MbmherMAcUnnM Kamstirg den 26. October 1889. D I I V r i e n. "-aibllch, am 25, October. Die Zsglinge dos Werbbezirk-Regiments machten in der dießjHhrigtn Ferienzeit eine Reise «ach Idria, um daS dortige Lergwerk zu besehen, und wurden nlcht nur auf das Freundlichste empfangen, sondern auch durch die Für» sorge des k. k, Herrn Bezirks'Commissars, Caspar Mayr. in die Häuser der Heeren Vergwcrksbeamten vnd Bürger verthlill, da beh,rbergl und hnvirthet. Auch auf der Rückreise übe» Lack geschah ein Gleiches bei der Frau v. Gaggl, geb. Vaeonefs« v. Aichel« bl:rg. — Das Regiments-Commando staltet sonach dem?. k. H«rn Belirk« Commissar, Caspar Maor, den Herrn Bergwerksbeamten und Bürgern zu Idria, dann der Frau v. Gaggl, geb. Baronesse v.Aichel-b urg, zuLack, öffentlich seinen verbindlichsten Dank ab. 2rlest, 2l. October. (Handelsbericht) Baum» wolle: Der Verkehr hat fortwährend seinen regel, mäßigen Gang, und seit unserem letzten Berichte wur. den neuerdings 5 7^6 Ballen verkauft, als: <50 B. Pernambuk fi. <»8^ 228 B. Peruvian, fl. i»5; i90 V. Amerikan. zu unbek. Pr j e^g V. Maco, alt« und neue, ss. 52 — 53! «00 V. Macedonische fl. 26'^ und 60 B. Subuge fi. 22 '/2, pro Centner. — C 0 10 -nialw aren: Der Umsatz in Kaffeh war letzte Woche nicht ohne Belaug, wenn gleich die Nachfrage aus dem Inland noch immer beschränkt bleibt; verkauft wurden: 2'50 Sacke Nio fi. 24 — 29; 1«9 S. Wahia fl. 25» 25(1 S. St. Domingo ss. 29 V2! 2l F. Pucrtoricco f. i»l, pro Cent. Von Cacao bedangen 90 S. Guaja-qull fi. 22. Von Cassia lignea wurden lU0 Klsien j;u ss. al V,^^2 begeben. Pfeffer gab zum Verkaufe von 550 Ceul. zu fl. 23 — 2I '/, Anlaß; bedeutendere Ge-schafte dürsten darin nach Anlangen der aus den nahen Haftn auf hier gemachten Abladungen erfolgen, da unser Vorrath sehl rcducirt ist. In Rohzucker dülfte bald eine aüsgedchnicrt Frage Statt finden, indcm die Rafsineurs schon feit geraumer Zc!t beschrankte Ane kaufe machten l verkauft wurden: 36^ Matten Java si. l? V»: 180 K. blonde Havanncch fl. l6^; 120 K. und tab F. Brasil Moöcov. si. ^2'/2 ^^2'/«. pro Centner, ^esscnllich versteigert wurden: lilil K. und 2 F. weiße Bahla Zucker, havar. zu ss. H^^ — 1ö Vü> — Getreide: Der Umsah darin war beschränkt; von Weizen wurden 7200 Star Banacer zu fl. 5. 20 —^ 5. ao,- ,000 Star vom schwarzen Meere ss. 5.Z5 —5. 90: 700 St. Römischer fl. 5.35 —5. l!0, und l600 St. Italien, fl 5. 15, und von Mais 5000 St. vom schwarzen Meer und der Donau ss. 3. Zo __ 3. 45, pro Star begeben. — Oel: Verkäufe. l000 Ornen Leccer in Fässern fl. 29 2^ — 25 V2: 2W Orn. Durazzer und Naivner in Tinen st. 2^/2 — 2^V und Orn. 800 Dalmat., Caltar. und Nagufaer in F. und Tinen mit Cerlisicat fl. 2? '/4 — 2? ^. pro Orne. Schifffahrt in Trieft-. Am 19. Oclober. Smyrna: Possidone, Paiwj^ttara, Griech., in H? Tagen, mit Früchte». Corfu: Gloria. Ullscia, Ion., in 7 Tagen, mit Wolle, A lex and via: Dario, Crclich, Oejier., iu 38 Tagen. mit Vaulnwolle. Calamata: Vuona Sorte, Iipnra, Griech., in i3 Tagen, mit Feigen. Calam a ta : Armoma, Nicolich, Oester., in ,5 Ta« geil. mit Feigen. Am 20. dito. Galocz: Chrisos, La^aio, Griid Wulle. ISmail: Vittorioso. Demulizza, Ion., in 5g Tagen, mit Mais. Taganrog: Pegaseo, Diacrussi, Griech., in 42 Ta« gen, mit Weizen. Smyrna: Venfütto, Vellapita, Oester,., in i3 Tagen, mit Baumwolle. Nagusa: Pacchctlo di Nagusa. Luclch, Oester., iu 4 Tagen, mit Oel. Oesterreich. Wien, to. Oct. Das anhaltend äußerst schön« Herbstwelter kommt unsern Eisenbahnbauten sehr z« statten. Aber obgleich mit voller Thätigkeit geaibei« let wird, so laßt sich zunächst bei der Men-Raaber Eisenbahn auf Eröffnung der ganzen Streck.« von Wien, bis Wiener-Neustadt vor dem Herbste beg künftigen Jahrs kaum hoffen. Der Unterbau von Baden bis Neustadt ist bereits ganz hergestellt. Diese Eisenbahn ist die Vorläuferinu derTriestin^r, die sich an sie anschließen wird, und für d,ren Herstellung die Hoffnungen in der letzten Zeit sich noch mehr be» gründet haben. Denkt man sich die Triestiner Elsen« bahn in der Fortsetzung der Nordbahn, biess aber in der Weitererössnung nach Böhmen, wozu ,s ohne Zweifel kommen dürfte, so erblicken wir ein« Com-municatonslinie vom adriatischen Meere bis an die Moldau und Elbe, deren Längenzug die Monarchie von Nord nach Süd in einem Halbkreis durchschnei« del, und ohne Zweifel zu den längsten Straßenver: binbungen unsers Welltheils gehö'rt. Die erst« unga« rische Eisenbahn von Preßburg nach Tyrnau, bei welcher 800 Menschen arbeiten, wird im nächsten Frühjahre bis St. Georgen eröffnet werden. (Mg. Z ) A t a I i e n. Neapel, 3. Oct. Die Eisenbahn von hier nach Portici wurde heute im Beiseyn Sr. Maj. des Ko-ni'gs und sämmtlicher Mitglieder der k. Familie durch den Eczbischof eingesegnet. Nach Beendigung dieser Ceremonie setzte sich die k. Familie nebst den dazu geladenen Personen in die 5 vierundzwanzigsihigen Wägen, woraus der Train sich in Bewegung setzte. Pfeilgeschwind rollten die Wagen mic ihrer 200köpss-g?n Last auf der Bahn dahin, welche durch ein doppeltes Spalier von Truppen bis Portici eingefaßt war, hinter denen es wimmelte von vielen Taufen-den von Neugierigen, welche das neue Schauspiel herbeigezogen hatte. Die Bahn beginnt bei der unweit der Kirche der Carmine gelegenen?orta Solana, durchkreuzt in kleiner Entfernung von da die Fahrstraße nach Portici, und geht dann in ganz gerader Richtung bis an das sogenannte Granatello, dicht am Ufer des Meeres, lheilivcise durch Gärten, theil.- weis« über Lavafelber ober burA lange Galerien von Lava, die sich bei frühern Eruptionen hier ing Meer ergoß. Der große Verkehr, welcher das ganze Jahr hindurch auf dieser Straße bis Castellamare, Nocera und Salerno besteht, läßt ein Gedeihen dieses Unternehmens erwarten, und da Se. Maj. sich besonders dafür zu interessiren scheint, so ist man zu hoffen berechtigt, daß die Fortsetzung der Bahn eifrig betrieben und solche binnen wenigen Jahren zur Voll. endung kommen werde. (Ulla. Z.) V r e u ß e n. Berlin, 5. Oct. Gestern Morgens «hielt cin hiesiger Diplomat em Schreiben aus London. Wir theilen aus demselben eine Stelle mit, die von allgemeinem Interesse ist. Sie lautet: »Der Zustand deS Grafen Pozzo di Borgo wird von Tag zu Tag bedenklicher, und würde schon wenig Hoffnung lassen, wenn er auch im kräftigen Lebensalter stände, während er ein fast 72jähriger Greis ist. (Graf Pozzo die Borgo ist am 8. März lveg in Corsica geboren.) Seine schwere Krankheit fällt gerade in einen Zeitabschnitt, wo der Rath dieses berühmten und ge. wandten Diplomaten sehr vermißt wird. Dec Schatz stiner Erfahrungen, seine genaue Kenntniß der Per« sonen wie der Verhältnisse würden für Nußland ein sehr großer Verlust seyn; denn wenige der lebenden Diplomaten können sich rühmen, in so verschiedenen hochwichtigen Angelegenheiten beim Wohl lind Wehe Europa'S ihre Dienste in die Waaschale gelegt zu haben, als dieser Landsmann Napoleons , der im Jahre i?9l, damals Advocar zu Wccio, fü« di» Sache der Revolution erglühte, ünd nun bereits wieder länger als ein Vierteljahrhundert in Krieg und Frieden, im Cabinet wie auf dem Schlachtfeld« von Waterloo, einen Staat repräsentirte, dessen mächtige Herrscher die Schutzsäulen der Legitimität sind." (Hamd. (5.) Frankreich. Paris, ll. October. Man sagt gestern (9.) nach dem Minister--Conseil: Die dem Don Sebastian gewährt«« Pässe und eine sehr lebhafte Erklärung, welche der Minister der auswärtigen Angelegenheiten aug Anlaß der fortwährend in Spanien verübten Räubereien abgab, haben tiefen Eindruck auf den kleinen Hof von Bourges gemacht. Man verlangt Passe,- man fürchtet die Brutalitäten besaiten' Marschalls. Der Prätendent gibt seinePräccnsionen auf, oder gibt sich wenigstens den Schein, sie aufzugeben, und will nicht, daß man noch ferner in seinem Namen Krieg führe. Es scheint wirklich, daß Don Carlos zwei geheime Agenten an Cabrera und an Gras ' Espana abgefertigt hat. Man-velnnith,tt, daß er die, selben auffordern lasse, die Waffen niederzulegen. 343 Der Graf Espaiia ,'si den Wünschen des Prinzen zuvorgekommen,- 'was Cabrera betrifft, so werden die Armeen Espartero'S und das jetzt in Madrid votirte Gesetz der Fueros ihn vielleicht vermocht haben, diesem Beispiele zu folgen. Der Agent des Don Carlos könnte nur seiner Entscheidung den Stämpel aufdrücken. (Temps.) Der Bruch des Don Sebastian mit Don Carlos hat große Sensation erregt. Man versichert, der Prinz habe an den König der Franzosen geschrieben und ihm den Wunsch ausgedrückt, für alle Parteien, welche Spanien entzweien, neutral zu bleiben. Auch erklärte er, sich in Neapel ausschließlich mit Malerei beschäftigen zu wollen. (Iourn. general.) Don Sebastian lst auf seiner Neise von Bourges nach Neapel am 8. October zu Pont de Beauvoisin angekommen. Die sardinische Behörde glaubte, ihm den Eintritt in das savopische Gebiet nicht gestatten zu dürfen, bevor sie darüber an den Gouverneur von Chambery berichtet halte. Don Sebastian mußte deßwegen in einem Wirthshaus an der sardinischen Gränze die Antwort abwarten. (Monlt. Par.) In einem Kavallerie-Negimenle, welches in Lyon garnisonirt, dient ein junger Mann, der ein Adoptiv-söhn des verstorbenen Herrschers vom Pendschab, Run-dschit Singh, und des Generals Allard ist. Der junge Mensch wurde nach Frankreich geschickt, um hier seine militärischen Studien zu machen. Ein Jahr lang soll er in einem Regiment jeder Waffengattung zublingen, und dann nach Indien zurückkehren. Der junge Hindu gehört einer Familie indischer Fürsien an. Sein Vater wurde durch Rundschit Singh besiegt, seine ganze Familie «rmsrdet, und er selbst zum Gefangenen gemacht, nachdem er sich tapfer vertheidigt hatte und mit Wunden bedeckt war. Nundschit Singh und Ge» neral Mard gewannen ihn lieb, und nahmen ihn an Kindesstatt an. (Courr. be Lpon.) Dänemark. Zu Koppenhagen wurde am 26. Sept. der bisherige älteste Dichter Dänemarks, Lonferenzrall) Frimann, geboren den 19. November 2752, beerdigt. Das romantische Gedicht «Axel Thordsen und Schon Valborg« ist eine der berühmtesten seiner Dichtungen, welche sämmtlich das Gepräge eines ausgezeichneten poetischen Talents an sich tragen. (Allg. Z.) Spanien. Madrid, 1. October. Die Vorhut-Division der Armee des Herzogs de la Victoria, unter den Befehlen des Generals Alcala, traf am 27. Sept. zu Tule«« ein. Am 28. setzte der Herzog setnen Marsch noch Arragonien fort. (^ankf. I^„.) Ein Privatschreiben aus Madrid vom 5. Oct. in französischen Journalen meldet^ »Man hat auf dem Kriea.sministerium vertrauliche Depeschen von Es- partero erhallen. Wir glauben versichern zu können, daß sie dem Wesen nach Folgendes enthalten: <) daß Ver ' Obergeneral wohl im October mit Cabrera in Ara-gonien fertig werden würde; 2) daß er zu Anfang Novembers nach Catalonien rückers werde, um dort die Nebellen zu unterwerfen; 2) daß er wahrscheinlich zu Ende Decembers nach Vollbringung seiner Aufgabe nach Madrid zurückkommen werde." Telegraphische Depesche. Vayonne, 20. October. Die Frage der Fucros ist so eben einstimmig von den Cortes in folgender Weise entschieden worden: »Art. l. Die Fueros der baskischen Provinzen und Navarra's sind bestätigt. Art. 2. Die Regierung wird sobald wie möglich den Cortes, nach Anhörung der baskischen Provinzen und Navarra's, einen Gesetzesentwurf in Betreff der Modification dec Fueros'votlegen, und dabei das Interesse dieser Provinzen mit der Constitution der Monarchie in Einklang bringen. Die Regierung ist ermächtigt, provisorisch die etwa aufsioßenden Schwierigkeiten zu lösen, unter der Verpflichtung, den Cortes Rechenschaft darüber abzulegen." (Monit.) Gs manische 2 Neich. Man hat uns den Brief eines Offiziers an Bord unsers Geschwaders in der Besika Bay vom lg. Sept. mitgetheilt. Offiziere und Mannschaft erfreuten sich der besten Gesundheit, waren aber der langet» Unthätigkeit etlvas überdrüssig. Man war in der bric-^ tischen Flotte überzeugt, daß die Franzosen keinen Beistand leisten würden, wenn ein Zwangsmittel ' gegen den Pascha ergriffen werden sollte. Welchen^ Schritt also die Weisheit Lord Palmcrston's beschlof-" sen haben mag, er muß durch Sir Richard Stopford allein geschehen. Die Offiziere der beiden Flotten ^ benehmen sich gegen einander mit vieler Cordialilät,, können sich aber nicht verhehlen, daß sie'verschiebend Zwecke im Auge haben. Zwischen dem französischen Admiral und Mehcmed Ali war sorlwahrerd cine geheime Corrcspondenz im Gang. Ueber deren Inhalt ' verlautete nichts; aber Mehemed Ali kann nicht umhin, sich öffentlich zu berühmen, daß er von seinen guten Freunden, den Franzosen, nichts, zu fürchten habe, daß sie sich vielmehr gegenseitig recht gut bet« ständen. ' (Standard.) Constantinopel, 25. Sept. Der Pascha von Koniah ist nicht abgefallen, allein dennoch sagt^ man, daß Ibrahim sich in Marasch zum Aufbruch ' rüste. Wenn er klug ist, so gcht er vor. Die türkische Armee bei Malatia ist ohne Material und für nichts zu rechnen, und Mehemed wlrd bei jedem Schritte seines Sohnes gegen die sorglose Hauptstadt gewinnen. — In Palästina soll die Pcst heftig aus- ,. gebrochen seyn. Man muß in Weyrulh l5 Tage Qua-rantäne machen, in Alcxandricn eben so viel. 344 Toulon, 8. October. Mlt bem Dampfboot Ramler ist uns folgendes Schreiben aus TenedoS vom 27. Sept. zugekommen: ..Der Fsterr. Commodore Bandiera hat an die Admirale Lalande und Stopford geschrieben, er werde sich mit seiner ganzen Seemacht ihnen anschließen, und mit Frankreich und England, den Befehlen seiner Regierung gemäß, gemeinschaftliche Sache machen. Daher erwarten wir jeden Au-genblick die österreichische Division, welche aus zwei Fregatten, zwei Corvette«, zwei Briggs und einem Dampfboot besteht. — Wir liegen hier mit sehr imposanten Streitkräften. Die englische Flotle zählt jetzt 1l Linienschiffe, tFregatte, 2 Corvetten und 4 Dampfboote: die franzosische 9 Linienschiffe, 2 Fregatten, 2 Corvetten, 2 Briggs und 2 Dampfboote,- dazu kommen dann die Oesterreicher mit ? Fahrzeugen — t'ne so machtige Vereinigung von 92 Kriegsschiffen, worunter 20 Linienschiffe, hat man wohl seit langer Zeit nicht gesehen Werden wir ader bei all' dem in die Dardanellen einlaufen? Es ist noch seht zweiftlhaft, und wenn wir nicht bald Befehl dazu erhalten, wild »ms das schlechte Wetter zum Rückzug zwingen; Ad' niiral Lalande erhielt durch den Namier Befehl, nach Constantinopel zu gehen, um die Einwilligung der Pforte zu erhalten, daß die verbündeten Flotten die Dardanellen passiren, und die Winterquartiere vor Lonstantinopel suchen. Der Admiral ist, sagt man, bevollmächtigt, der Pforte zu verspreche», baß eine starke Division nach Alexandria abgehen soll, um die vttomanische Flotte zu reclamiren, sobald der Sultan den Escadren gestatte, vor Constantmopel Antet ju werfen. Wir wollen sehen, ob die Mission den g,: wünschten Erfolg haben wird. — Admiral Lalande »vird auf dem Dampfboot Papin nach Constanlinopel fahren. Wahrscheinlich geht auch Admiral Scopford lvicdcr dahin, um die Vorschläge des franzosischen Admirals zu unterstützen. — In den letzten Tagen lief wieder das Gerücht, Ibrahim Pascha sey, im Einvernehmen mit den türkischen Grossen Kleinasiens, auf dem Marsch nach Constantinopel begriffen; das Gerücht hat sich aber nicht bestätigt." (Allg. Z.) A e g v v t e n. " Alexandria, 9. Sept. Wenn man bis jetzt noch über die Absichten Mehemcd Ali's hätte einige Zweifel hegen können, so müssen dieselben durch sein gegenwartiges Benehmen und seine Aeußerungen ge. gen die fremden Consul« völlig verschwinden. Er hat die sixe Idee, nachConstantinopelzu gehen, und wenn er biö jetzt mit der Ausführung gezögert, so geschah es, weil er, zuvor durch seine Intriguen und das Gold, welches seine Emissäre austheilen, die Zahl seiner Anhänger in jencr Hauptstadt noch' vermehren und bann auch über die wahren Absichten der ver» bündele« Mächte in Hinsicht seiner sich Gewißheit verschaffen wollte. Vor kurzem soll er zu einigen seiner Vertrauten, wahrscheinlich, damit es lns Publi» kum komme, gesagt haben, daß die Mächte über die zur VecndZgung der lorienlalischen Frage zu ergreifenden Maßregeln nicht einig seyen, daß Nußland allein seine Plane vereiteln und ihn verhindern könne, nach Constantinopel zu marschiren, daß aber di« übrigen Mächte ihm die Versicherung gegeben hätten, sie würden niemals zugeben, daß Nußland eine Ar? mee auf das türkische Gebiet sende, um gegen ihn zu operiren, so daß er in dieser Beziehung ganz ru« hig sey; übrigens hält er sich für stark genug, um einer russischen Armee mit Vortheil die Spitze dielen zu können. Am meisten beschäftigt es ihn jetzt, zu wissen, ob die Engländer wirklich entschlossen sind, 15 — 20.aao Mann bei Suez ans Land.zu setzen; denn obgleich, wie er mit einer gewissen Verachtung sagt, dieß nur Sipoy« seyn würden, so flößt doch die Unzufriedenheit, die unter der ganzen ägyptischen Bevölkerung und namentlich in Kahira herrsche, ihm um so mehr ernstliche Besorgnisse ein, als Aegypten ln diesem Augenblicke von Truppen entblößt lst. Ce hofft jedoch, die Mächte würden es niemals zugeben, baß England einen so entscheidenden Schritt thu?. Unterdlß verfolgt »e ruhig seine Pläne; er befestigt alle Punct», verstärkt durch alle ihn, zu> Gebot» stehenden Mittel die Armee Ibrahim Pascha's, b,ar< beitee die Gemüther in der Türkei, während er zu gleicher Zeit durch einige ihn, ergebene Journale t»i» öffentliche Meinun» in Europa zu seinen Gunsten zu stimmen sucht. (Iour. de Sm.) V e r s i e n. Brief« aus Tauris melden, baß der russische Consul in dieser Stadt Genugthuung wegen der In? sullen, die ein russischer Unterthan während der letzten Ruhestörungen erfahren, gefordert habe, worauf Muhammed Schah die Verhaftung der Schuldigen anbefohlen. Der Groß «Imam reitzte indessen das Volk wieder diesen Befehl auf. Ein zahlreicher Haufen zog vor das Haus des Gouverneurs und verlangte die Freilassung der l,Verhaftelcn. Der Gouverneur ergriff die Flucht, worauf das Volk nach bem Gefängniß zog, die Pforten einschlug und die Gefangenen befreite; das Haus des Consuls unv mehrerer anderer russ-scher. Unterthanen wurde zertrümmert. Der Consul/soll sich nach Tiflis geflüchtet und die strenge Bestrafung der Vewodner von 2au-riS verlaugt haben. Man sagt, russische Agenten hätten selbst diese Unruhen angestiftet. (Medilerr.) Verleger: Ign»j Alo^s Svler v. Aleinmavr.