^ SV Sonntag om 18. August iv76. Jahrgang. Di« .««b«r,er S.Uui.»-' ..,ch.w, >«d«n «»nnta«. «Mw-ch .«d Vnile - Marbmg: S fi.. h.lbjt».ig » ?.. oierlch-hri, 1 fi. i0 k! str Sustellun, ins Haus monatlich 10 kr. mit Postversendnng: ganzjährlg 3 fl., halbjährig 4 si., vierteljährig 2 fl. Jnjertionskebahr s kr. pr. Zeile. Ans» and StaatsditUkr. Trotz aller Klagen über die wirth' schastliche Noth gibt es doch noch einzelne Klas» sen der Bevölkerung, die sich eines verhältniß-mäb behäbigen Daseins erfreuen und findelt« wir darllnter — von den Reichen abgesehen — namentlich die Staatsdiener mit festem Gehalt. Was diese Klasse betrifft, so war für sie die Zeit des wirthschastlichen Aufschwunges alifangs eine überaus harte und entbehrungsreiche, indem das Steigen aller Preise ihnen die Besriedigung der Lebensnothdurst erschwerte, während gleichzeitig die Klassen mit freiem Ver^ dienst durch die leichte Verausgabung des leicht Erworbenen in den fix Angestellten das Gefühl des Zurückbleibens und der Mißguilst erregten. Aiun aber hat sich das Rad wieder gänzlich gedreht. Wer ein Amt mit festem Gehalt, oder nur ein Aemtchen hat, freut sich seiner Lage und das Sinken der Preise trägt bei, dieselbe noch angenehmer zu gestalten. Hiezu kommt noch, daß in den Jahren des vermeintlichen Ausschwungs die Gehalte durchwegs erhöht lvurden. Eine Schattenseite dieser Lage bildet freilich der Gedanke, daß bei Fortdauer der Krise in erster Reihe die mühsam errungenen Ge-baltsaufbefferungen in Frage gestellt, oder gar die materiellen Grundlagen u»>terwühlt werden, auf deren Festigkeit ja doch alle Gehalte zurück-zliführen sind. Eln armes Volk vernwg dauernd eine gutbezahlte Bureaukralie nicht zu ertragen und das Recht Demjenigen, welcher die Existenzmittel liefert, ist schließlich älter als der Anspruch desien, welcher dem Blirger seine geistigen oder materiellen Dienste verkauft. Zam «»garifchtll FtldMge gegen die Nalioaalbaok. XX Die Bankfrage ist das Ergebniß der Leichtfertigkeit, mit welcher die AuSgleichmacher vom Jahre 1867 zu Werke gingen. Und gerade das außerordentlich günstige Zeugniß, welches Graf Melchior Lonyay in seinem jüngsten Buche dem damaligen österreichischen Finanzminister ausstellt, bekräftigt uns in dieser unserer Ansicht. Trotz des klar ausgesprochenen Willens Sr. Majestät des Kaisers, daß die mit der Einheit des Geldwesens im strengsten Zusammenhange stehende Bankfrage der Löfung zugeführt werde und einen untrennbaren Bestand-theil des Ausgleichswertes bilden soll, wurde die Frage in der Vüslauer Sommerfrische des Herrn v. Becke gründlich verzettelt. Die ungarischen Unterhändler, anfangs ziemlich entgegenkommend, wurden i»n Verlaufe der übermäßig in die Länge gezogenen Unter-halldlungen immer zuri^ckhaltender und verschlossener, und war hiebei die Unentschloffen-heit, fast Zaghaftigkeit, welche Franz Deak der Bankfrage gegenüber an den Tag legte, aus-schlaggebelld. Schließlich kam jener faule Ausgleich zu Stande, welcher in der Geschichte der Bailkfrage unter dem Namen der September-Vereinbarung bekannt geworden. Diese Vereinbarung enthielt keine bestimmte Anerkennung der Oesterreichischen Nationalbank seitellö des ungarischen Staates, welcher sich in derselben lediglich verpflichtete, iln Königreiche llngarn eine Zettelbank nicht zuzulassen, so lange als beide Reichstheile in gemeinschaftlichem Einver-siändlttffe nicht neue gesetzliche Bestimmungen ül'er das Bank- und Zettelwesen der österrei-chischelt Monarchie getroffen. Nur zu bald stellte es sich heraus, daß die über den Kopf der Nalionalbank hinweg abgeschlossene Vereinbarung den Keim zu ernstlichen Verwicklungen in sich trug. Die Nationalbank fühlte sich unbehaglich in dem rechtlosen Zustande, der für sie in Ungarn geschaffen worden, und war bestrebt, demselben ein Ende zil machen. Es zeigte sich die unabweisliche Noth wendigkeit, die rechtliche Stellung der National-bank in Ungarn nicht nur genauer zu präcist-ren, als es in der Vöslauer Vereinbarung der Fall war, sondern auch die Mitwirkung der Nationalbank zu erlangen, welche bis dahin sozusagen übergangen worden. Bei Gelegenheit der diesbezüglichen Unterhandlungen wurde auch zum erstenmal der Achtzig-Millionen-Schuld des Staates an die Bank gedacht, und die Folgen des Leichtsinnes unserer Unterhändler bei Abfassung des l867.er Ausgleiches wurden für uns schmerzlich fühlbar. Aber nicht blos für uns Oesterreicher, fondern auch für die Aktionäre der Nationalbank, welchen keineswegs die Rolle des sich beim Streite zweier Parteien freuenden Dritten zugefallen. Nach langen Mühen kam eine neue Vereinbarung zu Ltande, es wurde die Reduktion des Aktienkapitals der Nationalbank beschlossen und durchgeführt, wobei Ungarn von seinem Einfluß und seiner Machtvollkommenheit den weitestgehenden Gebrauch machte, ohne sich im Uebrigen weiter zu verpflichten als in der Sep-tember-Vereinbarung. Es war aber doch erst die 1869er Krise, welche die bis dorthin fast bloS akademischen Streitigkeiten zum vollständigen Bruche reisen ließ. Die Nothwendigkeit, die Aktionsfäliigkeit der Bank durch eine künstliche Stärkung ihre« Metallschatzes zu erhöhen, indem man derselben A e u i l r e t o n. Ä«s den lthttn Itaoden einer Monarchie. Von Johannes Scherr. (Schluß.) Herumliegende Kostbarkeiten im Werthe von mehr als vier Millionen von Proletariern, die vielleicht keinen Sou in der Tasche hatten, wurden gesammelt und an die Behörden abge^ liefert. Mit gatlz besonderer Rücksichtsnahme behandelte daö siegreiche Volk die Zimmer der Herzogin von Orleans. Aus dein Lesepult der Prinzesiitl lag ein Buch, detitelt Is. smu-tetv cls8 ^ouvvruoiQvutij vt. de 1a lies revoIutiouZ." Die aufgeschlagene Seite trug die Kapitelüberschrift „LtÄliilitö äu ^ou-verueluvut." O Prediger SalonwlttS! Der uu<.^ielassene Jubel der siegreichen Masse, welche in den Tuilerien tobte und tollte, mllßte durch den Genius eines Shakespeare oder Kalllbach zu einem Bilde zusammengefaßt, einen weltgeschtlichen Karneval darstellen, wie es einen zlvetteil wohl niemals gegeben hat. Dort hing ein Schwärm von GaminS freudeläutend an dem Zugseil der großen Schloß- glocke, während andere die rothe Siegesfahne auf die Kuppel des Pavillon de l'Horloge pflanzten und wieder andere auf der Plattform des Daches einen Ball abhielten. Im Garten, in den Höfen, in den Korridoren und Eälen krachten unzählige Jubelsalven, denn der noch vorhandene Nest von Patronen mußte schlechterdings verbraucht werden. Hier hat im Schlas-zittliner Louis Philipp's Einer über seine Blouse eine weiße Weste des Bürgerkönigs angezogen nnd das Galaordensband mit dem Kreuz voll Diamanten darüber gehängt, und also aus-staffirt bläst er aus Leibeskräften und seelenvergnügt auf einem Waldhorn fürchterliche Noten znm Feilster hinaus. Dort steht eine andere Blouse, angethan mit einem brokatenen Schlafrock. die Marseillaise singend und auf einer prinz^ lichen Geige schrecklich dazil geigend, währeild seine zer den Köpfen der Menge einl»erschwebte. Di» Prozession lenkte zuln Platz der Bastille, wo aln Fuße der Julisäule eilends ein Lchei:^ terhausen geschichtet wurde Auf dlesen warf man die Trümmer und stellte obenauf den Thronstuhl. Als die Flamnlen den Thron ergriffen, brach ein tausendstimmig-jauchzendes „Vive 1a lepudllciuo!" aus. lllld Hochauf schlug die schwelgende Lohe. gestattete, Metall und Metallgeld zu belehnen und das belehnte Gut zu ihrem Metallschatz zu schlagen, versetzte Ungarn in die angenehme Lage, von der noch immer für Ungarn nicht rechtlich anerkannten Oesterreichischen Nationalbank die Erfüllung von Bedingungen und Wünschen zu erlangen, welche zu berücksichtigen die Nationalbank noch kurz vorher in Anbetracht ihrer precären Stellung jenseits der Leitha verweigert hatte. Von Jahr zu Jahr verschlechterte sich das Verhältniß der Nationalbank zu Ungarn. Äeseü wurde immer anspruchsvoller und die rechtlose Nationalbank, welche an den energielosen Ministerien der diesseitigen Reichshälfte nicht nur keinen Rückhalt fand, sondern in jedem Betracht im Stich gelassen wurde, gab, wenn auch widerstrebend, in Allem und Jedem nach, trotzdem sie grundsätzlich — oder, wenn man will — theoretisch die ohne ihre Zustimmung zu Stande gekommene Vereinbarung als für sich bindend nicht anerkannte. Den Ungarn war dies aber gerade recht. Praktisch, aller Vortheile sich erfreuend, welche die Vereinbarung für Ungarn stipulirte, ließ dieses ohneweiters die theoretische Weigerung der Nationalbank gelten und leitete hieraus für sich lediglich das Recht ab, sich auch in Betreff der einzigen Verpflichtung, welche die mehrfach erwähnte Vereinbarung Ungarn auferlegte, als enthoben betrachten zu dürfen. In der That stellte sich der dl^^u!.ilige ungarische Finanzminister v. Lonyay auf diesen Standpunkt, als er die allem Anschein nach bestellten Anfragen Jokai's und Iranyi'S beantwortete, mit welchen der Pester Reichstag seinen Feldzug gegen die Bank eröffnete. Von diesem Tage an —- Ende Oktober 1869 — datirt der Kampf um die eigene ungarische nationale Zettelbant, welcher schließlich zu der bekanilten Vereinbarung der beidseitigen Ministerien geführt, zur gemeinsamen Bank. Und dieser Plan hat seine Wurzelil nirgend, als in der wohl nicht eingestandenen, aber im Tiefinnersten gefilhlten Unfähigkeit der Magya^ ren, eine eigene, wirklich ungarische National-bank zu schaffen. Zur lgeschichte des Tages. Die Sachsen in Siebenbürgen organisiren sich zum Widerstande gegen magyarische Vergewaltigung in Gemeinde und Gespannschaft. Zu Hermannstadt wurde eine Parteiversammlung abgehalten urd ein Ausschuß von sünfundzwanzig Mitgliedern einge- Ein Giftmord im Vatikan vor hllndert Zahrt«. Wohl manches schwarze Blatt gibt es in der Geschichte der Jesuiten, das Zeugniß abgelegt von der unglaublichen Macht, die sich diese sromnlen Väter angeeignet hatten, und die sie zur Unterdrückung jeder freien Regung und zur Vernichtung jedes Gegners benützten. Nicht allein das Volk, nein auch die Herrscher aus ihren Thronen, ja selbst der Papst zitterte vor der Allgewalt der Gesellschaft Jesu. Papst Klemens XIV. wagte es endlich, an eine Reform des Ordens zu denken, stieß aber auf eillen solchen Widerstand des OrdenS-Ge-nerals Ricci, daß er von seinem Vorhaben ab» stehen mußte; es blieb ihm nur die Wahl, dem Orden vollständige Herrschaft zu laffen oder ihn aufzuheben. Am 16. August I77Z erließ Papst Klemens das Breve Dominus ac redomptor uo-ster, durch welches der Jesuitenorden „für ewige Zeiten" aufgehoben wurde. Klemens hatte diefen verhängnißvollen Schritt ohne Zweifel wohl überlegt gethan, nachdem die Würfel gefallen, befand er sich in einem Zustand siederischer Aufregung. Während das Volk, durch die an den Straßenecken ange- setzt, welker den Organisationse»ttwurs ausarbeitet. Ueber die Annahme desselben wird eine Parteiversammlung entscheiden. l!leber das Schicksal Serbiensim Falle des endlichen Türkensieges und der Theil-namslosigkeit Europas, herrscht kaum noch ein Zweifel. Die hohe Pforte wird mit dem Fürsten .Milan und seinen Ministern nicht unterhandeln, will zum BeHufe des Friedensschlusses die Landesversammlung einberufen und durch diese einen Fürsten wählen lassen. Weitere Bedingungen des Friedens wäre^: eine beträchtliche Kriegssteuer und das Besatzungsrecht in Belgrad, Kragujeuatz und Semendria. Regierungsblätter versichern, die Großmachte werden dafür zu sorgen wissen, daß die Türkei nach dem Siege ihrer Versprechun» gen gedenke. Schade um Tinte und Druckschwärze ! Die hohe Pforte wird im Glücke noch weniger reformiren, als bisher: der religiöse Fanatismus — ihre beste Kraft - ist sehr in Halm und Frucht geschossen, und die europäische Diplomatie, welche angesichts des schauderhaftesten Massenmordes uneinig und macht-los geblieben, wird diese nach der Wiederkehr des Friedens vielleicht dei» blutberauschten und erstarkten Halbmoild zwingen? Vermischte Nachrichten. (Dalmatiner in Kalifornien.) Eine Zeitung in San Francisco berichtet, daß in Kalifornien 8000 Dalmatiner leben, ö00 in San Francisco allein. Viele von ihnen beschäftigen sich als geschickte und verwegene Seefahrer hauptsächlich mit dem Fischfang auf hoher See, worin sie es den minder zahlreichen Italienern und Griechen zuvorthun. Andere sind Kaffeewirthe oder treiben Obiihandel im Kleinen. Letzteres in San Francisco sehr lltnfangreiche Geschäft haben sie fast ausschließlich in Händen und viele Dalmatiner sind durch dasselbe reich geworden. Sie werden als ein heiteres, kluges, ausdauerndes und arbeitslustiges Völkchen geschildert; sie unterziehen sich lieber den ärgsten Anstrengungen, als daß sie bettelten, sind sehr patriotisch und lassen sich nur setten als Amerikaner naturalisiren. Sie werden als Einwanderer gerne gesehen und willkommen geheißen. (Nonnen in Frankreich.) Frankreich zählt gegen siebzigtausend Nonnen, von welchen die Hälfte sich mit dem Unterricht und der Erziehung des weiblichen Geschlechtes befaßt. schlagene Proklamation beunruhigt, die Straßen Roms durchzog, wachte Klemens die ganze Nacht im Vatikan. Er taiulte die Jesuiten, er wußte, daß ihnen jedes Mittel recht war, wenn sie nur ihren Zweck erreichten, und deshalb sagte er auch, als er nach Unterzeichnung des Breve die Feder weglegte: „Diese Aufhebung wird mir den Tod geben." Man suchte den Papst zur Zurücknahme des Breve zu bewegen und als dies an der Festigkett desselben scheiterte, hatte man nur die Hoffnung, daß sein Nachsolger gefügiger sein werde. Ein solcher war aber bei der guten Gesundheit des 68jährigen Mannes doch nicht so bald zu erwarten, wenn man der Natur nicht etwas unter die Arme griff. Man glaubte früher: Ereignisse treten ein, weil sie prophezeit morde»» sind; jetzt sagt man: Ereignisse werden prophezeit, weil sie eintreten sollen, und man es für gerathen hält, die Ge» müther darauf vorzubereiten. Im Jahre 1770, als von Klemens die Auflösung des Ordens in Erwägung gezogen wurde, begaunen schon die Prophezeiungen der Bernardina Beruzzi im Dorfe Valentano, welche u. A. sagte, der Orden werde nicht aufgelöst werden, sondern ein hochstehender Jesuit von Klemens den Purpur erhalten. Im Kloster (Greuelthaten der Türken.) Der „Daily News" wird von ihrem Berichterstatter, welcher die Stadt Batok in Bulgarien besucht hat, am 1. d. M. geschrieben. „Als wir uns der Stadt näherten, sahen wir auf einem Hü-ael einige Hunde. Sie rannten weg und wir senden an einer Stelle eine Menge zerstreut herumliegender Schädel und einen Haufen gräß» lich anzuschauender Skelete in Kleidern, Ich zählte vom Sattel 100 reinget,agte und geleckte Schädel, alle von Frauen und Kindern. Wir betraten die Stadt. An jeder Seite waren Schädel und Skelete unter den Ruinen verscharrt oder lagen bloß umber. Da gab es Skelete von Mädchen und Frauen, von deren Schädeln langes braunes Haar herabhing. Wir näherten uns der Kirche. Dort warm die Ue-berreste häufiger, ins der Erdboden buchstäblich mit Skeleten, Schädeln und in Kleider faulenden Leichen bedeckt war. Der Gestank war fürchterlich. Wir betraten den Kirchhof. Dort war der Anblick noch gräßlicher. Der ganze Kirchhof war drei Fuß hoch mit zum Theil verhüllten Leichen bestreut, Hände, Beine, Arme und Köpfe ragten in gräßlicher Verwirrung hervor. Ich sah viele kleine Hände, Köpfe und Füße von dreijährigen Kindern und Mädchen mit prachtvollem Kopfhaar Die Kirche war noch schlimmer. Der Flur war mit ganz unbedeckten faulenden Leichen gefüllt. Niemals dachte ich mir so etwas Fürchterliches. Auf dem Kirchhof und in der Kirche lagen 3000 Leichen. Wir waren genöthigt, Tabak an unsere Nase zu halten. I»» der Schule, einem schönen Ge-bäude, waren 200 Frauen und Kinder lebendig verbranl»t worden. Alleitthalben in der Stadt botetl sich dieselben Szenen dar. Die User des kleinen Stromes waren mit Leichen bedeckt. Die Stadt hatte 9000 Einwohner, jetzt gibt es ihrer nur l200. Viele Flüchtlinge kehrten jüngst zurück, ltm unter ihren zerstörten Heim -stätten zu weinen und zu wehklagen. Ihr trauriges Wehgeschrei war in einer Entfernung von einer halben Meile hörbar. Einige gruben die Skelete von geliebten Angehörigen aus. — Der Mann, der Alles dies that, Achmed Aga, ist befördert worden und ist noch immer Gouverneur des Distriktes. Kein von türkischer Barbarei ersonnenes Verbrechen blieb unverübt. (M odewelt. — Vergeblicher Kampf.) Die Verwaltung des Bades Reinerz (Deutschland) hat sich mit folgender Bitte an die Damen gewandt: „In Folge vielfacher Anträge wird an die hochverdiente Damenwelt die ganz ergebene Bitte gerichtet: während der zu Montesiaskone lebten zwei Nonnen Beritar-dina Ranzi und Maria Tolli (letztere hatte die Stigmatisation), welche ankuildigten, daß die Gesellschaft Jesu aufleben, die himmlische Rache aber nickt ausbleiben werde, der Papst, welcher den Orden unterdrücke, müsse sterben. Die Weissagungen dieser Nonnen wurden durch deren würdige Beichtväter, die Jesuiten Coltaro uitd Veniza, in Briefen verbreitet und schrieb ersterer an eine,» Frennd: „Pflanze die Gerüchte sort damit ein System in die Sache komme." Damit verrieth er das ganze Treiben der Jesuiten. Trotz diesen Todesankündigungen und Androhungen blieb der Papst gesund bis zum Anfang des Jahres l774 Da kamen von allen Seitm Warnungen, er möge sich vorsehen. Der Vikar von Padlia meldete, daß ein Jesuit in seiner Gegenwart in den heftigsten Ausdrücken von Klemens gesprochen und seinen Tod für den nächsten Herbst angeklindigt habe. Plötzlich an einem Tage der Charnioche empfand der Papst nach dem DtittagSesseit einen Schmerz in den Eingeweiden, wie von großer innerer Kälte. Man hielt dies im Anfang. für Erkältung, aber bald zeigten sich so merkwürdige Symptome, wie man sonst noch nicht gesehen hatte. Mund und Speiseröhre entzündeten sich, es '» BeilagssW, V6 der „Marburger Zeitung" (187S.) ltie ^liiiileiiiie lili' Himmel mi«! killizlni! i» Km beginnt mit 18. September l. I. ihr vierzehntes Schuljahr. /ggg Die Anstalt, welche au< ^wei Fachschulen, der besteht, sorgt für gediegene theoretische und praktische Ausbildung der Studirenden und verfügt zu letzterem Zweck über ein Musterkomptoir. ein chemisches Laboratorium und eine mechanische Lehrwerkstätte. Dt« «Tsr <1ss wenn sie vor ihrem Eintritte daS Untergymnasium oder dle llnterrc.ilschule mit Trfolg zurückgelegt haben. Kür solche Schüler, welchen diese Vorbedingung fehlt, besteht ein besonderer Vor KZSU «las ,c., ertheilt Auskunft und aus- fuhrllche Prospecte «Als Dtr^s«rior» «IsT' lÄr» uiRÄ In- vi'. Al«vn», Direktor. «aupt.>tisäsl>laxs bei II. k. pmell il ülinl»«?? W. vv» «>Vi» vvkit^» «riKtn«! amvR^ikanIsvke» Nttlimasvlil>»<»«. ^141 ^Ils OMuvß^sn liAkmk8vkinon vvräku 2ur Ül)SrQ0WMSV «nä sUr ätr xKnzilivUr l)»tvrriel»t erttisilt. HVIeUtlß^ fttr D r«un6«. Moiivr « «uk- NNÄ WZx^mplarrn i rvun«!»'. »t Zkavtitt. tUr kr«» ?lvlll»r soll., Faßbinder, empfiehlt ein gioßes Lager von KOSVlelHtv» ü o tl 1 l11 a 8 8 6 n zn den billigsten PreiskN. (750 Die altv, wvHvttlirtestv und Eiftnmöbel-Fabrik von ItoivI»»r solchen Fällen nicht Hafter sind^-"^ (qzz urg. Michael un» Marie Miklantschttsch. für Hand, und Göpelbetrieb, welche ihrer unilbertrefflicheii Leistungsfähigkeit und soliden Bauart wegen im Jahre 1375 mit 10 silbernen und anderen PreiSmedaillen allS-gezeichnet wnrden, schon in 34.000 Exemplaren iiber alle Länder Europas verbreitet sind, licfern mit wesentlichen Verbesserungen zn bedentend ermäßigten Preisen sranco Bahnfr. llnter Garantie nnd Probezeit. si>24 Preis einer Hand-Drcschmaschine fl. 100 franco Wini. Solide Agenten erwünscht, wo wir noch nicht ver-treten sind. UlsA^LwrRK . Aiaschinenfabrik, Frankfurt a» M. Sehr wichtig für sparsame »ausfrsuvn unä VliSsoksi-innsn ist das k. r. ausschl. priv. LoIivvIIivL.»okvrvjviKuvK»>?uIvvr nebst Methode von D'i-un« in Trautenau. Mit diesrm Pulver, frei von allen schädlichen Jngredlenzien. ist eine Perion im Stinide, binnen 4 Stunden 2 Tragkörbe voll schmuhiger Wäsche jeder Art w»e gebleicht zu reinistei,. ohne dieselbe m kochen und ohne die Hände auszureibl!n. In Original-schachteln zu 56 Dekagramm für 10 Körtie schmutziger Wäsche hinreichend mit Metl)ode 1 fl. 80 kr.. ol)ne Methode I st. 20 kr., 28 Dekagramm 70 kr., solvie auch in Papierhillsen zn '2 und 4 Loth. woraus der Preis ersichtlich »st. AlleS Uel rige. welches außer diesen im dtt.nl vertäust wird, erkläre ich als ein Gefälschtes und uichl von mir Bezogenes. ^775 X. Ic. auLSLdl. priv. Xraktxlavzstärks, welche das Benetzen der Liasätze und Chemisetten mit ausgelöster Rohstärke, sowie auch daS Bluuen entliehrlich macht und der Wäsche emen hütischen Glanz verleiht ä Tafel 20 kr. ö. W. hiervon hält Herr >1. iu K Allttl größter Gllraatlk k ichersten Erfolges l»ellt nach neuesten Erfahrnngenii ^gründlich, schnell und augeuehnl geschlechtliche Exzesses Mjeden Grades, insbesondere vernachlässigte oder unvoU-Aj Mändig rnrir!e, Jahre hindurch verschleppte Syphilis^ ^im sekundären und tectiären Stadium, sowie Schwäche ^ jDzustände. Impotenz. Pollntionen. Weißfluß nnd Haut-^ ^anSschläge leder Art bei strengster DiScretion. ^ Unbemittelte werden berüe^chtigt. L. vo» ltlsist. M Aerliu, Z. W. Zeruslilemerftr V.H Um Angabe der zur Zeit sich zeigenden Symtmne^ ^sowie der Dauer de» Leiden« wird erslicht und erfolgt^ Mdie öusenduiig der erforderlichen Präparate umgehend.P v i I e l> s j v (k'AÜsuellt) brieiliek 6er Lpeeittlarst IZi'. liZKNlSL'Ii, ^eustnät, Oresäcn vereils über inil krtttlx delmnllell. ^614 > VlS Bureaux«, BereittS-od5> Filiilt Flarbirg, »or« I. Nodathi«, Vrmuaalst. Filialt Gill, Herttigasst. iii Vizilltürleii j 1» miiiiil iil xvvZIiItei' 8eIiriN Ivo Stück «i-««»,,« . . . . fl. l 40 100 „ IIolUlinlttttlC»!» . . „ 1.20 100 „ rantaslv . . . . „ 1.— 100 „ ......„ —.80 100 „ vrlHtvI...... —.60 empfiehlt die Buchdruckerei deS Lliusflj ^anLvkik, I'ostgilsss 22. Dampf-u.Wamlenl»id i» der Aäriltnrr-Vorstaiit täglich von 7 llhr Früh bis 7 Uhr Abends. 156) Alois Schmiderer. «s S VVexen vorzerüelitsi' Sommee-Silison -dlUlßS öerren- ^ Herröll-^nsüxv.....von ö/V. ü. 14. „ „ ^Vssekstok^ . „ 11. V«t«r»nen»^n2iijx« kertix »m I.axvi' — K»u2er Veter»neu-^»üuß^ ü.^v. tl. 14 — Z impfi-HIt (8e7 -s I jt. 8elieilil'8 lileiilerliiiiiilliiiiz in »»i'biil's. (? es IM S»«>r«. Dalvtnklridtrmachtr in Marburg, Burggaffe Nr. 138, empfiehlt sich zur Anfertigung von Damenkleidern nach neuester und geschmackvollster Fagon zu den billigsten Preisen, und bittet um zahlreiche Aufträge. (943 Brandl'« Fleischerei Herrengasse empfiehlt sich den ?. I.Kunden mit dem besten Mastochsensieisch. 929 Das vollständige BMNtilerlal einer Schiffmühle mit drei^.MMn ist um billigen Preis zu verkn^jjsm^ ^932 kunft im Comptoir d. Bl. vrradschitdtitr MtrrMW' ledigen S t a und der slovenischk»^.,MWche kundig findet unter günstMß^Mtionen dauernde .../»-Anstellung. (944 AuAkM im Comptoir dieseS BlatteS. lawlsollmori jeder Art beheben sofort: a 70 kr.. Aalinliett a 40 kr., wenn kein anderes Mittel hilft! (709 ViUlioatock für e Betten 30 kr. bei Herrn W. Königs Apotheker. - -L-Z s: ^tiitV>n«rz!0llxunx,, Da.?eMrt. li 1. 0l gl ge A! dl ei! dl Ci G St! ge H S Ut G te S de S II se tr« sie S M ho D m< Perstorl'ette in Marbutl^. Am 7. Aligust: Pektni M.'.lia, LahnschlosserStoch 5. Monat, Kärntnerbahiistrtiße, Magendnrmkattnrh: Burkart Maria, HauSbestherStochtcr, 3. Monat, Viui» gaffe, Darmkatarrh; 10.: Kalt Theresia, Kcllerttielst.'br tochter, 8 Vkonate, Magdalena. Fraisen: Johanna, Fleischermeisterstochter, Bertzstraße, varmkaturiy 12.: Kosem Josef, Dienstmagdsohn, 6 Monate. straße, Darnikatarrh._ _ Marburg, 12. Angnst. tWochenmarktsprel Weizen s!. 7.80, Korn st. 5.90, Gerste fl. 5.20, Huvet fl. 3.50, Kttkurutz fl. 4.90, Hirse fl.v.—. Helden fl. 4.Di Erdäpset fl. 2.10 iir.Hktltr. Fisolen 14, Linsen 26, Erb^n 80 kr. pr. Klgr. Hirsel'rein 10 kr. pr. Liter. Weizenttr„», 26, Mundmehl 20, Semmelmel>l Iti, Polentamehl p. Stindschmal^^ fi. 1.10, Schweinschmalz 90, Speck frisch g Hvli, hart geschlveinmt sl. S.60, ungeschlvemlnl fl. Z.l: lveili', geschwemmt fl. 2.80, ungeschlveinmt fl. . Kx Kbmt. HotzkolNea hart fl. 1.—, welch (>0 kl?, pr. Hki Hell 3.20, Stroh, ^ager fl. 3 30, Streu 2 2») pr. l00Kl»^ Pettau, 11. August. WocheumarktSp reis Weizen fl. 7.50, Korn fl. 5.—, Äersie 4.20, Hafer f-V 3.20, Kukuruv fl. 5.00, Hlrse fl. 4.—, Heiden ff-, ll.-s Erdäpfel fl. 1.80 pr. Hktlt. Riudschmalz fl. 1.10, Schivei el »roapsel i». i.ov pr. v'uu si. Vlyivei Schmalz 84, Speck frisch —. geräuchert—, satter '^0 1» pr.Klgr. Äier 6 St. 10 kr. Stindflcisch 48, Kall>fleisch 5 .. Schlveinfleisch jg. 43 kr. pr. Klgr. Mtlv frische 12 ! pr. Ltr. Holz liart fl. 3.53, iveich fl. 3.— pr. Kdm Holzkohlen hart 70, lveich 50 kr. pr. Hktlrr. Heu fl.3.-ei Lakerstroh fl. 2.20, Streustrol» fl. 1.80 pr. 100 Klgr. ^ le ie a a o Eisendtchn-Fahrvrdnttiig Mardun u Eilzüge. Wien-Trieft. s Triest-Wien. Ankunft 2 U. 8 M. Nachm. s Ankunft 2 U. 30 M. Stacy Abfahrt 2 ll. 11 M. Nachm. > Abfahrt 2 U. 33 M. Nachi Personenzüge. Bon Trieft »ach Wien: Ankunft g U. 30 M. Früh und 6 U. 51 M. Abent Bon Wien nach Trieft: 3 U. 46 M. Früh und 9 U. 49 M. Aliendl», 9 U. M. Krüh und 10 U. 1 M. Abend Gnitislchle Zinle. Bon Marburg nach Graz: Abfahrt 5 U. 50 M. Friil). Ankunft iu Graz 8 U. 55 Bon Trieft nach Milrzzuichlag: Ankunft 12 U. 11 M. Abfahrt 1'.> U. 33 M. Nachm. Bon Mürzzuschlag nach Trieft: Ankllnft 1 lt. 44 M. Älifahrt 2 11. 20 M. Nachm. Bon Graz nach Marburg: Abfahrt 3 tt. 5 M. Nachm. Ankunft iu Marburg 6 ll. 33 Ü Nach KrauzenSfeste: 9 U. 20 M. Bormitt. und 10 U. 30 M. Nachts. Nach Billach: 2 U. 50 M. Nachmtt. Abfahrt Ankunft Abfahrt el Kurstunden die Schleppen der Kleider etwa» aufschürzen zu wollen. Die hier anwesenden Ktanken würden sich dcidürch zu aufrichtigem Danke^ verpflichtet fühlen." ZNarkurger Berichte. (Thätigkeit der städtischen Polizei.) Die^Marburger Stadtpolizei hat vom 1. Jänner bis 9. d. M. h'4l Verhaftungen vorgenommen — bedeutend mehr als . in der gleichen Zeit der Vorjahre, deren Gesammter-gedniß nie die Zahl von je 600—700 überstieg. (Feuerschaden.) Der Grundbesitzer Antoil Klepp in Drasendorf bei Pettau hat durch den Brand seiner WirthschaftSgebäude einen Schaden von 1000 fl. erlitten, welcher durch die Versicherung vollkommen gedeckt wird. (Blitz und Brand.) In VerHolle bei^ Cilli hat der Blitz in das Wohnhau» de» Grundbesitzers B. Pustounik geschlagen und gezündet. Dieses Gebäude, Stall und Tenne gingen in Flammen auf; die Fahrhabe ward mit Hilfe der Nachbarn größtentheil» gerettet. ^Drei Menschen verbrannt.) In St. Georgen an der Stainz sind die Tenne und da» hölzerne, strohgedeate Wohnhaus des Grundbesitzer» Kranz Jlga fammt Lebensmit' teln, Zimmer-Einrichtung, Futter und zwei Schweinen abgebrannt und haben leider auch der Eigenthümer, seine krai»te Mutter und seine Schtvcher ihren Tod in den Flammen gefunden. Jlga hinterläßt drei Kinder; das jüngste der-selveil ist sechs Wochm alt. Der Schaden be-trägt 2000 fl. Dis Gebäude waren nicht versichert. (MarktbewLlligun g.) Der Gemeinde St. Georgen in W. B., Bezirtshauptmanschaft Marburg, ist auf ihr Ansuchen von der Statt-halterei die Bewilligung ertheilt worden, am Dienstag in der Bittwoche und am zweiten Montag im September einen Jahr- und Viehmarkt abhalten zu dürfen. (UntersteirischeBäder.) In Sauerbrunn bei Rojhitsch sind bisher 1227 Parteien !871 P^on'eU zum Kutgebwuche ange Mommen. (Zum Raubmorde „am See".) ^Dieses entsetzliche Verbrechen bildet noch immer Huden ersten Gegenstand des Stadtgespräches 4. Die Akten stehen uns nicht zur Verfügung irb^nd wird das Amtsgeheininiß lun so strenger "l^'^gewahrt, je wichtiger die Uittersuchung ist. Alle vie widersprechendsten Gerüchte wiederzugeben li^st aber unmöglich. Thatsächlich Neues und Z.Pigten sich Eckel erregende Wunden ail "seinem Körper, er wurde täglich matter und hatte un-. Unterbrochen Erbrechen. Bis zum 22. Septem-litt er gräßliche Schmerzen; an diesety tage erlöste ihn der Tod. Er war, wie voraus- ^»vei sch ü 12 Kbm esägt, im Herbst gestorben. Während seiner roßen Leiden hatte er wiederHoll versichert, sei vergiftet worden und könne keinem Arzt nd keinem Koch mehr trauen. So eigenthümlich der Verlauf der Krank-l.s.-Ieit, 1o eigenthümlich waren auch die Erschei- lgr. ' le ungen an der Leiche. Die Oberhaut blieb an n Kleidern hängen, die Nägel lösten sich ab, Haare blieben auf dem Kopskissen liegen, jemand konnte den abscheulichen Geruch er- Stacy Stach« ibeilt tbend ildeild «ichln lchm. . Ltj chtS. agen. In Ronl war nur eine Stimme darüber, apst Klemens sei mit totaa» vergiftet orden. Als der päpstliche Leibartt Salichi in ttem Bericht die Krankheit des Papstes als ?orbut bezeichnete, glaubte ihm niemand, da »erdies Sektionsbefund und Krankheitsbericht cht in u.l'.ulg zu bringen waren. Jesullen ftchlten selbst, daß e» nöthig . >r, diesen Todessall aus übernatürliche Weise erklären und der Jesuit Proyart scheute sich ht, ihn ein Strafgericht GotteS zu nennen, )em er mit teuflischer Wollust den schrecklichen »deskanips des Papstes beschreibt. Die hilslose Gewisses kann gar nichts mitgetbeilt werden. Erzählt wird übrigens, Franz W. soll bekannt haben, daß Joseph M. Mord vollbracht, während er die Thüre zugehalten. (Thon waaren-Fabrik in Li b oje.) Von dieser Fabrik ist bekanntlich die Münchener Kunstindustrie-Ausstellung beschickt worden. — Der Berichterstatter der „Deutschen Zeitung" (Böheim) schreibt darüber: „Siegreich trat nun zum" erstenm.Ue mit feinern Hohlgefäßen eine Thonwaarenfabrik vor die Oeffentlichkeit — C Schütz il, Liboje bei Cilli. Ihre tadellos geformten Gefäße lnit Motiven der italienischen Renaissance, ihre wunderbar feit; gestimmten Decors auf Glasur, die wie Elfenbein wirkt, haben hier Sensation erregt, und die allgemeine Stimme hat dieses neu geschaffene Genre entschieden in die erste Reihe gestellt. Das war ein Sieg, der von neuem bewies,^ daß nur an der Hand der Kunst und Wissenschaft für die Industrie Erfolge errungen werden können. Die Zeichnungen sind von den Professoren König, Storck und Lturm, die Ausführungen von Kunstgewerbeschülern, Farben und Glasuren aus dem Kosch'schen Atelier. Diese Kräfte in Verbindung mit einer sehr leistungsfähigen und intelligent geleiteten Fabrik mußten wohl das beste schaffen. Sturm's reizend« Decors sind ja bekannt, die herrlichen Lustersarben-Ornamente Storck's wie alle seine Erfindungen geradezu unübertrefflich; Meister König hat in der industriellen Plastik bekanntlich ebenfalls nicht viele ebenbürtige Rivalen. In wenigen Tagen war die Exposition Schütz'» buchstäblich bis auf's letzte Stück ausverkauft. Unter den Käufern figuriren auf den Zetteln vorwiegend Mufeen, bekannte Kunstkenner und — Engländer; da» spricht wohl genügend für den Werth der Kunst-leistungen. Dieses treffliche Genre wird zuversichtlich seinen Weg durch die ganze Welt machen." (Geschworne.) Außer den zwölf Mar-burgetn sind zur nächsten Sitzung des Eillier Schwurgerichtes noch folgende Herren einberufen worden: Ferdinand Stroß, Hausbesitzer in Pettau; Joses Janeschitz. Lederer in Altendors; Anton Ritter von Naredi, Gutsbesitzer in Wind.-Graz; Aug. Schenkel, Gutsbesitzer in Lukafzen; Fr. Schentak, Lederermeister in Franz; Ferd. Lada, Obmann der Bezirksvertretung in Frie-dau; Josef Sternberger, Gewerke in Windisch-Feistritz; Anton Kartin, Handelsmann in St. Marein; Josef Skatschedonik, Bürgermeister in Gegenthal; Leopold Holzinger, Realitätenbesitzer in Rohitsch; Philipp Mravlag, Notar in St. Leonhard; Prokop v. Zeidler, Gutsbesitzer in Verzweiflttltg des gemarterten Opsers, welches fühlt, wie es wiederholten Giftk'arreichun-gen unterliegt, der sichere Verdacht des lln-glücklichen, seine Angst vor seinen Henkern, das Alles wird mit echt jesuitischer Kniffigkeit gegen das Opfer selbst gewendet. Bei der Mangelhaftigkeit der vorhandenen Krankheitsberichte »lnd der Unvollstäildigkeit des Sektionsbefundes läßt sich ein juridischer Beweis des Giftmordes nicht liefern. Wer aber, fragen wir mit Recht, hat die Prophezeiungeil in Szene gesetzt? Wer konnte an dem Tode de» Papstes ein Interesse haben, als die, welche von seilten Nachfolgern die Aufhebung des Breve hoffen konnten? An ein göttliches Strafgericht, welches so schnell bei der Hand ist, weim man einer Gesellschaft zu nahe tritt, welche in religiösen Gewändern politische Zwecke verfolgt, glaubt jetzt niemand, und so wird man denn wohl die Utberzeugung gelten lassen müssen, daß Klemens XlV. Ende ein gewaltsames war und von den Vätern der Gesellschaft Jesu, die eine solche unheilvolle Rolle in der Geschichte spielten. odi?r ihren Helfershelfern herbeigeführt wurde. Guteneg; Georg Frangesch, Grundbesitzer in Poscheg; Johann Barth. Gutsbesitzer in St. Johann; Christian Kern, Lebzelter in Schönstein; Alois Weingerl, Grundbesitzer in Gatschnig; Johann Anderluch, Realitätenbesitzer in St. Marein; Heinrich Sarnib, Wirth in St. Leonhard; Alois Mader, Grundbesitzer in Ober-Radkers-bürg; Johann Hofbäuer, Weißgärber iil Lich^ tenwald; Johann Urbantschitsch, Lederer in St. Leonhard; Engelbert Jäger, Ächoriensabrikant in Kranichsfeld; Karl Jagoditfch. Realitätenbesitzer in St. Marein; Hermann Graf^Wurm-braild, Gutsbesitzer in Äeukloster: Hauptgeschworene. Ferdinand Prögelhof,. Hmdel»-mann; Joseph Kw in er, Hausbesitzer ; Dr. Adalbert Cyppl, Arzt; .<^arl Traun, HandelSmalui; Vinzenz Janitsch. B icker; Moritz Unger, Schlosses; Josef Degen, Postamtskontrolor i. P ; Franz Bahr^ Besitzer nnd Wilhelm Metz. Handelsmann, sämmtlich in Cilli: Ersatzgeschworne. Letzte Post. Die GroAmSchte wollen ein GchmSl, rung der Recht» Serbien» nicht zuisffen Die Kämpf- bei Javor, welche» vi. Türken eingenommen, habe» drei Tage ge-dauert. In Nprd.Bo»nien machen die AufstSn dischen bedeutsame Fortschritte. Aeber Rumänien find 30.000 Hinter lader in Serbien eingetroffen. Die Armee Leschjanin'» erhält Wer ftär?«ngen. Da» A«t»blatt von Montenegro spricht von russischer Hilfe. Aom Mchextifch. Aus der Urzeit. Bilder aus der SchöpfungSgefchichte von Prof. Dr. Karl A. Zittel. (Zweite Auflage mit 135 Holzschnitten und 5 Kärtchen. München, Rudolf Oldenburg.) Die populär-wissenschaftliche Literatur hat allmälig einen so bedeutenden Einfluß auf die ganze geistige Entwicklung der Völker erlangt, daß ihr die sorgfältige Pflege gebührt. Es ist für jede Disziplin von höchstem Interesse, ob sie, von der Gunst des Publikums getragen, aufblüht und erstarkt, oder ob sie nur im engen Kreise der Spezialisten ein fast unbeachtetes Dasein sristet; aber auch nicht im mindesten gleichgiltig ist es, ob falsche oder halb richtige Begriffe und Thatsachen durch Unberufene verbreitet werden und das Urtheil des Lesers verwirren. Mit sichtender Hand das sicher Erwiesene vom Zweifelhaften oder Falschen, das Wesentliche vom Unwesentli^n zu scheiden, vermag nur derjenige, welcher durch eigene Forschung bestiinmte Stellung zu allen wichtigeren Fragen in seinein Wissensgebiete zu nehmen im Stande ist. Auf dieser Fälligkeit des Verfassers beruht Werth und Wirmng des vorliegenden bedeut samen Werkes, dessen zweite Auflage durch neue Holzschnitte bereichert ist und die Kärtchen ütier die Vertheilung von Festland und Meer während der verschiedenen urweltlichen Perioden in wesentlich verbesserter Gestalt enthält. Vtngesaudt. Geehrter Herr Redakteur! Mit Bezug auf die in Ihrem gestrigen Blatte gebrachte Notiz über den an meiner Schwester vollbrachten Raubmord fühle ich mich verpflichtet, Sie mit aller Entschiedenheit aufzufordern, die den Cl)arakter meiner armen Schwester herabwürdigende Erzählung vollinhaltlich zu widerrufen, nachdem dieselbe mlf gänzlich falschen Informationen beruht, und bin ich erbötig, Ihnen jederzeit den Beweis von der Unwahrheit Ihrer Behauptungen zu liefern. Indem ich nur schmerzlichst bedauern kann, /— daß Sie auf bloßes Geschwätz hin'^) den Charakter einer derart Verunglückten in solcher Weise öffentlich zu verunglimpfen n?agten, — so mache ich Sie schließlich noch aufmerksam, daß ich im Falle, als Sie die Aufnahme dieser meiner Berichtigung in Ihr Blatt verweigern sollten, nicht säumen werde, die Ehre meiner Schwester auch mit Inanspruchnahme gerichtlichen Schutzes zu wahren. Marburg am 12. August 1876. Ergebenst Theresia Clemensberger, verehel. Kotschi. '<') Der betreffende Bericht in der letzten Nummer beruht auf Mittheilungen eines ManneS, an dessen Wahrheitsliebe wir nicht zweifeln konnten. Anmkg. d. Red. Nr. 272. (928 Kundmachung Zufolge Erlasses deS Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 20. August 1870 Nr. 7648 und Verordnung des k. k. steierm. LandeSschulrathes vom 14. September 1870 3. 1598 hat der OrtSschulrath alljährlich die Aufzeichnung (Conscription) aller im schulpflich-tigen Alter (von 6—14 Jahren) stehenden Kinder des SchulsprengelS ohne Unterschied der Konfession und Hcimatsberechtigung und zwar nach den eingeschulten Ortschaften von Haus zu Huus vorzunehmen und in die Schulmatrit einzutragen. Eine genaue Aufzeichnung ciller im schulpflichtigen Alter stehenden Kindcr und eine richtige Zusammenstellung der Matliken ist nur dann möglich, wenn der OrtSschulrath auf die Bereitwilligkeit und Gewissenhaftigkeit der Eltern und Vormünder hiebet rechnen darf. ^ Es werden daher sämmtliche Hausbesitzer, Hausbesorger und Wohnparteien höflichst ersucht, dem mit Lösung dieser umfassenden urd wichtigen Ausgabe betrauten Organe die größtmöglichste Unterstützung ^ Theil werden zu lassen. Stadtschulrath Marburg am 19. Juli 1876. Der Vorsttzende: Dr. M. Reiser. SvMoriuiklalull« »ll Äer k. k. Ltasts Obvrrvkisvlillle in üilsrburA. Das Schuljahr 1876/7 beginnt am S7. September 1876. Die Aufnahme der Schüler findet am 24., 2b. und 26. SepttMber Vormittags von 9—12 Uhr in der DirektionSkanzlei statt. Jeder n^u eintretende Schüler hat die AusnahmStaxe von 2 fl. 10 kr. und 1 fl. Bibliotheksbeitrtig bei der Ausnahme zu erlegen; die anderen Schüler entrichten bei der Einschreibunj^ bloS den BibliothetS« beitrafl. Das Schulgeld beträgt jährlich 16 sl. und ist in zwei aleichen Semestralraten zu zahlen. Die AusnahmS-, WiederholungS^ und Nachprüfungen werden am 25. und 26. September Nachmittags von 2 Uhr an und am 27. September Vormittags von 10 Uhr an«, in den betreffenden Klassenzimmern abgehalten werden. Marburg am 10. SeptenwZkr?M6. 911) Die D^ire'ktion. Hffene Witte an alle jene p. I. Mitbürger und Gtschäfts-freunde in Marburg, welche Mich mährend meiner 16jährigen Thatigkeit in den von mir in Betrieb gehaltenen Geschäften, als: Faßbin-derei, Hufschmiede, DienstmanU'Jnstttut mit ftiakerei, Holz- und Äolilenverschleiß, dann Privat-A^entie zc. tt., mit ihren Aufträgen zu beehren beliebten, jedoch blS jetzt au» irgend einem Mißverständnisse mich für die geleisteten Arbeiten, LermittlungSbemüliungen ic noch nicht entlohnt haben, nunmehr in dieser drückenden Teldnoth wenigstens die Riickficht zu haben nnd mich mit eine,,, Theil-Betrage laut der zugesandten Rechnungen oder AvisoS umgehend erfreue« zu wollen, damit mir als reeller Geschäftsmann ermöglicht wird, ohne mlch weiter treffende» Schaden auch meinen Verbindlichkeiten vollends nachkommen zu können. Mich zu AuSkiinften und Äjermittlung saufträgen bestens empfehlend, zeichne mit aller Hochachtung ^ S49 ergebenst Anton Hoinigg. Knndmachung. Bei dem Eintritte der Erntezeit beehrt sich der Unterzeichnete die ?. 1'. Herren Landwirthe höflichst anfmerksam zu machen, daß die k. k. priv. wechjtlstitigt Brandschaden-Verstchtrungs-Anstalt in Graz nebst der Versicherung aller Einrichtungsstücke. Maschinen, Vieh tl. auch die Versicherung der Feld- »nd Wieienfruchte gegeu Brandschaden übernimnit und empfiehlt sich derselbe zur dies-fälligen Geschäftsvermittlung unter den günstigsten Bedingungen. (931 Aiftriltti-Kommissariat der k. k. priv. «tchsklskitigku Krandschadtn-Vtrstchtrinigs- Allltalt Marbarg im Monate Juli 1876. Wilhelm Hrauda, DistriktS-Kommissär. vis iw .?»dre 1838 in 1'riest xsxrünäete ^iiuüonö ^ 3ieiirtS>. l.»t idrs ÜÄUptaLVNtSeliAkt kür UArbUsL u. vlNj^obllNj; ckem Herrn v»rl Zvlmuät - - üdertrsxen unck ewpüekit sivk -nr Vvrsivlieruox ziu >lon billig8ton prSmien Av«eu Zoiiääen, velvdo 6urvll keuer Iiiiä VlitWedlix »0 Vodli Iiiill Virllisellsks-z«biinteii, KinrielitunA, Iladilieii, lileiiler, Vikelie otv. vto. sovie »n keliltrüeliteii eutstekM. — Viv k. Ii. priv. kiulliaiie ^llriltie» Iii Avllrtit versiokert »uvk auk cka» l^de» ckes Reilsekeil in Sen versvIlieÄellsteii Lomdiaationeii. An gm«. Aqirkslingtr in Waröurg. Meine Herren l Wann mir, was mir von dera honett'n Demartrazie fein, von dö Gfchwadranten mit ehnari BoSniaten und den Glumpert nix, gar nix wissen wollent, ewi not, und nar heiter sein, so kann st doch ka reputirlicher Mensch d rüber wundern, wann mir hin und wieder amal a so an Ausflug in d'iiabl Natur mochent, denn so a Au^flun nach Steiermark iS Eisen! Kumm' j do noch Marburg und dent mir, waS denn auf dem Vurgplatz beim schwarzen Adler für a Remasuri gibt, daß dort bei an Blld gar so viel Leut sten-ganf Dös muaß i seg'n, hob i mir denkt, und wonn's Marburg kost't. Meine Herrrn l I I waS a, woS schön und sauber tS, aber a so woS, wie i da auf dem Burgplatz beim schwarze« Adler g'seg'n hob, döS giblS schon niuderscht, elvi nöt, Eisen, KruzahuzasarraS! Krnzitürten sogt ma jetzt nimma, »veils döS sida dera türkischen Amurkserei nima gibt. Alsdann zwtg'n derdem i in doS Kaminet geh' — bleibt mir dös bisserl Verstond stehn'n anoll (953 JS Jet^hna da drinu a A'adel, ja so a Madcl, dt) gibtS nix zweitS! Schani no an Zchnielliterl — A Madl, daß i Jeahna sog: S'G'sicht iS sauber, dö Auzen piksein, dö Arm kugelrund, dö Füaß? — FÜaß hob i ka g'seg'n, dö sein tschuli gangen, dö hot's elvi nöt; auf die Hand kriechts umadum und lvann ma'S a so stacht, möcht ma'S oliusseln a, weils an so derbormt! A eisernes Madl, schod, daß kane Fttaß und kau Unterleib Hot; wenn dö amol helratl), kann ihr Monn ruhig seia, denn durchgeh'n thöt eahm dö nöt, ewi nöt: döS muaß ma stg'n, — nolcha kann ma red'n. Der Bezirlsberger auf der ZaruiIraS. Gin GewSlb US mit Schaufenster und GlaSthiiren, auf lebhaften Posten, ist sogleich und billig zu vermiethen. Anfrage bei Marie Schraml, Domplatz. Der heutigen Nummrr dieses Blattes ist daS Preisblatt der Wiener Wäjche'FabrikS Filiale in Marburg beigelegt. Mit einer Beilage. In der Tscheligischen Pierhallt „zur Aadt Graz", sowie auch in dcm vielbeliebten „Kamdk'inusgai'tvn" wird das ?. I. Publikum sowie bisher auch serner-Hin mit echten Naturweinen, ausgezeichnetem 'Märzenbier und guten warmen und kalten Speisen solid bedient lverden. — In dem erstgenannten ^^okale steht auch ein großer Salon für Unterhaltungen :c. stets chereit. Um zahlreichen Befuch bittet (917 Achtungsvoll F. Tchwechler. Die k. k. Herren OWere und Milttärbeamten, welche LebenSverficherull-einzugehen tvünjchen, die auch für den KriegSfaK (Tod durch Waffengewalt) giltig sind, belieben ihre Adressen abzugeben; Hötel Stadt Wien, 1. Stock, Nr. 2, an Ober-Jnfpek-tor Kneucker. (936 t^e?antwi»rtliche Redoktto«, Dmck und Verlag von «tduard Aanschitz iu Marbnrg. (^in Praktikant der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, findet in einetn Kolonialgeschäfte sofort Ausnahme. Offerte wollen unter: M. Marburg an die Redaktion d. Bl. abgegeben werden. (954 A.« .St».