-27. -»»» ^ ^ "'------——————————— - ' Donnerstag den 3. Azzril 1834. VM i e n. Te. k. k. Majestät haben mittelst an die ver« einigte Hoft'anzlei herabgelangter Allerhöchster Ent« schlicßung vom 3i. Jänner d. I., dem k. k. 6a. meral'Oderwatdmeistcr in Illprien, Anton Ferdinand Persina, tie mittlere goldene Civil« Ebrcn«Madail1e mit Ochr und Bano allergnädigsi zu verleiben geruhet. (W. Z.) Römgreich bciocr Kicilien. Neapel, i5. März. D»e Verbindung des Prinzen Leopold, Vicckönigs uonSicilicn und zwei« ten Bruders deS Königs, mit der Prinjess^nn Marie, Tochter dcö Königs der Franzosen, ist lcinemZwei-fel mehr unterworfen, und die Hochzeit soll im Laufe VieseS Frühjahrs gefeiert werden. — Gü wurden am Fuße des Vesuv's interessante Entdeckungen in Torre dell' Annunziata gemacht. Der Mar« chese Nunziante — dem man die Eröffnung eines sehr wiltsamen Mincralbades d^elbst verdankt — ist auf Ucderrcsie einer altcn Mauer, und später ouf einen sehr gut erhaltenen kleinen Tempel ge« fiosscn. Noch isi man nicht darübcr einig, ob diese Ncbcrblcihscl Theile einer abgesonderten römischen Billa im größten Styleoder — der Anfang einer dritten unterirdischen Stadt gleich Pompeji und Her-t'ulanum sind. In Kurzem hofft man hierüber im Klaren zu seyn. — Der Vesuv fährt noch immer nut kleinen Eruptionen fort. — Die Perbindun. zcn mit Griechenland sind nun eröffnet, und man bossc bald wicdcr die kühnen Hydrioten und Alba° »>eser zu erblicken, die in frühern Zeiten in fo großer Anzahl den Hafen von Neapel belebten. >(ANg. Z.) V r e u ß e n. Daö neueste Militair - Wochenblatt meldet die Ernennung Sr. k. Hoheit des Prinzen Wilhelm, Bruders des Königs, zum Gouverneur von Mainz, und die des Generalmajors und bis» herigen (Commandanten von Mainz, Barons von Muffling, zum Bicegouvcrncur dieser Festung. Mg. Z.) Kieverlanve. Amsterdam, 17. März. An unserel he«, tigen Börse wollte man, nach Berichten aus dem Haag, wissen, d>e Zurückkunft des Prinzen von Oranien habe die Hoffnung wieder aufgcrrcckt, daß die Luxemburgische Frage ihrek Entscheidung nahe sei, und man deßwegen der baldigen Wicoerauf» nähme der Unterhandlung entgegen sehen kcnne. (Alig. Z.) Frankreich. Die Oberbefehlshaber ker Mililar-DirisioTikll sind ermächtigt worden, die sechsmonatlichen Urlau» be für jene Ossiciere, tie es wünschen, nock auf weitere drei Monate zu verlängern. (W. Z.) Die Regimenter, die nach dem Tode Ferdl« nand's an die spanische Gränze gespickt wurden, sollen ins Innere zurückkehren. Einige haben schon licse Bewegung begonnen. (Al1g. Z.) Unweit Granvilie an der französischen Ncrt»-küsie ereignete sich, noä) einem Streite zwischen englischen und franzcslsöen Fisäcrleuten, ein trau« riger Fall, der alle Gemüther in Aufregung brachte. Englische Fisäerbocte hotten sich nämlich über die ihnen erlaubten Gränzen gewagt, und dadurch den hierländischcn ins Hantrrerk gegriffen. Es wurde ihnen ein Ltoott'dcct nachgesandt, um sie zurOrd. io6 nung zu weisen. Der befehlende Offizier bemäch. . tigt sich in der That eines der Boote, allein als man fich einem andern nähern wollte, wehrten sich die Engländer, so, daß van beiden Seicen mit den Nudern darein geschlagen wurde. Der englische Schiffspatran wollte dem Dinge ein Ende machen, und, um dem gewissen Untergange auszuweichen, nahm er plötzlich ein mit Schrot geladenes Ge« rrehr, und schoß auf den französischen Schiffspatron. Dieser siel nicder, und rief, obschon nur leicht vcr« rrundel: «Freunde, sie haben mich gccootetl Racket mich l" Der Ossicicr, dich gewahr werdend, und hörend, ergreift eine scharf geladene Flinte, und streckt den englischen Schiffspatron und einen ihm zur Seite stehenden Mann todt zu Boden. Auf den Lärm dieses Unglucksfalls versammelten sich olle kleinen englischen Schifferboote, und nur der erstaunt chen Eile, mit welcher daä französische Staatsboot dem Küsten.Schiffe, das in großer Entfernung n>ar, zuflog, dankt die Mannschaft ihre Rettung. Die Sache lst nun vor den Gerichten anhängig. (Prg. Z.) Spanien. Der Temps bcmerkt über die, gestern mit« getheilte Aiizclge von Seite der spanischen Botschaft in^'Paiis im Monucur: «Diese Anzeige ist eine amtliche Bestätigung der Beschränkungen der Am» nestie, wclcde ie Miguclistcn auf Lissabon gerückt wären tc. Seit bem Tressen am i6. Februar hielten sie fortwäh. rend Santarem beseht, mit Ausnahme einer Division, die unter dem Kommando eines Sohnes des Generals Bourmont nach Alentejo marschirte. EZ war ungewiß, wann wieder ein Angriff von der einen oder andern Seite Statt finden würde. — Os hat sich bestätigt, daß in dem Tressen am iL. ein spanisches Bataillon mit den Miguelisten focht, und daß Don (Zarlos sich von Vilia-Real nach Va« lsncia begab. Don Carlos dot in der letzten Zeit 5cn politischen Gefangenen in Almeida Freilassung «n, spenn sie gegen die Königinn fechten wollten; ron <)o« nahmen es nur etwa 3a an, und auch diese vielleicht nur, um Gelegenheit zur Flucht zu erhalten. — Trotz der Verluste, welche die Gar. mssn von Santarem in der letzten Zeit erfuhr, muß ihre Zahl durch die aus dem Norden, so wie durch die unter General Lemos aus dem Süden gekommenen Streitkläfte sehr gewachsen scvn Die Mi» euelistische Armee ist jetzt außerhalb der Stadt gelagert, theils wegen der in der Stadt herrschenden Krankheiten, anderntheils wohl auch wegen der Milde der Witterung. (Allg. Z.) Die Times enthält folgenden Auszug eines, mit dem Schooner Pile angekommenen Schrei« bcns aus Lissabon vom 2. März: „Am 24. Febr. kamen die Miguelisten wieder bis Aldea. Gal« lega und sogar bis nach dem 10 (engl.) Meilen vcn diesem Platze auf dem jenseitigen User des Flusses gelegenen Mouta; sie nahmen dott einige Pferde, plünderten mehrere von den wohlhabend« sie» Einwohnern, die für Anhänger der Königinn Leiten und zogen sich hierauf ins Innere zurück; es ist zu beklagen, daß die Regierung nicht Maßre« 2«I» iur Verhülhung solcher Vorfälle trifft, welche, wie natürlich, die Leute sehr bedenklich macben, slch (für Dona Maria) auszusprechen. — Obglcich es vielleicht nicht hierher gehört, kann ich doch nicht mit Stillschweigen übergeben, daß, so lange Grak d'Almer die Miguelistlschen Truppen bei Opcrta befehligte, derselbe Lcbcnomittel und Kaufmanns« guter gegen cine kleine Abgabe ungehindert hin« und herpassireu lirß, wokurch er eine bübscbc Sum-me zusammenbrachte, die er über Oporto nach Frank« rcich zu remittiren pflegte. — Admiral Napier und sclne Mannschaft sind, wie ich glaube, verdrieß, lich darüber, daß die Prisengelderfrage noch nichc ins Reine gebracht ist; der tapfere Admiral, und wie man sagt Hr. Mendizabal aus London, waren von der Regierung beauftragt worden, über eine Abfindungssumme in Pausch und Bogen mit ein. ander übereinzukommen; die Sache bleibt aber dennoch beim Alten, was die Rcclamanten sehr verdrießt und behelligt. — Es geht das Gerücht, Lord Howard de Walden werde de,.-Kaiser angehen, sem Ministerium zu ändern; ferner heißt es, Do.n Pcdro habe auch schon einen Bescheid darauf in Bereitschaft, welcher lauten würde, er habe nichts dagegen, wofern England folgende Puncte garan« tire: 1) dieKrone von Portugal an Dona Maria; 2) die Permanenz der Constitution; 5) die Inte« grität des portugiesischen Gebiets; 4) Beistand an Truppen, um Don Miguel zu Paaren zu treiben und die Regierung der Königinn gegen alle innern und äußern Feinde zu vertheidigen; 5) Daß Dom Miguel, wenn er einmal Portugal verlassen hat, nicht mehr den Fuß in das Land sehen dürfe. Dieß sind fünf Bedingungen, auf die wir vielleicht wohl nicht leicht eingehen werden und hierdurch dürfte Dom Pedro, wenn er Character hat, das Ansin. nen wegen Aenderung seines Ministeriums los wer» den, weil er immer entgegnen kann, wenn er sich selbst überlassen bleibe, müsse er so gut, als wir, wissen, was der Regierung der Königinn fromm?, uno rvolle daher seine Minister, zu drncn er Vcr< trauen hegt, behalten. Es ist ein Elend, wie ci jetzt hier zugeht. Der Herzog ron Tclceira ist ohne. Anstellung, und doch möchte er so gcn, etwas für das Bestc seines Vaterlandes thun, daß er, wie wir hören, bereit war, auch nach Oporto oder an» derSwohin zu gehen; jetzt, wo lie Miguclisten nach dem Süden hin operircn, würde er mit seinem kühnen und unternehmenden Character dort schr gute Dienste leisten tonnen." (Ocst. B.) Die Times versichert aus Briefen von Lissa. bon, daß Don Pedro wirklich die brittiscde Regie, rung auf das dringendste ersu^l habe, ihm 5oo<, Mann Hülföttuxsen zu schicken, deren er unnm« ic>3 ganglich bedarf, um etrras gegen Scmtarem untcr-nchincn zu tcnnen. Nil! »nan diescs nicdl bewil« ligen, so machte man ihm n?cn>^sien5 2«ao Mann schicken, die in Lissabon Garnis<.'t^'0ienste thu»» soll-ten, damil er mit den übrigen ucsf^darcn Trup« pen ins Feld rücken kcnne. Der lcytere Vorschlag lvird von dem Lord Grey, Palmerston, Holland uno dem Staatösecrelä'r Stanley trafiig unterstützt. Lord Alchorp ist dagegen, zwar nicht auö dem Be« weggrunde des Prinzipes, sondern wcll er stch nicht getraute, dem Untcrhause das Botum der Auslagen vorzulegen, welche diese Expedition nach sich ziehen würde. ^B. v. T.) Velgrav. 12. März. In Bosnien scheint die Anarchie wieder über, Hand zu nehmen, wenigstens wiro längs unserer ganzen Gränze diese Bemerkung gemacht. Horden von Naudgestndel durchstreifen die uns zunächst lie« gendcn bosnischen Dörfer, und verüben jede Art von Gewalttätigkeit. In voriger Wocbe fiel eine solcdc Ban^e auch in d«6 serbische Gebiet ein, und plünderte cmi^ Dorfer aus. Fürst Milosch er^ theilte sogleich seinem Bruder den Befehl, /z««" Mann zu versammeln, und mit diesem Corps über die Gränze zu gehen, um die Räuber zu züchti« gen, und den bethciligtcn serbischen Unterthanen Orsatz für ihre verlorne Habe zu verschaffen. (Allg. Z.) V e r s ch i e v e n e s. Vor einigen Wochen starb zu London ein alter Schuhmacher, Namens John Biddlc, der unter dem Namen „der Gclo verleihende Schuh« macher" bekannt war; es fand sich, daß er ein Vermögen von mehr als i Million Pfund Ster< ling, wclche^in indischen Bons und in Gascompag» nicactien angelegt ist, hinterlassen hatte. Mit dem heutigen Blatte der Laibacher Zeitung wird ein Probeblatt dcr beliebten Wiener Theaterzettung, welche als Original-Blatt für Freunde der Kunst, Literatur/ Musik, Mode und geselliges Leben im heurigen Jahre mit 2 0 0 Holzschnitten a I2 P fen Nlg - M ag az »n erscheint ausgegeben. D»e allgemeine Zeitung Nr. 82 vom 23. März und ein früherer Aufsatz, Sette »649, vom December derselben Zeitung erhebt die Theaterzeitung und ihre neuen Holzschnitte über alle ahnlichen Erscheinungen und spricht ihr unverholen den Vorzug über alle Pfennig - Magazi.". e zu. Eben so günsslg beurtheilt das Morgen blatt diese beliebte Zeitschrift und das Abend« blett bemerkt, daß d,e mclssen Holzschnitte des Prof. Höfel, der ausschließend für die Theater» zeltung arbeitet, dle besten Erzeugnisse seien, welche je in dieser Kunst, Frankreich und England n l ch t a u s g c n 0 mm en, vorgekommen. Auch bemerkt die allgemeine Zeitung, daß die Moden bild er der Theaterzei« tung die schönsten seien, dlc je erschienen, und daß ihnen selbst der Neid die Präferanz vor ollen ähnlichen Erscheinungen zugestehen müsse. Eben so verhalte es sich mit den lllummirten Portraits' und K 0 stüm c-B l ld ern/ deßglelchen bisher nur in Berlin unter I ff-land erschienen selen. Die kaibachev Zeltung kann also hier nichts mehr zufügen, als daß die mit Richt beliebte Theaterzettung auch be» uns zu Lande großen Beifall findet und bei Lectürfreunden, welche Neuigkeiten lieben, welche gerne zu wünschen wissen, was in der ganzen Welt vorgeht, immer größeren Antheil gewinnen muß. Man pranumerirt be« allen löblichen P 0 stamtern. Vierteljährig mtt postfrelcr Zusendung mit 6 ft. E. M. — halbjährig mit »2 fl. C. M.; ganzjährig mit 24 ft. C. M. Wer dese Zeitung durch Buchhändler-Gelegenheit zu haben wünscht, bezahlt halbjährig nur 10 fi. E. M. ganzjährig 20 fi. E. M. und die Edle v. K l einm apr'sche . Buchhandlung in Laibach nimmt hierauf Bestellungen an. Wer sich jedoch directe an den Herrn Redacteur, Adolph Bauerle, Wien, Woll-zcil, Nr. 78c», wendet, und ihm 24 st- E. M. baar einsendet, erhält auch die im vorigen Iah. re erschienenen prächtig illumilurten Eo st üm e» B i ld er complett, gratis und portofrei. Dieser Zeitung ist die Beilage Nr. 5, der ei ngegang enen Museums-Beiträge angeschlossen. "«»--, ^ ,',^< ,.. , ..... !>, - ' ^ -'—'—.^- - .. ^'—-^ « .— .»,« Nevacteur: ^r. rav. Veinrich. Verleger: Kgnaj Nl. Ovler v. Kleinmallr.