MbacherIMma. .v! V8R Donnerstag am V. Dezember «8H4 Die Laibackcr Zeitung" erscheint, mit Ansnahmc der Sonn- und Feiertage täglich, und kostet sammt den Beilage» im 8o,npto,ir ganzjährg ^1 fl., halbjährig 5ft. 3» lr, niit Krcinband im' Comptoir ganzjährig >2 ss., hnlbjabrig U ss. Fur dic Zniicllung in's Hans siud h al bj ä h ri g ^!U fr. mehr z» entrichten. Mit der Post porto-irei ganljährig nuttt Kreuzband imd gedruckter Aürrssc I', fl,, halbjährig 7 ff, 30 fr. — Inserationsgebühr fiir eine Spalten,,'ilc odcr den Naum derselben, fiir ein-mnliae Ginschaltiinq 3 kr., für zweimalige 4 kr. , für dreimalige 5, sr, C. M. Inserate bis 12 Zellen kosten < st, fiir 8 Mal, 50 fr. siir 2 Mal und 40 fr. fiir l Mal einzuschaltlN. Z» diesen Gebühren ist nach den, „provisorischen Gesetze «um 6. November >850 für Inserat,ouZstämpe!" iwch <<> lr. fiir eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Ämtsicher 3f)eis. ^c. k. k. apostolische Majestät habe» mit Mer> höchster Entschließung vom 2. Dezember d. I. dem Präses des Krcisgerichtcs in Nagusa, Franz Kirch-maycr, die Präsesstcllc bei dem Krcisgcrichtc in Spalato allcrgnädigst zn verleihen gcrnht. Das Ministerium des Acnßcru hat im Einuer» nehmen mit dem Haudelsministcrium die bei dem k. k, Konsulate in Koustantinopcl systemisirteu Posten eines Knnzlers und Vizekanzlers dcm Bezirksgerichts > Adjunkten in Görz, Konrad Wassitch, und dcm im Konsulardicnstc verwendeten Adolf 3citter v. Am Pach, dann den bei dem k. k. Konsulate in Nustschuk crle> digtcn Vizekanzler. Posten dem Internuntiaturs > Dol< metsch>Adjunkten Nlfous Ritter von Questianr, verliehen. Der Minister der Justiz hat die bei dcm k. k. Komitatsgcrichtc zu Szegedin erledigte Nathsstcllc dem Nathssekrctär bei dcm Komitatsgcrichte in Kccskemcth (für Szolnok) Josef Apostol, und die noch nn> besctzte Nathsstclle bei dem k. k. Komitatsgcrichtc zu Kccskcmcth dcm Staatsanwalts > Substitute» bei dem ^°"itatsgerichtc zn Kecskemeth, Stefan Illy es, blichen. - . ' . '. ^ Der Minister der Justiz hat den Komitatsgc. lichtsrath in Szegedin, Alexander Grafen Forgncs, Und den Nathssckretär des Oberknidesgerichtes in Pcsth, Ludwig Ybl, zu Räthen bci dem k, k. Landcögcrichtc in Pesth zu ernennen befunden. Der Präsident des Obersten Gerichts» nud Kassa» tionshofs hat eine der bei demselben erledigten pro. visorischcn Konzipistenstellcn dem Koinitatsgcrichts' Admukicn in Fiume, Vartholomäns Stepancic, verliehen. Am 3. Dezember 5834 wmde in der k. k. Hof» "»d Staatsdrnckcrei in Wicu das c. Stück des "eichsgcsctzblattcs ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter "l. 306. Die Verordnung des Finanzministeriums v. l. Dezember 1884 — wirksam für alle Kronlän-der — „ach welcher gestattet wird, der Stämpel» pfticht rücksichtlich inländischer Wechsel noch auf eine andere Art, als dieses die Verordnung vom 8. November d. I. festsetzt, Genüge zu leisten. Wien, 2. Dezember 1864. "°m k. k. Ncdaktionsburcan des Ncichsgcsctzblattcs. NlchtanMcher Theil. Die Allianz. Der „Wanderer" schreibt: Wir erhalten durch den „Monitcnr" die Nach. M uon ciucm der wichtigsten Schritte in der Gc< ^lchtc des 19. Jahrhunderts, wie in jener, unseres "terlandcs. Das Wiener Kabiuct hat am 2. Dc> ikmber cm Schuh- uud Trutzbündniß mit England ' Frankreich unterzeichnet. Der mächtige Degen "tcrrcichs gchort von nun an nur mehr der Sache ^ Kultur, die Zukunft des Orientes ist gesichert, die ">"ng der großen Wcltfragen dcm segensreichen Geiste des Fortschrittes errungen, für welchen Geschlechter gewirkt und geblutet haben, ihre gcwonn-ncn Früchte als ernste Erbschaft den späteren Nachkommen zur uol> lcn Reifung überweisend. Wir übcrlasstn es der nächsten Zukunft, uns den freudigen Widerhall zu bringen, welchen dieses Ercig> uiß in ganz Europa hervorrufen wird. Der Stab ist »mi über die östliche Varbarci gebrochen und eine Zukunft erschließt sich, deren Reichthum und thatkräftiger Inhalt nicht übersehen werden kann, ob der Mühen und Opfer, welche der große, noch bevorstehende Kampf in sich schließen wird. Eine diplomatische Konstellation der wcitgrcifend-stcn Art ist zu Stande gekommen, weitgrcifend, weil sie nicht vorübergehende Komplikationen, sondern welthistorische Aufgaben zu lösen bestimmt ist. Wenn das Palmsonntags-Protokoll die Integrität des osmanischen Reiches nnd die Befreiung seiner christlichen Stämme im Wege freiwilliger Konzessionen der Pforte anssprach, die Nngnst.Notcn in vier scharf geschnittenen Punkten die nötmgen Garantien für den Orient gegen Nuß> laud fcststelltcu, ist mm nach so vielen verdienstlichen Thaten der Diplomatie, die That, die Durchsah, rung nahe gerückt. Der reiche Stoff, welcher uns nun neuerlich vorliegt, kann übrigens nur allmälig, an der Hand der thatsächlichen Entwicklung, ruhig und sicher überblickt werde». Die Unterzeichnung des Add'tioualartifels zwi> scheu Wien und Berlin tritt dulch den Akt vom 2. Dezember in ihr volles Licht. Sie zeigt, wie Preußen wirklich in der letzten Stuude noch, in das europäische Kouzert- eintretend, sich vor der gefahrvollsten Isolirnng zu retten; sie zeigte, daß das Wiener Kabinet wahrhaft sich die Freiheit der Zukunft zu wahren wußte. Die europäische Koalition gcgcn Rußland ist geschlossen und wir hoffen, daß man nun auch in Berlin die Nothwendigkeit begreifen wird, was an der Harmonie mit den drei übrigen Mächten mangelt, zu ergänzen, von Passivität mit zur Aktivität, von der Defensive mit znr Offensive überzugehen, wenn solches in LonooN' Paris und Wien eintritt. Vom südöstlichen Kriegsschauplatze. Der «Constitutionucl« gibt in Voraus ein Bild van den Gefahren, die der Sturmkoloune auf Sebastopol bevorstehen. Nachdem er auseinandergesetzt, daß glücklicherweise die schweren Paichans'schen Kanonen das Vrcschcschicßen, das gewöhnlich 100 Fnß weit von der Festnngsmauer stattfindet, von dcm Pnnktc aus, den die Vclagcrungsarbeiten jetzt erreicht haben, circa 40« Fuß von der Fcstungsmaucr gc-statten, und daß es aller Wahrscheinlichkeit nach die Mast. Bastion ist, wo der Angriff unternommen wer> den wird, fährt er fort: «Wenn nun die Presche gclegt, dic Stuudc des Sturmlaufcns gckommci. scin wird, so kann man wohl sagen, daß zu kein cr Zeit einem Korps von Elitctrnppcn ein gefahrvollerer Auftrag zn Theil geworden ist; denn die Angriffskolonncn werden der Artillerie von Verschanzungcn ausgesetzt sein, deren ungeheuere Ausdehnung rs möglich macht, eine enorme Masse von Kanonenfeuer auf die 300 Fuß lauge Vahu konuergircn zu lassen, welche die Stürmen, den ohne alle Deckimg zurückzulegen haben, bevor sie die Vrcschc crrcichen. Sie wcrdcn dabci der schrecklichen Schußart dcs schweren Geschützes begegnen, die unter dcm Namen „Nollschuß" bekannt ist und darin be« steht, daß man in einem Hundcrtzwanzigpfünder z. V. anstatt einer einzigen Eiscnmasse oder Granate 100 Kugeln von je einem Pfund laden und sie mit gerin» gcrer Geschwindigkeit abfeuern läßt, wobei sie als> bald auf den Boden aufschlagen und dessen Erhebun» gen nnd Senkungen folgen, immer in der Richtung, welche die Stürmenden zu überschreiten habe». Nach den Zeugnissen der erfahrensten Artilleristen uud n. a. dcs bcrühmtcn Scharnhorst ist dicse Schußart die allcrfurchtbarste. Der Sturm auf Sebastopol wird, sowohl wegen der zahlreichen Streitkräfte, auf die man in seinen Mauern treffen wird, als wegen der furchtbaren Armirung seiner Wälle die würdige Krönung einer Belagerung sein, wo alle Kampfcsstadicn bisher ungekannte Verhältnisse angenommen haben; aber er ist auch einer jener ernsten Entschlüsse, die Seitens des Generallissimns die reiflichste Ucbcrlcgung erheischen!" j Die «Allg. Ztg.« enthält Folgendes: Die Iah> rcszcit kommt den Russen jetzt zu Hilfe, der Winter ist mit seinen Stürmen über das schwarze Meer und die Steppen hereingebrochen. Das macht das Meer zu einem sehr unsichcrn Träger der Verbindungen der alliirten Armeen, aber für die Russen zu einer noch schlcchtern. Die furchtbare. Gewalt der Schnee» stürme in den Steppen ist jeder Verbindung gefä'h» lich. Vor der Wuga uud ihren Schrecken flieht selbst das wilde Pftrdeheer, und manch lange Kolonne der Getreidewagen von Odessa hat sie mit ihrem weißen Leichentuch bedeckt. Schon bei der Beurtheilung der bisherigen rus» fischen Operationen in der Krim darf nicht nnbernck» sichtigct bleiben, daß die Verproviantirung ihrer mo> bilen Armee eine sehr mangelhafte ist. Wenn sich 40,000 Mann Russen längs der Tschernaja gegen die Alliirten in Bewegung setzen, so können die Opera« tionen höchstens 24 Stnndcn lang dauern, denn für die Mannschaft wird in der Festung abgelocht, und sie bezicht dcn Vcdarf aus dcn dortigen Magazinen, die mit Vorräthcn nicht eben überfüllt sind. — In Baktschi. Sarai lagert nnr eine Division Kavallerie, in Traklir eine Division Infanterie." > Französischen Berichten zu Folge hoffte» die Alliirten die bis Mitte Novembers mit ihren neucu Zirkumvallations Arbeiten, durch die für die Zukunft dem Fürsten Meutschitoff jeder Angriff in der Flanke oder im Rücken so zn sagen unmöglich sein wird, fertig zu werden. Diese große Verschanzung ist drei Stunden lang nnd besteht aus einer Menge von Bastionen, die durch Courtincn mit einander in Vcr» binduug stehen. Die Bastionen springen aus den Conrtmcn vor, nm dcn Zugang zu denselben zu vertheidigen. Je nach dem Terrain sind nber auch zuweilen die Conrtinen gebrochen, um den Raum vor dcn Bastioncn zu bestrcichcn. Zwischen beiden, d. h. i» der dem Feinde am wmigsten zugänglichen Ecke sind Oeffnnngcn gelassen, um den dahinter stehenden Truppen im richtigen Augenblick ein rasches Losbrechen auf die Russen zu gestatten, Laibach, 3. Dezember. Von befreundeter Seite wird "ns das Schrei' bcn des bochw, Mschofts 3'iedr.ch «ara ga aus Sainte Ma^e, vom '2. Oktober 18«4, m.tgctw.t. Es lautet: too« „Nach vielen, aber unvermeidlichen Vcrzögerun-gen bin ich endlich am 21. August hin- in Saut, in meinem Sitze nnd künftigen Wohnorte angekommen, zum größten Vergnügen uud zur herzlichsten Zufrie-denheit meiner guten Kinder in Christo. Da sie aber hörten, daß ich bald weiter reisen werde, wurden sie betrübt. Ich wußte, daß meiue armen Kinder am See Superior mich auch schon seit langer Zeit mit Sehnsucht erwarteten, und so sehte ich gleich am 23. August meine Reise fort und langte am 27. in La-pointe an, in dieser meiner ersten Mission am See Superior. Ich war schon viele Jahre nicht in La-pointe gewesen, und es ist auch schon beinahe ein Jahr, seitdem Pater Skola von da abberufen wurde. Da waren denn die guten Leute sehr froh, mich wieder ein Mal zu sehen, und waren auch sehr dankbar, daß ich ihnen einen Missionär mitbrachte, Monsieur Carl« aus Montpellier in Frankreich, Ich verweilte acht Tage in Lapointe, und war die ganze Zeit sehr stark und sehr nützlich beschäftiget. Es waren gegen 100 Firmlingc. und diese mußte ich alle selbst zur Firmung vorbereiten durch Unterricht, uud ihre Beich-ten hören, denn der neue Missionär kann noch kein Wort indisch. Alle Tage gab ich Unterricht für die Firmung, und die übrige Zeit brachte ich größten-theils im Veichtstuhle zu; denn nicht nur die Firm» linge, sondern beinahe alle Uebrigen kamen auch zur Veicht. Diese meine Firmung zu Lapointe war die erste in meiner eigenen Diözese. Von Lapointe ging ich nach Outouagan, wel> ches nun schon ein bedeutendes Städtchen am See Superior ist, und blieb da zwölf Tage, um die Ge< schäfte dieser ganz neuen Station in Etwas in Ord< nung zu bringen. Auch hier habe ich einen Priester angestellt, einen Irländer, der jedoch auch gut französisch spricht, so daß er auch in der französischen Sprache predigt. Ich ertheilte die h. Firmung; zu unterrichten nnd Beicht zu hören hatte ich jedoch nur die Indicr, von denen es hier einige gibt, und die Deutschen; die Irländcr und Franzosen hörte der angestellte Priester Vcicht. Dieses Städtchen Onto-nagan nimmt sehr schnell zu, und ich glaube, es wird die wichtigste Stadt in Ober-Michigan werden. Es sind schon 3 Kirchen hier, 1 katholische und 2 protestantische, vie katholische ist jedoch die größte und beste. Von Outonagan kam ich wieder Hieher, allein nur anf eine kurze Zeit, auf 4 Tage, in welchen ich dem Hrn. Thiele, einem sehr hoffiuingsuollen an> gchendcn Missionär, dic Tonsur und die vier minderen Weihen verlieh. Alsdann ging ich nach L'Anse, wo ich 10 Jahre als Missionär arbeitete. Da war wieder die Freude meiner lieben Kinder groß, weil endlich ihr inniger Wunsch, mich als Bischof zu sehen, erfüllt wurde. In L'Anse verweilte ich 12 Tage, und mußte wieder, zu meiner innigen Freude, alles selbst verrichten . die Firmlinge unterrichten und selbst Vcicht hören, denn der Missionär, der jetzt dort ist, wurde erst von mir dahin geschickt, und spricht noch nicht indisch. Anch hier in L'Ansc sind alle, oder bcinabe Alle zur Vcicht zu mir gekommen, und am 1. Oktober habe ich in dieser meiner lieben Mission zum heiligsten Namen Jesu die h. Firmung ertheilt, wobei wir alle sehr gerührt waren, meine lieben Kinder sowohl, als ich selbst; ich weinte selbst vor Rührung. Es war merkwürdig und tröstlich, die Rührung und Spannung zu scheu, mit welcher sie ihren Vater und Missionär mm mit Stab und Infcl vor sich stehen sahen und ihn Wvrtc des innigsten Trostes in ihrer Sprache vortragen hörten. Unsere Indianer haben zwar schon Bischöfe gesehen, allcin sie haben noch „ie einen in ihrer Sprache reden gehört. — Am 7. d. bin ich wieder hier angekommen, um einige Zeit hier zu verbleiben. Vishcr war ich noch immer auf der Neise und hatte keine feste Stätte; ich war überall nur auf einige Tage; endlich bin ich zu Hause. Gott sei Dank ss,r M^, _ Gcstcm hatte ich hier wieder cine Ordination. Ich ertheilte dem nämlichen Hrn. Thiele das Sub> diakonat. Am 18. d. wird er das Diakonat nnd am 2l. die h, Priesterweihe erhalten; am 22. wird er hier in unserer St. Marienkirche scine feierliche Pn. miz halten, wobei ich predigen werde. Alles dieses ist für mich sowohl, als für Sant Sainte Marie merkwürdig; denn dieß sind die ersten Ordinationen, die ich in dieser ganz ncncn Diözese verrichte. Am nächsten Sonntag, 1>>. d., ist hier Firmung — es sind 8ü ftanzösiche, englische nnd indische Firmlinge zum Empfange des h, Sakramentes der Firmung vorbereitet — und die erste Pontinkal-messe, die erste, die je in Saut gefeiert wurde. Hr. Lautischar ist iu Arbrc-Crochc mit Hrn. Mrak, und lernt die indische Sprache mit vieler Lust. Ich hoffe, er wird ein trcffltchcr Missionär werden. Der Segen Gottes und Seine h. Gnade sei immer mit Euch Alleu! Korrespondenz Wien, 3. Dezember. -l"j-j- Vei Gustau Nemmelmann in Leipzig ist eine interessante Broschüre: „Gin Krieg des österreichischen Staates ein deutscher Krieg" betitelt, erschienen. Die Darstellung ist durch eindrin> gendc Schärfe und sorgfältige geschichtliche Begründung auszeichnet. Der Verfasser behauptet nicht bloß, sondern er beweist, daß es in den unbestrittenen Befugnissen des deutschen Bnndcsiicgt, zur Wahrung seiner äußeren Sicherheit, ungeachtet einiger scheinbar widerstreitender Bestimmungen der Schlußakte, allfällig auch einen Offensivkrieg zn beginnen. Er weiset nach, daß diese Bestimmungen nur getroffen worden seien, um uicht Kriege des Ehrgeizes und der Eroberungssucht von Deutschland ausgehen zu lassen, uud um der großen deutschen Föderation den Charakter der Mäßigung und strenger Gercchtigkcitslicbe in sämmtlichen internationalen Vczichnngcn aufzuprägen. Weiter zu gehen, den deutschen Vund zu feiger Passivität selbst dann zu vcrurtheilcn, wenn seine wichtigsten zukünftigen Geschicke auf dem Spiele stehen, wäre nach der treffenden Meinung des Verfassers eine ganz und gar ungerechtfertigte Auslegung. Ist diese Ans-führung musterhaft zu nennen, so gilt dieß nicht weniger von jener Parthie der Schrift, welche die politischen Momente der großen schwebenden Tagesfrage zusammenfaßt. Müßte Oesterreich zur Wahrung sei-ner Rechte und seiner Machtstellung in der Gegenwart und Zukunft zum Kriege gegen Nußlaud schreiten, so gebieten dem deutschen Bunde Ehre und Vor> theil, Oesterreich darin treu und ausdauernd zu unter» stützen. Das ist's, was der Verfasser mit so schlagenden Argumenten darthut, daß er wohl berechtigt ist, am Schlüsse seiner Arbcn die Worte: «Jede andere Politik ist mit Unheil für Deutschland befrachtet" auszusprcchen. Und man darf wohl hinzufügen: jede Oesterreichs loyalen Absichten in der orientalischen Frage widerstrebende Politik nnd Gesinnung ist undent sch; eine Wahrheit, die Gottlob täglich mehr erkannt wird. — Der Inhalt der in Rede stehenden Schrift ist für jeden gutgesinnten Oesterrcichcr vom wabrhaften Interesse; sie verdient deßhalb mit vollem Rechte der Aufmerksamkeit des österreichischen Publi-kums empfohlen zu werdcu. Oesterreich. Nieu, 3. Dezember. Zur Fcier des a. h. Gc-burtsfcstcs Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth wird am 24. Dezember in den Lokalitäten des Sophien-badsaalcs ein Christbaum veranstalte!, womit zugleich eine Vctheilung für die Armen Wiens verbunden ist, welche deu 26. Dezbr. Abends stattfindet. — Der Direktor der k. k. Hof- und Staats-druckcrei, Hr .Negierungörath Aner, hat von Sr. Maj. vcm König von Sardinien für scine Erfindung des Naturselbstdruckes eine große goldene Medaille mit dem Vrnstbilde des Königs erhalten. — Die käruten'sche Handelskammer hat in ihrer letzten Sitzung eine Dankadresse an Se. Majestät den Kaiser uotirt für Verleihung der kärutcn'schcn Ober-Realschule. — Einem militärischen Schreiben aus Venedig entnehmen wir Folgendes: Erzherzog Ferdinand Maximilian, unser vcrchrtcr Admiral, entwickelt in seinem schwierige» Amte dic größte Energie und cinc seltene Umsicht; wir sprechen die Ueberzeugung der ganzen kaiserlichen Marine aus, wenn wir sagen, daß der Amtsantritt diescs ausgezeichneten Prinzen eine verheißende Epoche in der Geschichte unserer Flotte bezeichnen wird. — Das h. Ministerium des Innern hat nach» träglich zn dem Erlasse, betreffend die polizeiliche Amtshandlung bei Verträgen über Grundzcrstücklung, zu welchen die politische Einwilligung noch nicht erfolgt ist, den Kreisbchörden die Bewilligung ertheilt, in einzelnen rücksichtswürdigcu Fällen die festgesetzte dreimonatliche Frist zu verlängern. Wien. Das europäische Telcgraphcnmtz hat cinc neue, unter den dermaligen Zcitverhältnisscn besonders wichtige Erweiterung in der Richtung nach dem Osten erhalte». Seit dem 2. d. M. ist nämlich die telegraphische Verbindung mit Bukarest über Kronstadt und Tömös hergestellt und kann diese Linie sowohl für die Staats- als Privat > Korrespondenz be nützt werden. — Vom Sekretariate Sr, kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Johann wird wiederholt zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß, wo nicht die Genehmigung Sr. k. Hoheit hiezn »ach» gesucht nnd schriftlich crtbcilt worden ist, alle Zuse»< düngen von Werken der Industrie, Knust und Lite' ratnr, sowohl des In- als Auslandes, als uugcschc' heu betrachtet, oder anf Gefahr nnd Rechnung ihrer Einsender an den Aufgabsort znrückgeleitct werden, — Einem Schreiben der Frau Ida Pfeifer-aus New >Iork entnimmt die „Tr iester Ztg." v. 9. November Folgendes: «Von Quito »ach Guajaquil hatte ich eine eben so fürchterliche Reise wie nach Quito. Die Regenzeit war noch nicht zu Ende, es ging dnrch Schlanu» und Morast bis an die Vrnst, die Ströme waren überall hoch angeschwollen und nirgends cinc Vrückc, Zehn Tage ging es zu Maulthicr und zwei im Kn° not. Als ich in's Kanot kam, glaubte ich mich aller Gefahren lcdig; abcr da crst kam ich dcm Tode nahe; ich fiel nämlich in den Strom. Znm Glück verlor ich meine Kaltblütigkeit nicht, und die war mcinc Retterin. Denn ich erinnerte mich sogleich, daß mich das Nasser zwei Mal heben müsse, und daß mir die Leute alle zu Hilfe eilen würden, um so mehr, da sie alle wie Fische schwimmen. N!s mich das Wass" das crstc Mal hob, brachte ich den Kopf gerade übcr die Fläche hinaus, und konnte das Boot in der E»t> fcrnung von etwa 100 Schritten sehen; die Leute sahen mich — und schautcn zu. Nun war ich w>r auf Gott und mich selbst angewiesen. Schwimmen kann ich nicht und machte daher die Tempo's nach< dic ich früher bei Schwimmern sah und zwar gca/» das Kanot, denn das Land war viel weiter. 2)^ Kleider hatten sich mir um die Füße geschlagen, ^ ich gar nichts damit machen konnte; als mich ^^ Wasser zum zweiten Male gehoben hattc, war ich noch bei Besinnung und dem Voc>te so nahe, daß ich es fassen konnte; nichtsdestoweniger bedachten sich die Leute, mir zu helfen. Aber ich ließ nicht los, bis mir Einer die Hand reichte und mich in den Kahn hob> Als ich dieß Abenteuer in Guajaquil erzählte, versi' chcrte man mich, ich wäre sehr glücklich, uicht von dcn Leuten zurückgestoßen worden zu sein, nm, wäre i^ ertrunken, meine Habe zu theilen. Anch ist der Flup so voll von Kaimans, daß ich wirklich von mehrst chem Glücke sagen kann, davongekommen zu !""' Von Gnajaquil giug ich nach Panama, bann übcr den Isthmus nach Aspinwall, von da über de» mcl>' kanischcn Golf nach New-Orleans. Das gelbe F>^ ber ließ mich auch ungeschoren, und so machte ich nuch auf den Weg, den ganzen Missisippi zn durchsclM"' Ich kam bis an scine Fälle (2800 engl. Meilen) d>c ebcn uicht imposant sind, so wenig als die Ufer. Auch die großen Binnenseen Nordamerika's sind nur d" Größe wcgcn, nicht der schönen Umgebungen halb" interessant. Ich besuchte alle die Seen, als dcn ^ chigan, Superior, Huron, Erie, Ontario. Ich ^ mich 6 Tage am Niagara auf, der mich so entzück e, daß ich so viele Wochen ohne Ermüdung an st>^ Gestaden gesessen hätte. In Canada ging ^) < Quebeck, dauu zurück uach de» Vcrciuigtcu St""^ und zwar nach Boston, wo mir sehr große Ehren wiesen wurden, uud nach New-York." «003 — Da in Folge des »cue» Berggesetzcs Kurc die «chtlichc Eigenschaft beweglicher Sachen haben, hat bas Finanzministerium heute die Bestimmungen erlassen, durch welche die Gebührcu für Eintragungen von Kulcrwerbimg in die dazu bcstinimteu öffentlichen Vücher festgesetzt werden, — Dr, Israel Hildesheimcr, Rabbiner uon Eisen-stakt, erläßt an seiuc Glaubensgenossen in Ungarn cinen Aufruf zur Beisteuer zu einer vom h. Ministerium gc> nehmigten Sammlung für die Unterstützung der Noth-leidenden Israelite!! in Palästina. — Die hiesige Handels- und Gcwcrbckammer hat cine Eingabe an das h, Handelsministerium gerichtet, üi welcher uachstchcude Einrichtungen für den österreichischen Handelsverkehr nach dcu Donaufürstmthü-mcrn als wünschcnsiverth bezeichnet werde»: Verpflichtung der Donau - Dampfschifffahrtgescllschaft zum vollen Schadenersatz für alle jene Fälle, wo erwiesener Maßen die Fahrlässigkeit der Gesellschaft oder ihrer Drgane Veranlassung ist, daß die Vcrkchrtreibcnden entweder durch verspätetes Einlangen oder durch Beschädigung ihrer Güter während des Dampfschifftrans> Portes in Nachtheil gesetzt werden. Vertiefung des Donanbettes bei Orsowa, Die Anlage eines Kanals oder einer Eisenbahn daselbst, Anlage einer praktikablen Straße von Hermannstadt oder Kronstadt an die walachischc Grenze, Regelmäßige Verbindung der Postanstalteu in den Donaufürsteuthümern unter sich, so wie mit den k, k. Posten, Modifikation des in der Moldau und Walachei bestehenden Zollsystems. Gleiche Behandlung der österreichischen Kaufleute bezüglich der Geltendmachuiig ihrer Schuldfordernugen mit deu ottomanischeu Unterthanen. Erleichterte und beschleunigte Ausfertigung von Hausirpässen an österreichische Unterthanen, Vchnfs der Betreibung des Haustrhan-dels in den Donaufürstcuthümern. Einsetzung besonderer Handelsgerichte in Serbien, wie solche bereits in Bukarest und Konstantinopel bestehen. Wie». Die k. «Wiener Ztg." veröffentlicht folgende: Kund m n ch u u g. Am 2. Dezember l, I. stud in Wien ö Per-5°nen an der Vrechruhr crkraukt, 27 genesen und ^ gestorben. Am 3 Dez. hat die Zahl der Erkrankten 4, die ber Genesene» 9 und jene der Verstorbenen .', betrage». In Vchcmdlung befinde» sich »och 19« Kranke. Seit den: Ausbruchc der Epidemie si»d 4948 Personen erkrankt, 3201 genesen und IN«? aestorben. Wie» am 4. Dezember 1884. Trieft, Der Verwaltungsrath der Dampfschiff-fahrtgesellschaft des österr. Lloyd hat bei den Hassa-gierfahrtc» auf der Po-Linie alle», die Flußdampfcr benutzenden k. k, Offizieren, Militärärzten uud Mili-tärbcamten, in den Ueberfahrtspreiscn Begünstigungen zugestanden, und zwar in der Art, daß die erwähnten Militärpersonen bei Benützung des ersten Platzes bloß ^c Gebühr des zweiten Platzes bezahlen, und daß sie bei Venützimg des zweite» Platzes ciucu 20pcrzcutigcn Nnchlaß vom tarifmäßigen Preise geuicßcu. Deutschland. Frankfurt, 1. Dezember. Die «Frankfurter Postzcitung« erklärt, die durch Hamburger Blätter verbreitete Nachricht, daß außer dem Zusatzartikcl zu bcr österreichisch-preußischen Konvention vom 20. April 'wch ein geheimer Artikel verabredet worden sei, entbehre aller Begründung. Frankfurt, 1. Dezember. In der gestrigen Atzung des Bundestags kamen noch folgende Gegenstände znm Vortrag: Von Seite Englands wurde eine Note eingereicht, Welche die Mittheilung enthielt, daß die Vlokadc "' bothnischen Meerbusen aufgehoben sei, so wie, "ß die englische Regierung sich ihre Rechtsansprüche "l vier, imPolarmecr befindliche (zur Fraukliu'scheu "ftcditiou gehörige?) Schiffe vorbehalte. Der ivürt- en'berg'sche Gesandte zeigte der Versammlung an, "« Herr General u. Bauer auf seiu Gesuch von v " bisherigen Stelle als Militärbcuollmächtigtcr °" Württemberg enthoben worden sei. — Vaiern "chte i„ P,t„ff ^ Palm'schcn Pfiegschaftssache die ^I^lung, daß es das Appellationögericht in Schwa- ben und Neuburg zur Entscheidung derselben angewiesen habe; ferner gab es der Versammlung die offizielle Anzeige uon der Ernennung des Herrn Obersten u. Licl zum Buudes-Militärbcvollmächtigtc» an Stelle des mit Tod abgegangenen Generalmajors von Wander. — Die mccllcnburg'sche Regierung ließ eine Erklärung abgeben, worin sie den Antrag stellt, die mehrcrwähntcn Beschwerden der Herren u. d, Kcttenburg und v. Vogelsang zurückzuweisen. Endlich entschied sich die hohe Versammlung auf den befürwortenden Antrag Oesterreichs uud Preußcus zu einer jährliche» Unterstützung uon 1000 Nthlrn. an den Generalmajor u. d, Horst, unter dessen Leitung bekanntlich die Auflösung der schleswig > holstcin'schcn Armee erfolgte. Schweiz. Der Kaiser der Franzosen hat dem Hospiz auf dem großen St. Vcrnhardsbcrgc ein Geschenk von 1000 Fr. zustellen lassen. Der nn'kikanischc Vizckousul Wölfflin findet sich von dem jenseitigen Ministerium zu der Erklärung ermächtigt, daß Me,riko nicht rein militärische Werbungen in der Schweiz zur Ausführung zn bringen beabsichtige, sondern daß es wünsche, eine militärisch zu orgauisireudc schweizerische Ackerbankolonie an seiner Grenze zu gründen, zn welchem Zwecke eine halbe Million Fr. angewiesen sei. Italien. Rom, 20, November. Laut einer veröffentlichten amtlichen Liste belief sich «m 1«. d. M. die Zahl der hier versammelten hohen Würdenträger der Kirche auf 31 Kardinäle, 3? Erzbischöfc uud «7 Bischöfe. Seitdem sind deren „och mehrere eingetroffen und treffen noch fortwährend ei». ' Frankreich. ! Aus Paris wird der «K. Ztg." vom 1. Dezember geschrieben: So eben wird mir ans der engl. Gesandtschaft die traurige 'Nachricht mitgetheilt, daß der Herzog uou Cambridge in völligem Wahnsinn von Konstautmopol l» Malta angelangt ist. Paris, 1. Dezember. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben am vergangenen Sonntag ocr Königin Christine in Malmaiso» ei»cn Vesnch abgestattet. Iu dem für den Kaiser rcseruirten Theile des Tuilerieugartcns wurden probeweise Zelte uud Ba-rackcn aufgeschlagen — nach dem Muster der für die Armee in der Krim zur Ueberwintcrung bestimmte» Baracken. Großbritannien. London, 29. Nov. Ein Artikel der „Times" bespricht cinen erst unläugst auf das Tapet gebrachte» Gegenstand. Es soll beschlossen sein, eine türkische Diuision uon etwa 4000 Mann in britischen Sold zu uchmeu, unter britische Disziplin zn stellen, mit britischen Offizieren zu versehen, mit andern Worten, in britische Soldaten zu verwandeln. Nenn das Experiment U" ausfällt, würde es ohne Zweifel in größerem Maßstabe wiederholt werden. Spanien. Der «Indcpeudancc Beige« schreibt man aus Madrid vom 26. November: «In der gestrigen Cortes > Sitzung ward ein Vorschlag Orcnsc's, den definitiven'Vorstand durch Namcnaufrnf uud uffcntlichc Abstimmung, statt durch geheimes Skrutiuium, zu ernennen, nach lebhaften Debatten mit 123 gegen 91 Stimmen verworfen. Ein anderer Antrag Orenst's. der die Abänderung, wo uicht die gäuzlichc Auömerzuug, eines auf das uou den Dcputirtt», wenn sie vor Ihrer Majestät der Königin erscheinen, z» tragende Kostüme bezügli. chen Artikels der Geschäftsordnung bezweckte, fiel mit weit größerer Majorität durch, weil man darin eine Verbinduug mit der Frage wegen Aufrechthaltung der jetzigen Dynastic erkannte Die Kammer erklärte hierauf die Wahlen zu Varceloua, die bc-^kanntlich auf Prim, Messina und Camprodon fielen für giltig und setzte dann die Berathung der Geschäftsordnung fort. Eine Depesche aus Madrid vom 30. Nov. i» der „Patric" gibt die (bereits mitgetheilte) Liste des ueuen Kabinets und fügt bei, dieses Ministerium werde in den Cortes fast alle Stimmen für sich ha-ben und das Vertraue», so wie die Zustimmung des ganzen Landes besitzen. Der politische Charakter des Kabincts scheint übrigens durch den Austritt Pacheco's und Nlonzo's mir wenig verändert zu sein, indem ihre Nachfolger als Persönlichkeiten von uugefähr glei> eher Farbe bezeichnet würden. Eine telegraphische Depesche aus Madrid vom 1. Dezember lautet: „In ihrer Sihuug von? heutige» Tage haben die Cortes mit 206 gegen 2i Stimmen entschieden, daß der Thron Isabella's 1l. „nd ihre Dynastie die Grundlagen der gegenwärtigen politischen Organisation Spaniens seien." Das Ministerium ist nach der jetzt im «Moni-tcur" vorliegenden Meldung folgendermaßen gebildet: Ministerpräsident: Espartcro. Auswärtige Angelegenheiten: Luzuriaga, Krieg: O'Donnel. Justiz: Agiiirre. Finanzen: Collado, Marine: Salazar, Inneres: Santa Cruz, Oeffentlichc Arbeiten: Lujan. Nach dieser Meldung ist das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten an Herrn Lnzuriaga gelangt, nicht, wie eine Depesche (zur Berichtigung ei> ner früheren Depesche, in welcher der Name des Ministers mit Luzaviaga angegeben war) berichtigend mittheilte — an Herrn Olozaga. Rußland. Von der polnische» Grenze, 29. Noo„ berichtet die «A. A. Ztg.«: Nach den jüngsten aus dem Königreiche Polen kommenden zuverlässigen Nachrichten werde» die Trop-pc»se»du»ge» nach Vessnrabien u»b »ach der Krim »nt der größten Oneraic betriebe», und es unterliegt kci»cm Zweifel, daß Rußland das Möglichste aufbietet, nm Sel'aswpol und die Krim z» halte». So werden schon seit einiger Zeit von Moskau aus die Truppen eines Neservckorps nach dem Süden in Bewegung gesetzt, welche unter Genera! Tscheodajeff in die Krim einrücke» uud »och zur gute» Etunoe i» Sebastopol eintreffe» werde»; de»» die N»sse» behaupte», daß die a»langenden beiden französischen Divisionen sammt dem viel geringere» englische» Siikkursc nur dazu dienen werden, um die durch Kämpfe, insbesondere aber durch Krankheiten furchtbar gelichteten Reihen der Alliirten auszufüllen. Auch General Oste»-Sackc» soll »ächstms in der Krim eintreffe», was insofer» zn glaube» ist, als die Divisionen des Generals Dannenbera mit ei»er im r»ssische» Heere bis jetzt kann, gekannten Schnclliakcit dorthin befördert worden sind, I» die durch de» Abmarsch des Osten-Sacken'scheu Korps in Bissarabie» e»tsta»de»e!! Lücke» marschirc» die Tnippe» des zwei« te» Infantcriekorps und Reserve». Zum Ersaß des zweite» Infanteriekorps in Polen rücke» scho» jetzt die bisher in Kurland und Litthauen zurückgeblirbeucn Reste des ersten Infantcrieforps. Geiierallicutenant Siewcrs, der Chef dieses Korps, ist bereits mit sei« »cm Stäbe am 23. d. M, i» Warschau angekommen. Der Chef des Grenadierkorps, Murawiew, hat sich dagegen im Auftrage des Kaisers »ach Moslau begebe». Der gegeuwärtige Effcktivbestaud der russischen Armee i» der Krim beträgt, trotz der herangezogenen Divisionen des Dannenberg'schen Korps, mit Anrechnung der Verluste am 3. November, kaum mehr als 80.000 Mann Truppen aller Waffengattungen Durch das konzcntrirtc Feuer der Verbündeten verliere» die Russen mehr Leute im Kampfe, während die minder rauhen Söhne Frankreichs und Englands in »»gleich größerer Anzahl als die Nusscn dc» unaewohnten »»' geheueren Strapazen erliegen. Telegraphische Depeschen. versichern zu können, daß die Gmndzuge e.nes ^chuh. u»d Trutzbünduisses zwischen Piemo»t, Frankreich u»d England vereinbart worden s"^ ^ ,,_____...... """ ^>""«""">.'n nrirn, ^'ngmno ueremi'arl ivm^» ,""- ^___ Dm« uud Verlag uou H. v. «lemmayr <^ ^. «««verg m Lawach. ^ Vemutwottl^che siedacteme: I. v. ^leinmayr ^ Vambcr«.' """" Börsenbericht aus dem Abeüdblatte der österr. kais, Wienei^Zeituug. Wien 5, Dezember Mittags I Uhr. Die günstige Stimmung, die sich scit einiger Zeit an der Bürse in allmälig fortschreitender Besserung der Kurse, namentlich jener der Wechsel nnd Valuten, kund gab, gelangte heute zu einer noch bestimmteren nnd wirksameren Geltung. Effekten waren beliebt und höher. 5°^ Metall, erreichten 83, 1854er Lese 97'/., Nord-tahn-Akkicn 183 V.. Bank-Aktie,, wurden bei lebhafter Nachfrage bis 1244 bezahlt. Geldmangel war auch heute empfindlich fühlbar und hemmte den Aufschwung der Gsfektenkursc, Fremde Wechsel und Valuten wurden zu billigeren Preisen offerirt- Lmidon ist bis l2.6, Gold bis 20 pCt. (gegen gestern vm 1 pEt.) zurückgewichen. Amsterdam —. — Augsburg 126 V,. Brief. — Frankfurt 125 '/,. — Hamburg 93 Brief. — Livrrno —, — London «2.8 Vricf. — Mailand 123°/, Brief, — Paris !46 Brief. Stnatsschiüduerschreibungen zu 5"/« 82 "/,»-^3 detto „ 5- U. „ 5°/» 84—85 dctto Gloggnitzer i». N. „ 5°/» 91 '/^N'/. dctto National Anl. „ 5°/» 8ü'/«^^ Ttaalsschüldvcrschrcibungcn „ 4 '/, '/« <2 V.^?2 V, detto .. „ 4 7» '!4-/. dctto v.J. !»5»mitNückz. > V» 92 7,—l!2V, dctto 1«',i! „ 4"/« 89-89 V, Staatsschuldverschrcibmigcn „ 3"/« 4» 7.-«9'/. detto „ „ 2 7,7» ^» 7,-41 detto „ „ ! 7« <6 7,-16 7. Grundentlast.-Ol'Iig. N. Oester. zu 5 7« 79-8!» dctto anderer Kronländcr 74'/. — 78 Lotteric-Anlehc» vom Jahre 1834 230 7,-^31 dctto dctto >83» >20 i2l detto dctto 1»5'l !»7'/,,—97 7. Naneu-Obligationen zu 2 7, °/« ä7 7,-58 Obligat, de^ L. V. «nl. v. I. 1^5« zu 5 "/„ 9.'. ^97 N.mk-,>!ktic» mit Bezug pr. Stück 1242-,245 detto ohue Bezug «037—«!40 dctlo nculr Emissio» 999-1000 Tseomptebank-Äktieu 9l> 7,-97 Kaiser FerdinandS-Nordbahn l«2 V, —182 7. Wieu-Naaber 97 7,-98 B»dwci«-Li»z-Gn>uud»er 255 —256 Pleßb. Tyr». Oiscnb. 1. Emission 17—20 Ä. „ mit Priorit. 30—35 Oedcnbulg-Wicn-Neustädter Uspl,piere vum «. Dezember 1854. ^ Staatsschulduerschreibungc» . zu Z Mt. (in C2>i.) 83 1/8 Darlchc,! »nt Verlosung ». I. l«39, für !00 ft, 12» l/4 Nnd. Ocsterr. Arnudcutlast.-Obligation. zu 5 V» ^l> 1/2 Ll'tto Flüchen u I. 1!<54..... 97 1/8 st. in (§. M. 5 7, National-Anlchen...... 8? '/8 fl. in C, M. Aktien der ^iiederöstcrr. Eseompte-Gc- scllschafl ftr. Stuck zu 500 „. . . . 480 5/8 st. in C. Ät. Aktien der K«iscr Ferdinands-Nurdbahn zu lwl» ft. lH. W. getheilt. . . . lg27 ft inC.N. Aktien der östcrr. Douau-Dainpfschifffahrt zu 500 ft. C. M......" / 53'i ft. in C. M. Wechsel-Kurs uum 6, Dezember 185 i. Augsburg, für 10U Guldcn Cur. Guld. 12« 3/> Ufo. Frankfurt a. M, (nir ^" ft, siidd.Ver-) c,ns-Wahr.i!» 241/2 sl. Fuß, Gilld.) 126 Bf. 3 Monat. Hau,bnrg, für !«0 Mark Banco, Gulden 93 1/i Vf. 2 Vimiat, i!,ndon, fnr 1 Pfund Sterling, Gnlde» 12-10 3 Monat. Mailan!>, für 300 Oesterr. Lire, Gulden 123 1/2 2 Monat. Paris snr 300 Franken . . Guld. 1<6 4 l>iu^. ^mpcriale .... 106 <04 ^"" , ^ —....... 33!/1 331/4 ^""«gw . ........ 26 251/2 Fremden - Anzeige der hier Angekommene« «ud Abgereisten. Den 3. Dezember 185 l. Hi-, St.-f^' Ciußitz, k. t. Finanz..Ma»!p»lat,°!!s-Adjunkt, v°>, Tnest. — Hr, Josef Hoiat, k. k. Te^ legi'aphemKommissä!', — »lid^Hr. Ioftf F,^,th^ H^,„, delsmain,, vou Wien »ach Trieft. ^. H,. Leopold Ritter, Handelsmaü», r°" W,e» »ach Klage„ft»t — Hr. Christoph Sii'°k,c, Schiffs Kapitän, »o,, S?»i-lin nach Trieft. _ H>'- Karl Banwitz, Essigfabrikain, v°n Wien »ach Gottschee. — H>- Marti» Lmnprecht, Plivatier, vo» Trieft »ach G^az. Den 4. Fr, Gräfin Harach, Private, von Graz »ach Trieft. — Hr, Johann Tappei»er, Realitätenbe-sitzer, von Cilli. — Hr. Domeinco Ceccoui Handels-tnan»; — H. Theodor v. Levetzow, Privatier, — imd Hr. Wilhelm Below, Architekt, von Trieft nach Wien. — Hr. Karl Francesconi, Besitzer, von Graz »ach Venedig. 3. !7l>. (5) Des königl. preuß. Kreisphysikus ZZK-. Koch s KRÄUTER - BONBONS. Preis einer großen schachte! ^10 kr. C. M,, einer klemen 20 C. M. Diese aus den vorzüglichst geeigneten Kräuter- und Pftanzcn-Säften, mit einem Theile des reinsten Znckcrkrystalls zur Konsistenz gebrachten Kräuter - Bonbons , können als ein probates Hausmittel gegen trockene» Ncizhustcn und Verschleim u n g, Beklemmungen, Heiserkeit, Grippe nnd andere katarrhalische Uebel gewissenhaft empfohlen werden, Sie werden in allen diese» Fallen lindernd, rcizstillcnd und besonders wohlthuend anf die gereizte Luftröhre und ihre Verästelungen einwirken, den Auswurf sehr erleichtern, und durch ihre mi ld nähr enden u»d stärkende» Bestandtheile die afficirtcu Schleimhäute iu den Bronchien wieder kräftigen. «,». Htoch's Kräuter-Bonbons, v°» denen in ^-—>^ Laibach nur bei Herrn Alois Kaiscll, /^S°5KÄX ,,zu»> Fcldmarschall Nadchky," so wie in /U./W^v^V ^"^'" d'I stria beim Apotheker GioU. /2^b, in Taruis bciin Apotheker Alb in ^>/w<^/ Stufter, in Tries! beim Apotheker An-^^QI^< tonio Zampicri u»d in Villach bei 5 Mathias Fürst öfter frische Znscndnngen eintreffe», sind i» !lä»glichc Schachteln gepackt, deren Weiße mit brauner ! Schrift gedruckte» Etiquctts das »cbcu stehende Siegel füh-rcu, worauf mau gefälligst achten wolle, um leicht mögüchc Verwechselungen mit ähiilich benannten Erzcngnisscn zu vermeide». 3' iL?9 (ä) Auf den in Kroatien, zwischen den Bade - Orten Rohitscher - Sauerbrunn und Krapina liegenden Gütern Hor-vacka und Be/"ane,, sind 2Utttt Eimer i852uer und >«53ger Eigenbauweine, vorzüallcher Qualität, ü 70 bisgo fi. CM, pr. Startin, zu verkaufen. Die letzte Eisenbahnstation Pöltschach ist von den genannten Gütern 4 bis 5 Stunden entfernt, 3, NN7, (I) Zur künftigen Georgizeir ist in der Gradischa-Vorstadt Nr. 29 ein geräumiges Magazin mit dem oberhalb befindlichen Schüttboden zu vermiethen. Das Nähere hierüber erfahrt man daselbst. 3 »948 (!) In Laibach, beim Sattler im Gasthos „zum Löwen", ist ein K'ichtcr einspänniger Wagen um billlgen Preis zu verkaufen. Z, 737. (l) , An die verehrlichen Bewohner Laibachs: Die fromme Sitte, welche seitttung bekannt gegeben werden, wo- vielen Jahren hierorts besteht, sich nach um genaue Angabe derselben durch eine milde Gabe ;um Wohle gebeten wlrd, der Armen von den üblichen Neu- Diese jährliche Beihilfe zum Be- jahrs- und Namensfestes-Gratula- sten der hierortiaen Stadtarmen er- tionen zu entbinden, veranlaßt den folgt in einer Zeit, wo durch die gefertigten Gemeinde-Vorstand zur gesteigerte Noll) die 'Ansprüche um Bekanntgebunq, daß die Einzeich- Unterstützungen sich so sehr mehren, nung und Ausfolgung der Ent daß öer Gemeinderath, m dessen ^ hebungskatten für Neujahrs- und Verwaltung das Laibacher Armcn- Namenbtagswünlche i»» 185Z, wie Institut nach den neuen Bestimmun- !es früher geschehen, durch den Hrn. gen der Gemeinde-Ordnung über? ! Gemelnderath und ArmenmstltutS- ^ng, mit vollem Vertrauen auf die ! Rechnungsführer, Josef Aichholzer, bewährte Mildthätigkeit der SN'dt-in dejsm Tuch- und Schnittwaren- lmafscn nut Zuversicht rechnet, uw Handlung am Hauptplahe, vom seine übernommenen OdlieaenhelteN 15. Dezember d. I. bis 15. Jänner zur Linderung so vieler Nothlelden-18ZZ, täglich, mit Auenahme der den und dieser Gemeinde Angehörl-Sonn- und Feiertage, besorgt wer- gen mit allcn ihm zu Gebote stehenden wird, daß, ohne der Großmuth den Mitteln erfüllen zu können. k""e 'B«raa 'o°n' W '^".u ^a« Ergebmß dies« Btt.e mc° bezahlen '^mm^u^^^Namjn <>"' Schlüsse »erüffmMcht werdc«. der verehrllchen Geber durch die Zei- Laibach am 6. Dezember 185^. Z, >94>. (!) I» der Ios. 'A. Kieureich'schen Vellagsbuchhcindlung i„ Graz ist soeben ganz neu elsckicne und bei T»V«>»2 ? OK«l»V» «U«K «I. Tmz«>«Kt»,Al, Buchhändler in Laibach, s^lvie in alle» ubria.cn Buchhandlungen der östericichischen Pr°v zen zu haben: Der O4. Jahrgang des sogenannten Advocatm - Schrcibkalenders siir das Jahr «833. ^ Quartformat mit 52 Einschreibblättern, 3! Bogen stark, nett und dauerhaft gebunden, »nr 48 kr. E- tzp<^-. Derselbe ist ganz neu und sehr zeitgemäß umgearbeitet, dai)" ^^^ die P 2 H ncn Advocate«, Nichter und Geschäftsmänner «"" behrlich!