Nr. 135. Donnerstag, 14. Juni 1888. 107. Jahrgang. LMcher ^?,"lNtrat2 Uhr vormittags.— Unfrankiert««r,e», werben nicht angenommen und »tanuscripte nicht,nrtl ^te Sectionsraths - Stelle dem Oberrechnungsrathe ""M) Blosch allergnädigst zu verleihen geruht. An Ee. k. und k. Npostolifche Majestät haben mit """höchster Entschließung vom 5. Inni d. I. den ^entlichen Uniuersitäts.Professor in Innsbruck Dr. N-^lich Than er zum ordentlichen Professor des 'lHenrechtes an der Universität in Graz allergnädigst ^^ellnen geruht. Gautsch m. p. Nichtamtlicher Weil. Versorgung der Witwen ,md Waisen der Stlilltsbcdicnstetcn. ii. Aber selbst dieser ohnedies höchst geringe und ^"Nz ungenügende Anspruch der Witwe kann in ge-Mn Fällen ohne irgend ein Verschulde» von ihrer ^le verlorengehen, wenn gewisse in den Pensions-,^Miften vorgesehene Bedingungen, sei es auch erst „. h dem Tode des Mannes, znm Vorscheine gekom-^ sind. c>,,s !^o znm Beispiel geht der Anspruch der Witwe tzl jede Pension verloren, wenn der Mann dnrch l/ bstniord geendet, wenn er selbst Hand an sich ge-^.^ hat. Dies ist aber gewiss eine so harte, ja in-?.?° Bestimmung, dass sie selbst die Versicherungs-UUschaften in der neueren Zeit fallen gelassen haben, d p Ü! ^" zur Nechtswirksamkeit des Vertrages lediglich zh Nothwendigkeit als Bedingung statnieren. dass der scherte durch eine gewisse Zeit vor seinem Tode ^.'"elsicherungyvertrllg eingegangen haben müsse. !> " 'H wurde die Härte dieser Auordnung dnrch die Klägliche Bestimmung zu mildern gesucht, dass man der armen, von der Schicksalstücke doppelt heimgesuchten Witwe den ohnedies karg bemessenen Versorgungs-pfennig zusprach, wenn die Obduction darthat, dass der Mann im Zustande der Gristesumnachtung gehandelt, dass er im Irrsinne Hand an sich gelegt hat. Es kommt mir vor, dass es nicht leicht einen Arzt geben wird, der so unmenschlich wäre, um nicht selbst auf Grund des harmlosesten Obdnctionsbefundes ein für die Witwe günstiges Gutachten zu construiereu und zn beweisen, dass der Beamte nicht recht bei Sinnen war. als er die Hand gegen sich selbst gekehrt hat. Nun, es gilt auch hiebei, wie zumeist iu solchen Fällen, wo der gesunde Menschenverstand mit dem blinden Vorurtheile in Widerstreit kommt, das bekannte: «Mnciu» vuü 66Lllii.» (Sehr richtig!) Ein weiterer Fall einer solchen widersinnigen Bestimmung ist der, dass die Witwe eines Beamten jeden Anspruch auf eine Pension verwirkt, wenn, sei es auch erst nach dem Tode des Mannes, gegen denselben solche Beschuldigungen erhoben werden, welche den Beamten nach strafgesetzlichen oder Disciplinar-vorschriften des Dienstes uud beziehungsweise, wenn er schon pensioniert gewesen wäre, des Ruhegenusses verlustig gemacht Hütten. Ja. es ist schwer, auch diese Bestimmung anders als geradezu höchst ungerecht nnd inhuman zu nennen, eine Bestimmung, welche es mög» lich macht, über den verstorbenen Beamten, dessen Ehre sogar das Strafgesetz nnter seinen Schutz nimmt, de» Stab zu brechen und über ihn, und zwar ohne ihm die Möglichkeit der Aufklärung, der Rechtfertigung geboten zu haben, ein Strafurtheil zu fingieren, dasselbe aber nicht au ihm. sondern au seinen Hinterbliebenen Familienangehörigen zu vollziehen. Weiter ist es eiue zum mindesten bizarre Bestim-muug. dass die Witwe keinen Anspruch auf Pension hat, wenn sie einen bereits 60jährigen Beamten ge> heiratet hat und die Ehe nicht wenigstens vier Jahre angedauert hat, oder wenn bei einer kürzeren Dauer der Ehe die Frau von der — in solchen Fällen, wie betaunt, etwas wunderbaren __ Laune des Familien» gottes nicht so begünstigt wurde, um sie nach Ein« gehung der Ehe Mutter werden zu lassen; dabei ist aber das weitere Ungereimte mitlaufend, dass auf das etwaige Vorhandensein früherer, das heißt vor Eingehung der Ehe geborener und poi- ttuwe^iiLn« maliimoniuln legitimierter Kinder gar kein Bedacht genommen wird, wenngleich bekanntlich nach den Grundsätzen des bürgerlichen Rechtes legitimierte Kinder so» wohl in Hinsicht der höchst persönlichen und Familien- rechte, wie auch hinsichtlich der vermögensrechtlichen Stellung den in der Ehe Geborenen vollkommen gleich-zuhalten sind. (Richtig!) Es ist aber noch ein anderer Fall. meine Herren, der mir hier vorschwebt und den ich an dieser Stelle ebenfalls erörtern muss. Es kann vorkommen und kommt leider vor, dass der treue, gewissenhafte Beamte in Erfüllung seiner Pflicht, mitten in dem Walten seines Berufes, mitten in seiner Amtsthätigkeit oder wegen derselben das Opfer von Gehässigkeiten und Racheactcn wird — zumeist in politisch bewegten Zeiten — und oft nicht bloß seine Gesundheit preisgibt, sondern dass sogar sein Leben der ruchlosen Hand eines politischen, von blindwiithigem Hasse gegen die Gesetze, gegen die Autorität der Staatsgewalt, gegen die Satzungen der Gesellschaft fanatisierten Gegners zum Opfer wird. Auch in einem solchen Falle braucht sich der Staat um die Angehörigen des Beamten nicht weiter zu kümmern, als es nach den gewöhnlichen allgemeinen Pensions-uorschristen angeordnet ist. Das Unbillige, ich muss geradezu sagen das Ungerechte einer solchen Norm fällt aber umsomehr iu die Augen, wenn man bedenkt, dass in dem im vorigen Jahre beschlossenen Gesetze vom 27. April betreffs Versorgung der Angehörigen nach Militärpcrsoncn jene Witwen, deren Männer im Felde gefallen oder welche infolge einer im Kriege erhaltenen Verwundung binnen Jahresfrist gestorben sind, den Anspruch auf doppelte Pensionsbezüge haben. Dass solche Fälle aber thatsächlich vorkommen, meine Herren, brauche ich Ihnen kaum in Erinnerung zu bringen. Wir haben einen solchen Fall erst vor ein paar Jahren in der Umgebung von Wien erlebt, und wenn ich nicht irre, ist ein ähnlicher Fall voriges Jahr oder vor zwei Jahren im Strafhaufe in Garsten unterlaufen, dann vor mehreren Jahren in Lemberg, wo ein richterlicher Beamter auf offenem Platze unmittelbar nach einem Verhöre mit einem politischen Verbrecher auf offener Straße ermordet worden ist. Ich komme nun zum zweiten Thema, bezüglich der Versorgung der Waisen. Nach den bestehenden Pension8uorschriften gilt die Regel, dass der Witwe die Sorge der Erhaltung, Verpflegung, Erziehung und Versorgung ihrer Kinder obliegt und sie einen Pen-sionsanspruch nur dann erheben kann, wenn wenigstens vier Kinder vorhanden sind. Die Existenz von drei Kindern gibt noch gar keinen Anspruch auf Erziehungs-beiträge; erst das Hinzukommen eines vierten Kindes ist gewissermaßen der rettende Engel für die Mutter und die drei anderen Eefchwister. Feuilleton. "^erblick der Versassnngs- und Rcchtsgeschichtc Krams. IV. lü„„Als weitere gerichtliche Normen ans der Zeit l5l?'? ""geführt werden: Das Mandat vom Jahre ^ , züglich der Einbringung von Gegenklagen, das Kn ?l burn Jahre 1526, e'ntlaufenen Verbrechern und UlH Mnen Schirm uud Vogtei zukommen zn lassen Ver.i l. "thrall anfgreifeu zu dürfen, und endlich dle H.r,'"barung der innerösterreichlschen Länder ans den des"" i5^ ^^ ^ gegenseitig durch Vorweisung gew«^"°nnlen Compass-Schreibens Execution zu sichln- Nebstbei wurden die Behörden angewiesen, den ? Kompetenz vor Augen zu halten und meman-das °h"e Recht pfänden (1520). die Parteien aber H«sH' sich in ihren Suppliken aller Weitläufigkeit uud ^Pfl'ngen zu euthalleu habeu (1569). b°ln ^ Malefiz-Landesgerichts-Ordnung tion^lire il>56 in 100 Artikeln, dann die Appella-">'d loÜ'b Revisions-Ordnungen vom Jahre 1670 flösse., " si"» zwar znnächst 'für Niedcröstermch er-Mr .' bangten aber auch Hierlands !"""" der Eln-ilir 9 "3 des Kanzlei-Geheimnisses vom Jahre 1649 l>M^!?"^unq. Bemerkenswert sind auch die wlcdcr-Inh "/"anationen des Wncher-Verbotes aus den l3> "^. 1613, 1625. 1628, 1633 und 1655. befcki "k für die Unterthanen nicht nnwichtlge Rechts- ' 2"Ng war endlich die Errichtnng der sogenannten Stock-Urbare, Stift- oder Zinöregister, in welche die Rechte und der Besitzstand der Güter nnd der Bauern eingetragen wurden. Auf den l.f. Cameralgütern sind solche schon im 15. Jahrhunderte angelegt worden. Später gaben aber auch Anlass zu deren Anfertigung die Einführung der am Ausfchusstage in Wien (1541) und zu Prag (1542) beschlossenen ständigen Grundsteuer, und zum großen Theile auch die im Lande ausgebro« chenen Unruhen der Bauern (1515, 1525 und 1573), die in traditioneller Erinnerung an die glücklichen patriarchalischen Verhältnisse ihrer Stammesvurfahren vor der Importation des Feudalsystems, eine Aenderung ihrer nachherigen unleidentlichcn Lage anstrebend, durch Deputationen an den Landesfürsten und auch mit Gewalt ihr altes Recht (»»ara pi-aväa) rückfordern zn können glaubten. Das civilrechtliche Verfahren war in früherer Zeit mündlich. Dasselbe erfreute sich zwar freier Vcwciöwürdigung, doch aber war es nach germanistischem Usus formalistischer Natur und viel von Gottesnrthci-len abhängig. Später gestaltete es sich nach römischen und canonischen Principien und namentlich infolge der, Einführung der Appellationen zu einem schleppende^ schriftlichen, von den Rechtsuchenden viel gefürchtetcn Processgaug, welcher allen Spitzfindigkeiten, Wortklau-bereieu und überhaupt den hemmenden dilatorischen Einwendungen freien Spielraum gestattete. Eine Ausnahme hievon 'bildeten die Klagen ailf Orimdi>ie der bereits obenerwähnten bevorzugten Urkunden, über die ein schnelleres Vxtra-Oldinarvpsfahrcn durch Einleitung des Executions-Processes statthaft war. Um derlei Urkunden eine möglichst große Aus« breitung zu verschaffen, ordnete Rudolf II. im Jahre 1591 deshalb auch an, dass sich die Unterthanen ihre Rechtsschriften bei den Grundobrigkeiten machen lassen sollen, eine Uebung, die sich seit damals bis zur Einführung des Notariatsinstitules im Jahre 1850 zur nicht geringen Beförderung des Gerichtswesens fortan in der Weise erhielt, dass den Parteien über ihre Rechtsacte Urkunden beim Amte aufgenommen und als Originalansfertigungen in die Urkundenbücher eingetragen wurden, von denen es ihnen dann freistand, sich Abschriften machen zu lassen. Die Exec utions'Ordnung vom Jahre 1655 mit ihren Bestimmungen über Gebotsbrief (Erkenntnis), Wahrungsrathschlag (Executionsbescheio), Urlaub (Vertagung) u. s. w. hielt noch an dem Executionsprocess fest, aber schon im Jahre 1681 erlitt letzterer durch die Advocaten- nnd Gerichtsordnung insoweit eine Einschränkung, dass man nun bei den meisten Rechtsklagen nach vorherigem gütlichen Verglcichsvcrsuche vor der Extra'Iudicialcommission (den sogenannten, bis zur Ge-richtsorganisierung im Jahre 1850 bestandenen Wirtschaftsämtern das mündliche Verfahren auf kurze Fristen einzuleiten begann, welcher Usus auch später durch die Wechselordnung vom Jahre 1715 uud durch die Recesse vom Jahre 1736 und 1758 unter immer größerer Perhorres^ierung des schriftlichen Verfahrens beibehalten wurde, bis der Gegenstand durch die allgemeine Gerichtsordnung vom Jahre 1781 in bestimmter Form dauernde Regelung erhielt. Im ganzen aber gestaltete sich im 17. Iahrhm,- Laibacher Zeitung Nr. 1A5. 1154 14. Juni 1888. In welcher Weise aber diese Pensionen, respective Erziehungsbeiträge bemessen werden, ist bekannt. Nach den bestehenden Pensionsvorschriften hat die Pen« sion einer Witwe mit Inbegriff der Erziehungsbeitrüge, mit einziger Ausnahme bei den charaktermähigen Pen» sionen und Erziehungsbeiträgen, höchstens die Hälfte des letzten Nctivitätsgehaltes des Beamten, sofern der» selbe 1000 fl. nicht überstieg, zu betragen, also höchstens 525 fl. Da nun, wie ich schon früher bemerkt habe, die Pension einer solchen Witwe höchstens 350 fl. beträgt, so kommt auf die Erziehungsbeiträge der Kin-wr der Rest von 175 fl., welcher, unter dieselben auf-getheilt, sich für jedes von vier Kindern auf den Betrag von 43 fl. 75 kr., oder wenn fünf Kinder vorhanden sind, für jedes auf einen Betrag von 35 fl. beziffert. Bei dem Gehalte des Mannes von 600 fl. kann die Pension der Witwe sammt Erziehungsbeiträ» gen höchstens 300 fl. betragen, wonach also nach Ab' schlag der Pension zu einem Drittel mit 200 fl. für die Kinder ein Erziehungsbeitrag von zusammen 100 Gulden, somit bei der Existenz von fünf Kindern für jedes Kind mit 20 ft. entfällt, also wenn die Kinder bereits die Schule besuchen, kaum genügend zur An« schaffung von Schulbüchern. Nun, meine Herren, ich brauche Ihnen für einen solchen Fall die schwere Noth und das Elend der Familie, die Trostlosigkeit der Hinterbliebenen kaum aus« zumalen, weil ja gewiss so mancher von Ihnen bereits in der peinlichen Lage gewesen ist, einen Blick in die tristen Verhältnisse einer solchen Beamtenfamilie zu thun. Und wenn dann die tiefschmerzende Wunde, welche der frühe Tod des Gatten, des Vaters und Ernährers dem Herzen der verwitweten Mutter gefchlagen, auch diese auf das Krankenlager geworfen, wenn die tiefe Erschütterung und der Seelenschmerz, vereint mit der bangen Sorge um das morgige Brot, auch ihre Kraft gebrochen und endlich der bleiche Tod gewissermaßen als erlösender Genius sie von ihrer Pein befreit, da» mit aber die armen Kinder zu doppelten Waisen gemacht hat — was dann? Wer sorgt für fie? Nun, es sorgt weiter der Staat großmüthig für sie, er sorgt für sie nach den von mir früher bezogenen Vorschriften, also in einer Weise, die man wohl nur ironisch eine Versorgung nennen könnte. (Richtig.) Man könnte vielleicht einwenden und sagen: Ja, wie soll denn der Staat dazu kommen, für die Angehörigen, für die Familie seiner Beamten zu sorgen, der Staat, der ja doch nur die Dienste des Mannes in Anspruch genommen hat, daher das, was er gibt, doch nur als Gnadenbrot gibt! Meine Herren! Ihnen gegenüber bin ich wohl der Aufgabe überhoben, die Hinfälligkeit, die Nichtigkeit solcher Einwände nachzuweisen, allein es ist nothwendig, dass Anschauungen solcher Art nach außen hin begegnet werde, weil es ja Einwendungen sind, die ich zum Beispiele, und vielleicht auch mancher von Ihnen, schon in der Lage war, außer dem Kreise und außerhalb der Wände des hohen Hauses zu vernehmen. Es handelt sich bei der Versorgung der Witwen und Waisen nach Staatsbediensteten durchaus nicht um eine Guadengabe, sondern um einen Rechtsanspruch. (Richtig!) Es würde genügen, auf die Grundsätze des bürgerlichen Rechtes hinzuweisen, welches ja in seinen Bestimmungen das Rechtsverhältnis zwischen Dienst-nehmer und Dienstgeber regelt und wobei der Staat oder die Staatsverwaltung als Dienstgeber und der Beamte als Dienstnehmer in Betracht kommt. Durch den Eintritt in den Staatsdienst wird ein Dienstvertrag begründet, wobei die Rechte und Pflichten jedes der beiden Compaciscenten durch die pragmatischen Dienst-normen und die Pensionsvorschriften festgestellt sind. Nach denselben hat aber der Staat nicht bloß für die arbeitsunfähig gewordenen Beamten zu sorgen, sondern auch für deren Angehörige, für deren Witwen und Waisen. Es sind dieses sehr wertvolle Zugeständnisse an den Staatsbeamten, mit denen dieser rechnet, welche er beim Eintritte in den Staatsdienst sowie bei der Eheschließung in seinen Calcul zieht und welche oft sogar bei der Wahl des Berufes, beim Eititritle in den Staatsdienst geradezu bestimmend gewesen sind. Es ist also nicht von einer G»adensache die Rede, sondern es handelt sich da um einen aus dem zwei' seitig verbindlichen Dienstvertrage hervorgehenden Rechtsanspruch des Staatsbeamten an den Staat, und zwar sowohl für sich als für seine Familienangehörigen. Ich bin in der angenehmen Lage, zur Erhärtung dessen mich auf die Autorität eines hocherfahrenen Staatsmannes zu berufen, welcher, als es sich im Jahre 1850 um die Frage gehandelt hat, ob ein Pensionsanspruch abhängig gemacht werden dürfe von der vollständigen Vermögenslosigteit oder Armnt einer Witwe, diese Frage entschieden verneinte, und zwar vom Rechtsstandpunkte verneinte. Es war dies der gewesene Finanzminister Fceiherr von Kraus, welcher in dem bezüglichen allerunterthänigstcu Vortrage vom 4. September 1850 seine Auffassung, welche auch die kaiserliche Billigung fand, dahin motivierte, dass die Pension durchaus nicht eine Gnadensache sei, sondern der Lohn für treue Dienste des Beamten, und dass daher, da auch die Ansprüche der Witwen uud Waisen der Beamten der nämlichen Quelle entspringen, auch dieselben auf gleiche Art, somit als Rechtsansprüche zu behandeln sind. (Richtig!) Politische Ueberllcht. (Trieft und die Orientbahnen.) Die Börsendeputation in Trieft hat an die Regierung eine Eingabe gerichtet, in welcher die Aufmerksamkeit derselben auf den Verlust gelenkt wird, den der Handel Triests durch Ablenkung des Verkehres infolge der Er-öffnung der Orientbahnen erleidet. Es wird darauf hingewiesen, dass Trieft mit den Ballauländern viele und langjährige Relationen besitze, uud dass es angesichts der eingetretenen Verschiebung sich darum handle, diese Beziehungen nicht nur zu erhalten, sondern womöglich zu erweitern, bevor die Häfen, welche durch die Orientbahnen mit den Balkanländern iu directe Verbindung gesetzt wurden, diesen Verkehr au sich ziehen. Die seitens der in- und ausländischen Vahnm bereits erstellten und demnächst zu erstellenden combinierten Verbaudstarife zielen aber darauf ab, den Nalkanveikehr von Trieft abzulenken, uud dies zu einer Zeit, wo dem Handel Triests harte Prüfungen drohen. Um der Trieft drohenden Verkehrsverschiebunq vorzubeugen, empfiehlt die Börsendeftutation, dass nicht nur bei der Erstellung der Verbandstarife von und über Oesterreich nach den Balkanländern auch dem Triester Verkehre entsprechende Erleichterungen zugewendet werden, sondern es sei vornehmlich die Parität Triests bezüglich des Transits über Ungarn mit Fiume dauernd zu sichern. (Der böhmische Landtag) wird, wie die «Politik» meldet, in diesem Jahre zu einer doppelten Session einberufen werden. Im September soll derselbe fürzkurze Dauer zusammentreten, um hauptsächlich das Laudesbudget zu berathen und das Landeserfordern s rechtzeitig zu decken. Die zweite Session wurve « die Monate Jänner und eventuell Februar sauen, im" kämen in derselben die übrigen Vorlagen auf dle ^ages^ ordnung. ,, ^ ° (Das Reichsgesehblatt) veröffentlicht oa» sanktionierte Gesetz, betreffend die Herstellung e'genn Gebäude zum Zwecke der Unterbringung der licio Staatsgymnasien in Graz und die Beschaffung der lM" erforderlichen Geldmittel, und eine Verordnung oe» Handelsministeriums in, Einvernehmen mit dem.m» sterium des Innern, betreffend die Oestattung der ^ Wendung von jugendlichen Hilfsarbeitern MMN oc" vollendeten 14. und dem vollendeten iti-LebensM« M" von Franenspersonen überhaupt zur Nachtarbeit bei Sridenabfall- (Fluretseiden-) Spinnerei. , ,. (Das ungarische das Arantweinsteuer-Oesetz, nachdem Tisza hlefur e "^ getreten war. mit den Amendements des wna'z ausschusses, wonach das Auftheilungsverhältms, «l beschadet der Berechtigung der Regierungen, das ^, tingent zu steigern oder zu reducieren, bis 31. ^'!u> in Kraft bleibt und die Beschränkung des Vetnm» auf acht Monate bei den Presshefe erzeugenden ^an" wirtschastsbrennereien unstatthaft ist, wenn die ouiy schnittliche Tagesproduction vier Hektoliter n'cht »or - (Kroatien.) Der kroatische Landtag setzt he"" die Verhandlungen fort, welche anlässlich des ^> Prinzen-Festes unterbrochen wurden. In der /MU Sitzung unterbreitet die Regierung Gesetzentwürfe M die Organisation des Landtages' sowie über eme neuen Organisation der Landesuerwaltung entsprecye Wahlordnung. . «,., (Zur Lage in Deutschland.).DttH tional-Zeitung» bezeichnet die innere Lage m ^ ',, land als gespannt und unerträglich. Die *^ ^. Zeitung» bestätigt, dass der Kaiser bereits am ^' ^h die Enthebung Puttkamers wünschte. Bismarck n^ aber dringend, augenblicklich einen Wechsel "lchl ,^, zunehmen, um ihn nicht als eine Folge der s"^ ,. lichen Angriffe erscheinen zu lassen. Bismarck P °" das neue Handschreiben des Kaisers an Puttlamer« höchste überrascht worden. ^l- (Die Verfassungsrevision in Aa reich.) Die Nevisionscommission der französ'Mi ^ putiertenkammer hat in ihrer letzten Sitzung ""^ «, Tony Muillon beantragte Tagesordnung ange>w«" welche von dem Versprechen der Regierung, bie ^^M der Verfassung noch vor Ende des Jahres, auf "^6 aber vor Ablauf der jetzigen Legislatur zu bea'""^ Notiz nimmt und die Vertagung der Commlslw zum 25. Oktober ausspricht. . cMe (In der italienischen Kammer)' ^ Dezerbi an den Kriegsminister die Anfrage, "b y a, sei, dass auf dem Marsche von Archico "^Hen metta 40 Soldaten gestorben seien und viele V0l ^ die Reihen verlassen hätten. Der Kriegsmmwer ^ wott'te, es sei wahr, aber übertrieben, und v ^ einen Bericht des Truppen-Commandanten, A"sM„,g chem hervorgeht, dass 11 Todesfälle durch ^ ^ vorgekommen seien. Der Minister fügte hinzu, ^ die Snspendierung der Märfche und die way"" ^^ Sommers zu beobachtenden Maßnahmen angr habe. hl del (In Belgien) werden diesertage MU ,^ Senat als die Abgeordneten-Kammer zur yau ^ gewählt. Die Neuwahlen vertheilenficha^,^ derte das Rechtswesen immer mehr nach römischen Grundzügen, nach dem sogenannten gemeinen Recht, wie aus den lateinischen Ausdrücken in den hierländi-gen Processacten zu entnehmen ist, theils infolge deffen, dass die Rechtsgelehrten des Landes ihre Studien zu« meist an Universitäten zurücklegten, wo nur solches gelehrt wurde*, hauptsächlich aber darum, weil das vou Maximilian aufgerichtete Hoflammergericht in Wien seinen Entscheidungen zumeist nur das römische Recht zugrunde legte. Üebrigens machte die Reception des römischen Rechtes, welches schon längst vorher als sub-sidiarische Rrchtsquelle in Anwendung war, auch in Deutschland in der Zeitperiode ganz bedeutende Fortschritte. Das Eriminal-Verfahren beruhte auf den oben erwähnten, in Krain giltigen Landesgerichts-Ord-nungen, viel aber kam auch die niederösterreichische peinliche Halsgerichts-Ordnung Karl V. (die sogenannte Carolina) wegen ihrer eingehenden Auseinandersetzung des Anklageprocesses, der Indicien, Tortur, Defension, Bann und Ächt, Urphed (Landesverweisung) und Composition (gütliches Abthun durch Erlag einer Summe Geldes) u. s. w. in Anwendung. Asyle** bestanden fortan. * Ferdinand verbot der Jugend, andere Universitäten als in Wien. Freiburg und Ingolstadt zu besuchen (1548). ** Dic deutsche Ordens'Commenda in Mottling erhielt schon im Ial,re l!i50 das Asylrecht. Diese Asnlrechte sind übrigens durch ein Mandnt Friedrichs IV. an den krainischen Landes» hauvtmann. mit welchem er die ssreiung silr Uebelthätcr auf« hob. bedeutend beschränkt worden. und auch die Folter für Angeklagte und Zeugen wurde hie und da, besonders bei Hexenprocessen, angewandt. Von den anderen altdeutschen Veweisaiten: dem glühenden Eisen, dem kalten Wasser, der Kreuz-probe, scheint man weniger Gebrauch gemacht zu habeu; gleichwohl ist vom Bahrrechte ein Fall aus dem Jahre 1627 bekannt, wo der eines Mordes Verdächtige aus Draschgosche sich sofort nach Kropp begab und da beim aufgebahrten Leichname des Ermordeten das Bahrrecht in Gegenwart des Pfarrers und Richters ordentlich bestand, worauf er, «da der Todte einiges Zeicheu nicht gab», sofort freigelassen wurde. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts fieng übrigens der Strafprocess an, einer Wendung entgegenzugehen; das Anklageprincip trat in den Hintergrund, und das Untersuchungsverfahren vou amtswegen kam an seine Stelle. Die frühere Buße gestaltete sich nach uud uach zur Strafe. Für dieVerwaltung bestaud als Oberbehörde die im Jahre 1565 aufgerichtete niederösterreichische Regierung in Graz. bei welcher die Stände Krains durch zwei Repräsentanten vertreten waren. Sie hatte das Politicum, die Oelonomie, die Ecclesiastic« und auch das Strafwesen in ihrer Competenz. In größeren Straffällen stand ihr zu das Suspensionsrecht gegen Berichterstattung an den Allerhöchsten Hof nach Wien, und «in äolicti« minoi-iliu«» verfügte sie beliebig "' Städte und Märkte beigezogen. DMelu ^ ^i melten sich infolge allen wichtigen Anlässen von scwst ^„hers i" huuderte kamen sie unter Friedrich '"' °'«h äüß", Geltung, weil dieser Herrscher, von '"'""" ^ sah, " Constellationen gedrängt, sich fortau "^ ^tt-ihnen und bei den Bürgern '" StadM' ' ^ ^ Hilfe und Unterstützung zu l"«". "Jeu St^ die vielen aus dieser Zeitepoche stammr Privilegien zurückführen lassen. klilmchcr Zeitung Nr. N5. 1155 14. Juni 1888. slelchmähig auf das ganze Land, sondern finden, anßer °el allgemeinen Nellwahlen. immer nur in der Hälfte °es Landes, das einemal in vier, das anderemal in ^nf seiner nenn Provinzen statt. Die Abgeordneten werden auf vier, die Senatoren auf acht Jahre ge-Mll. Der Hmiptwahlkampf findet diesmal in Brüssel Mt, das sechzehn Abgeordnete nnd acht Senatoren zu wahlm hat. . (Der Zwischen fall in Zanzibar) ist w M wie beigelegt. Eine Weigernng des Sultans, / von seinem Vorgänger eingeräumten Gebietsabtre-^W>: anzuerkennen.' lag nicht vor. Tagcsncuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die '-ttciinner Zeitung» meldet, der Gemeinde Iedl zum ^anilerweiterungsbaue 150 Gulden, ferner, wie der 'Me filr Tirol und Vorarlberg» «„«heilt, den Feuer-wchren Margraid und Langen je 80 Gulden zu spen-°en geruht. ^ ^- (Neue Rudolfs.Stiftung.) Kronprinz ^,Ul>olf hat beschlossen, aus dem Reinerträgnisse des ^eferungswerkes «Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild», ^lyes schon jetzt in Oesterreich allein einen Ueberschnss "°n nahezu 80.000 fl. aufweist, eine Stiftung zu grün- ^! dieselbe wird den Namen Rudolfs.Stiftung tragen ""den dürftigen Studierenden sämmtlicher Länder, die dem Kronprinzenwcrke ihre Würdigung finden, ge- wldmet sein. 2> ^ (Cholerafälle auf französischen "ansftortschisfen.) Aus Paris vom II. d. M. "lrd berichtet: In der gestrigen Sitzung des Abgeord-etenhauses ergiengen an den Marineminister mehrere An-'^gen zyegcn schlechter Behandlung kranker Soldaten auf .er Heimfahrt aus Tonling. Der Abgeordnete Gaudin ,^ Villa ine berührte auch noch das Gerücht, dass auf ^ Paketboote «Canton» mehrere Cholerafälle unter der Mannschaft vorgekommen feien. Admiral Krantz gab '"' dass in der That an Bord des «Canton» die Cho-^a ausgebrochen war und vier Opfer gefordert hatte, .^"t dem 5. Mai habe sie aber aufgehört; der «Canton» . f zweimal desinficiert worden und würde übrigens bei ' ^er Ankunft in Toulon in Quarantine verseht werden. ^ ^- (Die Grabstätte des letzten bosnischen ^nigg.) Mch ei„^ Mittheilung aus Iajce wurden ^ dem unter dem Hum gelegenen itraljevski Grob, der ^ditionellen Grabstätte des letzten bosnischen Königs ^efan Tomasevic, im Laufe der vorigen Woche ^chgrabungen vorgenommen und am 7. d. Schädelknochen ^llge gefördert. Der unglückliche König wurde bekannt-^ im Inni Hes Jahres 1463 von dem Sultan Mu-?^ed II., in dessen Gewalt er sich befand, wie man "6l. eigenhändig enthauptet, als sich dieser nach seinem ^olglosen Zuge nach der Hercegovina mit seinem Heere «"! dem W?ge nach Adrianoftel befand, und da ihm fein fangen" lästig war, sich seiner vor Verlassen des bos-Elchen Gebietes entledigte. Die Nachforschungen, welche "nler der Leitung des Custos des bosnischen Landes-Mseums Dr. Ciro Truhelka um Kraljevski Grob fort-^'^t werden, werden vielleicht feststellen, ob man in dem mmde es wirklich mit den Ueberresten des letzten bos-"'chen Königs zu thun hat. H. ^ (Pate. Greuter — krank.) Seit einiger A" »st der Abgeordnete Moufignore Greuter schwer ^anlt. Wie nun die «Tiroler Stimmen» mittheilen, traf am vorigen Mittwoch an das Stadtpfarramt Innsbruck das Telegramm ein: «Tief betrübt ertheilt Seine Heiligkeit Monfignore Greuter den päpstlichen Segen.» — (Kammerfänger Mierzwinski) gastiert gegenwärtig am Kroll'fchen Theater in Berlin mit großem Erfolge. — (Aeuherstes Zugeständnis.) Richter: «Nun, Fräulein, wie alt sind Sie?» (Keine Antwort.) «Wie alt sind Sie?» —Fräulein: «Nun, dreißig!» — Richter: «Wie viel dreißig?» —Fräulein: «Nun, in die dreißig!» — Richter: «Wissen Sie was, ich will neun-unddreißig schreiben — dann können Sie aber zufrieden sein!» — (Entdeckter Mörder.) Vor etwa einem Jahre wurde der Banquier Pollak in Conegliano in seinem Gcschäftslocale ermordet und die Casse ausgeraubt. Auf die Habhaftwerdung der Thäter wnrben 5000 Lire gefetzt, allein alle Anstrengungen erwiesen sich als vergeblich. Am l>. d. M. wurde bei Treviso ein des Mordes an einem Obsthändler verdächtiges Individuum an« gehalten, welches sich zum Erstaunen des Untersuchung«, richters als einer der Mörder Pollaks bekannte. Sein Name ist Eugen Oliboni. Er erzählte gleichzeitig, dass seine drei Mitschuldigen seit Monaten in Amerika weilen. — (Sturz vom Bicycle.) Der in der Näh-Maschinenfabrik zu Auhig beschäftigt gewesene Monteur Max Pfeiffer unternahm am 3. d. M. von Asch aus eine Fahrt auf dem Z.veirade nach Elster. Während dieser Fahrt stürzte er vom Bicycle und starb schon »venige Stunden nachher infolge der bei dem Sturze erlittenen schweren Verletzungen. — (Nach österreichischem Muster.) Im Vor-iahre weilte der japanische Unterrichtsdirector Hamao längere Zeit in Wien, um die öffentlichen Unterrichts-anstallcn in ihrer Organisation und Einrichtung zu studieren. Wie nun verlautet, soll Japan bereits in nächster Zukunft eine Universität nach dem Muster des Wiener Institutes erhalten. — (Ein Compliment.) Advocat: «Sagen Sie mir aufrichtig, find Sie wirtlich unschuldig?» — Client: «Das ist aber eine Frage! Glauben Sie denn, ich hätt' einen Advocate» genommen, wenn ich unschuldig wär?!» __________ ttocal- und Prouinzial-Nachnchten. - (Das Kaiser fest in Mottling.) Aus Mottling berichtet man uns unterm 11. Juni: Gestern wurde in Mottling das Jubelfest der vierzigjährigen > Regierung Sr. Majestät des Kaisers festlich begangen, und l es wurde zur dauernden Erinnerung, insbesondere für die heranwachsende Jugend, mit der Feier die festliche Grundsteinlegung der ueueu vicrclassigen Volksschule verbunden. Schon am Vorabende fand eine allgemeine Stadtbeleuch« tnng, ein Fackclzng der freiwilligen Feuerwehr und Zapfenstreich statt, welcher durch Vortrag der Vollshymne vor dem Stadthanfc den Abschluss fand. Der Festtag selbst wurde durch Tagreoeille und Beflaggung der Stadt ein« geleitet. Um 10 Uhr las sodann der hochw. Herr Propst Franz Dovgan unter Assistenz der beiden Kaftläne den Festgottesdienst mit Tedenm, welchem die Beamtenschaft von Mottling, drr Bezirkshauptmann und der Bezirks-Schulinspector, die Stadtvertretung, der Ortsschulrath, die Bürgerschaft und Schuljugend, die Feuerwehr on pnralio mit Musik und so viele andere Andächlige anwohnten, als die sehr geräumige Stadtpfarrkirche zu fassen ver- mochte. Nach Absingung der Volkshymne begaben sich sämmtliche Theilnehmer in festlicher Procession zu dem in den Grundmauern fertiggestellten neuen Schulhause zur Grundsteinlegung. Anlässlich derselben hielten Propst Dovgan und Bürgermeister Ferdinand Salloker in schwungvollen, warm-patriotischen Worten Ansprachen an die Anwesenden, welche jubelnd in das dreifache Hoch auf das Wohl Sr. Majestät einstimmten, worauf die Absingung der Voltshymne folgte und die Bekränzung des Kaiserbildes vorgenommen wurde. Hieran reihte sich die Bekränzung der von der Schuljugend schon im Frühjahre gepflanzten Kaiser.Franz-Iosefs-Linde und eine zunächst für die Jugend bestimmte Festrede des Voltsschulleiters und Stellvertreters des Vorsitzenden des Ortsschulrathes. Bei dem hierauf folgenden Festmahle nahm der Bürgermeister und Gastgeber Ferdinand Salloker abermals die Gelegenheit wahr, in begeisterter Rede Se. Majestät zu feiern und den ersten Trinksprnch dem Kaifer zu widmen. Einen zweiten Toast brachte derselbe, nachdem der Herr Bezirkshaufttmann mittlerweile gedankt hatte, dem Stellvertreter Sr. Majestät im Lande Kram, dem allverehrten Herrn Landespräsidenten. Das geplante Gartenfest musste leider der Ungunst der Witterung wegen unterbleiben, es fand aber an dessen Stelle die Bewirtung der gefammten Schuljugend im Sladthause statt. Zwei besonders befähigte Schüler, ein Knabe und ein MKdchen, hielten bei diesem Anlasse die Regierungszeit Sr. Majestät verherrlichende Vorträge. Gewiss wird das gelungene Fest allen Theilnehmern, insbesondere der Jugend, in unver-gesslicher Erinnerung bleiben. — (Die Frühlings ^Vlumenfahrt.) welche gestern nachmittags, von prächtigem Wetter begünstigt, in unserer Stadt gehalten wurde, bot ein so glänzendes, ja bezauberndes Bild, dass Laibach auf diefes Schaustück mit Recht stolz sein kann und dem. Arrangeur dieses schönen Festes, Herrn Banquier E. Mayer, alles Lob zollen muss. Was man im vorigen Jahre im kleinen versuchte, ist heuer durch kundige Hände zu einem großartigen Erfolge gereift, mit einem Worte: die Blumenfahrt hat alle Erwartungen übertroffen und auch alle seinerzeit so viel bewunderten Faschingdienstags-Corso in den Schatten gestellt. Präcise 6 Uhr versammelten sich die Damen und Herren zu Pferde in der Vegagasse vor dem Oberrealschulgebäude, die zahlreichen Wagen auf dem Deutschen Platze bis zum Hause des Herrn Kantz in der Römerstraße hinauf. Während die Musikkapelle des 17. Regimentes in der Mitte der Sternallee concertierte, setzte sich der prächtige Zug um die Sternallee in Bewegung. Denselben eröffnete ein eleganter Vorreiter, welchem eine hübsche, zahlreiche Cavalcade von schmucken Reitern und Reiterinnen sowohl vom Civil als Militär folgte. Daran fchloss sich die lange Wagenreihe, man zählte 49 Wagen, welche in der Mitte wirder durch eine Caval cade von Reitern und Reiterinnen, deren wir an 50 zählten, unterbrochen wurde und mit einer Reitcrschar abschloss. Unter der großen Anzahl der so reich, elegant und geschmackvoll mit Blumen geschmückten Wagen möchten wir, obwohl es uns schwer fällt, eine Auswahl zu treffen, da ja alle Theilnehmer an der Nlumenfahrt geläuterten Ge» schmack an den Tag legten, doch noch einige besonders sinnig und nett geschmückte hervorheben. Die Blumenfahrt galt wohl in erster Linie dem Frühling, und galanter-wcise ließ das Comite' der blühenden Jugend den Vortritt im Zuge. Die Fräulein Baum gart» er eröffneten den Zug mit einem reich mit wilden Rosen geschmückten, von einem der beiden Fräulein gelenkten Wagen, in prächtigen Rosatoiletten, deren zarte Farben Ein Nachruf. l.. Wie in Ihrem geschätzten Blatte gemeldet worden, V"ls stch a„, 2 d. M. in Stein das Grab über einen, V""e. welcher sich nicht allein durch seinen Wohl-M'qkeitssinn, sondern auch durch seine öffentliche M'gkeit unter seineu Mitbürgern sowie auch ,u den besten Kreisen die ehrendste Erinnerung gesichert hat. ^ I" Jahre 1tN9 in Stein geboreu, wurde Herr Mann Kecel. welcher stet» das lebhafteste Interesse U das Gemeinwohl an den Tag legte, von semen "lltblirgern in die Gemeindevertretung berufen und m, V" '87'!. dann wiederholt im Jahre 1870 zum ^'"germeister der Stadt Stein gewählt, in welcher Mochas! sich derselbe in der ersprießlichsten uud uu-^nu'bigsten Wew dem Wohle der Gemeinde widmete. L>se Periode fällt, um nur einige der bedeutenderen N'"aen Kecels zu erwähnen, die Canalcherung der N Stein, wodurch einem lauge gefühlten sanitären V"'de gründlich abgeholfen wurde uud wofür c,5 bedeutende materielle Opfer bracht^ Damals ^ ?°b Kecel durch die eingeleitete Häuserablch.ng d n Vs zu der im Jahre 1882 durchgeführten Straß n-Wl°n ?"9. beziehungsweise Abtragung des sogenaunteu 3"^ü>ls. eine Maßregel, welche in erster L.me ^rschöneruna der Stadt Stein beitragt, laicht allein, dass Kecel bei jeder sich darbenden Unheil seine materielle Oftferwilligke.t fur das Gc-do>M bethätigte, verzichtete derselbe auch auf die H' der Gemeindevertretung "'" fur die ganze Dauer seiner ThaO.M als Bürgermeister. Durch eine lauge Reihe von Jahren dem Ortsschulralhe augchörig. berief ihn das Vertraue» seiner Mitbürger auch in den k. k. Beziiksschulrath, welchen, er vom Anbeginne an bis zu seinem Lebensende als Mitglied angehörte. In dieser seiner Stellung erwies er sich als wärmster Schnlfreund. Am 7. Juli 1877 wlirde Keccl von der Wahlgruppe der Städte und Märkte Neumarktl-Radmaunsdolf-Stei» in den kraini-schen Landtag gewählt, welchem er bis zum Jahre 1864 angehörte. ^, ^. .. Besonders hervorragend sind Kecels Verdienste um die Grundstcuer.Rl'gülieruug. Im Jahre 1870 vom k k. Finanzministcrinm zum Mitgliede der k. k. Bez,rks» Schätznngscommission für die Grundsteuer-Regulleruua, ernannt/hat derselbe bis zur gänzlichen Abwickluug dieses Geschäftes das Interesse der Steuerträger stets in der eifrigsten Weise verfochten. Rastlos bei deu vielen anstrengenden Localerhebungen thätig, zog er stch leider hiebei ein körperliches Uebel zu. welches die Ursache seines frühen Hinscheidcus wurde. Dabei verzichtete er wieder iu hochherziger Weise zugunsten des Staates auf alle ihm gebürenden sehr beträchtlichen NciseEntschädigungen. Als großer Wohlthäter der Armen unterstützte Kecel besonders eifrig die studierende Jugend, uud manch braver Jüngling erlangte hiedurch eine gesicherte ^e-bcnsstelluug. Als echter österreichischer Patriot ve-theiligte er sich in aufopfernder Weise an allen patriotischen Vereinen: er begründete die M,lltar-Ve-teranenvercine iu Domschale' und Stein, welche ihn m Anerkennung seiner Verdieuste zmu Präsidenten er- wählten. Die Wiener freiwillige Rettungsgesellschaft er^ nannte ihn zu ihrem Ehrenmitglieds, die Bürgerqarde in Warasdin zu ihrem Ehreuhauptmanne. Von Seiner Heiligkeit dem Papste wurde ihm das Ritterkreuz des Ordens vom heiligen Grabe verliehen. Die außerordentlich zahlreiche Betheiligung an dem Leichenbegängnisse Kecels ist ein schöner Beweis der allgemeinen Sympathien für den Verblichenen. Aus Stein, aus allen Theilen von Krain uud den benachbarten Kronländern, aus Wien, Tirol, Mähren u. s. w. wurden Kränze an dem Sarge niedergelegt, vou der Kleiuveste wehte die schwarze Fahne zum Zeichen der Trauer über den Verlust eiueK der wackersten Bürger. Der gesammte Clerus und das Offickrtzcorps vou Stein, die k. t. Beamten und die Bürgercorporation von Stein, die Veteranencorps von Stein, Laibach und Domschale, die Feuerwehr und der Säugertmnd «Lira» von Stein, die gesammte Schuljugend, zahlreiche Freunde lind Verehrer begleiteten den Verstorbenen zur lltzteu Ruhestätte.Dreißig Jäger dek Verblichenen trugen Kränze tk'm Zuge voran, eine Unzahl von Kränzen bedeckte den Sarg. An dem Grabe trauert die Witwe, welche den Verstorbenen während feiuer laugen Krankheit in treuester und aufopferudster Liebe pflegte, trauert die Tochter, welche feit 1882 mit dem Obersten des Artilleriestabes uud Vorstandes der 7. Abtheilung drs Reichi-Krikgsministeriums, Herrn Josef Hermann vermählt ist. —i—. Stein im I>mi 1888. Laibachcr Zeitung Nr. 135. 1156 14. Juni 1888. mit dem herzigen Blumenschmuck des Wagens wunderbar harmonierten. Wenn wir der Reihe nach den Zug Revue passieren lassen, müssen wir hier den schön mit Mohnblüten gezierten Wagen des Herrn Kanh erwähnen, weiters den Wagen des Herrn Obersten Heirowsly (mit Maiglöckchen reizend geschmückt), den mit Narcissen geschmückten Wagen des Herrn Dr. Ahazhizh, den Wagen des Herrn Mühleisen, reich mit Rosen geziert, und den geschmackvoll ausgestatteten Wagen des Herrn Doberlet. Hat uns der Wagen des Herrn Generalmajors Schilhawsty von Bahnbrück durch die reizende Decoration entzückt, so folgte noch eine lange Reihe schön geschmückter Wagen. Reizend war der mit einem großen Blumen-Sonnenschirm gezierte Wagen der Frau Statthaltereirathsgattin Schemerl, der Wagen des Herrn Vamberg in Kornblumen und Rosen, der Wagen des Herrn Josef Luck mann, geziert u la Malart, die hübsch decorierten Wagen der Herren Fabian, Schleimer u. s. w. Wenn wir uns aber das Recht anmaßen dürften, jemandem die Palme des guten Geschmackes zuzuerlennen, dann fiele unsere Wahl auf den allerliebst mit Vergissmeinnicht decorierten Wagen der Fräulein Mayer. Ueber einem reizenden Baldachin aus Vergissmeinnicht, zart und elegant gehalten, saßen zwei sich schnäbelnde weihe Tauben, sowie auch am Geschirre je eine weiße Taube sich befand. Die Combination, welche aus ebenso geschickter als kundiger Hand hervor-gieng, fand allseitige Bewunderung des Publicums. Die Blumenfahrt, welche in allen Straßen von einem zahlreichen Publicum bewundert wurde, nahm ihren Weg durch die Vegagafse auf den Deutschen Platz, über die St. Iakobsbrücke und den Rathhausplatz, die Wienerstraße und dann über Schischka um den Rusenbacher Berg. Die Theilnehmer an der Fahrt trafen gegen 8 Uhr auf der Schießstätle ein. Die gesammle Fahrt vollzog sich ohne den geringsten Unfall. Auf der Schiehstätte, welche zu Ehren der Festgäste großen Flaggenschmuck angelegt hatte und glänzend mit Lampions beleuchtet war, entwickelte sich sodann ein sehr reges Leben. Ein zahlreiches elegantes Publicum hatte sich versammelt, um den Produktionen der Militär-Musikkapelle zu lauschen und schließlich dem Tanzvergnügen zu huldigen. Es war ein selten schönes Fest, das gestern der Laibacher Reitschulverein unserem Publicum bereitete. Vivat 8s8! — (Personalnachricht.) FZM. Freiherr von Kühn hat sich vorgestern nachmittags von Trieft nach Görz begeben. — (Habt acht auf die Kinder!) Erst kürzlich haben wir unseren Lesern einige betrübende Daten aus der Statistik verunglückter Kinder in Kram mitgetheilt, und heute bereits wird uns wieder ein solcher bedauerlicher Fall mitgetheilt. Am vergangenen Samstag früh gieng der Landmann Mathias Oven aus Strahomer auf das Feld, während sich dessen Ehegattin Agnes in die Kirche nach Brunndorf begab. Im Zimmer ließen dieselben ihren ä'/^jährigen Knaben Johann, welchen sie in eine Kleidertruhe ohne Deckel stellten, allein zurück, während im Vorhause die drei Töchter im Alter von vier bis sieben Jahren ebenfalls ohne Aufsicht zurückblieben. Der Knabe wird wahrscheinlich die am Tische zurückgelassenen Zündhölzchen erreicht und mit denselben das Bett angezündet haben. Das Feuer wurde vom Landmann Slraba bemerkt, welcher den halbverbrannten Knaben aus den Flammen herauszog und das Feuer löschte. Das unglückliche Kind ist nach drei Stunden infolge der erlittenen Brandwunden gestorben. — (Auszeichnung.) Dem Corporal Josef Duller des 17. Infanterie-Regiments wurde in Anerkennung seines hervorragend pflichttreuen und entschlossenen Benehmens bei Wiederergreifung eines Deferteurs das silberne Verdienstkreuz verliehen. — (Aus dem Gerichtssaale.) Bei der gestrigen ersten Schwurgerichtsverhandlung war Vincenz Velikanje angeklagt des Verbrechens des Todtschlages. Am 19. Jänner l. I. schlug der Angeklagte seinen Bruder Thomas mit einem scharfkantigen Werkzeuge auf den Kopf, so dass am 16. Februar der Tod desselben erfolgte. Die beiden Brüder lebten stets in Streit und Feindschaft. Die Geschwornen sprachen den Angeklagten schuldig, und der Gerichtshof verurtheilte ihn zu sechs Jahren schweren Kerkers, verschärst mit Fasten und hartem Lager und Dunkelarrest jedeil 19. Jänner. Bei der zweiten Ver-Handlung wurde der hiesige Fiaker Franz Cerne vulgo Kravzelj vom Verbrechen des Todtschlages freigesprochen. Einen ausführlichen Bericht bringen wir in der morgigen Nummer. — (Ausflug in das Feist ritzt Hal.) Die Citalnica und der Gesangverein «Lira» in Stein veranstalten am 24. Juni einen Ausflug in das wildromantische Feistritzthal. Abmarsch von Stein um 6 Uhr früh. Zur zahlreichen Betheiligung laden höflichst ein die Ausschüsse. — (Promenade-Concert.) Heute um 6 Uhr abends findet auf der Schießstätte in Unterrosenbach ein Concert der Militär-Musikkapelle mit folgendem Programme statt: 1.) Marsch; 2.) Ouvertüre zur Oper «Wilhelm Tell» vo» Rossini; 3.) «Traum»«Walzer von Millöcter; 4.) Arie des Aennchen aus der Oper «Der Freischütz» von Weber; 5.) «Chansonnetteu»-Quadrille von Drescher; 6.) «Tritsch-Tratsch», Polka schnell von Strauß. — (Blattern im Steiner Bezirke.) Wie man uns mittheilt, wurde die Blattern-Epidemie in Mannsburg am 9. Juni d. I. für erloschen erklärt, und ist somit der die Gerichtsbezirke Stein und Egg umfassende politische Bezirk Stein gegenwärtig frei von jeder epidemischen Krankheit. — (Vom Blitze ge todt et.) Wie man nns aus Semitsch meldet, schlug Sonntag früh nächst Mladica der Blitz in einen Pappelbaum, wobei auch die unter dem Baume gestandene ledige Insassin Agnes Plut vom Blitze erschlagen wurde. — (Concert Petschko.) Der kleine, nun achtjährige Violinist Ludwig Petschto aus Fiume, welcher vor zwei Jahren in Laibach debütierte, gibt am 16ten d. M. im Triester «Filodramatico» ein Concert. Gegenwärtig befindet sich derselbe in Ragusa, wo er bereits in vier Concerten auftrat. — (Unglücks fall.) An der Karlstädter Brücke fiel vorgestern ein Landmann so unglücklich von seinem mit Heu beladenen Wagen, dass er sofort todt liegen blieb.___________________________ _____________ Neueste Post. Original-Telearamme der «Laibacher Ztg.» Budapest, 13. Juni. Im Heeresansschusse der ungarischen Delegation erklärte der Kriegsminister, eine Neuorganisation sei nicht beabsichtigt, es handle sich nur um schnellere Operationsbereitschaft der Armee. Die Vermehrung des Officiersstandrs für den Mobilisierungsfall sei nothwendig. Auch ohne neue Maßnahmen sei die Mobilisierung in jedem Momente mög lich, aber die Entwicklung der Heereskräfte auferlegt der Kriegsverwaltung stets neue Kosten. Der Kriegs-minister motiviert sodann eingehend das Mchrerforderms von 14 1 Millionen infolge nothwendiger Weiterentwicklung der Heeresorganisation. Von der Vermehrung der Cavallerie sei absolut keine Rede. Mi' nisterpräsident Tisza bemerkte, zwischen der Auffassung des frühern nnd des jetzigen Kriegsministers sei lein Unterschieds da der vorliegende Kostenvoranschlag vom frühern Kriegsminister verfasst wurde. Die weitere Debatte wurde auf morgen vertagt. Bei der Berathung der Antworten auf Resolutionen erklärte der Kriegsminister, es liege ihm am Herzen, dass eine möglichst große Officierszahl ungarisch sei; es sei aber nothwendig, dass auch die Ungarn die Dienstsprache erlernen. Eine längere Debatte entspann sich über die Frage der Decentralisialion der Lieferungen Der Kriegsminister erklärte, er könne auf eine principielle Aenderung des Lieferungssystems bei der heutiqen Lage nicht eingehen, werde aber seinerzeit positive Vorschläge machen. Der Ausschuss beschloss die Wahl eines engeren Comites, welchem der Kriegsminister diesbezügliche detaillierte Aufschlüsse ertheilen wird. Agram, I.'j. Juni. Kronprinz Rudolf spendete für die Armen der Stadt Agram den Betrag von zwei' tausend Gulden. Sarajevo, 13. Juni. Das Kronprinzenpaar ist um 7 Uhr morgens bei schönstem Wetter in der reizend geschmückten Landeshauptstadt eingetroffen. Der Kronprinz fchritt die auf dem Bahnhöfe aufgestellte Ehren» compagnie ab, erwiderte huldvoll die Ansprache des Bürgermeisters, während die Kronprinzessin die Vorstellung mehrerer Damen entgegennahm. Vom Bahn» Hofe bis zum Regierungsgebäude, wo das Hoflager ist, stand eine dichtgedrängte, die Hoheiten mit stürmischen Zurufen begrüßende Volksmenge, worunter sogar viele tiefverschleierte Türkinnen. Potsdam, 13. Juni. Da bei der angenblicklichsn Lage des Kaisers die Einführung der Ernährungssonde mit einiger Gefahr verbunden ist, hat Mackenzie seine Zustimmung zur Anwendung des Instrumentes erst dann gegeben, als von allen Aerzten einstimmig zugegeben wurde, dass diese Methode nothwendig wärs, um das Leben des Kaisers zu verlängern, da Patienten noch einige Monate nnd selbst noch langer gelebt haben, wenn die Ernährung durch die Sonde erfolgte. Bereits Samstag morgens hat Mackenzie die Tamponcannle eingesetzt, da sich eine Verbindung des Kehlkopfes mit der Speiseröhre gebildet hatte. Die Ernährung des Kaisers erfolgt durch Mackenzie mehreremale im Laufe des Tages mit concentrierter Milch. Sahne, Whisky ic. Potsdam, 13. Juni. Der Kaifer hielt sich abends eine Stunde auf der Straße auf. Die Professoren Leyden. Bardelebel« und Krause brachten die Nacht im Schlosse zu. Brüssel, 13. Juni. Die Katholiken behaupteten bei den Wahlen nicht nur alle ihre Positionen, sondern eroberten noch zwei Sitze. Selbst wenn die Stichwahlen in Brüssel den Liberalen günstig wären, Niikde das Ministerium eine Majorität von etwa 30 Stimmen in der Kammer und von ungefähr 1« Stimmen im Senate behalten. Die ministeriellen Journale feiern den heutigen Tag als einen entscheidenden Sieg der katholischen Partei. Petersburg, 13. Juni. Die «Novosti» erhielten die Nachricht, dass infolge des Hochwassers ,m Ämu-DarMusse in Central-Asien die große Eisenbahnbruae über diesen Fluss zerstört wurde. Der Eisenbahnverleyr ist unterbrochen. ^, Constantinopcl, 13. Juni. Die seitens der ^-hürdm in Salonichi der Beförderung der östermchyym Post entgegengestcllt!>!l Hemmnisse wurden behoben, "no der Verkehr der österreichischen Post auf der Stren Salonichi-Vranja ist somit wieder Verstorbene. Den 12. Iuni. Anton Vricel, Ableber, ?5 I-, Schwarz dorf, starb auf einer Wiese und wurde sanitätspolizcllicy schaut. ;„ Den 13. Iun i. Marjaua Cerne, ArmenpfrundneriK, 90 I., Petersstraße 70, Marasmus. Im Spitale: Den 9. Juni. Georg Nulovac, Hirte, 1? Jahre, Tubel-culose. ^, Den 10. Juni. Franz Ielenc, Schneider. 3? Jahre, ^ berculose. , ^.». Den 1 l. Juni. Anton Grum, Tischler, 29 Jahre, w<" ljU5 maru1l)8u« WerNwlci. ^ Meteorologische VcolmchtMljM in Laibach^. 5 M ß? N ^M.Mg. 735^5^^2l-8"" winbssll^^^Vwr' H 13.2» N. 733 3 27 2 SW. schwach heiter " 9 . Ab. 733-5 19 0 SW. schwach heiter Sonniger, heilerer Tag, Hitze zunehmend. Das ^agr? der Wärme 22 7". um 43« über dem Normale. ^__ Verantwortlicher Redacteur: Man nehme stets gleich das beste Mittel. """ es gibt. Hass Iwittau (Mähren). Ich kann Ihncn mittheilen, > ich nach Gebrauch der Apotheler Rich. Nrandl'schen Schw"^ Pillen nunmehr wn meinem Magenleidcu geheilt !" ' ^i„e fühlte schon nach dreitägigem Gebrauche der SchweizerM" .^ bedeutende Besserung und taun daher jedem an einem "H,. ^r Uebel Leidenden dieselben auf das wärmste empfehlen. A Ms Nlodig, Königsgassc 45«. — Die Apotheker '15'^-^"^ Schweizerpillen sind in den Apotheken k Schachtel 7(1 « « ^ vorräthig, doch achte man genau auf das weiße Kreuz'" r Felde und den Vornamen. !^-- Vom tiefsten Schmerze gebeugt, geben die U"^ zeichneten allen Verwandten und theilneh»»',''^' ssrcnnden die traurige Nachricht vom Ableben 'y"" inuigstgeliebteu Gatten, resp. Vaters, des Herrn Dl. Karl Ahn l. f. Gymnasial Professors i. R. welcher «ach langen, schmerzvollen Leiden, ""se^ mit den Tröstungen der heil. Religion, hellte ," uni 5 Uhr in seinem «2. Lebensjahre in ei» l,e„" Jenseits abberufen wurde. .„^h Die irdische Hülle des theuren Verblichenen" Freitag, den 15. Juni, um 5 Uhr nachmlttags Traucrhause Auerspergplcch Nr. 4 eiugescgnci auf den Friedhof zu St. Christoph zur letzten >""" überführt. ^,^rett Die heil. Seelenmessen werden m ">")" Kirchen gelesen. Laibach, den 14. Juni 1888. «aroline «hu, Gattin. - Fredrick ^^ c^nci. pros.. Lieutenant in der Reserve, ^ou». Caroline und Xhella Ahn, Töchter «l ^ unseres iunigstgrliebten Gatten, respective ^zair , Herrn Domimk Mzzoli Apothekers ^ ^ ^ von nah und fern zugekommen si"^"»^'«'«"''" vielen Krcmzsvrudru und die zahlr""'e, ^„, '"» beim Leichenbegängnisse sagen w,r """'^.'^crschast besondere der geehrten Beamten« """ " /Wiche« der Stadt, den Herren Handelsleuten, "' ^ "<^ Bürgercorps, dem Mnsilvereine, dem ^ ^^ ^,, !enM» n«vlckl, lwiSIvn, dem Sch'we'" ^ und Herren Vertretern der freiwillige" H'"^ ,, Dss"l-des .l)a!e,.Mi 5olco1. uusern tlrsges>'I)>M .. Marie und Emil »"< R u d ol sö w e r t am 13. I«"i 1157 Course an der Wiener Börse vom 13. Juni 1888. Nach dem officiellen Coursblatte. ' Geld Wa« Etaats'Aulehcn. Nin"""«....... 7ß.«5 7^.15 ,.'7"«"te....... 8<,.9l> 81 K, !w, ? ^" Et»llt«losc 250 fi, I.12 4<> 182'«« '^n ' " ß"N,c l'UO „ 1»? 40 >37 !»!' >l,«I, ^>aal«losc , ion „ 10« - I«u 25 " ., , 50 „ 1«5'50 1«u — >!",,^-^"lbrentc, steuerfrei , ,u»-95 no 15 »rii. Vlotenrenlc. sicucrsrei 93 !»5 «4-15 """ «f°l,bren,<: <"/„ .... 9» ?o »» »n . Nb,'«,>I,,2<,fl.ö.W,S, ,s.,.ft0 ,52 no " "'""hn.Plioritatcn . , »f, 50 »«— « ^taal<,.Ol,l, (UngOstb,) 12« - -— ^ «^" c>. " vomI,i»7<: 115'7<> ,16— «»'Mcg,-^osc 4«/, 100 sl, . ,25 25 125 50 «rullienn.-Ol.ligati°nen ,.,»^ °°f,N!'sche ..... .«»-zu -._ l»/° ?5")'sch« ..... I02-70 l03'l.o <^a»l und ssilstculanb . ,05- -- 5° "«^'chc ..... I07-2K -" ^«"«österreichische . . W9.L0 — °°/° «"'lische imd slavonische ,s,<. ^ ,N«— ° Ilebenbilrgischc . , ,04.»0 ,05'^ Gelb Ware 5"/l, Temeser Nanat . , . . ll,4-?b 105 50 s>"/i> «nglllische...... 10b 2«; K,«-— Andere öffentl. Anlehen. Donau°Ncst.^'ose s>"/„ I00 sl, . ll8'7b 119 25 d>o. 'Ilillcil),: i«7«, ftcueisrei iou — lu« 2ü Anlehcn d, Ktadlgcmeinde Wien l<»^ 75. IVIi 2l» Anlchen d, Slndtssemcindc W>cn lSUl'er und Gold) , , . . — — —-— Piämir» Anl,b.Slabtgcm,Wicn !3l »o I»e 2N Pfandbriefe /,"/» INI - 1<>!'40 dlo. in K« „ „ <"/„ . !»»»« 9tz »n dti'. PrämienSchllld^erschrZn/u 102 7K 10325 Orst, Hypothelenbanl ,nj, «>/,"/„ ll»l— 10l'?s> Ocf!,-ung. »'anl veil. 4'/,"/« > - iIoscs«Vahn..... —-— —.— Galizischc Ka,l - Ludwig. Bahn Em, i««' .1«« sl. S. <>///<> - »» — «9 «u Ocslcrr. Nordweslbahn . . . i«L »0 I»7'U> Sicbcnbürglr ...... —-— —-— Oeld Na« S«aat«bahn l. Emission . . 203 25 204'25 Sllbbahn b »"/„..... Io sl..... l>5'4<, 5«- 4"/„ Donaii'Dampfsch. 100 sl, 1>8.— 11»'— Lail>achcr Prämicn«Nnlch,2«fl, 2< 50 25 — Oscne, i^osc 4« sl..... 59 25 «n— Palffy't'i'se 4« sl..... 54'50 —'- Nl'thenttrcuz. öst, Ges, viosl, 1?'25 "^ Mudols ^'o!e ,0 sl..... «l — «'7l< Salm Voft 40 sl..... 02 - 6?'^ K>,-l^cNl)i, , , 52-80 53 <0 Nanl-Acticn (per Ntilll), Aüsslo Oeficrr, B^ül 20N sl, . 'NL'50 '0? - Bcinsucvcin. Wicncr, I«0 sl, . U9 75 !«'25 Vd!,cr,<^ns!,,ös!,li00ll,S>lU"/<, 240 — 241 — Erdt,-?lns!, s, Hand,»,W,i«osl, 2ft2 »n «82 ?<> «irebitba»», Allq, Ung. 200 sl, 2»0 1<> 280 70 Deposilcol'.'nf, Ml,,. 2n» sl. . 171—17»"- i-— bN!^— Hvpo0"/«» fl. . 2««- 2l>7.— Donau ° Dampfschifsühitö - Ges. Ocftcrr, 500 sl, CM, . . . 377'— 880 — DraueLis,lÄat,cher'' ssran,-Ioses Nahn Ü00 fl. Silber —— —-— i>-2K 20l.b<> Gla,'z>öflacherE,-Ä,2«nsl,o,W, —-— —__ Kablcnbe»'^ Eisenbahn 100 sl, . —'— —'— ilaschau-'Oderb, Eisenb,20o fl. S. —-— —-— Vembcrss, »5« 25 ,58b« dtp. (lit, N) 200 fl, Silber , I«2 25 1U2 50 Prag-Duper clüenb, I5U fl, Silb, 19-75 20 25 Nubols-Vah» 200 sl, Silber , i8L-4l> I»«,— Sicbcnbilracr Eiscnd, 200 sl, , —>— — — Staatscisenbahn 200 fl, ö. W. . »5-H0 »2SI0 Gelb War« Silbbahn 200 fl. Silber . . . »3-75 «4 - Süd-Nerbt>,-Vell,.-V.2o0fl,LM, ie„.- »h,L Iramway-Ges., Nr, 170 fl «, W, «»»>— z«c» — „ Wl., neu 200 sl, —-—____ Transport-Gesellschas« ,00 sl, ,____—.— Una..ss.iliz. c,r,-a!pln<: 28 >>0 28-75 Pr«ner Eisen'Ind,'Ges 200 sl, 248-. 243 5» Salsso^Tari. Eisciicafs, lN» >,'. . —'— — —. Wafsens,-G.Oest,inWioofl. . ,«1—2««-.- Devisen. Deutsche Plätze...... s>2 02,, «2,k Lvnbon......... »26 45 ,2« 85 Pari«......... 50 0»^ 50 u?^ Valuten. Tucalen........ b-„5 L 97 L0-ssrance«S0 02, >» 03, Silbe«......... —— — — Deutsche M^ich«bani»otcn . . 68 02,, «207^ Italienische Nanfno'cn siou l!ire) <»»5 4»!«, Papier-Rubtl p» Llück . . . 1 10« l 10 ^