2N3Ä2UNN3UM tnr Anust> Literatur, Theater n. geselliges Leben. Zledigirt von Leopold Kordesch. ^ O. Freitag an: 3K. Mai Z8ZO. ^H ^ Von dieser 3ei!,A,rift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jcdls Mal eiu balber Bogen, Der Preis des Blattes ist in Laiback aanzinhliq ü, iall>i<>hrig 5 sl. Durch die s. t. Post unier t)n>ivert m,t portofreier Zusendung ganzjährig », haibiüdrig 4 jl. C. M,, und wird dalbjahrig voraus' bezahlt. Alle k. t. Postämter »ehnien Pränumeration an. I n Laibach pränumerir! man be»» Verleger a,n Raa», Nr. lyu, ini ersten Stocke. Rabbi Iosua Rein. Oberst, von dem erzherzoglichen Oberbefehlshaber zu dem Erzherzog nach Laibach entsendet, um Allerhöchstdenselben !)t»,i! nicd'rer Schwell' saß Rabbi Rein, Und'Viele gingen aus und ein. im Namen der Armee zu bekomplimentiren und sich die gnädigsten Befehle zu erbitten, da in Laibach bei und Er "aber sah wohl Keinen geh'n Das blinde Äug' ach! kann nicht seh'n. nach abgehaltenem Landtage fortwährend Konferenzen und Sitzungen im Armeewesen und Landes-Defenfions-Angelegen- Das greise Haupt ruht in der Hand Und Trauer kündet das Gewand. heit abgehalten wurden. Unser tapfere Vertheidiger der so sehr angefochtenen Grenzfeste Gradiska, Richard Freiherr Und Viele ginge» ein und aus Und Grabessang durchtont das Haus. von Strassoldo , legte zu Laibach auch persönlich dem durchlauchtigsten Erzherzoge seine Huldigungen und münd­ Und wie im Schmerz der Greis ihn, lauscht Ihn sanft, nne Flötenton, umrauscht: lichen Rapporte über die Verteidigung des ihm anvertrau­ ten Gutes ab, und wurde nicht nur mit den passendsten »Du senkest Rabbi wohl Dein Haupt »An Sohnes Nähre heut' bestaubt — Belobungen, sondern auch mit der Charge eines wirklichen Hauptmanns über eine Compagnie Fußvolks unter Zusiche­ >,.Du weinest wohl um Deinen Sohn, »Um Deiner Treue letzten Lohn? rungen fernerer Bedachtnahme beehrt. Nach dieser neuerlichen Verstärkung erwuchs die erz­»In Dem er vor Aeonen schlief? herzogliche Armee zu einer sehr bedeutenden Anzahl Strei­ »Du weinest wohl, weil L r ihn rief ter und der Oberbefehlshaber Trautmannsdorf suchte »Iehooa's Lieb', der Schmerz verzehrt? den Feind zu einer offenen Feldschlacht zu zwingen. Allein »Und Dich, der doch so oft gelehrt dieser wich jeder sich dazu darbiethenden Gelegenheit aus, »Du sollst zu Deine,« Sohne geh'n; und selbst nach der Ankunft des neuen Venecianer Feld­ herrn, Johann von Mcdizis , konnte es ihm nicht gelin­ »2 Rabbi komm'. Du sollst ihn seh'n »Zu Deine,» Letzten, Deinem Sohn, «?u Deiner Treue letzte,,! Lohn.» gen, den Feind zu einer Schlacht zu bringen. Eine ein­zige Attaque bei Lucinico gelang dergestalt, daß 200 Mann Und sieh! da sank- das greise Haupt An Sohnes Bahre, erst bestaubt, auf dem Wahlplahe blieben, ohne die Verwundeten zu rechnen. — Nebst den Gefangenen wurde auch der Sohn Uud Viele gingen ein und aus Und Grabessang durchtönt das Haus. des früheren, feindlichen Feldherrn, Namens Raphaele Hiazinto , eingebracht und drei feindliche Fahnen erobert; Er aber konnte, die da Zeh'n Nun klaren Aug's von oben seh'n. — diese erbeuteten Fahnen wurden nebst einer umständlichen Relation der Affaire nach Laibach geschickt, und daselbst Vo n oben , wo die Slerne flimmern Am Herze» Voltes Welten schimmern. dem Erzherzoge ehrfurchtsvoll zu Füssen gelegt. Franz Wilh. v. S , b enh « en e r. Mehr als zwei Monate waren seither vergangen, und nur ein einziger, jedoch muihvoll rückgcschlagener feindli­ Albrecht von Wallenstein in Kram. cher Angriff auf den halben Mond der Festung erfolgte. Von Carl Prenncr. Diese Ruhe schien in dem Mangel an hinlänglichen feind­(Heschluß.) lichen Truppen zu liegen; denn kaum war ein Corps von Gleich nach der Ankunft des Grafen d' Am Pierre 4000geworbenenHolländern unter ihrem Führer, Johann bei der Armee wurden derselbe und Don Marradas , als Ernst Grafen von Nassau über See, eingetroffen, als ZH sich der feindliche, neu eingetretene, Oberanführer Johann v. Medizi s hochprahlend verlauten ließ: er überrage in der Kriegskunst seinen Vorfahrer I u stiniani, und es sey daher bei ihm nur ein Werk des Augenblicks, die Festung Gradiska sogleich zu nehmen. Auf die erste Nachricht dieser feindlichen Truppen­ vermehrung beorderte General Trautmannsdors 400 Mann zu Fuß und 300 zu Pferd, um die Garnison von Gradiska zu verstärken, und beauftragte gleichzeitig den zu Laibach /ich aufhaltenden eozherzoglichen General-Armec­ Proviant-Commisiar, Octavius Pannizol , die Festung auf das schnellste mit Lebensmitteln zu versehen. Allein man hatte mit der Verprooiantirung derselben schon zu lange gezaudert; denn der Feind hatte bereits die Festung ein­ geschlossen, die dazu führenden Pässe dergestalt stark ver­ schanzt, und die Laufgräben bis zur Festung ausgedehnt, das; es unmöglich ward, Mannschaft, Kriegs- und Mund­ bedürfnisse in dieselbe zu schaffen. Nachdem sich das feindliche Belagerungsheer nach dem Eintreffen der 4000 Holländer auf'l ß,000 Mann verstärkt hatte, unternahm dasselbe, von Monfalcone aus, einen star­ken Einfall auf den Karst, und nahm dort eine bedeutende Verschanzung der Erzherzoglichcn hinweg. Um diesen Ver­lust zu ersetzen, rief Trautman n s dor f den kurz .vorher nach dem von dem Feinde belagerten Städtchen Antigeana abgeschickten Don Marrada s wieder zurück, welcher nach seiner Rückkunft in dem in der Nähe des Lagers befindli­chen Thiergarcen bei Rubia sich festsetzte, und Verschan­zuugen aufzuwerfen anfing. Der Feind suchte die Errich­tung dieser Bollwerke durch sein Geschützfeuer möglichst zu hindern, und hier geschah es, dasi dem die Arbeiter aufmun­ternden erzhcrzoglichen Heerführer, Freiherrn von Traut ­mannsdorf , durch eine feindliche Stückkugel Arm und Brust zerschmettert, der Oberste Don Marrada s aber mittelst einer Musquetenkugel ebenfalls am Arme, jedoch nicht gefährlich, verwundet wurde. Trautmannsdor f starb kurz darauf den schönen Tod für's Vaterland, und Don Marrada s übernahm das Interims-Armec-Comman­do bis zur Ernennung eines neuen Oberbefehlshabers. Während dieser Ereignisse wurde Gradiska stark ge­ängstiget; allein dessen ungeachtet versuchte Marrada s ei­nige Schiffe mit Getreide nach der Festung zu entsenden, wel­ches auch gelang. Dieserwegcn unternahm der Feind auf diese neu errichtete Schanze und den von den erzherzogli­chen Truppen vertheidigten Thiergarten einen wüthenden Anfall, und nahm beides, wurde aber gleich darauf mit bedeutendem Verluste, wobei 800 Holländer fielen, wieder daraus vertrieben. Als unterm 23. Juni 1617 im österreichischen Lager die erfreuliche Nachricht aus Prag eintraf, Se. erzher­zogliche Durchlaucht Ferdinand «. wäre den 7. Juni dortsclbst zum Könige von Böhmen gekrönt worden, erscholl im ganzen Lager ein allgemeiner Iubelruf; Frcudenfeuer­werkc und Donner des groben Geschützes verkündeten dem Feinde diese freudige Neuigkeit, und an jenem Abende wurden fünf mit Getreide beladene Schiffe glücklich nach Gradiska gebracht. Gleichzeitig mit der Nachricht der kö­ niglichen Krönung langie von dem neugekrönten Könige auch die Ordre in dein österreichischen Lager an, daß von Sr. Majestät Don Marradas und Graf d' Ampierre den Oberbefehl der Truppen gemeinschaftlich zu übernehmen hätten. Diese Verfügung, so ehrend sie für beide war, entsprach jedoch nicht dem beiderseitigen Ehrgeize der Er­ wählten, da jeder derselben mehr bevorzuget zu seyn erach­ tete' dadurch Disharmonie in den Befehlen, Uneinigkeiten und Hindernisse in der Ausführung der nothwcndigen Dis­ positionen, zum Nachthcil der Truppen und der Festung, eintraten. Da aus dem geängstigtcn Gradiska die Nachricht kam, daß dort ungeachtet der Zusendungen nur noch auf 12 Tage Mundvorrach, und an Munition beinahe nichcs mehr vorhanden sey, schickce die löbliche Landschaft in Kram über Ansuchen der beiden Heerführer 200 mit Lebensmit­teln beladene Saumrosse in das Lager ab. Allein die Ver­proviantirung unterblieb wegen den getheiltcn Meinungen der beiden Oberkommandanten, an dessen Statt wurde von dem deutschen Ordensritter und Krie-gs - Commissarius in Fri-aul, Herrn Marquard Freiherr» v. Egkh, mit der krainischen Ritterschaft und Beihilfe des Landaufgebots ein Ueberfall der 800 Mann starken feindlichen, jenseits des Isonzo befindlichen Reiterei ausgeführt, und der Feind geworfen. I n der Folge gelang es ihm auch, die Festung nach Übersetzung des Isonzo trotz aller Hindernisse zu ver­proviantiren. I n dem hierüber an Se. kön-igl. Majestät erstatteten Berichte wurde unserer Ritterschaft das größte Lob, und das Gelingen dieser glücklichen Ausführung zugeschrieben. Am 28. Juli 1K17 wurde neuerdings beschlossen, die Festung nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch mit Loth und Kraut (Munition) gehörig zu versehen; dazu wurden beordert: Don Marradas Kürassiere. . . 100 Mann Krainische Ritterschaft . . . . 300 » Wallen steinische Reiter. . . . 120 „ Grafen d'Ampierre Kürassiere . «0 „ 5 80 Man» An Fußvolk: Musquctiere 300 Man» Pioneurs . . 100 » Us koken 200 » 600 „ Zusammen .1180 Man», Jeder Reiter führte 1/2 Metzen Getreide mit sich, und jeder Mann Fußvolk 20 Pf. Pulver und Zündstri­cke. Der Marsch dieser Heeresabtheilung geschah unt« der Leitung unseres Alb recht v. Wallenstein, dessen geworbene Reiter hier ebenfalls mitwirkten, über de» Karst, und ungeachtet des starken feindlichen Widerstandes wurde dieses Vorhaben mit solchem Glücke ausgeführt, da!> diese Heeresabtheilung mit Ruhm gekrönt und mit bei» geringen Verluste von drei Pferden und vier Musquctic­ ZA ren wieder im Lager anlangte, und dabei den Krainer n wiederholt ein besonderes Lob zu Theil wurde. Derlei beinahe durchaus zum Vortheile der königlichen Truppen ausfallende Unternehmungen, bei welchen der mindern Zahl ungeachtet stets die Oesterreicher Sieger blieben, erregten unter den geworbenen, bei dem Feindestehenden Hülfstrup­pen einen großen Mißmuth, und von den Holländern war nicht nur ein guter Theil zu den Königlichen übergegangen, sondern es empörte sich auch der gebliebene Theil derselben dergestalt, daß er das Hauptquartier des feindlichen Ober­befehlshabers, Johann von M'edicis, mit beschützen be­schoß. Auch das österreichische Heer erhielt nicht unbedeutenden Zuwachs, welcher demselben aus Hungarn und den win­dischen Grenzen (Warasdiner Generalat) mit ieuo Kö­pfen, und von Mathia s von Oesterreich, Markgrafen zu Burgau, den Herzogen Julius, Heinrich und Maximilian Rudolph von Sachsen mit 500 Musque­tieren und 2 Reiter-Kompagnien zugeführt wurde. I m Monate September ißi? wurde von Seite der Venetianer ein aus Gradiska an das königliche Armeekommando erlas­senes dringendes Schreiben um Zusendung von Kriegs- und Mundvorrath mit der Vorstellung der diesfälligen äußersten Noth aufgefangen. Um davon den möglichsten Vorrheil und den Fall der Festung zu bewirken, wurde das Belagerungs­korps nicht nur in anderthalb Schuß Entfernung von der Fe­ stung vorgeschoben, sondern wiederholt jeder Zugang zu dersel­ ben wohl verwahrt, verschanzt, und über den Isonzo zur Ver­ bindung der an beiden Ufern befindlichen feindlichen Lager eine Schiffbrücke geschlagen, welche auch das Herannahen der Königlichen zur Festung verhindern sollte. Allein Feldherr Marradas , welcher davon alsogleich genaue Kunde erhielt, entschloß sich, mit aller Kraft durch die vom Feinde besetzten Verschanzungen zu dringen, und dem hart bedrängten Gradiska um jeden Preis Hülfe zu brin­ gen. Es wurden daher nach gehaltenem Kriegsrath 3ß5 von dem Grafen von Thur n von Tybein und andern Herrschaften zugesendete Saumpferde mit Mehl, Zwieback, Pulver und andern Kriegsbedürfnissen beladen, unter Be­ deckung von L000 Mann über den Fluß Wipbach gebracht, — gegen die erwähnte feindliche Schiffbrücke aber ein Feuerschiff zur Zerstörung derselben nach dem Isonzofluß abgeschickt, und obschon dieses Schiff die erwartete Wir­kung nicht machte, wurde dessenungeachtet dieses Convoi nach der Sternschanze gebracht, um aus derselben die fer­nere Verproviantirung der Festung zu besorgen, wie sol­ches bisher einige Mal ohne große Hindernisse ausgeführt wurde. Allein der Besatzung dieser Sternschanze konnre es nicht gelingen, selbst mir großen Schwierigkeiten einen geringen Theil des erhaltenen Conooi's nach der Festung zu bringen, da durch die Aufmerksamkeit des Feindes die Komunikation zwischen diesem Fort und der Festung ge­hemmt war. Um aber die Festung über erhaltene diesfällige Nach­richt dennoch gehörig mit dem Erforderlichen zu versehen, brach Albrcchc v. Walle n stein neuerdings nur 200 von ihm geworbenen Reitern und 1000 Mann Fußvolk aus dem königlichem Lager auf, schlug sich mir hartnäckiger Verthei­digung durch die sämnnlichen ihm im Wege stehenden Ver­schanzungen durch/brachte die in dem. Fort befindlichen, für die Festung bestimmcen Mund- und Kricgsvorräthe nach derselben, und verlor in dieser Affaire nicht mehr als zwei Oberofsiziere und fünfzehn Schützen. Durch diesen Sieg ward es auch den königlichen Be­ fehlshabern möglich gemacht, die Garnison der Srernschanze umzuwechseln, und auch diese neuerdings mit Wein und Zwieback HU verschen. So haben diese Waffenthaten unsers Helden Wal ­ lenst^in, insbesondere aber die letztere, dazu gedient, demselben schon damals jenen Ruhm zu sichern, welchen er in der Folge, im Verlaufe des dreißigjährigen Krieges noch mehr befestigte, und der ihm ewig geblieben wäre, wenn nicht sein großer Ehrgeiz ihn verleitet hätte, an seinem Kaiser und König zum Verrächer zu werden. I n wenigen Monaten nach der Verproviantirung Gra­ diskas wurde unter spanischer Vermiccelung durch den Pro­ ueditore Banbarigo mit der Republik Venedig zuerst ein Waffenstillstand abgeschlossen, nachdem sich die Republik im Gefühle ihrer Ohnmacht vergebens bestrebte, durch Kabale bei der Pforte einen tMkisch-östcrreichischen Krieg zu erre­ gen. Gradiska wurde nun frei, neuerdings bewaffnet, und mit allen Nöthigen versehen, bis endlich der Friede auf der königlichen Seite durch Carl Freiherrn von Har r ach und Johann Jacob von Edling , einem Görzer Edlen, dann Anton Priuli und Hicronimus Iustiniani ge­ schlössen wurde, wo bis zur gänzlichen Ausgleichung aller Anstände auch Don Marrada s in seinem alcen Feldla­ ger verblieb. So endete eine Fehde, welche sich durch die Herrsch­ sucht der ränkevollen Politik Venedigs entsponnen, bei 60,000 Menschen durch das Schwert und anderer damit verbundenen Unfälle das Leben kostete, und feindlicher­ seits nur in der Absicht angezettelt wurde, Oesterreich den Besitz aller kroatischen, istrisch-friaulischen Seeplätze zu nehmen, die übrigens nicht volle fünf Jahre gedauert ha­ ben würde, wenn nicht der kaiserliche Minister, Cardinal Klesel am Hofe Kaisers Mathias ein so entschiedener Gegner des nachmaligen Kaisers, Erzherzogs Ferdi­ nand II. gewesen wäre. Indessen, diente dieser letzte Krieg Oesterreichs mir Venedig nur dazu, den Waffen, rühm Oesterreichs, und auch der dabei mit der alten Ta­ pferkeit mitwirkenden krainischen Ritterschaft zu ver­ mehren. Gradisk a wurde in der Folge in unserer Kricgs­geschichre nicht mehr genannt, bis in der neuern Zeit zu Ende des ersten Koalirions Krieges Oesterreich mit der fran­zösischen Republik auf dem Conunente allein noch much­voll, und durch Unfälle nicht gebeugt am Kampfplatze da­stand. Hier war es, daß im Frühjahre i?97 bei dem Vordringen der französischen Truppen unter Anführung ih­res jugendlichen Obergenerals Buonapart e gegen die 3« Grenzen der kaiserlichen deutschen Staaten, Gradiska mit einer österreichischen Garnison von 3000 Mann «ersehen wurde, und sich'gegen die französische Uebermacht derge­stalt wacker vertheidigte, daß der in der Folge historisch ge­wordene französische Divisionsgeneral Bernadott e sie ver­gebens bestürmte, ohne den Isonzo zu übersetzen, und sich erst die Garnison dann ergab, als der feindliche Oberge­ neral, den Isonzo unter der Festung passirend, die Anhö­hen mit einem großen Theile seines Heeres besetzte, und, daher jede fernere Vertheidigung zwecklos geworden war. Aus den früheren, von der Republik Venedig mit dem österreichischen Hause, insbesondere aber aus dem, im Jahre 1508 ausgebrochenen Kriege, in welchem Gemona, GradiZka, Giirz, Tybein, selbst Adelsberg, Neuhaus- (M . «tei nuuv«) und Idria verloren gingen, und welche Plätze erst im Jahre 1321 durch die Beihilfe der krainischen Ritterschaf t und des Aufgebotes wieder genommen wur­den,- sah der Verfasser dieses Aufsatzes auf seiner, gegen das Ende des zweiten französischen Koalirionskrieges (i?99 — 1801) zur italienischen Armee gemachten Reise am Ka­stellberge zu Görz einen großen, steinernen venetianischen Markus-Löwen lehnen, und in der Umgegend unsers krai» Nischen Städtchens Lack war zur Zeit des Knabenalters des Referenten das Sprichwort: „8ß,i uiliin mniliou i>ßl" (Ich bin ja nicht so sehr verworfen, wie ein Venetianer Hund, oder der Verächtlichste) bei dem gemeinen Volke noch stark im Umschwung, um damit die Verachtung gegen die venetianischen Soldaten zu bezeichnen. Auch ist es nicht allein Tradition, sondern Referent las es auch in einer gefundenen Urkunde des herrschaftli­chen Archives zu Lack, daß bei Gelegenheit des feindlichen Vordringens der Venetianer in dem, gegen Idria zulie­genden Pöllander Thale ein Gewerk, Plautz aus Eisnern, als Hauptmann mit 100 Hammerarbeitcrn und Knappen die Bergschanze bei Lack zur Verwahrung des Schlosses und der Stadt besetzte, und dadurch neuerliche Privilegien für Eisnern erwarb. — Noch gegenwärtig wird eine besondere Anhöhe des ob dem Lacker Hcrrschaftsschlosse befindlichen, mit Fichten be­wachsenen Berges „Schanzet" genannt, und es werden dort noch Spuren einer gewesenem Verschanzung wahrgenom­men. Aus dem Osten. Laß dich dcs Liebe-Lebens Glitten, Dic dich Uerzebren, nicht cntmuthcn: Wie sich im Brand das Gold bewährt. Wirst du geläutert und verklärt, — Thu' auf der Schlacke Wucht Verzicht, Und leb' im Feuer, leb' im Licht! — Ernst Freih. v. F euch te rsleb en. Denkspruch. Wenn ein Armer den andern beschenkt. Ein Engel sich freut und beider gedenkt. ?. Vtlinger. Musikalisches Genre-Vild. Von E b c i h a r d A r n o l d I o n a f. Prag den 14. Mai inZy. Nicht immer suche du das Schöne O Mensch im weiten Reich der Tone. Arnold Ki »au. Der buntscheckige Carneval war vorüber, ausgetobt und ausgetanzt hatte man, was sollte man beginnen? Man ging i» Concerte. Unsere Stadt heißt die musitalische , und zwar aus vielen Gründe», daher kommen auch alle sich dafürhaltenden oder wirtlichen Heroen der Musik zu uns, und es gibt bis jetzt sehr wenige musikalische Autoritäten, die wir nicht auch gehört hätten. Mistreß Merrn Sha w hat vor längerer Zeit ein Concert gegeben und im Theater gesungen; sie hat eine Herrliche Allsiimme, und über ihren Gesang haben sich die Wiener Kritiker in solcher Abundanz aus­gesprochen, daß mir alle Lnst vergeht, ein Wort mehr fallen zu lassen. Auf­fallend ist es, wie sich die Zeiten ändern; früher sandte» die Deutsche» und Italiener ihre Sänger, Musiker und Compositcurc nach England, um von dort Geld und Ruh,» zu holen, jetzt geschieht es umgekehrt, denn Mistreß Sho w vollendet mit Miß Kembl e und Miß Klara Novell » das englische Klee­blatt, welches auf dem Contiuentc Triumphe feiert. Nci Gelegenheit dieses Concertes spielte Hr. Tcdesco, ein Präger Pianist, eine Porthie aus Beethoven; ein Referent der geachteten Zeitschrift: »Ost und West" sagte: Herr Tcdesc o mache auffallend Rückschritte; sogleich erhob sich ein Lobhudler von Prag, und wollte in der »Nora via« und dem »Pesther Tageblatte« uns sonnenklar beweisen, daß Tcdesco ein unüberwindli­cher Virtuose, und Beethove n Gott weiß was für ein Mensch sey. »Laßt die Hunde bellen« citirtc Jemand, als er alle diese Sachen las; Beetho­ven bleibt noch immer der schwer zu ergründende Geist, Vor dem wir tief­verchrcnd hinsinken, und seine Meisterschaft lobpreisend anerkenne», nie aber zu würdigen vermögen, und übrigens gilt von Tcdesc o mein Motto. Weil ich gerade von N ect h ov c n rede, es wurde ein Concert von dem hiesigen Couservatorium der Musik zum Besten des Denkmals in Bonn ge­geben, wobei man nur seine Werke mit seltener Virtuosiät aufführte. Na­mentlich entzückte und brachte zum «ollsten Enthusiasmus die ?. Simphonie und das berühmte Septuor. Was könnte ich jetzt nicht Alles über Beet­hoven sagen, z. B. er ist der Chimborasso der Musik, sein Charakter ist lin ^üiuruscliru der schönsten Empsindungeu ,c. aber so, wie es leicht ist, diesen große» Meister zu fühlen, so schwer wird es, ihn zn verstehen; warm» mit Dingen prunken, dic nicht in die Seele des Menschen übergegangen sind, und warum den armen Beethoven mit »och mehr Kritik heimsuchen — Käme dieser Mensch mit seine»! Ohrdefect »och einmal auf die Welt, so müßte er gesund werden durch die Posaunentöne, die durch alle Organe der Tages- und Zeitschriften zu s.'incm Lobe ertönen. (Beschluß folgt.) Krain's Flora. Mitgethcilt von Andreas Flcischmann. Von den vorzüglichsten Gewächsen des k. k. botanischen Gartens zu Laibach sind bis znni 21. Mai folgende zur Nlüie gekommen: ^Üilim Vic:i, runde Osterluzen. — H«i,run, eurnrmeu,», europäische Haselwurz. -— ^äperula uilurüta, wohlriechender Waldmeister. — H«r>i>nll?Iu5 >,!l,u3, weißer Affodil. — t!i ­«cuteü« ni8r>i^!u, steifhaarige Brillenschole. — t>rmin<: imrilNien», spria. Schaumkraut. — Oniaurea i»n,>l,°>ni>, Vcrg-Flockenblnme. — '(^nr. nxiinriz, seitenblüligesslockeublnme.— (^ti5U5 r>urr>ureu5, rothblühcnoer Bohnenstrauch. s^I. ^Velllenil, Weldenü Nohnenstranch. — llorunicum nuztriacum, österreichische Gemswurz. — I_>r>l,« uctur>ell>!:>, achlkronblü­tige Driode. — l^unn^uiuZ verrucu5uü, warziger Spindelttronch.—liunn. euruplieuü, europäischer Spindelbaum. — l^nnn. li>ti5nliu5, breitbläli. Spindeibaum. — Iilli,i<,>;>'ne,',!>>!,>!,, Alpen-Alplattig.— liuni. lliZculor, zweifarbiger Alpl. — liier^ium mururui», Mauer-Habichtskraut. Iri« Zibiric!,, sibirische Schwertlilie. — Ir. v^rieg.it», bunte Schwertlilie. ^ I,^cüni5 viücnrii,, klebrige Lichtnelke. — lV!l,ji>nrrl°lnu», bitulium, zwei­blnttr. Schattenblume. — ?ulenli!ii> rup^iriz , Felsen-Fingerkrant.— ?u> teriu,» i><>I>L"mum, vielkantiae Nechcrblume. — tV^nuncuiu« «ounitilu­liu«, cisenhutolätt. Hahnenfuß.— IVulnex «cut,', kleiner Ampfer. — eiurduü lurminnliz, Elfe« beerl>aum. Auflösung der Nüsse im Blatte Nr. 3. i Taubstummen-Alphabet, n. Darmstadt. ni. Vlechentafel. itaibach. Druck und Werlag von Joseph Vlasnik.