PoifniM plaeatia v goMvU. 78. Jahrgang E^heint wöcheaUich McliKiual (mit Autnthme der I-eierlaßc). Schrift-M«Ä Buchdruckercl Tel. aM7. 2^8 und 2549. Maribor. KopaliSka tillca ö. Manuskripts werdeu nicht ratournlert Anfragen Rückporto beilegen. Nr. 191 Saimtag, d*n 11. Juni 19S9 Iiweraten« und Abonnements-Annahme in Maribor, KopaliSka ulica ü (verwaitUQ^ Bezugspreise: Abholen monatlich 23 Din, zustellen 24 Din, auch die Post monatlich 23 Din, für das Ausland monatlich 35 Din. Einselnummer 1.50 und 2 Din. Preis Ofn V50 lotiliortc Heituttn Scuerprobc —ö— Die undankbarste aller Kriegs-taktiken ist die RUckzugsstrategie. Sie erfordert ein Höchstmaß von selbstsicherer Ueberlegenhelt, einen festgeschmiedeten einheitlichen Staat, eine zu einem zielbewußten eisernen Blqpk zusammengeschweißte Heeresleitung und eine unerschütterliche Moral der Soldaten. S^it Beginn' der Fernost-Feindseligkeiten ist der chinesische Marschall T s c h 1 a n g Kai Tschek Bannerträger einer solchen Rückzugsstrategic geworden. Er bekommt jetzt, zum zweiten Mal den Druck zu spüren, der nach jedem Rückzug und jeder neuen und wenn auch nicht entscheidenden Niederlage» aus seinen eigenen Reihen gegen ihn hervorbricht. Je näher die japanischen Truppen an die Eisenbahnlinie Peking-Hankau, ja an die Großstadt Hankau selbst heranrücken, desto mehr wächst die Unzufriedenheit gegen die hinhaltende Taktik des Marschalls unter den chinesischen Heerführern, Politikern, Soldaten und Bürgern. Gerüchte wollen von Schweren Unstimmigkeiten zwischen dem begabten südchinesischen General Li, der noch an der Sütschaufront das Vertrauen der Nation und des Marschalls im vollsten Maße besaß, und dem chinesischen Staatsoberhaupt wissen. Andere Meldungen berichten von Anwürfen der Kantonesen gegen die eiserne zentral angelegte Politik Tschiang Kai Tschecks, der keine Flugzeuge zur Abwehr der furchtbaren und demoralisierenden Luftangriffe der Japaner auf die sUdchinesische Hauptstadt habe zur Verfügung stellen wollen. Wie weit Gerüchte und Meldungen auch an dem Kern der Sache vorbei berichten mögen, eines kann doch als sicher angenommen werden: der chinesische Marschall erfährt ein weiteres Mal, W.1S es heißt, nach einer Niederlage und fortlaufenden Rückzügen, die mit der Preisgabe von Hauptstädten wie Nanking oder demnächst Haukau verbunden ifind, die Geschlossenheit in den eigenen Reihen aufrechzuerhalten und den Willen zum Widerstand in gleicher unver-mindeter Heftigkeit zu stärken. Einmal ist es gelungen. Im Dezember vorigen Jahres, als unter den vernichtenden Schlägen des japanischen Angriffe Chinas beste Regimenter bei Schanghai und Nanking verbluteten. Damals erlahmte der Widerstand nicht. Aus dem Verluste der Hauptstadt Nanking wuchs die zähe bewundernswerte dreimonatige Verteidigung von Sütschau. Wird aus dem Verlust von Sütschau, der gesamten Lung-hai-Bahn wie der Eisenbahnverbindung zwischen Tscheng Tschau und Hankaii, aus der niöglichweise bevorstehenden Preisgabe von Hankau selbst ein gleicher zäher und geschlossener Widerstand an der vom Marschall vorgesehenen Stelle in günstigem Gelände geboren werden können? Die Frage enthält des Marschalls zweite Feuerprobe. Zum Oberstkominandiorcnden im l-'ront-abschnitt von Nordhonan, nördlich von' Hankau, hnt der Marschall anstcilc des' General Li, den General Tschang Fat i Kwei, einen alten Waffengefährten er-1 nannt. der schon einmal mll Tsi'hiang Kai' Tschek rrei^einsam die Provinz Honan in; Bürgerkrieg gegen chincsischc Nord-i (Eine JCunbgebung gegen bie ^bftinenspolitif PRÄSIDENT ARKO VOM KROATISCHEN INDUSTRIELLENVERBAND ÜBER DEN RCCKOANQ DER INDUSTRIETATI0KE1T ALS FOLGE EINER FRUCHTLOSEN POLITIK. — APPELL AN DR. MACEK UND DIE VERANTWORTLICH. POUTKER Zagreb, 10. Juni. In der gestern abgehaltenen Jahreshauptversammlung des Industriellenverbandes des Savebanats Welt Priaktent Vladimir Arko eine grandsitzUche Rede, die in alten poUti-sehen Kfeisenin Zagreb große Aufmerksamkeit gefanden hat. In seiner Rede erklärte Priaktent Arko, die indastrlclle Tätigkeit Im Savebanat sei Im ständigen Rflckgang begriflen» während dle.lndu-ttrietätlgktlt in anderen Banaten schOne Fortschritte zu verzeichnen habe. Redner verwies auf die Tatsache der enormen fflskaUiscIien Belastung der Industrien durch die Banatsverwaltung und die Gemeinden und erklärte des weiteren, daß die Natlonalbank die Industrien des Savc« banats von der Kreditgewährung fast ganz ausgeschloisen habe. Pritoident Arko ge-langti In seiner Darstellung der Lage zu der SchhiBfolgerung, daß die Gründe hie-fOr in den Folgen der fruchtlosen kroati-sehen Politik zu suchen seien, die zur voltotiiidigen Lkpikfierung der Industrie- tätigkeit In diesem Banat führen müsse, wenn sie nicht rechtzeitig neue Wege be* treten werde. Präsident Arko schloß seine Ausführungen mit dem Hinweis darauf, daß es schwer fallen werde, die bereits verlorenen Positionen ehizunehmen. Heute sei der Stand der Dinge schon ein derartiger, daß man nicht mehr von einem Rück gang der Industrie des Savebanats, sondern bereits von deren Liquidierung sprechen könne. Angesichts dieser Lage appelliere er an die politischen führenden Kreise des Volkes im Savebanat — (der Appell ist offensichttich an Dr. Ma^ek gerichtet) — daß im allgemeinen Interesse des Volkes eine Lage geschaffen werde, die es der Industrie des Savebanats ermöglichen werde, ihre Vertreter in alle staatlichen Volksvertretungen wie auch in .die Banats- und Gemeindevertretungen zu entsenden, um dort ihre und damit des Volkes Interessen verteidigen zu können. OfSiMfl 5fr eiintoefl eine« j^etligen Im()Osante Ehrungen für den polnischen Märtyrer und HeUigen Andreas Bobola. L j u b l j a n a, 10. Juni. Unter überaus festlichem Gepränge wird gegenwärtig die ausgezeichnet erhaltene Leiche des polnischen Nationalmärtyrers, des Iii. AndreasBobola, von Rom, wu sie fast zwei Jahrzehnte aufbewahrt war, nach Warschau überführt. Der aus Silbt-r und Glas bestehende Sarg, ein Geschenk des polnischen Volkes, mit den Ueberre-sten des Heiligen wird in einem rot aus-geschlagenen (Zeichen des Märtyrertodes) Wagen in die Heimat befördert. Un terwegs wird der Sarg in Ljubljana und Budapest zur Schau gestellt. Begleitet werden die sterblichen Ueberreste von mehreren polnischen Geistlichen mit dem Bischof von Pinsk Dr. N i e m i r a an der Spitze. Der Wagen mit dem Prachtsarg traf gestern mittags mit dem Triester Schnell zug in Ljubljana ein, wo er am Bahnhof von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge in tiefster Ergriffenheit empfangen wurde. Eingefunden hatten sich u. a. Banus Dr. N a t 1 a c e n, der Stadtrat mit Vizebürgermeister Dr. R a v n i h a r, die polnischen Konsuln P o 1 (Zagreb) und Dr. Stele (Ljubljana), die gesamte Geistlichkeit aus nah und lern, die Orden, sämtliche katholischen Organisationen usw. Propst N a d r a h, Vizebürger-nieistcr Dr. R a v n i h a r u. a. hielten Ansprachen und verwiesen auf den Märtyrertod des Heiligen, worauf der Sarg von Priestern vor den Bahnhof getragen und auf einen Galafurgon gelegt wurde. In der Prozession wurde sodann die Leiche in die Josefikirche überführt, wo sie vor dem Altar auf einen Katafalk gelegt wurde. Den ganzen Nachmittag wanderten Tausende am Sarge vorbei und ehrten die Reliquien. Spät abends wurde der Glassarg wieder in einer großen Prozession zum Bahnhof gebracht und in den Wagen gelegt, der mit dem Wiener Schnellzug über Pragorsko nach Bndr-pest gebracht \Hurdc. »örfe Zü r i c h, 10, Juni. Devisen: Beograd 10, Paris 12.1850, London 21.73, New-yorU 438.fil5, Brüssel 7-1.27, Mailand 23.0R6, Amsterciam 242.50, Berlin 176.3ri. Wien 41, Prag 15.23, Warschau 8?.50. -:ikart.'st 3.?5. TOftter Wettervoraussage für Samstag: W eitergreifen der Wcsduftströniung. Vielleicht siellenweise Gewitter. .Worgen vorwiegend trüb. Slt'iruiig wahrscheinlich flicht \()n langer Hauer. armeen erfolgreich verteidigte. Welche Aufgaben bleiben dem General Li vorbehalten, dem Vertreter des chinesischen Südens. Man sagt, Li wolle nicht den ständigen Rückzug vor den japanischer Angriffen, wolle nicht die Preisgabe iles flachen Geländer vor Hankau, in dem nach Meinung des Marschalls die japanischen Panzerdivisionen die chinesischen Streitkräfte mit Leichtigkeit vernichten würden. Die neue Widerstandslinie solle nach dem Plane Tschiang Kai Tschecks in> gebirgigen Gelände vor oder hinter H.inkau liegen. Dies sei der Sinn do.i; Arineeführerwechsels mul der beginnenden Räumung von Hankau durch die Zi- [viibevölkerung. l:s würde voreilig pein, 'schon jetzt von einem Brucii zwischen der Zentralregierung des Marschalls und den Machthabcrn in Südcliina zu reden. Gewiß sehen die Japaner ein Ziel ihrer Kriegsführung in der Sprengung der chinesischen Einheit. Sie rücken gleichzeitig gegen Hankau und bombanlieren Kanton. Und der chinesische Marschall kann keine Flugzeuge zur Abwehr der Luftangriffe aus den Hauptkanipi'ahschniltcn nach dem abseits gelegenen Kanton senden. ,\her schon einmal trog die Hoffnung auf den Abfall Südchinas, lüs besteht auch diesmal die Möglichkeit, daß Maß luui Hrbitternng gegen die Japaner in Kanton im Bomben- hagel weiter wachsen und nicht '.den:^-bereitschaft. sondern verstärkter Kampfeswille liie Frucht der Ronibardierungeii sind. Dennoch bestehen keine siciieren .•\u>-i-ichten auf eine Wieilerholung des Widerstandswunders von Sütschau. hr wischci haben sich nümlich in Tokio die Veihalt-nisse grundlegend zu Ungunsten der Tschiang Kai Tschek-Regierung geändert. Japans Ministerpräsident Fürst Könne, hat ein homogenes Kabinett gebildet, in dem eine Reihe von (ienerälen die politischen I'äden weilerspinnen, 'io auf restlose Meiiccjingnng jeglichen chinc. ' chori Widerstände* hinzielen. Iis ist nicht wie 3apan toirö die £uft&oni&ar-Dementö forlfe^n EINE ERKLÄRUNG DES ADMIRALS HODA. — HANKAU IST DAS NÄCHSTE ZIEL DER JAPANER. nach dem Verluste Nanking, da in Tokio verschiedene Richtungen miteinander rangen und es lange unentschieden blieb, ob man Frieden schließen oder weiter kämpfen, das heißt weit mehr militärische und finanzielle Kräfte in den Kriege auf dem chinesischen Festlande einsetzen solle. Viel zu dem langem Widerstand bef Sütschau hat das japanische Schwanken, das Ausbleiben des von den Generälen längst geforderten stärkeren Einsatzes beigetragen. Tschiang Kai Schek kann diesmal nicht mehr auf mangelnde japanische Einsatzbereitschaft rechnen, aber er rechnet auf etwas anderes. Eine Schlacht vor den Toren Hankaus oder hunderte Kilometer hinter Hankau erfordert noch mehr japanische Streitkräfte als eine Schlacht bei Sütschau. Die Verbindungen zum Meer, die Lebensmittel- und Munitions-transporte, all dies gestaltet sich für Japans Armeen schwieriger. Allerdings auch für Chinas Armeen, die nach dem Verlust Hankaus von ihrer einzigen und lebenswichtigen Verkehrsader der Eisenbahn Hankau—Kanton abgeschnitten sein würden. Aber dem Marschall bleibt keine an«* dcre Wahl. Er muß versuchen, soviel wie niüglich an intakten Streitkräften, so viel wie möglich an Munition für den Entschel-dungskainpf an der ihm günstigst erscheinende Stelle retten und dort den Entscheid lies Kriegsglücks erwarten. Vaitr j:>linla Während der Pfingstfeiertage fand in Pref^burg eine große slowakische Tagung statt, bei der Pater Hlinka, der Führer der sl()wakisc];en Autonomisten, die Autonomie für die Slowaken forderte. (Scherl-Bildcrdienst-M.) 3rQnfrei(^(i 'BerOartDIungd-txreitfd&aft mit ©eneral Sranto Aufsehenerregende Ankündigungen des oftiziösen »Temps«. — Vier Punkte der französischen [Bemühungen. P a r i U). Juni. Das Interesse der po iitischen und diplomatischen Kreise zieht n:kh wie vf)r ein Leitartikel des offiziö-M'H »T (■ ni p an, und zwar umso iriclir, .'ils das lialbaiiitlichc Organ des Außcnniini^tcriiiins sozusagen einen Wan i'cl in der Spanien-Politik Frankreichs ...ikündi/^t. ')t'r V'Temps^: sciireiht, es sei nun der ■.eitpunkt liir direkte sofortige Verhand-•.mgen mit iler nalioiialspanisehen Regle-iMg in Hiirgos gekoiiimun. Jedes Waren wiinle sliirende Wirkungen zeigen. ')ic fr nizrisische Poli/ei werde auf jeden i'all lieiii (ieneral Francf) inul Italien ent-•ngenkommen müssen, indem sie die "vrenäen-Grcnze sperre. Wenn l'raiik-:*i ieli in diesem F^unkt seinen guten Wil-"'n '/eigen werde, dann werde es auch . ii'.dii'li anderer Beiniiliungen In Spaden einen leichteren Stand haben, fliese ' riiÜiiiM.'^en seien: 1. iieeiuligung des Lultbombardenients Ml' offene Stadie. 2. Ref![elung der Frage '' T n ispaniselien Flüchtlinge, die auf ■")^z;r,iselieni Boden eingetroffen sind. Siiiters1''!lung der Lieferung gewisser 'iner.'iliselier Rolistofic aus Spanien für '-rankreich, in erster Linie des Plrit. 4. 'n,-;nien f.''bt die flarantie, daß die Stel-'nn'.am. ('ie 'Xmlsehland untl Italien lieU-in Sp'"iitn einn''linuMi. nicht von Iraner sein würden. Spanien imternimmt in ' '".il'unfl iiiehN. was die Sicherheit des :*r;'ni'("»sis(li('n Kolonialbesitzes gefährden ' innft;, e^lenso auch die freie Schiffahrt •.\v jw, «1-1 i mi '<'Mtnnieii und dem franzö-siiL'licii Mulicrlantl' Tokio, 10. Juni. Admiral Ho da erklärte im Namen der japanischen Regierung, Japan würde die Luftangriffe auf chinesische Städte 'm rücksichtsloser Weise fortsetzen, und zwar so lange, bis sich gewisse Elemente in China ergeben und mit Japan einigen werden. In dem Moment, wo China auf die Hüfe des Auslands verzichte, werde Japan seine Operationen einstellen und den Frieden einräumen, der ohnehin im Interesse Chinas sei. Japan sei nicht gewillt, die Proteste des Auslandes in Berücksichtigung zu ziehen. Der Zweck der Bombardierung Kantons liege darin, die Verteidigungsanlagen der Chinesen zu zerstören, damit die Landung der Japaner weniger Opfer erfordere. Die Luftangriffe würden so lange fortgesetzt werden, bis die letzten chinesischen Batterien zum Schwei-1 gen gebracht seien. Die Truppenlandun-j 20 Kilometer bor <£atlfl(oii Der Vormarsch der natkmalSfMUüschen Truppen. Sa r a g o s s a, 10. Juni. Der Vormarsch der nationalspanischen Truppen an der Castellon-Front geht planmäßig weiter. Die Kolonne des Generals A r a n-d a hat Stellungen erkämpft, die 20 Kilometer vor C a s t e I 1 0 n, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegen. Die nationalspanische Front verläuft jetzt von Albocacer in einem Bogen von 30 Kilometer Länge parallel zur Meeresküste. Auch die Kolonne des Generals V a-r e 1 a hat bedeutende Terrainerfolge erzielt und befindet sich 25 Kilometer vor der Grenze der Provinz Valencia. 3)ie asomeen auf QIrriege Eine Interpellation an den Ministerpräsidenten Daladler. — Daladiers Antwort. Paris, 10, Juni. In der Pariser Kammer richtete gestern ein Abgeordneter der Rechten an den Ministerpräsidenten L) a 1 a d i e r die offene Frage, ob es nun schon bekannt sei, welcher Provenienz die Flugzeuge gewesen seien, die die Bomben auf den französischen Grenzort Ar-riege abgeworfen haben. In diesem Zusammenhange erklärte der betreffende Abgeordnete, es gebe in Frankreich eine gewisse Presse, die auch in dieser Angelegenheit Lügennachrichten in die Welt gesetzt habe. Bei diesen Worten wurde dem Fragesteller von der ganzen Rechten und sogar von einem Teil des Zentrums stürmischer Beifall zuteil. Ministerpräsident D a 1 a d i e r erklärte sodann, die Nationalität der betreffenden Flugzeuge sei noch nicht ermittelt. Die Aufschriften der Bombensplitter, die man vorgefunden habe, seien soeben einer Prüfung unterzogen worden. ?fran,^6fif(l5rr Dampfer bon 3ran(o-Slug}euaen »erftört London, 10. Juni. Nach einer Reuter-Meldung ist der französische Dampfer »B r 1 s b a n e« in der Nähe des Hafens von Denia durch Brandbomben zerstört worden. Denia wurde von Flugzeugen der nationalspanischen Luftstreitkräf te besucht und bombardiert. Der an Bord des Schiffes befindliche englische Nkiitelnmischungsbeobachter Jones ist zusammen mit fünf Matrosen getötet wor den. Weufr 6futt(6fr Mit 10.000 Kilogramm Nutzlast 7242 Meter hoch geflogen. Berlin, 10. Juni. Die deutsche Luftfahrt, die erst zu Pflingsten zwei große Weltrekorde (Oencralmajor Udet flog eine Heinckel-Maschine mit über 600 Stundenkilometern, eine Junkersmaschine mit 5000 kg Nutzlast auf 9200 Meter Höhe) zu verzeichnen hatte, meldet einen neuen international anerkannten Höhenrekord. Ein mit vier Daimler-Benz-Mütoren aiisiierüstctes Juiikers-Flugzeug gen in Kanton würden so lange auf sich warten lassen, bis die japanischen Streitkräfte im Norden für den konzentrischen Angriff auf Hankau vorbereitet seien. Hankau — erklärte der Admiral — sei jetzt das nächste Ziel der japanischen Offensive, Die Japaner rücken gegen Hankau aus dem Norden vor, gleichzeitig bringen sie neue Reserven am Yangtse heran. Im Laufe des gestrigen Tages wurden mehrere Divisionen auf 20 Dampfern an Land gebracht. Gleichzeitig rücken die Japaner entlang der Eisenbahnstrecke gegen Hankau vor, wobei sie nur kurze Gefechte mit den chinesischen Truppen ausfechten, die sich auf dem Rückzug befinden. Das Gros der chinesischen Streitkräfte zieht sich in neue Verteidi-, gungstellungen zurück. startete, nachdem die Barographen vorher nach internationalen Vorschriften ausgewertet worden waren, zu einem Höhenflug, und zwar mit 10.000 Kilogramm Nutzlast, die plombiert war. Das Flugzeug erreichte die Höhe von 7242 Meter und schlug damit den bisherigen Weltrekord um ganze 200 Meter Differenz. daponrr rrobertm ftoifano Im Verlauf Ihrer mUltärischen 0::::atio-nen eroberten die japanischen Truppen die alte Kaiserstadt Kaifeng, die wichtigste Bahnstation von Tschengtschau an der Lunghal-Bahn. (Scherl-Bilderdienst-M.) Qlmrrifa« ^ampf gesen &it ftinOrtfräu^er Die Leiche des kleinen Cash gefunden. Princeton (Florida), 9. Juni. Die Leiche des entführten fünfjährigen Jungen James Cash wurde, wie der Chef der Bundesgeheimpolizei Hoover bekanntgab, aufgefunden. Die Entführer haben das Kind offenbar bereits kurz nach dem Raub ermordet und dann das Lösegeld, ähnlich wie im Lindbergh-Fall, von dem Vater erpreßt, als das Kind schon tot war. In Princeton (Florida) wurde ein Mann unter dem Verdacht der Täterschaft festgenoninien, der vorläufig m Haft gehalten wird. z Washington, 9. Juni. Das Abgeordnetenhaus beschloß am Mittwoch im Einvernehmen mit Roosevelts Gesuch die Bewilligung von 50.000 Dollar zur Finanzierung der Suche nach den Entführern des fünfjährigen James Cash. Das Haus bewilligte darüber hinaus einen Sonderfonds von 150.000 Dollar für Untersuchung ähnlicher Entführungsfälle. eenfotion^vrojeB in Son&on L o n d 0 n, 9. Juni. In Oxford begann am Donnerstag der Prozeß gegen die bei den Männer, die unter Anklage standen, am 24. Mai die Entführung des bekannten Autoindustriellen Lord Nuffield versucht zu haben. Die Anklage wirft ih-jnen y.Qti daß sie Lord Nuffield aus sei- nem Büro entführen und auf eine Jacht bringen wollten. Hier hätten sie Nuffield dann zur Ausstellung von Kreditbriefen zwingen wollen, um ihn mit verbundenen Augen nach Einkassierung des Geldes irgendwo an Land zu setzen. Der Vertreter der Anklage beschilldigte John Bruce T h o r n t o n, den Plan ausgeheckt und für die Durchführung den Major R a m s den, der sich in Geldschwierigkeiten bc fand, geworben zu haben. Die beiden An geklagten hätten sich für die Ausführung der Tat bereits in Australien eine Verklei dung, Perücken, falsche Schnurrbärte u. Goldzahnimitationen besorgt. Diese Wildwestgeschichte begegnet in der Londoner Presse größtem Interesse. Die Zeitungen melden den Prozeßbeginn in Riesenüberschriften. Die Anteilnahme der Oeffentlichkeit ist umso verständlicher, als Lord Nuffield nicht nur zu den reichsten Leuten des Landes zählt, sondern auch eine der bekanntesten Persönlichkeiten des öffentlichen Lel)ens ist. Mit den Kind im Arm ^40 Meter tief abgestürzt Berchtesgaden, 9. Juni. Der 36 Jahre alte Kaufmann Herbert G e ß n e r aus Reichenbach i. V, ist mit seinem 2V2 Jahre alten Söhnchen auf entsetzliche Weise bei einem Spaziergang ums Leben gekommen. Geßner hatte mit seiner Frau, dem Kind und dem Kindermädchen von Schellenberg aus einen kleinen Ausflug in die Gegend des-Schellenberggrabens unternommen. Dort verließen die Wanderer beim Umkehren den bequemen Fuß weg und folgten einem unbezeichneten Pfad, den die Bauern beim Laubholen be nützen. An einem steilen Grashang erklärte Geßner seiner Frau, er wolle den Hang hinunterrutschen, um schneller nach Hause zu kommen. I>abei glaubte er, unten wieder auf ebenen Boden zu kommen, übersah aber, daß sich an den Hang eine 40 Meter tiefp Felswand anschloß. Geßner nahm sein Büblein in den Arm und rutschte mit ihm ab. Beide stürzten über die Felswand, Der Vater war sofort tot, das Kind starb nach wenigen Stunden im Krankenhaus. 9?acfttäiif\crin rettet fld) tn^ ^lofter Die frühere »Göttin von Paris« entflieht einem verfehlten Leben. Germaine S 0 m b r a y, ein in den ersten Nachkriegsjahren in ganz Frankreich gefeierter Revuestar, hat sich entschlossen, ins Kloster zu gehen. Wie ein helleuchtender Komet am Nachthimmel, so war Germaine S o m-b r a y am Revue-Star-Himmel in Paris aufgestiegen. Im Jahre 1924 gab es wohl kaum einen erwachsenen Franzosen, der nicht ihren Namen gekannt hätte. Die meisten jubelten ihr zu wie einer Göttin des 20. Jahrhunderts. Einige aber verhielten sich zurückhaltender und waren sich im Zweifel darüber, wie man ihre Kunst bewerten sollte. Denn der »schönen Sombray« Kunst offenbarte sich besonders In Nackttänzen Sie kann den »Ruhm« für sich buchen, eine ganze Revue einfach darauf aufgebaut zu haben, daß sie als Nackttänzerin auf die Bühne traf. Sie zeigte sich in den Folies Bergeres und Im Casino von Paris. Später war ihr Ruhm auch über die Grenzen von Paris hinausgelangt, so daß sie in Cannes und in Deauville auftreten mußte. Fln Teil der JuLrend Frankreichs schwärmte von dieser Künstlerin, und die jungen Mädchen hatten nur den einen Wunsch, der »schönen Sombray« f'hnllch zu werden. Drei Jahre dauerte ihr Ruhm. Und wie ein Komet nur eine kurze Zelt den Hlni-nielsraum beleuchtet und dann wieder in der Finsternis verschwindet, so verschwand auch Germaine Sombray eines Ta(?es plötzlich. Zuerst fran:tc man noch nach Ihr, dann traten neue Stars in das Gesichtsfeld der vergnügungssüchtujen Welt. Germaine Sombray war bald vergessen. Sie wäre vergessen gewesen, wenn sie nicht an einer ander''" Stelle unrl vfUIlg verwandelt wieder wj^rc. Konnte inan glauben, daß es dieselbe »schöne Sombray« war, die bei einem Diebstahl in einem französischen Buchladen ertappt wurde? Die sich Bttcher stehlen wollte, um sich Betäubungsmittel zu kaufen. Das Gericht stellte daß es sich um dieselbe Sombray, die ehemalige Nackttänzerin» bandelte, die eiiist-inals als die Göttin von Paris verehrt wurde und die nun einer Sticht verfallen war, von der sie sich nicht mehr zu lösen vermochte. Ihre Schönheit war da* hin, ihre Züge entstellt von der Gier nach den Giften, die sie zur Betäubung nahm. Germaine Sombray ging ins Qefängnis, dann in ein Sanatorium, wurde wieder entlassen und verfiel aufs neue ihrer früheren Leidenschaft. Wiederum wurde sie in einer Heilanstalt aufgenommen und abermals hatte sie nach der Entlassung einen Rückfall. Im Jahre 1934, als sie wieder einmal das Krankenhaus verließ, kündigte sie an, daß sie nunmehr in das Kloster der Nonnen von Bethanle gehen wollte. Bevor sie aber dorthin gelangte, mußte sie aufs neue in ein Sanatorium gebracht werden. Jetzt, nach fast vier Jahren, scheint Oermaine Sombray endgültig gehellt zu sein. Sie wird nun auch ihren Plan, das Nonnenkleid anzulegen, verwirklichen. Madame Theodore Valensi ist von ihr beauftragt worden, die Formalitäten der Aufnahme zu erledigen. Sie wird also den Justizminister ersuchen, für Oermal-nc Sombray einen Platz in dem Kloster zur Verfügung zu stellen, damit sie den Rest ihres unglücklichen Lebens dort ver bringen kann. Die intamatlonale LnttfahHamatalhint in Beofrad. Beograd, 10. Juni. Die Internationale Luftfahrtausstellung ist bis heute von leO.OOO Menschen besichtigt worden. Der KriegsmaterialsclunugKel Aber die Pyrenäen. Paris, 10. Juni. Der »G r i n g o i r e< stellt auf Grund einer genauen Aufstellung der Tages- und Zeitangaben fest, daß in der zweiten Hälfte des Mai 2070 Tonnen Kriegsmaterial auf dem Schienen wege nach Rotspanien befördert wurden. Hievon waren 690 Tonnen Explosivstoffe, 170 Tonnen Munition, 390 Tonnen Tanks, 110 Tonnen Artillerie, 210 Tonnen Maschinengewehre, 100 Tonnen Gewehre, 210 Tonnen Luftwaffenmaterial, 30 Tonnen verschiedenes Rüstungsmate-rial, 80 Tonnen Elsenbarren und 20 Tonnen Pyrit. Die Dänenkönigin vos einem Hund überfallen und gcbiaacn. Kopenhagen, 9. Juni. Königin Alexandrine wurde Mittwoch in der Nähe ihres Sommerschlosses Skagen von einem Hund angefallen, der ihr eine schwere Bißwunde beibrachte. Die Königin mußte sich sofort zur ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus begeben, wo die Bißwunde genäht wurde. Später konnte die Königin das Krankenhaus wie der verlassen. Mit Rücksicht auf den Unfall wird der in Stockholm geplante Besuch anläßlich der Feierl chkeiten zum 80. Geburtstag des Königs Gustav wahrscheinlich abgesagt werden. Italiens Autarkiewirtschaft. Florenz, 10. Juni Der Minister für Korporationen L a n 11 n i hielt in Florenz eine Rede, in der er die nachstehenden Grundsätze italienischer Wirtschaftspolitik herausschälte; 1. Italien darf im Ausland nichts kaufen, was nicht von Nutzen ist oder im Lande erzeugt werden könnte. 2. Italien muß im Ausland mindestens so viel verkaufen, als es einkauft. 3. Die italienischen Fabriken müssen Waren von höchster Qualität erzeugen. Der Minister erklärte zum Schluß, die Durchführung des Wirtschaftsplanes nach diesen Grundsätzen werde auch für die Nationalverteidigung von Nutzen sein, Italien werde seine Magazine auffüllen können und jeder Situation standzuhalten vermögen. Ein Ziegenlamm um 10 Dinar. V a I j e v o, 10. Juni. Dieser Tage ver-Vaufte ein Bauer Ziegenlämmer um 10 Dinar per Stück. Der niedrige Preis ist darauf zurückzuführen, daß Ziegenlämmer n'cht gefragt sind, während die Bau ern Ziegen nur sehr ungerne'züchten. 30 (S^enOarmen belagern einen 9läu(>er DIE WÄLDER VON HOMOLJE ALS UNTERSCHLUPF DER RAUBERROMANTIK. — ES GEHT PAVLE DOKIC UM DEN KOPF. Beograd, 10. Juni. Die riesigen Wälder von Homolje (Ostserbien) sind soeben Schauplatz einer großen Gendarmerieaktion gegen den Räuber und mehrfachen Mörder Pavle D o k i Insgesamt 310 Gendarmen sind unter dem Kommando de« Obersten Nikola I s k r i c so verteilt worden, daß der Räuber an den wichtigsten Uebergängen umzingelt ist. Die Belagerung hatte bis jetzt schon Er- RENBTA das empfehlenswerte Getränk für die Verdauung. 5151 folg. Einige Dutzend der »jatacic, d. i. der Hehler des Räubers, wurden bereits gefaßt. Die Räuber von Homolje — Dokiö Ist nur einer von ihnen — besitzen überall ihren »jatak«, der sie vor den Gendarmen warnt, ihnen Essen und Munition ins Gebirge bringt. Jeder Versuch eines Verrates wird vom Räuber mit dem sofortigen Erschießen bestraft, gute Dienste hingegen werden dem Hehler oft reich belohnt. Doki^ hat nun am Vorabend der Belagerung den Ruf durch die Wälder gehen lassen: »Da mi se nadje drugU (Ich suche einen Kameraden). In Homolle weiß man es: ein verfolgter Räuber ist verloren, »ein abgesägter Ast^:. Wenn es zwei sind, stünde es anders. In Homolje würde sich jetzt niemand wundern, wenn etwa aus dem berüchtigten Laznica einer von den jungen Burschen verschwinden und plötzlich an der Seite des Dokiö auftauchen wiirdc. Dokic ist nämlich, wie die »Vrcme« berichtet, voller Ambition, denn er will unbedingt als »harambasa«, d. i. Räuberhauptmann gelten. Die Verfolgung ist doch schwierig,, weil die Bauern plötzlich überall Höhenfeuer abbrennen, angeblich »zwecks Vernichtung der Stechmücken«, in Wirklichkeit aber sind es Signalfeuer für den verfolgten Räuber. Auf den Wegen in den unheimlichen Forsten von Homolje liegen überall Zweige ... Wiederum Signale der »jatacl« für den Gesuchten. Ja sogar die Hunde sind in Homolje so dressiert, daß sie anders bellen, wenn Gendarmen auftauchen u. wiederum anders, wenn der Räuber an die Türen klopft. In Homolje singen die Kinder die epischen Lieder von den Heldenstätten der Räuber, deren Romantik mit Homolje so verknüpft ist, daß Homolje an sich ein Begriff ist, der einem kalt über den Rücken geht... des Sicherheitsfilmes, z. B. seine Festigkeit und Durchsichtigkeit sind in den letzten Jahren verbessert worden, daß er dem Nitratfilm kaum noch nachsteht. Vom wirtschaftlichen und vom technischen Standpunkt ist die Einführung des Sicherheitsfilms jetzt auch in der Filmindustrie möglich. Die in dieser Hinsicht in Deutschland unternommenen Großversuche der Rcichsfilmkainmer in zahlreichen Filmtheatern liaben sehr günstige Ergebnisse gehabt. Sowjetrussische Grenzverletzung. Reval, 10. Juni. Am Mittwoch abenü!^ überflog ein zweimotoriger sowjetrussi-scher Bomber bei klarster Sicht die est-ländische Grenze und kreiste über est-lündischcm Gebiet. Die estlündischci Grenzwachen eröffneten auf das Flugzcus; das Feuer aus schweren Maschinengewehren, worauf der Bomber wieder In der Richtung auf die Sowjetunion verschwand. Zwei Flugzeuge in CSR abgestürzt. P > a 1(J. Juni. Bei Nytra .-stürzte ein Militärflugzeug- ab und wurde vollsländit': zertrümmert. L)er Pilot und der Reohach-tcr wurden als Leichen geborgen. Ein zweites Unglück ereignete sich bei jKladno, wo ebenfalls ein Militürflugzcuj^ !abstürzte. Die beiden Insassen wurden jmit schweren Verletzungen ins Kranken haus jTebracht. äSrf(iKfittemOed SergOrama DIE DACHSTEIN-SÜDWAND FORDERT DREI MENSCHENLEBEN. — IN AUS ÜBUNG TREUER BERGKAMERADSCHAFT DEN WEISSEN TOD GEFUNDEN. Graz, 9. Juni. Ein furchtbares Bejg-unglOck ereignete sich im Dachsteingc-blet in Steiermark. Beim Aufstieg über die äußerst schwierige Dachstein-Südwand verunglückte am Dienstag der Arzt Dr. Werner Grünbauer von der Chirurgischen Klinik in Erlangen durch Lostreten einer Schneewächte. Donnerstag früh ging eine Bergungsmannschaft ab, um die Leiche des Abgestürzten zu Tal zu bringen. Bei den BergungsarbeU ten gerieten zwei Mitglieder der Mannschaft, der Bergführer Hermann S c h ä r-tel aus Füssen (Bayern) und Dr. Friedrich Kicnzl aus Baden bei Wien, ebenfalls auf eine Schneewächte und stürzten in die Tiefe. Ihre Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Wie man zu dem tragischen Unglück im Dachsteingebiet noch weiter erfährt, sind Dienstag zwei Seilschaften in die Südwand aufgestiegen. Die eine SeiU Schaft ,der Bergführer Schärtel aus FUs-sen und Dr. Friedrich Kienzl aus St. Pölten, der an der Chirurgischen Klinik in Baden bei Wien .^rzt. war, angehörten, konnte die Tour« glücklich vollenden und langte wohlbehalten in Ramsau ein. Der tödlich verunglückte Dr. Grünbauer aus Erlangen gehörte der zweiten Seilschaft an. Er wurde während des Aufstieges von einer mit Eis vermischten Schnec-lawine getroffen und erlitt einen Schädelbasisbruch und einen Armbruch. Einer seiner Begleiter blieb bei ihm zurück, während der andere zu Tal stieg, um eine Bergungsmannschalt anzufordern. Leider wäre jede Hilfe zu spät gekommen, denn Dr. Grünbauer starb, wie der treue Kamerad seiner letzten Stunden berichtete, Mittwoch 8 Uhr abends angc-sicht seiner geliebten Berge. Als der Bergführer Schärtel und Dr. Kienzl Mittwoch früh von dem Unglück erfuhren, schlössen sie sich sofort der Bergungsexpedition an. Die Mannschaft ging um 5 Uhr früh von Ramsau ab. Um 8 Uhr früh war die Leiche Dr. GrUnbauers gesichtet worden. Als eben das Bergungswerk im Gang war, brach wieder eine Schneewächte los und riß Dr. Kienzl und Hermann Schärlei mit in die tödliclie Tiefe. So wurden die beiden Bergsteiger, die kaum erst ihre kühne Tour glücklich überstanden hatten, in Ausübung treuer Bergkameradschaft Opfer des weißen Todes. Schwere Explosion im Hafen von Barcelona. Barcelona, 10. Juni. Beim Löschcn eines Tankers kam es zu einer schweren l^xplosion, die auf Sabotage von seiteil der Anarchisten zurückgeführt wird. Das Schiff wurde vollständig zerstört, die Vorräte an Benzin vernichtet, Die Polizei nahm in den Reihen der Anarchisten zahlreiche Verhaftungen vor, wobei es /.u schweren Schießereien in den Straßen von Barcelona kam. Die Zahl der Tot^^ i ist noch nicht bekannt. Alters v.'eltrekorde. Der Köni,'^ von Schweden und seine drei Brüder haben ein Gcs.inrialter von 309 Jahren. Dier^e an sicli respektable Jahreszahl wird aber von vier Brüdern, die in einer französischen Kleistadt leben, noch erheblich überboten. Die Brüder Hngerand sind stolz darauf, insgesamt 323 Jahre zu zählen. Hoffentlich haben sie sich bei dieser W'cltrekordleistunj^ nicht verzählt. Neue Flu.^zeughestc1hinE;en Englands. L o n (I o n, 9. Juni. Wie der >Daily Te-legraphc hcriehtet, hat die englische Re gierung in den Vereinigten Staaten 200 ' Lokhead-Passagierflugzeuge mit einem I Fassungsrauni von je 20 Personen bestellt, die 3,400.000 Pfund Sterling, kosten wer-' den. Diese Flugzeuge können iin Bedarfs-I fall als Bomber verwendet werden, ihre Stundengeschwindifikeit ist 385 Kilometer, der Aktionsradius beträgt 1600 Kilometer. Deutaeher Volksgerichtshof und Moskauer Sender. Dr. Fa.» B e r Ii n, 8. Juni. Eine beachtliche Entscheidung des Volksgerichthofs ist jetzt in der »Deutschen Justiz« veröffentlicht worden. Es handelt sich um das Abhören des Moskauer Senders, das unter bestimmten Voraussetzungen als Vorbereitung zum Hochverrat gilt und dementsprechend strafbar ist. Es kommt nach dem Urteil auf die Beweggründe an, die zum Abhören des Senders Veranlassung geben. Geschieht das Abhören zu dem Zwcck, irgendwie die Ziele der kommunistischen Partei zu fördern, sei es, daß jemand die Uebertia-ßung hört, um seinerseits wieder von ihrem Inhalt Gebrauch zu machcn, sei es auch, um sich auf dlesfe Weise selbst in seiner kommunistischen Gesinnung zu testigen, seine Kenntnis der Umsturztaktik der KPD zu erweitern und damit dire revolutionäre Stoßkraft zu stärken, so gilt das als Vorbereitung zum Hochverrat und ist daher strafbar. Im Einzelfall wird allerdings sorgfältig zu prüfen sein, ob unter Berücksichtigung der Persönlichkeit des Hörers, seiner politischen Stellung und seines gesamten sonstigen Verhaltens der Vorsatz der Förde- rung der Ziele der KPD tntsächlich vorhanden ist. Auch die Bildung von Gemeinschaften zum Abhören des Moskauer *^enders fällt nach der Entscheidung unter den Tatbestand des Hochverrats. Es kommt aber auch hier darauf an, daß sich der Täter bewußt in den Dienst der niassen'^^'tato-rischen Ziele der KPD und der Komintern stellt. Sicherheitsfilm international. — Gute Erfahrungen m Deutschland. Anläßlich der diesjährigen internationalen Normentagung in Berlin (20. Juni bis 2. Juli) . wird unter minderem auch die internationale Festlegung der Eigenschaften und Prüfverfahren für Sicherheitsfilme behandelt. Sicherheitsfilm ist der schwer brennbare und schwer entflammbare Azetatfilm, der an Stelle des gefährlichen, leicht brennbaren und leicht entflammbaren Nitratfilmes treten soll. Für Schmalfilm und für Röntgenzwecke wird Sicherheitsfilm heute schon ausschließlich genommen, dagegen verwenden Filmindustrie und Filmtheater als Normalfilm noch fast ausschließlich den brennbaren Nitratfilm. Die Eigenschaften Bei Verdauunf[sbeschwcrden, wie Blähungen, Aufstoßen, Sodbrennen, hervorgerufen durch trägen Stuhlgang, ist es zweckmäßig, abends ein halbes Glas und früh nüchtern die gleiche Menge natürliches »Franz-Josef«-nitter\vasser zu richnien. Das echte Franz-Josef-W'asser bewährte sich stets als ein durchaus zuverlässiges Darmreinigungsmittel. Reg. S. br. 30.474 35. VVarnungsrule voin Flugplatz Lc Touquet. Der bekannte englische Flieger jnn Mollisoii hat für einige Stunden den Blick ganz Frankreichs auf sicli zu lenken verstanden. Auf dem Flugplatz Le Touquet erholte er sich .gemeinsam mit scmen Freunden von den Anstrengungen der letzten Tage. A^an war fröhlich beisammen und feicrie in den Abend liinem — als Jim plötzlich den Plan äußerte, mit dem Flugzeug des Konstrukteurs Fairv aufzusteigen. Alle Mahnungen und Warnungen seiner Freunde waren truchtlos. Aliends um S Uhr bestieg er das Flugzeug und führte lU)er dem Flugplatz halsbrecherische Kunslstücke vor. Seinj Freunde sahen nur zitternd ;ai, wie er !>ald hoch oben, bald wieiler dicht über dem Erdbtiden tolle Kapriolen vollführt:. Am meisten aber war der Kommandant lies Flugplatzes entsetzt. Fr tunkte War-niiMj^^sriife in alle HinimelsgeRenden, indem er den nahenden Fließern c'-ingend davon ahriet, jetzt zu landen, da sich Jim iWoIlison in der Luft befeinde. Als Jim endlich gliieixlich gelandet war, ni'-'^te t zwei Stunden in einem Arrestlokal zubringen. Der Kommandeur des Flugplatzes sah sich außerdem verinl^'^t, dem Royal Aero-Club in I.ondon von dem Vorfall zu benacfirichtigen und den leitenden Stellen den Rat zu geben, Jim Mollison din Fluglizenz zu entziehen. Aus Saöffaifon (n DoHer g^ntfaltutio Hitze fördert das Freibadtreiben. lu. Todesfülle. Im Krankenhause in Ljubljana ist der dortige Drogerist Ru-' dolf W a f n e r gestorben. Dortselbst ver- j schieil ferner der Oberfinanzrespizient i. R. Lorenz F1 e i s c h m a n n im hohen Alter von 85 Jahren. — In Jescnice starb der Schlosser der Kraiiiisehen Industrie- [ gesell.'-chaft lühiard M ii 1 I e r. } lu. Prominenter Besuch, Der franzüsi- i sehe (k'sandte Hrugere trifft Samstag aus Lk'ograd in Ljubljana ein, um die Mustermesse und vor allem die französische Ausstellung zu besichtigen. In seiner Begleitung befinden sieh der Han- j delsattachee C o m m i n e s und der Dele- ! gierte des Vereines der Freunde Jugosla- I Wiens Jean B o u g o i n. | lu. Der Senior der slowenischen Schau-ypieler Danilo Cerar feiert dieser Tage ' ;'einen 80. (jeburtstag. Aus diesem Anlaß wird der beliebte Biihnendarsteller im Rahmen eines Schauspiels auftreten, u. /war im Opernhaus. Die Junihitze, die sozusagen ohne eigentlichen allmählichen überlang plötzlich hereingebrochen isti ließ nun auch die Freibäder an den Drauufern, besonders aber unterhalb der Koro§ka cesta, aufleben. Jung und Alt sucht an passenden Stellen die Kleider loszuwerden und in den kühlen Fluten der Drau Kühle zu finden. Gebt Euren Kindern ständig R E N E T A! Volksfront in England abgelehnt. L o n (1 o n, 10. Juni. Auf der Jahres-..eiuiz iler Labour Party in Scarbor-rough wurde ein .'\ntrag gestellt, in dem die Herstellung eines »Friedensbündnis-'' ■ .^rn-irtei n>it den Liberalen i'" ! auch mit den Kommunisten zum Stur • R""\>nmg Chrmberlain gefordert winl. Hiebci kam es zu schweren Meinungsverschiedenheiten, da die Befür-' o'Mer des Antrages die Meinung vertra-• '1, dnfj die I abour Partv (h'e nächsten ^ leneralv.-alilen nicht allein gewinnen 'önne. Die (iegncr wiederum erklärten, t!aß ein Pündnis mit den Kommunisten ünd den Liberalen der Labour Party ei-'KMi weit stärkeren Stimmenverlust als '•■■immcpgewinn einbringen würden. Der Antrag wurde mit 4492 gegen 2382 Stimme n abgelehnt. In den Freibadstellen baden die Leute allerdings auf ihre eigene Verantwortung und man kann die des Schwimmens Unkundigen oder zu Muskelkrämpfen Neigenden nicht genug warnen, ihr Leben nicht leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Die Drau ist tükisch und sie fordert alljährlich mit aller Gewißheit ihre Opfer. Diese Erfahrung möge für alle, die in ihren Fluten Abkühlung suchen, ein warnendes Me-niento sein. Nun ist auch der Andrang zum Insel- bad in die Erscheinung getre^ Die Insel bietet mit ihrem Komfort die besten Annehmlichkeiten, daher auch die ersten großen Frequenzziffern mit dem Beginn der Hitze. Der Andrang wird aber mit dem Stelgen der Temperatur parallel zunehmen: Der Badeaufenthalt auf der Inse! ist umso angenehmer, als auch in dem vom Restaurateur M a j c e n vorbildlich geleitete I n s e I r e s t a u r a n t für das leibliche Wohl der Gäste bestens gesorgt wird. Küche und Keller erfreuen sich eines guten Rufes, und zwar so, daß nicht nur die Badenden, sondern auch die sonstigen Besucher, die das Leben und Treiben auf der Insel lieber bei Bier und »Spritzern« unter dem schützenden Dach der Tribüne beobachten, voll und ganz auf ihre Rechnung kommen. Die Badesaison hat im Hinblick auf die Witterung etwas spät begonnen, wir wollen aber hoffen, daß sie sich deshalb intensiver gestalten und länger dauern wird. Fremder beim Friseur. ">Zum nonnerwetter! Jetzt schneiden Sic mich schon zum zweitenmal! ^Venn Sic nicht besFcr rasieren können, wer-rlen ihnen Ihre Kunden bald ausbleiben!'»: ~ Lehrling: »O, nein! Die Kimden darf ich ja gar nicht rasieren — ich rasiere nur die Fremden!<^ ni. Todesfall. Heute vormittags ist der Gendarmeriewachtmeister i. R. Martin L o V s e im Alter von 59 Jahren gestorben. R. i. p.! m. Das nächste AbendienU Goritz-PaveliC. Ab. A. daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. p. Gelddiebstahl. In das Wohnhaus des Besitzers Alois C e h in Krcevina schlich sich während seiner Abwcscnlieil ein noch unbekannter Langfinj^er ein und ließ aus einem versperrten Schrank einen Geldbetrag von 700 Dinar mit sicli gehen. c. Die Tennisabteilung des Skiklubs Celje. Da der Tennisbetrieb im Garten Mor Villa Stiger in diesen Tagc:i auff^enoin-men wird, werden alle Spieler und Spi'^-lerinnen ersucht, ihre Anmeldungen ehestens abzugeben; die Interessenten wollen sich in den nächsten Tagen verläßlich im Sportgeschäfte Josef Krell melden. D:-I Platz wird stundenweise vermietet. Die Stundenpreise sind heuer sehr niedrig ge-Ihalten. Der Jugend steht auch ein vorzüg- licher Trainer zur Verfügung. Der Skiklub jCelje ist bestrebt, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den Tennissport zum Volkssport weiter auszubildjn und nimmt nach wie vor Mitglieder auf. Anmeldungen, Anfragen und Auskunft: durch das Sportgeschäft Josef Krell in der Kralja Petra ccsta. c. Militärisches. Alle nach Celje zuständigen niilitärciienstpflichligen Studenten, die heuer einberufen zu werden wünschen, müssen spätestens bis 1. August die diesbezüglichen Gesuche beim hiesigen Militärkommando einreichen. Näheres in den Anitstafeln der Stadthauptmannschaft. c. Die Aufnabnieprüiungcn fi'ir die erste Klasse des staatlirhen Realgymnasitims in Celle finden am 25. Juni stait. Die diesbezüglichen Gesuche sind bis zum 23. Juni bei dtr Anstalt-Direktion einzureichen; sie I müssen mit einer 10-Dinar-Stempe1marke |Ver.'ehen sein. Pem Gesuch sind der Geburls- und Taufschein, sowie das Zeugnis über die vierte Volksschulktasse beizulegen. wie glitzerndes Glas unter dem düsteren, dunkelgrauen Gefelse des Vrelovec hervorquillt, gelangen wir durch einen frühlingsfrisch duftenden Hain zum mittleren Becken des Logartales. Es trägt den Namen Plestje, ein Ausdruck, der Umzäunung, Gehege, Hürde bedeutet und seinem Eigentümer, dem Plesnikbauer, seinen Namen gegeben hat; zugleich jener Teil des Logartales, der den Liebreiz und die Anmut, die erhabene Großartigkeit und die bezaubernde Vielgestalt eines Frühlings wohl am eindrucksvollsten zum Ausdruck bringt. Schon grünen am Grun de die weiten Wiesen flächen, schon dampfen von Duft die gepflügten Ackerbeete, Rauch steigt auf vom Plesmkhof und von der Piskernik-Alpenhütte. Tiller-Hütte, Aleksandrov dorn und Hotel Ples-nik werden bald den Gästen ihre Tore Öffnen. Schafe weiden in grünen Anger, sorglos, aber doch angstvoll aufhorchend, wenn ein fernes, dumpfes Rollen den Sturz von Schnee- und Steinlawinen verkündet. Denn unmittelbar über der sonnigen, grünenden l'rühlingsidylle des Talgrundes hält sich Ztihe, schier unverrückbar, der Winter auf Hochgipfeln, an wildzerscluindenen Felsgcklüft, an lat-schenbedeckten Hängen und gähnenden Abstürzen. Das frische Grün der Buchen und I.ärchen klettert immer höher hinauf aus dem tiefdunklen Samtgrün der Fich- ten und Tannen; dort aber, wo in höheren Lagen die Buchen noch nicht grünen J ihre Wipfel rostbraun gleich der Decke des Rotbockes im Sonnenlicht glänzen, geht ihre Farbe wundersam in das Graubraun der Felsengestalten über, die /u den schneebedcckten Bergen hinaufführen. Am Sannweg, der durch einen natürlichen Stollen auf die Plesnik- und Kle-mensek-Alni führt, hat der Frühling des Logartales seine schönste Blumenpracht entfaltet. Dort, wo sich der Fußsteig zu heben beginnt, sehen wir die Verwüstung, die eine Lawine im Forst angerichtet hat. Aber gleich daneben leuchten die edlen Frühlingsblumen zu den firngekrönlen Kämmen der Berge empor, zart rosafarbene Blütenrädchen der Zwergalpen-rose, rötlich angehauchte Christrosen, lieblich duftende Alpennelken und goldgelbe Aurikeln. über allem aber ragt der ebenmäßige, gotische Riesendom der Ojstrica. .An ihrer senkrechten Felswand bildet das herabsickernde Schmelzwasser seltsame Spuren, die an die Stimmpfeifen e' -- Riesenorgel erinnern. Wenn da " i jäher Windstoß in dies Logartal einbricht, dann orgelt es in seinem Talgrund u«"-' auf seinen Randbergen, als sollte es ein Loblied auf seinen Frühling bedeuten. Dr. F r a rti i. III. Klasse der .^ö. Spiclruiidc (•). d.) niii 200.(!C0: 417o5 Hin 100(100: 17f)6n Dill 60.000: Slo.U Dill .SO.OOO^ 30757 Dill 10.000: S8W4 Diu 12.000; 2(992 7M22 Din S.OOO: 1232 lOO.Sh 27228 2S1S7 74.^22 789.^9 Djii 5000: ,^2(il 9.S4.^ 157iU 1S221 3SII"0 54.^72 77tHi,3 82524 S944S 94(i01 99S91 DIn 2000: .15(i7 7'970 I4.110 21(»75 2.^15 25103 28.^74 .^22^1 o571S .17456 42Sfi4 4,1970 48059 58171 59409 8UU>,1 84949 8S923 99.'=43. (Oluic Gewahr.) ßuvollmächtistc Hauntknllektur der Staat!. Kla«!senlotterle Rankjicschaft BEZ.IAK. Maribor, Gosposka 25. Aineriica schützt sich gegen kommunistische Propaganda. W a s h i n g t o n, 10. Juni. (TR) Bekanntlich hat in den Vereinigten Staaten in der letzten Zeit die komnninisti-sche Propoganda derart überhand genommen. daß sich die Regierung dazu entschließen mußte, scharfe Maßnahmen dagegen zu ergreifen Nun hat Präsident R o o s e v e I t ein Gesetz unterzeichnet, das von beiden Häusern des Parlaments einstimmig angononunen worden war. Dieses Gesetz trägt allen in den Vereinigten Staaten angestellten Ausländern, die sich mit politischer Propagan- Union-Tonkino. Erstaufführung des Großfilms »Der Jäger von Fall« (Der Wildschütz). Der schönstc Roman Ludwig Ganghofers mit Paul Richter, Georgia Holl und Hans v. Schlettow in den Hauptrollen. Ein prachtvoller Landschafts film aus der bayrischen Bergwelt. Burg-Tonkino. Der ausgezeichnete Lustspielschlager »Der Untermieter« in der Regie Georg Jacobys, in den Hauptrollen Liane Haid, Paul Hörbiger und Erika Gläßner. Ein schmissiger Unterhaltungsfilm, der die Lachmuskeln so richtig in Bewegung setzt. — In Vorbereitung die Ufa-Schlager »Gewitterflug der Claudia« und »Das Gehnimnis um Betty Bonn« mit den besten deutschen Darstellern. iädiorPjUiüiMtUH Samstag, 11. Juni. Ljubljana, 12 Konzert. 18 Konzert. 1^.40 Briefkasten. 19 Nachr., Nationalvortrag. 20 Außenpolitik. 20.30 Bunter Abend. — Beograd, 18.45 Lieder. 19.30 Nationalvor-trag. 20 Bunter Abend. — Prag, 15.15 Konzert. i{> Hörfolge. 19.20 Sokolstunde. 20.25 »Die Rose von Stambul«, Operette von L. Fall. — Budapest, 17.50 Lieder. ?0 Hörspiel — Beromünster, 19.15 Tanzmusik. 19.55 Hörspiel. 21 Lieder. — Paris, 18.45 Lieder. 20.30 Sinfoniekonzert. — Straßburg, 19.30 Konzert. 20.30 Solisten und Orchester. — London, 19 Lieder. 20.30 Hörspiel. — Rom, 19.30 Konzert. 21 Früh-lingsmusik. — Mailand, 19.30 Konie f. 21 »Die Nachtwandlerin«, Oper von Bellini. — Deutschlandsender, 18 Vortrag. 19.10 Bunte Stunde. 20 Vertraute Weisen. — Berlin, 18 Konzert. 19.10 Schallpl. 20 Bunter Abend. — Breslau, 18 Vortrag. 19.10 Hörspiel. 20 Militärkonzert. — Leipzig, 18 Vortrag. 19.10 Lustspiel. 21 Rundfunkball. — München, 18 Lieder. 19.10 Hörspiel. 21 Festkonzert (aus Bayreuth). — Wien, 12 Konzert .16 Opernmusik. 18 Offene Singstunde. 19.10 Lustspiel. 20 Bunter Abend. da beschäftigen, auf, sich in eine besondere Liste eintragen zu lassen. Falls der Aufforderung nicht Folge geleistet wird oder falsche Angaben bei der Eintragung gemacht werden, sieht das Gesetz eine Geldstrafe von 1000 Dollar oder 2 Jahre 'Iclangnis vor. Verschärfter Wachtdionst an der Grenze Mexiko—Guatemala. M e X i c o C i t y, 10. Juni. (TR) Wie \erlautcl, ist der W'-cIitdienst an der mexikanischen Grenze gegen Guatemala verstärkt worden, um den immer mehr überhandnehmenden Lebensmittel- und Waffenschmuggel zwischen den beiden Ländern zu unterbinden. Siguera bomÄ^YÄiert, H c n d a y e, 10. Juni. (TR) Nach einer hier eingelaufenen Meldung haben nationalistische Flugzeuge die Stadt Siguera bombardiert. Dadurch wurden 70 Häuser fast völlig zerstört und etwa 100 Personen getötet. Die Unruhen auf Jamaika. K i n |.^ s t o n (Jamaika), 10. Juni. Im Verlaufe der Eingeborenenunruhen auf Jamaika kam es gestern in Hopewell zu einem Zusammenstoß zwischen Eingeborenen und der Polizei. Dabei wurden zwei Eingeborene durch Schüsse ver Hit. Im Verlauf der Unruhen wurden bis f.er insgesamt 11 Personen getötet und 20 verletzt. Etwa 100 Personen befinden sich im Gefängnis. Uklsiliaätkki JlykäsAaii 2>if !B)rlttDareniiiärne MITTEILUNGEN DES HAMBUROISCHEN WELTWIRTSCHAFTSARCHIVS. Baumwolle. Der Preis für amerikanische Baum-imtcrlLiK in der letzten Woche dauerndem Druck, der Loko-Freis ging auf 7.71 cts zurück. Die Marktlage bleibt im ailiiemcitiün unverändert Während das Anvrebüt sehr lioch ist und wahrscheinlich durcli die tieue Ernte noch weiter k'eütciKcrt wird, i;cht der Bedarf sowohl in den Vercinijiteii Staaten als auch in den Hinfulirländern ständig zurück. Die zweite Knitescliätzunj; für argentinische Bauniwoile beziffert den Ertrag der be-vorstelicndeii üriite nur noch mit 61.000 ton.s. was geKcnüber der ersten Schät-zun.1; eine Minderung um 11.000 tons ausmadit. In Britisch-Indien beschäftigt man sich mit der Möglichkeit, in der i-'rovinz Bengalen den Anbau von lan?-laseriger Baumwolle einzuführen, um hiermit einen besseren Ausgleich in der Hauniwollwirtschaft zu erzielen. Getreide. Am Londoner Wei/ienmarkt waren die Umsätze >elir gering. Das Angebot überwiegt \veitau.s die Nachfrage. In der Ci-wartung einer sehr guten amerikanischen Weizenerntc deckcn die Verbraucher nur den dringendsten Bedarf und wiirten im allgemeinen die weitere Entwicklung uh. Auch in den Vereinigten Stiiaten seihst gehen die Umsätze und damit d'e Preise stark zurück. Aus Australien knnnnt die Meldung, daß erstmalig^ seil langer Zeit wieder Weizcn-ver;cliifii!i^:jcn nach Südafrika abge-sehlüs^cii werden koiniten; für Nordchina sind eini:;e Mengen an Weizenmehl von \u:itralien verladen worden. Holz. Au'^ den i.orc'istlicn Ländern kommen A^eldniigeu. daH die Marktlage für Holz sicli trotz der starken Zurückhaltung der \c'rkäufcr noch nicht grundsätzlich geiK' .^eri hat, obgleich der Markt heute wieder etwas meiir in die Mand der Verlader gckonmien ist. Die Verkäufe halten sicli aber immer noch in sehr engen tireiizoii. vor allem, weil die Nachfrage aus Ln;(iand gering bleibt. Die Versuche Knl.lhn.ds. mit Unterangeboten in den Markt liiiu'inzukonmien. haben einstwoi-leii ii()<.li keine grol.len Lrfolge gehabt; ei;: AiiiielxH in |-'rankreieh führte kürzlich /II kciiiciM Absclilut.?. iJie europäischen riol/cxporteure beschäftigten sich auf einer Sirzung mit der Pxportlage für llf>iz inid stellten dabei fest, dal^ die Kürzung di-r Ausfulirmcngen um ,W).oeri(|>tt Z a g r e b, 9. d. Staatiwerte: 2y,% Kriegsschaden 480—483, 4Vo Agrar 62— 63, 4% Nordagrar 62—0, 6®/o Begluk 92 —92.50, 6% dalmatinische Agrar 91.50— 92, 7®^ Stabilisationsanleihe 99.50—0, 7% Investitionsanleihe 99—100.25, 7% Hypothekarbankanleihe 99.50—0, 7®/o Blair 93—94.25, S% Blair 98--98.25; Agrarbank 228—232, Nationalbank 7300 —0. Ljubljana, 9. d. M. Devisen: Berlin 1756.02—1769.90, Zürich 996.45—1003.52, London 216.30—218.36, Newyork 4342.25 —4378.57, Paris 121.22—122.66, Prag 151.83—152.94, Triest 22934—232.43; engl. Pfund 238, deutsche Clerangschecks 14.50. »Elektronnietall«, der jüngste und leichteste Werkstoff« Dr. Fa., B e r I i n, 7. Juni. Als Elektronnietall im Jahre 1909 auf der Internationalen Luftfahrtaussteliung in Frankfurt (Main) zum ersten Male auftauchte, wurde es zunächst ungläubig bestaunt. Das Erstaunen schlug aber bald in Bewunderung um, als man die besonderen Eigenschaften, das geringe spezifische Gewicht von 1,8 dieses auf Magnesiumbasis hergestellten Werkstoffes und seine Festigkeit und doch einfach-zweckmäßi-ge Bearbeitbarkeit erkannte. Inzwischen s'nd Jahr auf Jahr vergangen. In sicherem Vorwärtsschreiten hat sich der neue Werkstoff Verwendungsgebiet auf Verwendungsgebiet erobert, an der Spitze die internationale Luftfahrzeugindustrie. Beim Flugzeugbau kommt es bekanntlich am stärksten darauf an, Gewicht zu sparen, unnütze Last abzuschütteln und hochbeanspruchte, aber zu massig gebaute Teile durch gleichleistungsfähige, leichtere Konstruktionen zu ersetzen und hierzu ist das Elektronmetall infolge seiner besonderen Kigenschaften am besten geeignet. Elektronmetall findet daher in dt'r Luftfahrzeugindustrie die vielseitigste Verwendung. Aus dieser Magnesium-Icgierung werden heute schon Tanks, Kurbelgehäuse, ölwannen, Ansaugrohre, Zylinderkopfdeckel, Magnetgehäuse, Ben zinpumpen, der ganze Trumpf des Fahrzeugs, Fahrgestelle, Räder, Propeller usw. usw, hergestellt. Llektronmetall steht in unbeschränktem Umfang zur Verfügung. Wcnngleich dieser metallische Werkstoff sich daher auch schon beachtliche Gebiete der Tech nik erobert hat, so stehen ihm zweifellos und zwar gerade in der Luftfahrzeug-Industrie noch unübersehbare Einsatzmöglichkeiten offen. X Die Kaufleute Sloweniens werden eingeladen, an dem Sanistag und Sonntag im Zusammenhang mit der Mustermesse in Ljubijana stattfindenden III. gesamtstaatlichen Kaufleutekongreß möglichst vollzählig teilzunehmen, um auf diese Weise die gescijlossene Einheit der jugoslawischen Kaufleuteschaft in der Frage des Schutzes ihrer Lebensinteres-sen zu manifestieren. Die Vertreter unseres Handelsstandes werden ersucht, an 'allen Veranstaltungen des Kongresses teil-1 zunehmen und die Teilnehmer an den einzelnen, nach Kongreßsehluß, Montag, den 13. d., stattfindenilen Ausflügen und I Exkursionen herzlich zu empfangen. iWenn jeder Kraifmnn seine Pflicht erfliilt, wird der Kongreß in Ljubljana seine bei • den Vorgänger, in Skoplje und Beograd, beiweitem übertreffen. Die Kongreßteilnehmer genießen bekanntlich auf der Bahn den halben Fahrpre!" X Rinder- iiml Schweiiiemarkt in PtuJ. Auf den Rindermarkt von Ptuj vom 7. d. wurden aufgetrieben 96 Ochsen, 17 Stiere, 480 Kühe, 25 Jungochsen, 178 Kalbin-nen, 5 Kälber, 248 Pferde und 9 Fohlen, zusammen 1.058 Stück, wovon 260 verkauft wurden. Es kosteten: Ochsen 3.50 bis 5,50, Stiere 3.50—4.25, Kühe 1.75—4. Jungochsen 3.25—4.50, Kalbinnen 4— 5.50, Kälber 6—6.75 Dinar pro Kilogramm Lebendgewicht, Pferde 1000— 4500 Dinar pro Stück. — Auf den Schweinemarkt tagsdarauf wurden 250 Schweine zugeführt, wovon 60 Stück verkauft wurden. 6—12 Wochen alte Jungschweine kosteten 100—150 Dinar pro Stück, Fleischschweine 7—7.75, Mastschweine 8.50— und Zuchtschweine 6—7.25 Dinar pro Kilogramm Lebendgewicht. X Die Fffihjahramesse in L[ubljana, die Montag, den 13. d. abends, geschlossen wird, erfreut sich nach wie vor eines überaus lebhaften Besuches. Die reichhaltigen Ausstellungen verdienen es, eingehend besichtigt zu werden. Di'^ ^relse sind im allgemeinen mABlg, was im Ver* ein mit der erstklassigen Erzeugung dazu anregt, Abschlüsse zu tätigen. Die Geschäftsleute finden hier die beste Gelegen -heit, sich mit Waren einzudecken. Auch die Sonderausstellungen begegnen allseitigem Interesse, in erster Linie die große Straßenausstellung, OtdlDaran* Xog in Jüari« Im Semifinale der französischen Tennismeisterschaften lieferten sowohl Pun-fec als auch Pallada recht unglOri*liche Kämpfe. P u n C c c unterlag dem Tschechoslowaken M c nz e 1, den er noch vor kurzem glatt abgefertigt hatte, mit 6:4, 6:4, 6:4 und mußte diesem den Eintritt in die Endrunde überlassen. Auch Pallada leistete dem Weltmeister Budgc nicht den erwarteten Widerstand und ließ sich mit 6:2, 6:3, 6:3 aus dem Rennen werfen. Die Finalgegner sind somit Budge und Menzel. Vor allem bedeutete die Niederlage PunCec' die Sensation des letzten Tages. 2>el^ut „0lQbii(M" in ötr (rUni ftloffr fJie tüchtige Mannschaft der vS 1 a-V i j arulfMenaechlmi«. Das Thea ter von Ostia ist reinster römischer Baustil und noch vollständig erhalten. Es erhebt sich inmitten der bedeutenden Monumente der Stadt, die einst den Ruhm hatte, der Hafen Roms zu sein. Wie eine Inschrift und der Baustil selbst bezeugen, wurde das Theater zur Zeit Kaiser Augu-stus' errichtet und unter den Imperatoren Septimus Severus und Caracalla erweitert Die an der Hauptstraße liegende' Fas sade wird von einem aus 23 Arkaden und Pfeilerreihen gbildetcn Säulengang unterbrochen, während das Innere in drei Ränge aufgeteilt ist, die einst von einer Galerie Überragt gewesen sein müssen. Die Bühne ist 40 Meter lang und in ihrem unteren Teil mit marmorbekleideten rechteckigen und runden Nischen verziert. Herrliche Marmor-Bruchstücke, darunter drei besonders ausdrucksvolle Masken, befinden sich im Hintergrund der Bühne. AusidleeUeU Zwei Puppen als Staatsgeachenk. In Paris bereitet man sich auf den englischen Königsbesuch vor. Was an Staats geschenken überreicht werden soll, steht natürlich schon längst fest, wenn auch die Oeffentlichkeit darüber noch nicht informiert ist, welcherart die Geschenke sein werden. Etwas aber ist doch durchgesickert. Man erzählt sich, daß die beiden englischen Prinzessinnen, die ja an der Reise selber nicht teilnehmen werden, vom französischen Außenminister besonders beschenkt werden sollen. Der englischen Königin werden u. a. zwei Puppen überreicht werden, die sie ihren Töchtern mit nach England nehmen soll. Die Puppen sollen dieselbe G**^ße haben wie die Prinzessinnen. Außenminister Bonnet hat fünf Modehäuser beauftragt, die Kleiderfrage für die Puppen zu lösen. Die französischen Zeitungen sagen, daß die Regierung ihre Ehre dareinsetzen wer de, den Prinzessinnen die schönsten und nm modernsten gekleideten Puppen zu schenken. Vertreter der internationalen Touristik fahren durch Deutschland Dr. Fa., Berlin, 7. Juni. Vom 26. bis 29. Mai tagte in Berlin die Alliance internationale de Tourisme (AJT), die Ver- \ l einigung aller Klubs und Verbände zur Förderung der internationalen Touristik aus 65 Staaten. Der Kongreß war durch den Präsidenten des Deutschen Automo-bil-Klub,s im Auftrage des Korpsführers Hühnlein nach Berlin eingeladen worden, um den Teilnehmern Gelegenheit zu geben, gleichzeitig die Leistungen Deutschlands, namentlich auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs, kennen zu lernen. Das Ausland hatte bemerkenswerter weise aus 45 Staaten 125 Delegierte entsandt. Der Kongreß behandelte u. a. auch die Frage der transkontinentalen Autobahn, wobei der Straße London-Stambul ganz besondere Aufmerksamkeit gschenkt wurde. Eine Reihe von Anregungen, die sich insbesondere auf Erleichterungen der Formalitäten beim Grenzübertritt, auf die Förderung des Zeltens und auf die Zusammenarbeit mit der AJT erstreckten, werden der internationalen Touristik, die trotz der in den letzten Jahren entstandenen Schwierigkeiten einen gewaltigen Aufschwung zu verzeichnen hat, weiteren Auftrieb geben. Den Schluß des Kongresses bildete auf Einladung des Generalinspektors Dr. Todt eine Besichtigungsreise nach Salzburg, die über Leipzig, die Autobahn nach Nürnberg, über München und von dort über die Autobahn nach Salzburg führte. Die Delegierten konnten so das gewaltige Werk der Reichsautobahnen aus eigener Anschauung kennen lernen. Der nächste Kongreß wird 1939 in Warschau oder Krakau zusammentreten. Rembrandt. Der Bilderhändler: »Was sagen Sie zum Beispiel da zu dem Stück, ein echter Rembrandt, vier Stück habe ich davon bereits verkauft.« dk SokM doinudiiM Von Ivo Cipiko Aus dem Serbokroatischen übertragen (und sachgemäß gekürzt) von Sava Davidovii^-Zeremski. Als ich erwachte und die Fenster meines Zimmers öffnete huschte ein weicher Sonnenstrahl spielend über mein Gesicht. Sehnsüchtig wanderte mein Blick von dem aufgehenden Gestirn zum weiten Meer hinüber, um an einer Reihe Klippen und der mit Häusern besäten weit ins Meer vorspringenden Küste haften zu bleiben. An dieser Küste waren gestern, als ich in die Hafenstadt heimkehrte, in der Dämmerung des lauen Herbstabends Möwen entlang geflogen, übermütig kreischenden Kindern ähnlich, wobei sich das bläuliche Weiß ihres Gefieders von dem dunklen Hintergrund abhob. Ich trat aus meinem Hause heraus und nun gehe ich durch die engen Straßen zum Hafen hinunter. Um mich herum duftet alles frisch und würzig. In der blauen Morgenluft zeichnen sich die grauen Steinblöcke und die grünen Sträucher auf den schar? ins Meer vorspringenden felsigen Landzungen, die den Eingang der Boka bilden, deutlich ab, dahinter sonnt sich der Meerespiegel und in der flimmernden, unermeßlichen Ferne baden die Strahlen der aufsteigenden Sonne. Saubere, flinke, lustige Matrosen, an deren blauen Mützen lange Bänder mit goldenen Buchstaben flattern, scheuern barfuß die Decks der Kriegsschiffe, die bald in der Richtung der Küstenfestungen ausfahren werden, wo diese Burschen vom Lande in den Kasernen liegen und ungeduldig die Stunde erwarten, in der sie in die Heimat zurückkehren dürfen, um dort in Dörfern und Feldern ihre Arbeit und ihre Liebe wiederzufinden. Vom Meer wandern meine Blicke wieder zum Lande zurück, angelockt von den Feldern, von den Tälern mit den sanften Schatten unter den grünen Bäumen, den schnellen, rauschenden Bächen. Langsam schlenderte ich aus der Stadt hinaus, die noch im Schatten liegt, komme an fruchtbaren Gärten vorbei, in denen zwischen dunkelgrünem Laub noch unreife Orangen hell hervorlugen, während die überreifen, aufgeplatzten Feigen eine üppige Fülle gelber Samenkörner zeigen. Alles atmet Fruchtbarkeit, alles ist in warme Sonne getränkt. Ach wie liebe ich diese Herbstsonne, die mich so süß zu betören sucht! Mich reizt der starke Duft, der langsam aus den Gärten emporsteigt und über ihnen schweben bleibt. Ich reiße ein paar Zitronenblätter ab. Ihr herbstlich betäubender Geruch bleibt an meiner Hand haften, ich spüre ihn noch lange. Ich wandere weiter und trinke im Liegen aus einem lebenden Quell, fühle an Lippe und Stirn die kühle Berührung des Wassers und in meinen Ohren rauscht :BHDer&ogen Der QBol^nung 2)er Otr !3nutter Froh sein bei der Arbeit — das ermöglicht dieser Platz! Photo Bieling Während man in jungen Ehe jähren noch dem Ideal nachstrebt, am Nachmittag mit der Hausarbeit fertig zu sein und hübsch gekleidet ein Buch zu lesen, verbietet sich solche Geruhsamkeit ganz von selbst im Kreise der größer gewordenen Familie. Weder mit Nervosität noch genialem Schwung versucht die Hausmutter ihre Pflichten zu überwinden. Sie hat immer Arbeit, das weiß sie, ohne Bitterkeit, das ist eben ihr Leben und macht sie dennoch glücklich. Deshalb ist sie noch lange nicht ohne Lebensansprüche, Sie versucht, ihre Arbeit so zu gestalten, daß sie ihr zu einer Quelle der Freude wird. Das Nähen spielt im großen Haushalt eine Hauptrolle, immer ist zu flicken, zu nähen, zu stopfen. Man kann daher der Hausmutter keine größere Freude machen, als wenn man ihr den Nähplatz behaglich und praktisch gestaltet. Dazu gehört an erster Stelle die richtige Auswahl des Platzes am hel- len Fenster, ein bequemer Sessel, möglichst mit hoher Rückenlehne und ein sinnvoll eingerichteter Nähtisch, dem noch ein Materialschrank oder eine geräumige Kommode zur Seite stehen muß. Wenn Handwerkszeug und Beleuchtung so günstig dann immer bereit sind, dann wird die Hausmutter auch nie ein Unbehagen empfinden, wenn sie die vielen Male am Tage zur Nadel greifen muß, um Schäden zu richten. Ganz ohne Zugeständnis an die Schönheit des Lebens geht es nicht, eine Frau kann nicht frisch bleiben allein mit einem Haufen Arbeit und keinem frohen Ausblick, keinem Freudenquell von ii-gcndwoher. Deshalb ist es liebevolle Pflicht der Menschen um sie herum, ihr dieses Plätzchen zu schaffen, Geldopfer zu bringen, damit Mutter es gemütlich hat. ^ar&rnfroAe ;i;ruhr sein behutsames Flunkern. Als ich wieder aufstehe, fühle ich div Lebenskraft, die wie ein Vulkan in mir brennt, mich noch stärker in diese urendliche Ferne hinausziehen. Nun biege ich in ein Dorf ein, von w > ich auch das Meer sehen kann; ich will es nicht aus den Augen verlieren. Auf den Aeckern liöre ich die Baue." ihre pflugenden Ochsen antreiben. Ic -trete näher und sage dem einen: »S'i nur weiter!« »Ja, ich säe, denn es ist heute ein Tr. der Arbeit und des Segens!« sagt c ohne seine Arbeit zu unterbrechen. Ich betrachte seine starken Hände, di^-schwere Erde, die Ochsen im Joch, in deren gutmütigen, blinzelnden Augen div Licht des gottgesegneten Tages sicli spiegelt. Der alte Pflug knarrt, die Ochsen keuchen und schwere Schollen fallen um, Furchen bildend. Der Bauer sät aus voller Hand, reichlich, in weitem Schwung mit dem Arm ausholend. Die Körner fallen in die Furchen, wo sie aul den Frühling warten werden, um zu sprossen u. zu neuem Leben aufzuerstehen. Und wie ich so den Samen fallen sehe- muß ich an Unsterblichkeit und Unvergänglichkcit des Alls denken und fühle in der Seele süße Lebensfreude stürmisch schlagen. Eine starke, unberwindliche Sehnsucht zieht mich immer weiter der Sonne entgegen. Ich steige den Hügel hinauf, den viele Bächlein herabrieseln, ganz bis zur Spitze, wo ein altes Kirchlein wie ein gutes iMütterchen Wache zu halten scheint. Es treibt mich, in die Kirche meiner Jugendjahre einzutreten, und mir ist's, als spürte ich schon den Duft des Weihrauchs, der Wachskerzen und der alten Kirchengewänder, indes das Lispeln des Wassers und die zitternden Schatten der Zypressen meine Seele gefangen haHen. Während ich so traumverloren dastehe, erblicke ich Sie vor mir. Wir standen uns plötzlich gegenüber, und, als ich ihre sich langsam belebenden schattendunklen Augen betrachte, scheint auf ihren Lippen ein zärtliches Wort zu spielen. Wir kennen uns, zwischen uns kann es kein Mißtrauen geben, nur Liebe und Verstehen. Unsere Blicke treffen si'^h und unsere Lippen zittern. Wir sehen uns schweigend an. Sie erkennt an meinen Augen und meinem Lächeln meine immer stärker auflodernde Leidenschaft. Unwillkürlich hat meine männliche Kraft diese schöne, gesunde, von der Herbstsonne erglühende Frau umsponnen, und von der unverhüllten Wahrheit un-serer Gefühle gebannt, stehen wir einander gegenüber, berauscht und erregt. Bis sie plötzlich und fast unhörbar sagt: >Leb wohl!« und fortgehen will. Ich reiche ihr die Hand, und fühlr, die ihre in meiner brennen und zittern. Sie wandte sich nach einigen Schritten nochmals nach mir um, im Fortgehen die neu entflammten Gefühle mitnehmend, und lächelte wehmütig. Ich höre, wie unter ihren Füßen stcti große Stücke fruchtbarer, warmer Erde lösen und in den tiefen schattigen Bach rollen. Mir ward es schwer ums Herz, als ob etwas von mir losgerissen wäw und von ihr mitgezogen würde. Lange sah ich in der Sonne nur sie und ihr Lächeln, das in ihren dunklen Augen spielte, ein Lächeln voller Sehnsucht, Wehmut und verhaltener Leidenschaft. Großschünauer Werkstätten Kennen Sie »Wäschepuffs«? Komisches Wort, drolliger Gegenstand! Und be-stinunt nicht hübsch. Zugegeben, irgendwohin muß die gebrauchte Wäsche, bis wieder Waschfest ist und das Haus und die Hausfrau von heißem Wäschedanipf umhüllt sind. Einstweilen könnte man da-'ler seine Wäsche in eine schöne buntbemalte Truhe legen, die viel Rauminhalt hat. vorzüglich schmückt und auch noch zum Sitzen gut ist. Truhen und Koflimo- Photo (jertrud Hesse (Deike M) den sind wieder allgemein anerkannte Aliibelstücke geworden, die uns dienlich sind, umsichtig Ordnung zu halten, das Reinliche vom Benutzten zu trennen, die Uebersicht zu schaffen. Die hier abgebildete Truhe stammt aus den Großschönauer Werkstätten. In Verbindung mit dem derben Schemel und dem einfach ka rierten Kissen aus grobem Leinen geben sie dem Raum, in dem sie stehen, eine bäuriscilc Note. USA. baut Riesenflugboote. Newyork, 9. Juni. Der Leiter der aeronautischen Abteilung im Marineministerium, Konteradmiral Cook, teilte mit, daß die amerikanische Marine den Bau eines Riesenflugbootes von der Art des soeben fertiggestellten 41.5 Tonnen schweren Atlantic Clippers der Boeing-Werke plane. Das Flugboot soll eine Größe von 50 Tonnen erreichen und ohne Zwischenlandung die Strecke San Franzisko— Hawai imd zurück fliegen können. Die Kosten werden auf drei Millionen Dollar geschätzt. Das Flugboot werde eine 10 bis 14 Mann starke Besatzung haben. Falls sich die Konstruktion als erfolgreich herausstelle, sei von der Marineleitun'^ beabsichtigt, innerhalb der nächstelj Jahre eine Flotte von 15 oder mehr solcher Flugbook: zu bauen. Mnnhorcr Zcitungv«nn schon eine Kur in Vara2dln-ske Toplicc Genesung brln' Ken kann. UnliedinKte Hellkraft der Bäder und behaglicher bürgerlicher Komfort so billig: Zimmer ab Dinar 20—, Bäder 10—. komplette Verpflegung 35.— bis 35.— Dinar. Sicliern Sie sich aber rechtzeitig Ihr Zimmer! Prospekte versendet die Kurdi-rcktion raSdlnslce Topllce HiiiMt AMiä9it Klein® Anzalgan l.598 Zuckerkranke! Diabetisches Ucifl- und Schwarzbrot ent* lii'ilt nacfi dem Zertifikat des f1\Ki:!ieiiistitu(s nur 18®/« "stärke. Urzeugung u. Vertrieb Hiickerei RakuSa. 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Frenzel und Engelbrecher Verlag, Berlin. Mit prachtvollen Abbildungen aus allen Gebieten der Reklametechnik, teils auch mit engli-.schem Text. b Die Galerie. Monatsblätter der internationalen Kunstphotograpliie, Juniheft 1938. Das Juniheft bringt unter den 20 ganzseitigen Bildreproduktionen wieder ganz hervorragende Spitzenleistungen, denen sich die Textbeiträge in ihrer Qualität vollwertig anschließen. Probehefte versendet die Redaktion. Wien, 6., Linke Wienzeile 48, gegen Briefmarken im Werte von RM —.35. b Jadranska straia. Monatsschrift. Organ der »Jadranska straza«. Nr. 6. Junl-nuinmer. Mit schönen Abbildungen und aktuellen Beiträgen. Jahresabonnement 120, für das Ausland 150, Einzelnummer 10 Dinar. b. »lUustrirte Zeitung Leipzig«. Der bekannte geopolitische Schriftsteller Dr. Heinz Schmalz schildert in der Folge in lebendiger und fesselnder Weise die Entwicklung der Auseinandersetzungen utn die Korallen-Inseln im Stillen Ozean. Volkskundlich interessant ist die Doppel-seife :»VoIks(ypen aus dem Norden«, in der eine hervorragende Zusammenstellung nordischer Köpfe geboten wird. itDas Schwimmbad im Garten« betitelt sich ein reich illustrierter Aufsatz, der zahlreiche beachtenswerte Anregungen für die Ausgestaltung des Gartens enthält. Wie üblich, findet auch diese Nummer ihren 'Abschluß durch einen reichhaltigen Aktuellen Teil. b Die Woche. Nr. 23, >15.000 amerikanische Familien haben sich jetzt wieder für Alaska gemeldet!« Diese Tat-sächc nimmt »Die Wochc« zum Anlaß, um ihren Lesern in einen großangelegten Bildbericht diesen Staat zu schildern. Viele aufschlußreiche Photos zeigen die überraschende Fruchtbarkeit Alaskas, was bis dahin als rauh und unwirtlich bekannt war und die Siedler bei der Arbeit in der Wildnis und im Heim. b N. S. Funk. Illustrierte Wochenschrift für Radio. Mit einem ausführlichen Sendeprogramm der wichtigsten Stationen Europas. Nr. 23. Preis 20 Pfennig. l\ Im Heiligtum des Herzens Jesu. Erwägungen für Verehrer des göttlichen Herzens Jesu, 208 Selten. Kartoniert RM 3.40; Leinen RM 4.40. Verlag Felizian Rauch, Innsbruck-Leipzig. — Für jeden Herz-Jesu-Verehrer, aber auch für sol-c^?, die es werden wollen, ein wertvol-. les, unentbehrliches Buch. Für da3 ganze ch im Hause und in der Kirche geeignet. Heitere Ecke Schlechte Auswahl. »Bei uns ist auch wirklich nichts zu bekommen«» schimpft mein Nachbar Rick, »ich war gestern In zwanzig ^ hätten und nirgends bekam ist, was ich wollte.<'< — »Was wolltest du?« — »Kredit I« Schottitcb. Fllmm kam zum Friseur. ^Was kostet Haarschneiden?« — »Achtzig«. — »Und Rasieren?« — »Vierzig.« — Flimm setzt sich: »Dann rasieren Sie mir den Kopf.« Moderne Zelt. »Und sieh hier, Tantchen, unsere neue Waschmaschine!« — »Ach, ihr mit eurem modernen Kram, ich ziehe jedenfalls eine richtige Badewanne vor.« FremdenprofMganda. Fremder: »Wollen Sie mich glauben machen, daß Sie hier an der Rivlera jedes Jahr 365 Sonnentage haben?« — RIvlera-Einwohner: »Aber bestimmt, mein lieber Herr, und diese Schätzung ist noch sehr niedrig gegriffen.« Hotel „Novl svet Ii ErstIclassiger und garantiert echter tinitch. Mt&iiial-Schwarz« ■■OIB W « ■ M V MB -- " Dfaifa^ soeben eingetroffen. Je- den Donnerstag und Freitag werden frische Seefis^e serviert. Größte Auswahl und verschiedentliche Zubereitung. Für zahlreichen Zuspruch empfiehlt sich 5562 der Restaurtifeur. PETER WENDTS BERÜHMTE FRAU Ein Roman von Küastiertum und Ehe / Von Eise Janf-Lindenuinn L'rlieber-Rechtsscliutz: Drei-Quellen-Verlag, Königsbrück (Bez. Dresden). S4 Warum nicht?« Das zweite Ei, das Marianne eben aus lIliii Körbchcri nalim, wäre ihr fast aus (ier Hand ^,'cfallen. Wirklich, Pcter?<- >Aber natürlich; nun ist es ja kein Geheimnis mehr. Du hast das Bild gesehen, w.iriim j^oll ich es also verschweigen, dali dir Frau, die es darstellt, mir sehr n,'thesleh(?<' Marianne begann unruhig zu werden. Wenn jetzt nur nicht die Mutter käme! Und in der Sorge darum legte sie die üand auf Peters Arm itnd drückte ihn lieitig. lirzahlc . . . solange wir noch allein sind. Wer ist die Frau? Sic ist wunder-M hon.t •Ist sie aucii, und im Leben ist sie noch viel schüner, Marianne. Sie ist eine be-!:.'.iintc Schauspielerin, die ich in Ham-kennenlernte.« >Wic interessant! Du . . . wie heißt sie i'i nn, vielleicht kenne ich sie auch?« ^Gina Holl/: Marianne dachte nach und schüttelte (I.n Kopf. ^^Nein, den Namen habe ich noch nicht '.v'hört, riber das ii-t kein Wunder, wenn man in Mlbing wohnt. Da kennt man nur Prominenten von Bühne und Film.« ^Nun, Gina Holl wird bald zu den Pro-: 'Heilten gehören. Für die Winterspicl-jit hat man sie nach Berlin engagiert, i'oeli Wclre es mir persönlich lieber, wenn s'e niemals eine Prominente würde.« Mit einem ganz verlorenen Blick, den Marianne kopfschüttelnd zur Kenntnis nahm, schaute Peter in die roten BiUten auf der Terrassenbrüstung. Jeminee, Peter, dieser Riese, konnte wirklich ein bißchen sentimental sein? »Du . . .« fuhr sie ihn an, »willst du sie etwa heiraten?« Peter schrak zusammen. »Ja, selbstverständlich will ich das!« »Und sie . . . Gina Holl?« »Will vorläufig noch nicht.« »Konnte ich mir denken«, erwiderte Marianne trocken und dachte im stillen: Wenn das Mutti wüßte! D'a wären Ihre Pläne mit uns beiden schon ins Wasser gefallen! Peter — und eine Schauspielerin! Eigentlich war das komisch. »Warum konntest du dir das denken?« unterbrach der Vetter ihre Ueberlegun-gen. »Weil eine ehrgeizige Künstlerin sehr schlecht zu einer Qutsfrau taugt.« »Ach» was weißt du davon, du Kiekindiewelt?« sagte er ärgerlich. »Na, Immerhin besitze ich Phantasie genug, um mir das vorzustellen, mein Lie ber, und gar so unausgebrütet, wie du zu glauben scheinst, bin ich auch nicht mehr. Ich kenne nämlich einen Mann, der mich .sehr gern zu seiner Frau machen möchte. Wie einen Triumph warf sie dem Vetter diese Worte hin und hatte die Genug tuung, daß Peter sie ungläubig anstarrte. »Du — du willst heiraten?« brachte er endlich über die Lippen. »Vorläufig will ich auch noch nicht, genau so wie deine Gina, und um mir das alles genau zu überlegen und Abstand zu gewinnen, bin ich von Elbing ausgerissen und hierhergekommen. Mutti weiß allerdings noch gar nichts davon und hat einen Wunschtraum, der uns beide zusammenkuppelt, dich und mich! Ja, ja — lach nicht! Die Aermste, wenn sie ahnte, wie sehr wir beide auf getrenn ten Wegen wandeln! Du mit deiner Schauspielerin und ich mit meinem Studienrat.« Jetzt lachte Peter laut auf. »Studienrat ist er? Kind, den nimm! In den Händen eines Pädagogen kann noch was aus dir werden.« »So, meinst du? Komme ich dir noch so ungezogen vor?« fragte Marianne gekränkt. Peter streichelte ihre Hand. »War doch nur Scherz. Marjell. Aber nun wollen wir mal .ganz ernst miteinander reden. Hast du ihn gern?« Sic nickte. »Seit ich ihn nicht mehr täglich sehe, ist mir das erst richtig zum Bewußtsein gekommen. Er ist ein feiner Kerl, durchaus kein Pauker mit Spitzbart und Zwicker oder so. Diese Oberlehrerphysiognomien gibt es nicht mehr. Hans Rothermund ist Naturwissenschaftler und sehr klug. Wir haben viele gemeinsame Interessen, auch beim Sport. Er ist 'ein blendender Läufer und Turner, während Ich mich mit Speer und Diskus betätige. Außerdem hat er ein Faltboot, und ich bin schon zweimal mit ihm den Elbing-fluß bis ins Frische Haff hinaufgepaddelt.« »Und Mutti? Was sagt die dazu?« frag te Peter. »Die weiß doch nichts davon. Ich bin nämlich mit Hilde Rothermund befreundet, der Schwester von Hans, die auch Lehrerin ist. Die mußte dann immer als Deckung auftreten, wenn Hans und ich Ausflüge machten.« Peter drohte ihr mit dem Finger. »Schwindlerin! Da höre ich ja schöne Geschichten.« Marianne zuckte mit den Achseln. »Was sollte Ich machen? Der Mensch muß sich zu helfen wissen. Aber ~ Achtung, Mutti kommt!« Peter stand auf, begrüßte die Tante und verabschiedete sich dann gleich wieder. Er mußte an die Arbeit. Als er zu Marianne trat, kniff er sie in lie Wange und blinzelte ihr im geheimen Einverständnis zu. »Wie ist's, Mariekelchen, kommst du nachher auch aufs Feld? Laß dir .den dicken Ponny einspannen und komm zum Vorwerk Hassenfeide hinaus, dort findest du mich.« Mariannes Augen leuchteten. »Darf Ich das? Du weißt, ich kutschiere leidenschaftlich gerne.« »Und dieser Leidenschaft darfst du nach Herzenslust hier frönen«, erwiderte Peter anzüglich. Seit dieser Morgenstunde waren die beiden em Herz und eine Seele. Sie neckten sich nicht mehr so viel, wie Tante befriedigt feststellte, sondern begegneten sich wie erwachsene Menschen, fast so wie heimlich Verschworene. Frau Anna Wendt wäre freilich weniger zuversichtlich gewesen, wenn sie die Gespräche, die Peter und Marianne führten, mitangehört hätte. Wohl war darin sehr viel von Liebe und Zukunft die Rede, aber diese beiden so viel verheißenden Begriffe führten nicht dazu, ein Band zu schlingen, von dem Tante Tag und Nacht träumte. Es festigte nur Freundschaft und Vpr«t''ndnis zwi sehen den beiden jungen Menschen, denen es ein Glück war, zueinander von ihrer Liebe .und ihren Zukunftshoffnungen sprechen zu können. Schülpe aber erlebte eine Ueberra-schung. Das Bild im Silberrahmen auf do*n Schreibtisch seines Herrn war und blieb verschwunden. Es würde wohl erst Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« in MarlborCi — Für den Herausgeber und den Druck vet- antworülch Direktor STANKO DETCLA. — Beide wohnhait in Mvibor« {