-7«. Vonnerstag den 26. HeZtember 1833. Vlipstliche Ztaaten. "ncona, »l. September. In der verstoffe» nen Nacht ist Generat Cubicres auf dem Wege nach Padua von hier abgereist. Heute frUH lief ein Dampfboot der englischen Admiralität cin, das direct von Konstantinopcl kam, und den dortigen englischen Geschäftsträger, so wie dcn General Wil. ford, Befclshaber der englischen Truppen auf den jonifchen Inseln, an Bord halte. Beide wollen baldmöglichst ihre Reise nach London fortsetzen. Seit der Ankunft dieses Dampfbootcö hat sich das, wiewohl noch unverbürgte Gerücht von einer großen Feuerödrunst und Revolution zu Konstantinopel verbreitet. Der Großherr soll sich nach Pera unter den Schuh der Franken geflüchtet, und russische Hülfe angerufen haben.— Zu Aäcoli an der Gränze des Königreichs Neapel, und hier, dauern die Ver. Haftungen aus politischen Ursachen fort. Hier wer» ien sie unter Mitwirkung der französischen Trup. pen vollzogen. ^N^ Z) Kieverlanve. Das Amsterdamer Handclsblatt enthalt ein Schreiben aus dem Haag vom 9. September, wcl« chem zufolge der von Holland vorgeschlagene, und jetzt dcr Verhandlung in der Konferenz unterliegen» de Traclat fast ganz auf dem unter dem Namen det preußischen Entwurfs bekannten Vorschlage ba» sin ist. Die Veränderungen, welche damit vorge. nommcn worden sind, beziehen sich unter andern auf dic Scheldeschifffahrt. In dieser Beziebu»,g be« halt ;>.h die holländische Regierung uur das R.-cht vcr, u»uer dem Namen eines ^ den aufgeworfen, in welchen bereits Geschütz sieht. Don Pedro ist immer früh um vier Uhr unicr den Arbeilöleutcn zu sehen, und scheint Allen einen Thcil feiner natürlichen Thätigkeit mitzutheilen. General Saldanha lain gestern von Oporto an, und zwei Dampfdoote mit mehreren andern Schif. fcn brachtcn von dort das 5tc Schützenbataillon und das löte Infanterieregiment, zusammen gegen 1000 Mann, mit einigen Kanonen; der größere Theil der übrigen Garnison von Oporto soN unverweilt fclgcn, zu wclchcm Zwecke Schisse gebiethet sind, namentlich auch, um die Pferde der Cauallcrieher» zuführen. Der Herzog von Terccira sieht in Villa Franca, und erhält täglich Verstärkungen von hier, die er organisirt so gut er kann; fast alle regelmäßigen Truppen sind bei ihm, und hält er einen Rückzug für räthlich, so wird er gedeckt und unterstützt von den Kriegsschiffen und ihrer Mannschaft, deren gehler Theil öen Iluß auswärts gesendet wurde, um in Gemeinschaft M't dicscr Armeedivision zu agiren. Die Straße von hier nack Villa Franca (sieben Leguen) läuft fast durchaus längs des Fluß-users; und da der Tajo da sehr breit ist, so kann kein Geschütz von dem entgegengesetzten Stromge« stade die Schiffe erreichen. Die Gmwohner von Cintra haben sich fast alle nach der Stadt geflüchtet, und Hunderte von Booten kamen den Fluß herun' ter, mitHausgcräth und Familien, dieihreWoh' nungen verließen,.um hier Schutz zu suchen. — Die neugebildeten Nationalgardebataillone betragen gegen 7oc>o Mann, von denen ein Theil unifor-mirt ist, während alle bewaffnet sind, und durch ihre Uebungen in eine regelmäßige Organisation » überzugehen beginnen. In einer Korrespondenz aus Lissabon vom 26. August heißt es : „Es scheint, daß Don Mi-guels ganze Truppcnmacht nicht über 16,000Mann beträgt, die man sehr schwer zusammen halten kann. Sie leiden Mangel an Allem, haben keine Schuhe und sind völlig cntmuthigt. Die Descrtio« nen nehmen so überHand, daß eine Polizeilinie rings um das Lager gezogen wurde, was aber roch die Flucht nicht hindert. General Lcmos steht in San« tarem, Don Miguels Hauptquartier aber scheint i« Leyria zu seyn. Der Herzog ronTcrceira (Villaflor) steht in Alhandra, an der Spitze von 6ooc> Linien» truppen. ObristHare befindet sick bei ihm. Die For-tisicatianen um Lissabon sind sehr vorgerückt, und werden in vier oder fünf Tagcn vollendet seyn.Gegen 9000 Mann Nationalgardcn, Milizen tc. sollcn diese Linien vertheidigen, so daß die Truppen der Königinn denen des Feindes an Zahl fast gleich« kommen, und sie in Disciplin und moralischem Muthe weit übertreffen, da die Mignclistcn nun seit zwei Monaten fast bei jedem Zusammentressen geschlagen wurden, und durch lange und forcille Marsche schr heruntergekommen sinc." (Allg. Z.) KroWritannien. (Globe.) Durch cn, Schreiben aus Ports» mouth erfahren wir, daß Ihre Majestät Dona Maria und die Herzoginn von Braganza nächstens i?t Portsmouth erwartet wurden. Die Gemeindebc-Horden waren aufgefordert, sich bereit zu halten, und die Regierung hatte an die See- und Armee» Offiziere die Weisung erlassen, Ihre Majestät mit allen einem königl. Gaste schuldigen Ehren zu ein» pfangcn. Sir I. Graham und andere Lords der Admiralität sind in Portsmouth anwesend; auch 3i4 begaben sich Hr. v. Lima, Hr. Mendizabel und an« dere ausgezeichnete Portugiesen dahin, um derKü' niginn ihre Huldigung zu beweisen. Die Fortschritte, welche die Engländerin den Südsee »Inseln machen, sind äußerst rasch, die Wcslcianischen Missionen in den Freundschaftsin« felli (Tongalabu !c.) sollen von England mit der Commission von Friedensrichtern versehen werden, und alle englischen Unterthanen, welche dort angesiedelt sind oder anlanden, unter ihrer Gerichtsbar» keit stehen. Die Bonin.Inseln, welche sehr be« quem für englische, L2 amerikanische und 5 Schiffe anderer Nationen an. Die Insel Mauii in derselben Insel «Gruppe ist eben so besucht, und im December 1LI1 lagen zu Oleichcr Zeit 53 Schisse vor Anker. Neulich wurde in Glasgow die Probe gemacht, Feuer m,t Dampf zu löschen. Man hatte in einem Hause je ;5 oder i« Fuß hoch in allen Winkeln und in der Mitte brennbare Materien aufgehäuft, dieselben angezündet, und die Flammen I bis 10 Fuß hoch sieigen lassen. Sogleich fing der Dampf an, aus der Maschine in das Haus zu spielen, und löschte die Flammen in weniger als zwei Minuten; nachdem die 3Hür geöffnet war, fand man ein Paar Minuten nachher den Brand vollkommen erstickt. (W. Z.) n u ß I a n v. St. Petersburg, den 7. Sept. Man schreibt aus Kiachta vom »5. Juli: „Den ,6. Juni siarb in Peking die Gemahlinn des Kaisers von (Zhin a. Wegen dieses Todesfalles ist eine allge< meine Trauer anbefohlen worden; die mandshu« rischen Beamten sollen wahrend 27 Tagen weiße Kleisec von grober Leinrrano, und Mützen ohne Quasten und Knöpfe tragen; während 100 Tagen dürfen sie sscb das Haar nichl scheeren; die mon« gotischen Beamten werden, mil Ausnahme der weißen Kleidung, dieselbe Trauer anlegen. Die tZhinesen endlich dürfen sich eben so wenig den Kopf schecren, und soNen sieden Tage lang feine Quasten auf den Mühen tragen. — Das Recht, die Kaiserinn oder erste Gemahlinn des Kaisers zu ernennen, gebührt der Mutter desselben, wel--che sie in Zeit von drei Jahren unier d,n fünf Frauen ihres Sohnes wählen muß. Oriechcnlanv. Ein Schreiben aus Nauplia vom 2o. Juli sagt: „Wir leben hier am Borcidente wichtiger Veränderungen. Mögen sie zum Bessern führen! Das jetzige Ministerium, ein Werk des Hrn. Tri« kupi, oder vielmehr seines englischen Beschützers, ist im Begriffe, eine bedeutende Reform zu erlei« den, mit ihm die ganze höhere Administration, auch rviro die Einsetzung deö Sta.nsraths jetzt mit größerer Vestimmcheit erwartet. Lange kann diese nichl verschoben dlllben, denn fast alle politisch be< deutenden Männer von Griechenland, die in den früheren Kongressen und Negierungcn figurlrl ha« den, finden sich außerhalb der Geschäfte, und diese fordern ein Eenl?um; doch genießt das Land der Rude und freut sich derselben, gewohnt, sich an der Gegenwart und dem Äugenblicke genügen zu las>«n. Das erste Zeichen der veränderten Rich» lung ist cis Erscheinung einer neuen, unter den Auspicien ler Negentschafl stehenden Zeitschrift, Helios, leeigirt ron een beioen Suzo's, Paua« gicta u»d Alexander, jener der beste Prosaist, die« s«r der größte Dichter von Griechenland. Sie er« klären, daß sie die Absichten der Regierung der Nation, uno di< Wünsche und Beschwerden der Nation d,r Regierung vortragen woNen. Auch soll die Zeitung in französischer Sprache «lschcincn, um ihr einen bedeutenderen Absatz im Auslande zu verschaffen. Wir wünschen chr denselben, sehen aber keine Möglichkeit, so lange die Oommunicatio« ncn mit läuropa nicht regulirt, und wir, trotz un« serer Hoffnung auf baldige Hülfe, fortdauernd axf gclegcnheitlichcn Verkehr beschränkt sind. V r a s i l i e n. Aus Nio de Janeiro ryird vom ll. Juli gemeldet, daß die der Abgeordnetenkammer vor« gelegte Bill, Dom Pedro I., falls er den Fuß in Brasilien setze, als Hochvcrräthc? zu b.chandeln, nicht angenommen wordcn, daß man aber an Ergrcifunq sehr strengcrWaßregcln in jeliemFalle dennoch nicht zweifle. (Oest. B.) Theater. Hcutc: «Leicht sinn a U s Liebe." NeVacteur: Lfr. 5av. Weinrich. Erleger: Pgnaz M. Svler v. Rleinmaur.