^l° 88. Mittwoch am R8. April «8ZK. Die „Laibachei Zeitung" erscheint, mit Allzuahnn- der Sonn- und Feiertage, täglich, und kostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährg 11 fi., halbjährig 5 ft- ^> lr>, n»il Kreuzband im Coinptoir ganzjährig l2 ss., halbjährig U sl. Für die Zn^ellung in's Ha».< sind h al b j ä l» ci g ;j<1 kr. mehr zu entrichte». Mit der Post porto- : jrci ganzjährig, untei Kreuzband und gedr»»tter Adresse 15 fl., halbjährig 7 fl. 3<) fr. — In scrationsgcbühr für eine Spalten^ilc o^er den Nai'.m derselben, für ci»- maligc Einschaltung 3 kr., fiir ziueiüialige 4 kr., für dreimalige 5 kr. (5. M. Inserate bis 12 Zeilen kosten l fl. für 3 Mal, 50 kr. sür 2 Mal und 40 kr. für l M,l einzuschalten. " Zu diesen Gebühren ist nach den, „provisorischen Gesetze vom 6. November 1850 für Inserationsst^ü'.pe!" noch ll) fr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Ämtlicher TM verdienten Ruhestand die Allerhöchste Zufriedenheit mit seiner langjährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung zu erkennen gegeben werde. Richtalntlicher Theil. Rußland und die dänische Erbfolge. Die «Mg. Augsb. Ztg." schreibt: Unter den Fragen der allernächsten Zukunft, die von der höchsten Vcdeutung und der Aufmerksamkeit gewiß in jeder Beziehung werth sind, steht offenbar diejenige nach der Lage der dänischen Monarchie nicht m letzter Reihe. Es ist abcr, abgesehen von andern Anknüpfungspunkten, wie es uns scheint, gerade in diesem Augenblick ein sehr ernster Anlaß in's Auge zu fassen. Se. Majestät der König Friedrich VII. war ernstlich krank. ^) Wenn ein trauriges, aber nicht unmögliches Ercigniß einträte, so würde gerade jetzt die Lage der Dinge an der Ostsee ernsthaft genug erscheinen. Es besteht bekanntlich über die Frage nach drr Suceessiou iu der Monarchie das viel be> sprochcne Londoner Prowkoll vom 8. Mai 18.'>2. In Folge dieses Protokolls soll der Prinz Christian von Glücksburg dem jetzigen kinderlosen Könige succediren, und zwar auf der Basis des Grundsatzes, daß die co-gnatische Sncccssion für die Gesammtmonarchie anf> gehoben, und die agnatischc Succession eintreten soll. Nun behalten sich zwar die hohen Unterzeichner die nähere Bestimmung vor. im Falle die Glücksburgcr Linie ausstirbt; allein da man doch am Ende das Reich nicht ohne Haupt lassen kann, bis die übrigen sechs Mächte (die Großmächte und Schweden) sich geeinigt haben werden, so wird natürlich nach dem Aussterben der Glücksburger Linie der anerkannte Kö-nig der agnatischen Succcssiou in Wirksamkeit treten. Vermöge eben dieses Prinzips ist aber Rußland der nächste Thronerbe für die dänische Monarchie — das« selbe Rußland, das jenes Protokoll uom 8. Mai unterzeichnet, imd deßhalb ein Recht hat, zu fordern, daß man über die Succession nicht eher und nicht anders bestimme, als bis es seine Zustimmung gege-bcn. Es liegt daher nahe, zu verstehen, daß Nußland es in seiucr Hand hat, die Verzögerung einer Eiui-gung über eine andere Sncecssion herbeizuführen, und dabei unterdessen in die dänische Monarchie einzutrc-ten. Dieß ist der wesentliche Inhalt jenes Protokolls. 5) Der König scheint nach den letzten Nachricht.,! vollsläüdia. wieder hergestellt. Nun wild es den meisten Lesern dieser Blätter nicht unbekannt sein, daß jene Vcstimmuug des Protokolls von dem dänischen Reichstage nicht eigentlich gern oder recht freiwillig anerkannt ist. Vor Allem aber darf nicht vergessen werden, daß eine der am wesentlichsten bctheiligten Mächte, der deutsche Vuud, bei jener Frage gar nicht zu Rathe gezogen ist, sondern daß vielmehr. wie wir behaupten dürfen, ganz bc-stimmte Proteste bei demselben eingegeben wurdcu. als die offizielle Angabc jenes Protokolls in Frankfurt gemacht ward. Die Sache liegt demnach in die« sem Augenblick so, daß, wenn eine höhere Fügnng Sc. Majestät den jetzt regierenden König treffen sollte, uud keine weitere Bestimmung iu Wien über Däne» mark getroffen würde, der Prinz Christin»/ zu Glücks« bürg in Gcmäßhcit jenes Protokolls — das allein ihm ein Recht anf die Succession gibt — surcedircn wird. Damit würde aber die Giltigkcit des Proto-kolls selbst, und mitbin auch diejenige der Succession Nnßlands anerkannt werden. Es ist einleuchtend, daß dieß eine sehr ernste Frage bilden mnß, um so mehr als die gesamntte agnatischc Linie des Prinzen Chr stian nnr ans zwei noch unmündigen Söhnen besteht, nach deren Abtreten also der Kaiser von Rußland der sofortig berechtigte König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein-Lanenburg, also auch deutscher Vuudcsfürst sciu würde. Dazu kommt, daß iu diesem Augenblicke Kopenhagen wieder einen Beweis liefert, wo eigentlich die Gründe eines Krie-gcs lagen, den Alle tief beklagt haben, und der dcw noch mit einiger Besonnenheit und Billigkeit, und daß wir es nnr sagen, vor Allem mit einiger Gerechtigkeit von Seite des damaligen Auflaufsministcriumö Orla Lehmann so leicht hätte vermieden werden können. Kopenhagen bietet jetzt den einzigen Platz in Europa, wo ein Ministerium zur Anklage gezogen wird — ein Ministerium, das das Königreich uud die Herzog-thümer verwaltet, und das jetzt von dem Provinzial. landtag des eigentlichen Königreichs znr Vcrantwor-tung gezogen wird, während die deutschen Hcrzogthü^ mcr gar nicht gefragt werden. Ob und in wie weit dabei die Interessen einer großen norddeutschen Macht gut gewahrt sind. wenn entweder der Sieg der Kopenhagener Demokraten Dänemark und die Herzog-thümer definitiv dem Westen hingibt, oder die Giltig, kcit des Protokolls vom 8. Mai 1832 beide Länder zn einer Sckundogenitur Rußlands macht, so daß im ersteu Falle Eugland, im zweiten Rußland am Sunde herrscht, wollen wir nicht erörtern. Daß es besser wäre, wenn mau an der Spree diesen Punkt ernstlich n'woge, als daß man eine gewisse Polemik treibt, die jemanden nützt, aber Manchem schadet, scheint uus lar. >5" jedem Fall abcr läßt es sich auch vom beschränk» Mten Gesichtspunkte aus keinen Augenblick verkennen, daß, vermöge der obigen Lage der Dinge, die Inter-Mn Deutschlands im Allgemeinen uud Preußens ins» besondere nur dann gewahrt werdcu köuncn. wenn diejenige Macht, deren mit Deutschlands Zukunft so innig verbundene Interessen im Süden jetzt mit mehr oder weniger Vcwußtseiu zurückgesetzt werden, sich über manches Gegenwärtige erhebt / und um der großen gemeinsamen Zukunft willen den ersten glänzenden Vewcis für den Satz liefert, daß alle großen Aufga« bcn Deutschlauds nur in treuer Gemeinschaft aller deutschen Mächte erfüllt werden können! l Der „Moniteur" über „die Oxpedi-tiou nach dem Orient." Kenntniß der Wahrheit, sobald diese die Ehre, Sicherheit und Macht des Staates intcrcssirt, ist das , unbestreitbare Recht eines großen Landes wie Frank« reich; ihre Mittheilung ist, in so fern der Patriotis« ums des öffentlichen Wohles nicht Stillschweigen ge« bietet, die geheiligte Pflicht einer starken Regierung, wie sie Frankreich besitzt. Die Expedition nach dem Orient, ihre Ursachen, ihr Zweck, die zu ihrer Fort. führuug vorbereiteten Operationen, die gegenwärtig angeknüpften diplomatischen Verhandlungen, die den Zweck haben, sie entweder abzuschneiden oder zum Abschluß zu bringen, sind jetzt Thatsachen, welche man ^ erörtert, ehe sie auf den Blättern der Geschichte ver> zeichnet werden. Damit aber diese Thatsachen mit Nutzen erörtert uud mit Ernst beurtheilt werden kön« ncn, wollen wir sie in vollkommenster Wahrhcits- ^ treue auseinandersetzen. Es erscheint uns dieß gleich« zeitig loyal und nützlich. In Mitten von Aufregml' ^ gen und Ereignissen, wie jene sind, deren Rückschlag täglich auf die öffentliche Mittheilung einwirkt, ist diese zur Beunruhigung geneigt und wird leicht irre geführt. Aufklärung ist das beste Mittel zu ihrer Beruhigung. In welcher Weise ist der Gedanke zur Expedition nach dem Orient entstanden? Welche Voraussicht und welche Daten haben den Plan dazu augegcben? Welche Gründe haben diesen modifizirt? Warum wurde die anglo-französische Armee in der Krim ausgeschifft, statt an der Donau zu operiren und einen Feldzug nach Vcssarabien zu uuteruehmcn? Wie kann man sich, Angesichts des Eifers uud Hrldenmuthcs der Belage» rcr, dcu langen Widerstand der Belagerten erklären? Das sind die Pnnkte, die wir in dem ersten Theil dieser Arbeit zu prüfen gedenken. Wir werden dieser Prü» fung nnr bestimmte Thatsachen, authentische Doku« mcnte, Wahrheiten der Wissenschaften und der Kriegs« geschichte unterziehen. Die gebieterischen uud entscheidenden Umstände, welche Frankreich nach vierzigjährigem Frieden den Degen ziehen hießen, sind aller Welt gegenwärtig. Rußland vermochte die Türkei zur Anuahmc seiner Suprematie nicht durch die Furcht vor sciuen Protokollen zu bringen; es versuchte, diese Suprematie gewaltsam zu erzwiugen. Es zerriß die Verträge, drang in ein Gebiet (<'uvnl»i un lc'llüoi^) ein, behandelte Europa geringschätzig und drohend. Seine Heere besetz« ten die Fürstcnthümcr, rückten au der Donau vor und bezeichneten schon die Etapcn eines stegreichen Zuges nach dem Balkan. Der bcwundcrnswcrthe Aufschwung der türkischen Nation konnte nicht ausreichen, diesen Plan zu vereiteln. Zwar fand Nußland ein unerwartetes Hinderniß in der hcldcnmüthigen Hingcbuug eines Volkes, das cs für hinfällig gehalten hatte und dessen Widerstand daran erinnerte, daß es einst Peter dcu Großen besiegt hatte. Nichtsdestoweniger war der Kampf ungleich. Aufgeregt, mit gespannter Erwartung, sah die Welt dem Auögangc entgegen. Deutschland schwankte zwischen der Gewöhnung an die heilige Allianz und den Rathschlägen der eigenen Würde. Von, Westen ging das Signal des Widerstandes aus. Loyal vereinigt, zögerten Frankreich und England nicht, ihre Flotten und Armecu nach dem Orient zu schicken, um oort die Integrität der Türkei, die Achtung vor den V"' IKI trägen, das europäische Gleichgewicht und die Zivili- ^ sation zu vertheidigen. ^ Der hohe Wille, welcher der Regierung unseres ! Landes vorsteht uud diesen Krieg, nachdem er dessen ! Verhütung durch ehrenhafte Ansgleichnng vergebens versucht hatte, als eine von der Ehre gebotene Noth» 1 wendigkeit beschlossen hatte, zeichnete sodann Wcisun- ^ gen für den berühmten Malschall vor, in dessen Hände . das Schwert Frankreichs gelegt werden sollte. In den vom 12. April 1864 datirtcn Instruktionen las man ! folgende Stellen: < «Herr Marschall, indem ich Sie an die Spitze > einer französischen Armee stelle, die mehr als 600 , Liens vom Mntterlandc entfernt kämpfen wird, geht meine erste Anempfehlung dahin, daß Sie die größte ' Fürsorge für die Gesundheit dcr Truppen tragen, sie l möglichst schonen und keine Schlacht liefern, ehe Sie ! sich wenigstens zu zwei Drittel günstiger Chancen vcr- 1 sichert haben. Die Halbinsel von Gallipoli ist als Hauptort der Landung angenommen, weil sie als strategischer Puukt, die Vasis unserer Operationen sein soll, d. h. der Waffenplatz, anf dem wir unsere Depots, uusere Ambulanzen, unsere Proviantmagazine anlegen, uud vou dem aus wir die Vorwärtsbewegung oder Wie« dereinschiffung mit Leichtigkeit unternehmen köuucu. Das soll Sie übrigens bei Ihrer Ankunft, wenn Sie es für augemesscn erachten, nicht hindern, eine oder zwei Divisionen in den Kasernen unterzubringen, die entweder westlich von Konstantiuopcl oder in Seu-tari sind. So lange Sie uicht dem Feinde gegenüber ste« hen, führt die Zcrstrcuuug Ihrer Streitkräftc keinen Nachtheil mit sich; die Anwesenheit Ihrer Truppen in Konstanlinopcl kann eine gntc moralische Nirkuug hervorbringen; sollten sie aber, nachdem Sie gegen den Valkan vorgerückt sein werden, zum Rückzüge genöthigt sein, so würde es viel vortheilhafter sein, sich nach der Küste vou Gallipoli, als nach jener von Konstautinopel zurückzuziehen, da die Russen sich nie von Adrianopel nach Konstantinopel wagen würden, ohne zu ihrer Rechten eine Armee von 60.000 Mann gnter Trnppen zurückzulassen. Wollte man uichtsde» stoweuiger die Liuic von Karassu vorwärts vou Kon-stontinopcl befestigen, so dürfte dieß nur mit dcr Absicht geschehen, sie von den Türken allein vcrthcidi-gen zu lasseu, da, wie ich wiederholt bemerke, unsere Stellung unabhängiger und furchtbarer seiu wird, wenn wir nns in der Flanke dcr russischen Armcc befinden, als wenn wir auf der thracischcn Halbinsel blokirt sind. Nach Feststellung dieses ersten Punktes, und weun die anglo-französischc Armee einmal au den Kü< sten des Marmora>Meeres vereinigt sein wird, müssen Sie sich mit Omer Pascha und Lord Raglan bezüg> lich der Annahme etncs der folgenden drci Pläne einigen: 1. Entweder den Rnssen am Valkan entgegen ziehen; 2. oder sich der Krim bemächtigen; 3. oder, entweder in Odessa oder an irgend ei' nem anderen Punkte des rnssischcn Küstengebietes am schwarzen Meere landen. Für den ersten Fall erscheint mir Varna nls der wichtigste Pnnkt zur Besetzung. Die Infanterie könnte znr See dorthin gebracht werden, die Kavallc« rie villleicht leichter zu Laube. Unter keiner Vcdin-gung darf sich die Armee zn weit vom schwarzen Meere entfernen, damit ihr Verkehr mit dcr Flotte immer ungehindert bleibe. Für den zweiten Fall, nämlich den der Vcsctznng der Krim, müssen Sie vor Allem des Landungsortes sicher sein. damit die Landung vom Feinde entfernt bewerkstelligt und dieser Ort in kürzester Frist derartig befestiget wcrdeu könne, daß er zum Stützpunkt für den Fall eines Rückzuges dienen kann. Die Wegnahme Scbastopols darf nicht versncht werden, lhc nicht wenigstens eine halbe Vclagcrungs-ccmipagc und eine große Anzahl Erdsäcke zur Stelle geschasst sind. Sobald Sie sich im Bereiche dicscs Platzes befinden, dürfen Sie cs nicht vernachlässigen, sich Valaklawa's zu bemächtigen. eines kleinen Ha- fens, der 4 Lieues südlich von Sebastopol liegt und mittelst dessen man sich leicht während der Daner der Belagerung mit der Flotte in Verbindung setzen kann. Für den dritten Fall, wenn nämlich im Einver-ständniß mit den Admiralen eine Unternehmung gegen Odessa beschlossen werden sollte ...... In allen Fällen empfehle ich Ihnen Hauptfach' lich, Ihre Armcc uie zu zertheilen, ohne Unterlaß mit allen Ihren Truppen vereinigt zu marschiren, da 40.000 Mann kompakter und gut kommandirter Truppen im« mcr eine imposante Macht ansmachcn, zcrstrcnt aber im Gegentheil nichts bedeuten. Weun Sie, des Lebensunterhaltes halber, zu eiuer Thciluug dcr Armee genöthigt sind, so nehmen Sie diese dergestalt vor, daß die Trnppen jederzeit binnen 24 Stuuden wieder anf einem Pnnkte vereinigt sein können. Wenn Sie anf dem Marsche mehrere Kolonnen formiren, so weisen Sie ihnen einen Sammelpunkt an, der entfernt genng vom Feinde ist, um ein Ueber« fallen einer isolirtcn Kolonne zn verhüten. Wenn Sie die Nnsscn znrückwerfen, so gehen Sie nicht weiter, als bis an die Donau; es wäre deun, daß die österreichische Armee am Kampfe Theil nähme. Im Allgemeinen muß über jede Bewegung mit dem General <'» ow's dcr englischen Armee übereingekommen werden. Es gibt nnr gewisse ausnahmsweise Fälle, in denen es sich um das Heil der Armcc handelt, und in welchen Sie jeden Beschluß auf sich uehmen können............. Ich setze volles Vertrauen in Sie, Marschall, Sie werden diesen Weisungen trenlich nachkommen; ich bin dessen gewiß und Sie werden den Rnhm un< sercr Adler zu vermehren wissen." (Fortsstzuug folgt.) Oesterreich. Wien. Das Verfahren in Zollangelegenheiten ist, wie die Linzer Handels- und Gewerbekammcr in ihrem Jahresberichte für 18«3 bemerkt, dcr Vereinfachung bedürftig. Auch kämen dabei Unznkömmlich-kcitcn vor, die vermieden werden könnten. Namentlich sei es nicht selten der Fall, daß ein uubcdeuteudcs Ueberseheu bei ciuer Warcnerklärung oder ein Versehen eines ausländischen Versenders einen Warenempfänger in Strafhandluugeu verwickelt, welche sehr umständlich und zeitraubend sind und zuletzt eiuc Strafe znr Folge haben, ohne daß es bei dcr größten Aufmerksamkeit vermieden werden konnte. Ocftcr noch habe der Empfänger, um sich dem zu entziehen, kein ande-rcs Mittel als das der „Abfindung", welche sohin einem höheren Zolle gleichkomme, nnd eine Zahlnng sei für einen häufig unvermeidlichen Zufall oder einen Irr< thum. Die Gerechtigkeit scheine zn fordern, daß nur eine die Ahndung wirklich verdienende That oder Nacl> lässigkcit eine Strafe nach sich ziehe. Anch gäbe es Fälle, wo dcr Betrag, um den es sich handelt, so gering ist, daß er kaum mit dem Zeitucrsäunmiß und mit dem Aufcuthalt im Geschäfte in ein Verhältniß gebracht werden könne. Hie und da bewirke ein meist gutgemein, tcs Streben, dem Staate den größtmöglichsten Zoll zn verschaffen, Auslegungen des Tarifs, welche Niemand erwartete. In einem solchen Falle sei es uicht immer an dcr Zeit, Beschwerden zn erheben, weil sogar bei günstiger Entscheidung dcr Moment verstreiche, wo man die Ware bcnöthige. Diesen Bcmcrknngen der Linzcr Handels- und Gcwcrbekammcr stimmt die „Austria" int Allgemeinen bei, indem sie sich folgendermaßen ausläßt: „Niemand wird wohl behaupten wollen, daß unser Zollverfahren keiner Vereinfachuug fähig oder bedürftig sei. Anderseits kann man abcr nicht in Abrcde stcllcu, daß scit 185! in vielen Beziehungen wesentliche Vereinfachungen desselben eingeführt wnrden. Dcr Staatsverwal-tnng ist uicht minder als dem mit dem Auslande verkehrenden Publikum an einer zweckentsprechenden Ver-ciufachuug des Zollverfahrens gelegen, und praktische Vorschläge in dieser Richtung werden stets willkommen sein; ganz allgemein gehaltene Anträge aber auf Ver« einfachnng des Zollverfahrens können selbstverständlich keinen Anlaß bieten, hierüber eine Vcrhandlnng ein« zuleiten. Der von der Linzer Handelskammer aufgestellte Satz, daß nur cine die Ahndung wirklich vcrdiencndc That odcr Nachlässigkeit eine Strafe nach sich zichen solle, steht ganz im Einklang mit dem kaiscrl. Patente vom 11. Inli 1836, womit das Gefällsstrafgcsetz kundgemacht wurde, ausgesprochenen Grundsatze. Da» mit aber, im Falle einer als unrichtig beanständeten Warencrklärnng, ermittelt werde, ob eine nach dem Strafgesetze über Gcfällsübcrtretungcn strafbare Handlung oder Unterlassung vorliege, ist die Durchführung der vorgeschriebenen Untersnchnng nothwendig. Wird von dem Beschuldigten die von der Linzcr Handels-kammcr als „Abfindung" bezeichnete Ablassung vom Strafverfahren im Sinne des §. 641 des erwähnten Gesetzes angesucht, so verzichtet er dadurch auf die gesetzlichen Mittel, seine Unschuld darznthnn, und die Frage, ob ihm cine strafbare Handlnng odcr Untcr< lassung wirklich zur Last falle, wird so dcr richtcrlichcn Entscheidung entzogen. In solchen Fällen eine strenge Ansmittlung der Schuld oder Nichtschuld fordern, hcistt Unmögliches verlangen, weil das Wesen der Ablassung vom Strafverfahren oder die „Abfindung" eben darin liegt, daß hierbei, um die Verhandlnng im Interesse dcr Partei schnell abzuschließen, von allen weiteren Erhebungen und Erörterungen, welche das Vorhandensein und den Umfang dcr dem Beschuldigten zur Last gelegten Uebertrctung odcr dessen Schuldlofigkeit erweisen sollen, abgegangen wird. Daß zuweilen anch eine unrichtige Anslegnng und Anwendung dcr Tarifsätze durch die Zollbeamten vor» gekommen, wollen wir nicht in Abrcde stcllcn. Dcr Ucbcrgang vom Prohibitiu- zum Schutzzollsystem mochte nicht überall richtig aufgefaßt worden sein und zu manchen Unznkömmlichkciten Anlaß geboten haben, die sich in dcr crstcn Zcit nicht völlig fernhalten lic° ßen. Indessen wurden bereits Verfügungen zur Ueber-wachung der Zollämter in dieser Beziehung getroffen; namentlich ward vcMnlaßt, daß erfahrene Zollbeamte zur Belehrung der Grcnzbeamten ausgesendet werden." — Am 24., odcr — wcnu nasse Wittcrung cs uicht gestattcn solltc — am 30. d. M. findet das vom landwitthschaftlichcn Vezirksvcreine Baden ausgeschriebene Prcispflügen auf „der großen Zaunbreitc", einem ebenen Brachfelde des Gutes Tribuswinkel bei Wieucrsdorf, Statt. Jedem Sachkundigen stsht mit eigenen, oder fremden Gespanne und Pfluge, dic cr jedoch selbst mitzubringen hat, die Theilnahme frrl. Dic Prcisanfgabe ist das Pflügen in möglichst g"a< den, möglichst schmalen und möglichst gcnan 6 Zoll tiefen Furchen. Die Zuweisung der höchstens ein Viertel Joch betragenden Parzellen geschieht durch das Los. Dic Preise wechseln von vier Dukaten bis zu einem Silberthalcr herab. Anf Verlangen werden auch schriftliche Zcuguisse über dic gcmachtcu Lcistun-gcu ausgestellt. Dic bezüglichen Anmclduugcn werden bis 16. d. M. beim Stadtuorstand in Baden, bei der betreffenden Gntsverwaltnng in Tribnswinkcl und Trnmau, iu dcr Stiftskauzlei in Heiligcnkrenz angc« nommcn. Wie in früheren Jahren, so dürften anch dicßmal in: Interesse eines so gemeinnützigen Unter-nchmens dic Herren Wirthschaftsbcfitzer sich an diesem Prcispfiügen selbst bcthciligen odcr dasselbe dnrchUeber-lassuug von Zugvieh und Pflügen möglichst fördern und erleichtern. " Von dem k. k. Finanzministerium ist beschlossen worden, daß dic k. k. Mcsfingfabrik zu Achcnrain in Tirol im Vcrkaufswege hintangcgcbcn werde. Diese Fabrik liegt in Tirol, in dem belebten und fruchtbaren Untcr-Inntbalc, cine halbe Stunde uvn dcr Stadt und Poststatiou Nattcnberg entfernt, au dein schiffba« reu Inn und unmittelbar an der im Van begriffenen Swatseisenbahu von Innsbruck nach Vaiern. Die Messingfabrik selbst erhält ihr Betriebswasser aus der wasserreichen Vrandcnberger Ache, nnd steht dermalen in vollem Betriebe. Bei dieser Fabrik befinden sich 10 Amts- nnd sonstige Wohngebände, im Schätzuugs« werthe von 13.188 fi,; 20 verschiedene Manipulationsund Werkgcbäude, dann Magazine, im Schätzungs' 382 werthe 10 846 fi.; an Gärten und sonstigen Grund' stücken 3 tirol. Jauch und 683 Quadrat-Klafter, im Werthe 2602 ft.; an Waldungen 77 tirol. Jauch und 70 Quad. Klftc., im Werthe 3383 fi. - 2 Teiche, im Werthe 271 fi.; an Maschinen und firen Manipula-tiol.sbcstandtheilen ein Eiscw, Kupfer- uud Messing« werth uon 7836 fi.; die dcrmaligcn Vorräthe an Noh-Metallen, halbfertigen Produkten, Holz, Holzkohlen und Proviant betragen im Werthe 198.495 fi. Zu den entfernteren Bestandtheilen der Fabrik gehören: u) der Galmci- und Vlcibcrgbau au der hohen Iauke in Kärnten, in der Nähe der Poststation Ober-Drau« bürg. Derselbe besteht aus 10 Grnbenfcldmassen, welche dermalen nicht in Bearbeitung stehen; dabei befinden sich 3 Wohn- und 4 Nebengebäude, im Schäz» znngöwcrthe vou 1600 fi.; Inveutarialgcräthc, im Werthe uon 97 fi.; an Galmei- und Vlcicrzuorräthen, im Werthe von 2673 fl.; b) die Galmei. uud Blei» bergwerke zu Argeutiera, Nusbiana und Grigno, dann die Hüttenwerke zu Ligonto uud Argcnticra, in der Gemeinde Anronzo, im uenetianischen Königreiche an der tirol'schcn Grenze bei Ampczzo. Diese sind Eigen» thum der Gemeinde Auronzo uud an das Aerar vcr» pachtet. Kauflustige habcu sich bei der k. k. Berg«, Forst« und Salinen-Direktion zu Hall in Tirol alle gewünschten Nachweisungcn und Aufklärungen zu erholen, so« dann aber mit dem k. k. Finanzministerium über dcu Kanfsabschluß in unmittelbare Verhandlung zu trc° ten, wozu cinc eigene Vcrhandlungskommission bestellt sein wird. * Die „Anstria« bringt einen Ausweis über den Stand der österreichischen Handelsmarine am Schlüsse des Jahres 1634. welcher sich folgendermaßen zeigt: Schiffe Tonnen Mann Segelschiffe langer Fahrt 614 203.704 6663 Dampfer ...-- ^ 28.103 1666 Große Segcl'Küsteufahrer 606 42.922 3290 Dampf- .. 2 133 20 Kleine Küstenfahrer . . 4896 27.626 6002 Mcherbarkcn .... 2608 11.767 8696 Kleine Barken und Lichter 3698 10.962 8368 Abgetakelte Schiffe . . 26 1362 — 9604 326.663 34.782 Im Jahre 1863 . . .9511 311.763 34.831 Im Jahre 1834 mehr""^" 14.800 — ,, „ weniger 7 __l 49 Schweiz. Der Staatsrath von Tcssin hat ein Dekret gegen die Einmischung der Geistlichen in die Politik erlassen. Er geht dabei von der doppelten Vchaup-tnng ans, daß es seine erste Pflicht sei, die endlich erlangte Rnhc des Kantons zn wahren und neuen Agitationen vorzubeugen, und daß der Mißbrauch, den Pfarrer nnb andere Geistliche von ihrer amtlichen Stellung gemacht haben, nicht wenig Schuld trage an der tranrigen Aufregung, welcher der Kanton seit Monaten preisgegeben war. Mittelst dieses Dc> krctcs werden' nun Geistliche aller und jeder politischen Rechte, auch des Rechtes der freien Meiuuugsäuße> rung beraubt; es ist cin Damoklesschwert, womit der liberale tessinischc Despotismus gcgcu jede mißfällige Aeußerung oder Miene eines Geistlichen einschreiten kann und wird. Donanfursteuthnmer. Aus Galacz vom 2. April wird gemeldet: Bereits siud viele Schiffe angelangt und viele andere siud im Anzüge, so daß zwischen heute uud morgen hier gegen 200 Segel sein werden. Die russische Be« Horde von Ismail hat dem k. k. Vizckousnl in Tultscha nls Richtschnur für die Kapitäne und alle Anderen die sich dafür intcressiren, bekannt gemacht, daß das Zmifiknt über Eigenthum, Zeitpunkt des Ankaufes und Vestimmnng einer Ladung, so wie über die Ver-psiichtnug, sie nur in einem österreichischen Hafen zn löschen, vom Handelsministerium in Wien und nicht vom Konsulat auszustellen sei, wie Fürst Gortschakoff bereits jenem Konsulate am 2. März (u. St.) gemeldet hatte. Man muß deßhalb Instruktionen abwarten und sich danu mit der rnssischm Behörde verständigen, damit die Schiffe bei der Thalfahrt keine Hindernisse und Verlegenheiten erfahren. Bis auf weiteres wagt es jedoch Niemand. Frachten aufzunehmen oder gar zn verladen. Das gilt von östcrr, Schiffen; alle übrigen werden von den Russen wohl zugelassen, aber bis auf weitere Instruktionen verhindert, mit ihren Laduu« gen den Fluß hcrabzufahren. (Trieft. Ztg.) Griechenland. Aus Athc u schreibt man uutenu 6. d. M. der «Tricst. Ztg.:« Die Ränbereicu im Lande vermehren sich von Tag zu Tag; auch diese Woche ist die Post bei Mc-gara und Argos ausgeplündert worden. Die Räuber haben bei Mcgara mit einem Detachemcnt der In» fanteric einen zweistündigen Kampf gehabt, bei dem der kommandirende Offizier und drei Soldaten gctöotet wurdeu. Um diesem Umwcsen cin Ende zn machen, hat der Ministerpräsident ein Ncskript erlassen, wodurch alle waffenfähigen Männer ohne Unterschied des Alters und Standes aufgefordert werdeu, sich bei er« stcr Requisition von Seite der Gendarmerie'Offiziere mit ihreu Waffen zu stellen und dem betreffenden Gendarmen'Detachement zu folgen. Neneste Post^ Wien, 17. April. Der mit'so allgcmeiucr Spannnng erwartete Petersburger Kurier, der die letzten entscheidenden Instruktionen für die Bevollmächtigten Nußlands hierher überbringt, war bereits ge< stern Mittags durch den Telegraphen bier signalisirt, und ist gestern Abends mittelst Nordbahn hier ein« getroffen. Dem Vernehmen nach sind Andcutuugen vorhanden , daß Nußland bezüglich des Verlangens, seine Seemacht im schwarzen Meere beschränken zu lassen, keine Konzession macht. (Frdbl.) Telegraphische Depeschen. " Paris, 16. April. Ein Artikel im „Mo-nitcnr" verbreitet sich über den Stand der Verhandlungen in Betreff der orientalischen Frage. Es wird darin die Behauptung zu begründen versucht, daß die rnssische Oberherrschaft eine Gefahr für ganz Europa in sich schloß. Nach einer historischen Entwicklung der Vorgänge bis zum Vertrage vom 2. Dezember wird gesagt, Frankreich und England hätten nach langem Zögern sich doch entschlossen, ans Rücksicht für Oesterreich auf die Verhandlung unter Zugrundelegung der vier Garanticpnnkte einzugehen. Hieranf folgt eine Definition der vier Pnnkte. Der Verfasser behauptet, die russischen Etablissements im schwarzen Meere bedrohten ganz Europa, eine Veschränknng der russischen Macht daselbst müsse erlangt werden, sie entspreche dem Interesse des Westens und insbesondere Oesterreichs. Scbastopol sei nicht genommen worden, aber Sebastopol sei jetzt kein Seeplatz mehr. Valaklawa, Eupatoria, Kamiesch seien von den Alliirten befestiget, Odessa bedroht; Nußland könne nichts dagegen thun. Von Nußland begehren, daß es seine Seemacht dort beschränke oder daß das schwarze Meer ncutralisirt werde, d. h. alle Kriegsschiffe fremder Nationen von demselben ausschließen, das heißt we« nigcr verlangen, als wir schon bis jetzt durch den Krieg gewonnen habcu. Das Gewonnene können wir ohne Anstrengung behaupten; Nußland sieht sein Uc> bcrgcwicht in der Welt schwinden, es möge seinen Emfluß nnf die Angelegenheiten derselben wahren. Was wir begehren, ist gerecht. Willigt es ein, so m der Friede gesichert, weigert es sich, so wird das Kricgsloos entscheiden. Diese wichtigen Anliegen wcr> den im Augenblicke zu Wien erörtert, cin großes Er-gebniß ist bereits erlangt. I^cm die Weltmächte ihre Begehren und Bedingungen im Einverständnisse mit Oesterreich ermäßigten, haben sie einen mächtigen und treuen Bundesgenossen gewonnen. Wenn Oesterreich bei seinem edlen Bestreben keinen Erfolg fin-det, wird es entschlossen mitkämpfen; die Sache des Westens ist stark genug. um die volle Wahrheit sagen ;u dürfen. * Paris. 13. April. Heute l Uhr Nachmittag sind Ihre kaiserlichen Majestäten über Ealais nach London abgereist. Der Kaiser empri lg vor der Abreise noch eine Deputation, uud äußerte sich hiebei im Wcseutlichen wie folgt: „Ich b^ebe mich nach London, anläßlich der orientalischen Angelegenheiten. Wir wollen einzig und allein einen ehrenvollen Frie« den; auf diese Weise kann der Friede sich gestalten. Frieden oder Krieg, ich zähle ans euren Beistand." — Der „Moniteur" küudigt den Beginn der Industrieausstellung für den 1. Mai an. "Turin, 14. April. Seine Majestät der König ging heute uach Alexandria znr Vertheilnng der Fahnen an die Erpeditionstruppen, welche in Gegenwart der Minister und des französischen und englischen Gesandten stattfand. Der König, den Solda« tcn die Gerechtigkeit des Krieges verkündend, sprach: „Ihr kämpfet, wo einst Savoycn's Flagge wehte, wo heute tapfere Freunde kämpfen; ich bedaure, nicht wie ehemals mit euch zu sein. Glücklich der Tag der Wiedervereinigung. " Turin, 14. April. Nach der „Armonia" verwirft der Senatskommissionsbcricht den Gesetzentwurf, betreffend die gänzliche Aufhebung der religiösen Körperschaften, die aber zu Abgaben gehalten sein sollen. Visber sind 174 Petionen mit 12.629 Un-terschriftcu für und 615 mit 68.961 gegen das Klostergesetz eingegangen. * Odessa, 17. (29.) März. (Nachträglich.) Ein Ausfall der Russeu aus Sebastopol in der Nacht vom 10. (22.) uud die Gefangennehmnng eines französi. schen Obristen, mehrerer Offiziere und von 50 Sol» baten werden bestätigt. Am 11. (23.) März erfolgte eine heftige Beschießung Sebastopols auf der ganzen Linie und wiederholter Sturm auf den Thurm Ma« s lakoff und die Redonten auf dem Sapungora. Beim Abgang des Kuriers dauerte die Kauonade fort. Die Operationen von Eupatoria aus haben nicht begon« nen, doch lagert cin Theil der türkischen Truppen außerhalb der Stadt. " O d e ssa, 27. März (8. April.) Die letzt» hin hier verbreiteten Nachrichten über cin Gefecht am 14. (26.) März waren falsch und bloß eine Version der Affaire vom 11. (23.) Mär«, die jedoch sehr be» deutend war, und bei welcher die Franzosen unter Pelissicr (nicht Bosquet) allerdings Vcrlnste erlitten. Briefe aus der Krim reichen bis 21. März (2. April). " Trieft, 16. April. Der hiesige Magistrat eröffnet ein städtisches Anlehcn von 2,400.000 fl. zu 100 fl. mit 4V2 Prozent Interessen in vierzigjähriger Rückzahlung durch Gewinne von 30.000. 20.000, 1000, 600. 200, 160 und 100 Gulden. Jährlich findet eiiuc Ziehnng am 1. Inni vom Jahre 1866 bis 1897 Statt. Meteorologisches. Laib ach, 16. April. Gestern Abends um 9 Uhr 6 Minuten wurde hier cin schönes Lichtmeteor gesehen. Am südöstlichen Himmel flammte plötzlich cin heller, stcruschnuppcnähnlichcr Lichtstrcif zwischen Arctnr und Spiea, etliche 20" uuter Deucbola, auf, beschrieb in gleichförmig beschleunigter Beweguug einen Bogen gegen das Zenith am Ncgalus vorüber, bis er in der Nähe von Castor uud Pollur verlosch. Dem geblendeten Auge erschicu das Meteor ursprünglich als eine gewaltige Sternschnuppe, war jedoch im weiteren Vcrlanfc von cincr solchen durch die viel langsamere Vcwcgnng, mindere Intensität des Lichtes und größere Breite des Lichtstteifs gänzlich verschieden. Man konnte daran Kern und Schweif deutlich wahrnehmen,' letzterer nahm etliche 20" ein. Nachdem das Meteor ein Drittel der Bahn zurückgelegt hatte, schien es ver« löschen zu wollen, plötzlich jedoch gewaun es an Lichtstärke und beschrieb dcn oben angedeuteten Weg. Die Länge des zurückgelegten Bogens betrug etliche 70", die Dauer des Phänomens war natie an 4 Sekunden. Während des ganzen Vorganges war nicht das miudcstc Geräusch zn vernchmcu. Es herrschte Wind« stille. Der Himmel war gcgcu den Horizont mit dich-ten schwarzen Wolken bedeckt, wrlchc gegen das Zcnith zu allmälig in einen dünnen, hie und da durchbroche« ucu Stratus übergingen, durch den man uoch die Sterne erster Größe deutlich wahrnehmen konnte. Der reduzirte Baromctcrstcmd zu dieser Zcit war 327'" 6 P.. die Lufttemperatur ^ 1l" 2 N.. der Dunstdruck 3" 6l. die relative Feuchtigkeit 68. ____ Druck und Verlag vou I.'v. "Meiumayr'äc F."Ba,überg^i,sMb<'ch. — Verantwortlicher Redacteur: F. Va,nl»esss V ö r s e n b e r i ch t. au5 dem ?lbendblatte der öster kais. Wiener-Zeitung. Wien 16. April 1855, Mittags l Uhr. Niedrigere auswärtige Notiruügcil und Geldmangel wirkten sehr Nachtheilig auf die Börse. Die Spekulation wurde im Verlaufe von ciuer wahren Panique ergriff!», die Effekten gingen bedeutend zurück. Grst zum Schlüsse gewann die Vörse wieder einigen Holt und die Effektenkursc crhcltcn sich zur Notiz, nachdem 5 "/<> bis 8U'/. , 5«/« 9lat. Anl. bis 84'/., 1854er Lost bis 100'/., Nordbahn-Aktien bis 192, Etaatseisenbahn-Nttim bis 3l7 zurückgewichen waren. Devisen und Valuten sind beiläufig um '/, pCt. gestiegen. Amsterdam 104'/,. — Augsburg 12«'/,. — Frankfurt 125 '/,- -^ Hamburg U3. — Livrruo —. — London 12.23. — Mailand 125'^.— Paris 147°/.. Staatsschuldverschrcibungen zu 5'/.» »1-81'/, detto ,. 4'/.'/« 7l'/,-7i7. detto „ 4«/« 64'/.-64'/, dctto „ 3°/« 50-50'/, dctto ^ „ 2'/,°/, 40'/.-40^ dctto „ 1 "/. 16 '/.—16 '/, betto 3, L. „ 5"/, 95'/,—96 National-Anlrhcn „ ü 7« 85'/.,—85'/, Lombard. Venet. Anlchm „ 5"/^ <00-101 Grimdentlast.-Oblig. N. Oestel.zu 5°/« 81—81 '/. detto anderer Kronländer 5 7» 73 '/.-78 Gloggnitzer Oblig. m. R. zu 5 7. «1 '^—91 '/, Oedcuburgcr dctto detto „ 5 7» 90 V.—91 Pe»U>er detto detto „ 47« 92—92'/. Mailänder detto dctto „ 4 7« 90'/.—9l Lotteric-Anlehen vom Jahre 1834 218-218 '/, detto dctto 1839 119-119'/. dctto dctto 1854 101 7,-101'/. Vaüko-Obligationcn zu 2 '/, 7, 5« -58'/, Bauk-Akti.» pr. Stück 997-998 drtto ohne Vczug — — dctto neuer Gmijsion — — Eskomptebank-Akticu 89- 89 '/, Aktien der f. f. priv, österr. Staats- (ziftnbahnqcsellschaft pr. 500 Fr. 318—319 Wicn-Naabcr Aktie» (zur Konvertiruug angemeldet) ll0-1U)'/. Nordbahn - Aktien 193 '/.—193 '/, Budweis-Linz-Gmuuducr 243 —245 Preßbnrg-Tyrn. Eiscub. 1. Emission 22—25 detto 2. „ mitPriorit 35-38 Ocdenburg-Wicu.-Ncustädter — — Dampschiff-Akticn s.52-554 detto 12. Emission 541-545 detto dcs Lloyd 552-555 Wiencr-Dampfmiihl-Mi'cil 13 l—132 Pcsther Kettenbrücken - Mtieu 58- 60 Lloyd Prior. Oblig. (in Silber) 5 7« »4 '/. -94 '/, Nordbahn detto 5 7, , 87—87'/, Gloggnihcr detto 5 7« 81-82 Douau°T.impf,'chiff-Oblig. 5"/« 83-83'/, Como - Ne.ilschriue 13-13 '^ Esterl^zy 40 fl. Lose 82 7, —82 '/« Windischgräh-Lose 29 — 29'/ Waldstcin'sche „ 28'/,—28 7^ Keglevich'sche „ ' 12 —l2'/. K. k. vollwichtige Dukatcn-Agic 30 '/,—!<(» ",. Telegraphischer Kurs - Bericht der Staatspapiere vom l7. April 1855. StaatSschuldvcrschreibimgeu . zu 5pCt. fl. in CM. 8l l/4 Staatsschuldv. v. I. 1851 Serie lj zu 5 M. st. in KM. 95 dctto auS der National-Auleihe zu 5 7. st- >u (iM. 85 3/^ detto ........41/2 „ ., 713/8 Darlchen mit Verlosung v. I. ^854. für 100 ft. 101 7/8 Gruudentl.-Obligat. anderer Kronländer zu 5 °/„ 75 Aktien der l. k. priv. östcr. Staatseisenbahü- gesellschast zu 200 ft. V. V. eder 500 Fr. 320 1/2 fl. V. V. Wicu-Naabcr-'.'lkticn....... 1 l l 3/4 fi. in C M. Bank-Aktien pr. Stück......997 ft.in(5.M. Aktien der Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu 1000 ft. (5. M. getheilt . . . . 1945 st. in C. M. Aktien der östcrr. Donau-Dampfschifffahrt zu 500 st. C. M....... 553 fl. in C. M. Wechsel-Kurs vom l7. April 1855. Amsterdam, für 100 Holland. G^ld., Nthl. 10l 1/2Vf. 2 Monat. Augsburg, für 100 Gulden Cur. Guld. l26 3/8 Bf. Uso. Frankfurt a. M. (für 120 fl. südd. Vcr- e,ns-Währ. im24 1/Äfl. Fuß. Guld.) 125 5/8 Vf. 3 Monat. Hamburg, für «l'U Mark Banco, Gulden 92 7.8 Vf. 2 Monat L^vonio/füc 3U0 ToseanischcLire.Guld. t23 3/4 2 Monat. London, für 1 Pfund Sterling, Guld.n 12 2l 1/2Af. .^ Monat. Mailand, für 300 Oesterr. Lire, Gu!d.n 125 1/2 Bf. 2 Monat. Paris, für 300 Franken . . Gulden 147 3/4 Bf. 2 Monat. K. K. vollw. Münz-Ducatcn . . . 30 1/8 pr. Cent. Agio. Gold- und Silber-Kurse vom 16. April 1855. Vricf. Geld. Kais. Müuz-Dufatcn Agio .... 305/8 301/2 detto Nand- detto „ .... 301/8 20 Napolcons'dor „ .... U.54 9.53 Souvra-'usd'or „ .... 17.24 17.22 Friedrichsd'or „ .... 10.5 10.3 Preußische „......10.40 1«»38 E«gl. Sovereigus « .... 12.3N 12.28 Nuß. Imperialc „ .... 10,9 10.7 Doppie „ .... 37 l/4 371/4 Silbcragio......... 281/2 281/4 Fremden-Anzeige der hier Angekommenen uud Abgereisten. Den l4. April ,855. Hr. Geysa Baion v. M,dia„sly. k. k. Kämme^r Ul'd Konü'tals-Vorstand; — Hr. Karl Edler r>. Hl,.- bl'l', — Ul>d Hl'. Franz Scherer, Drii. der 2)?edizil!; — Hr. Josef Zamitig, Handel^nciün, — und Hr. John Osgovd, Privatier, von Trieft nach Wien. — Hr. Anton Zuna, k. k. Kreisgerichts-Präsident, von Wien nach Görz. — Hr. Thomas Hotemvarter, Gym» naslal-Prosessor, von Kaschan nach G'ö>z — Fr. Fanni v. Bellino, Konsuls.'Gattin, von Wien nach Venedig. — Hr. Paul Preinitsch, Handelsmann, von Wien nach Triest. — Hr. Andieas Lainbert, Besitzer, von Graj nach Fiume. — Hr. Peter Pelen, Handels-mann, von Agram nach Tu'eft. Den 15. Hr. Heinrich Graf v. Laiisch - Mönich, Glitöbesitzel-; — Hr. Franz Blake, k. englischer Ma->or; — Hr. Leon Rnen, Handelsmann, — und Hr. Johann v. Nitte, Hausbesitzer, von Tiiest nach Wien. — Hr. Dr. Eduard Kerihaler, k. k. Landeögerichts-rath; — Hr. Epstem, Großhändler; — Hr. Karl Perina, Handelsmann; — Hr. Karl Savarn, Pri-oacier, — und Hr. Eduard Heider, Zivil »Ingenieur, von Wien nach Triest. — Hr. Leodold Camerano, Privatier, von Wien nach Neapel. — Hr. Giorgio Conie Brambali, Privatier, von Wien nach Mailand. — Hr. Dr. Gustav Lehman», k. k. Professor, von Wien nach Verona. — Hr. Eduaid Stadler, Ham-mergeiuerksbesitzer, von Gloggnitz nach Trieft. Den l6. Hr. Lukas Alefchüik, k. k. Steuer-direktions-Aktuar, von Wien nach Maldorgeth. — Hr. Nikolaus Cherso, — und Hr. Anton Bogich, Merkantil.-Kapitäns; — Hr. David Agostino, — und Hr. Flavius Caffacci, Professoren der Musik, __ und Hr. Iako^> Ehrmann, Handelsmann, voi, Wien nach Triest. — Hr. Leopold Prcyßel, Handelsmann, von Wien. — Hr. Dr. Alfons de Widmann, Advokat und Besitzer; — Hr. Lensay Wilson, englischer Privatier, — und Hr. Karl Diagovina, Handelsmann, von Trieft nach Wien. — Hr. Josef Scrinzi, Handelsmann, von Verona nach Wien, — Hi'. D5. , Cäsar Levi, Besitzer, von Agram Nlich Trieft. Z. 194. l. Nr. 2655. ' Kundmachung. < Bei der k. k. Polizeidirektion befindet sich ein ' Paar, wahrscheinlich von cincm Dicdstahle herlüh^ ^ rende Sticflctten. Der Eigenthümer wolle sich darum Hieramts melden. ^ Von der k. k. Polizcidircktion. ! Laibach am li). April l855. G etreid - Durchschnitts - Preise i» Laidach am l4. April 1855. Marktpreise l Magazins-Ein Wiener Mctzen ^"''^' ^Isi. j kr.^"L"! kr. , Weizen ... 7 14 7 48 Kllkurutz ... — — 4 24 Haldfrllcht . . — -_ 5 50 Korn .... — — 5 45 Gerste .... 4 13^ 4 24 Hllse .... 4 45^2 4 40 Heiden ... — -. 4 40 Haser .... 2 37^ 2 48 Z. 495. (3) Cm Haus sammt Garten und Wirthschaftsgebäuden an der St. Peters-Vorstadt ist gegen annehmbare Bedingnisse zu verkaufen. Die Auskunft ertheilt das Zei-tungs- Comptoir. Z. 548. (2) " NH^ Im Gasthause „zu der neuen Welt" sind sehr gute Wiseller Weiue, alte uud uelle, zu verschiedeuelt Preisen zu haben, wo auch das ausgezeichnet gute -^ trotz allen anderu — stark abgele-geue Oberlaibacher Lagerbier ausgeschenkt wird. Laibach am 17. April 1833. Z. 547. (l) bei Cilli in Mntrrsteiermark. Die Direktion dcs Bades Neuhaus macht die ergebenste Anzeige, daß dessen Keilanttalt vom ,. Mai an eröffnet sein wird. Sie stell! mdst einer hmrcichmdeli Anzahl Ouarticre - allaeminc Bassins - ein S ep a ra t - B a s, >n und Wannenbäder zur Benützung; auch ist daselbst ta> lich frische Mölke zu bekommen. Die 28 Grad N. warme Duelle gehört unter die wirksamsten, etwis alkäischen Thermen, dcren vom Professor I)l-. Hruschauer yorgenominene Analyse olMhin bckannt ist. Folgende Kr.inkhelten stnd es insbesondere, welchen die Quelle de» außerordentlichen und wohlvtldienten Ruf ihrer Heilkraft verdankt: 1. Krampfe lind schmerzhafte Ncrvenlliden, Hysterie und Hypochondrie. 2. Blut- und Schleimflüsse passiver Art, fehlerhafte Reinigung, Adortus, Unfruchtbarkeit und Bleichsucht. 3. Frische oder veraltete Wundo, ohne Entzündung, unvollkommene Heilungen nach Operationen, so wie Ge'e.'ksstelsigkeiten, schmerzhafte Anschwellungen dcs Zellgewebes und Muskelsystems, und Lä'h. n-ungen — als Nachkrankheiten von Verletzungci! und Entzündungen. 4. Scropheln, Ucbersülllingen dc° ^ymp'happ.nates u»d dessen Drüsenanschwellungen, die englische Gliedclkrankheil, Gickt und Rhcumati.mus, 5. Passive Kongestionen der Leber und Milz, besonders der Gebarmutter und Hämorrhoidalleiden. 6. Atome der Schleimhäute (Heiserkeit, chronischer Schnupfen, Appclitlosigkcit, Sodbrennen, Magenkrampf, Diarrhöen ui'd chronische!, Augcnkasarrh). 7. Durch Katarrh, Krampf. Gicht oder Hämorrhoiden bedingte Blasenleiden. 8. Zurückgebliebene Schwäche n.,ch schweren Geburten, Krankheiten, großen Säfte- und Blut« »lllustlN, so wie die Altersschwäche. 9. Mercurialdyskrasie und Hautaffektionen: lorpide Geschwüre und chronische Ausschläge. G. v. Kottowitz Doktor l?er Medizin und Chirurgie und Accoucheur, führt die Direktion der Kuranstalt forl. Die möglichst billig ssestellten und schon seit mehreren Jahren gleich gebliebenen Preise der Quartiere sind in dieser Saison, wie im vorigen Jahre, im Monate Juli am höchsten, im Mai und September am niedersten gestellt. Bei allsälligen Quarticranfrageu und Bestellungen wolle an die Bad-Direktion nach N e u-haus bei Cilli frankirt vorerst um Zusenduna, der von der Anstalt darüber festgesetzten Vestimnium gen geschrieben werden, wovon als die wcsenllichsten in der Vorzahlung von 10 fi. und bei einer Be^ stellung von mehr als 2 Zimmern von 20 fi. und in der genauesten Angabe der Micthzeit bestehend, hier angegeben werden können. Mit der taglichen Beförderung der k. k. Briefpost ist auch gleichseitig eine Personenfahrt zwischen (Mi und Ncuhaus verbunden. Die Abfahrt dcs Wagens findet vom L ö w c n w ir t h e, nächst dem Bahnhöfe in (Mi aus und mit Ncri'icksichtigung der Tagstrains Statt. Die Vroschüre über Neuhaus bei Cilli ist im Verlage des Herrn Tendier (Fcrstl'sche Buchhandlung) in Graz und kann also von dort in allen Blichhandlungen Oesterreichs bezogen werden.