eutphe Die reai'Se W-chl erlcheial jeden S-nni», ant Xisnitftlan metjtn« »»» f»(let slamml der S»»al»g«detf»,e Dt« s ü»«»rtl IJ: 4>ni »I! ^ufttUanj tn'i H«»« monatlich B. -_sr..mrtttljä!iru R. 1.5» SafWatirta R. S„ 3«miä»ri4 #• * - JR" VllMriHMi: »>««cliildr!ich ». I.SO. »«ldjiihri, fi. S.JO—. •«*«.—. «tiq«(iu Slanratt 7 fr. « a, e > ge » werde« na» Tarif derechnct. 9t fiteren HHrterto!uit:fii enlldrecheade? ?!achl-h. All- bedeuieadea »nfssd>qnn^«-«nflillea »e« Ja» u»d «»«!»»»<» nelzmea «a,et«ea eiugegen. Ja «il> wallen >,lch« bei« Perwaller der Leili^chen Wach! Herr» S. Oech». Hnnvlyla« «. edenerdi« »dqezeden werdeil. «eiiierfte ircift: Mittwoch «ad EauiK-q 10 1U>k S»rmiN»«. Gvrechftaaden »oa 11—1» Ml Sortmttajl an» o#n »—5 ll»r Wachnuttaj«. CKiU-fünfte werden oht in »« «uchdrnckerei Zodoan Rafulch drreltwillizft ertdeilt). S $ 11 f 11 c it u n a Ha«»l»lay Rr. ». 1. Stock. Sprechftanden » — Xeclaatatteat«! find pomfrei. — Bericht«. deren Berf,fl«> de» Aed«!ear uadefann» ftn«. fsanea a«t>> berAckkat>,i »erdea. Nr. 29 Eilli. Donnerstag den 12. April 1894. XIX. Jahrgang Der politische Tod Schnftfje's. Cilli, 9. Avril. Die slooenisch gesinnten ReichSrathsabge-ordneten Professor Schuklje und Michael W o s ch n j a k hciben sich in der vergangenen Woche bemüht, die Preisgebung des Cillier Gymnasiums an daS vorfchreitende Slavenihum im Parlament als eine g nz harmlose Sache hinzustellen, die ungebührlich viel Lärm verursache und. um einen seiner und der Sache würdigen Ausdruck des wackeren Herrn Woschnjak anzuführen, nicht wert sei, daß über sie so viel „Geserres' gemacht werde. Zunächst sprach Herr Schuklje. ES war «in schlechter Tag für ihn und wenn ihn ob seiner nach allen Seiten hin anmaßend imper-tinentcn Ausführungen nicht etwa eine Bor-niertheit seiner Wähler schützen sollte, ist er seit jenem Tage ein verlorener Mann! In seiner gewohnten Bescheidenheit vat Schuklje bei der Frage gleich auch sein staatsmännisches Genie leuchten lassen wollen, er präsentierte sich ..nach Oben" als ein Patriot erster Güte, wies auf die »ach Rußland schielenden Elemente, a n f die extremen slovenischen Politiker hin, deren Einfluß nur gebrochen werden könne, wenn ein Mann, wie er, die verkörperte Ruhe, Objektivität und StaatSklughtit empor-gehoben würde, und hat zum Entsetzen sämmt-licher slavischen Politiker, »bei vollem Bewußt-fein-, die Kärnlner .Slovenen' mit ihren Ansprüchen auf slavische Schulen mit der Weisheit eines speculativen Kopse« vor den Augen der hohen Regierung vollständig im Stiche gelassen, damit er beweise, daß ein Schuklje auch zu nationalen Opfern bereit sei, wenn eS die Wohlfahrt des Staates erheische. Wahrhaftig ein prächtiger Mann! Neulich, als Abgeordneter Dr. Gregorec-Furioso in seinem heiligen Zorn gegen das Cillier Gymnasium wetterte und polterte, daß alle Leute, die ihn nicht kennen, in Angst und Schrecken geriethen, da war der weise Schuklje auch sofort zur Stelle, um den nationalen Bruder Piccolv unbarmherzig zurechtzuweisen, so laut und so vernehmlich, daß die Minister von Hellem Lob über Mentor SchukljeS Besonnenheit erfüllt werden mußten. Ja, ja. wahrhaftig ein gerechter Mann ist Herr Schuklje, und wenn er seinerzeit als Regierungsjournalist seine früheren Freunde mit Fluchen von Sarkasmus übergoß und un-ausgesetzt bemüht war, sie politisch öffentlich zu brandmarken, so hat er es nur als Patriot Erster Classe gethan, der er geworden, seitdem durch einen gnädigen Machtsprnch der gegen Schuklje angestrengie Hochverrathsproceß niedergeschlagen worden war. Herrn Schuklje'S Rede und Dr. Foregger'S treffliche Antwort da-rauf bildete in allen interessierten Kreisen daS Tagesgespräch. Zunächst im Parlament selbst, wo der Tscheche K r a m a r sein« bis an den Rand gefüllte Schale des Spottes über die seichten Bemerkungen Schuklje? ausgoß, indem er mit Bezug auf dieselben sagte, daß er (Kramar) angesichlS der Windungen SchukljeS und dessen Bemerkung : daß beutzutage „n a » tionale und staatsrechtliche Fragen beinahe obsolet (veraltet, abgebraucht) g«worden sind — (in d«m Augen-blick gesprochen, da Schuklje die ganze Kraft daran wenden mußte, um ein slovenisches Untergym -n a siu m zu erlangen") — überrascht sei; solches hätte Kramar .von einem Vertreter der deutschen Partei (Widerspruch) oder vielleicht aus dem Munde eines Polen natürlich gefunden" .....so aber, sagte d«r tschechische Redner, „verstehe ich ganz wohl den Hohn und Spott, mit welchem ihn der Herr College Foregger behandelt hat!" Auch die slovenische Press« hat sich der Angelegenheit ernst bemächtigt. Der russsphile „81ovenslci Narod" sucht Herrn Schuklje in zwei Leitartikeln zu di«-creditieren. bei deren Lesen man allerdings den Eindruck gewinnt, als hätte das Blatt ein schlechtes Gewissen und fürchte Schuklje'S Rache; immerhin aber, sagt „Narod". nachdem er den kläglichen Zustand, in welchen Schuklje die Coa-litionsslovenen durch seine Erörterungen versetzt hat, erläutert hatte, wörtlich: „Doch genug davon, nicht ein Wort mehr darüber! Haben die Herren ja d«ch schon genug ausgestanden, als sie die Sotisen des Abgeordneten der Stadt Cilli schlucken niußten. der sich namentlich Schuklje glücklich beigebogen hat. ihn arg in die Enge trieb und sogar die Sünden deS „Ljublianski List" ins Gedächtnis rief. Die Bereinigte Linke lachte dabei laut aus, und zu verwundern wäre et nur gewesen, wenn sie nicht gelacht hätte......" Ernster und interessanter ist jedoch die Lossage der clericalen Partei von Schuklje. „S l o v t n e c," das slovenische clericale Taglatt. bringt diesbezüglich eine Erklärung, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Die Hauptsätze derselben sind folgende: „Wir mußten uns der Achtung vor Professor SchukljeS Gelehrsamkeit, Weisheit und Gründlichkeit stets entgegenstelln: so oft vieler eigenthümliche Mann in unserem Lande auftrat, mußten wir jedesmal bestätigen, daß seine Gedanken oder eigentlich seine Vorstellungen den Bedürfnissen vollkommen entgegengesetzt waren. Professor Schuklje sprach auch im Par-lament auf seine eigene Faust, nicht im Namen unserer Partei, und er ist für daS, was er gesprochen, allein verantwortlich. W i r lehnenfeierlich jede Verbindung mit ihm und feinen Behaupt» n-gen ab. Schuklje zeigte sich in seinem Vaterlande reichlich genug als Gegner der katholischen Idee, und im Reichsralh haben ihm seine Reden nicht dazu verhölfen, uns zu überzeugen, daß er fürs allgemeine Wohl gearbeitet hätte. Welche p e r s ö n-l i ch e n Gründe seine Reden in der Heimath und in der Fremde haben, wissen wir freilich nicht, obschon darüber mancherlei gesprochenwird. Dasaberwissen wir, daß wir n, it Professor Schuklje nicht die geringste Ver-bindung haben." .Vor allem müssen wir sagen, daß Schuklje eine gute Nase hat. Er weiß, daß jetzt dem Radicalismus der Krieg erklärt sei, daß dieser Krieg aber auch dem RadicalisniuS in Glaubenssachen gelte. Nun. da müssen wir sagen, daß bei uns kein nationaler Radica-lismuS (?!!) besteht, wie es denn auch kein nationales Programm gibt. (!!) Die katholische Idee allein ist es (!!), die uns vereint oder trennt (!?)." (Wir sagen nicht, wie eS Schuklje behaup-tete. daß unsere Gegner Hochverräther seien. Anm. d. ,D. W.") „Auch w i r füh l en un S, so sagt daS clericale Slovenenorgan weiter, als Slaven. Auch wir fühlen mit allen slavi-f ch e n Völkern mit. «Mögen sich die deut-schen Geistlichen da ein Beispiel nehmen! Anm. der Red. der „D. W.") Auch wir sehen in der literarijchen Zerfahrenheit des Slavenlhums einen Feind unseres culturellen Fortschritts, auch wir sind davon überzeugt, daß die Völker und ihre Schicksale älter und bedseutungSvoller als die Ansprüche eines Professors, wenn er auch Franz Schuklje hieße. Er sagt zwischen den Zeilen, daß daS slavische Bewußtsein in einer unserer Parteien zu leb hastsei. Wirbedaupten, daßdas slavische Bewußtsein unter unS entschieden zu gering sei und daß unter uns ein nationaler Ra-dicalismus gar nicht vorhanden ist (ül) Wir können mittheilen, daß bei unS derBersuchzurErrichtung einer antiradicalen Mittelpartei oder eigentlich einer CoalitionS-Partei gemacht worden ist oder noch gemachtwird. daßabernachun-serer Meinung jene, die sich dieser Partei angeselleu, nie und nie-malS dem slovenischen Namen nützen werden. Schuklje ist Schuklje und weiter nichts, und zu seinen Bemerkungen über die Wahlreform müssen wir noch etwas hinzufügen. Er glaubt, jeder Mensch müsse, wie er. Prozessor sein. Die menschliche Natur ist im Arbeiter dieselbe wie im Professor. Fabrikanten, dem Mittelstand und Millionär. Um das gehtS ja, daß die scharfen Gegensätze zwischen Arm und Reich ausgeglichen werden, und auch die niederen Classen zur Culturarbeit herangezogen werden. Dafür hat Schuklje natürlich keinen Sinn. DaS wir es offen sagen: Wir reichen lieber dem allerärgsten Social-demokraten die Hand, als wie dem conservativen Professor Schuklje! Er ist nicht der unsere, und mit lauter Stimme rufen wir: Wir sind nicht die Seinen!" Soweit der „Slovene c". Die Cillier Gymnasialfrage mag für Menschen, die den nationalen Flügelschlag der Zeit nicht hören, ein unbedeutender Fall sein — sie schließt aber ein ungeheuer bedeutungsvolles Princip in sich; das fühlt, wer den Kampf deS vorschreitenden Slavenlhums verfolgt und be-greift. Die Hand weg vom Cillier deutschen Gymnasium! — daS muß der Feldruf jedes Deutschen sein, der dem Allslaoenthum nicht 2 Vorschub leisten will. Die Bedeutung der Sache offenbart sich durch die Kundgebungen auS den national verständigen Kreisen deS ganzen Reiches und auS den Reden im Parlament. Heute haben wir deren eine behandelt, die in ibren Conse« quenzen von Bedeutung werden kann. Hlmschau. — (Protest-Versammlung.) Der deutsche Verein in Wien veranstaltet sür den 12. d. M. im .kaiserhos" eine große Protest« Versammlung gegen die SlavisierungS-bestrebungen in S ü d st e i e r m a r k. wozu alle deutschen Abgeordneten mittels folgen-den Schreibens geladen wurden: „Sebr geehrter Herr Abgeordneter! Der deutsche Verein in Wien veranstaltet am Donnerstag, den 12. d. M. in Zwierschütz' Restaurant „Kaiserhos', I. Reichs-rathsstraße 19, eine Versammlung, deren Haupt-zweck die Stellungnahme gegen die von slooe-nischer Seite ausgehenden Bestrebungen, den nationalen Besitzstand des deutschen Volkes in Steiermarl zu schmälern, bildet. Zu dieser Ver-sammlung erlaubt sich der gefertigte Ausschuß Sie höflichst einzuladen: derselbe gibt sich der angenehmen Erwartung hin, Sie an dem ge-nannten Abende begrüßen zu können, da Sie als deutscher Abgeordneter jedensalls mit einer scharfen Zurückweisung derartiger Angriffe voll-kommen einverstanden sein werden. Mir deutschem Gluße: Der Ausschuß deS deutschen Vereines in Wien, Professor Dr. Gegenbauer, Obmann. Hillier Hemeinderath. «im, 5. Avril. Heute fand eine Sitzung unter dem Vorsitze deS Bürgermeisters Gustav S t i g e r statt. Vor Uebergang zur Tagesordnung machte der Vor-sitzende die Mittheilung von einem Ansuchen der Gemeinde Vordernberg, daß die Stadt-Vertretung einer Petition von dort beitrete, welche dahin geht, daß die Regierungsvorlage, betreffend daS Hausiergesetz, dahin abgeändert werde, daß auch Städte, Märkte und Jndustrieorte unter zweitausend Einwohnern unter die Ausnahmen gezählt werden sollen, wo daS Hausieren ver-boten. Nach Be'ürwortung deS GR. Herrn A l t z i e b l e r wurde daS Ansuchen mit einer Modifikation deS GR. Dr. S ch u r b i an-genommen. Dem Ansuchen des Stationscommandos in Eilli um Markierung gewisser FixierumiSpunkte zu militär-technischen Zwecken am Exercierplatze wird willfahrt, wenn dadurch der Baumanlage kein Schade zugefügt wird. Die Einbebnng der Brückenmaut bei der Kapuzirierbrücke wurde laut Erlasses der k. k. Stathalterei auf weitere sechs Jahre — daS ist bis Ende 1899 — bewilligt, jedoch die weitere Bewilligung abhängig gemacht von der Herstellung einer mit Eisenconstruction herge-stellten Uebergangs- und Fahrbrücke. Ein Ansuchen der Gemeinde Luttenberg um Unterstützung in einer Schulangelegenheit wurde der Schulsection (2) zugewiesen. Der Herr Bürgermeister berichtete sodann über daS Ergebnis der gemischten Commission, betreffend die neue Landwehrkaserne. Infolge des neuen Landwehrgeseyes sei eine Erweiterung der neuen Kaserne unbedingt nothwendig, und zwar seien ein einstockhoher und ein zwei-ftockhoher Neubau zu der Kaserne geplant. Der KostenpreiS sei mit 30.000 fl. fixiert und der Platz auf der Seite gegen Hochenegg bestimmt. Die Zinsenvergütung, welche vom Aerar garantiert sei. beliese sich auf beiläufig 8000 fl. In weiterer Verhandlung wurde über Antrag des VicebürgermeisterS Herrn Julius R a k u f ch die Einleitung der Wasserleitung in die Kaserne beschlossen, welche durch zwei doppelwirkende Pumpen bewerkstelligt werden soll. Der KostenpreiS ist mit 1000 bis 1200 fl. veranschlagt. Der Amtsbericht, betreffend daS Recht deS EtadttbierarzteS wegen Einhebung einer Gebür von 20 kr. sür die Ausstellung von Certificaten für das durch die Bahn weiter beförderte „P-«tsch- Macht- Fleisch auS (Eilli, wurde vertagt, nachdem zuvor eine sehr interessaute Debatte darüber stattgefunden. Der SectionSarnrag, den GR. Dr. S a j o v i tz vertrat, gieng dahin, daß der städtische AmtSihierarzt vorher die Bewilligung deS Gemeinderathes hätte einholen sollen, eh« er für die Certtfitate behufs Versendung deS Fleische» eine Gebür beanspruchte, daß aber die Swtwn beantrage, daß dem betreffenden Amts-organ künftighin die Berechtigung der EinHebung einer CertificatStaxe von 20 kr. per Colli zugestan-den werde. Dagegen sprach sich der GR. Georg Skoberne, welcher selbst Viehhändler ist. auS. GR. Dr. Sch urbi vertheidigte das Recht deS städtischen Fleischbeschauers, für diese seine private Leistung auch private Löhnung zu empfangen; die Ausstellung von Certificaten sürdie Versendung von Fleisch aus Cilli gehöre nicht in den Amisbe-reich des städtischen Thierarztes, und derselbe sei berechtigt, hiesür eine eigene Gebür eium-heben, zumal durch kein Gesetz nachweisbar sei, daß dies nicht gestattet wäre. Schließlich wurde der Vertagungsantrag deS Herrn GR. Director B o b i f u t ange-nommen. In weiterer Erledigung der Tagesordnung wurde die Anschaffung einer Hundesang-Schling« seder beschlossen. (Referent GR. B o b i s u t.) Ein Grundverkaufs»Angebot der Frau K u s S, betreffend deren Grund bei der Land-wehrkaserne, wurde über Antrag des Bericht-erstatterS GR. F e r j e n nicht berücksichtigt. Ueber Antrag der ersten Section. die Hunde-steuer sür alle Thiere mit 5 fl. festzusetzen, wurde, nachdem die GR. Traun und S ch u r b i für eine Erhöhung gesprochen hatten, mit 5 fl. per Thier, ohne Unterschied der Größe, angenommen. (Referent Julius R a k u s ch.) Dem Ansuchen des Cillier Gewerbebundes um fernere Unterstützung des Localbahn - Pro-jecteS Wöllan - Unterdrauburg seitens der Stadt wurde unter Hinweis darauf, daß die städtische Sparcasfe bereits 3000 fl. hiezu beigesteuert, nicht willfahrt. In fernerer Erledigung der Tagesordnung wurde die Anschaffung einer Latrinentonne um 80 fl. beschlossen. Herr Vicebürgermeister R a k u s ch berichtete über die Nachtragsrechnungen pro 1893. für welche dem Bürgermeister das Absolutorium er-theilt wurde. Die Berichte wurden dieSfalls in Ergänzung auch vom GR. F e r j e n erstattet. Namens de« Theater-Comitös beantragte sodann Herr GR. M a r e k über die Eingabe des TheaterdirectorS Oppenheim um die Ver-leihung des Cillier Sladttheaters. Der Eingabe wurde Folge gegeben mit dem Bemerken, daß die Subvention mit 700 fl. fixiert uno daß ein genauer Vertrag festgestellt werde. Ueber Antrag deS Referenten Herrn GR. L. Wamprechtsamer wurden schließlich zu Armenräihen gewählt die Herren Mörtel. Franz Herz mann und H o f in a n n, worauf eine geheime Sitzung folgte. Z)ie preßresorm. Die Parteien in Oesterreich sind nicht in allen Dingen so einstimmig einig wie darin, daß die bestehende» Preßverhälinisse unleidlich sind und daß eine Reform derselben nicht mehr länger hinausgeschoben werden kann. Schon in der großen Anzahl von Preßanträgen und Reformvorschlägen, welche im Abgeordneten-Hause vorliegen, drückt sich die allgemeine Ueberzeugung von der Resormbedürstigkeit der Preßgesetzgebung aus. Die CoalitionSregierung hat bis jetzt noch nicht öffentlich zu dieser Frage Stellung genommen; der Regierungsvertreter im neuerlich einberusenen PreßauSschusse war daher nicht in der Lage, irgend eine Erklärung über den Standpunkt der Regierung zur Preßreform abzugeben, auch nicht Über die seit einiger Zeit verbreitete Nachricht, daß die Regierung selbst die Preßreform in die Hand nehmen wolle und eine bezügliche Gesetzesvorlage auszuarbeiten im Begriffe stehe. Der RegierungSvertreter vermied e». hierüber irgend welche Auskunft zu geben. Die Mitglieder der deutschen Linken im 1894 Ausschusse bezogen sich auf den bereit« im Jahre 1892 eingebrachten vom PreßauSschusse ange-Kommenen Gesetzentwurf, welcher kurzweg nach dem verstorbenen Dr. I a q u e S benannt wird und erklärten denselben ausrecht erhalten zu wollen. Dieser Gesetzentwurf geht bekanntlich dahin, die „Cautionen" der Zeitungen abzuschaffen, die Colportage und Verkaufsbewilligung freizugeben, die Beschlagnahme (Confiscation) einzuschränken ; ein zweiter Gesetzentwurf bezweckt die Aufhebung deS ZeitungSstempelS. Der Reform-Vorschlag Dr. JaqueS war ein Kompromiß zwischen den Forderungen der öffentlichen Meinung und dem. was man damal» unter Taaffe äußersten Falls für er-reichdar hielt. Der Vorschlag rüttelt daher nicht an dem „objectiven Verfahren." welches die Regierung wiederholt al« unumgänglich noth-wendig bezeichnet hatte. Doch wurde der Versuch gemacht den Umfang der Fälle zu begrenzen, in welcher daS Verfahren zulässig sein sollte. Die Regierung hat sich auch dieser Reform gegenüber vollständig ablehnend verhalten, so daß jetzt im PreßauSschusse ein Abgeordneter mit Fug äußerte: „Gras Taaffe war ein Gegner der Preßresorm." Seit der Einbringung des Jaques'schen Preßreform-Entwurfes sind anderthalb Jahre vergangen, aber auch ein anderes System trat an die Stelle des früheren. Die Beschlüsse deS Preßausschusses gehen nur dahin, die Regierung über die Preßreform im Allgemeinen und über den vorliegenden vom Ausschusse bereits be-schlössen?« Entwürfe im Besonderen zum Sprechen zu bringen. Würde sich tie Regierung »icht äußern, müßte sich der Ausschuß über sein weiteres Vorgehen klar werden. Es ist aber nicht anzunehmen, daß die Regierung sich zu der Preßresorm nunmehr ebenso ablehnend ver-halten werde, wie die frühere. Freilich steht einer raschen Inangriffnahme der Preßresorm, wie nothwendig sie auch sein mag, die Dringlichkeit noch wichtigerer Angelegenheiten gar sehr im Wege. Freilich wäre gar sehr zu wünschen, daß sich der frische Zug in der Gesetzgebung und der Arbeits-tüchtigkeit des Parlamentes, welches unter den neuen Verhältnissen UeberraschendeS geleistet ha«, auch auf die Möglichkeit einer Preßreform erstrecken würden. Erhöhte«, regeres Leben in der Zeitungspresse, wie es die Folge einer frei-sinnigen Preßresorm sein müßte, würde nicht wenig dazu beitragen, Oesterreich daS Gepräge eines fortschrittlichen StaatSwesens zu geben und alte Vorurtheile bezüglich desselben zu ver-streuen. Die Coalition hat viel auf sich ge-nommen, nicht leicht könnte sie jedoch durch Anderes sich rühmlicher bethätigen, als durch eine liberale Preßreform, welche überdies einem ganz allgemeinen Wunsche aller Parteien ent-sprechen würde. Aus der Budgetdebatte. Wien, II. April. (Eigen-Telegramm der «Deutschen Wacht.") Ministerpräsident Windischgrätz er-klärte in der heutigen Sitzung des Abgeordneten-Hauses bezüglich de« W a h lr e ch t e «, die bisher Ausgeschlossenen heranzuziehen, aber den staatS-erhaltenden Parteien daS Schwergewicht zu bewahren, sei der Standpunkt der Regierung, die Coalition sei auf dem ethischen Momente: Bekämpfung aller extremen Elemente ausgebaut. Finanzminister v. P l e n e r weift G r e g r « Behauptung, er lPlener) wolle da« böhmische Volk mit Scorpionen züchtigen, scharf zurück. H o h e n w a r t findet Gregrs Angriffe unwürdig. Ferjancic greift Schuklje wegen der Verdächtigung deS slovenischen Volkes in dessen Budgetrede am Donnerstag heftig an und beruft sich auf die ein-mütige Verurtheilung aller slovenischen Journale. Abg. Gras H o m p e s ch soll den Abg. B a s ch a t y gefordert haben. 1894 Aus Stadt und Fand. Cilli. II. April 1894. Veränderungen im politischen Dienste. Der Herr BezirkSbauptmann in Luttenberg, Heinrich Graf Attems, wurde über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Leibnitz, der Herr Bezirkscommissär Ernst Edler von Lehmann von Cilli nach Marburg und der Herr StatthaltereiconceptS-Praktikant Emil Schaffenrath von der Statthalterei zur BezirkShauptmannschaft Cilli übersetzt. DaS LeichenbegängnisDr Tckmey-kals fand am Sonntag unter Ehren und Betheiligung statt, wie sie nur selten einem Menschen theil werden. An dem Leichenbegängnisse in Prag nahm unter anderem auch der Reichs-raihsabgeordnete Dr. R. Foregger theil, welcher an der Bahr? Schmeykals einen Kranz mit der Widmung «Dem hochgesinnten Deutschenin treuer Dankbarkeit die deutsche Stavt Eilli" — nieder» legte. Evangelische Gemeinde Am Sonntag, den 15. April find« um 10 Uhr vormittags in der hiesigen evangelischen Kirche Gottesdienst statt. Nach dem Gottesdienste wird eine Gustav Adolf-Vereinsversammlung im Schulzimmer d?s Pfarrhauses abgehalten. Die Mitglieder werden ersucht, vollzäklig zu erscheinen. Vom Musealvereine Der Museal-verein der Siadt Cilli. dem die Burgruine Oder-Cilli zur freie» Verwaltung und Gedabrung anvertraut 'st, hat mit einem Kostenaufivande von 2500 fl. die Restaurierung des Friedrichs-thurmes, die Herstellung der Friedrichswarte bewerkstelligt, auch sonst alleS aufgeboten, um diese, ihm bereit* im Zerfalle übergebene Ruine thunlichst wieder zu festigen und der Nachwelt möglichst zu erhalten. Nicht der klägliche Zustand, in welchen man diese Burg durch gänzliche Verwahrlosung halte gerathen lassen, aber ist die einzige Schwierigkeit, die gewiß durch und durch gemeinnützige Aufgabe, die sich der Verein gestellt, zu lösen, sondern es scheitert jedes diesbezügliche Streben an der grenzenlosen Zerstörungswuth, mit der bis heute ruchlose Hand mühsam und kostspielig wiederholt aus-gebessertes Mauerwerk immer wieder niedergerissen, jede Schutzwehr. welche bestimmt ist, Gefahr drohende Punkte der Ruine abzugrenzen, zerstört hat. Der hohe LandeSauSschuß trug der S ichlage im vollen Umfanae Rechnung, indem er es vollkommen dem Musealvereme anheim gestellt hat, alle Maßnahmen zu treffen, welche ge-eignet sind, dem Unsuge kräftigst zu steuern, den Zweck der Erhaltung der Burgruine zu sördern; daher hat der Ver inSausschuß beschlossen. den Besuch der Burgruine jedermann zwar auch fernerhin frei zu gestatten, denselben aber fortan an die Lösung von Eintritts-karten zu binden, die unentgeltlich bei dem Vereinsobuianne (derzeit Herr Bergrath R i e d l) oder dem VereinScassier (derzeit Herr Professor Kurz) von Jahr zu Jahr zu lösen sind, und ohne welche der Eintritt nicht gestattet ist. Der Aufstieg zur FriedrichSwarte bleibt wie bisher für jeden, der nicht Vereinsmilglied ist, an den Eintrittspreis von 10 kr. gebunden, welcher an den Wächter gegen AuSsolgung deS Coupons zu zahlen ist. Jedes Mitglied deS Musealoer-eines aber erhält eine Mitgliedskarte, welche dasselbe während der ganzen Dauer seiner Mitgliedschaft nicht allein zum freien Besuche de» LocalmuseumS, daS NichtMitgliedern nur gegen den EmtrittSpreis einer halben Krone zugänglich ist, sondern auch zum unentgeltlichen Besuche der Ruine, zum freien Aufstiege zur FriedrichSwarte berechtigt. Wir ergreifen die Gelegenheit, vorstehende Begünstigungen, welche den Mitgliederbeitrag von I fl. per Semester weitaus überwiegen, ausdrücklich hervorzuheben und wünschen hiedurch die VereinSzwecke thunlichst fördern zu können, indem wir. von der Wich--tigkeit dieser Zwecke überzeugt. unS vorbehalten, demnächst eine interessante Zusammenstellung der ebenso zahlreichen alS wertvollen Erwer-bungen, welche der Verein in den verschiedensten „Deutsche Macht- Richtungen der Thätigkeit seines Ausschusses seit dem Erscheinen deS „Führers durch die Sammlungen deSLocal-Mu-seum »" dankt, zu bringen. Hauptversammlung des Cillier Turnvereines. Am SamStag fand die Haupt-Versammlung deS Turnvereines unter dem Vor-sitze seines Sprechwarts Herrn Dr. K o w a t -schitsch statt. Derselbe begrüßte die ver-sammelten Turnbrüder mit einem herzlichen „Gut Heil," worauf er einen Rückblick über die Thätigkeit deS Vereines im abgelaufenen Jahre warf. Er dankte vor allem dem Herrn Turnlehrer Tisch fürdie^Unterstützung des Ver-eines. Auch in materieller Beziehung stehe der Verein nun neugekrästigt da. Der Vorsitzende erwähnte, daß der Verein 45 ausübende und 47 unterstützende Mitglieder zähle, daß zehn Turnrathssitzungen und drei Turneroersamm-lungen stattfanden, gedachte weilerS der Theilnahme am Gauturntage in Laibach und am Gaulurnfeste in K n i t t e l f e l d, wo der Vorturner Herr F e r j e n den siebenten Rang erstritl. Ferner betheiligte sich der Verein an dem SchulvereinSfeste in Lichten« wald am 13. August vorigen Jahres und unternahm mehrere Turnerfahrten, die zur größten Zufriedenheit ausfielen. Der Sprechwart betonte sodann die Verdienste deS BezirkSturn-warteS Herrn Klementschitsch, welcher auch bestrebt war, in Tüsser einen Verein zu gründen. DieS sei zwar nicht geschehen, aber eine Turnerriege pflege dort die turnerischen Interessen. Redner gedachte der wackeren Mit-glieder, welche leider durch Aenderung ihreS Wohnsitzes dem Vereine entrissen wurden, wid-mete dem verstorbenen Ehrenmitglied« Bürger-meister Neckermann einen warmen Nachruf, dankte der Siadtgemeinde und der Sparcasfe Cilli für ihre Unterstützung, wofür die Ver-fammlung ihre Anerkennung durch Erheben von den Sitzen kundgab. Der Sprechwart sagte weiter» auch Dank dem Laibacher Turnverein, welcher anläßlich des Leichenbegängnisses vom Bürgermeister Neckermann eine starke Ab-ordnung hiezu entsendet hatte. Der Vereins-Rechnungsführer Herr Cafetier A r l t erstattete den Rechnungsbericht, nach welchem ein Saldo von 207 fl. 98 kr. verbleibt. — Sowohl der Bericht des Sprechwart«S. wie auch des CassewarteS wurden genehmigt. Namens deS TurnwarteS berichtete Herr Turnlehrer Tisch über den Turnbeuieb. ES sei au 115 Abenden geturnt worden, dieselben seien von 1033 Turnern besucht worden, Vorturner-stunden wurden 21 abgehalten. Der Bericht, welcher sich auf die Neuanschaffungen der Turn-gerälhe erstreckte, wurde genehmigt. — Der MitgliedSbeitrag wurde, wie früher, mit 90 kr. per Monat festgesetzt. Herr Josef R a k u s ch beantrag», vrn diesen Mitgliedsbeiträgen 10 kr. monatlich pro Mitglied für den Turnhallen-baufondS. welcher gegenwärtig 757 fl. beträgt, zuzuweisen. (Angenommen.) — Sodann wurde beschlossen, daß das VereinSjahr künstig mit dem Kalenderjahre abschließe. — Bei der Neuwahl des Vorstandes giengen als gewäblt hervor: Als Sprechwart Dr. K o w a t s ch i t s ch. als erster Turnwart F e r j e n juu., als zweiter Turnwart Dr. Schmidt, al» Zeugwart Metzlet, als Säckelwart A rlt, als erster Schriftwart Prof. Tisch, als zweiter Schrift-wart Dr. S ch ä f t l e i n ; als Ersatzmänner Dr. N e m a n i t s ch , P a c ch i a f f o und H auSbau m. Herr LandtagS-Abgeordneter W o k a u n begrüßte den neugewählten Turn-rath mit einem ..Gut Heil!", ebenso dankte Herr F e r j e n dem abgetretenen Turnrathe für seine Thätigkeit. Unter freien Anträgen wurde der betreffende Antrag des Herrn Tisch, die Turnübung-n auf Donnerstag zu verlegen angenommen. Nach dieser ossiciellen Versammlung wurde in der Versammlung der „Kneipe" Herr Z o t t l zum Fahnenjunker, Herr H o t s ch e-wer zum Stellvertreter, als Kneipwart Herr Met 6 let. als Säckelwart Herr Z o t t l und zu dessen Stellvertreter Herr Roß gewählt. Herr Kotzian wurde weiterS als Hornwart bezeichnet. Ueber Antrag deS KneipwarteS. 3 Herrn Möt 6 let. wurde beschlossen, an jedem ersten SamStag im Monate eine Turnkneipe abzuhalten. Die recht anregende Versammlung, welche von echtem turnerischen Geiste Zeugn!» ablegte, schloß mit einer solennen Exkneipe. Der Landes- und FrauenhilsS-verein vom »Rothen Krcuz" sür Steiermark plant in Cilli die Einrichtung eines VcreinS-ReseroespitalS. das im Falle eines Krieges für 100 Verwundete oder Kranke Platz geben soll. Für dieses Epttal ist die Burg» Kaserne auSersehen. für deren Adaptierung die Vorbereitungen getroffen werden. Aus dem Handelsregister. In da« Cillier Handelsregister für Einzelfirmen wurde die Löschung der Firma Karl v. Forniacher jon., betreffend deren LandeSproducten - Handel in Windisch-Feiktritz, eingetragen. Deutscher Schulverein. Die soeben ausgegebene Nr. 50 der „Mittheilungen" enthält die notwendigen Weisungen hinsichtlich der heurigen in O l w ü tz abzuhaltenden Haupt-Versammlung des Vereines. Hieran schließt sich ein beachtenswerter Aufsatz „Der Geist in der Kinderstube" und der Bericht über den Ort»-gruppemag in Bodenbach. Sodann folgt eine Uebersicht über die VereinSthätigkeit bis Ende Febrnar d. I. Den Schluß bildet eine Reihe der „Beachtung" empfohlener Mittheilungen, von denen wir besonders die Ankündigung über die Herausgabe zweier Flugschriften hervorheben. Aus dem Amtsblatte. (Feil, b i e t u n g e n.) Radkersburg : Freiwillige Ver» steigerung der Realitäten und Fahrnisse der verstorbenen Frau Josefa EiSl in Radkersburg (2654 fl. 24 kr. und 62 fl. 70 kr.), am 16. April. — Marburg r. Dr.-U.: Realität der Marie Stundl in Unlerrolhwein (197 fl. 82 kr.), am 27. April und l. Juni. — Cilli: Realiläien deS Josef Skovleck in Novake (665 fl. 70 kr., 20 fl., 5696 fl. 95 kr.. 157 fl. 10 kr., 779 fl 64 kr. und 30 fl.), am 18. April. Lichtenmald, 10. April. jEig.-Ber.) (Personalnachricht.) Unser Gerichts» adjunct Herr Albin O g r i n z ist Ende Februar an Lungenspitzenkatarrh erkrankt und hat nun-mehr zu seiner Erholung einen dreimonatlichen Urlaub — bis 1. Juli — angetreten. Möge ihm der schöne Lenz eine vollständige und gründ-liche Heilung seiner Leiden bringen. Oplotnitz. 9. April. sE.-B.j (Bürger-m e i st e r w a h l.) Am 5. April d. I. wurde in der Gemeinde Oplolnitz die Wahl des Bürgermeisters und der Gmeinderäthe vor» genommen, bei welcher Herr Franz K u n e i. Gasthofbesitzer in Oplolnitz mit 16 von 18 abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister wieder-gewählt wurde. Ebenso wurden in den Ge-meinderath nur tüchtige und fortschrittlich ge-sinnte Männer gewählt. Obwohl schon im vor-hinein des Sieges gewiß, war doch die Freude der stets fortschrittlich gesinnten Oplotnitzer am Wahlausgang« eine unbeschreibliche. Gleich nach der Bekanntgabe deS Resultates verkündeten donnernde Pöllerschüsse den günstigen Ausgang der Wahl. Und so groß auch seinerzeit bei der Wahl in den hiesigen Gemeindeausschuß die Agitation seitens deS hiesigen Herrn PfarrerS war, so wenig Anhänger hatte er diesmal an seiner Seite. Ja selbst jene Männer, welche damals in sein Horn geblasen, ließen ihn jetzt im Stich, nachdem sie zur Ueberzeugung ge-kommen, daß dieser politische Zug ihres Anführer» der Gemeinde kaum einen Nutzen bringen dürfte. Nun hat der Herr Pfarrer drei Jahre Zeit über seine rastlose, aber auch nutzlose Agi-tation nachzudenken und sich eine Ruhe zu ver-gönnen, um nach Ablauf dieser Periode — wenn e» ihm vieleicht nicht lästig sallen sollte — die Agitation frischen Muthe» wieder auf-nehmen zu können. DaS Wirken deS neuen Gemeindeausschusses aber möge mit dm besten Erfolgen begleitet sein. Von Bachern. Recht traurige Jagd-zustünde herrschen bei uns im Rakovitzer-Revier. Wie schon bekannt, wurde voriges Jahr ein Waldkomplex von circa 800 Joch eingefriedet und an den Hauptwechseln der Nachbarjagd 4 vis-ä-vis Einsprünar gemacht, bei welchen das Rehwild in den Thiergarten hinein, jedoch nie mehr herauskommt und somit für den Nachbarn verloren ist. Obwohl leider nach unseren Gesetzen derartige Fangstellen erlaubt sind, so ist eS gewiß nicht generös, daß ein Aristokrat. EtwaS derart Erlaubtes auf diese Weise auS-nützt. Im vergangenen Herbste nun durchstreiften Tag und Nacht die dortigen Jagdaufseher die den Wildpark umgebende Gemeindejagd und schössen aUeS nieder, was vor« Rohr kam. auch Kitze nicht ausgenommen, ja selbst die Försters« frau nahm an diesen Zügen theil und soll einmal mit einem Schusse zwei Kitze nieder-gestreckt haben. Nachdem Ende Jänner die Schonzeit eingetreten war, dachte man, eS würde nun Ruhe herrschen, allein jetzt begann die Schußzeit im Thiergarten. Man war der Meinung, der Herr Graf würde daS Vergnügen, im Thiergarien zu jagen, für seine höchst eigene Person reservieren; allein weit gefehlt, die ge-wohnlichen Bauernaufseher haben das Ver-gnügen. sich Dort zu unterhalten. Trotz Gesetz werden die Rehe nacheinander abgeschossen und wie wir hören, um einen schönen Preis nach Graz geliesert. Hier will man mit der Jagd gute Geschäfte machen. — Nun noch weiter, diese gewöhnlichen Jagdausseher gehen auf höheren Befehl soweit, daß Brackhimde von den Jagdnachbarn, die sich dem Rakovitzer-Reviere nähern oder das Unglück haben, über die obgenannten Einspränge dem fliehenden Wilde nachzusetzen, dann natürlich gefangen sind, unbarmherzig niedergeschossen werden. Das auf diese bis jetzt noch nie dagewesene Weise dem Jagdnachbar ein Jagen unmöglich gemacht wird, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sei», Hunde zu verlieren, ist selbstverständlich. Wir können bei solchen unwaidmänmschen Vorgehen nur aus-rufen: Diana verhülle dein Antlitz vor solchen sein wollenden Jägern. Gefunden wurde ein Wertheim'scher E a s s e n s ch l ü s s e l, mit Nr. 27 am Biege! bezeichnet. Der Verlustträger kann denselben beim Herrn k. k. Briefträger P a u l i t f ch, Grazergaffe 12, abholen. Erster Kongreß zur Hebung des Fremdenverkehres in den österreichischen Älpenländer» unter dem Protectorate Er. Excellenz des geheimen Rathe» und f. (. Handelsminister« Gundaker Graf Wurmbrand. Anläßlich diese« Ende Juni in Graz tagenden EongresseS. dessen Sitzungen im land-schastlichen Rittersaale abgehalten werden sollen, wird in der Landstube eine Fachausstellung veranstaltet werden, welche auf den Fremden-verkehr in den österreichischen Alpenländern be-zughabende Druckschriften jeder Art, Panoramen, Ansichten und anderweitige bildliche Darstellungen, Karlen, Reisepläne und Plakate u. s. w. zur Anschauung bringen soll. Ueber Antrag des Herrn Heinrich Graf A 11 e m S wurde vom vorbereitenden C^milö beschlossen, dieser AuS« ftellung besonderen Reiz und Anziehungskraft durch zur Schaustellung von im Privaibesitz befindlichen Gemälden zu verleihen, welche land-schaftliche Schönheiten der österreichischen Alpen« länder, insbesondere aber der Steiermark dar-stellen. Es ergeht daher an die Besitzer solcher Gemäloe (in Oel und Aquarells die Bitte, die« selben in Anbetracht des guten Zweckes für jene Ausstellung kostenfrei zur Verfügung zu stellen und sich zu diefem Behufe mit dem mit allen Vorarbeiten für den Eongreß betrauten Grazer Bureau der Salzburger .Fremdenzeitung' (Herrengasse, Landhaus) in Verbindung zu setzen. Der Präsident: Dr. Moriz. Ritter von Schreiner m. p. Die Bice-Präsidenten: Bürgermeister Dr. Ferdinand P o r t u g a l l m. p. UniversilätS-Prosessor Dr. R. H o e r n e S m. p. Der Referent: Direktor Anton von Koppenheier w. p. «Aeutsch- Wacht- Vermischtes. V (In der Zeit.) wo die Zerstörung der alten Danziger FestungSwälle in Angriff genommen wird, mag an eine merkwürdig« Begebenheit erinnert werden, die sich einst auf oder bei diesen Wällen abspielte, und die dem Gedächtnis der Jetztlcbenden entschwunden war, bis sie neuerdingS durch das Gädertzsche Buch »Friedrich der Große und General Chasot!" wieder anS Licht gezogen wurde. Ehasot, der Franzose. Friedrichs Gesellschafter und Kamps-genösse, später Commandant der lübischen Truppen, hat Denkwürdigkeiten hinterlassen, die noch in irgend einem Archiv ihrer Entdeckung entgegen-harren, doch wurden neuerdings Auszüge auS diesen Memoiren gesunden, die in dem genannten Werke er zum ersten Male veröffentlicht sind. Nach Cbasot« Bericht hatte jene Danziger Begebenheit folgenden Ver-lauf. Im Jahre 1735 begleitete Chasot den Kronprinzen Friedrich auf einem AuSfluge nach Ost- und Westpreußen, den der Sohn von seinem Garnisonort Ruppin auS etwas widerwillig im Auftrage deS gestrengen VaterS unternahm, um die Verhältnisse der Provinz Preußen kennen zu lernen. Aus der Rückreise verweilte de? Prinz, der im strengsten Jncognüo reiste, auch kurze Zeit in der damals in den Händen der Russen und Sachsen befindlichen Stadt Danzia. Voll militärischen Eifers besichtigte der 23jährige KönigSsohn die Festungswerke und näherte sich den auf dem Walle aufgepflanzten Kanonen. Trotz dreimaligen Anrufens einer Schildwache, die natürlich den Fremden nicht kannte, klettere er auf die Bankette bei den Kanonen, der Posten gab auf ihn Feuer, und nur den, Adjutanten Buddenbrock, der im letzten Augenblick den an-gelegten Gewehrlauf in die Höhe riß, war eS zu danken, daß der Schuß nicht traf. Der Magistrat der Stadt, sowie der Commandant erhielten von dem Vorfall Kenntnis und beeilten sich, dem Prinzen ihre Entschuldigungen zu übermitteln. Als man ihm anheimstellte, eine Strafe für die Schildwache zu bestimmen, entgegnete er: »Nein, meine Herren! Der Posten hat recht und ich habe unrecht gehandelt, daß ich nicht sogleich den Befehl, den man ihm gegeben, respektiert habe. Schicken Sie mir den braven Burschen zu: es wird mir Vergnügen mache», ihn zu sprechenV 6-8000 MMäicta zwei Schul« lang sind zu verkaufen bei Jakob Toffant vulgo Rotter in Bnclienschisig bei Tüchern. 822 1894 Kunst, SchriMum, Müijne. Collection Hartleben. Vierzebntägig wird ein Band ausgegeben: Preis des Bandes eleg. geb. 40 kr. Pränumeration für ein Jahr (26 Bände > 10 fl. (9. Hartleben'« Verlag, Wien.) Bisher 21 Bände des zweiten Jahrgange« erschienen. — Die neuen Bände dieser sorgfältig redigierten Sammlung vorzüglicher Romane sind ganz darnach angethan, die Beliebtheit der „Collectiv» Hartleben" zu fördern, welche sich so rasch ein-gebürgert hat, weil sie nur anerkannt Gute» in schöner Ausstattung, gebunden, zu fabelhaft billigen Preisen liefert und so Jedermann Gelegenheit bietet, sich mit den bescheidensten Mitteln eine schöne belletristische Bibliothek anzulegen. — Da« Pregramm de« zweiten Jahrgange« der ..Collectiv» Hartleben" umsaßt folgende Werke: Bd. 1.—III. K raSzewSki Am Hofe August de« Starken (Gräfin Cosel.) — IV. Rovetta, Der erste Liebhaber. — V.—VI. Delpit, lheresine. — VII. Rosegger, Streit und Sieg. — VIII. Duma«' Sohn, Diana de LyS. — IX—XI. Herlohsohn, Wallenstein'« erste Lieb«. — XII. Btsozzi, Späte Einsicht. — XIII. und XIV. Sue, Sinder der Liebe. — XV. Degrs, Blaue« Blut. — XVI und XVII. Sand, Bekenntnisse eine« jungen Mädchen«. — XVIII.—XX. Bell, Die Waise au« Lowood — XXI und XXII. Flaubert, Mad. Bovary. — XXIII. GaSkel, Eine Nacht. XXIV—XXVI. Duma«, Der Chevalier von Maison Rouge. — Auch der erste Jahrgang der .Colleciion Hartleben" ist noch (in 26 Bänden) beliebig zu haben. H'immtllche gicc urtfK.rutn! Schnitt» (Ins tu in bet Buch». Sauft- «nt SJafifaiitn - j>an»l«nj F r 11« Kai eh in QUIIi. Herrn I K in 2t Martin Bei dem Auftriebe auf einen Biehmarkt hat die Gendarmerie oder die SicherdeitSwache die Pflicht, die Viehpäsie genau zu contrvlieren. 8 8 de« allgem. Tbierfeuchen-gesetzt« bestimmt die Beibringung v?n Viehpässen beim Auftrieb auf Biehmärkte. Diele Pässe müssen auch im Puncte „Bestimmungsort" richtig ausgestellt sei» und ist die Verwendung eine« einzigen Passe« für mehrere Märkte eigentlich gesetzwidrig. Von der Beibringung dieser Viehpässe beim Auftrieb auf Viehmärkie und von der Zahlung bestimmter Auf-triebSgebühren ist absolut Niemand ausgenommen, selbst dann nicht, wenn er Gemeinderath ist. Solche Vorgänge sollen von der Polizei unbedingt zur An-zeige gebracht werden. Cirka 10.1100 seine, frische Eier werden zum Einlegen gekaoft. ijenaoa Offerte wie viel Stück per fl. I — zu richten an Kniest Knnder. Zwieliackhäckerei, Gnus, Fttrb«rg»!>8e 7. 1294 10 Herbnbny s aromatische GICHT-ESSENZ (Neiiroxylin). Sei l Jahren bewährte, schmerzstillende (einreibuug bei allen schmeizhasien (nicht entzündlichen) Zustände», wie sie infolge von Zugluft oder örtalmng in den Knochen, Gelenten und Muskeln frisch austreten oder bei Witterungswechsel und seuchiem Wetter periodisch wiederkehren. Wirkt auch belebend und stärkend auf die Muskulatur. 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Was sehen wir aber? Schon in dem Bud-getauSschusse hat gerade derselbe Herr Redner die Errichtung von nicht weniger als zwei neuen Gymnasien von der UnterrichSverwaltung ver-langt: wurum hat er dabei auf den Ausgabeetat keine Rücksicht genommen? (Sehr gut). Er hat sich über die Eoalitionsidee ein-gehend ausgesprochen. Auch da muß ich ihm vollständig beipflichten. Wenn ich ihn richtig aufgefaßt habe, so charakterisierte er die große Idee der Coalition folgendermaßen: Die maßvollen Elemente aller Nationen sollen sich vereinigen und die Kämpfe über die großen Fragen, welche sie trennen, einstellen, um gemeinschaftlich an der noch viel größeren culturellen Arbeit theilzune^men. welche dem Staate al» Aufgabe zugewiesen ist. Man sollte also meinen, daß er derjenige sein werde, der vor allem die Fahne der Ein-ftellung der Kämpfe über die trennenden Fragen voranträgt, daß er seine Connaiionalen beschwichtigen und sich die Mühe nehme» werde, ihnen in einer ebenso schönen Weise die Grund-idee, den Fnndamentalartikel der Coalition bei-zubringen, man sollte meinen, daß er ihnen dmn vor allem begreiflich machen werde: Wenn ihr die Errichtung von slovenischen Gymnasien m Gegenden verlangt, wo sie bisher nicht ge-«esen sind, so stellt Ihr eine nationale For-derung auf; diese nationale Forderung wird Kämpfe hervorrufen, vielleicht sehr große Kämpfe, die aber müssen wir vermeiden. Nein, er thut da« nicht, er zieht im Gegen-theil aus seinem schönen Vordersatze eine Folgerung. welche gerade da« Gegentheil von dem -it. was man erwarten sollte. Er sagt einmal: Diese Cillier Frage, tiefe Frage eine« Bezirk«« schulinspectors, die Errichtung eine« slovenischen Gymnasium« ist doch nur eine Bagatelle; die tots man doch neben den großen Fragen, welche an unser Parlament jetzt herantreten werden. nicht so beachten! Anderseits sagt er aber wieder, diese Frage ist gar keine so kleine und so unt rgeordneie, und da stimme ich ihm voll-kommen bei. Ich würde es nie wagen, daS hohe Haus mit dieser Frage zu belästigen — besonders nachdem wir eine mehrstündige Sitzung hinter uns haben — wenn ich diese Frage al« eine so kleine und untergeordnete betrachten würde. Allein diese 5raze ist eben keine kleine, es handelt sich hier nicht bloß darum, ob in Cilli eine Lehranstalt neu errichtet werden soll oder nicht, ob da ein slowenisches oder utraguistisches Untergymiiasium errichte« werden soll oder nicht. Es handelt sich da vielmehr um zwei Dinge: Vor allem darum, daß diese Errichtung einer neuen slovenischen Lehranstalt im steierischen Unterlande die von den Slovenen angestrebte { vollständige Slovenisierung des Unterlandes, die Vernichtung der bedeutenden deutschen Sprach-und Culturinseln herbeiführen soll. Es fall das ein ganz bedeutungsvoller Schritt sein, denn wenn er nicht von so großer Wichtigkeit wäre, so hätten es die Herren Slo-vene» gewiß nicht »niernommen, diesen Preis als denjenigen zu bezeichnen, den sie für den Beitritt zur Coali'ion verlangen. (Ruf: Schacher!) Es war allerdings nicht zu ver-wundern, daß Parteien, die unter dem vorigen Regime ihre politischen Maximen großgezogen haben im Geiste des Schachers, auch wieder ihre Stimmen für den Beitritt zur Coalition möglichst theuer verkaufen. Ich muß da vor allem anerkenne!,, daß die großen Parteien, die der Coalition ange-hören, den Verlockungen Widerstand geleistet haben, die vielleicht an sie herangetreten sind, und daß, soweit es wenigstens bis jetzt bekannt ist, ein einziges Franctiönchen e« unternommen hat, entgegen de», Fundamentalgedanken der Coalition, seine speciellen Forderungen auszu-stellen, ein Fractiönchen, welches, wie ich heute zu meinem großen Erstaunen gehört habe, eigentlich gar nicht der Coalition angehört. Denn, wie ich den Herrn Professor Schnklje richtig aufgefaßt habe, so hat er die Erklärung abgegeben: Wir Slovene» befinden uns im Zu-stände deS „Zuwarten s". Soll da« vielleicht auch eine AuSnahms-siellung fein, die diesen einigen Slovenen inner-halb der Parteigruppe eingeräumt worden ist, die im großen und ganzen der Coalition an-gehört? Oder ist diese ganze Partei nur eine Partei de« ZnwartenS? Wenn man der Coa-lition angehört, so ist man Theil einer Mini-sterialpartei — denn die coaliierten Parteien sind doch jetzt die Ministerialpartei — daS ist eine klare und entschiedene Stellung, dann hat man auch die Verpflichtung, diese Regierung in der Action zu unterstützen, die sie auf ihr Programm gesetzt Hai, dann darf man nicht sagen: ich befinde mich in dem Zustande deS Zuwartens. Soll das ein Zeichen einer Sonderstellung oder nur ein Zeichen einer etwas mangelhaften Logik fein? Ich kann kaum daS erstere und ich will auch nicht da« letztere annehmen, sondern ich muß voraussetzen, daß e« nur eine Aeuße-rung war, die nach außen hin gegebenenfalls verwertet werden soll, um dem vielleicht unbe-quemen Vorwurfe zu begegnen, man sei unbe» dingte Regierungspartei geworden. Jedenfalls gratuliere ich der Regierung, daß sie durch solch verläßliche Bundesgenossen unterstützt ist. Ich möchte allerdings meinen, daß nur diejenigen Parteien, welche mit voller Ueberzeugung und in vollster Selbstlosigkeit dem großen patriotischen Gedanken, der der Coalition innewohnt, sich hingeben, und nur um diesen Gedanken zu fördern, der Coalition beigetreten sind. ein?n Werth für die Regierung haben können, und daß alle jene Theile, welche mit solchen Hintergedanken und Vorbehalten ein-getreten sind, eigentlich recht wertlose Glieder sind, die ja nur um so wertloser sein können, als die Anwesenheit derselben möglicherweise zum mindesten nicht wertlosere Elemente von der Koalition fernehält. Aber die Cillier Frage hat noch in einer anderen Beziehung eine größere Bedeutung. ES handelt sich da nicht bloß um die Slavisierung eines LandestheileS, welcher seit Jahrhunderten der deutschen Steiermark angehörte, eS handelt sich da um ein Princip der Regierung, welche in ihrem CoalitionSprogramme ausgesprochen hat, daß die großen nationalen und staats-rechtlichen Fragen in den Hintergrund gestellt werden sollen. Die Regierung muß auch con-sequent bei diesem Principe bleiben; denn wenn sie einmal davon abweicht, wenn sie einmal einen Preis gibt, welcher mit dem Principe un-vereinbar ist, dann ist sie schon auf schiefer Ebene, dann ist ein Präjudiz geschaffen, dann wird das nächstemal abermals ein Preis ver-langt werden, dann ist sie bei dem System de« Schachers angelangt, welche« von uns 5ei der früheren Regierung mit Recht perhorresciert wurde. (Zustimmung.) Der Herr Abgeordnete Professor Schuklje hat auch die Forderung aufgestellt, daß die ' Parteien aus der Kampsposition heraustreten J und alle Fragen, die an sie herantreten, sachlich erwägen und erledigen sollen. Da stimme ich ihm abermals bei. und ich möchte ihn bitten, bei diesem seinen Ausspruche zu bleiben, daß die Cillier Frage thatsächlich sachlich erwogen und erledigt werden möchte. Wie stellen sich aber die Verhältnisse in Cilli? Vor allem muß ich da aus eine frühere Aeußerung des Herrn Abgeordneten Schuklje zurückgreifen, welcher — ich glaube, es war in der vorjährigen Bud-getdebatte — die etwas kühne prophetische Be-hauptung aufgestellt hat, daß sich in Cilli .mit Naturnoibwendigkeit ohne jeden Zwang und ohne jede Gewallthätigkeit unserseits ganz der-selbe Proceß vollziehen werde, welcher ans dem seinerzeit dem Anscheine nach auch deutschen Laibach heute bereits ein slovenische« Ljubljana gemacht hat." Prof-ssor Schuklje raclamiert also Cilli als eine in allernächster Zeit sloveni-sierte Stadt für sich. DaS ist nun, wie die Herren sich überzeugen werden, eine ganz un« richtige Voraussetzung. Ich gebe ja zu. daß mancher von denjenigen, die sich heute zur deutschen Umgangssprache bekennen, von slo-vcnischen Voreltern abstammt, daß also die Stammbäume nicht bi« in die Urväter hinauf auf die deutschen Adam und Eva zurückführen. DaS ist ein Proceß, der sich immer und immer wieder vollzieht. Es kommen fremde Elemente in einen Volksstamni, in ein Gemeinwesen, sie gehen allmählich in demselben auf. und das nennt man dort, wo Deutsche sind, germanisieren. In Cilli ist da« ebenso der Fall geaesen, da sind allmählich die slavischen und auch andere fremde Elemente, italienische, magyarische, in der anderen Bevölkerung aufgegangen, sind zu Deutschen geworden, da« heiß«, sie wurden ger-manisiert. Aber ganz dasselbe sehen wir umgekehrt auch auf dem Lande. In dem steirischen Unterlande werden sie eine Menge deutscher Namen finden, Schulze, Schneeberger, Hau«bichler usw.; Leute, die ost im Vordergrunde der politischen Bewegung stehen, haben ganz entschieden deutsche 6 Namen, stammen also entschieden von Deutschen ab. Ja, man erzählt sogar, daß ein heroor-ragender Führer der Slovenen von eingewanderten Schwaben abstamme. (Abgeordneter Dr. Gre -gorec: Und Foregger. Poretar!) Dies, Scherze sind mir ebenso bekannt, wie die Abstammung Schillers von einem gewissen SHillar. den die Böhmen für sich in Anspruch genommen haben. (Heiterkeit.) Wie gesagt, meine Herren, diese Amalgamierung ursprünglich fremder Elemente hat doch gewiß gar nichts zu bedeuten, und eS hat mich darum sehr gewundert, daß der Herr Abgeordnete Schuklje heute auf dieses Mo-ment ein Gewicht gelegt ha». Ich muß aber den Herren darstellen, wie sich die Bevölkerung von Cilli in der letzten Zeit entwickelt ha«. Im Jahre 1880, also zu Beginn der Taaffe'schen Aera, hatte die Stadt 5196 Einwohner, darunter 3301 Deutsche und 1872 Slovenen, also 63 Procent Deutsche und 36 Procent Slovenen. daS letzte Procent vertheilt sich in andere kleine Splitter. Nun trat dann die Aera der großen Drangsalierung ein. WaS da den Cilliern alles angethan wurde, damit will ich Sie nicht von neuem ermüden. Sie alle wissen ja. wie daS Grundbuch slavisiert wurde, wie zwei slovenische Notare eingesetzt, wie die NotariatSkammern slavisiert wurden, wie neben die deutsche, ausgezeichnete Sparcasse gegen jeden wirtschaftlichen Grundsatz eine eigene slovenische Sparcasse hingestellt wurde, wie eine slovenische Druckerei errichtet wurde, ohne daß ein Bedürfnis darnach bestand. (Widerspruch.) Es ist möglich, daß die slovenische Druckerei prosperiert, aber da werden jedenfalls die Herren Volksgenossen ihre möglichsten Anstrengungen machen, und ich gratuliere Ihnen nur, daß Sie diesen Gemeinsinn haben, und würde wünschen, daß wir Deutsche auch in allen Dmgen einen ebenso starken Gemeinsinn halten. Dazu gratu-liere ich Ihnen vom Herzen. Nun wurden be-kanutlich in der Aera PraM die Justizbeamten nach Möglichkeit slavisiert usw. usw. Und was war schließlich daS Resultat nach einer zehn-jährigen angestrengten Thätigkeit? Es zeigt sich in dem Ergebnisse der Volkszählung vom Jahre 1890, ausgenommen mitten in der blühendsten Aera Taaffe! Da zeigt sich, daß die Einwohner-zahl der Stadt auf 6264 gestiegen war. darunter allerdings 454 Militärs. Ich weiß nun nicht, ob im Jahre 1880 eine Garnison in Cilli war, ich will da keine bestimmte Behauptung aus-stellen, aber meines ErinnernS war dort keine eigentliche Garnison, sondern damals war alleS nach Bosnien hineingezogen und eS bestand nur ein kleiner Cadre dor». Jedenfalls war aber im Jahre 1890 eine Garnison dort, bestehend auS 454 Köpfen. Die Gesammteinwohnerzahl beziffert sich dann aus 6264, darunter waren Teutsche 4346 und Slovenen 1577. Also die 3301 Deutschen de» JahreS 1880 sind auf 4346 angewachsen. also um 34 Piocent, und die 1872 Slovenen sind um nahezu 300 Köpfe weniger geworden, sie sind aus 1577, also um circa 16 Procent gesunken. Und nun sagen Sie, daß die Volksbewegung dort die Errichtung einer besonderen slovenischen Lehranstalt begründe, und angesichts dieser Daten prophezeit der Herr Professor Schuklje. daß auS Cilli sehr bald ein neue» Ljublana, ein neues Laibach werden wird! Ich muß gestehen, daß diese statistischen Daten, deren Widerlegung wohl kaum möglich sein wird, die sogar von den slovenischen Pariei-blättern in ganz derselben Weise reproduciert worden sind und die sich noch günstiger für die Deutschen stellen, wenn man die beinahe durch-wegs slovenische Garnison abrechnet, wohl ge-' eignet sind, den wahren Character der Ent-wicklung der Stadt Cilli darzuihun, und daß daraus hervorgeht: diese» Cilli ist ein auf« blühende», kräftige» deutsches Gemeinwesen, und es ist geradezu eine Versündigung, wenn irgend etwas unternommen wird, was die Entwicklung diese» Gemeinwesen» störl, waS den nationalen Kampf, den von dem heutigm Vorsprecher der Slovenen selbst als obsolet bezeichneten nationalen Kampf in diese» friedliche Gemeinwesen hinein« „Veutfche Wacht" trägt, um auch dort jedenfalls nicht fördernd, sondern nur störend zu wirken. Meine Herren, lassen Sie der Siadt die schöne Entwicklung, welche sie bisher gezeigt hat, und es wird dieses Städtlein auch fernerhin eine Perle nicht nur in der Krone des Herzog-thuwS Steiermark, sonder» in der großen Krone deS großen Kaiserlhums Oesterreich sein, welche sich immerhin wird sehe» lassen können. Nehmen Sie ihr aber die friedliche Entwicklung, stören Sie dieses Gemeinwesen in seinen communalen, in seinen culturellen, in seinen BildungSanstalten, dann wird daraus ein kümmerliche» Gebilde werden, welches wohl kaum die Aufgabe erfüllen wird, die. wir einer Stadt am Ende des 19. .^Jahrhundert« zu stellen berechtigt sind. So sind die Prämissen, und wenn diese Prämissen gegeben sind, so beantworten Sie selbst die Frage, ob die Errichtung einer eigenen slovenischen Lehranstalt sachlich gerechtfertigt und nothwendig ist. Aber da wurde mir früher der Einwurf gemacht, die Anstalt solle nicht bloß sür die Stadt Cilli, sondern auch für die Um-gebung, die größteniheils flovenisch ist, errichtet werben. (Sehr richtig I) Und da kommen wir auf die große didactisch-pädagogische Frag« zurück, ob derartige slavische BildungSanstalten überhaupt sachlich gerechifertigt sind. (Oho!) Nun, daS eine müssen Sie mir doch zugeben: Niemals lernt der Mensch so leicht und insbe-sondere Sprachen, als in der 'zartesten Jugend. (Sehr richtig!) Wenn Sie nun zugeben — und das müssen Sie zugeben — daß, auSge-rüstet mit der slovenische» Sprache allein die Staatsbürger in Oesterreich absolut ihre Aus-gäbe nicht erfüllen können (Gelächter), daß sie wenigstens keine höhere Culturaufgabe erfüllen können, dann haben Sie ein Schwert ohne Klinge. Ziehen Sie einmal mit solchen Waffen in den Kampf und Sie werden sehen, wie Sie heimgeschickt werden! E» ist unglaublich, mit welcher Blindheit die Herren einer solchen Frage gegenüberstehen l Und um Ihnen zu zeigen, wie besonnene Beurtheiler der Verhältnisse Ihre» eigenen Volkes die Sache auffassen, gestalten Sie mir vielleicht. Ihnen eine kleine Auslese von Aeußerungen vorzutragen, welche vor mehreren Jahren in einem slovenischen blatte (Hört! Hört!), das allerdings einen officiösen Charakter an sich gelragen hat, erschienen sind. (Abgeordneter Dr. Pacük: Wie heißt da» Blatt?) Da» werde it Ihnen schon sagen. Da heißt es, daß die Slovenen, „wenig, armselig wenig an wissenschaftlichen Werken haben, und selbst aus diesem Wenigen wehe ein unangenehm riechender Dunst des Petroleum-lichte» entgegen, bei deni sich der arme Schreiber plagte, in der harten Mundart den Gebrauch der Terminologie zu ermöglichen." Dann heißt es weiter (liest): .Wer sich mit Wissenschaft befaßt, der ist gebunden an die ausgebreitete Kenmni; ver Literatur seine» Faches. WaS er in einem slovenischen oder sonstigen slavischen Werke findet, ist sür seinen Bedarf zu wenig, er ist daher gezwungen, sich neben dem slovenischen Sprachschatze auch eine ausgebreitete Cultur-spräche anzueignen." (Abgeordneter Schuklje: Da» thun wir auch!) Das sage ich ja. daß Sie «nit dem Slovenischen nicht auskommen, sondern daß Sie auch zu anderen Cultursprachen greifen müssen, wenn Sie Ihre Culturaufgabe erfüllen wollen. Weiter heißt eS (liest): „Ein ganz andere» Gesicht zeigt sich un» jedoch, wenn wir die Schulbücher für da» Obergymnasium in Betracht ziehen, die unserer Nation zur Verfügung stehen! Schädlich sind alle Illusionen und eS nützt unS nicht», sich selbst zu täuschen und mit einem erdichteten Vermögen zu foppen. ES ist die reine traurige Wahrheit, daß wir bis jetzt keine Bücher haben, die zum Gebrauche in höheren Mittelschulen geeignet wären. Würde unS da« Ministerium das Slovenische al» Unterrichtssprache in der sünften Gymnasialclasse gestatten, so wäre die« eine illusorische Concession (Hört!), weil wir die erforderlichen Lehrmittel nicht besitzen. Und nicht einmal mit dem Gedanken können wir un« 1894 trösten, daß i;»> Laufe einiger Monate gemacht werden könnte, w^s bi» jetzt versäumt wurde." Ich stimme dem vollständig bei. ja ich gehe weiter und sage, mit Lehrbüchern allein ist nicht« gethan. S« werden nicht etwa da« Vorhandensein von Uebersetzungen oder überhaupt durch nach „Peiroleumdunst riechende" Lehrbücher den Nachweis erbringen wollen, daß eine Sprache reif ist, für die Mitielschulbildung für die humanistische Bildung al« Unterrichls-spräche zu dienen. Wenn in einer Sprache gelehrt werden soll, so muß dieselbe die Symptome einer ureigenen Cultur an sich tragen; sie muß als Hinlergrund eine reiche eigene Literatur haben. Nur dann kann in dieser Sprache auch etwa« geleistet werden. Nun finden S,e aber hier das Bekenntnis, daß die« nicht der Fall ist. Der Schreit-er jeuer Ausführungen sagt sehr richtig: »Wird die slovenische Nation, wenn eine gerechte Regierung ihr Obergymnafien mit slovenischer Unter, ich!»-spräche gib», nicht gerade soviel oder noch mehr in geistiger Beziehung verlieren, al« sie in nationaler Beziehung gewonnen ?" Und er fügt bei: .Die unabwendbare Folge einer Slovern-sierung der Obergymnasien — sagen wir e« ganz offen — es würde eine solche Concession zu einem Danaergeschenke machen, und wir warnen unseren Stamm vor solchen Forderungen." (Rufe: Wer ist der Autor?) Der Autor ist mir mit positiver Bestimmtheit nicht bekannt. (Gelächter.) Diese Ausführungen standen in einem Alane, welches .Ljublanski List" beißt und damals von Herrn Professor Schuklje redigiert wurde. Die ganze slovenische Presse, welche von diesen Aussührungen Notiz genommen hat, hat natürlich den Herrn Professor Schuklje selbst al« Autor dieser Ausführungen bezeichnet, ohne daß derselbe dementiert hätte. (Bewegung.) Nun, Herr Prosessor Schuklje möchte ich Sie bitten, daß Sie auch die Consequenzen ziehen. uch eine Universität, eine rein slovenische mit allen Facultäten, daß eine Akademie der bildenden Künste eine Akademie der Wissen-schaftm und alle anderen großen, höchsten Institutionen auch slovenisch eingerichtet werden; dann verlangen Sie nur auch gleich, daß d«r Staat auch dafür sorge, daß die Sprache, die Kunst, und daß überhaupt die Culturvoraus-setzungen vorhanden seien, um solche Institutionen zu schaffen! Also Sie sehen, wa« das für ein Widersinn ist. Wie kann man dem Staate so etwa« zu-muthen? Der Staat kann überhaupt nicht die Aufgabe haben, einen linguistischen Sport zu betreiben oder, um mich ganz nüchtern au«-zudrücken, er kann nicht die Aufgabe haben, Sprachen zu züchten. Er hat die Aufgabe. Menschen zu erziehen, sie zur Erfüllung der grasen Culturausgaben zu befähigen und in«-besondere sür jenen großen Kamps vorzubereite», welchen der Herr Vorsprecher auch mit sehr schönen Worten gekennzeichnet hat, sür den „Deutsch- Macht- großen Kamvf um die sociale Ordnung. Und gerade aus diesem Gesichtspunkte verlange ich wieder, daß nicht in jenen Fehler verfallen werde, den die frühere Regierung begangen hat. Der Herr Vorredner hat gewissermaßen gewarnt, daß in diesem Kampfe, der da bevorsteht, zwei Theile deS slovenischen Volkes «inander gegen-über stehen werden, die für den Staat nicht den gleichen Wen und die gleiche Bedeutung haben. Ich gebe ihm das zu. aber gerade darum, weil wir diese Enlwickluna in Slovenie» nicht haben wollen, wie sie in Böhmen und Mähren, wie sie in Tschechien überhaupt vor sich ge« gangen ist, eben darum warne ich, daß der-selbe W>g betreten werte. Die nationalen Errungenschaften, w?lche die Alttschechen von hier mit sich genommen haben, waren ganz gewallige große Errungenschaften (Widerspruch), aber Sie, meine Herren, haben sie selbst al« elende Brosamen bezeichnet, die Ihnen gereicht worden seien. Und Sie haben dos eigene Volt so lange gegen diese Errungenschaften verstimmt, daß die Begehrlichkeit nur noch mehr gereizt wurde, bi« daraus endlich der jungtschechische Uebermuth entstanden ist. (Gelächter.) Nun, meine Herren, wenn unser österrei-chisches Volk gegen den großen Kampf gerüstet sein soll, der da bevorsteht, so müssen wir vor allem dafür Sorge tragen, daß nicht zu viel geistige« Proletariat entstehe; wir müssen unseren Staatsbürgern geschliffene Waffen in die Hand geben und nicht bloß die Griffe ohne Klinge. Wir müssen sie zur großen Culturarbeit heranziehen, wir müssen >ie befähigen, dazustehen in dem Wettstreite der Völker, und wir müssen sie vor allem ausklären, denn nur der gebildete Mensch versteht eS, sich mit einer versöhnenden Lösung dieser großen socialpolitischen Frage zu befreunden. (Abg. Dr. G r e g o r e c: Da braucht man Gymnasien!) Man braucht eben deutsche Gymnasien. (Gelächter) Da« ist e«, ja wohl; das ist nun einmal meine, da« ist unsere Ueber-zeugung. Selbst aus den Reihen Ihres eigenen Volkes, meine Herren Jungtschechen, ergehen warnende Stimmen. Es ist ganz eigenthümlich, daß Sie in diesem Augenblicke ganz vergessen an die warnenden Worte ihres Compatrioten Albert lGelächter), der Ihren Chauvinismus in die richtigen Schranken zugewiesen hat. Sie werden Ihr Volk und Oesterreich mit Ihren nationalen Radikalismus zugrunde richten. (Abgeordneter Breznovsky: Mit solchen preußischen Ansichten!) Auf diesen preußischen Zwischenruf reagiere ich gar nicht. (Sehr gut!) Ich möchte nur schließlich, um nicht gar zu lange bei dem Gegenstande zu verbleiben, die eine Frage auswerfen, wie den» eigentlich die Regierung und wie die anderen Parteien sich zu der Frage de« Cillier Gymnasiums stellen. Der Herr Minister hat eine Erklärung abgegeben. Diese Erklärung hat den Herrn Professor S ch u k lje mit einer gewissen beruhi-genden Zuversicht erfüllt. Daß diese Beruhigung nicht so tiefe Wurzeln hat, entnehme ich aber wieder aus seiner Aeußerung, daß er ja doch noch eine zuwartende Stellung einn'mmt. Ich muß gestehen, daß auch ich aus den Worten deS Ministers keine absolute Zusage herausgehört habe, sondern nur. daß er die sachliche Prüfung versprochen hat, und nach den rhapsodischen Bemerkungen, die ich zu machen die Ehre hatte, können wir unS vorstellen, wie denn eine vom österreichischen Standpunkte auS unternommene sachliche Prüfung ausfallen muß. (Zwischenrufe.) Ich habe mich dabei auf die Aeußerungen de« Professor« Schuklje berufen und dabei nur die Prä-missen und Zustände zugrunde gelegt, wie er sie selbst geschildert ha», nun muß ich mir erlauben, daraus den einzig logischen Schluß zu ziehen: nachdem die slovenische Sprache für slovenische Gymnasien noch nicht reis ist, so können auch slovenische Gymnasien nicht errichtet werden. Ich habe mir auch die Gründe dafür anzuführen erlaubt, daß eS im Interesse de« Gesammtstaate« gar nicht ander« möglich ist. al« daß die Gymnasien in den gemischtsprachigen Theilen von Steiermark und Kärnten nur deutsch 7 und rein deutsch eingerichtet werden. (Lebhafter Widerspruch.) Daß eine Verkürzung der Slovenen dabei platzgreift, ist nicht richtig. Herr Professor Schuklje hat gesagt, die Kinder seien ge-zwungen.neun Classen im Gymnasium zuzubringen, weil sie die VorbereitungSclasse besuchen müssen. DaS ist nicht ganz richtig, denn eS treten viele Kinder aus der vierten VolkSschulclasse in das Gymnasium, da eS vereinzelt auch solche slovenische Volksschulen gibt, wo daS Deutsche vorschristS« mäßig gelehrt wird. Aber das ist eS, daß in unseren Volksschulen in Uniersteiermark das Deutsche nicht nur vernachlässigt, sondern sogar al« Gegenstand des Hasses in die Seele der Kinder eingeprägt wird. (Widerspruch seilen« des Abgeordneten Dr. G r e g o r e c.) Ich könnte Ihnen Beispiele anführen, die ich selbst erlebt habe, und wenn der Haß so weit getrieben wird, wie gerade der hochwürdige Herr G r e g o r e c ihn zu üben manchmal keinen Anstand nimmt, so ist e« begreiflich, daß sich der jungen Seelen e>ne solche Ver« bitterung gegen alle« Teutsche bemächligt. Ich unterlasse e«, auf seine Interpellation wegen des Cillier Gymnasiums, die von Un-richtigkeilen strotzt, einzugehen, weil sie von seinen eigenen Siammesgenossen als ein Stücklein hin-gestellt worden ist, für welches sie nicht soli-darisks' auskommen wollen. Ich will überhaupt da« persönliche Gebiet ganz verlassen und nur auf die eine Frage zurückkommen, wie sich denn die Parteien gegenüber diesem Einbrüche in die CoalitionSidee stellen werden. ES ist anzunehmen, daß die Regierung, ihre Richtschnur vor sich habend, sich auch an dieselbe halten wird. Sie ist ja ein« CoalitionSregierung, «ine parlamentarisch? Regierung, sie darf ohne Zustimmung aller coalierten Parteien keine großen Diversionen machen, sie darf insbesondere nicht irgend etwas uniernehmen, was dem ausgesprochenen Grund-satze der Zurückstellung aller trennenden natio-nalen Fragen widersprechen würde, sie muß dazu also die Zustimmung sämmtlicher Parteien, die in der Coalition sind, einholen. (Ruf: Nur in großen Fragen!) Ich glaube mich darüber genügend auS-gesprochen zu haben, daß diese Frage nicht so kleinlich ist, sie wird wenigstens von Ihnen selbst nicht als solche behandelt, wenn eS Ihnen paßt. Nun haben sich allerdings im Ausschusse bereits einige Mitglieder von dieser (linken) Seite des Hauses über die Aeußerungen Seiner Excellenz des Herrn Ministers, beziehungsweise über die Ansorderungen deS Herrn Professors Schuklje ausgesprochen, allein ich weiß Nicht, ob diese Aeußerungen bloß persönliche waren oder ob sie als der Ausfluß der Stellung der ganzen Partei gegenüber dieser Frage zu be-trachten sind. Eines ist mir klar: Mögen sich die Parleien wie immer dazu stellen — vielleicht werden wir ja von den Rednern, die noch von der linken Seite des Hauses zu Worte kommen werden, darüber einen Ausschluß er-halten — mögen diese Erklärungen also wie immer ausfallen, da« eine ist mir klar, daß ganz Steiermark in dieser Frage einmütvig Stellung nimmt (Beifall) und sich mit Ent-schiedenheit gegen die Errichtung einer neuen slovenischen Anstalt im Lande Steiermark ver-wahren wird. Schon in allernächster Zeit werden Sie sich überzeugen, daß alle berufenen Körperschaften, an der Spitze der Landtag, ihr klare« Votum darüber abgeben werden. Aber e« gibt noch andere naiionale Wählerschaften. Ich glaube nicht, daß di« deutschen Abgeordneten auf die Dauer einer Slavisierung. geschahe sie in welcher Gestalt immer. Handlangerdienste werden leisten können. Dafür werden die deutschen Wähler-schaslen sorgen, sie werden dasür sorgen, daß die deutschen Abgeordneten ihre deutsch-nationale Pflicht erfüllen, sie werden damit zugleich dasür sorgen, daß das alte geliebte Kaiserthum Oersterreich vor neuen unerquicklichen Kämpfen und Zwiespälten und einer sragwür-digen Zukunft bewahrt werd». (Beisall.) 8 „Deutsch- Wacht« 1894 Theodor Kunkel, Görz, Bad Tüffer, Winter. Curorte, Sommer. -™P! AGENTEA für den Verkauf ReneUlich gestatteter Losp aus Ratenzahlungen werden gegen hoho Provision bei Verwendbarkeit auch gegen fixes Gehalt engagiert. Offerte an die llanptotüdtiiche Wechaelatuben-Gesellsehast Adler & Co. ButUpwn. 185 GegrünJet im Jahre 1874. Brustleidenden und Uluthustcnden gibt ein geheilter Brustkranker kostenfreie Auskunft über sichere Heilung. E. Funke, Berlin, 2HS—6 Wilhelm strasse 5. Bernstein - Kussboden - Glasur lum 8elbstanstrich, l Kilodose l fl. £0 kr. Kautschuksalbe, macht Leder weich und wasserdicht Dose & 25 und 50 kr. 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