom Eise '°KF> und dann in« Nasser gebracht werden. B's z"^ O" > mäste gelang die« auch nach kaum zu schildern^ ^c > fahren und Bemühungen; von dort gegen ^^il^ > aber bot daS Sägen deS EiseS immer grüßcre ^^ > liiten, denn es nahm an Dicke von Stunde i" ^l<^ > zu. Die Mitglieder der Expedition sägten oft ^^ ^" > von zuölf Fuß Dicke heraus und mußten 1^°".^"' ! der Verglbllchtelt dieser aufreibenden Arbeit «" >tl^ « denn nnter der herausgesagten Platte fanden >' F > geschobenes Eis, das mit den Werkzeugen «"^F > Mlhr bewältigt »erden konnte. Es wurden ne" ^„l» > Sägen construiert. doch auch diese führten i"^' > erfreulichlren Resultate. So mußten sich ""' zF' > und Off.ciere nach und nach mit der Id« °° M<' > ihr kostbares Eigenthum, den ..Tegetthoss". ","'^s^ > Am 30. August 1873 um 2 Uhr nalh"» ^ ^ > Franz Iosephsland zum erstenmal in Sicht- ^1'»^ > jetzt nach Admiral Tegellhoff genannte 6aP p B > sich hoch, schroff und felsig, seine abfalle^" ^l^ > waren lhellweise schneefrei. Im Fallt deS 4"" ^,j^ « noch mehrere flach vorliegende Inseln und """ ,,sl^ » gesehen. Sobald die Existenz deS ^a^^^a""" e > war, ließ der Commandant Officiere "Nt> ^F^ > aus Deck treten; die prachtvolle, jetzt etwas m'lu^n > Sliderflagge, bllannllich ein Geschcnl der ^l e < > Pola, wurde aufgehißt und Ccpttän Wcyprec^^^a!^ > dem seltenen Anlaßt entsprechende Rede- ^c^, > Hurrahgeschrel ertönte darauf und daS ««"" ^ ^" > dem Kaiser „Franz-Iosephsland" getaust. ^gB^ > naten September und Oktober trieb der ,, « l8sl lang« der Küste dieses Lande» auf und nieder, immer «m herrschenden Winde folgend, und erft am I. No-««her kam er nach einem starken Oft-Nord-Oft ganz unerroartet an Land, fast auf drei Meilen von einer stachen Insel, welche die Mitglieder der Expedition schon am nächsten Tage betraten. Da« Land wurde im Na-mm des Kaisers in Besitz genommen; es wurde ein «airu (Steinhaufen) gebaut und darunter ein Docu-went niedergelegt, welches eine kurze Geschichte der Ex. pcditlon enthält. ° .»v t Wider alles Erwarten blieb das Expeditionsschiff dm ganzen Winter ruhig in der Nähe des Landes lie-sen. Die schönen Tage wurden zu Ausflügen auf das ^and benutzt, welche jedoch leine größere Ausdehnung nehmen durften, da die kurze Dämmerung weiteres Ent-lernen vom Schiffe nicht zulieh. Indeß wurden die Vorbereitungen zu den größeren Schlittenreisen während dt« Frühjahr« getroffen. Die Schlittenreisen, welche "on Julius Paytr geführt wurden, zählen zu den toll-lllhisttn und wunderbarsten Unternehmungen, welche je dvn Polarreisenden gewagt wurden. Angethan mit einer dicke« Hose und einem Matrosenhcmd, über den Kopf lme Sturmhaube aus doppeltem Tuch geworfen, welche nnr «inen Theil deS Gesichtes sreililß, und ein Bärenfell uwgthängt betraten die todlSmuthlgen Kämpfer im Dim^e der Wissenschaft bei einer Kälte von 40 Grad «eiumur die unermeßlichen Eisfelder auf den schwachen «chlillcn. Dazu heulten die Stürme über die Tletscher-M» und die Windstärke war oft fo groß, daß die Schlitten mit aufgespannten Segeln ohne jede mensch-'He Thätigkeit mit rasender Geschwindigkeit vorwärts ««rieben wurden. Nuf dieser Schllttenrelse haben stch die mitgenommenen Hunde in erstaunlicher Welse bewährt. Alle ^rapazen, alle Noth waren nicht im Stande, fie ar-«itsunfähig zu machen, galt es nun die Schlitten vor» ^"ls zu ziehen oder auf Eisbären Jagd zu machen, «t che Leckerblssen für die Mahlzeit lieferten. Die Noth, ""«he die Nordpolfahrer auf diesen Reisen erduldeten, Ar oft schrecklich, am gräßlichsten war die Plage des surfte«. Oft mußten sie gefrorene Schneebällen in der vand aufthauen lassen, um daraus dann einen labenden Aunl zu saugen. Zwei dieser Reisen führten nach Totsten, tine nach Norden, während der letzteren blieben °ll Theilnehmer 30 Tage vom Schiffe entfernt, während !"' ersten je 6 Tage. «uf der Norbreise gelangten "berlleutenant Paycr, Schiffsfähnrlch Orel und 5 Mann °ls ans Cap Hohenlohe unter 81 Grad 35. Die bisher bestandenen Gefahren machten 4 Mann "«lahlg, die Reise fortzusetzen, sie wurden zurückgeschickt, und nur Payer, Orel und der Malrose Zerlinovitsch d nü ^ "" zwei Hunden weiter nordwärts. Payer, ^r Matrose und die Hunde wurden vor den Schlitten spannt, während Orel rückwärts nachschob, auf dem Schlitten lag der Proviant für acht Tage und ein Zelt. ^l« kamen zuerst nordöstlich an ein Gletfcherlabyrtnlh. m welchtln stch die Eisberge zu Hunderten aufthürmten. "" denselben wurde Mittag gehallen, Essen gelocht, und "ny eingenommener Mahlzeit setzte ftch die todeSmuthige «arawane in Vewegung. Kaum hatte sie jedoch zwanzig Schritte zurück-»"eg! -^ Orel drehte sich eben nach rückwärts, um zu l.» l°b nichts von der Vagage zurückgeblieben sei -^ "schulterte ein donnernder Krach die Luft. Menschen, la?n " "^ Hunde waren verschwunden, und Orel U ftch allein in dem Umkreise von Gletschern. Vange lln btstel ihn um die verunglückten Gefährten; er be-3'nn sie zu suchen und hatte bald herausgebracht, daß 'lzl" ewe Gletscherspalte gestürzt waren. Payer war ^ullllcherweise an einem Gurt hängen geblieben und hatte !^ platt an den Voden jenselts des Spaltes gedrückt; «war nur mögM. weil sich der Schlitten zwischen c^palte gespreizt hatte. Nun warf sich Orel eben-A' auf den «auch. kroch auf allen Vieren bis zur 3,al. ' b°" sah er Paytr in einer Tiefe von zwei 'altern liegen und aus dem Abgrund tönte das Iam-"lrn des Matrofen und das Gewimmer der an der "Me baumelnden Hunde. Orel warf Paycr ein Taschen-N-? ä"' mit dessen Hilfe er den Gurt abschneibm und ^retten konnte. Nun riefen sie dem Matrosen in die M hinab, er möge ftch unter leinen Umständen setzen, in V^ ^" Erstarren unausweichlich; dann liefen sie H Trümpfen den zurückgeschickten Leuten in rasendem ^«lopp sechs nautische Mellen nach, erwischten den foge- «nnten Tiroler Klotz und nach ungefähr dreieinhalb ^""ben waren sie wieder an der Spalte. Mit den mit-« «rachttt, Stangen und Tauen wurde auch der Matrose lt°t !' 5""l Ztltstützen wurden über die Spalte ge-dtn ... ^"ler glitt hinab und holte seinen Kamera- "' °l« Hunde und den Schlitten herauf, nick» 5" bedauerliche Zwischenfall hielt Payer jedoch kus».. )^ Expedition fortzusetzen, nur die Richtung lond-r« "". Er beschloß, nicht über die Gletscher, Versuck ^tl Westen vorwärts zu dringen und wollte lunien, von dort au« nach Norden zu gelangen. kni.,? , """" Morgen schon kamen sie dahin und 55°rt°an« !«" """ ^°» Über junges salziges Eis. Der Vvril «?l?3^°"ügllch und so erreichten sie am 12ten Punl. »»" « ^ ^ ^"^ ^n nördlichsten betretenen 'ufgchibt und /.n 3?" ?""' ble österreichische Flagge <5 dreimaliges Hurrah gerufen. Aus den brachten Ingredienzien brauten sich die Entdecker ein seltsames Getränk aus Rum, Kaffee uud Fleisch, extract, das ihnen, nach eigener Aussage, sehr gut geschmeckt hat. Von taufend Fuß Höhe herab überschauten sie das Land, welches nach einer beiläufigen Schätzung fich 70 Meilen nach Nordwest zieht. Die Flora ist gleich Null auf Franz-Iosephsland und auch die Fauna bietet wenig Abwechslung. Es finden stch Allen zu Tau-senden, verschiedene Mövengattungen, der kleine Schnee» zeisig und eine Gattung Sandläufer. Von Vierfüßlern fanden die Nordpolfahrer den Eisbär in großer Menge, sie selber fchossen mehr als fechzig, deren kostbare Felle in Füssern verpackt auf dem „Tegetthof" zurückgelassen wurden, dann sahen sie oft die frischen Spuren der Füchse auf EapS. wo sich Vögel aufhielten, der Thiere selbst konnten sie jedoch nicht ansichtig «erden, «uf einer Insel endlich fanden fie Hasenlosung. Die hochinteressanten Ergebnisse dieser unsäglich schwierigen Landreisen hat Payer gefummelt, und es freut mich, Ihnen mittheilen zu können, daß die Lefer der «Neuen Freien Presse" schon in den nächsten Tagen Gelegenheit haben werden, die ausführlichen Schilderungen dieses kühnen Entdeckers zu lesen. Wir lehren nun mit den Landreisenden nach dem „Tegetthoff" zurück, welcher immer noch in der gefährlichen schiefen Lage,, umgtden von ungeheueren Eiernassen, ftch befand. Die Führer der Expedition gingen ernstlich zu Rathe, erwogen alle Umstände, verlangten vom Schiffsarzt Doctor Kepes ein Gutachten, und so mußten sie an dem denkwürdigen 20. Mai mit Wchmuth im Herzen den Cnt-fchluß fassen, ihr Kleinod, den „Tegetthoff", zu verlassen. Auf vier Booten und vier Schlitten, welche je 1400 Pfund Proviant enthielten und die sie mit kaum zu schildernder Mühsal vorwärts bringen konnten, verließen sie das Expeditionsschiff und wendeten sich südwärts. Die angelegten größeren zoologischen Sammlungen. Eisbärenfelle, einen beträchtlichen Theil des Pro-oiants und tausend andere Dinge mußten sie zurück-lassen; nur was unbedingt zum Lebensunterhalt nothwendig war, konnten sie mit sich nehmen. 96 Tage trie« ben die Nordpolfahrer nun auf Schlitten und Vooten, bald auf dem Eise, bald auf freiem Wasser in unbe-kannten Gegenden herum, immer nur der Süofpihe des Compasses folgend. Nach mehr als 3 Monaten, als der Proviant schon start vermindert war, trafen sie in der Dunnenbai zwei russische Schooner, welche dort auf der Jagd waren. Zwischen den Russen entstand nun ein edler Wettstreit, wer von ihnen die Oesterreich« heimwärts bringen sollte, bis sich diese für Feodor Voronin entschieden. Sie bedingten einen Schissslohn von 1200 Papler-Rubeln und verlangten, entgegen der Route der Russcn nach Archangel, nach Vardöe geführt zu werden. Mit dieser wunderbaren Rettung lamm den Kindern uns,rer Heimat auch die ersten Nachrichten aus der letz. teren zu. Voronin hatte nemllch eines jener Vüchelchcn bei sich, welche das Comil6 der Nordpol-Expedition drucken ließ und die eine kurze Geschichte der letzten zwei Jahre bis zum März 1874 und außerdem Vriefe an die Mitglieder der Expedition von Freunden und Gekannten enthielten. Man kann sich leicht vorstellen, wie willkommen dieses Büchlein war und wie oft es auf der langen Fahlt nach Varbve ourchgelefen wurde. Nach zwölf Tagen er-reichte daS russische Voot das Land und am 2. Slp-tember lies es bekanntlich in Vardöe ein. Hier verab-schiedete stch die Expedition von Voronin, schenlle ihm drei der Voote, während das vierte mitgenommen wurde, um im Museum zu Trieft einen wohlverdienten Platz zu finden. Nun war die erste Sorge darauf gerichtet, sich wieder in menschenwürdigen Stand zu setzen. Die Mitglieder der Expedition waren von den Strapazen abgehärmt, ihre Kleidung unterschied ftch wenig von jener der Wilden und ihr Gaumen hatte von dem fortwäh-renden Genusse von Lachs- und Renlhie,fleisch allen Geschmack verloren. Es wurden sosort warme Kleider sür ^ ?'/^" ""5 "" Mannschast getauft, jene «roden MatrosenhabilS. in welchen ich die Herren zu Christiansand noch antraf. Sie fanden allerwärts die werklhä-tigste Theilnahme und mit dem rafch angewiesenen Gelde tonnten sie auf dem „Finnmarken" die Reise nach Oesler-reich antreten. Von Vardöe an sind die Reiseerlebnisse der Polar-Reisenden ziemlich bekannt." Hagesneuigkeiten. — (Die Manöver beiNrad), welchen Se." MaM» der Kaiser beiwohnte, wurden am 23. d. be-endet. Nach Höchst seiner Rücklunst w Arad erließ der Kais« ein Allerhöchste« Handschreiben an den FML. Frei-Herrn v. Scudier, in welchem er seine große Vesriedl-gung über die Fortschritte in der Ausbildung der Truppen des stehenden Heeres und der Landwehr hervorhob und in«, besonder« den hohen Grad der Disciplin und Leistung«, fähigleit der Infanterie hervorhob. — (Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich) machte am 21. d. in Begleitung des Groß. herzog« von Mecklenburg mit Gefolge per Eisenbahn einen Ausflug nach Mellon (Leicestershire). — (Verlosung.) Am 1. Oltober d. I. um 10 Uhr vormittags wird im Beisein der Slaalsschulden-Control«. commission de« ReichSralhe« in dem für Verlosungen be-stimmten Saale im Bancogedä'ude in Wien, Singerftraße, die 40. Verlosung der Gewinnummern der Staatsschuld, derschreidungen des Lottoanlehens v?« Jahre l854 vorgenommen werben. — (Touponseinlvsung.) Die t. l. Slaatsschnl. denlasse ist angewiesen, die am 1. Ollober 1874 fälligen Koupons der einheitlichen Silberrente, es «ag deren Zah-lung in Silber oder in Noten nach de» Silbercnrse beansprucht werden, schon jetzt gegen »bnahme von bperz. Zinsen zu escomplieren. — (Kärntner Landlag.) Vei der in Villach vor-genommenen Wahl «ine« Landtagsabg«ordneten für die Sladt Villach wurde Karl Ghon, Obmann de« villacher Voll«. Vereines, einstimmig gewählt. — (Frauen im Eisenbahndienfte.) Die Direction der Kaiser.Fetdinands.Nordbahn hat den Beschluß gesaßt, bei den Telegraphen- und Udminiftrations-Geschäflen Frauen gegen eine Entlohnung von täglich 1 fl. bO kr. zu der» wenden. Dieser Vefchl^ß wurde von dem Veamlenlülper der Kaiser. Ferdinand.Nordbcchn um so freudiger begrüßt, al« nur Gattinnen, Töchter und Wittwen von Nordbahn-Bediensteten auf diese Stellen Anspruch haben. — (Der internationale Poftcongreß iu Vern) hat folgende Tranfittazen festgestellt: Für ein Kilogramm Briefe zwei Francs, fllr ein Kilogramm anderer Eorrespondenzobjecte 25 Eentime«; wird die Transinlinie eine Strecke von ?b0 Kilometern benutzt, so ist die doppelle Taxe zu entrichten. Weiter genehmigle der Poftcongreß eine Seetranfittare von 6 Francs 50 Centimes fllr Vr,ese und b0 Mich de« Congresses der Naturforscher am 22, d. die verbren. nung der ersten menschlichen Leiche statt. Die ausrangierten Gas-Netorten waren zu diesem gwccke zur Disposition geft«llt wolden. Die Resultate waren überraschend In 30 Mi» nuten waren sämmtliche Fleischlheile verbrannt. In 1'/, Stunde fielen die Knochen in Nsche. Der Leichnam wog 70 Pfund, die «fche 3 Pfund. Kosten der Verbrennung 13 Vilbergroschen. Locales. Aus dem Gemeinderathe. Der Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach hielt gestern eine außerordentliche Sitzung ab. Gegenstand der Verathung und Beschlußfassung war der Verichl der g«. melnderäthlichen Schulsection über die Frage, welche Slel. lung die Slablgemeinde Laibach zu den im lrainer Landtage eingebrachten GesetzentwUlfen inbelreff der Aushebung de« Schulgeldes an Volksschulen und wegen Rigelung der Normalschulfoudsbeiträge von Verlassen« schasten einnehmen soll. Der Velichterftalter der Schulsection, Herr G«. Dr. Sup pan, betont in längerer Rede, d^ß die Stadtgemeinde Laibach, falls sie in Voltsschulsachen eine eben auch exceptionelle, autonome Slellung, eine freiere Vewegung, gewinnen sollte, jedenfalls anfangs eine stärkere Velastung ihres Budgets erfahren wülbe, wtlch» Uebelftand sich aber nach Verlauf einiger Jahre beheben dürfte. Die Insolierung der Stadt Laibach würde auch in diese« gveige eine Mehrbelastung mit sich führen. Die Aufgabe de« hohen Landtages dürfte es sein, die beiden eingangs erwähnten Gesetzentwürfe in Einklang zu bringen; denn es sei selbstoerftäudlich, daß diejenigen, die au« dem Landes-Normalschulfonde leinen Nutzen ziehen, zur Slärlnng dic. nicht, wie »an hört, on den Gemeindevorsteher, sondern sammt und sonders unmittelbar durch die t. l. Steueramter monatlich ausbezahlt werden. 5. Zur Helung der in manchen Gegenden Kcains so sehr vernachlass'gtcn ObMumzncht »olle der hohe l. l. Landesschulrach alle Oltsschulrälhe be« auftragen, unverzüglich sUr heiftellung geeigneter Obftbaum« schul.Verein« Sorge zu tragen. 6. Der hohe Landesschul« ralh wird gebeten, beim hohen 7. l. Ministerium dahin z« wirken, daß die Bezirlelehlerbibliolhelen Portofreiheit erhalten. 7. Die liainer Landeslehrerconfelenz wolle sich an die hohe Landtsschulbehörde mit der Vilte wenden: ^) daß die öeilung einer wehrllassigen Bollsschule dort, wo sie de» Katecheten übergeben ist, demselben abgenommen und einem der Lehrer dieser Schule übe»tragen »erde; d) daß lünf« lighin von der hohen Landeeschulbehikde nur solche Männer als Vezitlsschullnjptcloren vorgeschlagen werden, die de« L!peclyr P ^6 allen Men» scheu« und Kegelspielfleunden in ellsler Stunde zu, sich in den lthlen zwci Tagen noch recht zahlreich im Slewmelhof «infinden zu wollen. — (Das Turnerfymbol), bekanntlich in Kteuz« for« zufammengeftell»« vier l', mit der Bedeutung des Wahlsptuches der deutschen Tmnerschaft: ^frisch, siomm, froh, frei", ist, wie die „Deutsche Turn.geilung" mitheill, nun auch von anderen Nationen angenommen und lau>et i« Französischen: franc, smiZ, tier, 5ort; im Englischen: frauk, flssli, lligk, lrse; tm Ilaltenlschen: si-auco, fresco, Ksro, forts; im Spanischen.- fmuco, frosco, ürms, kuerts; im Portugiesischen: franco, llsscs, sew, lorto; im Schwedischen: frisk, lrom, lreiäi^', sroi. — (Die viert« Schwurgerlchlssitznng beim k. l. Landesgerichte in Laibach) beginnt Montag a« 26. September 1874 u« i» Uhr vormiltag«. Nn diese« Tage wiid dic Hüup:verhandl«ng gegen Peter Deimann wegen Todschlag, am 29. September gegen Anton Tro» jarsil wegen Nothzucht, am 30. Stptember gegen Eduard Strell wegen Nothzucht, am 1. Ollober gegen Barlelmä H^bjan wegen Todschlag, am 2. Oktober gegen Franz Cerar wegen Todschlag, am 3. Oktober gegen Ialob Podse wtgen Nothzucht, a« 5. und 6. Oktober gegen Karl Lettner wegen Veruntreuung, am 7., 8. und 9. Ollober geqen Josef Mav wegen meuchlerischen Raubmord, am 1U. Ollober gegen Anlon Prestenjil wegen Todschlag und am 12. Oüober gegen Matthäus Mahniö wegen Veruntreuung uno Bettu^ vorgenommen werden. — ^Selbstmord.) In der Süobahnftalion Sagor erschoß sich gestern d:r Perlehtsbeamtt Herr Podlrajöet aus bisher noch unbekannter Ursache. — (Landwirthen von großem Werth.) Dresch-Maschincu. Eine dcr wichtigsten Erfindungen fllr Laudwirlhe ist eine neue Drcsch-Maschine, welche durch 2 Lntte betrieben, in einer Stunde suuiel dreschen soll, als 3 Drescher in einem ganzen Tag. Alle Getreidegattungen soll si? qleichgut ausdreschcu. daß nicht ein Körnchen im Stroh blcid>, aber auch lein« be schädigt wird. Dcr Alischaffuugtzprei« sei nur 135 fl. V N. franco Laivach. In Deutschland sollen dirse Maschinen zu Tausenden verbreitet sein, aber auch in hiesiger Gegend sollen schon mehrere sein. Die Firma PH. Mayfarlh und Comp. in Frankfurt a. M. wird als beste Bezugsquelle geschildert. Ve^ stellungen können daselbst brieflich gemacht werden. Theater Nachricht. Nachdem bezUglich des Abonnements der Theatelfonds-Logen vorgekommene Differelizm noch geordnet werden müssen, so beehrt sich der Unterzeichnete, den 1'. I. geehr» ten Herren Theaterfreunden zur geneigten Kenntnis zu bringen, daß die Licitalion der TheatersondSlogen am Montag den 28. September um 4 Uhr nachmittag« lm Theater stallfmoet und infolge dessen erst am Dinstag den 29. d. M. die BUHne eröffnet wird. Zur Aufführung kommt: Non Stufe zu Ttufe. Vollsstück mit Gesang in 5 Bildern von Hugo Milller. Musik vom Kapellmeister Franz Vioth. Josef M. Kotzly, Theaterdirector. Neueste Post. (Original' Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, V5. September Die Nordpolfahrer sind abends in Wien eingetroffen. Schon stundenlang vorher waren sämmtliche zur Nordbahn führende Straßen von einer ungeheueren Menschenmenge besetzt, die Straßen geschmückt. Vizeadmiral Pock an der Spitze zahlreicher Marineoffiziere, Generale, Offiziere und der Bürgermeister von Wien an der Spitze des Gemeinderathes empfingen die Ankommenden. DaS Publicum brach in unbeschreiblichen Jubel aus; unter fortwährenden Hoch rufen und Hüteschwenken bestiegen die Ätord, polfahrer die Wagen, welche durch die wogen« den nnd begeisterten Volksmassen nur schrittweise vorwärts kommen konnten. Die am Vahnhofe anwesenden zahlreichen Deputatio» nen und (Korporationen aus Oesterreich und Ungarn schloffen sich dem Zuge an. Von dem glänzenden, großartigen (smpfange gerührt dankten die Führer der Expedition unaushör. lich der zurufenden Volksmenge Morgen abends findet der Ompfang in der geographi» schvn Gesellschaft statt, welchem deren Protector Kronprinz Nudolf beiwohnen wird. Vern. 24. September. Der Wtllpostcongrtß be« schloß di« Grtlchlung eines internationalen Postbuieau ähnlich dem internationalen Ttlearophtlibureau, dessen Organisation Gegenstand eines späteren Veschlusses sein wird. Wien, ii5. September, 2 Uhr. Tchlußcmse: Lredit 259—. Anglo 164 , Uuwn 132 -, Fraucobanl 68 75, Handelsbank »2-25. Verein«bank 90 75. Hypothelarrentenbanl 1? 25. »llgtNttA Vaugescllschaft lU 25>. Wiener Vaubanl««25.Unionbaubanl3»""' Wechslerbanbant 17 50, Vrigittenaner 17 —. Staatsbahn 61b»", Lombarden 149 -. «iomrnuuallose —. Abgeschwächt. Telegraphischer Wechselcnrs vom 2l>. September 2^, Vavler.Ntltte 7l 30. — Mlder-Mml« 74- . — ^« st»°.«.Nnlehen 10»50. — «aul-. ^, Verstorbene. Den 18. September. Anton Pirlmaycr, gew'!" t. l. Vc,,irlsnchler. 54 I., Eivilspital, Blutoergiftnug. - 3°?°^ Potisss. Hafliergehilfens Kind. 2'/. I., Tirnauvorstadt ?ll. °' Rachenbriiune. , ^ Den 1 9. Sep: ember. Cilcilia Tauier, TiMc^ sterS Kind. 4 Jahre, Elisabet-Kinderspital. PolanavorstadtM.«^ Strophrln. — Alois Lence, Schiller dcr 2. Realtlusse und ^» ««teübesi^er« Sohn, 18 I,, «livilspital, infolge zufällig trm>". Pcilctjuug. — Ignaz Edler v. ttleinmayr, Vllchdrucle«!'" ^aiisbesiljci, Vesitzer des goldenen VerdienftlrenzeS mil del Kl« 80 Jahre. Vahnhofgafse i)ir. 13ii, Altersschwäche. ..,,,, Dcn 20. Teplember. Pauline ituaute, Cichorttfa»"'-Nujschcrs jkiud, « Monatr. Kapuzinelvorflaot Nr. 92, M^ Maria Liuiinger, Handschuhmachers Gattin, 69 I., im W°°" slusse ertrunlcu. ...^ Den 2 1. Seplember. Anna Schmidt, Kaff"!«° ^ Kind, 11 Monate und 22 Tage, Stadt Nr. 209. Äronchtt".^ Karl Oebhard. MuslllchrklS Kind, 1« Monate, KapuzinerM!» Nr. 13, Vlaitcrn. .^, Den 22. September. Mais Gerier, Gastgebers«" 4'/. I.. Stadt Nr. 139, RachenbrUune. , ^ D»n 23. September. Theodor Traun, bllrgl-V delsmanns uud Hausbesitzers Soh«. 9 Jahre uud 1l> ?M« Stadt «r. 16«. und Iosefa Koder, Schneiders uud Ha«"^,. Kind. 4 '„ I.. Tirulllworstadt Nr. 5si. beide an dcr Rachc"»"^ Fra»z Omcic, l. l. Postbeamten« und Hausbcsil)els ^ 10 Stuuoeu, Polaullvorstadt Nr. 17, Gehirnschlagfluß. ^ ^ ^ Mascher, gewesene Köchin, H4 I.» Kapuzinervorfladt Nr. o<' därmlähmung. ^j Den 24. September. Alfred Zeschlo. Procura "^,. Kind. 3 Jahre und 9 Monate, barmherzigen Gasse sir.)A'.^ chenbrilune. Johanna Cernc, Ec>mm,ss>oniirs Kiud, 6 D!°^ «arlstädtcrvorsladt Nr. 29. Durchfall. — Maria Prando»^ ", wohuerin. 95 I,, Eivilspital. Altersschwäche. — Katharinas lcuich. PlivalierStochter, 15 I., Stadt Nr. 179, 2ar>cs del belsäule. K. l. Garnisonsspital. Vom 31. August bis inclusive 6. September. .^ Johann Longrah. Untertanonicr der 9. Valterie bl» Fcldartillerie-Regimeuts, Eitervergiftung dcS NluteS, Vom 14. bis inclusive 20. September. ^gl »t»«lt HH>«>>. Homali, Privatier, RadMlw si„, - Ehrlicl', ssieisender; Tuschar, Ingeuienr, und 2)c. " s'' Wien. — Mappe, Assecurranzsecretär, Graz. — MaN°w schoflack. — Oroßmann Anna, Hauptmannsgattin, ^tll» ^,- «»«»«« «««,s^,,l. Fischer, Czalathurn. — Krcming^ ^ stadt. - - Manich, Organist, Marburg. — Tratnig, Gl°"', ^ - Wild, Hauptmann. Oiirz. — Ortaurc. Ol. ^^lli>>>' Graab, Ehrfurt und Frau Germouull, Wien. — T>r."" Padova. - Zaruik, Lehrer, Dorncga. ^Fll >»»t«Z ««r«H»». Schiwwetter, »tealitälenbesiver; o^-'' v. i.'ilieuau, und Dreschlcr, Wien. — Vrilich, Kaml°^!l, Ritter o Hllbl, l. l. Geueralmajor, Graz. — VicSte, " Tricst. — Hajel, Opernsänger, Stcycr. k»"' «»««»»«»,«»>««' «K»s. Pfeiffer und Kiot, Wien. ^ schlnsly. Trieft. . Furlaui, Görz. M^' ^ »4»«»«5 v»n »«»»«>»e«>«»,. Reiser, MUnchen. " ^ i-'tmberg. ^ ,c,F< F»»«»^«»,. Robmann. Kfm.. Karlstadt. — Krijncr. »"^ Salzburg. — Krug. Reisender. Wien. — SevernM' ^ B' Marburg. - Kallm, Vesitzer. Vrestovica. — 2"°^ ! Schludermann, Fleischer, Vlllach. ^^^-^ Meteorologische Beobachtungen in^aibH> « 33 W tt - 3^ P 6U.Mg. 74iW 1^1378 ^M 0^ 25. 2 « N. 741 «l 4-24 o windstill Halbheit" 10 „Ab 742« -j-17u wmdstlll ,f-ii«"^ bc'°' >M Margennebel. Wi.,dstiller. sonuiger Tag. AbH F' mende Vewollung. Abendroth Wetterleuchten in " ^l^ Tagtsmiltel der Wilrme ^1« 5^. um 4 6^ llber de?^, Verantwortlicher Redacteur :^^O'st o m^ r ^^^ß« ^^l^vsi'lipvi^t' Vttien, 24. September. Mit Aufnahme der Nnglo.Uctie, rildsichtlich deren rin Blillstaud eingetreten ist, zeigte die Vörse im Verlchr mit Speculatini'spap^ » Kestigleit, theilweise auch Animo; es ergaben sich zahlreiche Nuancen, welche mindestens zum Theile festgehalten wurden, dagegen blieb der Nnlagemarlt so >"<"" <. seit einigen Tagen gewesen Ts zeigte sich wenig Kauflust; wo erheblichere Posten^z,lm Verlauft gestellt wurden, ergab sich sofort ein Rllclgang. Geld Ware M»l. )«.<..... 714U 7150 ftebrn«.) """ i.....7l 40 7t 50 g»»««.)^', . . . 7425 7435 e«se, 188«.......«75 - 230 — . 18b4.......103 2b 103 50 , I860.......,09 75 110— , I860 ^l 100 fl. . . . 118- 113 50 . 1664.......126 2b 136 75 Domllnen-Pfandbriefe . . . 122 25 122 75 Prtlmienanlehen der Ttabt Vt«n 103 — 103 50 ^""°l'°^'l .' , ''^ ^°° O«n2U.«cgnIi:rui:ge.l?3s:. . . 9759 98- Une «isenbahu.»»^ .... 9975100 tu«. s'r«NitN.«^...... 86— 6650 « »'»: «c.nr2nua:.«rl>5nl . . 8990 9010 Nctien von Banken. <_ ^ . Geld Ware »"°.l°.V Lscompltauftl,l^. . . . 915- 925- tzrauco.Vanl......6925 6975 Hündelsbanl .... . 83 50 U4 — «alionalbanl......991 — 993 — Oestt«. allg. V»nl .... 5450 s550 Olfterr. Vaulgtsellschaft . . . 1»b- 198 -Unlonbenl ..... 122 2b 132 5N »crew«^»-: ....... 21'— 2125 R.:lrhr«l,!lnl.......113. 11850 Actieu von Transport»Unternehmungen. Geld Ware «llöld.«»hu.......142 — 143 — «arl.Lndwlg«V»hu .... ' 245 245 b0 Vonan, »«mpfschifs.. Otselllchaft 5s 0— 502 — «lisllbelh.NtfiblZu . ... 199 50 200 ^ «lisabetlj.Vahn (eiu,.«nb»eiftr slr« 3« Jahren 87-- 87 50 ««tion»lb Uug. 0ftb«hn.....- > """"'of-. ,s5ß<<> «ud«lf«.e......." W »°,«bnr,........9l6^ ^ > »r«mlsnrt.......' b3b0F > H«wb«,......- ' MO V l> L»nd,n.......' 4g4" M P»ri«........' > Geldsorten. zgH ^ W Geld bfi. 7V' N »mat» . . . 5 fi. 27 lr. g , 2 , « Napl>lt°n«d'«r . . 8 „ ?» " 1 ^ ZO " l« lireuß. «»sstuschtint 1 -" ?b - ^ , z« «ilber ... 103 . «0 - l ^ «rainische Erunbentlastuuge-^^f« ^'^ .D PrwatNVtlerun,: Oeld Sb b", »