^ 34. »843. ^^^c^^^,^^^^^^NH^^^^'^^ 35. ^IX^ l^c^.v^c^->V^^ Marko und die Türken. (ObcrillDnschcs Volkslied.) ^35s steht im Fcl> ein weißes Schloß, Der junge Marko haust darin. Er hat ein liebes Schwesterchen, ^ - Die ihn, zugleich auch Köchinn ist. Die Türken kamen angesprengt, Und sitzen von den Pferden ab. Entgegen geht die Schwester gleich Den Türken, bietend ihre Hand. D'rauf brachte sie von Speis und Wein So viel, daß schon der Tisch gewankt. Und als die Türken wohl gespeist. Da fragen nach der Rechnung sie. »Ich mach' euch keine Rechnung, nein, Der junge Marko mach' sie euch!" Doch Marko sitzt im Kämmerlein Und schleift den blanken Säbel lchalf-Der Säbel ist wohl centnerschwer. M,t Gold und Silber eingelegt; Mit Gold und Silber eingelegt, Mit Schlangenzungen eingebrannt. Ev haut damit den Türken flink Die Köpfe und die Füße ab. Em. voFovi e. Vaterländisches. Stand der krainischen Franciskaner-O?dens-provinz des heil. Kreuzes. (Fortsetzn n g.) 3. Der Convent zu Maria Verkündi« gu.Yg zu (?»8tl»^u3vi22a nächst Görz, in der Erz-diöcese gleiches Namens. Dieses Kloster wurde vom Grafen Mathias Thurn auf eigenem Grunde und aus eigenem Vermögen 1650 erbaut, und dcn P. P. Karmcliten übergeben, bis diese unrer Kaiser Joseph II. aufgehoben wurden, wobei das Klo. ftergebäude zum Verkaufe bestimmt war. Durch cif. rige Verwendung der Bürger von Görz, besonders des Grafen Franz Thurn, wurde jedoch der entworfene Plan eingestellt, die schöne Klosterkirche bestmöglichst gcrciniget, und am 2. Juli 1796 z«M Gottesdienste wieder eröffnet, darauf der Obsorge des Weltpriesters Philipp Poli anvertraut, der sie bis 1311 eifrigst versah, und so vor dem Unter-gange rettete. Die Franciskaner aber wohnten ursprünglich im Kloster zur Gnadenmutter Maria, auf dem heiligen Berge unweit Görz *) , wo 1539 die seligste Jungfrau einer frommen Magd, Namens Ursula F erl ig o i n iza, erschien und befahl, dem Volke kund zu machen, daß es dorr eine Kirche erbaue. Nachdem die Aussage jcncr Magd gerichtlich mit aller Strenge untersucht und wahrhaft befunden war, wurde am bezeichneten Gipfel deS, ehedem Lkauni^a genannten Berges, zuerst eine kleine, dann 1544 die noch j.tzt bestehende geräumige und prächtige Kirche, mittelst frommer Beiträge der Görzer Bürger und des umhcrwohnenden Christenvolkes, mit stauncnswürdigcv Schnelligkeit aufgeführt, durch zwanzig Jahre von Wcltpricstcrn versehen, und sehr stark besucht. Auf Anordnung Carls, Erzherzogs von Oesterreich, wurde mit Beihilfe wilder Gaben neben der benannten Kirche ein Kloster erbauet, und 1565 dcn Franciskanern der bosnisch-kroatischen Provinz übergeben. Sie behielten diescs bis 1786, m welchem Jahre sie auf kaiserlichen Befehl am 27. Iän« ner das in der Stadt Görz gelegene, ehedem von Minoritcn bewohnte Kloster zum heil. Anton v. Padua bezogen. Am 5- Jänner 1811 aber wurden ») Hierüber ist folgendes Werk im Druck ersänrnen: „Ili^loi'ill I'^Il^i.-,« <>t s'nnve»ln5 Nm»!!« ^nnc«, Oiv,«.> Vii^i,,!!, kl'.'Nini-nin ^omitütu» 6o!'Nic!»«!5 n^ci'ü ^. N. 1'. l^üi'ui-i ?N8l.-uni 8». 1'I»c,>u1c,l;. I^><-w,'i5 1''m«'N, e, ?>«-vinc:il>L 8. Ouci« Oc,.ili.-,e e^l ^ui'niui'^ Oi'<>. 2Im, 5ll-ic!. 14« diese Franciskaner in das oberwahnte Kloster zu OaslÄ^liHviLXÄ übersetzt. ^) Das von Sr. Eminenz Grimani, Cardinal und Patriarchen zu Aquileja 1544 auf den heiligen Berg gcsch.nkre, auf Cederholz gemalte Mutter-gottesbilo war am 6. Juni 1717 vom obgenannten Georg Franz Xaver de Marotti auf die nämliche Artgekrönc, und zwar in der Stadt Görz am Platze Traunik, wie zwei Jahre ehevor jeneS von Tersatt. Nachdem im besagten Jahre 1786 die Franciskaner den heil. Berg verlassen, meinte man auch, das Klostergebäude sowohl, als die prachtvolle Kir« ehe aufzulassen, und deßwegen wurde das Bild der seligsten Jungfrau in die am Fuße des Berges ge< legene Pfarrkirche zu Salcan übertragen. Da aber der vorgehabte Entwurf Nlcht gänzlich realisirt wur« de, und die genanntenGebäude größtentheils noch be« standen, war 1793 jene Kirche nach Thunlichkeit wieder hergestellr, und das vom Volke hoch verehrte Marienbild am 28. September von Salcan in die Gorzer Mctropolitankirche, und Tags darauf von einer zahllosen Menschenschar begleitet, mir dem größten Jubel wieder auf den heil. Berg zurückge. tragen, wo die Kirche bis auf den heutigen Tag, von Weltpriestern versehen, aus fernen Gegenden sowohl, als aus der Umgebung stark besucht, und mehrgcuanntes MuttergorreSblld andächtig verehret wird. Das äußerst anmuthig, auf einem die Stadt Gö'r^z überragenden Hügel gelegene Kloster l^Ä»t»-AUkvi«2a, in dessen Grufr der am 6. November 1836 zu Görz verstorbene König von Frankreich, Carl X., begraben liegt ^), hat em HauSstudium der zwei philosophischen und der zwei ersten thcolo« ßischen Jahrgänge, welche von approbirten Lccroren aus dieser Franciskanerprovinz versehen werden. Dieses Kloster hat 15 Priester, 13 Kleriker und 7 Brüder. 4. Der Convent zum heiligen Leonhard iu Neustadtl oder Nu d 01p h s w er t h in Un- ', Das Klüsicr auf dem heiligen Berge hatte stit 1631 im Dorfe Halcan eine Residenz zum heil, Anton v. Paduci, welche al,>er ebenfalls im Jahre 173L einging. . ^^) In der Kirche wurde auf weißen Marmor folgende Grab-sckrift gesetzt: l^ XI. ^ovemlil'u l>I!^'^('.XXXVI. terkrain, üaibacher Dicc.'se. Im Jahre !4?0 wurde den Franciskaaern der österreichischen Ordenöprovinz die benannte Kirche angetragen, in der Absicht, dar» neben ein Kloster zu errichten, welches auch zwei Jahre später, besonders durch Unterstützung einer frommen Frau, Eli sa beth von Tschernembl, Witwe des Edelmannes Johannes von Sno-potschan, zu Stande kam; 1559 wurde dasselbe den Patern der bosnisch «kroatischen Provinz abgetreten, 1580 und 1664 durch Feuer zerstört, aber beide Male durch freigebige Wohlthäter wieder auf« gebaut. Dleses Kloster verstchr ein vollständiges öffentliches k. k. Gymnasium und eine Hauptschule; hat 13 Priester und 5 Laienbrüder. 5. Der Convcnt des heiligen Apostels Jacob zu Stein (Mnmi-ter welchem der erfahrene Arzt seine Weisheit, wie seine Unwissenheit, sein mordendes Selbstvertrauen, wie seinen Unglauben an die Mittel der Arzncikun-de verbirgt. In seinen vergilbten Augen konnte man eben sowohl ein Todesurtheil lesen, als die Verbürgung eines langen Lebens. Zweifelnd schaute ihn die Gräfinn an, und wußte nicht, ov sie sich ängstigen oder freuen sollte. — .,O, das ist nichtS, gnädige Frau,« sagte endlich der Doctor, „Sie haben cm lciMes Fieber. Gestehen sie es nur, Sie beunruhigen sich zu sehr, hinsichtlich des Grafen? Was ist ;u thun! Freilich eS fällt schwer, ron dem Manne getrennt zu seyn, der erst vor einem halben Jahre die neidenswerthe Benennung Ihres Gemahls trägt; indessen...."-»«Doctor! o, wenn Sie wüßten...." — Die Gräfinn lächelte gezn'lmgcn, und nach einem kurzen Stillschweigen fuhr sie fort: „Aber Sie wer' den es lauter Unsinn nennen.... Wirklich ich schäme mich, es Ihnen zu sagen.... Wissen Sie wohl, das ich meinen Woldemar nicht mehr wiedersehen werde? __" — »In der That? Wie so?" — „Erinnern Sie sich, daß cr, in GeschäftSangelegenhcitcn auf seine Güter reisend, versprach, zum eisten September, meinem Geburtstage, zurückzukehren? — Ich aber werde sterben, ganz sterben, im Verlaufe deS August-MonatS." — „S,e setzen mich in Erstaunen, Gräfinn!" Und dabei schaute der Dotter ungewiß die Kranke an. Die Gräfinn errieth seine Gedanken. „Sie schließen zu voreilig, lieber Doctor, sprach sie, „,ch bin bei vollem Verstände; __gleiche wohl — welche Thorheit!..... Sagen Sie mir, — glauben Sie an Träume?" __ Statt der Antwort, faßte der Dcch schlief cin^ "— Was sagen Sie dazu?" — „Es braust daS junge Blut," erwiederte scherzend der Doctor. „Sie hatten etwas Fieber, das »st Alles. UcbrigenS müssen Sie ja Nicht glauben, Gräfinn," fuhr cr fort, „daß Sie allein auf diese Art träumen. Als ich noch Student der Universität war, hatte ich einen weit schrecklicheren Traum, als der Ihrige. Sie müssen wissen, dasi mein Zimmer in zwei Hälften getheilt war, durch einen Verschlag, hinter welchcm mein Bett stand; das Kopfkissen dcsftlbcn befand sich, aus Mangel an Naum, dicht beim Eingänge dieses Schlafkämmer. chenS. ^E'Nes Nachts fühle ,ch, im tieftn Schlafe, daß etwas Hartes und Kaltes mir auf der Stirne liege. Ich wollte aufspringen, konnte aber kein Glied rühren. Endlich, mich anstrengend, befühle ich mei« ncn Kopf; auf ihm lag, sich zum Verschlage her-emsircckrnd, eine knöcherne Hand mit sechs Fingern 148 (alsAnatomiker hatte ich den Muth, sie zu zahlen), mit langen, scharfen Krallen, und oben mit Borsten bedeckr. Zugleich erscholl hmter dem Verschlage eine dumpfe Smmne-. „Genau nach neun Jahren, wehe! wehe! wehe!« — Diese Worte erschollen langsam, abgebrochen, und jedes fiel mir wie ein Ham» merschlag auf das Herz. Die Hand verschwand. — Ich erhob oen Kopf, stand auf und blies Feuer an: weder in der Kammer, noch jenseits des Verschlagt befand sich Jemand. Die zum gemeinschaftlichen Korridor fuhrende Thüre war von innen zugeschlossen, Das Fenster ebenfalls. Es war keine physische Möglichkett, zu mir zu gelangen. — War dieß ein Traum, oder eme Erscheinung? Das zu entscheiden, überlasse ich Ihnen, Gräfinn.« *) — „War aber die Wcissa.-gung erfüllt?" ftagte die Gräfinn. — „Es ist nun schon das zwölfte Jahr, daß ich vractizire."__„Traf Sie aber während jenes neuntenIahres nicht irgend ein Unglück?« — »Nicht das geringste; im, Geg/n-cheil, nie war die Anzahl meiner Kranken so groß, es war das Jahr der Cholera." — „Folglich ward das Ihnen Prophezeite erfüllt, und durch Ihre Erzählung haben Sie nur meine Befürchtungen de» stätigt." ___ Mit Ihnen ist schwer streiten, Gräfinn; wie ein guter Feldherr kehren Si-e des Gegners Waffen wider ihn selbst. Doch ich erkenne mich nicht für besiegt, und unternehme es, mit einem einzi» gen Püloerchen den unheilbringenden Greis zu verjagen, und seine Prophezeiung zu nichte zu machen." (Veschlüli folgt.) F enilleto n» (Diatribe Karrs gegen das gesellschaftliche Leben.) Ich habe oft nach dem Grunde geforscht, sagt der geistreiche Autor der „Wespen," waS die Menschen so gegen Jemand aufbringen mag, der in der Einsamkeit lcbc. Bedürfen denn die Leute so vieler Zuseher bei den schönen Dingen, welche sie sagen und thun, daß sie uns nur erlauben abwesend zu seyn, bti den kurzen Zwischenacten ') Die Erzählung des Doclovs. sc» wie all«s Uebrige ist leine Erfiüdimg. ihres Heroismus, ihrer Größe? Scheint der Mensch, welcher allein lebt, den andern etwas zu stolz zu sagen, daß er ihrer nicht bedürfe? Ist es, weil der Mensch, der sich zurückzieht, zu sagen scheint: ich will euch meine Freundschaft nicht länger geben für cuere Freundschaft, meinen Geist für eueren Geist, meine Aufopfv'ruttg für die cure, meinen Glau» bcn für den euren, well da5 ein Handel ist, bei dem ich stetS der Betrogene, stets der Getäuschte bin? Ich habe mich oft gefragt, was sucht man im Umgänge der Menschen? Ist es ein Austausch von Dienstleistungen? Ader jeder tauscyr nur mit der Hoffnung aus, zu gewinnen, um mehr zu bekommen, als er gegeben. — Ist cs die Con-versation? Aber wie viel sagt man uns wahrhaft Interessantes? Und dicseS wenige, durch wie ricl hohle Phrasen muß man es erkaufen? Und haben wir nicht Bücher, die mit uns sprechen, wenn wir wollen, die schweigen, wenn wir es befehlen; die uns erzählen, was wir wünschen, denn wir können sie ja nach Gefallen wählen? — Und bleibt uns nicht die ewig fiische Phantasie? — Soll ich die abgeschmackten Theater bedauern, wenn ich den Himmel sehe und das Mecr, und Berg und Thal und Woge und Wclt? Wenn ich umgeben bin, von stets sich erneuernden Wundern, wenn mein« Tags ruhig und sanft verstießen, ohne Furcht, ohne Wunsch. __ Man rufe sich einmal seine Erinnerungen zurück, das wirkliche Glück, das man genossen, und frage sich, ob man nicht immer versucht, eS in Einsamkeit zu genießen, gewarnt von einem gehei-men Instinct, der uns sagte, daß der Glückliche ein öffentlicher Feind, ein Räuber sey, dasi es klug scy, das Glück in der Stille zu verbergen. Ich habe es mit der Gesellschaft gemacht, wie ein reichste» wordener Kaufmann, ich habe mich von den Geschäften zurückgezogen. Das Vermögen, das ich er» worden, bestehr aus Gleichglltdgkeu, und dcv Verachtung dessen, warum man sich streitet, der Verachtung dessen, was eueres Lebens Zweck ist, und die Ursache all eueren Kummers, und all euercr Freude, all euerer Kämpfe, all euerer Niederlagen. Ich verlange nichts, ich wünsche nichts __ wie viel Menschen sind reicher als ich? An die edlen Bewohner und Bewohnerinnen Krams! 3)ie Hochlöblichen Herren Stände haben mir die Ehre erwiesen, die Aufstellung in den neuen Sälen des Landes - Museums anzuvertrauen; diescö führt die nothwendige Folge herbei, daß auch in dm ebenerdigen Localitäten mehrere Veränderungen Statt finden müsse,?. Es wird also das Museum nicht, wie es früher bestimmt war, den 28. dici/s eriMet werden, sondern bleibt noch ferner verschlossen, bis di.e hohe Verordnete Stelle die Eröffnung bestimmen wird» Mein hohes Alter, und die dadurch herbeigeführte körperliche Schwäche haben mich gcnöthigel das Museums-Curatorium ui^dcr zu legen, und mit der gegenwärtigen Aufstellung meinen Bemühungen ain Museum hu entsagen. Da dieß nun die letzte Gelegenheit ist, wo >ch nach einer mehrjährigen öffentlichen Besprechung meine Worte an Sie, Verehrte, wenden kann, so ergreife ich diese Gelegenheit, um Ihnen meinen letzcen Dank für die Unterstützung, womit Eie unser Landes-Museum bereicherten, darzubringen, und Sie zu bitten, überzeugt seyn zu wollen, daß nur meine Hinfälligkeit mich zwinge, von Ihnen zu scheiden. Laib ach, den 15. August 1842. ^ F ranz Graf von H 0 chen w ar t. xn. 9. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr,