WrL«mrerations - Preise Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl 46 lt. Halbjährig... 4 „ 20 „ «rrtrljShrig . 2 M 10 „ ««atlich „ 70 „ Mit der Post: Gavzjühng ...... 12 fl. Halbjährig ............ 6 „ MertrljLhrig.............3 „ Für Zustellung ins HauS »tertelj. 25 kr., roonatl. 9 kr. Edqelne Nummern 6 kr. Laibacher Redaktion Bahnhofgaffe Nr 138. TJ [agblfltt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inserate«-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) JnsertionSpreise: |. Für die einspaltige Petitzeile ^ L 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 kr., dreimaliger ä 10 kr. Jnfertionsstempel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 85. Donnerstag, 16. April 1874. — Morgen: Rudolf. 7. Jahrgang. Die Partei des Unglaubens. „Leider ist heute die christliche Ueberzeugung nicht mehr die allgemein herrschende, wie in früherer Zeit. Bei uns ist ein Theil der Bevölkerung, bedeutend inbezug auf seine Zahl, seine geistige Entwicklung und sociale Stellung, den christlichen Ueber-zrugungen entschieden entfremdet und steht dem anderen Theile mit entschiedenem Hasse gegenüber . . . Jene, die den Zustand des Unglaubens als einen sittlich berechtigten, ja sogar als eine Errungenschaft unserer Zeit betrachten, können nicht umhin zu verlangen, daß auch in der Legislation auf diesen Zustand Rücksicht genommen werde. Bei diesem Zustande kann nur jene Methode der Legislation die heilsame sein, die mit achtungsvoller Anerkennung des bestehenden Rechtes, aber auch mit muthiger Anerkennung der gegebenen Thai sachen und der darauf begründeten praktischen Bedürfnisse solche Modifikationen an den bestehenden Gesetzen vernimmt, welche wirklich den praktischen Bedürfnissen entsprechen." Das sind die geflügelten Worte des Concor-datSgrafen Leo Thun, dessen Rede in der Herren-hauSdebatte vom „Vaterland" als oratorisches Meisterstück, als weitaus wichtigstes Ereignis der kirchenpolitischen Verhandlungen im Herrenhause gefeiert wird. Der Graf hält allen Ernstes in einer sel irnen Anwandlung gesunden Menschenverstandes den christlichen Staat jetzt für unmöglich, da bei dem Vorhandensein einer politisch einflußreichen „Partei de» Unglaubens" die Aufrechlerhaltung des christ- lichen Staates und eine weitere Entwicklung seiner Idee nicht erreichbar und ihm durchaus der Gedanke ferne liege, dieses Ziel der Wiederherstellung im Wege einer absolutistischen Reaction zu versuchen. Das wolle er schon deshalb nicht, weil auf diesem Wege doch nur die Herstellung der äußern Gestalt des christlichen Staates zu erzielen wäre, für ihn aber der wahre Werth nicht in der äußern Form, sondern in dem innern Gehalte liege. Indem wir von dieser. Erklärung des Grafen, die wie eine förmliche Lossagung von den fundamentalen Bestrebungen der „Rechtspartei" auSsieht, gebührend Act nehmen, können wir nicht umhin, es zum mindesten sehr sonderbar zu finden, daß die Zumuthung an di? VerfasiungSpartei, nicht so sehr die Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche, sondern jene der „Partei des Unglaubens" hätten nothwendig geregelt zu werden, daß diese Zumuthung gerade von jenem Manne gestellt wird, welcher das Eoncordat über Oesterreich verhängt hat, der den maßlosen Uebegriffen in das öffentliche und Privatleben der Staatsbürger, welche Rom und die Hierarchie gerade in den letzten Jahrzehenten sich anmaßten, Thür und Thor geöffnet. Es enthält diese Zumuthung geradezu eine Beleidigung der gesetzgebenden Körperschaften. Wie es schon Freiherr v. Lichtensels ausgesprochen, handelt es sich in Oesterreich um nichts weniger als um die Stiftung eines Staates des Unglaubens. Immer wird der Einfluß der Religion und der guten Sitte von größtem Gewichte für die Staatsgewalt nicht minder als für die Gesetzgebung sein. Die Staatsgewalt, wenn sie auch kein bestimmtes Bekenntnis zur Schau trägt, hat dennoch keinen Augenblick die obersten Grundsätze des Christenthums oder was dasselbe ist, der Humanität, verleugnet; nur muß sie bei der Bestimmung des RechtSge-bietes der Kirche nach ihrer eigenen Einsicht Vorgehen und darf sich nicht unter die Machtgebote der Kirche stellen, sonst wäre die Staatsgewalt ridit Obrigkeit, sondern Unterthan, was sie selbst . ich christlicher Anschauung nicht sein soll. Wie sieht es dagegen mit der sittlichen Kraft der Kirchengewalt aus, die das Recht eine Oberhoheit, eine Suprematie über den Staat zu üben für sich in Anspruch nimmt? Schon die Behauptung vom göttlichen Ursprünge dieser angemaßten Gewalt beruht auf Lüge und Fälschung der Aussprüche des göttlichen Stifters. Man beruft sich zur Begründung derselben auf die Worte Christi: „Mir ist alle Gewalt gesehen im Himmel und auf Erden," und auf den weitern Ausspruch an die Apostel: „Wie mich mein Vater gesandt hat, so sende ich Euch." Man läßt aber dabei gänzlich unberücksichtigt, daß Christus selbst nicht versäumt hat, die ihm verliehene Gewalt näher zu definieren mit den Worten: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Damit hat er rückhaltlos und unzweifelhaft die Erklärung gegeben, daß der Kirche, welche er gestiftet, eine irdische Gewalt in keiner Beziehung eingeräumt sei. Wenn er ferner seinen Jüngern auftrug: „Gehet hin in alle Welt, lehret alle Völker und verkündigt ihnen, was ich euch gesagt habe," so heißt das keineswegs: gehet hin in alle Wel^ Ieuilletori. Stimme und Sprache. Pvpulilr-wiffenschaftlicher Vortrag des SanitätSratheS Dr. Frtev. SecSbacher. (Fortsetzung.) * Wir kommen nun zu der Erörterung des geizigen Vorganges beim Sprechen. Die Sprache ist geistigste aller unserer Körperthätigkeiten. Die Sprache bildet einen Maßstab für den Umfang öftrer geistigen Thätigkeit und für die Erin-^ungsbilder unseres Gehirns. Für jede klare Erstellung besteht ein Wort. Die Zahl der Worte über totlche jemand verfügt, erweist feinen Reichtum oder feine Armuth an geistigem Besitz. Während der Geistesarme oft schwer einen Ausdruck Pndet, hat der Geistreiche oft mehrere für denselben Tarifs, so daß er eine Auswahl treffen kann, daher man von einem gebildeten Menschen sagt, et wüitc sich gewählt au«. Man hat in England dir «wrte gezählt, welche unter besonderen Verhältnissen »»gewendet wurden. Shakespeare gebraucht in seinen -SwetTen .15,000 Worte. Es folgt also daraus, daß Shakespeare geistreich war, ich kann aber meine Bewunderung der Geduld desjenigen nicht versagen, der sich die Mühe genommen, die Worte nachzuzählen. Hervorragende Parlamentsredner gebrauchten etwa 10000 Worte, es wäre interessant zu wissen, wie oiete_ Worte gewisse Parlamentsredner unserer Landtagsstube gebrauchen. In den besten Zeitungen finden sich 0000 Worte und der gewöhnliche englische Arbeiter bedarf zu seinen Mittheilungen nicht mehr als 2000 Worte. Wie interessant wäre es, bei diesem Anlaffe auf den Unterschied der vielfachen und der einfachen Gehirnwindungen des großen Mathematikers und des einfachen Landmannes naher einzugehen! Um die sogenannten „Seelenvermögen" kennen zu lernen, welche zum Sprechen nothwendig sind, muß man die allereinfachsten Aenßerungen betrachten und den ganzen geistigen Vorgang des Sprechens verfolgen. Wenn wir z. B. auf einen Baum zeigen und jemanden auffordern, die Benennung desselben auszusprechen, so müssen dabei tfrei verschiedene geistige Tätigkeiten in uns vergehen, welche sich von einander unterscheiden lassen: Zuerst muß der ©in» neSeindruck, welchen wir beim Sehen des Baumes in unserem Auge erhalt;«, zu einer Vorstellung in unserem Innern werden; zweitens müssen wir un» der allgemein angenommenen sprachlichen Bezeichnung, also des Wortes für diese Vorstellung erinnern; drittens muß hieraus die in Gang gebrachte Hirn-thätigkeit imstande sein, die Nerven der Sprach-Werkzeuge zu erregen. Wir bedürfen also der Vorstellung, des Gedächtnisses und des Willens. Daß wir diese dreifache Thätigkeit zum Sprechen nöthig haben, erkennen wir theil» durch da» Bewußtsein, theile durch die Beobachtung am Krankenbette. *) Sehen wir uns zuerst einen Fall an, in welchem die Bildung der Vorstellung mangelte. Ein lGjährigcs Mädchen litt an Lähmung de» Armes und Beines der rechten Seite und der rech« ten Gesichtshälfte. Als sie in ärztliche Behandlung kam, sprach sie undeutlich wegen theilweiser Lähmung der Zunge und des Mundes. Innerhalb mehrerer Monate minderte sich dieses Leiden erheblich, die Sprache wurde in Vocalen und Consonanten gut artikuliert, klar und deutlich. Die Kranke Tonnte,, wenn man ihr ein Buch reichte, einen Theil der *) Die folgende Schilderung der drei Me pathologischer Sprachstörung ist dem Werke Reklam's: „Der Leib des Menschen" entnommen. Der Verfasser. und gebietet allen Völkern oder gebet ihnen Vor. schriften, die als Rechtsnorm zu gelten haben. Der Erlöser hat also nie und nimmer gelehrt, daß die anmaßenden Forderungen, welche der Papst und die Nachfolger der Apostel an den Staat richten, unweigerlich zugestanden und zu Rechtsvorschriften erhoben werden müssen. Von einem göttlichen Ursprünge dieser übertriebenen Ansprüche kann also nie und nimmer die Rede sein. Die „Partei des Unglaubens" steht demnach weit eher auf dem Standpunkte der christlichen Sitte und Lehre, als die Partei der Römlinge; ihre Forderung, daß die äußeren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche sowie die aller übrigen (Konfessionen nur vom Statte geregelt werden dürfen, ist ganz gut verträglich mit dem Geiste des Christenthums, denn auch die Aufgabe des Staates ist eine sittliche, und wenn alle Gewalt von Gott gegeben ist, so ist auch die des Staates göttlichen Ursprunges. ES ist daher nicht nur eine Rechtspflicht, sondern auch eine Gewissenspflicht jedes Staatsbürgers, den Anordnungen des Staates folge zu leisten, denn es steht geschrieben: „Seid unter« than der Obrigkeit nicht blos um der Strafe willen, sondern des Gewissens willen." Eben deshalb kann den Anordnungen des Staates nicht der Gehorsam gekündet werden mit frevlerifcher Anwendung des Satzes, „man müsse Gott mehr gehorchen als den Menschen," weil es eben Gottes Wille ist, daß die Anordnungen der Obrigkeit befolgt werden. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 16. April. Inland. Das Abgeordnetenhaus nahm am DinStag feine durch die Osterferien unterbrochene Thätigkeit wieder auf. Zu Beginn der nur schwach besuchten Sitzung wurden die RegierungS-Vorlagen, betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen des mündlichen und schriftlichen und des summarischen Verfahrens in Civilrechtsstreitigkeiten und über das Verfahren bei der Execution durch Zwangsverkauf unbeweglicher und beweglicher Güter zur verfassungsmäßigen Behandlung überreicht; das vom Herrenhausr eingelangte Gesetz über die äußeren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche wurde an den consessionellen Ausschuß geleitet. — Das Herrenhaus zeigte nach der anstrengenden Debatte der drei frühem Tage am DinStag wieder seine gewöhliche Physiognomie. Auf der Tagesordnung der Sitzung befanden sich die Delegationswahlen, die Nachwahlen in die confeffionelle Commission und die zweite Lesung des Gendarmeriegesetzes. Aus Lemberg geht der „N. fr. Pr." nachstehendes Telegramm zu: Der Statthalterei wurde seitens de» Ministeriums mitgetheilt, daß infolge Wörter leicht und fließend lesen, stockte aber bei einem oder dem ändern Worte plötzlich und erklärte, daß sie dasselbe nicht aussprechen könne. Sie war auch nicht imstande, selbes niederzuschreiben oder seine Bedeutung durch Umschreibung mit anderen Worten zu erklären. Sie konnte das Wort gut sehen, es nachsprechen, wenn man es ihr vorsprach, doch fehlte ihr das Bewußtsein des geistigen Inhaltes des Wortes, sie vermochte nicht die zum Worte gehörige Vorstellung zu bilden. Ihr Sprach-vrgan war gesund, der SinneSeindruck geschah durch Aug und Ohr, der Wille war in der ihm nöthigen Nervenleitung ungestört, denn die Kranke vermochte ja das vorgesprochene Wort nachzusprechen, doch die Vorstellungsbildung fehlte. In anderen Fällen ermangeln die Kranken der Erinnerung. Ein bBjährigcr Geschäftsmann, der in völligem Wohlbefinden einen Spaziergang machte, wurde von einem ihm begegnenden Bekannten angesprochen und bemerkte im Gespräche mit demselben Plötzlich, daß cs ihm unmöglich wurde, seine Gedanken genau auszudrücken. In der Furcht, man möchte ihn für berauscht halten, brach er daS Gespräch ab, und begab sich zu einem Geschäfts einer kaiserlichen Entschließung den geinaßregelten r uthe ni sch en Domherrn auch fernerhin in ihrer Eigenschaft als Consistorialreserenten ihre Bezüge aus dem Religionssonde unbeanständet ausgefolgt werden sollen. Es verlautet inzwischen mit Bestimmtheit, daß die ruthenischen Deputierten aus Rücksichten, welche jedes politischen Hintergrundes entbehren, gegen die noch der Beraihung harrenden beiden konfessionellen Gesetze stimmen werden. Dem zweiten Theile dieses Telegramme« gibt daS genannte Blatt nur mit Vorbehalt Raum, denn es widerstrebt ihm zu glauben, daß der Metropolit Sem-bratowicz am Ende doch Recht behalten haben solle. Von den österreichischen Kirchenfürsten sind eS bekanntlich zwei, die Erzbischöfe von Prag und Olmütz, deren Diöcesen auf preußisches Gebiet hinüberreichen. Beide unterliegen somit für ihre Amtstätigkeit in den preußischen Enclaven ihrer Sprengel unzweifelhaft der Jurisdiction der jenseitigen Gerichte. Der Fürst-Erzbischof von Olmütz ist aber mit den preußischen Maigesetzen wegen gesetzwidriger Anstellung von Geistlichen in Conflict gerathen, und so konnte es nicht ausbleiben, daß ihm der Proceß gemacht wurde. Am verflossenen Freitag wurde er von dem Kreisgerichte in Ratibor zu einer Geldstrafe von 600 Thalern, eventuell zu einer Gefängnishaft von sechs Monaten in contumaciam verurlheilt. Fürst-Erzbischof Fridericus wird zweifellos weder zahlen, noch in das preußische Gefängnis spazieren; aber allmälig dürften die Geldstrafen so hoch anwachsen, daß man auf preußischer Seite nach Pfändungsobjecten ausspähen wird, und der geistliche Landgraf von Olmütz hat alle Veranlassung, in Geldsachen sehr empfindlich zu sein. Koloman Ghyczy hat einer Deputation, welche ihm ein Gesuch wegen Errichtung einer selbstständigen ungarischen Zettelbank überreichte, die Versicherung gegeben, er erachte die Banksrage als eine in erster Reihe zu lösende Angelegenheit und werde, sobald die Gelegenheit geboten sein wird, dem Reichstage hierüber eine ausführliche Vorlage machen. Ausland. In P r e u ß i s ch - S ch l e s i e n haben die lange geübten klcricalen Hetzereien endlich ihre Früchte getragen. In Laurahülte, wo ein fanatisches Blättchen, „Der Katholik", die Bergleute seit Jahren bearbeitet hat, erregte letzten Samstag der Kaplan GanczarSki einen so bedeutenden Volksauflaus gegen die ihn in seinen gesetzwidrigen Functionen controlierende Polizei, daß diese förmlich im Belagerungszustande sich befand und schwere Mishandlungen erlitt. Nach telegraphischen Meldungen sind der Pfarrer und der Kaplan von Laurahütte wegen Aufreizung, weitere zehn Personen wegen Landfriedensbruchs verhaftet worden. In den Gruben von Scheppinitz haben ebenfalls am SamS- freunde, dem er eine Zahlung zu leisten hatte. Hier vermochte er sich zu seinem Schrecken der Größe des Betrages, die er bei seinem Ausgange genau gewußt hatte, nicht mehr zu erinnern, so daß er auf Umwegen im Gespräche erst vom anderen die Höhe der Summe in Erfahrung bringen mußte. Seit dieser Zeit bemerkte et immer mehr und mehr, daß sein Wvrtgedächtniö gelitten hatte; die übrigen geistigen Fähigkeiten waren unberührt, er erinnerte sich vollkommen gut an Personen und Gegenstände, aber nicht mehr an ihre Rainen, selbst nicht an die seiner Kinder. Später besserte sich sein Zustand, er sprach schnell, brachte die einzelnen Worte deutlich und richtig hervor, allein zuweilen stockte er mitten im Gespräche, besann sich auf ein Wort und fand dasselbe zuweilen, zuweilen mußte er es sich von anderen sagen lassen. DaS fehlende Wort vermochte er nicht aufzuschreiben, wie er selbst sagte, weil er sich des Wortes ja nicht erinnern könne; schrieb aber ein anderer das Wort auf, so las er cs mit vollkommener Leichtigkeit. Sein Sprachorgan war gesund, der Sinnes» eindruck brachte eine Vorstellung in ihm hervor, er besaß auch ungestörten Willen, diese Vorstellung mit tag Unruhen der Bergarbeiter wegen Lohnfrage« stattgefunden, zu deren Bewältigung Militär herbeigerufen werden mußte. Die „Christlich Socialen" werden auch hier die Hand im Spiele gehabt haben; mit Arbeiteraufständen soll nun eine Diversion gegen die Regierung gemacht werden. Es scheint nach der Abreise Serranos nach der Hauptstadt eine längere Kunstpause in dem Angriffe auf die carlistischen Verschanzungen eingetreten zu sein. Letztere sind so verstärkt worden, daß nach carlistischem Urtheile ein voller Monat ins Land gehen könnte, ehe Serrano, und besäße er die doppelte Truppenzahl, den Entsatz von Bilbao würde durchsetzen können. Wie aus Barcelona gemeldet wird, ist die Stimmung eine melancholische. Angesichts der Verlustlisten auch auf carlistischer Seite begegne man vielfach dem Seufzer: ..Am Ende sind wir doch alle Brüder und Spanier!" In Catalonien ruht der Waffenstreit. Alles Interesse hat sich auf Bilbao concentricrt. Zur Tagesgeschichte. — EinBeitragzur Steuerbemessung. In der letzten Generalversammlung de» Bankvereine# in Wien kam die nicht vereinzelt dastehende Abnormi» tat der Bemessung und Einhebung von Steuern für ein Einkommen, das gar nicht erzielt wurde, zur Sprache. B^ron Sommaruga wies auf die Monstro-fiiät hin, daß von einem Erträgnisse von 26,000 fl., wie e» Heuer bei diesem Jnslilule constatiert wurde, eine Einkommensteuer von 215,000 fl., d. i. 900 Perzent deS erzielten Einkommens entrichtet werde» (oll. Baron Hopfen wies auf die usuelle Steuerbe-mesfung hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Finanzverwaltung Erleichterungen gewähren werde. — Von dem ungarischen Abgeordneten» hause entwirft die .Reform" folgendes Bild, welches der „Pifler Lloyd" „allerdings sehr drastisch, aber leider nur zu treffend" findet: „Ein Abgeordnetenhaus, da« eine beträchtliche Anzahl von Mit« gliedern in feiner Mitte hat, deren Diäten auf Monate voraus mit Beschlag belegt sind, und bei dessen Abstimmungen daher und noch aus anderen Ursachen in der R-gel 120 Abgeordnete, ein Viertel des Hauses, abwesend find — ein solches Abgeordnetenhaus kann man nicht einen gefunden parlamentarischen Körper nennen. In einem solchen Parlament wird es viele nicht unabhängige, nur auf Vortheil lauernde Elemente geben ; noch ansehnlicher werden da die turbulenten, unzufriedenen, Verwirrung suchenden und gerne im Trüben fischenden Elemente, und sehr groß wird die Anzahl der nachlässigen Abgeordneten sein, die, weil sie in der Hauptstadt nicht leben könnene das Landhaus nicht einmal anfehen oder durch schwer, ^ materielle Sorgen und durch da« Ordnen ihrer Pri» Hilfe der Sprache zu bezeichnen, aber das Gedächtnis fehlte ihm, um diese Bezeichnung finde» zu können. In anderen Fällen ist Gedächtnis und Vorstellung vorhanden, ober der Willensanstoß kann nicht gebildet werden. - Ein 59 Jahre alter Schuhmacher wurde wegen Brustkatarrhs behandelt. Als er eines Morgenerwachte, fühlte er, daß es ihm schwer fiel, du» rechte Bein und den rechten Arm zu bewegen, und daß er beim Sprechen behindert war. Man fand geringe Lähmung der rechten Seite. Der Kranke konnte manche Worte leicht und deutlich aussprechen, während er mitten in der Rede bei einem oder de« ändern Worte stockte, weil es ihm unmöglich wurde, dasselbe hervorzubringen; er erinnerte sich aber jede«-mal vollkommen gut des Wortes, machte mit lebhaftem Mienenspiel und Bewegungen alle Anstrengungen, dasselbe auszusprechen, brachte aber höchsten« unarticulierte« Stöhnen hervor, welches an die Vocal-laute des beabsichtigten Wortes erinnerte. Sagte man ihm ein anderes Wort als das, was er nicht aussprechen konnte, so wußte er immer, daß die-ein unrichtiges war, sprach man ihm aber daS rlch- vatangelegenheiten so sehr beschäftigt sind, daß ft« weder Lust noch Zeit haben, die legislatorischen and administrativen Aufgaben zu studieren und die Arbeiten de» Abgeordneten zu versehen.» — Meteorograph. Der für die österreichische meteorologische Ceniral-Anstalt bestellte und z« Upsala in Schweden unter der Leitung des Erfinders Professor Theorell angefertigte Meteorograph, welcher demnächst in Wien im Institute auf der Hohen Warte zur Aufstellung gelangen wird, wurde die letzten Tage vor seiner Verpackung von den meisten Gelehrten Schweden» und Norwegens in Augenschein genommen, und ließ sich auch der König von Schweden, welcher in Begleitung deS amerikanischen Gesand-ten erschien, diesen Apparat, welcher bis jetzt ein Unicum ist und selbständig stündlich viermal den ganzen Stand der Witterung registriert, auf dag genaueste demonstrieren. Man ist allgemein über Lie präcifen Leistungen dieses Instrument« erstaunt. Der König von Schweden drückte wiederholt dem Erfinder sowohl als dem Constructeur seine besondere Befriedigung aus und äußerte den Wunsch, daß ein gleiches Instrument verfertigt und zur Exposilion nach Philadelphia gesendet weide. Local- und Provinzial-Augelegeuheittü. Original-Lorres-oudeuz. Bo« der Kulpa, 9. «pril. Der Frühling ist eingezogen mit all der Herrlichkeit, die uns Gebirgsbewohner erfreut und -doch konnten wir an den lieblichen Ufern der Kulpa nicht mit gehobener Stimmung das Erwachen der Natur am Osterfeste feiern. Fast undankbar müßte uns der Fremdling gegen die Allmacht nennen, aber er weiß nicht, wie schwer deS SchickfalS Hand auf unserem Volke lastet. Zu einer fast dreijährigen MiSernie kommt daS Verbot des Vieh-handels, der einzigen Möglichkeit, unseren Landwirthen das nöthige Bargeld zu beschaffen, feine Sleuerrück-stände, sein Salz, seine Arbeiter und seine sonstigen Bedürfnisse zu bezahlen. Der Cordon hindert unsere Tandwirthe, die über der Kulpa ihre Futtervorräthe angetanst, selbe herüber zu führen. Drüben muß das Futter verderben, während hüben da« Vieh Hunger leidet. ist im allgemeinen für alle Bewohner in diesen Bezirken eine Zeit angebrochen, die uns ruiniert; man lese im Jntelligenzblatte, Tag sür Tag sind exe-tutiot Feilbietungen von Gründen, Huben und Weingärten angekündigt. Da das Geld äußerst schwer zu beschaffen, so fallen unsere Bauern in die Hände der Wucherer. Schon zeigt sich ein schlimmes Omen, „die AuSwanderungSlust- und Recht muß man den Leuten Üben. Bei dem angestrengten Fleiße, den sie hier entwickeln, werden sie sich eine dankbare Heimat schaffen und sie können sich Stätten aussuchen, wo sie nicht alljährlich die Dürre und der furchtbare Wassermangel bedroht. Möchten doch die Behörden dem Studium der ihnen zugetheilten Bezirke größere Aufmerksamkeit tige Wort vor, so erleichterte dies ihm sein Sprechen nicht im geringsten, er vermochte das vorgesprochene Wort nicht nachzusprechen. Da dir rechte Hand gelähmt war, ließ sich auch nicht versuchen, °b er dasselbe zu schreiben vermöchte, denn die Figuren, die er mit der linken Hand auszeichnete, konnten nicht enträthselt werden. Er war jedoch der festen Ueberzeugung, daß er das Wort würde uiederschreiben können, wenn er nur den freien Gebrauch der Hand hätte. Die Worte, welche ihm Ahlten, waren bald seltener gebrauchte, bald die ge« ^ähnlichsten z. B. sein eigener Name. Die geisti-öen Fähigkeiten waren übrigens ganz ungestört. Es handelte sich also hier um eine Sprachlosigkeit, welche auf unzureichendem Willensanstoß begründet war. Dem Manne fehlte rS nicht an Bildung der Boxstellungen, seine Sprachwerkzeuge waren gesund und vermochten ganz ähnliche Worte deutlich hören zu lassen; sein Gedächtnis war gut, denn er wußte genau immer das entsprechende Wort zu finden, aber er vermochte bei einzelnen Worten seinen Willen nicht zu übertragen auf die Bewegungsorgane. (Fortsetzung folgt.) schenken, möchten sie trachten, mit der physikalischen Geographie de« Landes vertraut zu werden, um belehrend und ausmunternd zu nützen, die Thatkrafl des Volkes auf daS fruchtbare Gebiet der Arbeitsteilung zu lenken, nicht wie e» bisher geschehen, dasselbe so behandeln, als ob eS der Behörde wegen da wäre! Um das Drastische der Verhältnisse unserer sonst gesegneten Gegend begreiflicher zu machen, kann man, m Gleichnisse gesprochen, die Folgen deS wiener Bör-enkrachS in unserem, vom WeltmarkiSlärm abgeschlossenen Erdenwinkel als das einzig anschauliche Bild an» Uhren: die Geschäfte stocken, der ehrliche Geldverleiher hat Mühe, die Zinsen, die zu seinem Lebensunterhalte dienen, einzutreiben, dafür aber raffen die Wucherer die letzte Habe deS Armen an sich, der durch unverschuldetes Unglück, meist vernachlässigte Volksbildung, die Scholle seiner Väter verlassen muß. Die Dauer der Viehseuche laut Anwesenheit des CordonS wird nahezu eine verhängnisvolle. Hat man in neuester Zeit in den einzelnen österr. Kronländern, da, wo wirklich die Viehseuche auS-gebrochen ist, gehört, daß selbe achtzehn Monate gedauert hat? Unsere öffentlichen Blätter, die sich vielfach mit Nationalökonomie beschäftigen, hätten gewiß diesen, in keinem der modernen Staaten bekannten AuS-nahmSfall verzeichnet und der Bevölkerung Mittel an die Hand zu geben versucht, ihrer gänzlichen Verarmung vvrzubeugen. Nun ist, um aus uns zurückzukommen, nachdem bekannt geworden, daß in Kroatien die Viehseuche auSgebrochen, längs der Grenze ein Militärcondon gezogen worden, und zwar 50 Mann auf 10 Wegstunden. Im Krainerland brach die Viehseuche im tschernembler Bezirke, dann bei RudolsS-roerth aus, also im Rücken des CordonS. Es wurde konstatiert, daß die Seujtje eingeschleppt worden, der Cordon wurde aber deshalb nicht verstärkt. Die Viehseuche im Lande ist erloschen, man kann gegen ein Certisicat Rindvieh nach Kroatien und auS Kroatien herübcrfUhren, und doch sind die Märkte verboten, während in Karlstadt die Märkte und der Biehhandel vollkommen frei sind. Der Cordon besteht noch; warum und wozu? ist unbekannt, denn man nimmt sich nicht die Mühe, dem Volke eine Erklärung zu geben. Während der achtzehnwonatlichen Dauer der Sperre ist es niemanden bekannt geworden, daß der LandeSthierarzt nur ein einzigeSmal diese Gegend besucht hätte. Warum wurde in unserem Bezirke kein Thierarzt bestellt und keine Quarantäne ungeordnet für die Dauer dieser Seuche? Nichts wäre wünschenswerter, als daß die höchste Landesstelle recht bald mit einem erprobten und energischen Manne besetzt würde, im Osten unseres Heimatlandes gäbe es gar vieles aufzuräumen und reichlich Lorbeeren einzuhcimfen. Noth bricht Eisen; das Bolk wird durch die einerseits strengen und anderseits lockeren Verfügungen zur Umgehung derselben, also zur Unsittlichkeit verleitet. Während der kühne Schwärzer seinen Prosit einsteckk, darbt der Ehrliche. UtbrigenS bedarf eS nicht einmal besonderen MutheS zur Gesetzesübertretung, da als Grenzwache 50 Mann auf 10 Wegstunden im schwierigsten Terrain vertheilt find, und noch dazu alle drei Monate gewechselt werden! Wir wissen, daß in Oberösterreich zur Zeit einer Viehseuche daS Landvolk selbst die Gefahr einfah und die getroffenen Maßregeln der Behörden kräftigst förderte, während bei uns da» Volk vorkommenden Fall» sich nach den gemachten Erfahrungen geradezu apathisch verhalten wird. In eingeweihttn Kreisen wird davon gesprochen, daß in Kroatien die Durchführung sanitärer Maßregeln flau betrieben werde und man dem gegenüber unsere ReichS-hälste schützen müsst. Dafür bleibt uu» die Frage übrig : Sind die Kroaten und die Kraintr nicht Untertanen eine» und derselben Herrschers? ist hüben wie drüben nicht die gleiche Ursache maßgebend, den BolkSwchlstand zu heben? Ober aber will man dem Volke die Wohl-that de» Gesetze» erst dadurch begreiflich machen, daß man e» nicht nur insolvent macht, sondern ans den Bettelstab bringt ? Die möttlinget Filiale de» (and-wirtschaftlichen Verein» zu Laibach hat diesbezüglich eine klare Darlegung der Thatfachen durch ihren Vorsitzenden an den LandeSauSschuß gelangen lassen; man ist gespannt auf die Erwiderung. Wird unser Nothschrei von keiner Seite berücksichtigt, wohlan! dann greisen wir zu« letzten Mittel und führen Beschwerde bei der Volksvertretung und beim Ministerium, dann werden wir aber nicht ermangeln anzugeben, was der VolkSmund spricht, und die Schuldtragenden mögen es mit ihrer Pflicht und ihrem Gewissen abmachen, sie sind gerichtet, denn Volke»» timme ist Gottesstimme. -e- — (Die diesjährigen Gemeinde-rathswahlrn) wurden mit der vormittägigen Wahl de» ersten Wahlkörpers beendet. Die Beteiligung war I >eute eine außerordentlich lebhafte; e» erschienen 144 Wähler. Trotz aller von gewisser Seite angewandten Mittel, die ParteidiSciplin zu lockern, wurden färnmt» liche vom Eentralwahlcomitö aufgestellte Candidaten mit eminenter Majorität gewählt. Es erhielten Karl Deschmann 135, Edmund Terpin 133, Alexander Dreo 128, Dr. Adolf Schaffer 117 und Albert Samaffa 115 Stimmen. — (Verleihung.) Der Kaiser hat de« k. f. RegierungSrathe und Vorstände der administrativen Bibliothek im Ministerium deS Innern Dr. Constaa-tin Wurzbach Edlen v. Dannenberg als Ritter deS Orden» der eisernen Krone dritter Klasse in Gemäßheit der OrdenSstatuten den Ritterstand verliehen. — (Wolf» slovenisch-deutsche» Wörterbuch.) Zusolge einet Anfrage deS k. k. Landet* geeichtes zu Laibach an den LandeSaufchuß, wie e» mit icr Drucklegung von Wolfs floven ifch-den t-chem Wörterbuche stehe, hat sich derLandeSan»-chuß an den laibacher Fürstbischof um Auskunft bat» ibec gewendet, wie weit die Arbeit der zum Druck )ergerichteten Handschrift vorgerückt sei, denn eS sei die höchste Zeit, daß einmal die letzte WillenSbestim-mung Wolf» betreffs de» slovenischen Wörterbuche» auSgeführt werde. — (Rückgang der Weinpreise.) Seit einer Woche sind die Weinpreise sowohl in Oesterreich att in Ungarn in so rapider Weise zurückgegangen, wie olche Preisabschläge in dem Maße wohl nur selten Vorkommen. Alte Weine sanken im Preise um 4 bi» 6 fl., junge Weine um 2 bis 3 fl. per Eimer, da in diesem Jahre allgemein auf eine sehr ergiebige Weinernte gerechnet wird und sowohl Eigner als Händler sich der aufgehäuften Vorräthe zu entledigen suchen. — Nur in Laibach hält man an den unverantwortlich hinaufgeschraubten Weinpreisen ebenso hartnäckig sest, wie an den übertriebenen Kaffecpreisen. — (Ein entsetzliches Verbrechen) wurde vergangene Woche im Orte Pekla bei Treffen entdeckt. Am Nikolaiabend deS verflossenen Jahres verschwand in diesem Orte der GrundbefttzetSsohn Josef Rogelj, ohne daß eS gelang/ etwas näheres über sein plötzliches Verschwinden zu erfahren. Am Ostermontag srüh ging der im Haufe de» verschwundenen Grund» besitzerSsohne» Joses Rogelj bedienstete Hirte auf den Heuboden, um Futter für das Vieh zu holen. Während-er im Heu herumwühlte, stieß er auf einen Kotfr und fand in demselben eine mit Blut befleckte Kleidung, welche er sofort als den W-rktagSanzug des verschollenen HauShermsohneS Josef erkannte. Ganz erschreckt lies er in» Hau», um zu erzählen, wo» er gesunden. Der Bruder de» verschollenen Joses, der Grundbesitzer Martin, fragte den Hirten, ob er von feinem Funde schon jemanden Mittheilung gewacht, worauf der Hirte erwiderte, daß er nur seiner. Schwester davon erzählt habe. Ganz erschreckt bat ihn Martin, niemanden mehr von seinem Funde etwa» zu sagen, und versprach ih« für fein Schweigen Geld und neue Kleider. Et» Nachbar jeboch, welcher da» Gespräch belauscht hatte, erklärte dem Martin, seine Bestechungsversuche seien umsonst, er habe alle» gehört und werde sofort de« Gemeindevorstand davon Anzeige erstatten, waS et auch that. Martin lief nach der Erklärung de» Nachbar» in» Hau», nahm eine Pistole und einen Strick und lief dem Walde zu. Die aus RudolfSwerth ab. geordnete Gerichtlcommission fand nach längerem Suche» einige Schritte hinter dem Hause die Leiche de» Jofes Rogelj ganz entblößt eingescharrt. Der Kopf war von Hieben, die muthmafjlich mit einer Hacke beigebracht würben, ganz zerschmettert. De- Morde» scheint der Bruder de« Getödteteo, Marti», verdächtig, der »och nicht oufgefnndtn werde» tonnte. Auch die Eltern de- Ermordete« befinden sich in Untersuchung«, hast. Die Ursache de« Morde« scheint in de« Um« stände zu liege«, daß die Müller beabsichtigte, ihre Wirthschast mit Umgehung de« bäuerlichen Brauche« statt an den älter» an de» jünger» Soh» Joses ab» zutrete», weil der älteste Sohn Marti» ein Verschwender und Säufer war. Auch der Stiesvater haßte Josef, weshalb e« im Haust sehr oft Streit und Schläge setzte. — (Vorwärts: Frisch an« Werk!) Errichtet Baumschulen und Pflanzgärten, unterrichtet und übet Knaben und Mädchen! Laßt die löblichen Beschlüsse nicht blo« auf dem Papiere stehen! Dicser aufmnuternde Zuruf wäre an viele Gemeinden zu richte», die de» Werth der Zeit zu wenig würdigen »ad sich and ihren Kindern eine der wohlthätigste» Einrichtungen au« Lässigkeit oder Mangel an Ver stäudniß vorenthalli». Freilich sind nicht überall die Bedingungen zu umfassender Belehrung bereit-vorhanden, allein ein Anfang kann überall gemacht werde». Glücklich die Gemeinden, wo die geistlichen und weltlichen Lehrer Lerständniß und Sinn für Förderung der Obstbaumzucht und de« Gartenbaues haben. Wir kennen in dieser Hinsicht da« Herz des Patrioten erhebende Beispiele in Kram Allein sür viele Ortschaften und ganze Bezirke bleibt zu wünschen, daß die Vorgangsweise einzelner Schul» iüfpecloren allgemein Nachahmung finde: daß newlich bei der Inspektion ver Volksschulen auch diesem Zweige die gehörige Aufmerksamkeit gewidmet, dem Verdienste Anerkennung gezollt, guter Wille und löbliche Strebsamkeit ermuntert und uach Kräften unterstützt und anderseits Beseitigung der Hemmnisse vermittelt werde. Sehe» Gemeinden, sehe» Lehrer, daß man an maß» gebender Stelle aus Förderung der guten Sache das verdiente Gewicht legt und mit Rath und That beisteht, so wird in sehr vielen Fällen alsbald eine der gute» Sache würdige Thätigkeit an die Stelle der TheilnahmSlosigkeit und de» AusfchiebenS treten Eingesendet. Okssklltlichkr Dank. Das Unterzeichnete Counts beehrt sich hiemit den Herren Wählern, welche bei den eben stattgehabten Gemeinderathswahlen abermals in so großer Zahl und mit unerschütterlicher Parteidisciplin für die von demselben aufbestellten Candidaten eingestanden sind und so in allen drei Wahlkvrpern einen glänzenden Wahlerfolg erzielten, den aufrichtigsten Dank, insbesondere auch den Herren Dr. Adolf Eisl, Gustav Tönnies und Theodor Tschinkl für ihre streng correcte Haltung die vollste Anerkennung auszufprechen. Laibach, 16. April 1874. Vom Lentralwahllomitö für die Gemeinderathswahlen. Aufruf. Die 9loth, welche viele Studierende der wiener Universität mit immer steigernder »ewalt zwingt, die Alternative sich zu stellen, entweder den Studien zu entsagen oder sie nur nebenbei, neben dem Erwerbe de« nothwendigen Unterhalte« zu betreiben, diese Noth hat selbst in weiteren Kreisen warme Theilnahme hervor--gerufen. Umsomehr mußte die« der Fall sei» bei denjenigen, die den Nothleidenben am nächste» stehen, bei ihren College«. Die brennendste Frage ist jedenfalls die Woh« «nngSnoth. Dieser Noth abzuhelfen hat sich da« gefertigte Comi>6 zur Aufgabe gesetzt und zu diesem Zwecke den Asylverei» sür hilfsbedürftige Hörer der wiener Universität in- Leben gerufen, welcher mittellosen Studierenden, ohne Unterschied der Nationalität and Confessio«, unentgeltlich Unterkunft in eigenen Localitäten zu geben bezweckt. An die Oeffentlichkeit ergeht nun die Bitte am Unterstützung dieses Vereines, an die Wiener, die sich so oft als Frennde der studierenden Jugend und als Helfer bei jeglicher Noth bewiesen; es ergeht die Bitte aber auch au die edelrnüthigen Herzen der ganzen Monarchie, denn gerade die WohnungSnoth fällt am meisten den Studenten schwer, die nicht in Wien ihr Heim habe«. Das Comit6 gibt sich der Hoffnung hin, daß seine Bitte erhört werde» wird; wir appelliere» au Private jede» Standes, an öffentliche Institute, wir wenden uns an die sehr geehrte» Gemeinderäthe und OrtSbehörden; wir sprechen endlich zu den verehr-liehe» Theaterdirectionen, die durch Beoefice-Vorstel-lungen den wohltätigen Zweck so wirksam fördern können, wir erbitten uns endlich anch die unentbehrliche und erfolgreiche Unterstützung der Presse — allen, allen legen wir unsere Bitte ans Herz, möge jeder nach seinen Kräften mitwirken, daß das schöne Werk gelinge! Einlansende Beiträge, über welche öffentlich quittiert wird, bittet man au die Expedition de» „Tag-blatte«" mit der Bezeichnung „Wiener Universität" zu senden, welche dieselbe dem gefertigte Eomile übermitteln wird. Da« provisorische Cowitä de« Asyl-Vereine« für hilft-bedürftige Hörer der wiener Universität. Allen Kranken Kraft nnb Gesundheit ohne Medizin nnb ohne Kosten. Revalesciöre du Barry von London. Heine Utentfcit vermag der bdtceten Htnluett» du Batiy m »ik erstehen, nnb beseitigt dieselbe ohne Medizi» und ohne »osten all, Kajen«, Retten», Brust-, einigen«, Leber-, Drüsen-, Schleimbant-at6cm«, Blasen- nnb Nierenleiden, Tuberculose, Schwindsucht, Asthma frosten, Uneerdenllchtett, Verstopfung, Diarrhöen, «chlastofigleit, Schwache, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blntansstei. ien, Ohreubransen, Nebelleit und Erbrechen selbst während der vchwau-j-etfftaft, Diabetes, Melancholie, »bmaaernng, Hhenmetilmn# Gicht, «letchlscht. — Auszüge an» 76.000 tertmeaten über Genesungen, bil •stet Medizin widerstanden, werden auf verlangen franco eingelenbet. wahrhafter all Fleisch erspart die Bcnlueiir* bei Erwachsene» tob Rindern süufziamal ihren Prei» in Arznei«. In Blechbüchsen von ein halb Pfund st. 1-50, l Pfd. ff. 8-60 I Pst. ff. 4*60, 6 Psb. 10 ff., U Psb. 80 ff., 84 Psb. 38 ff. - Ke-nl«ecitr«-BUcaiten in Büchsen i ff. 8 50 nnb ff. 4'60. — BeTilneilrt CkoooUU« In Pulver nnb in Xabletten für 18 tasten ff. 1 60, 84 Lasse» I. 8-60, 4 Lagen ff. 4*60, in Pulver für 180 Lasten ft. 10, für 888 Kaffen ff. 80, sür 678 Laster ff. 86. — Zu beziehen durch Barry b* Barry * « o « p. in Wien, WelMsohreee# Mr. S, inlatlbeob »ei B. Mehr, sowie In allen Städten bei guten «pothelern unb «pe. leteihänbletn, auch »ersenbet ba» wiener Hanl nach alle» Weg eiben gegen Postanweisung ober Nachnahme. verstorbene. D en 15. April Joh. Medvesek, Arbeiter, 47 I, Civilspital, Sehirnschlagsliiß. — Helena Theucrschuh, Bahn-arbeiter«kind, 2 I, St. Petersvorstadt Nr. 32, Zehrfieber. Gedenktafel über dir am 18. April 1874 ftattfindenden Ölei* tationrn. 3. Stilb., Mahoriiö'sche Real., Senosetsch, Senv' setsch. — 3 Feilb., Zento'sch« Real., St. Michael, BA. Ts»er nembl. — 2. FeUb., Debelak'sche Real.. Zazorica, BG. Großlaschjtz. — 2. Feilb., Zgur'sche Real., Podraga, BW. Wippach. — 1. Feilb., Stritossche Real., Obloiii, »®. LaaS. — 1. Feilb., Znidar'sche Real., Deutschgerent, BÄ. Radinannsdors. — 3. Feilb., ©lojS’fcht Real., Celine, 8(8. Burtseld. — 8. Feilb., Popovii'sche Real., Jagorce, BW. Möttlinj,. Wittemng. Laibach, 16. April. Morgens Nebel, später Sonnenschein, schwüle, schwacher Ostwind. Wärme: morgen» 6 Ubr 4-3 8' nachmittags 8 Uhr + 18 4° C. (1873 -f 19 3«. 1872 + 17 8" C.> Barometer im Steigen, 728.23 Millimeter. Da- gestrige-TageSmittel der Wärme + 10 9", um 1-8" über dem Nor-male. Ter gestrige Niederschlag 2-85 Millimeter. Lebensmittel Preise in Laibach am 15. April 1874. Weizen 7 fl. 20 kr.; Korn 5 fl. — kr.; Gerste 4 fl. 30 kr.; Hafer 3 fl. — kr.; Buchweizen 4 fl. 90 kr., Hirse 4 fl. 90 kr., Kukuruz 5 fl. 20 kr., Erdäpfel 3 fl. — kr., Fifolen 6 fl. 60 kr. pr. Metzen; Rind, schmalz 55 kr., Schweinfett 42 kr., Speck, frischer, 38 kr., Speck, geselchter. 42 kr. pr. Pfund; Eier 2 kr. pr. Stück; Milt 10 kr. pr. Maß; Rindfleisch 30 tr., Kalbfleisch 28 kr., Schweinfleisch 34 kr. pr. Pfund; Heu 1 fl. 10 kr., Stroh 75 kr. pr. Zentner; harte« Holz 7 fl. 50 kr., weiche« Holz 5 fl. 10 kr. pr. Klafter. Telegramme. Wien, 15. April. Das Abgeordnetenhaus nahm dm Gesetzentwurf betreffend die Wahrung der Rechte der Pfandbrief befitzer conform den Beschlüssen des Herrenhauses in dritter Lesung an. Hierauf begann die Generaldebatte über den Gesetzentwurf betreffend die Eisenbahn Troppau-Neu-titschein. Pest, 15. April. Der Kaiser trifft SamStag in Budapest ein; Dienstag findet der übliche Empfang der Delegationsmitglieder in der ofner Kö-nigsburg statt. Sonntag treffen die gemeinsamen Minister ein. Telegraphischer Kursbericht am 16. April. Papier-Rente 69-25 — Silber-Rente 73 35 —! 1860« Staats-Anlehen 103-50 — Bankaktien 960 — Lreditj 201-50 Stück°896 11180 ~ Silber 105----------- 20-Francs- Ein ist in der taten« MNr.54 nächst der Franzensbrücke, zu Michaeli f. J. beziehbar, zu vermiethen. Näheres daselbst bei (217-5) M. Ranth. Ein großer Pfer-estan- sammt Wagenremise, Futterboden und Schlafstätte für den Kutscher ist in der ttradischavorftadt sogleich zu vermietheu. Auskunft ertheilt da-; Anooncen-Bureau in Laibach, 'Aon^nf Vflß ^230 Fllrstcnhos 206. e»* 3an. v. «leinmayr * tzcd. «,» berg in Laibach. Hm Uerftanfsflemöffic am Hauplpsatz .Er. 10 findet auf wenige Tage ein ^-■u.sverl^zauu.f verschiedener Gattungen Waren statt. Große Auswahl von Galanteriewaren, seidenen HalSdrndea» «ravatten, Photöaraphien, ichromolitoftraphien, Mineralien, Meermnscheln, Parfümerien', Badschwamme«, Ttrohhütev, Philigranarbeiten aus Italien. Fabrik. Alles zu festen Preisen vor 5, 10, 20, 30 und 50 kr. pr. Stück. — Um zahlreichen Zuspruch wird ersucht. (242—3) Verleger und sür die «edanton reremwvrtlich Otlvmar «amberx?