LMcher W Zeitum. Nr. 4. Pränumiralionsprtls: Im Comptoir nanzj. fl, II, halbj. fi, 5> 50. Ml bi« Zustellung in« Han» halbj. 50 lr. Wit d« Post ganzj, si, l5, l»albj. ? !>U. Dienstag, ?. Jänner. Inseltionsglbür: Für llcine Instratt bis zu 4 Zeilen x5 lr,, glößere P« Zeile u lr.; bei öfteren Wiederholungen per Zelle 3 lr. 1N79. Amtlicher Theil. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Rechnungsrath Joseph Staudach er in tlagenfurt zum Oberrechnungsrathe und Vorstände des Rechunngsdepartements der Landesregierung für Krain ernannt. Der Iustizminister hat den Officiate» des Ober-landesgerichtes in Graz, Gnstav Adolf Miclc zum Hilfsämter^Direclionsadjuneten bei diesem Oberlandes-gerichte ernannt. Am ^. Jänner 187^» wnrd- in dcr l. l, Hof. und Staat«, druckerei in Wien daS II. Stück des Neichsgefttzblattes. vor^ läufig bllis in der dcntschcu Ausgabe, ausgegeben und ver» sendet. Dasselbe enthält unter Nr. A das Grsrh vum ZI. Dezember 1878, womil die Wirk» samlrit der in den 88 ll und IN des Wehrs>csel/es vom 5. Dezember I8U8 (i«. «A, Al, ^Ilr. 151) inbetreff des K'rirgif. standet dev stehenden Heeres und der Kriegsmarine, dann inbelress der Hictrutencuntingentc für beide Staatsgebiete der Monarchie enthaltenen Bestimmungen bis zum Schlüsse des Jahres l8?ü verlängert wird; Ar. 4 das Gesetz vum :ll. Dezember 1878, womit die Au«' Hebung der zur Erhaltung des stehenden HeereS (Krieg«. marine) und der Ersahreserve erforderlichen RelrulencoN' tiugenle im Jahre 187!) bewilligt wird. <„Wr. Ztg." Vir. 2 vom U. Jänner 187V.) Nichtamtlicher Theil. Zur Unterstützung der durch Uebcrschwemmnng heimgesuchten Bewohner im Bezirke Loitsch sind weiters beim Landcspräsidium nachstehende Beträge eingegangen: Von Herrn Rudolf Freiherrn v. Apfaltrern, l. t. Kämmerer und Major a. D....... 30 fl. von Herrn Anton Gertscher, k. k. Landes- gerlchtsprüsideut......... 1(1 „ Ergebnis einer im Lehrkörper des k. t. Realuno Obergymnafiums in Rudolfswerth ver anstaltetcu Sammlung......., 10 „ von Frau Iosefiue Terpinz, Herrfchaftsbesitzeriu' 25 „ von Frau Emilie Baumgartuer, Hanocls-maunsgattin.......... 10 „ von drei Ungenannten....... 5 „ von Herrn Anton Moschel, Hausbesitzer in Lmbach...........20 „ zusammen . 116 fl. Was hiemit mit dem Ausdrucke des wärmsten Dankes zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Laibach am 2. Jänner 1879. Vom k. k. Landespräsidinm. Die Bezirlshauvtmannschaft Umgebung Laibach hat dem Landespräsidlum den Betrag von 23 fl. 50 kr. als das Ergebnis einer zugunsten verwundeter Krieger eingeleiteten Sammlnng zufommen lassen. Indem dieser Betrag unter einem seiner Bestimmung zugeführt wird, wird den Spendern der wärmste Dank ausgesprochen. Laibach am A. Jänner I N79. Vom k. k. Landes Präsidium. Parlamentarisches. Das österreichische Abgeordnetenhaus wird nach dreiwöchentlicher Weihnachlspanse am 15. d. M. seiur Thätigkeit wieder anfnehmen und sich in der ersten Sitzung mit dem Berliner Vertrage beschäftigen. Der znr Vorberathung desselben sowie des Gesetzentwnrfes wegen Einverleibung der Gemeinde Spizza in Dal. mazien eingesetzte Ausschuß hat semen Bericht dieser-tage durch das Bureau des Abgeordnetenhauses versendet. Der Bericht resümiert die Ausschußverhand-lungen und schließt mit dem Antrage der Majorität des Ausschusses, dem Vertrage von Berlin die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen. Dem Berichte ,st der vom Abg. Dr. Herbst im Namen einer siebenglledrigrn Minorität gestellte Minoritätsantrag ans Bcschließlmg einer Resolution nebst einer kurzen Motivierung beigcg-ben, m welch' letzterer die aus-führliche Begründung und Rechtfertigung der münd-lichen Verhandlung vorbehalten wild. — Der Bericht der Ansschnßmajorität — signiert vom Obmann Dr. Hopfen und dem Berichterstatter Ed. Such -lautet: „Der aus Anlaß der Vorlage des zu Berlin am lA. Juli v. I. abgeschlossenen Vertrages vom hohen Hause eiugcsctzte Ausschuß hat m drei Sitzungen, am II., 12. und !/>. v. M., diese Angelegenheit einer eingehenden Bl-lMhung nnterzugen. In der ersten Sitzung wurde von einem Ausschußmitgliede die Ansicht vertreten, daß dieser Staatsoertrag nach den Äe< stiinmungen der Verfassung der Zustimmung des Reichsrathes nicht bedürfe, um ill Oesterreich Giltigtcit zu erlangen. Die Regierung kennzeichnete ihren Standpunkt dahin, daß, da durch die beabsichtigte Einverleibung von Spizza eine Gcbiel<öänderung eintrete, der Vertrag unbedingt in seiner Totalität der Ge-nehmiguug des Reichsrathcs unterliege; jedoch nur zum Behufe der Ausführung diefer Einverleibung, nicht aber znr Giltigkeit des Berliner Vertrages sei die Genehmignng des Reichsraths nothwendig, ebenso wie dies in Frankreich, Belgien, England und Amerika nach den dortigen Staatsverfassuugeu der Fall sei. Zum Zwecke der Incorporieruug von Spizza sei daher die Prüfung uud Genehmigung des Rcichsraths noth- wendig und erforderlich geworden. Den Standpunkt der Belastung könne dieselbe nicht zugeben. Man müsse sich zuerst fragen, was ist Belastung? Auch jedes Schutz- und Trutzbündnis sei eine Belastung, uud doch könne niemand behaupten, daß ein solcheil Bündnis oder ein Allianzvertrag der Genehiniguilg des Neichsrathes bedürfe. Internationale politische Verträge bedürfen nach Anschauuug der Reaielnug nur zu ihrer Ausführung, nicht zu ihrer Willigkeit der Mitwirkung des Reichsrathes. Zufolge diefer Ansicht sei der Regierung ein doppelter Weg offen gestanden, entweder die sofortige Vorlage eines speziellen Gesetzentwurfes wegen der Einverleibung Spizza's oder vorerst die Vorlage des Berliner Vertrages zur Prüfung und Genehmigung. Die Regierung habe den ersteren Weg gewählt, könne jedoch den letzteren Weg nicht für mizulässig halten. Ueber diese Vorfrage sprach sich der Ausschuh mit allen gegen eine Stimme dahin aus, daß dieser Staatsucltrag zur Giltigteit der Znstimmlina drs Rrichsraths bedürfe. Nach diesem Beschlusse t> jchnsses stellte iu der zweiten Sitzung der Abci Freiherr v. Scharschmid deu Antrag: geordnetenhaus wolle beschließen: Dem ^' Berlin vom 13. Juli v. I. werde d^ mäßige Zustimmung ertheilt, unt> ' geordnete ferner die folgende Rej' Abgeordnetenhans verwahrt sick verspäteten Voilage des Äe> .« verfassungsmäßigen Rechter ag- liches Präjudiz gefolgert wel In der dritten Sitzung wn abgeord- neten Dr. Herbst beantragt, de.,; >/ , Hause den nachstehenden Beschluß zu empfehle „Indem das Abgeordnetenhaus unter den gegebenen Verhältnissen dem zu Berlin am 13. Iuli d. I. abgeschlossenen Vertrage die verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt, hält es sich snr verpflichtet, zu erklären, duß es, festhaltend an den in der Adresse vom 5. November d. I. nieder» gelegten Anfchauuugen, nicht vermöge, eine Politik als den wahren Interessen der Monarchie entsprechend zn erkennen, welche schon bisher unuechältnismäßige Opfer erheischte und in ihrer Durchfühtuug und weiteren Entwicklnng eine ernste Gefährdung der Staatsfinanzen und eine dauernde Verwirrung der staatsrechtlichen Verhältnisse der Monarchie nach sich ziehen muh." Zu diesem Antrage wurde von den« Abgeordneten Dr. Kopp als Zusatz beantragt, daß zwischen die Worte „zn erkennen, welche" . . . und „schon bisher" eingeschaltet werde: „unter Verletzung staulsgrund-gesetzlicher Bestimmungen". Im Gegensatze hlezu befürwortete der Abgeordnete Dr. Stur m den folgenden Antrag: „Dem Vertrage von Berlin wird die Feuilleton. Hlera oder auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Sie kamen jetzt in ein enge« Thal, welches, mit wilden Orailgenbäninen und dichtem Gebüsch be-wachsen, sich zwischen zwei niedrigen, aber steilen Felsen Wie ein breiter Hohlweg hinzog. Da plötzlich schnitt ein schriller Psiff dnrch die Luft, ans dem Gebüsch dicht neben den Reisenden kommend. Diese zogen sich rasch wie anf Kommando nach der entgegen» gesetzten Felswand zurück, welche sie tanm erreicht hatten, als ein Dutzeud Mäuuer iu malerischer Tracht, geführt von einem Häuptliug, von allen Seiteil aus dem Gebüsch drangeil uud ihnen den Rückzug abschnitten. Die Fremden waren unverkennbar Banditen, alle bis an die Zähne bewaffnet und den Reisenden die Läufe ihrer Pistoleu entgegenhaltend. „Laßt Eure Waffen' stecken !" rief der Führer der Banditen in englischer Sprache. „Wenn Ihr Widerstand leistet oder schießt, werdet Ihr ohne Gnade niedergeschossen werden. Wir trachten nicht nach Enreln Leben; Ihr seid sicher, fo lange Ihr Euch ruhig verhaltet!" Ungeachtet des Zurufes des Räuberhauptmanns fuhr die Hand Lord Kingscourts nach feinem Revolver, während fein Blick rafch die Zahl seiner Gesellschaft überflog. Kollys und Wilbraham waren mnthig wie er selbst und bereit, seinem Beispiel zn folgen; aber die drei Führer waren Verralhcr, und es unterlag keinem Zweifel, daß sie sich be, einem Kampfe auf die Seite der Räuber stellen würden. Von den drei Bedienten waren zwei Feiglinge, die bereits zitternd auf ihren Knien lagen und die Räuber um Gnade anflehten. Der dritte, des Lords eigener Diener, war m, die Sritc seineS Herrn getreten und harrte uur eines Winkes von demselben, um sich tootuerachteud anf die Wegelagerer zu stürzen. „Vier gegen fünfzehn!" dachte Kiugscourt, iudem feme Hand mit der Schußwaffe herab'sant. „Es ist nutzlos, Widerstand zu leisten. Die Schurteu stub zu sehr im Vortheil." Der Ausührer der Banditen, welcher seine Augen nicht von dem Grafen abgewandt hatte, lächelte und sagte: „Sie sind klug, Mylord. Es ist besser, Sie verlieren Ihr Geld. als Ihr Leben." Lord Kingscourts Angen suchteil seinen vcrräthe-rischen Führer. „Wir haben für sichere Passage dieses Weges bezahlt", sagte er. „Fragen Sie Paulus dort, ob wir nicht generös waren, und ob wir nicht von Spiridion, dem Banditenhanplmann, das Versprechen hnben, daß wir nicht belästigt werden sollten." „Ich bin Spiridion", erklärte der Hauptmauu mit vornehmer Verbeugung. „Versprechungen können iu Griechenland ebenso gebrochen werden, wie in England." Seme Höflichkeit, fein feines Lächeln und feine vornehmen Manieren contrastierten seltsam mit seiner feindlichen Haltuug und der tödtlichen Waffe, die noch immer auf den Grafeil gerichtet war. Als niemand auf seine Aeußerung antwortete, fuhr Spiridion fort: „Halle ich nicht das Versprechen gegeben, von welchem Sie sprechen, mein Herr Engländer, würden Sie nicht dieses Weges gekommen sein. Konnte ich mir einen so schönen Preis entgehen lassen? Wir haben schon manchen Engländer gefangen, aber noch nie einen so vornehmen Lord wie Sie, reich wie ein Fürst uud fähig, ein fürstliches Lösegeld zu bezahlen." „Sie kennen mich?" fragte der Graf. Spiridion zog ein Papier aus seiner Tasche und studierte es aufmerksam. „Ich erhielt dieses gestern Abend durch einen Extrabutcn", sagte er kühl. „„Drei Engländer"", laser von dem Papier; „„die Hauptperson, ein vornehmer englischer Lord, Graf von KingScourt, groß, dunkel, jung, mit einem Schnurrbart, reitet rillen Schimmel."" Sie sehen, daß es für mich nicht fchwer war, Sie zu erkennen. «„Die anderen Engländer, ebenfalls reich, aber nicht zu vergleichen mit dem Grafen."" Ich h«" seit zwei Stunden auf Sie gewartet." . „Was wollen Sie von nns?" fragte der Gras-„Ich kann nicht denken, daß Sie Ihr Wort brechen ^ „Ich werde Sie davon überzeugen", "»t"^ ihn Spiridion kalt. „Liefem Sie Ihre T"^en bücher, Juwelen, Uhren und sonstige Werthsache» au». 3tt verfassungsmäßige Zustimmung nicht ertheilt." Endlich wurde von dem Abgeordneten Dr. Ritter von Gro -cholski nach eventueller Zustimmung zum Berliner Vertrage, das ist als Zusatz zu dem ersten Antrage des Abgeordneten Freiherrn v. Scharschmid, die nachstehende Resolution beantragt: „Das Abgeordnetenhaus spricht die Erwartung aus, die l. k. Regierung werde iyren Einfluß bei der Leitung unserer auswärtige» Angelegenheiten dahin geltend machen, daß dieselbe jeder Bestrebung nach Erweiterung der russischen Machtsphäre auf der Balkan-Halbinsel unbedingt entgegentrete." Dem Antrage des Abgeordneten Dr. Herbst, um welchen sich die Discnssion hauptsächlich bewegte, steht nach der Ansicht der Mehrheit des Ausschusses entgegen, daß die Adresse des hohen Hauses ein wesent» liches Gewicht auf die Methode der parlamentarischen Behandlung dieser Frage legte, daß sogar von einer Seite im hohen Hause die Erklärung abgegeben wurde, daß dieselbe nur aus diesem Grunde der Adresse zustimme, daß einem Theile dieser Beschwerden durch Vorlage des Berliner Vertrages Rechnung getragen sei, und daß die Art der Hervorhebung des meritori-schen Urtheils über die äußere Politik, sowie die hiebei gewählte Ausdrucksweise keineswegs vollständig mit der Adresse übereinstimme, in welcher z. B. wol von „neuen staatsrechtlichen Wirren," nicht aber von einer „dauernden staatsrechtlichen Verwirrung" Erwähnung geschieht. Auch scheint es, al< ob, wenn eine Gefährdung der Staatsfinanzen besorgt wird, hiedurch sich um so dringender die Anforderung geltend machen müsse, von Anträgen abzusehen, welche positive Gegenvorschläge nicht enthalten, und sich lieber so rasch als möglich der schwierigen Frage zuzuwenden, wie diese Verhältnisse zum möglichsten Vortheile des Ganzen gestaltet werden können. In formeller Beziehung wurde entgegengehalten, daß dieser Antrag jedenfalls in zwei Theile getheilt werden sollte, in die Zustimmuug zum Berliner Vertrage und eine folgende Resolution, und zwar mit Rücksicht auf das andere hohe Haus des Reichsrathes, um eine einheitliche Beschlußfassung zu erleichtern. Bei der nun folgenden Abstimmung wurde zunächst der die Zustimmung zum Berliner Vertrage ablehnende Antrag des Abgeordneten Dr. Sturm mit 13 gegen 3 Stimmen abgelehnt. Ebenso wurde der Antrag des Abgeordneten Dr. Herbst, und zwar mit 10 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Der Antragsteller meldete ein Minoritätsvotnm an, dem sich die Abgeordneten Groß, Dumda, Dr. Kovp, Dr. Schaup und Dr. Sturm an« schlössen, ebenso nachträglich der Abgeordnete Dr. Ku-randa. welcher durch Krankheit verhindert gewesen war, der betreffenden Sitzung beizuwohnen. Durch die Ablehnung dieses Antrages war der Zusatzautrag des Abgeordneten Dr. Köpft entfallen. Sodann wurde der erste Antrag des Abgeordneten Freiherrn von Scharschmid, welcher die Zustimmung zum Berliner Vertrage ausspricht, mit 10 gegen tt Stimmen angenommen. Bei der Abstimmung über die demselben anzufügende Resolution ergaben sich 8 gegen 8 Stimmen ; das dirimierende Votum des Vorsitzenden wurde gegen die Annahme abgegeben. Die Resolution des Abgeordneten Dr. Ritter v. Grocholski wurde mit allen aegeu eine Stimme abgelehnt. Der Ausschuß erlaubt sich demnach in seiner Mehrheit zu beantragen: „Das hohe Haus wolle beschließen: Dem Vertrage von Berlin vom 13. Juli d. I. wird die verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt." Widerstand war nutzlos, und so gehorchten die Engländer, ihre Börsen, Uhren und sonstige Werthsachen in den Hut eines der Räuber werfend, der sich ihnen genähert hatte. Nachdem Spiridion die Sachen geprüft, äußerte er seine Unzufriedenheit über den geringen Ertrag der Sammlung. Die drei Freunde hatten nur wenig Geld bei sich, nicht mehr, als zur Bestreitung ihrer Reisebedürfnisse unbedingt erforderlich war; auch Schmucksachen besaßen sie nur wenige von unbedeutendem Werth. „Wir werden das später ausgleichen," sagte der Hauptmann nachdenkend. „Ich werde genöthigt sein, vorläufig zwei von Ihnen zu behalten: Mylord, weil er der reichste, und Kollys, well er der Sohn eines Lords ist. Kapitän Wil — Wilbraham, — ein barbarischer Name, — mag frei ausgehen!" Die Engländer verstanden ihn vollkommen, aber er beeilte sich, sich noch deutlicher zu erklären. „Der Kapitän mag sein Pferd behalten," sagte er. „Er soll sogleich nach Athen zurückkehren und die Botschaft mitnehmen: Lord Kingscourt uud sein Freund Kollys sind in der Gewalt des furchtbaren Spiridion. Er mag die Botschaft nach England bringen und fagen, daß der schreckliche Spiridion ein Lösegeld verlangt von zwanzig Tausend englischen Pfund Sterling für Lord Kingscuurt und von fünf Tausend englischen Pfund Sterling für den andern Engländer. Vielleicht wird Mylord eine Anweisung durch sie an die Bank senden, damit da» Geld so» gleich abgeschickt werde?" (Fortsetzung folgt.) Der Minoritätsantrag lautet: „Eine Minorität von sieben Mitgliedern, deren Vertretung der Abgeordnete Dr. Herbst übernommen hat, stellt nachstehenden Antrag: „„Das hohe Haus wolle beschließen: „Indem das Abgeordnetenhaus unter den gegebenen Verhältnissen dem zu Berlin am 13. Juli d.I. abgeschlossenen Vertrage die verfassungsmäßige Zustim» niung ertheilt, hält es sich für verpflichtet, zu erklären, daß es, festhaltend an den in der Adresse vom 5ten November niedergelegten Anschauungen, nicht vermöge, eine Politik als den wahren Interessen der Monarchie entsprechend zu erkeunen, welche schon bisher unverhältnismäßige Opfer erheischte und in ihrer Dnrch-führung und weiteren Entwicklung eine ernste Gefährdung der Staatsfinanzen und eine dauernde Verwirrung der staatsrechtlichen Verhältmsse der Monarchie nach sich ziehen muß."" „Der Berichterstatter muß die ausführliche Begründung und Rechtfertigung der mündlichen Verhandlung vorbehalten und sich gegenwärtig darauf beschränken, die Bedeutung und den Zweck des Antrages der Minorität in Kürze auseinanderzusetzen. Es ist nicht zu verkennen, daß das Abgeordnelenhaus, wenn es sich über die Ertheilung der verfassungsmäßigen Zustimmung zu dem Berliner Vertrage schlüssig macht, sich in einer außerordentlichen Lage befindet. Der Vertrag gelangte nicht, wie bei Einhaltung der staatsgrnndgesetzlichen Bestimmungen hätte geschehen müssen, vor Auswechslung der Ratifications zur verfassungsmäßigen Behandlung; diese Auswech«' lung ist längst erfolgt und damit der Vertrag völkerrechtlich auch Oesterreich gegenüber bereits perfect, ja theilweife schon ausgeführt. Das Abgeordnetenhaus kann sich dem Gewichte dieser Thatsachen nicht ver« schließen, wol aber soll der Einfluß, welchen dieselben auf seine Entschließung üben mußten, dadurch zum Ausdrucke gelangen, daß erklärt ivird, die Zustimmung, welche nach der Natur der Sache unr nnbedingt mid unbeschränkt lanten kann nnd auch im Falle der Annahme des Minoritätsantrages unbedingt und unbeschränkt ertheilt werden würde, „unter den gegebenen Verhältnissen" ertheilt. „Das Abgeordnetenhaus kann sich ferner nach dem Erachten der Minorität nicht darauf beschränken, dem Berliner Vertrage einfach seine Zustimmung zu geben. Erst wenige Wochen sind verstrichen, seit sich das Haus durch den Ernst der Lage verpflichtet hielt, seinen Ansichteil in einer Adresse an Se. kaiserliche uud königliche Apostolische Majestät Ausdruck zu geben. In 'dieser Adresse Wurde allerdings die Nothwendigkeit heruorgchoben. daß der Berliner Vertrag der verfassungsmäßigen Behandlung des Reichsrathes unterzogen wcrdc. Diese Behandlung ist seither durch die Vorlage des gedachten Vertrages ermöglicht worden. Allein die Adresse gab wesentlich auch dem Gefühle tiefer Beunruhigung Ausdruck, und es hielt sich das Abgeordnetenhans für verpflichtet, hervorzuheben, „welche neue Wirren in staatsrechtlicher und welche überaus ernste Gefahren in finanzieller Beziehung aus einer derartigen (die Erwerbung fremder Gebietstheile einleitenden) Action nothwendig hervorgehen müßten". Seilhcr ist nichts eingetreten, was geeignet wäre, diese Besorgnisse zu beheben. Jene eminente Majorität des Abgeordnetenhauses, welche für die Adresse stimmte, hat daher allen Grund, sich nicht mit der einfachen Zustimmung zum Berliner Vertrage zu begnügen, sich vielmehr ausdrücklich darüber auszusprechen, daß sie auch noch derzeit an jenen Anschauungen festhalte, welchen sie vor wenigen Wochen in der feierlichsten Form, die einer parlamentarischen Versammluug zu-geböte steht, Ausdruck gegeben hat. Solchen Allsspruch herbeizuführen, bezweckt der zweite Theil des Antrages, der sich eben deshalb möglichst genau an den Wortlaut der Adresse anschließt." Folitische Uebersicht. Laibach, tt. Jänner. Der kroatische Landtag erledigte am 4. d. M. in dritter Lesung die Gesetzentwürfe, betreffend die Indemnität und das Auögleichsprovisorium. Die politische Organisation in Bosnien und in der Herzegowina ist gänzlich durchgeführt. Die „Bosnische Korrespondenz" veröffentlicht sämmtliche Bestimmungen über den Wirkungskreis der Mutessarifate, Kaimakamate uud Muridatc. Die Militärkommandanten sind bis anf weiteres Chefs der Kreisbehörden (Mutessarifate), denen zur Besorgung der Geschäfte höhere Politische t. k. Beamte zugewiesen wurden. Alle ver» wendbaren früheren ottomnnischen Functionäre wurden von der Landesregierung übernommen, unterstehen aber den Militärkommandanten. Als Steuerbehörden fungieren die politischen Behörden. Als direkte Steuern verbleiben: Der Zehenl. die Einkommen- nnd Erwerb-stcner, die Hauszinssteuer, die Ausschanksteuer, die Schaf- und Ziegensteuer. An indirekten Steuern ob-licgt den politischen Behörden die EinHebung der Ausschanksteuer, der Verzehrungsstener für gebrannte und geistige Flüssigkeiten, Bier- und Znckererzeugung, der Tabakabgaben und der Stempelgebüren. Jeder Kreis- und Bezirksliehörde ist eine Abtheilung des Sereschaner Corps, respective der Zaptiehs unterstellt. Die Gerichtsorganisation ist im ganzen Lande durchgeführt; an wichtigen Gerichten sind österreichische Richter, sonst türkische Beamte (Kadis), welche anch bisher ungestört amtierten, thätig. Nach Mittheilungen ans Konstantinopel hat der österreichische Botschafter Graf Zi y anläßlich des Jahreswechsels den Sultan im Namen oes diplomatischen Corps beglückwünscht. Der Sultan erwiderte den Glückwunsch mit einigen Worten in welchen er seinem Wunsche nach Erhaltung gute/Beziehungen zu den Mächten und nach Verwirklichung seiner Intention hinsichtlich der inneren Reformen des türkischen Reiches Ausdruck gab. Später empfing der Sultan nacheinander die Botschafter Frankreichs und Englands, Mr. Fouruier und Mr. Layard, in befonderen Audienzen. Weiter wird berichtet, daß die Verhandlungen zwischen Karatheodory Pascha, Ali Pascha nnd dem Fürsten Lobanoff über den definitiven russisch-türkischen Friedensvertrag am 31sten v. M. begonnen haben. Zu der von der Pforte beabsichtigten Ernennung des bisherigen Gouverneurs des Libanon, Rustem Pascha, zum ' Gouverneur von Ostrumelien haben der „Pol. Korr." znfolge Frankreich, England, Deutschland nud Oesterreich bereits zugestimmt. Ruhland, welches an der katholichen Confession Rustem Paschas Anstoß zu nehmen scheint, hat sich bisher noch nicht ausgesprochen. Der Neujahrstag verlief' in Konstantinopel nicht ohne einige Störungen. Es kam zu Schlägereien zwischen der Polizei und den erregten Volksmassen, und fieleu sogar Schüsse. Ernstlich wnrde die öffent-liche Ruhe allerdings nicht bedroht, doch ist die Gährnng fortdauernd eine derartige, daß der Sultan es am 3. d. M. nicht wagte, die Moschee zn besuchen, eine Ceremonie, die Sultan Abdul Hainid bisher noch keinen Freitag unterlassen hatte. Wie aus Skutari in Albanien unter den» 1. Jänner gemeldet wird, haben die Einwohner von Podgoriza gegenüber den Anstalten der Pforte zm eventncllen Abtretung des dortigen Gebietes an Montenegro ein Telegramm an den Snltan abgesendet, in welchem sie ihren Entschluß bekunden, sich dem ihre,l Bezirk betreffenden Bcschlnsse des Berliner Kongresses in keinem Falle nnterwcrfen zu wollen. Gleichzeitig hat der Medschliß von Podgoriza die Wohnhäuser jener Einwohner von Spusch demolieren lassen, welche sich nach Danilowgrad begeben haben, um Montenegro ihre Unterwerfung anzuzeigeu. Die bulgarische Notablenversammlung wurde dem „Standard" zufolge auf Ende Jänner verschöbe» Dieselbe beräth dann die Organisation und wird vertagt. Die FürsteMvchl findet erst im Monat April statt. Ein offiziöses italienisches Blatt dementiert nach besten Informationen die angebliche Mifsion des Grafen Corti beim Wiener Kabinet. Der Kaiser von Rußland wird die chinesische Mission nicht vor dem 10. d. M. empfangen -der Chef derselben reclamiert die den Botschaftern eingeräumten Privilegien, während demselben in dem Beglaubigungsschreiben der Titel eines anßerordentlichen Gesandten beigelegt wird. Es sind dieserhalb in Pe. king telegrafische Aufklärungen verlangt worden. Aus Afghanistan liegen heute folgende Angaben vor: Während General Browne in Dschellalabad auf die von Iakub Khan in Allssicht gestellten, aber noch nicht angekommenen Friedensanerbietungen wartet, organisiert General Roberts im Kurumthale eine ueue Brigade aus den dort wohuenden Berqstämmen. Er soll schon 1200 Mann beisammen haben, theils aus dem Stamme der Czakys oder Sakas, theils aus dem der Gaelen; beide unter dem Kommando einaebor-ner wie britischer Offiziere. Der Kheiberpaß wurde vou den Contingenten der tributären Mahrattenfürsten besetzt, nm die dortigen Bergstämme im Schach zu halten. ^ ^ a Der tunesischen Regieruug ist nach einer Versicherung der „Ag. Hav." keinerlei Ultimatum der frauzofischen Negierung mit Bezug auf die zwischen dein Grafen Sancy nnd der ersteren entstandenen Schwierigkeiten zugekommen, man erwartet indeß, daß die französische Regierung Entschuldigungen uud die Absetzung der compromittierten Fnnclionäre fordern, sowie auf dem Verlangen einer Enqnöte beharren werde. In New York verlief der erste Tag der Wieder, aufnähme der Äarzahinngen ohne Zwis'chcufall. Die ^^f'aLe "ach Gold hat nicht zugenommen, vielmehr losstn 270 000 Dollars Gold in den Staatsschatz, Die Banken nahmen ebeufalls mehr Gold ein als sie verausgabten. Newyork ist gegenwärtig der einzige Ort, welchen d,e Negieruug für Auswechslung von Gold gegell Billette bestimmte. HMsneuigkeiten. c ."«Ä"^^'V^ Die „Bosnische Korrespondenz" schreibt: Nach strengstem Winter der mildeste Smninertaa.! So plötzlich andern sich hier die Tcmpera-turuerhältmsse! Während nuch vor zwei Tagen die Gebirge im Schneeschmucke prangten, die ganze Stadt und Landschaft in weißes Gewand gehüllt Mr ist heute 31 nicht eine Spur davon zu erblicken; dagegen bedeckt fußtiefer K'oth die Straßen, und die rothbraunen Fluten der Miljacta schäumen wild in ihren, von Häufern eingerahmten Bette. Der Scirocco brachte diefe plötzliche Aenderung hervor, welche der Bosna und der Save abermals kolossale Wassermengen zuführen und das ohnehin ansgedehnte Inuudatiousgcbiet in der Posavina und in Slavonien vergrößern wird. So schwindet jede Hoffnung, daß wir endlich einmal eine bessere Commu> nication nach Enropa bekommen werden. ^ die Post tonunt im günstigsteil Falle erst am 10. und 11. Tage von Wien, und wir finden uns äe tucw abgeschlossen und wie in dcr Verbannung. Es ist hnndertzehn Jahre, daß Bosnien und Slavonien nicht von einer solchen Uebcrjchwemmnng heimgesucht wurden j unter den Türken der Aergstadt Klaoary aber hat sich die Tradition erhalten, daß vor langer Zeit die bosnischen Gewässer so riesenhaft wuchsen, daß man über die kleineren Berge mit Kähnen fuhr, nnd man zeigt dort an einem Bcrgc einen eifernen Ring, welcher heute nicht erreichbar ist und an welchem — der Tradition nach — damals die Kähne angcbnnden wurden! — Bei der gegenwärtig herrschenden Noth an Brennholz in der bosnischen Hauptstadt nnd der enormen Thcnernng desselben wäre es wünschenswerth, einen milden Winter zn haben, denn die ärmere, meist mnhamedanische Bevölkerung leidet bittere Noth und Kälte. — (Chinesen in Berlin.) Am Sonntag traf in Berlin anf der Durchreise nach Petersburg eine außerordentliche chinesische Gesandtschaft ein, die im Kaiserhofe, wo für sie 43 Zimmer, darunter auch die früher vom Lord Bcaconsfield nnd fpäter von der Patti bewohnten, reserviert waren, abstieg. Dieselbe bestand aus ^ Personen. Dein Botschafter gegenüber wurde die strengste Etiquette beobachtet. Auf Anoronnng des chinesischen Geschäftsträgers waren bereits vor der Ankunft deS hohen chinesischen Staatsbeamten in dem großen Salon die in der Mitte desselben stehenden Tische ic. entfernt nnd kleine Tische dasür in den Ni» schcn der drei großen Fenster aufgestellt worden. Jeder Tisch war, dem Lieblingbwnn,ch oeö Botschafters entsprechend, mit emem riesigen Bouqnct frischer Blumen geziert. Kurz vor der Anknnft des Botschafters hatte sich der Berliner Geschäftsträger im Hotel eingefundcn und erwartete im Salon, der Thür gegenüber anf einem Fauteuil fitzend, das Emtreffen feines Gebieters, während zwei Sekretäre bei dcr Thür Aufstellung genommen hatten. Beim Eintreten des außerordentlichen Botschafters, dcr von dem Direktor des Hotels >n dm Salon geleitet wurde, warfeil sich die beiden Sekretäre auf die Erde nnd küßten dreimal mit ausgebreiteten Armen den Boden; der Votfchafter schritt hierauf anf den Geschäftsträger zu, der sich sodann vom Fautcnil hinunter anf die Erde gleiten ließ und gleichfalls in der oben beschriebenen Weise den ersten Abgesandten des chinesischen Reiches begrüßte. Nach stattgchaoter BegrüßlMgsceremunic nahm dcr Botschafter feine Toilette vor, wobei sämmtliche Thüren, fclost di^ nach dem Eorridor hin gelegenen, geöffnet bleiben mnhtcn. Der Berliner chinesische Geschäftsträger verabschiedete sich bald daranf, worauf das gesammte Botschaftspersonal das Mittagsmahl einnahm, und zwar an vier Tafeln. All der erstell Tafel saßen nur der Botschafter uud der erste Sekretär, an der zweiten Tafel 5 Sekretäre der zweiten Kategorie, an der dritten 12 Personen der dritten Kategorie und an der vierten Tafel ltt Personen der vierten Kategorie. Das Convert für die erste Kategorie kostete 30 Mark, und gctrunlen wurde nur Steinbcrger Kabinct und Tokayer. Die vierte Kategorie trank keinen Wein. dafür aber unglaubliche Quantitäten Thee. Gleich nach dem Diner hockte die Leiboiencrschaft im Nebenzimmer des Botschafters und rauchte aus riesigen Pfeiseu. Fokales. Das Siechen» und Mädchen - Waisenhaus in Laibach. Zugunsten des hiesigen Siechen« und Mädchen-Waisenhauses, welche Anstaltrn sich trotz ihres erst knrze» Bestandes doch schon zu emmeM wohlthätigen Institute» unserer Stadt herangebildet haben und daher der kräftigste» Unterstützung aller Menschenfreunde würdig sind, veranstaltet gegenwärtig ein größeres, aus verschiedenen Gesellschaftskreisen unserer Stadt zusammengesetztes Comite eine mit zahlreichen Ge» Wülsten ausgestattete Effettcnlotlerie, deren Erträgnis dazu bestimmt ist, die finanziellen Mittel der beiden Anstalten zu kräftigen und ihnen hicdnrch die Mög« lichkett zu bieten, die Grenzen ihres wohlthätigen Wirkens iu einem, der großen Zahl der au ihre Thüren pochenden Hilfsbedürftigen cutsprecheuociu Maße zn erweitern. In Anbetracht des wohlthätigen Zweckes hat daher auch das t. l. Finanznunisterlum die Bewilligung Zur volltummeu gcbnrenfrcien Durch, führuug der Lotterie ertheilt. Auch steht von Sr. Majo stät dem Kaiser ein namhafter Lolterlegewiust m sicherer Ausficht, während vun Ihrer Majestät der Kaiserin eil, solcher bereits emgelaugt ist. — Aon dem mit der Durchführung der Lotterie betrauten Comite werden Wir nun im Interesse der guten Sacye ersucht, nachsteheuden Zeilen, welche die Aufgabe habe», die Tendenz und Thätigkeit der beiden Anstalten sowie die Modalitäten der Lotterie näher auseinanderzusetzen, in unserem Blatte Raum zu geben: „Das hiesige Siechenhaus ist armen Unheilbaren gewidmet uud führt den Namen St. Iosrssspital. „Arm" und „unheilbar!" — taun wol ein trostloserer Znstand für einen Menschen gedacht werden? Und wer ist gefeit vor solchem Lose? 'Vielleicht der Reiche? und welch' armer Gesunde mochte seiu Schicksal mit dem eines „reichen" Unheilbaren vertauschen, der ja iu diesem Falle trotzdem nur ein „armer" Unheilbarer bleibt? Em Blick in dir verschiedenen Spitäler zeigt nns, daß die meisten zu klein für den Andrang von Hilfesuchenden sind, besonders in der Winterszeit. So lauge es den Verwaltungen der Spitäler möglich ist, dulden sie wol auch Unheilbare durch einige Zeit in den Krankensälen; so bald diese Rücksicht aber nur mehr alls Kosteu des Zustandes der Heilbaren möglich ist, müssen die Unheilbaren, besonders die mittellosen, weil ihnen telne eigenen Zimmer zur Verfügung stehen, eutlaffsn werden. Zu letzteren gehören befon-oers Krebskranke und solche, die oft an einer so schad' lich wirkenden Ausdünstung leiden, daß z. B. die frifchen Wunden operierter Danebenliegender dadurch brandig werden und fo selbst den Tod der möglicherweise noch Heilbaren herbeiführen können. Welches tranrige Los nun wartet eines so armen eutlasfcuen Unheilbaren? Hat er selbst Angehörige, an die ihn noch Familicubaudc knüpfen, so sind dieselben in ihren tlemen, armseligen Aufeuthaltsortcn fast uicht minder bemiUeidenswerth, als der Unheilbare selbst, einen so Unglücklichen dauernd in ihre Mitte ausnehmen und dessen schädlich wirkende Ansdünstnng athmen zu müsse». Und uicht wunder taun es dann nehmen, wenn in solchen Fällen dcr Unglückliche abermals aus Rücksicht auf den Ocsuudheilszustano der im selbeu Gemache Mitlebcnden gezwungen wird, aus dem Kreise der Scinigeu zu scheiden, nm bei dem Maugel an irgend einer andern Räumlichkeit seinen künftigen Aufenthalt vielleicht mit jeueiu der Thiere zu theilen. Ein anderer Ausweg ist aber bei fo armen Familien und vielleicht anch uicht minder armen Oemciudcu kaum deutbar. Solcheu Jammer uud folches Elend taun eben uur riuc höhere Macht milderu, uud das ist die wahre Menschenliebe! Dlcscr Liebe verdankt auch das hiesige Siecheuhaus seine Entstehung. Bereits 37 arme Unheilbare (darunter 20 gänzlich mittellose) birgt es in seinen Räumen und ver-schaffl ihueu daselbst eiu melischeuwürdiges Daseiu. Die einen sind krebskrank, andere sind ganz oder theilweise gelahmt nno unbehilflich, so daß manche mitunter wol zu 7mul innerhalb 24 Stunden mit frischer Wäsche versehen werden müssen. Solche Pflege erfordert aber Mittel, und zwar um so größere, je mehr solcher Unglücklichen Aufnahme finden folleu. Die Zahl der Unheilbaren ist aber keine geringe. Da liegt in der emen Abtheilnng ein armer Vater von vielen Kinoern, in der andern eine arme Mutter; beide müssen uu-rellbar dcr Macht des Todes weiche». In solcheu Fällen erschwert den Dahinscheidenden wol nicht selten die letzte Stunde der Gedanke au ihre uoch unversorgte» Kinder, was aus ihnen werden nnd wer sich ihrer annehmen werde? Und um wie vieles leichter er-scheml jenen der Tod, die ihre Kinder edlen Menschen a,»vertraut wlsse», welche es sich zur Gewissenspfllchl inachcn, aus diese» verlassenen Geschöpfen wohlerzogene nnd gesittete Wesen zu bilden, die dereinst ,m staude find, sich felbst ihr Arod ehrlich zu verdienen. Die hiesige Walsenanstalt für arme Mädchen bildel ihre Schutzbefohlenen durch Lehre und Erziehuug zn braven Dienstmädchen heran, die sich von a»oere» nebst einer gediegene» Schulbildung auch durch vollständige Ansbildung in den verschiedenen Dicnstzweigen, durch Gcuügsamkelt, Einfachheit, Sittlichkeit, Treue, Fleiß uud Gehorsam uutcrscheideu sollen. Erst sieben arme Waisenmädchen können sich bisher des Glückes erfreuen, in den freundliche» Räumen des Waisenhauses ihrem Ziele entgegen zu streben. Was ist aber diese kleine Anzahl gegen die Mengc derer, die dieser Hilfc nicht minder, ja vielleicht in noch höherem Grade bedürftig sind? Und welchen Gefahren entgehen die m eme so wohlthätige Anstalt aufgenommenen armen Geschöpfe ? Beide Anstalten tonne» jedoch ihre Thätigkeit nur dann erspiiejUich entfalten, wenn ihnen die nöthigen Mittel znr Erhallung der felben zngefnhrt werde». Ill da»te»Sloerther Würdlgmig dieser Umstä»de erwirkte daher a»ch die hiesige l. l. Lauoesregieruug der Schwester Leopuldiue Hoppe im Vereiue mit einigen Me»schc»freu»den von Laibach die hohe Mmisterialbewilligulig, clne Effeltenlvtterie zllgnnsten des Siechen- uud Mäochenivaiseuhauses tllxcilsrei veranstalten zu dürfen. Diese Lotterie umfaßt KOO Serie» zu 125 Losen :>, 2l) tr. Dcr Zichungsplan ist so eingerichtet, daß anf jede Serie cin Hanpt- »nd drei NebenNcffer entfallen müssen. Die Ziehung selbst findet am Öfter« dieuSlage d. I. statt. Soll »uu dcr Erfolg ein gün-stlgcr jein, so lann er nnr mit vereinten Kräften erzielt werden. Wer aber tönnte bei eiuem so gemein-uützigcu Uuteruehmen nur den Zuseher abgeben? Der Gedanke schon, daß uiemauo vor dem Lose, von einer unheilbaren Krankheit heimgesucht zu werden, sicher ift. iiud daß jedes Kiud durch Schicksalsschläge ein arme« Waisenkiuo werden tan», möar alle edlen Menschenfreunde für das Gelinge» des Unternehmens begeistern. Die Mittel, durch welche dasselbe am besten gefördert werden tau», find folgende: 1.) Durch Empfehle» des Unternehmens selbst: 2.) dnrch Spenden von Effekten, welche von oen barmherzigen Schwestern im Siechenhause (Kuhthal Nr. I I), im Mädcheuwaisenhause (Polana Nr. 30) und im Zivilspitale dankbarst entgegen genommen werden. (Von den Effekten ist bereite eine große Anzahl vorhanden oder fchon zugefügt, darunter nicht wenige sehr werlhvolle); 3.) durch Abnahme von Lofen, welche ebenfalls in obbeuamlten Häusern und vorderhand noch an folgen» den Orte» in Lalbach zu haben sind: bei Herrn I. Blaz-niks Nachfolger am Rann; bei Herrn Dogan, Möbelhandlung, Schellenbnrggasse; bei Herrn ILuckmann, Kauf« ma»», Elefautengasfe; bei Herrn Thomas Pirnat, Tabatverlag, Iakobsplatz; bei Fran Oupeuc, Wachs-ziehenn, Elefantengaffe; bei Herrn Veö, Kaufmann, Schulallee, uud bei Hcrru Ienko, Bäckermeister, Wienerstraße. A» der Abnahme von Losen kann sich fast jeder betheilige», da der Preis eines solchen nur 25 tr. beträgt. Die Leitung der Effettenlott'rie betrachtet die Alinehmer von ganzen Serien (mit je 12b Losen), so-wie die Spender vo» Gewinstgegenständen als Wohlthäter der zwei Werke, und wird seinerzeit deren Na« me» dankbarst veröffentlichen. Dazu sind auch jene Abuehmcr von ganzen Serien gerechnet, die es über sich nehme», die Lose derselbe» nach und nach an den Mann zu bringe». Allfällige Zuschriften werden an die Leitung der Effelte»lotterie im Siechenhaufe zu Laibach erbeten. So feien denn diese zwei Werke der Humanität ganz besonders den edlen Bewohnern von Kram, aber cmch alle» übrigen edlen Seelen Oesterreichs und anderer Laiide bestens empfohlen, auf daß sie gedeihen zmn Wohle der Arme», der Wohlthäter und des ganzen großen Kaiserstaate« Oesterreich." — (Ernennung) Der Nechnungsrath Herr Josef Staudachcr in Klagensurt wurde zum Ober-rcchnnngsrathe uud Vorstände des Nechnungsdeparte-mcnts der Landesregierung für Krain ernannt. — (Of fiziers b eföroe rungen in der trainisch cn Landwehr.) Nachstehende Frequentanten der Landwehr-Ossiziersaspirantenschule, welche die vorgeschriebene Oisiziersprüfung mit gutem Erfolge abgelegt haben, wurdeu zu Lieutenants in der nicht activen Landwehr befördert: Heinrich Schwingshall, Bin-cciiz Vizjal und Augustin Lorcnz des trainifchen Land-wchr-Schützenbataillons Laibach Nr. 25 , und zwar erstere zwei im Bataillon, letzterei beim tärntnischen Landwehr-Schühenbataillon Klagenfurt Nr, 26; ferner die Frequeutanten Johann Schiller und Ignaz Ievnitar des trainischen Landwehr - SchützenbataillonS Rudolfs-werth Nr. 14 im Bataillon. — (Austritt aus der Reserve.) Folgende Reserve - Ossiziere wurdeu nach vollftreckter gesetzlicher Dienstzeit aus dem Reservestande ihrer Truppentbrper aus Grund der Bestimmungen des tz 39 des Wehr-gesctzeS in die nicht active Landwehr übersetzt: die Obcrlicutenants: Alois Cantoni, Dr Joses Sernec und Johann Lewitschnigg des Otocaner Infanterieregiment» Nr. 7!) in den Stand des lrainischen Landwehrschützcn-Bataillons Rudolsswerth Nr. 24; — die Lieutenants: Rudolf Graf Pace des Infanterieregiments Freiherr von Kühn Nr. 17 in den Stand des lustenlänbische» Landwehr - InjanterieoataillonS Mitterburg (Pislno) Nr. 7cj, Dr. Ruoolf Grih nnd Gustav Stuchez. beide des Infanterieregiments Freiherr von Marocic Nr. 7, imc, zwar ersterer in den Stand des lraimschen Land» mehrschützen - Bataillons Nudolfswerth Nr. 24, letzterer in jenen des Landesfchützcn-Bataillons Trient-Balsugana Nr. tt, Dr. Theodor Petritsch des Pclerwardeiner Infanterieregiments Freiherr von Philippovich Nr. 7^) in den Stand des stcirifchen Landwehrschützen ' Bataillons Marburg Nr. 21. — (Casinovere in.) Die gestern nachmittags in Anwesenheit eines t. l. Notars stattgefunden? auher-l'rocntlichc Generalversammlung des Laibacher (lasino-verciüS ertheilte der Direction über deren Antrag einstimmig die Genehmigung zur Aufnahme eines bei der lrainischen Spartasse zu contrahierenoen Hypothekardarlehens pcr 4000 st zur Bezahlung der angekauften Ehrscld'schcn Gartenobjette nnd einiger nothwendiger Herstellungen. — (Tombola zum Besten des Armen-fondö der Stadt Laibach) Wie wir vernehmen, wnrde in der letzten Sitzung des hiesigen städtische« Armenrathe» der Antrag eingebracht, zum Besten oeS genannten Fonds eine Tombola nach Art der «m Oktober u. I. abgehaltenen zu veranstalten. Diesem Antrage wuroc allseitig zugestimmt und desgleichen auch vom Herrn Bürgermeister die Befürwortung im Oemeinde-rathc bereitwilligst zugesagt. In Anbetracht dchen, ale die Spesen bei einer Wiederholung der Tl)'"^aoe„ deutend geringer fein werden, da sämmtliche Menl" 32 hiezu bettits v^rhallden sind, dürfte dieser Plan im Falle de» Gelingens dem städtischen Armenfonde vorans-sichtlich eine ganz annehmbare außerordentliche Einnahme zuführen, was im Interesse der zahlreichen Armen unserer Stadt nur zu wünschen wäre. — (Gastspiel.) Heute debütiert an der hiesigen Bühne Fräulein Ella Bechler, Schüleriu der Frau Emilie Müller aus Graz. in Anzengrubers Schauspiel „Der Pfarrer von Kirchfeld" in der Rolle der „Anna Birkmaier", Frau Müller spielt die „Brigitte". Morgen wird mit denselben Gästen das beliebte Lustspiel der Frau Birchpfeiffer „Rosa und Rüschen" gegeben, und übernimmt Frl. Bechler die Rolle des »Röschen" und Frau Müller die „Gertrude Grimminger". —ä. (Theater.) Am Samstagabende erzielte „Das bemooste Haupt" von R. Nenedix ein ge« fülltes Stehparterre bei sonst schwach besetzten Räumen. Das Stück ist eben bereits zu bekannt und mit seiner veralteten Tendenz für das große Publikum ohne Interesse. UebrigenK erscheint seine Anlage in der Hauptsache, nämlich in der Charakteristik des Titelhelden, verfehlt, denn ein Mann, der für andere Himmel und Erde in Bewegung seht und Unmögliches zu stände bringt, sich selbst aber nicht einmal die bescheidenste Lebensstellung zu schaffen vermag, und infolge dessen seine geliebte Braut durch füufzehn Jahre warten läßt, ist lein wirksamer Held für ein Drama. Überhaupt macht das eigenthümliche Verhältnis des Liebespaares einen zweifelhaften Eindruck, indem es an die gewissen Studentenliebschaften des Pariser „Quartier Latin" erinnert, den Verdacht der Leichtfertigkeit nicht ausschließt und somit der im Schauspiele unumgänglichen sittlichen Grundlage entbehrt. Allein auch die dramatische Ein« heit und in noch höherem Grade die psychologische Motivierung der Szenenfolge leiden durch das willkürliche Eingreifen des „Alsdorf" in die Kette der Begebenheiten, wodurch dieser aus dem Rahmen des Ge» sammtbildes hervortritt und gleichsam zum Regisseur der Vorstellung wird. Diesen Umständen sowie der einseitigen Grundidee des Stückes wird es zuzuschreiben sein, daß es nur zu bald vom Repertoire der deutschen Bühnen verschwinden dürfte. Die Aufführung kann trotz mancher vorgekommenen Schwächen im ganzen ziemlich befriedigend genannt werden. Die Hauptpersonen wurden durch Herrn Direktor Ludwig (Alsdorf) und Frl. Solvey (Hannchen) sehr gut dargestellt. Ersterer rief mit seiner trefflichen Declamation wiederholten Beifall hervor. Herr Friedmann gab den „Stiefelputzer Strobel" mit löblicher Mäßigung, und die Damen Langhof (Präsidentill Roth) und Wilhelmi (Amalie). dann die Herren Waldburger (Hauptmann Mlllstein) und Ehrlich (Marquis DixiHme) spielten zumeist gefällig und mit richtiger Auffassung; hingegen ließ das Ensemble der Studenten vieles zu wünschen übrig. — (Nleibergbau Laak.) Dm Besitzern des Bleibergbaues in Laack bei Steinbrück wurde wegen lange fortgesetzter und ausgedehnter Vernachlässigung der in den §§ 170, 174 und 182 des Berggesehes gegebenen Vorschriften die Bergbauberechtigung entzogen. Als Besitzer erscheinen im Bergbuche des Kreisgerichtes Cilli folgende Theilhaber: C, L. Freiherr v. Brück, Ludwig Maria R. v. Bruckner, Franz Goßleth, S. L. Man-dolfo, Pasquale. S. M. v. Rothschild, Morpurgo u. Parente, Pietro Sartorio und das Londoner Handlungshaus Simonson u. Eomp. Das Bergwert wurde im Jahre 1654 mit einem einfachen Grubenmaße, ge» nannt „Neuglück", verliehen. Die Berghauptmannschaft hat, wie die „Tgspst." mittheilt, die Bergbauberechtigung deshalb entzogen, weil das Bergwert sich schon seit Jahren außer Betrieb, „im Zustande gänzlicher Verlassenheit" befindet und die Stolleneinbaue gänzlich verbrochen sind. — (Süd- und Rudolfbahn.) Dem Betriebsausweise der österreichischen Eisenbahnen für den Monat November v. I. entnehmen wir hinsichtlich der beiden, unser Heimatland durchschneidenden Verkehrsadern folgende Daten: Süd bahn: Befördert wurden 424,699 Personen und 337,132 Tonnen Frachten; die Cnnahmen betrugen 3.437,062 fl. nnd stellten sich höher als im November 1877. — Rudolfbahn: Befördert wurden 73.870 Personen und 105,129 Tonnen Frachten; die Einnahmen beliefen sich auf 311.039 fl. und waren etwas geringer als in, November des Jahres 1877. tllntftt Post. (Original.Telegramm der „Laib.Ieitung.") Paris, 6. Jänner. Nach dem Ergebnis der Wahl besteht der neue Senat aus 119 Conservative» und 176 Republikanern, demnach beträgt die republikanische Mehrheit 57. Wien, 5. Jänner. (Mont-Nev.) Das Abgeordnetenhaus, welches am 15i. d. M. wieder zusammentritt, wird selbstverständlich noch die gegenwärtige Regierung auf der Ministerbank finden, da sie es übernommen hat, nicht nur den Berliner Vertraa. materiell zu vertheidigen, sondern auch ihren Standpunkt, daß derselbe nicht der verfassungsmäßigen Genehmigung bedürfe, zu motivieren. Nach dieser Debatte wird sich eine theilweise Veränderung im Kabinette insoferne herausstellen, als einzelne Minister sich zurückziehen. Die übrigen Herren dürften in der bisherigen Weise als geschäftsführende Minister noch über die Budget« debatte bis zu der in diesem Jahre nothwendigen Auflösung des Abgeordnetenhauses unter dem Präsidium des Fürsten Adolf Auersperg im Amte verbleiben. Wien, 5. Jänner. Die ..Mont.-Rev." schreibt: Man hat vielfach die Verhandlungen Oesterreich-Ungarns mit der hohen Pforte wegen Abschlusses einer Convention dahin gedeutet, als wollte Graf Andrassy unmittelbar nach Abschluß derselben auch das Paschalik von Novibazar besetzen. Wie wir hören, bestätigt sich diese Annahme nicht. Selbstverständlich behält sich die osterreichisch.ullgarifche Regierung vor, in dem ihr geeignet erscheinenden Momente das ihr vom Berliner Kongresse übertragene Mandat auch in diesem Punkte zur Ausführung zu bringen, aber derzeit ist die Occupation von Nuuibazar nicht beabsichtigt, was auch aus der Thatsache hervorgeht, daß die Zahl der in Bosnien und der Herzegowina dislocierten Truppen cm solches Unternehmen nicht gestattet, Tvup-pennachschilbe aber in keiner Weise geplant sind. Trieft, 4. Januar. lN. fr. Pr.) In einer ver-traulichen Wahlbesprechung der herrschenden Progress». Partei wurden für die PodestMelle Kaufmann ssrauz Dimmer, deutscher Abkunft und der gemäßigten Partei angehörend, für den ersten und zweiten Vizepräsidenten-Posten die Advokaten Mois6 Luzzatto und Carl Dom-pieri, beide Italianissimi, kandidiert. London, 5. Jänner. (Mont.-Nev.) Der an die Flotte ergangene Befehl, sich vorwärts nach Ismid zu begeben, gilt hier als durch Berichte hervorgerufen, welche das Kabinett über neue russische Truppemmch-schübe nach Bulgarien erhalten hat. Konstantinopel, 4. Jänner. Nach der „Pol. Korr." nehmen die russisch-türkischen Verhandlungen einen günstigen Verlauf. Cs ist gegründete Hoffnung auf einen baldigen befriedigenden Abschluß derselben vorhanden. Rustschuk. 4. Jänner. (Presse.) In unterrichteten Kreisen wird die Stimmenvertheilung gelegentlich der bulgarischen Fiirstenwahl in Tirnowo folgendermaßen geschätzt: Für den Priuzen Aattenberg 180, Fürsten Donduloff-Korsakoff 15 und Grafen Ignatieff 10 Stimmen. Calcutta, 31. Dezember. Offiziell. Major Gholan in Daktshavand berichtet nach Darbar, daß ihm der Emir am l0. v. M. eröffnete, er habe an^ gesichts des Verlustes Ali Musjids und Peiwars iowie angesichts des erschütterten Vertrauens der Truppen, den weiteren Widerstand für unthuulich haltend, beschlossen, bei Rußland Schutz zu suchen und seine Angelegenheit einem europäischen Kongresse zu unterbreiten. Iakub Khan wurde an demselben Tage freigelafsen und ihm ein Eid abgenommen, daft er nach den Weisungen des Emirs handeln wolle. Am 13. Dezember verließ der Emir Kabul, nachdem er vorher fein in 70 Lacs Rupien bestehendes Privatvermögen in das Ausland geschickt hatte. Calcutta, 3. Jänner. Offiziell. Wali Muha« med übersendete dem General Roberts ein Schreiben, worin er feine Dienste anbietet und mittheilt, daß Iakub Khan, welcher zu entkommen suche, bewacht werde. Der Emir ist nach Petersburg abgegangen. Telegrafischer Wechselkurs. vom 4. Jänner. Papier-Rente «21b. — Silber - Rente 63 45. — Gold Rente 7550. - 18«0er Staats-Anlehen 114 90. — VankNctien 73«. — Kredit-Actien 224 80. — London 116 65. — Silber 100-—. K. l. Münz - Dulaten 5 54. — 20 . Fransen.Stücke 335'/,. - 100-Reichsmarl 5760. Handel und Volkswirthschastliches. Verlosung. Wiener Prämienlose. Bei der am 2. d. M. vorgenom menen 19. Verlosung der Anteilscheine dcS unverzinsliche» Prämienanlehcns der Sladt Wien vom Jahre 1874 wurden die nachstehend aufgeführten 12 Serien gezogen, und zwar Serien-nummer: 28 504 679 1054 169? 1374 1923 206« 2132 238« 2626 und 2915. Auö den vorangeführten 12 Serien wurden die nachfolgenden 20 Gewinnummern mit den nebcnbezeichnelen Gewinsten gezogen, und zwar fiel der Haupttreffer mit 2U0M0 sl, auf Serie 2386 Nr, 55, der zweite Treffer mit 5U,000 fl. aus Serie 504 Nr. 69 und der dritte Treffer mit l tt.0«tt fl, auf Serie 1054 Nr. «5' ferner gewannen je l<)00 fl.: S. 679 Nr. 6, S. 1697 Nr. 21 und 72, S, 2066 Nr. 34 und S. 288« Nr, 2, und endlich gewannen je 400 fl : S, .'»04 Nr. 31 71 und Nr. 9? S. 1054 Nr. 84, S. 16!,? Nr. 66, S. 2386 Nr. 30 37 und Nr.?« S. 2626 Nr. 12 und 8? uud S. 2915 Nr. ?4. Auf alle übrigen ln den verlosten 12 Serien enthaltenen und hier nicht besonder« verzeichneten 1130 Gewinnummern fällt der gerinasle Gewinst von je 130 fl, in ö. W, Verstorbene. Den 4, Jänner. Eduard Vallcnta, t. t. werichtsadjunct in Pension, «1 I. 4 Mon,, Trödlersteig Nr. 1, Lungen» emphysem, Aottoziehungen vom 4. Jänner: Wien: 27 14 2 29 76. Graz: 55) 18 7 82 12. Thenter. ^^"^iK"^^ Debut des Fräuleins Ella Vcchler und Gastspiel der Frau Ennlie Müller aus Graz- Der Pfarrer von Kirchfeld. Aollsstück mit Gesang in 4 Acten von L. Grubcr. Musik von Adolf Müller sen. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7U.Mg. 723 82 -> «2 SW. schwach bewölkt 717" 4. 2 „ N. 726 65 -»-4 8 SW. chwach bewölkt ^" ___l> .^Ab. 72770 > 3 0^c^schwach bewällt ^gen 7U.Mg.! 729^24 4- 2 8 W, schwach > Nebel 5, 2 „ N. 733 61 -j- 2'ä O. schwach bewölkt 0 00 __ 9^.^lb^736 51 ^- 14 O. schwach fast heiter 7UMg. 738 19 -30 O." chwach Nebll 6 2 „ N. 738 3! - 19 O. chwach Nebel 0 00 v" Ab. 71884 -3 6 O. chwach Nebel Den 4. trübe, regnerisch lein Sonnenblict Den 5. mor< gcns dichter Nebel, abends theilwcise heiter, groszcr Mondhos mit NcgcnbogeN'Farbcn, Der Schnee in der Umacbuna und den südlichen Selten der niederen Verge bereits verschwunden Den 6, Nebel den ganzen Tag anhaltend. Das Taacsmittel oer Temperatur am 4. ^. 4 7«. «m 5. ^. 14« und am « - um 7 5'. 4-2° über und 0 0'gleich Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 mar Vamber «. Wiener Börse vom 3. Iänuer d. I. . Veld waie Pavierrentt........6195 6210 Iilberrent« .......6320 6340 «oldrVnte. '.......<,?^<73" Los«. 1839........313 — 316 - ' 1854........10875 109 75 " I860........11460 11530 . I860 (zu 100 fl.). . . 124 75 125 25 I 1864 ........ 14075 14125 Ung. Prämien.Anl.....76 50 78 75 Kredit-L..........159 — 159 50 «udolfs.L.........1550 16 — Prämienanl. der Stadt Wien 89 75 90 — DonaU'Regulieruugs'Lose . . 10480 10520 Domänen»Pfandbriefe . . . 142— 143'— Oesterr. Schatzscheine 1881 rück» zahlbar.........98-- 3825 Oesterr. Schahscheinc 1882 rückz. 37— 97 50 Ungarische Goldrente .... 83 95 84 10 Ungarische Eisenbahn-Anleihe . 101 50 102 --Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Cumulalivstücle......99-50 100 — Ungarische Schatzanw. vom I. 1874..........116- 11625 Anlehen der Btadtgemeinde Wen in V. V......95 - 35 50 «elb W«, Grnndentlaftungb vbllgationen. Nöhmen......... 102— 103 — Niederösterrelch ...... 104 50 105 » Galizien......... 8425 8525 Siebenbürgen....... 7350 7525 Temeser Banat...... 75 - 75 75 Ungarn.......... 7925 8075 Netten vsu Vanlen Velb waie Anglo.österr. Vanl..... 9780 98- Kreditanstalt ....... 22375 224- Depositenbank....... 162— 163 — Kreditanstalt, ungar..... 216 25 21650 Nationalbar.l....... 786— 783- Unionbank ........ 6750 68- Verlehrsbanl....... 105 25 106- Wiener Vanlvercin..... 10750 108 — Uctlen von Transport Unterneh mungeu. «llb Na« Nlföld.Vahn .......N7-50 N8-. D°naU'Danlpsschiff..Oesellschast 493 - 495-> «lisabeth-Westblchn.....15925 15975 «elb Wale Ferdinands«Nordbahn . . 2048-2053 — Franz.Ioseph.lUahn .... 12750 128 — Galizische Karl-Ludwig»Nahn 233- - 233 50 Kaschau-Oderberger Nahn . . 101 — 10l 50 Lemberg'Czernowitzcr Nahn . 123 25 123 75 Lloud - Gesellschaft.....587— 588- Oesterr. Nordwestbahn . . . 109'/5 11050 Rudolfs«Vahn.......11650 117— Staatsbahn........250 75 251 25 Südbahn.........67 50 «8 — Theiß-Bahn........18550 18« - Ungar.'galiz. Verbindungsbahn 82 - 83 — Ungarische Nordostbahn . . . 116 50 116 75 Wiener Tramway-Gesellsch. . 157'50 15850 Pfandbriefe. Allg.öst.Bodeulrcditanst.li.Gd.) 111 - 11150 „ „ „ (i.B..V.) 96- -- Nationalbanl.......99 60 99 80 Ung. Äoocnlredit-Inst. (N..V.) 94 75 95 50 Prlorltsts-Dbllaatlsnen. Elisabeth.». 1. Em.....9250 9290 Fero.-Nordb. in Silber . . . 103 75 104 10 Franz-Joseph. Vahn .... 3425 8475 Velb w«, Wal. Karl-Ludwig-N., 1. Em. 100 — 100 50 Oesterr. Norowest'Vahn . . 8460 8490 Tiebenbürger Bah» .... 63 50 64 — StaatSbahn I. Em..... 15850 15950 Südbahn »3<»/,...... 11025 11075 5°/,...... 97__ 97.59 Devisen. Auf deutsche Plätze..... 5? 05 57 15 London, lurze Slcht .... 11675 11705 Loudon, lange Sicht .... 11? 15 11725 Paris.......... 4640 4945