Lmllllcher Mtunst. Nr. 263. Hri'": »lörationsprei«: Im ««mptotr g«nzj. ft. i! >.,>«><. ft. s,.5l>. ifllr die >iuftl'N!inn ? iü .^«üün: lmal «<> tl., i!M.«(>lr.,»l',>.i si; sonst p?.,>«ile lm. »:lr.,2m.«lr,, 18W< Anitlicher Tbeil. «Ve. k. t. Apostolische Majestät haben nachstehendes Allerhöchste Handschreiben allcrgnädigst zu erlassen gcrnht: lieber Frcih^r u. V c n st! Nachdem cs den neuerlich geordneten Vcvfassnngsuerhältnisscn entspricht, daft bei Meinen souverninen Acten uud insbesondere bei dcu in Meinein Namen mit auswärtigen Machten zn schließenden Staatsvcrträgen die angemessenen Titulaturcu uud Bezeichuunacu augcwendct wcrdcn, so ist cs Mein Wille, daß im Einfang dieser Vcit'.ägc, wo Mciuc Person als vertragschließender Theil und als Vollmachtgeber aufzuführen ist, künftig Mein Titel in folgender Fassung zur Anwcndnng kommc: ,,Kaifcr von Oesterreich, König von Böhmen u. s. w. und Apostolischer König von Ungarn"; wouach iln weiteren Eoulczt des Vertrages cinc dc>, diplomatischen Uebung anzupassende, abgekürzte Form gc-braucht werden möge, namentlich der Titel: „Kaiser von Oesterreich nnd Apostolischer König von Ungarn"; dann die Bezeichnung: .,<3c. Majestät der Kaiser und 5iönig" oder „Sc. k. nnd t. Apostolische Majestät." Ferner haben zur Bezeichnung der Gcsammihrit aller unter Meinen Scepter uerfassuugsmäßig vereinig-ten Küninrcichc „nd Bänder oic Ausdrücke: ..Ocstcrrci-chisch-Uugarische Monarchic" und ..Ocsterlcichisch^Unga-rischeS Reich" alternatm gebraucht zu werden. Sie haben diese Meine Entschließung sowohl dem Mnistcrrath Meiner im Rcichsrathe vertretenen Königreiche nnd Väüder, als Meincü' ungarischen Ministerium zu eröffm'n luid dus ^citc^' zu veranlassen, damit die t>em abgm-idertcn Titel >»tsprechcndcn Ausdrücke und Bezeichnungen durch Meiuc Missionen in den auswärtigen Staaten notificirt nnd gleichförmig in den staatsrechtlichen und diploinatischen Actenslückcn eingeführt werden. Wien, am 14. November 1868. Fran.; Joseph in. p. Veust «,, i>. Se, l. f. Apostolische Majestät habe» mit Aller-höchster Entschließung vom »>. November d. I. dem KreisaerichtSpräses in Znaim Dr. Moriz Frey die angesuchtc Uebcrsetzung zum Krcisgerichtc in Olmütz aller^ gnädigst zu bewilligen und den mährisch-schlesischen Ober» lnndcsgerichtörath Friedrich Fur zum Präses des Kreis gerichtcs in Znailn allergnädigst zu ernennen geruht. Herbst »>. >». Der Insti.zministcr hat eiuc bei dem Krcisgcrichte in Tarnoftol erledigte KreiSgerichtsrathssttllc dem dorti gen Nathssccrctär Konstantin Tiberius Ritter v. Mauastcröli verliehen. Der Instizministcr hat dcu stciermärlischen AnS-cultanlcn Christian Klauser zum BczirkSgcrichtsadjulii -ten in Gonobitz cruannt. Der Iustizmiuister hat den Vezirtsgcrichtsadjuuctcu in Fcistritz Di. Heinrich Dolcnc ans Dicnstcsrück-sichten in gleicher Eigenschaft zu dem Bezirksgerichte ^aaS übersetzt uud zu Bezirisgerichtsadjuncten in Krain ernannt: für Rcifuitz den gewesenen Vcziltsamtsoorstchcr in Obdach Frau; Snanz mit Helassuug seines gegenwärtigen Rangen nnd Eharattcrs; für Wippach den gewesencn A.'zirtöamtsadjnucten in Frohnlciten Jakob Stuchetz; für Groß-^aschitz den trainerischcn Auscnltanlcn Julius Murgcl; für Feistritz den trainerischen Auscultauten Dr.Theodor Rudcsch; für Möttliug den steierniärkifchen Auscultanten Ru^ dolf Ullepitsch Edlen von Krainfels und für Tfcherneinbl dcn Eonccptspratticanlen der Fiuanz-procnratur in Naibach Ernst Mnhlciseu. Nichtamtlicher Theil. Die „Times" nbcr duli österreichische Wehr-grl'rh. Im Gegensatz zu den preußischen Blättern läßt sich jetzt anch die ..Times" iibcr unser Wchrgcsctz autz; sie thllt das in einem wohlwollenden Eontrastc zu dcu Öl.'' ganen des Grafen Biömarl, die bald in ihrem Munde komische Klagelieder über den Untergang dco Eoiistitn^ tionalismus iu Oesterreich austiuuncn, bald Oesterreich als im Begriffe, cinc neue Eroberungs uud Rachccam-pagnc anzutreten, schildern. Dnö Cityblatt lobt zunächst die Schnelligkeit, mit welcher der Reichskanzler die neuc ArmecOrgaiüsation Ocstcrreichil in seinerCircular-Df-pcschc dcm AlMandc crllärt habe. „Man glaubte, Baron BcM habe bezüglich der AbrüstunaMorschlägc gesagt, daß Oesterreich was auch immer die anderen Ttaateil thäten - ^M.(«X> Mann nntcr den Waffen haben müßte. Dao wird nicht ohne Owmo als ein Auvdruck dc>> Mißtrauens betrachtet, welches die kaiserliche Regie rung gegen die Fortdauer des Friedens hege; ihre mög lichcu Gegner nahmen, demgemäß deu Handschuh auf uud schlüge» Värm über diesen Warnungsruf. Jetzt weiß mau indessen, daß der Rede des österreichischen Ministers nichts dergleichen zu Grunde lag; er lchutc es wohl mit gutem Rechte ab, cinc Bürgschaft dafür zu übcruchmcu, daß dic gegenwärtige ^agc Europa's jeden Gedanken an Krieg nnsschlicßc; aber es fiel ihm nicht ein, irgend einen unmittelbar bevorstehenden Eouflict zn proguosticircu, oder die Vorbereitungen für einen nahen Feldzug zu empfehlen. Er wies einfach darauf hin, daß Oesterreich in der heutigen Constellation einer dcu euro Plüschen Erfordernissen cutsprcchcuden bewaffneten Macht nicht entbehren töunc und schlug cinc Reorganisation nach preußischem Muster als die wirksamste uud wirth schaftlichstc vor. Freilich ergab sich aus diesem Plaue vou selbst, daß die bloßeu Ziffern ciuen beunruhigenden Charakter annehmen. Wollte mau doch die größ.mög/ lichstc Zahl r^ , Soldaten mit einem möglichst t'leincu Heere erhalten ..... eiuc kleine active Armee, dic sich für vorkommende Fälle auf große Reserven stützt. Bei der Zusllmmcurechuuug inüsseu allerdings alle Zweige einer solchen Militär Orgauisatiou ciue gewaltige Totalziffer ergeben; dennoch umfaßt diese Rüstung nur jene wohlfeile Defense-Organisation, dic so uiclc Staaten jetzt an» streben, und die nbcr lurz oder laug alle bei Strafe des finanziellen Ruius erreichen müssen. So zweifellos authentisch diesc Auslegung ist, so felseufest es steht, daß Baron Bcust's W0.000 Mann uur ciuc Armee auf dcm Papiere rcpräscntircn. ist diese Erklärung doch nicht darnach angethan, Prenßens Arg wohn zu beschwichtige!», das mit einer eben solchen Armee die Suprematie über Deutschland errang. Jetzt kehrt Oesterreich den Spieß um und Preußen lanu seiue Un ruhe nicht verhehlen, obschou dieselbe leichter zu begreifen als zu rechtfertigen ist. Gewiß, eine Rüstung von ,M).()00 Manu bis zu Einer Million läßt keine andere Erklärung zu, als daß sie eine Vorbereitung für einen eventuellen Krieg ist. Wenn aber Preußen eine solche Maßregel scüies Nebenbuhler? von 1866 an die große .feuillelull. S'echs Wochen iu Heppenheim. (Novell c.) (Schluß.) Ich hatte eine fieberhafte, unruhige Nacht. Meine ^läume versetzten mich in dcn Weinberg .... in die "iihc dcr Wägen, die nicht mit Tranbcu, sondern mit ucincn Särgen gefüllt warcu . . . . iu das Pfarrhaus, ^° die Tochter dcs Pastors das sterbende Kind den ^linen Thckla'S zu cutrcißm suchte. Ich schlief spät iu ^u Morgen, denn als ich die Augen öffnete, war mein Dünner von Sonnenschein übcrftiilhcl. Und doch war ^Mcmd gekommen, mich zu wecken. Was hatte diese ^illc zu bedeuten? Ich kleidete mich so schnell als möglich au und ^Üah mich in den Spciscsaal. Der Frühstücktisch stand ^'tct, aber niemand ließ sich sehen. Ich ging nnn ^eder hinaus, durcheilte das Haus, sticg die Treppe .^M!f und suchte das Zimmer, wo die große Fragc ^ Vcbcn uud Tod sich cutschicdcn hatte. Endlich er^ lickte ich Lottchcn, die vor cincr Thüre weinte. Als pk "üch su unerwartet erscheinen sah, fuhr sie in dic x°he. vcrfuchtc sich, ich weiß uichl worüber, zn eut^ Mldigcn nud erzählte mir unter Weinen und dachen, u die Gefahr vorüber .... aber ganz vorüber sei, °V Max ruhig in dcn Armen Thekla's schlummrc. in " Trinen, die ihn die ganze Nacht gewiegt hatten. Vollen Sie ihn sehen, mein Herr? cs ist ein Per. « "s>el,, ihn so ruhig zu sehen: uur dürfen Sie lein ^"ulsch niachcn. Nu< ^" ^s"^ die Thür. Thctla faß, von Kissen gc. Mit ""^ ""^^' ^^ "^^ '^ kostbare i^ürdc, die sie unendlicher Zärtlichkeit betrachtete. In geringer Entfernung war Mademoiselle Müller, die Augen in Thränen gebadet und die Kleider iu Unordnung, mit der Bereitung einer Suppe beschäftigt; ihr Bruder stand neben ihr nnd schien mit Ungeduld zu warte». Als die Suppc genügend umgerührt nnd abgekühlt war, bcn'.äch tigtc sich ihrer Herr Müller uud näherte sich damit Thekla, schr leise einige Worte zu ihr sprechend. Daß junge Mädchen erhob den Kopf und ich konnlc nun fchcn, daß ihr. in Folge der Mafiose» Nacht zwar blasses und müdes Gesicht, einen Ausdruck ruhiger Hei-tcrlcit zeigte, dcn ich noch uicht dort wahrgenommen hatte. Da ihrc Arme durch das Kind in Anspruch genommen waren, so reichte ihr Herr ihr die Suppe, Löffel um Löffel, wie sie cs so viele Tage für mich gc> thau hatte. Wir schlössen leise die Thür uud ich ging mit Vottchcn, dic iu einem M)cm weinte uud lachte, wieder hinunter. Ich weiß nicht, war es Einfalt oder eine llciue Bosheit, als sic mir dcn Kaffce brachte, fragte sie Plötzlich: Glauben Tic, mein Herr, daß Thella heute adreist? Am Nachmittage hörte ich den wohlbekannten Schritt Thckla's an meiner Thüre. Sie zögerte cincu Augenblick, dann trat sic ciu. Sie bemühte sich ruhig wie gewöhnlich zu steinen, aber ihre Nervcn waren j ohne Zweifel von der Unruhe dcr Nacht ctwas erschuf tcrt, dcuu sie konute ein leichtes Zucken der Mundwinkel nicht unterdrücken und ihre von den langcu Wimpern verschleierten Augen wichen meinem fragenden Wicke beharrlich aus. Ich dachtc, daß Sie froh sein würden, zu hören, daß Max vollständig aus der Gefahr ist. Er braucht nun nur noch Pflege. Ich danke Ihncu Thella; der Doctor war bereits hier, es mir zu sagen, und ich bin darüber sehr glücklich. Sie ging nun ans Fenster und sah einen Augen, blick hinaus. Es war noch vicl Bewegung auf dcn Hügeln, aber iu unserer Angst hatten wir fast ganz auf dic Weinlese vergessen. Mit eincmmalc sah ich Thekla hoch errathend zurückweichen : im nämlichen Augen.-blick trat Herr Müller durch das Fenster herein. Hat fic cs Ihnen gesagt, mein Herr? fragte er mich mit freudestrahlendem Gesichte. Und dic Händc des jungen Mädchens ergreifend, fügte er hinzu: Hast Du das glückliche Ereigniß unserm vortrefflichen Freunde mitgetheilt? Nein. ich wollte cs ihm sagen, wußte aber nicht wie anzufangen. Nun gut, ich werde Dir helfen. Komm, fprich mir nach: ich war thöricht und eigensinnig .... Sie wollte lachend ihre Hände frei machen. Ich bin cinc Thörin, weil ich verfprochen habe, ihn zu heiraten, er ist aber dcr Thörichtcrc von beiden, weil er cs ist. der eS wünscht. Das ist's, was ich zn sagen hatte. Uud ich habe Lisbeth mit dcm Pastor nach Frank-fürt geschickt; er wird Frau von Schmidt erklären, wie dic Sachen stchcn, nnd wird ihr das junge Mädchen fiir einige Zeit dort lassen, sagte Herr Müller. Sobald Mar start gelu:g sciu wird. die oou dcm Docior vor-gcschricbcnc Luftveränderung ,zn ertragen, werden wir ihn nach Altenuhr führeu, und ich wcrde Deinen Vater und Deine Freunde tenncn lernen. Und vor Weihnachten noch, n-ein Herr, werden Sie auf unserer Hochzeit tanzen. Ich muß in cinigcn Tagen nach England zurück» lehren, meine theueren Freunde; vielleicht werden wir bis Remagcn zusammen rufen können. Künftiges Jahr aber wcrdc ich nach Heppcnheim kommen, Sie zu bc suchen. Und so geschah es: Wir verließen alle miteinander Heppcnhcim im strahlendsten Wcttcr. am Tage Aller> heiligen. Am Abende vorher hatte ich Fritz und Thekla die llemc Nua anf den Fricdhof führen gesehen, um dort cinen Kranz anf das Grab ihrer Mutter niedre zulegen. (flil»!. .) 1952 Glocke hängt, so vergißt es, daß es vor zwei Jahren gerade so opcrirt hat, biv cs sein Spiel gewonnen. Der friedlichen Gesinnung Preußens kann man schon tränen, denn dieselbe ist nun natürlich bei einer Macl't, die jetzt viel zu verlieren und wenig zu gewinnen hat. Wenn Frankreich und Oesterreich Preußen seinc Erwcrbnngcr lassen und ihm die weiteren Annexionen gestatten, die es beabsichtigt, dann will cs mit all seinen Nachbarn im Frieden leben, ja sogar mit Entwaffnung und Erspa-rungcn vorangehen. So glaublich dao ist, tann Preußen sich doch kaum eine so offenkundig selbstische Politik als besondere Tugend anrechnen. Seine jüngsten Vcrwah rungcn laufen also nur darauf hinaus, daß Oesterreich seine Niederlage als definitiv ansehen und deren Folgen auf fich nehmen soll. Preußcu findet es unbequem, daß bei Sadowa noch nicht die letzte Patrone verschossen und der große Sicgcsprcis vielleicht noch einmal in Frage gestellt werden soll. Aber die gewöhnlichste Unparteilichkeit mnß in aller Herren Bändern zngcslchcn, daß, wenn Prcnßcn ein Recht hatte, Oesterreich mit Waffen-gewalt aus seinem Besitz zu vertreiben, Oesterreich das gleiche Recht hat, an die Wicdcrerwcrbnng seines Besitzes auf demfelben Wege zn denken. Dazu kommt, daß das alte Reich stets ein sehr hartnäckiges Gedächtniß für cr^ littcncö Unrecht, eine ausnahmsweise Fähigkeit, geduldig seine Ehancc abzuwarten, uud ciuc erstaunliche Reihe von Erfolgen, wo es sich um Wiedergewinnung verlorenen Grnndcs gehandelt, auszuweisen gehabt hat. Kein Staat in Europa hat Provinzen so oft verloren und znrück' erobert wie das Haus Oesterreich. „So müssen wir dcnn bci allcr Friedensliebe bekennen, daß — sollte selbst Bai on Beast die endliche Wiedereinsetzung Oesterreichs in seine alte Suprematie im Ange haben — jedenfalls Preußen kein Recht hat, ihm einen Vonvurf daraus zu mache«,. Sollten Volk und Regierung von Oesterreich cine Freude daran finden, sich mit diesem Plan zn tragen und die Lüsten einer Armee aus sich zu nehmen, die groß gcnua. zn seiner Durchführung ist, so ist das ihre eigene Sache und es wä> c lcicht genug für sie, Proteste znm Schweigen zu blingcn, ja Einwmfcn zn begegnen. Unsere eiglnc Meinung jedoch ist, daß eine derartige Politik, wenn jemals der Gedanke daran genähert werden sollte, ein unverbesserlicher Mißgriff und ein wahres Unheil wäre. Es ist mehr alö ungewiß, ob Oesterreich mit drn äußei stcn Auslrengungcn das Verlorne znrückgewin>>"' lo'nnte; es ist aber vollkommen gewiß, daß es bei den Rüstungen zn dem Versuche jene Hilfsquellen erfchöpfcu müßle. die mit unendlich viel besser begründeten Hoff> riungrn zn anderen Zielen verwendet werden könnten. Kurz und bündig, es ist der frsie Glaube Englands, daß Oesterreich mit Iialien nur einen heilsamen Verlust crl'tten, und daß es bci seinem Rückzüge aus Deutschland nur einen Platz frei machte, den eine zn desfen Ausfüllung besser geeignete Macht eingenommen. M't einem Worte, die Ei folge per Schlacht von Sa« dowa sind geeignet, Europa gute Wn kungen in Aussicht zu stelle», ohne daß Oesterreich oadnrch ein wirkliches Uebel e> litten. Preußen ist mit den Gefühlen und Vcst'sbunqcn Denlschlands ideuiificot; anch braucht Emova leine Besorgnisse weaen des UmschwnnacS zn hegrn, d r Pre»ße > ^i divs.'in hohen Rang cihoben „Das echte Princip, welches dem ..Gleichgewicht," der Ursache so vieler Kriege, zn Grunde lag, besland darin, daß ein Ucbc maß von Macht, wenn es einem einzelnen staat znr Verfügung stche. zur Zerstörung der anderen benutzt werden könne. Es war rucht Neid, nicht Eitelkeit, noch eine politische Täuschung, sondern ein jedesmal untrüglicher Instinct der Sclbslcrhaltung, was die Nationen ;u Conlitioncn gegen jeden überwältigenden Ehrgeiz antrieb. Im gegennärligen Falle trifft es sich indessen so, daß die plötzliche Erhebung Preußens zu einer internationalen Macht vernünftige!weise keine Beunruhigung hervorrufen kann. Selbst wcnn Süd' und Norodeutschlano schließlich unter der Souvcränctat Preußens conslituirt werden sollten, ist es doä? voll-kommen gewiß, daß die Deutschen niemals den Frieden Europa'S stören werden. Niemals wird Deutschland ein aggressiver Ktaat, es wird nnr ein Staat sein, der über die Möglichkeit angegriffen zu werden hinaus ist. Wcnn die Deutschen Vust haben, sich als eine Nation zu constiluircn. so haben sie ein unbestreitbares Recht auf iyrc nationale Einigung unter jeder Verfassung, die ihnen beliebcu mag; aber keiu Volk kann im Ernst glauben, die so erlangte Macht werde zu Einmischnngs- oder EroberungsM'ckcn mißbraucht werden. Die territoriale VerthcÜung des Festlandes zwischen Nordsee uud Mittcl-meer ist heute mit der Natur und Vernunft besser im Einklänge als vor zehn Jahren. Frankreich hat neuer-ding« die Entdeckung gemacht, daß das anch zu seinem eigenen Vorchcilc gereicht, und daS ist. bci nüchternem Urtheile, die reine Wahrheit. Wir können daher nicht wünschen, dus Arrangement abermals gewaltsam gestört zn ,ehen. Wenn Italien und Deutschland erobert worden und, so smd ste nur sin Itnliencr und Deutsche erobert worden - cine Art der Eroberung, gegen die Europa nicht zu Protestiren braucht. Ist cs aber gut diese Ergebnisse hinzunehmen, so wäre es eben auch tlua d!.' Acccptirulig derselben zur Kenntniß aller Welt zu 'bringen. Die bloße Voraussetzn,-.,-, eines frischen Kampfes genügt, den ganzen Continent unter Waffen zu erhalten, dennjcdc Großmacht lauert auf ihre eigene Gelegenheit lin einem Kriege, wenn einmal Krieg sein muß. Sind »Preußens Schlachten noch nicht vorüber, so muß Prcu-pcn seine Armee auf den Bciucn halten; neigt Frankreich der einen Seite zu, so begünstigt Rußland die andere, uud so geht der Kreislauf, der Alle zugrunde richtet, immer weiter. Vielleicht wird er immer mehr oder weniger, in der einen oder andere» Richtung seiuen Verlauf uchmen ; aber dessen sind wir sicher, iin allgemeinen Interesse Europa's und in dem besonderen Oesterreichs tann cs niemals eines anderen Krieges werth scin, die Schüpfuugcu des letzten rückgängig zu machen." 147. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 12. November. (Schluß.) Auf der Miuisterbank: Ihre Excellenzen die Herren Minister: Bcr g c r, Ta affc, Ha s n cr nnd Herb st. — Auf der Rcgicrungsbaut: Obcrsllicutcnar.t u. Horst, Scctionsrath Rohr v. Rohr an. Es gelangt eine Zuschrift des Finanzministeriums zur Verlesung, mittelst welcher dem Hause einige Theil-Voranschläge des Budgets pro 180!» u. z. für die Eabi-nctskanzlci, für den Minislerrath, das Justiz- und das Ackerbanministcrinm nnd die oberste Rechnungs-Eoutrolc znr vcrfassungSmäßigcn Behandlung übermittelt wcrdcu. Es wird hierauf zur Tagesordnung.- Fortscz-zuug dcrDcbatte übcr das Wch rgesctz, übergegangen. Berichterstatter Dr. Groß liest den tz 10. Dieser Paragraph enthält die Bestimmung, daß, wcnn der Dienst im stchcudcu Heere oder die Bedingungen der militärischen Ausbildung es unumgänglich uothweudig machen, die in den ersten Jahrgang der Reserve tretenden Soldaten während dieses Jahrganges in dcr activen Dienstleistung beibehalten oder zn derselben einberufen werden können. Berichterstatter der Minorität Dr. Rcchbauer: Wenn man Alinea 2 des § lO genau betrachte, so sehe mau, daß dasselbe eine Bestimmuug enthalte, die cs ermöglicht, Jeden, cntgcgcn dcr Vorschrift dcs tz 4, um ciu Jahr länger in der Armee festzuhalten, als in dem^ fclbcn bestimmt wnrdc, und zwar steht die Entscheidung darüber lediglich im Belieben einer administrativen Bc-hördc. Der Grund dafür soll die Möglichkeit einer besseren Ausbildung sein. Ich bin der Ansicht, daß eine zweijährige, um so mehr also eine dreijährige Dienstzeit zur Ausbildung genüge. Auch dcr Grund, daß man nur auf diese Weise die geuügcnde Zahl tauglicher llntcr-officiere erhalten lönnc, ist nicht stichhältig, denn da würde ja der tüchtige Mann um ein Jahr länger dienen müssen, als der untüchtige. Die Sache ist aber auch uicht richtig, wic man au dcn Eiurichtuugcn in Frankreich sieht. Wenn man für ausgediente Untcr-officicrc bcsscr sorgen wird, dann wird auch kein Mangel an brauchbaren Leuten entstehen. Jedenfalls dais man nicht durch ciuc ganz willkürliche Verfügung die Bestimmungen dcs l> 4 wieder aufheben. Ich beantrage daher die Weglassung des Alinea 2 des tz 10. Abg. Meudc schließt sich Dr. Rechbaucr an, ebenso die Abgg. Baron Tinti, Skene nnd Eichhoff. Regierungs-Commissär v. H orst: Die angcfochteuc Bestimmung sei höchst nothwendig. Er weise nnr auf dcn großen Bedarf au technisch gebildeten Untcrofficicren hin. Hade man nicht die Möglichkeit, dcn Bedarf hiefür zum Theil aus bereits herangebildeten Unterofficicrcn zu dcckcu, so müßte dieser Bedarf Jahr für Jahr aus dcn Städten gedeckt werden, was national «ökonomisch sicherlich nicht gut wäre. Erweise aber auch darauf hin,daß das Verbleiben eines Soldaten bei der Armee doch von einem giwisscn Bildungscrfolgc sei. Die Schuhn bei dcr Infanterie — obwohl er sie nicht als Mnstcranstalten hinstelle — hätten doch die Wirknng dcr Volksschule, jene bei dcn technischen Eorps sagar die eiucr Realschule. Einem mii^ der ausgebildeten Mann schade es sicherlich nicht, an dc»> Nutzen dieser Schulen zn participircn. Man müsse auch bedenken, daß ma:i von einem Uutcrosfi'icrc heutzutage nicht wenig verlange. Daß dcr Manu nur ein Jahr länger bei dcr Armcc behalten wcrdcn dürfe, wäre übrigens das Acußerste, was man zugestehen könne. (Hört!» Man vergesse auch nicht auf die Nothwendigkeit eines Uebcrgangszuslaudcs. Die Wirknugcn der Verbesserung dcr Volksschule werden sich erst später geltend machcn. dann wird es auch dem Kriegsminislcrium nicht gestattet sein. eine derartige Ausuahmsbefugl.iß zu fordern, jetzt aber sci dieselbe uothwcndig. ' Abg. Dr. Rcchbaucr erwiedert kurz auf die Ausführungen dcs Regicrungsvcrtreters. Jetzt sei es wohl nothwendig gewesen, eine längere Dienstzeit für tech. nische Truppen anzunehmen, da die Intelligenz zum Heere nickt zugezogen wurde; in Zukunft soll ja die ganze waffenfähige Jugend zu Kriegsdiensten verwendet werden, da kann ja die Armceverwaltung die 11 mitij IA zugleich in Verhandlung zn nehmen. (Angenommen.) § I.'', slcllt fest, daß in den nächsten 10 Jahren die Größe des jährlichen Rekrutcncontingeuts im Rcichs-rathc nur dann solle discutirt werden können, wenn dcr Kaiser im Wege dcr verantwortlichen Regierung dic Vermehrung oder dic Verminderung des fixirtcn Rekruten-contingents im Rcichörathc beantragen lasse, sonst habe dcr Rcichsrath für die nächsten 10 Jahre nnr das Recht, das alljährliche Eontiugcnt überhaupt zu bewilligen oder zu verweigern, ohne jedoch au dcr Ziffer ctwas ändern zu können. Zn 8 11 stellt die Ansschuß.Minorität folgende Anträge: Es werde der ».omplclc Kricgsstand nur mit 600.000 Mann und die Dancr dieses Kriegsstandes auf sechs Jahre bestimmt: demnach habcu die crsleu drci AliucaS dicscö Paragraphs zu laute».' „Die zur gemeinsamen Vcrtheidignng dcr Gcsammt-Monarchic erforderliche Stärke dcS Heeres und der Kriegsmarine wird in Gemäßheit der tztz 1, 2. ^ und .30 des Stnatsgrund-gcfctzes vom 21. December 1807, R.-G.-Bl. Nr. 148, cinvernehmlich mit dcm ungarischen Reichstage, kraft dcs gegenwärtigen Gesetzes, uubcschadct dcr verfassungsmäßigen Rechte der Vertrctnngskörper, mit einem com-pleten Kriegsstandc von 000.000 Mann ohne Hinzurechnung dcr Militärgrcnz-Truppen festgestellt. In dicscm Stande ist auch die gcsammtc Reserve inbcgriffcn. Dieser Kriegsstand dcs Heeres uud dcr Kricgsinariuc hat für die nächsteu sechs Jahre zu gelte,,. Die auf :c. :c." Und zn if 1'l: „Es wärcn in dc.i: ersten Alinca uach dcn Worten: dic Worte: „oder wcnn dcr Rcichörath odcr dcr unga rischc Reichstag dicsfalls cinc Acndcrung beantragt." Nachdem dcr Berichterstatter der Minorität Abg. Dr. Rcchb aucr einiges zur Motiuirnng dcr Antrage angeführt, ergreift das Wort Abg. Schindler: Was man verlangt, ist nickt Erweiterung dcr Wchrpflicht, sondcin Beschränkung dcS VcrfassunnSrcchtcs. Des langen Haders müde, wird u»S von der Rcgierungsbant eine Proposition gemacht zu ciucm moä^ viv<>n!>i für 10 Jahre, und die ristc Bcd,ugung ist, daß wir die parlamrntarischsn Waffe» strecken für 10 Jahre in ihrer gesunden, nubcschiänkle" Ausübnng. Erlauben Sic mir cincn llcincn Blick a"l das Kriegshandwerk in Europa. DaS Militär nllcin nimmt in Enropa 74 1? P"' cent des qcsammlcn Bedarfes für die Staaten in A"-sprnch, nnd für das Volt, für dcn Handel und V«'«'' lehr, für Schule und Er^iehling, für die RechtspMc bleidcn nicht mehr als 25'A Pcrcent. Doch habe >ch z" ciklären, daß ich nicht i„ allen Punkten mit dcn AiUrä' gen dcr Minorität cinvcistandm bin. Ich habe kel>u' so ü!)crmäß>nc Furcht vor der übermäßigen Kri^sstä't«'. Sic ist ohnedies beschrankt durch dic Situation, durch das vorhandene Malcruü nnd durch laus>md and^rc Dinge. Und dann, wenn das Vaterland das Anfgcdot d^s F^ccrcs fordcit, wer wollte da ein Hinderniß in den Weg'stellen? Nicht gegen dic Kriegt»stärke, sond>l n a/< gcn dcn Präscnzstand im Friede:« wcrdc ich mich we»" dcn, da wird mit wenig Miltcln mehr nutzlos hinaus geworfen. Niait gegen die Kricgslnst spreche ich, "^ gegen die Mililärlust im Frieden, die immer laM^ technische Ausreden für fich hat, für dic dcm Laic" ^ Kritik fehlt. .. Der parlamentarische Eredit müsse unter auc Umständen gewahrt werden und er gebe zn dcdcntcl^ daß dic wichtigsten, die eigentlichen brennenden 6"l1^' den Delegationen vorbehalten sind, und nur auf ^'"^ hier im Hansc besprochen werden können, ^icgc dc dem Volte'weniger an einem großen mächtigen ^estcrre ^ als irgend Jemandem im Staate, sci cr, wc»- cr wou , stantc' Hnrufl,^ Warum dcun dem Parlamente g" Vcrtrancn sch^'kcn^ warum werde dcnu nicht dic ^ > frage nach dcm Svruchc: „Virile nmli"" bcha"^ > (Beifall.) »>riacn Redner ergeht sich m ciner Kritik dcr ^"^i-, Rede dcs Ministers Dr. Bcrgcr über die politische ^ tuation; hätte man sich denn nach dcn bisherigen/".^ nissen gar so schr von cincm rcactionärcn Vti'NN ^ zn fürchten? werden etwa die Erzbischöfc von Oum'y 1953 Prag Münster werden? Es sei schon dafür gesorgt, daß die Väumc nicht in den Himmel wachsen; derAnögleich mit Ungarn gleiche einem bodenlosen Sack, der nicht genug gcfnllt werden könne, und er l^dancrc, daß nnter den Handen, oic diesen Sack hochhalten, auch jene cis-lcithanischcr Stnatmänncrsich l'cfil'dcl: ^Zilrnfc); Rcdncr wünsche, daß dnö Hanö ci,dlich einmal sich angaffe und Nein.' sage, sonst warden die Ungarn noch unsere Gesetz, gelier; statt uns von anderen immer eine Zwangslage schaffen zu lassen, auf die mau uuS dann hinweist, schaffen wir nns lieber selbst eine solche nnd machen ihr dann ein (5ndc. Wenn es gestern hieß. daS Ansind sei befriedigt über unsere Zustä,i^c, so müsse er sagcn, das Ausland könne glanbcu, waö es wolle, wir selbst wisscu am besten, wie wir uns befinden. Redner ^U dann axf die Haltung der Minister über und sagt: (>inc lange Zeit haben die Minister mit uns gctamftst und er würdige dcrcn Verdienste, allein bei dem Nnhine, das Concordat durchlöchert zu haben, habe man noch tetn Recht zn einem Antrage, der gegen die Verfassung gerichtet ist. ^ vi> iilx'rm, j.uin l>« llliil«, hieß cS gestern; allein bei den Römern führte man erst zur Z'.'il des Verfalles des Reiches die stchcn-dcn Heere ein. oin solches Wehrgcsctz wie das vorliegende hätte uns auch ein anderes Ministerinm ohne den Ausgleich mit Ungarn gebracht, und das Bürgcr-ministerinm habe den tranigen Rnhm, dein Reiche die meisten Soldaten geliefert zli haben; zngleich aber zwei der wichtigsten Vcrfaffnngsrechte auf 3ic Dancr von zehn Jahren beseitigt zn haben; cr empfehle daher den Antrag der Minorität, denn dieser erhalte das Reich wehrhaft und znglcich zahlhasl. (Lantcr Äeifall.) Redner fügt noch bei, cr sei übrigens dagegen, das; die Trnvftcn-bewitlignng für sechs Jahre zu gellen habe, cr (Redner) stimme nicht einmal für eine Stnndc. Der von dem Redner gestellte Antrag geht dahin, der Normalsland des Heeres sei auf höchstens 200.000 Mann zu fixiren, nngcrcchntt die einjährigen Freiwilligen. Abg. Frcihcr v. B c nst: Ich habe mich verpflichtet gefühlt, theils — wie ich selbst erklärte, - als entschiedener Anhänger des Mlnlsleriums, und andcrntheils als Minister des Acnßcrn, was ich zwar in diesem Saale nicht sein soll, aber doch nicht hindern kann, daß ich es anderwärts bin, zn bestätigen, daß, wenn das Ministerium die ^age, die es nicht verantworten zn können glaubt, in gewissen Fällen alo eine solche bezeichnet nnd bestätigt, dieselbe wirklich eine ernste ist nnd die Anfmcrtsamkeil und Bcachlnng des hohen HauscS im vollen Maße verdient. Es hat der geehrte Minister des Innern gcslern das ausführlicher beleuchtet, warnm sehr ernste nnd störende Verhältnisse cintrclcn würden, falls das Gesetz jetzt nicht znr Erledigung käme, weil da eine Verzögerung entstehen würde, wclchccincsthcilScin nothwendiges Gesetz mit Rücksicht auf die andere Rcichs-hälftc in Frage stellen kan», und andcritthcils auch Er^ rciguisse, die ich selbst schr gerne in weile Ferne gerückt zn sehen wünsche nnd hoffe, die aber doch plötzlich eintreten tölinen, uns dann in einem Zustande finden würden, wo eben von einer Vorbereitung keine Rede sein könnte. Nachdem ich in dieser Weise also die Auffassnng des Ministeriums bestätigt habe. habe ich ausgesprochen, wie ich es begreife, daß das Ministcrinm die Cabinctsfrage stelle, nnd ich habe gesagt, man möge nicht diese Even-lnalität mit anderen Worten l den Rücktritt ocS Ministeriums, herankommen lassen. Ich habe gesagt, daß durch Annahme deS Gesetzes eine große Bürgschaft gegeben werde für eine rnhige, Niedliche nnd fortschreitende Entwicklung nnfcrcs Ver-f"ssnna.slcbcns, und daranf hingewiesen, daß im gegen-theiligen Falle Erschütterungen zn crn'artcn scicn. Wenn nun der geehrte Herr Abgeordnete Schindler der Mci-u»ng sriu s'Me, daß der Rücktritt dcs Ministcrinms in b'M Zustand einer rnhigcn, friedlichen und sorlschrciteu-dcn Entwicklung keine Eischültcrnng herbeiführen würde, bcn'n, scheint mir< wäre es bcffcr gewesen, cr hätte diese Mcimmg der Kannner offen dargelegt, anstatt zn verehrn zi, geben, daß ich etwas gesagt udcr gcmcint ^bc, was mir gar nicht in den Sin» gekommen ist, zn ^nlcn, -mmlich, daß in diesem Falle Vcrfussl.ngömrlez-iungcn >md Staatsstreiche in Anosicht slchcn. Anch dcr ^chttc Bcrichtcrstattcr der Minorität hat mich so ver-^ndcn, als hätte ich gesagt, es werde die Vcrfassnng .^nh die erhöhte Ärmccslälke oder dnS Wchrgcsctz gc-lchiitzt. Das hatte ich cbcn nicht gcsagi, sondern ich halte °"wuf hingcwicfcn, daß eine S^chernng dec friedlichen, ^)igcu Fortschreitcüö in nnscrcm Vcrfassung^lebcn durch ^ Elledigung dieses Gesetzes und dnrch die Vermeidung ,s Conflicte erreicht wnrdc. Es ist anch von dcm gc-^'tc» Abgeordneten Dr. Rcchbaucr wiederholt znr Bc-^uipsimg des Kricgsstandcs von 800.000 Mann dar-^'f hingewiesen worden, daß zwischen dieser Ansordc-f!"g und den friedlichen Ertlärunacn dcr Ncgicrni,^ "lu richtige Verbältniß bestehe. Allerdings wird nns ^."^ 'Nlmcr ein Dilemma gestellt, welches ganz cvidcnt ,'Mint und welchem nmn nicht rcchl cnllonnncn zn lön-^",^ciut: nämlich man sagt, wenn von Scitc der 3^'wmg gesagt wird: ..Ich branche eine starte Armcc, «"," lch kann sehr bald in den Fall lommcn. bei einem uege mich zn bethciligcn - also willst Duden Krieg ^cn und treibst kriegerische Pulitit u. s. w.", oder den '"^ ' '^^ will den Krieg anf jcde Wcife mrinci' ^' also brauchst du keine Arme?/' Das scheint anf den ersten Anblick so zn fein, aber in der Mitte liegt die Wahrheit. Gerade in einem aufrichtigen De-ftnsivsystcme, mittelst welchem man dic itrirgseventnali-läkn zu vermeiden bawsichligt, liegt dic Rothwcndigteil cincr evintuell bedeutenden Kriegdstälte. ^on Bedrohnn-gcn, die voi: nnsercr Seile anoqchcn lönncn, isl cbcn gar tcinc Rede, aber wir miisscn cs eben nicht darauf antommcn lassen, daß von anderer Seite Bedrohungen gegen nns kommen, Es wird immer daranf hingewiesen: „Ja in Ungarn isl da; geschehen, jetzt müsscu wir das anch thun." Ich meines Theils kann nun cbcn in dcm Votum oes ungarischen Reichstages über das Wchr-gcsetz nicht etwas erkennen, was nns nachthcilig ist; aber so viel steht einmal fest, daß wir dic Rcspcctabilität nnscrer Stellung nach Außcu schwächen nnd dic Vcichtig-tvit der Bedrohungen vermchicn, wenn wir den Krlcgs-stand, der dort votirt wurde, hier herabsetzen. Das ist so einfach nnd in die Angcn springend, daß ich glanbe, darüber kein Wort verlieren zu sollcu. Immer habe ich, und auch heute wieder, von dem Dualismus gehört; der verehrte Sprecher nannte das eine Arznei, die einem immer vorgesetzt wird. Ja, wenn ich einmal bei diesem Bilde stehen bleiben '^oll, so kommt cS mir vor, als wenn jemand eine Pille schlucken soll. Es gab Zeiten, wo etwas Schmackhafteres gcnoffen werden konnte, als diese Pillen, nnd ich weiß nicht, ob Diejenigen, welche jcht den Dnalismns znm Gcgcn-staud fortwährender Klagen nnd Beschwernisse machen, nicht in dcr ^agc waren, dieses schmackhaftere Gericht vorsetzen zu machen, als es noch Zeit war. Nun sagt man freilich, dieser Dnalismns, da kann Europa unmöglich daran einen Gegenstand der Ancrkennnng nnd Vcwnndcrnng sehen. Das Ausland hat sich mit Ungarn, mit nnscrem Verhältnisse zu Ungaru schr lauge Zeit beschäftigt und wir haben die Folgen davon fehr zn vcrsvürcn gehabt. Vielleicht hat man am Dualismus teincn großen Gcfallcn gefunden, am Separatismus um fo mchr, und das eben gibt nns jctzt im Auslande cincn größeren Halt, daß man durch dcn Dna^ liSmus dcm Separatismus und der Separation die Wege verlegt hat. Vicepräsidcnt Z ie mia ltowst i: Wir sind nicht so glücklich, wie die Herren von dcr andcrcn Scitc dcs Hanfes, daß sic, möacn sie nun für dic Regierung stimmen odcr gcgcn dicfclbe, ob fie die Rcgicrnng bekämpfen oder unterstützen, nie beargcwöhnt werden und man ihnen nie Hintergedanken in die Schnhe schiebt; wir sind nicht so glücklich. Mögen wir schweigen oder rcdcn, mögen wir so odcr so stimmen, man beargwöhnt nnS immer, man sagt, daß wir Hintcrczcdantcn haben. (Rnfc rechts: So ist es!) Das finde .ch übrigens erklärlich. Die Bänder, welche durch die Herren, die jcnfcitö sitzen, vertreten find, bilden dcn Stock dcr Monarchie; wir cider, wir sind das jüngste Anhängsel dcr Monarchic l'nd ein llnfrciwillia,cö Aichäüsjscl. s^icse Rede, dic jedoch auf dcr Galeric nicht ganz verständlich ist, wird von wiederholten lantcn Bcifallsrufcn unterbrochen; zum Schluß ruft Rcducr Denen, welche für die Minorität sind, zu: Gebt Acht, daß Euch nicht nnch das widerfahre, was nnS widerfahren ist!) (Beifall.) (Auch um diesen Sprecher grnppircn sich fast alle Mitglieder dcs Centrums uud dcr Tinten.) Schlnß dcr Sitzung halb 3 Uhr. Fortsetznng der Debatte um 0 Uhr Abends. Oesterreich. V5ieu , 14. November. (P a r l a m cnts - R c» form. — Dementi.) Wic die „N. Fr. Pr." vcr< nimml, ist die Regierung bcrcils ernstlich damit bc-schäfüszt, ciucu Oesetzcntwmf auszuarbeiten, nicht blos behufs Einsührnn?, facullatircr Rcichsralhtzwahlcn. wonach dil-sc nnr in jcncn ^ändcrn würden eingeführt »oer-dcn. dcrcn ^andciwcrtrclm'gcn l-s wünsche», sondern anch behufs Verstärkung lcr Zahl dcr Mitglieder des Abgeurdnetenhansco. — Die „Wr. Abdpst." biingt fl'l^ geiides Dcincl'.li: „Wir sind c>»nächtigt, die von dcm ..^cstcrr. Vollsfrcnnd" in dcr gcsttigen Nnmmci- sic» brachtc Mcldnu^ über das Rcsallat cincr ncul'ch ab-nchaltcncn Minislcrraths - SitztN'g, die sich mit dcm Frei m a n r r r ° O r d c n bcschäfüntc, für ui'richtui zu elklä'.cn.^ Wicn, 15). Nor. (Zu dcn rumänischen R ü st u n g c n.) Ein Kanfinann in Wicn ^iamcnö M. erhielt ein Privilcc,inm anf die Erfindnng. Vordcrladnngs-Gcwchre in Hinterlader nmzugchaltcn. Dieser Kaufmann ist nun gegen die Firma A. und Eomp. wegen Privilegiums. Eingriffes eingeschritten nnd erwirkte die Beschlagnahme dcr von dcr genannten Firma nnd dcrcn Snbcontra-hcnlcn erzeugten Vcrschlußslücke. Genannte Firma hatte nämlich schon im Monalc i'iovenil'cr 1807 die Vicfcrnng von 5)0.(»00 Vtrfchlnßftücken für die fürstl. ru.nainsche iltcgicruug znn^ Zwecke dcr Umgestaltung der Gewchre in Hinterlader übernommen. Die diesbezüglichen weiteren Vcrhalwlnngcn werden bcim Handclsminislcvinm, bczic-hnngswcisc bei dcr u. ö. Stattholtcrci gepflogen. Der rumänische Kricgsministcr Oberst Adrian tritt zn Gunsten dcs Eoi'trahcntcn auf, iudem cr erklärt, daß das fragliche Vcrschlnßstück in dem Artillerie-Etablissement zn Bularcst verfertigt, das Modcll bercils im Munat )covcmbcr 1867 in den Händen des H. hinterlegt worden sei nnd daß er kein anderes Patent anerknnc. als jenes, welches mit specieller Ermächtigung der rumänischen Rcgicrnng erwirkt worden ist. Im Verlaus der Verhandlung wurde sogar die Behauptung aufgestellt, daß die Pläne nnd Zeichnungen vom gewesenen Director dcs rumänischen Artillerie-Etablissements ausgeliefert wurden. Sei cs nnn wie es wolle - so diel ergab die Untersuchung, daß die rnmänischc Regierung rüstet. -Locales. — (Eine neue slovenische Fibel) isl im Viincr l. l. Schulbilchl'svc'ilagc filr die etste Classe vein slo» v!>msch?r Poltsschulen e,schienen. Diesilbe ist bestimmt, an mc ötclle des bishnisssn „/Uxo >Iov^,»Ii^ KoSll-r'schm Brauerei be^ gouiml hat, sichert durch die täglichen Gebräue den Vichzilchtern uud ^'aiidwiith','!' dcu stttru Vezug der Traber. Wie sehr dieses auclkauut billige Vichfuttcr auch von dcu Grundbesitzern der Um-gcbuug Laibach<< benutzt wird, beweist der Umstand, daß seit dem lurzcü Bestaub dieser Brauerei ilber 7000 Ceulner Traber von den ^'audwirtlM dcr Umgebung unserer Stadt allciu gekauft und bezogen nni'drn. Die Mouatsoersammlunss des Vtuseal- und historischen Vereins vom R4. November d. I. wurde v»!l Vereillsinitglicderu und Gästen zahlreich besucht und durch die Gegenwart deö Herru Landespräsidcntcu Kourad von Eybesfeld bceyrl. In Abwesenheit des durch Verufsgescha'ste am Evscheiucn vcrhindertcll Vercinsobulannes Dr. v. i! e h nl a u u cröffuete der Vcreinsschriftfüürer Desch m a n u die Sitzung mit cin^r kurzen Ansprache, worauf cr zur Vorweisung uud Erklärung einiger dem Museum in jüngster Ieit zugekommenen Gegen stände von autiquarischem uud naturhistorischem Interesse ilberging, Aon dcn ersteren sind sür die vaterländische Geschichte von Wichtigkeit die ails jener Zeit, da man die Vearbeituug des Eisens noch nicht lannte, stammenden, vom Herru Landtagsabgeordneteu Victor v. Langer auf dcm Lubenbergc nächst TÜplitz gesam-'.neltcn Instrumente aus Kupfer uud Brouze, die man als tel. tische zu bezeichnen pflegt. Per Lnbenberg trägt am siidlichcn Ende seines Verglammcs ciuc St, Veittirche, welchem Heiligen nach dell in andern Vandcru gcnlachten antiquarischen Funden meist au solchen Stellen Kirchen gebant wurden, wo früher heid nischc ^pferstättcn, und zwar meist jene dcs Svautevid standen ; an seinem nördlichen Abhänge befindet sich eine tiiustlich iu Felsen ge< arbeitete Wöldui.,,, wo nach dcr Sage dcs Landvolkes einst Heiden gelebt haben soUeu. Antiquarische ^-uude vou diesem Berge waren bisher nicht belannl, erst im heurigen Sommer fandrn Hirten tnaben an abgcschiucnuntcu Stellen dcü gegen die Gurl i:: dcr Richlung nach Inrkendorf abfallenden Bergabhanges Klumpen von reinem, mit grüner Patina überzogenen nnd stellenweise mit dünnen Drusen Ml Nothtupfercrz bedeckten Knpfermelall, das an seiner Oberfläche stellenweise noch dic Eindrücke schnei-deuder Instrumente trägt, mit denen cö bearbeitet wurde. Anch die, übrigen daselbst gemachten Funde, bestehend aus sogenannten Kelten, d. i. mcißclartigeu Iustrnmentcn von 4 bis 5 Zoll Länge und 2 Zoll Breite, mit einer verticaleu Ocfsuung am oberen Ende zur Aufnahme des Holzstieles, mehreren Lanzenspitzen, Bruchstücken von sichelförmigen Messern uud Schwertspitzcn Zierathcn, Heftnadeln, nebst cincr großen Menge von Kupfer material deuten darauf hin, daß daselbst in der Vorzeit eine ^Ulpftrschmelzc und Kupferwcrtstättc bestanden habe. Durch diesen wichtigen Fund, der uoch weiter zu verfolgen wäre, ist zu den bisl'er bekannt gewordene» Orten in Krain, wo man keltische Alterthümer gefunden, nämlich Moräutsch nächst Thurn bei Gal icnsn'in und Vir bei Sittich, wo noch dic Heidengräbcr ^omilo) keltischen Ursprunges flehen die wichtigsten, eine ucue Fundstätte hinzugekommen. Iu Obcrlraiu scheinen die ältesten Bergbaue vou den Kelten betrieben worden zn sein, so z. B. dürfte das Heidcuschloß au dem südlichen Abliange der Belschitza bei Iauer' bürg ebenfalls ans jener (5'poche stammen. An nenen Beiträgen zur Geschichte Acmoua's in der M. mcrzeit waren dcui Muscuin durch die Güte der Herren Tauter, Guaiz uud Peter Tomau mehrere beim Baue des Tauter schen Hauscs gegenüber dcm Civilspitale ausgegrabcne Antiqui täten eingescndct worden. Die zablrei^icn Särge daselbst, meist au>? großen Ziegelplatten znsammengestellt. deuten anf eine ans gedehnte BcgräbnWätte, auf dic man schon früher beim Baue dcr weiter nördlich gelegenen Häuser uud der Eisenbahn gestoßen war, Untcr den Sargen fand sich auch cm bleierucr, in dessen Platten noch starte eiserne Nägel steckten, mittelst deren jene an dicke Holzbohlen angeschlagen waren Die übrigen ausgegrabenen Gegenstände waren thönernc Gefäße vou verschiedener Form und Größe. Thräueufläschchen. gläserue Gefäße. Bronzegegenftände. ein kleiner Schleifstein. ein Ziegelfragment mit der Anfsckrift: Kovpri n. a, m. Die Ausgrabungen gebeil auch Aufschluß ilber die Stcinarten dcr Uingebung, wclcke die Römer für technische Zwecke verwendeten. Mehrere bearbeitete Steinplatten gehören den» dün»geschichteten schwarzen Halte an (Guttensteinerschichten), der hinter Gleinitz brickt, daher jener Steinbruch schon zu Nomer« zeitcu bestanden, wie das auch durch antike Funde nächst Olelmtz constalirt ist: c^ fand sich auch ciue Steinplatte auö grünem Ottokersteiue vor. der in ganz Obertrai» als Gesims'tem W 1954 Thliren und Fenstern in Pcrwendnna. tunnnt und schon den alten Md'mern bekannt war, Welters theilte Deschmanu ein Schreiben des mm in Wien doiuicilircudcn Professors Pctruzzi mit, worin dieser die römische Inschrift eines Säulentopfcs drntel, welcher bei Oberlaibach gefnnden und in einer der früheren Moncusvcr-sammwngen vom Herrn Ielvuscheqss dcm Muscnm übergeben worden war, Nach der Lesung des Professor Petruzzi lautet die an den drei Seitenrä'ndcrn befindliche Inschrift: C^'I,"I'I1^I -N ' (ot) > c>K 0^.«1'MI (i) ' s«atrc>« > «Il'i -1'««,^, nnt ' VIvi > (die G.brttder Cneins nnd Martns Carpinius Cattielns haben sich dies Dentmal bei Lebzeiten gesetzt); dac< Stück ist demnach der obere Äest einer Säule, die als Grabmal zn dienen hatte. Bom Fundorte Obcrlaibach, wo dacl alte Nauportmn stand, ist seit drei Jahrhunderten triu Ätömerstcin bekannt geworden. Aishcr launte man nur drei Oberlaibachcr Steine, die uns durch die Ans zeichnnnades Augustin Tyff. eines Archäologen des 10. Jahrhunderts, crlialtcn wurden, denn der von Schön leben angeführte Nümerstein von Obcrlaibach stammt aus Trieft; cs wird daher den Altcrthumsfrcunden die Hegend von Tberlaibach, wo sicher-lich noch lnchreres aus der Nömerzeit zu finden sein dürfte, zur genauen Durchforschung bcstcuö aucmpfohleu. Sodann wurden folgende naturhistorische Gegenstände vom Vortragenden vorgewiesen: Eier und Cocons des japancsischen Eichenspinners Vamu, HlHi nebst einer abgesponnenen Seidcnsträhuc des jiiaupengespinnstes, eingesendet vom Gutsbesitzer Mach in Slatcuegg nächst RudolfswcUY, der sich um die Aufzucht dieser Raupe sehr verdient gemacht hat; ein schönes Exemplar einer alten Lachmöve (I.uru8 i-icUlimiäul,), die bei Egg ob Pod pclsch von Herrn Ruß erlegt wurde und durch die gefällige Vermittlung des Herrn Dr, Uranitsch dem Mnscnm zukam-Eine von Herrn Ferdinand Schmidt in Schischta eingesendet^ daselbst gefangene Hausratte iMus Lattus) bot zur Beiner tnng Veranlassung, das; dieses lästige Hausthier, welches man erst seit dem zwölften Jahrhundert in Europa tennt, durch die im vorigen Jahrhunderte eiugewandertc Wanderratte (^lu« üycumanu«) in Krain bald völlig verdrängt werden dürfte. In i!aibach kommt ausschließlich nur die letztere vor, die cigeutliche Hausratte findet sich nur mehr hie und da in den Dörfern und dürfte mit der Zeit filr Krain eine große zoologische Rarität werden. Hieraus zeigte Ghmnasialsupplent Zajec eine Sn-te von ihm gesammelter tertiärer Versteinernngcn aus der Umgc bung von Dolina nächst Motritz in Unterlrain vor, woran cr einige Bemerkungen bezüglich der dortigen geognostischcn Ver-hältnissc knüpfte. Die neogencn Schichten daselbst wnrdeu von dem tertiären Meere abgelagert, das ans dcm großen nnax ^ sehen Becken mittelst einer Bucht bis über St. Bartelmä nach Krain hinein sich erstreckte. Ihre Lagerung ist meist horizontal, zu unterst ein Äalttonglomcrat, dann folgen versteincrungsrciche mergelige Kalte von gelblich weißer Färbung. Die tertiären Schichtn lagern auf dem Dolomite der Gutteusteiuertalke, der noch beim Schlosse Motritz ansteht, gehl man iiber jene weiter in's Gebirge gegen Kcil'iölcn, rvdar, so gelaugt mau zu älteren Äreidekallen. Besonders wichtig ist eine neogcne Schichte bei Klein dolina, worin sehr viele Seeigel !>r Gattung Clvpeaster) vor kommen, anch ein NulliporcuKall findet sich dort vor. Die vor gewiesenen Vcrstcinernngen gehören den Gattuugeu Luciua, Pec» ten, Pinua, Cerithium an, auch ein winziger Haifischzahn steckte in dem Gesteine. Professor Dr. Valentu legte das vor kurzem erschienene Jahrbuch des österreichischen Alprnvereincs in Wien vor, unter Hinweisuug auf die jüngsten Veröffentlichungen dcs italienischen Nlpenllubb's in Turin , die an typographscher Ausstattung den ersteren weit nachstehen; ein Vorzug der letzteren besteht jedoch darin, daß in sehr praktischer Weise die nach Photograpbien ver> vielfältigten Portraits der verläßlichsten Führer in den savoyschcn Hochalpen demselben beigegeben sind; weiter bemerkte Professor Valcnta, daß anch die Ita'icner dem Grundsätze huldigen, die Wissenschaft gehe vor der Nationalität, iudcm indem besagten italienischen Iahreshefte sämmtliche Höbenmessungen, die ein deutscher Naturforscher , der hiesige Arrghauptmann Trinker, im Bellnnesischen vorgenommen, angeführt erscheinen. Berghauptmann Trinker besprach dir äußerst mühevollen und tühncn Alpcuforschungen dcs österreichischen Officiers l>v-lins Payer in der Gruppe der Ortler Alpen. Sie sind in Pe« termann's gcografischen Mittheilungen erschienen und es ist kein gering anzuschlagendes Verdienst des Leipziger Oeografen, der die jüngste Polarrrpedition in'ö Leben geruf.n, auch die Er- forschung der österreichischen Alpen durch die Unterstützung Payer's gefördert zu haben. Es wurde cm vom letztereu anf dem hoch' sten österreichischen Alpengipfel, der 12356 Fnß hoher Ortlcrspitze, abgeschlagener Kalt vorgewiesen. Zugleich übergab der Vortragende als Geschont des Herrn Bcrghauptmauns Weinet in Cilli dem Museum eiuigc schönen Miueralstufen: Tertian'Schwarz kohle von Wcitenstciu in Nntcisteiermart, Gclbbleicrz von Alciberg in ansgcbildctcu Pyramiden krystallisircnd, Schörl iil Pcrlglimmer von Uitterdranbnrg, >lieselgalmei von Blcibcrg. Zum Schlüsse lcglc Herr ^ieudarmerie Obersllienlenant ^r. v. Semedtovsly mehrere gclroctüetc Exciüplare der von ilnn auf dcr^ühwcger Alpe gesainluclic», bisher uur von zwei Stand orten in Harnten bekannt gewordenen seltenen Pflanze Wultouiu, ckl'intluaca vor, zugleich übergab er filr das Museum ein Stück Hauyuit vom Gebirge Ditro an der östlichen Grenze Sieben bürgens. Ncuests Pojl. Paris, 14. November. Der „Elcndard" sagt, iudcm er die Angaben dcS „Oauluiö" zurückweist: Die Regierung hade keinerlei Coniplot entdeckt. Die Voraus setznna.cn des „Gaulois" bezüglich dcs allgemeinen Sicher> ycitsgcsctzcs seien glcichfalli< unrichtig. Die diöcrctionärcu Maßregeln, welche dnrch da^ Altcntat Orsiniö ucranlaßt wnrden, scicn ein- für allem«! nlifgehoden wurden. Die Regierung sinne weder ans Ncacliun noch anf Gewalt« lnußrcgcln; die bestehenden Gesetze, mit Festigkeit ausgeführt, seien vollkommen ausreichend. — Die „Fram-c" demcntirt gleichfalls die Angaben dcs „Ganlois." — Graf v. d. Goltz wird Montag nach Berlin abreisen. Paris, 14. November. Das Znchtftolizci-Ocricht hat Oaillard (Vater) und Quintin zu einer Geldstrafe von ü(X) Francs, Gaillard ^Zohn) und Pcyroulon zu einer Geldstrafe vou 159 FraucS und eiucm 2)ionat Gefängniß, Delcsclnzc zn 2000 Francs Geldstrafe und sechs Monaten Gefängniß, schließlich Pchrat, Challemel und Durct zu jc 2000 Francs Geldstrafe ucrurthcilt. Paris, 15. November. Das „Droit" meldet, daß' gegen deu „Gaulois" wegen der iu scinein FreitagS-Ar^ ^ tikcl verbreiteten falschen Nachricht, welche geeignet ist, die öffentliche Ruhe zu stören, ciuc Untersuchung angeordnet wurde. — Baron James von Rothschild ist heute Morgens gestorben. Telegraphische Wechselcourse. vom 16, November. 5perc. Metalliqueö 58.10. — 5pcrc. M.talliqncö mit Mai- und November-Zinsen 58.90. -5ftrrc, Nallonal-Anlehen 63.65. —I86l,»rr Slaalsaulchen«7.60 - Bankaclicn 829. - Credilacüen 222.80. — Voudon 116.70. — Silber 115. — K, k Ducalen 5,51, Das Pusldampssck'sf „Weslpdalic,," Capilän Tlaut-mann, welcdes am 28.Octol)cr vou Hambiliv, ah^gangsn isl, isl am 9. d. M. wohlbchaltku in N.w-?)ort angekommen. Das Posldampsschisf „G>>,mania," Capi!.i!l Schweosc», ging am II. November von Hamburg vin Southamplon nach N w-?)ork c,b. Kandel' und Hol'kswirthschastliches. Laibacher Geschäftsbericht oom 15, November. Das Getrcidegeschäft verlies in dcr vergangenen Woche ebenfalls ziemlich ruhig und hicllm sich dic Preisr fast anf dcm Stande der Vorwoche. — Der Umsah mochte zwischen 5» biü »><)<»<) Mctzcn Weizru belragcu liaurn. Weizen lmgar. ^-8^pfd. fl. 4 50—4 60. ,^'> «6psd. 4.«0-4.!)0. «? 8^pfd. fl. 5.20 - 5,30, spitzdraiidissir X4 —«5pfd, Qualität, 88 Pfd. zugewoqcn, f! 4,70—4,80, heimischc Nnarc fl. 4.^0-4.40. Korn uiigar 78 -79pfd. fl. 3,50 tt.l!0, lirimischcij fl. 3.30 biö fl. 8.40. Ger sic imgar. Vrämuaarr 7.'l—74pfd. fl. 3.59—^.60, 75-l'iö ?0pso. fl. 3.70- 3 75. Fultergersle nach Qnalität fl. 2 50 bis ft 2.8", heimische 72 73pso fl. 3.40. Has er uugar 4?-48pfd. fl 2 10. heimisch» «Hl-birgswaal!,' 48.4»pfd. fl 2.10. Morasthafrr 35^j"pfd.. pr. M.^'ii zug^ wogen der Ceninrr fl. 3.50 —3.W. Hnide jäl,ric;!,' u„gar. 66 <>7psd. fl, 2 60 2,70, uruc heimische im Grwickte zwischen i!5—6!) Pfd, uou fl. 2.75—3.10 Mais jähriger Banaler 81-82pfd. fl, I 20, Einquaiüin 85" 86pfd. ft. 3.80, mnc heimische Waare 80 81psd. fl, 2 75 bis fl. 2.80. linier nugar, 82 - ^lpfd. fl. 3, Leinsaat Hcrbstn-aare fl. 7-7.l0, Sommerwaare 40 biS 60 tr., jc nach Qualität billiger. Leinöl bei sehr schwachen Zufuhren fl, 23',—24 in ersten Kosten; fl. 26'/, inclusiue Fas;, Cassa 2 pCt. Sconto. H o n i >, hat clieiifalls die alle» Prcisc: init fl. 15 ohne Fuf; ist schone Matlwaare anonebolen, ^anz lichte Sorte gilt !>> lr. mehr Nohhunig jc nach Qnnlinl yuischcn ft. I5-16. Zu'etschl eu gellen fl. 4 und auch darunter in ersten Koste»; schönste pviina Waare nulirt mau ab Vcihnhcf Sleinurücl ohne ssas; sl. 4'/. ; der hiesige Prei^ fl!r gcpacltc Waare ist :wi-scheu fl, 5 und st. 5'/.. Birnen in schöner Waare unuerpacft fl. 3'/,-3"< ^)l ii s s e sl, 6 - 6 '/^. liseuziedörrtc fl. 5 - 5'/ , ' >l i! m in c l fest fl 23. Tischler! ei ni fehlt fast gänzlich, Prei5 »oniiüeN fl, 23'/. bis ft. 2i). K uopp e r n je »ach Onaliläl zwischen fl. 1<»', 12, Pottasche hochprima st 15, leichtere fl 10, gemischte >e nach lnlbscheni Farbcnsorlimcnt fl. 4,w-4.25 Hirsc neue pr. Mctzcn st. 2.50. Hirsebreiu fl 4.50. NudolfOwerth , 16. Novcmber. Die Durchschnilts-Preise s!el!leu sich anf dem heutigen Marltc, wie folgt: Weizen p,r Mcheu 5 10 Vultcr pr. Pfuud . — 50 ''^rn .. 3 60 Eier pr. Slilck . . -- U Gerste ,. 2 70 Milch pr Maß . - 10 Haf"' ,/ 1 60 Rindfleisch pr, Psd, - 22 Halbfnicht „ 4 1!) Kalbfleisch ,. — 26 Heiden „ 2 56 Schwemeflcisch ., - 24 Hirse „ 2 56 Schöpscnflcisch .. — 16 Knkunch ,. 2 60 Hähndrl pr, Stücl — 20 Erdäpfel „ 1 50 Tauben „ - 18 ^iüsl'n ,. 3 84 Hcn pr, Eenlner . 1 20 , 6'l'lisru „ :^ 84 Stroh „ . 1 10 Fisolcu ,. 4 80 Holz. hartes. Pr. Klft. 6 — Nindöschmalz pr. Psd, — 45 — weiches. „ — — Schweineschinal; „ . 45 Wein.rother, pr, Eimer 5 — Speck, frisch, „ .,- 3:; - weißer ., ! — Speck, geräncherl, Pfd. - Augci-'oznmcne Fremde. Am 15. November. Elefant. Die Herren: Pmler. Tedeschi nnd Pinlric, von Tricst. — Prister, Stern nnd Piller, Kanfl., uon Agram. -Dr. Pogazhuiq ; Tnndler. Ageu! ; Moseö, Haüdll^m. ; Tr. Hoger nnd Sch'oar; von Wien. — Mareö, Pfarrer auö Fimne. -- Bresingcr. Handel,?!!,. anr> («olobil^.— Sakreischrl, Nealitäleii-Bes., cmö Cilli, -- Dr. Soic, Bischof, auö Zengq, - P,>sial und Schwan», We,ßgä'rber, an(j Sleilidilchl." 'V^,,, Kapus. — Polal, Kanfm., nn^ Kanisch^. 3tavt Wil-l». Die Herren: Fn.'.cl. ssabrican! ani< N^uottiug, — Zwcllrr von Maibnrg, - Brodjowic von Agram. ^-Tonitti. Kanfm. von Berlin. — Killer, Nealiläten-Bcs.; Po-lak nnd Ma!,), Lederer, vou Ncumm'lil. -— Sartori, von Steindruck. - Zwenlel und Hnmar, Kanfl, vc,n dilli, — Florian-tii, Kllus,,,,, von Planiüa, - Frau Oicchek ano Alcran-drien. Vaieriscker Hof. Die Herren: Kleinen, H>,„del5m. von Mcndmg — llregg. Privat, Cilli. - Panlic, ilchscnhändlel, Tries!, 3!isll'0losliq!s n in a u, r. Am ^cstrisscn Marltlassc wnrdc einer Wäschen" e>n Vuud ^wascl,c>,c Pett- und Leibwäsche ^' stöhlen. Selbe war thcilö m,t /<'.. .1/. /< und ./. ^-qe^eichnet. Dem'eniacn 5 st. Velohuuug, dcr !>'>/ über beim h>csigen Magiflraic cmc ^cnüaendc Alit'lnl'st zur Wildeierlanssün^ aclien kann. Zürscnbcricht. '^l^il. 14 November. Die B^ise verlief, im allgi-lneinci! geiwmineu, in matter Hallnng, Wcnigc Papiergaüungcn schlössen zwar etwas h^hcr als gestern. loilüw' jedoch die Elöffnuug^course uicht behaupten. Devisen und Valuten blieben billiger anvgeliotcn'. Geld flUssig. Umsa^ 'mätzig Veftentliche Sckuld. X. dcs Staates (flir 100 fl) Geld Waare Iu vCt. fUr 100 fl. 5^.90 55.1'> dclto u. ?!, 1866 .... 5i'.7O 59,80 detto rllcl^nhlbar (l) . . . l<5..- 95.50 Bilber-Ylülrtmi von ltt»;4 . . 70.— 70.50 Sllveraul. 1865 Ercs,) rllclzahlv iu 3? I. ,u 5 pEt. Mr 100 st. ?2.si0 73- Vtal.-A,ll. mil Iän..t5ciuv. zu 5°/, 63 65 verloöbar zu 5°/s 97,— 98.--E. M. j Natioualb.aufö.W.vcrlocb.5,. 92.40 92,60 Uug.Vod.-Crcb.-Nlist.zu57,,. 90.75 91.-° Alig. üst, Bobeu-Eredit-Austall i verloSbar zn 5"/, in Silber 102.25 102.75 dto.iu33I.rjlaz.zil5pEt.iuü.W. 84.80 85.-- Vc-se (v.-. Stllct.) Cred.-N.f.H u.G.z.iWfl. o.W. 141.25 14174! Don.-Dmpssch.-G.z.i00fl.(5M. 92,75 93 — ! Sladlgem. Ofen „ 40 ,. 0. W. 33.— 33 50 ^ Esterhazy zu 40 sl. EM. 160.— 170.— Salm „ 40 „ „ . 41.— 42.— Geld Waare Palfty zu 40 fl, CM. 33- 33'^. Ela.y „ 40..... 35 50 3b.A St. Gmois ,. 40 „ „ . 34 — 34.^" Wiudischgriih .. 20 ,. ,. . 22.50 23 ^ Naldstciu „ 20..... 21 50 2^ Kcglevich „ 10 „ „ . 14.50 I5H Rudolf-Slislnncj 1<» „ ,. . 13.50 14" Wechsel (3 Moü) Augsb'irg fttr 100 st sildd. W. 97.50 !'7.sa ssraulsurt a.M. 100 fl. delto 97.90 9«I" Hamburg, filr 100 Marl Vanlo 86.20 t>t^" Loudou filr 10 Pf, Sterliug . 116 70 l1>.^ Paris fitr 100 Frauls . . . 46,30 4'"" Cours der Geldsvvten Geld W°a" K. Münz-Ducattn . 5 fl. 51 tr. 5 st. 52 lr. Napol^üsd'or . . 9 ,, 32 « '^ " ^" " Russ, ^mperiali' . ,. — » ^ " ^, " Vereiuolholrr . . l ,. 72^,. ? " ^' , Silber . . 115 .. - ,. l'5 " " Ärainische Orundeutl^'ilgö-obliglltwMN, 'p"' vatuot.rung: 86 50 Geld, 90 Wa°"