Mibllcher lV)« l^!" ^ Pränum«ration»plti«: Im Comptoir «»nzj. 5M Coniptoir abgeholt......1 „ 84 „ Alntlichcr Theil. Sc. k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Ollobcr d. I. den üandesgerichtsiath in Graz Ferdinand Nasser zum Rathe des steiermärtisch-kärntnisch - trainischcn Oder-landesgerichtcs in Graz allergnädigst zn ernennen geruht. Stremayr m. ^>. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Oktober d. I. allergnädigst zu genehmigen geruht, dass dem Landes« schulluspeclor in Graz Carl Holzinger Ritter von Weidich aus Anlass seiner auf fein Ansuchen erfolgte» Versetzung in den bleibenden Ruhestand für seine ausgezeichnete und erfolgreiche Dienstleistung die Allerhöchste Anerkennung ansgedrückt werde. . Der leitende Minister für Cultus und Unterricht ^ den Landesschulinsvector in Graz Dr. Johann Handler mit der Inspection der Mittelschulen in ^teicrmmk und Käruteu sowohl hinsichtlich der reali» Aschen als anch hinsichtlich der humanistischen Fächer ^tiant und dem Laudesschulinspector in Trieft Dr. ^lust Gnad zu seinem bisherigen Wirkungskreise die Inspection der Mittelschulen in Kram auch rücksicht-"ch der realiftifchen Fächer übertragen. Nichtamtlicher Tbeil. Der Staatövoranschlag pro 1880. 2-s, ^'^ Gesichlspuntte, von welchen die kaiserliche A .""rede '» Absicht auf die G.staltnng des Staats-^"Uöl)al^.z ^,^.^^ ^^,.^ h,^„ ^,,^^ h^K H,,^,^t und die daran geknüpften Vcdeckungsvorlageu, welche der Leiter des Finanzministeriums am 28. d. M. im Abgeordnetenhause des Ncichsrathes einbrachte, ihre erste Ausführuug erhalten. Beträchtliche Ersparnisse sind erzielt — das Deficit erscheint wesentlich vermindert, — die Bedeckung oesseU'en erfolgt nicht mehr im Wege der Credilbenützung, sondern durch die Steuer-lraft des Reiches. Das Gesammterfordernis beträgt 412.712,917 fl., die Gesammtuedrckung ^.10.W5,77'4 ft., wonach ein Abgang von 12.717.143 fl. resultiert. Für das laufende Jahr berechnete sich der Abgang auf 78'/, Mill. Gulden, wenn man aber von dem außerordentlichen Heercsaufwande absieht, der sich an die Besetzung Bosniens und der Herzegowina knüpft, sowie von den an den gemeinsamen Staats, schätz geleisteten Nachtragszahlung'en. so beziffert sich der Abgang für 187V auf 1>1« Mill. Gulden. Diefem Betrage gegenüber erscheint das für 1880 veranschlagte Deficit um mehr als 7 Mill. Gulden geringer. Blictt man aber zurück auf das Fmcmzgesetz für das Jahr 1878, so stellt sich das Budget für das nächste Jahr um mehr als 11 Mill. Gulden günstiger dar. Es durste von Interesse sein, hier auf den Staatshaushalt ciuigcr Staaten zu blicke», die fich durch eine besonders gesunde volkswirischaftliche Grundlage und geordnete Finanzen auözcichucn. Ämern hat für die nächste Rechnungsveriodc ein Deficit von 25 Mill. Mark, und wcnu man deu gehofstcn Mehr-ertrag an Zöllen mit v Mill, und deu neuen Malz. aufschlag von 3 Mill, in Anschlag bringt, immer noch einen Ausfall vou 13 Mill. Mark. Belgien berechnet für 1830 einen Abgang von 12 Mill. Francs, und das reiche Holland hat für 1880 im Mutterlaude ein Deficit von 12 Mill, holländischen Guldeu und in den Colonicn ein Deficit von 0 2 Mill. Im Vergleiche hiemit dürfte die Vila-,z uuscres Staatshaushaltes, wie sie sich für das nächste Jahr ergibt, uicht fo un-befriedigend erscheinen. Von wesentlichstem Eiuflusfe aus die Abaanas-ziffer von 12.7,7,143 fl. ist der Umstand, dass die Sleuerrestltntwnen bei der Ausfuhr von Zucker, Bier und Brantwein nm mehr als 0 Mill. Gulden höher als im Vorjahre angesetzt werden mussten. An diese höhere Ziffer knüpfen sich zwei weitere Mchrerforder-nisse. Einerseits mussten nämlich die an die l. ungarische Fiuanzverwaltnng hinauszuzahlenden Beträge, aus Anlass der Theilung der Steuerrückvergütung nach dem Verhältnisse der Production in den beioen Reichshälften, höher veranschlagt werden. Andersenk greift dieselbe anch in dln ^ .: der Beitra^Klelsiuiuz zum gemeinsamen Staaishai!>.I /ilte ein, indem die zu dessen Bedeckung in erster Lini'- heranzuziehenden Zoll» lioerschüssc sicy durch dle höhere Alizugspost bedeulrnd vernnnd.'rn. Ein namhaftes Mehrerfordernis ergibt sich ferner bei der Verzinsung der Goldrenten « Obligationen im Hinblicke auf die Emissionen, zu welchen die Finanzverwaltung ermächtigt worden war. Unter den Erfparnifsen dürfte insbesondere die Herabminderung des Etats für die Grundsteuer-Regelung um den namhaften Betrag von 15 Mill. Gulden bemerkt werden. Seit dem Erscheinen des Gesetzes vom 6. April 1879 sind nämlich in der Gruudsteuer-Regelungsarbeit so erfreuliche Fortschritte erzielt worden, dass der Abschluss des großen Werkes um ein ganzes Jahr näher gerückt ist. Dieser Stand der Arbeit ermöglicht eine bedeutende Reduction des bezüglichen Pcrsonalstandes und sonstiger Regie-Ausla-geu, er hat aber auch die erwünschte Folge, dass die Steuervcrtheiluttg, resp.Steuerausglcichung, anstatt vom Jahre 1882 ab, bereits vom Jahre 1881 ab stattfinden kann, und diesem Zwecke dient eine von dem Leiter des Finanzministeriums dem Abgeordnetenhaus ebenfalls überreichte besondere Vorlage. Die Einnahmen sind mit 399.995,000 fl. veranschlagt, während im Jahre 1879 eine Bedeckung von 3i)2.5l)5,000 fl. in Ausficht genommen war. Der Ansatz erscheint demnach für das Jahr 1880 höher um 7.430,030 fl. Der wesentlichste Antheil hieran entfällt auf die Nnbrikeu Zoll und Verzehrungssteuer. Bei dem ersteren Einnahmszweige lässt sich eine intensivere Wirkung der Finanzzöllc erwarten, bei der Prä-liminicrung der Verzehrungssteuer fand eine gewiss nicht übertriebene Berücksichtigung der bekanntgegebenen factischen Eingänge Platz. An Erträgnis ans sogenannter Tilgungsrente wird conform dem geringeren Erfordernisse für Amortisie-rnng der Staatsschuld ein etwa um 8 Mill. Gulden niedrigerer Betrag präliminiert. Wird also in dieser Richtung der Geldmarkt in einem nur mähigen Um-fange in Anspruch genommen werden, so soll nun, wie schon angedeutet, insbesondere die Bedeckung des Deficits von 12.717,143 fl. mit Ausschluss jeder Credit' operation lediglich durch die Steuertraft beschafft werden. Zu diesem Ende wurden gleichzeitig mit dem Voranschlage vier Gesetzentwürfe eingebracht. Die wichtigste unter diesen Bcdeckungsoorlagen dürfte zene sein, welche die Einführung einer „Ergänzungssteucr" im Betrage von 4 Mill. Gulden zum Gegenstände hat. Diese Ergänzungssteuer ist durchaus transitorischen Charakters, lediglich für daS Jahr 1880 berechnet und wird mit dem Ilislebenlrelen der allgemeinen Steuerreform selbstvelständllch m Wegfall kommen. In allen well'Ntlichl'N GsuniMgm sich anschließend au die bereits dem letzlen Al'grordnl'tenhanst' VUl^elegrne „Per-sonaleinlvlNlill'llstl'M'l", unterscheidet sie sich von dirser letzteren einmal dadurch, dass sie die Stcuerpflicht au-statt bri einem Einkommen von 000 fl. erst bei einem E nfomnli'n von über 1400 fl. beginnen lässt, writers Zeuilleton. Was die Liebe vermag. "Mau, fnt n<,H dcmEnsslischm limrdritct von Ed.Wagner (Versasser dcr „Mcxa"). (Fortschunn.) H Mrz. »btznold ließ ihren Blick rasch durch das "emach glnte». ein "Dehen Sie sich," sagte Airs. Gray, indem sie f.-z ^'Stuhl an dem Kamin rückte und einen andern '"r wir. Reym.ld herbeibrachte. scharf '^ "'""k Tocher?" fragte die alte Frau gn "Sie ist vor kurzem ausgegangen," antwortete A,w ^"^' önternd vor den strengen und flammenden tan, ' "lw Dame. „Vor etwa einer halben Stnnde il», "'! /l""be mit einem Brief für sie, und als sie v" 6ele en, wnrde sie furchtbar erregt. Sie rang da«?'^"o die Hände und verließ mit fliegender Hast ^ haus. Der Brief enthielt die Anzeige, dass ihre W,,2 ? ""b ihr Bruder sie besuchen würden. Wenig-> "« habe ich so etwas aus den Papierstückchcn. die eni'ny ^" ""' aufsammelte nnd zusammeuhielt, "Wohin ist sie gegangen?" fragte Robert rasch. dlltz « ? kann ich nicht sagen. Sir. Aber ich denke, Ab»,.^?°ld zulückkommcn'wird. Sie hat nie des "l°s das Haus verlassen, so lange sie hier wohnt, und ich glaube, dass sie auch heute nicht lange fortbleiben wird, da sie von ihrer letzten Krankheit noch sehr angegriffen ist." „Sie ist krank gewesen?" fragte Mrs. Reynold mit zitternder Stimme. „Länger als zwei Monate," antwortete Mrs. Gray. „Em hefliges Fieber frssl-lte sie an das Krankenlager und w,r zweifelten alle an ihrer Genesung —" In dem Antlitz der ..üt^n Fran leuchtete rs hell auf. „O, ich wusste, dass sie krank sein musste," rief sie aus, nnd ihre Stimme klang liswrgt. „Sie hat zu Viel gearbeitet und verließ in' fi,bcrhaster Erregung das Institut. Sie kam hierher nnd wurde plötzlich von einem heftigen Fieber befallen; aber nun ist sie doch vollständig genesen?" «Ja," antwortete Mrs. Gray, nicht wissend, wie sie dcr Mnttcr alles erzählen sollte, was sie von Emmy wusste. „Sie hat ihre Angelegenheiten für sich behalten und mich nichts wissen lassen. Alles, was sie gebrancht, um wieder gänzlich hergestellt zu werden, ist Ihre Liebe und Sorge." „Sie soll die beste Pftegc haben." sprach die Mutter fanft. „Wir wollen sie auf den Händen tragen. Sie ist meine einzige Tochter —" Ein leises Geschrei eines Kindes, von dem Alkoven» bett herüberschallcnd. unterbrach die Worte dcr Dame. „Was ist das?" fta^e sie erbleichrnd. Mrs. Gray eilte nach dem Bett, nahm das Kind auf und eilte auf ihren Platz zurück. Das lange weihe Kleid hieng in reichen Falten auf den Schoß der Frau herab, und der kleine Kopf lehnte sich gegen ihre Ärnst. „Ist es nicht ein reizendes Kmd?" fragte die Frau weich. „Ist es Ihr Kind. Madame?" fragte Robert rasch. „O nein. Sir. Es ist Miss Emmys Kind." Mrs. Reynold sprang auf, ihre Augen fchienen ans den Höhlen hervortreten zu wollen. „Sie lügen!" rief sie. Sie taumelte und wäre zu Boden gesunken, wäre Robert ihr nicht zu Hilse geeilt. Mrs. Gray legte daS Kind eiligst nieder und holte Wasser herbei, womit sie die Schläfe und das Gesicht der Ohnmächtigen benetzte. Mrs. Reynold erholte sich bald wieber. Noch nie hatte eine sulche Schwäche sie befallen; mit fieberglühenden Blicken schaute sie Mrs. Gray an. „Beruhige dich. Mutter," saa^ Robert mtt weicher Stimme. „Es muss ein Irrthum s m." ..Nein, Sir. Das Kind gehön Ihrer Schwester. ..Können Sie es beschwören?" fragte Robert m erregtem Tone. Gewiss <2ir " Die Mutler fasste sich gewaltsam und sagte zitternd: «Sie scheu wie überrascht wir stnd^ Madame. Wir wussten nicht einmal, dass meme Tochter ver- heiratet war." ...» Em? veinliche Pause trat em: S.e ist nicht verheiratet." stammelte endlich Mrs.Gray mit unsicherer Stimme und ihre Augen 2142 aber durch das geringe Steuercon ingent von nur vier Millionen Gulden. Durch den ersteren Umstand bleibt die Masse der Bevölkerung frei, und wird die Ergänzungssteuer ausschließlich eine Steuer der Wohlhaben» den. Aber auch diesen wird die Mehrbelastung nicht empfindlich sein, da das geringe Contingent es möglich macht, die Steuersätze niedrig zu halten. Beispielsweise wird bei der Einkommenklasse von 14—1600 fl. ein Steuersatz von 0 6 Procent des steuerbaren Einkommens in Aussicht genommen, während für die höchste Klasse etwa 2^ Procent als Steuersatz zu gelten hätten. Eine weitere Vorlage betrifft die Erhöhung des Einfuhrzolles und die Einführung einer Verbrauchs« steuer von Mineralöl. Petroleum steht sehr niedrig im Preise und wird in großen Mengen verbraucht, es eignet sich daher ganz vorzüglich zum Träger einer Consumtionsabgabe. Frankreich zieht daraus ein Einkommen von mehr als 16 Millionen Francs, Italien von nahezu 13 Millionen Lire. Es ist daher begreiflich, dass auch die Regierungen von Oesterreich-Ungarn angesichts des Deficits bedacht sind, mit dieser Ein« komlnensquelle mehr zu rechnen als bisher. Die Erhöhung des Einfuhrzolles auf den Satz der inländischen Verbrauchsabgabe ist so gehalten, dass voraussichtlich weder dcr Verbrauch einen Rückgang noch unsere Mi-neral-Oelilldnstrie eine Venachtheiligung erleiden wird, denn die Mcißrcqel wird nur eine Preissteigerung von 7 bis 8 kr. per Kilo oder i'/a Liter mineralisches Leuchtul nach sich ziehen, den Zollschutz der inländischen Industrie aber sogar etwas erhöhen. Der Gesetzentwurf, durch welchen einige gesetz-liche Bestimmungen über die Stempel- und unmittelbaren Gebüren abgeändert werden sollen, bezweckt die Erzielung eines Mehrertrages nur theilweise durch Erhöhung bestehender Gebürensätze und Feststellung der Gebürenpfticht für einzelne, bisher gebürenfreie Acte und Amtshandlungen. Im übrigen soll infolge geänderter Entrichtungsart der Eingang schon bestehender Gebüren beschleunigt, gesichert und verwohlfeilt werden. Die weiters noch eingebrachte Gesetzvorlage betrifft eine Abgabe, die in einem großen Theile des Auslandes längst besteht und seit 1875 namentlich auch in den Ländern der ungarischen Klone eingeführt ist: nämlich die EinHebung einer Gebür von den Personen- und dem Reisegepäckstransporte auf Eifen» bahnen und Dampfschiffen. Das Ausmaß mit 10 Pro» cent von dein Fahrpreise und der Gepäcksgebür ist gewiss mäßig gehalten, und der Frachtenverkehr bleibt ganz frei. Eine unparteiische Prüfung der Finanzvorlagen dürfte wohl erkennen lassen, dass die Regierung von dem ernsthaften Streben geleitet ist, den Staatshaus« halt möglichst ökonomisch einzurichten und denselben von dem steten Appell an den Geldmarkt zu emancipieren. Lässt sich die Reichsvertretung, wie zn hoffen, von dem gleichen Principe leiten, dann wird der gewünschte Erfolg nicht ausbleiben: die weitere Hebung des Staatscredits und die Möglichkeit der Herstellung der Valuta. Die neuen Steuervorlagen. i. Der Leiter des Finanzministeriums hat, wie wir bereits an leitender Stelle unseres heutigen Blattes in einem gedrängten Resume hervorgehoben haben, im Abgeordnetenhause gleichzeitig mit dem Staatsvoranschlage für das Jahr 1880 vier neue Sk'uer-vorlagen eingebracht, durch welche es ermöglicht werden sollte, das Deficit schon im Jahre 1880 ohne Inanspruchnahme des Staatscredits zu bedecken. Diese Gesetzentwürfe betreffen: 1.) die im Jahre 1880 einzuhebende Ergänzungsstener; 2.) die Erhöhung des Petroleumzolles und die Einführung einer Petroleumsteuer; 3.) eine Transportsteuer für den Personen- und Personengepäcksverkehr auf Eiseubahnen und Dampfschiffen; 4.) die Abänderung einiger gesetzlicher Bestimmungen über die Stem pel -und unmittebaren Gebüren, und zwar die Erhöhung einzelner bestehender Gebürensätze n»d Fest« stellung der Gebürenpfticht für einzelne, bisher gebürenfreie Acte und Amtshandlungen. Aus dem Wortlaute dieser vier Gesetzentwürfe geben wir im Folgenden zunächst die marcantesten Bestimmungen des Gesetzes, betreffend die Ergänzungssteuer, welche, wie hinzugefügt werden muss, bloß für das Jahr 1880 in Wirksamkeit bleiben soll, mit der Einführung der Personal - Einkommenstencr aber sofort entfällt. Es ist nnverkennbar, dass sich dieser Gesetzentwurf fast durchaus an die im früheren Abgeordnctenhause eingebrachte Personal-Einkommen-steuervorlage anlehnt, wie er ja auch nach der Erklärung des Chefs der Finanzverwaltuug als eine Anticipation der Personal-Einkommensteuer aufzufassen ist. Wir können uns deshalb bezüglich dieses Gesetzentwurfes kürzer fassen: Zur theilweisen Bedeckung des im Jahre l 880 sich ergebenden Abganges im Staatshanshalte wird als außerordentliche Abgabe eine Ergänzungssteuer im Betrage von vier Millionen Gnlden. ein^ gehoben. Dieser Steuer unterliegen nnr physische Per-sonen und jene Corporationen, deren Mitgliedern kein Rechtsanspruch auf einen bestimmten Theil des Vermögens oder des Einkommens der Corporation znsteht, wenn deren Reineinkommen, welches sie aus einer oder mehreren Quellen im Jahre 1879 bezogen haben, den Betrag von 1400 fl. übersteigt. Ausgenommen von dieser Steuer sind (ähnlich wie bei der projectiert gewesenen Personal-Einkommensteuer) der Kaiser, die Länder, Bezirke und Gemeinden, die Officiere, Seelsorger u. s. w., die Staatsbeamten rücksichtlich ihrer Activitätszulagen. Ueberdies hat die Äefreinng von Landes-, Bezirks- und Gemeinde-Umlagen, welche den im Dienste des Staates, der öffentlichen Fonds, Län« der, Bezirke und Gemeinden stehenden oder im Zwecke der öffentlichen Verwaltung verwendeten Personen rück» sichtlich ihrer Amtsbezüge bisher gewährt ist, aufrecht zu bleiben. Die Steuer wird nach Klassen bemessen, in welche die Stenerpflichtigen nach der Höhe des im Wege der Einschätzung ermittelten Reineinkommens eingereiht werden. Die auf die einzelnen Klassen entfallenden Steuerfätze sind in einem Tarife festgefetzt. Nach diesem kommt beispielsweise zu zahlen für ein Einkommen über 1400 bis einschließlich 1600 fl. 9 fl., von 1600 bis einschließlich 1800 fl. 11 fl., von 1800 fl. bis 2000 fl. 12 fl. 75 kr., von 2000 ft. bis 2200 fl. 15 fl. u. f. W.. von 4200 fl. bis 4600 fl. 50 fl., von 4600 fl. bis 5000 fl. 56 fl. 75 kr., von 5000 fl. bis 5400 fl. 63 fl. 75 kr. u. s. w.. von 10,200 fi. bis 11,000 fl. 176 fl., von 15,000 fl. bis 16,000 fl. 287 fl.. von 21,000 fl. bis 23/100 fl. 435 fl., von 33,000 fl. bis 36.000 fl. 718 fl., von 45.000 fl. bis 48,000 fl. 991 fl., von 63,000 fl. bis 67.000 fl. 1441 fl., von 75,000 fl. bis 80.000 fl. 1695 fl., von 100.000 bis fl. 105.000 fl. 2262 fl., von 135.000 fl. bis 143,000 fl. 3091 fl., von 167.000 fl. bis 175.000 fl. 3817 ft. Wir haben hier nur einzelne Tarifklasfen als Beispiel aufgcfnhlt. Ueber 175,000 fl. steigen die Klaffen um je 10,000 fl. wagten nicht, den Blicken der vor ihr stehenden alten Dame zu begegnen. Mntter und Sohn zuckten zusammen. Eine neue Ohumacht drohte Mrs. Reynold zu umfangen. „Sie ward betrogen!" fuhr Mrs. Gray nach einer weiteren Pause fort, „ein Mr. Rocester heiratete sie zum Schein und hat sie dann nach kurzer Zeit verlassen. Miss Emmy sagte mir, dass sie semen wirklichen Namen uud Rang nicht kannte. Als sich die arme junge Dame hintergangen sah, fasste sie den Entschluss, sich das Leben zu nehmen, aber ein Zufall verhinderte sie an ihrem Vorhaben. Sie durchirrte die düsteren Straßen Londons, nicht wissend, wohin sie ihren Fuß lenken sollte, bis sie vor diesem Hause ohnmächtig zusammenbrach. Als wir sie am andern Morgen fanden, brachten wir sie in dieses Zimmer und liehen einen Arzt herbeiholen. Sie blieb den ganzen Tag ohne Bewusstsein, und am Abend schenkte sie einem Kinde das Leben." Ein schmerzliches Aechzen entrang sich der ge-pressten Brust der Mutter. „Miss Emmy lag zwei Monate im heftigen Fieber, sie rief oft nach ihrer Mutter und nach „Oscar". Sie hat in Begleitung meiner Tochter Mary das Haus verlassen, um die frische Luft zu ge« nießen, nnd so rieth ich ihr auch, heute Mittag einen Spaziergang ins Freie zu machen. Ich veranlasste sie dazn, und es thut mir nun herzlich leid nach dem, was geschehen ist!" «Was ist geschehen?" fragte Robert überrascht. „Sie und Mary stiegen in Regentstreet aus, mn einen anderen zurückfahrenden Omnibus abzuwarten, und als sie auf dem Trottoir standen, kam ein reicher hochzeitszng die Straße entlang. Mary erzählte, dass stc und Miss Emmy gerade in den Arautwagen sehen konnten, als dieser einen Augenblick hielt. Die Braut war schön und prächtig gekleidet und der Bräutigam ein gar stattlicher Herr. Als er Miss Emmy sah, wurde er bleich und sah bestürzt aus, während eine tiefe Ohnmacht die arme Miss Emmy überraschte und sie unter dem Beistand eines freundlichen Vorübergehenden in einen Wagen gehoben wurde, der sie hierher brachte. Nachdem mir Mary alles erzählt hatte und Miss Emmy wieder zum Bewusstsein erwacht war. fragte ich sie, wer der Bräutigam gewesen sei. „Es war der Mann, von dem ich glaubte, es sei mein Gatte!" rief sic schmerzlich aus. Roberts Lippen entrang sich ein unterdrückter Ruf der Entrüstung; seine Mutter aber saß wie erstarrt da. „Ich beruhigte Miss Emmy und stärkte sie mit einem heißen Trank," fnhr Mrs. Gray fort. „Als aber dann der Bote mit der Nachricht von Ihrer Ankunft kam, da wurde sie entsetzlich erregt. So habe ich sie noch nie gesehen. Sie slug die Treppe hinab nnd eilte auf die Straße. Sie ist noch nicht zurückgekommen," fügte ste besorgt hinzu. „Wohin sie sich gewendet, davon habe ich keine Ahnung. Vielleicht wartet sie draußen, bis Sie fort sind —" (Fortsetzung folgt.) und die Steuersähe um je 227 ft. Wenn die Gesummt-summe der auf die einzelnen Klaffen entfallenden Steuersähe die im 8 1 bezeichnete Steuersumme entweder ntcht erreicht oder aber übersteigt, wird im ersten Falle eine Steigerung, in letztem Falle eine Minderung der für die einzelnen Klaffen bestimmten Steuersätze nach einem percentualen Verhältnisse durch den Finanzminister unter gleichzeitiger Veröffentlichung des diesfälligen Ergebnisses vorgenommen werden. Zum Zwecke des Veranlagungsgeschäftes, dessen oberste Leitung dem Finanzmi'nister zusteht, werden Bezirks- und Ortscommissionen zur Einreihuug der Steuerpflichtigen in die einzelnen Steuerklassen nach Maßgabe des ermittelten Reineinkommens und Äe-rufungscommissiouen zur Entscheidung der Beschwerden und Berufungen gegen das Verfahren oder die Beschlüsse der anderen Commissionen bestellt. Die Mit" glieder und Ersatzmänner der genannten Commissionen werden zur Hälfte gewählt, zur Hälfte vom Finanz-minister ernannt, welcher überdies auch den Vorsitzende« und deren Stellvertreter sowie die erforderlichen Referenten bestellt. Wählbar sind nur solche Bewohner des Commis-sionsgebietes, welche nicht infolge einer strafbaren Handlung von der Ausübung des Wahlrechtes in der Gemeinde ansgefchlossen sind und außerdem an direct« Steuer sammt Staatszuschlägen in geschlossenen Städten mindestens 100 fl.. in anderen Orten mindestens .50 fl> entrichten oder nach dem Patente vom 29. Oktober 1849 wegen eines Einkommens an ersteren Orten von mindestens 1000 fl. und an den übrigen Orten von mindestens 600 fl. besteuert sind. Die Wahl der Mit' glieder und Ersatzmänner wird für die Aezirkscommis-sionen zum dritten Theile von den Höchstbesteuerlen, »ämlich von jenen, welche an directen Steuern sammt Staatszuschlägcn die höchsten Beträge entrichten, pe)" sönlich oder durch Bevollmächtigte und zu zwei Drit-theilen von den Gemeindevorstehern und den Vorstehern jener ausgeschiedenen Gutsgrbiete, deren Besitzer nicht schon dcr Wahlversammlung der Höchstbestenerten att-gehören, für die Ortscummissionen von der Gemeinde« vcrtretnna,, und zwar immer nur unter Leitung del politischen Behörde, mit relativer Stimmenmehrheit und im Falle einer Stimmengleichheit mittelst Loses, für die Aeriifnngscoinlmssiunen aber in den gesetzlichen Versammlungen der Landtage nnd im Behindcrungs' falle von den Lcmdcsansschnssen vollzogen. Wird on' rechtzeitige Vornahme eine, Wahl verweigert oder durch Verschulden der Wahlberechtigten nicht vorgenommen, so sind die znr Ergäiiznng der Commission erforderlichen Personen vom Fumnzminister zu ernennen. Gegen Beschlüsse dcr Beziiks- oder Ortscommis" sionen kann von den Vorsitzenden derselben binnen acht Tagen Berufung eingelegt werden. Die aus den Verhandlungen der Coinniissionen bekannt gewordenen Verhältnisse der Steuerpflichtigen sind streng geheim zu halten. Jeder Steuerpflichtige ist verpflichtet, bmm'N bestimmter Frist bei dcr betreffenden Bezirks- oder Oltscummission ciue Steuererklärung (in welcher die einzelnen Einkommensquellen specificiert sind, als ElN^ lommeit aus Grundbesitz, Gebäuden, Lohnbezügen u.s.lv) einzubringen. Bei Aufnahme der Nachwcisung übcr die Steuerpflichtigen kann fich die Commission ^ Mitwirkung der Gemeindevorsteher bedienen, lvcM den dirsfälligcn Anfurdernna.cn Folge zu leisten schll^ dig sind. Binnen einer bestimmten Frist haben d'e Besitzer vermietheter Gebäude der Commission in F""/ der Zinsfassiunen eine Nachweisnng aller im V^' wohnhaften Personen, gruppiert nach Wohnungen "" unter Angabe des Miethzinscs und der etwaigen Äfte" vermieiher — vorzulegen; die letzteren aber hüben on Aftervermiether und den von ihnen bezahlten Zins an' zugeben. Auch hat jedermann, dem die Auszahln»'^ eines Dienst- oder Lohnbcznges obliegt, einen Ansm^ über die im dancrndcn Dienst- oder Lohnvclhältinll zu ihm Stehenden, welche der Stener unterliegen, um^ Angabe des Namens, des Wohnortes nnd der ^ schäftigung, dann der Gattnng und Höhe dcr ver" folgten Bezüge zu übergeben. Werden die nach ^" Gesetze zu machenden Anzeigen von der Commission u vollständig befunden oder liegen Pcheu^eu bezugu ^ ihrer Richtigkeit vor. fu können schriftliche oder lnnn^ liche Auskünfte über bestimmte Fragen eingeholt lver0' Die Einsicht in die Geschäftsbücher des Steuerps"^ tigen ist ohne dessen Zustimmung nicht znlässig. , " terlässt es der Stenerpflichtige, 'die Crklärnng vu"^ dcr gestellten Frist einzubringen oder verweigert er Beantwortung der an ihn gestellten Fragen, w l" die Commission ohnewciters die Cinreihnng m t"? r sprechende Steuerklasse vornehmen. Nach Vcendig . des Classisicieruugsgeschäftes hat die Comnnsswn o " die Amtsblätter und die Gemeindeämter, bezieyn >u weije die Vorsteher der ausgeschiedenen Gutsgemr^ znr ortsüblichen Verlautbarung zu bringen. oaj» ^ einem zn bestimmenden Tage an jeoernmnn die 6l >> ^ in die Classificationsregister zusteht ""d """ m/.^ Tage an gcrcchnet die uierzchiitägige Neclamcü'o s' > zu laufen bcaim.t. Jeder Steuerpflichttge lst bc ^ tigt. binnen vierzehn Tagen vom Tage, der V""!' lichung dcr ClaMcieruugscrgebnisse gegen "e ^, reihuug in dem Falle zn reclainicren, wenn e^ weder das für ihn ermittelte Einkommen zu lM " «14» das emes andern Steuerpflichtigen zu nieder unds deswegen die Classificierung für unrichtig findet, oder jemanden, der unter den Steuerpflichtigen nicht er« scheint, für steuerpflichtig hält. Wer innerhalb feiner geschlichen Obliegenheiten in der Absicht, den Staats, schätz zu verkürzen, unrichtige oder unvollständige Angaben macht, welche auf das Geschäft der Classift. cmung derart von Einflufs sind, dass dadurch die "vrschreibung der Steuer vereitelt oder die Bestimmung eines minderen Steuersatzes veranlasst wurde, ist mit dem Zwei. bis Sechsfachen des Betrages zn bestrafen, um den der Staat verkürzt wurde oder ver< uuzt werden follte. Außerdem ist der cntgaugene Steuerbetrug nachzuzahlen. Das Strafertmntnis ist do» der M Durchführuug der Unterfuchuug solcher Gesetzesübertretungen berufenen Steuerbehörde erster Instanz zu fällend Die aus Grund dieses Gesetzes gemachten Angaben, gepflogenen Verhandlungen und vollzogenen ^lassificieruugei!, bczichilngswcisc Emkommenserhebun-gen, dürfen iu lciuer Weise bei den noch auf Grund des Pateutes vom 25). Oktober 1849 stattfindenden Be-Nlessullgcn der Eintominensteuer oder zu nachträglichen Aenderungen an den bereits vorgenommenen Steuer-vemessuugeu benützt werden. Oagesneuigkeiten. -^ (Fünfzigjähriges Dieustjubi läum.) ^e. k. k. Hoheit Kronprinz Rudolf wird am 1. November zu Ehren des fünfzigjährigen Dicnstjnbiläums des commandierenden Generals von Böhmen, Aaru» Josef Hhilippuvich. in Prag cin großes Diner zu fünfzig Gedecken geben. Dasselbe findet im sogenannten Thrunsaale der kaiserlichen Hofbnrg statt. — (Oarnifo » s - Veränderungen.) Der „Bohemia" zufolge treten demnächst folgende Disloca-tionS-Verändernngen in Kraft: Verlegt werden: Das krainische. Lin.-Ins.-Neg. Freiherr v. Knhn Nr. 17 aus Vosnien (Livnu) nach Wien, das mährische Lin.-Inf.-3teg. Graf Thun-Hohenstein Nr. 54 von Cajnica (Bosnien) nach Brunn, das Otocancr Lin.-Inf.-Reg. Fcld-zeugmeister Graf Iellacic Nr. 79 ans Bosnien nach^ Trieft, und zwar dic vorgenannten drei Regimenter n.lch Eintreffen der z» ihrer Ablösung bestimmten Truppen; ferner das ungarische Lin.-Inf.-Reg. Freiherr v. Studier Nr. 2!) aus Bosnien nach Komorn, und zwar ehethun» lichst. das ungarische Lin.-Inf..Rcg. Deutscher Kaiser Nr. 34 von Komorn nach Wien, nach Eintreffen des 29. Inf.-Reg. in Komorn, das steierische Lin..Inf.-Reg. König der Belgier Nr. 27 von Trieft nach Klagenfurt (1 Bataillon nach Laibach) nach Eintreffen des 79. Ins.-Neg. in Trieft; das schlesische Lin.-I»f.-Rcg. Kaiser manz Josef Nr. 1 von Wien und das ungarische Li».-9nf.-Reg. Freiherr v. Russbacher Nr. 71 beide nach dem "ccuvatiunsgebietc, nnd zwar Mitte November; — has ^heische Feldjäg.-Bat. Nr. 4 von Bosnien nach Wit-t'l'gau. das lärntncrisch-krainische Feldjäg.-Bat. Nr. 33 °us der Herzegowina nach Villach und TarviS und das ^ Kaisrr-Iägc^Vataillon aus der Herzegowina nach Arizen, «Ue t,rei nach Eintreffen der Ablösung; das «> Kmser.Iliacv-Oataillon von Brixcn, das böhmische '".'t.jä^U.il Nr. 14 von Wittingau nnd das oberöster« m'^'^c Feldjäg. Bat. Nr. 26. alle drei um die Mitte re^?^' "ach dem Occupationsgebiet; das niederöster-c'ü)!sche Feldjäg-Aat. Nr. 21 von Klagensnrt nach Linz. ^ zwar nach dem Eintreffen des 27. Inf.-Reg, in «lllgeusilrt; ferner die GebirgSbat'erie Nr, 1 vom Itcn ^"rischen) Fest.-Art.-Bat. aus dem Occupatiunsgebiet "^ Budapest, die GebirgSbatterien Nr. 2 vom 3ten ^"er- und niederüsterrcichischen) Fest.-Art.-Nat,. Nr. 2 "" 4. (nicderöslerreichischen) Fcst.-Art.-Bat.. Nr, 1 vom äV (böhmischen) Fcst.-Art.-Bat., alle drei auS dem ^ ""p"tio»sgebiet nach Wien. Diese vier GcbirgS-tterien gehen ehethnnlichst nach Anordnung des General-^tNlnnndos in Serajewo ans dem Oc^npationSgebiete 'werden iir ihren neuen Stationen aufgelöst nnd die lcht ausgediente Mannschaft in die Compagnien der u^lt.-Art.-Uat. vertheilt. — Verlegt werden ferner vom cn.-^eg. Kaiser Nr. l die 8. Compagnie aus dem ""upcttioiisgel'iete »ach Kralau, die 13. und 15). Com-Mlie ebenfalls von dort nach Prag; vom Oenie-Rcg. lzherzug Leopold Nr, 2 ans dem Occupationsgebicte V^>/^ ^""pagnie nach KreinS, die 14. und 16. nach ^"dnpest. die 18.. 19. und 2(1. nach Krems; — vom 4>w!inier-Neg, ans dem Occnpationsgcbiete die 14. und ^-Cmnpagme nach Klosterneuburg, die 17. und 20ste "Nipognie »ach Pettau. Diese Abtheilungen der technischen "l'PPen gehen alle in der zweiten Hälfte des November s den, Occupationsgebictc in ihre neuen Stationen ab. H ,^- (Die Staats -Gewerbeschule in elchcnderg). welche vor drei Jahren mit blos, " Schülern eröffnet worden war. ist nunmehr in ihr ein ? SchUjahr ,„it ^„^, Frequenz von 308 Schülern ,ln?i "'' """ welchen 158 den ganztägigen Unterricht 5>i°l ^''^ die Abend- und Sonnt^scurse besuchen. Durch . >en raschen Erfolg hat sich die Ncichcnbergcr Schule arnö ""b, drei Jahren ihres Bestandes einen ebenso C„. Schnlerlrcis geschaffen. luic ihu die benachbarte l)c^s""Uä""stalt des Auslandes, die seit Jahrzehnten "y">tc königlich sächsische Gewerbeschule zu Chemnitz, I besitzt. Mit bem gegenwärtigen Schuljahre wurde auch das chemische Laboratorim eröffnet, für welches die Gemeinde Rcichenberg 70.000 und der Staat 20,000 fl. aufgeweudct haben, um mit diesen bedeutenden Opfern eine Musteranstalt für die Zwecke der Tertilgewerbe und aller jener anderen Industrien NordböhmenS herzustellen, welche sich chemischer Versahrungsweisen bedienen; daher werden >n. besondere Färberei. Bleicherei und Zeugdruck, dann G>as- und Thonwarenfabrication:c. gepflegt; auch die maschinentechnische Fachabtheilung der Neichcnbcrger Staats-Gewrrbeschule ist derart organisiert, dass sie vorwiegend die Bedürfnisse der großen localen Industrien berücksichtigt. Der Schulunterricht wird durch regelmäßige Besuche von Fabriken und Werksanlagen vervollständigt und anschaulich gemacht. Dem Contuctc mit dem gewerblichen Leben dürfte es vor allem zu danlen sein. dass diese Schule bereits nach wenigen Jahren eine so kräftige Entfaltung zeigt. — (Das größte Gewächshaus.) Das grbßte Gewächshaus der Welt dürfte daS nunmehr baulich vollendete des Königs von Holland im Schlossvarke in Laeken sein. Der Rauminhalt desselben beträgt 45.000 Cubilmcter, die Glaskuppel hat eine Höhe von 30 und einen Durchmesser von 60 Meter. Zwei Leuchtthurmkamine, iu Gestalt von Minarets, verleihen dem Ganzen ein orientalisches Gepräge. Dem entsprechend einzig wird sein Inhalt werden. Die Heizung dieses Riesen-raumcs verlangt eine Röhrenleitung von 5000 Meter Länge. Als Pflanzen, dic dort ausgestellt werden, sind in dcn letzten Tagen zwei Riesenpalmbäumc angelangt, von welchen der erste 13 Meter hoch und dessen Krone einen Durchmesser von 8 Meter hat; sein Gewicht beträgt 24.200 Kilogramm, seine Uebersührung aus den vom Könige angekauften Gewächshäusern in En. ghien verlangte ein Gespann von 21 Pferden. Das zweite Prachtexemplar dieser Art hat eine Hohe von 19'/, Meter. Locales. — (Ernennung.) Der Grazer Landesgerichts-rath Ferdinand Nasser wurde zum Rathe des steirr-märkisch - tärntnisch - kraiuischen Oberlandcsgcrichtes in Graz ernannt. — (La.ndesschulinspecturen.) Der bisher mit der Inspiciernng der krainischen Mittclschnlen hinsichtlich der humanistischen Fächer betraute l. l. Landes-schnlinsvectur Dr, Ernst Gnad in Trieft erhielt zu seinem bisherigen Wirkungskreise auch die Inspicierung der hier-ländigcn Mittelschulen rücksichtlich der realistischen Fächer zugewiesen, während der bisherige realistische Inspector für Kram, LandrSschulinsprclor Dr. Johann Zindlrr in Graz, mit der Inspection der Mittelschulen Steicrmarts und Kärntens in beiden genannten Fachgruppen betraut wurde. — Dem über se>n Ansuchen ,„ den bleibenden Ruhestand versetzten l. t. LandeSschulinspeclor in Graz Carl Holzinger Ritter v. Weidich wurde für seine ausgezeichnete und erfolgreiche Dienstleistung der AuS« druck der Allerhöchsten Anerkennung bekanntgegeben. — (Aus dem Abgeordnetenhaus?.) Von den Reichsruthsabgeordneten nnS Krain wurden in der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses die Herren Baron Schwegel und Ritter v. Schneid in den AuöschnsS für den Antrag des Abgeordneten Dr, Promber auf Ellassni'g einer Dicnstpragmatik nir Beamte und Stants-diencr uno Herr ttlun in den Aüsschuss für die Vorberathung des Antrages der Abgeordneten Dr. Fani>erlik und Genossen, betreffend die Aufhebung des ZeitungS« slempelS, gewählt. — (Philharmonische Gesellschaft.) Wir bringen nochmals in Erinnerung, dass übermorgen, den 2. November, um 10 Uhr vormittags in den Vereins-lucalitäten (Herrengassc. Fürstenhof. 2. Stock) die dieS-jährigc ordentliche Gcneralucrsammlung der philharmonischen Gesellschaft stattfindet, deren recht zahlreicher Besuch seitens der Mitglieder, um eine eventuelle Bc-schlusSunfähigleit zu vermeiden, im Interesse des Vereins sehr wünschenswert wäre. — (Dem Schneesturme zum Opfer ge-fallcu.) Der vor 14 Ta^en ganz unvcrmuthet hcrein-gebrochene heftige Schnerfall hat nicht nur den vielen noch belaubten Bäumen, den «»eingebrachten Feldfrüchten und namentlich den noch ungelescnen Weingärten ziemlich erheblichen Schaden zugefügt, sondern leider auch meh. rere Menschenleben gekostet. Von zwei in Unterkrain dem Schneegestöber und dem plötzlichen Temperatur-rückstange znm Opfer gefallenen Landlcnten. die vom Unwetter im Walde überrascht wurden und daselbst den Erfricrungstod fanoen. haben wir bereits in unseren beide» letzten Nummern Erwähnung gelhan. Heute gelangt ein ganz gleicher dritter Fall zu unserer Kenntnis. Derselbe betrifft den 43jährigen verheirateten Arbeiter Stefan Ivanic auS Kerschdorf, OrlSgl-mciude Weiniz im Tschernembler Bezirke, der seit dem erwähnten Schnee» falle vonl 10. d. M. vermisst und zehn Tage später, am 26. d. M.. von Hirten auf dem Lahina-Weidegrunde nächst der Ortschaft Butoraj als Leiche aufgefunden wurde. Der Verunglückte war am genannten Tage als Arbeiter bei einer Weinlese beschäftigt und wurde am Heimwege, den er gegen Abend, vielleicht iu etwas angeheitertem Zustande, antrat, vom Schneegestöber über. rascht, dem er leider nicht mehr entrann. Vor Er schvpfung blieb er liegen und fand den ErfrierungStod. — (Raubanfall.) Am 14. d. M. um 3 Uhr morgens wurde der Grundbesitzerbsohn Franz Klancar von Neudorf in der Nähe der Ortschaft Bloschtapoliza bei Laas, als er Bauholz nach Rakel führte, von einem Manne, welcher Abends vorher bei den Eltern des Klancar um Nachtherberge bat. räuberisch überfallen und cineS Geldbetrages von 129 fl. 75 kr. bl> Die Barschaft bestand aus emer Staatsnote pr. :> > lö Stück StaatSnoten pr. 5 fl. 4 Stück Silbergulden und 75 kr. Scheidemünze. Außerdem befanden ftch bei dem Gelde mehrere Avisi, welche in einer schwarz« ledernen Brieftasche waren; daS Geld sowie die Brief tafche waren in ein Sacktuch eingewickelt. Diesen Raub verübt zu haben erscheint ein zwischen 30 und 40 Jahren alter, angeblich aus BoSnien kommender Mann Namens Anton Bancan oder Bencan, aus dem Bezirke Planina oder Adelsberg gebürtig, verdächtig. Derselbe hatte bei Mathias Klancar in Neudorf übernachtet und sich in der Früh, nachdem der Sohn mit den Holzstämmen weggefahren war. oemfelben nachgeschlichen und ihn beraubt. Der Verbrecher, gegen den die steckbriefliche Verfolgung eingeleitet wurde, soll früher in der 15. Compagnie des Infanterieregiments Freiherr v. Kühn Nr. 17 gedient haben. — (Slovenifche Liederfammlung.) Unter dem Titel: „älavöok. Adirkü öolickib p^mj," erschien soeben im Gelbstverlage eine vom Musildirector der philharmonischen Gesellschaft. Herrn Anton Neboöd, zusammengestellte nnd in Musik gesetzte Sammlnng slo venischer Schullieder. Dieselbe besteht aus drei Heften, von denen jedes für eine eigene Altersstufe der Schüler berechnet ift. Die Sammlung ist außerordent» lich reichhaltig und enthält im ersten Hefte 54, im zweiten 52 und im dritten 67, im ganzen somit 173 mit vereinzelten AuSnahmen fast durchwegs von Ncovöd componierte Lieder. Jeden» der Hefte ist außerdem am Schlüsse das österreichische Kaiserlied beigefügt. Sämmtliche Lieder zeichnen sich durch leichtfasSliche. dem kindlichen Wiebergabsvermögen angepasste Melooie aus und dürften beim Grfangsunterrichte in der Schule gewiss sehr gute Dienste leisten. Wir sind daher überzeugt, dass die vorstehende Sammlung, auf die wir hiemit die Aufmerksamkeit der Schulwelt lenken, den Lehrerkreisen in allen slovrnischen Landestheilen sehr willkommen sein und bald zu einem vielbenühten, wesentlichen Schulbehelfe werden dürfte. Die von der Rudolf Milic'schen Druckerei in Laibach in typographischer Hinsicht sehr hübsch und gefällig ausgestatteten drei Hefte wurden auch bereits vom l. f. Ministerium für Cultus und Unterricht zum Schulgebrauche für zulässig erklärt. — (AuS der Türlenze it.) Die Section Küsten-land deS deutschen und österreichischen Alpenvereins hielt dieserlage in Trieft ihre erste diesjährige Winterversammlung ab. Hauptgegenstand derselben war em sehr interessanter Vortrug des Herrn Professors Urbas „Urber die Kreidfeuer und Tabore in Krain und Istrien." Wie wir einem Referate der „Triester Ztg." entnehmen, schilderte der Vortragende die trostlose Lage der Bevölkerung dieser Provinzen gegen Ende deS 15, I ' hnnberts, da die Naub- und Mordzüge der T. hauptsächlich auS Bosnien, sich immer häufiger w!>l>cl-holtei! und immer weiter aueoehnten und die vollständig machllose Landesregierung ohne stehendes Heer und ohne Geldmittel nicht zu helfen vermochte und sich damit be» Klügle, allgemeine KriegSsteuern auszuschreiben, die dann »licht einmal zur Landesvertheidigung verwettet wurden, da die Herren sich auf ihre festen Schlösser zurückzogen und die Städte sich darauf beschränkten, ihre Mauern möglichst zu vertheidigen, und so die Landbeuöltcrung schutzlos und von allen verlassen den blut- und beutegierigen Horden ein leichtes Opfer war. Die zur Grenzbewachung aufgestellten Mannschaften erwiesen sich als unzuverlässig, mitunter wohl auch treulos, und der böse Feind war meist schon weit ins Land vorgedrungen, ehe die Kunde deS Schreckens die Wehrhaften zum Kampfe, die Schwachen zur Flucht mahnte. Auf den Gipfeln ihrer Brrge fanden endlich die bedrängten Krainer den Helfer in der M>th Auf einer Reihe von Bergspitzen wurden Wachen gestellt, welche große Haufen Brennholz bereit h und beim Erscheinen des FeindeS Mörserschüsje ab-feuerten und große Feuer entzündeten. Von jedem solchen Wachtposten konnte man wenigstens eine» andere« „Wachberg" sehen, und so wie an einem Punkte daS Feuer-signal erschien, flammten die VergeSspihen eine nnch der andern auf, von Ost nach West, von Nord nach Süd; zusammen strömten die wehrhaften Männer von allen Seiten, und Weiber. Greise und Kinder flüchteten in die gleichzeitig gewissermaßen als ErgänzungSmaßregel geschaffene» Tabore, in Vcrthc'd'gmigSzustand versetzte Bergspitzen, an deren gute.. Wällen mancher Türlen-schädel zerschellte. Diese Feuersignale standen, wie der Vortragende an einer eigens dazu gezeichneten Karte ersichtlich machte, auf den vorzüglichsten Aussichtspunkte» '". ganze» Lande, während d,e Tabore "'"er d.e verborgensten Stellen suchten. Die Mahregel bewahrte sich s" qut. dass die Slovene» sich nach und nach alle Türlenfurcht abgewöhnte» und spater unter Kaz'aner und andere» m.tuuter selbst Reoanchrzuge nach Bosulen uuteruahmen. «44 Neueste Post. Original.Telegramm der «Laib. Zeitung." Wien, 30. Oktober. (Abgeordnetenhaus.) Das Haus setzte, nachdem es die Nachwahl von drei Mitgliedern in den Fanderlil'schen Zeitungsstempel-Ausschuss und die Wahl des Budgetausschusses mit Namensaufruf vorgenommen hatte, die Adressdebatte fort. Fürst Czartoryski findet in beiden Adressen nicht einen Gegensatz zwischen Verfassungstreuen und Verfafsungsgegnern, zwischen liberal und conservativ oder deutsch und slavisch, sondern nur einen Gegensatz zwischen Autonomisten und Centralisten. Der Ma-zoritätsentwurf enthalte nichts von reactionären Schreckgespenstern. Die Principien der Autonomie und politischen Freiheit ergänzen einander. Der Centralismus könne unter günstigen Verhältnissen zur Macht und Größe, aber nicht zur Freiheit führen, weil man ihm schwer gerecht werden könne. (Beifall rechts.) Abg. Plener, gegen Fürsten Liechtenstein polemisierend, vertheidigt die Finanzpolitik der Verfassungspartei und meint, die Majoritätsadresse habe den alten staatsrechtlichen Streit in das neue Gewand der Decentralisation in der Verwaltung gesteckt. Die Gegner mögen nicht die Verfassung bekämpfen, fondern auf gemeinsamem Aoden an der Herstellung der Finanzen und der Kräftigung unserer Stellung gegen Ungarn mitarbeiten. Wenn sie aber den Kampf wollen, fo könne der Ausgang nicht zweifelhaft fein. Der Sieg fei nicht beim Föderalismus, sondern bei der Einheit, ln der die Kraft des Reiches ruhe. Abg. Rieger, auf die Bemerkungen Pleners erwidernd, dass die Böhmen nur dem Drucke der Wähler und der politischen Nothwendigkeit folgend im Reichsrathe erfchienen seien, betont, die Böhmen kamen in den Reichsrath, dem Rufe des Monarchen folgend, in redlicher Absicht, um für das Reichswohl zu wirken, die Rechte anderer zu achten, jedem Streite auszuweichen, ihn überhaupt nicht aufzunehmen, wenn sie nicht dazu gezwungen werden, ihr gutes Recht zu vertheidigen. Redner führt weiters aus, dass das böhmische Staatsrecht, welches das Rechtsverhältnis zwischen der Dy« nastie und der Nation Böhmens regle, durch die Ver-fassung ebensowenig aufgehoben sei, als die pragmatische Sanction oder andere Erb« und Staatsverträge des Hauses Oesterreich. Der Monarch habe dieses Rechtverhältnis wiederholt anerkannt. Die Rechtsanschauung Böhmens stehe mit der Verfassung lange nicht in der angenommenen Collision, und insoferne eine Collision wirklich besteht, könne dieselbe sehr seicht durch Entgegellkommen ausgeglichen werden. Die Böhmen wurden mit ihren Klagen stets an den Reichsrath gewiesen, jetzt werde es sich zeigen, ob der ernstliche Wille vorhanden sei, sich mit ihnen zu verständigen, er hoffe dies von der Majorität des Hauses. Die Böhmen wollen die Verfassung nicht stürzen. Die geäußerten Besorgnisse um die Reichseinheit, die frei« heitlichen Institutionen und die Verfassung scien unbegründet. Die Einheit wurde bereits durch den Dualismus aufgehoben, wozu noch Bosnien als dritte Person komme. Die freiheitlichen Institutionen werden in Böhmen die eifrigsten Vertreter finden. Jede Verfassung müsse sich mit der fortschreitenden Cultur und der Entwicklung eines Volkes gleichfalls fortentwickeln, sonst könne sie der Freiheit nicht dienen und nur Stagnation bewirken. Redner bespricht weiters die Februarverfassung und die Contumacierung Ungarns und bemerkt, Andrassy sagte nach Sadowa über Schmerling: „Das ist der Mann, der uns über Frankfurt nach Sadowa geführt." Die Bemerkung Süß', dass die Bevölkerung Wiens hinter ihm stehe, klinge wie eine Drohung, als sollte die Politik auf die Straße getragen werden. (Widerspruch links.) Gegenüber der Bemerkung Süß', dass die Reichspartei auf seiner Seite stehe, erinnert Redner an das Jahr 1806, wo die Böhmen Prags das Namensfest ihres Kaisers anqe< sichts der Preußen gefeiert haben, während die Reichspartei Wiens damals etwas ganz anderes that. Rieger beklagt die Animosität gegen die Böhmen, spricht über die Missbräuche der Verfassungspartei, welche ihren Creaturen Stellungen verschafft, zu ihren Zwecken Gelder und Sparkassen angegriffen und Vorschüsse auf Bergwerke gegeben habe. Er wolle hiemit niemanden verletzen, denn wer ein reines Gewissen habe, könne sich nicht dadurch verletzt fühlen. Es seien genug Ehrenmänner auf beiden Seiten des Hauses, welche mit seiner Partei einverstanden sind. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Jacques vertheidigt den Abgeordneten Sueß gegen den AnWurf, dass er mit seiner Bemerkung über Wien eine Drohung aussprechen wollte. Wien komme den Abgeordneten Böhmens herzlichst entgegen. Redner nimmt Schmerling gegen die Angriffe Riegers in Schutz und bekämpft sodann das böhmische Staatsrecht und die Fundamentalartikel. Mit Aufrecht-Haltung der Dezemberverfassung halt- man die Großmachtstellung Oesterreichs aufrecht. Wenn die Ver-fassungsgeaner die Zweiorittel-Majorilät erlangen und die Verfassung abändern würden, dann würden Lücken in den Sitzungsreihen auf der linken Seite des Hauses entstehen. Redner verlangt die Einstellung des staatsrechtlichen Kampfes. Auf Antrag Czartoryskis wird die Sitzung von 3 bis 7 Uhr abeuds unterbrochen. Um 7 Uhr fetzte das Haus die Adlessdebatte fort. Abg. Dr. Vosnjak beschwert sich über die Unterdrückung des südslavischen Elementes, besonders darüber, dass die slavische Sprache aus Amt und Schule verdrängt sei, und erklärt, gegen die Mmmitätsadrcsse stimmen zu müssen, weil dieselbe auf dem Standpunkte starrer Negation stehe. Die Majoritätsadresse erblicke hingegen den Beruf Oesterreichs in der friedlichen, durch gegenseitiges Entgegenkommen geförderten Entwicklung Oesterreichs. Nach Abg. Friedmann ergriff der Minister« Präsident Graf Taaffe das Wort und erklärte, das Ministerium habe sich eine schwierige Aufgabe gestellt: die Verständigung und Versöhnung zwischen den Parteien herbeizuführen. Die Vermittlerrolle sei zwar stets undankbar, aber in diesem Falle patriotisch. Das Ministerium ist kein Parteiministerium. Wäre es ein solches, dann wäre es nicht geeignet, über den Parteien zu stehen. Soll eine Versöhnung zustaude kommen, so muss jeder heroische Kampf vermieden werden, denn der Bestand der Verfassung und die Rechtswirksamkeit derselben kann und darf nicht mehr in Frage kommen. Da aber die Majoritätsadresse, abgesehen von einzelnen herben Worten, welche im Laufe der Debatte gefallen, gerade in jener politischen Richtung, auf welche die Regierungsaction abziele und welche eine Verständigung entgegengesetzter politischer Parteianschauungen auf dem Gebiete praktischer Fragen und Vermeidung alles staatsrechtlichen Haders bezwecke, sich dem Geiste und dem Wortlaute der Thronrede anschließe, so kann die Regierung nur empfehlen, die Majoritätsadresse als Grundlage für die Special-debatte anzunehmen. (Lebhafter Beifall rechts.) Hierauf erfolgte Schluss der Debatte. Bei namentlicher Abstimmung wurde mit IN8 gegen 13l1 Summen beschlossen, in die Specialdebatte über die Majoritätsadresse einzugehen, und sodann der Sitzungsschluss angenommen. Morgen sprechen die General-redner. Klagknfurt. 29. Oktober. (Presse.) Die Wähler des Großgrundbesitzes stellten in ihrer gestrigen Versammlung als Candidaten für den Landtag den Grafen Zeno OoiH auf. Gutsbesitzer Zitmundovsty candidiert ebenfalls. Budapest, 29. Oktober. Im Abgeordneten-Hause interpelliert Kautz über die handelspolitische Stellung zu Deutschland. Helfy interpelliert über die Ursachen des Personenwechsels im Ministerium des > Aeußern. Cetinje, 29. Oktober. (Pol. Corr.) Die Montenegriner sind bis Orhanica vorgerückt. Die Einwohner von Orhanica und Pepit sind mit Unterwerfungs-Erklärungen im montenegrinischen Lager eingetroffen. Telegraphischer Wechselkurs. vom 30. Oktober. Papier »Rente 68 25. — Silber» Rente 7110. — Gold« Rente 80-85. - 1860er Staats-Anlehen 127 50. — Bank-Äctien 837. — Credit« Acticn 26840. — London 116 30. — Silber — —. K. l. Münz. Ducaten 5 55. — 20. Franken »Stücke 9 23'/,. - 100.Nelchsm»rl 57 50. Wien, 30. Oktober. 2'/, Uhr nachmittags. (Schlusscurst.) Trcditactien 26820. 18«0er Lose 127 «0. 1864er Lose 15850. österreichische Rente in Papier 68 3(1, Staatsbahn 263 50, Nordbahii 228-50. 20.Franlen stücke 9 28»/,. türkische Lose 19' -. unaarischr Creditactien 255 —, Llnydactien 580 —, österreichische Ansslobllül 134 30. Lombarden 77—, Unionbanl 93 30. (lom-munalaiilchen 112 90, Elliptische—, Goldrcnte 80 80. ungarische Goldrcnte 9525. Fest. Anbekommene Fremde. Am 29. Oktober. Hotel Stadt Wien. Alsing, Äfm., Rheinprcußcn. — Soltel- schea, Reauli, Krzesadlo. Kaufleute, und Scauf, Wien. -" v. Vest, Präsidentcnsgattin, Graz. Hotel Elephant. Brattmann, Reis., und Mautner, Kfm., Wien. — Bäcker, Kfm., Prag. - Schuabl. Productcnhändlcr, Görz. Isenburgcr. Frankfurt a. M. — gessncr s. Frau, Villach, -- Vclsbura, Ksm., Nürnberg. Kaiser von Oesterreich. Kaplenil, Forstpralticant. Villach. — Kopse, Forstausschcr, «delsberg. — Boztt, Forstgehilfc, Görz. Verstorbene. Dcn 2 8. Oltober. Anna Strangfeld. 96 I., Came-ralbcamtciis.Witwe, Franciscancrgasse M. 2, Altersschwäche. Den 30. Oktober, Paulina Knasclc, Zwangsarbeits» haus.Aufseherstochter, 9 Mon.. Polauastrahe Nr. 53, Convul-sionen. Im Civilspitale: Den 28, Oktober. Maria Müller. Taalöhnerstochter, 4'/, Tage, Lebcnsschwäche. — Maria Wirk, Arbeitersgattil», 65 I, Lungentuberkulose. Den 3 0. Ottober. Jakob Smolica, Inwohner, 52 I.. rechtsseitiges pleuritischcs Exsudat. Theater. Heute (ungerader Tag) zum erstenmale, ganz neu: SodoM und Gomorrha. Lustspiel in 4 Acten von Fr. von Tchöuthau. Lottoziehung vom 29. Oktober: Brunn: 65 4 3l 10 61. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Z "« LZT u^ 2 —k M _______L »'2Z <3 - ^ " _ _^^5 " '7Ü?Mg^74009 '4-3-3 windstill Nebel 30. 2 „ N. 739 28 4> 8 4 SW. schwach heiter ft 00 9 „ Ub. 739 50 > 4 7 windstill heiter Nebel bis Mittag anhaltend, dann heiter- mondhelle Nacht. Das Tagcsmittel der Wärme ^- 8 6°, um 0 5° über dem Normale. ___^ Verantwortlicher Redacteur: OttomarVamberg. > Danksagung. > W Für die herzliche Theilnahme anlässlich des W ^ Hinschcidens unserer lieben Mutter, beziehungsweise W ^ Großmutter, Frau W > Anna Strangfeld, > ^ sowie für das chrciwoNc Gcleilc zur letzten Ruhe- M >> statte sagen ticfa.cfühllcu Dank W M Alexander Ritter v. Strangfeld, W W Edmund v. Schrey, W W Robert v. Schrey. > W Laibach am 30. Oktober 1879. Vlil'ItvtllHl. Wien. 29. Oktober. (1 Uhr.) Ungarische Grundentlastungs' und Weinzehent-Obligationen fielen bedeutend. Andere Papiere wurden nur wenig 34 — Creditanstalt ....... 266 7,) 260 22« Kreditanstalt, ungar..... 254 25 254 50 Oesterreichisch, ungarische Bank 338 - 840 Unionbant........ 93 20 93 3l) Verlehrsbanl....... ,2l75 122 — Wiener Nanlverein..... 13ti 25 136 50 llctlen von Transvort'llnterneh» mungen. Alfüld-Nahn .......137 — 137 50 Donau.Dampfschiff..Gesellschaft 580' 581 Elisabtth-Westbahn . . . . 173- 173 50 «elb «0«« Ferdinands-Nordoahn. . . .2290—2295 — Franz.Ioseph.Äahn .... 150-- 15050 Galizische 6arl. Ludwig« Bahn 239'50 239 75 Kaschau.Oderberger Bahn . . 113 50 114-Ltmberg-Czernowiher Bahn . 13850 139 Lloyd . Gesellschaft.....580—581- Oesterr. Nordwestbahn .... 136 75 137 ^ Rudolfs-Bahn.......13725 13750 Staatsbahn........263 50 263 75 Südbahn.........7? 50 78 ^ Theiß'Vahn........204 - 204 50 Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 109 75 110 25 Ungarische Nordostbahn . . . 129 50 l::0 Wiener Tramway.Gesellschast, 200 25 200 50 Pfandbriefe. Allg.üst.Bodencreditanst.li.Gd.) 11?.. 1,7 50 . . , ii.B..V.) 100 _ 100 5.0 Oefterreichisch - ungarische Bank 10140 10160 Ung. Nobencredit-Inst. (Ä, Paris..........46 - ^U" Veldssrten. Ducaten .... 5 fl. 57 '". 6 ff. 5» "^ Napolcoxsd'or 9 , 30 . S . '^ /' ' Deutsche Reichs- Noten .... 57 . «0 . 57 . «tt Zilberaulden . , 1U0 ^ 05 . 100 . 15 ' Krainische Gril!loelltlaslU!,l,4-Ol,>i.jatili'lc».' («old 06 50, Ware 97 50. Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papienente 68 20 bis 6830. Silberrente 70 15 bis 70 25. Goldrente 60 75 bis 80 60 Credit 266 80 bis 267— Anglo 13380 134—. Üondon 116 7b bi» 116 85. Napoleon» 530 bis 531. Gilbn 100 1U bis 10020