l/N RWH. Freitag am Z. Juni l>8HH. ^ie Liil'1-l'ci Zl'ituiiq" ersch.'iüt, mit Äilsiiah»!? d^r Sonn- „nd Fcicrta/zc, täglich. ni,o kc>sttt sammt dcn V^ilagl'ii im (io,'!ploir gmzjährg ll si., halbjährig 5 ft. 30 fr., mi! " Kvcu,l'aüd im' Comptoir lian^jä h rig l2 ss., halbjährig <^ sl. Für dic Flüttllmig in'H H.i>l5 st-:) hal l'j ä h ci ^ .j<> fr. mchr ;n nitrichtcü. M i t der Post p ort o-ir'i 11IK iäh r i^, »!>tcr Kr>i,zba!i0 und gl'drucktcr Adrl'ffc !,') ss. ^ Halbjährig 7 st. 3«) fr. — In >'>,'ra tioilsgcb i'i h r ftir ciüe S^^ltcu^ilc o^cr dni Ziaiiü, dersilbln, fur eiil-mali^- (Kmsch^ltuna. 3 kr., fiir zwcim.ilige 4 kr., flir drcim^lige 5 fr. C. M. Ins^ratc bis 12 Zeill'ü fustl'l l st. für 3 Mal, 50 fr. sur 2 Mal und i» kr. fiir l Mal eiiijuschalten. Zn dicftn G^iihrcii ist »cich dem „Provisorischcii Gcscl>e vom 6. Novembor l»I0 für IiiscratioilZ^äüipe!" noch ><> lr. für cinr j.dc^malige Ginschaltung hin;il ^ii rcchiü'N. Flilllicher Thl'is. ^Dhrc k. k. 'Majestät die Kaiserin haben dcu zur Uutcrstützuug von Armen in der k. k. Ncichshaupt-nnd Residenzstadt Wien und Umgebung bestehenden Fraucn-Wohlthätigkeits-Vereincu die Snmmc von Ein tausend sechshundert Gnlden allergnädigst zuzuwenden gcrliht. Der Justizministcr hat den Prätnrs-Adjunkten in Lccco, Felir Bclloue, zum Prätor in Mcnag-gio ernannt. Der Minister für Kultus und Unterricht hat den Assistenten der Chemie am ständisch - steievmärkischen .lonnnrmn in Graz, Dr. Leopold Pcbal. zum wirklichen Lehrer an der k. k. Ober - Realschule in Klagcnfurt ernannt. Das Finanzministerium hat die bei der k. k. Vergwcrksproduktcn - Verschleiß . Direktion erledigte Hanptkassiersstellc dem Kassekontrollor derselben. Franz K o ch, verliehen. Die Rcligionspfarrc Prcdmost ist dem Pfarrer in Mysliowic, Johann Kratochwila, verliehen worden. Das Handelsministerium hat die Wiederwahl des Anton Simon Vcvilagua zum Präsidenten und des Anton Salamoni zum Vizepräsidenten der .Wandels- und Gewcrbekammer in Verona bestätigt. Das hohe k. k- Finanzministcrium hat die provisorische kontrollircndc Oberförsterstellc in Montona dem Holzmagazius-Vcrioalter in Görz. Josef Stanta, verliehen. K. k. Finanz. Landcsdircktiou Gratz, am 2!i. Mai 1833. Veränderungen in der k. k. )lrmee. Vefördcruu g e n: Im Geucral-Qnartiermeistcrstabe: der Oberstlieutenant August Kochmeistcr znm Obersten und der Major Franz Schrutek zum Oberstlieutenant. Der Hanptmaun Gustav Freiherr v. Gainerra des Infanterie-Regiments Fürst Karl Schwarzenberg Nr. 19, zum Major und Korps'Adjutauleu beim 3. Armeekorps. Ueberschung: Der Major Heinrich Schroth v. Nohrberg Korps-Adjntant beim 3. Armeekorps, zum Infanterie- ^cgimcnte Freiherr Vianchi Nr. N6, mit Pelassung in der Dienstcsvcrwcudung beimAimcc'Oberkommaudo. Pcnsioni r n u g: Der Major Gustav Kalbruuucr des 1,. den Allerhöchsten Namen Sr. Majestät führenden Küras-UwNcgiments. Aichlamllichl'r Cheis. Protokolle der Wiener Konferenzen. (Fortsetzung.) ' Protokoll Nr. X«T. Wien, 2l. April 1863. Anwesend: Fiir Desrcrreill, , Herr Graf "llol-Schauei'. stein ^- ^'- ""b Herr Freiherr "- Prokesch . O sten :c. :e. Fiir Frankreich, Herr ^ r o nin de 3 l> n y s und Herr Baron V o n r qu e-''/y ?e. :c. Fiir Groftbritannie», Lord John '"Mell :c. :e. ni,d Herr Graf v. Westmoreland :e. :c. Fiir Nnsiland, Herr Fürst v. Gortschakoff :c. :c. uno Herr v. Titoff :c. :c. Für die Tiir^ri, Aali Pascha und Aarif Effcndi :c. :c. Veilasse I.it. A. znm Protokoll Nr. XL«. Indem das kaiserlich russische Kabinct «die vier Pnnktc" als Vasis der Unterhandlungen annimmt, hat es sich deren eigentliche Vcdeutnng nicht verhehlt, und noch weniger an eine Veränderung derselben gedacht. Der in den Berathungen der Konferenz vorwaltende Grnndgedankc besteht darin, der isolirten Stellung des türkischen Reiches ein Ende zn machen, es an das europäische Gleichgewicht zu knüpfen, in das öffentliche Recht der zivilisirtcn Welt eintreten zu lassen, ihm endlich Bedingungen des Bestandes zn sichern, geeignet, ihm Unterpfänder der Sicherheit uno Europa Garantien gegen neue Verwicklungen zn geben. Die Verwirklichung dieses Gedankens mußte wesentliche Opfer von Seite Rußlands nöthig machen. Entschlossen, sie zn bringen, falls sie wirklich zu dein Zwecke führten, den man sich vorsetzte, hat Nußland offen und loyal das ncne Programm angenommen. Die Bevollmächtigten Rußlands brauchcu uicht daran zn erinnern, auf welche umfassende Weise das kaiserliche Kabinet cs ganz neuerlich formulirt hat. Das Rundschreiben des Grafen Ncssclrodc ist selbst hier verlesen worden- cs ist ohne Zweifel noch in Aller Gedächtniß. Während des ganzen Verla,fs der Konferenzen hat dic Haltung, der Veuollmächtigtcn Nußlands gewissenhaft diesem Programm entsprochen. Sie haben alle ihre Bcmnhnngcn vereinigt, um cs mit Offenheit und Aufrichtigkeit in's Werk zu setzen. Die Erörterungen, welche über die künftige Stellung der Donaufürstenthümer, so wie über die freie Schifffahrt auf diesem Fluß stattgefunden haben, lic« fern dcn Beweis dafür. Indem sich dic Bevollmächtigten Nnßlands darauf beschränkten, aus den Stipulationen Alles zu eutfer^ neu. was B.csürchtuugen und Mißtraucu crrcgeu könnte, welches sie als ungerecht und uicht motivirt zurückweisen, gingen sie im Uebrigcn ohne Einschrän-kuug oder Umschweife, auf alle Ansichten ein, welche darauf abzielten, das nenc politische System zn vcr. wirklichen, das von nnu an im Orient als Regel gel-tc>! sollte. Sie sind zu diesem Behuse vor keinerlei mit der Ehre uno Würdc ihres Souveräns verträgli-chem Opfer zurückgewichen, wenn cs geeignet war, zu dein Ziele beizutragen, das man sich zu erreichen vorsetzt. Dic Mitglieder, der Konferenz werden ihnen, man kaun cs hoffen, die Gerechtigkeit widerfahren lassen, anzuerkennen, daß allc ihre Schritte die Verwirkliehnng des gemeinsamen Gedankens znm Gegenstand gehabt haben, welcher dahin geht: die Stclwug des Orients auf cinc Art zu festigen, daß dadurch den Rivalitäten der Großmächte ein Ende gemacht wird. Diesen Gedanken bringen sie mit der gleichen Sclbstverläug-nuug zur Lösung des dritten Pnnkttö mit. Sie wünschen nur, um dazu zu gelangen, daß man das Ge-biet der vorgefaßten Mcinnngcn verlassen möge, um sich auf das des europäischen Gleichgewichts zu stel-len, welches die orientalische Frage umfaßt. Wenn mau von diesem hohem Gesichtspunkt aus dic Vcrpfiichtuugen prüft, welche aus dem dritten Punkte stießen, wird man leicht zu ciner für Allc ebrcnhaftcn und für sämmtliche kontrahirendc Parteien reelc Garantien bietenden Lösung gelangen. Vor Allem ist cs uotlnvcndig. zn erwähnen, daß dasjenige, was man das Uel'crgewicht Nußlands im schwarzen Meer nennen will, das Ergebniß der Natur und der Gesammtheit dcr politischen Beziehungen der beiden Uferstaaten gewesen ist. Es war eine Ue< berlegenheit dcs Ansehens, welche Rußland vielmehr durch das Uebergrwicht, das seine besonderen Verträge mit dem oltomanischen Reiche ihm gabeln, als durch sciuc Suprematie zur See ausübte. Sie ging weit mehr ans dcr Isolirnng der Pforte als aus ihrer Infcriorität znr See hervor. Entwickelt dnrch den Einflnß von Umständen, die nicht von Nußland abhingen. als da sind. die Wieder« gcbnrt Griechenlands, die Schlacht von Navarin, die Eroberung Algeriens durch Frankreich, die Unabhän» gigkcitsbcstrcbuugcu dcs Pascha's von Egypten, der Bey's von Tnnis und Tripolis, welche dic Pforte eines bedeutenden maritimen Beistands beraubten, war jene uutcrgcordnctc Stcllnng nicht von Nußlaud provozirt. Sie hatte dcn Gegenstand keiner Stipn° lation gebildet. Sie konnte nach dem Gutdünken der Pforte aufhören. Dic topographische Gestaltung des Bosporus, so günstig für dic Organisation eines uncinnchmbaren Verthcidigungssystems; der Besitz von Festungen und Häfen, wie Varna. Sisepolis, Burgas. Trapezuut:c., der Vortheil, alle ihre Streitkräfte um diese drei zu« sammcnhängendcu Mcercsbeckcu schaareu zn können, dieß waren von jeher und sind uoch heute hcrvortre» tcnde Vortheile, welche dic Pforte besaß uud aunoch übcr Rußland besitzt, das. genöthigt, seine Sccstrcit» kräfte in vicr, durch unermeßliche Eutferuungen von einander getrennten Meeren zu unterhalten, seiner Ma« rinc im schwarzen Meere nur eine beschränkte Aus« dehuuug geben tonnte. Wenn trotz dcs Mißtrauens, das man seit zwan« zig Jahren gegen Nußland zu erregen suchte, die Pforte von ihren Vortheilen keinen Gebrauch machte, sollte dieß nicht aus dem Grunde geschehen sein. weil sie, statt in dcr maritimen Entwicklung ssülßlands eine Gefahr für sich zu erblicken, den Instinkt der Gefah. reu hatte, welche sie von auderwätts her bedrohen würden, und gegen dic ihr nöthigeufalls dic Streit« kräftc Nußlands zur Vertheidigung dienen könnten? Moralisch sowohl als materiell scheinen die That« sachcn diese Ansicht zu rechtfertigen. Man hat sich seltsam bezüglich der Gefahren ge» täuscht, welchen die russische Flotte das türkische Reich aussetzen könnte. Als Marschall Marmont in seinem Werke über das südliche Nußland behauptete, daß Nußland mit seiner, freilich auf 30 Linienschiffe geschätzten Flotte Koustaulinopel nach Willkür besetzen könne, hat er eiueu doppelten Irrthum alkreditirt; einerseits, wcil die russischen Scestrcitkräfte im schwarzen Meere nie diese Ziffer ohne ihre Vereinigung mit dcneu der Ostsee erreichen können, eine Vereinigung, dic unmöglich ist; mwcrcrseits, wcil cs, selbst wenn cinc so gigantische maritime Entwickelung cffcktuirt werden könnte, fie bei weitem nicht die Gefahren bieten würde, wic man zu befürchten scheint. Das, was gegenwärtig in der Krim vorglht, würdc hinreichen, um rs zu beweisen. Noch mchr stehen dic wirklichen Thatsachen mit diesen Hypothesen im Widerspruch. Betrachten wir znm Beispiel, was im Jahre 1833 vorging. Es erscheint damals dic rnssischc Flottc im Bosporus, und vollzieht eine Landung, aber unter welchen Bcdingun. gen? Mit dcr Znstimmnng des Sultans und um ihm zu Hilse zn kommen. Ucbrigens konnte die russ. Flotte obwohl sie mit allcu ihren Segeln in See ging. zu jener Zeit nur 10—12.000 Mann ungefähr transportircn. Man wird eingesteben. daß diese Streit, kraft, obwohl bedeutend als Hilfskorps, gänzlich unzureichend gewesen wäre, wenn sie als Feind erschienen sein würdc. Man hat seitdem viel von dcn Entwicklungrn gesprochen, welche dic russische Marine erhaltcn liat. Was aber sehen wir davon trotz alledcm, was man darüber gesagt hat. nach zwanzig Jahren, das heisst, im Jahre 18!l3? Die russische Flottc braucht uier> ;ehu Tage zur Einschiffung, zum Transport und zur Ausschiffung eiucr Infanterie-Division, das heißt von 15.000 —'16.000 Manu, von Sebastopol nach Nc> dut'Kale. Bringt man dic Nähe dcr maritimen Etablissc» mcuts Nußlands in Anschlag, so kann man die Zabl der Landungstruppen, welche dic russische Marine im schwarzen Meere in ihrcr höchsten Entwicklung nach was immer für cincm Puuktc des ottomamschcn Ter» 538 ritoriums in der Zeit von ungefähr 3 Wochen zu transponircn im Stande sein würde, anf höchstens 20.000 Mann ansetzen. Ist das nnn cinc scbr großc Gefahr? Rechtfertigt sic dic Befürchtungen, welche man gehegt hat? Riskirt man nicht, indem man sic zu vermeiden sucht, cincr chimärischen Gefahr die eigentlichen Vcdingnn-dcr Sicherheit des Orients und des cnropäischen Gleichgewichts zu opfern? Gefahren haben das ottomanischc Neich zu wiederholten Malcn von audcrer Seite her, als vom Norden bedroht. Man hat selbst einen Admiral des Sultans seine Flotte dessen rebellischen Vasallen zuführen sehen. Wer steht dafür, daß derartige Thatsachen sie'nicht abermals erneuern? Ucbcrdieß sind die englische und französische Flotte nicht kollektiv, sondern einzeln genommen nicht weniger mächtig, uicht weuigcr gefährlich als die Flotte Rußlands/ Die maritimen Etablissements Frankreichs und Englands sind nicht weniger gefährlich, wcil sie entfernter sind. Europa ist weniger im Stande, dic Pcwcguugcu der aus denselben ankaufenden Flotten zn überwachen. Sic können in Folge der Schnelligkeit des elektrischen Verkehrs, indem sic von Tonlon und Malta ans in demselben Momente in See gehen, in welchem dic russische Flotte Sebastopol verlassen würde, rechtzeitig eintreffen, um den Gefahren der Pforte zn begegnen. Wer aber bürgt dafür, daß sie nicht eine's Tages, zusammen oder einzeln, mit derselben Schnelligkeit vor dein Serail, als Feinde der Pforte, erscheinen? Die Schnelligkeit, mit der dic französische Flotte nach Salamis im Jahr 18!>3 in See ging, beurkuu-det die materielle Möglichkeit von Seiten Frankreichs. Dic Drohungen, welche Hr. v. Lavalettc kurz vorher gebrauchte, beweisen dic moralische Möglichkeit. Was England anbelangt, so beschränken wir uus auf die Erwähnung dcr Verletzung der Meerenge im Jahr 1849 nnter dem Vorwand von Stürmen. Wo würde, wcnn das schwarze Meer entwaffnet wäre. dic Hilfe gegen solche Versuchc sein? Wo das Gegengewicht, um zu verhindern, daß sie nicht lcicht-siuuig unternommen würden. Diese einfachen Erwäguugeu genügen,, um dar-znthun, daß, was immer für eine Modalität in der Revision dcs Vertrages von 1841 angcuommen werden sollte, um das ottomanischc Reich an das europäische Gleichgewicht zu knüpfen, die Aufrechthaltung achtungswcrthcr russischer Secstrcilträfte im schwarzen Meere uicht uur nicht gccignct scin würde, cruste Vc-fnrchwngen hrrvorzurufcn, soudcru daß sie sogar eine dcr nöthigen Bcdinguugcn wäre, nm durch Abwä-guug dcr Sccstreitkräftc, welche in den Gewässern der Levante zusammentreffen können, dic unversehrte Auf-rcchthaltnug der im Interesse des europäischen Gleichgewichts abgeschlossenen Stipnlationen zu sichern. Man wcndc nicht ein, daß dieß dic Ausrcchthalmng dcs Kl"!"« M'<> <'l <> zu begcbcn. Artikel . . . Dic Vcrfügungcn, welche dic Durchfahrt dcr Kricgsschiffc durch die Mcercngcn regeln und dic Punkte und dic Daucr dcr Anlerungcn bestimmen, werden dcn Gcgcnstand cines besondern Reglements ansmachen, welches dic hohc Pfortc nach den Nc-dürfnisscn ihrer Sicherheit erlassen ivird. Artikel . . . Das im vorhergehende»: Artikel erwähnte Reglement wird identisch-sein für die Kricgsftaggcn aller im Fricdcnsstande'mit dcr hohen Pforte befindlichen Nationcn, dic berufcn, dassclbc auf dcm Fuße vollkommener Glcichstellnng zu gcnicßen, sich zn dessen genauer Einhallung verpflichten. Artikel... Se. Hoheit der Snltan behäll sich jeooch, im Hinblick auf besondere Umstände vor, in die Bestimmungen dieses Reglements zn Gunsten jener Flagge, bezüglich welcher cs ihm gefallen wird, ausnahmsweise uud transitorischc Modifikationen aufzunehmen, bestimmt dessen Freiheiten anf cinc beschränkte Zeit zn erweitern. Artikcl. . . Zm Fallc (was Goit verhüte) dic hohc Pfortc selbst "in Kricgsznstand sein, oder ihre Sicherheit durch Feindseligkeiten, welche zwischen andern Mächten ansbrechen würden, gefährdet schcn sollte, behält Se. Hoheit der Snltan sich das Recht vor, dic freie Durchfahrt durch die Mcerengcn cntwcdcr ganz oder thcilwcise zu suspendircn, bis zum Aufhören dcr Umstände, welche dicsc Maßrcgcl motivirt haben wcrdcu. Beilage Z^t. t'. z«m Protokoll Nr. X«L. Die hohen kontrahirendeu Parteien, dnrchdrun-gen von dcr Wichtigkeit, dic cs für dic Aufrechthaltung des allgemeinen Gleichgewichts haben würdc, die hohc Pfortc an dcn Vorthcilcn dcs dnrch das öffentliche Recht zwischen dcn vcrschicdcncn cnropäischen Staaten festgestellten Einklanges Theil nehmen zn sehen, erklären, sic fortan als integrirenden Theil dieses Einklangs zn betrachten; sic verpflichten sich. jede ihrerseits, dic Unabhängigkcit und tcrritorialc Integrität dcs ottomanischcn Reichs zu achten; sie garantireu gemeinsam dic strenge Einhaltung dieser Verpflichtung und werden in Folge dessen jeden Akc :c. :c. (Schluß folgt.) Oesterreich. Wien, 30. Mai. Dic Antworten der Westmächte anf dic letzten österreichischen Depeschen sind bis znr Stnndc hier nicht eingelangt. Dic Ansicht, daß am 2l. Mai nenc Vermittlungs-Vorschlägc nach Paris und London abgegangen, ist nicht genau. Es sind uur Dcpcschcu dahin gcscndct wordcn. in wcl-chcm dcm früheren Vorschlagc näherc Erläntcrnngcn gegeben werden. — Die kaiscrl. französischc Regierung hat sich an das hohc Ministerium des Aeußern nm Bekannt-gcbnng verschiedener, anf die Wcinprodnktion in Oestcr« reich Äezug uchmcnder Daten gcwcndet, und wnrdcn sonach dicH.indclskaimncrn aufgefordert, dic dicßfalls gewünschten Aufschlüsse zur Kenntniß dcs Ministeriums zu bringen. — Anf allerh. Anordnnng ist eine Aenderung des bisherigen Sicherstelluiigsmodns im MilitärMon-turs- und Ausrüstungsgeschäftc beantragt. Dic sämmtlichen Handelskammern wnrdcn anfgcfordcrt, ihr Gutachten über dic dem gegenwärtigen Stande der Industrie entsprechenden vortheilhaften Sichcrstellnngsortc abzugeben. — Der Oberamtskontroüor des k. k. Hanptzoll-amteö in Wien ist im Auftrage seiner vorgesehen Behörden bei der Henrigen Ostermesse in Leipzig ' gewesen, um allfälligc Vereinfachungen in der Zoll-Manipulation wahrzunehmen und deren Einführung im Inlandc sonach vorzubereiten. — Am 18. d. M. ist in Schemnitz ein bedeutender Unglücksfall vorgekommen/ Ein Theil dcs Amalienschachtes stürzte in dein Augenblicke cin, als mehrerc Zimmcrleute dort beschäftigt waren. Drei davon sind verschüttet, und es dürsten Monate vcr< gehcn, bis cs gelingt, dic Leichen hcrauszubringcn. — Dcr Gemeindevorsteher Ioscph Parma zu Tichau in Mähren hat 100 Mctzen Getreidc in Pesth angekauft, nm sic für dcn Erstchnngsvrcis in klcinen Parlhien an Nothlcidende zn verkaufen. Dic Direktion dcr Kaiser Fcrdinands>Nordbahn hat znr Foroe-dcrnng dieses hnmanen Zweckes einen Nachlaß von 40 pEt. c>n dcr tarifmäßigen Frachtgcbühr zugestanden. ^ ^ W icn, 2^. Mai. Se. k. k. Apostolische Majestät hahcn in Folgc dcr Errichtung einer eigenen Finanz-Landcsdircktion für das Königreich Dalmaticn nnd in Folge dcr Anflöfnng der Finanz - Landesdirektion in Trieft nnd dcr Uebcrtragnng ihrer Gc-schästc an dic Finanz < Landcsdirektion in Graz anzuordnen geruht, daß, wic die Austria meldet, für das Königreich Dalmaticn an der Stelle dcr jekt dort bestchcndeu Erpositnr der Finanz.Prokuratnr mit dein Amtssitz in Zara gebildet nnd dic bisherige Finanz' Proknratnr in Trieft in cinc Erpositur der Fiuanz' Proknratur zn Graz umgestaltet werde. — Das k. k. Finanzministerium hat gestattet, daß in den Standorten der Finanz-Landesbehördcn die Al'gabc von Kalendern, wic früher, duvch Ab' stempluug derselben entrichtet werde. Der Zeitpunkt, mit welchem diese Maßregel zn beginnen hat, uno das Amt, welchem dic Vollziehung dieser Amtöhnno-lnng übertragen ist, ivird durch die zuständigen Finavv Landesbchörden znr öffentlichen Kenntniß gebracht werden. Uebrigens kann, wcnn die Steuerpflichtig«''! es vorziehen, anch die gegenwärtige Art der Entrich' tnng der Abgabe mittelst Anheftim^ der Stcmpcl' marke nnd dcrcn Ueberstempclung stattfinden. Dic Kalender-Stcmplung ist demjenigen Amte übcrlagen, welches schon gegenwärtig dic Spielkarten - Stcmpe> lnng, besorgt. — Ein k. k. österreichischer Offizier hat sich im l)ohcn Auftrage uach Danzig begeben, nin das von dcm Schiffsbaumeistcr Klowittcr crbautc schwimmrndc Docks, ivclchc sich als cinc schr nützliche Anstalt bewährt, gründlich zn besehen, und sich von allen Einzelheit." genau zu unterrichten, da der Bau ähnlicher Dock" in österreichischen Häfen beabsichtiget wird. — Der Gewinn, welchen die Besitzer von Jagd' gcrechtigkeiten cntwcdcr dnrch den Betrieb derselben in cigcner Rcgic odcr durch dic Verpachtung dcs Ve< triebcs bezichcn, ist in Folge eines Finanzministcrial-Erlasfcs dcr Einkommensteuer nicht besonders zn nn° terzichen, da bci dcm nahen Verhältnisse, in welchem dic Iagdindustric zur Landwirthschaft steht, der Jagd-nntzcn mittclbar schon durch dic Grundsteuer und dcn Zuschlag zu derselben getroffen wird. Dagegen uü' terliegt dcr Gewinn dcr Pächtcr ans dem Betriebe dcr Iagdgercchtigkeit jedenfalls der Einkommcnstclicr. — Dic znr Vcrathnng in Kirchcnangclcgcnln'i' tcn der Evangelischen in Ungarn hier versammelten Vertrauensmänner hielten vorgestern Sitznngen ini hiesigen Ministcrinm dcs Knltns und Unterrichts. Dic Vcrathuugcn dürflcn mit letztcm Mai beendet werden. — Die „Grazer Ztg." berichtet über eine w Graz vollbrachte cdlc und hochherzige That. Zw" Soldaten dcs Infanterie - Regimentes H o h c n l o h^ wandelten anf dem rechten Mnrnfcr, unterhalb dci-obern Kettenbrücke, als verworrenes Geschrei i»)^ Anfmerkfamkeit erregte nnd sic alsbald einen Mann, welcher durch cigcnc Unvorsichtigkeit bcim Angeln in dc> FInß gestürzt scin soll, mit dcn Wellen ringen sahe''-Der eine dcr beioen Soldaten warf in größter ^i seinc Oberkleidcr ab nnd stürzte sich ohnc Vcsin" in dic Mnr, welche in dieser Gegend mehrcrc hoch' gefährliche Stellen anfznwcisen hat. Dcr kühnc Sch'vu ^ mcr arbeitete sich nnn mit gewaltigen Stößeit >->. /^ hin, wo der Verunglückte noch kurz vorher cin^ ' 52V getaucht w.u'- er konnte ihn aber in der heftigen Strömn ng nicht erreichen und sah sich selbst abivärts g.'tragcn, einem Wirbel zu, wo der Fluß nochmals sein Opfer an die Oberfläche schleuderte, um cs dann für immer zn verschlingen. Hier wäre nun der brave Soloat beinahe selbst mit in's Verderben gerissen ivorden und nur seiner Gewandtheit. Ausdauer und Unerschrockenheit ist es zn verdanken. daß er glücklich dem Tode entging. Der Name des ebenso kühnen als edlen Mannes ist Andrea Earnicl und gehört derselbe der 8tcn Kompagnie des obbenannten Regiments an. — In Weinberg hat am 22sten die Fahnenweihe des dort garnisonirc^en Grenadier-Bataillons des k k Linien-Infanterie-Regiments Graf Eoronnu in feierlicher Weise stattgefunden. Ihre Majestät die Kaiserin hatten, wie die „Lemb. Ztg." meldet, dem .f>errn Regiments«Inhaber uud dem Herrn Obcrsteu v Ruprecht in der Bitte: bei der W.ihc der Fahne die Pathcnstelle annehmen zu wollen, allergnädigst zu ivülfahren geruht und Ihre Exzellenz Fran Gräsin Oolnchowska war mit der Aufforderung beehrt worden . bei diesem feierlichen Akte die Stelle Ihrer "Majestät zu vertreten. Dem festlichen Akt wohnten Sc. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Ludwig, Se. Exzellenz der Herr Statthalter und die hohe Geue< ralität, Sc. Exzellenz den Herrn G. d. K. uud Ar-meekommandantcu Grafen Schlick und den Herrn Armeekorps'Kommandanten FML. Grafen Elam-Gallas an dcr Spitze, bei. — Am 21. d. M. starb im Militär-Haupt-spitale zu Lemberg im Alter von 82 Jahren der Führer im Infanterie - Regimentc Graf Nngcnt und Ehrcnvcteran Franz Ehanvaux, ciu Wallone von Geburt, welcher durch 63 Jahre ununterbrochen im Aktivitätsdienste stand. Sc. Exzellenz der Herr Armeekorps« Kommandant Graf Elam-Gallaö "und 12 Geuerale mit dem Offizicrkorps. das Depot-Vatail. lou von Graf Nugeut Infanterie-Neginient, dann Abtheilungen eines jeden Bataillons dcr in Lemberg garuisouirenden Regimenter, geleiteten die irdischen Üebcrrcstc dcs braven Kriegers zur ewigeu Ruhestätte. Tricst, 29. Mai. Die Triestcr Ztg." schreibt: „Eiue der Lebensfragen, bei dercn Lösung Deutschlands Interesse in hohem Grade zu wahren gewesen ist, scheint nun ihrer Erledigung nahe zn sein. Dcr Douaustrom ist dem Verkehre offeu, und es be> darf nnr uoch dcs Fricdcusabsehlnsses, um an seinem Verkehr alle Handclsstaatcu uugehemmt thciluchmen zn sebcn. So viel ist schon gewoimcn, daß die Sä'isfe neutraler Staaten die reichen Getreioeladun-gen, welche in den Donauhäfen aufgehäuft liegen, und' bei ihrer Ankunft im adriatischen Meere die Preise, welche bei den jetzigen Erntcanssichten wic-dcr cincn sehr hohen Stand einzunehmen drohen, in Schach halten werden, ungehindert ihre Richtung nach dem Westen nehmen dürfen. Ob sie cs auch können, ist freilich eine andere Frage. Die Sulina-mündung, welche, wir wollen hier nicht untersuchen, ob mit Willen, jedenfalls aber mit Wissen dcr russi-scheu Regieruug in einem unverantwortlich verwahrlosten Znstande gehalten wurde, leidet fortwährend au dem Uebel, über welches wir seit Jahren uuserc Klagen laut werden ließen, Wenn sie für Schiffe von bobem Vord fahrbar sein soll, so mnß sie von dem Schlamme und Sande, der sich in ihr immer mchr auhänft, durch Baggermaschiucn gereinigt wer-den. Man weiß aber, wic die von der russischen Regierung zugesagten Maßnahmen in Ausführung gebracht wurden. Die Maschinen standen zwar bei Snlina, feierten aber beinahe den größten Theil des Jahres, wcil sie fast immer der Ausbesserung bedurften, zu wclchcr wenig oder gar keine Anstalt gc-lwffcn worden war, und da in dcr letzten Zeit für bie Verbesserung dcs Fahrwassers gar nichts geschah, ^' l^hen wir seit drei Wochen den Wasserstand von ' Fuß auf 7 ','u uenetianifche Fnß falle» und die schiffe, welche in Ballast 9—li). lecre, wenn sie N^ß. 8, uud wenn klein, 6 Fn6 Wassertiefc bedin-6sU, können deßbalb in diesem Augenblicke die Barre Ulcht passireu. Ganz leere Schiffe sind übcroicß der ^fahr ausgesetzt, von jedem Windstoße umgekippt iu werden und zu Grunde zu gehen. „ Sollen die reichen Gctrcidcvorräthc, welche jetzt >ur österreichische Rechnung in den Donauhäfen aufspeichert sino, dort nicht verfaulen uud ganz wcrth-ws werden, so ist cs uolhwcndif,, daß man rasch Abhilfe schaffe, nnd daß in Konstantinopcl von Sei> /ku unsrer Negierung Baggcrmaschinen zur Reinigung ^' Mnndling uud zur Herstellung eines genügenden 6m)rwassers'rcquirirt werden. Oesterreich ist dabei uu höchsten Gradc betheiligt, und ihm liegt cs am Mtcn ob. die Schifffahrt an dcr Donaumnuduug lM möglich zu machen, weil. wie dic Verhältnisse n^!. gestaltet, vorauszusehen ist, daß dic russischen ^aseu uoch lange vom Verkehre ausgeschlossen sein Erfreulich ist cs bei diesem Anlasse zu verueh-men, daß die Gesellschaft der Da'.npfschifffahrt des österr. Lloyd, wclchcr der Verkehr im Orient schon so viel verdankt, auch in diesem kritischen Moment bedacht war, einen Dampfer eigens an die Mündung der Donau zu senden, um dic leeren Schiffe in's Schlepptau zu uehmcu und sie über dic Varrc zu bringen. Dieser rasche Entschluß verdient sicher jede Anerkennung, deun gerade in Augenblicken der Noth nnd Gesahr zeigt sich ein solcher am wirksamsten. Was dic sonst uoch erforderlichen Maßregeln betrifft, fo könueu wir wohl mit Zuversicht hoffen, daß dic kais. Regierung, dic drohcnden Verhältnisse berücksich» tigcnd, ihr kräftiges Wort sprechen und die angc> deutete Abhilsc schaffen werde. Tricst, 26. Mai. Bekanntlich wnrde am 18. Angust 1833 auf der Rhcdc von Salahora an Bord des österreichischen Kanffahrcrs „Bnona Nachcle," Kapitän Fr. Pctranich, von türkischen Piraten ein Sceranb verübt. Anf 3ccklamatiou des k. k. Vize» konsulats in Ianina erkannte der frühere Statthalter vou Epirns, Bessin Pascha, dem Kapitän Perauich ciuc Entschädigung von 12.000 Piastern zu. Da mittlerweile dcr englische Vizekonsul in Ianina auf diesen bereits znr Anszahlnng angewiesenen Betrag zu Gunsten einiger im Jahre 1833 beraubter ionischer Kapitäne nachträglich Beschlag legen ließ, so erwirkte anf den Antrag des k. k. Vizckousulats dic k. k. Intcrnuntiatur cin Veziralschrcibcn, in welchem dcr Statthalter in Ianina angcwicscn wurde, die Entschädigungssumme von 12.000 Piastern ohne Verzug an das k. k. Vizckonsulat vcrabfolgcu zu lasseu, was auch wirklich geschehen ist. Deutschland. München, 23. Mai. Nach mehreren Anzci« chen zn schließen, dürfte dcr Landtag auf rincn dcr letzten Tage des Iuui einberufen werden, somit ctwa vier Wochen nach beendeten Wahlen. Die „A. Z." prognostizirt den Ausfall der Abgeordneten - Wahlen in politischer Beziehung im Sinnc cines festen An-schlnsses an Oesterreich. Schweiz. Vcrn, 19. Mai. Seit mehreren Tagcu verweilt cin englischer Oberst Dickson in Bern. um in Verbindung mit dcr cuglischcu Gesaudtschast die nöthigen Verträge mit den höheren Offizieren in Bc-trcff der Bildnng eincr cnglischeu Fremdenlegion abzuschließen. Das Resultat dieser Unterhandlungen ist bereits dahin gediehen, daß Oberst Snlzlnnger dic Bildung einer Schweizer Legion übernommen hat, nnd außer ihm uoch Oberst Eduard Fuuk vou Nidau (Kommandant dcr Vcrn'schcu Artillerie) nebst dem Hauptmann Baumgartncr aus dem Wallis gewonnen sind. Snlzberger und Funk werden je ciu Kommando erhalten, welches eincm englischen Gcncral, dcr dic Legion kommandirt. untergeordnet ist. Dic Ancrbic-tlingen für dcn Eintritt sind wirklich lockend, da der gemeine Soldat 130 Frs. Handgeld uud täglich 1 Fr. und 30 Els. auf dic Hand erhält. Man erblickt darin cinen gewissen Wcttciser. um gegenüber dcr noch im E.ttstehen begriffenen französischen Lcgion dic Konkurrenz anszuhaltcn. Für dic Schweizer Abthci-lnng dcr cnglischcn Legion haben die genannten Oberoffiziere eine spezielle 'Kapitulation abgeschlossen, welche d'c Genehmigung des englischen Miuistcrinms er» halten haben soll. Frankreich. Briefe aus der Krim vom 3. Mai melden dic crste bedeutende Waffenthat dcs Generals Pelissicr anf dem dortigcn Kriegsschauplätze: die Wegiiahme dcr russischen Verstecke auf dem lmken Flügel, wobci dic Russeu, acht Mörser verloren. Nachdem Eanro-bert und Pelissier dic Lokalität besichtigt hatten, bc> fahlen sie, den Feind crst fertig wcrdcn zu lassen uud dann seine Werke zn nehmen, anstatt ihn, was mebr Menschen gekostet hätte, darau zu verhindern. In der Nacht vom Istcn auf dcn 2ten Mai. um 11 Uhr, ließ General Pelissier drei Kolonnen unter dcu Gene. raleu dc Salles, Bazainc und dc la Motterougc in aller Stille vorrücken, dic dann. bei den fcindlichen Stellungen angekommen, mit solchem Ungestüm von Flanke und Front darüber herfielen, daß ihre Vertheidiger unmöglich Stand halten konnten, sondern die Position mit Hinterlassung der zur Arinirung l»e> stimmten acht Mörser, räumen mnßten. Untcr dem ,,furchtbarsten Feuer uahm nun das Genie unler Oberst Gucrin sofort von den feindlichen Arbeiten Besitz nnd vcrwau?clte sie durch Vcrsetzeü dcr Schanzkörbe anf dic andere Seitc in eine Venheioigungs-Position für dic Franzosen, d.ie gcgcn Morgen schon leidlichen Schutz gewährte und mit dcr dritten Parallele verbunden war. Dic Franzosen hatten bei diesem Ge> fechte 300 Verwundete nnd 13 bis 20 Toote. darunter dcn Obersten Vicnnot von der Fremdenlegion. Allein der Feind, dic Wichtigkeit seines Verlustes er« kennend, »nachtc alsbald Anstalt, dic Position wic« der zn nehmen Am 2. Mai, um 4 Uhr Nachmit-tags, rückte eine starke Kolonne uon Freiwilligen dcr Elite-Truppen aus und hätte beinahe die Franzosen überrumpelt, da 23 bis 30 der Entschlossensten sich schon ganz nahe herangeschlichen hatten, als die Wachen auf ciu Mal zu den Waffen ricfcn. Sofort cr-folgtc russischcr Scits cin wüthender Anfall, der aber heldenmüthig abgeschlagen wurde. Mehrere Kompagnien dcs Isten Voltigeur-Regiments der kaiserlichen Garde verfolgten deu Feind mit dem Bajonnet, lic> ßcn sich aber gcgcu Vcfchl so weit fortrcißcn, daß sie ihrc Artillerie behinderten und einige Verluste hattcn. Seitdem hielten sich die Russen auf dieser Scitc ruhig. So weit die französischen Berichte. Telegraphische Depeschen. * Odessa, 27. (13.) Mai. Am 23. (li.) d. griffen 3000 Mann Garden uud 7000 Volontärs eine russische Batterie au. wllchc dcu vor Knrzcm von dem General Vosquct genommenen Wolfsgrabcn vor dcn Bastionen 4 und 3 von dcr Scitc bcstrich, und bchaupteteu nach blutigem Gefechte die Wablstalt; dcr Verlust dcr Franzosen soll indeß uoch empfindlicher scin, als jcner dcr Nusseu. Hcutc wcrdcn hicr cinc kleine Anzahl schwcr blessirtcr Gefangener ausgewechselt. Konstautiuop cl, 24. Mai. (Auf dcm Laud-wcgc übcr Vukarcst) Wic mau hicr vcrsichcru hört, lcgtc Gcucral Caurobcrt das Oberkommando nieder . weil cr dcn Stnrm gcgcn dic Höhcn dcr Tscher-uaja für unmöglich hiclt; Pclissicr wollc hingcgeu diesen ausführeu. Die ersten verwundeten Sardiuier kamcu gcstcrn liier au. Dic Cholera ist gnuz ver« schwnndcn. Baron Koller ist von Vrussa zurückgekehrt. Tunis, 18. Mai. Ncgc Vorbcrcituugcu zu ucucn zahlreichcu Truppenseudungcn uach der Krim wcrdcn fortdauernd getroffen. Turin, 28. Mai. Das Klostcrgcsetz wurde in der Dcputixtenkammer mit 93 gegen 23 Slim-mcn votirt. Die nachfolglndeu telegraphischen Depeschen wer-dcu mitgelhcilt: l. Warschau, ll». (28.) Mai. Fürst Gortschakoff berichtet aus Sebastopol voin li. (23.) Mai: Vou cincm Ncbcl Nuhcu zichcnd. babcn wir in dcr Nacht vom 9. (21.) zum 10. (22.) Mai ciuc Eontrc-Approchcn'Trauchl'e dcm Kirchhof grgcuübrr vor dcn Bastionen 3 u. (> eröffnet und mit orr Ba-stion Nr. 3 in Verbindung gcsctzt, um gegen die rcchtc Flanke dcr feindlichen Werke, wclehe diese Va» stiou bedrohen, zu operireu. Die Härtc des Bodens verhindert eine genügende Vertiefung dcr Tranch^c, Am 10. (22.) Abends, als unsere Approchc. Arbeiten wicdcr aufgeiiominen werden sollten, machte dcr Feind mit 17 Bataillouen, ungerechnet die Reserven, cincn Angriff. Der hartnäckigste Kampf entspann sich die ganze Nacht hindurch- vielmals wnrdc nur das Ba> jonuett angewendet. Unsere Soldattu — 12 Vatail' lone stark — kämpften als Helden uud die Affaire cuoctc mit dcm Rückzug des Feindes, der einen cnor-men Verlust rrlitt. Unglücklichcrwcisc ist unscr Vcr« lust glcich fthr beträchtlich- 2300 Manu wurdcn kampfunfähig. Untcr dcn Todten dcfindct sich dcr brave GM. Adlerblrg. Kommandant dcr zweiten Vri» gade der ucnutcn Division. Dcr Mißerfolg dcs Au-griffs hat dcn Gcist dcr Garnison exallirt. er beweist dcm Feind, wic gefährlich für ihn dcr Sturm der Forlifikationcn von Scbastopol wärc, nachdcm rs sci-uen größten ?lnstrengungen uicht gcluugcn ist. sich ci< ncr kanm angelegten Tranch^c zu bcmcisteru. In derselben Nacht vom l0. (22.) Mai verließen 6 Linienschiffe nnd 20 Dampfer mit etwa 20.000 Mann Landungsirnppcn dic Bai vou Kamiesch. Am I ltcn (23.) wurdc dieses Geschwader auf der Höhe von )jalta gesehen. W a rschau, 16. (28.) Mai. Fürst Gortschakoff berichtet aus Scbastopol vom 14. (2«.) Mai: Dic fcindlichc Flotte uähcrtc sich am 13. (23.) 2 Ubr Nachmittag der Meerenge von Kcrtsch. Unter Scbastopol hat sich der Feind in beträchtlicher Stärke anf den Höhen dcs linken Ufers der Tschernaja frst> gesetzt und daselbst cin Lagcr crrichtct, wclchcs cr, wic'cs scheint, zu bcfcstigcn gedcnkt. Unscre Vorpo« stcn haltcn das rcchtc Ufcr dcssclbcn Flusses beseht. Berichtigung: In d,r „^aibacher I^itung" Nr. <22 s.,>8. >'.i1 >rstc 3p»iltc l'itc Z.ile soll 0'/^. Staatseistnbahn-Zlkticn bis Zl^V^. Dcr ?chlnß war rin wenig mattcr. "" In Wechseln uud Valuten ergab sich m,c, wenn auch nicht brdcutcnde, d»ch fcst nnd stetig vDrschr^iteud,,' Bcffcrnng. Amsterdam 1«:i V^. — Augsburg l22 Brief. — Liu>,vno —. — ^oü-dmi I'i.l«. — Mailand 122V, detto „ 3 7« 48 7.-49 detto „ 2'/, 7« 39 7,-39 7. detto ,. 17., Ki-lli'/. detto 8, N. „ 5 7. !>5—W National-Aulehen „ 5 7.. 8^7.-8^7.« Vmnbard. Venct. Äüleh.» „ .'»7.. 1«2-l'»2 7. G'rnudcutlast.-Oblig. N. O.-stn. zu 5 7« ?'.> -7i) '/2 delw anderer Kronländ.r 5 7, 70 V. " 77 Glogguihcr ^blig. m. N. zu 5 7, U1 "/,-Ul '/« Oedcnbnrger detto detlo „ 5 7« !»(>-«0 /^ Penl^r ' tctto tetto „ 4°/„ i)l 7«~-9l V« Mailänder dctto detto „ 4 7« lX1-!»0 7, Loiterie-Aulchen vom Jahre 1^,!^ 220 -220 7, drtto dctto 18:il» «ls;7^ 1!7 dctto dctw l»55 10l'7.«-l0l'/« Vaüko-iDbligatirueu zu 2 ", 7» "7 V,^5^ Vauf-Alti.u Pr. Stück l^7-i!8l» detto ohne Aezug — — detto ncncr Emission — — Esfomptebanl-Al ti^n l>7 7- - 88 Atti,n der k. f. priv. östcrr. Staats- Eiftubahugcftllschast zu 200 fl. oder 500 Fr. 3!!', 7,-314 Wien-Naabcr Attien (zur Konvertiriüig angemeldet) ' iltt'/.^Ktt'/, Slordbahn - Aktien ! 89 "'.-189 '/« Budwcis-Linz-Giinludncr 242 -244 Preßburg-Tyril. Ciscnl'. 1. Emission 20—22 detto 2, „ mil Priorit 30--35 Oedenburg-Wic».-Neustädter — — Dampschiff-Mie» ü l 8 -519 detto 12, Emission 513—515 dctto des Lloyb 501 -503 Wicinr-Dampsmilhi-Alticn 127—128 Pcsthcr Ktttenbriickcu - >.'lsticn 55^ «0 Lloyd Prior. Oblig. (in Silber) 5"/., 93 7. ~ 94 Norobayn ^,,t» 5 7„ 8<> 7.-8« 7, Gloggnitzcr d.ttc, i>7^ 77-77 7, Donau-Dampfschiff Oblig, >'»",.. «:'<-.83 7, Vomo - NlNlfcheine 13 - ^3 7. Osterh-'zy 40 ft. ^ose 81 7.~-«2 Windischgrä^-Losc 2^ 7. - 29 Waldste,n'sche „ 2!»—29 7^ Kfglevich'sche „ 10-10'/. K.>. vollwichtige Dufatcu-Agic. 31 7,-31 7. Telegraphischer Kurs - Bericht tcr Etaatopapille vom 3l. Mai l855. Staatsschüldverschreibnuge» . zu 5p(5t. fl. in GM. 7913/!« dctto aus der Natioiial-Anleihe zu 5 7„ fi. in ^M. 84 3/» dettu ' -......4 1/2 „ ., «9 1/1N Darlehen mit Verlosung v. I. 1854, fur 100 fi. 102 3/Ni Aktien der k. k. priv. östtr. ^taatseisenbahn- gesellfcha,t zu200 st. Ä. V.!.rer500^r. 3l6 st. V. V. Wi^u-Raaber-.'llticn....... 110 3/4 ft. i» (i 2't, (Hrundcntl.-Obligat. anderer Kronläüdcr zu 5 "/„ 73 Banl-Aktie» pr. Stii^...... 994 ft in C. M. Atticn der Viicderösterr. Cseompte-Gc- sellschaft pr. Stuck zu 500 ü. . . . 440 ft. in C. Ai. Aktien der Kaiser Ferdinands-Nordbal>u zu 1000 st. (i. M. gethcitt . . .' . 1912 1/2 ft in 6. M, Aftien der österr. Donan-Dainpsschiffsahr: zu 500 fl. (H. M....... 518 ft. in E. M. Altieu des österr. i!!oyd in Triest zu 500 ft. (^. M....... 504 3/8 st in C.M. Wcchscl Kuls vom 3l. Mai 1855. Amsterdam, für l 00 Holland. Guld., Nthl. 103 1/4 2 M uat. Augsburg, für i^» Guld.u (sur. (Äuld. »2U 3/8Vf. Ufo Franssurt a. M. (für 120 fl. südd. Vcr- eins-Wahr. im 24 12ft. ^,»ß, Guld.) !25 l/4 3 Monat. Hambnrg, für 1<»(» Marl Baneo, Guldüi 9! 3/4 2 Ä.onat Leipzig, für 10« .... Thaler 184 >/2 2 Monat. Livorno, für 3U0 Toscanifche Lire,(ö!uId. 124 1/4 2 Monat. London, fur 1 Pfund Sttrllüg, Gul^n 1214 3 Monat. Mailand, für 30» Ocst^rr. Lire, Guldm 125 3/4 Vf. 2 Monat. Marseille, für 300 Franke», Guldm 146 2 ^onat. Paris, für 3i)l) Frankm . . Gulden 14l> 2Mo»>,l, K. K. uollw. Mmiz-Divaten ... 31 1/8 pr. Ceut. Agio. Gold- uud Silber-Kurse vom 30. Mai 1855. Brief. Geld. Kais. Münz-Dlikateu Agio .... 313/4 811/2 dctto Rand- dctto ,.....31 1/4 31 Napoleons'dor , . . 9 58 9 5ss Souv,,musd'or ...... 17.15 17.13 MU'drielM'or ,y 10 PnuMhc „ '^ ^ ' ' ' i<»':n 10.32 (>ugl. ^overciquc! ., ^> .^ ^/^2 Rnß, Imperialc „ . ' ' ' ^s.; ,^,, D""'" , ......371,8 571/8 S>lbnag — 4 ^ 20 Hcidcn ........ — — 4 i 36 Hafer........ — — 2 3« Z. 292 -> (2) ^ ' ' Nr. ^Z98, Im Nackhaugl' M' dicßämtüch^n Kundmachung vom Lil. April d. I., Nr. 2>45tt, wird dil'mit zur Keinttnip gebracht, d^ß für Michaeli! 0. I. das für einen Herrn Stads-Ofnier l?e-,^ stimmte Quartier ohne Mcudlirung gemiethtt lvird, daher die Herren Hausbesitzer ausgefordert werden, ihre Erklärung für d!e Miethe dicscö Quarticrä binnen 8 Tagcn dem Magistrate zu üb^rreichcn. Scadtmaglstrat ^'aidach am 23. Mai »855. 3. 293. « (2) Nr7^2l4. Kundmachung. Das Beweisen aller Morast - Straßen und W rthschaftswege l^li lxlant») wird strenge vcr. dot.n, und i/der von dcn Mrrastbrandaufs.htrn an der That d.tretene und angezeigte Uebeltre-ter dieses Verbotes wird Ulmachsichtlich gesetzlich bestraft werden. Stadtmagistrat ^'aibach am 27. Mai »85)5. Z. 787. (2) Schiffbauholz-Verkauf. C's werden 53 Stück Eichen-Stämme uon 3180 Kndill'chuh, wovon kein Stamm unter 40 — viele derselben aber über l«0 Kubikschul) enthalten, etliche davon in Krümmungen ausgearbeitet sind, welche nach Verlangen sämmtlich loco l'nc^u5(.>cl znm Savcufcr in CroUicn gcst.llt werden sönncn, zum Verkaufe angcbolen. Nlsicktircndc dara ui wolN" sich mit frankittcn Bliesen, unter tcr Adresse 5. pn5lc> rl.>5t2nle Agram, lim das'jähere gefälligst aufragen. Z. 7 34. (3) In der Tabaktrafik Nr. '8 in der Elefantengaffc können wegcn großem Verschleiß-Lokale nocd andere Gegenstände in Conto--Commission zum Verkaufe gegen Sicherstellung angenommen werden. Näheres daselbst zu erfragen. 3. W3. (l) WshmmO zn vermiethen. In Bischoflak, am Platz Nr. 116, lst eine Wohnung mit 2 Zimmern, Küche, Spels und Keller, für die Sommer-Salson zu verime-thcn, und kann sogleich bezogen werden. Nähere Auskunft hierüber ist sowohl mündlich als brieflich eben daselbst zu erfragen. Z. 65!. (9) Sehr beachte n swerthe privilegirte Erfindung. l. Zur Verhütung ocs Sauerwerdens ui'd 3^erderrcnö allcr geistigen Flüssigkeitei, , die im Zapfen laufen, als Weine, Viere, Branntweine, Odstmoste, Essige ?c,, sowie ll. zur Vermeioui'g oc5 Versiiegens des Aroma's und der geistigcn Kräfte beim Gährungsprozcß ^" Weil» - und Ot'stml.'stc, und lll als sichere Cm,ttolc g>'gcn Verfälschung durch ?lnsüllen mit Wass,»', zufolge einer ^crnntreunng, -^ Vermeidung o^s Abziehens i„ Flaschen Preis luco Laibach l fi. Bei Abnadmc von 60 Stück wird ei» Escompte bewilligt. — Vliese, Einsendung von Veldbe-trägen portofrei. — Die Bestellungen sind dci dcn Unfcrzeicbnctcn zn machen. Z. l924, (4) ^"" Buch-, Kunst-, Musik:, Landkarten, Papier- und Schreibmaterialien- Handler in Lalbach, H.N d^Ü Veignügeu, hlcmit bekanin' zu geben, d.-ß die große öffentliche Lesennstalt (Stadt, Hauptplatz N>'. 237) den verehrten Literatur - F v e unde u täglich von 8 Uyr Früh bis 8 Uhr Abends (m>t Ausnahme der Eonn- und Feiertage) zu Befehl steht. Durch diese'Anstalt wild einem hohen Adel und geehrten Lese c P u b l i k u m l>>^ reichhaltige ausgewählte Bibliothek, welche fottwahrend durch die neuesten (3 l'sä) e i nu u g e " bereichert wird, zur fielen Benützung gestellt. Die fünf Kataloge, enthaltend l'^.MW Nummern (Bände), sind käustich zu haben u>" kosten zwei davon je lU kl',, drei je ")' für ^ Jahr . . . 8 st. — kr. für l I.chr . . . I l fl. — kr. » U Monate . . 4 » - » i! ,, tt Monate ^ . . 5 » 5l) >' » l Monat . . . l » — „ I 7> I Monat . . I » 20 >^ » ^l4 Tage . . . — » 30 » » ^4 Tage . . . - » 4" " » l Tag . . . - » 2 >, » 1 Tag . . . - »,.^.." Einlage für jeden Vaud ist 1 si,, l?ei Vcnützung mehrerer Bände verhältn'pma^ geringer, und wird solche nach Ablauf der Abonnements-Zeit zurückerstattet. . Die Reichhaltigkeit dieser Vibliothek macht es dem nv.ebenst Gefertigten nn^ lich, auch den verehrten Lesefrcunden auf dem ^ande, itt Vadl'ortcll, . nahcr und wi'ii-oster Gntfc'rznulg kleine und größore Parthiell von .«^ ^ cherll für längere oder kürzere Helt unter den billigsten B e d i n a, u^n a, c^u ^rabfolg^n. ' ^MFsFVMM s^FOIOFKF«^