für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. ---------- —__N^»,«>.,^—----------- Nedigirt von »^ Johann Hladnik. «H/? ^O. Dinftng den 2. Octobcr. ^FO^AO Wahre Liebe. ^wci Vlümlein hold verliebten Sich in das Sonnenlicht, Es war die stolze Rose llnd das Vergißmeinnicht. Die Nosc schwelgte rastlos Im glüh'nd.n Sonnenstrahl, Erblühte auch die Grstc Im weiten Vluinmthal! Kaum doch stand sie im Pracht'leid Ver^ebrt sie Senueugluth; Vcrwclkend sank sic nicder^ — Hin floß ihr Ncseüblut! Dort doch im (5r:>nschatteu, Wo spärlich Sonnenlicht, Erblüht in stiller Liebe Das blaue Vergißmeinnicht. Nne selten guckt' es aufwärts Znnl Licl' durch's Erüngrün, Ui'.d daru:n l'iüht es heut noch Da Nese längst d,>h!n. M > r c> o! a «>, Die päpstliche Goldrose. '^^^!,,'U!ich h^n !^er Par^, i'.och bevor er G^eta ^'.'r-l^!en, der Königin v^, s!^^^! ^>:ie goldcue Rose zum G^-Icbeüc gcüi^h^ ,^,^, ^, /.^., ^^.^ n^chgekolninci, u'ü!', Welche .-oi: t>,'„ P..pst,'n iü f>.ühc:'^.' Zeir sehr oir gcgcn hohe P^! !oi^!i ,>!!d ^i^^cichücl^ Ko7^ev!ch^scc!, geübr ii'lii d^. EZ,d!!ril.' de„ ^>,v,.z, >,>.,-,,. ^^,,,,^ ^>hr uiiincöl-cssanr scyn, nnig^ N^!)^» über die ^cdciui-i/g dicfcs Geschenkes iibcr ^>s Hist^i^ch^ der ^^e, und die !^h^vcn Umstände zn cr-^hi^i, unter irelcheu diesimal die Ucben'eichllüg drr p^pst-llchen G,ibe ^n die erluchs,. E'nvfäi'gerin Smtc Minden. E'-'e im ofsi^elleü Bs^le Nebels cnthattene, Cor^csvond^z l^bt, hicinber eine cu!5füh,!,ch. 3ki^ze, dcv iril' folgere ^Ei»e der elgeinhümlichsteii, mil' sehr selten gefeierten heiügeü Ceremonien hat heute (>. Sepr.) Start gefmiden; N'ir sprechen vc>ü der Ueberreichnug der päpstlichen Goldrose an ihre Majestät die Königin von Neapel. Wir müssen unsere Leser ^»oorderst darauf aufmerksam machen, daß der Ursprung dieser Ceremonie noch über die Regiei'lma5;,it Leo lX, hinaufgeht, der um das Jahr lO-^9 der katholischen Kirche als oberster Seelenhirt vorgestanden war. Diese Goldrose wird von den Päpsten am 4. Fasten.-soninag eingesegnet, mit einem heiligen, mii Moschus versetztem Bali'am gesalbt, in,d zn einem Geschenke für ^-,',',h:nen Schneiden; in demselben zahlt er auch die Namen der bereits init Goldrosen beschenkten Souveräne nnd Pe'.'soüen auf, u"ter dei'en sich ebenfalls eine neapolitanische Königin befindet, n^r.Üch die Königin Ichan,na von Nea-oel, welcher d>e Nc^'e :nic gr^s;l!N Pom? i,i Roin in der K/.che des he,I. Johannes von Lateran iib.rreichr nnirde. Papst Pins ZX., den die ii, seinen Scaaren ausgc-b^ochene Nevolnrion zur Flucht aus denselben zwang, >md der in Gaera rönig!ia)c Gastfreundlichkeit gefunden, und die letzt-geborne Tochter des KöniMauses getauft h.ure, wollte der erlauchten Müller cin religiöses Andenken hinterlassen, und be'ch-.'si, ihr zu diesem Zwecke die Goldrose anzubieten; der Gedanke an das religiöse Gemüth der Königin bestä-kte ihn nur üoch in diesem Entschlüsse. Zur U.berreichiing' der Gold.'cse bestimmte der heilige Vater seiden Ablegenc.'', Monstgnor Giuseppe Stella, und händigte ihm z:> di^'cm Behufe das geeignete apostoli- 314 - sche Breoe eii'. Beide päpstliche Gabe» wurden nun mit Beobachtung des nachstehend beschriebenen Ritus übergeben. Um 10 llhr Vri mittag verfügte sich der genannte Ablegat in den Pallast Ihrer Majestäten, hielt dort in dem königlichen Privacoratorium eine Messe, welcher die gesammte königliche Fainilie beiwohnte. Hierauf wurde ein goldenes Gefäß, mit dem päpstlichen Wappen versahen, anf den ?lltar gestellt, alis demselben ragte ein zierlich gearbeiteter Rosen-strauch in die Höhe, in dem Kelch der hervorstehendsten Rose war der erwähnte, mic Moschus versetzte Balsam enthalten. Nach dem It6 i>ll88» 68l setzten sich der Ablegat und die königliche Familie nieder, worauf einer der assistirenden Priester das von S^. Heiligkeit ausgefertigte Breve ablas, durch »reiches der Ablegac im Namen des Papstes zur Ueber-reichung der Goldrose bevollmächtiget winde. Alsdann verlas Se. Excellenz Graf LndoIf, neapolitanischer Gesandter beim päpstlichen Stuhle, das für Ihre Majestät die Königin bestimmte Breve und überreichte dem König ein gleiches für ihn ausgefertigtes Document. Hierauf legte die Königin ihre Hand au^ das Gold-gefäß und der Ablegat las mir lauter Stimme folgenden Ritualrert ab: »>/^ecif»6 ^a8»m cl^ llwuilxls lmsti'I«, csiiam, 6X 8p6cl3>i calnini8»inn« in Olui^to ?ü!i-!8 «t, Donniu nn-8»i ?ll Dlvina l'l-ovil^illla ? X ? ^ 1^ 5l 0 > l n(>!)!8 laola, "liln lralliinu», per szuilin ,^!l<5 ll!6!'ll«n1uin, 8ci!I(^t !r!ump^lNl>li8 6t miü!.-)!!-tl» ^rc!o8i»6, z)tii' csiwtn Oinnil)»» ^lu'i.8li lulLÜKlis >n:>- lut'68lulur ll<)8 llls 8p6«il)8l88!!MI8 , !'ll!l! dlNlll'um. 8n8ll!l>!Äs >1njo8!ll8 ^ilg, (s!136 806U!u161>8 ut Mllllil villlllL P!'»u^!l2 68, llt 3lN- Zi!ill8 M!ll!2 vil-t»!« a <ü!l!'i8l() Uoinino noliilllyri«, lgm-ljUÄM 1^05,3 Z)!nl!lula 8»Z)6I' rivt)8 llsjuarnin multarnm^ csn»m ^>'2!ln»l 6X 8,!ä iniiinla <:Is,llu»liI l'!!)i cnill-6^61'6 6i^N6l»!', li 68t ^'l'iinl8 6l t1„ll8 in 8»6cu!n 8»6cul<) rum. /Xmüll " (Niinlli die Rose aus unsern Händen, die wir Dir im besondern, uns von dein heiligsten Vater in Christo, unserm Herrn Pins lX., der durch Beschluß der göttlichen Vorsehung Papst ist, ertheilcem Auftrage überreichen; durch dieselbe wird die Freudigkeit beider Städte Jerusalem ausgedrückt, nämlich der sieghaften und kämpfenden Kirche, durch welche diese Blume sich allen gläubigen Christen im herrlichsten Glänze zeigt, da sie die Freude und Krone aller Heiligen ist. Es geruhe Deine, den Anforderungen des Jahrhunderts gemäs;, adelige, mächtige und tugendreiche Majestät sie anzunehmen; Christus, der Herr, möge Dich mit noch reicheren Tugenden schmücken, daß Du gleichest der Rose am Ufer eines überquellenden Baches; diese Gnade möge Dir Jener in Seiner unendlich«'., Huld gewähren, der in allen Jahrhunderten der Eine und Dreieinige ist, Amen.) Nachdem die Königin hierauf die Rose geküßt hatte, theilte ihr der Ablegat noch mit, daß Se. Heiligkeit den beiden Majestäten und der gesammten königlichen Familie vollkommenen Ablaß bewilliger hätten. Noch spendete der Ablegat den Segen und las das Schlußevangeli'um, worauf er sich zu Seiner Heiligkeit zurück verfügte." Johann Strauß — todt. (Aus dem „Lloyd' ). Sie haben gestern draußen auf dem stillen Friedhofe einen Mann begraben, dessen Todestunde von vielen, sehr vielen Menschen mit einem Ausrufe schmerzlichen Bedauerns wird vernommen werden! Vielleicht wird man das Zeitunas-blatt für einen Augenblick aus der Hand legen, und die heißblütigen Fragen der Poliiik übcr einem Grabe vergessen, das sich so eben über einem alccn, vielwerchen Liebling geschlossen — über Johann Scrauß, den „Walzerheros," wie sie ihn bei Led^eicen nannren. Warum einein Todten den Necrolog versag.-n, dcr dem Leben so viele heitere Kränze der Last geflochten? Die Menschen lassen sich in dieser Hinsicht manche Undank» barkeic zu Schulden kommen; sie schreibe» das Andenken dessen, der sie betrübt, vcrletzc und gekränkt hat, tiefer in ihre Seelen, a's sie denjenigen bewahren, der ihnen Lust bereitet Und doch sollten wir nie vergessen, daß wir für den Tropfen Freude, der in unser Leben geworfen wird, unendlich dankbar seyn müssen! Ihre Zahl ist nicht groß, die ein ganges Menschendaseyn darauf verwenden, unsere Lust zu illustriren und für unser Vergnügen zu sorgen — ei» ganzes Menschendaseyn'. Wailim also mit der Blume kargen, die wir in die Schollen eines Grabes werfen wollen, das den >>e,sten Miisikanten" Wiens für immer umschließt? Freilich! »Nur ein Musikant." Aber dieser Musikant war eine Größe eigener Natur; dieser Musikant hat Euerer Lust Schwingen berei-tct, die Ench über Euere Sorgen und Mühen hinausgehoben; dieser Musikant war unablässig bedacht, wie er in Euer Leben die hellsten Lichter der Freude werfeu kömne; wenn Ihr ihm zujubeltet, wenn Ihr in rasche,, Kreisen Euch an einander schlosser, stand er oben, an seinem Pulte, die treue Geige in der Hano, und nickce lächelnd zu Eueren Beifallrufen, und sreuce sich, daß Ihr mit ihm zufrieden wäret, zufrieden, weil er Euch Freude bereitete. Nur ein Musikant! Wie aber über jeder schöpferischen Kraft, liegt auch über dem Leben dieses „Musikancen" ein Schleier des Geheimnisses, der sich nur von Wenigen lüften läßt. Jede schöpferische Kraft, und Strauß mit seinen genialen Producten in einem freilich untergeordneten Musikgenre ist unstreitig eine, hat einen Dornenweg von Leiden und Drangsalen durchzuwandelu, den das gewöhnliche, nur den breit gepflasterten Pfad der Nachahmung tretende Talent nicht kennt. Diese schöpferische Kraft hat eine That vollendet, und sey es nur ein lieblicher Walzer; mit dieser einen That sind aber die Menschen nicht zufrieden, sie fordern immer 313 __ Niehr, immer mehr, wie aus einem Füllhorn sollen sie her-vor^iellen, wie ein Kaleidoscop immer neuere und schönere Farben spielen. Die Menschen fordern — und die schöpferische Kraft muß gehorchen. Diese Stunden des Gehorsams sind es aber, die man kennen und begreifen muß, um den Verlust zu verstehen, der in einer solchen versiegten Kraft Üe.qr. An diesem Gehorsam sind Viele zu Grunde gegangen, Nachdem sie das Schönste zu Lichte gefördert, zu Grunde gegangen, weil sie dem Befehle, immer Schöneres zu schaffen, nicht mehr die Folge leiste:, konnren, oder wollten. — Dämonisch lauern die Geister des Beifalls um eine solche Krafr, sie folgen ihr des Tages nach an ledem Schritt und Tn'tt, und setzen sich des Nachts an ihr Bett, und stacheln die Seele auf, daß sie auf Neues denke, daß sie nicht einschläfere, das; >le nicht vergessen mache. Wir wissen im Augenblicke eben nicht, wie viel Walzer, wie viel Quadrillen und Polka's aus der Geige des nun todten Johann Strauß hervorgequollen — >yer aber ist dem „Musikanten" in die stille Werkstätte seines Schaffens nachgegangen, wer kennt die Stunden des „Gehorsams," wenn er angejubelt und angelacht aus dem Ballsaale, nach Hause kam, und der Geist des Beifall? sich wieder zu ihm setzte, und die Frage a>' ihn richtete: »Hast Du schon wieder etwas Neues im Kopfe? Ist Deine Geige für ein neues „Stück" schon gestimmt? Liegt Dein Norenpavier zu einen, ueuen Walzer oder einer neue,' Quadrille schon bereit? Der Walzer, die Quadrille, die Polka, die Du soeben ihren Füßen vorgespielt, wird ba!d vergessen und abgestanden seyn. Schaffe Neues, Neues! Das Vergnügen liegt im Momente, aber die Momente sind Stiefbrüder, und gönnen sich nicht das gleiche Erbtheil! Sorge dafür, daß sie einander nicht gleichsehen." Gewiß nichts a--d res muß die schöpferische Kraft in diesem Johann Strauß gewirrt haben. Wir haben uns an ihr gefreut und gelabt — aber sie selbst? Sie muß ihm Tage uud Stunden l-ereiter haben, deren Wehe sein Grab letzt mit sich einschließt, Schmerzen, die kein Auge ergrün-dtt hat. Das Handwerk, Vergnügen zu schaffen, muß ei» Zar schweres ser>u,' ^i> wenigsten verstehen es, und diesen Wenigen mag es trübe Momente genng weben Die Redensarten sind jeßc so wohlfei! — wir könntcn ei„en dick»,>!, Bund frischgebrochener Phrasenblumen auf dieses Grab werfen, aber wir weisen sie verschmähend ab. D>e Phrase: «Strauß war der letzte Wiener, der letzte Repräsentant eines Humors, über den der furchtbare Ernst einer neuen Z^ir s^,,^ L^-ye geworfen; mit Strauß ist das a!te Wiencrchlim begraben" ist au und für sich unwahr. Wozu auch di.se sich von selbst antragenden Phrasen? Welche trübe L.bensal.schaining läßt uns diese Worte blauchen? Warnin hätte Strauß über die constitucionellen Segnungen nicht denselben Frohsinn verbreiten können, der einst das Das Leben >st freilich ernst genug worden — bedarf es aber darum weniger der Sorgenbrecher, der Lustbereiter und Fest-schmücker? — Strauß vollendete, was sein Meister Lanner, der ihm nur um einige Jahre früher in die andere Welt vorausgegangen, genial begonnen, Sie beide reformirten die Tanzmusik, stürzten den «Ländler" von seiner Höhe, und schnitten der langsam trippelnden, verschämt sich beugende,! und schleichenden „Menuette" den stattlich wackelnden Zopf ab. Nach dem Ausspruche, der größten Musiker unserer Zeit, besonders Mayerbeer's, zeigen die Werke von Johann Strauß sowohl in Melodie als i" Instrumentation den genialen, ursorünglichen Künstler. Ueber die Melodien hat die Welt längst entschieden; sie sind selbst über den fernen Qcean geschwommen, als klingende Missionäre, und haben da Viele bekehrt. Seine Walzer waren fliegende Blätter, die der Wind nach allen Gegenden trng, anf die der Frohsinn wartet.', auf die sich die Freude freute! Es mag vielen ein trauriger Gedanke seyn, den wir ohne alles höhnische Lächeln begreifen, daß m-t Strauß gewissermaßen eine ganze Gattung von Lust und Wonne zu Grabe gegangen ist. In der That! es wird die empfindliche Lücke, die sein Verlust hervorgebracht, erst recht sichtbar werden, wenn andere den seinen Händen entsunkenen Bogen werden aufnehmen , und den Tactstock ergreifen wollen, der ein eigentlicher Thy''nsstab war. Viele werden an das Erbcheil des todten Meisters hinantreten »vollen. Viele werden in dem Wahne leben: auch wir können Freude bereiten und werden finden, daß man ihncn darauf ein schläfriges Nein zurückrufen wild. Wir Wiener haben gegen den todten Musiker eine besondere Pflicht der Dankbarkeit; wir hatten die ersten Blü-then seiner Tonmuse zum Genusse ausgesetzt; wir waren ihre ersten Richter, und unser Urtheil machte Propaganda, wohin seine Klänge drangen. Mögen diese wenigen flüchtigen Worte demjenigen, der so viele „Töne ohne Worse" für unsere Freude schrieb, als Erinnerung über das Grab hinaus-klingen! Es sey ihm die Erde leicht. Wissenschaftliches. Fänfzehnte Zusammenkunft der Wilscnschastssreunde. Am l4. September 18^9. Es erhob sich Hr. Sch midt mit den Worten: „Meine Herren erlauben Sie mir, daß ich Sie hellte von der Bahn, die wir bisher verfolgt haben, lind auch weiter noch zu verfolgen gesonnen sind, ablenke und in den Tempel der Kunst einführe, um Ihnen in derPerson des hochwürdigen Herrn Iol). P u ha r, Caplan zu Beldes, eines gebornen Krämers, einen Kunstjünger vorzustellen, dessen regem Eifer uud unermüde.-tem Studium es gelungen ist, die Jetztzeit mit einer neuen, überraschenden Erfindung zu bereichern, die darin besteht, alle Gegenstände mittelst der lüllmsi'» nk^,,!'» auf Glasplatten zu firiren, wovon die vorliegenden zwei Probestücke seiner Kunst, eines die Kirche, das zweite de» Pfarrhof zu Veldes vorstellend, den vollständigste» Beweis liefern. Herr Puchar gibt seiner Erfindung den Namen Ihalatvpis — 31« - (transparente Glasbilder, 8vil!l> p>8) und ist unablässig damit beschäftiget, diese noch mehr zu vervollkommnen. Ihnen; Verehrte, die mir heute und ii, diesem für mich unschätzbaren Momente in das Auge blicken, brauche ich nicht erst zu sagen, wie sehr es mich freut, Sie auf die Erfindung des Herrn Puchar aufmerksam zn machen, und wie wohl es mir thut, den Namen des seiner Ansvruchlosig-keit wegen doppelt schatzbaren Künstlers der Oessentüchkeit übergeben zu können, um auf diese Weise ihm die Priorität der Erfindung zu sichern. Den Kunstgeg.'iistaüd würdig zu beurtheilen fühle ich mich als Laie zu schwach; mögen Künstler vom Fache den Werth der ang/dentecen Eifindung bestimmen , und das Verdienst be) bescheidenen Künstlers würdigen. Herr Puhar ist mir Vergnügen be-eic, recht viele Auftrage zur Anfertigung seiger Glasbilder mic Angabe des Gegenstandes oder der Gegend, die Jemand im Bilde wünscht, zu empfanden und diese nach Verlangen zu liefern. In Laibach übernimmt Herr A! b i n Ienko, wohnhaft in der Schustergasse, Hans Nr. l?0, Stiege Nr. 2, ulle Aufträge für den hochwürdigcn Hrn Eaplau Ioh. P u h a r in Veides, und ivird die weiters noth'gen ?lliskünfce ertheilen." Herr Fischer zeigte den Anwesenden zwei recht hübsche Eremplare des italienischen Scorpions (scai'pi'o ilnlic»«) die er bei Stein unter Holz gefunden hat. Feuilleton. Nützlichkeit des Telegraphen. ^ Vor Kurzem benachrichtigte der Bahnhofschef von Am!."s den Direclor de? Telegraphenaintes, das; ei"e arm? F:au ihin soeben gemeldet, das; sie in einem Waggon dritter Elasse einen >>orb, ihr ganzes Verniögen, ungefähr 250t) Francs einhaltend, vergasen habe. Der Train, welcher nach Ärras abgegangen war, mußte daselbst nach 15 Minuten anlangen und mir 5 Minuren daselbst verweilen. Die Depesche wurde dem Telegraphenamte nach Arras gemelder, und die Nach-lichc war vor der Aükunft des Zuges daselbst bekaiuu. D»r Korb ivurde sogleich gesucht, gefunden und die Nachiicht da-vc„ langte iu demselben Moment zur Freude der armen Frau wi.der in Amiens an, a!s der Zl>g >ben iiach Liile abgehen sollte, Gin Dieb aus Politik. — Zu Culm in West-preusien wuide dieser Tage ein Spitzbube erwischt, al5 er eben in der Pfarikirche ein Mutte-gotcesbild seines iverth-voll.n, silbernen Schmuck, s berauben ivolice. In Haft ^e-br.-.ä,r und vom Richter befragt, iras »r zlir Milderung seine? so straffälligen Verbrechenv anführen könne; ob er's lediglich wegen zu großer Nahrungösorgen gech.ni habe? ancirort^te kalcblücig der Dieb: »Nein, ich lhac's nur ans Politik, w<>il uh für die Einziehung der Kirchen-güler zu Gunsten der Staatsbürger bin." El' behauptec, diesen ?llisspruch im dortigen Preus;envereiue, desteu Mitglied ei' geiveien, als oom Ministerium ausgehend vernommen ,:,u haben. Nichts über die Vorficht. — Vor Kurzem ist in Lyon ein Mann zum zweiren Male gestorben; bereiis vor i8 Jahren war er zu Grabe getragen woiden. Damals war er während des Zuaes zum Friedhofe wieder erwacht, klopfte und lärmle im Sarge, so, daß die Träger voll Schrecken die Bahre hinwarfen, einige Beherzte aber hinzutraten, und durch das Abnehmen des Sargdeckels den neuen Lazarus wieder in die lebende Welr einführten — Bei seinem jetzigen zweiten Tode war mau oorsichug gewor-den, und lies; den Leichnam drei Tage lang liegen, um sich zu rergcwifseln, das; er nicht wieder ein Spectakel mache und das ruhige Begräbnis; störe. Hospitäler in Frankreich. — Von den 36,819 Gemeinde,, der französischen Republik besitzen nur l l 62 eigeue Hospitäler, deren man im Ganzen in Frankreich ! 338 zählr. Diese haben ein Einkommen von 53'/2 Millionen; obenan steht natürlich Pa:is, dessen Hospitäler 5 Millionen Neoennen haben; ihm t'olgr R^uen und Marseille mir 400,000, dann Bordeaur mic 300,000 Franken, lleberdiesz gibt es noch im ganzen Lande 7600 sogenannte Wohlchätig-kcits.Bnrcaur, deren jährliche Einkünfte die Summe von l3'/„ Millionen erreichen. Uebiigt'ns sind die französischen Gemeinden nicht sehr reich, ihr Gesammteinkommeu betragt l-il'/y Millionen, nnr 95 habcn mehr als l 00,000 und 868 Gemeinden weniger als !00 Franken jährlicher Revenuen. Tod durch Unvorsichtigkeit. — In der Nacht vom 24 auf den 25. August wurde in Paiiö eine fürchscr-lich zugerichtete Frau von etwa 25 bis 26 Jahren nach dem II6l«l hr ein Schuß die Stirn, so daß sie gleich starb Der Kchl'.si Y.nce wahr.-schemlich ihrem Manne gegolleü, doch hal man r>5 jctzi mchc eindeckt, wer die Tl'äc.r gl,v^'en. Giftmorde in E««;lc.nd. — Die Giftuioid.,' ueh-men in England a.if eine w.ch'haft schreckenerregende Weise überHand. In Lewes ivliide dieser Tage eine Frau hingeiich-c.c, d>> ihren Mann in-d z,vei Söhi'e vergiftet hatte; ihr dritter Sohn, den zu rergift.» sie gleichfalls den Versuch gemachc h/.cte, war der Hanptzeuge gegen sie. Z,yei andere Frauen, ivovo» die eine ihren Gatten, die andeie ihre sämmllichen Kinder dnich Gift gemeldet hatle, erivarren ihr Toderiütheil, All;« großer Gehorsam, ^_ Bei den Schießübungen d.'S M,Iicär5 auf der ^azeühaidö bei Beilin ereignece sich dieser Tage ein U"glückvfal!. Ein Neknit, der schlechc geschossen hatle, N'Uide von seinem Unleiofficier angewiesen, zur Uebung gerade auf lein Auge zu zielen. Der Nerruc folgce dem Befehl, während des Z,clen5 ging aber unglücklicherweise das Gewehr los, ui,d der Uüteiofficier fiel cödt-lich gec>offen nied.r. Verleger: Ignaz Alois K l e i n m a y r.