Nr. 282. Vränumeiation5Plet«: Im Comptoir ganzz. fl. 11, ^ll^i. N. 5.50. Fl!r die Zustellung ins Haue balbj.üotr. HiitdelPoNnnnzi.fi. 15, balbj.st. 7.5,!. Freitag, 1Y. Dccembcr tin lichen Hauses und des Acußcrn, dem Bestallungsdiplome des talserl. russischen Consuls in Fiumc LconidaS Ve-lesin daö Allerhöchste Exequatur allergnädigst zu erlheilen geruht. ___________ Sc. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 30. November d. I. dem Sectionsralhc Wilhelm Heger eine systcmisirtc Ministerialralhsstcllc und dem mit Titel und Charatte, eines Sectionsrathes bcllcidctcu Minislerialsecretär Anlo» Schauen st ein eine systemisiite Scclionsrathsslclle im Ackerbanministcrium; ferner dem Scctionsrathe diese' Ministeriums Gustav Edlen v. Marenzcllcr den Titel und Charakter eines Ministerialrathes und dem Ministcrialsecrelär desselben Ministeriums Dr. Joseph Lore uz den Titel und Charakter eines Sectionsralhes. beiden mit Nachsicht der Taxen allergnadiast zu ver^ leihen geruht. Potocki ui. i?. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Laibach, 9, December. In der Wiener Presse finden wir die Auffassung, daß die Gerüchte von einer Ministertrisis unbegründet sind, und daß, wenn die Lage schon eine verwickelte genannt werden müsse, eine Klärung derselben durch die parlamentarische Behandlung der Verfassungs- fragcn im Reichsrathe eintreten müsse, allgemein ausgesprochen. Das gegenwärtige Ministerium ist, wie Jedermann weiß, ein Ministerium der parlamentarischen Majorität und es kann daher nur mit dieser stehen oder fallen. Zu den Nachrichten aus Dalmaticn finden wir in der „N. Fr. Pr." folgenden Nachtrag: Der vom Commandirenden behufs mündlicher Berichterstattung nach Wien entsendete Major Kodolitsch wurde in Trieft von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen. Major tto-dolilfch verblieb fast eine Stunde beim Kaiser und erstattete einen umständlichen Bericht über die Verhältnisse in der Bocca- Dasselbe that Major Kodolilsch beim Kriegsminister Baron Kühn in Wien. Von Cat-taro aus sind gegen den „Oesterrcichischcn Lloyd" Klagen erhoben und an die Regierung die Bitte gestclll worden, die Gesellschaft zu verhalten, zwischen Trieft und Cattaro einen vermehrten und geregelten Fahrdienst einzuführen. Wie die „N. Fr. Pr." erfährt, wurden oberhalb Risano keine Blockhäuser, sondern nur Baralcn aufgestellt, welche den Zweck haben, den zur Vertheidigung des Sattels von Nisano dort postirten fünf Compaguien theilwcise Schutz gegen die ungünstige Witterung zu gewähren. Das erste eiserne Blockhauo ist, wie bereits mitgetheilt, am 5. December von Wie» abgegangen lmd dürfte daher erst gegen Mitte des Mo natS zur Aufstellung kommen. Das ..G. di Roma" veröffentlicht die vom h. Vatei am 2. d. M. ..in allgemeiner Congi-egation vor der erste» Sitzung des Conciliums an die zu demselben nnck Rom gekommenen Bischöfe der katholischen Well" gc richtete Allocution. In derselben macht der h. Vater zunächst auf die Wichtigkeit der vorliegenden Aufgabe aufmerksam; es handle sich um Ausfi»du>'g von Mit-tcln gegen dic vielen Uebel, von denen die christliche und weltliche Gesellschaft ge^enwarti«, heimgesucht fei. Dc> h. Vater freut sich ferner des Eifers, mit dem die Bischöfe aus allen Theilen der Erde semcm Nlif ycfolat seien und stellt den versammelten Kirchcnfüistcn daS Bespiel der Apostel, wie sie dem Heiland in inniger Emig' teit nachfolgten, zur Nachahmung auf. Wohl werde eo auch im Concilium, obwohl dasselbe im Namen Christ, zusammengetreten, nicht an Widersprüchen und Kämpfe» fehlen; man werde aber der apostolischen Festigkeit und Ausdauer eingedenk bleiben, von welcher der Herr bclo» bc»d sagte: ,.Vo8 sstis, gui porman8i8ti3 insouiu in l.0nwticn Antagonismus geqcn die Jesuiten schon nach Jahrhunderten zählt, gründen ein Journal siegen die Jesuiten. — Man sch'cibt dem Papste die Absicht zu, zur Feier des Concils e>»c all-zemeinc Amnestie zu erlassen. Das officielle lalcnnsche Programm dc, canonisch>n Vcrriandlunam des Concils st erschienen nno an alle Väter des Concils vertheilt woiden. Die Canones werden in den einzelne» Commissionen, weiche von Zeit zu Zeit v>rcin>ale S'hnna,en Malten, für die feicilichci, Gclicialsitzuust.cn vorbeicitet, welchen alle Vätes unter Vorsitz des Pavstcs beiwodnen and in welchen daS dcfii'itivc Volum und die Piouiul« ,!>ung dci Canvlicö erfolgt. Im All^cmcioen gilt der Grundsatz, daß dem Papst allein die Initiative der Ent-loülfc zu den Cauoncs znsteht. Ueber den Inhalt des Programms des rechten Centrums des Pariser gesetzgebenden Köipcrs vernimmt man, daß dasselbe nach a»ßen iu entschiedener Weise ^as Bcdüifiiiß des Friedens betont und nach innen folgende Postulate aufstellt: Vallstä,'d'gc Wiederherstellung der parllimcnlarischsn Regierung, Abschaffxna des Si-cherlicitSqesetzcs. Cumpclenz der IuN) für Preßprucessc, Abschaffung deS Zeitungostcmpcls, Wiederderstellung deS Rechtes der Parteien ooi- Gericht, die Zeitungen für die Einiücküna gerichtlicher Anzeigen ;u 'lvählen, aus-schließliches Rlcht der a,lscha.cbenden Gewalt, die Wahlbe-zirkc zu bestimmen, Verpflichtung, die MaircS ans den Mitgliedern des Gemeindcrathcs zu wählen, gründliche .fl'uiM'tclll. Ein Familienroman ans >cm 17. Jahr-hundert.' (9. Fortsetzung.) Die Nähe der englischen Armee erleichterte den schriftlichen Verkehr der beiden Schwestern fehr und die Verschiedenheit ihrer politischeu Ansichten hinderte sie nicht, davon Gebrauch zu machen. Der erste Brief, der wieder einiges Interesse bietet, ist ein kurzes Billet des Generals, geschrieben am 2. Juli, dem Tage nach der Schlacht an der Boyne. ** „Mein theures Leben! Ich schreibe Ihnen uur einige Zeilen, um Ihnen zu sagen, daß ich frisch und gesund aus dem heißen Kampfe hervorgegangen bin, der gestern stattgefunden hat. Gott sei Dank, unser Sieg ist vollständig. Der König befindet sich vollkommen wohl; lassen Sie sich also nicht durch die absurden Gerüchte beunruhigen, welche ^ber die Gefährlichkeit seiner Wunde im Umlaufe sind; eö ist nur eine Schramme. Ich wollte, ich tonnte Ihnen das bleiche von unserm armen Danucrs sagen. Er ist bei dem Anprall der irländischen Reiterei vom Pferde gerissen wor> den; Hazlitt war zum Gefangenen gemacht worden, und " sah einen unferer Dragoner ihm mit dem Säbel den Kopf spalten. Er zweifelt nicht au seinem Tode. Es ist ^s vielleicht noch das glücklichste, was einem so eraltirten "tanne geschehen konnte; deun die Sache der Iakobitcn ist ^'widerruflich verloren; aber das Herz sinkt nur bei dem ganten an die Aufgabe, die mir zu erfüllen übrig bleibt, ^er König hat mir den Befehl der Truppen an der Küste hergeben, und ich habe die Absicht, mein Hauptquartier ^ Ballymorc aufzuschlagen. Ich werde so Ihrer Schwester ^annehmlichteitcu, vielleicht Beleidiguugen ersparen können. ""Nll der Krieg so bald beendet wird, als es zu hoffen * Der Roman begann in Nr, 270. tt. .* I. Juli 1«)<> schlug Malschall Schombera, dic Armee dc« °'UgS Inloli II. uud Irland unterwarf sich iu Folge dessen erlaubt ist, so werde ich sie selbst zu Ihnen führen. Die Zeit fehlt mir, um mehr zu sagen. Ihr sie liebender Gatte Chetwynd." So sehr der General sich beeilte, so war doch die traurige Neuigkeit ihm in BMymore zuvorgekommen. In folgenden Ausdrücken schildert er dcn Schmerz Penelope's: „Sie erwartete mich an der Schwelle der Thür und sagte mit dumpfer Stimme: ..Ich weiß Alles, mein Bruder; ich habe es erwartet." Ich tonnte sie nur umarmen. Ihre Hände und ihre Stirne waren eisig, ihr Blick starr und nicht ein Seufzer hob ihre Vrust. Sie führte mich in ihr Zimmer und ich erzählte ihr alle Details, welche ich mir über dcn Tod ihres Gatten hatte verschaffen können. Sie schien mich kaum zu hören und dankte mir mechanisch, als ich ihr sagte, daß ich Befehl gegeben habe, den Veichnam sorgfältig zu suchen und wo möglich nach Ballymore zu übertragen. Diesen Morgen habe ich sie wieder gesehen; sie ist merkwürdig überreizt und hört nicht auf zu wiederholen, wie gut, wie nachsichtig ?r gewesen, welche Groß-mnth er nach ihrem Empfange Monmoulhs an dcn Tag gelegt. Und doch war sie wcit entfernt, die ganze Uncigen-nützigkeit uud Seclengröße des Sir Thomas zu ahnen. Ihre Verzweiflung machte sich ,^^ fieberhafter Heftigkeit Luft, als ich ihr über diese Angelegenheit die Details gab, welche Sie kennen. Ich hoffte auf Thränen; aber eö gc-fchah nichts dem Aehulicheö, ich vermehrte uur ihre Qual und ihre Gewissensbisse. Wcnu man sie hört, so wäre der gute und redliche Sir Thomas ein Heiliger gewesen, den sie lohne Gnade und Erbarmen in den Tod gehetzt, die arme ! Frau! Sie scheint überzeugt gewesen zu sci», daß es so enden würde, und beschäftigt sich mit allen ihren Angelegenheiten mit einer erschreckenden Rnhc. Ich fürchte,'daß ihr Verstand einer solchen geistigen Spannung nicht wird widerstehen können. Vielleicht wird der Anblick der Leiche ihr Thränen entlocken. Sie schickt mir soeben das beigeschlossene Billet." Penelope bittet ihre Schwester, ihrem Vater ihre Dankbarkeit auszusprechen, daß er sie mit einem Manne verbunden habe, der so sehr über ihr Verdienst gut gegen sie gcwcfcn sei. „Alles ist nun zu Ende," fährt sie fort. „Meine Eitelkeit nnd mein kindischer Hochmuth haben mich verblendet. Ich habe das treue Herz meines Gatten nicht zu schätzen verstanden; ich habe sein Vermögen und seine so> ciale Stellung zu Ornnde gerichtet; ich habe seine Groß-nuilh und seine Verzeihung mit einem beleidigenden Schweigen vergolten. Er hätte mich leicht vernichtet, als ich die Feinde meines Königs in seinem Hause aufgenommen hatte, uud doch hat er mir stets den Ruin seines Hauses und die Unglücksfälle, welche mein Verrath ihm zugezogen, verborgen. Und, sehen Sie, wenn ich cs gewollt hätte so hätte er mich geliebt, ans dem Grunde eben, weil ict/ihn leiden machte; aber was hilft es, die Vergangenheit zurückzurufen, da es nun zu spät ist? Meine Thorheit hat ihn unter die Intrignanten getrieben und ich bin filr sein Leben verantwortlich. Ja, ich habe ihn getödtet. Meine Gebauten verwirren sich, theuerste Schwester, aber Sie und Ihr Gemal wissen, was er werth war, und Sie werden Mitleid mit mir haben. Weinen Sie über mein Unglück uud bitten Sie Gott, daß er uns eines Tages im Himmel wieder vereinigt. Das ist meine einzige Hoffnung und nichts hält mich mehr auf der Erde zuriick. Doch mnß ich das Leben meines Kindes wegen ertragen; es muß ja einmal erfahren, was für einen Vater eö verloren hat." Dieser Brief war vom 3. Juli datirt; am darauf folgenden Tage schrieb der General: ..Eine seltsame Veränderung ist mit Ihrer Schwester vor sich gegangen. Auf ihre schweigende und finstere Verzweiflung sind Thränen uud ein nervöses Zittern gefolgt. Sie spricht mit halblauter Stimme mit sich selbst; ihre Wangen wechseln die Farbe. Sie erröthet, erbleicht; ihr Blick stralt und ihre Angen sind fencht. Entweder hat sie den Verstand verloren oder sie hat irgend ein geheimes Einver-ftändniß. Der beigeschlossene Brief wird Ihnen wahrscheinlich mehr sagen als alle meine Voraussetzungen; aber ich kann weder noch will ich etwas wissen; Ihre Schwester weiß nur zu gut, daß mciue Officierspfticht mich nöthigen würde, ^ Hiezu eine literarifche Beilage. - 2066 Decentralisation sowohl hinsichtlich der Gemeinden, Cantonc und Depurtemcnls, als hinsichtlich der Pri-vatrechtc der Bürger. Umarl'citung des Artikels 7^) der Verfassung vom Jahre VIII und vollständige Abschaffung für drei Fälle: 1. in Wahlsachcn, 2. füi Eingriffe der Beamten gc^,cu dic individuelle Freiheit des Bürgers u»d :;. fiil' Eingriffe der Beanileu in d,,s Eigenthum der Bürger. Daö linke Centrum Hal von diesem Programme K^uutuiß geuumluc» und mit Mehrheit beschlossen, seine Sclbständiqleil aufrecht zu erhalten und ein von Martcl cntwcxfcncs Programm zu adofttircu, dessen Ha»plpnnltc wäicn: Zuziehung der Kammer zu der constiluiiciideu Gewalt: W.ihl der Hiaircs durch das allgemeine Slimlniecht; Reform des Wahlgesetzes; Herabsetzung des Hecrc^contiugeutS; Fina»zrcform und sociale Verbesserungen. Das; es in der t ü r ki s ch - c a, ypt i sch e u S trcit-frage nicht zum kriege konimcn werde, darin stimme» alle Uilhcilc überciu und das deutlichste Vcrlrauclis-volum sind die im Laufe der Woche er^icllcu höheren Noliiungeu für ecstiptischc wie linkische Fonds. Der ..Standard" hält dic Nachocht feinet! Pariser Coirc-spondcntcn von einer durch Hsank,cich vorgeschlagenen Eonferenz aufrecht und ist der Ansicht, daß die gewichtige Betheiligung Oesterreichs und OinilandS bei der Schlichtung dieser Frage schun an uud sür sich «.'ine Garnutic für die Wahiuu^ der türkischen Integrität sei. Das Wcltblalt ..Times^ b,ält es mit dem Vicelonia,. „Satur day Rcwicw" mit dem Sultan, lein emilischcs Blatt aber füichlct etwae« für dcu Weltfrieden. Vielleicht wirtl auf diese friedfertige Stimmung der Gcdaukc an die irische Gefahr ein, welche immer näher rückt. In Irland hat die allgemeine Aufregung nvch »iclit nach-ßclasseu uud aus Dublin wird eben wieder ciu Waffen-raub gemeldet. Zwei junge Leute trah>' ganz erschöpft hätte. Mab hört nicht auf, mir zu wiederholen, daß ^ Wunde keine Gefahr biete, aber daß die Natur derselbe" oder die Behandlung Sheelah's sie fehr fchmerzhaft mache. Er brachte den größten Theil der Nacht in einem Zustand zwischen Schlaf und Wachen zu; fast unempfindlich si^ alles, was ihn umgab, warf er sich von einer Seite aM die andere und quälte sich ächzend ab, nuo lounte keine" Augenblick der Ruhe finden. Ich hielt mich an s""^ Seite, und konnte nichts thun als beten und um Gna" stehen. Einmal jedoch, es war beim ersten Morgengrauen, fingen meine Thränen zu stießen au, ohne daß ich e^ wußte; da fragte er mich, indem er die Augen zu mire-hob: „Warum weinen Sie?" — „Sie leiden so sehr, antwortete ich. Diese wenigen Worte schienen ihn ganz "e^ nichtet zu haben aber es schien mir, daß sein SchluU'Me seitdem ruhiger und sein Aechze» weniger häufig ""r^' Kaum war die Sonne aufgegangen, so kamen A"" und Fergus, um mich zu holen. Worth mußte mich zur a.^ wohnten Stunde in meinem Bette finden. Ich neigte "' / über den Kranken und küßte chn; da ergriff er mei Hand und warf einen langen Blick auf mich, wie um "" zurückzuhalteu, aber man riß mich mit Gewalt von U' ' Ich werde ihn vor dem Abend nicht wieder sehen, und d ^ langen Stunden wird er ohne eine andere Pflege als je Sheclah'S zu bringen, und sie ist eine fchr rauhe Kranle» -Wärterin. ^ ^, die Die Wuude am Kopfe ist nicht weiter als durcy ^ Oberhaut gedrungen und die Kugel, die in die Achsel e gedrungen ist, hat lein Lebensorgan verletzt. Er lst ge" , wenn er dem Fieber und dem Brand entrumt. ^ott m .; uns helfen!" (Fortsetzung folgt.) 2067 vorgenommen und erwähnt, daß der Canal nur an zwei Stellen 17 Fuß Tiefe besitzt — sonst aber durchgehends über 20 — die von den englischen Blättern ausgestreuten Mittheilungen sind nichts als tendenziöse Lugen. Die englische Panzcr-Vscadre liegt vor Alcrandrien. Durch den Suezcanal werden nächster Tage mehrere Segelschiffe nach Ostindien abgehen. — (Ein hübscher Anzug) Eine wcisc Mutter sprach zu ihrer Tochter: „Höre. mcm Kind! Ich will Dir einen Anzuy ralheii, womit Du Jedermann gefallen wirst. Deinls Hauptes Schmuck sei die Ehre, Dciu Kleid dic Unschuld, Dciu Schleier die Schllüihafligkeit, Deine Perlen die Thränen der Menschenliebe, Dci» Dmicmt die Demuth, Drin Spiegel das Gewissen und Deine Kleinodien gule Gedanken uud Wcrle." Locales. Gemeinderatbssitznnst vom 7. December. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Suftpan. — Regie-rungsvertreter: k. k. Negieruugörath Hozhevar. — Anwesend: 21 Gemeinderäthc. Der Bürgermeister verliest ein Schreiben der Lehrer an der städtischen Knabenhauptschule bei St. Jakob, worin sie dem Gcmcinderalhe für die ihnen bewilligte Gehaltserhöhung ihren wärmsten Dank aussprechen; — ferner ein Schreiben der Sparcassc, betreffend den bekannten Beschluß derselben wegen Erbauung eines Oberrealschulgebäu-deö. Da man die Absicht hat, dieses auf einem zum Ver-pflegsmagazine gehörigen Terrain zu erbauen, so wird der Gemcinderalh ersucht, wegen käuflicher Ueberkommung dieses Terrains die erforderlichen Schritte einzuleiten. Bürger« meistcr theilt mit, daß er wegen Dringlichkeit des Gegenstandes dies bereits gethan habe nnd beantragt, der löblichen Sftarcassedirectwu fiir diesen hochherzigen Act, wodurch der Stadtgcmcinde ein großer Vortheil zugewendet wurde, den Dank des Gemeinderathes cmözusprcchen. — Die Versammlung erhebt sich. GR. Dr. Ritter v. Kaltenegger beantragt die Wahl eines Comit6, bestehend aus drei Mitgliedern, wel-. ches sich schon vorläufig mit der Berathung uud Erwägung dieser Angelegenheit zu befassen, mit dem von der Sparcasse-Direction dicsfallö bestellten Comite in Contact zu kommen uud dem Gemeinderathe Bericht zu erstatten hätte. — Es werden sohin die zwei Mitglieder des bereits beim Landes-Ausschüsse bcsteheuden Nealschulbancomit^s, Pirker und Dr. Schuppt, dann Vicebürgermeister Deschmann in das neue Comity M' ueelkMiUioiimn gewählt. Bürgermeister briugt zwei wegen Dringlichkeit vom Magistrate gegen nachträgliche Rechtfertigung getroffene Verfügungen zur Kenntniß, und zwar: u. den über Ansuchen mehrerer Hausbesitzer in der Krakcnworstadt bewil-liglen nnd bereits in Angriff genommenen Ban eines unterirdischen Canals in der Krakauer Haupt- und ill der Gartcngasse; d. die Herstellung einer Petroleum - Laterne beim Hause Nr. 68 im Kuhthale. — Wird genehmigt. GR. Laß nil beantragt die Wahl eines Comite, welches über die Mittel und Wege zu berathen hätte, die einzuschlagen wären, damit der außerhalb des Stadtpomeriums in Unterschischta projectirte Bahnhof der Laibach - Tarvis-Bahn näher an die Stadt gerückt werde, sowie, daß ordentliche Zufahrtsstraßen hergestellt werden. Bürgermeister gibt hierüber einige Aufklärungen, namentlich, daß er — über im kurzen Wege erfolgte Intimation — mit den Gemcinderäthen Bürger und Dreo bei der diesfälligen Localcommission intervenirt und gegen den beabsichtigten Van des Bahnhofes in Unterschischka wegen der zu weiten Entfernnng von der Stadt seineu Protest zu Protokoll gegeben habe. Vr verliest sohin eine später dem Magistrate zugekommene Abschrift eines Schreibens des Handelsministeriums, wornach der Bahnhof hiuler das Mauthhaus zu stehen kommen und der Magistrat zur diesfälligen Localcommission beigezogen werden soll. In welchem Zusammenhange dieses Schreiben mit jener Localcommission stehe, wisse er nicht. GR. Dr. Ritter v. Kallen-egger stellt daher den Dringlichkeilsautrag: Der löbliche Gcmeinderath beschließe eine Petition an das hohe Handelsministerium des Inhaltes, Hochselbes möge seinen Cinfluß dahin ausüben, daß der gedachte Bahnhof näher an Laibach gerückt und daß der Magistrat zu der in Aussicht gestellten Localerhebung beigezogen werde. GR. Laßutt schließt sich diesem Antrage an, welcher hierauf einstimmig angenommen wird. GR. Dr. Keesbacher interpellirt wegen Ausdehnung der Gasbeleuchtung an der Wienerstraße bis zum Tages' anbruche. — Wird der Bauseclion zugewiesen. Vorträge der Rechiöscclion: GR. Dr. Suppantschitsch erstattet Bericht über die factischen uud rechllichen Verhältnisse in Betreff des ehemaligen Väckerzunft-Realvermögcns uud wird die dies-fällige Darstellung zur Kenntniß genommen. GR. Dr. Pfcfferer referirt in Betreff der angesprochenen Verzugszinsen bei der Steuervergütung von den städt. Suppansgründen in Bresowiz und beantragt die Abweisung der Gcsuchsteller mit ihrem unberechtigten Ansprüche. Nach Antrag. Derselbe referirt wegen Benützung der am Castelle befindlichen 4 ständischen Kanonen, hinsichtlich welcher der Landesausschuß von der Stadtgemeinde die Ausstellung eines Reverses verlangt und beantragt: 1. Den Magistrat zu beauftragen, sich an den Landeöausschuß vorerst wegcu Zuge-stehnng eines ganzjährigen Klindigungstermines zur Rückstellung der ständischen Kanonen zu verwenden; 2. denselben zu ermächtigen, die städtischen 4 gußeisernen Kanonen baldmöglichst zu verkaufen und den Erlös gehörig zu verrechnen. A ngeno in m e n. Vortrage der Iinanzsection: GR. Dr. Schöppi beantragt die Einbringung einer Petition an den Rcichsrath wegcu Ausdchuung der mit dem Gesetze vom 14. November 1>>67 gewährten Befreiung von der Grundzins- und Hausclassensteuer sammt Stcucr-zuschlägen für Neu-, Zu- und Umbauten auf weitere drei Jahre und selbe behufs ihrer Ucbcrreichung an den Rcichö- rathsabgeordneten Dr. Kluu zu übersenden mit dem Ersuchen, dieselbe mit allem Nachdrucke zu vertreten und zu befürworten. Einstimmig angenommen. Derselbe referirt über den städtischen Voranschlag pro 1870 und beantragt dessen Gcnehmiguug in den Einnahmen mit .......107.610 fl. — tr. in den Ausgaben mit .... 119.575 „ 96 , sohin mit dem Abgänge pr. . . . 11.965^ 96 lr. l mit dem Beifügen, daß die Ausführung der in das PM'" liminare eingestellten Neubauten der besondern Schlrchfas-sung des Gemeinderathes vorbehalten bleibe. — Ange^ nommen. GR. Stedry beantragt Namens der Bausection die Genehmigung der Licitationsuerhandlung vom 24. November 1869, betreffend die Schotter- und Sandlieferung. — Wird genehmigt. Vortrage der Schulsection: GR. Dr. Ritter u. Kaltenegger rcfcrirt über das Verhältniß der Commune zur Ursuliu'er-Madchenschule und beantragt, der löbliche Gemeiudcrath wolle beschließen: 1. Der thatsächliche bisherige Bestand der Ursuliuer-Mädchenschule hier, als Lehranstalt für die weibliche Schuljugend von Lcibach, sei einstweilen aufrecht zu erhalten, i— 2. In Folge der am 1. October l. I. factisch er-»: folgten Einstellung der bisherigen Dotation, welche dieser Convent, beziehungsweise seine Schule, aus dem Normal-' jchulfondc bezog. Uberuimmt die Commune Laibach vor- -läufig die faclische provisorische Zahluug der fraglichen Klosterschulbeilräge, doch ohue Anerkennung einer Rechtspflicht zu diesem Dotationsbeitrage als solchen, vielmehr mit roller Wahrung ihrer Rechte überhaupt und gegen den Normalschulfond insbesondere, sowie mit dem Vorbehalte auf Rlickcrsatz aller mit diefcn Zahlungen ver-bundeuen ungebührlichen Leistungen der Commune. 3. Vom 1. October 1869 ab ist das Schulgeld dieser Schule für die Commune Laibach zu verrechnen und an die Stadtcasse abzuführen. 4. Die Etadtcasse hat also für das IV. Quartal 1869 den Beitrag von 460 fl. 54 kr. au den Convent auszuzahlen. 5. Die k. k. Landesregierung werde von diesen provisorischen Verfügungen und Rechtsvorbehalten mit dem in Kenntniß gesetzt, daß die Commune auch wegen der am I. October 1870 bevorstehenden Einstellung der Normal-fchulfoudsleistuugen zu den Parallelclassen an der hiesigen Normalschule das Nöthige unter gleicher Verwahrung und Vorbehalte ihrer Rechte Vorsorgen werde. 6. Die k. k. Landesregierung werde gebeten, sowohl die Verhandlungen in Betreff der Rechtsverhältnisse der Commune Laibach zum Normalschulfonde zu beschleunigen, als auch die an Stelle der bisherigen veränderlichen Dota-tionsznschüssc des Normalschulfondeö zn firirende Beitrags-quote aller die Ursulinerschule benutzenden Gemeinden mit Znziehung aller Interessenten commissionell zn verhandeln, zumal der Couvcnt ein förmliches Vertragsverhältniß mit der Commune ablehnt. Aus Graz. III. In jenen guten alten Tagen, die wir jetzt die graue Vorzeit nennen, da die Druckerschwärze noch nicht erfunden war und aller Apparat der Presse nur erst im Schoße der Zukunft lag, da war es die Sorge behäbiger Mönche, zu Nutz nnd Frommen dcl' Mit- und Nachwelt aufzuzeichnen, was fich Bcimrkcnswcrthcs in ihrer Gc^ gcnd ereignet. Da saßen sie in freundlicher Klosterzelle, den dickbäuchigen Weinkrug zur Seite, nnd schrieben in Pcrgamentfoliautcn gar erbauliche Historien von großen Haupt- und Staatsactionen, von Kriegsläuften und gro-ßcn FeucrSbrünsteu, auch von freudigen Familicncreig-nisscn, so dem höchstgcbictendcn Schultheißen ihres Städtchens arriuiret, nnd malten kunstreiche Initalen dazn. Das waren die Chronisten und Annalisten des Mittcl-alterS. Die Chronisten und ChroniqucurS unseres Jahrhunderts, die haben ganz andere Arbeit. Für den stillen Winkel der Journale, der ihnen angewiesen ist, das Feuilleton, schreiben sic ihre fliegenden Blätter und erzählen von den kleinen Vorkommnissen des täglichen Lebens, von den Novitäten, die im Concertsaal, im Theater odcr in den Schaufenstern der Buchhandlungen aufgetaucht, geben auch noch, wenn sie ihn erhäschen können, etwas Klatsch nnd Tratsch dazn, und ihre Aufgabe, bestimmt, schnell gelesen nnd noch schneller vergessen zn werden, ist gelöst. Es ist dies im Grnudc genommen ein nndankbarcS Handwerk; aber da mich das Schicksal nun einmal zum Grazer Chronisten siir die „Laibacher Zeitung" gemacht hat, so lassen Sie mich Ihnen im Nachfolgenden die Chronik der letzten Wochen im öffentlichen "eben unserer guten Stadt entrollen. Der November hat heuer seinem Rnfc, die ungc-'nüthlichste Zeit des Jahres zn sein, der ihm bei den Söhnen Albions den sinnigen Namen „IianxiuF mmM" eingebracht, nichts vergeben. Gehängt hat sich zwar deS-halb in Graz keiner, so viel mir bekannt, aber geflucht haben viele, besonders wenn sie sich des Abends bei der spärlichen Straßenbeleuchtung und dem nichts weniger als mustcrgiltigcn Pflaster ilnen Weg dnrch den dichten, beinahe könnte man sagen, zähen Nebel suchen mußten. Dabei klagten sie nun nicht allein über den Nebel, son- dern auch iiber Pflaster und Gasflammen und in den „Mittheilungen aus dem Pnblicum" wurde manche geharnischte Interpellation an die Väter der Stadt gerichtet. Aber die Väter der Stadt sind selbst bekümmert, sie fragen sich: ZinStreuzcrcrhöhuug oder Geldanleihe, denn die festen CasscnMihcn der Commune zeigen eine bedenkliche Leere nnd das reellste der noch nicht abgeschafften Gespenster, das Gespenst des Deficits, steht eben anch vor ihnen, — uud da ist es eine schwere Sache mit schleuniger, allseitiger Abhilfe. Ist's aber in den Straßen trüb und grämlich, so sieht es in den Gebäuden, die der Pflege heiterer Kuusl gewidmet sind, desto glänzender und lebhafter aus. Wenden wir zunächst unsern Blick ans das Landcöthcater, so können wir da nur Erfreuliches melden. Abscheu davon, daß einige Gaste, nnberühmt zwar, aber doch mit volltönenden italienischen Nnmen uon denen man Bor-züglichcS erwartete, in der Oper nur einmal sangen uud gründlich durchficlen, haben wir nur gelungene Aufführungen zu verzeichnen. Niosenthals neues Trauerspiel „Isabella Orsini," dieses in letzter Zeit viel besprochene Stück, das allerdings nicht streug dramatisch, ader gewiß tief poetisch und im höchsten Grade csfectvoll genannt werden muß, wurde sehr gut dargestellt, uud in den letzten Tagen begrüßte man das so lange verboten gewesene „Pasquill," das amüsante, mit treffenden politischen Anspielungen durchwinde Lustspiel, mit dcmon^ stratiocm Beifall nnd darf üucrzeuat sein, daß es sich noch öfter als Zugstück bewähren wird. Das Thalia-thcatcr öffnete seine Räume mehreren Gästen. Da waren zuvörderst seltene, aber gcrnc gesehene Gäste, die flotten Uuiucrsitätsstndcntcn, die zu wohlthätigem Zwecke einige Scenen ans „Wilhelm Tell" und ein Lustspiel aufführten, alö wären sie richtige Hcldenspieler und Lenker des Thespiskarrens. Da waren dann die Wunder eines Niescnmikroskops zn schancn, die lebende Welt im Wasscr-tropfcn. der Floh in unendlicher Vergrößerung, alles sehr instructiv, besonders die Gregorincn, diese Bewohner todten Haares, zum abschreckenden Beispiel für die Verehrerinnen des Chignons. Auch Fran Casanova, die Thierliändigcrin. gab da ihre Vorstellungen mit Löwen, Hyänen und allerlei wildem Octhicr, aber trotz ihrer wirklich hervorragenden Lcistnngcn erfreute sie sich nnr verhältnißmäßig geringen Zuspruchs, ein Beweis, daß die Bewohner SteicrmarkS nicht zu den blutdürstigen Völkern zu zählen sind. Und nun zur Musik. Sie waren da, sie gaben drei Concerte, die Herren Becker und Compagnie, das Florentiner Quartett. Es hieße Eulen nach Athen lragcn, oder Krebse nach Laibach importircn, wollte ich noch in Lobeserhebungen der genannten Künstler ansbrcchen, znmal Sie dieselben nun auch in Laibach gehört haben werden; es genüge zu sagcu, daß der alte Rittersaal deS Landhauses gedrängt uud zum Erdrücken gefüllt war, nnd gar Mancher da erst zur rechten Einsicht kam, was das Wort "Kunstgenuß" bedeute. Anch der Männcrgcsllng-verein veranstaltete am verflossenen Sonntag sein erstes Mitglieder Concert, und sind unter den da gebotenen Picccn besonders das Winzcrlied ans Mendelssohns Oper „Lorelei," die leider nnvollcndet, und der Krcnzfahrerchor auS Lißzts „Heilige Elisabeth" rühmeud hervorzuheben. Anch cimgc ucnc Bücher erschienen in der letzten Woche in Graz, die ihren Weg nicht nnr in der Steicr-mark. sondern weiter hinaus machen werden. Da ist zu nennen der zweite Band der Volkslieder auS Kärntcn, herausgegeben von Dr. Pogatschnigg nnd Dr. Herrmann, der sich dem ersten würdig zur Seite stellt als eine Fnudgrubc reicher Voltspocsie. Das zweite Bündchen, das wir erwähnen wollen, ist von Dr. Reyer und gibt einen Auszug aus dem epochemachenden Werke des eng. lischcn Vorkämpfers für Francuemaucipation, Stuart Mill, nebst ciucm Prolog und Epilog, wenn wir diese Ausdrücke bei einer Arbeit solchen Inhaltes gebrauchen dürfen. Der Uclicrsctzcr geht nicht so scharf ins Zeug. wie der englische Antor. cr verlangt von der Fran vor Allem Bildung, nnd dies ist auch unserer Ansicht nach die Hauptaufgabe der Frau, und zwar nicht, wie wir hier lesen, als Zweck ,zu weiterer Emancipation, sondern als Selbstzweck und zur Hebung des geistigen Lebens. Und endlich wollen wir nicht nnerwühnt lassen, daß anch No-scqgcr, der unseren Lesern nicht ganz unbekannt ist, ein neues Bündchen hat erscheinen lassen, „Tanucnhar; und Fichtennadcln" betitelt. Geschichten, Schwanke uud Lieder in Prosa nud Versen enthaltend, frische, duftige Aipcn-vlülhen, denen allgemeine Anerkennung "icht versagt werden wird. Eiu beigcgcbcucs llcineS Wörterbuch des ober-steierischen Dialects wird namentlich Nichtsteirern sehr willkommen sein. 2068 7. Der Magistrat wird beauftragt, im Sinne und zum Vollzüge dieser Aeschlüsse unvenveilt das Nöthige zu verfUgen; — außerdem durch Cunstriptwn der Schulpflichtigen beiderlei Geschlechtes in Laidach, dann durch Erhebung der Anzahl der in den lctztuerflossenen Jahren bestandenen EchUlerzahl überhaupt, und jener aus der Stadt Laibach insbesondere, sowohl in der Ursuliner Mädchenschule, alö auch an den Parallclclassen und an der Nor. malschule, dann an der St. Jakobs- Tirnauer- und St. Peter-Schule hier die Daten zur weitern Maßname zu beschaffen. — Der Herr Negierungs-Vertrcter ergreift das Wort, nm zu erklären, daß der Normalschulfond, nach Inhalt der diesfallö crslosseucn Erlässe des Ministeriums für Cultus und Unterricht zu einer Veitragsleistung für die Ursuliner Mädchenschule, als einer confess ion ellen gesetzlich nicht verpflichtet, die Stadtgemeinde dagegen zu deren Erhaltung beizutragen iusolange berufen ist, bis sie »icht iu anderer Welse flir den nothwendigen Schulunterricht vorgesorgt hab>n wird. Belangend die Parallelclassen an der Normalschule, so vertreten solche die Stelle einer nothwendigen Volksschule, dcreu Erhaltung nicht dem Normalschulfonde, als Vielmehr, da die Volksschulen ihrer ökonomischen Stellung nach als Gemeinde-Anstalten anzusehen sind, der Stadtgemeinde obliegt. Entlastungen des Fondes haben, so weit er sich erinnere dielfach staltgefunden, fowie andererseits derlei Beiträge bewilliget werden, wo die absolute Unvermögenheit der Gemeinde, die Schule aus eigenem zu erhalten, »achgewiesen wird. — Vice-Bürgermeister Deschmann glaubt, daß die Anträge der Echulsection den jetzt bestehenden Verhältnissen vollkommen entsprechen und es ungerecht sei. die Commune zu allen jenen Veitragsleistungen, die der Normalschulfond getragen hat, verhalte» zu wollen. Referent hält die Anträge der Section aufrecht und erklärt, daß sich die Commune nicht als Rechtsnachfolgerin des Normalschulfondes betrachten kann und darf. Der Convent, als religiöse Körperschaft habe auch andere Anspriiche, die Gemeinde aber könne nur zu dem verhalten werden, was für die städtische Mädchenschule erforderlich scr hintanhaltuna, von gelimllsa-meu Conflicten, von Stammcötriegcn, Friede, Forlschrill und Erhaltung ist die Devise!" — — Die „Florentiner Amtszeitung" vom 7. December meldet die Ankunft Ihrer Majestät der Kaiserin von Oesterreich in An cona imd sagt, daß eine zahlreiche Menge Ällcrhöchstdiesclbe auf der Durchreise ehrfurchtsvoll begrüßte. Eine ans Nom eingelangte Depesche meldet, daß Ihre Majestät in dcr Nacht des 7. d. M. daselbst eingetroffen ist. In Lissabon fand cinc Demonstration gegen den Herzog von Saldauha statt. Es wnrdcn militärische Vorsichtsmaßregeln ergriffen, (Der Herzog von Sal' danha ist Staatt«rath, Marschali, Obei Hofmeister, erster Adjutant des Königs Ferdinand). Paris, 9. Tecbr. (Tr.Z.) In der Kammer bringt RaSpail einen von ihm nnd Rochefort unterzeichneten Gesetzentwurf ein. betreffs Decentralisation dcr Maircs-wahl und dcr Machtbefugnisse dcr Kammer. Hiernach nimmt die Kammer den Krieg nur zur Vertheidigung ^an. Im Fall eines Krieges in Folge eines unberechtigten Angriffs ernennt die Kammer dic Generale dcr ^ Armee, welche ans Bürgern gebildet wird und ihre Officierc wählt. Minister Forcade hält eine beifällig aufgenommene Nedc. worin cr erklärt, die Ncgicrnng setze hcnte ihren Rnhm darein, die Freiheit zu begründen. Die Wahl Drcollcö wnrdc mit 171 St. gegen 77 oerificirt. Die ..France" versichert, der Kaiser theilte den Ministern ein Schreiben Olliviers mit, worin das Majoritätsprogramm entwickelt wird. Alexandricn. 8. Dccbr. (Tr.Z.) Es gelang, den Vicckiinig zur bedingungslosen Amiahmc, feierlichen Vcr > lcsung nnd Vcrösfcnllichnng des Fermans zu bestimmen; hicmit ist dcr Conflict beendigt. uom 9, December. 5verc. Mctallicmcö 59.85. — 5pcvc. Metalliqucs mit Mai» uud Novemuer-Zmsm 59,85 - 5pcrc. National-Anlehcn 69.85. - !86»er StacuSaulchen 97.10. -- Äuntactieu 729. — Crcdil- Aclien 25)5.75, — London 124.10. — Silber 121.60. - K. I Ducalen 5 84'/,.,. Daö Postdampfschiff Cimbria, Capitäu Haack, ging am Itcn December mit 179 Passagiere» von Hamburg vii» Haurc uach New.?)ork ab. Handel und MlliswirtWastl'iches. 3l««dolf^wcrth, 6, December, Dic Durchschnitts-Preise stellten sich ans dem hentigen Marlle, ivic folgt: Weizen per Motzen 4 50 Butter pr. Pfund . — 4« Koni ,. 3 30 Eier pr. Stück . . - ^ 2 Gerste „ 2 90 Milch ftr, Maß . — 10 Hafer „ 1 00 Rindfleisch pr. Psd, — 22 Halbfrucht „ 3 70 Kalbfleisch „ — > 26 Heiden ., 3 20 Schweinefleisch „ — 24 Hirse „ 2 86 Schöpsenfleisch „ — — Killurntz „ 2 80 Hähndcl pr, Stilck — i 28 Erdäpfel ,. 1 30 Tauben „ - ! 20 linsen „ 4 80 Heu pr. Lentner . 1 50 Erbsen „ 4 8« Stroh ,. . 1 20 Fisolen „ 3 84 Holz, hartel«, pr. Klft. 6 50 Rindttschmalz pr. Pfd. — i 45 ^! — weiches, „ — — Schweineschmalz „ - ^ 4<1!! Wein,rather, pr. Eimer 6 ^ 50 Speck, frisch, „ — ^ 30 — weißer ., 5 — Speck, geräncherl, Pfd. — ! 36 ,! ^ Ilngekomltteue Fremde. Am 7 December. Htadt Wir». Die Herren: Fiedler. Kcmfm.. von Vrilnn, — Holziger. ^uidc!?schulinsft.. von (sraz. — Mnllner nnd Vnic,- hardt, Kaufleute, nnd Metz, Hanoelsreis., con Wien. — Vo'l- land, Vahnbeamter, von Mantern. (5'lcfant, Die Herren: Icuniler, Comnns, von Pcltan. - Frey- belg, von Neichcnberg, — Keglcuic, Kanfm,, ucm Sl. Peter. — Walbanm, Bannternehmer, von Graz. — Klinzcr, Kausm., von Wien, Htaiser von Vestcrveich. Herr Schauftler, Haudclöm., von Gümiin^en. Theater. H clitc: Maria Tlicresia und die Jesuiten, Schauspiel iu 4 Acten. Zum letzten male. Morgen: Grnani, Opcr in 4 Acten. Vmeficc deö Herrn B e ck. ^"k G Zf^___tl ,W «U. Mg. 331..I3 - I.r windstill ! trilbe , 8. 2 „ N. 331.ü? -04 windstill Schnee ^.'" 10 „ Ab. ^ 330.»»^ — 1^^"mdstill ^ Schnee ^ ^"" 6 U. Mg. 330,«8 — I.o windstill "7f7g.bewoltt s. 9, 2 „ N.' 32l',.!„ -s-0.3 windstill ' trNbc ^ ... 10 .. Ab. 329,xl ! - 0.6 windstill Nebelregen ^ ^l! Den 8, gegen Mittag dilimcr Schnecfall, dcii ganzen Nachmittag big in die Nacht anhaltend. Den 9, in aller Friil» gelichtet, Vormittag zunehmende Bewölkung, schwacher Negen. Nach' mittag trübe Nach 9 Uhr Abend« Nebelregen, Das vorgestrige Taa/ömittel der Wärme — 0-9", um 0,7" unter dem Normale; das gestrige — 0'4°, mit dem Normale überviustimmend. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Klciumal> r. N',»«<«»»»^Ori^s Wien, 7, December. Die Bürse war vom Anfanq bi« ;n Eude fest, Reute, ^sc nnd mehrere Prioritäten erhöhten ihren Eunrs. V^n Vanlpapicreii waren nicht blas Vjlsl^ilvll'l"/!. die Hanptubjccte der Speculation. Credit- u,id Anglo-Actic,!, sondern auch mehrere aildcrc öurtcn. uüt.'r ihn^n besonders Actien ocr Bodencreoitaiistalt bedeutend theurer. Unter den Indnstrie-Actien sind jene dcr Vaugcsellschaft zn nennen. Sie erreichten 48.75. Unter »eu Bahnpaftiereu ragten Lombarden mit ihrem nm mehr als 4 fl. gesteigerten 6urse hervor, auch Vordubiker und Tramwal, notiren beträchtlich iMcr, während andere Sorten sich mit lleium Auailcen uou ',. st. bis l fl. begnügten. Devisen nnd Comptanten rrmäßinten sich um '/. vCt. ^U. Allgemeine Staatsschuld. Fllr 100 si. Geld Waare Villhtitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: ln^ioltu verzillsl, Mai-Noucmber 60.10 60,2<> „ .. „ Februar-August 60.- 60.10 « Silber „ Jänner-Juli . 70.10 70.20 „ .. « April-October. 69.90 70 — Sttlleraulehcn rückzahlbar (?) . W.25 98.?^. Üose v,1.18N) . . 229.-230— ,. .. 1854 (4 "/<,) zn 250 fl. 91.- 91,50 „ .. 1U60 zu 500 sl. . . 97.- 9^25 ,. ,. I860 zu 100 st. . . 103.- 1^3,50 „ ,. 1864 zu 100 fl. . .119- 119.25 OtaatSlDomäuen-Pfandbrirfc zu 120 fl. ü W. in Silber . . 118.- 118,50 ». Grundentlastunas-vbliaationen. FUr 100 fl. Geld Waare «»hm«, .... zu5p Godcn-Creditllustalt . . - .290-295.-Creditanstalt s, Haudel u. Gew. . 357.50 258. ^ Creditanstalt, allgcm. ungar. . . 80— 80 25 Esconiptc-Gescllschaft, n. ü. . . 860. 862— Franco-österr. Banl .... 99.50 100.» Gencraldant.......45.— 46.— Nalionutdllnt.......729 - 731 - Niederländische Äant .... 83.— 84. - ^erciusbllut.......9450 95.50 Vcrtehrsbanl.......113 - 113.50 Wiener Banl......63 — 65.- «V. Actien von Transporinnterneh- munge». Gelo Waare Alfüld-Fiumancr Bahn . . . 170.25 170.75 Vohm, Wcstbahn.....225.- 226— Earl-^ndwig-Bahn ..... 24625 246.75 Douau-Dampfschifsf. Gcsellsch. . 550— 55l— Elisabeth-Westbahu.....194.50 195,50 sscrdmlllios-Nurdbahn . . . 2100—2105.— Fttufllrchcu-Nllrcser-Bllhn . - 178.— 178.50 FrauzIosephs-Balm .... 182,25 182.75 Lembrrg-Czcrn.lIassyer-Vahn . 199.— 200. - 7 Orll> Waare j Lloyb. öfterr........320— 322,—^ Omnibus 0 Ung. Bod.-Creb.-Anst. zu 5V. pEt. 91.— 91.j. W. <» "" '^' O,>ld Waare Elis.-Westl,,iu S.verz. (l.Ennss.) 9l,50 92-! Ferdiuand«-Nordb, m Sllb.ver,. 107— 107,50, Frau, Iosepbs-Vahn .... «a.— 93 25. GTarl-Lubw.B.i S.verz.I.Em. 101.50 102.50« j Geld Waa« Oesterr. Nordwcstbahn . . . . 9l 25 91.75 Siebcnb. Vahn in Silber verz. . 87.75 88^ StaatSb. G. 3°/« ä 500Fr. „l. Tm. 137— 137 50 Sildb.G. 3'/>500Frc. ,. . .121—12150 SUdb.-Bons 6 °/, (1870—74) i.500Frc«......244.-245.- «. Privatlosc (per Stilck.) Creditanstalt f. Hanvcl n. Gew. Geld Waa« zn 100 ft, « W......167 - 167.50 Rudolf-Stiftnng zu 10 fl. . . i<;.- 1b.5U Wechsel (3 M°n) Geld Waare NuaSbnrg fttr 100 fl südd. W. 103.30 103.40 Franlsnrt a.M. 100 fl. dctto 103,40 U)3 5t' Hamburg, sür 100 Mark Vanco 91,50 9l <'U London, für 10 Psund Sterling 124 20 124.^ Paris, für 100 Francs . . . 49.25 48,3" CouvS der («eldsvrten Geld Wa°rc K. Münz-Dncaten . 5 st. 84 lr. ^ ^ ^ ^' Nllpoleon«d'°r . . 9 .. 90; „ » " ^'' " Vercinölhaler . . . 1 „ 82.' « 1 ^ «"t " Silber . . 121 ,. 85 .. 122 ,. 15 ,. Krainische Grnndent<ä^-0bligat.°nen Pr,< «amournng: 86 50 Geld. 90^'°°"