* - UuU ***** UU K.N. 8MU, • - • U W***-*W u ^ ^ '' * *' ^1 •■•ut- Biiil*iliiiii*i*iiil^ s •Tt, S pÄ*pM*FiEp5!!PiP* liHp|PÄ|Ä|Äfci^piiS|p5pSS!i / ^5 [ v^.č) r ;; ^ J3o.es-( I ^Uo i.uk KUNST-TOPOGRAPHIE DES HERZOGTHUMS KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K. K. CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALEN. ERSTES HEFT. WIEN, 1888. IN COMMISSION BEI KUBAS TA & VOIGT. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. Erklärung der Abkürzungen. Aep. = Archaeologifch- epigraphifche Mittheilungen aus Oefterreich. Wien 1877 1885. Afk. = Archiv für vaterländifche Gefchichte und Toponraphie. Klagenfurt i (1849), 2 (1850),. 3(i8s6),4(i858),s—9(1860—1864), 10 (1806), II (1867) u. f. w., 16 Bände bis 1886. AfköG. = Archiv für Kunde öfterreichifcher Ge-fchichtsquellen 1848 f. Ank. = Ankershofen, Handbuch der Gefchichte des H. Kärnten. Klagenfurt I (1850), 2 (1851). B.A-V. = Berichte und Mitthlgn. des Alterthums-Vereines zu Wien. 1854—1882. Bid. = Bidermann: Die Romanen in Oefterreich. Graz 1877. Car. = Carinthia. Wochenblatt u. f. w. Klagenfurt 1811 —1885. E. = Ephemeris epigraphica. Rom-Berlin. 1872 bis 1884, 5 Bde. GRA = Geologifche Reichsanftalt. Jahrbuch und Verhandlungen, 1851 — 1882. Die Erklärung der Zeichen im Kopfe des General-Regifters eben diefes Jahrbuches. Hn. = Hermann. Text zu Wagner’s Anfichten aus Kärnten. Klagenfurt 1845. J. = Joanneum in Grätz. Jab. = Jabornegg, Kärnten’s römifche Alterthümer. Klagenfurt 1870. Jab. Chr. = Jabornegg und Chriftalnigg, Kärntens römifche Alterthümer. Klagenfurt 1 (1843), 2 (1845). J. B. = Jahrbuch der k. k. Centr.-Com. z. Erf. u. Erb. der Baudenkmale, I.—V. Bd.1856—1861. Jb. = Jahrbuch des naturhiftorifchen Landes-Mufeums von Kärnten. Klagenfurt 1852—1884. 32 Jahrgänge. Jung == Jung. Römer und Romanen in den Donauländern. Innsbruck 1877. K. = Landes-Mufeum in Klagenfurt. Die Nummer bezeichnet die fortlaufende Zahl der Monu-menten-Halle nach Jabornegg’s „Ueberficht“ 1868 bis Nr. 118, nachmals fortgefetzt über 207. Kml. = Kaemmel, Entftehung des öfterreichifchen Deutfchthums. Leipzig 1 (1879). Kr. Gr. = Krones, Grundrifs der öfterreichifchen Gefchichte. Wien 1882. Kr. HG. = Krones, Handbuch der Gefchichte Oefterreichs. Berlin 1876—1879. 5 Bde. K. Ztfch. = Kärntnerifche Zeitfchrift. Klagenfurt. I (1818), 2 (1820), 3 (1821), 4(1823), 5 (1826), 6 (1831), 7 (1832), 8 (1835). M. = Mittheilungen der k. k. Central-Commiffion zur Erf. u. Erh. d. Bau-Denkmale (f. K. u. hift. Denkmale) 1856—1874, Bd. 1 —19; n. F. 1875 bis 1885, Bd. 1—12. Meg. — Megifer, Annales Carinthiae. Leipzig 1Ö12. Mi. anth. = Mittheilungen der anthropologifchen Gefelifchaft in Wien. 1871 —1884. Mi. nat.= Mittheilungen des naturwiffenfchaftlichen Vereines für Steiermark. Graz 1863 bis 1884, 20 Bde. M. f. ö. G. = Mittheilungen des Inftituts für öfterr. Gefchichtsforfchung. Mo. == Mommfen Corpus inscriptionum latinarum III,2. Berlin 1873.S. 587—625, 692 — 695, 703, 742 ff., 1046—1049. Nr. 4712—5100, 5702 bis 5713, 6490—6528 beziehungsweife. Vgl. III, f. S. XIX f„ 26 f. mp. = millia passuum. Mu. CN. = Muchar, altceltifches Noricum, in St. Ztfch. i, 3; 2, 1; 3, 1; 4, 1. Mu. RN. = Muchar, das römifche Noricum. Grätz 1823 —1826, 2 Bde. Mu. St. = Muchar, Gefchichte des H. Steiermark. Grätz 1844—1874. 9 Bde. Oe. Bl. f.L. = Oefterreichifche Blätter für Literatur und Kunft. 1846. Or.= Orelli (Henzen).Inscriptionum lat. fel.ampl. colledtio. Zürich 1828 — 1856, 3 Bde. Pr. = Prunner, Splendor antiquae urbis Salae. Klagenfurt 1691. R. = Ranke. Alpenreifen, deutfch-öft. Alpenverein. 1881. Rep. = Pichler, Repertorium derfteierifchenMün z-kunde. Grätz 1865—1875, 3 Bde. RStud. = (G. M. Polatfcheck) Römer-Studien nach der Natur. Wien 1882. I. Teurnia, II. Teurnia Juvavum, III. Santicum. Sitzb. = Sitzungsberichte derk. Akademie der W iff. hiftor.-phil. Claffe. 1848 f. Sitzb. m. — Sitzungsberichte der k. Akademie der Will", mathem.-naturvv. Claffe. St. Ztfch. = Steiermärkifche Zeitfchrift. Grätz 182 1 bis 1834, Bd. I —12; 1834 — 1845, 1—8 n. V. = Villacher Gymnafial-Sammlung. Vap/. =Valvafor, Topographia archiducatus Carinthiae. Nürnberg 1688. -yVjb. = Wiener Jahrbücher der Literatur. 1818 Re-gifterbde. 127, 128 (1849). ÖSTERREICHISCHE KUNST-TOPOGRAPHIE. I. BAND: HERZOGTHUM KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K.K.CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST-UND HISTORISCHEN DENKMALEN. WIEN, 1889. IN COMMISSION BEI ICUBASTA & VOIGT. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. KUNST-TOPOGRAPHIE DES HERZOGTHUMS KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K'K- CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALEN. St. Paul. WIEN, 1889. !N COMMISSION BEI KUBAS TA & VOIGT. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. DZ JZ fS [i,,nuvj /i £0.32.5"/ //9Q „Wo man den Kunftdenkmalen des Landes Aufmerkfamkeit zu fchenken begann, ift man überall früher oder fpäter zur Ueberzeugung gekommen, dafs als Grundlage aller auf diefem Gebiete zu entfaltenden Thätigkeit eine möglichft vollftändige Conftatirung deffen dienen müße, was von Obječten diefer Art noch vorhanden und wo es zu finden fei.“ Mit diefen Worten wurde im Jahre 1S81 *) jenes Unternehmen oder vielmehr jene Reihe von Unternehmungen der Oeffent-Hchkeit voraus bekannt gegeben, als deren erftes reifes und abgefchloffenes Ergebnis der gegenwärtige Band der Kunft-Topographie von Kärnten in die Welt tritt. Diefelbe wurde dadurch eingeleitet, dafs der hochwürdigfte Fürzbifchof von Gurk auf ein dienftliches Begrüßungsfehreiben des Centralcommiffions-Präfidenten feinen Seelforge-Clerus durch das Diöcefan-BIatt auf das Unternehmen aufmerkfam machte und demfelben die Förderung desfelben ans Herz legte. Die Folgen zeigten fich bald in der erfreulichften Weife. Zwar waren bis zum Mai 1880 von 301 ausgefandten Fragebogen erft 153, alfo wenig über die Hälfte, ausgefüllt zurückgelangt; was aber eintraf, war faft durchwegs fchätzenswerth. „Die Beantwortung der Fragen“, fo fprach fich damals der Referent Minifterial-Secretär Dr. Lind aus, „macht dem kärntnifchen Curat-Clerus alle Ehre.“ Wenn man von einigen Ehr kurzen Beantwortungen und von den wirklich kunftarmen Jofephinifchen Kirchenbauten abfah, enthielten die eingefendeten Fragebogen eine ungeahnte Menge von werthvollen Angaben und Mittheilungen, die fehr häufig auch in archäologifch fachmännifch richtiger Weife vorgebracht wurden. Wahrhaft über-rafchend war es, auf welche große Anzahl von bisher unbekannten Flügel-Altären °der deren Reften, von Wandgemälden und bedeutenderen mittelalterlichen Glasgemälden, von alten Paramenten, Römerfteinen u. dgl. in diefen Beantwortungen aufmerkfam gemacht wurde. Allerdings war dies nur der Anfang der Aufgabe; die eingelaufenen Bemerkungen konnten nur zum Anlaß fachmännifcher Inaugenfchein-nahme und Prüfung dienen, deren endgiltiges Ergebnis feinerzeit zu verwerthen *) Oefterreichifche Kunfttopographie von Jof. Alex. Freih. v. Helfert. Wien, 1881. war. Nach mancherlei Vorarbeiten und einer vorläufigen Bereifung der kunft-hiftorifch fo wichtigen Orte Friefach, Villach und Klagenfurt und deren Umgebung, die Dr. Karl Lind im Jahre 1879 unternahm, beantragte derfelbe im Juli 1880 eine fyftematifche Durchforfchung des Landes Kärnten in kunfthiftorifcher und archäologifcher Hinficht, die auf mehrere Jahre zu vertheilen und in eine Anzahl von Partien, auf deren jede nach Anhandgabe der eingelaufenen Fragebogen etwa 15 bis 20 archäologifch wichtige Orte entfallen füllten, zu zerlegen wäre. Die Durchprüfung diefer Partien', wobei der Unterfchied der deutfchen von den flovenifchen Bezirken nicht außeracht gelaffen werden durfte, war zum Theil der fchon genannte Referent felbft zu übernehmen erbötig, theils füllten hiefür geeignete jüngere Kräfte ausgewählt und ausgefandt werden. In folcher Weife waren thätig im Jahre 1880 Dr. Karl Lind, die Architekten Emanuel Pippich, Heinrich Holitzky und Vincenz Raufcher, 1881 Pippich und Holitzky, 1882 Lind und Pippich, 1883 Lind, Pippich und Raufcher, 1884 Li?id und Ingenieur Milan Sunko, 1885 Lind und Pippich, 1886 Lind, 1887 Lind. Die Aufgabe diefer Ausfendungen war nicht allein die Conftatirung, Cha-rakterifirung und präcifes Skizziren der archäologifch oder kunfthiftorifch zu beachtenden Obječte, fondern auch die künftlerifche Aufnahme wichtigerer derartiger Denkmale, namentlich Wandmalereien, wenn diefe, wie es leider mit den höchft intereffanten Darftellungen im Donjon zu Friefach der Fall ift, einem allmähligen Verfall entgegenzugehen fčhienen. Mit diefer Aufgabe, fowie mit der Aufnahme der Wandgemälde am Karner zu Metnitz und der Fresken an der Außenfeite der Kirche zu Millftatt wurde der akademifche Maler Max Pirner, vom Profeffor Mathias Trenkwald hiefür empfohlen, im Sommer 1880 betraut und hat feine Miffion in einer fo befriedigenden Weife durchgeführt, dafs ihm von der Central-Commiffion die volle Anerkennung ausgefprochen wurde. Die überaus gelungenen Aufnahmen haben bereits bei wiederholten Ausftellungen das Auge des Kenners erfreut und bilden ein werthvolles Depofitum in den Mappen der C entral-Commilfion. Von den Mitgliedern der Central-Commiffion haben vom Anfang bis zu Ende Dr. Matthäus Much das prähiftorifche und Direčtor Dr. Friedrich Kenner das claffifch-römifche Gebiet, fofern das Land Kärnten davon betroffen war, im Auge gehalten und dadurch dem Unternehmen höchft dankenswerthe Dienfte geleiftet. Die Einzelnarbeit in diefen beiden Richtungen hat der Grätzer Univer-fitäts-Profeffor Dr. Fritz Pichler auf fich genommen, wozu ihm die wiederholten mit Unterftützung des k. k. Minifteriums für Cultus und Unterricht unternommenen Bereifungen und Durchforfchungen der Stätte des alten Virunums, heutigen Zollfeldes, reichlichen Anlaß und Gelegenheit boten. Die Anordnung und Formulirung des von fo vielen Seiten und verfchiedenen Kräften zufammengetragenen Materiales war felbftverftändlich die mühevolle Arbeit des erkorenen Referenten, des mittlerweile zum k. k. Sectionsrath beförderten Dr. Karl Lind. Zu Seiten ftanden ihm dabei und vielfach werthvolle Winke, Ergänzungen, Berichtigungen lieferten die fehr verdienten kärntnifchen k. k. Confer-vatoren: Adolph Stipperger, P. Norbert Lebinger, Karl Freiherr v. Häuf er und Matthäus Größer und der Kärntner Vereins-Archivar Auguft Ritter v. Jakfeh. Der kärntnifche Landeskanzleidirector Marcus Freiherr v. Jabornegg, der k. k. Fach-fchuldirector Ernfi Pliwa in Villach, der Correfpondent der Central-Commiffion Ferdinand Ritter v. Staudenheim in Feldkirchen haben ebenfalls in dankenswerther Weife diefes Unternehmen gefördert. Obwohl die Vorbereitungen zum Druck fchon gegen Ende 1886 den Anfang genommen hatten, konnte mit der Ausgabe des erften Fleftes dennoch erft mit Beginn 1888 der Reigen eröffnet werden, in deffen weiterer Folge fo ziemlich im Abftande von fechs zu fechs Wochen die Flefte 2 bis 8 der Oeffentlichkeit übergeben wurden. Bei Befprechung der einzelnen Orte ift auf deren Wichtigkeit als prähiftorifche Fundorte, auf deren antike und mittelalterliche Denkmale Rückficht genommen worden, wobei gewöhnlich das 18. Jahrhundert den Abfchluß bildet. Zahlreiche Illuftrationen, theils aus dem älteren Vorrathe der Central-Commiffion, theils neu angefertigt, zieren das Werk; auf die beftehende maßgebende Literatur wurde durch Berufung möglichft eingehend hingewiefen. « * # Als in den Jahren 1879—1880 das kunft-topographifche Unternehmen im Schoße der Central-Commiffion zuerft berathen wurde, kamen gewiffe Grundzüge zur Sprache, die bei der Ausführung desfelben als Richtfchnur zu dienen hätten. Diefelben finden fich in meinem eingangs erwähnten Vortrage S. 9—10. Im Fortgange der Arbeiten für die kärntnifche Kunft Topographie haben fich jedoch bezüglich einzelner diefer Grundzüge andere Anfchauungen geltend gemacht, die unterer Sache nicht eben zum Abbruch und Nachtheil gereichen dürften. Eine der erwähnten Beftimmungen lautete: „Illuftrationen feien nur ausnahmsweife und in der Regel noch nicht publicirte beizugeben, nämlich dort, wo felbe zur befferen und kürzeren Erklärung der Sache beitragen'1. Nicht bloß im Schoße der Central-Commiffion felbft, fondern auch von berufenen Stimmen aus dem Lande Kärnten wurde indeß in Erwägung gezogen, ob es fich nicht in mehr als einer Hinficht empfehlen dürfte, den reichen Vorrath an Holzftöcken, der fich feit einer Reihe von dreieinhalb Decennien im Befitze der Central-Commiffion aufgefpeichert hat, zur Illuftration der einzelnen Artikel zu verwenden, was nicht bloß einem fonft ziemlich trockenen Werke mancherlei Anziehungskraft verleihen, fondern auch zur nutzbaren Anfchaulichkeit des im Texte Auseinandergefetzten fehr dankenswerthe Dienfte leiften müßte. Die Stimmen die gleich nach Hinausgabe der erften Lieferung über diefelbe laut wurden, haben in der That gezeigt, dafs der eingefchlagene Weg als der richtige erkannt wurde. Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, dafs durch die reichliche Ausftattung mit Illuftrationen die urfpriingliche Beigabe eines Atlanten der Kunftdenkmale Kärntens entfallen konnte. Im Punkte 7 der urfprünglich aufgeftellten Grundfätze war von Sammlungen die Rede, „die fich in Händen von Privaten befinden, die daher den Befitzer wechfeln oder wohl gar aufgelöft werden können, und die fich daher nur im Anhänge bringen ließen". Von diefer Beftimmung ift in dem vorliegenden Handbuche darum kein Gebrauch gemacht worden, weil fich kein hiezu ausreichender Anlaß ergeben hat. Die Bändigen, fei es dem Lande, fei es einzelnen Körper-fchaften, namentlich Kirchen und Klöftcrn angehörigen Sammlungen wird man in geziemender Weife berückfichtigt finden. Aehnliches, nämlich dafs es an einem genügenden Anlaffe dazu fehlte, ift bezüglich der lateinifchen Infchriften der Römerzeit zu fagen, von denen der 8. Punkt der urfprünglichen Beftimmungen handelte. Als vor nahezu acht Jahren die Grundzüge für die Durchführung der Kunft-Topographie feftgeftellt wurden, hatte man in diefelben auch die Beftimmung aufgenommen, dafs alle vorgeführten Gegenftände ihrer Bedeutung nach in vier Gruppen einzufügen feien, und zwar Denkmale von allgemein kunftgefchichtlichem Werthe; dann folche, die vermöge ihrer künftlerifchen Wichtigkeit, ftyliftifchen Eigenthümlichkeit oder um ihrer hiftorifchen Erinnerung willen, für die Gefchichte der Gegend oder des Ortes einen hervorragend großen Werth haben; ferner folche, die im allgemeinen eine Kunft-Epoche oder Stylrichtung bemerkenswerth repräfen-tiren; und endlich folche Denkmale, die ihres Kunft- oder hiftorifchen Werthes willen Gegcnftand einer befonderen Aufmerkfamkeit der Central-Commiffion feien. So werthvoll eine derartige Claffirung der Denkmale ohne Zweifel wäre, fo verlockend es auch fehlen, auf eine folche Charakterifirung einzugehen, fo boten fich doch der Durchführung fo bedeutende Schwierigkeiten, dafs ein allfeitig befriedigendes Refultat kaum gewärtigt werden konnte, daher die Central-Commiffion von einer während der Vorbereitung zur Publication fchon ziemlich weit ausgearbeiteten Claffirung fchließlich abzufehen befchloß. Ift es doch Aufgabe der Central-Commiffion, für die Erhaltung eines jeden wichtigeren Denkmales einzutreten, demnach fie zwifchen folchen, die in die I. oder in die IV. Gruppe zu claffiren wären, einen praktifchen Unterfchied zu machen überhaupt nicht in die Lage kommen dürfte. Ohne eine Claffirung durchzuführen, unterliegt es gewiß keinem Zweifel, dafs der Dom zu Gurk durch feine Bauzeit, die fich in feiner ganzen Anordnung und Decoration widerfpiegelt, durch die Krypta - Anlage, durch feine hochmerkwürdigen Wandgemälde in der Vorhalle und im Prauen-Chor, durch feine romani-fchen Altarmenfen, durch die R. Donner'ic\\e Bleigruppe und noch vieles andere in jene Gruppe gehört, welche Denkmale von allgemeiner kunftgefchichtlicher Bedeutung und hoher Wichtigkeit umfafst — alfo in die I. Gruppe. v Blicken wir in Kärnten nach weiteren Denkmalen fo hoher Bedeutung umher, fo wird uns vielleicht keines mehr von gleich eminenter Wichtigkeit entgegentreten ; doch finden fich einige von ganz hervorragender archäologifchcr Bedeutung, fo dafs fie wohl auch noch in diefelbe Gruppe einbezogen werden müßten. Wir rechnen dahin die romanifche hoch intereffante Abteikirche zu St. Paul; das koftbare romanifche, von der Kaiferin Adelheid gefpendetc große Reliquienkreuz und drei romanifche Kirchengewänder in der dortigen Schatzkammer; die wenn auch durch fpätere Umbauten gefchädigte alte romanifche Stiftskirche zu Millftatt fammt Kreuzgang und großem Außengemälde ; den Donjon mit den merkwürdigen Wandmalereien in der Burg ober Friefach u. f. w. Würde die Claffirung durchgeführt worden fein, fo hätten fich genug Denkmale gefunden, die vermöge ihrer künftlerifchen Bedeutung, ftyliftifchen Eigen-thümlichkeit oder gefchichtlichen Wichtigkeit in die II. Gruppe gefetzt werden könnten. Wäre es nicht ganz richtig, die herrliche gothifche Kirche zu Maria-Saal mit dem nebenftchenden Odtogon, die fchöne Marienkirche zu Waitfchach, die typifch fich als Ciftercienfcr-Bau, charakterifirende Kirche zu Viktring und deren Glasgemälde, die große Stadtpfarrkirche zu Villach, die beiden Kirchen zu Völkermarkt, die fo fein angelegte und durchgeführte Kirche zu Heiligenblut mit dem Flügel-Altar, die zu St. Leonhard ober Wolfsberg im Lavantthale mit ihrem ganz befonderen Glasgemäldefchmuck, die Kirche zu Hohenfeiftritz, die Fresken im Karner zu Pisweg, die am Karner zu Metnitz, die St. Wolfgangskirche zu Grades, die Dominicanerkloft er-Kirche zu Friefach, das Schloß zu Spital, die Burg Hoch-Gftrowhz, die Ruine des Schloffes in Straßburg, das Schoi'eeHche. Altarbild zu Ober-Villach und vieles andere in die zweite Gruppe zu ftellen? Für die III. Gruppe wäre nicht geringeres Materiale vorhanden; wir könnten die Kirchen zu Wolfsberg, Berg und St. Veit mit ihren romanifchen Portalen, die gothifche Kirche zu Maria-Wörth mit ihrer Krypta, die merkwürdigen Befeftigungs-bauten um die Kirchen zu Diex, Grafenbach und Greutfchach, die Stiftskirche Zu Griffen, die große Kirchenanlage fammt Krypta zu Eberndorf, die Kirche zu Maria-Gail und noch genug andere nennen. #. * #• Die Central-Commiffion ift überzeugt, dafs mit diefer erften, man könnte fagen verfuchsweifen Publication weder eine Vollftändigkeit in den aufgeführten Orten und Denkmalen Kärntens erreicht wurde, noch dafs einzelne der Angaben nicht oiner Correčtur bedürfen follten; fie kann fich jedoch beruhigen, dafs fie fo viel als nur möglich Sorgfalt aufgewendet hat, um ein in feinen Nachrichten verläßliches Buch zu fchaffen. Es darf dabei nicht überfehen werden, dafs während der mehrjährigen Sammlung des Materials fo manche Veränderungen an den Obječten vorgegangen fein mögen, denen in diefer Publication nicht mehr Rechnung getragen werden konnte. In einem am Schlüße des Buches angefügten Nachtrage wird den während des Druckes in diefer Richtung gemachten Wahrnehmungen thunlichft Rücklicht getragen. So möge denn die „Kunft-Topographie von Kärnten“ als erftes durch die k. k. Central-Commiffion für Kunft- und hiftorifche Denkmale ins Leben gerufene Unternehmen diefer Art unter glücklichen Wahrzeichen in die Oeffentlichkeit treten und in weiterten Kreifen jenen Einfluß üben, vor allem jene verftändnis-volle Werthfehätzung heimifcher Kunftdenkmale verbreiten und fertigen, welche die Grundlage und den Ausgangspunkt für deren Schonung und pietätvolle Erhaltung bildet. In Erfolgen folchen Charakters und Umfanges werden jene Männer, die mit großem Eifer und nicht ohne mannigfache Opfer an Zeit und Mühe diefes Werk zuftande zu bringen beftrebt waren, gewifs ihren fchönften Lohn finden. Wien, 23. März 1889. Helfe rt. Erklärung der Abkürzungen. Aep. = Archaeologifch- epigraphifche Mittheilungen aus Oefterreich. Wien 1877 —1885. Afk. = Archiv für vaterländifche Gefchichte und Topographie. Klagenfurt I (1849), 2 (1850), 3(i856),4(i858),5—9(1860 —1864), 10 (18Ö6), II (1867) u f. w., 16 Bände bis 1886. AfköG. = Archiv für Kunde öfterreichifcher Ge-fchichtsquellen 1848 f. Ank. = Ankershofen, Handbuch der Gefchichte des H. Kärnten. Klagenfurt I (1850), 2 (1851). ti.A.V. — Berichte und Mitthlgn. des Alterthums-Vereines zu Wien. 1854—1882. Bid. = Bidermann: Die Romanen in Oefterreich. Graz 1877. Car. = Carinthia. Wochenblatt u. f. w. Klagenfurt 1811 —1885. E. = Ephemeris epigraphica. Rom-Berlin. 1872 bis 1884, 5 Bde. GRA. = Geologifche Reichsanftalt. Jahrbuch und Verhandlungen, 1851 —1882. Die Erklärung der Zeichen im Kopfe des General-Regifters eben diefes Jahrbuches. Hn. = Hermann. Text zu Wagner’s Anfichten aus Kärnten. Klagenfurt 1845. J. = Joanneum in Grätz. Jab. = Jabornegg, Kärnten’s römifche Alterthümer. Klagenfurt 1870. Jab. Chr. = Jabornegg und Chriitalnigg, Kärntens römifche Alterthümer. Klagenfurt 1 (1843), 2 (1845). J- B. = Jahrbuch der k. k. Centr.-Com. z. Erf. u. Erh. derBaudenkmale,!.—V. Bd.1856—1861. Jt>. = Jahrbuch des naturhiftorifchen Landes-Mufeums vonKärnten.Klagenfurt 1852 —1884. 32 Jahrgänge. Jung = Jung. Römer und Romanen in den Donauländern. Innsbruck 1877. K- = Landes-Mufeum in Klagenfurt. Die Nummer bezeichnet die fortlaufende Zahl der Monu-menten-Halle nach Jabornegg’s „Ueberficht“ 1868 bis Nr. 118, nachmals fortgefetzt über 207. Kml. = Kaemmel, Entflehung des öfterreichifchen Deutfchthums. Leipzig I (1879). Kr- Gr. = Krones, Grundrifs der öfterreichifchen Gefchichte. Wien 1882. Kr. HG. = Krones, Handbuch der Gefchichte Oefterreichs. Berlin 1876—1879; 5 Bde. K. Ztfch. = Kärntnerifche Zeitfchrift. Klagenfurt. I (1818), 2 (1820), 3 (1821), 4(1823), 5 (1826), 6 (1831), 7 (1832), 8 (1835). M. = Mittheilungen der k. k. Central-Commiffion zur Erf. u. Erh. d. Bau Denkmale (f. K. u hift. Denkmale) 1856—1874, Bd. 1 —19; n. F. 1875 k>s rSSs, Bd. 1—12. Meg. = Megifer, Annales Carinthiae. Leipzig 1612. Mi. anth. = Mittheilungen der anthropologifchen Gefellfchaft in Wien. 1871 —1884. Mi. nat.= Mittheilungen des naturwiffenfchaftlichen Vereines für Steiermark. Graz 1863 bis 1884, 20 Bde. M. f. ö. G. = Mittheilungen des Inftituts für öfterr. Gefchichtsforfchung. Mo. == Mommfen Corpus inscriptionum latinarum 111,2. Berlin 1873. S. 587—625, 692—695, 703, 742 ff., 1046—1049. Nr. 4712 — 5100, 5702 bis 6490—6528 beziehungsweife. Vgl. III, f. S. XIX f„ 26 f. mp. = millia passuum. Mu. CN. = Muchar, altceltifches Noricum, in St. Ztfch. 1, 3; 2, I; 3, 1; 4, 1. Mu. RN. = Muchar, das römifche Noricum. Grätz 1823—1826, 2 Bde. Mu. St. = Muchar, Gefchichte des H. Steiermark. Grätz 1844—1874. 9 Bde. Oe. Bl. f.L. = OefterreichifcheBlätter für Literatur und Kunft. 1846. Or.= Orelli (Henzen) ilnscriptionum lat. fei. ampl. colledtio. Zürich 1828- 1856, 3 Bde. Pr. = Prunner, Splendor antiquae urbis Salae. Klagenfurt 1691. R. == Ranke. Alpenreifen, deutfch-öft. Alpenverein. 1881. Rep. == Pichler, Repertorium derfteierifchen Münzkunde. Grätz 1865 —1875, 3 Bde. RStud. = (G. M. Polatfcheck) Römer-Studien nach der Natur. Wien 1882. I. Teurnia, II. Teurnia-Juvavum, III. Santicum. Sitzb. = Sitzungsberichte derk. Akademie der Wiff. hiftor.-phil. Claffe. 1848 f. Sitzb. m. = Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiff. mathem.-naturw. Claffe. St. Ztfch. = SteiermärkifcheZeitfchrift. Grätz 1821 bis 1834, Bd. 1 —12; 1834—1845, 1—8 n. V. = Villacher Gymnafial-Sammlung. Valv. =Valvafor, Topographia archiducatusCarin-thiae. Nürnberg 1688. WJb. = Wiener Jahrbücher der Literatur. 1818 Re-gifterbde. 127, 128 (1849). ■ . f i ; ; > . : ... . I. Abtheilung. Kunsttopographisch wichtige Orte mit Ausnahme von Klagenfurt. St. Marein, Grabftein in der Kirche (f. S. 193). . kijiiT. tmm. Irt Baski saie»5 r» mrafkrüB0. Grabftein des Gandolf von Kuenburg -j- 1491. ■ ' . ... Grabftein des Peter Wucherer f 1472. - • . ' . - -j- t ■■ i ; Haimburg, Grabltein des'Jorg von Villanders f ■ Grabftein des Andreas Meixner f 1502. ■■ . . ■ A. Abtei, f. St. Leonhard in der Abtei. Achomitz bei Feiftritz an der Gail, Ortsgemeinde Hohenthurn. Den römifchen Grabftein VITALI*, aus der Zeit um 190 n. Chr., ergrab man hier im Jahre 1879 in der Vndritfch-Wiefe, nahe an der Siidfeite des heils lehmigen, theils felfigen Hügels, in der Tiefe von 1 Meter, nebft behauenen Marmor-fleinen und Kalkmörtel. Grabungen in der Schütt des Erdbebens nach 1345, angeftellt um 1800, ergaben Mauern und Menfchen-fkelette. (K. 195. Car. 1815, 1880, 343. Aep 4,209,6. M. vi. n. F. p. vm und vn. n. F. p. xlvi.) Ad. Silanos, f. Amolddein. Afritz. Pfarrkirche St. Nicolaus. Die Kirche ifl. mittelgroß, urfprünglich gothifch, gegenwärtig modernifirt. Der Chor trägt eine ziemlich flache rundbogige Tonnenwölbung mit je zwei kurzen Lünetten zu beiden Seiten und drei anderen im dreifeitigen Oftfchlufle. Vier Fenfter noch im Spitzbogen, doch ohne Maßwerk, davon die drei Fenfter im Oft-fchlufie mit Butzenfeheiben. Der Eingang in die nördlich gelegene Sacrißei hat die dreifeitige Schrägung und im Uebergang zum geraden Sturz eine Krümmung nach der Efelsrückencontour. In der Mitte des Abfchlufies überdies ein ausgebogener Schild. Auch der flattliche Scheidebogen ift fpitz-bogig und dreifeitig abgefaft. Das Schiff, gleich hoch mit dem Chor, zeigt nur eine caffetirte flache Decke. Das Vorhandenfein von vier kräftigen eingefetzten Strebepfeilern an den Seitenwänden fcheint darauf hinzuweifen, dafs fich einft im Schiff wie im Chor Gewölbe mit Rippen befunden haben, da die erwähnten Wandpfeiler an den Vorderflächen mit runden Dienften verbunden find, welche gegenwärtig in den hölzernen Plafond direčt eingreifen. Etwas ähnliches bemerkt man auch bei dem urfprünglich gewölbten oder zum Einwölben beabfichtigten Orgel-Chor, wo auf den emporflrebenden und plötzlich abgebrochenen Arcadenbögen die flache Decke der Orgelbühne aufgelegt er- * Bedeutet immer „mit keltifchen Namen“. fcheint. Doch ift es möglich, dafs es zum Einwölben des Schiffes gar nicht gekommen ift, wie in fo mancher anderen Landkirche Kärntens mit caffetirter Holzdecke. Die Dienfte find im oberen Drittel faß. fo dick wie an derBafis. Fenfter wie im Chore fpitz-bogig, ohne Maßwerk. Der fteinerne acht-feitige, mehr fchlanke Taufftein trägt die Jahreszahl 1681. Zwei Strebepfeiler an der füdlichen Schiffswand, ein dritter an der-felben Seite des Chores, umlaufender Sockel. Außen Spuren eines Chriftoph-Bildes. Der Hoch-Altar wurde im Jahre 1723 errichtet wie die chronographifche Infchrift über dem großen Altarbilde «In loco ifto Deus fua munera largitur» angibt; er ift in feinen Dimenfionen wohl fehr ftattlich, aber in der Formgeftaltung entfehieden baroken Charakters. Die drei Altäre mit j e zwei Altarbildern, einem hohen und darüber einem runden und quer-ovalen. Der Hoch-Altar nimmt die ganze Breite des Chores ein. Vier Säulen mit corinthifchen Capitälen und glatten nach oben verjüngten Schäften flehen zu beiden Seiten des Altarbildes, die entfernteren etwas tiefer als die zwei dem Bilde am nächften flehenden; das äußerfte Gebälk ift von zwei Säulen mit gewundenen Schäften getragen, zwifchen welchen und dem eigentlichen Altar das Licht durch zwei Seitenfenfter des Oft-fchlußes frei in den Chor fällt. Die Seiten-Altäre find gebaut wie der mittlere Theil des Hoch-Altars; es fehlen nur die gewundenen Säulen, das Gebälk ift viel einfacher, nicht fo phantaftifch geknickt und gebrochen. Die hölzerne Kanzel fleht auf einem vierfeitigen hölzernen Fuße, durch welchen ihr unterer Rand mit vier roh gearbeiteten gefchweiften hölzernen Trägem verbunden erfcheint. Ein Abendmals-Bild an der nördlichen Wand des Schiffes, Oelgemälde, wahrfchein-lich von Brandftätter. Es finden fich zwei Steinmetzzeichen: y* In der Sacriftei eine alte Meffingampel mit durchbrochener Wandung und drei 1 Büftenanfätzen, daran die Kettchen eingehängt werden können. Im Norden des Schiffes gränzt ein capellenartiger Anbau mit runder Tonne in einem Joch und rundem Scheidebogen gegen das Schiff. Diefer Raum dient aber nicht als Capelle, fondern als Zugangs-Halle von der Oftfeite des Friedhofs und ' zur Auf-ftellung des heiligen Grabes zu Oftern. An der Nordfeite des Triumphbogens ein eingefetzter Grabftein, mit Infchrift: »Frav Anna Catharina Himmelbergerin Geborne Schbarzin Pflegerin Aida Ihres Alters 31 Jahr fo den 7. Jenner des 1682.... Jahr entfchlaffen«. Der fehr kräftige viereckige Thurm ift mit der Weftfront verbunden, unten eine rund unterwölbte Vorhalle bildend, welche zwei fchmälere Eingänge im Norden und Süden und einen breiteren Eingang an der Weftfeite befitzt. Zwei haben rundbogigen, einer fpitzbogigen Abfchluß und dreifeitig gefchrägte Gewände. Der innere Kirchen-Eingang ift außerdem noch mit Hohlkehlen und Rundftäben profilirt. Unter dem zopfigen Zwiebelhelm einfache rundbogige Schall-fenfter. Der Thurm, in dem fich vier Glocken befinden, wurde im Jahre 1716 erbaut. St. Agatha an der Gurk (Pfarre St. Georg unter Strafiburg; M. xn. n. F.), kleines einfchiffiges Kirchlein mit gerade gefchloffenem Chor, die Grate des Gewölbes ruhen auf rohen Eckpfeilern, Fenfter moder-nifirt. Links ein fehr beachtenswertherFlügel-Altar. Im Schreine Maria mit dem Kinde, Katharina und Barbara, Renaiffance-Umrah-mung. Auf den Flügeln innen Johannes Ev., Katharina Siena, Prisca, Katharina Alex., außen Chriftoph, Vitus, Georg, Johannes. Am Unterfatz das Veronica-Schweifltuch, dabei drei Schilde. Am Altar-Abfchlufl Maria Verkündigung, theilweife ift dafelbft noch das Fialen-Ornament erhalten. Sehr fchöne Meßgewänder, eines mit geflicktem Rückenkreuze und Figuren (Maria Verkündigung, Barbara, Magdalena), ein grünes mit geflicktem Rückenkreuze, darauf Chriftus, herum Petrus, Paulus, Bartholomäus und Martinus. Sehr fchönes Antipendium von Leder mit Stickerei. Refte eines Flügel-Altars zu Ehren der heiligen Agathe. Ein Votivbild von 1622 (Urban Sumper). St. Agnesen, Filiale von St. Ruprecht, bei Völkermarkt (M. xi. n. F. p. cxxvn). Urfprünglich romanifch mit flacher Decke, im öftlich gelegenen Thurme das Presbyterium, weiterer Umbau im 16. Jahrhunderte und dritterUmbau in jüngerer Zeit, wahrfcheinlich 18. Jahrhundert. Dreifchiffig. (Fig. 1.) Jedes Schiff mit anderer Breite, Joche, die Arcadenpfeiler achtfeitig, die Arcadenbögen fpitzbogig; im nördlichen Schiffe die Rippenanläufe auf Wandconfolen. Die Gewölbe durchwegs neu. Der fpätgothifch fchön pro-filirte Triumphbogen liegt außer der Thurm-achfe. Die Kanzel an dem füdlichen Mittel-fchiffpfeiler beim Triumphbogen flammt ebenfalls aus dem 15., vielleicht 16. Jahrhundert, fleht auf achtfeitigem Fuße mit Steinparapett. Das Presbyterium ift mit einem Kreuzgewölbe überdeckt, hat tellerförmigen Schluflftein; die Rippen einfach. Topfförmige Wandconfolen. Südlich und nördlich je ein Fenfter, das letztere mit Maßwerk im Dreipafi und zweitheilig, das nördliche vermauert, an der öftlichen Wand Kaffgefims, unter welchem in einer hohen fpitzbogigen, durch das zu beiden Seiten vortretende Kaffgefims gegliederten Mauernifche eine Thür. Oberhalb ebenfalls das Maßwerk eines vermauerten Fenfters fichtbar. Im Presbyterium nördlich ein Sacraments-Häuschen mit Efelsrücken von Fialen flankirt, die auf gewundenen Säulchen flehen, der Efelsrücken in doppelte Kreuzblume ausgehend. Im Bogenfeld das Schvveißtuch mit nimbirtem Chriftuskopf. Am Bankgefims unten ein Manneskopf. Das Gitter aus Spangen mit Rofettchen. Ueber dem Presbyteriumgewölbe ift der alte rundbogige Triumphbogen fichtbar, und fcheint das Presbyterium ebenfalls eine flache Decke gehabt zu haben. Tauf-ftein aus dem Achteck; am oberen Rande Köpfe. (Fig. 2.) Am füdlichen Seitenfchiff Strebepfeiler. Vorgebaute Vorhalle. Großer Chriftoph an der Südfeite gemalt. Am Thurme außen angefügte Strebepfeiler (16. Jahrhundert). Der Thurm mit hohem Pyramidendach war in feiner urfprüng-lichen Geftalt niedriger und datirt der Aufbau — der an der Einziehung erkennbar — aus dem 16. Jahrhundert. Die romanifchen gekuppelten Thurmfenfter theilweife vermauert. Diefe Fenfter find durch ein Pfeilerchen mit einfachem Blattcapitäl getheilt. Die Fenfter in der Glockenftube im flumpfen Spitzbogen. In der Sacriftei zwei Meßgewänder (17. Jahrhundert), eines derfelben hat im Mitteltheile Stoff (gelb) mit eingewirkten Blumen, die Seitentheile aus fchwerem mohn-rothem Taffet, reichen Ranken mit Blumen und Blättern aus aufgenähten ungedrehten nebeneinander gelegten Seidenfäden, ferner ein fchön geformter Kelch (16. Jahrhundert) mit fchönem Linienornamente am Fuße und Nodus. Zwei Grabfteine lehnen im Innern der Kirche an der Südwand : 1. Bart. Cafelius Parochiae praefuit 36 an. Obiit 20. Aug. 1697 an 69. 2. Kleiner weißer Grabftein mit Doppelkreuz zwifchen zwei Blumen, mit welchen es fich aus einem Herzen erhebt. Umfchrift deutfch, nicht mehr leferlich. Der füdöftlich gelegene Karner ift ein Rundbau aus dem 13. Jahrhundert mit fpä-teren Zuthaten, innen fechseckig, die Gewölbe-Rippen einfach mit großem Teller-fchlufiftein in der Mitte. In der kleinen Concha unter der Tünche einige Fragmente Altenmarkt bei Weitensfeld. (M. x. p. civ; yi. n. F. p. cxi.) Hier ftand auf der Heerffraße von Virunum nach Ovilaba oder Ovilia(Wels) diePoftftation fürNachtherberge in Mutacaium (B. A. v. XI. 90). Die Pfarrkirche zum heiligen Aemilian, ein einfacher großer gothifcher, ftark mo-dernifirter Bau, beftehend aus dem vier-jochigen Langhaufe und dem Presbyterium (zwei Joche und polygoner Schluß). Erfleres mit rautenförmigem, letzteres mit Netzgewölbe überdeckt, die Rippen ruhen im Chore auf Dienften, die mit kelchförmigen Capitälen geziert bis zu zwei Drittel der Wand herabreichen und confolenartig abfchliefien. Im Schiffe Wandpfeiler mit vorgelegten Halbfäulen. In einem Schlußfteine: das Antlitz Chriffi, im anderen die fegnende Hand. In den drei Fenftern des Chor-fchlufies Maßwerk. Spitzbogiges Portal mit reicher Profilirung, von Figuren in rothen Linien fichtbar. Außen entfprechen Strebepfeiler den Rippen im Innern, die Concha zieht fich in ringförmigen Abfätzen nach unten ein. Südlich der Eingang in die Gruft mit kreisförmigem Tonnengewölbe auf rundem Mittelpfeiler aufruhend, nördlich ein Luftfchlauch. Aichelburg, Ruine, f. Damtfchach. Altendorf bei St. Michael, Fund von römifchen Baureften, eines Thontopfes um 1838 (Afk. 5, 177). Orgelchor-Einbau theilweife gothifch. Dreimal abgefetzte Strebepfeiler am Chor. Glasgemälde mit der Verkündigung Mariens. Außen OfLfeite ein Wandgemälde: das jüngffe Gericht (16. Jahrhundert), dann: Auf- erftehender Chriftus, fehr fchadhaft. Achtfeitiger niederer Taufftein. Hübfche Renaif-fance-Altäre, altesKirchen-Geftühl(15 7 3) mit Flachfchnitzerei und Infchriften. Alte Lavabo-Vorrichtung (Zinnguß). Reffe alter Grabmale. Der Thurm rechts an die Kirche angebaut, 1* enthält zu unterft die Sacriftei, fchließt im Achteck mit Giebeln, Eckthürmchen und Spitze (1873). Am Friedhof eine einfache Rundcapelle (1532). (M. 11. 1 ro.) Die Kirche mit einer Ringmauer umgeben. Althofen ^ am Krapfelde : An der Kirche: P AELIVS*, Relief, weibliche Geftalt, nackt, mit Traube und Korb, auf der anderen Seite : weibl. Geftalt, nackt, mit Meffer und Taube, fchönfter Styl des 1 Jahrhundertes. Fund vor 1534. (Jab.281, Mo. 5023. Aep. iv. 216); DM COMMODI, aus c. 250, Fund 1828 (Jab. 282, Mo. 5024. Aep. iv. 216.). Ein Römerftein in der Sacriftei freiftehend. Im alten Friedhofe um die Kirche: C GALLIVS*, ausc. 160 — 220, Fund 1858. (Jab. 284, Mo. 5025 ad, S. 1047.) Am Forfthaufe im unteren Markte: DM VIBENA, c. 240, Fund vor 1822 in Silberberg. (Jab. 283, Mo. 5035. Aep. iv. 216. Sitzgb. d. AW.Bd. 80, 523, 527, 590. M. vi. n. F. p. CLiii.) Im Juli 1885 c. 180 Bronze-Sefterzen, beftimmt 1 Vefpafian, 2 Nerva, 14 Traian, 35 Hadrian, 1 Aelius, 28 Pius, n Fauftina f., 5 j., 10 M. Aurel, 1 Verus, 1 Lucilla, nicht wohl Aurelian. K. 95 Stück. (Klagenft. Ztg. 1885, S. 1574. M. xi. n. F. p. cxxxvi.) Die Pfarrkirche zum heiligen Thomas, auf einem ziemlich hohen Hügel liegend und daher weit fichtbar, mittelgroße ein-fchiffige einheitliche Anlage, einfach gothi-fcher Bau des 15. Jahrhunderts. Der Chor einjochig, fünffeitig gefchloffen, der letzte Jochtheil ift um zwei Stufen über dem Schiffe, der durch das Speisgitter gefchloffene Schluß-theil wieder um zwei Stufen höher als jener, fomit vier Stufen höher als das Schiff gelegen; die Rippen des Kreuzgewölbes laufen auf runden fchmächtigenDienftenan, die in circa ein Drittel Wandhöhe über demFußboden mit Confolen fchließen. Capitäle und Confolen zeigen Blätterfchmuck und Masken, in den Schlußfteinen Pelikan und Löwe mit Jungen. Hohe zweitheilige Fenfter mit fpätgothitehern Maßwerke, Glasmalerei-Reffe. An den Seiten des Presbyteriums rundbogige Wandnifchen. Strebepfeiler mit drei Abfätzen. Das Schiff kurz, mit zwei Jochen, einfache Kreuzgewölbe, die Rippen tief herabreichend und theils auf Dienften, theils auf Confolen, beide *) Die Stätte Althofen-Treibach an der Straße von Virunum nach Noreja gelegen, wird für die Station Mutatium gehalten. mit Blattcapitälen. In den Schlußfteinen Sculpturen: Lamm und eine Rofette, beffehend aus drei im Kreife gelegten Männerköpfen, deren Haare und Bart ineinanderlaufen (Symbol der Trinität). Gothifcher Mufikchor im erffen Joche auf vier elegant profilirten Pfeilern ruhend, in den kleinen Schlufi-fteinen der fechs Felder die Symbole der vier Evangeliften mit Spruchbändern, Lamm mit Fahne und Rofette. An den Capitälen der beiden vorderen Pfeiler je ein kleiner gegen den Chor fchauender fteinerner Wappenfchild, worauf Spuren von Malerei, auf einem noch die Figur eines Rades wiederholt erkennbar. Bei einem Wappenfchild an der Verbindung mit dem Capitäl zu beiden Seiten aufrechtftehender Löwe und Löwin in Relief, gleichfam wie Träger des Schildes. Die drei fpitzbogigen Scheidebögen gegen das Schiff mit Krabben und Kreuzblumen reich decorirt, fehr verftümmelt, Kreuzrofen und die Brüftung abgefchlagen wegen eines hölzernen Vergrößerungsbaues. Sehr intereffant wird die Farade durch das große Radfenfter mit Vierpaß-Conftruc-tionen und das Portal mit Spitzbogenfchluß und profilirter Gewandung, mit Fialen und einer gemalten Pieta im Tympanon, fchlecht reftaurirt. Merkwürdig ift die Eckquader-ftützung an der Fagade durch den eingebauten prachtvoll fculptirten Römerftein. An der Nordfeite des Orgelchores die Heiligen-Kreuz-Capelle, klein, mit Kreuzgewölbe und unmittelbarem Rippenanlauf, Schlußftein mit Rofette. Die Sacriftei an derNordfeite befteht aus einem fchmalen der Kirche parallelen Raume, welcher dasErdgefchoß eines kleinen Thurmes mit Stiege und ein Joch mit niedrigem Kreuzgewölbe und flachem Schlußftein, von wo ein fchmales fpitzbogiges Fenfter in den Friedhof mündet, umfaßt. Aus letzterem führt eine Thür in die dreifeitig gefchloffene mit einfachen Streben und Gratgewölbe ver-fehene fogenannte Modeftus-Capelle. Aus der Sacriftei führt eine kleine fpitzbogige Thüre mit hübfehem Profil in das Schiff der Kirche. Der Thurm an der Südweftfeite mit großen Schalllöchern und neuem recht unfehönem Spitzhelm. Das Taufbecken befteht aus drei Steinen, der vierfeitigenBafis, dem vierfeitigen Schafte und der fechsfeitigen Schale. Auf den vier Seiten des Schaftes eine etwas plumpe figurale Decoration, deren römifcher Ur-fprung wohl fehr zweifelhaft ift. Auf der Vorderfeite ein Füllhorn, aus welchem ein Drache emporfteigt, links in der Mitte abgebundene ftylifirte Blumen, rechts ein Vierblatt mit Rbfette in der Mitte. Grablteine, innen: des Adam Siegfried Gfchwind de Peckftein, f 2 5. März 1676, — des Salzburger Vicedoms-Secretary Georg Samitz,-j-i584, außen: derWalburg Eberlein, f 1584, des Ferd. v. Katzenflein, -)• 1656, und des Adam Ehrenreich, Steuereinnehmers, f1707. Vor dem Tauffteine auf dem Boden gothifche Grabplatte mit eingegrabenem Kreuz ohne Infchrift. Eine Glocke von 1538, Glockengießer Benedičt Fuernig in Völkermarkt, eine zweite von 1521, eine dritte von 1538. Steinmetz- zeichen im Thurm r^undJf' in einem Schlufifteine Unter dem Chore der Kirche achtfeitiges Beinhaus von kurzem achtfeitigen Mittelpfeiler getragen. Von alten Befeftigungen befteht an der Südfeite des oberen Ortes ein noch gut erhaltener viereckiger Thurm fammt Mauer-reflen. Die untere Kirche im Markte, der heiligen Cäcilia geweiht, hat im ehemals flachgedeckten Schiffe ein niedriges Gratgewölbe mit fünf Jochen, fchmale fpitzbogige Fenfter, einen gekehlten Scheidebogen, Spuren zweier romanifcher Fender; der Chor mit geradem Schlüße, Sterngewölbe, die Rippen auf Eck-confolen, mit Schlußfteinen und fpitzbogigem Fenfter. Gothifcher Flügel-Altar, im Schreine die Figur der heiligen Maria, umgeben von Margaretha und Cäcilia. Auf den Flügeln in Relief Katharina und Barbara. Ueber dem Schreine Chriftus am Kreuze, Maria und Johannes. Außen St. Wolfgang und Martin, St. Sophia und Kunigund (Gemälde). Auf der Predella vorn: Chriftus und die Apoflel, rückwärts das Schweifituch Chrifli; fchöner einfacher Faltenwurf, beachtenswerthe Malerei. Der Tabernakel-Einbau flammt von 1693. An der Außenfeite ein großer Chri-ftoph (1524) gemalt. Bei der Opfernifche und über dem Thürfturze des Südportals Spuren älterer Malerei (Chriftus am Kreuze, Maria, Johannes). Grablteine: Wolfg.Pruggersdorf, f 166 2, Hieronymus von Neppeisberg, f 1667. Kanzel von 1693. Im linkenSeiten-Altar am Unterfatze eine gothifche Tafelmalerei: Chriftus, Johannes, Maria nach der Kreuzabnahme, wie ein Knieftück; Maria hat die rechte Hand des Herrn in ihren Händen, Johannes wendet weinend das Haupt weg. Auch das Altarbild auf Leinwand: Chriftus im Schoße Mariens ift nach alter Weife gedacht. Der Altar ift aus 1689 von Hanns Georg Pimiller, mit Wappen. Ein gothifches Holzkreuz fleht auf der Menfa. An einem anderen Seiten-Altar ift eine Muttergottes-Statue am Throne fitzend, 16. Jahrhundert. Sechsfeitiger Karner mit fpitzbogigem Gratgewölbe, vier fchmalen Fenfterfchlitzen Fig. 2. (St. Agnefen.) und einem kleinem Rundfenfter, halbkreisförmige Nifche. Spitzdach aus Steinplatten. Zu Althofen gehört noch die Calvarien-berg-Capelle, ein recht origineller drei-fchiffiger Terraffenbau aus dem 17. Jahrhundert. 21 Stufen in mehreren Abfätzen führen innerhalb des flachgewölbten Raumes zur gerade gefchloffenen Nifche des Haupt-Altares, die Chriftus am Kreuze zwifchen St. Johannes und St. Maria in einem Oel-gemälde zeigt, welches mit einem breiten gefchnitzten, oben flachgerundeten Rahmen abgefchloffen wird. Die Mauer- und Gewölbeflächen find in vertiefte mit Perlftab ein-gefafste Felder getheilt, zum Theile mit Malerei ausgeftattet. Außen ift der Bau mit einer röthlichen Quaderimitation an den Ecken und Umfaffungen decorirt, achtfeitiger Dachreiter. St. Andre in der Ebene, kleinesKirch-lein mit einem gothifchen Chor, fehr langem d Schiffe, der Thurm an der Nordfeite (M. vn. n. F. p. cxvi). St. Andrea im Lavantthale. Fundftücke find die Bronzemünze Pius, aus dem Graben nördlich von der Stadt, 1880 (K.) und der Grabilein DM SVPERIS* c 220, Fund etwa um 1779, in der Krypta der Kirche. (Mo. 5094.) Grabflein EPON • — ERIAE*, c. 150, gef. an der Bahnhof-Zufahrt, December 1885 innerhalb des Schwibbogens der Stadtmauer an der Bahn-hofftraße. (Klagenftr. Ztg. 1885, S. 2564.) Aus Zolfeld find in die Bifchof-Refidenz, nun das Jefuitenklofter, feitetwa 1772 —1774 gebracht: AVARO*, aus c. 250 (Jab. 328, Mo. 4966) und MONTISSIVS, aus c. 140 (Jab. 329, Mo. 4944). In der Kirche findet fich im Fußboden der Sacriftei ein römifcher Infchriftftein, der jedoch durch die Mitte faft ganz abgefchliffen ilt. Die Gründung des regulirten Chor-herren-Stiftes (feit 1859 Jefuiten-Collegium) datirt von 1212 durch Eberhard II., Erz-bifchof von Salzburg. Die urfpriingliche Bauart der Kirche hat fich leider nicht erhalten. Heute Hellt fie fich als eine große dreifchiffige Anlage mit einfach gothifchen Gewölben im Chor und gleich hohem Mittelfchiffe, mit etwa halb fo breiten Seiten-fchiffen, die um ein Drittel niedriger er-fcheinen und ohne Zweifel in fpäterer Zeit ganz umgewölbt wurden, dar. Früher befanden fich in den Oberwänden des Mittelfchiffes eigene Spitzbogen-Fenfter, wovon man fich vom Dachbodenraume aus durch Ausblick auf diefe vermauerten Stellen überzeugen kann. Somit befaßen einfl. die Abfeiten felbflftändige Pultdächer, welche in fpäterer Zeit einem gemeinfchaftlichen Satteldache Platz gemacht hatten. Dafs die Abfeiten auch anders gewölbt waren, davon zeugen einige Ueberrefte von Confolen an den früheren Anlaufspunkten der Gewölberippen. An die Stelle der gothifchen Gewölbe find rundbogige Renaiffance - Wölbungen getreten. Während die alte Wölbungsart des Hauptfchiffes fo ziemlich intati geblieben ift, ging man bei der erwähnten Umgeftaltung der Nebenfchiffe nicht fonderlich rückfichtsvoll zu Werke. Es wurden nämlich flatt der früheren vier fpitzbogigen Scheidebögen an jeder Seite des Hauptfchiffes je zwei ungemein breite rundbogige Scheidebögen conftruirt, welche der Tiefe zweier Haupt-Schiffjoche entfprechen; demgemäß bekamen auch die zwei maffiven Trennungs-Pfeiler eine neuartige Phyfiogno-mie. Sie find quadratifch (i'3o M. pr. Seite) und erfcheinen zu beiden Seiten der Schiffe als hochgehende Renaiffance-Pilafler mit niedrigen und breiten Capitälen behandelt. Von diefen letzteren fteigen nun im Haupt-fchiffe die Diagonal-Rippen des alten Spitzgewölbes wie von einem gothifchen Tragflein hinauf. Jene Rippen aber, welche oberhalb der Scheitel der neueröffneten Scheidebögen zufammenlaufen, fieht man plötzlich im Laufe abgebrochen, weil die dem vollkommenen Anlaufe dienenden früheren Zwifchenpfeiler der Modernifirung zum Opfer fielen. Nicht einmal durch einfache Confolen an den abgebrochenen Stellen hat man die Mas-kirung des gefchaffenen Uebelftandes ver-fucht. Beffer fieht es mit dem dreijochigen und aus fünf Seiten des Achteckes con-firuirten Chore aus. Hier laufen fämmtliche Rippen ungebündelt auf großen Confolen an, die mit plump übertünchten kauernden Menfchenfiguren befetzt find. Nur im Chor-Schlufle gehen fie tief herab als runde Dienfle, die in halber Wandhöhe von Confolen getragen werden. Sonft find die Gewölbe jenen im Hauptfchiffe ganz gleich. Wie hier, bemerkt man auch dort runde, zum Theile undeutlich verzierte Schlußfteinfcheiben. Von gothifchen Fendern find nur drei im Chor-Schluffe in ihrer Urfprünglichkeit erhalten; fie haben fpätgothifches Maßwerk. Der fehr hohe und fchmale Triumphbogen id unvollkommen entwickelt. Was die Länge der Nebenfchiffe anbelangt, fo reichen diefelben jetzt nur fo weit wie das Haupt-fchiff. Früher gingen fie aber längs des Presbyteriums bis etwa zum Beginn des dreifeitigen Schlußes. Diefe Abkürzung, refpečtive Unterbrechung der Nebenfchiffe zeigt fich als eine fchlimme Folge des Umdandes, dafs man (1586) Verbindungs-Gänge und ein Stiegenhaus zum neuen Oratorium theils von dem andoßenden Pfarr-hof, theils vom Corridor des Stiftes herführend, in unfchöner Weife unmittelbar bis in die Nebenfchiffe einbaute. Aus den noch übriggebliebenen Räumen entdand dann am Ödende der füdlichen Abfeite eine Verbindungs-Halle zwifchen Chor und Sacridei, und am Ödende der nördlichen Abfeite eine dreifeitig gefchloffene dürftige Capelle. Während diefe im Often gelegenen Abfeiten-Schliifie fchon modernifirt erfcheinen, d. h. neue Rundgevvölbe tragen, zeigen die weltlich gelegenen Theile bis in die Tiefe des Triumphbogens noch die alten fchwungvollen gothifchen Kreuzgewölbe auf kräftigen Con-folen, von denen einige mit Menfchenmasken geziert find, Reite eines grofiartigen gothifchen Baues. Dem Langhaufe vorgefchoben erfcheint ein weftlicher Vorbau, beftehend aus zwei Partien: der inneren einjochigen Verbindungs-Halle neblt zwei Capellen gegen Nord und Süd und der äußeren offenen dreijochigen Vorhalle, lieber der fitdweltlichen Capelle erhebt fich der mächtige viereckige urfprüngliche Thurm mit großen gothifchen SchallfenfLerndarin Maßwerk , mit vier Spitzgiebeln und achtfeitigem modernen Helme. In jüngerer Zeit, wahrfcheinlich unter Bifchof Georg III. Stobaeus (1584 bis 1618), wurde ein zweiter Thurm an der Nordfeite des Langhaufes angefügt; doch iltderfelbe niedriger und in feinen Dimcnfionen fchmäler als der erftere. Der urfprüngliche Orgel-Chor über der weltlichen Verbindungs-Halle hat fich als zu klein erwiefen, und fo hat man ihm gegen das Hauptfchiff einen zopfigen Anbau auf Rundfäulen vorgelegt, was einen höchlt un-fchönen Eindruck macht. Die offene dreijochige Welt-Vorhalle wurde erltim Jahre 18 7 6 errichtet, ein ganz überflüßiger Zubau. Außer den drei Seiten-Capellen find noch als fpätere Anbauten anzuführen: die zu beiden Seiten des Chores im Obergefchoße angelegten Oratorien mit je drei Oeffnungen. Der Haupt-Altar ilt groß, und ent-fchieden barock, er füllt den ganzen Chor-Schluß aus, wodurch das Maßwerk der Fenlter verdeckt wird. An beiden Seiten des Chores hat man große prächtig ge-fchnitzte Chor-Stühle in reichem Barock-Styl aufgeftellt. Jeder ilt für fieben Sitzplätze eingerichtet und an den Täfelungen auch mit Intarfien verfehen. lieber der hohen Rücklehne lauft ein großes bal- dachinförmiges Gefimfe. An dem nördlichen Chor-Stuhl ilt 1761 als Entftehungszeit angegeben. Von den fieben Seiten-Altären im Zopf-Styl find die an den Olt-Abfchlüflen der Abfeiten am Itattlichlten; können jedoch wegen ihrer übertriebenen Decorirung unmöglich fchön genannt werden. Schlichter Fig. 3. (St. Andrä im Lavant-Thale.) find die in den Seiten-Capellen aufgeltellten Altäre, doch haben fie ebenfalls weder im Aufbau noch in den Bildern irgend einen Kunftwerth. In der nördlichen Seiten-Capelle fleht ein Taufitein im Renaiffance-Style. Grablteine kommen in größerer Anzahl vor und zwar: Im Innern der Kirche : a) In der nordweltlichen Eck-Capelle ein großer Grabftein, darauf das Bild eines Ritters in voller Rültung im vertieften Felde, ringsum eine theilweife zerltörte Infchrift (1517). b) In derfelben Capelle ein mittelgroßer Stein oben mit dem Wappen, unten die Infchrift, die einen Wolfgang prinntnek nennt (1540). c) In der nördlichen »Kreuz-Capelle« unter dem Thurme ein fehr großes Epitaphium im Barock-Style mit langer lateinifcher Infchrift, lautend auf den dort beigefetzten Bifchof von Lavant des Namens: »Philipp II. Karl, Landgraf von Fürftenberg, welcher 1708 bis 1718 regierte. Gefpendet von feinem Bruder Frobenius Fürftenberg« — oben am Gefims die Bülte in Marmor. In der füdweftlichen Eckcapelle an der Weft-wand weißer Stein mit der Infchrift: Hic quiescunt viscera R. et S. Epifcopi et Principis de Lavant et Fürftenberg. d) In derfelben Capelle eine Infchrifttafel bezugnehmend auf den Bifchof Johann III. BaptifL Grafen v. Thurn-Valfaffma, und zwar: Joann . Bap : D: C : Epifc: Lavant: S. R. J. Princ : ex. Comitibus. De Turri Vallfasfma et Taxis. Metrop. Salisb. Canon. Capit. -j- in Juny. (Bifchof Johann III. regierte 1754—1762.) e) Grabftein in der füdlichen Abfeite mit einfach vertiefter Arbeit, für die gewefene Priorin Catharina Jacobe Andreanin •J 7. Debris 1682. f) Grabftein des Fürftbifchofen Theobald Sweinpek (1446—1463). g) Grabftein des Bilchofs Leonhard Pewrl (1508—1533). h) Grabftein des Bifchofs Philipp Renner (i533—1555). (f- Ig- Orožen »Philipp Renner, Fürftb. v. Lavant« im 18. H. d. Mitth. d. H. V. f. Steierm. pag. 132.) i) In der ftidlich an den Chor flößenden Verbindungs-Halle die großen marmornen Grabfteine zweier Pröpfte, vorzüglich gearbeitet — der eine bezieht fich auf »Martinus Sani huiuscathedralis ecclefiae ord : canonicor. pp.« u. f. w. f 168g, der andere Stein auf: »Joannes. Gambazig . luganenfis . PPofit . archid. lavantin« u. f. w. obijt.an.dm.MD.c.LXii. die.xiv.marcij«. — Am Fuße der ftark erhabenen Arbeit flehen die Worte: »Philibertus Pacobel Fecit.« k) An der Nordfeite der Abfeite (nahe am Altar) ein mittelgroßer Grabftein mit ovalem Wappenfeld, unten mit großem | Infchriftfeld, für »Joan.Baptifta. a.Dorns-perg.J 18. očtobris 1686.« I) AmTriumphbogen an derfelben Seite ein mittelgroßer Stein aus rothem Marmor für Joannis Antonius L. B. a. Rueftorff.« m) An der Außenfeite des nördlichen Thurmes ein Stein mit Relief-Bild, dar-flellend: Tod Mariä, umgeben von den Apofteln. In der gröfltentheils unlefer-lichen Unterfchrift kommt die Jahreszahl 1480 vor. n) Am Boden vor dem Kirchthurme die Refte eines alten Grabfteines mit gothi-fchen Majuskeln. Noch wäre eines fehr großen Fresco-Bildes, das erft in jüngfter Zeit von dem überdeckenden Mörtel befreit wurde, zu erwähnen; doch hat es fich in den einzelnen Partien nicht gleich und deutlich erhalten. Es befindet fich in der Halle zwifchen der Sacriftei und dem Chor, ift 3'40 M. breit, etwa doppelt fo hoch und in neun Felder eingetheilt. Im Hauptfelde I läßt fich noch gut die Darflellung: ChriftiGeburt, erkennen. (Maria beim Kinde, das am Boden auf Stroh liegt; hinter ihr und auch ganz im Hintergründe einige Hirten, links im Vordergrund einer der morgenländifchen Weifen mit feinem Gefchenke, ferner nach links im Hintergrund die Köpfe vom Rind und Efel; ganz oben fchwebende Engelsgeftalten.) Feld II verblaßt. Feld III wahrfcheinlich Jefus am Oelberg. Feld IV ein Eber fchwimmt durch ein Waffer. Feld V ein Heiliger tritt in einen Tempel. Feld VI eine Heilige mit einem Reh öder Lamm. Feld VII der fymbolifche Adler. Feld VIII Infchriftrefle. Feld IX der fymbolifche Löwe. Die einzelnen Bordüren tragen durchgehends Infchriften, Sprüche aus der heiligen Schrift. Ganz unten im breiteren Rahmen die Widmungs-Infchrift, aus welcher hervorgeht, dafs diefes Gemälde ein Decan der hiefigen Kirche, Namens Chriflianus Fux im Jahre 1.5.4.5 . hat machen laffen. Die Kirche fleht nicht von allen Seiten frei. Einerfeits flößt die Nordfeite des Chores ein vom benachbarten Stiftsgebäude des Jefuiten-Ordens führender, ganz primitiver Verbindungs-Corridor an, anderfeits fchließt fich an die Südfeite das Pfarrgebäude und deffen viereckiger Arcaden-Hof an. Ganz frei Hellen fich nur die kürzeren Fronten, nämlich die Oft- und Weftfeite dar. Eine Glocke flammt aus 1553, eine zweite aus 1554. (M.i. 123. n.F.x. p. cxxvi. Abbildung: Fig. 3: Grundrifl.) St. Andrea bei Poggersdorf (Pfarre Windifch-Michael bei Grafenflein) an der Stratie vonjuenna (Globasnitz) nach Virunum, gemeißelte Steine mit Umrahmungen, gef. vor 1870. (Jab. 385.) St. Andre bei Pfannsdorf, einfchiffige Kirche fpätgothifchen Charakters mit viereckigem kleinen Thurme. (M. vil. n. F. p. CXVII.) St. Andrea bei Seltenheim, Pfarre Tultfchnig. An der Kirche Römerfteine, Relief: Mann, lebhaft bewegt, nach links gewendet, rf, mit Fefton (Jab. 379. K. 72); Blumen-Arabesken (Jab. 380). Bruftbilder von Mann und Weib (Jab. 380). DieFilial-Kirche, ein fpätgothifcherBau, der Chor befteht aus drei Seiten des Achteckes. In diefem Raume (lützen fich die gothi-fchen Rippen des einfachen Spitzbogengewölbes auf Confolen und laufen oben in einer Schlußflein-Scheibe mit der Pelikan-darftellung zufammen. Die Confolen fmdpoly-gon ge haltet und verjüngt, dabei profilirt. An der Evangelienfeite eine kleine Sacraments-häuschen-Wandnifche, unten viereckig, oben mit gothifchem Abfchluß und geblendetem Dreipafs. Zwei Fender in der dreieckigen Oft wand, fchmal und fpitzbogig, ein drittes an der Südfeite mit Mittelpfoßen und Maßwerk in einfacher Contour. Das Schiff, ein fpäterer Zubau, zählt vier Joche, wovon aber blos die zwei an den Chor anftoßenden in der Stylform mit dem Chor übereinftimmen, einfache gothifche Kreuzgewölbe, welche auf Dienften ohne Capitäl aufruhen. Die beiden Weftjoche zeigen blos fcharfgratige Gewölbe. Zum Kirchenbaue dürften wohl viele Römerfteine verwendet worden fein. Ein Grabflein im Fußboden unterm Orgelchor hat folgende Infchrift: »anno dm. M.CCCC.LXXX»,. . .hie.leit.fraw.elfpet. hanfsen. des. neidhaupt. felige. tochter. . . «. Ein zweiter Grabdein, theilweife verdeckt hinter der Orgelchor-Stiege, lautet auf den Namen des »Herrn Wolff Andrae von Staudach, geböfter Haubtmann. . .-j- 1679«, mit einem Wappen in neuerer Form. Ein dritter Grabflein ift an der Südwand des Triumphbogens eingefetzt, flammt aus dem Jahre 1601 und bezieht fich auf die »Frav Katharina Pužin, geborne Zotin«, ein vierter ohne Jahreszahl: Frau Maria Elifabeth von Stau dach gebornne von Hagn frayn. Der viereckige Thurm mit gekuppelten Zwillingsfenftern, die nach romanifcher Art durch einfache Zwifchenpfeiler getrennt find, trägt als Bedachung eine vierfeitige kräftige Pyramide ohne die üblichen Spitzgiebel. St. Anna ob St. Lorenzen (Filiale von St. Lorenz zu Reichenau), ein kleines einfchiffiges Kirchlein, flachgedeckt, mit halbkupp eligem Altarraume, kleine fchmale Fenfter mit breiter Laibung (Reil eines romanifchen Baues). St. Anna bei Villach, der Grabdein MARC-TVL SEVERIN um 190, bekannt vor 1813 bis in die Peutinger-Zeit, id gegenwärtig nicht nachweisbar (Jab. 442,Mo. 761). St. Anna, Filiale von Maria Wörth. Einfchiffige fpätgothifche Kirche mit Thurm an der Nordfeite, welcher mit Sockel und zwei Wafferfchlägen gegliedert id. Die Schallfender fchließen im Halbkreis; über den breit abgefchrägten Ecken des Gefimfes der mit vier Giebeln verfehene und achtfeitige mit Schiefer gedeckten Helm. Das Wedportal mit Efelsrücken auf Säulchen, durch einen Rundbogen unterfangen. Außen bemerkt man unter der Tünche die Worte: ADAM PRABANT. Am Giebel: 1697. Innen an einem Schilde: . Zwei Glocken vom Jahre 1744 von Franz Anton Mayer gegoffen. St. Anton auf dem Tauern (Pfarre Offiach). Capellenartige Anlage im Halbkreife, flach gedeckt, die Fender klein, fchmal, fpitzbogig. Der Hoch-Altar von 1675. Drei große Votivbilder: Maria Himmelfahrt, Chridi Auferdehung und Himmelfahrt Chridi, letzteres Bild nach Art eines Flügel-Altars (vom Maler Sebaßian Starnberger'). Sehr fchöne Renaiffance-Kanzel, reich gefchnitzt in Naturholz. Arndorf bei Maria-Saal. Bei diefem, an der Höhenlehne zwifchen Maria-Saal und Töltfchach belegenen Dorfe zog fich der füd-wedliche Stadtrand von Virunum gegen die Bahn- und Straßenlinie, der füdödliche gegen Töltfchach. Die zugehörigen Grunddücke, durch welche die Heerdrafie in der Richtung Herzogduhl-Karnburg gegangen fein mochte, reichen bis Ort Zolfeld und hinaus gegen den Glanfluß. Beim Kogel gegen den Kaiferweg ergrub man im Jahre 1690 ein Capital mit Bleiguß, überhaupt mehrere Blei- und Bronzegeräte; ein grofses Quaderflück mit Blei und Eifen, wurde nächfl. der dreifachen Linde im obgenannten Jahre aufgefunden, nun in der Mauer des Kirchthurmes. Ein Grab mit einem zierlichen Bronzegriffel ifl um 1845 aufgedeckt worden. Auf dem Feldgrunde gegen Maria-Saal fand man 1818 ein Holzfutteral, ein Rechteck, schwarzlackiert, mit Figuren (zwei doppelhenkelige Urnen, theils vergoldet, Opfergefäß, Urne, Schriftzeichen), lang i's", breit sYa", mit bronzener ver-fchmolzener Hülfe (Sammlung Rofenegger am Birglftein). (Jab. S. 62, 3.) Von den Münzen des Zolfeldes muß eine erhebliche Anzahl aus Arndorf Lammen. Unter den 14 Stein - Denkmälern befindet fich ein Relief, darflellend einen Drachen neben zwei ähnlichen Gehalten. Das jetzt in der Korenn-Hube Nr. 5 als Fenlterftein eingemauerte Stück läfst auf mindeftens zwei nach rechts und zwei nach links gehende geflügelte »Lindwürmer« fchließen und flammt aus dem töltfchacher Schloßacker, inmitten zwifchen Arndorf und dem Prunnerkreuze, gefunden vor 1817 (Car. 1820 Nr. 41, Jab. in 117. E. 1. 17). Eine Steinkifle, deren Fundftelle hin-fichtlich des Stadt- und Gräberrayons fehr wiffenswert wäre, aufgedeckt in oder vor 1838, barg eine Glasurne, darin ein Thränen-fläfchchen? (Jab. S. 16, 35, R. Stud. 3, 53). Von den 13 Schriftfteinen find 3 Weih-fteine. DVOBVS SI(LANIS), dem Dolichenus, drei Stücke, in der Mitte einer Viereckmuldc, aus c. 189, Fundftelle nördlich von Arndorf, beim Prunnerkreuze, südlich vor demfelben, im Blafi-Acker (jetzt zu'Schloß Töltfchach), gef. 1838 (K. 68. Jab. 1, Mo. 4789, Sitzb. d. Ak. d. W. 1 2, 53). MII(IN S)OLO *, dem Mithras? von mindeftens 20 Widmern, aus c. 120, auf einem Acker im Zolfelde 1838 gefunden (K. 121. Jab. 45, Mo. 4816). TEMPLVM, dem Mithras?, Zeit um 200, auf einem Acker vor 1785, dann als Haus-ftufe (Jab. 14, Mo. 4821). Die 10 Grabfteine find: AGGAEO, dem hexarchusalae celerum, dem pfeilbewehrten Reiter, aus c. 200, in einem Keller, auf gefärbter Bafisgefunden 18 2 6 (K. 53. Jab. 20, Mo. 4832). DM SESTIA *, mitveteranus leg. n ital., zwifchen 200 bis 240, vielleicht unweit des Rudnigger-Haufes vor 1785 (K. 50. Jab. 2ir Mo. 4853). BAVSO*, aus c. 180, auf einem Acker, 1838 (K. 3. Jab. 44, Mo. 4889). CVPITVS*, ausc. 180, gef. nach 1785, um 1796 (Jab. 42, Mo. 4905). IVCVNDO, aus c. 160, gef. vor 1785, nachFriefach, Propfteihof, vor 1817 gebracht (Jab. 265, Mo. 4922). TI IVLIO, aus c. 250, vielleicht unweit Ort Zolfeld bei Wernhammer und Schmied-keufche, vor 1785 gefunden (K. 10. Jab. 77, Mo. 4931). LICINIVS, zwifchen 170 — 220, gef. nach 1 785, um 1796 (Jab. 40, Mo. 4935). ATT AS AON*, aus c. i4o,gef. vor 1785 (Jab. 39, Mo. 4942). (SA)TVRNINA, aus c. 160, gef. nach 1785, um 1796 (Jab. 41, Mo. 4974). ADO E. SER ausc. 170, vor 1870, vormals als Stufe im Voftl-Haufe Nr. 10 (Jab. 43, Mo. 5009). Römifche Stufen liegen bei Nr. 6 hinter der Kirche; auch in der Lackenwirths-Scheune find derlei eingemauert. Ein Statuen-theil (Frauenkopf) fcheint im Jahre 1853 auf Adlafsniggs Acker gefunden (K.). Diefes Dorf, von welchem an bis zur Lindwurmgrube, gegen Oft bis Rofendorf und weftwärts an den Glanflufl, der Sage nach, die Stadt Sala fich erftreckt hat, taucht im Mittelalter als Arbindorf, Erbendorf, Arbendorf juxta folium (1087, 1136, 1253) wieder auf. Die Kirche hat eine einfchiffige Anlage mit Netzgewölbe im funffeitig gefchloffenen Presbyterium, die Rippen ruhen aufConfolen mit Schildern. Im Schlußfteine die Keut-fchacher Rübe. Sacriftei-Portal und Haupteingang fpitzbogig. Steinmetzzeichen auf einer Confole: dann: In der Kirche befand fich ein Flügel-Altar; derfelbe wurde reftaurirt und in die Kirche Maria-Saal transferirt. Auf der Rückfeite des Hoch-Altares: ANO 1643 Andre planer maller. Drei fehr alte Glocken, eine mit un-leferlichen, die anderen mit folgenden Majuskeln: smoGR^PSRoemsTimis* Steinernes Wegkreuz gegen Maria-Saal. Arnoldstein, an der Heerflrafie von Aquileia nach Virunum. (Valv. S. 13; Car. Nr. 18; 1850, 304, 1883, T55. M. a. V. xi. p. 135. Note, M. v. n. F. p. clxiii., vil n. F. p. lv.) An der Vorderfeite der Klofterkirche zwei Relief- Bruftbilder — Mann mit Buch oder Beutel und Frau mit Schmuck auf ein und demfelben Steine (weifier Marmor, mit Reften voller Bemalung), ein zweiter Römer-ftein mit einem Drachen (oder Fifche) mit ftachelförmigem Schweife in Relief (Jab. 429. 430); L. Tapurio (Mo. 5702). Die Kirche der auf dem ifolirten Felfen gelegenen ehemaligen Benedičtinerabtei ge-iliftet durch den Bamberger Bifchof Otto aus dem Haufe Andechs um 1107 und auf-gelöft 1783, brannte im Auguft 1883, angezündet durch einen im am Felfenfufie gelegenen Dorfe entftandenen Brand, fammt den üe umgebenden Baulichkeiten gänzlich ab. Obgleich heute alles in Ruine liegt, fei doch die Befchreibung des Bauwerkes beigegeben, wie es kurz vor diefem Elementar-ereigniffe behänd. Die ganze Anfiedlung hat eine eigen-thümliche Lage. In Folge Anheigens des Felfen-Plateaus liegt das Presbyterium diefer übrigens kleinen Kirche um 1 o Stufen höher als das Schiff, demnach unter dem erheren eine Krypta mit dem Eingänge in der Mitte der Chorhiege behebt. Die Kirche hatte viele Umgehaltungen durchzumachen, nur das Presbyterium ih fpät-gothifch mit reichem Netzgewölbe, die drei Fenher im Schlüße fpitzbogig ohne Maßwerk. Eine kleine Sanc-tuariums-Nifche mit Gitter links neben dem Hochaltar. Das jüngere Schiff behebt aus einem oblongen Raume mit Netzrippen-Ueberwölbung. Der charakterihifche Thurm ih niedrig, dem Schiffe vorgebaut und gehört in die romanifche Zeit. In der Kloher-kirchen-Ruine keine Glocken, keine Grab-hcine mehr, fie ih ganz ausgeräumt. Das Stiftgebäude, bis an den Rand des Felfens hinausgebaut, umgibt als Mauervverk die in dem engen ovalen Hof freihehende Kirche. Im Gebäude, namentlich in den Gängen gothifche Anklänge. Vor dem Eingänge in das Stift befanden fich zwei große romanifche Löwen aus weißem Marmor, der eine fitzend, der andere (fchadhafte) auf einem Lamme hebend, beide find jetzt entfernt. Die Kirche im Orte, am Fuße des Berges, ein befcheidener Bau mit spät-gothifchem Presbyterium fammt Netzgewölbe, Sančtuarium-Nifche mit Gitter. Am Seiten-altare rechts zwei gute Bilder des 18. Jahr-hundertes, vorhellend die heilige Apollonia und Lucia. (M. i88i,lv.) Schöne Monhranze, Uebergang der Gothik in die Renaiffancc. Eine Glocke von 1475, e'ne zweite von 1477, darauf heben Münzen und eine von 1751 (M. Röder), die vierte von Lansman 1674. (Jab. 3, BA. V., Bd.xi., 135, Note 1. Sitzber. d. Ak.d.Wiss., 1880, 552. M.v. n.F. p.clxiii und vil n. F. p. lv, n. F. vm. p. 20 undxm. n.F.p.CLxxxn). In der Thurmhalle vierGrab-monumente aus der Klofterkirche 1885 über- h-H-H—t—M--M-4 'a’ Fig. 4. (Baldramsdorf.) tragen, he beziehen fich auf Abt Thomas 1481 (mit Figur), auf Abt Chrihoph 1415, Abt Petrus Römer 1478 und Abt Benedičt 1583, ferner der Grabhein des Jörg Taxer, f 1534-Aus dem ehemaligen Schatze der Abtei - Kirche eine fehr werthvolle Infel (14. Jahrhundert) im öherreichifchen Mufeum. einige Paramente im Mufeum zu Villach. (M. n. F. vm. p. 20.) Arriach. Die Pfarrkirche St. Philipp und Jacob. Ueber dem runden Scheidebogen, welcher das Presbyterium vom Schiffe trennt, find drei Jahreszahlen angebracht: 1414, 1692 und 1883. Aus jener urfprünglichen I Bauperiode hammt aber gegenwärtig kaum ein Kirchenbeftandtheil mehr. Die ganze Kirche ift jetzt mit einheitlichen runden Kreuzgewölben eingedeckt. Der Chor vielleicht in den Umfangmauern in das 15. Jahrhundert zurückreichend, befteht aus zwei Jochen und dem' dreifeitigen Schlüße und an den Wänden mit modernifirten Fenftern. Der Haupt-Altar zeigt im Mittelbilde die beiden Kirchenpatrone: Philipp und Jacob, fehr gut reftaurirt. Das Schiß" in drei Jochen mit modernen Wandpfeilern. Fenfter moder-nifirt, Mufik-Chor primitiv. Die Portale gegen Weften und Süden fchön fpitzbogig, mit Stab, Kehlung, Sockel und Schräge im gothifchen Styl. Ein viereckiger Thurm an der Weft-feite mit drei Glocken, die größte und kleinfte aus dem 16. Jahrhunderte. ÄUgSdorf im Ober-Rofenthal (M. n. F. x. p. xx), dreifchififige Kirche, Thurm an der Weftfeite. Dreifchiffige Anlage mit vier runden niederen Pfeilern, rundbogige Ar-caden gegen die Seitenfchifie, Tonnengewölbe mit Schildern, das Presbyterium fpät-gothifch mit dreifeitigem Schlüße, Stern- gewölbe, capitällofe Dienße, kein Maßwerk in den Fenftern. Weftportal fpitzbogig, darüber ein vermauertes Rundfenfter. AuSSer-Teichen. Die Pfarrkirche zum heiligen Rupert, mittelgroße einfchiffige Anlage mit doppeljochigem, dreifeitig ge-fchloffenen Chore und vierjochigem Schiffe. Pieide Räume find gleich hoch, gleich breit und gleich überwölbt mit Tonnengewölbe und Stichkappen. Im Chor Dreiviertel-Pfeiler mit Blattcapitälen als Stützen für ein ehemaliges und befeitigtes Rippen-gewölbe. Im Chorfchluße ein Spitzbogen-fenfter mit Maßwerk. Sacramentshäuschen-Nifche mit Maß werk-Verzierung und Gitter-verfchlufs, beiderfeits Fialen. Im Schiffe ebenfalls die Dienfte aus halbrunden Säulen mit Capitälen des früheren Rippengewölbes. Hübfch profilirtes Weftportal im Spitzbogen. Ueber dem Taufftein ein achtfeitiger fpitziger Deckel mit Malereien. Der viereckige Thurm an der Chor-Nordfeite mit fpitzbogigen Doppel - Schallfenftern , Spitzgiebeln und hohem Spitzhelme. B. Baldramsdorf. Die Pfarrkirche zum heiligen Martin (Fig. 4), ein größerer fpät gothifcher Hallenbau mit Haupt- und rechtem Seitenfchifie(15 2 2). DasHauptfchiff ift 7, das Nebenfchiff 5 Meter breit. Das intereffante Netzgewölbe in beiden Schiffen ift nach demfelben Syfteme ausgeführt. Die Schiffe find durch zwei achteckige Pfeiler in je drei Travees getheilt. Die Gewölberippen laufen fich einfach an den Pfeilern todt. Das Gewölbe der Schiffe und des großen Presbyteriums ift fehr regelmäßig, ftreng conftrudtiv und fchön ausgeführt. Im Chore des Seitenfchiffes auf dem Schlußfteine des Gewölbes ein gutes Bild der heil. Katharina. Die kleine Seitencapelle ift unregelmäßig gewölbt. Im mittleren Presbyteriumfenfter ift das Maßwerk noch erhalten, die übrigen Fenfter find ausgebrochen. Zum Presbyterium führen zwei Stufen hinan. Im Netzfelde ober dem Triumphbogen befindet fich folgendelnfchriftgemalt: «Laurenz Rieder Maifter der diefes Gewölb hat gemacht». Dazwifchen das Steinmetzzeicheh in gelb und blauem Felde als Wappen- fchild. Als Glockenthurm dient ein von der Kirche circa 20 Schritte entfernter viereckiger alter Wartthurm, der 1885 reftaurirt und mit Spitzhelm verfehen wurde. Im Kirchenfußboden befindet fich ein Grabftein aus dem Jahre 1492, mit einem einfachen Kreuze im Felde und folgender nur theilweife mehr leferlichen Schrift in gothifchen Minuskeln: Anno dm mcccc . . . obiit andreas neymarkter plebanus (?)••• feria. . . po Erhard! requ. in pace. In der Sacriftei kleines gothifches Rauchfäßchen und filbernes vergoldetes Reliquiarium mitfechsblätterigemFuß, worauf das Wappen der Grafen von Cilli und Orten-burg (1377), darauf Glascylinder, welcher das Heiligthum enthält und von einem fechs-feitigen Spitzdache gekrönt, welches mit rund und gerade abfchließenden Dachblättchen verziert erfcheint. 20 Ctm. hoch, 6 Ctm. in der Mitte, 8 Ctm. am Fuße breit. Im Seiten-fchiffe wird ein intereffantes Faftenbild aufbewahrt, welches in 39 viereckigen Feldern von 1 Meter Höhe und 88 Centimeter Breite die wichtigften Momente der Heilslehre vor der Erfchaffung der Welt bis zum jüngften Gericht zur Anfchauung bringt. Auf der Leinwand rückwärts die Jahrzahl 1555. Ein I3 kleines Temperabild: Maria im Kreife der Apoftel fterbend v. 1522. An der Außenwand der Kirche lehnt ein einfacher glatter Grabdein mit der In-fchrift: AN : MDXCIIII : II . M OBUT . RD . ANDREA KRENDL . CAPEL : 1N0R TEN : VIR OFT : ME RITUS . CVIVS AN IMA DEO VIWT. Unter diefer Schrift ein Meflkelch und unter diefem ein Schild mit dem Monogramme alfo »Andreas Krendl«. An der Außenwand iß. auch die alte Predella eines Flügel-Altares angebracht. Derfelbe ßammt aus dem Jahre 1619. Diefes Stück iß aber ganz zer-ßört und nun bereits ohne jeden Wert. An der Außenwand der Vorhalle der Kirche ein zerbrochener Grabßein mit Wappen und Helmdecken. Von der Schrift iß nur leferlich »...intag vor Andreas Tag anno domini 1443.« Im Schiff der Kirche auf der Evangelien-feite der Grabßein der »JußinaJuliana Rofalia Albina Freiin von Rofenheim, geborene von Küffenßein, welche den 8. Mai 1716 . in Gott feeliglich verlchieden ihres Alters 59 Jah^- St. Barbara in Sagrado bei Maria am See (Prävali). Am Bergfuße zeigten fich um das Jahr 1860 an zwanzig Kalkßeine (Platten, Gefimfe u. dgl. eines rundlichen »Heidentempels«); das Relief: Genius mit Käßchen neben Manne mit phrygifcher Mütze, iß vor 1870 in die Sammlung Roß-horn zu Klagenfurt übergegangen (Jab. 337, Taf. 9). Unterhalb der Kirche im Miesfluffe hob man 1870 den Sarkophag mit FECE-RVNT, welcher feither als Bank im nahen Wirtshaufe dient. Die Thürßaffel fcheinen Steindeckel gewefen zu fein. Auf dem fchmalen an den Abhängen bewaldeten Vorfprunge einer Terraffe auf dem rechten Ufer der Mieß die dreifchiffige niedrige Kirche mit profilirtem fpitzbogigen Weßthore, niedrigem gefchrägtem breitem Triumphbogen, Chor mit einem Joche und dreifeitigem Abfchluß. Drei Fenßer im Schlüße. Mittelfenßer zweitheilig, Seiten-fenßer einfach, mit Maßwerk. Außen am Chor, gegenüber den Dienßen fchmale lifenenartige, dreifach geßufte, in der Mitte eine Kante bildende ßeinerne Streben, welche beinahe bis an das Gefims hinauf- reichen. Netzgewölbe. Rippen laufen aus heben runden Schlußßeinen, deren mittlerer das griechifche Kreuz aufweiß, auf runde Dienße mit polygonen Knäufen. Beliandrum, vgl. Friefach. Berg. Die Pfarrkirche, Decanat Ober-Drauthal, erfcheint 1292 urkundlich, der Bau gehört noch theilweife der romanifchen Zeit an. Der, Grundriß (Fig. 5) zeigt ein breites Langhaus von drei Jochen mit fehr reichem Netzgewölbe, das jedoch in den Fig. 5. (Berg.) letzten Decennien eine ausgiebige Aendenmg durchzumachen hatte. Es beßand nämlich in Mitte zwifchen dem erßen und zweiten Joche ein achteckiger Pfeiler, auf dem fich das Netzgewölbe fächerförmig auflagerte. Diefer Pfeiler wurde 1851 caffirt und das Netzgewölbe theilweife entfprechend erneuert. Zwifchen dem zweiten und dritten Joche ßehen zwei folche Pfeiler, die zugleich den Orgelchor mittragen, der auch auf fchönem Netzgewölbe ruht. Auf der Südfeite dreitheilige Strebepfeiler. An der Südfeite des Langhaufes drei fpitzbogige Fenßer ohne Maßwerk und ein kleines fpitzbogiges Portal. Das romanifche Haupt-Portal an der Farade verengt fich zweimal mit dazwifchen gelegten romanifchen Säulen mit Würfelcapitälen, geradem Sturz und halbrundem Schlüße. (Fig. 6.) Das Presbyterium beßeht aus einem Quadrate (daneben der Thurm mit der Sacriftei im unteren Gefchofie) und außen halbrunden Schlüße (einem ausgefprochen romanifche Bautheile), Harke rohe flache Rippen. In der Apfis waren zwei kleine rundbogige Fender; das füdödliche iß nun vermauert, das ößliche wurde verbreitert und höher hinaufgerückt. Die Apfis hatte ehemals eine Bemalung, denn die reliefirten Heiligenfeheine find unter der Tünche noch zu erkennen; ein Nimbus hatte in der Mitte eine Krone. Der Thurm fcheint zum größten Theil der romanifchen Zeit anzugehören, hat rund- Fig. 6. (Berg.) bogige Doppelfenßer mit Theilungsfäulen, die Fenßer der Glockenßube dagegen fpitz-bogig, mit vier Giebeln und einem achtfeitigen Helm. An einem fchmiedeifernen Gitter eines Thurmfenßers die Jahreszahl 1501. Auf der Nordfeite der Kirche, deren Mauer mindeßens 2 Meter höher iß als die der Südfeite, oberhalb des Gewölbes Schießlucken und Pechnafen, auf der Südfeite eine Pech-nafe, auf der Oßfeite über der Apfis ebenfalls Schiefilucken. In der Kirche findet fich das Grabmal des Hans Gänsler, Pflegers in Rottenßein 1589, des Ulrich Mayerl zum Jordanhof am Stein 1606 (Reliefbild, vor dem Kreuze kniet ein Ritter mit zwei Frauen); des Oswald v. Muleth, 1685 Pfleger von Greifenburg, endlich der Frau Lucia der Ungnadin, des Herrn Ulrich v. Weispriach Gemahlin 1444 (Wappen der Weispriach). Die Michaels-Capelle,einmitStrebe-pfeilern geßützter Rundbau (Fig. 7) mit aus dem Halbkreife conßruirten Concha, nördlich der Kirche am Friedhofe gelegen. Der Unter-raum dient als Beinhaus. In der Apfis drei, im Rundbau ein Fenßer. Der Eingang ins Beinhaus von außen. An der Außenfeite der Capelle Reße alter roher Malerei: Chrißus mit den fchlafenden Jüngern am Oelberge. Im Innern am Schlufißeine das Lamm gemalt, die Rippenbemalung fchon fehr zerßört. An den fechs Gewölbekappen erkennt man: Gott-Vater, darunter Maria-Verkündigung, ein feueriger Strahl geht von Gott-Vater gegen Mariens Stirn, endet mit der Taube, im Strahl fchwebt ein Kindlein abwärts; die Auferßehung der Frommen, das himmlifche Jerufalem, Chrißus als Weltrichter, Auferßehung der Verdammten und die Hölle. Links ßeht neben der Apfis in gothifchen Minuskeln: Hoc opus fecit Johannes Kupi-teller et uxor fua Elizeb. inch. sub anno 1428 et completum eß proxima feria fecunda poß ascenfionem domini. Rechts neben der Apfis unleferliche Infchrift mit der Jahreszahl 1428 und unter derfelben 1569 oder 1596, auf eine Renovirung des alten Gemäldes bezüglich. Zur Kirche in Berg gehört als Filiale die Athanafius-Kirche, außerhalb des Ortes gelegen, wofelbß man Mauerreße einer älteren Anlage findet. Schlank und fchön baut fich das Presbyterium mit feinem drei-feitigen Schlüße auf, mit den feingegliederten Strebepfeilern und mit feinem zierlichen Netzgewölbe, deffen Rippen auf runden Dienßen ruhen. An den Wänden findet fich die Legende des heil. Athanafius, gute Malerei aus der Renaiffance-Zeit. Das Schiff iß niedrig und mit einer alten Holzdecke ver-fehen, deren Verfchalung fich an den profi-lirten Triumphbogen anfchlieflt. Der Sockel an der Kirche fein profilirt. In der Sacrißei ein fchöner gothifcher Kelch von Silber. Volle Höhe 20 Ctm., Höhe der Cuppa 11 Ctm., Breite des Fußes i2 ftark zerftört. 1858 wurde die Kirche im Schiffe erweitert. Mehrere Grab-fteine und mehrere romanifche Fragmente in den Giebel der Kirchenfacade eingemauert. Bei dem Erweiterungsbau der Kirche wurden in den Mauern zwei Relieffteine römifchen Urfprunges gefunden, welche nun außen über dem Wefteingange eingemauert find. Eine früher in der Kirche gewefene Grabplatte mit einfachem Kreuze in Nimbus wurde nun außerhalb derfelben vor dem Eingänge auf dem Boden angebracht. Bleib erg-NÖtsch. 1874 fand man zwei Bronzemünzen Auguftus. V. (Car. 1856, 148; 1882, 192, 1883, 58.) Bleiburg. Im Terraffen-Diluvium gegen Jaunftein, gegen Narrenbüchel oberhalb des Teiches, unter Sonneck, bei Loibach u.a. liegen alteBaurefte des Gebietes von Juenna. Man fand namentlich beim Fig. 8. (Berg.) Bahnbaue 1860 Bronzemünzen von Auguftus, Maximian, Diocletian (K.), einen Steintorfo, ein Säulencapitäl, zwei Lampen von Rotthon, die eine mit dem Stempel CRESCES (Mo. S. 623. Afk. vii. 1461. Car. 1875, 193. M. m. n. F.) Die Stadt-Pfarrkirche, ein fpätgothifcher Bau von zweifchiffiger Anlage (Hauptfchiff und linkes Seitenfchiff; Fig. 9). Gefammtlänge 40 Meter, Chorbreite 7 Meter, Schiffbreite 12 Meter,Chorhöhe 9 Meter. Das Presbyterium mit dem erfteren gleich breit und hoch, befteht aus 4 Jochen und dem dreifeitigen Schlüße, das fpätgothifche Netzgewölbe (Rauten) ift etwas gedrückt, daher die Rippen nicht genug kräftig. Wanddienfle ungleichftarken Wandpfeilern vorgelagert ohne Capitälunterlage, fpitzbogige Fenfter ohne Maßwerk, rechts i6 die Sacriftei mit Vorbau und daneben der Thurm. Das etwas höhere Langhaus in beiden Schififenmitje 4 Jochen, die üchmit Ausnahme des Netzgewölbes, das ein anderes Rippengeflecht zeigt (Sterngewölbe), nicht von jenen des Presbyteriums unterfcheiden. Gegen das an der Nordfeite gelegene etwas niedrigere und bedeutend fchmälere Seitenfchiff tragen zwei achtfeitige Pfeiler die fpitzbogigen Ar-caden-Wölbungen. Dem Seitenfchiffe ift ein Joch fammt dreifeitigem Abfchlufie gewiffer-mafien als Nebenchor, der in gleicher Linie Fig. 9. (Bleiburg.) mit dem Chor des Hauptschiffes, um zwei Stufen fich erhebend, beginnt, angefchloffen und fleht auf diefer Seite, da eine Arcade fich gegen das Mittelfchift" hin öffnet, der Triumphbogen-Pfeiler (dritterPfeiler)frei. Die Fenfler des Langhaufes fpitzbogig. In das letzte Joch des Schiffes iil der in fechs kleine Joche getheilte und von dichtem Rippenwerk getragene fleinerne Orgelchor eingebaut. Die kleinen Pfeiler find theils von achtfeitiger, theils bündeliger Grundform. Der achteckige Taufflein gothifch. Die Kirche aufsen moder-nifirt. Der Thurm mit zopfigem Helme. Zwifchen dem Thurm und der Sacriftei eine offene Halle mit Rippen, im Schluflfleine ein Schild von einem Engel getragen: Bruft-ftück eines feuerfpeienden Löwen (Wappen ähnlich den Pernekern). Eine Glocke von 1691, die ältere von 1670, die kleinere von 1771. Im Schlöffe intereffante Möbel. (M. n. F. vir. p. lv.) Blindendorf bei St. Michael, antike Baurefte, gef. vor 1844; eine Goldmünze in Finders Grunde um 1691. (Ank. 1 504. Pr. 87.) Brandlhof (Brantlhof) im Zolfeld. An der Berglehne knapp amZolfelde zwifchen Tanzenberg und Niederdorf mögen manche Fundftücke der Ebene zufammengetragen worden fein; dies gilt insbefondere feit mehr als 330 Jahren von der fchon feit Jahren exfecrirten und zum Befitze des Brandlhofes gehörenden Ortscapelle, einem romanifiren-den Baue mit runder Apfis, aus Römerfteinen gebaut. L' Die Relieffteine enthalten: Vexillumträger, Schildträger zu Pferde, zwei gleiche Steine, roh, gefunden vor 1818, nach Pruner S. 28 aus dem Grazerkogel. (Jab. S. 58, 112. K. 4, 5?) Reiter r. g., Oberleib fehlt, Schild erfichtlich, Pferdekopf-Theil, Greifi, hockend (Car. 1883, igr.Vgl. Jab. S. 58, 112, 116). Priefler flehend mit Krug und Tuch. (Jab. S. 58, 113. K. 22.) Pferd gefältelt, mit Führer, rückwärts Schild. (Jab. S. 59, 114. K. 119?) Bruftbilder eines Ehepaares mit Kind. (Jab. S. 59, 115 K.) Bruftbilder eines Ehepaares. (Jab. zu 115.) Blumen-Arabeske, ein Theil fehlt, (Jab. 116) nebft gekehlten Fragmenten (Car. 1883, 151). Auffatz zwifchen zweien Greifen. (Jab. 11 6K.) Ara, menfchliche Geflalt mit Fifchfchweifen. (Jab. 116 K. 99.) Drache, Bmchftück. (Jab. 11 7 K.) Infchriftfteine (Weihdenkmale): DSI IVVENTINVS, dem Mithras, aus c. 260 bis 310, bekannt feit 1752. (Jab. 48, Mo. 4801 K.) VICTORIAE, Ara durch den fmgularis confularis alae auguftae (I Thracum) und jenen der cohors I aelia Britonum, des Jahres 238, die Statue fehlt, bekannt feit c. 1527, jetzt feit c. 1840 mit 2 anderen Steinen aus der brantlhofer Capelle zu Zolfeld, Wirtshaus-Kuhflall. (Jab. 30, Mo. 4812 BA. V. xi. B. 137. Sitzgsb. d. Ak. d. W. 74, 472. Car. 1840. 110.) i7 Grabfteine: DM IVLIO *, ein Cippus mit Delphin, aus c. 140, bekannt feit 1551 (Jab. 49, Mo. 4927, K. 1, Valv. 128). DM SARTVRONIVS* Delphin, aus c. 220 (Jab.46, Mo.4972, K. 49, Valv. 128), VS 1 TVS | VET*ausc. 200, bekannt feit (Jab- 99. Mo- 5°03)- SEQ aus c. 60, gef. vor 1881, nun in der Brantlhof-Capelle (Car. 1883, 161). NON, aus c. 60, gef. vor 1818 (Jab. 47, Mo. 5010. Vgl. Aep. 9, 260. WA. V.xi, 137). Ein grofier früher quadratifcher Stein, darauf noch zwei Pferdefiguren erkennbar, nun GewichtfLein der Moftpreffe am Brandlhofe. Bodenthal, vor dem Loibl die heilige Wand mit Quelle, Grotte und Infchrift (drei Zeichen) Car. 870. 344. Breitenegg im oberen Lavantthal (M. n. F. ix. p. lxiv). Die St. Nicolaus- kirche einfchiffig, mit dreifeitigem Chor und Thurmanlage zwifchen Langhaus und Chor; jenes fehr niedrig mit flacher Decke, diefer hoch und wie die Thurmhalle mit Netzgewölbe, Fender fpitzbogig ohne Maßwerk, Confolen als Rippenunterlage. Zwei große Oelbilder, vordellend altes und neues Tefia-ment, dann zwei kleine Oelbilder, f. Ifidor, f. Nothburga v. 1743. Gothifches profilirtes Portal mit flachem Sturze, in der Kehlung Rofetten. Sacraments-Nifche rechts neben dem Hoch-Altar, klein, unten rechteckig, oben mit geblendetem Dreipaffe, im Spitzbogen gefchloffen. Am Thurme gepaarte Schallfender. Brückl, vgl. St. Johann am. BrUgga bei Mölbling nächd Trei-bach. Eine Sigillata-Schale mit CANTARRO gef. im Jahre 1868 (K). Buch, vgl. Maria-Buch. c. Candalice, Vgl. Hüttenberg. St. Gantian im Geräuth, bei Finkendein, locale Seeinfel, prähidorifche Grabhügel (Mi. w. anth. xv. B. ;M. xi. n. F. lxii. Klagf. Ztg. 1884, S. 2090). Man ergrub dort Knochen, Erd- und Felfengräber, Steinkiden von Viereckplatten mit Bronzegeräthen, goldene Ohrringe. In neuederZeit fand man unter anderen Sachen eine Fibula in Gedalt eines Hahnes (Fig. 1 o). Einfache fpätgothifche Kirche mit eingemauerten römifchen Reliefdeinen. (M. xix. 39.) St. Gantian in Sack(Decanat Unter-Gailthal). In der Pfarrkirche enthält eine an derEvangelien-Seite des Chores hoch oben angebrachte kleine Gedenktafel die Jahreszahl: Ao. m.d.xviii., muthmafilich die Zeit der Entdehung der Kirche. Schiff und Chor bedehen aus je drei Jochen mit fpätgothifchen Netzgewölben. Im erderen Raume entfpringen die Rippen nahe an der Decke aus darken Halbfäulen, die an der Stelle der Capitäle nur Wuldringe tragen. Der Beginn der Rippen id durch kleine Engelsköpfe markirt, welche aber in Folge des derben Andriches ziemlich unkenntlich wurden. Im Chor-Raume zeigen fich ganz andere Verhältniffe : die Joche find wenig tief und der Anlauf der Rippen gefchieht erd in der halben Raumhöhe auf Confolen mit Menfchenmasken. Deshalb drückt fich im Rippenwerk der Spitzbogen viel entfchiedener aus; im Schiffe unten dumpf abgebrochene Wanddiende. In zwei Schlußdeinen Sculpturen: Antlitz Chridi und die fegnende Hand. Außen ringsherum Strebepfeiler. Die vorhandenen Fender wohl noch fpitzbogig, aber ohne Maßwerk. Der Thurm nördlich am Chorhaufe bildet eine Fig. 10. (St. Gantian.) Vermittlungs-Halle gegen den Chor von der Sacridei aus, fpitzbogige Schallfender. In der Sacridei ein Lavabo aus fchwarzem Marmor (M. n. F. ix. p. cxxxn). St. Gantian (Decanat Eberndorf) Pfarrkirche. Wenn laut Gedenkbuch die Kirche aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts (1518) dämmen foll, fo wird damit zweifelsohne nur der dem fpätgothifchen Style angehörende ödliche Theil gemeint iS fein. Das große dreifchiffige Langhaus in der Form einer modernen Bafilika ift ein neuer Anbau (1849—1850). Bei der gegenwärtigen Anlage erfcheint das im Welten des Thurmes fich anfchließende rechtwinkelig abgeplattete Presbyterium als eine kaum mehr als zwei Meter tiefe Nifche. Zwei Eingänge führen neben dem Hoch-Altäre vorbei, von dort in die quadratifche Thurmhalle und die dahinterliegende Sacriftei, was alles ehemals unzweifelhaft zufammen das Presbyterium bildete, das mit drei Seiten aus dem Achtecke fchließt. In der Thurmhalle findet fich ein Stern-, im Schlüße ein reiches Gußloch (Fig. 11: Anficht, Fig. 1 2 : Grundriß der Kirche; M. vm. n. F. p. xxxv). Chum (auch Kum). Der Grab (tein: (O)M(IVLIA SE) CVNDA, Zeit um 340, gef. zwifchen 1869 bis 1873 (Mo. 6492). Die Kirche zu St. Chriltoph, Filiale von Rofeg, befitzt ein gothifches Presbyterium, beltehend aus Joch und Chor-Schluß, fpitzbogige Kreuzgewölbe, flachgedecktes Schiff, außen ein Chriltoph-Bild. (M. x. n. F. p. xxv.) St. Glaus, vgl. St. Veit. St. Clementen bei Kappel imKrapp-felde, wird fchon 1404 urkundlich genannt, kleines gothifches Kirchlein mit fehr fchönem Chor, der aus einem Joche und dem poly-gonen Schlüße befteht. Die Rippen ruhen auf runden Dienlten ohne Capitäl, welche in einer Drittelhöhe aufConfolenabfchließen. Fig. 12. (St. Cantian.) Netzgewölbe. Der Thurm ilt jedenfalls der ältelte Theil, von feiner Halle führt zum Abfchlußraume ein Rundbogen, durch den der frühere Spitzbogen untermauert erfcheint. Im Schlüße fünfFenfter, drei davon fpitzbogig ohne Maßwerk. Die drei Schiffe des Lang-haufes find durch zwei Pfeilerpaare getrennt und umfaffen zufammen neun Gewölbejoche, von denen nur die vier EckgewölLe-Joche gleich find. Die Seitenfchiffe find niedriger, die Rippen fitzen auf Confolen auf. Den Thurm deckt eine hohe vierfeitige Pyramide, im Glockenhaufe rundbogige Doppel-Schallfenlter. Außen um den Chor fechs fchwache und nicht hoch hinan-(teigende Strebepfeiler. lieber der Wölbung unter dem Dache in jeder Schildwand ein Schlußfteinfcheiben. Das Langhaus niedrig, dreifchiffig, das Mittelfchiff höher, fpitz-bogiges Gratgewölbe. Fenfler mit einfachem Maßwerke, Reffe von Glasmalerei. Portal gothifch, doch rundbogig. Am Hoch-Altar die Figur des heiligen Clemens (1711). Viereckiger Thurm füdlich des Schiffes, fpitzbogige Schalllöcher, Barokhelm. In der Sacriftei ein fchön geformtes gothifches Partikelkreuz. St. CosmaS (Filiale von St. Stephan am Krappfeld), hübfche fehr hohe und neueftens fehr forgfältig renovirte fpätgothifche Kirche. Im Chore (drei Joche und polygoner Schluß), durchausNetzgewölbe. DieRippen aufWand-dienften mit Capitälen, die in der Eindrittel-Höhe ober dem Fußboden aufTragfteinen mit Menfchenmasken ruhen.In den Schlufiffeinen: J9 Lamm Gottes, Antlitz Chrifti. Im Schiffe dichte Rautengewölbe über den vier Jochen, die Rippen ruhen auf derben Halbfäulen vor den eingebauten Strebepfeilern, Triumphbogen fehr hoch und fpitzbogig, reich pro-filirt. FünfFenfter mit Maßwerk. Der Thurm enthält in feinem Erdgefchoffe die Sacriftei, hatgekuppelte fpitzbogige Schallfenfler, iheil-weife mit Maßwerk. Süd- und Nordeingang iil fpitzbogig mit profilirter Gewandung. Am Schiffe Strebepfeiler, zweimal abgefetzt mit Giebeln und Fialen. An der Außenwand im Süden ein Römerftein mit Ornamenten. Im Friedhof ein Stein mit derAuffchrift: Peft 17 30. D. Damtschach. (M. x. n. F. p. xxv.) Die Kirche war urfprünglich Schloß-Capelle und wurde erft 1787 zur Curatie erhoben; urfprünglich foll hier nur ein befeftigter Maierhof geftanden haben, zu dem nahen in Ruinen liegenden Schlöffe Aichelburg gehörig, daraus man dann die Kirche machte. Am Haupt-Altarbild werden Johann M. GrafGaller und Maria Ifabella Gräfin Gallerin, geb. Freiin von Staudach 1684 als Stifter genannt. Auf einem kleinen Votivbilde: M. Ifab. Gräfin Gallerin 1680. St. Daniel im Ober-Gailthal. Der Grabflein ACVTO, dem Quatuorvir aedilicia poteftate, quatuorvir iure dicundo, praefečto iure dicundo, aus c. 100; gef. vor 1818, an der füdlichen Friedhofsmauer verkehrt eingemauert (Jab. 433, Mo. 4719. Car. 1862, 105, Aep. 4, 214. M. vi. n. F. 57). Aeltefte Pfarre im Gailthal. Die Pfarrkirche ein kleiner fchlichter gothifcher Bau. Das Presbyterium zopfig, nach der fchwerfälligen und mäßigen Anlage möglicherweife aus der romanifchen Form umgeftaltet. Eine Thurmglocke von 1668 (si deus pro nobis quis contra nos eil) gegoffen von Adam Sterzer. In der Kirche eine Holztafel aus dem 18. Jahrhundert mit einer auf die Türken-Invafion bezüglichen Infchrift. Danielsberg im Möllthale. An der Straße von Teurnia nach den Goldminen des Malnitzthales fanden fich auf der Berghohe Quadern, an der Capellen-Nordfeite in einem Erdloche allerlei Knochen und eine fingerhutartige Bronze (1875) K., am öft-lichen Bergrücken ein Beil (1865) K.; dann zwei Reliefs: Krieger mit Schwert und Stock, Blumen - Arabeske, alsdann Krieger, unten Greif, fämmtlich an der Kirche. Ebenda die nachfolgenden Weih- und Grabßeine: HERCVLI, aus c. 240, Fund vor 1534 (Jab. 484, Mo. 4726). C RHESIO*, um 150, Fund vor 1534 (Jab. 485, Mo. 4727. Jab. S. 6, Ank. 1. 637, Afk. 4. 5. Car. 1864, 245; 1882, 73; M. 11. p. 24; n. F. m. p. cviii. Kämmel, Ent-flehung des öfterr.Deutfchthums 1879. I> 95)- Die Kirche zum heiligen Georg, von der man erzählt, fie fei auf den Trümmern eines Herculestempels, wahrfcheinlich fchon im 7. Jahrhundert, erbaut worden, dürfte ein weit jüngerer Bau (vielleicht 11. Jahrhundert) fein. (M. 11. 24.) Jetzt vollftändig modernifirt. An der Thurmthüre neben dem Hoch-Altar ein fehr fchönes Reliefbild des heil. Nicolaus (lebensgroß) aufgenagelt. Deinsberg, vier Römerßeine in der Kirche. (M. n. F. x. p. cv.) VICTOR, fchöne Schrift, um 120. (M. x. n. F. p. civ, Aep. 9, 2 6i.)(D)IM, Aep. 9, 260. DMSATVRIO(NI). (Aep. 9, 261.) DM VAKENTI. (Aep. 9, 261.) Die Kirche (St. Jacob am D., Krappfeld), kleiner einfchiffiger Bau mit hohem einfach gothifchen Chor, der aus Joch und polygonem Oftfchlufi befteht. Die bimförmigen Rippen ruhen auf fchwachen Dienßen, die bei der Fenfterfohlbank mit Confolen abfchließen. Kräftiger Triumphbogen im Spitzbogen, hatte einft wahrfcheinlich eine flache Decke, die Spuren eines Friefes und die Balkenlöcher darüber find noch fichtbar. Das Schiff gleich hoch und breit mit dem Presbyterium, neu eingewölbt. In einem zweitheiligen öftlichen Maßwerk-Fenfter prachtvolle Glasmalereien (10 Apoftel), Sacraments-Nifche mit fchönem Gitter. Alter Chorftuhl. Der Hoch-Altar von 1699. EinfacherTaufftein.Haupteingang fpitzbogig, die Thür mit alten Eifenbefchlägen. Der Thurm an der Chorfüdfeite mit doppelten rundbogigen Schalllöchern, nur eines fpitzbogig mit Mafivverkreften und dem Zeichen . An den Chore cken dreimal abgefetzte Strebepfeiler. Glocke aus dem 13. Jahrhundert. Karner, rund mit kleinerOft-Apsis, flacher Decke, Spuren einer Wandbemalung aus dem 14. Jahrhundert, wahrfcheinlich die Verklärung Chrifli vorftellend. Flügel-Altar-Refle. Auf den Flügeln Heilige in fchöner Malerei (Goldgrund). Innen: Petrus und Erasmus, Oswald, Andreas, Nicolaus. Außen: Florian, Katharina; Barbara, Georg; das Schweifituch (Predella). An den feftftehenden Auflenfeiten: Wolfgang, Oswald, Rupert und Chrifloph; unten das Beinhaus, kegelförmiges Dach. (M. n. F. xn. p. xxxi.) Deüisdorf, örtlich von Portendorf. Im Wornig?-Grunde fließ man im Jahre 1859 auf einen großen eifernen Nagel, ein Stück Steingefims, einen Schriftnein mit B (Mo. 5017, K. Afk. 174). Fig. 13. (Diex.) Dellach im Gailthale. Beil aus Jadeit, gef. vor 1870? mit Bronzen, feit 1871 in der Sammlung des Fürrten Windifch-Grätz zu Wien. (Correfpbl. d. d. anth. Gef. 1881, 35; 1882, 22), vgl. Kaltwaffer. Die Kirche, eine Filiale von Melweg, eine einfchiffige kleine Anlage, die Rippen des dreifeitigen Chores auf einfachen Con-folen, fchmale Fenrter mit Kleebatt-Bogen, flachgedecktes Schiff. (M. ix. n. F. p. cxxxn.) Deutsch-Bleiberg, An der Pfarrkirche hat fich das Presbyterium noch als einfacher gothifcher Bau mit fpitzbogigen Fendern und Reden von Strebepfeilern erhalten, die Gewölbe neu. An den Seitenaltären gute Bilder, «der gegeiferte Heiland» von Emil Mühlbacher und «die Verkündigung» von Jof. Aug. Mühlbacher. Glocke aus dem 16. Jahrhundert, wahrfcheinlich 1531 von Hier. Egger in Villach. Dietrichstein bei Feldkirchen. In einem Acker fand lieh vor 1849 eine Silbermünze Licinius (K. Afk. 1, 30. Rep.i, 203). Die Verte Dietrichftein feit (984) 1103 urkundlich. Diex, Berg bei Völkermarkt, der kärntifche Brocken. Auf diefen, fchon 895 als Diečtes, Diehshe wiederholt genannten Höhen zeugen für den Cours der Kelten-Münzen gegen Auslauf des 2. Jahrhundertes eine dafelbft vor Juni 1847 gefundene Bar-baren-Münze mit (?) je einem Bronzertücke von Pius, M. Aurel (K.). Der Grabftein MAGIOMARVS*, vorfindig vor 1880, an einem Bauernhaufe (Rolchanz), möchte der Zeit um 150 angehören (Aep. iv, 212, 12). Die Pfarrkirche zum heil. Martin reprä-fentirt fich mit den fie umgebenden Bauten als eine fehr intcrcffante Ba ugruppe. Die Kirche fleht nämlich innerhalb einer ausgedehnten Befertigungs-Anlage (Fig. 13). Leider wurde an der Kirche flark umgeändert, der ältere Bau flammt aus dem 15., der neuere aus dem 17. Jahrhundert. Eine einfchiffige Anlage mit zwei mächtigen Thürmen an der Wefl-feite. Von der arten Kirche ift nur mehr übrig eine Wand gegen den linken Thurm, in diefer befindet fich gegen die Thurmhalle gewendet das alte Hauptportal mit reich profilirter Leibung, geradem Sturz auf Eckträgern, von Fialen flankirt, mit Efelsrücken, Krabbenbefatz und doppelter Kreuzblume, ferner das erhalten gebliebene alte Presbyterium mit Netzgewölben, heute Thuim-halle, darauf der andere Thurm fleht; der Triumphbogen irt abgefchrägt, aufsen an den Ecken diefesThurmes Strebepfeiler. Zwifchen beiden Thürmen mit im Rechteck gewendeter Achfe befindet fich nun die heutige Kirche. Eine Glocke von 1600 (Mathias Fiering), eine andere von 1732 (Mathes Zehentner). Die Befertigung irt noch gut erhalten, fie befteht aus einer Ringmauer, darin eingefügt zwei Rundthürme und eine mächtige Thorbaute; recht intereffant find die an den Mauern aufgefetzten Mordgänge mit Pultdächern. An dem Thor innen ein Wappen, aufsen ein Kreuzigungs-Bild, an dem Thor-flügel ein altes Schlofsblech. An der Straße fchöne gothifche Lichtfäule von 1629 und dabei ! nicht ausgebildet. Die Anlaufflellen werden lediglich durch vvulftförmige Ringe charakterifirt. Die Scheitelpunkte der Schiffsdecke find mit runden Schlufifteinen bezeichnet. Einen recht vornehmen Eindruck macht der emporftrebende, an den Laibungen gefchrägte Triumphbogen. Die Netzwerke unterhalb des Orgel-Chores, der unterm erden Joche angebracht id, fpitzbogige Schalllöcher und ein älteres vierfeitiges Zeltdach hat. Eine Glocke v. 1688. Am alten Friedhofs-Eingange, im Schlulldeine des Rundbogens die Jahreszahl 1.6.2.5 und die Buchdaben I. F. G. D. P. V. Darüber zwei Schilder mit geidlichen Ab Zeichen. Gratschach bei Landskron. An der Dorfcapelle einige römifche Steinrede mit bauornamentaler Verzierung eingemauert. Grebem, zwei Reliefs: Sonnen- geficht zwifchen zwei Greifen mit Flügel und Horn (der Hinterkörper fehlt), dann Krieger mit Helm, links Schild (Jab. 307, Car. 1832, 60). Fig. 76. (Grafendorf.) id, vertheilen fich auf drei kleine Joche, welche fich mit drei fpitzigen Scheidebögen gegen das Schiff öffnen. An der Rückwand blos Confolen. Im Presbyterium eine Sacraments-Nifche mit reicher gothifcher Umrahmung mit zwei Seitenfialen und Kreuzblume und crenellirtem Abfchlufl. (Fig. 78.) In dem einen Seitenjoche die Wendeltreppe zu dem wedlich vorgebauten Thurm, der im Erdgefchofi als Vorhalle gothifch unterwölbt Fig. 77. (Grafenftein.) Die dortige Filial-Kirche von Prebl (M. ix. n. F. p. lxv). Nach Urkunden aus dem 12. Jahrhundert hiell diefe Kirche früher »Zum heiligen Wilhelm in Gräbern«. Nach der Zerdörung durch die Türken und nach ihrer Wiederaufbauung weihte man fie dem heiligen Jacob (Car. 1821, 365). Merkwürdig durch den Denkdein an Herzog Wilhelm v. Friefach und Zelt-fchah, Gatten der feligen Hemma, ein höchd unfeheinbares Denkmal. Der Bau von zweifchiffiger fpätgothifcher Anlage mit durchgehenden dichten Netzgewölben, die fich im dreifeitig gefchloffenen Chore auf drei fchmale, in dem nur wenig längeren Schiffe auf zwei beinahe quadratifche Joche vertheilen. Die Südabfeite hat . zunächd zwei an das Hauptfchiff angränzende und dann ein an das Presbyterium dollendes Joch, das dreifeitig abfchlieflend fich wie ein kleiner Nebenchor dardellt. Sowie das 8o Presbyterium vom Hauptfchiffe, wird auch diefer Nebenchor von der Fortfetzung der Abfeite durch einen hübfch profilirten Scheidebogen getrennt. Im Chore theils runde Dienfte, die in Viertelhöhe vom Fußboden auf Confolen auffitzen und oben in polygonen Capitälen enden, theils Confolen ohne Dienftfchäfte mit mehrfeitig ausgezackter Deckplatte. Im Hauptfchiffe gehen an der nördlichen Wand die DienfLe bis zum Fußboden herab, an der füdlichen Wand finden fich nur Confolen, dagegen im Neben- Fig. 78. (Grafenftein.) fchiffe wieder Dienfte. Die drei Fender des Chlorfchlufies und zwei desNebenfchiffes find mit gut erhaltenem Maßwerk von hübfcher Zeichnung geziert, die übrigen Fenfter kleiner und im Segment gefchloffen. Bemerkenswerth ift ein als Wandnifche behandeltes Sacramentshäuschen mit hübfchem Gitter, das aus niedlichen Rofetten zufammengefetzt ift. Ein nach der Form eines Efelsrücken-bogens gezeichnetes Blend-Maßwerk befindet fich über dem äußeren Eingänge zur Sacridei; es id dies ein Merkmal, dafs auch die Sacridei als ein integrirender Bedandtheil der urfprünglichen Kirchenanlage zu betrachten sei. üasfelbe gilt von dem vor der Wedfeite fich erhebenden kräftigen Thurme; er zeigt in der Eingangshalle ein gothifches Sterngewölbe und hat oben doppelte Schallfender und fpitzen Helm. Die nur aus zwei Abfätzen und ohne Bekrönung bedehenden Strebepfeiler find nicht in completer Anzahl vorhanden; an der Abfeite fehlen bis auf einen alle (Fig. 79). Am wedlichen Strebepfeiler der Nordfeite: Knabe mit Tunica, in der rechten erhobenen Hand eine Frucht gegen oben haltend, in der linken Hand ein Becken (?). Neben der füdlichen Thüre ein Grabdein, gefetzt von Styckler, confirmirten Pfarrer in Kapfenberg, feinen Eltern (1696). Fig, 79. (Grebem.) Gregom bei St. Johann am Brückl, kleines einfchiffiges einfaches Kirchlein. Greifenburg. Die dreifchiffige Kirche id nur im Presbyterium als fpätgothifcher Bau erhalten; er bedeht aus einem Joche und dem dreifeitigen Chorfchluße mit Netzgewölben und halbrunden Dienden als Rippenträgern. Drei verzierte Schlußdeine. Thurm links vom Presbyterium in feinem unteren Theile mit diefem gleichzeitig. Die Sacridei theilweife gothifch, desgleichen die beiden Portale. An der Thür des inneren Portales ein altes Befchläge mit Klopfer. Seitenfchiff-Portal ebenfalls fpitzbogig. In der Sacridei ein hübfcher gothifcher Kelch mit rundlichem Nodus (M. vm. n. F. p. ci). Im Friedhofe eine kleine gothifche Kirche, daran der Grabdein CANTESTIVS*, etwa zwölfzeilig, aus c. 160, gef. 1849 (Mo. 4724, M. xi. 53, M. m. n. F. p. cix, M. vi. n. F. p. 57, Jab. 482 und 483). 8i Greutschach (M. xi. n. F. p.cxxm). Pfarrkirche zu St. Martin, geödeter Bau aus dem 13. Jahrhundert (Fig. 80). Das Schiff mag früher flache Decke gehabt haben, nun id es mit einem Sterngewölbe verfehen, deffen Fig. 80. (Greutfchach.) Rippen fich in Dreivierteldienden mit rechtwinkeliger Vorlage verlaufen. Die Diende mit einfachem Sockel (Wuld und Kehle), vier Joche. Zwifchen zwei rundbogigen Gurtbögen liegt das Thurmquadrat, in das ein Kreuzgewölbe eingefpannt, deffen Rippen auf fpitzen profilirten Confolen auffitzen. An diefes fchlielit fleh das kleine Presbyterium an, deffen Gewölberippen in einen Schlufl-dein zufammenlaufen , an den Wänden jedoch auf Confolen aufruhen. Die Fender im Presbyterium einfach, fpitzbogig, im Schiff theilweife rund mit Spitzbogen ab-wechfelnd. Redaurationen aus dem Ende des 15. auf 16. Jahrhundert. Außen entfpricht je ein Strebepfeiler den Gewölbejochen, fowie den Ecken des poly-gonen Presbyteriums, ebenfo auch beim Thurm. Die Sockelprofile an den Strebepfeilern verdäben fich. ' Das Presbyterium war ehedem unter dem Thurm gelegen, welcher an der Nord- und Südfeite zwei, an der Od- und Wedfeite je drei fpitzbogige Fig. 81. (Greutfchach.) Schallöffnungen hat. Der Thurm id maffiv, mäßig hoch und fchliefit mit einem vier-feitigen Helme ab. Die Sacridei lehnt fich an der Südfeite des Thurmes, dahin ein Portal mit hübfeher eiferner Thür führt. In der Sacridei zopfige Meßgewänder und Kelche, das übrige alles neu. Zwei gute Holzdatuen (weibliche Figuren) aus dem 16. Jahrhundert. Die Glocken find aus dem 17. und 18. Jahrhundert und in Klagenfurt und Völkermarkt gegoffen. Achtfeitiger kelchartiger Taufdein. Nördlich ein Karner mit Gruft, letztere nicht zugänglich (Fig. 81). Der Bau id rund angelegt mit Kegeldach und kleiner Laterne darauf. Den Kreuzgewölberippen entfprcchen von außen vier Strebepfeiler von geringer Dimenfion. Die Concha hat unten 6 ringförmige Einziehungen. Die rohen Gewölberippen auf Confolen mit Geflehtem anlaufend (Fig. 82). In der kleinen Concha Fig. 82. (Greutfchach.) fleht man Rehe von Wandmalerei in rothen Linien: Gott Vater und Chrihus V am Kreuz, hark archaihifch. In den Gewölbekappen auf blauem Fond die vierEvangelihen-Zeichen; im Schlufiheine: Chrihuskopf; in den Bogenfeldern über der Concha: weibliche und männliche Figuren mit Krone, Nimbus und Scepter auf einem Thron, fich umfchlungen haltend, mit Lilienhengein, daneben zwei Engel mit Lilien, auch nimbirt; unterhalb in der Nähe der Rippe links: Bifchofmit Buch, rechts gekrönte Frau mit Spruchbuch. Rechts im Bogen'feld: Schiff mit Schlafenden, gelbes Waffer, zwei Ruderer (Segelreffer) und ein Schlafender unter dem Mahbaume, am Ufer ein Bifchof mit Nimbus. Unten bei den Rippen Engel auf Spruchband fchreibend. Ueber der Thüre in farbiger Mandorla Chrihus (apocalyptifch) im rothen Kleid mit Wundmalen, Lilie und Schwert aus dem Mund, auf dem Regenbogen thronend, links und rechts Maria und Johannes, Engel mit Pofaunen unten. In einem Theil der Ge-wölbskappe Engel mit Kreuz, Dornenkrone, Lanze und Ruthe. Links: ein Haus, darin drei betende Perfonen, außen ein Bifchof im Ornat mit Inful und Pahoral, in der Hand einen goldenen Apfel einer der Frauen zum Fenher hinein reichend, unten bei den Rippen: gekrönte Frauen. Die Farben find: Fleifchocker, Indifch-roth, Blau, Gelb und Grün. Die Localtöne weiß. Die Malereien mögen aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts hammen. Die Kirche liegt innerhalb einer intereffanten Befehigungsanlage, gebildet aus circa 4-—5 M. hohen Mauern, heben Ecken im Grundrifs bildend, mit drei eingefchobenen Thürmen, herum Mordgänge (Fig. 83 und 84). Griffen (Oberndorf, Grieventhal; M. 1. 122 und 11. 44). Die ehemalige Stiftskirche. (M. 11. 43.) Der Beginn des Prämonhratenfer-Kloherbaues wird um die Mitte des 13. Jahrhunderts (1236) angenommen. 1272 foll die erhe Kirch-weihe durch Bifchof Herbord von Lavant erfolgt fein. Das Stift hatte zwei Kirchen nebeneinander. Die aus Bruchltein erbaute Stiftskirche ift orientirt, eine dreifchifßge Pfeiler-Baßlika, mit einem etwas erhöhten Chor und einem geradlinig abgefchloffenen Presbyterium. Das Mittelfchiff ift bedeutend höher undbreiter als jedes der beiden Seitenfchiffe und hl von diefen durch Arcaden mit viereckigen Pfeilern gefchieden. Das Querfchiff hl nur durch zwei Lefenen und je zwei Fenffer angedeutet. Die halbrunden Arcadenbögen ruhen auf den einfach gegliederten Kämpfern der viereckigen Pfeiler. Das Gewölbe Rammt durchwegs aus neuerer Zeit. Im Mittelfchiffe behänd unzweifelhaft eine flache Decke. Am Gurtbogen romanifche Gliederungen. Die Seitenfchiffe fetzen fich zu Seiten des Chores fort und fchliefien geradlinig ab; dem nördlichen Seitenfchiffe iR überdies eine qua-drate Capelle angebaut. Die FenRer find fämmtlich im Rundbogen gefchloffen. An §3 der füdlichen Längfeite ifl eine Capelle mit Kuppelgewölbe und Lefenen angefchloffen. Eine zopfige Reftaurirung hat die Kirche arg befchädigt. Aufien fleht nur die Fagade, die Südfeite und theilweife die Oftfeite mit der Apfis frei, wofelbft an den Ecken kräftige Strebepfeiler aufgebaut find und fich ein romanifch charakteriftifcher Sockel befindet. Der Fagade wurde fpäter ein Renaif-fance-Giebel angefügt und damit ihr der urfprüngliche Charakter genommen. Der Anlage fehlen die Thürme, es befteht nur ein Dachreiter. Es ifl kein Zweifel, dafs beiläufig 2. Frau Barbara Scheliesnig geborne Schmidin von Bamberg hochftiftl. Bamberg .Kailnerin zu Griven f 1706. 3. Zacharias Scheliesnig . . . per annos 23 Granarius in Griphen f 1710. 4. Sub hoc lapide jacet pater ac D. D. Bartholomäus Praudiefch in oppido Gryphenn Praepofitus f 1667. 5. Jofephus hujus nom. primus, cogno-mine et nat. Carinthus in ordine Praefulum 41. vir mirae manfuetudinis ac patientiae f 17°4- 6. Obiit Reverendus admodum dominus Johannes . . . hic fepultus anno dm. (fehlt die Zeit-Angabe). 7. Translata eft gloria mundi hujus . . . Georgius Greben, facer cognomine dictus. . . prepofitus Gryph. . . 8. Hac Martinus Amer dura fub mole quiescit, electus 1541, f 1570. 9. Hac fub mole quiescit D. B. Kinigl 1651. 10. Hairich Probft zu Grifen, f Pfingflag nach Pfingiten. Fig. 84. (Greutfchach.) ™ 17. Jahrhundert eine eingreifende Um-geflaltung an der Kirche vor fich ging, wobei der Gewölbe-Einbau erfolgte und vieles dem romanifchen Baue eigenthümliches ver-fchwand; Fig. 85 und 86. Zahlreiche Grabfleine, befonders Epitaphien der Pröpfte des Stiftes Griffen, wovon die älteften mit großen Wappenbildern, kleiner gothifcher Minuskelfchrift und abge-fchrägten Ecken theils gar nicht mehr, theils nur in wenigen Worten zu beftimmen. Erwähnt feien als die älteren : 1. Ehlfabeth ain geporne von Kolnitz des tranz (?) von Kiniglfeld (?) phleger auf Griven Hausfraw f 1538. 11. Andreas Thaner hujus nom. alter f 1533- 1 2. Des Johann Khundtfchnakch Bamberg. Kaftners und Pflegers zu Griven auch Secretär des Cloflers dafelbfl Frau Maria Anna geborne Seitsdorferin f 1662. 13. Rechts vor der Kirchthüre als Opfer-tifch ein Grabftein mit folgender Infchrift: In Gottes Namen Amen. Des Jars 1546 hat der edl und Ernveft Pernhart Peyerl derzeit Phleger in Wainberg im Laffentall diefen Grabftein Verteutfchen laffen wie Nachfolgt. Nach der Gepurt Jefu Chrifli 1405 Jar Ift geftorben Der Erwürdig Man Johannes 6 * Pawerl an Sandt Mauritzen tag Des Heylligen Martrer welicher rue im Heylligen Fridt. Amen. Als Opferftock ein Ueberreft aus romanifcher Zeit, eigentlich ein Stück gegliedertes Thürgewände, in den Hohlkehlen mit Fünfblatt-Rofetten. Der obere Theil des Tauffteins fpätgothifch, der untere romanifch ? Am Sockel in den Flächen der abgefchräg-ten Ecken Köpfe (M. i. 122, n. 22; Fig. 87). Im Kreuzgange des Stiftes vorzügliche große polychromirte Holzfchnitzereien, dar- ftellend in fünf figurenreichen Bildern die Geheimniffe des fchmerzhaftenRofenkranzes. Die Pfarrkirche von einfchiffiger Anlage (Fig. 88: Grundriß), der im 16. Jahrhundert ein fchmales niedriges fpitzbogigesSeitenfchiff mit Rippen-Kreuzgewölbe, kleinen Schildern und Kugelconfolen links fammt Sacriftei angefügt wurde. Sie iß. mit einem reichen Netzgewölbe überdeckt , das auf Wandpfeilern mit vorgelegten Dreiviertel - Säulen ruht, auf welchen die Rippen an-laufen. An der Weßfeite iß ein kleiner Mufikchor eingebaut, der auf einer drei-theiligen fpätgothifchen, dem Eberndorfer ähnlichen, aus fich gegenfeitig durchdringenden gefchweiften Rippen beßehenden fpitzbogigen Arcatur ruht. Auf der Nordfeite drei lange fpitzbogige zweitheilige Fenßer mit Fifchblafen und Dreipafi-Mafiwerk; ein Fenßer rund-bogig. An das Langhaus fchließt fich das Thurmquadrat an mit zwei Rundbogen von ungleicher Breite und Länge, welche auf einfach gegliederten Kämpfern ruhen (ößlicher Bogen kleiner); dann das breitere Presbyterium, das aus einem oblongen Joche und dem fünffeitigen Schlüße beßeht. Die fpitzbogige Ueberwölbung wird von Kreuzrippen mit einfachen Schlußßeinen getragen, die Rippen ruhen auf halbrunden Dienßen ohne Capitäle, welche ein rings um die Wand des Chores gehendes Kaffgefims durchdringend mit kleinen Sockeln bis auf den Boden reichen. Die drei Fenßer in den Mittelfeldern des Schlußes lind fpitzbogig mit Maßwerk, das vierte füdlich, bei gleicher Höhe halbrund, fcheint fpäter ausgebrochen, da es auch nicht die Mitte der Schildwand einnimmt. Der Scheidebogen halbrund und niedrig. Das Haupt-Portal in der Weit front ift rund-bogig mit geradem Sturz, darüber ein kleines eigenthiimliches RundfenfLer im Fünfpafi, aus einem viereckigen Stein ausgehauen. Im Bogenfeld ein Kreuz. Außen an dem Schiffe und dem Chore, die linke Seite ausgenommen, dreiftufige, fehr weit ausladende Strebepfeiler, welche in der Wandhöhe mit einem Gefimfe abfchließen, auf welchem das Dach auflagert. Der maffive Thurm hat fpitzbogige Fenfter und einen hohen fpitzen Helm mit Seitengiebeln. Dem romanifchen Bau gehört das Thurmquadrat, ein Theil des Seitenfchiftes und das Portal in der Haupt- Fig. 86. (Griffen.) fagade (Fig. 89) fowie das Seitenportal an, welches viereckig ift und in der Kehlung kleine Rofetten trägt. Der Chor fammt Thurm ift ein Werk des 14. Jahrhunderts, das Langhaus aus dem 15. Jahrhundert, endlich das Seitenfchiff mit der Jahreszahl auf einem Gewölbeträger und Schlufifteine aus 1537 und 1538. An dem Ueberbaue der dem Scitenfchiffe vorgelegten niederen Laube ift ein romanifchesDoppelfenfter mit Mittelftück erhalten. Das Capitäl fehr zierlich. An der Nordfeite des Thurmes Refte von Wandmalereien mit eingedrückten Nimben (M. 11. p. 44, ix. p. 62; vm. n. F. p. lxiii). Der Friedhof ift mit einer Schutzmauer umgeben und an einer Ecke mit einem viereckigen maffiven Vertheidigungsthurm fammt bedachten Laufgängen hinter den Mauerzinnen verftärkt. An diefer Mauer beim Hofeingange ein Reliefbild in rothem Steine (die drei Könige; Fig. 90). Ein viereckiges Feldkreuz mit gefchwungenem Spitzbogen flammt aus 1546. Griffen, Markt. Pfarrkirche, faft ganz neuer Bau. Uebrig blieb nur der alte Thurm, welcher früher das Presbyterium enthielt, jetzt ift felbes vor dem Thurm erbaut, und wird derfelbe als Sacriftei benützt. Ueberwölbt ift deffen unteres Quadrat mit einem Kreuzgewölbe, runden Schlufi-ftein, die Rippen mit einfachem Nafenprofile und geraden Wangen (M. 1. 123). Im Markte ift die Wand eines Baues zu fehen, der beftimmt einer Capelle angehörte, da man noch die abgefchrägten Laibungen von Fenftern erkennt, wie fie fich gegen einander neigen, jedenfalls einer Spitz- Fig. 87. (Griffen.) bogenöffnung entfprechend; die Stirnmauer ift für das nebenftehende Haus als Feuermauer benützt und in den Winkel — der fenkrecht daraufftofienden oben befproche-nen Mauer — werden die Anlatze zu einem Kreuzgewölbe fichtbar. In diefem Haufe wohnte ehemals der Bambergifche Kaftner und heißt dasfelbe noch gegenwärtig deshalb das Kaftneramt. Als Thorftufe im Pfarrhaus und als Brunnenftufe in einem Gartenhaus zwei ganz gleich weißmarmorne Architekturtheile, deren fchmälere Wangen mit Wulft und Plättchen verfehen find. An der breiteren Fläche romanifches Ornament: Schlangenlinie mit herauswachfenden Blättern. An der Villa des Herrn Pavlovič find zwei rothe Sandfteinköpfe (einft Confolen) eingemauert. Diefelben find der Schloß- Capelle Griffen entnommen und ift zu ver-muthen, dafs auch die Architekturtheile der-felben angehören. Griffen, Schloß. Coloffaler Bau, von den Bifchöfen von Bamberg erbaut (f. Ankershof eil) und in mehreren Bauepochen entflanden. Der ältefte Theil davon am Fig. 88. (Griffen.) Gipfel des Kalkftein-Felfens gelegen. Die Capelle noch kennbar, auch find noch die Trämlöcher der Decke, refpečtive des Fußbodens der Capelle erhalten. In den Ecken Confolen aus rothem Sandflein mit figuraler Darflellung, Rehe der Gewölberippen. Gegen innen ift das öftliche Fenfter in ein Spitzbogen-Fender umgewandelt, gegen außen wird ein gekuppeltes Rundbogen-Fender fichtbar, ebenfo ein kleines Rundbogen-Fender in der nördlichen Wand, deffen Gewände und Bogen forgfältig in rothem Sanddein gearbeitet. Südliche Mauer fehlt. Ferner Mauerrede aus forgfältig gehauenen Buckelquadern aus dem 14. Jahrhundert. Das übrige: Zubauten von Jahrhundert zu Jahrhundert, bis zum Verfalle unter Grafen Tad. v. Egger. Im Walde nördlich vom Schloflberge fand man um 1846 eine bronzeneFibel, einen Dolch ohne Griff. Auf einem Acker (1850) ein eifernes zweifchnei-diges Schwert mit Kreuzgriff (5. bis 7. Jahrhundert) K. (Car. 1831, 13; 1847, 283; Ank. T, 532; Afk. 2, 150; 4, 147 i M. vil. n. F. p. ci.) Groppenstein. Schloß in der Nähe von Ober-Vellach mit einem fehr gut erhaltenen Donjon; alle Stockwerke, Zimmer und Dach ganz intačl, Wohngebäude nicht fo alt, dabei eine kleine Capelle mit runder Abfide und drei Travees, einfaches Netzgewölbe aufDienden, die fich auf dark einfpringende Pfeiler dützen. Inder runden Abfide fcheinen Gemälde al fresco gewefen zu fein, da man durch die Tünche einiges durchfieht. Auf der linken Seite erkennt man die große Figur eines reitenden Georgsritters. Die Capelle hat einen Holzplafond gehabt, da die Mauern bis über die Gewölbe verputzt find. Die jetzigen Gewölbe find ungefähr 1400 eingefetzt worden , in welcher Zeit ein Herr von Groppendein auch die Fender einbaute (M. vn. n. F. p. lxxix; Fig. 91). GrÜnburg, Schloßruine bei Wicting. Außer dem Capellen-Gebäude nur mehr wenige Mauertrümmer und ein mit einem Kreuzgewölbe überfpannter Raum, da hinein eine rundbogige Thüröffnung führt. Die Capelle id aber fad ganz erhalten, fie id von Nordod gegen Südod gerichtet und enthält zwei Räume übereinander. Der untere, 40 4' lang und 2° breit, befteht aus einem Schiffe und einer dreifeitigen Apfis, der Eingang im gedrückten Spitzbogen auf der Nordfeite. Die drei Fender rundbogig und fchmal. Im Schiffe bedand eine dache Decke, die Apfis fpitzbogig gewölbt, dafelbd drei fpitzbogige Fenderchen. Die obere Capelle id der unteren ganz gleich, hat jedoch von außen keinen Eingang. Darüber ein Vertheidigungs- oder Wohnraum mit rundbogiger Thür nach außen, auf der Mauerbank Zinnen. Einige hundert Schritte ödlich davon deht der von einer polygonen Mauer umgebene kreisrunde Thurm von circa 120 Höhe und 18' Durchmeffer bei einer Mauerdicke von 7'. Die Mauer hat theils Zinnen, theils Schiefifcharten, Spuren des Mordganges. Der Eingang zum Thurme circa 3 0 über dem Niveau. In der Thurmmauer nur ein Fender und mehrere unregelmäßige Scharten, oben Zinnen. In der Höhe von 1 o0 dürfte ein hölzerner Umgang be-danden haben, worauf eine dortige thürartige Oefifnung und Balkenlöcher deuten (M. 11. 327). Guggenberg bei Hermagor, Capelle feit 1685 (M- 11. in; ix. 127). GumtSChach. Die nach Göltfchach gehörige Filial-Kirche, ein kleiner Bau mit früh-gothifchem Chore, der nur mit zwei in eine Spitze zulaufenden Schrägfeiten gefchloffen id.Die darken Diagonal - Rippen laufen tief herab, haben aber keine Con-folen. ImChorfchlufle zwei fpitzbogige Fender mit reichem farbigen Glasfchmucke ohne Maßwerk. Im linksfeitigen Fender Maria mit dem Kinde, St. Anna, St. Georg, St. Paul und St. Jacob. Im Bogenfelde zwei muficirende Engel. Das andere Fender id nicht mehr volldändig erhalten, erkennbar nur St. Johannes und Chridus am Kreuze. An der Außenfeite der Kirche ein Chridoph-Bild (M. ix. n. F. p. xxiv). Gurina bei Dellach, oberes Gailthal, am Südhang des Berges Jauken. Die Höhenreihe fammt dem Romaskofel id ihrer Höhlen und Bergfehätze wegen feit alten Zeiten vielfach aufgedreht. In den uralten Schlägen hat man l1 euerfetzungen, Einbaue von Galmei-Gruben mittels Meißelarbeit, fo den »heid- nifchen Hoffnungsbau, die Heidenzeche, den Keller«, altes Werkzeug gefunden. Der Gurinahügel, circa 200 M. über der Thalfohle gelegen, nördlich vom Dorfe Fig. 89. (Griffen.) Dellach am Fuße des Jaukenberges gelegen, id gegen Süden terfaffenförmig abgebaut und feit Jahren als Fundort römifcher und vorrömifcher Alterthümer bekannt. Hier Fig. 90. (Griffen.) foll nach J. G. SeidPs völlig ungerechtfertigter Behauptung (Archiv für Kunde öd. Gefch. Quellen vi. p. 222) das alte Ambidravium gedanden haben. In den Sammlungen des kärntnerifchen Gefchichts-vereines zu Klagenfurt befinden fich feit den Vierzigerjahren viele Gegendände diefes Fundortes, welche durch die neueren For-fchungen größere Bedeutung gewonnen haben. Seit Auguft 1884 werden nämlich dort fyftematifche Ausgrabungen durch die anthropologifche Gefellfchaft in Wien vorgenommen, deren erden Fundbericht Dr. fernteden Stücke unvermittelt nebeneinander vor, woraus man fchlieflen muß, dafs Gurina fehr lange dand (von der Halldädter Zeit bis an das Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.). Fig. 91. (Groppenftein.) A. B. Meyer veröffentlicht hat. Auf dem Gipfel des Hügels, welcher kegelförmig frei-deht und nach Oden und Weden durch deile Auswafchungen abgegränzt id, wurden die Grundmauern eines kleinen viereckigen Gebäudes blosgelegt, wahrfcheinlich eines römifchen Tempels, welcher die eindens über den füdlichen Abhang ausgebreiteten Wohngebäude krönte und die Ausficht über das Thal weithin be-herrfchte. Vor diefem Gebäude fahden fich Gräber und eine lange Mauer fchloß den Platz gegen Norden ab. Aber auch jenfeits diefer Mauer, dort wo der Weg über das Gebirge führt, kamen noch Funddücke vor und fieht man ein altes Gemäuer wie von zwei Thorthürmen, (Gurina.) welche den Zugang beherrfchten. Die Funde, deren die meiden in dem unteren Theile der Gurina, dem fogcnannten Schmeifier - Grunde gemacht wurden, tragen das Gepräge fehr verfchie-denen Alters und kommen die zeitlich ent- Man fandPaldäbe, ein Bronzefchwert, Waffen (Fig. 92) und Schmuck der La Tene-Zeit, Fibeln in großer Menge, Arbeitsgeräthc der Landwirthfchaft und Metallindudrie, Thon-gefäfie und Münzen. Charakteridifch aber für Gurina id das häufige Vorkommen kleiner Bronzefiguren, deren eine hier abgebildet id (Fig. 93), fowie von befchriebe-nen Täfelchen aus Bronze(Fig. 94), welche fond nirgends in Kärnten gefunden wurden und die nach Dr. C. Pauly mit einem nord-etruskifchen (edenfi-fchen) Alphabete, in einer indogermani-fchen Sprache, welche dem illyrifchen Zweige der Veneter zuzuthei-len id, befchrieben find. Diefelben Schrift-zeichcn fanden fich auch auf einer gegenüber Gurina auf dem linken Ufer des Gail- Fig. 92. Fig. 93. (Gurina.) flufies mitten im Walde gelegenen Felfen-platte, nächft der Ortfchaft Würmlach vor. Nach Dr. A. B. Meyer fcheint die Straße über den Plöckenpaß, welche zur Römerzeit links vom Valentinbache über Loncium (das heutige Mauthen) nach Tyrol führte, ur-fprünglich rechts vom Valentinbache gegen Gurina geführt zu haben, wo fie an dem erwähnten Würmlacher Felfen vorüberzog, am jenfeitigen Ufer bei Waidenburg die Thalfohle erreichte und gailabwärts zog. Es fcheint alfo die Zufammengehörigkeit der Würmlacher Infchrift mit den in Gurina gefundenen Schriftzeichen auch örtlich fich erweifen zu laffen und die Annahme gerechtfertigt zu fein, dafs die Bewohner Gurina’s mit der alten Bevölkerung Ober-Italiens ver- Fig. 94. (Gurina.) wandt waren [A. B. Meyer: Gurina, Dresden 1885). Gurk. Im Markte Gurk, Fundort einer Bronzemünze Conftantius, bewahrt man den Reliefftein: zweifüßiger Drache mit Schweifringeln (Jab. 262) an der Gartenmauer und den Grabflein CACVSIVS* aus der Zeit um 160, herrührend aus St. Johann bei Gurk um 1818, beim Eingänge in den Propfteihof; dann beim Grufteingange ein männliches Relief (Jab. 261, Mo. 5028. Unrömifch Mo. 244). Der Dom (M. 1. 22. 1 2 1.1 29, M. v. n. F. P- xxxvi, Dr. Ilg), wenn auch einer ver-ftändigen Reftauration fehr bedürftig, ill nicht nur als Bauwerk von hervorragendfter Bedeutung unter den Domen Oefterreichs, fondern auch feiner Malereien wegen, mit denen Vorhalle und Nonnenchor geziert find, ein Denkmal faß. einzig in feiner Art. Der heutige Bau, unter unleugbar italieni-fchem Einflüße cntßanden, dürfte gegen Ende des 12. Jahrhunderts (circa 1180) beendet gewefen fein und hat fleh, mit Ausnahme Fig. 95. (Gurk.) weniger Umgeßaltungen und der Thurm-abfchlüfie, bis heute unverändert erhalten (Fig. 95 : Grundriß). Die Kirche befteht aus einem dreifchiffigen Langhaufe mit zwei den Seitenfchiffen an der Weßfeite vorgelegten 9° Thürmen , die durch eine urfpmnglich offene Portalvorhalle und die darauf ruhende Mittelwand verbunden werden. Heute ift die Vorhalle durch eine Mauer mit fpitz-bogigem Portal und zwei folchen Fenltern gefchloffen, die im 14. Jahrhundert entftanden fein dürfte (Fig. 96). An der Innenfeite befindet fich das prachtvolle, romanifche Portal (Fig. 97) und dahinter ein kurzer Zubau mit drei nebeneinander geftellten Jochen, welcher Zubau fich mittelfl dreien Bögen gegen das Mittelfchiff öffnet. Die Seitenfchiffe find niedriger und fchmäler als das Mittelfchiff (Fig. 98). In der Ver- der Mittelapfis ift zu einer geräumigen Gruftkirche verwendet, zu jenem vielbewunderten hundertfäuligen Prachtbau (Fig. 99 und 100). Die zur Krypta führenden Stiegen .befinden fich im Innern der Kirche beiderfeits neben den zum Presbyterium hinanführenden Stufen. Vier freiflehende Pfeilerpaare theilen das Langhaus in die erwähnten drei Schiffe. Das Mittelfchiff hat felbftändige Oberlichten und war urfprünglich, da jede Andeutung von Gewölbeftützen fehlt, gleich den Seitenfchiffen flach überdeckt. Von den drei Pfeilerpaaren des Presbyteriums ift. das erfte und dritte bedeutend ftärker und dem letzteren entfpricht , i.Llüft ! L-.-al.iVlTlüiT li,;iiiiiiilh'“jiililftTile--l n.ii| SJiV'TL „ul i Fig. 96. (Gurk.) längerung gegen Offen fchlieflt fich an das Langhaus ein im Fufiboden-Niveau erhöhtes, ebenfalls dreifchiffiges Presbyterium in den gleichen Breiteverhältniffen des Langhaufes an. Einen Beftandtheil des Presbyteriums bildet das Querfchiff, das fich jedoch an der Aufienfeite des Gebäudes nur durch feine mit dem Mittelfchiffe gleiche Höhe erkennbar macht. Jedes der Schiffe wird jenfeits des Querhaufes durch eine in der Achfe gelegene und für das Mittelfchiff größere und reicher gezierte Apfis abgefchloffen. Der Raum unterhalb des Presbyteriums, des Querhaufes, des erften Schiffsjoches und überdies an den Seitenwänden eine pfeilerartige Vorlage, auch ift diefes erfte Pfeilerpaar in der Querrichtung unter fich durch Bögen verbunden. Dafelbft erhebt fich, neuerlich durch einen den Lettnern verwandten Aufbau gehoben und begränzt, der Kirchenfufiboden, welche Anlage das Presbyterium charakterifirt. Hier ift das Quer-fchift der ganzen Kirchenbreite nach einge-fchoben. Die Arcaden des Mittelfchiffes find mit der Schlußmauer über das Querfchiff hinüber durch einen mächtigen, die doppelte Arcadenbreite überfpannenden Spitzbogen, eine nahezu urfprüngliche Anlage verbunden. Auch das Presbyterium war urfprünglich flach überdeckt. Die gegenwärtige Ueber-wölbung flammt aus dem Jahre 1589. In neuerer Zeit fand man alte Wandgemälde unter der Tünche der Haupt-Apfis. Vom Aeuflern der aus Quadern erbauten Kirche ift nur die rechte Seite und die Rückfeite von Bedeutung. Die Wefi.-feite ift kahl und fchmucklos, die linke Aufienfeite verbaut. Die frei gebliebene Längenfeite fchmücken Rundbogen-Friefe Um das Bogenfeld läuft folgende merkwürdige Infchrift: evi. dextera. cor. pia. mite f intranti. rite. perdo. paseva. vie f intrat. et. hic.rite. Die Infchrift des Sturzes ift verkehrt gefchrieben. Diefe in Majuskeln des 1 2. Jahrhunderts ausgeführte Legende dürfte fo zu lefen fein: Intranti rite per (me) — do pascua vite f Intrat et hic rite cui dextera cor pia mite (Fig. 102). Die Lapidar-Infchrift des feitlichen Steines am Südportale lautet: Hic.exul. wido.I. psens . cepit. opvs.na. . Fig. 97- (Gurk.) am Haupt- und Nebenfchiff; das Gefims befiehl aus Platte und Kehle (Fig. iox), bei letzterer überdies aus abwechfelndem Zahn-fchnitt und Zikzak-Ornament mit eingefetzten Kugeln. An diefer Seite befindet fleh ein einfaches romanifches Portal mit Chriftus als Halbfigur im Bogenfelde. Die eine Hand zum Segen erhoben, hält er in der anderen ein aufgefchlagenes Buch, darin die Worte: f EG O.S V.M HO STI VM. Die Fenfter des Seitenfchiffes, fowie des Hauptfchiffes find fchmal und nicht befonders hoch, die der Krypta klein, aber fämmtlich rundbogig überfchloflen. Intereffant ift die Behandlung der Auflenmauer des Querfchiffes, das fleh nur in der Ausdehnung der Höhe des Mittelfchiffes über das Seiten-fchiff charakterifirt, während der Rundbogen-Fries, wenn auch durch ein Ornamentenband vermehrt, fleh ohne Unterbrechung fortfetzt. Zwei Pilafter an den Ecken und drei Halbfäulen gliedern die obere Wand, die giebelförmig abfchlieflend nach oben mit ftufen- förmigem Rundbogenfries gefchmückt ift. Die mittlere Halbfäule trägt über ihrem Capitäl einen aus dem Rundflab gebildeten Kreis als befonderes Ornament. Zwei größere Rundbogen-Fender vermitteln die Beleuchtung des Querfchiffes, an deffen Seiten fich Fig. 99. (Gurk.) der Bogenfries fortfetzt und an den Ecken mit fchmucken kurzen Säulchen, die auf Confolen ruhen, geziert ift. Der fchönfte Theil der Außenfeiten der Kirche ift unftreitig die Rückfeite, an welcher fich die drei aus dem Querhaufe unmittelbar entfpringenden Apfiden darftellen, deren mittlere größer und reicher ausgeflattet ift. Wir finden an jeder Nifche ein in feinen Gewandungen reich gegliedertes Fenfter, während Rundbogen - Fries mit Zahnfchnitt (Fig. 103) und bildliche Darftellungen (Fig. 104) nur an der Mittelapfis verwendet wurden, wie auch dafelbft die Zahl der Halbfäulen vermehrt ift und mehr Sorgfalt auf die Detailaus-fchmückung verwendet wurde. Anbelangend die Wandmalereien, fo fei zuerft derer in der Haupt-Apfis gedacht, welche diefelbe bis zum Scheitel bedecken. Man vermuthet rechts die Darftellung der Geburt Mariens (leider fehr fchadhaft) , in der Mitte die Verkündigung (Maria, der Engel, oben Gott Vater), links der Tod Mariens. Unterhalb die Apoftel in zwei Gruppen dargeftellt. Zu oberft die Krönung Mariens durch Gott Vater und Sohn, darüber die Taube, beiderfeits das Bild Fig. 100. (Gurk.) eines Donators mit Spruchband: me tibi virgo pia Dei genitrix comendo Maria — virgo virginum decora Chrift . tu. fil . pro nobis exora. Die Wandbemalung der Seitenabfiden wird durch die Altäre verdeckt. Die Malereien wurden von Anton Blumenthal, Maler und Bürger in Klagenfurt um 1598 angefertigt. Von befonderer Wichtigkeit find die Wandmalereien im fogenannten Nonnenchore, die aus der Zeit gegen die Mitte bis zum letzten Viertel des 13. Jahrhunderts herrühren. Der Nonnenchor ift jener Raum, in welchem die fchon urfprünglich hier neben den Chorherren befindlichen Nonnen ihre canonifchen Tagzeiten abhielten und dem Gottesdienlle beiwohnten. Derfelbe befindet fich über der Portalvorhalle, den Raum zwifchen den Thürmen einnehmend Jede der beiden Hälften der Halle enthält außer der Gewölbekuppel noch drei Wandflächen, wie das Schema (Fig. 106) zeigt. Die Wand A ift mit einer Marien-Darflellung: Maria mit dem Kinde am Throne, daneben je eine weibliche Figur: Veritas, Caritas, oben fiebenTauben (die fieben Gaben des heiligen Geifl.es). Am Fuße des Thrones zwei nim-birte Löwen. Beiderfeits des Hauptbildes ilufenweife abermals je drei Rundbogen-Heilungen , darin je eine weibliche nimbirte Figur mit einem Infchriftbande und zu deren Füßen je zwei nimbirte Löwen. Unter Marien folgende Infchrift: Ecce thronus magni ful-gescit regis et agni. In den Bogenzwickeln der Altarnifche je eine Bifchoffigur als Dona- Fig. 101. (Gurk.) (Fig. 105). Ein Gurtbogen theilt die Halle in zwei gleich große Theile und fitzt beiderfeits auf einem Wandpfeiler auf. Zwei kuppelartige Gewölbe bedecken die Halle; die Confolen in den Mauerecken und Refte von Gewölbe-anfätzen lallen jedoch vermuthen, dafs urfprünglich Rippenanlagen beabfichtigt waren, aber infolge der malerifchen Ausflattung entweder nicht eingefetzt oder entfernt wurden. Beleuchtung empfängt die Empore durch ein kleines Rundfenfter im Wefttheile und je ein Rundbogenfenfter beiderfeits. Gegen das Mittelfchiff öffnet fich die Empore in einem großen Rundbogen mit fchöner Profilirung und je drei kleine Fender beiderfeits. Die ganze Halle id an den Obertheilen der Wände und am Gewölbe mit Gemälden bedeckt. tor; doch id die rechts mit Stab und Infel ausgedattet, die links hat diefe Ehrenzeichen nur zur Seite. Die Infchrift nennt den erderen: Sis memor pro pio diterico virgo maria, den anderen: Otto elečtus. Die Bemalung der Kuppel B zeigt das irdifche Paradies. Zu oberd das Kreuz, dabei vier Engel, welche Gefäße ausgießen. Das Waffer der Flüfie des Paradiefes drömt in vier Richtungen und theilt die Kuppel in vier dreieckige Bildfender, in denfelben erkennt man die Erfchaffung Adams, das erde Gebot und den Sündenfall, das vierte Bild id ver-fchwunden. Das Gemälde im Schildbogen G zeigt die Verkündigung Mariens (Fig. 107), das im Schildbogen H id erlofchen. Im Kuppelgewölbe I fehen wir das himmlifche Jerufalem, leider fehr befchädigt, in den Schildbogen L und K den Einzug der drei Könige (lebensgroße Figuren zu Pferde) und den Einzug Chrifli in Jerufalem. Ringsherum find an den Bildern Prophetendarftellungen mit Schriftrollen vertheilt. Die Wand gegen die Aufienfeite enthält die Darftellung der Verklärung Chrifli. Chriftus im ovalen Nimbus, Mofes und Elias beiderfeits, unten die fche Beigaben (Nimben, Bronze etc.) fehlen nicht (M. ii. 294, iv. 21). Spuren von Malerei finden fich auch an der Oberwand des Mittelfchiffes und in den Seitenfchiffen (M. xvi. 134). Die Vorhalle ift mit Wandmalereien ganz bedeckt. Die Darftellungen beginnen mit der Schöpfung, behandeln das alte und neue Tedament in 32 Feldern. Als Um- Fig. 102. (Gurk.) fchlafenden Apoflel und ein kleines Eigür-chen (Donator oder Maler?). Unter den Gemälden der beiden Langfeiten ift nach Art einer Bordüre eine Reihe von Medaillons mit Heiligen-Bruftbildern angebracht. Sämmt-liche Bilder zeigen die kunftgeübte Hand eines in der Farbengebung tüchtigen Malers. Die einzelnen Figuren find farbig contourirt und dann ausgefüllt. Vergoldung und plafti- fäumung des Portals fieht man die Bildniffe der Apoltel in 12 Medaillons, an der Weft-wand die Verklärung Chrifli, die Heilung des Lahmen, den Abflieg zur Hölle. Die Thür mit Schnitzereien: Heilige, Engel, Chriftus am Throne, Ornamente. Holz-fchnitzereien in fechs Feldern. Scenen aus der Gefchichte der heiligen Hemma in den Seitenfchiffen. Der Hoch-Altar von Mich. Hähnel (1631), der Hemma-Altar von A. Coradini, entflanden im Aufträge des Propftes Franz Otto 1715 bis 1744 (M. 11. 289). Ein Renaiffance-Flügel-Epitaphium von gefälliger Form mit der Figur der Heiligen: Chriftoph und Anna. In der Sacriftei ein fogenanntes Fadentuch aus mehr als 100 Feldern be-dehend. Bilder von fehr guter Zeichnung des Wahlbifchofs Diterich f 1278 durch die Art der Dardellung der Beachtung würdig id (M. v. 326); am Pfeiler im Eidlichen Seiten-fchiffe das Grabmal des Domprobden Kant' von Grimming, des Stifters der Wandmalereien in denApfiden (1598; M. 11. 292). Vier Grabmale im nördlichen Seiten fchiffe am Boden. Sehr fchöne Chor- und Beichtdühle. In der Sacridei werden gezeigt der Hemma- aus dem 15. Jahrhundert. Nicht unbefprochen darf bleiben, dafs fich in der Krypta zwei gleiche romanifche Altartifche unverändert erhalten haben (Fig. 108). Sie hedehen auf ring und ein handfpiegelartiges Kleinod, beide mit je einem groden Rauchtopas (?) in Goldfaffung; dafelbd fchöne Renaiffance-käden, Kanne und Tauffchüffel aus Meffing Fig. 104. (Gurk.) je einer Deckplatte, die auf vier romanifchen Säulen mit Wiirfelcapitälen ruht. Merkwürdigerweife enthält diefe Kirche, die doch der Sitz eines fo mächtigen Bifchofs war, außer den Wandgemälden, der Bleigußgruppe Donners: Chridus Leichnam im Schoße feiner Mutter vordellend, keinerlei Kunddenkmale, ja felbd Grabdeine finden fich nur vereinzelt, wenn auch gerade jener (16. Jahrhundert). Auf letzteren die Worte: aus.not. hilf.got. An der Südfeite der Kirche folgende Steinmetzzeichen: O'/ Z' Bemerkenswerth id die Lichtfäule, die auf dem die Kirche auf drei Seiten um- gebenden Friedhöfe fleht. Sie ift bereits ein fpätgothifches Werk, aber noch ziemlich gut dem altehrwürdigen und merkwürdigen romanifchen Dome noch die fogenannte alte Fig. mg. (Gurk.) erhalten (Fig. 109). Heute überdeckt die Pfarrkirche, der heiligen Maria Magdalena Spitze eine unfchöne Blechhaube. geweiht, aus dem 12. Jahrhundert; die Fig. 106. (Gurk.) In dem feit der Jofephinifchen Stiftsaufhebung verödeten Gurk behänd nebh letzte Wohnung der Gurker Nonnen, nun ebenfalls profanirt und als Scheuer ver- wendet. Es ifl ein romanifcher Bau mit vorgelegtem Presbyteriums - Quadrat und halbrunder Apfide. Das Schiff hatte eine flache Decke, der Chor ein gedrückt-fpitzbogiges Kreuzgewölbe. Die jüngere Empore ruhet auf Schlofsherren, die auf der fchroffen Lehne über der Kirche ihren Wohnütz hatten; heute eine wenig kenntliche Ruine. An der rechten Seite diefer Capelle der Grabftein »von des criftofn . kulmers. zvm. rosnbühl. Fig. 107. (Gurk.) einem Netzgewölbe ohne Rippen (M. 1. 122, vi. n. F. p. cx; Fig. 109). Gumitz. Vor 1866 fand man eine Lanzenfpitze und Beil aus Bronze (Sammlung Roflhorn). Die Kirche, ein Renaiffance- der . zeit. bstandinhaber. von . gurnitz. vnd. grafnftein . mit . frawen . maria . gebornen. weltzerin. elichen. tochter. iunckfraw. regina. ftarb. am. XX. tag. očt. oberis. anno. 1587.« Ein zweiter fehr fchöner Grabflein, rechts Bau, einfchiffig. Die einzelnen Joche im Schiffe find in üblicher Weife durch Wand-PilaAer und runde Quergurten abgetheilt. Der Südfeite des Schiffes ift eine kleine viereckige Capelle angefchloffen, wahrfchein-lich die einftige Gruft-Capelle der Gurnitzer desTriumphbogens: desgeorg. figmund. von. nevhavs . avf . greiffenvels . ehrnhavfen . ebental . vnd . rofegg . gewefter . salzbur-gifcher . rath . vnd . viztvmb . in , kahrinden . 1 .600 . vnd . feiner . ehegemachel. elifabet. von. nevhavs. geborne. von khinburg . 1602. An der Nordfeite des Schiffes der Grabflein des Probfles: »Joannes Jofephus Comes De Inzaghi Praepofitus Gurnicenfis 1722.« Endlich an der Aullenfeite des Schilfes ein weißer Marmorftein, derüchaufdenBauherrnbezieht: »Benedift Mitterholzer hvivs ecclefiae praepofitus . . . fieri fecit anno 1640 obyt amen.« lieber der Infchrift Mitra und Stab und da- rüber ein Relief-Bild Chrillus am Oelberge, hübfch ausgeführt. Der Taufitein zeigt eine derbe und alterthümliche Form. Der Haupt-Altar flammt aus der Zeit 17 82. Drei Glocken 1714 gegolten von Lor. Röder in Villach (M. ix. n. F. p. ci). Gutthal bei Döllach. Der Heidenweg durch diefes Thal über das Hochthor auf den Melizerkogel wurde in feinen Spuren 4 M. breit befunden; noch begangen im 15. und 16. Jahrhundert (May’s Glocknerbuch 1882). Guttaring (Krappfeld). Der Ort Fund-ftelle zweier Münzen (Car. 1844. 185). Die Kirche kommt urkundlich 1149 vor, wurde nach dem Brande 1728 mit möglichfter Schonung ihres gothifchen Baucharakters wieder hergeftellt. Sie gehört der Thurmanlage nach in das 13., der Chor und das Gewölbe in das 16. Jahrhundert, aus welcher Zeit auch noch ein Grabltein erhalten ilt (Chriftoph Zechner 1524). Das Presbyterium befleht aus zwei Jochen und dem dreifeitigen Schlüße, hat Netzgewölbe. Runde Wanddienlte mit polygonen Capitälen Fig. 110. (Gurk.) find den Wandpfeilern vorgebaut, leere Schlufllteinfcheiben. Drei große fpitzbogige zweitheilige Fenfter mit Maßwerk, ein viertes zweitheiliges mit Vierpaß im Maßwerke ilt 1886 dazu gekommen. Der Thurm erhebt fich zwifchen Chor und Schiff, hat eine neue Ueberwölbung in feinem Erdgefchoße. Das niedrige Schiff, ehemals flachgedeckt, vier-jochig, Netzgewölbe, Dreiviertel-Pfeiler als Rippenträger vor den in die Kirche hineinreichenden Strebepfeilern. Scheibenförmige Schlußlteine. An der Südfeite eine Capelle mit zwei Jochen. Achtfeitiger Taufflein. An der Wand ein fpätgothifches Relief: Letztes Abendmal. Der Orgel-Chor ruht auf einem Netzgewölbe. Die Sacriflei im Süden hat ein Kreuzgewölbe mit bimförmigen Rippen auf Confolen und Schlußftein mit Doppel- confolen. Der Südeingang gefchwungen fpitz-bogig. Bei der füdlichen Thüre finden fich Rede eines Wandgemäldes: Jüngltes Gericht. Außen am Chore fchvvache Strebepfeiler in drei Abfätzen. An der Südfeite eine Freske: Fig. III. (Guttenftein.) St. Chriftoph. An der Kirche das Steinmetzzeichen ^-< und die hlf ^, ■ Y am Chor. (Kirchenfchmuck 1881. s. 16.) An einem Grablteine (M. vn. n.F. p.CLin). Die Glocken von 1728 (Math. Zechen-ter). Die Kirche befitzt eine fchöne Mon-ftranze, Ciborium und Kelch aus getriebener Arbeit mit Silberrelief, ein Altäre portatile aus dem 16. Jahrhundert, ein gutes Altarbild von Euftachius Gabriel (M. d. 18. Jahrhunderts), darftellend Chriflus am Kreuze, alte Lavabo-Vorrichtung, fechs hohe Zinngußleuchter und einen Metallguß-Oflerleuchter. St. Gertraud-Cap eile, im Chörlein fcharfgratiges Gewölbe, einfache Strebepfeiler, im Schiffe eine Holzdecke, darunter ein Fries gemalt. Schnitzerei des 16. Jahrhunderts darftellend ein Vefperbild; ein anderes Holzrelief zeigt St. Gertraud (M. v. n. F. p. CLin). Neben der Kirche lieht die Achazius-Capelle, ein einfchiffiger Bau mit engem niedrigen Chore, dreifeitig gefchloffen mit grätigen Kreuzgewölben, einfachen Strebebauten, modernem Dachreiter, darin ein altes Glöcklein. Guttenstein. Man findet hier Wallbauten (Römerfchanzen, auch Türkenfchan-zen genannt), vielleicht aus alten Zeiten und nur wieder benützt gegen die Türken (M. vn. n. F. p. lxxvii ; Lannge landt Wer zu Guettenftajnn mitPöfteyn) (Fig. 111). Sie befinden fich in der Richtung gegen Schrottenegg und Podgoriach. Spuren einer Pflafter-ftrafie gegen Loipach. Die geweihte Pfarrkirche, ein zweifchiffiger Hallenbau mit quadratifchem Chore, darüber der Thurm, zu beiden Seiten des Schiffes je eine quadratifche Capelle. Im Langhaufe flammen nur die Umfaffungsmauern von einem gothifchen Baue her, die Ueberarbeitung der Mittelfäulen und die Gewölbe gehören neuerer Zeit an. Die F enfter fchmal, fpitzbogig und bis auf eines mit Maßwerk (Kleeblatt) gefchmückt. Im Presbyterium zweitheilige Fenfter ohne Maßwerk mit Theilftab. In der nördlichen Seiten-Capelle die Ruhellätte mehrerer Mitglieder der adeligen Familie Jabornegg, wie: »Joh. Karl Freiherr v. Jabornegg, in Ihr. röm. kaif. Maj. Spanifch Dienften, wie auch einer hochlöbl. Landfchaft Im Erzherzogthum Kärnten dero Ritterfchaft gewelter Leutnant zu Fuß und Pferdt« j 1671, ferner das Grabmal des Pfarrers Cafpar Pillath,f 1706,des Mathias Sichten, f 1683, des Erbauers der Capelle, des Jacob Chriftoph v. Steinberg, j- 1763, des Gurker IOO General-Vicars Sebaftian Vinofchich olim in Greich Präpofitus, f 2. Februar 1659. Votiv-bild von 1667 (M. vin. n. F. p. xxxv). Die Friedhofs-Capelle (heil. Anton) mit niedrigem dreifeitigen fpätgothifchen Chör- lein, das Schiff jünger, im Chore drei zweitheilige Fenfter mit Maßwerk, Glas-gemälde-Refte (M. vn. n. F. p. lxii; über den Münzenfund von 1876 s. M. m. n. F. p. cxxxvm). 11. Haidach im Glanthal. Der nördliche Abhang des Polinik barg unter Thon, Chlorit-fchiefer und Erdfchutt in einer Tiefe von 31 Ctm. (1 Fuß) etliche Baurefte, eine Ver-brennftätte, Steinplatten und Schwarzthon- Fig. 112. (Haimburg.) Scherben von bauchigem Topfe mit Linien-zier und Zikzak, und reichlich Quarzfand beigemifcht, eine Anzahl von 16—20 bronzenen Gegenftänden. Fundzeit 1864 (K. Car. 1864. S. 410, Afk. 2. 145; 9, 121; 10, 268, 271; Afkö. G. 38, 206). Haidkirchen (Filiale der Pfarre Kappel am Krappfelde) fchon 1155 urkundlich genannt, kleines einfchiffiges Kirchlein mit fünffeitigem Chörfchlufie, Rippen ohne Wandftützen, flachgedecktes Schiff. An der füdweftlichen Kirchenmauer das Bruchftück »(Secu)ndino« eines Römerfteines. Uebrigens fcheinen auch fonfl noch mehrere Quadern von römifchen Bauten an dem Kirchengebäude verwendet zu fein (M. xii. n. F. p. clxxix). Haimburg, auch Fleunburg (f. St. Stephan bei Heunburg). Unter dem Schloße hin leitete vermuthlich eine römifche Neben-ftrafie aus dem Lavantthale über Griffen und Wind. St. Michael ins Zolfeld. Man fließ auf eiferne Waffenftücke, Urnenfeherben, um 1845 K. (Car. 1845, 110; vgl. 1860, 124 bis 126: altdeutfche Ortsnamen feit 1102). Die Pfarrkirche dafelbft ift ein fpät-gothifcher Bau mit vielleicht romanifcher Grundmauer, geortet; die einzelnen Theile flammen aus verfchiedenen Bauzeiten, denn das Schiff ift etwas jünger als das Langhaus; es ift i4'3oM. lang und 8-30M. breit,befiehl aus vier Jochen (Fig. 11 2 : Grundriß). Die Ueberwölbung bildet ein combinirtes Kappengewölbe ; die Rippen ruhen auf Wand-dienften. Der Orgel-Chor im erften Joche ruhet auf drei Bögen, die von zwei Säulen und von Halbfäulen getragen werden. An den Wänden Spuren alter Wandmalerei. Das Presbyterium ift ungewöhnlich groß, befteht aus einem Joche und fchlieflt mit fünf Seiten des Achtecks, darin Netzgewölbe mit Wand-dienften. Die Gewölbekappen desfelben enthalten intereffante bildliche Darftellungen von Engeln, Heiligenfiguren und fymbolifchen Thieren mit Spruchbändern in gothischer Schrift: Decollatio Stae. Barbarae; S. Augu-ftinus, S. Hieronymus, S. Gregorius, die letzteren zwei mit dem geflügelten Löwen und Adler, fämmtlich in bifchöflichem Ornate in Chorftühlen; Maria mit dem Kinde, Salvator mundi, ein Engel und ein geflügelter Stier I O I als Symbole der Evangeliflen Matthäus und Lucas mit Spruchbändern, worauf die Anfangsworte der betreffenden Evangelien; viele muficirende Engel in langen Gewändern, in einzelnen Feldern auch Blattarabesken. In den 14 kleinen Schlufifteinen Wappen, Sterne, Rofetten, Halbmond, Hand, doppelköpfiger Adler, Beil etc. im Relief. Die Rippen laufen auf den Auflagern unmittelbar an. Die Fender theils zwei-, theils drei-theilig mit Fifchblafen-Maliwerk, fämmtlich mit zum Theile gerippten Putzenfeheiben verglast. Die Sacridei neben dem Presbyterium id alt, darin Kreuzgewölbe. An der Evan-gelienfeite ein fehr fchönes vierfeitiges Sacraments-Häus-chen auf fchlankem achtfeiti-gen Fülle von Stein, nahezu 5 M. hoch, mit herrlichen Wimpergen, Fialen und Kreuzblumen. Der Hoch-Altar, eine fchöne Holzarbeit der Barocke mit dem Wappen des Stiftes Griffen. Außen Strebepfeiler; die am Presbyterium find drei-inal abgeduft, die um das Schiff einfach, doch an den Ecken fchräg gedeih. Der Thurm an der Wedfeite trägt eine acht-feitige Spitze. An der Südfeite ein Vorbau für den Eingang. Zu erwähnen find mehrere fchöne Schloßbleche und Klopfer an der Thür des Haupteinganges, der Sacridei-thüre und an jener in das Presbyterium, dann b) eine fchöne Marien-Statue im Raume ober dem Vorbaue, endlich c) ein Grabdein im Schiffe mit folgender Legende: an fand agnefen tag id entfchlaffen der edlen und gedrengen Hm. Hänfen Kemmeter zu Tiivvein, Pfandinhaber der Herrfchaft Hainburg mit der edlen Frauen Clara ge-bornen von Moshaim zu Preblau feiner ehelichen Gemachl erzeigte beede Khinder namens Hans Friedrich und Anna Katharina weliche beede gedorben fein im Monat tm—Vxcm. Fig. 113. (Heiligenblut.) edel vefl jorg von Villanders deine got ge-nadt f anno. dm. m . cccc. Lxiin (Der Name Villanders id jetzt nicht mehr leferlich). An der Schwelle des füdlichen Einganges ein Grabdein-Fragment; ferner d) ein großes otivbild an der nördlichen Seite des Kir-chenfehiffes, dardellend die Auferdehung mit der Infchrift: allhie liegen begraben des Jullio 1616 Jahres.... AÖ 1617, bede-hend aus Predella und Mittelfeld; die Krönung id vor Jahren abhanden gekommen; e) ein großes Fadentuch mit 36 Bildern, enthaltend Dardellungen aus dem alten und neuen Tedamente mit folgender Legende in gothifchenMinuskeln: Das.tuch.id.gemacht . nach. chrid. gepurtt. x . 5. o. 4 iar. die. zeytt. 102 Das alte Schloß Hainburg fleht nahe der Kirche auf einem Felfen. Es war noch feindt. zechleitt . her . plafli . pfarrer . und ruprecht. fchtockner. und. naptznykt. "h X I I Unter dem Presbyterium eine Gruft von viereckiger Grundform mitKreuzgewölbe. An deren Oltwand eine Menfa. Früher führte eine Stiege aus der Kirche hinab, die jetzt vermauert. in diefem Jahrhundert bewohnbar. Der weltliche Theil ilt der ältere. Man erkennt da-felblt noch die Capelle, die durch zwei Stockwerke reichte, Stucco-Decorationsrelte find noch erhalten. Halleg (Halleck, Hallegg). An der unteren Straße von Virunum gegen Poppichl, Wölfnitz, Lendorf hinaus nach Krum-pendorf. Ein Reliefftein (fchrei-bender Mann) im Schloßhofe (Jab. 3 7 6). Geleife-Spuren in den Gründen (R. Stud. 3, 49). Das Schloß 1198 urkundlich. Auffchrift dafelbft: Herr. Vičtor Welzer von Eberftein zu Halleg und Lemberg, Turnburg, Erzherzogen Carls zu Oefter-reich etc. Rath und Frau Elsbeth Welzerin Ein geborne Kheven-hüllerin die erbaueten diefen Stock im m. d. c. xxvi. Jahr. Außen: Herr Moritz Welzer zum Frauenflein, Ritter, Frau Maria Tantzlin fein Hausfrau Erbauten das Haus Anno i546Jar. Hausdorf. Drei Auf-fchüttungen, angeblich Gräber aus der Peftzeit 1715. Der Ort erfcheint 1164 als Hawartesdorf. Die Kirche, eine Filiale von Lieding, fchon im 12. Jahrhundert urkundlich vorkommend, ein einfaches romanifches Bauwerk mit flacher Decke. Am Haupt-Altar Schnitzereien von 1684. Am Thurme zwei kleine Glocken mit gothifcher Infchrift aus den Jahren 1453 und 1463. Hie Kanzel aus 1563. Heidenschlösser, eines gelegen bei Duel, zweifelsohne Refte eines römifchen Caftells; das zweite liegt bei Weiffenfels, ebenfalls Refte einer römifchen befeftigten Warte (M. x. n. F. P- xcvn). Heiligenblut. Im Gebiete der tauriskifchen Goldbaue ein wahrfcheinlich früh betretener Pauern-Uebergangsort. Die Umgebung bietet etwas Serpentin für Steingeräthe. Die Kirche (M. vi. n. F. P- lxxxvii), ein gothifcher Bau gegen Mitte bis Ende des 14. Jahrhunderts entftanden, doch ift das Presbyterium der ältere Theil. Die Anlage charakterifirt ein Langhaus mit zwei Abfeiten und einer Vorhalle, das Presbyterium, an deffen Seiten die Sacriftei und ihr gegenüber der Thurm (Fig. 113 : Grundriß). Das im Ganzen fchlank angelegte Presbyterium befteht aus zwei Jochen und dem fünffeitigen Chorfchlufie, darin drei Fender. Die dreitheiligen Wanddiende tragen mitteld einfacher Capitäle die Rippen des reichen Netzgewölbes. Unter derFenderfohlbank ein einfaches Theilungsgefimfe, die Gewölbefelder theilweife bemalt, man erkennt: Maria mit dem Kinde auf rothem Grunde, die vier Maßwerk geziert. Die fechs Pfeiler des Lang-haufes, die fomit nicht freidehen, deigen von Sockeln empor, find bündelförmig pro-filirt und nehmen ohne Capitälanfatz die Rippen des Sterngewölbes auf. Die Schlufi-deine find theilweife verziert (Lamm, Weinlaub, Adler etc.). In den Seitenfchiffen ruhen fie gegen die Fenderfeite zu auf Confolen. Im Erdgefchoße Kreuz-, in den Emporen Sterngewölbe. Die Infchrift am Triumphbogen: »Hans Hveber Werkhmaider zu Siegmunds-kron 1483« bezeichnet die Bauzeit des Langhaufes (Fig. 114 : Längenfchnitt). Evangeliden auf blauem Grunde (15. Jahrhundert). Uebrigens fleht man in fo manchem Kappenfelde noch die alte Malerei durch die Tünche leuchten. Außen Strebepfeiler. Das Langhaus bedeht aus vier Jochen, deren letztes der Orgel-Chor mit der Stiege im linken Seiterifchifte einnimmt. Die Seiten-fchiffe find fehr fchmal und in den drei erden Jochen zu Emporen unlertheilt. Die fpitz-bogigenOefthungen derfelben find mit fchöner, gothifch-durchbrochener Brüdung geziert. Das Erdgefchoß der Seitenfchiffe öffnet fich gegen das Mittelfchiff ebenfalls im Spitzbogen. Beide Abtheilungen derfelben werden durch befondere kleine fpitzbogige Fender beleuchtet, felbe find dreitheilig und mit Die Vorhalle der Kirche macht mit ihrem Rippen werk und beiden fpitzbogigen Oeffnungen einen ernden Eindruck, doch id fie außen fchmucklos. Der fehr fchlanke Thurm von quadra-tifchem Grundriße fchließt mit einer Giebelbekrönung und fpitzem achteckigen Helme. Großes fpitzbogiges Schallfender. Im Unter-gefchoß das Beinhaus (Fig. 115: Anficht der Kirche). Unter dem Presbyterium die mit diefem gleich große Krypta, deren Eingang im Langhaufe vor dem Chor, eingefaßt von fehr fchönem Steingeländer (Fig. 116), angebracht id. Die Krypta id mit einem Sterngewölbe überdeckt und finden fich dafelbd zwei cylindrifche Mittelpfeiler in der Längenachfe und halbrunde Wandpfeiler ohne Capitäle. Schlufifteine ohne Ornament. Kleine Spitz-bogen-Fenfter ohne Maßwerk (Fig. 117 : Grundriß der Krypta). An der Nordfeite des Thurmes, ebenfo an der dortigen Kirchen-Langfeite Spuren von Wandmalereien. Zunächfl des Einganges ein fchönes Weihwafferbecken. Als Hoch-Altar dient ein fehr werth-voller Flügel-Altar. Das Mittelfttick der 5 Fuß 5 Zoll hohen, theilweife durch den Tabernakel verdeckten Predella heute leer, daneben kleine Figuren auf Confolen: Chri-ftoph und Pantaleon, fpätgothifches Ornament. An den Seitenwänden Holzfiguren : St. Georg und Euftachius und je ein kleiner Flügel mit einem Bifchof-bilde (Blafius und Emmeram). Der Altar felbfl. erreicht eine Höhe von 13 Fuß 5 Zoll. Mitten über der Predella in einer oblongen Nifche die liegende Figur Jeffe’s, aus deffcn Seite fich der Stamm entwickelt und beiderfeits zum halbrunden Rahmen des Mittelbildes im Schreine ausbildet; er iß. mit 1 2 Figuren geziert, Väter und Könige aus dem Stamme Chrißi. Im Schreine fieht man als Mittelgruppe die Krönung Mariens durch die Dreifaltigkeit, rechts den heiligen Vincenz, links Petrus. Die Theilung gefchieht durch Figuren gezierte Pfeiler. In den oberen Zwickeln des Käßens die Verkündigung. Maria blickt dem Chrißkinde entgegen, das ihr mit dem Kreuze zufliegt. Der oberße Altartheil, 15 Fuß 8 Zoll hoch, gliedert fich in drei Fialenaufbauten mit Figuren und zwar in der mittleren der Ecce homo und daneben Magdalena. Rechts Katharina, links Laurenz und darüber je ein Engel. Vor dem Ecce homo kniet der Donator. Auf den offenen Flügeln : die Geburt Chrißi, die drei Könige, die Auf-erßehung und Himmelfahrt in Relief. Iß der Schrein gefchloffen, werden die Seitenfiguren Florian und Achaz unter Baldachinen ficht-bar. Die Flügel find doppelt und bemalt, man fieht vier männliche Heilige, Geburt Mariens, Maria Heimfuchung, Maria Empfängniß, Aufopferung, vier männliche, vier weibliche Heiligenfiguren auf Goldgrund. Die Rückfeite des Altars iß architek-tonifch bemalt, in den Feldern der Mitte Petrus, Vincenz und Bričlius, dabei die Infchrift. Seitwärts Marter und Tod des heiligen Vincenz, Taufe Chrißi, Johannes in der Wüße. An der Rückfeite der Predella die Verwandtfchaft Chrißi. Die erwähnte Infchrift lautet: Andre jar, andre war, Schpricht Wolfgang Haller der hat das werk volendt anno domini mcccccxx jar. Ein kleiner Schnitz-Altar findet fich auf der Empore. An der Predella die Bruß-bilder dreier Figuren. Chrißus aus dem Grabe ßeigend, von Maria und Johannes geßützt, dabei zwei Schilde (Henkelkrug und Steinbockhorn). Die Umrahmung aus Weinlaub. Im Hauptbilde das Veronicatuch zwifchen Peter und Paul in Schnitzerei, auf dem Flügel ein betender Jüngling (Daniel) zwifchen zwei Löwen und St. Bričlius im Coßüme des 16. Jahrhunderts mit drei Aehren. Auf der Rückfeite Blafius und Apollonia auf Goldgrund gemalt. Zu oberß St. Katharina, umgeben von gefchmackvoll durchbrochenem Rankenwerk. Dabei die Wappen der Lazarini (Steinbockhorn) und Leininger (Krug). Daneben zwei ältere Figuren: Margaretha und ein männlicher Heiliger mit auf den Kopf genagelten Händen). Vor dem Hoch-Altar hängt ein ge-fchnitzter großer Rofenkranz, bemalt und vergoldet, die Freuden Mariens darßeilend. Das Sacraments-Häuschen im dritten Joche des Chores, ein hoch bedeutendes Werk der üppigßen Gothik, iß auf der Evan-gelienfeite aufgeßellt. Es iß aus weißem, dem Fig. 117. (Heiligenblut.) io6 Marmor ähnlichen Kalkfteine angefertigt und erhebt fich auf einem polygonen Säulenfüße, der auf mehreren Stufen fleht, trägt alsdann die Capelle und fchließt mit einem vier-flockigen Aufbau in der Gewölbehöhe ab. Die Krönung fehr fchadhaft. Figurale Zuthaten finden fich nur wenig (heiliger Bričlius und der Pelikan, Engel). Der Oberbau ift aus rauhem Sandllein oder Tuff gefertigt, welcher wie künftliche Gußmaffe ausfieht. Auf dem fchönen Eifengitter-Thürchen (vergoldetes Eifenblech) findet fich zweimal die Jahrzahl i496- Zu erwähnen find die befonders fchönen Schloff erarbeiten an den Thorflügeln des Fig. 118. (St. Helena.) Haupteinganges, als die Bänder, der Griff und Klopfer mit Schildchen und die Befchläge (M. i. 126, vi. n. F. p. cxxxvn und ix. n. F. p. xliv). Heiligengeist ob Villach, ein hochgelegenes kleines einfchiffiges Kirchlein mit im Jahre 1877 modernifirtem kleinen Chore, fchmalem Vorderjoche und fünffeitigem Schlüße, worin fich noch die früheren fchlanken fünffeitigen Wanddienfle erhalten haben. Die Gewölberippen exiftiren nicht mehr, die modernifirende Zeit hat fie in einfach fcharfe Grate umgeändert. Spitzbogige Fenfter ohne Maßwerk. Es ift noch heute wahrzunehmen, dafs der Uebergang der ehemaligen Rippen auf die Dienfte unvermittelt gefchah und dafs diefe als Rippenbündel bis zum Fußboden fortgefetzt waren. Der Scheidebogen ift noch fpitzbogig, drei-feitig abgefaßt. Das Schiff niedrig mit Holzdecke. Der Eingang in die nordfeitig angebaute Sacriflei ift fpitzbogig gefchloffen und dreifeitig abgekantet. Fenfteröffnungen klein, ähnlich den Chorfenftern. An der Apfide zwei Strebepfeiler mit doppelten Abftufungen. Der Wefteingang fpitzbogig, dreifeitig abge-fchrägt. Vor demfelben eine offene hölzerne Vorhalle. Heiligenstadt. Eine Filial-Kirche von Schwabegg, aus der erften Hälfte des 17. Jahrhunderts, wie, abgefehen vom Bauftyle, aus der zweimal in der Vorhalle und an der Steinleibung des öftlichen Thurmfenfters ein-gemeifelten Jahreszahl 1627 zu entnehmen ift. Die Glocke von 1518. Fig. 119. (St. Helena.) Heiligenstadt bei Offiach (Heiligen-Geftade), ein fehr verfallenes Kirchlein. Das ziemlich große in zwei Joche und den drei-feitigen Schluß abgetheilte Presbyterium mit Netzgewölbe, fchlanken fünffeitigen Wandpfeilern auf Lefenen, fpitzbogigen Fenftern mit Maßwerk. An der Süd- und Oftfeite ift der Bau gewaltig fchadhaft. Das Schiff ift flachgedeckt, doch find durch die vorhandenen Wandpfeiler Andeutungen geblieben, dafs bei der erften Anlage eine Einwölbung beab-fichtigt war. Im Schiffe zwei gothifche Fenfter. Spitzbogiger Scheidebogen. An der Weft-feite der Thurm. Außen am Chor Strebepfeiler. An dem Gebäude findet man folgende Werkzeichen: F 'FAT!' Der in diefer Kirche geftandene Flügel-Altar ift feit etlichen Jahren in der Deutfch-Ordens-Kirche in Friefach aufgeltellt (f. da-felbft). Im Presbyterium eine Quelle. St. Heinrich im Geräuth (auch Bleiberg - Geräuth genannt). Die Kirche, ein in feinen Theilen nicht gleichzeitiger großer Bau, einfchiffig, mit niedrigem Presbyterium und hohem Schiffe. Das erftere ein Reflaurationsbau aus 1630 und 1821 mit Benützung älterer Bautheile. Das Gewölbe erfcheint in der Form vonzufammengefetzten Netzgewölben, welche fich über den zwei fehr fchmalen Vorderjochen und dem drei- rundgewölbte leere Tonne gefpannt. Diefer rückwärtige Theil ili es, der höchttwahr-fcheinlich 1821 zu der früher ziemlich befchränkten Anlage hinzukam. Die Gewölberippen im Vordertheile fetzen fich auf kurze runde Wanddienfte herab, welche in halber Raumhöhe aufhören und hier von Tragdeinen in verkehrt pyramidaler Form geflützt werden. Die oberen Schlußftein-fcheiben haben theils die quadratifche, theils die runde, theils die gefchweifte Schildform. Die Trennung zwifchen dem alten und dem neuen Schiffstheile wird durch einen halbkreisförmigen kräftigen Gurtbogen mar- Fig. 120. (St. Helena.) feitigen Oftfchlufle ausbreiten. Die Rippen ruhen in halber Raumhöhe auf einfachen rund profilirten Tragfleinen, wovon zwei mit plumpen menfchlichen Köpfen und ein dritter mit einem kleinen Schild bedeckt find. Drei Schlufifteinfcheiben mit aufgemalten Rofetten (feit 1870). Die fpitzbogigen Fenfter jetzt ohne Maßwerk. Sowohl der nordfeitig gelegene Sacriftei-Eingang als auch der Scheidebogen find fpitzbogig und dreifeitig abgefaßt. Das Schiß" theilt fich ganz wahrnehmbar in zwei heterogene Theile, in den ößlichen aus drei Jochen und den weßlichen aus einem Joche beßehenden Theil. Ueber den erßerenjochen kommen dichte gothifche Netzwerke vor, über dem letzteren iß eine kirt, der auf zwei ßark vorgefetzten Wandpfeilern auffitzt. Am Ende des Weßzubaues befindet fich ein neuer hölzener Orgel-Chor auffechs einfachen Stützpfeilern. Brüßung und Decke find flach und unverziert. Der Haupt-Eingang an der Weßfeite erfcheint im nachgeahmten gothifchen Styl decorirt, vielleicht mit Benützung älterer Portalbeßandtheile. Keine Strebepfeiler. Der Thurm über der Sacrißei an der Chornordfeite zeigt im Glockenraume, worin fich eine ältere Glocke mit der Jahreszahl 1506 befindet, einfache fpitzbogige Schallöffnungen und als Bedachung einen vier-feitigen Pyramidenhelm. Ein Kelch von 1509. St. Helena am Wiferberge. (M. I, 125, ix. p. 116; n. n. F. xliii, vil. n. F. p. xliii). Diefe kleine nach Grafendorf im Gailthale als Filiale gehörige Kirche, ein Bauwerk ausgefprochenen romanifchen Charakters, ungeachtet man 1474 wiederholt als das Erbauungsjahr angegeben findet, welche Zahl wahrfcheinlich nur die Zeit der Reüaurirung bezeichnet. Sie befteht aus einem oblong rechteckigen Schiffe, 10 M. lang 7 M. breit, mit flacher Decke, mit einem fpitzbogigen Fender und aus einer halbrunden zweifenfterigen Apfis mit halbem Spitzdach, darauf außen als oberfler Abfchlufi Fig. 121. (St. Helena.) ein in Stein fehr primitiv gearbeiteter Kopf angebracht ift. Rechts neben dem Langhaufe der niedrige Thurm mit Satteldach, ungeachtet feines romanifchen Anfehens ein fpä-terer Bau; ein fpitzbogiges Portal führt in denfelben (Fig. 118: Grundriß; Fig. 119: Anficht). In der Apfis ein Fresco-Gemälde: Chriflus als Weltenrichter (große Figur), umgeben von den Evangeliften-Symbolen, unterhalb die Apoftel in ganzen Figuren (Fig. 120: Gemälde). In der Leibung des Triumphbogens Heiligen-Bruflbilder. Auch die Wand am Triumphbogen zeigt Spuren von Figuren und Ornament. An der Außenwand der Kirche zunächft des Thurmes ein heiliger Chridoph (ein noch romanifches Gemälde), zum Theil durch die Thurmmauer gedeckt (Fig. 121). Ein zweites Chridophbild an der Südwand iß. noch fehr gut erhalten, es trägt den Renaiffance-Cha-rakter und zeigt eine jugendliche Ritter-geßalt. Das Bild iß von bedeutenden Dimen-fionen, 6 M. hoch, jedoch deffenungeachtet mit vielem Schwünge und mit Zartheit durchgeführt. Von Inneneinrichtung iß zu erwähnen ein älterer Taufßein, ein eiferner gothifcher Kerzenhälter (Fig. 1 2 2), ein Re-naiffance-Glockenhälter und Wandleuchter. Im Chorfchlußfenßer Rede fehr früher bunter Glasgemälde. Rede eines fpätgothifchen Flügel-Altars. St. Helenaberg (Magdalens-Berg zu Ottmanach im Decanate Tainach). Oßwärts vom Zolfelde, drei gute Gehßunden entfernt, ßeigt über der Stufe von Ottmanach das wohlbegrünte Triasgebild bis zu einer Höhe von 1055 M. (3331 Fuß), 598 M. über die Thalfohle des Zolfeldes. Erratifche Blöcke vom Centralgneiß der Hochtauern liegen auf den geflächteren Hängen, Gletfcherfchliffe weifen im Grüntuff des Siidabfalles die Schublinie und die Sage kennt hier auch die Karfunk elhöhle. An der halben Höhe des Berges, wo diefer offener gegen den fonnigen Süden fich verbreitet, ßößt man auf Rede von Siedel-ßätten und es fcheint, als würden fich folche mehren, je näher man dem Gipfel mit feiner erfchöpfenden Rundficht kommt. Baureße gruppiren fich zumeiß im Süden, aber auch im Oden, dann geringer und nur theilweife im Weden; der Nordtheil, abfchüßiger, rauher, waflerlos, iß gemieden, in den Wiefen und Aeckern wie im Walde. Auf dem Kulm ein Fanum hingeßellt zu denken, liegt fehr nahe; thatfächlich iß die jetzige Wallfahrts-Kirche dafelbß von dicken Grundmauern umfangen. Im übrigen follen fich die Mauern in Trapezform um den Gipfel ziehen. Die ergiebigße Fundßelle liegt füdlich von dem Kirchhügel, das iß Haus und Grund Gradifchnigg, erinnernd an einen Burgbau, an ein Caßell, welches man für die Römerzeiten an höchßer Stelle hat annehmen wollen. Die Wohnßätten einzelner Gewerksleute, der Eifenarbeiter, Schmiede, Bronzegießer, Töpfer, Maler wird man bei den füdfeitigen Anhängen zu fuchen haben, wenigßens zwei folche Bauten mit 2—4 Gelaffen will man im Süd und Süd- log weft erkannt haben. Was fleh fonft erftreckte, ift wohl eine Art Central-Friedhof um ein krönendes Heiligthum. Die Maffe der Bauwerke, welche fich von Nordweft hinzieht, gaffenartig am Oftkamm, vielleicht mit etwas Zufammendrängung am Lugbichel, auch im Nordoft vorfindig, flellt fich dar als eine Reihe von Kammern, meifi. Rechtecken, von der Fläche 4 — 12 Quadratmeter; fie find begränzt von Mauern, die, 126 bis 158 Ctm. (4—5 Full) hoch der Thür- und Fenftereinfchnitte zu entbehren fcheinen, betüncht, bemalt, blauroth, weiß, der Sockel mit (auch gefärbtem) Tuff beftellt, oder mit Kalklteinplatten belegt. Der Boden mit Eftrich bedeckt, theils mit gefchlagenem Lehm, zuweilen inmitten der Raum abge-gränzt oder feitliche Nifchen für die Urnen oder für die (bis 4) Kaffen aus Thonplatten, darunter die Thonröhren-Leitung. Mitunter Händen auch feitlich die Wandbänke, darauf oder darunter jene Todtengaben in Bein, Glas, Metall, Thon lagen, welche neben dem römifchen Hausrath vom Zollfeld eine der wichtigffen Abtheilungen desLandesmufeums in Klagenfurt bilden. Deren Anzahl wird über 2000 Stück angefetzt. Eine Grabkammer ftand inmitten einer Art Herd aus Tuff-fteinen; eine andere zeigte vier halbkreisförmige Fächer, deren Wände ftrahlenartig auf den gemauerten Herd zugingen. Ueber der Brand- und Afchenfchichte von 5 — 1 o Ctm., aus welcher bisher noch keine unverbrannte Leiche entnommen worden iff, der Modererde, fchwärzlich kohlig, hoch 31—94 Ctm. (1-—3 Fuß) und den Mauern oder deren Schutte lagert der Humus in einer Höhe von nur 31 — 63 Ctm. (1—2 Fuß). Von der allgemeineren Form des Vierecks weichen nur fünf Rundbauten ab, welche in dem, gewiß vor dem Jahre 1820 fchon auf Wohnrefte unterfuchten Terrain aufgedeckt worden find. Bis 1867 kannte man mindeffens 37 Gebäude, bis 1876 über 100, vorwiegend Grabkammern. WasWohnftätte fehlen an des Berges Süd-und Südofffeite gelegen, zeigte fich durchweg ohne Treppenplatten, höchffens mit einer Eftrich-Staffel, auf 2—4 Gemächer, vielleicht mit Holzwand, berechnet, mit Thürdurchgang, anfeheinbar fenfterlos; es fehlte nicht Eftrich, Mofaik (fchwarz, weiß), Stucco-Zierrat, Gefimsleifte, die übliche Farbwand wie in Virunum weiß, braunroth, ockergelb, einmal mit den Darftellungen von Frauenkopf, Satyrkopf, Schwan (1874—1876); es zeigten fich endlich der Herd mit Tuffplatten, Canäle mit Deckplatten. Die Form itali-fcher Bauten ift mehrmals willkürlich verändert. Was aber mangelt, das find die Heizziegel der Wohnzimmer, ein Hinweis auf Sommeraufenthalt. Eine Befonderheit ift die Cifterne bei Gradifchnigg, die Aufmauerung eines gleichartig hohlen Cilinders in der Höhe von 3—4 M. mit Holzreifen. Fig. 122. (St. Helena.) Beim Gradifchnigg wurde im März 1885 in einer Höhe von 840 M. eine Grabftätte aus behauenen Tufffteinen mit einem Kinds-fkelett gefunden. Die Zeit der Verödung diefer Hoch-ftätte zu beftimmen, finden fich fo wenig Anhaltspunkte als für Virunum felbft. Es ift kein Anlaß, diefe viel vor 400 n. Chr. anzufetzen oder bis in Odoaker’s Tage um 568 hinauszudehnen. Etwas über Conftantin’s Zeiten dürfte die Münzenreihe gereicht haben; vereinzelte Stücke aus dem 6. oder gar 10. Jahrhunderte laßen auf nichts Zufammenhängen-des fchließen. Der Sommerweil- und Begräbnisort ftand und fiel mit der Hauptftadt; berg-fchloflartige Reffe mochten den flavifchen Anfiedlern in Erinnerung geblieben fein, dahin weist der Hubenname Gradifchnigg, ähnlich Grazerkogel. Als der wichtiglle Fund auf dem Helenenberg ilt die lebensgroße Bronzeftatue eines Mercur (fog. Germanicus) aus dem i. Jahrhundert v. Chr. flammend, jetzt in der Antikenfammlung des Allerhöchden Kaiferhaufes in Wien, zu bezeichnen; fie wurde 1502 ausgepflügt. Zu einer verlorenen Apolloftatue gehörte der herrliche bronzene Fig. 123. (St. Helenaberg ) Greif, gefunden 1843 am Südabhange bei der Wurzer Ke'ufche (jetzt ebenda). Eigen-thümlich ift der Reichthum an Geräthen und Werkzeugen aus Eifen, unter denen die Refte eines Ringelpanzers und zwei Kurz-fchwerter an erfter Stelle zu nennen find. Die Infchriften, 40 an der Zahl, gehören Grabmalen an und nennen überwiegend romani firte Noriker. Die Münzen endlich waren theils norifche, theils römifch repub-licanifche und römifch kaiferliche; letztere reichen bis zum Ende des 4. Jahrhunderts1 1 Siehe fpäter bei Klagenfurt bei Befprechung der Sammlungen des kärntnerifchen Landes-Mufeums. (Klag. Z. 1884, S. 615. Meg. S. 40. Valv. S. 4. Pr. 30. Car. 1823, Nr. 31. 1845, 147; 1856, 167, 1866 Nr. 3; 1867, 357; 1868, 261, 305; 1869, 232; 1870, 328; 1871, 148; 1881, 195 (Cifterne). Ank. 1. 505, 622. Jab. Karte von 1868. Taf. m. S. 77, 83. B. 38, 203. Afkö. G. 13, 81. M. xi. p. xcvi. xviii. 28; I. n. F. lx, III. n. F. p. xxxii. und CLVii, xi. n. F. p. 4. Franzisci Culturftudien 1879. S. 44. Aep. 2, 169. Kml. US)- Die Lage der Wallfahrts-Kirche dafelbfl ift überrafchend fchön. Anfänglich eine Capelle, ftellt fich die heutige Kirche als ein fehr geräumiger Bau mit dreifchiffiger Erweiterung dar. Man könnte auch fagen: ein zweifchiffiges hohes Langhaus mit je zwei Jochen und ein niedriger gleichfalls fpät-gothifcher, aber unregelmäßig angefchloffe-ner langer Chor und im Süden mit angefügter um die Hälfte niedrigeren Seiten-Capelle, der fogenannten »Magdalens-Capelle«, von der Tradition als der urfprüngliche Theil bezeichnet. Diefe befteht gleichfalls aus zwei abgefonderten Theilen, dem Chor und dem zweijochigen Schififraume, welche Theile in einem gefchrägten Scheidebogen ihre Trennung haben. Der Altar - Raum fchliefit mit drei Seiten den langgedehnten großen Chor der Kirche ab. Derfelbe befteht aus drei Jochen und ift ftyliftifch der befte Theil. In den Vorderjochen und den Ecken des Schlußes laufen die Rippen der Sterngewölbe fchön fließend auf fünffeitigen kelchförmig gebildeten Confolen, etwa in Zweidrittel der Raumhöhe, an. Bios an zwei Stellen Reigen vom Fußboden fünffeitigeDienfte auf, die in halber Raumhöhe in großen auf der kelchförmigen Oberfläche mit herabhängenden Blättern verzierten Capitälen (Fig. 123) endigen. Das Capital dient zugleich als Bafis einer Wand-nifche, über welcher ein fünffeitiger gothi-fcher Baldachin hängt, der die Stütze der anlaufenden Gewölberippen bildet. Diefe haben das gewöhnliche Profil und laufen im Netz dicht durcheinander. Schluflfteinfcheiben fehlen. Zwei Fenfter zweitheilig mit Maßwerk. Das Langhaus ift dreifchiffig. Die Achfe des Hauptfchiffes geht nicht in Verlängerung der Chorachfe, fondern ift nach rechts gerückt. Das Hauptfchiff, das mit dem Presbyterium gleich hoch ift und das nördliche Seitenfchiff bilden einen überaus hohen III Hallenbau, der im Ganzen in fechs Joche zerfällt. Von den Trennungspfeilern ift nur einer vollkommen entwickelt, im Kerne achtfeitig und an vier Seiten mit runden Dienften verfehen; diefe fchliefien oben mit fiinffeitigen felbfländigen Capitälen, jedes fehr gedrückt aus. Das nördliche Seitenfchiff hat einen geraden Abfchlull, es ftöfit an den Thurm, der wieder bis an das Presbyterium reicht. Die Scheidebögen gegen die Abfeite rechts find entfprechend der geringeren Höhe derfelben ebenfalls niedrig, dreifeitig zur Aufnahme einer Scheidgurte (dreimal gefchrägt) beflimmt. Zwifchen diefen je vier Quergurten der Joche wölbt fich ein gothifches Sternwerk, deffen Rippen leider ohne Vermittlung an den Trennungspfeilern anlaufen und zwar in viel bedeutenderer Höhe, als das Niveau jener vier Dienft-capitäle. Infolge deffen fehen alle Gewölbe gefchrägt, aber fchön fpitzbogig. Auch in diefer Abfeite kommen ähnliche Sterngewölbe und ein direkter Anlauf der Rippen vor. Diefes Seitenfchiff fchliefit mit einem befon-deren mit drei Seiten in das Achteck auslaufenden Chörlein ab. Die hier vorhandenen Fenfter zeigen ein flrengeres Maßwerk; hingegen befitzen die grollen Chor- I I 2 fenfter fchon Filchblafen-Figuren. Der Orgel-Chor ruht auf zwei Pfeilern und ift in den drei Jochen mit Sterngewölben ausgeführt. Die Brüllung des Chores iil in fünf Felder getheilt, die von Rundftäben und Hohlkehlen umrahmt find. Strebepfeiler Confolen für Statuen. Das Steinmetzzeichen kommt allenthalben vor. Ins Innere der Kirche zurückkehrend, bemerkt man an der Stelle des Hoch-Altars einen älteren Flügel - Altar. Er ift der Fig. 125. (Hochofterwitz.) finden fich außen an der Kirche in voller Anzahl; die an den Chorecken find übereck-geftellt, fie find alle fehr hoch, mit Spitzgiebeln und Reften von Fialen verfehen, die an den Langfeiten find normal geftellt und einfach. Am Chor ein einfacher Sockel, an der Südfeite ein gemalter Rundbogen-Fries. Der hohe fpitzbogige Wefteingang ift mittelft dreier Hohlkehlen zwifchen vier Rundftäben profilirt, hat geraden Sturz und heiligen Helena gewidmet, welche durch eine gefchnitzte Statue in der Nifche des Schreines, Kreuz und Kirchenmodell haltend, vorgeftellt wird. Auf den Flügeln Bilder zur Helenen-Legende. Hinter dem Tabernakel ein Gemälde: Maria am Throne. An der Predella und in vier Feldern der beiden Flügeln die Abbildung der Legende von der Kreuzauffindung. Am Altäre die Jahreszahl 1502. Im Bekrönungs-Auffatze zwifchen — US - ornamentirtem Schnitzwerk in der Mitte: Maria mit dem Kinde, rechts Magdalena, links Katharina, auf fchlanken Poftamenten und unter Baldachinen. Ganz oben der Heiland. Noch ift zweier älterer Chorftühle zu erwähnen, die an ihrem hohen Rückgetäfel je fünf Felder gefchnitzte Ornamente zeigen, im gothifchen V erfallftyle, darüber ein fchmaler Fries mit Zahnfchnittfims. Seitenwände ausgefchweift. Diefelben befinden fich jetzt in der Kirche zu Maria-Saal. In der Magdalena-Capelle der Altar mit der Statue diefer Heiligen, umgeben von fünf älteren Figuren. Links vor dem Eingang, im Boden verfenkt, ein merkwürdiger, anfcheinend fehr alter Steinblock. Der Obertheil ift wie bei einem Weihwaffer-Becken ausgehöhlt, der cylindrifche Unter-theil zeigt an drei Punkten Spuren früher vorhandener Menfchen-köpfe in Hochrelief. Der urfprüngliche Thurm ift im Jahre 1571 ein Raub der Flammen geworden, »mit fambt den Glockhen«, wie es im Gedenkbuche heißt. Schon damals ift derfelbe im Norden, bei der Abfeite und dem Chor ge (landen. Jetzt» befitzt der Thurm gekuppelte fpitžbogige Schalllöcher und vierfeitigen niedrigen Spitzhelm. Eine Glocke aus dem Jahre 1703 (Ant. Čosma-tfchin in Klagenfurt). Zehn Schritte füdlich des Choreseine freiflehende Capelle, etwa ein Karner, ganz verwüftet, mit dreifeitigem Schluß und gothifchem Rippengewölbe, noch mit einer fteinernen Altar-Menfa und einem einzigen fpitzbogigen Fenfter verfehen (M. 1. 126, ix. n. F. p. 11). Hexnmaberg.ImJaunbergdie Steiner-Höhle mit Quellen. In der Umgebung eine Bronzemünze von Maximian, gef. 1870, K. Zwifchen dem Hemmaberg und Jaunftein in der Fläche ging die Hauptltrafie aus Virunum von Eberndorf her nach Globasnitz. Auf der Wiefe weltlich von der Hemma-Kirche fah Jabornegg 1867 einige flache anflehende helfen, Breccien-Conglomerat, aus deren zweien waren ausgemeißelt »Rechtecke in Form eines Sarkophages, tief 3—4 Fuß, breit 2 Fuß, lang 4 — 6 Fuß, am oberen Rande einige runde Löcher vom Durch-meffer 4 — 5 Zoll, Felfengräber«. An der Kirche zwei Grabfteine: C. . .(S)ECVNDIN, um 250, gef. vor 183 8, um 1772 — 17 74?(Jab. 348^0.5079). L C ASSI VS, Blumen-Arabeske, um 190, gef. um 1819 (Jab. 349, Mo. 5075). Als römifch vermuthet wurden das Baffin der Rofalien-Grotte, die Kellerftufen des Meßnerhaufes und mehrere Schrift-Heine der Pufchnigg-Hube, gegen St. Simon zu gelegen (Car. 1838, 144. AfköG. 1, Fig. 126. (Hochotterwitz.) Heft 2, S. 80. Nr. 95. Afk. 1, 15. Jab. zu 349. Klag. Z. 1884. S. 615. M. ix. n. F. 1). Die Kirche am Rofaliaberge, Filial-Kirche von Globasnitz, mittelgroß, mit fchö-nem fpätgothifchen Sterngewölbe im Chore und neuerem Schiffe, an deffen Nordfeite ein moderner Capellen-Ausbau, an der Südfeite der viereckige Thurm mit achtfeitigem Zeltdach. Hermagor. Die Sage kennt einen heidnifchen flavifchen Tempel auf dem Fels-btichel, ähnlich dem auf der Höhe nächft Mitfchig (Heidenthurm), zu Radnik mit der Hube des Tfcharra (wörtlich Zauberer) bei Tröpolach (M. ix, 124). Muthmaßliche Straßenlinie von St. Stephan, Wind. Höhe, Kreuzen, Niklasdorf, Paternion, auf Gitfchthal-Drauburg. Grabhügel mit Bronze (Fibel), Eifen (Meffer), Thon (Topf), fpät La-Tčne (Meyer, GurinaS.g, 35, 5 2 Nr. 13. Meyer Straßenzüge). Die große Kirche zu Hermagor wird als ein fehr alter Bau ausgegeben, ohne es zu fein. Die Sage bezeichnet Balthafar von Weisbriach als den Erbauer, was mit RUck-ficht auf den Baucharakter nicht unmöglich wäre. Es ift nämlich ein fpätgothifcher drei-fchiffiger Hallenbau von mäßigen Dimen-fionen. Der Chor ift fehr gedrückt behandelt und jedenfalls der jüngfte Bautheil, der gegen das Langhaus mit einem faß. rundbogigen Triumphbogen abfchließt. Er bildet zwei Joche und den fünffeitigen Schluß, die Rippen des Netzwerkes verlaufen fich an den Wänden ohne Vermittlung. Quadratifche Schlußfteine. Im Langhaufe drei Paar acht-feitige Pfeiler. Die zwölf Joche mit reichem Sterngewölbe überdeckt, die Rippen laufen theils auf den Pfeilern theils an den Wänden auf Confolen an, bei den Pfeilern findet der Uebergang ohne Vermittlung ßatt. Die Durch-kreuzungsftellen zieren viereckige Schlußfteine. Südlich vom Chor eine gothifche Capelle, nördlich der Thurm mit fpitzbogigen Schalllöchern. Die Schifffenßer find größer als im Chore, alle fpitzbogig, doch ohne Maßwerk. Das fpitzbogige Portal einfach profilirt. Am Chor Strebepfeiler. Der Taufftein alt, ein achtfeitiges Becken auf einem verjüngenden Unterfatze mit kräftiger Bafis. In der Kirche große bronzene Renaiffance-Leuchter. An der weßlichen Schiffwand der dunkelrothmar- morne Grabßein des Andreas Meixnerf 1502 und feiner vier Hausfrauen, der Dorothea Hengßbacherin f 1452, Dorothea Keut-fchacher 1458, margret facklin. . ., magerli(?) 1446 (M. 1. 125, ix. 114. ix. n. F. p. xxvn). In der an die Südfeite des Chores an-fchließenden Capelle ein fchöner Grabßein des Jörg von Malentein zum Brißnig f 4. Mai 15 11 u. fein Gemahl Martha, geb. Heymannin 21. Feb. 1536, darunter die Namen und Jahreszahlen Gundrichin f Treutelshoferin 1467, Maximilian Trautm. Sumerekr 1452, Martha Heymani 1538. Himmelberg. Am Rande des Torfmoores (von 200 Joch) zog vielleicht eine römifche Seitenßraße von Feldkirchen abzweigend nach Gne-fau, Reichenau, Turrach, Tams-weg. Der Grabßein T FL RECEPT VS* Zeit um 80—140, aus einer Tiefe von 190 Ctm. gehoben im Jahre 1852 nächß der Friedhofmauer, befindet fich an derfelbenQab. 41 7, Mo. 4915. Ank. 1, 576). Das Schloß feit 1196 er-fcheinend. Die Pfarrkirche St. Martin (Decanat Feldkirchen) wurde nach dem großen Brande 1 7 11 im jetzigen Bauzußand hergeßellt. Einfchiffige große Anlage mit Thurmquadrat und Chor, der gegen Oßen mit fünf Seiten aus dem Achtecke abgefchloffen iß. Man erkennt noch an den vorßehenden Graten die Stellen, wo einß die gothifchen Rippen gelaufen find. Ebenfo wie die Rippen find auch alle Wandßützen gänzlich veffchwunden. Von den drei vermauerten Schlußfenßern haben fich nur die fchrägen gothifchen Leibungen mit dem fpitzbogigen Schlüße erhalten. Zwei moderne Seitenfenßer. Auch die beiden Scheidbögen des Thurmes, welcher, zwifchen Chor und Schiff hinaufragt, dürften einß gothifch geformt gewefen fein. In der Thurmhalle felbß bemerkt man ein einfaches fpitzbogiges, doch rippenlofes Kreuzgewölbe. Im vierjochigen Schiffe find blos die drei ößlichen Joche von der alten Anlage geblieben, das vierte letzte Joch iß ein Zubau aus dem Jahre 1770 unter dem Pfarrer Andreas Malwegger, f 1774, deffen Grabßein links des nördlichen Seiten-Altars eingefetzt ift. Die gothifche Abltammung bekunden insbefondere die eingebauten dreifeitig ab-gefchrägten Strebepfeiler, von welchen in der ganzen Breite ihrer Ausladung fpitz-bogige Wandgurten gegen die Decke hinaufreichen. Der gefchrägte Vordertheil der Pfeiler endet oben in neu aufgefetzten Ca-pitälen, von denen breite Trennungsgurten ausgehen. Die Gewölbemitte erfcheint wie eine flachfpitzbogige Tonne, worin neue aus-gedehnte'Malereien angebracht wurden, vor-ftellend: Mariae Himmelfahrt, heilige Dreifaltigkeit, dann Jofeph und Maria mit dem Kinde. Der Orgel-Chor baut fich in zwei Etagen auf. An die Schiffs-Südfeite höht eine einjochige quadratifche Capelle mit rundbogigem Gewölbe an. Im Fußboden derfelben der Grabflein für Frau Rofma Beatrix von Monari, eine gebohrne Picklin, t den 24. Xbns 1742 und ihren Schwiegervater Johann Petrus Monari, gebornen Roman er. Ferner eine Grabtafel des Johann Georg Fidler, geweden Landrichters, f den 27-July 1715. Der viereckige Thurm mit runden Schallfendern und feit neueder Zeit mit achtfeitigem Spitzhelme. An den Chorecken noch die alten Strebepfeiler in drei Abfätzen (M. xi. n. F. p.XLv). In der Sacridei eine rothfammtene Cafel mit reicher Stickerei aus dem XVII. Jahrhundert. Höchenbergen bei Tai-nach. An der Heerdrafle von Virunum nach Juenna. Hinter dem Schloße in der Felswand eine viereckige Vertiefung für eine Infchrift, jedoch nur die Anfangsbuchdaben zweier Zeilen lesbar (M. vn. n. F. p. c). HochgOSCh, Berghöhe zwifchen Spital und dem Milldätter-See. Züge von Erdwällen ohne Bruchdein , unterfucht feit 1880 durch Hofrath Dr. Langer (Sitzb. Ak. d. W. 80, 569). Hochosterwitz (M. iv. p. 171, v. 245-hid. Ver.f. Inner-Oe. 1848, p. 111), Burg auf einem von allen Seiten deil aufdeigen-den bewaldeten Triaskalk-Kegel gelegen und im Befitze der gräflichen Familie Kheven-hüller. Die großartigen Vertheidigungswerke füi kleinesGefchütz und Thorthüme zwifchen tSVS und 1582 von Georg Freiherrn von Khevenhüller meidens durch italienifche Arbeiter ausgeführt (Fig. 124. Anficht). Der Aufdieg zur Burg, eine breite bequeme Fahrdrafie, id in bedimmten Ab-fchnitten durch 14 befedigte Thorgebäude unterbrochen (Fig. 125. Grundriß), Der erde Thorbau, ein länglich viereckiges Gebäude mit kleinem vorfpringenden Seitenbau, der fich an den Felfen lehnt, mit Schufifcharten unter dem Dache, im flankirenden Seitenbau mit einer und im Thorbau mit zwei den Platz vor dem Thore bedreichenden Schufifpalten (Fig. 1 2 6). Der runde Thorbogen aus Gründein und Kalkdein abwechfelnd zufammen-gefetzt. Im Schluß deine des Thorbogens ein Fig. 129. (Hochofterwitz.) Relief: das Jefukind mit Fahne und Lamm, dabei 1580. Darüber eine Infchrift religiöfen Inhalts und 1575. Eine zwar alte, aber erd in neuerer Zeit gleichfalls ober dem Thor eingemauerte Infchrift (wahrfcheinlich früher im Schlofihofe) lautet: Georgius khevenhiller ab Aichelberg liber baro in Landskron Dominus in alt Odrowitz summusque Carin-thiae praefečtus Anno MDLXXV. In der Thorhalle fchwache Spuren von Fresken. Auch die eifenbefchlagenen Thorflügel waren bemalt (Landsknechte mit Fahnen). An der linken Seite nahe am Boden ein länglich viereckiger Stein mit einfacher Confole und eben folchem Gefimfe eingemauert, darauf in Relief eine mehr als lebensgroße weibliche Biiile. Der 48 Schritt lange Weg zum zweiten Thorhaufe ift, wie der übrige Weg, durch eine gegen die Thalfeite gerichtete crenellirte Mauer gedeckt. Der zweite Thorbau ift an der Fagade reichlich mit Schußfpalten und ober dem rundbogigen Thore mit einem Erker auf drei Tragfteinen verfehen. Im Erker zwei größere Fenfter, zwei kleine Schußfpalten und zwei Gußlöcher. Im Thorfchlußheine ein Chriftus- und darüber ein Engelskopf, dabei J. N. R. J. pax nobis 1577 und zwei biblifche Sprüche. Fig 130. (Hochofterwitz.) Das dritte Thorhaus fehr einfach mit geradliniger Oeffnung, darüber 1583 und ein frommer Spruch; Diftanz 28 Schritte. Das vierte Thorhaus, das größte und vom früheren 29 Schritte entfernt, ehemals mit einer Zugbrücke über eine tiefe Schlucht verfehen. Im Schlußfteine des runden Thorbogens ein Engel mit Kreuz, an der Fagade mehrere verfchieden geftaltete Schußlöcher, darunter auch folche für Gefchütz. Die Thorflügel waren bemalt. Auf der Abplattung des Felfens eine Art Waffenplatz. Der fünfteThorthurm(Difl.anz 2 6 Schritte) hatte ebenfalls eine Zugbrücke, an der Fagade etliche Schußfpalten. Die Thore als Ruftica in bunten Steinen ausgeführt, die Thorflügel bemalt. Ober dem Thore ein Kreuz, eine religiöfe Infchrift und Gott-Vater im Relief. Im Gemache ober dem Thorwege ein Kamin auf rothen Tragfteinen (Fig. 1 27). Derfechfte Thorbau (Diftanz 8 6 Schritte) von einfacher Bauart, doch mit einer Ge-fchützfchufifpalte. Ober dem Thore: Me-moriae perp. dni. Caroli Auft . Burg . Stir . karint . Garn . optimi principis locum hunc et sua praesentia ipsius et imagine ornantis docorantisq. Georg Khevenhiller 1. baro praeses provinciae imperio illius bene pre-catus M. Q. T. P. C an. a Ch. n. I 578. Das fiebente Thorhaus (Diftanz 57 Schritte) mit rundbogigem Thore in Ruftica aus Grünftein, darüber zwei Bogenblenden, nur mit Schußfcharten auf vorfprin-gender Galerie unter dem Dache. Am Thorbogen das Kheven-hüller’fche Wappen in weißem Marmor, ein Löwenkopf und 1580, endlich ein Relief mit dem Bruftbilde eines Ritters. Infchrift: Georgius Khevenhiller 1. baro praeses Carinthiae tempore pacis belli incommoda meditando ar-cem hanc patriae et sibi et suis adversus comm. h ostem comm. propugnaculum extruxit an. a Chr. n. 1582 (Fig. 1 28.) Der achte Thorthurm (Diftanz 122 Schritte) ein mächtiger, einfacher Bau über einer Schlucht aufgeführt. Das Thor viereckig mit rautenförmigen Quadern eingefaßt, darüber eine Thüre, die zu einem fchon be-feitigten Balcon führte, gefchmückt mit dem Kärntnifchen Wappen, einer Infchrift auf Georg Khevenhüller bezüglich, darin die Jahreszahl 1570. Der neunte Thorbau (81 Schritte Diftanz) ift klein, über dem viereckigen Thore eine Steintafel mit geflügelter Sanduhr, Wage und frommen Sprüchen (Fig. 129). Bis dahin waren am Wege überdies noch kleine Wachhäufer eingefügt, auch haben die Thorbauten noch Thorflügel und Schußlöcher gegen die Rückfeite. Nun wird der Weg zwifchen Mauern und Felfenwand zwingerartig. Der zehnte Thorthurm (76 Schritte Diftanz), ein mächtiger Bau von drei Stockwerken mit drei Schußfcharten-Reihen und einer Zinnen-Galerie, rundbogigem Thore, darüber ein Bruflbild von weißem Marmor und die Infchrift: 1576 D. Maximilianus Caesarum Maximil. I. Ferd. IV. Philippi Reg. Qui cum hunc locum cum sua praesentia ornasset, ut absentis ergo hosp. benignita-tisque praesens appareret quodam modo tacitam hanc sui effig. locari jussit. Georg Khevenhüller etc. (Fig. 130.) Das eilfte Thorhaus (48 Schritte Di-ftanz) ift klein, die Thoröffnung niedrig, mit einem Gußerker darüber (Schrifttafel mit 1575). Nach 45 Schritten das zwölfte Thorhaus, ebenfalls klein und unzierlich, die Thoröffnung viereckig. Das jetzige, vor einigen Jahren dem alten nachgeahmt, ganz neu. Das dreizehnte Thorhaus, folgend nach 68 Schritten, ift ebenfalls klein, mit rundbogigem Thore, an den Fagaden Verzierungen in zweiförmigem Mörtel. lieber dem Thorwege ein bewohnbarer Raum. Zahlreiche Schußfpalten in zwei Reihen. Die Infchrift ober dem d horbogen biblifchen Inhalts *598. Nach 66 Schritten das vierzehnte Werk, eines der ftärkften und höchften, mit Hebender Brücke. Das Thor viereckig, mit einem rothen Steingewände. Daneben ein Schußloch, darüber ein Gußerker. Gegen die Thalfeite zwei Reihen Schufilöcher. Ober dem Thorbogen eine auf Georg Khevenhüller bezügliche Infchrift und i5 76. Die Thorflügel bemalt. In der Mitte des '1 horweges ein Fallgitter. Die Seitenwände des Thorweges zeigen Reffe von Gemälden, im Innern eine Handmühle (Fig. ^r). Das Hochfchlofi, ein längliches von Südweff gegen Nordoff laufendes Viereck, einftöckig und höchff einfach, mit zwei vor-pringenden halbrunden Eckthürmen gegen ordweft und einem gegen Offen. Infchrift-tafeln enthalten die Jahreszahl 1575. Den chloßhof ziert theilweife ein Gang mit niedrigen Arcaden auf kurzen viereckigen eilern. Im Innern des Arcaden-Ganges eine lange Infchrift auf den Erweiterungsbau des Schloßes unter Georg Khevenhüller bezüglich (1576). Eine zweite Tafel enthält einen frommen Spruch und die Jahreszahl 1579. Die alte Capelle, wahrfcheinlich in der Hauptfache ein romanifcher Bau, befindet fich in dem einen runden Thurme. Der Eingang vom Hofe aus iff rundbogig überwölbt, doch unverziert, Schloß und Thürgriff find zierliche Schlofferarbeit des 16. Jahrhunderts. Ein Gewölbe (fünf Lünetten im Tonnengewölbe, Rundffabrippen), überdeckt den Fig. 131. (Hochoftervvitz.) mam liiiiii1,1 Raum, dasfelbe ift bemalt (1576), Votivbilder der Familie Kühner von Rofenthal über den Fenftern. Die Fenffer fchmal, rundbogig. Der Altar von 1673 mit einem gleichzeitigen Bilde, vorftellend die Anbetung der drei Könige, auf Holz gemalt. Ein Oelgemälde auf Holz von 1570 zeigt Georg Khevenhüller, feine zwei Frauen und fieben Kinder. In einem Betftuhle befindet fich deffen hölzerne lebensgroße Statue (knieend, ganz gerüftet, ohne Helm), vorzügliche Arbeit. Der Helm aus Holz ift noch vorhanden und liegt in der Rüftkammer. Zunächft der Capelle ein eingemauerter Römerffein mit einer Infchrift: BASSVS etc., auf der zweiten freien Seite ein Delphin. Die Zimmer einfach mit Keilen von Getäfel und eingelegten Thüren, das foge-nannte Nonnenzimmer mit Spuren ziemlich neuer Fresken, die Einrichtungsftücke flammen aus neuerer Zeit, nur ein Doppelbett ift älter, auf deren Decke das Jefukindlein mit der Weltkugel gemalt. Die Rtiilkammer enthält Knappen-rüftungen, Helme,' Helmbarden, Schwerter, hüller’s und feiner Frau Wandula, einPorträt des letzten Raitenau, des Grafen WolfHanni-bal, eine Handmtihle u. f. w. Eine lebensgroße Holzfigur bemalt, wahrfcheinlich Eva. Am Gange liegen zwei eiferne Feld-fchlangen ohne Lafetten. Die eigentliche große Schloßkirche, ein Bauwerk des ablaufenden 16. Jahrhunderts, fleht von der Burg getrennt auf einem nie- Fig. 127. (Hochofterwitz.) Armbruite, einen runden Schild, darauf das Khevenhüller’fche Wappen fehr fchön eingeätzt, zwei Halbrüftungen mit Visierhelmen, Panzerhemde, eine Feldfchlange u. f. w. Intereffant ift auch ein einfacher fchwarzer Bruftharnifch, darauf in Gold und Silber taufchirt ein Katharinen-Rad. Hier finden fich auch mehrere Löwenköpfe, ehemals Thorflügel-Befchläge, Sprachrohre, das Holzmodell eines Thorbaues, eine Doppeltafel von 1548 mit den Bildniffen Bernh. Kheven- drigen Plateau unter derfelben; fie ift orien-tirt, bildet ein längliches Viereck von bedeutender Höhe mit dreifeitiger um eine Stufe erhöhter Altar-Vorlage ohne Streben. Das Schiff wird durch zwei kräftige Wandpfeiler in zwei ungleiche Räume getheilt, ift mit rippenlofen Kreuzgewölben überdeckt, einige Gräten ruhen auf Confolen, darunter bei einem Matthäus, bei einem andern Johannes angefchrieben. Der Haupt-Altar ohne Kunftwerth. Der linke Seiten-Altar von vergoldeter Bronze, darauf die Auf-erltehung, ein Bronze-Relief — alles aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. In der Kirche der Grabltein Franz Khevenhüller’s •j" 1607 und feines gleichnamigen Sohnes, ferner die große Grabtafel der Amalie Freiin von Thannhaufen (1607) mit hübfchen Gemälden. Die Aufienfeite der Kirche mit ftellen-weife doppelfarbigem Mörtelbewurf und der Dachreiter bieten baulich nichts bemerkens-werthes. lieber dem Haupt-Eingange ein Relief: Chriftus und die zwölf Apoftel zwifchen zwei Greifen (1586). Neben dem Haupt-Eingange ein Relief — ein flehender bärtiger Mann mit Buch und Schwert, im anliegenden Gewände — auf der anderen Seite eine weibliche Figur mit einem Amulet auf der Bruft, ein Buch haltend, beide Figuren mit einem Blatte von dem Bauche bis über das Knie hinab. Unter dem Manne ein Greif, unter dem Weibe ein Löwe mit doppeltem Schweif. Neben der Seitenthür zwei romanifche Löwen. Der Cifterne und des tiefen Schloßbrunnens iil noch zu gedenken. Am Fuße des Berges das alte Gerichtshaus mit Spuren von figuralen Darftellungen in zweifarbigem Mörtel an der Aufienfeite. Am Wege gegen Hochoflerwitz ein altes Wegkreuz, acht- und vierfeitig, mit vier halbrunden Nifchen, mit Fresken (Heiligen-Geftalten), dabei Rede einer Infchrift; am Unterfatze in einer Nifche eine Sculptur: Chridus im Elend (M. xn. n. F. p. lxxviii). Im Jahre 1884 fand man in unmittelbarer Nähe des Schloßes (Niederoderwitz) am Bergesfuße in der Humusfchichte, etwa 1 M. tief, als Depotfund eine große Anzahl forgfältig gefchlichteter Bronzekelten von rohem Gufie, alle fad gleich und mit den Gußnähten verfehen, fie zeichnen fich durch ihre feltene primitive Form aus, indem fie keine Vorrichtung für die Schäftung, d. i. keine Schaftlappen noch Schaftröhren haben (M. xi. n. F. p. lxi). Am Fuße des Berges ein kleiner regelmäßig gebildeter Hügel, offenbar durch Auf-fchüttung gefchaffen, dessen Entdehen der Margaretha Maultafch zugefchrieben wird und nach welcher derfelbe auch genannt wird. Sie foll ihn nach vergeblicher Belagerung der Burg haben errichten laffen, wahr-fcheinlich id er, wie fo viele ähnliche Hügel, vorchridlichen Urfprunges. Derfelbe wurde in neueder Zeit unterfucht, ohne dafs irgend welcher pofitive Erfolg erzielt worden wäre, er id daher als eine Art Kenotaphium zu betrachten. Auf dem Hügel deht ein 3-40 M. hohes Feldkreuz aus Stein, das vielleicht noch dem 14. Jahrhundert entdammt. An den vier Seiten Sculpturen (Reliefs): Gott-Vater, Geburt Chridi, Kreuzigung, Auf-erdehung (Car. 1886, p. 203; M. xn. n. F. p. clxxxi). Ebenfalls in großer Nähe beim Burgberge zeigen fich drei Reihen von Erdwällen, welche das Plateau des Kremferkogels ringförmig übereinander umfchliefien, ähnlich vielen vorgefchichtlichen Erdwerken in den Alpen undinsbefondere inNieder-Oederreich (f. auch Kremferkogel) (M. xn. n. F. p. clxxxi). Hoch-St. Paul. Diefe Filial-Kirche der Pfarre Glanegg enthält in der polygonen Apfis und dem über dem Chorquadrat erbauten Thurme romanifche und gothifche Rede. In der Kirche an der Nord wand die Bruchdücke eines Flügel-Altars mit einem figurenreichen Tempera-Gemälde in der Mitte, die Kreuzigung vordellend, man will darin Meider Wohlgemuth erkennen. Zwei andere Bilder (Madonna und Salvator) tragen die Jahreszahl 1635. In der Sacridei ein einfacher fchöner gothifcher Kelch (M. vi. n. F. p. clii). Hof im Jaunthal. Die Grabdeine ROMAN und ADNAMVS, um 240, gef. vor 1875 im Ufey-Acker gegen Unter-Feidritz, zuletzt im Fußboden der St. Katharinen-Kirche. K. (Car. 1876, 31. M. n. n. F. p. xxvm; in. n. F. p. xxxii. Aep. 2, 101; 4, 217. E. 4, 166, 583). Die St. Nicolaus-Kirche, Filiale von St. Michael bei Bleiberg befitzt einen fpätgothifchen Chor mit gleichaltem Thurm an der Chor-Nordfeite (M. vn. n. F. p. lvi). Hohenburg unter dem Trebach beim Hühnersberg (Huonaresperch nach 1063) bei Pufarnitz. Nächd der gelochten Felswand, der Heidengrotte oder demHeiden-loche mit langen unterirdifchen Gängen, liegt das Schloß (Hohenburch um 1160), wohl eines der alten cadella des Eugippius, feäio 2 5 (Car. 1869, 79. M. m n. F. p. xcvi). Fundort eines Steinbeiles (K. 5824). Hohen-Feistritz (Dec. Krappfeld), Maria Feucht (Kirchenfchmuck 1882 p. 124, I 20 148. Mitth. des Infi. f. ö. Gefch.-Forfch. I 132.) Durch einenbefefligtenThorbau betritt man den hochummauerten Friedhof. Schieß-fcharten und Rundthurm find Befeftigungs-bauten aus der Türkennoth Kärntens. Li ' * ? ^ f 6 ?■ 3 j! |j> *> f—I I 1 —l 11 I 1 1 Fig. 132. (Hohen-Feiftritz.) Die orientirte Kirche hat eine Länge von 26 M. bei 11 M. Breite im Schiffe und 7 Vs M. im Chor. Hallenanlage (Fig. 132) mit drei gleich hohen Schiffen. Der Thurm an der Weftfeite fall ganz in die Kirche einge-fchoben, was den Eindruck des Mittelfchiffes abfchwächt. Der Chor ifl fehr breit und befiehl aus zwei Jochen und dem drei-feitigen Schlüße, er hat ein befferes Ge-fammtverhältnis als das zu kurze Langhaus. Am nördlichen Chorpfeiler folgende Infchrift: »anno dom mcccc xl vi pofitvm eff fvnda-mentvm hujus ecclefiae feria 3 poff Jacobi apli ic.« Vier achtfeitige, ffark profilirte Pfeiler mit Dienftvorlagen und Einkehlungen theilen das dreifache Schiff in je drei Joche mit Sterngewölben. Die Seitenfchiffe haben in der Verlängerung gegen die Fatjade noch je ein Joch, correfpondirend dem Thurmeinbaue im Mittelfchiffe, wofelbff fich je eine zum Mufik-Chor führende Rundtreppe befindet. Die Rippen der Schiffsgewölbe ruhen auf verzierten Confolen mit Blattcapitälen. Am Scheidebogen beiderfeits je eine Doppelnafe. Die Rippen des Chores mit Doppelnafen ruhen auf Blattcapitälen der Wanddienfte. Die Fenffer fchmal, zweitheilig mit Maßwerk. Die Nordfeite des Presbyteriums ohne Fenffer. An den Dienffen r 2 Nifchen mit Baldachinen und Confolen. Befonders reich gehalten find die beiden Baldachine am Triumphbogen. Reich ornamentirte Schlufl-fteine und verzierte ausgemeißelte Confe-crationskreuze. Der Mufik-Chor nimmt das erffe Joch jedes Schiffes ein, deffen Brüftung iff reich durchbrochen, mit Wappen etc. geziert. Die Kirche war urfprünglich innen ganz bemalt, 1840 wurde fie ganz geweißt, doch blieben die Spuren der Bemalung erkennbar. Außen ringsum Strebepfeiler, doch find die des Schiffes einfacher und an der Weftfeite über Eck geftellt. Am Südportal 1618. Prachtvolles reichgegliedertes Hauptportal unterm Thurm in das Mittelfchiff führend, im Tympanon drei Confolen und Malerei-Reffe, dabei ein verblichener Spruch und die Jahreszahl 1620. Im Gewände Confolen mit Baldachinen, beiderfeits je zwei Wappen. Als Abfchluß eine mächtige Kreuzblume. Die Decoration des Thurmes bildet gewiffer-maßen die Fortfetzung der Decoration des Hauptportals und der Fagade. An den Langfeiten je ein kleines Portal. Das Nordportal einfach mit Efelsrücken, Krabben, Fialen, Kreuzrofen. Im Tympanon eine Combination aus Dreipäfien im Relief. Dafelbft das Steinmetzzeichen [~^f . Der Thurm quadratifch, mit fechs Stockwerken, I 2 I davon zwei Stockwerke über dem Kirchen-dache, fie find durch kräftige, theilweife mit Vierpäflen gezierte Gefimfe gefchieden; die Glockenftube mit großen fpitzbogigen Fen-flern, darin Maßwerk. Das letzte Stockwerk eine gefchmacklofe Zuthat . (1807). Achtfeitiger Helm, neu. An der Rückfeite der Kirche außen eine kleine Marien-Statuette älterer Zeit in einer Capelle zwifchen den Strebepfeilern. Außen an der Sacriftei (der alten Capelle aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, welche aus zwei quadraten Räumen behebend fich an die rechte Seite des Presbyteriums an-fchließt) eine große Freske. In vier Reihen je heben 2 Fuß hohe und 11/2 Fuß breite Felder, theilweife gut erhalten, theilweife fehr befchädigt. Wir fehen die Verkündigung, Maria Heimfuchung, Geburt Chrihi, Befchneidung, drei Könige, Opferung, Einzug in Jerufalem, Fuflwafchung, Judas am Oelberge, Jefus gibt fich zu erkennen, Chriftus heilt den Malchus, Petri Verleugnung, der hohe Priefter zerreißt fein Kleid, Jefus vor Pontius Pilatus, Jefus vor Herodes, Geißelung und Krönung, Jefus und Barabas, Händewafchung, Kreuztragung, Kreuzigung, Abnahme, Grablegung (zerftört), Auferftehung, Himmelfahrt, Jefus als Richter. Diefe Refte laßen mit Sicherheit annehmen, dafs ehemals auch die ganze Außenfeite der Kirche bemalt war. Leider wurden auch diefe Malereien in den Vierziger Jahren über-weifit (M. v n. F. p. CLxvi). In der Kirche ein Holzfchnitzbild: Tod Mariens (16. Jahrhundert). Alte Glocke, darauf die Infchrift: ave Maria gratia plena dominus tecum ben. Der heutige Bau repräfentirt zwei Bauperioden: 1446 und infolge eines Brandes einen Wiederaufbau, der 1491 geweiht wurde. Alte Capelle (M. r. 124) in einem runden Ringmauer-Thurm. Hohenfeld, Pfarre, Gemeinde Straßburg, Mannert's Matucaium; Funde fehlen. Romanifche Kirche mit altem Portale, Chorquadrat. Hohenpressen (Decanat Krappfeld). Lie Kirche fchon 1590 beltehend und 1708 erweitert, ift ein mittelgroßer einfchiffiger Bau mit quadratifchem Presbyterium, über welchem der Thurm fleht, rundbogig eingewölbt, mit halbkreisförmigem Triumph- bogen. Das Schiff dreijochig, Tonnengewölbe mit Harken neuartigen viereckigen Wandpfeilern mit modernen Capitälen. Gothifche Thürbefchläge, gothifcher achtfeitiger Tauf-ftein. Altäre und Kanzel unbedeutend, Römerflein ander nördlichen Triumphbogen-Leibung: SILVANO etc. Ein zweiter, der als Altarplatte dient; das Sepulchrum ift ausgehauen. Die Infchrift beginnt: FIRM IT VS (Klagf. Zeitung 1885, S. 652, M. xi. n. P’. p. XLV. U. XII. p. CLXXXVl). Im Schiffs-Fußboden der Grabftein für Balthafar Prugger, Pfarrer zu St. Johann, f 1727. Im Pfarrhofe fchöne Thürfchlöffer mit Meffing bekleidet und mit eingravirten Ornamenten verfehen, Spät-Renaiffance. Hohenstein bei Pulti. Die Funde auf dem Acker desBartelmä Santner zwifchen Pult! und Hohenftein im Jahre 1848 und jene am Schloßhügel nächfl dem Wege vor derSchloflmaiereinachFeiftritz imjahre 1850 haben zur Vermuthung eines Ifis-Tempels und felbft des Standortes der (unteren) Noreia geführt. Baurette zeigte fchon im Jahre 1849, namentlich aber feit 1850, das Hochebene-Dreieck, die Leiten, zwifchen der Schloßmaierei und dem Feiftritzer Wege. Da gab es: Hautteine, Ziegel, zwei parallel laufende Grundmauern, die am Fuße des Schloßhügels enden, dazu 1 Säulchen, 1 Säulenbafe, 1 Statuettenbafe (1849). Metall: Bronzemünzen römifcher Kaifer in der Sammlung Rainer zu St. Veit. Eifen-nägel (1849). Schriftftein: NOREIAE AV(GVSTAE), Cippus mit 5—-7 Zeilen. Zeit um 240, gef. mit Haufteinen auf dem Hügel zwifchen Schloß Hohenftein und Dorf Feiftritz vor 1819, jetzt in der Senfenfchmiede Zeilinger im Feitlritz-Graben unter Glantfchach (Glob-zah nach 954). (Jab. 242, Mo. 4807 und S. 618.) Zwei Altäre waren zwifchen dem Mauerpaare vorfindig: NOREIAE AVG SACR, Ara mit Kugel für das Standbild, durch den Römer und Decurio der ala I augusta Thracum. Zeit um 140, gef. 1849, K. 97, (Jab. 240, Mo. 4806. B. A. V. 11, 137. Sitzb. d. Ak. d. W. 74, 472. Kml. 71). ISIDI NOREI, Ara für das Heil des condučtoi' ferrariarum noricarum p? d? und zweier procuratores ferrariarum durch den dritten; um 260, gef. 1849 (K-104. Jab. 239, 12 2 vgl. S. 99. Mo. 4809, S. 618. Kml. 91, 98). Vgl. das Noreia-Votiv zu Pullt, Ulrichsberg, Weihmörting, um 244 (Mo. 5613, dann 5123, 5188, 5193, 5300, Sitzb. d. Ak. d- W. 80/. 558). Fig. 133. (Hohenthurn.) Statuarifch: Männliche Bülte, lebensgroß, gut gearbeitet. Die Nafe befchädigt, im Santner-Acker 1849 (K. 1171. Afk. 1, 184; 2, 96 Bild. Jab. 241 Tal). Kleiner Kopf, verletzt (K.), Hände einer kleinen Figur, Vordertheil (K.). Zwei Finger einer Koloffal-Statue (K.). Mauerkrone-Bruchltück (K.). Thon: Reliefplatte eines Ifis-Kopfes (1849) (Afk. 2. 96, Bild), Topffcherben (Afk. 1. 185. 186. 95). Das Schloß erfcheint um 1140 urkundlich. Dasfelbe, unweit von Pullt auf einem mäßigen Hügel gelegen, wurde in neuerer Zeit in ein Oeconomie-Gebäude umgewandelt. Vom alten Bau flehen noch zwei flankirende runde Thürme und im kleinen Hof ein Ar-caden-Gang. Die inneren Räumlichkeiten dienen heute als Heu- und Strohböden. Ueber einer verblaßten Sonnenuhr des Hof-Tračtes die Jahreszahl 1591. Ueber dem äußeren Portal folgende Auffchrift: »Dies Gfhlos Hohenftain iß anfenkh-lich von dem woledl geftreng herrn Herman Kulmer anno 1^37 erpaut und das predi-cat hohenltain . . . gebraht nah volgents. Aber durch herrn Balthafar Kulmer zum Rofenbihel Anno 1589 erkhauft erweitert und garausgepaut . . . den zur . . . gedah . . . hat herr Chriftoph Andre Kulmer als Po. . . difem Itain . . . laßen Anno 1642«. Darüber ein gevierteter Wappenfchild, im erden und dritten Feld je ein fechsdrahliger Stern, im zweiten und vierten je ein Adlerflug, in Stein gut ausgemeifielt. Rechtsfeitig des Hofes noch ein kleiner halbrunder Capellen-Ausbau, rundgewölbt mit Renaiffance-Piladern und drei Fender-Lünetten (M, xi. n. F. xlv). Hohenthurn im Gailthal, genannt das Dorf der Wache, straia vas, ob eine römifcheoderflavifcheWehr?(M. ix.p.cxxm). Der Thurm id ein fehr alter Bau und wird im Volksmunde als Wehrthurm bezeichnet. Die offen gelaffenen Gerüdlöcher in der Höhe laßen es nicht unmöglich er-fcheinen, dafs ein hölzerner Wehrgang angebracht war. Der untere Theil bildet einen mit einem Kreuzgewölbe aus dem 15. Jahrhundert gefchloffenen Raum mit gedrückter aus dem Zehneck condruirter Apfis. Die Seitencapelle der Filialkirche S. Cyriacus, an deren Südfeite der Thurm eben deht. Das Glockengefchoß und ein ganz niedriges, augenfcheinlich proviforifches Zeltdach find jedenfalls nicht von der urfprünglichen Anlage. Die Capelle öffnet fleh mitteld eines niedrigen, beinahe zwei Meter darken Scheidebogens gegen das Schiff. Die Rippen der dernförmigen Wölbung in der Thurmhalle gehen fehr tief auf vier Eckfäulchen herab, die auf Confolen ruhen und am Scheitel zeigen fleh viereckige Schlußfcheiben. Ein 123 altes Bild, darftellend die Marter des heiligen Ciriacus, trägt am Rande die Jahreszahl 1588 und ift von befonders zierlicher Form. Der Chor, aus Joch und fünf Seiten beftehend, gothifch, einfach, die Rippen auf Confolen, mit Menfchenmasken. Im Schlufl-fenfter Maßwerk, Sacraments-Nifche. Einmal getheilte fpitzbogige kleine Fender (M. ix. p. n 3). Schiffe und Umfangsmauern mit plumpen Strebepfeilern, alt, die Ueberwöl-bung neu, am Chore find die Strebepfeiler nur durch Lefenen angedeutet. An der füd-lichen Außenfeite Rede eines Chridoph-Gemäldes. In der Sacridei ein kupfernes vergoldetes Ciborium von befonders zierlicher Form, an einzelnen Stellen mit blauem und weißem Email und am Fuße mit Silberrofetten geziert (Fig. 133; M. ix. n. F. p. cxxxv). Höllein. Die Kirche befitzt eine größere Glocke aus dem Jahre 1468 (M. I. p. cxxiv). Hollenburg unweit der Seitendraße von Virunum nach Emona, über Klagenfurt, Loibl. Felshöhlen. Zwei Grabdeine, ein Relief: T TAPPON1VS mit n vir juri dicundo, um 200, gef. vor 1817. Schloß (Jab. 353, Mo. 4866). C PR1SCIVS, Cippus, Weib mit zwei Scheibchen, Mann mit Blatt, um 120, gef. vor 1820. Schloß (Jab. 352, Mo. 4951). Relief-Cippus, Krieger mit Schild, Schwert, Lanze; Schild mit gekreuzten Lanzen; Sklave, r. Helm, 1. Schild, im Schloße (Jab. 354). Das Schloß, in ein an Römerfunden auffällig armes enges Thalgebiet mit weitem Fluflrinnfal fehend, id 1142 urkundlich bekannt als Holenburch. Holz oder St. Peter im Holz (M. m. n. F. p. xcv). Standort der Stadt Teurnia auf und nächd dem Kirchberge, bei Fresnitz und Lendorf, angeblich bis Mühldorf. Stadtmauerrede am Nordwedhang, Grabdätten ödlich, unweit der Heerdrafie von Sianticum (Villach) nach Aguontum (Lienz) und Lon-cium (Mauten), auch ein Zweig nordwärts durch’s Lieferthal nach Juvavum (Salzburg), auf der Taferner-Alm 28 milia passuum von hier abdehend. Das hierortige municipium Claudium Teurnia, feit 3 11 gewiß dem mittel-ländifchen Noricum zugetheilt, mit feiner Beamtenfchaft, den kirchlichen und weltlichen, meid Gewerkfchafts-Bauten, bede- hend über die Völkerzüge hinaus, erhielt fleh noch nach 509 als Tiburnia, als Bifchoffitz feit circa 400, gewiffermafien Noricums Vorort und verkam allmählich. Im 9. Jahrhunderte id endlich Tyburnia, Tiburnia Kern der lurner Graffchaft. Den erden Grabungen beimKirchbau folgten jene bei Errichtung des fpitaler Schloffes und nach anderen zuletzt folcheum 1845 bis 1877.Bautheile alsGrund-deine, Heizpfeiler, Edrich, Gewölbgänge, Wärme- und Wafferröhren, Säulen, Karnieffe, Farbwände; Grabdätten mit Afchenfchichte, Skelettheile von Menfch und Thier, fammt Beigaben. Ferner in Glas Gefäfidücke, weiß, grünlich, gelb; in Bronze Fibeln, Gerät-theile, Gefchmeide, Glöckchen, Handhaben, Idole, Keffelbügel, Nadeln, Plättchen, Radformen dach, Reiber, Ringe, Statuen-Ober- l'ig. i34- (Holz.) theile, Thürklopfer, Waffen. In Kifen Dolchgriffartiges, allerlei Waffen etc. Die Münzen laufen von 200 oder 170 v. Chr. bis 565 n. Chr., indem ein Golddater Alexander’s, eine Tetradrachme von Macedonia beginnt, das keltifche Silber mit Adnamati, Atta, Biatec, AE A4 T, AENET oder KEIVET, auch Kleindücke ? fortfetzet und nach einzelnen römifchconfularen die kaiferlichen mit 3 2 Sorten fchliefien. Das 3. Jahrhundert fcheint vorwiegend vertreten. In Stein find circa 32 Stücke hervor-hebenswerth. Reliefs 14, als: Sargplatten, Sarg mit Deckel (SYRASC), die Dardellun-gen Ornator mit Schlauch; Mann mit Hippe; mit Beutel; Diana mit Ara und dreien Geißlern nebd Bär, weibliche Gedalt mit Körbchen, männliche und weibliche Figuren (auf dem verlornen Lollier-Steine); Bacchus und Götter; Hase bei Weintraube; Pfau; Pferd langfam gehend (Fig. 134). Dazu wohl Kleinreliefs der Edeldeine. Schriftdeine 16: deren 5 Arae: CAVTI, um 210, gef. 1845, Schloß Spital. Mo.4736. HERC, um 220, vor 1845? Pfarrhof 124 Mo. 4737. LVTIANO, um 250, vor 1551, Pfarrhof-Stiege Mo. 4740. NHV, gef. 1876, Pfairhof. M. m n. F. p. Cii. T POL(LIVS), um 200, gef. 1870, Lipp-Haus, 1 Arafttick in dem Kirchfeld - Schut.e. SANCTIVS, um 270, gef. um 1772—1774, Mo. 4739-(S)ATVRNINA (Fig. 133), um 15o, gef. 18 7 6, Pf. M. w. o. SYRASC und NEMESISargplatte w. o., um 250, gef. 1527 (1825?), feit 1836 Schlofl Spital. Mo. 4738. MAC, um 200, gef. vor 1752. Pfarrhof-Thormauer, Mo. 4742. ATITONI*, um 150, vor 1551. Pfarrhof-Keller, Mo. 4743. INGENVO, um 200, vor 1752. Pfarrhof-Thormauer. L IVNIOL(F)*, um 150, vor 1551, im Altäre? Mo. 4745. C LOLLIVS, zweiBüften, um 180, gef. 1572, Schlofi Spital Mo. 4746. IIMOG, um 150, um 1772 — 17 74.Mo. 4747. (AMBI)DRA(B), um 200, um 1772 —1774, Pfarrhof-Thormauer, Mo. 4750. (M)EMMI, vor 100, gef. vor 1870, Pfarrhof-Stallthor, Mo. 4751. Statuarifch: Rechten Fußes rechte Kniebughälfte, angehörend einer größeren Statue von circa 180 Ctm. Höhe, gef. auf dem Kirchberge vor 1854 (i845?)(Fig. 135), aus dem Pfarrhofe zu Ertl. M. w. o. Coloffal-flatue-Theile zpvor (M. m. n. F. p. eil). Thon. Gefäfitheile: grau, theils mit Kerblinie, mit Band- und Reifzier; feines Randftück; Urnen-Scherben, roth,. Lampe mit Relief, Lampe-Seitenwand, fchwarz, Urnen-Scherben u. a. Sigillata-Stücke mit Reliefs: Band mit Feltons, Candelaber, Medaillons mit Genien; ein Bodenflück mit Ritzfchrift FIRMIANVS; ACAIO im Sigil-lata-Boden; APPON oder NIPPOM, geritzt; pzum Lampen-Relief; CSRCAR einer Amphora-Mündung; VIRATE, Gefäfiboden geritzt, VV1V und AM eines Ziegels. Bauziegel vieler Formen, es fehlen Legionsziegel, daher trotz aller Vefte-Spuren kein Garnifons-Ort der Römerzeit. Vgl. M. xm. n. F. p. cm. Der hier beigegebene Situationsplan (Fig. 136) zeigt die Lage des auf der Stelle des römifchen Teurnia gelegenen befcheide-nen Ortes St. Peter im Holze, der zunächft des linken Drau-Ufers, aber einigermaßen erhöht über dasfelbe fich ausbreitet. Zwifchen dem Fluße und der Anfiedlung lauft der nach dem Pufterthal führende Schienenftrang. Die bisherigen zu verfchiedenen Zeiten erlangten Grabungs- und Fundrefultate zeigen in der Linie a die den Römerort einfchließen-den Mauern, der in der L-inie b fortgefetzt vermuthet werden darf. Die Vierecke in d markiren die Stellen, wo man größere thurmartige Wehrbauten fand. Die Seite d bezeichnet die Anlage eines Hypokauftums, e den blosgelegten Reft eines unterirdifchen Ganges,/die Stellen, wo man Grundmauern von Gebäuden, g wo man Begräbnisftätten fand (M. ix. n. F. p. lxxi). Die Kirche zum heiligen Peter wurde Anfangs des 16. Jahrhunderts erbaut. Im vier-jochigen Schiffe fpitzbogiges Netzgewölbe. Das Presbyterium infolge Zerflörung durch Brand neugebaut. An der Evangelien-Seite eine Capelle aus 1737, Fenfter fämmtlich modernifirt. Im Schiffe ein Grabltein ohne Jahreszahl, innerhalb des breiten Rahmens im vertieften Bildfelde ein Kreuz mit Kleeblattecken und langem Schafte, der aus einem Schild emporfteigt, beiderfeits unter dem Kreuze M und 3, im Schilde Je In der Sacriftei ein Mefikelch aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, die Grundform in Fuß, Knauf und Cuppa gothifch, die ornamentalen Details in fchönller deutfeher Renaiffance getrieben (M. xi. n. F. p. lxxii). Hornburg, f. St. Paul. Hornburg, St. Oswald ob — (Curatie, Decanat Krappfeld). Die Kirche wird in einem Urbarium fchon im Jahre 1548 genannt. Das Presbyterium ilt gothifch. Das Schiff flachgedeckt. Der maffive Thurm fleht über der Sacriftei an der Nordfeite. An der-felben Seite eine kleine Sacramentshäuschen-Nifche mit zierlichem Gitterverfchlufi. Schmale Fenfterfchlitzen im Chore. An den Seiten-Altären Reliefs. Reffe von alten Flügel-Altären. Im Thurm eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert. An den Chorecken Strebe- 125 pfeiler. Die alte Hornburg ift bereits eine Ruine. HÖrzendorf nach einem Urbar von 1479 früher Herzogendorf genannt. (Pfarre-Decanat St. Veit). Die Seiten-Capelle itl aus Römerfteinen zufammengefetzt. Sichtbar find zwei Reliefs: Schild, Flügel, Kugel (Jab. 247). Eber und Hund. (Jab. 248.) Von den vier Schriftdenkmälern itl eines ein Weihftein und drei find Grabfteine: IOM D TIB CL*, dem Dolichenus, mit Relief-Spuren, Zeit um t8o, gef. 1854; an der Capelle. (Jab. 246, Mo. 4790.) MEMORIAE *, mit primopilaris legionis II italicae, dux et praepositus legionis III . V't 1 früher mit einfachem gothifchen Kreuzgewölbe überdeckt, außen an demfelben vier zweifach geftufte Strebepfeiler, das gedrückte Schiff einft mit dichtem Netzgewölbe. Hier haben lieh einige leere Schluflfleinfchilder erhalten. Der rückwärtige Theil in jüngerer Zeit zugebaut mit rundem Tonnengewölbe. Die Fenfter modernifirt. An der Chor-Nordfeite die neuere gedrückt rundbogige Anna-Capelle mit einem barocken Altar, zugleich Tauf-Capelle. Der Taufftein gothifch, aber plump. An der Chor-Südfeite kleine Sacriftei, darüber der viereckige Thurm. Einige Schritte von der Südfeite der Kirche entfernt eine t t t . (Holz.) augustae; Valerius Claudius Quintus ift wohl geflorben zu Lambaefa in Numidien. Der Cippus mit dem Relief Genius (Krieger mit Schild), Zeit um 250, gef. um 1819, fleht an der Kirche (Jab. 243, Mo. 4855, Kml. 73, 74). TI IVLIO PRIMIGENIO* mit Accenten, Cippus mit Zierrat, Zeit um 130, gef. r819, an der Kirche (Jab. 244, Mo. 4928). QVARTO, um 160, gef. 1819, an der Kirche (Jab. 245, Mo. 4960, M. vi n. F. P- cm fechs Römerfleine. Mu. RN. 1, 308). Die Kirche zum heiligen Georg ift eine kleine einfehiffige, ehemals gothifche Anlage, wie noch die fpitzbogigen bereits rippenlofen Gewölbe bezeugen. Der Chor befleht aus einem Joche und dem fünffeitigen Schluß, Capelle, fpätromanifch, öftlich halbrunde Apfis, drei kleine Fenfter, unten ein Beinhaus. Außen Spuren von Fresken. An der Weftfeite zwei Relieffteine. Ueber der Thüre kurzgefchürzte Figur, Kästchen mit beiden Händen emporhaltend und über dem Rund-fenfter bärtiger Männerkopf mit fchwachem Schulteranfatz. In der Sacriffei ein gothifcher Kelch, 19 Ctm hoch, mit der Jahreszahl r . 5.9.2 , fechsfeitig am Fuße. In den einzelnen Päffen Gravirungen: r. S.IOHNS, darunter ein Kelch und drei Sterne ; 2. S. PETER im Bruft-bild; 3. S. PAULUS; 4. P.S, darunter Bruft-bild des heiligen J ohannes; 5. S .1 und Bild des heiligen Georg, wie er den Drachen tödtet; 6. S.R mit einem Wappen in Renaiffance- — I 2 6 — Form, im Schilde und am Helme ein laufender Hund. Der Kelch ifl von Silber und vergoldet. Hundsdorf bei Friefach. Pfarre und Gemeinde St. Salvator. Relief, zwei Büften, Pirker-Haus über dem Hofthore (Vgl. Friefach, Jab. zu 272). Hundskirchen bei Nikolsdorf, helfen wand mit Infchriften und Zeichen, darunter links die Geftalt eines Hundes und einer Kirche. Manche Zeichen flammen aus neuerer Zeit, die kleineren Zeichen insbefon-ders find weit älter, ähnlich denen von Gurina (M. x. n. F. p. cxcviii). Hungersbach (auch Bach bei St. Urban ob Glanegg. Das Schlofi, auch Bach genannt, ift noch bewohnbar, ohne Be-feftigung (eine Pechnafe ausgenommen), der nördliche Flügel um 1596 erbaut, dafelbft zwei alte große Kachelöfen. Die Schloß-Capelle befteht aus zwei Theilen, der ältere Theil ift in fefter Verbindung mit dem Hallengange auf der Oftfeite des Schlofles, daran flößt der jüngere Theil des Presbyteriums mit eckigem Abfchluß. Tn beiden Theilen Kreuzgewölbe. Der Altar entstanden nach 1629, die Votivtafel von 1681, dann ein altes Schnitzwerk, Grablegung Chrifti vorftellend. Von den drei Glocken eine von 1687 (M. vii. n. F. p. cm). Hüttenberg. Beiden meiften Bauern-häufern des Eifenbezirkes find uralte Schlackenhalden gleich Hügelgräbern auf-gefchichtet. Eine folche eifenreiche Halde am Gratzen-Moofe in der Ziegelgrube zeigte unter der Abfolge von Grasdecke (Moos) Torffchichte von 31 Ctm. (1 Fuß), Lehm mit Schörlfels 190 Ctm. (6 Fuß), dann Hochofen-Schlacken, verwittert wie Braunerz, Baumftämme, zu unterft die bedeutfamen Thonröhren. Die Bruchftücke von dreien waren lang io'5 Ctm. (4 Zoll), lichter Durch-meffer 24 Mm. (11 Linien), Fleifchftärke 13 Mm. (6 'Linien); fie erfchienen vorn gefchmolzen, rückwärts ausgedreht, alfö Geblusröhren für kleine Schacht-Oefen. Steinplatten mit Lehmfchichte, unten der noth-wendige Sumpf, feitlich der Blasgang mit dem Thonrohre geben das Bild der Schmelz-ftätten in Gruben ohne Hochofen. Unter den Funden in den Schlackenhaufen werden auch Scherben römifcher Gefäße und römifche Münzen aus der Zeit von Hadrian und den Antoninen erwähnt {Hermann Text 138, eine Bronzemünze K. Car. 1846, 106, 129) und hiedurch der Abbau und die Verhüttung der Hüttenberger Eifenerzlager in die Römerzeit hinaufgerückt, womit auch die Vorkommniffe anderer römifcher Eifenfchmelzen übereinftimmen (K. Ztfch. 3, 190. WSbücher 102, 15. Car. 1880, 252; 1865, 278 {Seeland). Correfpblatt d. deut. anthrop. Gef. 1877, 1 5 1. Münichs-dorjer, Gefch. des Erzberges). Durch den Fund eines bronzenen Palftabes im Jahre 1874 (Gar. 1880, 242) ift ein fchon in vor-römifcher Zeit fallender Eifenwerksbetrieb nicht völlig erwiefen, in neueren Unter-fuchungen aber wieder eingehend befprochen worden {Seeland, Oefterr. Ztfchr. f. Berg- u. Hüttenw. Jahrg. XXXIII). Der Römerzeit zugefchrieben wird die Watfch-Grube, angeblich von einem Römer-fdaven zuerft bearbeitet, außerdem galten als ältefte die Gänge an »Sonne« und »Scharfenftein«, als frühmittelalterlich die Gruben Altglück, Geftang, Altwolf, endlich auch die Stollen Burgenberg, Gaisberg und Waitfchach, alle ohne Ausnahme mit Meißel und Schlägel bearbeitet. Auch beim Schulhaufe am Knappenberge wurden Thonröhren gefunden. Der Vorort für die ferrariae noricae, als Candalicae vermuthet {Muchar, Knabl, Jaborneqg), war durch eine Seitenftrafie mit Virunum verbunden und durch eine folche über Mülln längs der Sirbitzhöhe mit den Gebieten von Montana (Monate, Enzersdorf). Die das Eifenwefen fpeciell leitenden con-dudtores und procuratores faßen in der Civi-tät von Virunum laut der Steine zu Tiffen (Jab. 415, Mo. 4788), Hohenftein (Jab. 239, Mo. 4809), Friefach (Jab. 264, Mo. 5036) undAquileia (Mo. V 810), wo der condudtor Tib. Claud. Macro genannt ift. Vielfach das Montanwefen betraf die Procuratur mit dem Amtsfitze zu Celeia. Außer den genannten Münzen, einem Bronze-Meifel, tief 63 Ctm. (Ib. 1882, 201) und Thonfeherben find hier gefunden zwei Grabfteine: DM RVFIVS*, Zeit um 240, gef. um 1818. Kirchthor (Jab. 286. Mo. 5033. Mu. R. N. 1, 182). M IVVENTIVS*, Zei um 220, gef. um 1817. Kirche (Jab. 285. Mo. 5034. Mu. R. N 1, 273). Die nächften fteierifchen Fundftellen nach einer Weglinie find Margarethen am Silberberg, Müll n (Car. 1837, 142. 1868, ad Nr. 6. Ank. 1, 44, 50, 140, 566, 572, 600, 627, 745 Quellen 51. Afk. 2, 10, 105. Jab. S. 4. Sitzgsb. d. Ak. d. W. 74, 391; 80, 5 24. M. ix n.F. p. lxiv; vi n.F. p. cliii. Geolog. R. A. R. 16. V. 104. Jbuch f. K. 2, 169; 7, 163. Vgl. Eifenerzberg Stmk. Ztfch. 5, 1, 3; 11, 1. Mu. R N. 1, 354, 382. G. 1, 87, 115, 122, 139. Index S.143. M. 1864, p.Lxvn Note 5. Mi. w. anth. 7, 278. Kml. 90, 147. Graffauer L. Kunde 1875. 81. M. ix (1864) p. lxv (Montanwefen). Achthundert Jahre nach der Zeit der ergrabenen Münzen erfcheinen die Orte des Eifenbezirkes urkundlich; Zezze, Zezzen um 1074—1084, Zozen, Zozzen 1106 (der Kirchort), Brežin, Freien um 1150. Die Kirche, mittelgroße, einfchiffige Anlage, Rammt aus 1491 *), in den Um-faffungsmauern mit decorirten Strebepfeilern, noch gothifch. 1748 brannte fie gänzlich ab. Das hölzerne Gewölbe Rammt aus 1845, doch gehören dem gothifchen Baue noch die fünffeitigen Dreiviertelpfeiler mit Capitälen, denen zufolge der Chor früher in drei Joche und den Schluß getheilt war. Im Chor find diefe Capitäle unverziert, die Schiffe find mit Blattornament reichlich verfehen. In den FenRern Maßwerk und an der WeRfeite ein großes RundfenRer ohne Maßwerk. Befon-dere Beachtung verdient das Portal mit feinen Fialen, Nifchen, Wappen und Malerei-reRen, letztere auch am Südportal, gefchützt durch eine Vorhalle, die zwifchen zwei *) Jahreszahl am äufseren Pfeiler. Streben mit fchönem gedrückten Netzgewölbe eingefpannt iR. Die Rippen haben noch die alte Bemalung, braunroth und gelb mit weißer Theilung, in den Feldern Blumen-und Blattornamente, in der Mitte ChriRus am Kreuze, der heilige Johannes und mehrere Figuren in altdeutfcher Tracht, links iR theil-weife zu erkennen: die Kreuzabnahme. Weiter rechts ein Vefperbild. Unter dem großen Bilde Spuren des Dedicationsbildes. Diefe Malereien wurden im Jahre 1886 wegen zu großer Schadhaftigkeit übertüncht. Am Portal in Schildern der Radgewerke einige Hausmarken und Steinmetzzeichen : I 0 89 ^9 -M Spätgothifcher TaufRein zwölffeitig. Der Reinerne Orgel-Chor hat fich ganz im ur-fprünglichen ZuRand erhalten. Unten mit dichtem Netzgewölbe verfehen, öffnet fich die Unterhalle in drei Spitzbogen gegen das Langhaus, zwei freiRehende achtfeitige Pfeiler tragen die Bögen, denfelben ent-fprechen an den Wänden kräftige Confolen, dabei Schilde; in einem drei Sterne, im andern gekreuzte Hämmer. In den Hohlkehlen der Orgelchor-BrüRung Sculpturen. Der Thurm neu. Am Chor ein Holzrelief, eine knieende Frau mit offenem Buche, neben ein Himmelbett, Stuhl mit PolRer und Rücklehne (M. Verkündigung). An der Nordwand ein Bifchofskopf, Sculptur (M. vi. n. F. p. cliii). I. St. Jacob in Galizien. Die dortige Kirche wurde bereits bei dem Artikel Galizien (S. 62) befprochen. In dem Nekrologium des ehemaligen AuguRiner Chorherren-Stiftes Eberndorf von Beda Schroll (Arch. f. öRerr. Gefchichte, LXVIII. Bd., S. 265) wird hierüber bemerkt: Galizien am Vellachbache gehörte mit der Pfarre in das genannte Stift, dem fie incorporirt war. Ihre Gründungszeit ift unbekannt. Herzog Ernfi von OeRerreich verleiht 1408 dem PropRe das Recht, die Habe des verdorbenen Pfarrers von St. Jacob in Befitz zu nehmen. Kaifer Friedrich III. entfchied anläßlich eines Streites (1454) unter anderen, dafs der PropR auch zu St. Jacob an der Vellach die Kirchtage behüten könne. Fig. 137 gibt die Anficht der Pfarrkirche und deren Grundriß (M. vn. n. F. p. cxvn). St. Jacob, Filiale von Griffen, eine gut erhaltene Kirche. Das Schiff älter, noch mit flacher Decke, im Presbyterium Sterngewölbe, die Rippen auf Wandconfolen lagernd, glatte SchlufiReine, FenRer im Rundbogen, Altar im BarockRyl mit dem Wappen von Griffen, Holzfigur St. Jacob (Ende des 15. Jahrhunderts). Hinter dem Altarblatte hängt der Rücktheil eines Mefikleides aus geprefitem Sammt mit breitem Kreuze, der Balken befleht aus einer Art geflochtenen Stoffes mit Goldfäden, darauf Hochrelief-Stickerei (Chriftus gekreuzigt, Maria und Johannes). Den Kanzelfuß bildet ein antikes Marmor-Capitäl (M. xn. n. F. p. xxix). Fig. 137. (St. Jacob in Galizien.) St. Jacob bei Klagenfurt. An der Straufl’fchen Ziegelhütte fließ man im Jahre 1863 und fchon zuvor in dem T honlager, in einer Tiefe von 94—158 Ctm. (3 bis 5 Fuß) auf Metall- und Thongeräthe, als: Bronze: große Fibel K. Eifen: 1 Griffel mit Oehr K., Nägel K., 1 Zange, anderes Eifenzeug. Thon: 1 graues Töpfchen, 1 rothgelbe halbgebrannte Urne mit engem Hälfe und Henkel, 1 fchwarzgraue Schale, dreifüßig, K. und 1 Schtiffel, fchalenartig K.; Sigillata, 1 Schale. (Afk. 9. 160. Car. 863. p. 235). Außer der mit Kugelfleinen eingefriedeten Töpferflätte erhielt man hier auch bei einer Brunnengrabung Reite der alten Straßen-fchichten, und zwar lagen diefelben in einer Tiefe Von 3" 16 M. (10 Fuß); das wagrechte Steinpflafler hielt jene Richtung ein, welche dem Wegeszuge von Ton zum Kreuzerhofe entfpricht (Jab. S. 154. Afk. 9.160. AfköG. 38. 201. M. n. F. p. lv). St. Jacob im Lessachthaie. Die Pfarrkirche, ein kleiner gothifcher Bau, angeblich von 1523, mit fchadhaftem Netzgewölbe. In den Fenftern des kleinen Presbyteriums noch Maßwerk. Am Hoch-Altare drei Figuren von einem Flügel - Altäre flammend (St. Jacob, Andreas und Philipp) fammt dem alten Schreine. Auch ein Stück alten durchbrochenen Ornaments blieb erhalten. Rechts und links flehen als freie Figuren die vom Grunde getrennten Reliefbilder des Flügel-Altars: Petrus und Paulus. Das Uebrige des Altars aus dem 16. Jahrhundert. Einfache Wandnifche als Sacra-ments-Häuschen (M. 1. 125, M. xi. n. F. p. xlv). St. Jacob im Ober-Rosenthal mit einer fchön und hochgelegenen Pfarrkirche. Schon 119 2 wird einer Capelle an diefer Stelle erwähnt, 1267 erfcheint urkundlich eine Kirche. Die jetzige auf einem Hügel gelegene Kirche, ein einfacher Bau, befleht aus dem fünffeitigen, flernförmig überwölbten Presbyterium fammt einem vorgebauten Joche, deffen Rippen auf verfchieden conftruirten Trägern ruhen, vier fpitzbogige Fenfler, im übrigen ift diefer Theil fehr modernifirt. Der Thurm fleht zwifchen Chor und Schiff, und zwar über dem Presbyteriums-Joche auf zwei Rundbögen. Im Glockenhaufe fpitzbogige Schalllöcher, die Netzrippen der Halle ruhen auf zierlichen Confolen, Schluß-fteine. Das Schiff ift in feiner erden Anlage älter (13. Jahrhundert?), hat eine Holzdecke, vier fchlanke gothifche Fenfler, die jetzt oben vermauert find. Spitzbogiges Portal, desgleichen der Sacriftei - Eingang, Außen fchwache Chor - Strebepfeiler. Zwei große barocke Seiten-Altäre zeigen die Jahreszahl 165 6, der Hoch-Altar neu. In der Vorhalle der Grabftein der Urfula, Hausfrau des Jacob Tirkh und ihres Sohnes Jörg, geftorben bei dem Hammer Rofeckh 3. November 1553. Einfacher Taufflein mit viereckigem Sockel, daran Wafferfchläge, becherförmige Schale. Am Chor außen Strebepfeiler, unten vierfeitig, oben über Eck geftellt. In zwei Chorfenflern neue Glasgemälde (Kirch. Schmuck 1882 1). Im Pfarrhofe eine kleine Capelle mit zwei intereffanten Votivbildern: 1. die Er-fcheinung des heiligen Geifies (Georg W. Schweitzer, Abbas offiacenfis 1624), 2. die drei heiligen Frauen: Maria, Barbara, Katharina (1615; M. x. n. F. p. xxm). St. Jacob bei St. Paul ob Ferndorf, kleines roh gebautes Kirchlein, darin ein theilweife erhaltener Flügel-Altar. Die Predella iß. offen, ohne Rückwand, beftehend aus fich durchfchlingenden vergoldeten und ver-filberten Holzranken. Als Hauptbild St. Jacob in ganzer Figur. An den Flügeln innen auf Goldgrund St. Peter und Paul in sehr gutem Flach-Relief, auf den Aufienfeiten etwas derbe Malerei: Mariens Verkündigung. In der Bekrönung Chriftus die Wunden zeigend, Knieflück, derFialenfchmuck naturaliftifches Aftwerk. Auf der linken Seite fleht ein bedeutender Renaiffance-Flügelaltar, doch laffen die Ornamente gothifche Vorbilder erkennen. Im Mittelbilde Schiff auf Wellen, in dessen Mitte Crucifix bis auf den oberen Rand der Nifche reichend mit fehr fchön gefchnitztem Chriftus; zu den Füßen des Kreuzes fleht Maria mit dem Kinde, das den Apfel hält, mit Goldreifen im Haare, rechts drei weibliche flehende Figuren mit lang herabfließendem Haar, zwei mit Goldreifen, eine mit Krone auf demfelben, links drei männliche Figuren, ein Papft mit Tiara, ein Diakon mit Chorhemd und grünem Baret und ein Bifchof mit aufgefchlagenem Buche, lieber dem Chriftus und den Figuren herrliche Holz-Arabesken mit Drachenköpfen. Auf dem linken Flügel St. Sebaftian mit nacktem Körper in rothem Mantel, grünem Barrete auf langen blonden Haaren, Bolzen in den Händen und Wundmalen auf der Bruft. Auf dem rechten Flügel ein Papft mit gefchloffenem Buch in der linken Hand, auf welchem ein Rabe (?), in der rechten ein Bifchofftab. lieber dem fchönen Gefimfe ein im Halbbogen abfchließendes Tympanon darin das Kreuz mit dem Schweißtuche. Darüber Mutter Anna mit Maria und demjefu-kinde auf dem Schoße. Ringsum wieder fchöne Blatt- und Blumen-Arabesken mit Drachenköpfen, fämmtliche Figuren fehr fchön ausgeführt in Flach-Relief. In der Predella wohl etwas derb gemalt der auferflehende Heiland mit der Kreuzesfahne, rechts und links desfelbenzahlreiche kniende Männerund Frauen, welche betend zu Chriftus aufblicken. lieber dem Heiland die Jahrezahl 1553 und das Spruchband: Und umb Unfer gerechtigkeit willen aufferweckt. Außen auf dem linken Flügel gemalt Verkündigungsengel mit dem Spruchbande: Ave Maria gratia plena Dms. Auf dem andern Flügel das correfpondirende Bild der Verkündigung. Maria die Hände über die Bruft gekreuzt, über derfelben dunkles Gewölke, aus welchem ein Licht-ftrahl bricht, in dem das Chriftkind mit dem Kreuz im Arme abwärts fchwebt; ihm zur Seite von einem Nimbus umgeben das Symbol des heiligen Geiftes, die Taube. Diefer Altar verdient als ein in feiner Art merkwürdiger Gegenftand aufmerksame Beachtung und forgfame Erhaltung (M. xi. n. F. p. xlv). St. Jacob bei Wolfsberg. Der Reliefftein: Mädchen mit Spiegel haftet in der Friedhofmauer (Jab. 318). Der Grabftein (D)ONATVS, Zeit um 120, gef. 1819, im Kirchboden (Jab. 317, Mo. 5089). Die Schrift nicht mehr fichtbar. Einfchiffiger niedrigerBau mit einfachen Gewölben, drei Joche im Schiffe, ein Joch im Chor, polygoner Schluß. Im Chor laufen die Rippen auf Tragfteinen, im Schiffe auf Wandpfeilern an, die nur theilweife bis zur Erde reichen, theilweife aber in halber Höhe auf breiten Capitälcn abfetzen. Im Chorfchlufi-Fenfter gutes Maßwerk, fchöne Renaiffance-Kanzel mit reich eingelegter Holzarbeit. Zu erwähnen auch zwei Oelgemälde: Mater dolorosa und am rechten Seitenaltare die heilige Barbara, mit der Jahreszahl 1720. Jakling bei St. Andrä. Fundort mehrerer Bronzen (Jab. zu 335). Jauken. Berg bei St. Daniel. Stollen aus vorrömifcher Zeit für filberhältiges Blei (Jab. S. 1 7 1). Jaunstein. Am rechten Drau-Ufer, zwifchen hier und Hemmaberg in der Wefl-linie, alsdann Globasnitz und St. Stephan in der O ftlinie, erftreckt fich der Stadtbereich 13° von Juenna, vermuthlich nur die weftlichen Vororte. Die Straße aus Virunum, herkommend vom Kreuzerhof, unterhalb der zwei Teiche bei Tainach die Drau überfetzend, Eberndorf durchziehend, hielt unter Jaun-ftein eine faß. weftöftliche Richtung ein bis gegen Unter-Loibach. Die Stadt Juenna, laut der Tabula, entfernt von Virunum 23 mp, von Colatio Fig. 138. (St. Johann B. zu Kornat.) (Windifchgrätz, Gradifche, Altenmarkt) 2 2 mp, vonUpellae (Weitendem) 38 mp, von Celeia 51 mp, zur respublica Virunum eingefchrieben, verräth fich 'durch einige bis hieher reichende Straßen- und Gebäuderefte, Pflafterfpuren, Gräber, Steindenkmäler. Gemäuer, rohe Steinplatten, dazwifchen ein Menfchen-Skelet, fanden fich vor 1867 (und 1838?) im Baugrunde des Meßnerhaufes, weftlich der Kirche St. Johann (flavifch Juna). Aus dem Jaunthale (Kriftendorf?) dämmen die Bronzemünzen von M. Aurel, Verus (Jahr 169), Faudinajun., aus Jaundein fpeciell eine Bronzemünze Gordianus (gef. um .1864) fämmtlich K. Der Grabdein . . .ITICO, Zeit um 200, gef. vor 1838, befand fich in der Kirche St.Johann, feit 1867 verfchwunden (Jab. 350, Mo. 5077). Die angebliche Juno-Statue vom Breccienfels-Jaundein zu Eberndorf id eine Marien-Statue. Der Slavenzug nach Wed 592 mag den Ort zum Untergang gebracht haben; um Juen, Jun, Juna, Juon trieb man Blei- und Silberbau wohl vor 1170 und 1100 (Jab. S. 2, S. 131, 138. Karte 3. Car. 1864, 196; 1838, 144. Vgl.Mo. S. 623. Mu.G.Stmk. 1, 85. Afkög. 26. 49. Kml. 67, 137. Kr. H. G. 5, 102. Jordan S. 82). Die Filialkirche zum heiligen Johannes, ein kleiner einfchiffiger Bau, im Chore mit fpitzbogigem Gratgewölbe und zierlichem gemauerten Dachreiter. Schiff ßachgedeckt. An der Außenfeite des Chores 1678, des Schiffes 1735, der ödlichen Sacrideiwand 1717. Ingolsthal. Die Fundlofigkeit diefes erden wedlichen Thaies neben dem Strafien-gebiete von Friefach-Neumarkt bezeugt, dafs hierfelbd eine abzweigende Seitendrafie über die Grebenzen oder die Kuhalpe gegen die deierifchen Orte Zeltfchach, St. Lambrecht oder Murau nicht anzunehmen fei. Der Ingolsthal-Bach wird allerdings fehr früh urkundlich genannt als Milfe 898. St. Johann am Brückl. Das Gör- fcHitzthal, von hier aufwärts benannt nach der fchon 831 urkundlich erfcheinenden Kurciza, id bis hinter Hüttenberg durch eine Seitendrafie verbunden mit der Hauptlinie Kreuzerhof-Zolfeld. Eine bronzene Lanzen-fpitze mit Schaftrohr, gef. um 1844 K., eine kleine Metallfigur, gef. 1845 K., eine Bronzemünze, gef. 1844 K., werden diefem Orte zugefchrieben. Der Grabdein SECVNDV*1), um 200, gef. vor 1829, an der Odfchlufifeite des Chores außen, 0.42 Ctm. hoch, 0-45 Ctm. breit (Jab. 292, Mo. 4977. Car. 1844, 201, 214; 1845, 208, M. xi. n. F. p. xxm). Das Reliefbild mit vier Brudbildern, 1-15 M. breit, am Pfarrhausgiebel dämmt aus St. Lorenzen (Hohenauer 283). Die Pfarrkirche (Dec. St. Veit) id eine große hohe einfchiffige Anlage mit einheitlich fpätgothifcher Netz-Einwölbung im Schiff und Chor. Diefer bedeht aus zwei •) Lefungsversuch: Secundv | s . adivto | ris. et. me lissa.rvsti | ci.fili.fece. — 131 — breiten Jochen und dem fünffeitigen Chor-fchlufle. Die Rippen laufen an den Wänden fich unvermittelt gegenfeitig überkreuzend herab. Das Schiff wird vom Chore durch einen verhältnismäßig niedrigen ^ und flach-fpitzbogigen Triumphbogen mit profilirten Laibungen getrennt, befteht aus drei gleich breiten Jochen, die von einander durch capitällofe Dreiviertel-Säulchen mit Wand-lifenen auf Sockeln getrennt find. Im letzten Welljoch, doch dasfelbe nicht ganz ausfüllend, befindet fich der in drei Jochen gothifch eingewölbte Orgel-Chor mit einfachen Kreuz-Rippengewölben, gegen das Schiff mit drei fpitzbogigen Scheidebögen geöffnet. Auf einer Kegel-Confole an derWeltwand über der Empore ein Schild, in welchem die Jahrzahl 1535 eingehauen. Auf einem Schilde in der füdöfl-lichen Schiffecke die Jahrzahl 1522 in Flach-Relief. Alle neun Fenftermittelhochfpitzbogig, im mittleren Oftfchlufl-Fenfter einiges Maßwerk. Am Thürfturz des füdlichen Einganges an den profilirten Gewänden zwei Schilder, wovon der eine das verkürzte Wort Maria, der zweite die Jahreszahl 1521 und das Stein- metzzeichen zwifchen zwei Sternen trägt. Dasfelbe Steinmetzzeichen findet fich auch nahe dem Sockel auf der inneren Seite der linken Wandung des Welf-Portales. Der weltliche Haupt-Eingang, dahin 10 Stufen führen, ift fehr hoch gelegen. Die Thürgewände find mit drei breiten Hohlkehlen und zwei Rundftäben profilirt und fchließen im Spitzbogen ab, darüber fich die Stäbe theil-weife allförmig kreuzen. Unter dem Dach-faum rechteckige gothifch abgefaßte Gucklöcher. An den Weftecken fchräg gelleilte dreiabfätzige Strebepfeiler. Der Thurm an der Chor-Südfeite mit großen fpitzbogigen Oeffnungen, vier Spitzgiebeln und achtfeitigem Spitzhelm. Taufllein alt, achtfeitig, gothifch profilirt, am älteren Fuße fich kreuzende Rundftäbe, am Becken zwei Schilder, darauf die Jahreszahl 1535. Von Grablteinen nur einer im Chor-Fußboden durch die Menfa des Seiten-Altars zum Theile verdeckt. Man »fleht noch einen Theil von der Figur eines Priefters mit Baret, Halskette und Mantel. Die Infchrift lautet: V enerabilis dominus Martinus Leittner praepositus in Drauburg, plebanus ad Sctm. Johannem cujus anima requiescat in pace Mv 34 1). Am Arbeiterhaus in Brückel ein gelblicher Stein eingemauert mit einem Löwenkopfe fammt Ring im umrahmten Felde. St. Johann auf der Fiatnitzalpe, f. Fiatnitz. St. Johann an der Gözing (Filiale von Egg), kleine einfchiffige Anlage mit Fig. 139. (St. Johann bei Villach.) dichtem fpätgothifchen Netzgewölbe im Chor und dreijochigem Schiffe, deffen ringförmige Confolen in halber Höhe als Rippenauflager, Fenfter fpitzbogig ohne Maßwerk, keine Strebepfeiler (M. ix. n. F. p. cxxxir). St. Johann bei Gurk. Kleine auf-gelaffene Capelle mit einfachem romanifchen Stein-Portal. Der Grabflein CACVSIVS *, um *) Es war früher ein höherer. J) Entweder ift D ftatt L, dann hieße es 1534 oder ift D ausgelaflen, dann wäre 1584 anzunehmen. I32 160, gef. 1819 zu Gurk im Propfteihaufe (Jab. 261, Mo. 5028). St. Johann B. zu Kornat im Lef- fachthale mit einer beachtenswerthen fpät-gothifchen Kirche; Schiff und Presbyterium find gleich breit und hoch und nur durch einen einfachen Triumphbogen getrennt, gut erhaltenes einfaches Netzgewölbe in beiden Räumen, vor dem Schiffe ein Vorbau mit Sterngewölbe, die Fenfter im Schiffe bereits ohne Maßwerk, doch ift dies in denen des Presbyteriums erhalten. An der Außenfeite Fig. 140. (St. Johann bei Villach.) des Presbyteriums fchwache über Eck gdlellte Strebepfeiler. Die Sacriltei an der rechten Seite des Presbyteriums, über ihr der Thurm (Fig. 138; M. xii. n. F. p. lxxyii). Sehr freundlich restaurirt; neue gothische Kanzel und neue gothifche Altäre. St. Johann B. am Kienberge bei Unter-Drauburg, befitzt eine Kirche von einfach fpätgothifcher Bauart mit viereckigem Weftthurme. Sehr fchöner großer fteinerner achtfeitiger Taufitein über 1 M. hoch, an den vier vorderen Flächen des achtfeitigen Beckens je eine Pingelsfigur kräftig ausgehauen, an den den Mauerfeiten zugekehrten Flächen Hoch-Reliefs, welche jedoch wegen der Dunkelheit und Enge des Raumes nicht erkennbar find, ebenfo auf jeder Fläche des ebenfalls achtfeitigen Fußes Hoch-Reliefs; achtfeitigeBafis von verhältnismäßig geringem Umfange. Pline Jahrzahl leider nirgends daran zu finden. In der Filialkirche zum heiligen Geilt eine Glocke aus 1616. St. Johann, eine Filialkirche von St. Martin bei Villach (Fig. 139), auf einem Hügel gelegen, einfchiffiger Bau mit flacher Decke und fünffeitigem Chörlein, die Fenfter zweitheilig mit einfachem Maßwerk und Reffen Fig. 141. (St. Johann bei Villach.) von Glasgemälden aus dem 15. Jahrhundert, wie Chrifti Geburt und Maria Heimfuchung (Fig. 140 und 141). Der Thurm aus Holz neu, doch nach der urfprünglichen Form aufgeführt (M. ix. 113). St. Johann im Rosenthale; in Betreff des in der Neben-Capelle befindlichen künftlerifch werthlofen Bildes fei erwähnt, dafs fich diefes wohl nur auf die Türkengräuel im Jahre 1478 beziehen kann (Car. 1886. p. 9ß). St. Johann am Streinberg, bei Hörzendorf. Außer mehreren Relieffteinen mit menfchlichen Geltalten, Arabesken, befindet fich an der Capelle noch das Bruch-ftück des großen Grablteines (F)EC ET SIBI, Zeit um go, bekannt feit 1837 (Jab. 24g, Mo. 5014). St. Johann bei Wolfsberg. Drei Grabfteine, angeblich von der hierortigen Gränze der alten Stadt, enthält die Kirche. M LÖNGINIO*, mit Accenten und quaestorius(Virunensium),um 1 20, gef. 1832, die Kreuze der Menfaplatte chriftlich (Jab. 31g. Mo. 5og2, S. 623. Car. 1832,48. Aep. 4, 217, Klagf. Zeitung 1884, Nr. 214). QVARTINVSundKleinfchrift, um 200, gef. 1832 (Jab. 321, Mo. 651g). (TERT)VLLVS (SECVN)DINE* um 180—220, gef. 1832 (Jab. 320, Mo. 65 21). Die Kirche, ein fpätgothifcher Bau, beftehend aus polygonem Schlufie, einem Chorjoche, zwei älteren Schiffsjochen, da-felbft zwei vermauerte Rundfenfter und aus einem neu zugebauten Joche. Netzgewölbe, Dreiviertel-Säulchen als Rippenträger, theils runde theils fchildförmige Schlufifteine. Der Triumphbogen fchön profilirt, an der Evan-gelienfeite eine fialengekrönte Sacraments-Nifche. Spitzbogige Chorfenfter, einfache Strebepfeiler mit Sockel. Der Thurm fcheint aus drei Perioden zu flammen und ift der unterfte Theil wahrfcheinlich älter als die Kirche. Grabmal des Chriflian Freih. v. Silberberg f 1727, dann des Hans v. Siegersdorf ohne Jahreszahl, doch mit der Figur des Ritters. Inschrift verfchüttet. Wiederholt vor- kommendes Steinmetzzeichen Eine Glocke aus dem Jahre 17 11 (lg. Lor. Röder in Villach). Johannesberg bei St. Paul, dafelbfl eine Kirche zum heiligen Johannes, welche aus zwei Räumen von faft gleicher Länge befiehl, einem unteren, der fogenannten Gruftkirche, in der Tonne gewölbt, auch durch einen meterbreiten Gurt in Schiff und Chor getheilt; und einem oberen, der eigentlichen Kirche, die aus einem gothifchen ein-jochigen Chorraume mit dreifeitigem Schlufie und einem ärmlichen flachgedeckten Schiffe befiehl. Beachtenswerth zwei Oelgemälde, eines darftellend die heilige Familie: der heilige Jofeph lehnt mit dem linken Arme über einen Seffel und hält dem Chriflkinde zwei Kirfchen vor; die heilige Maria flehend reicht dem auf einem Stuhle flehenden Chriflkinde mit einem Löffel Milch dar. Das ziemlich verwitterte Bild ift 1 -20 und vioM. grofi. Das andere ift eine Kreuzabnahme, fehr gute Zeichnung und Compofition, Farben etwas matt. Josephsberg bei St. Paul. Dafelbll eine ziemlich geräumige Kirche zum heiligen Jofeph aus dem 17. Jahrhundert. Im ziemlich breiten Felde zwifchen Triumphbogen und Schiffdecke grofies mehrere Kig 142. (Ivfchen.) Meter langes Oelgemälde mit fehr vielen Figuren, das himmlifchejerufalem darftellend. St. Joseph in der Tratten. In der Pfarrkirche, einem Bau von 1666, befindet fich ein hübfches Votiv-Bild, dem Wappen nach aus dem Stifte Offiach flammend. Irschen (Bzhfchft. Spital). Die Pfarrkirche (Fig. 142) ift von intereffanter Anlage, 134 das Presbyterium befteht aus einem Quadrate mit Kreuzgewölbe und fchweren Rippen, aufruhend auf Viertelfäulchen in den Ecken (Eckknollen an den Bafen), dann aus einer halbrunden Apfis, darin drei fehrfchmalefpitz-bogige Fender mit gothifchem Stabwerk (an Stelle der alten romanifchen Fender). Das Langhaus zweifchiffig, mit Netzgewölben in fechs Feldern, die Rippen laufen auf dark vorfpringenden Dienden (nach innen ge-fchobenen Strebepfeilern) und in der Mitte auf zwei runden Säulen an. Intereffant id die darke Verfchiebung der Kirchen-Axe, daher die fechs Gewölbe keine regelmäßigen Vierecke bilden. Die Strebepfeiler find außen fchwach markirt. Die Fendergedaltungen dämmen aus neuerer Zeit. Der Thurm deht links der Fagade, fad ganz ifolirt und gehört der romanifchen Zeit an, dreifach gekuppelte Fender in der Glockenhalle, das Gefchoß darüber mit dem Spitzbogenfender und die Spitze mit den vier Giebeln gehören der Spätgothik an (M. vin. n. F. p. ci). In der Vorhalle ein Flügel-Altar, wahr-fcheinlich der ehemalige PIoch-Altar, be-dehend aus Kaden und Predella, auf der letzteren Johannes Paulus und Florian, alle drei auf grünem Grunde gemalt und nimbirt. Am Kaden außen: einBifchof mit einer Kirche und einer Hacke, ein Ritter auf ein Skelett (Teufel, Drachen) tretend, gemalt auf blauem Grunde; innen der heilige Andreas (am Flügel), ein Heiliger mit einem Kelche, die heiligen Dionyfius und Leonhard (imKaden) und ein König mitScepter auf blauem Grunde (am anderen Flügel innen), die Flügelbilder in Schwach-, die Kadenbilder in Stark-Relief. Iselsberg. Uebergang vom Möllthale ins Drauthal, von Winklern nach Dölfach, hoch 1111 M. Von Aguontum mag eine Seitendraße geleitet haben nach Heiligenblut und denTauernpfaden. Alte Pfladerungs-drecken follen auf dem Ifelsberge fichtbar fein, breite behauene Steine. Silbermünzen von Hadrian, wohl auf tyrolifcher Seite, vor 1823? (K. Ztfch. 8, 30. Mommfen’i, Karte. Mu. R. N. 1, 254, 293). Judendorf. Ortsgemeinde Friefach, Pfarre St. Stephan bei Dürndein. Wir haben in Kärnten fünf Judendorf, das größte bei Villach, Ortsgemeinde St. Martin, an der muthmaßlichen Straßenlinie St. Martin-Völkendorf-Warmbad-Federaun; dann folgt jenes bei St. Salvator, jenes bei Anna-bichl, jenes bei M.-Saal, alle bei wichtigen Handelsdraflen. Bei diefem Weiler vermuthet Kenner das Candalicae, welches abdeht von Virunum 20 mp laut des Itinerars, von Monate (Enzersdorf) 18 mp laut des Itinerars, 30 mp laut der Peutinger-Tafel. Der Grabdein DM PR1MITIVA, um 300—350, gef. vor 1826, id nach Friefach gebracht worden und haftet im Propdeihofe (Jab. 270, Mo. 5039. Sitzb. 80, 586. Text z. arch. Karte Stmk. 1878, 21. R.-Stud. 3, 2, 4, 60, 59). Juenna, f. Globasnitz, Jaundein. Iv. Kading unterhalb Tanzenberg. Ein Relief, Schreiber, d., befindet fich über dem Mühlthore (Jab. 177, vgl. Möderndorf K. 196). Kadöll bei Friedlach. Heber das römifche Säulen-Capitäl mit abgefchlagenen Blättern vor der Schmiede, f. Friedlach Seite 45. Kaltwasser bei Raibl. Diefes Gebiet einer ziemlich reichlichen Triasflora lieferte aus dem Alluvium einen Steinhammer, 1821 (Car. t886. K. 199). Kammering (Decanat Unter-Drau-thal). AmDrau-Ufer nächd dem Hochfeld bei Tragail will man 1881 Mauerrede, Brunnen-fchachte mit Menfchen- und Thierbeinen, auch in den Fluß gedürzte Statuentheile bemerkt haben. Die Kirche zu Maria Dörnach genannt, enthält etliche gothifche Rede im Presbyterium; in der Sacridei ein prächtig pun-cirter Kelch aus dem 17. Jahrhundert. Grabdein (außen) des Hanns Cafpar Neuchinger von Neuching und Schöndadt in Bayern, 1601; im Orte ein intereffantes gothifches Haus (M. xi. n. F. p. ccx). Kamp (DecanatWolfsberg). Die Pfarrkirche diefes hochgelegenen Ortes id ein mittelgroßer gothifcher Bau, innen fehr niedrig und gedrückt überwölbt. Im zwei-jochigen dreifeitig gefchloffenenChore finden fich einfache Kreuzgewölbe, im Schiffe Netz- gewölbe, erftere auf kurzen Dienften über Confolen, letztere auf Dreiviertel-Säulchen mit profilirten Capitälen. Auf den Confolen, auf welche die Rippen zu beiden Seiten des Triumphbogens anlaufen, je einWappen-fchild, welche beide zufammen die Jahrzahl 1523 aufweifen; auf dem nördlichen Wappen-fchild 15, auf dem füdlichen 23. Am Chor vier doppelt gefLufte Streben; an der mittelften Wand rückwärts unter dem Dache Refte von alter Gefimsmalerei in Gelb, worin die Jahrzahl 1503. Nicht ohne Intereffe auf dem nördlichen Seiten-Altare ein Oelbild auf Blech i'5 M. hoch und 1 M. breit: Maria Rofari. An einem Schlufifteine im Schiffe ein hölzernes Schildchen mit E. V. und einer Haus- marke. Die Marke kommt wiederholt vor (M. x. n. F. p. lxxxiv). Am Wirthshaufe Sonnenuhr mit der Jahrzahl 1599. Kaning (Decanat Gmünd); in der Kirche, einem Neubaue, ein altes Sacraments-Häuschen, dann ein einfacher gothifcher Kelch mit kräftigem Nodus. Kanker-Pass. Alte Straße durch das füdlichfte Thal Kärntens aus Emona über den Seeberg gegen Juenna, Eberndorf zur Drau-Linie, noch über das Mittelalter hinaus mehr benutzt als die nächftweftliche Loibl-Straße. Der nächfte Fundort in Krain fchcintMannsburg (Jab.S. 3, M.vin.F.p. 54). Kanzianiberg, f. St. Cantian im Geräuth. S. 17. Kappel an der Drau, auchWindisch- Kappel (Decanat Unter-Rofenthal), die Pfarrkirche zu St. Zeno, eine Pfarre, die fchon 1299 genannt wird, feit 1448 dem Stifte Viktring incorporirt gewefen, ift ein Bau im Barockftyl. Kappel am Krappfeld. Das Relief, lebhaft bewegte kleine Ringer, an der Kirche (1881) zwei römifche Sculpturfteine im Karner. Grabftein: SABIN, c. 120, in der Laube am Pfarrhof nächft dem Kirchthurme (Aep. vn. 152). Die Kirche wurde in jüngerer Zeit fo umgebaut, dafs nunmehr ein Chor-fchlufi in Kleeblattform-Grundriße gegen Wellen dem gothifchen Schiffe angefügt ifl. Diefes zeigt noch Dreiviertel-Wandpfeiler mit Capitäl-Geümfen, Netzgewölben und Strebepfeilern. Der Thurm findet fich an der Oftfeite, die ehemalige Sacriftei gegen Süden. An der Kirche ein Grabftein im Fußboden eingelaffen, fehr abgetreten, nennt Chriftian Tomerler von Garzern. Am Pfarrhofthor die Infchrift: Colomanus Brunmaifter v. j. d. ppts h. eccle. pleb. totam de novo reparari fecit mdvi. In der Sacriftei ein filber-vergoldetes Stehkreuz mit Gravirungen, Capellenknauf, Maria und Johannes auf Seitenäften (15. Jahrhundert). Der Karner hat eine vorragende Altarnifche. An der Friedhofmauer ift noch ein alter Wehrthurm erhalten. Bei einer uralten Linde fleht eine gothifche Capelle. Karlsberg. Schloß und Dorf der Gemeinde Hörzendorf, Pfarre Projern. Zwei Grabfteine. Q SAB(INIVS), Genius mit gefenkter Fackel, Zeit um 200, gef. 1819. Schloßcapelle (Jab. 250, Mo. 4967, Aep. 4, 216). IALTNALV, Ara? um 230, gef. vor 1880 (K. 194. Aep. 4. 210. 9). Die Burg erfcheint anfänglich alsCharls-perch 1169. Karnberg. Filiale von Projern am Nordabhange des Ulrichsberges, kleines Kirchlein mit flacher Decke, fpitzbogigem Triumphbogen, fünffeitigem Chor mit fpitzbogigem Grätengewölbe. RundbogigesFenfter in der Mittelfläche desfelben vermauert, in der Südoftfläche kleines gothisches Fenfter ohne Maßwerk, hoch oben in der Oftfläche ein Rundfenfter; diefelben mit reinen weißen runden Putzenfeheiben mit farbiger Verbindung verglaft. Im Schiffe links neben dem Triumphbogen einfacher Flügel-Altar. Auf der Predella fchwer leferliche Schrift (Hymne auf Gottes Allmacht und Barmherzigkeit?) mit der Jahrzahl 1620. Im Mittelfelde gekrönte Maria mit dem Kinde auf dem linken Arme, in Hoch-Relief; links und rechts davon in Flach-Relief St. Sebaftian in langem Mantel mit Bolzen und St. Rochus. Auf den Seitenflügeln innerhalb Gemälde, links St. Katharina, rechts St. Margaretha, außerhalb auf den gefchloffenen Flügeln die gewöhnliche Darftellung von Mariä Verkündigung. Außen an der Kirchenmauer kleiner Römerftein mit nackter Figur, welche mit einer Hand ein Tuch in einem Bogen gefchwungen über den Kopf hält; fchön gearbeitet, doch etwas verwittert. Karnburg. Befiedelter Ort an der aquilejer Straße aus Krumpendorf über Emersdorf nach Zolfeld; daraufhin weifen Umfangsmauern, welche im Weflen herunter- i36 laufen, theils nach der Felsfleile, vom Nordhange einer Hochebene, welche an 759 M. (400 Klafter) lang, an 95 M. (50 Klafter) breit ift. Man will Graben und Wall gefunden haben, angelehnt an die Gehänge des Ulrichsberges, lang 40 bis 50 Schritte, entfprechend einem gleichen Caftelle auf dem Gratzerkogel. Baufteine und Ziegel ergrub man befonders in der Winkelung des Walles, Mörtel und Schieferftein an der Quermauer im Offen, diefes vor 1837, alsdann bei Flatfchacher um 1844. Von einer bronzenen »großen Statue, im flachen Grunde vnder dem Pfarrhoff, davon ein großer Finger an Johann Karl Freiherrn Kemeter, feelig 1691« vitiü Prujmer 1837 (K. 60. Jab. 180. Mo. 4988. Kml. 3 11). Kleine Bruchftücke mit Infchriften um 1870. Die Thongefäße find nicht weiter unter-fucht; um 1787 zeigten fich eine Menge Scherben, fchwarz, grau, roth, in dem Riede des Müllers Ehrlich, noch jetzt genannt der Trauergarten (Car. 1837, 212. Ank. 1, 51, 5°5> 558> 559> 622 i 2> 11T 327, 4T9> 568-K. Ztfch. 3, 155, 165. Afk. 7, 20; 8, 138. MegiferS. 482 Bild, HohenauerK. Gefch. 274, Car. 1871, 25; 1872, 156. 1862, 177, bef. 186. M. vii. 275. Jab. S. 4; 76 Kml. 145, 264. R. Stud. 3, ss). Der frühmittelalterigen Stadt Karenta 888, Karantana 928, wird eine Ausdehnung vonKrotendorf bis Karnburg (nächft Georgen zu berichten, S. 34; ob der Finger nicht nur eine Deckelhandhabe, fei dahin geftellt. Die Reihe der Fundmünzen findet fich nirgends ausgeführt. Die Hefigen Reliefs-Bruchffticke und Infchriften find an der Kirche angebracht; nämlich: jykmn, der rechte Arm gehoben (Jab. 183); Weib, in jeder Hand eine Scheibe (Brod?), gef. vor 1821 (Jab. 184); Mann mit Krug (Aep. 7. 195). PRIMIGEN*c 150, geh. vor 1883, (Aep. 7. 1886), Haus Patfchacher. Die drei Grabfleine: ALBANO, um 180, gef. vor 1821, Kirche (Jab. 182. Mo. 4875). TIVL SOSSIVS, um 200, gef. vor 1821, Kirche (Jab. 181. Mo. 4930. Vermörtelt?). TERTIVS IVNI* Zeit um 100, gef. beim Pichelbauer - Grunde, aus der Burg?, am Längfee?) zugefchrieben; man wird fich mit einer Herzogs-und Königspfalz begnügen müßen, nachmals Caernperg 1259 geheißen. Gleich dem nahen Ulrichsberg, mons Carentanus, hat das ganze Land und die Bewohnerfchaft von der keltifchen Wurzel kam für die Bezeichnung diefes Ortes feinen Namen, als deffen Formen erfcheinen Karantana, Charintariche, Karentani, Karigentini, Karintia, Carint(h)ia, Carantanien u. f. w., vgl. Carni. Für die keltifche, nicht flavifche Ableitung auch Miklofich (Ank. 2, 336, 808 u. v. a., Quellen S. 4 f., 113. Car. 1818. Nr. 31, Nr. 52; 1874, 37. Afk. 1, 129; 7, 41; 14, 1. Kranes öflerr. Gefch. 1, 266; Grundriß 1, 146. Zahn Urkdbuch JndS. 781. /hw/yReallcx. Rep. d. ft. Mzkde. 1,218,219). Die Pfarrkirche (einer Kirche überhaupt dafelbft wird 753 fchon gedacht) ift ein einfacher Bau aus Schiff und kleinem geraden Chorfchlufi beftehend, der mit einem Gratgewölbe bedeckt ifl. Im Schiffe flache Decke. Portal fpitzbogig mit gegliedertem Gewände, die Thürflügel alt, mit Schienen befchlagen, dazwifchen zahlreiche Nägel. Ein antiker Stein als Opferftock. Außen ein Chriftoph-Bild. In der Vorhalle eine Predella (darauf die heilige Familie) und ein gothifcher Schrank, eine Flügelthür, darauf innen ein Bifchof gemalt, außen St. Katharina. Neben der Kirche gothifcher Karner mit polygonem Chorfchluße, Gratgewölbe, fpitzbogiger Thür, ein rund- und ein fpitz-bogiges Fenfter, unten Beinhaus. Am Thurme links an der Ecke eine Sculptur: die fegnende Hand auf dem Kreuze, ehemals ein Tympanon (Fig. 143). St. Katharina, Filialkirche von Klein-Kirchheim, ein kleiner Bau mit flachgedecktem Schiffe und rundgewölbten Chor. Die Orgelchor-Brüftung in Fichtenholz fehr fchön gefchnitzt. Sie ift fechsfeldig, mit aufgelegten Ornamenten, im fpätgothifchen Style, Geflechte von Ranken, Diftel und Weinblättern, Früchten, dabei Vögel vor-ftellend; zur Zwifchentheilung Rundftäbe. Ein Seiten-Altar von 1688. Grabflcinfrag-ment des And. Voran er aus 1524 mit Kreuz und Schildchen, darin St. Kathrein bei Globasnitz. Drei Grabfleine: ADNAMVS*, Zeit um 230—310, gef. 1870 in Ufey’s Acker gegen Hof (Car. 1875, 287.Mo. 65 17.K. 167.Vgl.Kml.S. 312, 313). . . . RONIS*, Zeit um 180, gef. nach 1870 (E. 2, 440, 963). CLjTET*, Zeit um 180, gef.nach 1870 (E. 2, 440, 964). Kellerberg (Unter-Drauthal). An der Straße von Sianticum nach Teurnia, falls diefelbe nicht fonnfeitiger gegen den Nordrand llreifte. Der Grabftein NOVIAE mit RECONTI, Zeit um 180, gef. 1752, an der Kirche am Strebepfeiler (Jab.455, Mo.4758. R. Stud. 3, 35). In Urkunden Chellerberch 1263. Von der ehemaligen Pfarrkirche ifl. nur mehr das Presbyterium erhalten, das mit einfachem Rippengewölbe überdeckt ift. Das Schiff neu (M. xi. n. F. p. lxxiii). Kerschdorf. Die Filialkirche St. Nicolaus nach St. Georg vor dem Bleiberg gehörig. Der kleine zweijochige Chor fpät-gothifch eingewölbt, das Schiff flachgedeckt, im Chore capitällofe Dienfte. Die drei Chor-Fenfter haben Mittelftock und einfaches fpätgothifches Maßwerk. Ein guter Flügel-Altar, beftehend aus dem Mittelfchreine und je zwei Seiten-Flügeln. Im Mittelfchrein-grunde das Bild der heiligen Barbara mit Kelch, Schwert und Thurm, an den geöffneten Fig. 144. (Keutfchach.) Flügeln die Bilder des heiligen Andreas und des heiligen Johannes auf Goldgrund. Bei gefchloffcncn Flügeln zeigen diefe außen ein gemeinfchaftliches Bild, Verkündigung Mariä, rechts die knieende Madonna, links der Engel, dunkelblauer Grund. Die unbeweglichen hinteren Flügel mit je. einem Heiligen bemalt. Am Unterfatz das Schweifltuch von den Apofteln Petrus und Paulus gehalten. Ur-fprünglich war der Altar-Auffatz von einem ornamentalen Schnitzwerk bekrönt; heute lind davon geringe Ueberrefte erhalten, der größte Theil liegt zertrümmert in derSacriflei. Haupt-Eingang fpitzbogig. An der ganzen Kirche Strebepfeiler. Außen einSt. Chriftoph- Bild. Der Thurm mit doppelten Schalllöchern (M. ix. n. F. p. cxxxm). Keutschach. Das Wafferbeckcn des Plafchifchen-Sees unweit jenem des Turia-Sees gelegen, zeigt an der reichten eiförmigen MittelfLelle Spuren eines Pfahlbaues. Der See hat eine Fläche von 17 2"64 Hektaren (300 Joch), eineBreite von 2086M. (1100 Klafter),Länge 1043 M. (5 50 Klafter); die Höhenlage iß. 508 M.r Im Mittelalter taucht Chevfach 1267 auf. Pfahlbauten dafelbft unterfucht 1865 und 1886. (Car. 1864, p. 453, 1865, p. 467, 1886, p. 204. Afk. 9, 129; 10, 255; 11, 171; 1874; 58. AfköG. 38, 198 f. Sitzb. d. Ak. d. W. math. 51, 1, 265. Mi. w. anth. 1, p. 321; 2, 270. 1884. 5. 10, Vhdlgn. Much, Beüedlgn. Jbuch f. K. 12, 64; Hauer sss. 85. Geolog. R.-A. 16 V8). Zu Keutfchach beftand fchon 1248 eine Pfarrkirche. In ihrer Anlage ift die heutige Kirche eine Pfeiler-Bafilica aus der Ueber-gangszeit. Sie befteht aus einem dreifchiffigen Langhaufe, einem fogenannten Chor-Quadrat, das um eine Stufe höher liegt, darüber der Thurm fich erhebt, und dem um vier Stufen höheren an die Stelle der alten Apfis gebauten Presbyterium, gebildet aus Quadrat und fünf-feitigem Schlüße. Zwei längliche ungegliederte und zwei Säulenpfeiler trennen die niederen Abfeiten vom Mittelfchiffe. Sämmt-liche Theile in jüngerer Zeit überwölbt. Der Triumphbogen wölbt fich vor dem Chor-Quadrat im Rümpfen Winkel mit romanifcher Gliederung und mit eingelegtem Wulß in der Kehlung. Er ruht auf einem gegliederten DienRe mit eingefchobener Dreiviertel-Säule und mit Würfel-Capitäl. Die Gliederungen find roh und maffig, die Capitäle fchwach entwickelt. Der Raum mit einem rundbogi-gen Kreuzgewölbe überdeckt (Fig. 144). Der Chor iß ein fpäter gothifcher Zubau und fpitzbogig »überwölbt, Kreuzgewölbe mit Rippen im Quadratraume, Sterngewölbe im Schlüße. In Folge des Umbaues entßand ein zweiter Triumphbogen, der in das Presbyterium führt. Er hat gothifche Gliederung auf polygonem Sockel. Im Chore eine kleine Wandnifche. Am Chore Strebepfeiler mit Uebereckßellung und AbRufung. Die FenRer find viereckig modernifut, das RundfenRer an der WeRfeite iß vermauert, doch fieht man Reße der Verglafung aus grünen Batzenfeheiben. Das füdliche Seitenfchiff hatLünetten-FenRer und ein Pult dach, das rechte iß gemeinfam mit dem Mittelfchiffe überdacht. Die OberlichtfenRer des Mittelfchiffes auf diefer Seite find vermauert, aber noch erkennbar und charakte-rißifch romanifch conßruirt. I 39 — Der Thurm hat einen achtfeitigen Helm und Giebel, gepaarte Schallfenfter im Kleeblattbogen. Das Weft-Portal fpitzbogig mit Hohlkehle und Birnftab. Die Sacriftei links des Presbyteriums ift ein fpätgothifcher Bau mit Sterngewölbe, andere Zubauten erfolgten um 1720, damals löste man auch ein Pfeilerpaar im Schilfe aus und fetzte tlatt deffen die erwähnten Säulen mit breit vorladender Deckplatte ein. Helme. Eine vortretende Gefimsgliederung markirt das Lichthäuschen, das übrigens nur nach einer Seite fpitzbogig geölfnet ift. Im Schafte befindet fich noch eine zweite viereckige Aushöhlung. Die Säule mag noch dem 14. Jahrhunderte angehören (M. xm. p. xxi; Fig. 145). Die Filialkirche zum heiligen Nicolaus, ein einfchiffiger gothifcher Bau, mit fpitzbogigem Portal, fchmalen Fendern, Fig. 146. (Kirchbach.) Unterm Presbyterium und der Sacridei befindet fich das Beinhaus, dahin der Eingang vom Friedhofe aus unter einem Stichbogen führt, dabei ein Weihwafferkeffel in der Mauer (M. vn. n. F. p. lxxxlii). Von den Glocken dämmt die größte aus dem Jahr 1507, die mittlere von 1724, die dritte von 1455 und die vierte von 1712. Am Friedhofe deht eine 4 Klafter 3 Fuß hohe Lichtfäule von achteckigem fchlanken Aufbaue auf hohem Sockel mit fpitzem hohen deinerner Kanzel, gutem Renaiffance-Altar, zwei Glocken. Kienberg, ein einfachcrfpätgothifcher Bau mit viereckigem Wedthurme. In der Filialkirche zum heiligen Geid eine Glocke aus 1616 (M. ix. n. F. p. xxvn). Kienegg, Schloß, unweit von Egg auf einer Anhöhe gelegen, nicht glücklich mo-dernifirt, zweidöckig, nichts befonderes enthaltend. Im Umkreife ziehen fich Rede alter Ringmauern, die an der Nordfeite zinnen- förmig bekrönt find und in der Stidweftecke an einen runden Thurm flößen. Diefelben find mit Schießfcharten verfehen (M.ix. n.F. p. CXXXIl). Kirchbach im Gailthale. An dem Aufienrand des rundbogigen Kirchb of-Portales ein großes ziemlich gut erhaltenes Fresco-Gemälde, theils der italienifchen Früh-Renaiffance theils derSpätgothik angehörend, aber von vorzüglicher Schönheit. In einer (lark vertieften halbkreisförmig überfchloffe-nen Mittelnifche das Bild des heiligen Martin zu Pferd, feinen Mantel mit dem Schwerte unter zwei Bettler theilend: zwei Engel halten eine Mitra über feinem Haupte; im Hintergründe eine einfache Gebirgslandfchaft (Fig. 146). Um das Bild eine reiche Umrahmung. Beiderfeits diefes Bildes je ein kleineres zweitheiliges Bild, rechts St. Zacharias und St. Urfula, links Johannes Bapt. und Jacob der Aeltere, ganze Figuren auf gemuflertem Hintergründe. Sie find flehend in Nifchen und unter baldachinartiger Bekrönung mit Maßwerk gemalt. Die dabei befindliche Infchrift iß. bereits erlofchen (M. ix. 114; vil. n. F. p. xuv). Kirchberg. Pfarrkirche zu Unferer Lieben Frau am Kirchberg (Decanat Krappfeld). Diefe Kirche iß im Jahre 1837 abgebrannt, doch hat fich die fpätgothifche Bauart am dreijochigen und dreifeitig gefchloffe-nen Presbyterium erhalten. Die Rippen des Chor-Netzgewölbes ruhen auf runden Dienßen mit Capitälen, die mit Blättern umrankt und zum Theile auch mit Menfchenköpfen geziert find. In den Schlußßeinfcheiben fymbolifcheFiguren: Bär, Pelikan, Lamm, Rofetten, die fegnende Hand u. f. f. Die Sacrißei-Thüre im Efels-rücken mit Krappen, Kreuzrofe und Lilien, rundbogig unterfangen. An derEvangelien-Seite ein Sacraments-Häuschen mit Gitterverfchlufi, profilirte Seiten, im Blendbogen Lamm Chrißi. Die drei Chor-fenßer noch mit fpätgothifchem Maßwerk. Ueber der Sacrißei an der Chor-Nordfeite ßeht der viereckige Thurm, gekuppelte fpitz-bogige Schallöcher. Ein großes Votivbild aus dem Jahre 1713 (M. vn. n. F. cliii). Unter dem Thurme ein Beinhaus. Nur an den Chor-Ecken dreimal abgefetzte Strebepfeiler mit Spitzgiebeln und flachen Nifchen. An der Oßfchlußfeite von außen ein gothifch decorirter Opferßock mit Fialen und Kreuz- blume, eine Nifche bildendmitKleeblattfchluß. Eine Chrißoph-Figur an der Südfeite ohne Jahreszahl. Steinmetzzeichen: , jj^j. Klagenfurt. S. II. Abtheikmg. Klein-Glödnitz. Hier und im Wäldchen zwifchen Rennfurt und Pirkenzehner »Türkenfchanzen« ; ein Hügel oberhalb des Senfenwerkes (Car. 1817, Nr. 22. 1833, 81. urkundlich um 1167, Glodnizze 898). Klein-Gradenegg (Klein-Kradnig; Filiale zum heiligen Peter von St. Urban ob Glanegg), an der Kirche einige reß-liche gothifche Partien einfachßer Art, der Thurm über dem Schiffe. Eine Glocke ßammt aus 1510, die andere von 1697. Die Schlofi-ruine gleichen Namens beßeht nur aus wenig Mauerreßen. Klein-Kirchheim. Die dortige Filialkirche, St. Katharina im Bade genannt, fcheint 1542 erbaut worden zu fein. Wir fehen Netzgewölbe im Chore und Schiffe, welche fich im erßeren über den dreijochen fammt dreifeitigen Schlüße und den drei Jochen des Schiffes verbreiten. In beiden Räumen finden fich als Stützen runde Dienße mit Ring-Capitälen, Schlufißein-Scheiben, Fenßer mit Kleeblattfchluß. An der Rückfeite der Hochaltar-Menfa iß zu lefen: Johannes Schneller 1573. Im hölzernen Dachreiter eine Glocke von 1475. Als LIoch-Altar dient ein Flügel-Altar mit Mittelnifche und zwei drehbaren und zwei feß-ßehenden Flügeln. Oben dichtes Maßwerk als Bekrönung. In der Mittelnifche: S. Barbara, Katharina und Vincenz. Die Seiten-Altäre in einfacher Renaiffance-Form mit Säulchen und feinen Gefimfen. Der rechtfeitige zeigt im Retabulum die Jahreszahl MDCXXXX. Sehr hübfeh ßellt fich diegefchnitzteBrüßung des Orgel-Chores dar, in fechs Feldern ge-fchlungene gothifche Bänder, Blätterzweige u. f. w. in grün und roth auf fchwarzem Grunde enthaltend. Auch das Stiegengeländer iß ähnlich decorirt. An der nördlichen Seitenwand ein Fresco-Gemälde, das Martyrium der heiligen Katharina darßellend. Unter der Kirche eine einfache Grufthalle, in deren nördlichen Wand die Heilquelle von ßetigen 19 Graden Wärme fließt. Ein Meßbuch aus 1507 in Venedig gedruckt, mit dem Keut-fchacher Wappen (M. xr. n. F. p. xxi). Klein-St. Paul bei Wieting, oberhalb Hornburg (Hornberch 1159), Mauer- werk mit Knochen, darauf Ziegelrefle mit Kohlen, Eifenfcjrlacken, unter dem Boden in der Tiefe von 63 Ctm. (2 Fuß) gefunden 186g füdwefllich vom Dorfe (beim Lachatzer-Gut?). Wohl von diefer Stelle flammt der Reliefflein: Mann bekleidet, links Schild, Schwert, Lanze (Car. 1870, 183. K. 162). deffen Rippen theils auf Wanddienflen, die bis zum Fußboden reichen, theils auf großen fünffeitigen Confolen ruhen. Runde Schlufi-fteinplatten mit Reliefs (Dreipäfie, Schilder, Sterne, Antlitz Chrifti). Die Fenfter im Chor-fchluße mit Fifchblafen-Maßwerk. An der Chor-Nordfeite eine fpätgothifche Capelle, Fig. 147. (Klein-St. Veit.) Fig. 148. (Klein-St. Veit.) Der Grabflein POIO*, Zeit um 160, gef. vor 1829, ift im Thorpfeiler des Pfarr-hofes eingemauert. (Jab. 28g, Mo. 5020). Die Pfarrkirche von mittelgroßer ein-fchiffiger Anlage mit fpätgothifchem Presbyterium, darüber ein dichtes Netzgewölbe, heute durch Untertheilung in Sacriftei und Oratorium gefchieden, darin ein zweitheiliges Maßwerkfenfter. Rechts führt eine fpitzbogige Thür in das Thurmgemach. Spitzbogiger Triumphbogen, Schiff neu flachgedeckt. Tauf-flein achtfeitig, alt. Großer ausgetretener Grabflein im Schiff-Fufiboden. Schöner ftei-nerner Weihbrunnen, aus dem Achteck con-ftruirt, an der Wafferfchale 1647 MP. Außen am Schiffe der Grabflein des Wolfgang von Froitzheim, des letzten des Haufes, f am heiligen Dreikönigtag 1534 und feiner Frau Barbara von Hüttendorf. Schild mit dem Rade, in einem kleinen Schilde rechts drei Hufeifen, links drei Winzermeffer, der Thurm mit Ipitzbogigen Schalllöchern und achtfeiti-ger Spitze. Am Chor dreimal abgefetzte Strebepfeiler. Am Thorgriffe 1546 T. P. Steinmetzzeichen ~|~ (M. vn. n. F. CLlll). Klein-St. Veit bei Feldkirchen. Der Grabflein DM CAPITONIO*, um 240, gef. nach 1872, an der Kirche (Mo. 6496. Aep. 4, 2 1 7. K. 143). Der Ort urkundlich 1136. Die Pfarrkirche ein kleiner einfchiffiger Bau, im Presbyterium mit fpitzbogigen Gratgewölben und dreifeitigem Schluß, im Schiff flachgedeckt, an der Südfeite des Schiffes ein gothifches Fenfler mit Mittel-pfoflen und einfachem Maßwerk, alle übrigen Fenfler im Schiff und Chor im Laufe der Zeit modernifirt. Taufflein in der üblichen maffiven achtfeitigen Form. Unter dem Orgel-Chor ein älteres Bild: Maria mit dem Kinde, fchon fehr nachgedunkelt (Fig. 148 und 149). An der Weflfeite der viereckige Thurm mit vier Spitzgiebeln und einem achtfeitigen Pyramidenhelme bekrönt, einer jüngeren Bau-Periode angehörig. Beim Wefl-Eingange ein großer Grabflein, darauf ein Kelch, ziemlich abgetreten, mit der Jahreszahl 1745. Unter dem Chor ein Beinhaus und an der Südfeite eine Chriftoph-Figur. Drei fchwache Strebepfeiler ohne Abftufungen. In der Sacriflei zwei ältere Kelche. Klein-St. Veit, Filialkirche von St. Georgen am Weinberge, ein oblonger geofleter Bau, das Langhaus romanifch, doch find gegen das Presbyterium hin noch zwei Joche mit Kreuzgewölben angefchloffen, die Rippen auf halbrunden Dienflen, Schlufifteine, fpitzbogiger Triumphbogen. Im Presbyterium Netzgewölbe, einfache Rippen (16. Jahrh.). Das Haupt-Portal profilirt, die Fenfler im Presbyterium fpitzbogig zvveitheilig. Sacra-mentsnifche mitEfelsrücken. Schönes Schlofi-blatt an der Sacriflei-Thüre. In der Seiten-altar-Menfa ein römifcher Votivftein, ein zweiter in der Sacriftei-Mauer (C. M. xn. n. F. p. lxxvii). Kliening. Alter Gold- und Silberbau (Car. 1875, 200. Mu. R. N. 1, 304. Jbuch 10, 28). Köcking, kleine Filialkirche von Eberndorf mit gothifchem Presbyterium, Rippen laufen aus einem großen runden flachen Schluflftein todt an die Wand; da-felbft fchmale im Kleeblatt-Bogen gefchlof-fene Fenfler. Die an der Wand des fpitzigen Triumphbogens flehende Jahreszahl 1692 dürfte fleh auf den fpäteren Zubau des Schiffes beziehen. Schiff mit flacher Decke, deren Caffetten mit Bruftbildern von Heiligen roh bemalt; zwei rundbogige Thüren, auf der Südfeite zwei hohe fchmale fpitzbogige Fenfler ohne Maßwerk mit Putzenfeheiben. In der Kirche das Votivbild des Probfles Kobell von i6or. Kolbnitz unter dem Danielsberge. Die römifche Seitenftraße von Teurnia nach Aguontum über den Ifelsberg ging von Mühldorf herauf, unter dem Danielsberge, rechtsfeitiges Möll-Ufer fort und Oberfalkenflein nach Ober-Vellachu. f.w. (K.Ztfch.8,86.) In der Kirche, welche neuerer Bau, Tafelgemälde auf gefchnittenem Goldgründe, beftehend aus rechteckigem Mittelflücke und zwei Flügeln. Im Mittelfelde Dreifaltigkeit, links Maria mit dem Kinde, rechts St. Michael mit Schwert und Wage; auf der Rückfeite im Mittelfelde grünes Rankenwerk, auf den Flügeln St. Johannes Bapt. und St. Johannes Evang. auf färbigem Grunde. Kollerhof unterhalb Stadt St. Veit. An der Andreä-Kirche der Schriftflein ver-fchwunden, die Ara mit Blumen-Arabesken erhalten (Jab. 225). Kolmaner-Graten unweit Griffen. Beim Schlotte am Haberberg (Zauberkogel) ein Spitzhügel, hoch 9—11-4 M. (5 bis 6 Klafter), vormals Hand zuhöchfl eine Felsbaute, mauerartig, die Fronte gegen Oft, breit an 380 Ctm. (2 Klafter), dick 78 bis 95 Ctm. (2'/3—3 Fuß), mit fpitzwinkeliger Oeftnung. Jetzt ift ein kleines Haus an die Stelle getreten (M. vm. n. F). Kolnitz, modernifirte Ruine mit acht-feitigem Thurme. Koralpe. Auf dem Fuße des Göfiler-berges fand man 1848 einen Bronze-Kelt in der Tiefe von 316 Ctm. (10 Fuß). K. Der Fels Semmelftritzel fagenhaft, ähnlich M3 dem Spitzelofen, am Wellhange oberhalb St. Georgen am Steinberg. Diefe Stelle in der Alpenfchlucht am Raglbach beim Krakaberg mit fenkrechten Urkalk-Wänden, für einenFelfentempel desHercules gehalten, enthält die Felsfchrift S SAXANO etc. dem Silvanus, Zeit um 200, bekannt feit 1819 (Jab. 333, Mo. 5093, Kml. 38, Nr. 6. Mu. R. N. 2, ii. Pauls Etrusk. S. 88, M. xn, n. F. p. cxxxn). Die Linien und Eindrücke unterhalb diefer Schrift in 1 o bis 11 wagrechte Zeilen mit den Zeichen, welche zumeift aus-fehenwie/, J/^N,D,Jfcheinennichtetruskifche Buchftaben, fondern Abmeiflelungen, gleichzeitig mit der Römerfchrift oder nach derfel-ben. Aehnlich die Zeichen auf den tiefer vorgelegenen, meill unbeachteten F elfenblöcken wie -LyA., Ay) 11, revidirt 1879. Im Jahre 1860 gaben fich folche wie V"/"-1) Die nächlle Fundftelle auf Iteierifcher Seite ill das Bärenthal, dafelbft man eine bronzene Lanzenfpitze fand (Jbuch f. K. 2, 29. Car. 1848, 175; 1856, 22; vgl. 1840, 79; 1860, 26. M. vi. n. F. p. 47. Geolog. R- A. 29, 537. Ank. 1, 50, 637. Afk. 1, 57; 12, 51; 5, 91. M. v. n. F. p. 56. Kml. 27). Komat, f. St. Johann zu Kornat. Korntauern. Vom Möllthale, mit den Fundorten Danielsberg und Ober-Vellach, Semslach, abzweigt nach Nord ins Malnitzthal am linken Bach-Ufer über den Korntauern (2528 M., 8000 Full) ins falzburgifche Anlaufthal der Heidenweg oder Saumfchlag. Vom Stapitz-See unter dem Ankogel weftlich leitet der Pfad (mit alten Spuren) durch die Waldregion von den »Brunnen« weg. Darnach oberhalb der Alpenweiden erfcheint der Weg 95 —126 Ctm. (3-—4 Full) breit, erll fanft anfteigend, dann im Zikzak gewunden durch das Geröll unter den Schein-Pretern bis zu den fchrolfen Felswänden gegen die Scharte, ftreckenweife unterbaut mit Steinmauern, 63—95 Ctm. (2—3 Fuß) hoch, gegen die Tiefe mit befonderen Stützmauern im »Kor« jenfeits der Scharte; mörtellofe Unterbauten wechfeln ab mit einer durchgehenden Pflafterung von fenk-recht eingefetzten Granitplatten. Das ilt die Goldhandel-Straße, welche jenfeits des reichen Radhausberges nach Gaftein und 1) Von anderer Seite werden diefe Zeichen nach einer im Jahre 1859 erfolgten Aufnahme folgendermaßen dargeftellt: /W' 2/ +• Lend leitet (Jab. S. 6, 187, 197. Car. 1838, 152; 1839, 169; 1S58, 157; 1860, 61. Mu. R.N. 2, 29; 1, 292, 314. Afk. 6, 110. K. Ztfch. 8, 30, 107. Sacken, HalMatt 147, 140, 149. Richter, falzb. Fundftellen S. 3,8. Vgl. Radftätter - Tauern. M. vm. p. 80; vil n. F. p. cxi; v. n. F. p. xxxiv, xxxv; vi n. F'. p. 55. Kml. 67, 90, 296. Ranke, Alpenreifen S. 343, 396, vgl. Schweizer Alpenftrafien in Mi. d. anth. Gef. Zürich, Bd. 11, M. a. G. n. F. vi. 71). KorpitSCh, Filialkirche der Pfarre St. Leonhard bei Siebenbrünn. Die kleine auf einem fanften Hügel flehende Kirchenanlage, der heiligen Agnes geweiht, datirt unzweifelhaft aus zwei Perioden. Das Presbyterium, im Ollen dreifeitig gefchloffen, hat noch die alte gothifche Gedaltung mit unvermittelt anlaufenden Rippen und drei fpitzbogigen Fenftern. An der Weft-Ein-gangsthür des Schiffes bemerkt man die Jahreszahl 1685, die auf den Zubau" des Schiffes hinweist. Derfelbe ist nur flacheingedeckt mit fichtbarer Holz-Conftruction. Eine andere Jahreszahl kommt auf einem im Presbyterium Hebenden alten Schrank vor, nämlich 1696 und J. H. S. Die Umrahmungs-Ornamente, Füllungen und das Abfchlußgefims mit doppeltem Zahnfchnitt, theils aufgelegt, theils gefchnitzt, noch im Uebergang-Styl. Diefer Kalten dient anftatt der fehlenden Sacriftei zur Aufbewahrung der fpärlichen Kirchenerforderniffe. Ueber dem Schiffe vierfeitiger hölzerner Dachreiter mit achtfeitig zugefpitztem fchlariken Helm. Vor dem Weft-Eingange eine offene flachgedeckte Vorhalle. An der Nordfeite eine gut behandelte Chrilloph-Figur in coloffalen Dimenfionen mit gut erhaltenem Colorit, dabei die Jahreszahl 1754 (?) KÖStenbefg. Die Pfarrkirche ill ein Bau des 16. Jahrhunderts und zum Theile gothifch. Im Chore und dem dreifeitigen Schlüße finden fich fpitzbogige Rippengewölbe , an den Wänden Confolen. Die alten Fenfter umgellaltet. An der Epiltel-Seite ein nifchenartiger Priellerfitz mit zwei Spitzbogen. Neben dem Schiffe eine Abfeite gegen Norden, beide gedrückt rundbogig überwölbt. Die Abfeite endet mit einem dreifeitigen Schlüße; außen Strebepfeiler, der Thurm an der Wellfeite dient in feinem unteren Gefchoße als Vorhalle. Die Fried- hofmauer mit Schufifcharten. Eine Glocke von 1547, gegoffen von Hieronymus Egcker in Klagenfurt, Marke zwei gekreuzte Pfeile im Schilde, eine zweite von Erasmus Stampffl in Villach 1578 (M. x. n. F. p. xxn). KötSChach. An der alten Heerltralle von Aquileja über Tricesimum, Julium Carni-cum über die Plöcken, welche von Mauten Fig. 149. (Kötfchach.) (Loncium) überden Gailberg nachOber-Drau-burg und Lienz (Aguontum) mit 18 mp. leitete. Die Sage kennt Mauerrefte der alten Stadt »Gudina«. Eine Bronzemünze (oberhalb Conftantius, Roma, feit 1874 zu V. Das ganze Lefachthal, von da weüwärts, bisher fundlos (Ank. 1, 552. A. B. Meyer, die alten Straßenzüge des Ob.-Geilthaies). Die Pfarr- und Klofterkirche gehört zu den bedeutenderen fpätgothifchen Bauten in Kärnten (aus circa 1452). Diefelbe ift in großen Dimenfionen angelegt, befleht aus einem breiten Mittelfchiffe und zwei ungleichen Seitenfchiffen, die Schiffe haben gleiche Höhe. Das Seitenfchiff auf derEpiftel-Seite ift nämlich nicht ausgebildet, fehr fchmal und hat eigentlich nur die Beftimmung, den Seitenfchub des großen Gewölbes zu vermitteln (Fig. 149). Urfprünglich war gewiß überall ein Rippengewölbe vorhanden. Das jetzige Gewölbe in den drei Schiffen zeigt zwar eine Netz-Conftručtion, doch von folchen Ver-ftrickungen und Durchwindungen, dafs das Ganze nur mehr decorativen Charakter hat, wie denn auch die Rippen nur aus Stucco Fig. 150. (Kötfchach.) ausgeführt find (Pfeiler, Fig. 15 o). Es fcheint, dafs die in der Kirche befindliche Jahreszahl 1518 fich auf die Gewölbe-Reftaurirung nach dem Brande bezieht. Der Triumphbogen mit Birn-Profil. Im Presbyterium ein modernifirtes Kreuzgewölbe ohne Rippen, welche wahr-fcheinlich, um für die mittelmäßige Bemalung Platz zu erhalten, entfernt wurden; fie fitzen auf ein in der Drittelhöhe über dem Boden angebrachtes Kranzgefims auf und lind meift. mit zierlichen Eichenlaub-Capitälen und kleinen fünffeitigen Rofen mit Rahmen und gekehlten Seiten abgefchloffen. Das Orgelchor-Gewölbe gehört der älteren Bauzeit an,die Rippen des dichten Netzes find jedoch ebenfalls aus Stucco. An der Weftfeite ein tiefes fpitzbogiges Portal mit fchöner Profilirung. An der Südfeite ein Portal im gefchweiften 145 Spitzbogen mit Kreuzblume und rechtwinkeliger Umrahmung. Der Thurm an der Farade vor dem Mittelfchiffe ift ein Werk des gothi-fchen Styles und endigt mit einem Spitzhelm. In der Thurmhalle an der Weftfeite Netzgewölbe mit kräftigen Steinrippen auf runden Steindienften in den Ecken und mit runden Schlußlteintheilen. Die Mauern der Kirche und die Strebepfeiler find auffallend ftark. Die Kirche ift von einem tüchtigen Meifter gefchaffen worden, was aus .dem noch erhaltenen Maßwerk zweier Fenfter im Presbyterium und in den Schallfenflern des Thurmes, wie überhaupt aus der großartigen Anlage zu entnehmen ift. Die Schallfenfter find je zwei im Giebelfelde, ein dreitheiliges und ein zweitheiliges übereinander angebracht. Im vorderen linken joche anderFenfter-laibung ein Doppelwappen mit drei Dolchen und dem Schachroggen, dabei die Jahreszahl 1518 (Fig. 1 5 1). Auf dem zweiten Pfeiler links ein Schild mit Fallgitter, darüber eine geöffnete Rolle mit 1527 und darunter das Zeichen »5 ■ Gegenwärtig liegt die Kirche tief unterm Straßen-Niveau, was wohl einzig und allein den vielen Ueberfchwemmungen durch den Laafer- und Lammer-Bach zuzufchreiben ift. An der Nordwand des Schiffes finden fich zwei Grab (leine: x. des Cafpar Mandorffer zu Mandorff, f 1618, und deffen Gemahlin, f 1619; 2. des Cafpar von und zu Mandorf, Freiherrn, Herrn aufPfanhofen und Wiefenau, bei 30 Jahre Einnehmer zu Mauten, f 1701. Ein dritter Grabftein ift an der Südwand des Chores, für Karl von Schönberg auf Fronturn, f 1667, fürftl. Portia’fchen Pfleger. Köttmannsdorf. Die einfchiffige Kirche gehörte urfprünglich zum Stifte Viktring, dem fie fchon frühzeitig incor-porirt worden fein foll. Die jetzige Kirchenanlage ift nicht mehr die urfprüngliche. Der heutige Bau flammt faft ganz aus der Zeit der Gothik. Der dreifeitig ge-fchloffene Chor ift fehr klein und ftark modernifnt, die Tonnenwölbung neu. Die Presbyteriums-FenHer waren nach den erhaltenen Spuren ehemals fpitzbogig mit Maßwerk, an deffen Außenfeite Strebepfeiler. Im dreijochigen Schiffe fpitzbogige Gewölbe mit Schlußfteinen und Rippen, welche fich auf eingebaute und tief eindringende, in der Höhe der Capitäle mit bloßen Wuldringen verfehene, weit ausladende Strebepfeiler ftützen. Außen am Presbyterium Sockel, Wafferfchläge und Gefimsanlage. Das Weft-Portal einfach gothifch. Ueberdies ift dem Schiffe noch ein Joch mit Kreuzgewölbe vorgebaut. Die füdliche Capelle am Schiffe (lammt aus 1730, wodurch das Joch am fpitzbogigen Triumphbogen ftark gelitten hat, refpečtive umgeftaltet werden mußte. Der Thurm fleht auf einem Gewölbe zwifchen Chor und Presbyterium. Diefer quadratifche Raum hat im Gewölbe nur fcharfe Grate. Der Thurm unten vierfeitig, oben achteckig, hat rundbogige Schallöffnungen. Die eineGlockegofi Benedičt Viering in Völkermarkt 1583, darauf Münz-abdrücke. Im Presbyterium das Sacraments-Häuschen, eine rundbogige Mauernifche mit Blechthürchen in gefchweiftem Spitzbogen, worauf zahlreiche Rofetten. Gegenüber kleine viereckige Nifche mit Steinlaibung. Der Fig. 151. (Kötfchach.) Taufftein fpätgothifch, einfach, achtfeitig auf vierfeitigem Fuße. Zu beiden Seiten des Chor - Quadrates Räume, davon der füdliche mit Netzgewölbe und dreifeitigem Schlüße als Sacriftei dient, links ein einfacher viereckiger Raum mit Kreuzgewölbe, wahrfcheinlich die ehemalige Sacriftei. In der Sacriftei ein Kelch von 1660 (von Abt Wilhelm). Unter der Seiten-Capelle, in welcher ein Chorftuhl mit Intarfia fleht, eine kleine Gruft mit Nifchen. Beim Aufgang zum Thurm ein Wandgemälde: St. Alexis von 1766 ohne Bedeutung, an der füdlichen Außenfeite des Schiffes ein coloffaler Chriftoph (wahrfcheinlich aus dem 15. Jahrhundert). Der Riefe mit frommem milden Gefleht, forgfältig gelockten Haaren und Bart, trägt einen rothen Rock mit blauen Sternen, einen grünen Mantel, blauen Gürtel mit gelbem Befatze. Das Chriftkind auf der rechten Schulter des Heiligen flehend im weißen Gewände mit blauen Sternen, gewundenem Gürtel, rothem Mäntelchen, mit 10 rothem Kreuz-Nimbus im grünen Felde, in der Tunken einen Apfel, in der Rechten ein Spruchband: Ego Svm refurrexio et vita. Unten im Waffer find Unholde, Seeweibchen etc. zu fehen. In der Umrahmung Medaillons mit Köpfen. Dabei folgende Infchrift: heiliger herr fand kriftof zu deiner genaden. . .hat welher . . . dich anfich, das . . . kain laid gefchich anno dni. . .jar. Am Friedhofe, der mit einer crenel-lirten Mauer umgeben ift, eine Todten-leuchte, achtfeitig, mit fchwach heraus- Fig. 152. (Köttmannsdorf.) tretender Laterne, oben ein gefchvveiftes, der Spitze beraubtes Spitzdach aus mehreren übereinander gelegten Steinplatten (Fig. 152; M. ix. n. F. p. xxiv). Fundort eines Steinbeiles aus Serpentin im Schotter am Drau-Ufer (B. 1821). Köttelach. Pyramidenförmiges Bauwerk aus prähiflorifcher Zeit auf dem in der Nähe des Ortes befindlichen fogenannten Brefchengupf. Der die Mitte einnehmende und die Umgebung überragende Theil befleht aus einer abgeftutzten Pyramide, deren Plateau eine Breite hat von i7"3o M., eine Länge von 21 M. Diefelbe wird in einem Abftande von beiläufig 10 M. von einem mächtigen Walle im Viereck umfchloffen, worauf gegen aufien ein zweiter, aber etwas niederer Wall folgt (M. vn. n. F. lxxvii). Kraig(Alt-Kreug). In derNähe Höhlen. Ein Relief: Krieger nackt behelmt, links Lanze, unten Schild, in der Burg-Capelle (Jab. 227). Wichtiger Procurator-Stein VS VRBICVS, Zeit 68 MXII (Aep. 10. 232, Virunum. M. ix. n. F. p. lxiv, xii. n. F. clxxxiv). Der Grabflein DM SEC V(ND)I VS*, um 240, gef. 1866 im Keller (Jab. 226, Mo. 4976 ad S. 1046. K. 17. M. vi. n. F. p. cm. Car. 1860, 162). Die Vefte ift als Kriuvig, Chreich 1091 genannt. Neu-Kreug. Bei Kulmberg und Seebichl ein ergiebiger wohl alter Quaderftein-bruch von Kryftallinkalk. Der Grabftein NEMETO*, um 150, vor 1860? auf einem gemauerten Wegkreuze, fehlt. Derfelbe? an der Pfarrkirchmauer, Oltfeite (Jab. 228. Mo. 4945). Zwei Reliefs mit menfchlichen Geftalten, noch 1882 an der Kirche. Die dem heiligen Johann Baptift geweihte Propftei-Kirche weifet oberhalb der Eingangsthür die Jahreszahl i'g-S'p, welche mit der Entftehung des jetzigen Gebäudes übereinftimmen dürfte. Es ift dies eine mittelgroße dreifchiffige außerordentlich niedrige Hallenanlage, die nur im Presbyterium etwas höher eingewölbt ilt. Das in allen drei Schiffen gleich hohe Langhaus wird durch vier fchlanke achtfeitige Trennungspfeiler in neun quadratifche Joche getheilt. Die von denfelben ausgehenden fchwächlichen Rippen der dichten fpät-gothifchen Netzgewölbe find an vielen Stellen abgefchlagen und ift ihre frühere Richtung nur durch Bemalung markirt. In neuerer Zeit wurde überhaupt an der Kirche viel geändert. So fagt eine Auffchrift oberhalb des fpitzbogigen Triumphbogens: »Durch Stiftung des feligen Engelbert Schwarz, Probften und Pfarrers allhier wurde diefe Kirche renovirt im Jahre 1839.« Das Presbyterium ilt in zwei fehr fcbmale Joche und den dreifeitigen Schluß mit einfachem gothifchen Gewölbe getheilt. An der Epiftel-Seite waren einlt, wie die Rette zeigen, nifchenartige Priefterfitze vorhanden. Später ift hier ein Fenfter ausgebrochen und hiebei auch der untere Theil der herabgehenden Rippen zum Theil abgefchlagen worden. Ebenfo an der Evangelium-Seite, wo ein Oratorium über der Sacriftei errichtet wurde. Von den Fenltern hat nur jenes in Zweidrittelhöhe vermauerte an der Mittel-fchlutlwand noch den Spitzbogen im Bogenfelde. Die Schifffenfter zeigen bereits die moderne rechteckige Form mit Segmentbogen. Den gothifchen Styl behielt auch der in drei Jochen unterwölbte Orgel-Chor. Doch zieht fich feine durchbrochene gothifche Vierpafi - Brüftung nicht mehr durch die ganze Breite des weftlichen Joches, fondern dort, wo der Orgel-Chor fich in das Mittel-■fchiff der Kirche hineinfchiebt, dort ift fie durch eine primitive hölzerne Briittung erfetzt. Von Grabfteinen, welche fich ins-gefammt in der nördlichen Abfeite befinden, ift zu erwähnen: der »des Hanfi Kaidhaubt geweften Pflegers Auf Khreig 1566 jar.« Unter der Infchrift das Wappen. Ein kleiner Stein nur mit einem Kreuz, im Hintergrund ein flatterndes Band mit der Jahreszahl 1510. Groller Grabftein eines Probftes in vollem Ornat mit Kelch und der Jahreszahl 1493- An der Oftfeite der Sacriftei auilen die Jahreszahl 1535 nahe am Bodenfockel. Unter der Tünche bemerkt man Spuren von Fresken (desgleichen am Chor-Oftende). Vor der Weftfront ift eine hübfche Renaiffance-Vorhalle auf acht fchlanken Säulchen angelegt. Der fehr kräftige niedrige viereckige Thurm fleht ifolirt von der Schififs-Nordfeite und hat füdlich eine kleine Capelle angefügt. Zwei von den großen Schaulöchern find fpitz-bogig mit fpät-gothifchem Maßwerk. Oben vier Spitzgiebel und achtfeitiger Pyramidenhelm. Im Fundamente des Thurmes das Beinhaus. Die hohen Strebepfeiler des Chores fehen fehr befchädigt aus. An den Schifffeiten find keine vorhanden. Der Urfprung der kleinen Ulrici-Capelle, am Friedhofe, ift nicht genau bekannt. Kleiner Schiffsraum in drei Jochabtheilungen, Chor quadratifch mit einem einzigen gothifchen Kreuzgewölbe. In einem kleinen fpitzbogigen Fenfter einfacher Mafiwerk-fchluß. Der fpitzbogige Eingang einigermaßen profilirt, am Dache fchlanker Dachreiter. In der Mauer der Kirche fowie der St. Johannes-Rundcapelle bei den Ruinen der drei Kraiger Schlöfier Römerfteine. In der Sacriftei eine kupferne vergoldete gothifche Monftranze mit Glas-Cylinder, in der Capelle eine Leder-Cafel aus dem 17. Jahrhundert, Glocke von 1563. Krainberg bei Arnoldftein, Pfarre St. Leonhard. Vielleicht alte Strafienrefte der Linie nach zu den krainifchen Fundftellen bei Wurzen, Längenfeld, Birnbaum führend. Krainer-Höhle bei Reineck (Gört-fchitzthal), Wohnftätte der weißen Frauen, ähnlich der Lorenzi-Höhe bei St. Johann, Kultfchnigger-Wand in der Gutfchen, Steinwand in St. Oswald, Hüttenberg, Wieting (Car. 1878, 33). Krainschütz, Filiale von St. Georg am Weinberge mit gothifchem Presbyterium, das aus zwei fchmalen Jochen und dem polygonen Schluß befteht, einfach profilirte Rippen, Wand-Confolen als Rippenträger, ftumpffpitzbogige Fenfter und folcher Triumphbogen. Das Schiff, ein fchlichter Neubau, fpitzbogiges Portal, mit profilirter Gewandung, Dachreiter, Glocke von 1608 (M. xii. n. F. p. lxxvii). Kranzeihofen. Die Heerftrafie Viru-num-Santicum-Aquileia leitete von Töfchling her über Winklern, oberhalb Velden nach Lind u. f. w. (K. Ztfch. 4, 108, 110, in. M. xvi. 63). Die Pfarrkirche zum heiligen Nicolaus befteht aus einem kleinen beinahe qua-dratifchen Chor mit dreifeitigem Schlüße mit fcharfgratigem Gewölbe, das von einigen, aber älteren plumpen Confolen ausläuft. Ein Harker Thurm aus romanifcher Zeit fleht zwifchen dem Chor und dem Hauptfchiff und öffnet fich nach beiden Seiten mittelft zweier ftumpf fpitzbogigen Scheidebögen, eine Vermittlungshalle zwifchen den beiden Haupträumen und auch gegen die Sacriftei bildend, die an feine Nordfeite angebaut ift. Das Langhaus befteht aus dem Haupt-fchiffe und dem nördlichen Seitenfchiffe, das um die Hälfte fchmäler ift und durch die ftumpffpitzbogigen Arcaden damit in Verbindung fteht. Erfteres hat nur eine flache Decke, letzteres theilt fich in drei Joche, die mit runden Kreuzgewölben überdeckt find. Am Schloßgehäufe der Eingangsthür zur Abfeite findet fich die Jahreszahl 1 ■ 5 • 8 • 6, Sacraments - Häuschen an der Nordfeite, 10* Taufftein mit gewundenem Schafte und achtfeitigem Becken. Von den Glocken eine aus 1455, dann je eine aus 1617 und 1676. Die Kirchenreftaurirungen datiren aus 1560 und 1628 (M. x. n. F. p. xxn). Krappfeld, auch St. Stephan am Krappfeld. Die Pfarrkirche ift ein mittelgroßer einfchiffiger Bau aus jüngerer Zeit (1766). Das Presbyterium ift alt, quadratifch angelegt, darüber erhebt fich der viereckige Thurm mit ftumpf fpitzbogigem Kreuzgewölbe ohne Rippen in der unteren Halle, der Reit des alten Gebäudes, das durch den Brand 1765 fchwer befchädigt worden war. An der Evangelien-Seite hat fich ein hübfches Sacra-ments-Häuschenals Wandnifche erhalten. Die frühere Auffchrift „pro s:oleis“ ift bereits ver-fchwunden, die Seiteneinfaffung aus fchrau-benförmig gewundenen Fialen gebildet, die mit Kreuzblumen endigen. Im Bogenfeld über dem Gitterverfchlufi das Lamm Chrifti mit der Fahne und Kelch. Das Sockelgefimfe der Nifche tragen an den Enden zwei verkrüppelte ZwerggeHalten und in der Mitte geht noch ein runder Dienft herunter, fich ftützend auf eine Menfchenmaske (M. vi. n. F. p. CLiii). Grabftein des »Andreas Hamberger, Canonicus Vicarius ad S. Stephanum in Krapfelt, "j" 1692« mit einem Kelch. Ein zweiter Grabftein im Schiffe mit Kelch und Kreuz. In der Sacriftei Mefikleider aus dem 16. Jahrhundert und ein gothifches Thuri-bulum. KrasSüitz bei Srafiburg, Spuren eines vielleicht römifchen Saumweges nächft dem Prieger(Car. 1880, 268). InUrkunden Chraz-nizze 1118. Krastowltz. Vielleicht eine alte Veile gleich den Gradifche, Grediftje etc. »An einen Grund neben den Weeg« (ins Zolfeld) eine Broixze-Münze: M. Aurel um 1681. (Pr. 72.Vgl. Mi. w.Alt. V. 11, 135. Car. 1826, 79). Im Teiche noch die Hauptpflanze der Pfahlbauzeit, Trapa natans. Kremsalpe. Das einfchiffige kleine Kirchlein im Decanat Gmünd hat ein kleines Presbyterium, mit drei ftumpfwinkeligen Seiten abgefchloffen, im Presbyterium ein einfaches Netzgewölbe mit Rippen, desgleichen ein folches Kreuzgewölbe in der Thurmhalle, am Presbyterium Strebepfeiler. Das Schiff hat zwei einfache Kreuzgewölbe ohne Rippen und dürfte fpäteren Datums fein, keine Strebepfeiler. Der Thurm ift viereckig, mit vier (teilen Giebeln und achteckigem Helm. Die Thurmthür im Presbyterium hat ein einfaches fpät-gothifches Schloß. Kirchenltühle von 1676 (M.vni. n.F. p. cxxxm). Kremsbrücke. Die Kirche ift dem heiligen Nicolaus geweiht und hat über dem Portale die Jahreszahl 1640. Die Kirche ift jedoch fpät-gothifch (circa 1545), hat im Schiff drei Travees, im dritten Travee den Orgel-Chor von einem Segment-Bogen getragen. Das Presbyterium ift gleich breit mit dem Schiffe, fchließt an dasfelbe ohne trennenden Triumphbogen an und ilt nur durch ein reicheres Netzgewölbe ausgezeichnet; die Rippen find von einfachen runden Dienften ohne Capitäl getragen. Im Presbyterium drei fpitzbogige Fenfter ohne Maßwerk. An der Epiftel-Seite ilt der foge-nannte Luther-Chor angebaut, wo einft die dortigen Proteftanten ihre Andacht verrichteten. Das Haupt-Portal und die Sacriftei-Thür find einfach profilirt. Der Thurm ift viereckig mit gothifchem Cordon-Gefimfe, im Glockenhaufe einfache Doppelfenfter durch rohe capitällofe Säulen getheilt. Neben dem Eingänge zum Friedhof ftand eine Statue, den heiligen Nicolaus vorftellend, aus Quarz, der Heilige mit Paftorale, Mitra und den Aepfeln, wahrfcheinlich aus dem 1 5. Jahrhundert. Die Statue befindet fich jetzt in einer Nifche der Giebelwand über dem Wefteingange. Altes Miffale in rothem Sammt (Ant-verpiae ex officinaPlantiniana, Apudjoannem Moretum m . d . x. cix). Die fünf Blätter des Canon fammt Titelblatt desfelben der befferen Haltbarkeit wegen am unteren Rande mit 4 Ctm. breiten Pergamentltreifen beklebt, darauf fchöne Blattguirlanden aus Farbe und Gold. Neben dem Portale der Grabftein des Jacob Geilsperg aus dem 16. Jahrhundert. In der Kirche eine lederne Cafula aus dem 17. Jahrhundert, dann ein gothifcher Kelch fammt Patena, filbervergoldet, der Fuß im Sechsblatt mit durchbrochenem Sockelfries. 192 hoch. (15. Jahrh.) Kremskogel. Drei Reihen Erdwälle, die das Plateau ringförmig und anfteigend umgeben,!.Hochofterwitz(Car. 1886,p. 202). Kreugerberg bei Ober-Mühlbach, Dreifaltigkeits - Capelle. Der Grabftein C VPITO B VRI ANI*, um 190, gef. um 1819 beim »Hanen in Bredi«, in der Capellenwand (Jab 229, Mo. 4907. Car. 1840, in). Kreuschlach bei Kremsbrücken unweit Drehthal mit der Römerflrafle. Funde von »Knochen der Heiden« (Car. 1867, 164. R. Stud. 2, 27). Die Kirche, ein befcheidener Bau, zur Gmündner Mutterkirche gehörend, zeigt über dem Triumphbogen die Jahreszahl »1518, Ruiniert durch den großen Erdbiden den 4. xbris 1690, Repariert 1691« (Fig. 153). Die Kirche befteht aus einem Langhaufe mit zwei Jochen. Die Rippen des zierlichen Sterngewölbes mit nur zwei Schlußplatten an den zahlreichen Knoten, in welchen ein Kleeblatt und ein Vierpaß, ruhen auf runden Dienflen, nur an einer Stelle vertritt eine Confole mit Schild den Dienft. Das Presbyterium fchlieflt dreifeitig, hat fechs Fenfter, wovon nur zwei alt fchmal fpitz-bogig, die andern rundbogig, zum Theil verbreitert, mit Reften von Putzenverglafung. Am Schiffe und Chore haben üch abgeftufte Strebepfeiler erhalten, desgleichen blieben die fpitzbogigen Fenfter unverändert. Der Orgel-Chor ift neu. Die Sacriftei liegt im Erdgefchofie des Thurmes, der rechts an das Presbyterium anfchließt. In deffen oberes Stockwerk führt eine Treppe von der Kirche aus. Die Strebepfeiler haben fpät-gothifche Wafferfchläge und find zweimal abgetreppt. In diefem Kirchlein finden fich fo manche beachtenswerthe Gegen-ftände: imPresbyteriumBetftühle aus Fichtenholz, zierlich gearbeitet, etwa aus dem 17. Jahrhundert, ein fchönes Renaiffance-Abfchlufigit-ter, zwei Grabkreuze von derfelben Arbeit, am Thurm eine kleine Glocke von 1564, in der Sacriftei ein Meßkleid mit Flachftickerei, vor-flellend den Gekreuzigten, Gott Vater, Maria Magdalena und Johannes, das Kreuz als grüner blättertragender Baum. Auf der Vörderfeite der Cafula drei Heilige in einer Reihe untereinander. Ein zweites Meflkleid mit dem gekreuzigten Heiland, Petrus und Paulus auf Goldgrund, Hochftickerei. Zu Füßen des Kreuzes Maria und Johannes und eine Aeb-tiffin (Donatrix). Diefe Cafula dürfte dem 15. Jahrhundert entflammen. Endlich ein drittes mit reicher Nadelmalerei geziertes Meflkleid aus dem 17. Jahrhundert und ein Polfter von gepreßtem Leder mit fchönen Renaiffance-Ornamenten beiläufig aus dem 16. Jahrhundert. Ein alter Grabftein mit einem Kreuze auf langem Schafte als Auf-trittftein an der Kirchenthüre (M. vin. n. F. p. cxxxi). Kreuzberg. Monte Croce. Alte Straße von Aquileia nach Mauten (Loncium), Ober-Drauburg, Lienz (Aguontum). Siehe Plöcken (Jab. S. 6, 172. Car. 1844, 74 und Mittheilungen des Inftitutes f. oft. Gefchichsf. 1, 298 und Mi. anth. xvi, p. 62.) KreUzberglbeiKlagcnfurt. Gletfcher-fchliffe in den Steinplatten mit der Richtung gegen Petzen und Großglockner. Eine kleine Bronze-Hand hob man hier aus dem Erd reich vor 1866, Sammlung Rofthorn Nr. 991 (Car. 1871,148; 1873,41. Afkög. 38, 202). Kreuzen. Ein Thonfchieferblock mit nachrömifcher Schrift ift nach Paternion gekommen (Afk. 7, 123. M. f. oft. G. F. 1. 298, M. anth. xvi. 62). Die Pfarrkirche, ein einfach gothifcher Bau mit dreifeitig gefchloffenem Chor und zweijochigem Schiffe, einfache Kreuzgewölbe, profilirter Triumphbogen, fpitzbogige Fenfter ohne Maßwerk, der Thurm neu, vor der Fagade, profilirtes Haupt-Portal. In der Sacri- i5° flei ein Meßkelch von 1750. Auf dem Orgel-Chore eine Kirchenfahne von 1668 (M. xir. n. F. p. lxxvii). Am Fuße des Calvarienberges bei Kreuzen fleht das alte »Venveferhaus« der Grafen Khevenhüller; ein fchloßartiges flattliches Gebäude mit an den zwei vorderen Ecken angebrachten großen runden Thürmen. Kreuzerhof. Man ergrub im Jahre 1822 mehrere hundert Schritte vom Hofe links ab (füdöftlich?) einen Meilenftein, errichtet unter Septimius Severus M. Juventius Sums Proculus legatus pro praetore, Jahr 201 (K. 86. Jab. 386, Mo. 5712 und S. 623). Eine Nebenftrafie ging wahrfcheinlich über Unterbergen, durch den Saugraben zwifchen Frankenberg und dem Hafengarten nach Winklern, Weifenberg zum Lambrechtsberg (Ank. 1, 573. K. Ztfch. 4, 112. Jab. S. 3, S. 132. B. A. V. 11, 61. M. vil. n. F. p. c). Kristendorf (im Jaunthale). DerGab-ritz-Acker beim Forfthaufer lieferte im Jahre 1838 (und durch mehr als 30 Jahre) ver-fchiedene Kaifermünzen: Hadrian, M. Aurel, Fauftina Br. (Jab. S. 138. Car. 1838, 144). Kronegg bei Malta, Bezirkshaupt-mannfchaft Gmünd. Schloß. Im Portal-Schlufi-fleine die Jahreszahl 1590. Ueber dem Portale ein fchönes Früh-Renaiflance-Doppel-fenfter. Krumfelden bei Treibach, eine Viertelftunde nordöftlich zwifchen Treibach und Althofen. Der Ort wird für die Station Matucaium gehalten (Knabl, Jabornegg), welche eigentlich 1 mp. ftidlich vom Dorfe belegen, von Virunum abfteht 20 mp. (Tabula) an der Ovilava-Strafie, 14 mp. (Tabula) an der Juvavum-Straße. Man fand im Jahre 1856 auf dem Knappitfch-Acker in einer Tiefe von 190 Ctm. (6 Fuß) an urfprtinglicher Stand-(lelle einen Meilenftein von K. Philipp, Jahr 244, Abftandszahl 15 mp. welcher mit dem Abftand vom Zollfelde übereinftimmt (Jab. 275, S. 12, Mo. 5730 ad S. 1049. K. 87. Vgl. Treibach). Der Grabflein . . . AAII und drei Zeilen, etwa um 250, gef. vor 1870, im Schloß Töfcheldorf,Kegelflätte (Jab. 276. Mo. 6514. Sitzb. d.Ak. d.W. 80, 527. Jab. S. 5, 11, 12. Afkög. 24, 282. M. 11. 249). Vgl. Steicr. Urkundenbuch 1, g 3 Chrumpenveliwe (nicht Chrimpenochore) fraglich ob =: Krumfelden. Krumpendorf. Am Seerande gegen Pörtfchach zu Pritfchitz nach ft der Reichs-ftrafie zeigen fich Gletfchertöpfe als gebogene Rinne, mit Mulde. Der Seerand, welcher die Seitenftraße von Ton her (unter dem Spitalberge mit dem Anfchlufie an die Aquilejer Hauptllraße von Virunum her auf die untere) hierfelbft durchfchnitt, muß vordem weiter ftidlich vorgeftreckt gewefen fein. Da war um 1817 in einer Tiefe von mehreren Metern ein Steingewölbe fichtbar gewefen, 12 bis 16 Schritte lang. Man ergrub in den Jahren 1753 oder zwifchen 1780 bis 1813 Quadern, große eiferne Kettentheile und den, von See-waffer befpülten Meilenftein (IMP CAE)S L (SEPTIMIVS) und 13 Zeilen, Zeit 213 bis 214, Abftandszahl von Virunum 15 (Eichhorn 10) mp. (Jab. 402. Mo. 5704. K. 89. K. Ztfch. 4, ui. Car. 1838, 152. R. -Stud. 3, 11, 3. 27. 49). L MASCVLO, um 250, gef. um 1615? im Lanner’fchen Gewächshaufe, ähnlich dem aus Zolfeld (Rofendorf?) ruhrenden Grab-fteine zu Töltfchach (Gartenpfeiler 1870) (Jab. 50, Mo. 4940. Aep. 4, 216). DOM, Weihftein, dem Mithras, durch den beneficiarius? Urfulus, Zeit um 240, gef. 1835 zu Töfchling, Glashaus des oberen Schlofigartens (Jab. 403. Mo. 4771. Aep. 4, 214. M. m. n. F. p. cix, cx). Felsfchrift (Mayer-Gurina 95). Eine Bronze-Münze K. Car. 1846, 106. Der Ort wird, ähnlich Sca-lach, zwifchen Krumpendorf und Pörtfchach, 888 als beftehend anzunehmen fein (Jbuch für Mineralogie 1878. Car. 1879, 63. Jab. S. 6, 159. Kml. 145). Kühnburg bei Hermagor, Burgruine mit mächtigem Wartthurme (M. ix. 125). Kühnsdorf bei Eberndorf, die St. Egydius-Kirche, eine Filiale von Eberndorf, einfchiffige Anlage, im Schiffe flache Decke, zwei Rundfenfter und zwei modernifirte. Gothifcher Scheidebogen, Chor aus drei Seiten des Achteckes gebildet. Kuhweg bei Paternion, die Atha-nafms-Capelle mit romanifchem Presbyterium (M. 11. 110). St. Kunigunde, Filialkirche zu St. Marcin, kleiner gothifcher Bau, mit Rippengewölbe im Chörlein und Fenfter-maßwerk, Strebepfeilern, flachgedecktem Schiffe. Die Jahreszahl 1552 wiederholt vorkommend, dürfte die Bauzeit bezeichnen. — I.V — L. Laas. Die Kirche zum St. Andreas wurde im Jahre 1510 erbaut. Diefelbe ift einfchiffig mit dem gewöhnlichen achtfeitigen Chor-Abfchlufle verfehen, im Ganzen mit kräftig ausgefprochenem Charakter der Spät-Gothik (Fig. 154). Das Schiff beileht aus vier, das Presbyterium aus drei Travees, alles in mäßigen Dimenfionen. In der mittleren Achtecksfläche ober dem Hoch-Altar befindet fich dielnfchriftfMeifter partolomes fiertaler 1516 mit dem Steinmetzzeichen: . Das die Kir- che überfpannende Gewölbe ift mit conftručtiv unmöglichen, daher auch nur aus Stucco angeputzten Rippen geziert, welche in bemalten Eicheln und Dreiblättern enden, ein reich verfchlun-genes Netzgewölbe fingirend. An den Knoten befinden fich als Schluflplatten 16 mit verfchiedenen Wappenfiguren bemalte Schilder, 13 ähnliche find im Netzgewölbe des Chores. Rippen laufen unvermittelt auf runden Dienften, welchen an den Kanten gekehlte Streben vorgelagert find. Die drei Fenfter im Chore zweitheilig, mit Maßwerk aus Fifchblafen und Dreipäfien. An der inneren Laibung des füd-öfllichenChor-FenftersDoppelfchild in Stucco mit denfelben Wappenzeichen wie in Kötfchach, darunter die Jahreszahl . 1 . 5 . 1. o. Die Gewölbefelder des Schiffes find mit fehr zartem naturali-flifch angehauchten leichten Ornament pfi§i bemalt. Auch das Presbyterium und ft-lllt die Schiffswände zeigen Spuren von Bemalung, find aber vielfach übertüncht. ImPresbyterium befindet fich auf der Evangelien-Seite ein Sacraments-Häuschen im rothen Sandftein einfach ausgeführt (Fig. 155). Die Fialenbekrönung desfelben ift weggefchlagen. Die Sacrifteithüre ift ebenfalls aus rothem Sandftein, aber reicher entwickelt als das Sacraments-Häuschen, doch find auch hier die Details etwas roh und gefellenhaft. Steinerner Kanzelfuß aus der Bauzeit der Kirche (Fig. 156). Das Süd-Portal reich gegliedert mit einem Maßwerk-Ornament imTympanon, darüber die Jahreszahl 1518 (Fig. 157). Neben der Sacriftei-Thüre befindet fich eine Abbildung des Erbauers der Kirche mit der Infchrift: Meifter partholome Firtaler hat gmacht die kirchen 1535. Wir fehen den kunftreichen Meifter knieend dargeftellt in reicher Gewandung mit weitem Mantel fammt Pelzverbrämung und langen gefchlitzten Aermeln, vor ihm fein Meifterzeichen: ein Winkelmaß mit dem Kreuzeszeichen darauf (Fig. 158). Gegenüber der Sacriftei-Thüre befindet fich ein Frescobild, ein ganzes Travee des Presbyteriums ausfüllend, die heilige Dreifaltigkeit vorftellend. Die Malerei ift noch T52 echt, jedoch fehr ftark ruinirt und in küntl-lerifcher Beziehung von geringem Werthe. Die im unteren Theile des Gemäldes befindliche Infchrift lautet: »Das gemall hat laffen machen der edl und feil Siegmimt von Kefen-hüll zu Aichlberg difer Zeit pfleger payder herfch afften pütterhperg und goldenftein und katerina von Gleincz fein Ehlichc hausfrau Der heiligen Dreivaltikhait zue lob und Ere und ift befchehen im 1535 jar«. Die Schrift ift noch gothifch. Fig- 155- (Baas.) Die Altäre find zopfig. Rechts und links vom Hoch-Altar über den Durchgängen des Ambulatoriujns flehen zwei alte gothifche und echt künftlerifch ausgeftihrte freie Holzfiguren St. Georg und St. Florian. Diefelben find i*2o M. hoch und dürften einft dem alten nun verfchwundenen Haupt-Altare angehört haben. Eiferner Charwochen-Leuchter (Fig. 15 9), fchöner Klojrfer an der Sacriftei-thür (Big. 160). Der Thurm lieht auf der Evangelien-Seite, ift viereckig, mit vier einfachen Giebeln, einfachen fpitzbogigen Schallöffnungen und gedrehtem fpitzen achteckigen Helm. Die Strebepfeiler find mit rohen Details gefchmückt und gleich den Quadern des Thurmes aus rothem Sandftein. Auf dem .Orgel-Chore eine gothifche Truhe. Labegg bei St. Johann am Brtičkl. Der Fund, im Jahre 1877 gemacht, befleht aus einer bronzenen Sperrfpitze mit Schaftrohr K., aus 1 Haken, 1 Mefferklinge, Nägeln von Eifen, aus Topfftücken, grau und roth- braun ohne Drehfeheibe, röthlichgrau mit Drehfeheibe gearbeitet, endlich verkohlter Gerffe Hirfe Roggen Weizen, in einer Tiefe von ßiöCtm. (10Fuß). Eifen undOrganifches wohl nachrömifch. (Car. 1877, 229.) Lamberg. Eine Doppelfchanze auf dem gegen Süden gerichteten Steilabhange. Der von der größeren Schanze umfchloffene halbkreisförmige Raum hat eine Länge von 30 M. und eine Breite von 20 M. Der kleinere. ebenfalls halbkreisförmige Theil ift 1 5 3 i7 M. lang und 9 M. breit, der erftere ift von einem doppelten Walle und doppelten Graben, der andere nur einfach bogenförmig umfchloffen; die Wallkronen haben eine Breite von 3 M, die Breite und Tiefe der Gräben fchwankt zwifchen 5'5 M. und 10 M. St. Lambert am Hart. Die Kirche, ein Bau aus dem 16. Jahrhundert, das Schiff flachgedeckt. Ein Oelbild, die Auferftehung Chrilti, als Epitaphium für Chriftina Schatt-nerin j 1610. Die Innenwände bemalt, die Kanzel von 1646. Tafel mit geflicktem Rückenkreuze von einer Cafula, eine Glocke von 1 670 (Chrifloph Poller in Villach). St. Lambert und Marus bei St. Georgen am Weinberge. Die Baufleine, Mauerrefle, Säulenftücke, davon ein cannel-lirter Schaft in der Scheune unterhalb des Berges, lallen darauf fchlieflen, es fei diefe Höhe mit den Schutzmauern auf dreien Seiten und der angeblich durch den Berg reichenden Höhle durch ein Tempelchen des Dolichenus, nicht wohl der Venus, bekrönt gewefen. Außer einer Fibel aus Bronze (1856 K.) fand man hier feit 1880 eine Münze Pius Br., M. Aurel Br. (am Bergfufie), eine Conftantius II Br., fämmtlich K. Drei Reliefs. Strahlenkopf, Adler, im Frontifpitz, Kopf mit Mondfichel, darunter zwifchen den cannellirten Säulen Krieger mit Doppelbeil rechts, flehend auf dem nach links gewendeten Stiere, daneben eine weibliche Geflalt, bekleidet, rechts Kranz, flehend auf dem nach rechts gewendeten Reh. Jetzt in Nieder - Trixen (Jab. 298, Taf. 8, Archäol. Zeitg. 1854, S. 210, 215). Genius mit Fackel und Kranz an der Kirche (Jab. 297). Blumen -Arabeske. Desgleichen (Jab. 298). Vier Grabfteine: CN ■ OCTAVIO, um 150, gef. vor 1819 an der Kirche (Jab. 294. Mo. 4947)- C • O. . . TATTVS *, um 150, gef. vor 1819. Desgleichen (Jab. 295. Mo. 4948). . . KVMO*,um 200, gef. vor 1819. Desgleichen (Jab.296.Mo.4978. Car. 1882, 103). PRIM VS, um 150, gef. 1880. (M. vn. n. F. p. ci. Aep. 6, 96, 2. Car. 1882, 256; 1883, 106). CV. Säulenschaft Stück, 5 Zeilen, nicht Meilen-, fondern Votivflein. Schädel, 2 M-Skellette in Gräbern, 1884, 1885 (M. xi. p. lxxvii, Klagftr. Ztg. 1885, p. 1 1 17). Die Kirche, vielleicht auf römifchen Grundbauten, dürfte, gleich dem nahen Trixen, (Truhsna 822, Truhfen), fchon um 1043 exiflirt haben; älter fcheint St. Lambert bei Pörtfchach, um 983 (AfK. 4, 148, Fig. 157. (Laas.) 149; 7,49. Car. 1866, 310; 1880, 221; 1882. 112. AfKöG. 29, 243. Kml. 266). Kleiner Bau, geodet mit hölzerner Vorhalle, im Schiffe flache Decke, hölzerner Sänger-Chor. Das Presbyterium etwas fchmäl er als das Schiff, dafelbd das Kreuzgewölbe mit dumpfen Spitzbogen und Wandfchildcrn. Die Rippen durch Mörtel-Putz verdärkt, eine 1 54 Rippe läuft am Scheitel der Länge nach; im Schlufi, welcher dreifeitig ifl, laufen die Rippen in eine große Schlufiftein-Scheibe, aus Mörtel hergeflellt. Die Fenfter mit ausgefühlt, fondern nimmt nur zwei Drittel derfelben ein und geht die fenkrechte Mauerkante an beiden Seiten der Laibung des Triumphbogens im Presbyterium bis zum Fig. 15S. (Laas.) geradem Sturz, im Presbyterium mit Stumpf-Spitzbogen. Der Triumphbogen rund, als Kämpfer antike Marmor-Architekturfragmente. Der-felbe ifl nicht in der ganzen Mauerftärke Gewölbe in die Höhe und läßt die Annahme zu, dafs der Priumphbogen ehemals höher gefeffen habe. In der Vorhalle find an den zwei roh aufgemauerten Altartifchen als Platten, Frag- i55 mente von Römerdeinen, fowie außen auch Reliefs in die Mauer eingefügt. Im Sockel des Chorfchlußes befinden fich Fries-Ornamentflücke (geftürzte und flehende »Akroterien«) im groben Marmor, doch von fchöner fchwungvoller Arbeit. St. Lambrecht am Haimburger Berg (Filiale von Haimburg). Kleines roma-nifches Kirchlein, das bis auf einen Zubau (Vorhalle) gänzlich intačl geblieben. Geodet. Durch die Vorhalle gelangt man über acht breit; füdlich befindet fich ein Rundbogen-Fenderchen mit breiter Laibung und fo weit in der niederen Tonne eingefügt, dafs eine Schildkappe vonnöthen, an der Evangelien-Seite ebenfo, nur id dort ein Rundfender angebracht. An beiden Seiten des Altars find kleine Quadratnifchen; ebenfo befindet fich eine Vertiefung von 25 Ctm. und 1'35 Ctm. Breite an der nördlichen Wand des Schiffes, in der füdlichen Wand außer Fendern eine qua- jji i ij aiA.riLt._ii a ra u 11 a 3 & a. a Fig. 159. (Laas.) Stufen zum Portale, das nur einmal »abgetreppt« id, die Oeffnung der Thüre mit geradem Sturz, jedoch im Rundbogen über-fpannt, ein ausgefprochenes fpät-romanifches Portal. Das Schiff, 7-52 M. lang zu 5‘14 M. breit, fiachgedeckt, an der Südfeite zwei Fender, eines in neuerer Zeit erweitert, das andere alt, mit Steingeäder und Falz zum Einfetzen einer Verglafung. Der Triumphbogen rund, hat dreieckprisma-artigeKämpfer. Das Presbyterium id rechteckig, mit einer Tonne überwölbt, 2'6i M. tief und 3‘54 M. dratifchc Nifche. Die Decke id neuer (18. bis 19. Jahrhundert); doch erkennt man Rede der Einwölbung aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Der Haupt-Altar Ende des 16. Jahrhunderts. Ein hübfcher Auffatzrahmen aus dem 17. Jahrhunderte. Einige Figuren aus dem 15.—16. Jahrhundert. St. Lambrecht am Lamperts-berge, Filiale von Baldramsdorf, kleiner gothifcher Bau, einfchiffig mit polygonem Schlüße, das Schifi" dach gedeckt, die Decke mit einfachem gothifchen Ornament bemalt, - 156 - im Presbyterium auf der Flachdecke St. Lambrecht gemalt. In denFenftern auch Maßwerk. Unter dem Orgel-Chor noch Reite einer In-fchrift. Rehe eines gothifchen Flügel-Altars. Der Kahen mit Maßwerk, aber leer, auf den Flügeln außen: St. Andreas und Johannes, St. Barbara und Elifabeth, Urfula und St. Seba-hian, Margaretha und Chrihoph; innen: Maria Verkündigung, Chrihi Geburt, die drei Könige und die Auferhehung, auf Goldgrund. Ueberdies find noch zwei weitere Altarflügel das unversehrt gebliebene Langhaus mit Netzrippgewölben aus drei Jochen. Starke Drei-viertel-Säulchen, deren Schafte bis in die halbe Raumhöhe reichen (Fig. 16 r). Das letzte Joch wird von der gothifch unterwölbten Orgelbühne ausgefüllt, das Gewölbe bildet drei kleine Joche mit Scheidebögen, dafelbft zwei Trennungspfeiler. In Orgelchor-Höhe die heinerne Rundftiege zum Thurm; fämmt-liche Fenher modernifirt, Taufhein mit achtfei-tigem Becken alt. Der Thurm wehlich vorge- Fig. 160. (Laas.) vorhanden, darauf St. Nicolaus und Leonhard, Petrus und Paulus, Apollonia und Gertrud, Walpurga und Katharina. Auf den Rückfeiten gothifches Ornament. An der Wand eine Holzfigur: St.I.ambrecht,wahrfcheinlich vom Flügel-Aaltar hammend (f. Khuen Gott: St. Lambrecht). St. Lambrecht am Radsberge (Dcc. Teinach).Das auf der Hochebene eines Bergrückens prachtvoll gelegene Gotteshaus, fchlimm rehaurirt, die Chor-Gewölberippen zerhört, an den Wänden Spuren der alten Dienhe und Confolen. Der Chor behebt aus zwei Jochen und dem dreifeitigen Schluß, Fig. lüi. (St. Lambrecht am Radsberge.) baut. Strebepfeiler nur an der Eidlichen Schifffeite, an den Chorecken über Eck gehellt. Südöhlich vom Chore heht ein großer runder Karner mit kleiner Apfis, in das Beinhaus führt eine verfallene Stiege hinab. Landschnicker Wald bei Feldkirchen. Die Sage weiß von feinen Gold-fchätzen zu berichten. Aehnlich Latfchach, Maria-Elend, Stangalm (Car. 1860, 38). Landskron. Nördlich von der aqui-lejer Straße bei Villach (Sianticum). Die Fundhätte der beiden Schriftheine ih wahrfcheinlich das Zollfeld (Mo. 4776 und Jab. Nr. cxxiv). i57 EPONE, Ara des beneficiarius consu-laris, um 220— 270, wohl aus Zolfeld, gef. vor 1783, hieher vor 1850, nach 1869 im Maierei-Hofe unter der Schlofimine, fehlt jetzt (Jab. 448 gleich 124, Mo. 4776, vgl. ad S. 1046). VEGETONI*. um 150, gef. vor 1819, nach 1869 im Maierei-Hofe, fehlt. Civilis erfcheint auf beiden diefem Fundorte zu-gefchriebenen Schriftfteinen (Jab. 449. Mo. 4763. R.-Stud. 1, 186. Jab. S. 6. AfK. 12, 35). Ausgedehnte Ruine mit mächtigen Mauerzügen; bis vor beiläufig 60 Jahren ftand der Bau des Bartolomäus Khevenhüller fall unverletzt, ein Brand zerftörte ihn, um nicht wieder zu eriiehen. Längsee bei St. Georgen, vormals erftreckt von Drafendorf bis Fimming, der untere füdliche Theil fpäter trocken gelegt. Jetzt ift die Fläche 103'59 Hektar (190 Joch), die Länge 1290 M. (680), Breite 967 M. (510 Klafter). Am ölllichen Ufer find an drei Stellen zahlreiche Pfähle feit circa 1784 bekannt und wohl neuzeitig, alt vielleicht jene am Nord-Ufer. Gleichwie die Pfahlbau-Spuren unficher, fo möchten auch die Kirfchkerne, gefunden in der Tiefe von 95 Ctm. (3 Fuß), fchwarze Topffcherben in der Tiefe von 63 Ctm. (2 Fuß), letztere namentlich mit Knochen im Torfmoore des Südendes, neuzeitig fein. Der Lacus und Langenfee ift feit 1162 urkundlich (AfK. 6. 125; 9, 135; 10, 255. Car. 1864, 433, 491, 495; 1869, 9. 1883, 1886. AfKöG. 38. 199. Sitzgb. d. Ak. d. W. nat. 51, 270. Mi. w. anth. 1, 322). Langsdorf. Die Filialkirche St. Dionys mit gothifchem Presbyterium, zwei fchmale Fenfter mit Dreipafifchluß. Im Chor-Schluße die Rippen auf Confolen, der Triumphbogen fpitzbogig, flachgedecktes Schiff. Larix, Larice, vgl. Flitschl, Saif-nitz. Lattachhof bei Wieting. An der Eifenftrafie mehrere Urnen und andere Ge-fchirre und römifche Münzen vor 1821 gefunden (K. Ztfch. 3. 124). Lausnitz- richtig Leisnitzgraben, vgl. Taferner-Alm. Diefe ift falzburgifch, die Leisnitz-Höhe oberhalb Frankenberg, Pfarre St. Peter im Katfchthal, bildet aber die Gränze zwifchen Kärnten und Salzburg. Launsdorf, hoch über dem Ein-fchnitte der Rudolphsbahn bei Ollerwitz ge- legen, erregt die Kirche fchon von weitem einige Aufmerkfamkeit; der fchlanke Chor, der Thurm zwifchen Schiff und Chor und das breite Dach des Langhaufes deuten auf ein bedeutenderes Bauwerk. Die Kirche, zur Himmelfahrt Mariens geweiht, befteht zu-nächfl aus einem nicht fehr großen, aber ziemlich hohen ftreng gothifchen Chor (ein Joch mit dem ftinffeitigen Oftfchluße). Die Rippen des Sterngewölbes gehen an den Wänden und in den Ecken als Dreiviertel-Säulchen mit cylindrifchen Auffätzen herab. Zwei runde Schlufifteinfcheiben mit neu bemalten Symbolen. Drei hohe und fchlanke Fenfter mit Mittelpfoften und einfachem gothifchenMaßwerk. Nördlich noch ein nachgeahmtes kleines Spitzbogenfenfter. Weftlich des Chores die quadratifche Thurmhalle in gleicher Gewölbehöhe mit dem Chore mit einem Sterngewölbe, im Schlufifteine ein Steinmetzzeichen. Vom Chore öffnet fich zur Thurmhalle ein bis zur Decke reichender dreifeitig gefchrägter fchlanker Scheidebogen, vom Schiffe dagegen ein ganz niedriger und nicht fehr breiter Spitzbogen, der durch feine geringe Höhe die Ueberficht des Chor-Raumes ftört. Demgemäß ift auch das Schiff in geringer Höhe eingewölbt, und zwar in zwei Jochen mit einfach gothifchen, tief herabgehenden Kreuzgewölben. Die Einwölbung ift eine fpätere Zuthat zu dem noch aus romanifcher Zeit flammenden Baue. Als Wandftützen kommen niedrige und kräftige Dienfte ohne Capitäle vor. Eine Schlufiftein-fcheibe zeigt das Lamm Chrifli. Die Hoch-altaf-Menfa aus gelbem Sandflein fchichten-artig aufgebaut. Zwei gute Statuen (Katharina und Barbara) gothifch; an einem Seiten-Altar folche kleine Figürchen. An der Südfeite der Thurmhalle eine etwas unregelmäßig angefchloffene Capelle fammt polygonem Chörlein mit einfach gothifchem Rippengewölbe; wahrfcheinlich ein gleichzeitiger Zubau mit der Schiffs-umgeflaltung (Fig. 162). Hinter dem primitiven Altar geht eine Stiege in ein Beinhaus herab, was, da Achtbar, einen ungünftigen Eindruck macht. Die Luft in diefem Raume ill fchlecht und ungefund. Das mittlere Schlußfenfler, fchmal und fpitzbogig, erfcheint barbarifch durch einen Flügel eines Flügel-Altars ausgefüllt. Die Weihwaffer-fchale beim wefllichen Haupteingange trägt die Worte: .,Pax Domini Vobiscum“ i5s 16 IHS 46, der Taufflein in gefchweifter kelchförmiger Renaiffance-Form. Die Caffet-tendecke der weftlichenEingangshalle flammt wahrfcheinlich als ein Ueberreft von der urfpriinglichen flachen Schiffsdecke her. Denn die Vorhalle felbft ift entfchieden neueften Datums. Die gefchnitzen Bilder in den 28 Caffettenfeldern Hellen theils indifferente Ornamente, theils beftimmt fymbo-lifche Figuren dar. Eine Jahreszahl kommt nicht vor, doch dürfte diefes Schnitzwerk bereits der Verfallszeit der gothifchen Periode angehören. Einfl bemalt in roth und gelb auf Schallfenfter und einen zopfig gefchweiften Helm. Strebepfeiler, zweimal abgefetzt, finden fich nur an den Chor-Ecken, wo eine Wand einen eingefetzten Kopf aus römifcher Zeit birgt. Keine Grabfteine. Die St.Sebaftians-Filialkirche, ein regelmäßiger Bau aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. (am Thurm die Jahreszahl 1500). Einfchiffig, mit der Thurmanlage an der Weftfeite. Der Thurm mit Theilungsgefimfen zwifchen den Stockwerken, dann fpitzbogige große Schallfenfter ohne Maßwerk, Sacriftei im Norden des Chores mit einer Empore Fig. 162. (Launsdorf.) fchwarzem Grunde, find die Darffellungen heute Hark verblafst. Man bemerkt darunter: eine vielftrahlige Sonnenfigur, umgeben von zahlreichen Sternen; den heiligen Geift als Taube; zwei Engelsfiguren, eine Monftranze haltend; einen Hirfch zwifchenBaumzweigen; einen fächerförmigen Blumenftraufi; eine große vierblätterige Rofette; zwei combi-nirte Palmetten-Ornamente und geometrifche und frei gefehlungene Füllungs-Ornamente, fämmtlich etwa 2 bis 3 Mm. aus dem fchwärz-lichen Grunde herausgehoben. Auch in der Umrahmung druckt fich der gothifche Typus aus; über knorrige Aefte winden fich fchrau-benförmiggelbrotheBänder. DerWefteingang fpitzbogig, einfach profilirt. Der viereckige Thurm hat in der mittleren Höhe je zwei fchmale Schießlöcher, oben große fpitzbogige gegen den Chor. Die Thurmhalle hat ein Kreuzrippengewölbe. An der Innenwand der Halle eine fehr fchöne Nifche für den Opferflock mit Stabumrahmung und Bekrönung aus Flechtwerk. Das Weft-Portal fpitzbogig mit flacherEinfaffung von gekreuzten Stäben. An der Thür fchöne Eifenarbeit. Im drei-jochigen Schiffe nimmt ein Joch den Mufik-Chor ein, er ruht mit feinen drei Bögen auf zwei achteckigen gegliederten Pfeilern und hat eine Brüftung mit dreizehn Rundnifchen. Das Schiff deckt ein erhöhtes Tonnengewölbe mit Graten. Den Abfchluß des Schiffes bildet der fpitzbogige Triumphbogen in fchöner Profilirung. Der Chor belicht aus einem Joche und dem dreifeitigen Schlüße. Das Netzgewölbe in Verbindung mit halbrunden Wanddienften, davon zwei auf Confolen — 159 enden. Die Chor-Fenfter noch urfprünglich, zweitheilig mit Mafiwerk. Die Kanzel von Stein, achteckig, in den Wänden der Schale Oelbilder. Taufitein becherartig, achtfeitige Schale, die Seiten eingezogen und gewunden. Sacriftei-Thür gefchweift fpitzbogig. Am Wege gegen Hoch-Ofterwitz iteht ein altes Wegkreuz, achtfeitig in der unteren, vierfeitig in der oberen Hälfte, worin je eine halbrunde Nifche. Darin und an den Seiten Reite von Fresco-Malereien, Heiligengeftal-ten, wahrfcheinlich die 12 Apoftel. Außerdem Reite einer Infchrift und am Unterfatze eine in kleiner Nifche eingefetzte rohe Sculp-tur: Chriilus im Elend. Alles ftark verwahr-loit und befchädigt. LavamÜnd-Reim Fröhlichbauer oberhalb des Ortes bezeichnen marine Veriteine- Fig. 163. (Lavamünd.) rangen im Sand und Sandltein die Ränder des inneriteierifchen und mitteliteierifchen Neogen-Beckens (M. vi. n. F. 48. Car. 1858, 122; 1881,161. ReichhardOrb.Perrai 1828. Sch. d. hift. Vsf. SOe. 19). Die Marien-Kirche iit ein fehr bedeutendes Bauwerk. Sie beiteht aus einem drei-fchiffigen Langhaufe, davon das Mittelfchiff bedeutend höher iit. Daran fchließt fich in gleicher Höhe der aus Joch und fünffeitigem Schlüße beitehende Chor mit einfachem etwas gedrückten Kreuzgewölbe, in welchem zwei runde große Schlufifteine mit Chriitus-Kopf und Agnus Dei in Flach-Relief in Vereinigung der weitausladenden Rippen angebracht find. Die fchwachen Rippen laufen unvermittelt auf runde Dienite, welche etwa i o Fuß über dem Boden in verfchieden geformten Confolen enden: Helmdecke mit Bufch, darunter Schild mit geflügeltem Vogelhals; gegenüber Blatt-Confole mit kleiner Maske in der Mitte (Fig. 163, 164); dann Kugel, Masken, Figuren u. f. w. Die Feniter im Chor-Schlüße haben theilweife ihre ur-fpmngliche Geitaltung behalten (Fig. 165), zwei dreitheilig und zwei zweitheilig mit fpät-gothifchen Maßwerk, in welchem Reite alter Glasmalereien; außerdem zwei lange viereckige Feniter. Eigenthümlich iit die Behandlung des Triumphbogens ; die gegen den Chor gekehrte Seite wölbt fich im Kreisbogen, die andere im Spitzbogen mit Profilirung an den Laibungen, die in halber Höhe fich verlieren. Das Langhaus, ein etwas jüngerer Bau, iit fchmäler als der Chor, und enthält drei Joche (fammt dem Emporejoche vier) mit Netzgewölben im Mittelfchiffe und in den Nebenfchiffen. Die Pfeiler (zwei Paare) find einfach achtfeitig mit einfachen Fig. 164. (Lavamünd.) Leiiten-Capitälen, die zur Aufnahme der Profilirung der drei Scheidebogen auf jeder Seite dienen. Als Träger der Gewölberippen gegen das Mittelfchiff iteigen vom Capitäl aus dem Achtecke conitruirte Vorlagen hinan, im Seitenfchifife fenken fich die Rippen bis zum Capitäl, unter welchem kleine Masken angebracht sind. An den Wänden und in den Ecken laufen die Rippen auf Confolen an. An einem Pfeiler das Steinmetzzeichen auf einem Confolen-Schilde : . In der Sacriftei-Thüre zweiEifengitter von eleganter Arbeit; befonders fchön das fchmiedeiferne Speisgitter. In den fpitzbogigen zweitheiligen Fenftern einfaches Maßwerk und Spuren von Glasmalerei. Der Orgel-Chor flammt aus neuerer Zeit. Außen einfache Strebepfeiler. Der ungemein Harke Thurm an der Weltfeite dürfte der ältefte Bautheil fein, er hat romanifirende Doppelfenfter. Die Thurmhalle mit einem einfachen Kreuzrippen - Gewölbe auf derbenEck-Confolen (Kugel und Masken). In die Thurmhalle nördlich und weftlich einfach profilirter fpitzbogiger Eingang, aus derfelben reicher profilirter gedrückt fpitzbogiger Eingang in die Kirche. Schönes Weihwafferbecken. Die Marktkirche wird durch die am Weihwafferbecken befindliche Jahreszahl 1658 beftimmt, mit rundem abgefchloffenen Presbyterium, Vierung mit Laterne und an-fchliefienden runden Capellen - Ausbauten gegen Nord und Süd nach Art eines Querfchif-fes, dreijochiges Schiff. Viereckiger Thurm an der Nordfeite gegenüber die Sacriftei. Vor der Wed-Front eine rundbogige Vorhalle mit Fig. 165. (Lavamiind.) drei Oeffnungen. Außerhalb des Ortes eine gothifche Wegfäule. Lavantthal. Das durch die Tertiärflora der Braunkohlenflötze, die Petrefatie in Dachberg, Granitzthal, Leonhard, Wiefenau und feine goldführenden Wäffer bekannte Thal, war in feinem Terraffen - Diluvium durch einen nordfüdlichen Straßenzug durch-fchnitten, verbindend Colatio (W. Grätz) mit Monate (bei Judenburg, Enzersdorf). Im oberen Gebiete ergrub man einen bronzenen Slreitmeifiel vor 1844? K., eine Bronzemünze um 1844, K., wahrfcheinlich im unteren eine Grabbau-Schrift (Q)VAE SVNT, um 220, gef. vor 1527, welche verloren iß, (Jab. 335, Mo. 5 100). Die flavifchen Anfiedelungen ver-rathen fich mehr in den kleinen Orten der Hügel und Berge, deutfch find die größeren Thalorte. Die deutfchen Bezeichnungen La-banta, Lauent, Lauental erfcheinen 861,888, 1124 (Car. 1879, l8i 1869, 5; 1844, 201. Mu. R. N. 1, 303 (Paak-Weg). AfK. 5, 106; 2, 150, 152. Hermann Text 371. Ank. 1, 570. Kml. 139, 146). Lebmach bei St. Veit. An derKirche: Ein Relief-Stein mit zweien Vafen, dreien Greifen (Jab. 234). Ein Baufchriftßein C | PO | MAT, die erße Zeile 18. Ctm. (an 7 Zoll) hoch, Zeit um 50, gef. vor 1870 (Jab. 233, Mo. 5008). Der Ort zählt zu den älteßen, feit 979, 1198. Leibsdorf. Filial-Kirche St. Martin (zu Poggersdorf im Decanat Tainach gehörig) mit kleinem quadratifchen, alfo gerade abgefchloffenen Chore unterm Thurm, dem wahrfcheinlich im Laufe der Zeit die ur-fprünglich gothifche Einwölbung genommen wurde. An der Nordfeite des Chores eine Nifche im Spitzbogen. Bios die rechte Seite iß mit einem fchwächlichen Säulchen umrahmt, von welchem der noch erhaltene Theil des Spitzgiebels ausläuft. Im Presbyterium zwei Fenßer im Halbkreife. Scheidebogen im Halbkreife. Das dreijochige Schiff früher flachgewölbt, jetzt Tonnengewölbe, vier ßarke Wandpfeiler, gothifches Weß-Portal. Weiteingebauter Orgel-Chor auf vier Säulen ruhend. An der Eidlichen Schiffswand das Bild des heiligen Chrißoph, gut erhalten, mit Spruchband; die Schrift darin „ Sančt crißus. ihs. “ iß ziemlich deutlich, dabei die Jahreszahl 1.5.2. Der Thurm über dem Presbyterium hat gekuppelte Schalllöcher, vier Spitzgiebel, fpitzen Helm. Eine Thurmglocke zeigt gothifche Majuskel. Leifling im Ober - Gailthal. Beim Cafutten-Acker römifche Baureße, Mofaik-boden 1868 (Meyer Gurina 9, Biedermann S. 205.). Lendorf im Wölfnitzthal. Fünf Reliefs an der Kirche. Weibliche Büße mit Kegelhut, Schleiern undBrußgefchmeide(Jab. 374, Taf. 11). Drache (Jab. 375). Leopard, neben Vafe mit Weinßock (Jab. 375, Taf. 11, RStud. 3, 54, 56). Das Kirchlein beßeht aus rundbogiger Concha, in welcher ößlich kleines fpitzbogiges Fenßer mit Kleeblatt, weßlich anfchließend vierfeitiger Thurm mit rundbogigen durch Rundfäulen getheilten Schallöffnungen und vierfeitigem Helm, deffen Halle mit Gräten-Netzgewölbe und einem kleinen fpitzbogigen Fenßer den Chor bildet; diefem weßlich vorgebaut iß das Schiff mit flacher Decke und zwei rohen einfachen fpitzbogigen Fenßern auf der Südfeite. Thor auf der Weßfeite fpitzbogig, einfach profilirt. Kleine Glocke mit Majuskel-infchrift. Leoben ob derNöring bei Gmünd. Die Schiefer-Felsfchrift LVCIVS* und drei Zeilen, Zeit um 240, reliefirte Büfte, bekannt feit 1819, ilt jetzt abgefprengt (Jab. 493, Mu. R. N. 1, 294. Mo. 4728, Aep. 4, 214. M. vi. n. F.p. 47. Urkundlich Nöring 1117). St. Leonhard in der Abtei. Eine hochgelegene kleinere Kirchenanlage mit rund gefchloffenem, fehr beengtem quadra-tifchen Chore und gleich breitem fpätgothi-fchen Schiffe. Das erftere hat im einzigen Joche neuartiges einfaches Kreuzgewölbe, das letztere in drei Jochen dichtes Netzwerk. NachdemMemorabilienbuche „foll dieKirche im Jahre 1521 von einem Abte des Stiftes St. Paul erbaut worden fein“. Das Chor flammt aus einer neueren Bau-Periode, und aus der jüngftenZeit (1859) der als Weilvorhalle eingebaute ftarke Thurm. Ueberdies erfcheint das ganze Aeuflere, zumal die Weft-Fagade, gründlich modernilirt, Strebepfeiler fehlen.Fenflerfindfcheitrechtge-fchloffen, die Gewölberippen inWanddienflen fortgefetzt. Statt eigener Capitäle bloße wulft-förmige Ringe (Fig. 166). Ein fehr intereffantes Tafelgemälde ziert die Auffatzwand des nördlichen Seiten-Altars: Darftellung der Abnahme des Leichnams Jefu vom Kreuze, ein Bild mit 13 Figuren, im Style der Cranach’fchen Schule;, das Colorit ift erneuert worden, doch ift die Compofitionsweife unverändert geblieben. Dimenfionen: 1-20 M. breit, i'6o M. hoch. In der Mitte das Kreuz, vor welchem die Mutter des Fleilandes in blauem Gewände, gefenkten Kopfes und mit gefalteten Händen auf der Brüll zu ihrem Sohne herabfieht, den im Vordergrund Jofeph von Arimathia bei den Schultern unterflützend fanft zur Erde herabläflt, unter dem Leichnam ein großes weißes Tuch ausbreitet. Rechts Maria Magdalena in knieender Stellung und gebückt, die rechte Hand Chrifli mit Küßen bedeckend; links von Maria eine zweite Frau mit einem Tuche ihr Antlitz verhüllend, neben ihr als dritte Leidtragende eine Frau mit emporgehaltenen Händen und Jammer-Miene. Hinter der letzteren Nicodemus und Johannes Evangelift in ruhiger Theilnahme die fchöne Gruppe fchliefiend. Links und rechts des Hintergrundes die gekreuzigten Schächer in zufammengekauerter Körper- haltung. Charakteriflifch ifl der den Haupt-perfonen des Bildes gegebene Nimbus, der die Form einer vollen Scheibe hat. Diefe ifl flark vergoldet und zum Zwecke einer wirkungsvollen Hervorhebung von dem ebenfalls goldenen Hintergründe mit concen-trifchen Strahlen markirt. Ganz im Vordergründe rechts kniet der Donator mit Mitra und Stab und feitwärts angebrachtem Stiftswappen. Von den gefalteten Händen lauft ein Spruchband aus mit der Auffchrift: »miferi-cordia dei miferere mei« in gothifchen Minuskeln. Das auf dem Bilde angebrachte Wappen ifl das des 29. Abtes von St. Paul Fig. 166. (St. Leonhard in der Abtei.) Sigismund Jöbß.1 von Jöbfllberg ifl (1488 bis 1498), der fomit mit Sicherheit als Donator angenommen werden kann. St. Leonhard, im oberen La-vantthal. Auf einem Acker nächfl der Stadt fließ man im Jahre 1880 auf ein Steinwerkzeug mit Schneide und Bohrloch (K. 5399). Alsdann find von hier bis gegen die fleierifche Gränze flammend die (7) Silbermünzen: Severus, Geta, 2 Elagabalus? (1. principi iuventutis), Soaemias, Maefa, Orbiana, Gordianus, fämmtlich K. 1845. Der Reliefflein, Vafe mit Epheu, befindet fich im Schlöffe Ehrenfels (Jab. 304). Ebenda der Grabflein VERCAIVS* Zeit um 170—240, gef. 1819 (Jab. 303, Mo. 5084. Kml. 106, 129, 310). Der Grabflein (INGENV)AVX, Mannskopf, um 230, gef. 1819, im Gemeindehaufe (Jab. 303. Mo. 5083. Aep. 4, 217). IÖ2 Fig, 167. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) Der GrabfLein GEMINO, um 180, gef. nächft dem Flufibette in bedeutender Tiefe vor? 1819, ift vom Staats-Hammerwerke verfchwunden vor 1870 (Jab. 302. Mo. 5082. Jbuch f. K. 13, 89. Car. 1845, 79; 1867, 103; 1880, 271; 1881, 161; Mu. R. N. 1, 303. M. vi. n. F. p. 48). Die außer der Stadt auf einer Anhöhe gelegene gothifche, dem heiligen Leonhard geweihte Kirche, ein für Kärnten hervorragendes gothifches Baudenkmal aus dem 14. bis 15. Jahrhundert, auf der Stelle einer fchon im 1 2. Jahrhundert beftandenenKirche, mit einem gerade fchließenden Joche und der daranfloßenden capellenartigen Sacriftei mit dreifeitigem Schlüße, der ältelle, einem früheren Baue angehörige Theil der Kirche, vielleicht das ehemalige Presbyterium. Das linke Seitenfchiff endigt mit einer zierlichen zweijochigen fünffeitig gefchloffenen Capelle feitwärts des erften Joches des Presbyteriums. Die drei vorderen Schiffe des gegen Ende des 14. Jahrhunderts entftandenen Langhaufes find durch fpitzbogige Arcaden-Bögen in der Höhe der Seitenfchiffe verbunden, die Arcade des erften Joches, darin Fig. 168. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) ift aus Bruchfteinen und ftellenweife nach Bedarf aus Quadern erbaut. Eine Feuersbrunft im Jahre 1884 befchädigte leider Kirche und Thurm fehr arg. Dreifchiffige orientirte Anlage (Fig. 167, Grundriß), jedes Schiff aus viereckigen Feldern beftehend, das Mittelfchiff breiter und höher als die Seitenfchiffe (Fig. 168, Querfchnitt), im Weften über dem erften Mittelfchiff-Joche die Thurm-Anlage. In Verlängerung des Mittelfchififes das Presbyterium, aus einem gleichfeitigen quadraten Joche, zwei rechteckigen fchmalen Jochen und dem fünffeitigen Chorfchluße beftehend. Das rechte Seitenfchiff endigt in der halben Länge des Mittelfchififes derMufik-Chor eingebaut, ift etwas niedriger. Die Arcaden-Bögen ruhen auf Pfeilern, davon die zunächft des Presbyteriums mit rundem, die übrigen mit polygonem Profil verfehen find. Die Rippen der einfachen Kreuzgewölbe mit ftarken bimförmigen An-fätzen ruhen, zu einem kräftigen Dienft vereint, theils oberhalb der Pfeiler auf einer Confolen-Gliederung, theils und zwar bei den polygonen Pfeilern ziehen fie fich bis zum Boden herab. Schlußfteinfcheiben (Fig. 169). Das erlle Pfeilerpaar, das als Thurm-Unterlage dient, ift viel kräftiger. Das Travee der Thurm-Anlage ift mit einem Netzgewölbe überdeckt, eine der Rippen endet auf einer Confole, die mit einem Schilde geziert ift, darauf ein Monogramm (Steinmetzzeichen; Fig. 170). In der Mauer über den Seitenfchiffen beiderfeits je drei reich profilirte und mit edlem Maßwerk verzierte Rundfenfter und an der Fagade ein hohes dreimal getheiltes ebenfo reiches Spitzbogen-Fenfter. Die Seitenfchiffe befitzen Kreuzgewölbe mit Rippen nach Art des Mittelfchiffes, doch Fig. 169. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) ift die Dienftgliederung des füdlichen Neben-fchiffes viel reicher und edler. Die Fenfter find breit, dreitheilig (eines fünftheilig), fpitz-bogig und mit Maßwerk gefchmückt, das aus Drei-, Vier- und Fünfpäßen, oder nebeneinander geftellten Spitzbogen conftruirt ift (Fig. 171, 172, 173). Fig. 170. '(St. Leonhard im oberen Lavantthal.) Das große Quadrat des Presbyteriums, vielleicht fchon zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut, hat ‘ gegen Often eine fehr breite romanifirende Quergurte, dem Triumphbogen ähnlich, nur noch kräftiger, die Rippen der Kreuzgewölbe in diefem und den anderen wahrfcheinlich mit dem Langhaufe gleichzeitigen Jochen und im Chor-fchlufie haben ein birnenförmiges Profil und laufen faß. alle bis zu dem in der Höhe der Fenfter - Sohlbank herumziehenden Kaff-gefimfe herab. Die Schlußßeine find flach und ohne Verzierung. Im Chorfchluße fieben hohe und fchmale Fenfter mit Harker Laibung und einmaliger Theilung und Maß-werkfchlufl. Der quadrate Raum wird durch Fig. 171. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) ein mit radförmigem Maßwerk geziertes Rundfenfter beleuchtet. Einen hochwichtigen Schmuck der Kirche bilden die Glasgemälde, die freilich jetzt nur mehr den fpärlichen Re ft großen Fig. 172. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) derartigen Reichthums darftellen, zumal in früheren Zeiten vieles entfernt und in den letzten Jahren vieles die Ungunft der Zeit zer-ftört hatte. Es machen fich zwei Perioden von Glasgemälden bemerkbar; folche aus dem 14. Jahrhundert in den Fenftern des nördlichen Seiten-Chores, des Hoch-Chores und an der Oftwand der Südfeite mit rein decora-tivem teppichartigen Charakter, Medaillon- Einlagen auf mufivifchem Grunde, und folche aus der Spät-Gothik (Ende des 15. Jahrhunderts) in der Weftfeite des Süd-Chores mit Benützung perfpečtivifcher Architečturen und charačteriftifcher Stylifirung der Figuren. Der ganze noch erhaltene Schatz von Glasgemälden wurde durch die Innsbrucker Glasmalerei-Anftalt gereinigt und neu auf-geftellt, wobei man nur fo viel neue Figuralund Teppichfelder hinzufügte, um wenigftens die in den Haupttheilen erhaltenen Fenfter durch diefe unbedeutenden Ergänzungen zu vervollftändigen. Diefe Reftaurirung kann als vollkommen gelungen bezeichnet werden. Leider haben beim letzten flarken Brande der Kirche einige Glasgemälde Schaden gelitten. Die wichtigften Fender find: Das Chorfchlufi Fender id in Medaillon-Charakter decorirt, dardellend das Leben Chridi von der Empfängnis bis zur Himmelfahrt. Die Form der Medaillons id der gedreckte Vierpafi, von der Kante eines Rhombus durchfetzt, auf Bandwerksteppich aufgelegt. Der Grund erfcheint blau mit großem Blattwerk damascirt. Die Com-pofitionen find einfach klar, in rein linearer Behandlung von leichtem Ueberzuge begleitet. In der Dornenkrönung ergreift Chridus durch ungewöhnliche Hoheit und wirkungsvolle Pofe. Das ganze Fender id ein echter Glasteppich. Die beigegebenen Abbildungen zeigen den englifchen Gruß und die Gefangennahme Chridi (Fig. 174), die anderen Vordellungen beziehen fich auf die Geißelung, Kreuztragung und Kreuzigung, den Judaskuß, Chridus vor Kaiphas, Chridus feinen Jüngern erfcheinend, die Taufe, und Chridus lehrend, die drei Könige, Flucht nach Egypten, Maria Verkündigung, Anna und Maria, Chridi Geburt. Aus den zweitheiligen Hauptchor-Fendern (füdlich), welche mit Einzelfiguren in gedreckten Medaillons oder unter einfachen Tabernakeln befetzt find, find hervorzuheben: das Fender an der Epidel-Seite enthaltend Scenen aus der Legende des heil. Leonhard, fchön gedacht und klar angeordnet; der Fond durchaus blau. Im unterden Felde die Porträt-Figuren der knieenden Stifter Heinrich Chrogh und Sein Hausfraw Chunigunt. Verwandt im Charakter find die drei zweitheiligen Fender des nördlichen Seiten-Chores, nur reicher und mehr belebt; wir fehen vorgedellt St. Heinrich, St. Radegundis, St. Elifabeth, St. Chunegundis, St. Martinus, St. Erasmus, St. Augudinus u. f. w. Im fünftheiligen Schlußfender am Mufik-Chore, das in fpät-gothifcher Architektur mit perfpečtivifchen Einbauten, Nifchen, Bogendellungen etc., die in größter Bunte und Mannigfaltigkeit der Condručtion gegliedert find, ausgeführt id, erfcheinen die Figuren in primitiver Anordnung und linear arg zerfetzter Ausführung. In der Gefammt-wirkung, wo blau und grün vorherrfchen, ziemlich bunt, ohne feineren Reiz; die betonten Architedturlinien find in Weiß, Fleifch-violett und leuchtendem Gelb gegeben; befonders fchön find das Saftgrün und Orange -Violet. Die Figuren erfcheinen im Vergleich zu den Architečturen fließender und einfacher erhalten. Fig. 173. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) In den beiden Fendern neben dem Süd-Portalefind noch die Hauptpartien vorhanden, beide fpät-gothifch, circa 1470—1490, das eine mit einer durch alle drei Felder gehenden Bedachung; darunter Gott Vater den Gekreuzigten vor fich haltend, in den Seitenfendern adorirendeEngel. Nächde Reihe enthält inmitten die thronende Madonna mit dem Kinde, daneben je zwei weibliche Heilige unter Arcaden; unterde Reihe: männliche Heilige in gleicher Weife angeordnet — das linke Feld fehlt. Das zweite Fender id mit einer durch alle drei Felder fich gleichmäßig wiederholenden fpät-gothifchen Architektur im ter-raffen- und galerieartigen Bau abgefchloffen, Fig. i 74. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) darunter im Mittelfelde Chriflus als Leidensheiland auf feine Bruftwunde und auf das Kreuz weifend und von den Leidenswerkzeugen umgeben. Davor kniet ein Engel, das Kreuz umfaffend und das Blut der Seitenwunde mit einem Kelche auftaffend. In den Seitenfeldern Petrus mit dem Schlüffel (f. die beigegebene Tafel), und wahrfcheinlich vis-ä-visPaulus (der ergänztwurde), darunterwieder fpät-gothifche Architektur in ähnlichem Charakter ; die figuralen Schlußfelder fehlen. Das Chriflus- und Petrus-Feld find von außerordentlicher Schönheit, die Figuren innig empfunden und vornehm angeordnet. Darüber fchlieflen die Architekturen mit rothen Gewölben, die mit gelben Sternen durchfetzt find; die Gliederung auß erordentlich reich und mannigfaltig, fafl zu fein zerlegt; die per-fpečtivifche Bedeutung und Wirkung der Farben ift mit großem Gefchick verwerthet; die leuchtenden zarten Tinten in denFronten, die fchweren Falten in den rücktretenden Partien, in den Schrägen und Verkürzungen machen diefe Glasgemälde zu den be-deutendften ihrer Art aus alter Zeit. Namentlich inden Violets ift eine reiche Scala entwickelt, vom Rofaweifi bis zum tintigen Violet. Reizend ift die Combination des kalten hellen Blau (Ton) mit kräftigem Saftgrün (auch rauchig) und hellem Purpurviolet; das Gelb, vorwiegend licht und grünlich, tritt nur in Abbindungen und Schattenpartien fparfam in kräftigem Orange auf. Ein Meifterwurf ift aber die durchgreifende Bedachung, fie ift von großartiger Anlage und voll von reizvollen Details kühn gedacht und ebenfo durchgeführt — ja die unteren Architekturen zerftieben faft durch den großen Reichthum heller Zierglieder. Die Außenfeite der ziemlich hoch gelegenen Kirche in ihrer dunklen Steinfarbe beleben die der Anlage entfprechenden ringsherum heraustretenden zweimal abgeftuften Strebepfeiler, die an dem Langhaufe mit einer Schräge fchlieflen, während fie am Chor-fchlufle fich pyramidal zufpitzen und eine Kreuzblume tragen. Nur bei der Sacriftei — einem älteren Bauwerke — wölbt fich ein Strebebogen über diefe auf einen an deren Wand flehenden und darüber frei emporragenden kräftigeren Strebepfeiler, der durch Baldachine und Confolen, darauf Heiligen- Figuren, Blendmaßwerk, reicher geziert ift (Fig. 17 5). Den Chor fchmückt ein reicheres Kaffgefims, das Schiff ein einfacher Sockel. Zwei Portale führen in die Kirche, an der Weft- und Südfeite, beide fpitzbogig und letzteres in die Laibung mit Rundftäben und Kehlungen profilirt, der hoch anfteigende Giebel mit durchbrochenem Maßwerke. Der Thurm (erbaut in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts) tritt theilweife aus der Weft-Fagade heraus, theilt fich nach feiner Verjüngung über dem Kirchendache in zwei Stockwerke, davon in dem obern jederfeitig (Doppelfenfter) flachgewölbte Fenfteröffnung mit Maßwerk. Die Bekrönung bildete zuletzt ein Zwiebeldach. Jetzt ift nur ein ftumpfpyramidales Nothdach aus Brettern am Thurme. An der Südfeite zwei eingemauerte romanifche Sculpturen (Fig. 176). In der Kirche Refte zweier Flügel-Altäre aus der Uebergangszeit zurRenaiffance, einer mit fchönen Tafelmalereien, einer gefliftet von Hans von Greiffeneck 1513, auf den inneren Flügeln Scenen auf Joachim und Anna bezüglich, außen Heilige. Im Schrein Maria, Anna und Jefus. Die Rückfeite des Kaftens bemalt. Der andere Altar ift dem heiligen Anton geweiht und fragmentirt. In der Sacriftei ein fpät-gothifcher Kelch, eine filberne gothifche Monftranze und Refte zweier geflickter Cafeln, gothifcher Taufftein mit Infchrift: ave maria (Fig. 17 7). Am großen Strebepfeiler folgende Infchrift: difen Khofel(Weih-wafferkeffel) hat laffn mache Matthes Perger 1615. An dem ganzen Kirchengebäude zahlreiche Steinmetzzeichen (Fig. 1 78). Bei der Altarftufe im Presbyterium eine Grabfleinplatte aus Sandftein, ftark befchä-digt. Die Refte der Infchrift lauten: hie leit rueger der ric... geftifft gepawen des jars... Anno dni mccciiii iiii all hernach in gotes nam amen. Rueger fliftete einen Leonhard-Altar fammt ewigen Licht," Wochenmefle und Jahrtag (1397). Grabmal des Sigmund v. Pain f 1595 (weißen Mamor), des Cafpar v. Pain J 148., des Pfarrers Jacob Keffel-boden f 1530, des Gregor Jofll zu Lind f 1548, der Stein 1604, des Wolfgang Alchin-ger j- 1547, des Conrad Popp f 1593 und feiner zwei Frauen. In der Kirche finden fich zahlreiche Votivbilder, davon viele in das 17. Jahrhundert zurückreichen. Wir finden auch intereffante Namen genannt, wie Georg Sigm. Freiherr von Siegersdorf (1670), Peter Paul Freiherr von Welfersheimb (1670) u. f. w. Hinter dem Presbyterium der runde Karner mit Oftnifche, einfacher romanifcher Bau mit Spitzdach, unten das Beinhaus (Fig. 179). Das obere Portal rundbogig mit profilirter Gewandung, in der Kehlung Rofetten. Beim Eingänge in dem Karner die Marke Lg,. Fig. 175. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) (Fig. 180) wiedergegeben. Die Seffion ift leider fchon fehr befchädigt. St. Leonhard im Drauthal (Möll-bruken). Die Kirche ift ein fchöner einfacher Bau von fchlanken Verhältnißen, einfchiffig. Das Schiff befleht aus zwei quadratifchen Jochen mit Sterngewölbe, aus kleinen Rippen gebildet, welche unvermittelt auf Dreiviertel-Säulen anlaufen, die den lifenenartig vorfpringenden Streben mit tiefgekehlten Kanten vorgelagert find. Die Die Kunigunden-Kirche im Markte ift nur mehr in wenigen und fehr unbedeutenden Reffen ein alter Bau, fie wurde in neuerer Zeit fall ganz umgebaut. Kurze Strebepfeiler und ein Sacraments-Häuschen an der Evan gelien-Seite, gegenüber Ueberrefte eines einft prachtvoll gezierten gothifchen Fenfters, fowie eine kleine Nifche als Priefterfitz find die erkennbaren Ueberbleibfel eines älteren Baues. Das erftere iff hier in Abbildung Empore ift in das erffe Joch eingebaut und nimmt etwas mehr als die Hälfte desfelben ein; fie ruht auf zwei niederen achtfeitigen Pfeilern, wovon vier Seiten gekehlt find, mit glattem achtfeitigen Sockel und auf Netzgewölben von Steinrippen, lieber diefen Pfeilern an der Wandfläche der Empore-Brüftung je eine fchöne Confole mit Laubwerk verziert, an deren Eidlicher ein Schild, worauf Steinmetz- oder Meifferzeichen und Jahrzahl gemalt: • Die Brüftung IX/\S der Empore als durchbrochenes Maßwerk aus Stucco. Der Chor befteht 1. aus einem Joche mif Kreuzgewölbe und großem runden Schluß (leine, liegt um eine Stufe höher, und Fig. 176. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) 2. aus dann abermals um eine Stufe erhöhtem fünffeitigen Schlüße von gleicher Höhe mit dem Schiffe und ift von demfelben durch den hohen fchmalen profilirten Triumphbogen getrennt. Rippen laufen an den Kanten des Triumphbogens und des Schlußes unmittelbar in den Boden zwifchen Joch und Schluß aber Fig. 177. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) auf je einem fünffeitigem Dienll ohne Capital und Bafis und gehen fämmtlich durch ein Kranzgefims, das in Drittelhöhe über dem Boden fich befindet. In den drei letzten Seiten des Abfchlußes je eine breite, 1 Fuß tiefe Mauernifche mit an der Kante gekehltem Stichbogen. Das Weftthor ift rund-bogig, mit geradem Sturz, mit zwei Wulften und drei Kehlungen profilirt, von einem Steinbande rechteckig umrahmt, Südthor fpitzbogig, einfach profilirt. Fenfter bis auf eines zweitheilig mit Maßwerk, in welchem Spuren von Glasmalereien. In der Weftfeite ein leeres Kreisfenfter. Thurm auf der Südfeite des Chores vierfeitig mit einfachen fpitz- * j ¥ £ 'T vb 1 t >. x/ x y a ^ *> VY II* ^ 4 r1 ? O D9d 2^ Fig. 178. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) bogigen Schallfenftern, nicht ausgebaut, und viereckigem dumpfen Helm. Ringsum einfach geftufte ftarke Streben. An der Nordfeite des Chores, die Breite der Jochwand füllend, gegenüber den Sacrifteithüren ein Chorftuhl Fig. 179. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) aus weichem Holze mit fechs Sitzen reich gefchnitzt. Der Untergrund der Fläche vertieft und das Relief nach Art der Fiach-malerei durch Striche charakterifirt. Auf Spruchbändern: Jefus, — maria hilf uns, — andre ramp er (rainper (?) — 1512 jar. Auch ein Wappen mit einer Adlerklaue — i yo — (Fig. 181). Der vordere Theil desfelben (das Pult) wurde vor einigen Jahren, da er keine Schnitzerei enthielt, als werthlos bei Seite geworfen. Prachtvoller fehr gut erhaltener gothi-fcher Schnitz- und Flügel-Altar, der bis an die Gewölbedecke des Chores reicht. Die Predella befteht aus einem rechteckigen oblongen Schreine, welcher durch zwei Flügel verfchliefibar ift. Der Schrein ilt leer und durch einen Barock-Tabernakel, der jedoch ftets weggenommen werden kann, verflellt. Außen an den Flügeln je eine Frauenfigur in reicher Gewandung, fowie auch zu beiden Seiten des Schreines, ungemein lieblich und Fig. 180. (St. Leonhard im oberen Lavantthal.) zart: St. Helena, St. Elifabeth. Auf der Innenfeite derfelben je eine bekleidete geflügelte Engelsfigur mit lockigem Haar, die eine mit Nägeln und Lanze, die andere mit der Dornenkrone in den Händen in Flach-Relief. Schrein über der Predella 6 Fuß hoch und 4 Fuß breit, worin drei Statuen von Aftwerk umrahmt: S,t. Leonhardus (Mitte), St. Rochus und St. Sebaftian, letzterer nur mit entblößtem Oberleib. Hinter ihnen an der Schreinwand geflügelte bekleidete Engelsfiguren gemalt. Auf der Innenfeite der Flügel in Flach-Relief rechts St. Rupertus, links St. Dionyfius. (Bemalung an der Außenfeite der Flügel und zu beiden Seiten des Schreines leider nicht zu fehen, da die Flügel befeftigt find.) An den Schmalfeiten des Altares zu beiden Seiten der Flügel je eine Rittergeflalt auf reich gefchnitzter Confole, in welcher von der Predella ausgehendes Aftwerk endet und unter prachtvollem Baldachin: St. Georg und St. Florian. Die Krönung, befonders reich aus Schnitzwerk, Wimpergen und Fialen, bildet drei auch nach rückwärts offene Nifchen, in deren mittlerer unter Baldachin mit Spitzhelm und nach vorn fleh neigender Kreuzblume Ecce homo-Statue mit Dornenkrone, Seiten- und Nägel wunden, zur Linken Maria, zur Rechten Johannes auf hohen dünnen achtfeitigen Sockeln. Auf der Rückfeite des Altares Gemälde: In der Mitte St. Chriftoph, rechts St. Laurentius, links St. Johannes Ev. (?) Schnitzwerk und Malerei am ganzen Altäre vorzügliche Arbeit. Hübfche Eifenbefchläge und Thürklopfer (M. i. 126; M. ix. 55; M. v. n. F. p. xxxix). St. Leonhard am Loibl, Paß nach Krain. Die Ara BELESTI, um 270, gef. 1819, am Mauerkreuze nächfl. der Kirche (M. 1. 575. Mo. 4773, M. xi. n. F. p. lxxvii). Die Kirche ift neu, in derfelben einige Holzfiguren, ferner ein Kreuz mit der Jahreszahl 1580 aus der alten Kirche übertragen. Die alte Pfarrkirche ift Ruine. Wahrfchein-lich der Anfang zu einem großen Baue, brachte fie es nicht zur Einwölbung. Nur das Haupt-Portal zeigt reichen gothifchen Schmuck und feine Durchbildung. Es verdiente irgendwo verwendet zu werden. An demfelben finden fich wiederholt zwei Steinmetzzeichen. St. Leonhard bei Siebenbrünn. Beim Steinbruch unter der krainecker Straße wurde vor T865 ein eifernes Pferdgebiß und eine Bronze-Münze Nero gefunden (Jab. 169). Neben dem Hoch-Altar römifcher ara-ähnlicher Schriftflein, der nun als Opferltock verwendet wird. Die Kirche ein neuerer Bau, in der Sacristei ein gothifcher Kelch. St. Leonhard im Bad ob Himmelberg, 2 Stunden von Feldkirchen.. Kirche, maffiver Bau, einfchiffig, geoflet. 27"70 M. breit, 13 M. breit. Presbyterium aus dem Achteck mit Netzgewölbe auf Con-folen, Schlufifteine, zwei Spitzbogenfenfler ohne Maßwerk und zwei mit rundem Ab-fchlufie, Triumphbogen im Spitzbogen und ftark abgefchrägt. Das Schiff hat vier Joche, Tonnengewölbe mit dünnen Graten, Wandpfeiler im Achteck, die Gewölbefchilder im Spitzbogen conflruirt, links und rechts je zwei Fenfter mit Rundbogen, in einem (rechts) Fragmente von Glasmalerei, eine ganze und eine halbe Heilige darftellend (klein). Südlich und nördlich ift je ein Eingang mit einfachen Spitzbogen, abge- gewölbt ift felber in Kreuzform mit drei Feldern und gezogenen Graten. Chorbrüftung aus Holz. An der Auilenfeite der Kirche ! Strebepfeiler in fehr roher Weife. Der Fig. 181. (St. Leonhard im Drauthal.) fchrägter Gewandung. Weftlich der eigentliche Haupteingang, jedoch unbenützbar. Der Mufik-Chor fleht auf zwei runden Steinfäulen, deren Capitäle fchon die Renäiffance zeigen, mit Wappenfchildern, wo in einem Ornamente, im andern 15 . . zu lefen ift. Ein- Glockenthurm fleht nördlich am Presbyterium und Triumphbogen, hat vier Etagen, ift viereckig maffiv. Kleine fchmale Stiegen-fenfter (Schlitze), viereckige Schalllöcher, niederes Pyramidendach. Zeit der Erbauung Anfang 1500. 172 Die Capelle ift einige Schritte öft-lich von der Kirche, etwas erhöhter gelegen; 9-2o M. lang und 8 M. breit. Eingang rundbogig und abgefchrägt, darüber die Die Capelle geht vom Viereck in ein halbes Achteck über, hat fehr fchönes Sterngewölbe mit fchönen Rippen, welche auf Confolen auffitzen, die unten in eine Fig. 182. (Lieding.) jahrzahl 1528, in der Gewandung rechts an derfelben ein fchönes Steinmetzzeichen , darunter ein fteinerner Opfer (lock mit einem leeren Wappenfchilde. Spitze auslaufen. Die Gewölbefchilder find fehr hoch im Spitzbogen conftruirt; in der Apfis drei fchmale Spitzbogenfenfler ohne Maßwerk, Laibung flach, Kaffgefimfe unter der Fenfterfohlbank, im Gewölbe und in der Höhe der Fenfterfohlbank bemalt mit Heiligen und Ornamenten, mit gefchrie-benen Jahreszahlen 1533 und 1335, welche ein Engel auf einer Rundfchleife trägt (im Gewölbe ober dem Eingänge). Die Malerei ift mehr roh und ilark nachgedunkelt (be-fonders die Lichter auf derfelben). Altar und fonftigeEinrichtung aus dem 1 7. Jahrhundert. Hauptbild am Altar ift der heilige Leonhard gefchnitzt. St. Leonhard bei Villach. Kirche (Filialkirche der St. Nicolaus-Kirche in Vil- mittlere ilt zweitheilig mit Maßwerk (Kleeblatt), die andern zwei find einfach fchmal mit Dreipaß, rechts ein viertes bloß im Spitzbogen. Das Gewölbe dürfte fpäterer Zeit reftaurirt worden fein, denn es hat keine Rippen, ift ein Tonnengewölbe mit einem runden fcheibenartigen Schlußflein aus Mörtel. Die Gewölbefchilder find rundbogig und aus einfachen Graten hergeftellt. Die Kirche ift außen ftark reftaurirt im Jahre 1883; vorn am Giebel ein aus Holz mit Spitzdach conftruirter Giebel- Fig- 183. (Lieding.) lach). Eine halbe Stunde nördlich von Villach auf einer fanden Anhöhe liegt eine kleine einfchiffige Kirche mit fchmälerem recht-feitig gelegenen Presbyterium. Die Kirche hat drei Joche mit runden und an die Wand eckig anfchliefienden Dienften, Gewölbe ohne Rippen, nur Grate, rechts zwei, links ein Fenfter ohne Maßwerk. Der Triumphbogen liegt mehr rechts gegen Süden ohne Abfchrägung (fpitzbogig). Portal im Spitzbogen fehr zart mit Rundftäben, Hohlkehlen und Platten profilirt. Das Presbyterium, im Achteck aufgelöft, hat drei Fenfter, das reiter mit achteckigem Helm, der mit Zinkblech gedeckt ift. Die Schalllöcher im Spitzbogen. Am Presbyterium find fünf einfache Strebepfeiler. Die Sacriftei ift links vom Presbyterium gewölbt und dürfte auch die Anlage für einen Glockenthurm gewefen fein. Es befinden fich in der Kirche rechts vom Eingang ein Chorftuhl mit vier Sitzen aus dem Anfänge des 16. oder Ende des 15. Jahrhunderts aus weichem Holz, ferner eine Predella mit gemaltem Schweißtuch und zwei Engeln, wahrfcheinlich von einem gothifchen Altäre, darauf ein kleiner fchlecht bemalter Kaften, oben mit Zinnen, zwei Thürchen, auf jedem innen ein Heiliger, fehle cht reftau-rirt, in der Mitte der heilige Leonhard mit gothifchem Bifchofsftab. Der Kaften oben mit einem gothifchen Ornament abgefchlof-fen. Ferner flehen daneben in einer Ecke heben kleine Holz-Statuen, 40 — 43 Ctm. hoch, aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, bemalt, nicht fchlecht. Ferner zwei Seiten-Altäre aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, am linken ein heiliger Georg in Rüftung, fchlecht bemalt. Der Haupt-Altar aus einer fchlechten Zeit. Die Sacriftei hat eine fchöne eiferne Thüre. In der Sacriftei befindet fich ein fchöner, 2'47 M. langer, 70 Ctm. breiter gothifcher Paramentenkaften, in der Mitte mit zwei Laden, links und rechts mit je einem fchmalen Thürchen aus weichem Holze, im Flach-Ornament geftochen, mit Farbe bemalt, Fig. 184. (Lieding.) gothifchen Befchlägen, fehr gut erhalten, ferner ein zweiter fchmaler Kaften mit zwei fchmalen Thürchen übereinander, oben mit Zinnen bekrönt; die Ornamente gothifch, aber nur mit Farbe fchwarz und roth bemalt. Ein Fragment eines gothifchen metallenen Rauchfaffes, zwei vergoldete Renaiffance-Kelche. Ferner ein kleines Renaiffance-Käftchen mit einem Thürchen. Dann eine aus Schmiedeeifen ungefähr 75 — 80 Ctm. hohe Figur, den heiligen Leonhard mit Stab und Kette darftellend, er hat fpitze Schuhe und dürfte romanifch oder gothifch fein, wurde aber von Vielen, fogar von Alterthumshänd-lern für römifch gehalten, weil er fehr roh ift und einen kurzen Lendner nur bis zu den Knieen hat, daher für einen römifchen Soldaten gehalten wurde; man glaubte, dafs er erft fpäter zu einem heiligen Leonhard umgeftaltet wurde und die Kette und Stab fpäterer Zeit wären, was aber kaum wahr-fcheinlich ift. Leonstein bei Pörtfchach, an der Heerftrafle Virunum - Sianticum - Aquileia. Eine Silbermünze Aemilia vor 1850, Ti Claudius, Nero, vor December 1845, K. (K. Ztfch. 4, 108, 110, ui. AfK, 2, 187, vgl. Jab. S. 160. Car. 1845, 208; 1851, 79). Das Schloß erfcheint fchon 1198 als Leonftaine. Leopoldskirchen. Der Kraj-Hügel eine natürliche Bildung. Obenüber Wohn-ftätte der weifen Frauen. Car. (1883.) Die Kirche befteht aus einem dreijochi-gen Langhaufe und dem Presbyterium, das aus fchmälerem Joche undfünffeitigem Schluffe gebildet wird; erfteres mit Netzgewölben, letzteres mit Kreuzgewölben überdeckt und mit Strebepfeilern. An der Fagade ein fehr Saeristei Fig. 185. (Leopoldskirchen.) zierliches Radfenfter. Einfache Sacraments-Nifche. Am Thurme gekuppelte rundbogige Schalllöcher. Das Gebäude dürfte in die erfte Hälfte des 15. Jahrhunderts gehören, doch find ältere Refte zu erkennen (Fig. 185). Lieding. Man vermuthet, dafs an diefer Stelle der Straßenzug von Treibach (Matucaium) herein gegen Predlitz, Tamsweg gezogen, dafs die Grundmauern im Friedhofe, der Thurmrunde, des Pfarrhofes, römifche fein könnten. Ob Bronze-Münzen, 19 imjahre 1845 K., hierorts gefunden feien, ift nicht gewiß (M. anth. 1886, p 67). Der Grabflein ATALO*, aus der Zeit um 120, bekannt 1814, an der Kirchpforte (Car. 1845, 187; 1869, 209; 1880, 268. Jab. 263. Mo. 5029. Vgl. den WJb. 46, A. B. 41 Mithrasftein mit Schrift und Meilen-ftein von 1676, welche nicht nachweisbar find.) Der Ort als Lubtenga Lubendingen 975, i°43)- Die Kirche, auf einer Anhöhe gelegen, der h. Margareth geweiht, ift ein oblonger einfchiffiger Bau, der noch fo manchen roma-nifchen Reit enthält, aus zwei Theilen beite ht, dem Chor und dem davon durch den Triumphbogen getrennten Langfchiffe, das nur um ein Drittel länger ift als erfterer (Fig. 182. Grundrill). Das Langfchifif ilt wahr-fcheinlich in feinen Umfangsmauern noch romanifchen Urfprunges, aber Itark moderni-firt, fchwach vortretende canellirte Lifenen mit korinthifirenden Capitälen bilden die Auflager der Rippen. Die Gewölbe find fpitz-bogig, mit hoch anlteigenden Rippen und ftarken Gurten. Die Fenfter rundbogig, mit Stucco-Ornamenten. Der Orgel-Chor ilt ein fpäter Einbau, reicht bis in das zweite Gewölbefeld und wird von vier Säulen und den entfprechenden Wandverftärkungen getragen; die Kreuzgewölbe haben fcharfe Grate. Der Triumphbogen ilt reich gegliedert. Der um fünf Stufen erhöhte Chor aus der Blüthezeit der Gothik befleht aus zwei oblongen Jochen und dem polygonen Chor-fchluße, aus dem halben Achteck conftruirt (Fig. 183. Querprofil). Derfelbe ilt fchlank angelegt, höher als das Langhaus und reich ausgeltattet, die Gliederungen find lebhafter bögen anfchliellen. Die F'enftergevvandung ilt nach innen reich gegliedert. Falt in allen Fenltern findet fich reiches Maßwerk, mitunter erfcheint das Fifchblafenmulter (Fig. 184). Unter derFenfterhöhe umlauft das Innere des Chores ein breites Gefimfe, darunter die Wand mit Blendmall werk geziert ilt, das Fig. 186. (Lieding.) theilweife baldachinartig heraustritt undSedile bildet. Reiche Decoration findet fich an der fpitzbogigen Sacrilteithüre (Fig. 186. Sacri-fteithüre). Hochintereffant ilt das Haupt-Portal, das noch vollltändig romanifch ilt 3'lÜitlhÜ Fig. 187. (Lieding.) und feiner, gehen in die Rippen ohne Capi-tälzwifchenlage über, Itützen fich aber auf fchön profilirte Sockeln; die bimförmigen Rippen find kräftig und tief eingekehlt. Die Spitzbögen an den Wänden haben eine lanzettförmige Geltaltung, denen fich die F’enlter- mit einmaliger Abltufung und hineingeltellter Säule und eine intereffante Tympanon-Dar-Itellung enthält (Fig. 187). Links eine Sacra-mentsnifche mit fchönem Gitter, im Bogenfelde ein Relief, Lamm mit der Siegesfahne, aus der Brult quillt das Blut in einen Kelch. Unter dem Presbyterium befindet fich die Krypta, ein dreifchiffiger Raum mit drei Säulenpaaren und Gratgewölben (Fig. 188. Grundriß der Krypta). Den Zugang dahin vermitteln zwei Stiegen von je 15 und 1 3 Stufen, links und rechts vom Presbyterium. Anftieg unterm Triumphbogen mit portalartigen Anlagen; beide Stiegen vereinigen fich in der Tiefe zu einem gemeinfchaftlichen zweiftufi-gen Austritt (Fig. 189. Querprofii der Kirche). Der Altar in der Krypta zeigt in Holz gefchnitzt Chriftus am Kreuze, Maria und Johannes; jünger find die zwei anbetenden Engel. Beffer ift die auf Leinwand an die öftliche Schildwand gemalte Pieta, doch fehr defect. Fig. 188. (Lieding.) Der Thurm fleht neben dem Triumphbogen füdlich, ein maffiger Bau; im Thurmgefchoße ein altes Kreuzgewölbe mit Rofetten-Schlußftein und einer Mauernifche mit prächtigem Blendmaßwerk,. daran flößt die Sacriilei, in welche die Strebepfeiler des Chores eingreifen; fie befleht aus zwei quadraten durch eine Gurte getrennten Räumen mit Kreuzgewölben. Neun Strebepfeiler ftützen den Chor, welcher aus Quadern von bräunlicher Farbe aufgeführt ift. Das Kirchenfchiff ifl aus Bruch-fteinen erbaut und hat nur zwei Strebepfeiler an der Nordfeite. Ober der Sacrifleithüre ein fchönes Schnitzwerk aus Holz, die h. Hema und deren Gemahl darflellend, welcher Heiligen die Gründung der Kirche zuge-fchrieben wird. Die Eifenthür am Weft-Portal hat altes originelles Befchläge. Außen an der Südfeite liegt ein außergewöhnlich fchönes dreifaches romanifches Blatt-Capitäl von einem gegliederten Wandpfeiler. In der Kirche finden fich Rede von fehr werthvollen Glasgemälden aus dem 15. Jahrhundert (noch 30 alte Felder) und in neuefter Zeit ergänzt. Intereffant find die Darflellungen aus der Legende der heil. Katharina und Margaretha. Auch Spuren alter Wandbemalung (16. Jahrh.) finden fich, befonders an der Außenfeite ein großes, leider fehr fchadhaftes Gemälde: Maria mit dem Kinde auf der Mondfichel in der Mandorla, S. Katharina und Margaretha, herum Männer- und Frauengeftalten. Bordüre von ftylifirten Ornamenten (ineinander gefchlungenes Laubwerk.) Von Infchriften findet man die Jahreszahlen 1523, 1793, dann hic fuit Johannes Schober 14. April 1635 etc., im Thurme bei verbleichten Bildern: Rudolph. An der Südwand Spuren eines riefigen Chriftoph-Bildes. Von den vier Glocken flammt die ältefle aus dem Jahre 1713. In der Sacriftei ein filbervergoldeter Kelch aus dem Jahre 1631. Am Friedhofe ein runder Karner mit fteinernem Spitzdache, fpitzbogigenFenftern, darunter das Beinhaus. Liemberg. Die St. Jacobskirche, ein kleiner einfchiffiger Bau mit nicht umfangreichem Chore, der aus dem polygonen Schlüße und einem Joche befleht. Gratrippen ohne Auflagen. Die Fenfler fchmal, fpitz-bogig mit tiefen Laibungen. Im Chorfchluß-fenfter Refle von Glasgemälden (Chriftus im Elend, St. Jofef). Im dreijochigen Schiffe capitällofe Dienfle, Gratgewölbe mit ftern-förmiger Verfchlingung. Schön gefchnitzte Kanzel. Grabflein des Karl Fried. Griming Freiherrn zu Stahl auf Welzenegg f 1670. Außen Strebepfeiler. Der Thurm an der Nordfeite mit gekuppelten rundbogigen Schallöchern und romanifirenden Theilungs-fäulchen. Liescha. Diefe Gegend glänzt durch Pflanzen der Tertiärzeit, Miocän-Gebilde der unteren Aquitaner-Stufe, wie Fächerpalmen, Farne, Süßwaffer-Mollusken, ähnlich Prevali. i77 (Sitzgsb. d. Ak. d.W. nat. 185 5. Car. 1856, 5 2 ; j 1882, 7 2.) Man fand je eine Bronze-Münze um 1845, eine von Tiberius, Pius, Diocletian (diefe um 1875?) K. (Car. 1845, 111; 1872; i873. 99, 102; 1874, 143; 1879, 39, 67; 1881, 161, 196. Jbuch f. K. 13, 1. Geolog. R.-A. R. v. 73, 252; R. v. 78, 371 und BN. 21). Dafelbii befinden fich zwei unmittel- J bar nebeneinander gebaute Kirchen, die | Schwefter-Kirchen genannt, bei deren Erbauung man jedoch weniger auf den äußeren | fehr hohe und weit ausladende Strebepfeiler. Auffallend ift die große Stärke des profilirten Triumphbogens. Der nicht viel jüngere Langhaus-Bau ift ganz einfach durchgeführt. Eine Ueberwölbung mag urfprünglich in Abficht gelegen fein, da innen Wandpfeiler angelegt find, die jedoch in Dreiviertelhöhe abfetzen. Die Chor-Fenfter find fehr groß, wie die des Schiffes, zweitheilig mit fpitzgothifchem Maßwerk, worin Reite von Putzenfeheiben-Ver-gla.fung. In die Sacriftei auf der Nordfeite des Chor-Joches mit Rippen-Kreuzgewölbe Fig. 189. (Lieding.) Eindruck Rücklicht nahm. Obwohl auf einer Anhöhe gelegen, machen beide Gebäude infolge ihrer hintereinander Gruppirung keinen Effe6t (Fig. 190). Die größere (Tufitein-Rohbau) mit einfach gothifchem Chore und flachgedecktem Schifte ift dem St Wolfgang geweiht (Fig. 191). Der erftere befleht aus Joch und fünffeitigem Schlüße, mit Birnftabrippen auf Dreiviertel-fäulen-Dienflen mit Ring-Capitälen und profilirten Sockeln und Confolen in den Ecken, auf deren nordöftlichem ein Schild mit dem Zeichen Am Chore dreifach geftufte führt aus der Kirche eine fchön profilirte fpitzbogige Thüre. Süd- und Welt-Eingang ebenfalls fpitzbogig mit fchöner Profilirung. An der Epiftel-Seite eine breite große Cre-denznifche mit profilirtem Stichbogen. Von Wichtigkeit ift die Unterkirche unter dem Presbyterium mit dem Zugang auf zwei mitten der Stufen von Schiffe zum Chore angelegten Stiegen (Fig. T92). Die Krypta ift durch je drei Pfeiler nach zwei Reihen in drei Schiffe getheilt, be fleht fomit aus neun quadrirten Jochen und den Chorfchlußfeldern, fpitzbogige Kreuzgewölbe ohne markirte Rippen. Die Grate laufen an den achtfeitigen Pfeiler- 12 — i y8 — fchichten an, denen die Capitäle fehlen. An den Wänden entfprechende Halbpfeiler. Nur im Schlulle finden fich ftatt der Graten Rippen und Confolen als Rippenträger. Die Fenfter klein mit breiten Laibungen. Am Altar eine fchöne Sculptur (St. Valentin) aus neuerer Zeit, rother und weißer Marmor. An der nördlichen Stirnfeite Infchrift: AR.D. VAL. CAD. P. LCCI. Infolge des abfchüfiigen Terrains find die Krypta-Fenfter gegen das freie gerichtet. Achteckiger fchlanker Dachreiter aus Holz. Der Haupt-Altar der Oberkirche von 1680 (St. Wolfgang), links mit gleicher Jahrzahl J. Ifidor, rechts St. Barbara, neu. Rede eines Flügel-Altars. Im Schreine eine Holzfigur: St. Wolfgang, auf dem Kirchenmodell das der Heilige hält 1596. Auf den Flügeln (innen, Malerei): Chridi Geburt, die drei Könige, Chridus im Tempel und die Be-fchneidung. Die Jahreszahl 1596 und die Buchdaben H. G. kommen wiederholt vor. Ziemlich rohe Arbeit. Einige kleinere Votiv-Bilder aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche id infolge Blitzfchlages 1885 bis auf den Chor volldändig ausgebrannt, früher befall fie noch den Red eines Flügel-Altars, der aber beim Brande zu Grunde gegangen fein foll. Die zweite kleinere Kirche id der heiligen Anna geweiht, fie id zierlicher und edler gehalten als die frühere (Fig. 193). Der Chor bedeht aus einem Joche und dem fünffeiti-gem Schlüße mit der urfprünglichen fchlecht bemalten Ueberwölbung und fchön profi-lirten Triumphbogen. Die Chor-Rippen ruhen auf Confolen, fehr bedenklicher Bauzudand. Das Schiff flachgedeckt, in quadratifchen Caffetten, welche mit zwei Arten vonRofetten in Gelb und Schwarz, auf weiflem Grunde bemalt find. Auf der Mittelcaffette Namen Maria, dabei die Jahrzahl 1689. In den Chorfendern drenges Mailwerk (Fig. 194). An der Nord- und Südwand des Schlußes eine viereckige und eine fpitzbogige (Fig. 19 5) Credenz-nifche; beide fchönprofilirt,letzteremitfreiem Kleeblatte. Der Hoch-Altar dämmt von 1644- In den Schifffendern wenige Maßwerkrede, dagegen Rede von Glasmalereien in den Chor-Fendern. Wed- und Süd-Eingang einfach fpitzbogig. Thurm über der Sacridei an der Nordfeite des Chores, vierfeitig mit einfachen fpitzbogigen Schalllöchern in den Giebeln und hohem fchlanken achtfeitigen Helm. Jedenfalls id die Anna-Kirche ein älterer Bau, deren Chor in der erden Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte. Liesing im Leffachthale. Die St. Ni-colaus-Kirche, in der Mitte eines kleinen Freithofes liegend, id im fpätgothifchen Style erbaut. Die Kirche id durch eine unglückliche Redaurirung des vorigen Jahrhunderts im Innern gänzlich ruinirt und es find die alten Formen nicht mehr zu erkennen. Die Gewölberippen find alle abgefchlagen und das Gewölbe felbd zopfig bemalt. In der Thurmhalle, welche als Sacridei dient, id das kleine fehr fchöne Netzgewölbe erhalten. Auf dem Hoch-Altare befinden fich hinter dem Altarbilde, das bei fedlichen Gelegenheiten entfernt wird, die drei freien Figuren des eindigen Flügel-Altares, circa 1*20 M. hoch. Diefelben dellen vor: den heiligen Nicolaus, heiligen Petrus und die heilige Margaretha. Leider find diefe fchönen Figuren neu gefaßt und dick vergoldet. Die Reliefbilder der Altarflügel hiezu befinden Fig. 191. (Liefcha.) fich gegenwärtig im Pfarrhofe und find noch unredaurirt und ziemlich gut erhalten. Diefelben zeigen uns Momente aus der Legende des heilgen Nicolaus. Die Bilder auf vier Holztafeln, je 0-95 — o-75 M. groß, enthalten: 1. der Schiffbruch, 2. der Getreideverkauf, 3. die drei Jungfrauen und die goldenen Aepfel, 4. St. Nicolaus verhindert die Hinrichtung zweier Edelleute, Mann und Weib. Die Entdehung diefes Altares fällt in die Zeit von 1520 —1550. In der Vorhalle der Kirche befindet fich noch in verfallenem und gänzlich zerbrochenem Zudande die alte Predella fammt dem glatten Altarkaden. Der Kaden id ganz 12* übermalt, das Ganze zu nichts mehr zu verwenden. ImThurme befindet fich eine Glocke mit der Jahrzahl 1604 und der Infchrift: Adam Sterzer aus dem Pair-Land fecit. Lieseregg. Die Kirche enthält ein aus der gothifchen Zeit flammendes Langhaus (drei Joche) mit reichem Netzgewölbe; das Presbyterium ift neu. Die Rippen ruhen auf Wandfäulen, nur im neuen Seitenfchiffe auf zwei Harken Pfeilern. Der Thurm ift vier-feitig und hat in der Glockenftube fchöne Maßwerk-Ornamente in fpitzbogigen Doppel-fenflern mit Fifchblafen-Muftern. Der Thurm fchließt im fpitzen Giebel mit fchönem fchlanken Helm, die große Glocke von 1400 (Hans Reicher), die nächfte von 1500, ebenfo die dritte. Taufftein und Weihwaffer-Becken einfach, nach gothifcher Stylweife. Fig. 192. (Liefcha.) Im Fußboden zwei große Grabiteine mit gothifcher, meist Minuskel-Schrift ringsum. 1. Großes Kreuz in Contouren, darunter die Legende: Anno . dni .1541. Obiit. Reve. dns . Thomas . Straffer . Cpls . S. mä. mag. In Spytal. t’. aia. rqefcat. in. pace. 2. Geiftlicher in ganzer Figur im Meßgewande, den Kelch mitderHotlie vor derBruft haltend. Oberhalb des Kopfes zwei fchief gegeneinander geftellte Wappenfchilder, darüber der Namen Jefu; zu beiden Seiten des Kopfes ma’ia o hilf. Ringsum folgende Legende: anno.dni.m. cccc . L cc n . Obiit. dns . andreas . wyelandt. von Cemlberg. pTBus. rn. lyferek. et. amicus. dm. nicolai. Crungel. ®. C p t n d. d‘. an . ^ ^i. Im Seitenfchiffe das Relief-Altarbild eines Flügel-Altars, vorftellend die Sendung des heil. Geifl.es über Maria und die Apoilel, der Rahmen durchbrochen und reich ge-fchnitzt, vergoldet, die Flügel beiderfeits bemalt (Tempera-Goldgrund), im oberen Theile ift jedes Bild mit vergoldetem Ranken- werk geziert. Wir fehen den Tod Mariens, den ungläubigen Thomas, Chriftus und.Petrus auf dem Meere, die Ausfendung der Apoftel; dann (gefchloffen) die vier Evangeliften, vorzügliche Gemälde. In den Ecken des zweiten Bildes bei offenem Altar das Wappen des Georgsritter-Ordens (aufrechtes rothes Kreuz im weißen Felde) und des Großmeifters Siebenhirtei'. Lind im Glanthale, unter dem Ulrichsberge. Aus dem Vorkommen römifcher Bau-fpuren, namentlich von Mauerfteinen in der Richtung gegen Stegendorf (feit 1840 und 1844) könnte auf eine nennenswerthe An-fiedelung gefchloffen werden. Ein mehr Fig. 193. (Liefcha.) minder gefchloffenes Gebäude wurde bis 1869 bloflgelegt und zeigte fich in demfelben und um dasfelbe außer den in Zolfelde üblichen Wandverkleidungs - Stücken, K., mehreres von Metall, Stein, Thon. Bronze: Eine Fibel, Gefäßrand 1872, KeltK.; an Münzen: 1 Auguftus, 1 Detto-Münzmeifter, 1 Drufus, 1 Nerva?, 1 Trajan S., 1 Pius, 1 Elagabalus? (Confervator) S., 1 Philippus S., 1 Gordian und 2 unkenntliche, meift K. Eifen: 1 Ring, Scheere lang 20'5 Ctm. (1869), Schlüffel, klein, 1 Heft, 1 Zeugwebkamm (1869), K. Das Relief: Mann, rechts Kanne, links Tuch, der Rahmen mit Arabesken, im Flat-fchacher-Haufe (Jab. 185). Thon: Heizziegel, Gewicht-Kolben (1869), eine fchwarzgraue Urne (1872), Scherben (1869) K. 181 Vielleicht kommen diefer Gegend die Orte St. Lambert bei Pörtfchach um 983, Linth um 1143 zu (Car. 1870, 87; 1875, 143. r^)- Lind bei Sachfenburg. Von hier vielleicht vier Bronze-Münzen. K. (Car. 1847, 213). Die Kirche (Fig. 196) umfaßt im Langhaufe vier Joche mit intereffantem Netzgewölbe und einfachen Rippen, mit ein-fpringenden Strebepfeilern (theilweite find die Rippen weggefchlagen). Das Presbyterium, das vom Schiffe durch einen kräftigen Triumphbogen getrennt wird, und aus Joch und dreifeitigem Schluffe befteht, hat einfache Kreuzgewölbe-Conflrudtion. Der Kirchenvorbau modern. Der Thurm, theilweife noch urfprünglich, auf der einen Seite mit einem dreitheiligen Schallfenfter verfehen. Fig. 194 (Liefcha.) Außen ein rothmarmornes Grabmal mit einer Ritterfigur, Schrift unleferlich (Nicolaus ......k 1514). Innen im Fußboden das fchon fehrfchadhafte Grabmal einesPrieflers. Lind bei Tainach. Auf einem Acker kam vor 1849 je eine Bronze-Münze von FTadrian, Conftantin zum Vorfcheine (AfK. L 65)._ Lind oberhalb Velden. Im Walde des Lampel-Wirthes an der Drau zeigten fich um i823 die Mauerzüge und Quadern einer Grabflätte, lang 4 Klafter, breit 3 Klafter, mit dem Grabfteine DM SILL VIA*, Zeit um 220; die Tafel zu Krumpendorf, Glashaus (Jab' 358. Mo. 4767, adS. 1046, Jabornegg-Chriftallnig 1, 2. K. Ztfcb.4, iig.Car. 1838, 152, Wagner Album S. 93). An eine Stätte zwifchen Sternberg und Villach, alfo diefes Lind oder Gottesthal, die Station dachte Reinhard, welcher Tafmemetum, die zweite von Virunum ab weftwärts, 20 mp., hieher verfetzte und Sianticum fürTarvis, Beliandrum für Kranzeihofen oder Velden hielt K. (Ztfch. 4, 108, 11 o). Die Pfarrkirche zu St. Martin ill ein neuer Bau, nur der Thurm mit feinem Erd-gefchoffe, das als weltliche Vorhalle der Kirche dient, gehört in feinem unteren Theile der gothifchen Styl-Periode als einfacher Bau an. Im Pfarrhofe befinden fich die Refte eines Flügel-Altars, der ehemals in der Filial-Kirche zu St. Peter und Paul in Lafach Hand. Sie beftehen aus den zwei Flügeln des Schreines, welcher bisher als Thüre eines Paramentenkaftens in Ver- Fig. 195. (Liefcha.) wendung Banden. Sie enthielten vorzügliche Gemälde; auf der Außenfeite St. Andreas, St. Virgilius. St. SebaBianus und St. Leon-hardus, auf der Innenfeite vier Scenen aus dem Martyrium des heiligen Vitus mit drei bis fechs Figuren. Ein Flügel 160 Ctm. hoch, 48 Ctm. breit. Lindwurmgrabe, oberhalb Station Zolfeld, 2000 Schritte, von der ReichsBraße öBlich. Diefe diluviale Schottergrube, lang an 200 Schritte, breit an 50, tief an 5 M., gilt wie jene bei Maria-Saal der Sage als Aufenthalt des Lindwurmes, fo lang als die Grube war der Lindwurm; er fraß Pferd und Wagen und Kutfcher von der Straße weg. Als bloße Strafiengrube, deren hier vor Glandorf, bei Annabichl, vor Klagenfurt mehrere ercheinen, iB felbe nicht nur.auf die Zeiten der carolinifchen Loiblilrafic (1725 bis 1728) zurückzuführen; denn fchon bei Prunner (1691) erfcheint fie öfter, S. 11, 21, 23, 24, genannt. Man pflegt nicht nur Schädel, Schulterblatt, Rippentheil aus der paläolithifchen oder Mammutzeit zu Klagen-furt (Rhinoceros tichorrhinus, wollhaariges Nashorn), fondern auch die Rippe der Sammlung Dr. Kumpf und das Schulterblatt der Sammlung Knaffl-Lenz zu Maria-Saal, lang 87 Ctm. (z3/* Fufi), fchwer 95 2 Kilogramm (17 Pfund), ergraben vor 1840?, auf diefe Fundftelle zurückzuführen. So erfcheint die Sage des Suidas und des Mittelalters von Ur, Eber, Drache, vom Fürften zu Karn- »die meide Wohnungen, den tieffen Weeg mit fonndern Fleiß außgeworden audwerts nacher Meifllberg, zerdrähte Wohnungen biß an den Gratzen-Berg«. Aus den Baureden, namentlich 1837 im Ackergedrüppe. bei 63 Ctm. (2 Fuß) Tiefe, und allen Fundarten in Bein, Glas, Stein, Thon hat man auf eine Gräberdrafie bis zum Prunner- Kreuze gefchloden. Es fällt nur auf, daß Bronzen, insbefondere Münzen, dafs Relief- undSchrift-deine hier fad fehlen follen; vermuthlich id alfo vieles mit der allgemein-Bezeichnung Zol-feld hieher zu beziehen. Speciell genannt find: Glas: Zwei dünne Schalen; mehrere Gefäße, Thränenfläfchchen. Fig. 196. (Lind bei Sachfenburg.) bürg, dem Thurme im Walde, dem Kampfe des (virunenfifchen und flavifchen) Hercules zufammengefaßt. Die Drachen-Reliefs aber bildete man zu Arndorf, Brantlhof, Maria-Saal, Gurk, Projern, Lendorf. (Mo. S. 597. Hermann, Klagenfurt S. 6. Car. 1837, 3; 146, 130). Die Drachenfagen felber reichen über das Seengebiet, das Mirnock-Gefenk, bis ins Möllthal zum Taxenplan-See. Für die römifche Zeit möchte diefe Stelle anzunehmen fein als der nördliche, nordwedliche Stadtrand von Virunum, vom Sabiniak-Berge herüber. Hier kennt Prunner Stein: Hieher gehört vielleicht der Sarkophag-Deckel, hoch 47 Ctm. (1 Fufi 6 Zoll), lang 126 Ctm. (4 Fufi), in dreien Abtheilungen dardellend zwei Schilde, ein Schlachtbeil, jetzt zu Töltfchach über dem Stallthore. Gefunden 1814 im nördlichen Zolfelde, in einem Krieger-Grabe mit zwei menfchlichen Skeletten und mehreren Thränenfläfchchen. Auch die Afchenurne, kleiner Sarkophag mit Deckel, hoch 31 Ctm. (1 Fuß), lang 347 Ctm. (n Fufi), gef. vor 1850. K. (Jab. 118. Car. 1850, 347). QVARTVS CRÖVTAE mit Accenten, um 100, gef. 1842 in einem Acker nächd der i83 Lindwurmgrube (Jab. 62. Mo. 4959. K. 14). Diefer GrabfLein bezeichnete am ausdrück-lichften die Grabflätte, gelegen am nördlichen Ende der Lindwurmgrube, nahe bei derHaupt-ftrafie. Diefer felbft ward, die Schrift gegen denBoden gekehrt, gefundenEndeMai 1842. Gegen Ende Juni zeigte üch nebenan der Grabbau, ein längliches Viereck in fünf Abtheilungen mit Steinplatten. Die Beigaben waren zum Gebeine: 4 Glasfchalen, 1 Bronze-Fibel, 2 Eifenfchaufeln und 1 Dreifuß, 1 Thongefäß, grau, feicht, auf dem Dreifchlitzfuße, 1 Töpfchen, 1 fchwarze Lampe, 1 fchwarze Schale, 1 Sigillata-Gefäfi mit fünfEindrücken, wohl fämmtlich K. Auf demfelben Grunde: Eines Standbildes linke Hand mit einem länglich - viereckigen Gegenftand wie ein Nil-Schlüffel K? Eine Steinplatte, lang47Ctm (1 */2 Fuß), breit 31 Ctm. (1 Fuß), in der Mitte eine Oeffnung, länglich, an der einen Ecke ein kleines Viereckloch, die andere Seite gegen die Oeffnung gehöhlt. Zierftücke, Marmortafeln polirt, eine mit Streifen. Sämmtlieh?K. Car. 1842, 142; vg1- JSS0, 347- Statue eines geflügelten Trauer-Genius (Ikarus), hoch 95 Ctm. (3 Fuß), die Rechte gegen die linke Schulter gelegt, die gedreckte Linke mit Draperie, Kopf und FUfle fehlen; auf einer Steinplatte gelegen (1837) K. (Jab. S. 58, Taf. zu in, Nr 3, vgl. den Ort Unterwuhr). Mehrere Köpfe neben dem Forfo (183 7). Thon: Schwarz, zwei Töpfchen; Urnen. (Pr. 23, 24. Jab.-Chriftallnig 1, 4. Taf. 6. Car. 1842, Nr. 35; 1873, 45; 1812, Nr.27). Linsenberg. Filialkirche zu St. Egid (zu Windifch-St. Michael im Decanate Tai-nach). Mittelgroße Anlage mit dreifeitig gefchloffenem Chore und aus fpäterer Zeit flammendem Schiffe. Erflerer befleht nebfl. dem Schlüße noch aus zwei fchmalenjochen, fpät-gothifches Netzwerk, der Triumphbogen iß. an den Wandungen profilirt, das Maßwerk in den Schlußfenßern verräth den fpät-gothi-fchen Geiß. Immerhin hat die Reinheit des urfprünglichen Styles in diefer Kirche nicht fo gelitten, wie bei vielen anderen Bauten. So hat fleh auch das als Wandnifche behandelte gothifche Sacraments-Häuschen fammt Verfchlufigitter ganz gut erhalten. Die vorhandenen Altäre ßammen aus der Renaiffance - Zeit, wie eine am Reta-bulum des rechten Seiten-Altars angebrachte Jahreszahl (1597) deutlich bezeugt. Diefer Altar und der Haupt-Altar zeichnen fleh insbefondere durch das Vorkommen guter gefchnitzter Figuren aus. In der Mittelnifche des Hoch-Altars die ßehende Figur des Kirchen-Patrons, des h. Aegidius mit feinen Attributen. Die Umrahmung der Altarnifche bilden freißehende Säulen mit gewundenen Schäften und korinthifchen Capitälen, die achtfeitige hölzerne Kanzel aus 1632. Der Thurm an der Chor-Nordfeite dient in feinem unterem Raume als Sacrißei, fpitzbogige Schalllöcher, achtfeitiges Zeltdach. An der Südfeite St. Chrißoph, gute Wandmalerei mit der Jahreszahl 1522. Lisnaberg (Filiale von St. Peter am Wallersberg). Geoßet. Bau aus dem 18. Jahrhundert und Wallfahrtsort. Einige hübfehe Schmiedeifenarbeiten, als Gitter und Glocken-geßelle. Reßaurirt. Glocken von Puch er und Mayer in Klagenfurt. Intereffant find befon-ders 18 Stück Opferthiere aus Schmiede-eifen, roh gearbeitet, jedoch fo charakteri-fiifch, daß man felbe fofort als Schweine, Ochfen, Kühe, Pferde und Schafe erkennt. Der Thurm iß an der Weßfeite vorgelegt. Ob hier eine ältere Kirche beßanden, läßt fleh nicht ficherßellen. Litzelhof im Lurnfelde, an der Heer-ßrafle von Teurnia nach Aquileia (über Mauten) und nach Aguontum (Lienz). Eine Bronze-Münze Pertinax K. (Car. 1879, 279. R.-Stud. 3, 41). Loibl, f. St. Leonhard, an der Seiten-ßrafle von Virunum nach Emona (Laibach). Alter Saumweg, merklich unter dem Paß nächß Kucher bei der fchwarzen Wand. Nächß dem Deutfchen Peter eine achtkantige Ara C . GAVILLIVS, hoch 6 a Cm., 3 Seiten reliefiert [eine nackte Geßalt] (Klgf. Ztg. 1885, S. 1117. M. n. F. xi. p. lxxvi). Der Handelsweg vor 1239 noch begangen, 15 7° Landtagsbegehr 4000 fl., 1578 Uebergang Khevenhillerifcher Söldner über den Leubl, Neußrafle 1728. Loibach (Ober-). Gebäudereße, mehrere Fuß unter Erde, Spuren einer Pflaßerßraße gegen das Mießthal, Gutenßein, in der Linie Weß-Oß. Allerlei Anticaglien (Car. 1856, 52; 1838, 144. Ank. 1, 567. Jab. S. 3, 132). H Das zu Bleiberg gehörige Filial-Kirch-lein hat im Chore ein zufammengefetztes gothifches Gewölbe, im Schiffe eine flache Decke; der viereckige Thurm an der Südfeite mit einem achtfeitigen Zeltdache. Loibach (Unter-). Ebenfalls eine Filial-Kirche, ein einfchiffiger fpät-gothifcher Bau fammt Thurm mit vierfeitigem Zeltdache an der Chor-Südfeite (M. vn. n. F. lv). Lölling', im Gebiete des älteften Eifen-baues, als Lel, Lelin, auch Vors, Zezzin feit etwa 1074 —1084 wieder bekannt. (Mu. G. Stmk. 1, 122). Die einfchiffige Pfarrkirche ift gothifch. Im dreijochigen Schiffe ift ein reiches Netzgewölbe mit 26 fculpirten Schluflfteinen auf Dreiviertel-Wanddienften, die in Mitte der Fenflerhöhe auf Confolen auffitzen. Ein Weft-joch ift neu. Der Chor befteht aus einemjoche und der Schluß aus dem Achteck, ein Netzgewölbe mit acht Schluflfteinen, in einem Schluflfteine ein Schild darauf: Sacriftei in demThurmgefchofle hat ein Sterngewölbe auf vier Confolen. Außen nur ein Sockel, keine Strebepfeiler. Thurm an" der Nordfeite, fpitzbogige Schallfenfter mit Maßwerk. An der Nordwand ein Votivbild, die heil. Familie vorftellend, von 1705. Grab-ftein des Balthafar Latacher von Zoffenegg, f 1631. Votivbilder von 1768 und 1702. Hoch-Altar von 1705. Seiten - Altäre von 1663. Gothifche Tauffchüßel mit Adam und Eva, unleferliche Infchrift. Loncium, f. Mauten. Lorberhof bei Zweikirchen, Ortsgemeinde Hardeck. Oberhalb des Dorfes ver-muthete man die Heerftrafle Virunum-Sianti-cum-Aquileia; alte Pfeiler im Sumpfe wurden aufdie Anlage bezogen(K. Ztfch. 4, 108,110). Lorenzenberg, Pfarre Sorg (Sork 1135), Ortsgemeinde Ober-Mühlbach, ift vielleicht eine alte Tempelftätte (Vgl. Valvafor, S. 4. Megifer, S. 40). Lorenzenberg bei Friefach und Micheldorf. Nächft der Meßner-Keufche, hier ergrub man im Jahre 1877, in Tiefe von 63 Ctm. (2 Fuß), zwei menfchliche Skelette und einen bronzenen Armring. K. Mehrere Reliefs an der Filial-Kirche, fo über dem Thore der Kopf eines Meerthieres, halb Fifch, halb Widder (Aep. 5, 223, 2). Der Weihftein, den Junonibus CRACCIV (S*), um 210, gef. vor 1847, an dem Kirchlein (Jab. 274. Mo. 5030. Aep. 5, 223. Vgl. Craccius zu Viktring. Jab. 400. Mo. 4973). St. Lorenzen im Gitsch-Thale. Das Presbyterium urfprünglich eine einfache fpätgothifche Capelle, die zur Curatie erhoben wurde, 1867 kam das Schiff dazu. In den Chor-Fenftern Vierpäfle, Sacraments-häuschen mit Spitzgiebel. Der Thurm auf derChor-Nordfeite mit vier Giebeln und acht-feitiger Spitze. St. Lorenzen, f. Maria-Buch. St. Lorenzen bei Sillebrücken (zu St. Thomas am Zeifelberg, unweit Pifchel-dorf). Der Grabftein . . . .K AVC, Zeit um 240. gef. vor 1870, an der Kirche (Jab. 384. Mo. 6512). Aus einem St. Lorenzen kam ein Römer-Relief von 1850 nach St. Johann am Brückl (Hohenauer KG. 283). Die Kirche, eine kleine Anlage mit anfcheinlich fehr altem gothifchen Chore, der mit fünf Seiten aus dem Achtecke ge-ftaltet ift, ftarke in einem einzigen Schluß-Heine zufammenlaufende Rippen, an den Wänden keine Stützen; das mittlere Schlufl-fenfter hat Mittelftock und im Bogenfelde hübfchen Vierpafi mit bunter alter Ver-glafung. Langhaus neu. Der Wefteingang mit Efelsrücken ge-fchloffen; der vor der Weftfeite flehende ftarke Thurm mit fpitzbogigen Schallöchern, vier Giebeln und achtfeitigem Helm. Zwei Schreine von älteren Flügel-Altären ohne Unterfatz und befondere Bekrönung. In der Nifche des einen Schreines der heil. Lorenz mit dem Rofte; an den geöffneten Flügeln heil. Katharina und Barbara auf Goldgrund, an den Rückfeiten Maria Verkündigung auf tiefblauem Grunde. Die feiten Hinterflügeln enthalten den heil. Alexius mit der Schlange und den heil. Florian mit der Fahne und brennendem Haus; beiderfeits dunkelblauer Grund. — Der zweite kleinere Flügel-Altar hat nur die Nifche und die zwei drehbaren Flügel, und diefe find bloß an den geöffneten Seiten bemalt. Oben etwas Schnitzwerk, die Malereien erfcheinen bereits reftaurirt, find be-achtenswerth. St. Lorenzen (Filiale von St. Peter am Wallersberg). Geofteter Bau, von geringer Ausdehnung. Durch eine Vorhalle, mit Halbkreisöffnungen nach drei Seiten, gelangt man in das Schiff von 7'25 M. Länge, 4'67 M. Breite. Dasfelbe ift mit flacher Holz- Friesach. Litim. Drnckv.Reiffenslein Uhl,Wien. ■ ' ■ ' < KUNST-TOPOGRAPHIE | DES HERZOGTHUMS KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K. K. CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALEN. VIERTES HEFT. WIEN, 1888 IN COMMISSION BEI KUBAS TA & VOIGT. AUS DER K. K HOF- UND STA ATS DRUCKEREI Erklärung der Abkürzungen. Aep. = Archaeologifch- epigraphifche Mittheilungen aus Oefterreich. Wien 1877 —1885. Afk. = Archiv für vaterländifche Gefchichte und Topographie. Klagenfurt 1 (1849), 2 (1850), 3(i856),4(i858),5—9(1860 —1864), 10 (i8ti6), 11 (1867) u. f.. w-, 16 Bände bis 1886. AfköG. = Archiv für Kunde öfterreichifcher Ge-fchichtsquellen 1848 f. Ank. = Ankershofen, Handbuch der Gefchichte des H. Kärnten. Klagenfurt I (1850), 2 (1851). B.A.V. = Berichte und Mitthlgn. des Alterthums-Vereines zu Wien. 1854—1882. Bid. = Bidermann: Die Romanen in Oefterreich. Graz 1877. Car. = Carinthia. Wochenblatt u. f. w. Klagenfurt 1811 —1885. E. =Ephemeris epigraphica. 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Gr. = Krones, Grundrifs der öfterreichifchen Gefchichte. Wien 1882. Kr. HG. = Krones, Handbuch der Gefchichte Oefterreichs. Berlin 1876—1S79. 5 Bde. K. Ztfch. = Kärntnerifche Zeitfchrift. Klagenfurt. I (1818), 2 (1820), 3 (1821), 4(1823), 5 (1826), 6 (1831), 7 (1832), 8 (1835). M. = Mittheiiungen der k. k. Central-Commiffion zur Erf. u. Erh. d. Bau-Denkmale (f. K. u. hift. Denkmale) 1856—1874, Bd. 1 —19; n. F. 1875 bis 1885, Bd. 1—12. Meg. = Megifer, Annales Carinthiae. Leipzig 1612. Mi. anth. = Mittheiiungen der anthropologifchen Gefellfchaft in Wien. 1871 —1884. Mi. nat.= Mittheiiungen des naturwiffenfchaftlichen Vereines für Steiermark. Graz 1863 bis 1884, 20 Bde. M. f. ö. G. = Mittheiiungen des Inftituts für öfterr. Gefchichtsforfchung. Mo. — Mommfen Corpus inscriptionum latinarum III,2. Berlin 1873. S. 587—625, 692—695, 703, 742 ff., 1046—1049. Nr. 4712—5100, 5702 bis 5713, 6490—6528 beziehungsweife. Vgl. III, f. S. XIX ft, 26 f. mp. = millia passuum. Mu. CN. = Muchar, altceltifches Noricum, in St. Ztfch. I, 3 ; 2, I; 3, 1; 4, 1. Mu. RN. = Muchar, das römifche Noricum. Grätz 1823 —1826, 2 Bde. Mu. St. = Muchar, Gefchichte des H. Steiermark. Grätz 1844—-1874. 9 Bde. Oe. Bl. f.L. =OefterreichifcheBlätter für Literatur und Kunft. 1846. Or.— Orelli (Henzen).Inscriptionum lat. fei. ampl. colledtio. Zürich 1828 —1856, 3 Bde. Pr. = Prunner, Splendor antiquae urbis Salae. Klagenfurt 1691. R. = Ranke. Alpenreifen, deutfch-öft. Alpenverein. 1881. Rep. = Pichler, Repertorium derfteierifchenMünz-kunde. Grätz 1865—1875, 3 Bde. RStud. = (G. M. Polatfcheck) Römer-Studien nach der Natur. Wien 1882. I. Teurnia, II. Teurnia-Juvavum, III. Santicum. Sitzb. — Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiff. hiftor.-phil. Claffe. 1848 f. Sitzb. m. = Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiff. mathem.-naturw. Claffe. St. Ztfch. = Steiermärkifche Zeitfchrift. Grätz 1821 bis 1834, Bd. 1 —12; 1834—1845, 1—8 n. V. = Villacher Gymnafial-Sammlung. Valv. =Valvafor, Topographia archiducatusCarinthiae. Nürnberg 1688. WJb. = Wiener Jahrbücher der Literatur. 1818 Re-gifterbde. 127, 128 (1849). 85 drückt fpitzbogige Tonne mit je fünf Stichkappen zu beiden Seiten. Zwölf Apoftelbilder auf der Chorbrüftung aus dem Jahre 1796. Der viereckige Thurm lieht nördlich des Chores, runde Schalllöcher und vierfeitiger Spitzhelm. Plumpe Strebepfeiler an den Chorecken. Ludmannsdorf. Die Pfarrkirche, ehemals nach Vičtring gehörig, flammt laut einiger am Gebäude erhaltenen Jahreszahlen wahrfcheinlich aus der erden Hälfte des 16. Jahrhunderts und id ein einheitliches fpät-gothifches Bauwerk. In den Gewölben decke und mit geßochtenen (Zick-Zack) Streifen polychromirt. Der hölzerne Orgel-Chor id auch bunt bemalt. Die Fender haben alle geraden Sturz; deren find an der Südfeite zwei, an der Nordfeite eines. Das Presbyterium id quadratifch, der runde Triumphbogen, unmittelbar zwifchen den Presbyterium - Wandßächen eingefchaltet, ohne Vorlage oder fondige Gliederung, und nicht fehr hoch; um fo höher id das Kreuzgewölbe im Presbyterium (breit 3 M., tief 3'46 M.) dafelbd runder Mörtel-Putzfchlufl-dein mit verdärkten Graten. Die Fender fmd rundbogig. Am Orgelchor id ein Mauerabfatz lichtbar und deutet darauf hin, daß die Decke niederer gelegen habe, fowie auch das Presbyterium ein anderes Gewölbe gehabt haben mag. Die Anlage des Kirchleins dürfte aus dem 12. oder 13. Jahrhundert datiren, die weitere Redauration jedoch aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts dämmen. Die Glocke hat folgende Legende: St.f Laurenciusf oraf pro f nobisf anno f domni 1550. — id von etwas längerer Form mit Streifen, die Legende in gothifchen Minuskeln. St. Lorenz im Lesach-Thale. Die Pfarrkirche, ein gut erhaltenes einfaches fpät-gothifches kleines Bauwerk mit Strebepfeilern , Rippengewölben, polygon ge-fchloflenem Presbyterium, einem mafdven Glockenthurm, darauf die Jahreszahl 1474, einer Sančtuariums-Nifche, drei gefchnitzten Figuren gothifchen Charakters am Hoch-Altare. Die Gewölbe bemalt mit dem Symbole der Evangeiiden und den Bildern St. Sebadian, St. Florian und St. Laurentius am Chore, mit denfelben Symbolen und den Bildern der Kirchenlehrer. Die Figuren vom alten Hoch-Altäre (Sebadian, Florian, Laurenz) find beachtenswerth, desgleichen eine in das 16. Jahrhundert zurückreichende Wandmalerei, das jüngde Gericht vordellend an der Wand eines Travees im Schiße. Im Presbyterium ein Fender mit Maßwerk. St. Lorenz in der Reichenau. Die Kirche foll vor dem Jahre 1663 abgebrannt fein. lieber dem fpitzbogigen Wedeingang deht die Jahreszahl: md.c.c.lxxxvil, wahrfcheinlich die Entdehungszeit des jetzigen Baubedandes. Im kleinen Chore, aus einem Vorderjoche und dem dreifeitigen Schlüße bedehend, Gratgewölbe des Uebergangs-Styles, wobei die Grate fpitz in die Mauer verlaufen, ohne Confolen. Im Schiffe ge- Kunft-Topographie. IV. Fig. 196. (Ludmannsdorf.) kommt noch der Spitzbogen vor. Der Chor id fehr klein und fchliefit mit drei Seiten, die Rippen ruhen auf Confolen. Zwifchen Chor und Langhaus das Thurm-Quadrat mit einem Kreuzgewölbe und fpitzbogigen Oeffnungen beiderfeits. Die Rippen liegen auf Confolen auf. Das mit dem Chor fad gleich breite Langhaus id dreijochig angelegt, mit Netzgewölben überdeckt, die Rippen ruhen auf Dreiviertelfäulchen. Die Fender fmd modernifirt, das Sacraments-Häuschen feit neueder Zeit vermauert. Rechts vom wed-lichen Eingänge ein deinerner Opfertifch, dabei eine gefchweift - fpitzbogige Nifche als ij 186 Sammelbüchfe für Opfergaben, dafelbft die Jahreszahl 1520. Eine Glocke aus 1521. Der Taufftein, ein achtfeitiges Becken auf fchrau-benartig gewundenem Fuße. Am rechten Strebepfeiler eine Infchrifttafel: »Allhier Meifter Lampret Stainmetz . . . das Paw gemacht mit fein gefellen ... O . . IIIIP und XV. jar«. Die Strebepfeiler hatten früher Spitzgiebel und Kreuzblume, lind alle fehr fchadhaft. Der Thurm mit niederem achtfeiti-gen Helme hat zweifache rundbogige Schallöffnungen mit fchlankem runden Theilftab. In der Sacriftei ein fehr werthvoller Kelch (Fig. 196) fammt Patena aus Silber, theilweife vergoldet. Am Nodus fechs Anfätze darauf •J a.v.e.m.a. Am Fuße in vier Feldern die Fig. 197. (Malborghet.) Evangelißen - Symbole gravirt. Unten ein durchbrochener Reif, dabei die Jahrzahl 15 24. In dem Giebelfelde des öftlichften Strebepfeilers an der Südfeite des Schiffes, an welchem die Kreuzblume durch einen gut erhaltenen Knauf mit fchnurbärtigen Gefichts-masken vertreten ift, eine fchwer leferliche Inchrift in zwei Zeilen, von welcher zu-verläffig nur entziffert wurde .... „ein mafs Wein______“ Luggau (Klofterkirche Maria Schnee). Diefe einfchiffige große gothifche Kirche wurde um 1515 gebaut, geweiht 1536 durch Daniel von Rubels, Bifchof von Aquileja. Die alte Architektur ift im Innern der Kirche gänzlich vernichtet, und find die Wände und das der Rippen beraubte Gewölbe mit reichem Barok-Ornament überzogen. Die Fenfter find breit ausgebrochen. Der Thurm befindet fich an der Stirnfeite der Kirche und bildet die offene Thurmhalle den Zugang zum Haupt-Eingang der Kirche. Links unter dem Orgel-Chore befindet fich noch der Fuß des alten gothifchen Tauffteines; Altäre und die ganze Einrichtung der Kirche in reichem Zopfftyl. An den beiden Seiten-Altären links und rechts befinden fich zwei alte Reliefbilder eines Flügel-Altares(?). Eines derfelben ftellt den Tod Mariens dar, das andere Mariens Krönung. Das erftere ift gut und flammt aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts. Das zweite Bild ift weniger werth und dürfte vielleicht fogar fpäter nachgemalt worden fein, was unter der neuen fehr fchlechten Faffung nicht mehr zu erkennen ift. Die beiden Bilder haben je eine Dimenfion von o-8o zu ego M. In der Sacriftei findet fich ein Meßkelch aus dem Ende des r 7. Jahrhunderts, mit fchöner reicher Punzenarbeit. Am Thurme befinden fich übereinander in den einzelnen Abfätzendiejahrzahlen 1520, I535> I544 und 1582 und im zweiten Ab-fatze in gothifchen Buchftaben der Name des Erbauers: Bartlmä Fürthaller, von welchem auch die Bauten in Laas und Kötfchach flammen. Das Klofter felbft ift von großer Ausdehnung, aber als Bauwerk unbedeutend. Lumfeld. Altes Seebecken. Aehn-licher Stadtgebiets-Begriff wie Zolfeld, Leib-nitzer, »Pettauer« Feld; reicht gegen Spital und Sachfenburg. Nächft der Magdalenen-Capelle gelten mehrere Erdbecken, die Blutmulden, als Walftatt eines Kampfes zwifchen Bojoaren und Slaven, nach 613. Von den drei erhaltenen ift die nächft der Poftftraße füdlich gelegene eiförmige tief 380 Ctm. (2 Klafter), von 130 Schritten Umfang, die nächfte an der Drau lang 95 M. (300 Fuß), breit 15 bis 20 Schritte. LiUSSnitZ. Die Gotthardt-Kirche, ein intereffanter italienifcherRenaiffance-Bau, ein Očlogon mit polygon gefchloffener Altarvorlage gegen Offen bildend, dabei ein vier-feitiger Glockenthurm, der oben ins Achteck übergeht, mit weit geöffneten Schalllöchern und fteilem Spitzdache. Das Očlogon ift innen flach gedeckt, im Altar-Raum ein Kuppelgewölbe, erbaut r66o. Schöner Renaiffance-Altar aus dem 17. Jahrhundert. — i S 7 — M. St. Magdalena an der Freßlitz, nächd Brückl, gothisch einschiffige Kirche. Der Grabffein DM SEXTILIAE, Zeit um 340, einer der fpäteffen Römerffeine des Landes, gef. vor 1829, in der Kirche (Jab. 293, Mo. 4981). Magdalensberg, f. Helenenberg. Magiern. Am Fuße des Strafifrieder Flügels mit Gletfcherfchliffen, auf welchem vielleicht ein Hercules-Tempelchengeffanden, führte die aquileier Straße von Larix nach Virunum. Wahrfcheinlich iff der Südhang nächff der Leiten und Schiefidätte (vom Allee-Wirth aufwärts nördlich) die Fundaelle für den bronzenen Kelt (lang 15 Cm.) und möglicherweise auch der Fibula, beide feit 1873 V (Bahnürecke Villach-Tarvis). Viele Münzen, jedoch fad ganz unkenntliche, wurden 1855 und 1856gefunden. Nebddrei(?) Sargdeckeln verfchiedener Form (die Särge fehlten) erreichte man an der füdwedlichen Seite des Schloßberges im J. 1872, die Grabbau-Platte LOC M, Zeit um 100, als Deckel einer aus mehreren Steinplatten zufammengefetzten Kide (E. 2, 437, 944). Einige Steinplatten wurden verdreut, einige verfchüttet; der Kideninhalt unbekannt. Zwei Steinplatten aus derZeit des Straßenbaues 1855 und 1856, unten dach, oben convex, breit 5 o Cm. lang, 100 und rio Cm., ohne Relief oder Schrift, liegen zu Arnolddein beim Fleifcher Lippold. Der Weihdein HERCVLI.AVG, Zeit um 180, gef. 1855 beim Reichsdraßenbaue tief unter der Erde (fchwerlich Standort) (K 12, Jab. 428, Mo. 4718. Kml. 95). Thonfeherben von Amphora nebd Knochendücken, V feit 1878, und Sigillaten dürften alle auf diefelbe Funddelle und Zeit, 1872, zurückzuführen fein (Car. 1873, 30. Mo. S. 589). Malborghet Alte Seitendraße von Pontafel (Richtung ad Silanos?) nach Saifnitz (Larix) und Villach (Sianticum) (Jab. S. 3. M. 6, n. F. p. 39). Die Kirche dämmt zum Theile aus der fpät-gothifehen (das Langhaus), zum Pheile aus der modernen Zeit (Fig. 197, Grundriß). Das dreijochige Langhaus cha-rakterifirt fich durch einwärts gedeihe Strebepfeiler und ein gothifches Sterngewölbe. Das Südportal rundbogig mit Halbfäulen und Tympanon, darin das Brudbild der Himmelskönigin mit dem Kinde. Der madige Thurm mit bauchigem Spitzhelme deht links des Presbyteriums, das aus Joch und kurzem poly-gonen Schlüße bedeht, zu beiden Seiten des Mittelfenders zwei Confolen mit römifchen Blatt-Ornamenten, rechts die Sacridei. Eine große neue Capelle zieht fich der Länge nach neben dem Langhaufe hin und fchließt halbrund ab. Geißler-Capelle zum heil. Michael. Der Taufdein, fchöne Renaiffance-Arbeit mit Fig. 199. (Marein bei Wolfsberg.) dem Wappen der Grotta, die Marmor-Altäre aus der Barokzeit find beachtensvverth. Grab-deine des Hans Pauli f 1564 undder Veronica f 1565 (dabei eine Hausmarke, die auch auf dem Thordein eines Kaufes vorkommt), des Wolfgang Pauli f 1 649, des Anton della Grotta f 1594 (angefertigt 1600, weißer Marmor), des Hans Grotta v. Grottenegg f 1611 und der Walpurgaf 1581, dann der Euphemia Grotta f 1612 und des Martin della Grotta f 1553- An den Gebäuden des Ortes erfcheint vielfach noch der Renaiffance - Charakter, i88 einLoggienfenfter, Sgraphito-Friefe; am Ausgange des Ortes ein kleines Palazzo, deffen Portal eingerahmt mit diamantirter Ruftica, zwei rundbogige Doppelfenller mitTheilungs-fäulchen in zweiGefchofien. An einem Haufe im Thorbogen das Zeichen \n.. Fig. 199. (Maria Feicht.) Die Filialkirche zur heil. Katharina in Malborghet hat einen kleinen Chor, der aus dem Ende der Gothik datiert, wo fich die Rippengewölbe in bloße Gratgewölbe umzuwandeln beginnen. Die netzförmige Zeichnung ift noch beibehalten, aber da die profilirten Rippen fehlen, tritt fie nicht genug markirt vor. Die Tragfteine find nur fchwach angedeutet, infolge deffen fich die Trennung zwifchen den zwei Jochen und dem dreifeitigen Abfchluffe als eine ver-fchwommene gellaltet. An der Evangelien-Seite hat fich eine mit einer Efelsrücken-Bekrönung verzierte Sacramentshäuschen-Nifche erhalten. Im Bogenfelde ein plumpes Relief: Chrifti Auferftehung. Das Schiff trägt eine caffetirte Holzdecke (r 669). Diefe Jahreszahl kommt an einem Trambalken nahe der Triumphbogen-Spitze und an der Unterficht des gleichfalls hölzernen Orgel-Chores vor. An den Chorecken einfache Strebepfeiler in zwei Abfätzen. Der an der Siidfeite des Schiffes aufgehängte kleine Flügel-Altar ift. ein Inventarftück von der älteren Kirchenanlage. Sein Mittelfeld und die Vorderfeiten zweier beweglichen Flügel mit Heiligen-Figuren find ziemlich fchlecht auf fchwärzlichem Grunde bemalt. In der Mitte Maria mit dem Kinde, in Wolken der heil. Geift und Gott Vater. An den Flügeln links oben St. Petrus, links unten St. Katharina, rechts oben St. Paulus, rechts unten St. Lucia. An der oberen Umrahmung des Mittelfeldes die Jahreszahl 1.5.8.4. Ornamentales Beiwerk fehlt. Von den übrigen Altären wären nur die im edleren Renaif-fance-Style geformten Auffätze bei den Seiten-Altären erwähnenswerth. Diefe Altäre dürften aus dem Anfänge des 17. Jahrhunderts flammen. Der viereckige Thurm fleht über der Sacriftei an der Südfeite des Schiffes. Oben zeigen fich einfach fpitz-bogige Schalllöcher als Abfchluß niedriges vierfeitiges Pyramiden-Dach. Vor dem Wefteingange ein Grabftein, der an der unteren Ecke abgebrochen ift. Früher war an der Umrahmung der volle Name „ Andreas Vorauer“ zu lefen, Befitzer einer nahen Gewerkfchaft f 15 24. Eine halbe Stunde gegen Ugowitz eine Straßenverengung, die der heldenmüthige Hauptmann Henfel 1809 gegen die Franzofen vertheidigte. Ein Monument erinnert an den Tod des tapferen Mannes und feiner Krieger, errichtet von Kaifer Ferdinand I. im Jahre r 8 3 o. Auf Marmorftufen liegt ein Löwe von einem Speer zu Tode getroffen in natürlicher Größe. Malestig bei Finkenftein (M. v. n. F. xxxvn). An dem kleinen Kirchlein Fresken des 15. Jahrhunderts von fehr tiefem Colorit, i8g ein großes Chriflophbild, daneben die Kreuzigung und darüber eine heil. Nonne. In der Vorhalle links neben dem Kirchthurme ein kleinerer gothifcher Flügel-Altar von lehr Mauerpfeilern mit drei terraffenförmig an-fteigenden Sitzreihen der Kirchthüre gegenüber. Das fpitzbogige Weltthor mit zwei tiefen und breiten Kehlungen profilirt. Rechts neben fchöner Arbeit, etwa i '5 M. hoch und geöffnet circa 1 M. breit, fehr defečt, die Farben leider vollftändig zerdört. demfelben ein Wandgemälde, darflellend drei flehende Heiligenfiguren in mittelalterlicher Kleidung, eine männliche mit offenem Buche Fig. 201 und 202. (Maria Feicht.) Bei Maleftig auf Heilem Felskegel mit lehr fchöner Ausficht St. Cantian, Filiale von St. Stephan bei Finkenflein. Vor der Wefl-feite der gothifchen Kirche große viereckige in den Berg hineingebaute Vorlaube auf und Barett, eine männliche und eine weibliche mit Märtyrer-Palme und relifirtem Armband, darüber gemalte Krönung aus Aflwerk. Kirche ziemlich breite einfchiffige Anlage von drei Jochen, welche ohne Triumphbogen in i go Fig. 203. (Maria an der Gail.) gleicher Höhe und Breite drei-feitig abfchlieflt. Die feinen Rippen laufen zu vier, drei und zwei unvermittelt auf ziemlich große halbrunde Dienfte mit gleichem niederen Sockel. Im Netzgewölbe drei stark vertiefte große runde Schlußfteine, in welchen Spuren von Malerei: Adler, Chriftuskopf und Bruft-bild eines Heiligen. An der Süd-Seite der Kirche ein, im Ab-fchlufle drei fpitzbogige zweitheilige Fenfter mit Vierpaß und Kleebatt-Maflwerk. Außen acht Strebepfeiler aus behauenem Stein, wovon fünf über Eck ge-ftellt, nur wenig ausladend, zwei kräftige viereckige der Südweft-und Nordweft-Kante vorgelegt find. An diefem letzteren befinden fich je ein Römerftein, davon einer fehr verwittert ift, der andere eine fehr gut erhaltene kurz gefchürzte männliche Figur aufweiü. mit Krug in der gefenk-ten linken Hand und Käftchen auf erhobenem rechten Arm. Thurm an der Süd-Wand des dritten Joches beftehend aus zwei Gefchoßen. Untergefchoß z weifeitig mit klein en viereckigen Fenfterchen mit Steinlaibung und innerhalb an den Ecken kräftig hervortretenden Pfeilern mit runden Dienflen, auf welche fich das Kreuzgewölbe tUitzt, es dient als Sacriftei. Ueber demfelben ein fchön profilirter runder Steinkranz, aus welchem fich das zweite achtfeitige Ge-fchofl erhebt, an den Ecken von fchwach hervortretenden bis zu ein Drittel der Höhe fich erhebenden Steinlifenen geltiitzt, zwifchen welchen über dem Sockel ein Stein-Relief hervortritt aus gefchlungenen Rundftäben mit Eichelendungen. Ueber den fpitzbogigen Schallöffnungen gebauchter Spitzhelm mit Laterne. An einer Seite des Oberge-fchoßes folgende Steininfchrift: Turrim Jesu Chrifti ad sacra , — I91 — convocando late populo coeptam antiquitus tandem ecclesiae sumptibus compleri fecit Salomon Zeydler Lusatius praefečtura vige-simali et secunda discessurus Anno mdxxcvi. Die nördlichen Jochwände find mit Wandmalereien bedeckt, welche in drei Gruppen den Ritt der heil, drei Könige nach Bethlehem und die Anbetung derfelben dar-hellen. i. Ein König mit langem Bart- und Haupthaar auf einem Schimmel reitend, mit Federbaretten; außerdem noch eine Figur zu Fuß und zu Pferde. Im Hintergründe Land-fchaft mit einer Capelle, Jäger mit Spießen und Hunden, die auf einen Hirfch fich ftürzen. 3. Die Pferde flehen leer, die drei Könige bringen dem Kinde ihre Gefchenke. Einer derfelben kniet vor dem Kinde und hat das Käflchen neben dasfelbe gehellt, welches ganz nackt im Schoße Mariens fitzend, von ungemein lieblichem Gefichtsausdrucke, mit begegnet einem anderen jugendlichen geradezu mädchenhaft ausfehenden Reiter, der von vier ebenfo jugendlichen Gehalten zu Fuß in langen Gewändern begleitet ih und reicht ihm die Hand; rückwärts Land-fchaft und Architektur. 2. Die drei Könige, doch keiner als Mohr, reich gekleidet mit Hermelinmantel, Sammtbarett oder Krone und Goldketten, auf Falben reitend, begleitet von zwei Trompetern und zwei Landsknechten in gepufften und gefchlitzten Gewändern der linken Hand nach dem Käflchen greift, mit rechter den Donator fegnet. Jofeph und Hirte mit Dudelfack heben abfeits hinter Holz-Architektur des Stalles. Im Hintergründe Stadt, oberhalb bekleidete Engel mit Schriftrolle. Unter diefem Bilde ih zu lefen: Gott den Allmächtigen und den Heylligen drey Königen zu Schuldigen Ehrn vnd Devotion hat Balthafer Schwinger dife Figuren Reno-viren . . . und Mallen laffen in 1. 6. 65 Jar. 4. Ueber dem Süd-Thor der Kindermord zu Bethlehem vor dem in langem Bart und Haar mit Zinkenkrone undHermelinmantel thronenden Herodes. Die Farben find fchlecht, matt und verblaßt, doch Zeichnung und Compo- Blumen erheben. Im Gefims darüber die eingelegte Infchrift: Selig sint . die Gottes Wort . Hören.und bewaren; im Hauptgefnns: Jacob Meisliger Kamerer Aida 1614. Leider fchon ,/• .--y-- Fig. 205. (Maria an der Gail.) fition durchaus fchön und correčt, erinnert fehr an diefelben Darftellungen in der Kirche zu Maria Saal. Altäre ohne Bedeutung; einer von 1738. Sehr intereffante Holzkanzel, fechsfeitig, auf vierfeitigemFufie mit fchöner Intarfia. In vier halbrund abgefchloffenen, durch Quader-Imitation von einander getrennten Flächen zu einer Vafe fich zufammenfügend, aus welcher fich Guirlanden von verfchiedenfarbigen fchadhaft. Guter fechsarmiger Luller von Schmiedeifen. Mallthein (f. auch Faschauner-thörl). Dafelbft war bereits im Jahre 1126 eine Kirche, die vor 1209 auch als Pfarre urkundlich bezeichnet wird; die heutige Kirche wurde 1482 erbaut. Sie ift einfchiffig und mit dem üblichen Netzgewölbe überdeckt. Das Presbyterium durch ein hohes fchmiedeifernes Gitter, in feinem unteren Theile ohne Kunft- J93 werth, vom Langhaufe getrennt, fchlieflt mit fünf Seiten des Achteckes und befteht überdies noch aus einem Joche, zwifchen welchem und deren Abschlüße ein zierliches fchmied-eifernes Speifegi tter. Auf der E vangelien-Seite eine gothifche Capelle, gegenüber eine jüngere (1661), welche beiderfeits bis zum vierten Joche des Langhaufes reichend, und mit demfelben durch je zwei gedrückte Spitzbogen in Verbindung flehend, wie Seiten-fchiffe erfcheinen. Das Schiff befteht aus vier Jochen und ift außen mit abgeftuften Strebepfeilern verfehen. Der Thurm an der linken Seite des Presbyteriums bildet unten die Sacriftei, ift bis zum Haupt-Gefimfe vier- Fig. 206. (Maria an der Gail.) eckig und trägt einen achteckigen Helm. Im Glockenhaufe rundbogige Doppelfenfter mit rohen Doppelfäulen ohne Capital. Eine Glocke im Thurme dürfte noch in das 14. bis 15. Jahrhundert zurückreichen. Die Seiten-Altäre tragen die Jahreszahl 1671 und 1673, der Altar in der Capelle links 1622. An der Kirche finden fich zahlreiche Freskenfpuren, fo in der Vorhalle ein heiliger Oswald, gut erhalten, über dem Portale eine Kreuzigung, am erften Strebepfeiler eine Frauengeftalt mit offenen blonden Haaren und ein Bifchof, daneben ein heiliger Chriftoph. Schöner Renaiffance-Thürklopfer mit Rosette. Chor-ftühle mitlntarfia und zwei fehrgute fchmied-eiferne Wandleuchter. Grabmal des Georg v. Mallentein J- 1548, feiner Gemahlin Sibilla, geborenen Schulthaufm j-15 31 und ihrer vier Söhne. Nächft der Kirche ein Karner von runder Geftaltung, in demfelben zwei hübfche Holzfiguren des 15. Jahrhunderts. An der Südfeite römifcher Schriftftein: HERENNIVS. LIB • ET' LATVS. S1BI • ET • VENERLE. VXO • OPTIMAL ■ V • F. Im Schlufifteine des nahegelegenen Schloffes Kronegg die Jahreszahl 1590. Heber dem Portale ein Doppelfenfter im Rundbogen (Früh-Renaiffance). Gleichnamige Ruine, wenige Mauern, Refte eines viereckigen Thurmes. Fig. 207. (Maria an der Gail.) Malnitz. Endmoränen der jüngeren Eiszeit. Bis zum Rabifch füdlich herunter reichte wahrfcheinlich das mittelzeitige Seebecken. Seitenweg der möllthaler Zweig-ftrafie von Teurnia her, von Möllbrucken, ObervellachinsMalnitz-Thal, erft linkes, dann rechtes Bachufer, weftlich von Stapitz-Sec zu den falzburger Goldminen (Car. 1871, 310; 1843, 69; 1858, 157. Jab. S. 6, M.3. n. F. S. cx. Dorfbildungen Jung S. 160, Meitzen in Zeitfeh. f. Ethnol. 4, 213, Koch-Sternfeld, Tauern 1820, S. 191, 103, 280, 293). Beim Stapitz-See ein Dupondius Commodus, Jahr 183 (Coh. III 177, 794 K). Manndorf. Straßendamm bis Hermagor. Meyer Guring S. 95. Marein bei Wolfsberg, Römerfteine an der Aufienfeite der Kirche (M. 1884 p. xxvi). 194 Die Pfarrkirche, ein vollftändig erhaltener gothifcherBau (Fig. 198. Grundriti), zeigt eine grofle dreifchiffige Anlage mit Querfchiff und ausgedehntem Presbyterium. Das vierjochige Langhaus ift mit reichem Netzgewölbe überdeckt, ebenfo das rechte Joch im Querfchiffe und der fich darüber hinaus verlängernde Seiten-Chor. Drei Paare einfacher im Langhaufe und ein Paar kräftiger Pfeiler im Querfchiffe tragen die fpitzbogige Wölbung der Decke, die in den beiden übrigen Jochen des Querfchififes, dann in dem aus Chor-Schlufl und Chor-Quadrat beftehenden Presbyterium die gewöhnliche Kreuzrippen-Conftručtion zeigt. Das Mittelfchiff hatte Innern der Kirche führt hinan. Außen Strebe-Pfeiler theils mit drei, theils mit zwei Abfätzen. Ein reich geziertes Haupt-Portal. An der Aufienfeite der Kirche zahlreiche Grabmale. Von den älteren zwei ohne Infchrift, aber hochwichtig, einer davon aus romanifcher Zeit, der andere mit fehr beachtenswerthem Wappen ohne Infchrift, auch noch in das 13. Jahrhundert gehörig, dann der Grabftein des Pfarrers Joh. Pam-gartner (15. .) mit Schild, Kelch und Meßbuch, der des Wolfg. Chrembler 1495 und feiner Frau Urfula mit Figuren, des Sigmund Wais von und zu Waiffenau f 1652, des Fig. 208 und 209. (Maria an der Gail.) früher in der Oberwand kleine Lichtfenfter, die heute vermauert find. Die Netzgewölbe find jüngeren Urfprunges, früher dürfte die ganze Kirche mit Kreuzgewölben überdeckt gewefen fein. Im Chor und im Schiffe finden fich einige fpitzbogige Fenffer mit Maßwerk. Sehr beachtenswerth ill die fchöne fleinerne Kanzel aus der Zeit der Spät-Gothik, die BrüfLung der Stiege zeigt reiche Maßwerk-Durchbrechungen; fchöner Tauf-ftein. Die Kirche hat eine eigenthümliche Thurm-Anlage, indem fich über den beiden Seitenjochen des Querfchiffes je ein Thurm erhebt. Der Mufikchor nimmt das ganze erfte Joch der Schiffe ein, eine Schneckenftiege im Blafius Sänger, Pfarrer 1587, u. f. w., innen: des Ulrich von Rofenberg und Margarethen feiner Frau. Glocke mit der Jahreszahl 1483. St. Margarethen zu Tfchrietes, Filiale von Pölling. Der Grabftein VNATIO*, um 200, gef. um 1870 bis 1879, an der Außenfeite des Kirchleins (Aep. 4, 211, 10). Kleiner Bau mit ehemals flacher nun halbkreisförmiger Holzdecke über kräftigen Con-folen, fpitzbogigen Fenftern, dreifeitig ab-fchlieflendem Chore mit rundbogig umge-ftalteten Fenllern, maffigem vierfeitigen Thurme mit Pyramiden-Helm und doppelten fpitzbogigen Schallöffnungen. Die Theile eines gothifchen Flügelaltares von 1547 in der Kirche zerflreut; Flügel, gemalte Rück- — i95 wand und Predella zu einem großem Holzbilde vereinigt an der Nordwand des Schiffes. Auf demfelben zahlreiche Namen und Jahrzahlen eingekreitzelt als: Adamus Hamon 1556; Bartholomäus Teivriacher 1557; Georgius Puchler. Laus Dei in omnibus 1589; M. Sindenigg 1589; i552 jar Hic fuit Marinus Nicolander. Hodie in fefto S. Udalrici anno 1632 M. Ulrich. Mörth Valerius 1675 Lienz. Fr. Joannes Dirn-perger Conventual S. P. et plebanus Pustritz, etc. Neben der Sacrifteithüre ein flark verblichenes Peftbild von 1716. In der Sacriftei ein Kelch mit fchönem gothifchen Fuße, in welchem gravirt: Auguftinus Grilz 1589: Nodus und Cuppa, welche mit Steinen und Schmelz ausgeflattet gewefen fein follen, wurden von einem Gürtler in St. Andreä modernisirt. St. Margarethen in der Reichenau. C CASSIVS MAXIMVS* Grab-ftein des Veteranen der Coh. VI. pr. Zeit c. 100, in der Kirche, hinter dem Hoch-Altar (M. 11. n. F. cxxxv). Die Pfarrkirche führt am Triumphbogen die Jahreszahl 1492, welche der Bauzeit entfprechen dürfte, da der Chor voll-fländig das fpät-gothifche Baugepräge zeigt. Es befleht aus drei Jochen und dem drei-feitigen Chor-Schlüße. Die Rippen der Sterngewölbe ruhen auf flark vorfpringenden Dreiviertel - Säulchen. Schluflfleine. Die Fenfler fpitzbogig, eines noch mit Maßwerk. Spitzbogiger Triumphbogen. Das Schiff (1522) ebenfalls dreijochig, mit einfpringen-den Streben, Netzgewölbe aus Graten. Der Thurm an der Weflfeite. In der Vorhalle des Seiteneinganges Fresken: das jünglte Gericht, St. Margaretha, Katharina, Barbara, Chriftus am Kreuze, St. Gebhard und Blafms find feit einigen Jahren übertüncht. An der Südfeite die Todesangft (1513), St. Chrifloph (1504). Ein Faflentuch von 1481 wurde an einen Tyroler Antiquitätenhändler um 10 fl. verkauft. Ein Beichtfluhl vom Jahre 1634, eine gothifche Sacraments-Nifche; der hölzerne Orgel-Chor flammt aus 1518; er ruht auf fechs gewundenen Säulen, die Brüflung ift in ir Felder getheilt und mit Maßwerk und Blend-Ornamenten geziert. Grabflein im Fußboden des Presbyteriums der Dorothee, Jacobs des Freibergers Witwe und Oswalden des Frefachers Tochter (1496), dabei drei Wappen, flark abgetreten. St. Margarethen bei Wolfsberg. Der Grabflein . . . ENIONA*, Zeit um 180, gef. 1819, im Friedhofe (Jab.322,Mo. 5088. Car. 1850. 69. Hf. S. 297, No. 18). Die aus Quadern gebaute Kirche dürfte einer im Gewölbe-Schlußfleine des Presbyteriums flehenden Jahreszahl zufolge um 1530 erbaut worden fein. Der geräumige Bau befleht aus einem dreijochigen Langhaufe und einem zweijochigen Presbyterium, beides mit einem dichten Netzgewölbe Fig. 210. (Maria-Rain.) überdeckt. In den kleinen Gewölbekappen fpätere Malereien, fie dürften aus der Zeit der letzten Renovirung (1753) flammen. Ein Altar flammt laut Infchrift von Sigmund Balthafar Weifs auf Schmelzofen (1641). An der Epiflelfeite des Chores fleht ein Grabflein für Andreas Waifs auf Schmelzhoven und Waiffenhaus f 1601 und für Anna Waiffin, geb. Mofshaimh J 1610. Die Eingangshalle des Thurmes an der Weh-Seite hat ein kräftiges Rippengewölbe, die — 196 — Schallfenfter zweitheilig mit Maßwerk. Strebepfeiler in drei Abfätzen, der mittlere Abfatz über Eck geitellt. Mariabichl bei St. Peter im Holz. Diefe fpät-gothifche Kirche befteht aus einem Hauptfchiffe, einem Presbyterium und einem kleinen Seitenfchiffe auf der Evan-gelienfeite. Das Gewölbe derKirche fowohlim Schiffe als auch im Presbyterium zeugt für einen tüchtigen Baumeifter. Das Gewölbe des Seitenfchiffes ift zum Theile neugebaut, welcher Umftand wohl auf einen flatt-gehabten Brand zurückzuführen ift. Die Travee des Schiffes befindet fich ober dem Seiteneingange ein großes Oelbild aus dem Jahre 1747, darftellend die Auffindung des Gnadenbildes, doch ohne künftlerifchen Werth. Der viereckige alte Thurm ift mit einer Zwiebelkuppel bekrönt. Maria-Buch, Groß-Buch am Pon-feld. Außer zweien Reliefs aus tentfchacher Marmor mit Laubwerk befindet fich an der Kirche zum heil. Lorenz noch der Grabftein C BOTTIO* des virunenfer A.ediliciers, Zeit um 150, gef. 1820 (Jab. 257, Mo. 4864. Mu. R. N. 1, 186, 175). Kirche ift vollftändig reflaurirt und getüncht. Von den Fenftermaßwerken ift ein fehr fchönes auf dem Orgelchore erhalten. Im Presbyterium befinden fich neue Glasfenlter. Eine fteinerne Treppe führt auf den alten eingebauten Orgelchor. Drei Spitzbögen tragen denfelben. Die Brüftung ift mit fchönem Maßwerk durchbrochen. Das Gewölbe, auf dem die Orgelbühne ruht, ift einfach. Die Portale der Kirche find gut profilirt. Das Haupt-Portal hat im Spitzbogen ein glattes Tympanon, das von zwei einfachen fchön profilirten Confolen getragen wird; die Altäre, Kanzel und übrigen Ein-richtungsftücke find zopfig. Im mittleren Maria im Elend. Die große Wallfahrtskirche flammt in ihrer heutigen Geftaltung aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Der urfprüngliche Bau dürfte eine Hallenkirche gewefen fein, davon noch das füdliche Seitenfchiff erhalten blieb, hier findet man ein Portal mit ftumpfem Spitzbogen, große fpitzbogige Fenfter mit Maßwerk, eines dreitheilig. Die Rippen lind abgefchlagen. In den übrigen Theilen erkennt man ebenfalls noch die Hallenanlage, die drei Schiffe find gleich hoch, haben zufammen 15 Joche, acht freiftehende Pfeiler mit fpitz-bogigen Arcaden dazwifchen. Das Presbyterium, das nicht in der Hauptachfe liegt, i97 ift klein, niedrig und mit einem Tonnengewölbe verfehen. An den Wänden noch Refte der Rippenanfätze. Der Haupt-Altar ift überaus groß, flammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Heber dem Triumph-Bogen ein Chronogramm, das 1731 gibt. Zwei Votiv-Bilder auf die Familie Rofenberg und das Stift Offiach bezüglich. An der Kuppel die Jahreszahl T745. Der Thurm fleht an der Oftfeite, eine Glocke flammt Holz gefchnitzte Statuen) dargeftellt, alle drei unter einer reichen Verzierung, die in Kleeblattform nach oben fchließt und in zwei auseinander weichenden Kreuzrofen endet, um als höchften Schluß den Gekreuzigten im Abfchluße der Bekrönung zwifchen Fialen zu zeigen. Die zwei Flügelthüren find außen mit Relief, innen wie die Altarwand mit Malereien bedeckt. Die Reliefs zeigen die übrigen 12 Nothhelfer zu je drei in vier Fig. 212. (Maria Saal.) aus 1697. An der Sacriftei ein dreifeitiges Chörlein. Die Strebe - Pfeiler zweitheilig, davon der untere Theil über Eck geftellt. Die Zierde der Kirche bildet ein reicher den 14 Nothhelfern geweihter Flügel-Altar. Herr Pfarrer Größer befchreibt denfelben folgendermaßen: Im Hauptfehrein (130 Cm. breit und 229 Cm. hoch) ift als Königin der Märtyrer Maria mit dem Kinde auf dem Halbmond (mit einem Geficht) flehend, neben ihr Sebaftian und Rochus (in Feldern, die alle mit zartem Schnitzwerk wie Diflelblätter verziert find. Gefchloffen bieten die Altar-Flügel dem Volke die Leidensgefchichte Jefu in vier Feldern oben links anfangend: Chriftus am Oelberg, dann Krönung, Geißelung, Kreuzigung. Die übrigen vier Felder am Altäre enthalten die vier Evangeliften Matthäus, Marcus, Lucas und Johannes, ganze Figuren in mitteldeutfcher Tracht. An der Predella der heilige Acha-tius und feine Martyriumsgenoffen, eine figurenreiche Gruppe, rückwärts das Schweifi-tuch von zwei Engeln gehalten. Diefer Altar hat als Krönung verflochtenes Art.- und Stabwerk, zu oberft Chriftus am Kreuze, Johannes und Maria, darüber ein durchbrochener Helm mit Kreuzrofe. Diefer herrliche Altar mit feinen eigenthümlichen Geftalten, feinen naturaliftifch gehaltenen Malereien, mit feinen zarten ornamentalen Schnitzwerken gehört zu den heften Arbeiten, die Kärnten in diefer Art aufzuweifen vermag. An einer Seitenwand ein Votiv-Bild, vorftellend die Stadt Wien, und von diefer hieher geopfert. Maria Feicht (M. xm. 75; bei St. Gandolf). Eine einfchiffige gothifche Kirche; das Langhaus aus drei Jochen Joche bildend mit reichem Sterngewölbe, in den Kreuzungen Tartfchenfchilde, auf einem eine Marke und 1521 (Fig. 201 Schlufl-ftein). Die Rippen find bemalt. Die Chor-brüftung ift in einem reichen Maflwerk-mufter durchbrochen (h'ig. 202), darin 1524. Die zierliche Chorltiege fleigt an der linken Innen-Wand empor, fie wird von einer Spitzbogenthür gefchloflen. Die ungleich hohen Fenfter im Langhaufe fpitzbogig und zweitheilig, mit Maßwerk von Fifchblasen und Dreipäffen. An der Weftfront ein Rofettenfenfter. Aufien kräftige Strebepfeiler mit Mafl-werkblenden, im Aufbau theilweife über Eck geftellt, das füdliche Thor fpitzbogig Fig. 213. (Maria-Saal.) gebildet, davon das erfle zum Mufikchor untertheilt, das fchmälere Presbyterium aus Joch und fünffeitigem Schlüße beftehend, endlich der Thurm rechts am Presbyterium, in feinem Erdgefchofie als Sacriftei dienend (Fig. 199, Grundriß). Wiederholt erfcheinen die Steinmetzzeichen: Das Ton- nengewölbe im Chor mit eingebauten Schildflächen und profilirten Steinrippen. Die Dienlte einfach, mit Wiederholung des Rippenprofiles. Im Chorfchluße drei fpitzbogige Fenfter wovon das füdöftliche dreitheilig, mit Maßwerk im Fifchblafen-Mufter. Der Triumphbogen kräftig profilirt (Fig. 200 Querfchnitt). Der Orgel-Chor ift mit dem Baue gleichzeitig, er fleht auf vier Pfeilerchen und den correfpondierenden Wanddienften, fechs einfach. Das nördliche gefchweift fpitzbogig, das reiche Haupt-Portal mit geradem Sturz und Relief im Tympanon. Der Thurm nahezu quadratifch, fchlieflt mit vier Giebeln und Spitzdach. Die Fenfter mit gewundenem Mittelpfoften. Die Thurm-ftiege bis zur Dachhöhe fleigt in einem befonderen aus dem Achtecke conftruirten und umfchloffenen Baue auf. Am Thurme find zwei Römerfteine eingemauert. Die Kanzel, oben achteckig mit pro-filirtem Gefimfe auf gewundenem Schafte, am Fußgefimfe ein Schild. Sie ift aus weißem Marmor angefertigt, gleichzeitig mit der Kirche, aber mit Oelanftrich überzogen. Maria an der Gail. Die Pfarrkirche gehört zu den wichtigeren Bauwerken Kärntens. Sie ift ein einfacher Bau ihren inneren und äußeren Verhältniffen nach, der im kleinden Theile romanifch, dann im gothifchen Style erneuert und zur Zeit der fpäteften Gothik reftaurirt wurde (Fig. 203 Confolen an, denen außen dreimal ab-gefchrägte Strebepfeiler entfprechen. Der Unterbau des Thurmes iß. dem Presbyterium als quadratifche Halle vorgebaut, daran fich Fig. 214. (Maria-Saal.) zeigt den Grundriß, Fig. 204 die Außenfeite der Kirche). Der Chor befteht aus einem oblongenjoche mit dreifeitigem Schlüße, ein fternförmiges Gewölbe bildet die Decke. Die Rippen laufen auf Wanddienden ohne das Langhaus fchließt, ein einfchiffiger Raum mit zierlichem Sterngewölbe, drei Joche bildend und mitWanddienden als Rippenauflager. Chor 24' Q)' lang, 217 q'7 breit, 23' hoch. Halle 14' 3,/ lang, 15'4^ breit, 20' 6" hoch, Schiff gö7 g77 lang, 34/ 677 breit und 28' hoch. An der Nordfeite ein Capellen-Anbau aus dem Ausgange der Gothik, gegenüber die aus drei Quadraten gebildete Sacriftei. Vor dem weltlichen Haupt-Portale eine Vorhalle, deren Verlängerung im erlten Stockwerke zum Mufik-Chor dient. Ein einfaches Kreuzgewölbe überdeckt die Halle, im Schlufifteine das Lamm, vier Rippenauflagen mit Figuren als: ein Gnom, eine nackte Figur, ein Mönch und wieder eine nackte Figur. Der Mufik-Chor tritt bis in die Hälfte des erlten feinen grollen Spitzbogen - Schallfenltern und dem achtflächigen Spitzdache gehört, wie der ganze übrige Kirchenbau, der Gothik an (beiläufig Anfang des 15. Jahrhunderts). Einige Sculpturrelte der ro-manifchen Kirchen wurden in pietätvoller Weife an der Auflenfeite der Kirche eingemauert, vorltellend St. Georg mit dem Drachen, einen Löwen, eine Jungfrau, die einem Ungethüme geopfert werden foll, zwei Engel des Weltgerichtes, zwei Masken (Fig. 206 bis 209). Heber dem Seiten-Portal tW+H—H------1—4-------^^------I----1---1---1---r« Fig. 215. (Maria-Saal.) Schiffjoches vor und ruhet dieser Vorbau auf zwei Säulen mit gewundener Canellirung, deren Unterlage je ein liegender Löwe bildet (Fig. 205). Die Löwen find aus röthlichem marmorähnlichen Kalktteine angefertigt, deutlich ilt das Auffetzen der urfprünglich nicht dazu gehörigen Säule Achtbar. Die Löwen dürften von einem romanifchen Portal flammen. Das Haupt-und das Seiten-Portal And fpitzbogig und fchön proAlirt. In den fpitzbogigen Fenftern des Presbyteriums Anden Ach Reffe guten Maßwerks. Die Thurmhalle dürfte noch der romanifchen Stylperiode angehören. Der Aufbau des massigen Thurmes mit ein fehr fchönes gothifches Relief: Maria mit dem Kinde. Als befondere Zierde der Kirche ift zu erwähnen ein reich gefchnitzter Flügel-Altar mit trefflich behandelter architek-tonifcher Umrahmung. Auf der Predella die Familie Mariens in Relief. Im Schreine die Krönung Mariens, jetzt amHoch-Altare (Voll-Aguren). Auf den Flügeln innen: Geburt Chrifti und PAngftfeft, die drei Könige und Tod Mariens in Hoch-Relief. Ueber dem Schreine: Chriftus am Kreuze, Maria und Johannes. Auf der Außenfeite der Flügel ift Anna und Maria und die Auferftehung des Heilands gemalt (Mitte des 15. Jahr- Hunderts); bemerkenswerth ift ein fchönes Figiirchen: Maria Schutz. Am Mufik-Chore zwei Figuren aus Holz gefchnitzt, St. Florian und St. Georg, charakteriftifche Arbeiten des 16. Jahrhunderts. Die Chor-Briiftung ift mittelfl einer niederen mit Maßwerk zierlich durchbrochenen Wand erhöht. Zu erwähnen ift noch der dem 17. Jahrhundert (?) angehörende Taufftein. Fig. 216. (Maria-Saal.) Für die Gefchichte diefer Kirche ift eine Infchrift Wichtig, die üch links im Presbyterium befindet: „Im 1580 ift diefes Gottshaus fammt dem Thurm niedergangen und eingefallen, durch die Edlen und geftrengen Herrn Ludwig und Anthan von Grotta zu Grottenegg und Finkenftein und Gebrüder als Vogt und Lehensherrn Gott dem Herrn zu fchuldigen Ehr widerumb erhebt und gepaudt worden im 1606 Jar.u Diefe Familie hatte dort ein Begräbnis und werden auf einem Leichenfteine Ludwig 1. b. v. Grotta 1637, Sigmund Gottfried 1630, Franz Gottfried 1628, Elife feine Frau 1612 genannt. Am Friedhofe ein einfacher doppel-gefchoßiger runder Karner gegenüber der Kirche gelegen. Maria Hilf bei Guttaring, befuchte Wallfahrtskirche, ein hübfcher Rotundenbau der Spät-Renaiffance. Den mittleren Kern bildet die achteckige Vierung, an welche fich gegen Oft und Weft, Süd und Nord vier ungleiche halbrunde Ausbauten an- Kunft-Topographie. JV, fchliefien. Die Vermittlung gegen die vier halbkreisförmigen Scheidbögen aus der achtfeitigen Kuppelform in den vierfeitigen Unterraum findet in üblicher Weife mittelft Pendentif’s flatt. Ihre unteren Anläufe ruhen auf dem durch die ganze Kirche herumgehenden oftmals verkröpften Kämpfer-gefimfe. Es wird von fchwach vortretenden modernen Pilaftern geftützt und von den fechs mittelgroßen viereckigen Fenftern unterbrochen. In derOft-,Süd- undNord-Apfis treten je zwei vorgebaute Balcone vor, hinter welchen Oratoriumräume fituirt find. Die Weft-Apfis füllt der flach getragene Orgel-Chor, die übrigen drei Apfiden je ein barocker Altar aus, ohne befonderen Werth. Ueber dem Schlüße des öftlichen Scheidebogens lieft man die Infchrift: „Haec Ecclesia Exftrudta Eft ex Oblationibus Fide-lium, Et Consecrata A. D. 1727. M. S.“ (Michael Steiger, Dechant.) Fig. 217. (Maria-Saal.) Jede der Apfidenkuppeln ift durch rippenförmige Streifen aus Blätterprofilen 14 in fünf Felder, und die Kuppel der Vierung durch acht Streifen in acht Felder ein-getheilt. In diefen Feldern Frescogemälde, in den Dreieckzwickeln der Pendentif’s die Evangeliften-Bruftbilder. Oberhalb desRotun-denfchlufies eine achtfeitige offene Laterne, die oben auf der geraden Decke ein Gemälde: die heil. Dreifaltigkeit, zeigt. Von außen treten nur die Oft- und Weft-Apüs zum Theile aus dem Inneren heraus, die Süd- und Nord-Apüs gehen mit den Außenwänden der Oratorien faft gleich. lieber den an der Weftfeite angebrachten Oratorien erheben lieh zwei Thürme, mäßig hoch, mit niedrigen Außer diefer pompös ausftaffirten Heiligenfigur kommen an den Seitenwänden mehrere Votivbilder aus dem 18. Jahrhundert vor (1730, 1754, 1765 u. a. m.), meiftens Darftellungen, wie die Anrufung des wunderthätigen Marien - Bildes ver-fchiedenartige Unglücksfälle verhütet hat. Der Bau felbft ift hallenförmig, gerade abgefchloffen und dem Vorbilde gemäß mit einer einzigen runden Tonne überdeckt. Haupt-Altar unbedeutend. Zwei viereckige Seiteneingänge und bloß ein Fenfter, fo dafs tagsüber im Inneren ein trübes Halbdunkel herrfcht. Fig. 218. (Maria-Saal.) Zopfhelmen. Ueber dem viereckigen Weft-eingang die Jahreszahl: mdccxxvi. Die Kirche ift in fehr gutem und gefälligen Zuftande. Maria Loretto am Wörther-See. Kleiner capellenförmiger Bau , einfach länglich viereckig, flammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts; errichtet von Johann Andreas Orfmi-Rofenberg. Eine diesbezügliche Infchrift auch am Holzgetäfel der Glaswand, hinter welcher die reich decorirte Statue der Himmelskönigin Maria aufbewahrt wird, lautet: „16: Rosenbergiades tu pia virgo rege: 52“ „ 18: Renovirt: 27.“ Die urfprünglichen zwei Thürme wurden im Jahre 1701 nach einem Brande abgebrochen. Gegenwärtig befteht nur ein kleines unanfehnliches Holzthürmchen am Dachfirft. Bemerkenswerth ift ein Brunnen mit fchöner fchmiedeiferner Ueberdachung. Maria im Moos (Kirchberg, De-canat Krappfeld). Die Kirche befitzt ein gothifches Presbyterium mit fpitzbogigen Fenftern fammt Maßwerk, ein Sacraments-Häuschen als Wandnifche. Das Schiffsgewölbe flammt aus c. 1830. Maria-Rain, unweit der hollenburger Rebenhügel, die Ara mit dem Relief: zwei Leoparden mit Trinkhorn, Gefäß mit Wein- 203 flock, Delphin, gef. 1840, (Fig. 210), in der Kirche (Jab. 355, Car. 1840, m. M. 9, n. F. p. cxlvi). Der Ort als Schalachum 1144, 1148. Die große Wallfahrtskirche enthält nur wenige ältere Reite, obwohl die Anlage aus alter Zeit flammt. Die Thurmhalle trennt Schiff und Chor und hat noch die Rippenanlage, alles übrige wurde im 17. Jahrhundert umgeflaltet. Jetzt zwei Thürme, je einer an jeder Seite des Langhaufes. Am Hoch-Altar ein Bild Fromüller’s und in der Sacriftei eine baumartige Monftranze vom Jahre 1659 (Goldfehmied Auguflin Stieff in Klagenfurt). Die große Glocke von 1718 gegoffen von Marx Math. Zehenter in Klagenfurt. Maria-Saal. Mag hierorts immerhin ein befonderer vicus, an 15 — 20 Min. außerhalb der Stadt Virunum füdlich gelegen, fich entwickelt haben, wie etwa ähnliches an den Höhenorten Rofendorf, Döchmannsdorf, Poffau und Ottmanach, fo find doch die hiefigen römifchen Grundmauern, die Relief-undSchriftfteine (40) vorwiegend als aus dem Zolfelde herbeigebracht anzufehen. Konnte doch diefe ältefte Kirchengründung das Material einer Stadt herübernehmen, die nach gemeiner Meinung, weniges über 300 Jahre vorher unbewohnt lag und in dichter Buchen- und Fichtenwaldung von der Stelle des heutigen Arndorf bis gegen St. Michael fich barg. Allerdings die Holzkirche des 8. Jahrhunderts mit ihrenWohnzubauten nahm davon wenig in Anfpruch; aber feit dem 1 2. Jahrhunderte mag die Ausbeutung der feit 700 Jahren „verfunkenen“ Stadt für den romanifchen Dom in großem Mafiftabe begonnen haben. Der behauenen Baufteine in Sand- und Kalkftein gab es in reichlicher Menge. Von den Relief- und Schriftflücken mag das meide herrühren aus dem nächd-gefegenen Arndorf, aus Töltfchach und Ort Zolfeld, die nördlicheren Orte nicht ganz ausgefchloffen. Die Maffe des Materials ließe immerhin annehmen (nach Prunner) »an den Spitz des Sailer-Berges das Haydnifche Gfchlofi, die Haydnifche Schantz, die Gräber ynd Schantz-Lineen an den Thurm-Berg«. Pas Odtogon gilt als Heidentempel. Eine 1 empeldätte, deren Befuch eine Tradition aller Jahrhunderte blieb, mag am wahr-fcheinlichden der Epona gegolten haben, der fchützenden Frau, welche hier zweimal auf Weihfchriften genannt wird. In chridlich-kirchlichem Sinne id St. Leonhard, der Ortsheilige von Arndorf, ihr rechter Nachfolger. Die jetzt übliche Volksbezeichnung „Saal“, die Vocale dumpf ausgefprochen, hat vor 270 und mehr Jahren den Anlaß gegeben, in der nahen Römerdätte die Stadt Sala zu finden, welche vielmehr in Ungarn bei Gran, Szala-Lövö, liegt (Mo. S. 525). Ein nächdes Salfeld, St. Franciscus am Salfeld, liegt bei Trixen, überdies kennen wir im Lande 2 Salchendorf, 3 Sallach, 1 Sallas oder Salles. Die ältede mittelalterlich urkundliche Bezeichnung des Ortes fcheint Zole zu fein, um 1135, Zol 1161, aus welchem feit 1167 Solium geworden, während die mehr kirchliche Bezeichnung S. Maria ad Carantanum, Karantana ecclesia auf 861 oder 927 zu- Fig. 219. (Maria-Saal.) rückgeht und fich der bifchöflichen Gründungszeit um 760 nähert. Weder der bifchöf-liche Thron, noch der marianifche Gnadenthron, noch der nahe Herzogduhl, solium, noch der Abgabenzoll bei letzerem reichen für Namenfpiele in Betreff Maria-Saal, Zollfeld, Solfeld, Sonnenfeld aus. Viele Architekturdücke find in den Kirchenmauern fichtbar, gewiß ungleich mehrere noch verborgen. Die 2 1 Reliefdeine, nach Prunner, S. 42 »fammentlich aus den Solfeld« find folgende: Trauer-Genius, geflügelt, mit Fackel und Kranz (Jab. 140, Taf. 3). Amorbüde, geflügelt, das Haupt verhüllt. (Jab. 146, Taf. 4. Oedr. Gymnaf. Zeitfeh. 1870, 11, S. 868). Männliche Geffalt, volldändig bekleidet, rechts Lanze, links Kädchen 0ab. 147). (EPONE, BF.H u. dgl.)? (Jab. 124 bis 448, Mo. 4776). HERCVLI ET EPON(AE)*, für das Heil des Kaifers A. Pius von wenigftens 42 Widmern um 160—180, gef. vor 1527, von der Kirche nach K 73. (Jab. 3, Mo. 4784. Valv. 1 28). (H)ERC(VL)E(T) * und 21 Zeilen, mindeftens 57 Widmer. Untertheil des Vorigen, Zeit um 160 —180. Nachrichten fehlen (Mo. 4785. K 120). dann Marien-Anftalt Nr. 43 (Jab. 129, Mo. 4854. Valv. 128, Kml. 105, 312, 313. Mu. R. N. 1, 181). DM COVNERTI*, um 160, gef. um 1850, von der Gartenmauer der Ortseinfahrt _verfch wunden, in Meiflberg? (Jab. 131, Mo. 4901). ELVISIO*, um 170, gef. vor 1752, im Unterorte, Schlofferhaus Nr. 36 am Wege nach Arndorf (Jab. 134, Mo. 4909. K43). Fig. 220. (Maria-Saal.) DIM VLPIVS, dem Mithras durch den speculator leg. Inoricorum, zweifelhafte Ab-fchrift, um 240—300; der Stein aus der Kirchmauer mit neun anderen nach St. Veit, Röfllwirt (Jab. 202, Mo. 4803, vgl. 4655, 5756). AI IICII SECVNDINA, Ara, um 150, gef. vor 1870 bei Neuwirt’s Thorbank, fehlt (Jab. 138. Mo. 4823). SEXTVS* mit Nennung des evocatus Romae, um 180, gef. vor 155r, Propftei, FVSCIA, um 238, gef. vor 1752, Kirchmauer nächfl. dem Portal nördlich beim Erdboden (Jab. 125, Mo. 4917, Aep. 4, 215). C GAVILLIVS*, um 130, gef. vor 1527, Propftei, dann Marien-Anftalt Nr. 43 (Jab. 130, Mo. 4920. Valv. 128, Aep. 4, 2I5)- IVSTO ITVL*, um 170—230, gef. vielleicht 1615, vom Kirchplatz No. 37 nach Krumpendorf ins Glashaus (Jab. 135, Mo, 4934). 205 —* MASCVL0*, um 250, gef. um 1615 (zu Rofendorf?), Haus No. 36 (fälfchlich? zu Töltfchach noch 1870), (Jab. 50, Mo. 4940. Aep. 4, 216, vgl. Krumpendorf). ......(MESTR)IO, Relieffpur, Sarg- bruchftück, der Zeit um 220, gef. vor 1850, beim Modefli-Stöckl an der Stallmauer (Jab.* 133, Mo 4943)- MONTISSIVS *, um 140, aus der Propftei um 1772 — 74 nach Stadt St. Andreä, Klofter (Jab. 329, Mo. 4944). Männliche Geftalt, vollftändig, den rechten Füll auf ein Geftell, cylindrifche Fig. 221. Capfel, gehellt, fchreibend, lebhafter Faltenwurf. Prophei, dann Marien-Anhalt Nr. 43 (Jab. 153)- Krieger, rechts Helm, links Speer, unten Schild; Eckhück-Nebentheil, links Genius auf Bafis, rechts Kranz (Jab. 145). Männliche und weibliche Gehalt, hebend im Langkleide, jene mit Kanne, diefe mit geöffnetem Kähchen (Jab. 142). Männliche und weibliche Gehalt, bewegte Gehen. Wallmauer südlich (Jab. 150). Zwei menfchliche Gehalten, links wol die Frau, Nebentheil lilienartige Arabeske (Jab. 153). Zwei Bühen, Mann und Weib, in gemufchelter Nifche (Jab. 153). Vier Bühen, zwei männliche außen, zwei weibliche (Jab. 153). Pferdelenker auf gefchloffenem Zweige-fpann nach links, darin der lefende Reifende; die Pferde mit Kummet und Halsring (Jab. 144, Taf. 5. Kml. 87, N. 3; Fig. 211). Wagenlenker in Biga, mit Lanze, dahinter ein Schildträger, ein Gefchleifter, oben der fliegende Genius mit Palme und Kranz (Achill, Hektor?) (Jab. 143, Taf. 5. Kml. 96; Fig. 212). a Saal.) Bär, Wallmauer füdlich (Jab. 151). Drachen, Delphine, Arabesken (Jab. 148. K 55?). _ Zwifchen Delphinen das Sonnengeficht, ein Frontifpiz. Wallmauer füdlich. Zwei Leoparden, inzwifchen Dreifuß. Wallmauer füdlich (Greif, linkshehend gegen eine Art Käfig), (Jab. 152). Zwei Leoparden mit Trinkhörnern, hockend, inzwifchen Weinlaubgewinde (Blatt, Traube, Vogel) aus Vafe mit Thier-Zierrat (Jab. 141, Taf. 4). Wölfin, links gewendet in Felsgrotte, unten die Zwillinge. SüdthorQab. 1 39, Taf. 4). 20Ö Wölfin, gutbehaart. Wallmauer füdlich. Arabeske, Bautheil (K 55). Gefäß mit Weinflock, große Platte, gequadert. Wallgraben an der Stiege (Jab. 149, M. 12. p. 23, 24. WJb. 46, 42). Am weftlichenThurmbau der ehemaligen Ringmauer ift bei einem kleinen Fenfter ebenerdig als Sturz ein Römerltein eingemauert und ft eilt eine nackte Figur dar. Von den 19 Schriftfteinen find 5 Weih-, 14 Grablleine. EPONAE Ara?, Zeit um 220—270, gef. vor 1783, fpäter nach Landskron gekommen, dort bis um 1870, dann, verloren. PRIMIANVS, um 240, gef. vor 1752; beim Canonicatshaus, Stiege (Jab. 128, Mo. 4950). RVFIAE*, um 160, bis 1838 imFleifch-hauerhaus, dann Meiflberg (Jab. 137, Mo. 4965. K 39). SAMVCO*, um 170, gef. um 1818, im Pfleghaus (Jab. 136, Mo. 4971). AVI | TAE mit Reil (RIV)ISSE, um 210, gef. vor 1870, Kirchwand gegen den Boden (Jab. 126, Mo. 5013). . . .FICI | . . .OMAE mit einem ?vir iure dicundo, um 240 — 310, gef. vor 1870, Kirchwand öftlich. (Jab. T27, Mo. 6494. *Aep. 4, 217. Vgl. im Allg. Pr. 40, 42. K. Ztfch. 4, 28. Car. 1821, No. 1 u. m. Ank. I, 505; 2, in, 570 u. v. a. AfK. 7, 36; II, 79. M. 12, p. 11, 15. Sitzb. d. Ak. d.W. 17, 76 [norifche Bisthümer], Kml. 198, 231, 264). Die Kirche (M. xn. 1. von H. Petfchnig). Ein berühmter Wallfahrts-Ort auf einem mäßigen gegen Norden und Wetten (teilen Hügel gelegen. Ein Wall-grabenreft zieht fich um die kleine Anfied-lung an jener Seite, wo die geringe Abdachung einen Angriff erleichtert. 1482 mußten die Vertheidigungswerke gegen die Scharen des Königs Mathias von Ungarn tüchtig Wider-ftand leiden und einen hartnäckigen Angriff glücklich abwehren. Den oberden Punkt und gleichfam die Mitte desfelben nimmt die frei-dehende Kirche ein, nördlich davon das Probdeigebäude, wedlich der Pfarrhof, füdlich der Karner jetzt in Verbindung mit einem befedigten Gebäude, ödlich ein ähnliches Gebäude mit einem fpitzbogigen Thor, daran die Merkmale einer Zugbrücke (Fig. 213 Grundriß der Anlage). Das herrliche landfchaftliche Bild id durch einen im Vordergrund aufgeführten höchd nüchternen Bau im profanden Zinshausdyle arg gefchädigt. Die Kirche, eine einheitliche Anlage ausgedehnter Dimenfion aus dem 15. Jahrhundert, id ein dreifchiffiger Bau mit dark vorgelegtem im halben Achteck gefchloffe-nen Haupt-Chor, in Verlängerung des Mittel-fchiffes und mit zwei Seiten-Apfiden, entfpre-chend den Seitenfchiffen, fämmtlich aus dem Achteck condruirt. An der Wedfeite zwei mächtige quadratifche Thürme in Verlängerung der Abfeiten. An der rechten Seite des Langhaufes die große Sacridei mit einer aus der Kirche in den erden Stock führenden Stiege und zwei jüngere Capellen-Anbauten (Fig. 214 Grundriß). Der Innenraum mißt 24 Klafter Länge bei 20 Klafter Breite ohne die Capellen - Anbauten, das Mittelfchiff id doppelt fo breit, wie jede Abfeite, bei 10 Klafter hoch, während jene nur 7 Klafter erreichen. Der Orgel-Chor umfafst den Raum zwifchen beiden Thürmen und reicht bis zum zweiten der je fünf Joche jedes Schiffes. Außerdem durchzieht den Bau ein wenig entwickeltes Querfchiff (Fig. 215, 216, Quer- und Langfchnitt). Zwei Treppen führen zum Orgel-Chor hinan, eine im linken Seitenfchiffe, auf einem Bogen- Strebepfeiler einfach mit profilirten Abfätzen und fchräg zulaufenden Verdachungen. Kaff-und Sockel-Gefimfe umziehen das ganze Gebäude. Die Profilirung der Pfeiler ift fehr ver-fchieden, in der Hauptfache haben fie einfach facettirte und gekehlte Gliederungen, ruhend, und eine außen als an der rechten Seite angebaute Schneckenftiege, die auch zu den Thürmen führt. Die Brüftung des Orgel-Chores ift maßwerkartig behandelt und durchbrochen. Das Haupt-Portal befindet fich an der Weftfeite, enthält ein Maßwerk-Relief im Tympanon (Fig. 217, Portal), welche am Sockel beginnen und ohne Capitäl bis in die Scheidebogen hinanlaufen. Als Stützen der Rippen dienen runde vor-ftehende Dienfte mit meift einfachen Capitälen. Die Ueberwölbungen find ver-fchieden, häufig unregelmäßig, theils Netz-theils Stern-Gewölbe; infolge der Rippen- Fig. 224. (Maria-Saal.) darüber ift ein großes Maßwerkfenfter angebracht. Am rechten Seitenfchiffe ein kleines Portal mit Vorbau und Empore darüber. Ein einfaches Portal an der linken Seite. Die Fenfter haben fall alle noch Maßwerk, theils von einfacher Conftručtion, theils im Fünf-und Sechspaß, auch das Fifchblafenmufter ift zu bemerken (Fig. 218, 219, Fenfter). verfchneidungen wurden tiberdieß Confolen am Bogenanfatz als deren Stützen noth-wendig. Das Querfchiff in der Höhe desMittel-fchiffes ift ebenfo wie die Chöre in den Wölbungen viel einfacher behandelt. Die letzte Arbeit am Baue dürfte das Gewölbe unter dem Mufik-Chore gewefen fein mit feinem fpinnennetzähnlichen Scheinrippenbefatz. Im Mittelfchiffe find in den Oberwänden kleine viereckige Fenfter angebracht, die heute in den Dachftuhl münden, wahrfcheinlich feit der nach dem Brande 1669 erfolgten Auf- 13. Jahrhundert angehören dürften, fteigen ohne Strebepfeiler, 21 Schuh im Gevierte, empor in gleicher Stärke bleibend mit mehr als Klafter dicken Mauern. Das Erdgefchofi des Fig. 225. (Maria-Saal.) Heilung eines für alle drei Schiffe gemein-famen recht unfchönen coloffalen Dach-ftuhles. Die Thürme, die in der unteren Partie einer älteren Zeit, vielleicht noch dem füdlichen Thurmes ift in das rechte Seiten-fchiff einbezogen, das des linken bildet einen gefchlofienenRaum. In felberHöhe ift an den Wänden einBlendmaßwerk-Ornament(Leiften mit Spitzbogen gefchloßen) fpäter angebracht worden. Darüber je ein kleines Fenfter im gefchwungenen Spitzbogen gefchlofien, dann ein dreitheiliges Fenfter mit kleinen Abtheilungsfäulen und rundbogigem Schlüße. Am nördlichen Thurme ift flatt des drei-theiligen ein großes Spitzbogenfenfter angebracht. Dann folgt das fpät-gothifche Schluflgefims mit Wafferfpeiern an den Ecken, mit Giebeln, endlich eine Wulfthaube und der Laternenauffatz (17. Jahrhundert; Fig. 220, Anficht). Nachftehende Steinmetzzeichen kommen am Gebäude vor: am Friedhofthore am Portal In der Kirche finden fich viele hoch-intereffante Details: als das Waflerbecken, fpät-gothifch mit gekreuzten Stäben und gewundenem Schafte; die Thüren am üidlichen Portale und an der Wendeltreppe mit Eifen-fchienen befchlagen, dazwifchen rhombenförmige verzinnte Blechplatten mit ein-geprefiten Wappenfiguren (Fig. 221). Sehr beachtenswerth ift ein Kelch von der ungewöhnlichen Höhe von gi/i Zoll aus Silber angefertigt und vergoldet. An den fechs Flächen des Fußes Wappen, an den auffteigenden Feldern gravirtes Banken - Ornament. An der Außenfeite der 4Y2 Zoll hohen Cuppa eingravirt: die heil. Jungfrau mit dem Kinde, umgeben von den Heiligen Jofeph, Barbara, Mathias, Katharina, Johannes, Ambros und Petrus, darüber auf einem Schriftbande: Maria.hilf, mir. Jörgen . imgnaden . und . allen . mein . forfadern . und . nachkommen . amen . anno . d. c. 1466 (Fig. 222). Das Grabmal des heil. Modeftus, ein Sarkophag von oblonger Form mit fechs vorftehenden Säulchen, die am Sockel auffitzen und die Platte tragen. Die Capitäl-formen deuten auf das 13. Jahrhundert, ein fehr intereffantes Werk (Fig. 223). In neuerer Zeit wurden zwei Flügel-Altäre aus anderen Kirchen, nämlich Arndorf und St. Georg am Sandhofe dahin übertragen. Dererftere, leider ftark reftaurirt, zeigt auf der Predella Anna, Jefus und Maria, von vier heiligen Frauen umgeben, im Schreine oben die Krönung Mariens, unten vier Heilige, an den Seiten auf Confolen St. Georg und St. Florian, die Flügel mit Gemälden der 14 Nothhelfer, heil. Urfula, der 2 10 drei Könige und Geburt Chrifti. Der andere Altar (1526) enthält im Schreine, der geradlinig abgefchloffen ift und den Thürmchen und Streben zieren, ein bemaltes Relief, vor-ftellend St. Georg mit dem Drachen. Einer diefer Altäre ift auf der Modeftus-Tumba aufgeftellt. In der Kirche entdeckte man fehr beachtenswerthe Wandmalereien', die recht pietätvoll reftaurirt wurden. Wir fehen in figurenreicher Darftellung an der linken Seite des Presbyteriums das Urtheil des Salomon und darunter die Huldigung des Chriftkindes durch die drei Könige. Wir erkennen dabei das Mordax’fche und Neuswert’fche Wappen. Eine Infchrift er- veft von Mederndarf. — Das Grabmal der Keutfchacher, im Schilde und als Helmzier eine Rübe, eine getheilte Kugel und ein Palmzweig, oben Chriftus am Kreuze, Maria und Johannes, ganze Figuren im Relief, rother Marmor, Infchrift: das hat laffen machen der edl und veft blaffy von Kaytfchach got dem allmächtigen zu lob und ehr und feinem lieben heiligen Sančt Lienhard 15 11. — Das Grabmal des Peter Schweinhaupt, lebensgroße Figur eines Ritters auf einem Löwen flehend, mit der Lehensfahne. Im erden Wappen der Schweinskopf, im zweiten Schindeln, am Helme Palmenbäume, Infchrift: Im 158 Jahr id gedorben der Edel und ved Peter von Schweinshaupt der litz feines Fig. 227. (Maria-Saal.) zählt: hoc opus fieri Wilhelmus newswert a. d. mille quadringentesimo hoc completum est. Unterm Seiteneingange eine redaurirte Freske, die heil. Maria mit dem Kinde und heil. Modedus. Zu erwähnen find noch 2 Kirchendühle mit bemalter Flachfchnitzerei. Die große Glocke dämmt von 1687, die zwei anderen aus 1670. Zahlreiche Grabmale finden fich in und um die Kirche. Außen: Grabmale der Möderndorfer, im Schild eine Rübe, ein Hut und ein Palmbaum, amHelm ein Widder. Oben ein Relief: Chridus, Maria Johannes (Kniedück), rother Marmor; die Infchrift lautet: hie id die Begrabnifs der edl und Nams .... (von Erde bedeckt). Des Pfingdtags Exaude um x Abends dem Gott genad. — Endlich eine große vorzügliche Sculptur aus rothem Marmor, Grabplatte, vordellend Krönung Mariens, unten zwei kniende Ritter mit Eichhörnchen und Rübe im Wappen mit gewechfelter Zimier, ohne Infchrift. Grabmal des Hans Mordax f 1567 und feines Sohnes Franz -j- 1561, klein, weißer Marmor. — Zu erwähnen id auch ein Relief mit einem Doppelwappen; im erden Schilde: 1. zwei gekreuzte Aexte, Helm mit Flug und Kleinod; 2. ein wach-fender Hund mit Halsband, am Helm dasfelbe Kleinod. An der Seite in der Ecke je ein kleines Schildchen, darin ein wachfendes 2 I I Pferd und ein Hafe. — Grabmal des Drache aus einer Krone wachfend), rother Dechants Johann Roffegger f 1586, im Marmor. Htmf Fig. 228. (Maria-Wörth.) Relief die Begegnung Chrifli mit den Frauen. In der Kirche Grabmal der Pibriach, des Grafen von Scherenperg, auch Scherm-porg genannt, 1453 (im Wappen ein An der Auflenfeite auch Spuren eines größeren alten Frescogemäldes. Die Kirche wird einer langfam fort-fchreitenden Reflaurirung unterzogen und darf 2 I 2 felbe in ihren Zielen und bisherigen Leiltun-gen als recht gelungen bezeichnet werden. Der Karner oder das Očtogon, im Volksmunde der Heidentempel genannt, ift rund, gehört der romanifchen Zeit an, und wird von einem offenen polygonen Hallenbau mit fpitzbogigen Arcaden aus dem 15. Jahrhundert umgeben. Er befiehl aus Erdgefchofl Am Karner ein Relief im weißen Marmor, die Kreuztragung Chrifli und Veronica. An der Wand des Karners, alfo inner den Arcaden, befinden fich vier fchlecht reflaurirte Gemälde: Die Kreuzigung, die Abnahme, dabei ein Schild mit einem Stern, roth und gold, die Pieta und die fm-H"----1 Fi ;. 229. (Maria-Wörth.) und Stockwerk, der untere Raum id kuppelförmig überwölbt, der obere Raum ift mit einem Sterngewölbe verfehen, doch zeigt die Seitenmauer über dem Gewölbe romanifche Gemälderefte (heil. Michael). Der Umgang hat unregelmäfiige Kreuzgewölbe, theilweife mit profilirten Rippen, theilweife mit fcharfen Graten. Das Portal ift hübfch profilirt, im Tympanon Relief-Maßwerk (Fig. 224, 225, Grundriß und Anficht). Grablegung. Man konnte ehemals die In-fchrift lefen: „hoc opus fieri fecit Schnelho canonicus soliensis. . . .in honorem redem-toris noftri Jefu Chrifli et Marie virginis genitricis“. . Am Očtogon: Grabmal der Mödern-dorfer, im Wappen zwei Halbmonde mit dem Rücken gegeneinander, auf dem Stechhelm ein wachfender Widder, — dann ein Stein mit Wappen, darin eine Palme. Neben diefem Gebäude fleht ein befe-fligter Eckthurm mit Pechnafen und Schiefi-fcharten. An der ehemaligen Zugbrücke das Steinmetzzeichen: jv . Das 4 Klafter hohe Lichthäuschen aus dem Ende des 15. Jahrhundert fleht rechts des Langhaufes. Der Grundrill des Sockels bildet fich aus zwei über Eck geftellten Quadraten. Der Schaft ift aus dem Sechseck conflruirt und fteigt gewunden empor, er trägt die den Sockel ähnlich angelegte Unterlage des reich verzierten vierfeitigen Lichthäuschens, das mit hohem Helm fchliefit, der mit Krabben und Kreuzblumen reich geziert ift, die Spitze neu. Der ganzeBau ift in feinem Fundamente fchadhaft. Am Unterbau des Lichthäuschens bemerkt man ftgurale Darflellungen, Engel in Bruft-bildern, an einer Stelle ein männliches Bmft-bild mit einem Spruchbande, darauf fleht „Erasmus Khopaun“, der Name des Stifters, Vicars von St. Veit, der laut Stiftbrief vom 21. Očtober 1497 fein ganzes Vermögen zu einem ewigen Licht und Jahrtag in Marie Saal beftimmt hat: ,,dafl nun füran die Zech-leut der oftgedachten Kirchen zu ewigen Zeiten unnachläfllich ohne Abgang bei Tag und Nacht auf dem frey oder kirchhoff da-felbft ein ewig brennendes Licht Inn ainem ftainern gehäufi oder Thuermlein dazu auf-gericht haben follen, davon follen fle jährlich und ewiglich einem jeden Meßner umb fein Muee das früe und fpatt anzuzünden 4 Schilling Pfening geben. . . .“ (Fig. 226). Am Fuße des Hügels gegen Often als an der Gränze des Burgfriedens fleht eine kleine Capelle, das Pedkreuz genannt, (ič' i7 io7) mit zwei fpitzbogigen Seitenöffnungen und auf der vorderen ein großer offener Spitzbogen mit einer niederen Ab-fchlufiwand, wie eine Loggia, die als Fresco bemalt (1523) ift, die Kreuzigung darftellend. Am Gewölbe die Taube und die vier Evan-geliflen, an den Seitenwänden die Erfchaffung Eva’s, Mofes, Abraham und Ifaak, der Kampf Jacobs mitdemEngel, Mofes mit der Schlange, die Opferung Ifaak’s, fehr intereffant, aber fchadhaft (Grazer Kirchenfchmuck,Fig. 2 2 7). Maria am See oder das Pfarrdorf von Prevali. Alterthümer, hierher gebracht, dann nach Klagenfurt, Rofthorn-Haus. Zwei-fchiffige gothifche Kirche mit drei Jochen und fchönem Netzgewölbe. Die gleich hohen Schiffe find durch zwei cylindrige Steinfäulen mit vierfeitiger Bafis, auf deren Ecken Krabben, und verfchiedenartigen Capitälen, auf welche je acht Rippen zufammenlaufen, von einander getrennt. Gegenüber an den Wänden und in den Ecken flark nach innen ausladende halbrund abfchliefiende Streben mit viereckiger Bafis und canelirten Wulften, auf welche je eine oder zwei Rippen an-laufen. Der um zwei Stufen erhöhte, gerade abfchliefiende Chor wird vom Erdgefchofie des öftlich vorgebauten Thurmes gebildet, in deffen Wände tiefe große Nifchen ausgehöhlt find, darin nördlich und füdlich je ein großes rundbogiges Fenfter. In dem- felben^Kreuzgewölbe von flarken profilirten Rippen, die von einem glatten runden Schlufifteine unvermittelt in die Wandecken verlaufen. Triumphbogen rundbogig auf Kämpfern. Fender im Langhaufe wie die zwei Portale, anfänglich einfach fpitzbogig, nun von ungleicher Größe und modernifirt. Dem dritten Joche nördlich und füdlich je eine Capelle vorgebaut, fo dafs die Kirche Kreuzesform erhielt. Thurm maffig viereckig, mit gekuppelten rundbogigen modernen Schallöffnungen und Kuppelhelm. Großer achtfeitiger Taufdein mit gerippten Flächen und vier Schildern, auf einem das Lamm Gottes, mit kurzem fad würfelförmigen Fuße. Große gothifche Mondranze von Silber, aus der Verfallzeit, doch gut gearbeitet. Zwei Barock - Altäre mit prachtvollen Holz-Arabesken. Der Ort ift als Michael de Jun 1173 (1106?) verzeichnet. Maria Wörth (M. xm. 69. Kugler s Gefchichte der Baukuntl n. 522). Die Kirche auf einem Felfen nahe dem gleichnamigen See flehend, befteht aus Hauptfchiff und rechtem Seitenfchiff, dem erlteren ift eine Art Querfchiff vorgebaut, daran fich Das Presbyterium (Fig. 229, Durch-fchnitt) ift in hohen anftrebenden Ver-hältniffen aufgeführt, befteht aus einem oblongen Joche und fchliefit im halben Achteck, wird durch vier hohe Spitzbogen-fenfler erleuchtet, das mittlere mit zwei Pfoften, die drei übrigen einmal getheilt. Das Maßwerk zeigt fpät-gothifche Motive. Die runden Dienfte treten im Dreiviertel-Theil hervor, der Sockel viereckig angelegt Fig. 231. (Maria-Wörth.) das Presbyterium fchliefit, das rechte Seiten-fchifif endet mit einem Nebenchor und der Sacriflei, daran der Thurm links angebaut. Außen am Chor und dem zweifchiffigen Langhaufe Strebepfeiler, die dem Neben-Chore fehlen (Fig. 228, Grundriß). Die Chorpfeiler haben Giebeln, die anderen find viermal abgekragt. Der Sockel fttift fich des abfallenden Terrains wegen wiederholt ab. Häufig erfcheint das Steinmetzzeichen: ''T . mit einfachen Gliederungen, Capitäle fehlen. Die Rippen find fchwach profilirt und laufen fich an den Dienften tod. In den Schlußfteinen geometrifche Figuren, in einem ein gemalter Chriftuskopf. Das Mittelfchiff fchliefit fich dem Presbyterium an, nur tritt die linke Seitenwand etwas hinaus. Der erfte Raum ift eine Halle, das nämlich fchon erwähnte Querfchiff, das fich gegen das Langhaus mittelft eines fchön profilirten Triumphbogens öffnet. Diefes zerfällt in Haupt- und Nebenfchiffe in je zwei ungleiche Felder, deren Scheidebögen auf einer runden fchmucklofen Säule und gegen Often und Wellen auf einer Halbfäule ruhen. Die Kreuzgewölbe und Scheidebögen find fchmucklos und kahl, viereckige Schlußfteine mit Malerei. Der gedrückte Orgel-Chor ruhet auf Piladern. Die Fender ober dem Orgel-Chor fpitzbogig. Das nördliche Portal im Rundbogen hat gothifche Profilirungen. Das Südportal romanifch mit vorfpringenden Ecken und Viertelfäulchen. Die Capitäle in Würfelform, der Bogen im Halbkreis in der Profilirung der Gewandung. Der Neben-Chor in Verlängerung des Seitenfchiffes id im Achteck angelegt, hat ein fpät-gothifches Netzgewölbe mit Dienden und gegliederten Capitälen als Rippenträgern, theils auf Confolen, kleine quadratifche Schlußdeine. Gegen das Langfchiff öffnet fich diefer Neben-Chor, wie auch gegen das Querfchiff mit einem hübfeh profilirten etwas gedrückten Bogen. Der Chor dürfte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entdanden fein, bald darauf der Thurm, dann das Querfchiff und der Nebenchor, endlich erd das Langhaus, wobei das romanifche Portal eine Wiederverwendung fand. Unter dem Presbyterium befindet fich eine Krypta, zu welcher der Zugang zwifchen den fünf Stufen, um welche das Presbyterium höher liegt als die übrige Kirche mit neun Stufen abwärts führt. Sie id wie der Chor polygon gefchloßen, liegt jedoch nur fehr wenig unter der Erde, da an diefer Stelle das felfige Terrain wefentlich abwärts fällt. Die Krypta bedeht aus einem je dreijochigen dreifchififigen Langhaufe und dem Chorfchluße. Sechs Pfeiler nebd acht Wandpiladern dützen des Gewölbe. Die kurzen marmornen Pfeilerchen haben dark ausladende Capitäle und quadratifchen Quer-fchnitt. Die Ueberwölbung id fcharfkantig. Der polygone Abfchlufi hat drei unregelmäßige Kreuzgewölbe mit Rippen, die fich auf halbrunde Diende dützen. Die Wände und Rippen find polychromirt, man erkennt den englifchen Gruß, zwei Engel, die heil. Barbara, Bifchof Nicolaus mit Kindern, einen Pilger u. f. w. Der vordere Theil gehört der romanifchen Zeit an, hingegen id der Abfchlufi gleichzeitig mit der Kirche entdanden (Fig. 230, Grundriß der Krypta). Das Erdgefchoß des Thurmes bildet eine Capelle, mit einem Sterngewölbe überdeckt, deffen Rippen auf den Eckdienden ruhen. Das Fender an der Odvvand hat eine beträchtliche Tiefe und id mit einem zierlichen Netzgewölbe überfpannt, deffenRippen auf kleinen profilirten Confolen auflitzen. Der Thurm deigt ohne Verjüngung empor, wird unter dem erden Stockwerke durch ein Gefims getheilt, trägt aber einen Giebel und einen fpitzen Helm. Spitzbogige Schallfender mit Maßwerk (Fig. 23r, Anficht). Glocken: die kleinde mit gothifchen Majuskeln; die große vom Jahre 1640. Die fchmiedeiferne Gitterthür zur Krypta und das Geländer find beachtens-werthe Schlofferarbeiten (16. Jahhrundert). An der Sacrideithür ein romanifcher Thür-befchlag. Im Langfchiffe liegt ein romanifches Capitäl und deht eine romanifche Säule fammt Sockel und Capitäl, 3' hoch, wahr-fcheinlich erderes von einem Portal, letzteres von einem Doppelfender dämmend. Taufdein unten achteckig, Auffatzbarock, Infchrift in fieben Sprüchen bei verfchiedenen Symbolen: in umbra (der Schatten folgt dem Fliehenden) ad modicum (ein Kind) Vsque ad occasum (Sonnenuhr) cito sed bene (Todtenkopf) citius aresco (Rofe) homo bulla (?) fragiles sumus (Gebrochenes Bein) und Sanduhr. Schiefifcharten in der Mauer oben am Schiffe. An der Odfeite der Kirche ein kleiner doppelgefchofiiger romanifcher Karner von runder Form mit deilem Spitzdache und einer kleinen halbrunden Apfis an der Odfeite, die erkerähnlich vorfpringt, mit einem kleinen Rundfender. Drei Rundbogenfender im Hauptraume find vermauert, dafür zwei Fender fpäter ausgebrochen. Als Plafond eine Holzdecke, ein fpät-gothifcher Thürdock. Das Untergefchoß rundbogig überwölbt. Außen: ein Oelberg-Gemälde. Am Friedhofthore eine Nifche mit alter Malerei (1702) und Infchrift, eine zweite Nifche mit der Jahreszahl mdxxiii. Kleine alte Kirche mit geradem Chor-fchluß, hölzernem Dachreiter und einer Glasmalerei im kleinen Od-Fender (Madonna). 2IÖ St. Martin in Feistritz, Decanat Friefach. Die Pfarrkirche diefes Ortes, eine der älteften kirchlichen Gründungen in Kärnten (c. 1131), befteht aus einem gothifchen Presbyterium und einfachem Langhaufe neuerer Zeit. Ober der Sacriftei-thüre die Jahreszahl 1524, zunächft dem Hoch-Altare 1537. Am fünffeitig gefchlof-fenen Presbyterium find die Strebepfeiler etwas nach innen gefchoben. In zwei Fendern noch Maßwerk. An der Evangelien-feite eine Sandtuariums-Nifche; der Fuß des Taufdeines alt. Der Hoch-Altar dämmt aus 1757 —1767, die Seitenaltäre aus 1675 und 1693. Der Plafond des Langhaufes mit Fresco - Malereien, vordellend die Auf- Fig. 2J2. (MeUiilz.) erdehung, die vier Kirchenlehrer und Johannes den Täufer. In der Sacridei ein fpät-gothifcher Kelch, Rede einer gothifchen gedickten Cafula. In der Vorhalle das Epitaphium des Vicarius Bernhard David Pichler zum Andenken an ihn, feine Eltern und Gefchwider aus dem Jahre 1685, vordellend die Kreuzigung und Goliath’s Tod. Der Thurm deht an der Nordfeite zunächd. dem Presbyterium, id unten vier-, oben achteckig. Drei Glocken aus dem 18. Jahrhundert, eine ohne Infchrift der Form nach weit älter. Neben der Kirche der fechseckige gothifche Karner. St. Martin ob Glanegg, ehemals eine felbftändige Pfarrkirche, das Presby- terium gothifch und polygon, außen Strebepfeiler, das Gewölbe im Schiffe plump und unregelmäßig. Sacramentsnifche. St. Martin im Granitz-Thale, mittelgroße einfchiffige, früher wahrfcheinlich gothifch überwölbte Kirche, worauf die Stichbögen hinweifen, das Schiff fünfjochig, im Chore zwei Joche nebd dem polygonen Schlüße. In der Hauptfache id die Kirche arg modernifirt. Außen Strebepfeiler. Ein alter Taufdein von achtfeitiger Grundform, auf einem Schilde 1529. Grabdein des letzten Freiherrn von Kolnitz (des Leonhard v. K. obriften Erbland-J aegermeider in Karente f 23. September 1587). In der rechten oberen Ecke id der Name feiner Gattin: Elifabeth geborne Freiin von Tonhaufen genannt. Der Grabdein, grauer Sand-dein, zeigt die gerüftete Figur des Verdorbenen mit der Fahne in der Rechten und mit dem Wappen, der Stein id im Schiffe aufgedellt an der nördlichen Wand. Am Orgel-Chor ein entfprechender vorzüglich gefchnitzter, bunt bemalter, von einem Kranz umgebener runder Todtenfchild. Ein zweiter Grabdein id gewidmet dem Andenken der Barbara Elifabeth „des wolgebornen Herrn Herrn Wilhelm von Windifchgratz, Gemachei, die am 5. tag jully des 1'5'91 ’ Jars felig entfchlafen id“. Der Grabdein, weißer Marmor, 1 M. hoch. 5 7 Cm. breit, darauf die Frau in ganzer Figur, Kopf auf Polder, im Prachtkleid mit Hochftickerei; Ränder nach außen abgefchrägt, darauf obige Schrift. (Diefe Frau id nach Hohenauer die Schwefter, nach Tangi die jüngde Tochter des letzten Kolnitzers.) Schöne Kirchendühle mit vorzüglich gearbeiteten Seitentheilen. Drei Bilder mit prachtvollen Rahmen von Blatt- nvn d oc V- f^T*i St. Martin bei Klein-St. Veit. Diefe Kirche dämmt aus der erden Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Chor id niedrig, fehr befchränkt und Ander, da nur drei ganz kleine F’enfteröffnungen im dreifeitigen Od-fchlufi Vorkommen (fpitzbogig, ohne Maßwerk). Das Gewölbe hat noch einen ziemlich guten gothifchen Charakter mit kräftig ausgebildeten Rippen, welche unmittelbar auf dicke runde Wanddienfte übergehen, jedoch lediglich in den Ecken des Odfchlufles. An den beiden Seitenwänden find nur ko-nifch gefchärfte Confolen angebracht, beim Triumphbogen fehlen fogar diefe. Sacraments- häuschen-Wandnifche an der Nordfeite, von viereckiger Form, ohne befonderen Abfchlufi, an den Gewänden einfach profilirt und mit gewöhnlichem Verfchlufigitter. Der Hoch-Altar flammt nach einer Auf-fchrift an der Rückfeite aus dem Jahre 1684, ift aber in neuefter Zeit frifch ftaffirt worden. In der Mittelnifche St. Martin zu Pferde, freiflehende Sculptur. Zu beiden Seiten Säulenftellungen mit verkröpftem und ftark vergoldetem Gebälk. St. Martin am Krappfeld. Die erfle Stiftung der Pfarre foll um 1075 erfolgt fein; in der Kirche an derEvangelienfeite ein fteinernes Sacraments -Häuschen und zwei alterthümliche Chorftühle mit Schnitzereien auf dunklem Grunde. Im Presbyterium fpitzbogige Fenfter und in den Rippenkreuzungen quadratifche Schlufifteine mit Sculpturen. Das Schiff flach gedeckt. Am Kranzgefimfe 1518. Im Jahre 1535 wurde der Chor confecrirt. In der Sacriftei eine filberne Verfeh-capfel mit Löffelchen, ein ledernes Meßgewand, gothifches Reliquienkreuz (Kirchen-fchmuck xi. 10. p. 120). St. Martin am Silberberg, eine alte mit Mauern umgebene fpät-gothifche Kirche als Presbyterium die Halle des Quader-thurmes, in den zweitheiligen fpitzbogigen Fenftern Reffe von Glasmalerei, fchönes Maßwerk, Sterngewölbe, gebündelte Wand-dienfte, Strebepfeiler. Im Schiffe find noch die abgefchnit-tenen Köpfe der Trambäume von der ehemaligen Flachdecke erhalten. Triumphbogen im Halbkreife, jetzt ein Steingewölbe auf gemauerten Wandpfeilern, kurze Kappen fchneiden über den halbkreisförmig gefchlof-fenen Fenftern in das Tonnengewölbe. Einfache Sacramentsnifche mit Blattbekrönung und fchöner Eifenthüre. Der Taufflein achtfeitig mit der Jahreszahl 1529. Am Chorfchlufle Steinmetzzeichen: Q/’ H Tzd' ^ . Eine Glocke mit Minuskel - Infchrift, eine zweite von 1670. Kelch und Cyborium aus dem 17. Jahrhundert, letzteres mit reicher getriebener Arbeit (wurde vor einigen Monaten verkauft). St. Martin beiVillach. Die gemuth-maßte alte Straflenlinie von Federaun, Warm- Kunft-Topographie. IV. bad, Judendorf, Völkendorf herauf wiefe auf eine Ueberbrückung der Drau unterhalb diefer Stelle, fo daß am linken Drau-Ufer fleh die Heerflraße von Sianticum (Villach) fortfetzte nachTeurnia (Holz) über Lind, Renn-fLein, Gummern, Buch, Weiffenftein u. f. w. (R.-Stud. 3, 2, 23, 26, 37, 58). Die Pfarrkirche mit polygonem Schlüße und Querfchiff enthält wenig gothifcheReffe. An der Seite hübfehes Spitzbogen-Portal. Am Seiten-Altar im linken Querfchiffe Bruchffücke eines gothifchen Schnitz - Altars, vorftellend Maria Schutz, dabei unten Anna, Maria und Jefus,übrigens ein zum obigen nicht zufammen-gehöriges Schnitzwerk; auf einem anderen Seiten-Altare ein gutes Gemälde aus dem Fig. 233. (Metnitz.) 18. Jahrhundert, Maria Himmelfahrt vor-ftellend. An dem rechts angebauten Thurme ein fehr fchadhaftes Gemälde. Am Friedhofe rechts neben der Kirche ein dem heil. Michael geweihter Karner, be-ftehend aus Quadrat und dreifeitigem Schlüße, ohne Streben, einfaches Netzgewölbe, zwei-theiligeFenffer mit hübfehem Maßwerke, fpät-gothifcher Bau. St. Marxen. (Eberndorf.) Kleine fpät-gothifche Kirche, das breite Langhaus mit drei Jochen, Netzgewölbe, außen Strebepfeiler, die Rippen in Dreiviertelhöhe auf Wandfäulchen. Bei den Rippendurchkreuzungen runde Schlufiffeine. Urfprünglich flach gedeckt, Spuren von Malerei über dem Gewölbe. Triumphbogen fpitzbogig und 15 2l8 profilirt. Der fchmale Chor befteht aus einem Joche und dem polygonen Schlüße, hat gedrücktes Sterngewölbe, die Rippen theils auf Eckpfeilern theils ruhend auf Dienften, die mit Confolen fchließen, Kaffgeümfe. Von den vier Fenftern das öftliche zweitheilig mit fchönem Maßwerk aus Vierpafi und Kleeblatt. Die übrigen, wie auch die des Schiffes einfach, fchließen mit Kleeblatt. Am Chor Strebepfeiler, kleine Sacraments-nifche. Im erften Joche des Langhaufes der Mufikchor, deffen Unterwölbung fpitz-bogig, mit kleinen Rippen, drei Joche mit zwei Pfeilern bildend. Rechts dafelbß. das Stiegenhaus angebaut. Links neben dem Langhaus die Sacriftei und darüber der Fig. 234. (Metnitz.) Thurm, fpitzfchlitzige Schalllöcher. Spitz-bogiges Portal. Altes Befchläge, außen ein Chriftoph-Bild (r6. Jahrhundert). Unterm Presbyterium das Offarium. St. Mauritzen, Capelle mit netzförmigem Gratgewölbe und rundem Schluß-fteine. Am Seiten-Altar eine Infchrift zum Andenken an die Stifter Tobias Zonneg v. Scharfenftein und Juliana Helena feine Hausfrau, geb. Auerin. Mauthen. Mauerrefle, vielleicht Caflell der Plöcken-Straße (M. r886, S. rSg, Klgf. Z. S. T567. Jung 33). Vielleicht das alte Medaria. Die Pfarrkirche ift ein fpät-gothifcher Bau, niedrige einfchiffige Anlage, etwa aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, und wurde 1514 reflaurirt. Das Langhaus befteht noch in feiner urfprünglichen Form, drei Joche mit Rippen-Gewölben und mit Bruftbildern von Heiligen (Katharina, Margaretha, König, Bi-fchöfe, der Heiland mit dem Lamm) in den Schlußfteinen. Stebepfeiler einwärts geftellt, mit Dienften davor. Die fpitzbogigen Fenfter enthalten etliche Reite von Maßwerk. Der Thurm fleht an der Oftfeite, in der unteren Halle das fpitzbogige Portal, er ift viereckig und trägt ein Spitzdach. Das Presbyterium ein Bau aus 1742. In der Kirche vier Grab-mäler der Familien Frohmüller, Khrall 1615, v. Weidenburg und Staudach. Schmiedeeiferne Wandleuchter der Renaiffance. An der Außenfeite der Kirche die Jahreszahl 1514. Spuren älterer Malerei. Meis eiding (Decanat St. Veit). Die Kirche, fpät-gothifcher Bau mit romanifchen Reden. Das Presbyterium bedeht aus einem Quadrat, darüber der Thurm, und dem drei-feitigen Schlüße, einfaches Rippengewölbe mit Confolen als Rippenlager. Zwei Fender mit Maßwerk und Reden von Glasmalerei, in der Thurmhalle rundbogiges Gewölbe und folche Scheidebögen; das Schiff vier-jochig, zufammengefetzte Kreuzgewölbe mit eingezogenen Strebepfeilern, fcheibenförmige Schlußdeine. Am Thurme vermauerte ro-manifche Fender. Der Haupt-Altar von 1686. Außen Strebepfeiler, am Schiffe in zwei, am Chor in drei Abfätzen. Melweg. Die St. Gertraud - Kirche von mittelgroßer Anlage mit zufammen-gefetzten Rippengewölben im Chor und Schiff, die Rippen auf ausgezackten Confolen, die Chorfender mitMitteldab und fpät-gothifchem Maßwerk, fehr fpäter Bau. Der Thurm an der füdlichen Chorfeite nächd der Sacridei mit achtfeitigem Helme. Metnitz (Decanat Friefach; f. M. xiv, p.liv, M. 1, n. F. p. 57). Die dem h. Leonhard geweihte Kirche id ein fpät-gothifcher Bau dreifchiffiger Anlage. Im Presbyterium drei fpitzbogige Fender. Der Thurm neben der Kirche quadratifch. Die Pfeiler find rund von ungleichen Durchmeffern. In der Thurm-Capelle ein Schnitzaltar. Weit wichtiger id die zunächd dehende Todten-Capelle von achteckiger Grundform mit einem Beinhaufe im Untergefchofie. Der Altar-Raum des Karners in einer kleinen Abfide. Der Innenraum im Spitzbogen durch ein achteckiges Gewölbe überdeckt. An der Aufienfeite, die nur durch zwei kleine halbrunde Fenfter in ihrer Fläche unterbrochen i(t, befindet fich eine Reihe fehr beachtenswerter Todtentanzgemälde, eine Handwerksarbeit aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, davon leider nur mehr die gegen Ollen und Süden gerichtete fo ziemlich intačl erhalten find. 28 Darltellungen, je 4 auf jeder der Achteckfeiten, davon 22 theils gut, theils einigermaßen erhalten. Der Tod, ein halb-verwefl.erLeichnam,erfcheintin verfchiedenen Stellungen neben den Repräfentanten der Stände, die einzelnen Paare gehen wie im Zuge ohne Trennung. Zu beiden Seiten der Thüre find Predigtbilder angebracht, außerdem ift die Hölle dargeftellt. Oberhalb der Thür das Schweifituch. Die Ordnung der Bilder iß. folgende: a) der erfte Prediger; b) der Höllenrachen; 1. Der Papft und der Tod, der zwei Trommeln umgehängt hat, 2. der Kaifer, den der Tod bei der Hand faßt, 3. die Kaiferin, 4. der König, 5. der Cardinal (fechs Figurenfelder find zerflört), 6. der Ritter, 7. eine männliche Figur (undeutlich), 8. der Mönch (der Tod ebenfalls als Mönch und in ein Horn blafend), 9. der Edelmann, 10. der Arzt mit dem umgeflürzten Urin-glafe, ii. ein Reifiger, 12. die Edelfrau, 13. der Kaufmann mit dem Geldfacke, 14. dieNonne(Fig. 232), 15. der Bettler (Fig. 233), 16. der Koch mit Bratfpiefi und Sieb, 17. der Bauer mit dem Drefchflegel, 18. das kleine Kind, 19. die Mutter an der Wiege, der Tod hat nach Weiberart ein Kopftuch (Fig. 234). c) der letzte Prediger, unter den Zuhörern der Tod (Fig. 235). Zum Schutze der Gemälde hat die Cent. Comm. ein Schutzdach anbringen laffen. Auch im Inneren finden fich auch noch Spuren von Bemalung, ein jüngftes Gericht, Chrißus in der Mandorla, daneben Maria und Johannes (?) knieend, Engel in die Pofaunen flößend, ein zweites Bild: Erzengel Michael als Seelenwäger. In der Filialkirche Maria Höfl gothi-fche Reite, in zwei Feftern Glasgemälde. St. Michael ob Bleiburg. Die Pfarrkirche, ein großes Gebäude mit fehr hohem fpät-gothifchen Presbyterium mit fchönem Sterngewölbe, deffen Rippen auf Dreiviertel- Säulen anlaufen, welche Pfeilervorfprüngen vorgelagert find, und neuerem Langhaufe (fie brannte nämlich 1684 gänzlich ab, und blieben vom alten Baue nur die fehr hohen Umfaffungsmauern des Chores flehen). An der Südfeite des Chores MCD (?), in den zweitheiligen fpitzbogigen Chorfenßern fchö-nes Maßwerk, darin Reite von Glasmalereien, der Thurm an der Weßfront in feinen unteren Partien alt. Das heutige Netzgewölbe iß im Style der Spät-Gothik ausgeführt, wobei die zu flachen Gewölbekappen in die Spitzbogenfelder der hohen Fenßer eingreifen. In den Fenßern gutes Maßwerk, außen Strebepfeiler mit vier Abfätzen, fpät-gothifcher Taufßein. Fig. 235. (Metnitz.) In der Sacrißei hübfcher Weihbrunnßein mit dem Zeichen ^ . Im Chor gefchnitzter Betßuhl mit Reliefs (M. vn. n. F. p. lvi). St. Michael im Graben Hegt hoch im Gebirge bei Diex, hat ein gothifches Presbyterium mit fpät-gothifchem Triumphbogen, der Chorfchlufi dreifeitig mit Netzrippen und entfprechenden Wandleißen, drei Fenßer fpitzbogig. Das Altarjoch ziert ein Schluflßein mit Wappen, die Sacrißeithüre fpitzbogig, ebenfo geßaltet iß das Haupt-Portal. Heber der Sacrißei der Thurm, der fich in drei Stockwerke theilt, mit Giebel und Holzhehn. St. Michael an der Gurk, auch Windifch - Michael genannt. Fundort mehrerer römifcher Münzen(Cat. 1838,146). 2 20 St. Michael im Lavantthal (De- canat Wolfsberg). Der Grabflein IVLIVS hat fall flaches Netzgewölbe, die Rippen auf Dreiviertelfäulchen mit unentwickelten ANNAMVS*, um 180, gef. 1820, in der Kirche (Jab. 323,Mo. 5090.MU.R.N. 1,304). Die Pfarrkirche ift im Presbyterium ein fpät-gothifches Bauwerk. Diefelbe befleht aus drei Jochen und dem polygonen Schlüße, Capitälen. Runde Schlußlleine. In einem Fender Fifchblafen - Maßwerk, die übrigen find nur fpitzbogig condruirt. An der Außenfeite des Presbyteriums Spuren von Fresken. 2 2 1 St. Michael bei Zauchen und Landskron. BA • CA • CV • *. 8 Zeilen, um ioo. Capelle, Wellwand (Car. 1883, 154). St. Michael amZolfeld. Außerhalb der Nordgränze von Virunum gelegen. Die Kirche des um 1143 alsNeuenhofen undHolz-graz bekannten Dorfes ift theils auf antiken Grundmauern mit Baufteinen der alten Stadt erbaut; rings Mauerfpuren. Außer Bronze- s. und i., Br.; Commodus, Br.; dann nächft der Wernigghube 1844 fieben Denare, nämlich 4 S. Severus, 1 Julia Augufta, 1 Geta, 1 Caracalle, fämmtlich K; 8 Münzen des 1. und 2. Jahrhunderts 1844 K, Ein Philippus P. mit 3 a. Br. Münzen K 1854. Münzen überhaupt häufig (Pr. 24', 25. AfK. 3, 66; 6, 174; Car. 1846, 106; 1845, D JO TT JUaiitT. Fig. 237. (Milftatt.) Geräthen erwähnt hier Prunner »im flachen Boden nächlt den Grätzenberg in einen Acker (allwo ein haydnifcher Tempel), Opferzeichen vonEifen« (Schwein, Rindvieh). AnMünzen kommen hieher zuzutheilen: Adna, S. 1855, K AfK. 3, 66; Auguftus, Br. K 1881; Caligula, Br. K 1881; Claudius, Br. K. 1881; Domitian, Br.,__,Rep. 2; Domi- tian, S.; Hadrian, S.?; Pius, Br.; Fauftina 70, 52; 1844, 145 ; 1846, 106; 1854, x 68. ORr. Bl. 1846, 1051 (Jab. S. 52). Die fechs? SchriftReine find: X | (FO)RTV/NATVS • C und drei Zeilen, Widmer-Verzeichnis, Zeit um 210, Schrift klein, gef. vor 1839. Kirche, ORwand (Jab. 98, Mo. 4818). TI CLAVD TERTIVS*, mit miles leg XXL um 180 — 230, gef. im Acker vor 1691, 2 2 2 jetzt am Prunnerkreuze (Jab. 29, Mo. 4840. Sitzb. d. Ak. d. W. 74, 473). DM TIB IVL SENECIONI* um 200 — 240, wie vor (Jab. 67, Mo. 4929), jetzt am Prunnerkreuze. Ava (o"8i breit, 0-65 lang und 0-33 hoch) als Sitz vor dem Pfarrhofe. Das Pfarr-Gedenkbuch erzählt, dafs die frühere Kirche 1739 durch Brand zerflört wurde, allein es ift kein Zweifel, dafs vom Fig. 238. (Milftatt.) RESTVTA*, um 217—300, gef. 1818 im Zolfelde neben dem »Strafienkreuz in Poftjörgel-Garten« (Jab. 97,Mo. 4063. K46). SNON Grabftein 1 Hofes, Buchftaben hoch 12 Cm. Kirchen - Weftthor, Becken. Aep. 7, 152. ONI IN Zeit um 100. Kirche Oftwand (Aep. 7, igaf?]). Thon. Neben mancherlei Scherben eine graue Lampe (1877), K. (Ank. 1, 504. Car. 1870, 310. M. W. Alt.-Ver. n, 137) gothifchen Baue doch noch fo manches erhalten blieb, wie z. B. das ganze Presbyterium, die Mauern des Langhaufes mit den Schußfcharten u. f. w. Die Kirche ift ziemlich groß, einfchiffig, mit überwölbtem Presbyterium und flachgedecktem Langhaufe. Das Presbyterium ift aus fünf Seiten des Achteckes conltruirt und mit einem ftern-förmigen Rippengewölbe überdeckt. Die Rippen laufen in derben Confolen an. Zwei Fender modernifirt, ein fpitzbogiges im Schlüße vermauert. Der Triumphbogen gedrückt und dreifeitig gefchrägt. Haupt-Portal in einem doppelt gefchweiften fpät-gothifchen Kielbogen condruirt. Der viereckige Thurm deht an der füdwedlichen Ecke des Schiffes in der Flucht der Wedfront; er deigt fchlank hoch empor, hat einfache fpitzbogige Schallöffnungen, vier Spitzgiebel und achtfeitigen Helm. In der Sacridei ein Meffekelch, am Fuße folgende Worte: Adam v. d. Gregorius ZvvainzigerEccl. S. Mich, in Zollfeldo legavit 1678. Micheldorf bei Friefach, liegt nach dem Itinerar ab von Virunum 20 m. p., von der unteren Halbdation bei Stammersdorf 10, von der oberen zu Neumarkt 15, von Monate oder Montana St. Georgen bei Unzmarkt oder Enzersdorf 30 m. p. Von Metallgegendänden id nur eine eiferne Schaufel mit gedrehtem Stiel und Habring hier vor 1845, gefunden K?, dann eine Br.-Münze M. Aurel 1845 (Jdb.-Chrißallnigg 2, 4, Taf. 14. Car. 1845, 186). Der Grabdein DRIPPONIO* Zeit um 240, mit Erwähnung des virunenfer Decurio C. Maximius Junianus, Sohnes von Caius, 3ojährig auf einer Sendreife zu Rom gedor-ben, gef. vor 1841, Herkunft unbekannt, noch in der Kirchhofmauer, ließe auf einen größeren Anfitz der fünf genannten Perfonen fchließen (Jab. S. 13, dann 273, Mo. 5031. M. 6, n. F. p. cx). Die Kirche fcheint zuerd um 927 genannt, der Ort Michelndorf um 1074 bis 1084. Sie enthält einige romanifcheRede einfachder Art, eine flache Holzdecke und die halbrunde Apfis, dark modernifirt. Der Thurm id an der Wedfeite aufgeführt, unten viereckig, oben achteckig, er führt die Jahreszahl 1^ J\/\ MiegerS.Einfchiffige gothifcheKirche mit dreifeitigem Chorfchluße. Sterngewölbe. An der Außenfeite des Chores Strebepfeiler. Der Thurm an der Wedfeite. Portal im gefchweiften Spitzbogen, fpitzbogiger pro-filirter Scheidebogen. Die Jahreszahl 1540 dürfte die Bauzeit bezeichnen. Miesthal. Das Thal id durch die Römerdrafie von Colatio (W. - Grätz) nach Juenna durchzogen und enthält in der Richtung von Mies nach Windifchgrätz fo-wohl als nach Oberloipach Wallbauten, die zur Türkenzeit vielleicht nur erneuert wurden. Man fand die Grundmauern eines Rundbaues, halbrunde Säulendücke eines Tempels, Platten mit Figuren, insbefondere von der Hochebene bei Sagradi herab, allerlei grobkrydallinifche Kalkdeine, dann einen Fig. 239. (Milftatt.) Sarg ohne Schriftdeckel, endlich ein als Thürdock zugerichtetes Stück mit VIVI (FECERVNT). Vgl. St. Barbara bei Prevali und Maria am See (Car. 1873, 102; 1881, 54; 1858, 1 22. Geolog RA. 1873L. No. 2, S. 46 und R" V' 74,46, Mies und Hom. Jab. S. 2, S. 3, vgl. S. 131. M. 7, n. F. p. lxxviii). Milstatt. Dafelbfl der tieffte der kärntifchen Seen, in der Richtung des Drau-Gletfchers gelegen, gleich dem Weiflenfee, Wörtherfee,mit einer Fläche von 2700 Joch, Länge 6900, Breite 8 20, Tiefe 62°, bot bisher keine Spuren von Pfahlbauten, welche doch beim Ausflüße am Wertende, an den minder gähen Randabfällen bei Seeboden, bei Döbriach gegen den Ort-Einfluß, mit feinen I , li Fig. 240. (Milftatt.) Torffchichten von 1 — 3 M. (3 — io/) Mächtigkeit möglich wären. Von Rhinoceros tichorhinus fand man hier im Seertrande, wahrfcheinlich zu Stiftsbauzeiten, einen Rippenknochen, welcher, über einem der Stiftsthurmthore aufgehängt, in den Befitz des Bezirksarztes J. Hjumitfch (vor 1878) gelangt irt; eine Thier - Tibia ergab fleh in Marchetti’s Seebad (1878. Joanneum ", Car. 1877, 199; 1869, 944; 1867, 164 [Heidenknochen], Sitzb.d. Ak.d. W.math. 51, 1, 274. AfköG. 38, 198). Zwei Stein-Reliefs können aus hiefiger Gegend fein, wo Acker- und Weinbau fammt Strafienführung weit zurückreicht; der Ehren-rtein flammt aus dem zwei Wegftunden entfernten Lurnfelde, wohl mit vielen Baufteinen. Das Relief, Vafe mit Weinftock (Blätter, Trauben, Vogel), zwifchen zweien Leoparden mit je einem Trinkhorn, gef. vor 1860 — 65 im Stifthofe, an 190 Cm. (i°) tief, befand fleh zuvor in Wien imKunftinduftrie-Mufeum, jetzt Millftadt, Villa Lufchan (Jab. 464). Der Sarg, Reiter, Mann mit Tuch und Hund, Mann mit Tuch und Kanne, gef. bei Deffner vor 1865 (Jab. 465. K 101). IMP CAES C VIBIO, Ehrenftein des ordo teurnensis für Kfr. Volufianus, Zeit 252 — 254, aufgeftellt auf dem Forum von Teurnia, irt nach 1151, wo Milstat zuerft genannt wird, ins Stift gekommen und 1527 zuerrt bekannt worden. Schon im Jahre 829 hatte der Ort eine Kirche (Jab. 463, Mo. 4741, vgl. S. 593, Or. 5071. K 181, Ank. 1, 510, 512. Kml. 148. R. Stud. 3, 21). IMP • CAES • S • M • OPPEL • VS 6 von 7 Zeilen, Meilenrtein, Zeit 218, aus einem Bauernhaufe (Schmölzer?) VillaMittel-bach, Garten-Tifchfufl. Aep. 7, 194. Der Markt liegt hart am nördlichen Ufer des gleichnamigen Sees. Das wichtigfte Gebäude des Ortes irt das alter-thümliche Stiftsgebäude. Zuerrt beftand dafelbil ein Benediktiner Klorter zum Salvator, das gegen Ende des 11. Jahrhunderts entrtand. Das alte Münder zerftörte ein Brand und ein Neubau trat um 1289 an deffen Stelle. Im Jahre 1469 kam an die Stelle der Benediktiner der Ritterorden des heil. Georg. Nun erhielt das Klortergebäude Ringmauern, Vertheidigungs- und Schutz-thürme, einen Ritterfaal, einen Zubau für die Refidenz des Hochmeifters. Auch die Wappenfchilde als Schlufifteine der Netzrippen am Kirchengewölbe erinnern, dafs die urfprünglich flach gedeckte Bafilica ihre neuen Gewölbe erhielt, als in Milftatt der Hochmeifter eines geiftlichen Ritterordens befahl. Etliche Jahre vor 1516 zerftörte ein neuerlicher Brand die Stiftskirche, was wahrfcheinlich die Veranlaffung zur Herftellung der erwähnten neuen Ueberwölbung war. Der Orden zählte nur drei Hochmeifter. Nach des dritten Tode folgte eine kurze Adminiftrationszeit, um Ordnung in die Stiftung zu bringen, aber ohne Erfolg. 1598 tibergab ErzherzogFerdinand das Stift Milftatt dem Jefuiten-Collegium in Grätz, das im nächflen Jahre davon Befitz nahm und darin bis zu feinerAuflöfung verblieb. Im 1 7. Jahrhundert entftanden zwei Seiten-Capellen an der Kirche (Domitian- und Loretto-Capelle), nachdem fchon früher die beiden erften Hochmeifter Vorhalle, diefe 28 Fuß lang, 26 Fuß Breite des Mittelfchiffes, je 26 Fuß der Seiten-fchiffe. Der Länge nach theilt fich die eigentliche Kirche in drei Abtheilungen, nämlich das Schiff, deffen Fortfetzung an den Pfeilerverftärkungen kennbar und durch flumpf-fpitzbogige Scheidebogen gefondert, und das um drei Stufen erhöhte Presbyterium mit kleinen Abfchlüflen für die Seitenfchiffe, für ihre Ruheflätten Capellen - Anbauten geführt hatten. Mit dem Abzüge der Jefuiten wurde die Kirche zur Pfarrkirche,1 dem ganzen Gebäude aber erflanden recht herbe Zeiten, denn Milftat wurde Studienfonds-herrfchaft. Das wichtigfte Gebäude ift die Kirche. Sie Hellt fich im Grundriße (Fig. 236) als eine dreifchiffige Pfeiler-Bafilica dar, mit vorgelegter Vorhalle, die ein Thurmpaar an der Fagade flankirt; Länge 141 Fuß ohne alle drei aus dem Achtecke conftruirt. Sechs Pfeilerpaare tragen die Zwifchenwände der Schiffe, die rundbogige Arcaden enthalten; im erften Langhausjoche ift der Mufik-Chor eingebaut. DieUeberwölbungder ganzen Kirche mit den Rippenzügen und Auflagerungen flammt aus der Zeit des zweiten Hochmeifters. Die kurzen und kräftigen Arcaden-pfeiler und die Rundfenfter (Längenfchnitt, Fig. 237) darüber laffen den alten Bau aus dem 11. Jahrhundert erkennen, die Presbyteriums-Anlage ohne Gewölbe flammt aus dem Vergrößerungsbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts , alles in größter Einfachheit ausgeführt. Das Presbyterium schließt mit drei Seiten aus dem Achtecke, eben die beiden Seiten-Chore beiderfeits als Abfchlufl der Seitenfchiffe. Die Pfeiler haben einfach gegliederte Sockel und einfache Deckplatten, die in neuefter Zeit etwas geändert wurden. Die Fenfter find fpitzbogig, doch erkennt Eckpfeiler in den Thurmhallen haben fich theilweife ebenfalls noch erhalten, fo der nordweftliche (Fig. 239) von großer Einfachheit, der füdöfUiche (Fig. 240) dagegen mit reicher Decoration. Von großer Schönheit ift das Hauptportal (Fig. 241), es verjüngt fich in drei Ab-ftufungen mit rechtwinkeligen Pfeilerecken und trägt die volle Charakteriftik eines reich decorirten romanifchen Haupteinganges. Band-Ornamente, ornamentirte und gewun- Fig. 242. (Milflatt.) man im älteren Theile der Seitenfchiffe noch deren rundbogigen Abfchlufl. Häufigerfcheint das Steinmetzzeichen Dem ganzen Kirchengebäude ift ein Fagadenbau vorgelegt, der fich in die Vorhalle, in Verlängerung desMittelfchiffes und in die Thurmhallen als Verlängerung der Seitenfchiffe gliedert. Die ganze Vorhalle war gegen außen ehemals offen. Der dortige offene Thorbogen ift noch theilweife zu erkennen (Fig. 238), indem dercharakteriftifch romani-fche Pfeiler der Nordfeite vorhanden ift. Die dene Säulenfchäfte, myftifche Figuren an den Säulenbafen, Menfchenlarven an den Capi-tälen, Zahnfchnittfries und Schuppen-Decora-tion an den Wulften der rundbogigen Portal-überwölbung vereinen fich, um diefes fchöne Werk auszuftatten. Der Eingang felbft hat flachen Sturz, der mit einem Relief, vielleicht eine Jagd vorftellend, geziert ift. Die Thürgewandung ziert beiderfeits eine gerundete Säule mit figuralem Sturzträgern. Die Portal-Thüre hat eine gothifche Schnitzerei-Decora-tion und führt die Auffchrift: menfch halt dich an got, der weit Ion ift nur ein fpot: a. d. 1368. Das Tympanon war noch vor zehn Jahren vermörtelt, durch Confervator Stippberger bloßgelegt, zeigt es die in Fig. 242 veranfchaulichte Darltellung, dabei die In- An die Südfeite der Kirche fchließt fich der Kreuzgang an, er bildet ein ver-fchobenes Viereck (Fig. 243 Querfchnitt), umgibt den Klofterhof und erhält Licht und Fig. 243. (Milftatt.) fchrift: Heinricus abbas Rudger.........me fecit (M. n. F. iv. p. clx). Die Thürme von viereckiger maffiger Gedaltung haben nur mehr wenig charakteri-ftifches aus ihrer romanifchenEntftehungszeit wie z. B. DoppelfenftermitTheilungsfäulchen. Die Halle über der Vorhalle ift dem Mufik-Chore einverleibt. Im Aeußeren erfcheint die Kirche ganz, anfpruchslos, ein gemeinfames Dach über- Fig. 244. (Milftatt.) deckt das ganze Gebäude. Ehemals hatte das Hauptfchiff ein Satteldach, jedes Seiten-fchiff ein Pultdach gegen die Hauptfchiffs-wand. Luft durch viermal vier mittelft einer Mittelfäule in je zwei rundbogige Lichtöffnungen getheilte Fender gegen den Hof. Zu beiden Fig. 245. (Milftatt.) Seiten der Fender finden fich deinerne Sitzbänke. Die Gewölbe dämmen aus einer jüngeren Zeit und zeigen in den Gratanlagen gothifchen Charakter, die Bafen der Fenfterfäulen haben attifche Gliederung mit Eckblättern (Fig. 244—2 46,dreiverfchiedene Bafen), die Capitäle find von Würfelform und auf den beiden Innenfeiten derfelben und mehrere Stufen führen, dasfeibe zeichnet fich durch feine früh-romanifche Ornamenta-tion aus (Fig. 254). Eine der Decorations-Figuren hält eine Tafel vor fich, darauf lieht Fig. 246. (Milftatt.) der breiten darüber lagernden Kämpfer reich decorirt (Fig. 247 — 252, fechs verfchiedene Capitäle). Befondere Beachtung'^verdienen Fig. 247. (Milftatt.) die Säulchen in den Fenftergruppen zu beiden Seiten der rundbogigen Capitelpforte (Fig. 253). An dem nordöltlichen Ende befindet fich das Portal zur Kirche, dahin mit jüngeren Schriftcharakteren : docto | cvntorv | s. v. pav. | lo. s. c. | so. | pploro. Befonders wichtig find die beiden flankiren- Fig. 248. (Milftatt.) den Säulen, die in Abbildung (Fig. 255, 256) hier beigegeben find. An die Kirche fchliefien fich eine Reihe von Capellen an. So an der linken Seite zunächft des Presbyteriums eine ganz kleine abfidial gefchloffen, dann eine zweite große Capelle, ebenfalls mit dreifeitigem Schlüße, darin ein Sterngewölbe, rechts ein kleiner Fig. 249. (Milftatt.) quadrater Raum und alsdann eine herrliche gothifche Capelle mit drei Jochen und großem Chorfchluß, alles mit reichen Netzgewölben überdeckt. Fig. 250. (Milftatt.) Der Kreuzgang bildet derzeit keinen vier-feitigen vollftändigen Umgang mehr, denn fowie fich der erde Hochmeifter Siebenhirter auf der Nordfeite der Kirche im einfachßen gothifchen Style eine Grab - Capelle bauen ließ, ebenfo baute fich Hochmeifter Geymann Fig. 251. (Milftatt.) eine zierlichere ihr gegenüber, die jedoch in den Kreuzgang hinausgefchoben werden mußte, und nun denfelben als Umgang zer-ftörte. Diefe letztere Capelle enthält Gurten-träger mit Kämpfern (Fig. 257, 258), die ent- weder dem zerftörten Theile des Kreuzganges oder dembefeitigten Capitelhaufe entnommen wurden. Der Unterbau diefer Capelle wurde ebenfalls zur Capelle geflaltet und enthält eine Wandmalerei aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche befitzt zwei hochwichtige Grabmale. Erdens das des Hochmeiders Hans Siebenhirter des Georgs - Ordens (M. xm, 169). Rothmarmorner Grabdein, aufrecht dehend, an der Auflenmauer in der Seiten-Capelle links. Darauf die Figur Siebenhirter’s im Anzuge des Ordens, auf einem Hunde dehend, in der Rechten die Fahne, in der gefenkten Linken das Schwert. In einer Tartfche unten links das Wappen der Sieben- Familie. In der Rechten hält er die roth-weifie Ordensfahne, unter welcher man eine Krone gewahrt, darunter der Ordensfchild und zwei Tartfchen. Die Umfchrift fagt, dafs „Johan Getiman der ander hochmaide Sact Jörgen ordens gedorben id im 1512 Jar“ (Fig. 259, 260). Zu erwähnen id der mit Bemalung und Vergoldung gezierte Reliefdein, bezeichnet als beatus domitianus dux noricorum fundator hujus ecclesiae laudabilis vir 1449, eine hoch intereffante Ritterfigur. Ferner id von Sculpturdecorationen noch zu erwähnen ein romanifches Relief, das lieh in der Mauer zunächd dem Kreuzgang- Fig. 253. (Milftatt.) hirter: ein männliches Brudbild mit Caputze, links das Ordenswappen: ein rothes Kreuz in Silber. Die Umfchrift nennt Johann Siebenhirter hochmeider sanct georgen ordens gedorben mccccvh. am x. tag des Herbdmonats. Siebenhirter darb als Mann von 88 Jahren, nachdem er nahezu 40 Jahre dem Orden vorgedanden. Das andere Grabmal erinnert an den zweiten Hochmeider Hans Geumann. In der rechtsseitigen Neben-Capelle, der früheren gegenüber, von weißem Marmor mit reicher Bemalung und Vergoldung. Der Hochmeider in voller Rüdung, mit dem Ordenskreuze auf der Brud, deht bedeckten Hauptes auf einem Löwen, den Helm zwifchen den Füßen und neben dem linken Fuße das Wappen feiner Portale befindet (Fig. 261), eine weibliche Gedalt mit einem Greifen vordellend. Ein weiteres Relief— dark durch dieKalktünche verdeckt — befindet fich an der Fagade der Kirche, es delit zwei weibliche Figuren dar, die durch ein vorhangähnliches Tuch theilweife verdeckt find (Fig. 262), dann ein Sculpturfragment an der Außenwand der Siebenhirten-Capelle (Fig. 263), endlich eines am Eingänge von der Kirche zum Kreuzgang (Fig. 264). Großartig id das Frescobild an der linken Langfeite der Kirche, die geid-reiche Compofition bedeckt eine Fläche von nahezu 6 Quadratklaftern, das jüngde Gericht vordellend (f. Tafel). Das Bild id außerordentlich klar componirt. Die obere Hälfte öffnet uns den Himmel, Chriflus fitzt auf dem Regenbogen zu Gericht, feine Füße flehen auf der Weltkugel, an den Ohren Lilie und Schwert, zu Seiten des Erlöfers Maria und Johannes knieend, im Hintergründe die Apoftel mit ihren Marterzeichen, rückwärts Engelsgruppen mit den Leidensabzeichen. Unter diefen Gruppen Engel, die Pofaunen blafend und zum jüngften Gericht rufend, dann auf der einen Seite eine Gruppe von Engeln mit einem offenen Flammen emporfchlagen. Ein Teufel zieht eine Anzahl Verdammter mittelfl einer fie umfchlieflenden Kette zum gekrönten Höllen-fürften; einen Papft, einen Ritter, nackte Weiber fiehtman unter den Gerichteten, einem Geizhals werden glühende Münzen in den Mund gegoffen; im Hintergrund die Burg des Teufels. Zwifchen diefen beiden Hauptgruppen der Seligen und Verdammten ziehet fich eine breite Fläche mit flüchtig gezeichneten Scenen der Auferftehung. Fig. 254. (Milftatt.) Buche und entgegengefetzt eine Gruppe von Teufeln eine geöffnete Rolle mit Siegeln vorvveifend. Die untere Hälfte enthält das Gericht. Auf der rechten Seite fleht Petrus als Himmelspförtner; im feierlichen Zuge fteigen die Seligen die Treppe hinan, darunter Kaifer Maximilian, St. Morandus, alle mit Nimben. Auf der Galerie über der Pforte muficirende Engel. Auf der entgegengefetzten Seite fehen wir den offenen Höllenrachen, einen Drachenkopf mit breitem Schlunde, aus welchem und über dem Haupte Phantaftifch find die Geftalten beim Höllenpfuhl, wundervoll in künftlerifche Linien geftaltetdie zur Himmelsglorie empor-(leigenden Fürften und Bifchöfe, worunter die habsburgifchen Profile auffallen. Sinnig und zart find die Köpfe der Seligen gehalten. Intereffant ill die minutiöfe Ausführung, die beinahe an Miniaturen erinnert. Die Deffins an den reichen Gewändern find ebenfo forgfältig im Detail durchgeführt, wie die Köpfe, Hände und Füße. Ein Wappen, welches in einer Ecke angebracht (aber leider undeutlich) ift, hat die Form des i 6. Jahrhunderts. Ganz befonders muß die Familie des Donators erwähnt werden, welche unter dem Zuge der Seligen in völlig Engels mit dem Buche Geht man ein Spruchband, darauf: kombt her Ir - gebeneteytene -khunbt für. — Auf einer Bandrolle beim Donator:. , . . ,Auguftinus. . .fecit. Fig. 255 und 256. (Milftatt.) befcheidener Weife angebracht ift. Die ganze Familie ift knieend und betend dar-geftellt. Die Gruppe befteht aus Mann, Frau und fechs Kindern in deutfcher Patricier-Kleidung. Unter der Gruppe des Ein malerifches Bild gewähren die profanen Baulichkeiten des ehemaligen Stiftes. Der Thorthurm hat ein Zeltdach, darauf einen kleinen Dachreiter, Schießfcharten, gothifche F'enfter, Wappenfchilder. Ueber- rafchend i(l der große Hof, befonders find es zwei Seiten desfelben. Auf der einen Seite umzieht das erde Stockwerk ein offener Säulengang mit gedrückt fpitzbogigen Arcaden. Die Säulen tragen den Charakter der romanifchen Zeit, an den Sockeln Eckknollenbefatz, dagegen an den Capitälen die mannigfaltigde Abwechslung. Den anderen Theil ziert im Stiegenhaufe ein dahin verfetztes romanifches Doppelfender. Statt der romanifchen Säulen finden wir hier die in Italien beliebte Galerie- Fig. 257. (Milftatt.) Anlage mit dorifchen Säulen. Minder pitoresk find die beiden anderen Flügelbauten in ihrer gegen die Hoffeite gerichteten Front, doch findet fich auch hier einzelnes beachtens-werthes, einige gothifche Fendergewänder, Thüreinfaffungen, Erker, Stiegenausbauten. Ein hübfcher großer Saal im Klodergebäude id ebenfalls erwähnenswerth. In der Durchfahrtshalle ein oblonges Marmor-Relief, einen mit langem Kleide angethanen fitzenden Mann vordellend, auf der Brud ein mit Eichenlaub gefülltes Körbchen haltend, am Kopfe ein Federbaret, Kunft-Topographie. IV. um die Mitte ein Gürtel. Er dützt fich rückwärts mit dem rechten Arm auf und weifet mit dem linken gegen links, wo ein Vogel auf einem Hügel fitzt, Sculptur aus dem 16. Jahrhundert. Das Portal der Friedhofmauer, die zugleich die Kirche umgibt, id mit alten Malereien gefchmückt, die über dem Eingang beiderfeits angebracht find. Außen St. Georg, Domitian und Salvator (am Spruchbande: Salvator mundi adjuva nos (Fig. 265). Dabei drei Wappen. Innen das Veronika- Fig. 258. (Milftatt.) Tuch, Peter und Paul (Salve sancta facies nostri redemtoris Dom. Deus nos.) Die Malereien (Ende 15., Anfang 1 6. Jahrhundert) find gut erhalten und wahrfcheinlich gleichzeitig mit der großen Freske in der Kirche. Mirnig bei St. Walburgen. Die Kirche mit einfachem flachgedeckten Schiffe, ohne Strebepfeiler und mit einem Chor, der mit einem gedrückten Netzgewölbe überdeckt id, die Rippen ruhen theils auf Wand-dienden, theils auf Confolen, außen Strebepfeiler, die Fender ohne Maßwerk. Das Gewölbe hat noch die alte Bemalung (gelb 16 Fig. 259. (Grabmal des Hochmeifters Georg Siebenhirter in Milftatt.) 235 Fig. 260. (Grabmal des Hochmeilters Johann Geümann in Milftatt.) 236 mit braunen Theilungsftrichen). Die Sa-criftei - Thüre gefchweift fpitzbogig mit durchkreuzenden Rundftäben. Der Scheidebogen profilirt. Möchling. Bekannt durch den kunft-vollen Holzfchrein (ein gothifches heiliges Grab). Die Kirche ein einfacher fchmuck-lofer Bau aus dem Ende des 15. Jahrhunderts Fig. 261. (Milftatt.) mit neuerem Capellen - Anbaue und dem an der Weft-Seite angebauten Thurm mit hohem achtfeitigen Spitzdache fammt Giebeln, deffen Erdgefcholl als Portal-Vorhalle dient; fie ift rundbogig mit Kreuzgewölben überdeckt, der Eingang in die Kirche nieder, rundbogig. Neben demfelben ein rothmarmorner Weihwafferftein ein- Fig. 262. (Milftatt.) gemauert mit Schild, worauf das Zeichen fj und darunter die Jahreszahl 1521. Im polygonen Chor und Schiff Netzgewölbe mit Schildern, die Rippen ruhen im Chore auf Wandfäulen, fonft auf Confolen, an welchen je zwei bemalte Schilde angebracht find. Die beiden Fenfter im Schiffe fpitzbogig, in einem ein rundes Glasgemälde mit Brufibild und Schild und Jahreszahl 1507, ebenfo die gepaarten Fenfter am Thurme; der Taufftein dürfte aus derfelben Zeit flammen wie der Weihwafferftein; runde Bafis, achteckige Schale, vier Schilder: Auf dem 1. drei Blätter, auf dem 2. (Schlüffelloch), das 3. leer, auf dem 4. folgende Zeichen . VO'-fj , '[*. Zwei Glocken mit der Jahres- zahl 1666: Laurenz Pez in Klagenfurt. An der Evangelien-Seite des Altars ein Sacra-ments-Häuschen ohne Bekrönung, doch auf einer Halbfäule ruhend. Ein Kelch von 1 643. In der Eidlichen dem Schiffe vorgebauten Capelle befand fich über dem Grabe des Grafen Paul Alboin von Möchling, Gemahles der heil. Hildegard, das unter dem Namen Möchlinger Reliquienfehrein hoch- berühmte Schnitzwerk, der Tradition nach die Arbeit eines Pfarrers von Möchling aus dem Stifte St. Paul, der Zeit nach fchon dem Anfänge des 15. oder Ende des 14. Jahrhunderts angehörend, welcher feit 1873 eine Zierde der Ambrafer-Sammlung in Wien bildet. Möderndorf. Die beiden Reliefs: Schreiber (K 196, vgl. Kading), Thiergeflalt (K 197, Car. 1881, 23). Die Kirche, Filiale von Pörtfchach. Eine kleine einfchiffige Kirche, dem heiligen Jakob geweiht, mit Gratgewölben im Schiff und dreifeitig gefchloffenem Chor, gedrücktem Scheidebogen, der Altar aus 1620. Ein Relief aus 1524 mit dem bekannten Keutfchacher Wappen, der Rübe. Grabftein des Franz And. von Jabornegg, Sohn des Maximilian Jabornegg von Gamfenegg und der Anna Elifabeth von Keutfchach fr 6 54. Fig. 265. (Milftatt.) DM EVTYCHETI, mit Erwähnung des dispensator portorii regni norici, Zeit um 230 — 310, gef. vor 1786, in der Capelle (Jab. 179, Mo. 4828. Vgl. regnum noricum zu Poffau Mo. 4798, Tanzenberg, Jab. 18, Mo. 4797). DM cursiv NON GRAVIS, poetifche Grabfchrift, Diftychon, Mädchenbüfte der Zwölfjährigen mit Halsfchnur, um 100, gef. 1796 am Wegkreuze (Jab. 178, Mo. 4910. Mu. R. N. 1, 405. Kml. 145. Unrömifch eine Schriftplatte Mo. 243). Urkundlich als Movderndorf 1299. Im alten Schlöffe auf einer hölzernen Wandverkleidung, über der Thür das Keutfchacher Wappen und dabei: Leonhardus ex familia dominorum in Keitfcah dei gratia Archiepiscopus Salisburgenfis Sedis et Legat, apoffolic. et princeps regnavit I5I3- Möderndorf bei Hermagor. Filialkirche mit kleinem dreifeitigen Chörlein, die Fender fpitzbogig, doch fehr klein. Darin ein dattli eher Flügel-Altar. Im Schreine St. Urban und St. Martin, volle Figuren. Auf Flügeln St. Florian und St. Sebadian auf Goldgrund gemalt, rückwärts der englifche Gruß. An den Fenfter-Hinterflügeln St. Hubertus und ein heiliger Märtyrer. Auf der Predella die Evangeliften. Die Bilder übermalt, die Schreinbekrönung fehlt. Mödring, Die Felferer - Hube am Mödring gilt im Volksmunde als das „alte Römerhaus in deffen Keller ein ftunden-weiter unterirdifcher Gang auslaufe. Mokriach bei St. Veit im Jaunthale. Einfchiffiges Kirchlein mit niedrigem Chor ohne Rippen, drei fpitzbogigen Fenftern, rundem Scheidebogen, im Schiffe zwei fpitz-bogige Fenller. Die flache Decke der Kirche caffetirt, bemalt mit phantaftifchen Thierfiguren, Heiligengeftalten, Füllhörnern, Blatt-und Frucht-Ornamenten aus 1693. Bei der Reftaurirung vor ein paar Jahren wurden die Randcaffeten aus der Kirche entfernt und an der Decke der Vorhalle angebracht, aber leider auch theilweife übermalt. Möllthal. Der Riefengletfcher diefes Gebietes mit der durchfchnittlichen Höhe von 2000' hat die Endmoränen als die Reite der zweiten Glacialzeit hingeftellt; der Schub ging nach Oft und das Abfchmelzen erzeugte das Fluthdiluvium der Klagenfurt-Blei-burger Ebene. Die tauriskifch - römifchen Goldwerke bedingten eine Seitenftraße von Teurnia und Aguontum her, vgl. die Fundorte Döllach, Fragant, Heiligenblut, Ifels-berg, Ober-Vellach, Pockhorn, Semslach. Straßenrefte von Möllbrucken ab wären noch zu verfolgen (K. Ztfch. 2, 90; 8, 1 f. 35 ; Car. 1873, 32 f. Ank. 1, 629. M. 3, n. F. p. cm, xcvn. Kml. 148). Molzbichl. An der Heerftrafie von Sianticum herauf über Baldersdorf, Zgurn, Kriefelsdorf, Edling, Spital, Oberdorf, Taxenwirt, Unter- und Ober-Windfchnurn nach Fresnitz. Hier eine Meilenfäule neben demKirch-thor, eine kleine Afchenkilte; ferner zwei Säuleirftücke und ein größerer Block mit dem Relief, junger Mann nackt, Unter-theil, zweiter Mann neben kleinem Pferde flehend, im Rahmen beiderfeits die Arabeske (R.-Stud. I, 109). Der Ort als Mulzpuila 1050. Die Pfarre hat im Jahre 1169 fchon als folche beftanden. Die gegenwärtig beftehende Kirche iit ohne jede Architektur ein glatter viereckiger Raum mit einer halbkreisförmigen Apfis. Von der gothifchen Kirche find nur noch zwei einfach profilirte Portale vorhanden. Es ift wahrfcheinlich, dafs die gegenwärtige Kirche auf den Grundmauern der romanifchen Kirche aufgebaut ift, was man aus der Anlage der Apfis fchließen kann. ImKirchenpflafterbeim rechten Seiten-Altare liegen drei große Trümmer, mit laufendem Flecht-Ornament gezierte Steinplatten, derenStyl dem 9., höchltens 10. Jahrhunderte entfpricht. Die einftige Beftimmung diefer Platten läfst fich heute nicht mehr erkennen; wahrfcheinlich aber entflammen diefe Refte der alten romanifchen Kirche; doch ift auch nicht ausgefchloffen, dafs man es hier mit Grabdeckeln zu thun hat. Ein Römerftein ift in der Kirche als Weihwafferftein benützt. Ein Ciborium ift bemerkenswerth. Der Fuß ift reich und fchön und bildet dem Style nach den Uebergang der Gothik zur Renaiffance, die Cuppa ift von jüngerer Zeit. Moosburg. An der Heerßraße Aqui-leia - Sianticum-Virunum, vom Wörtherfee, Töfchling, Windifchberg, Rennweg, Stoll-hofen vielleicht gegen Klöfterl, Tigring u. f. w. Man vermuthet die Richtung unter dem Schloße durch den großen Teich. Von den fünf Reliefs find vier an der Kirche; meill von tentfchacher Marmor. Nämlich: Mann mit Stab, links gefatteltes Pferd, gef. vor 1823 (Jab. 418, Taf. 12. K. vgl. 119 Car. 1869, 5 [Schloßhof] K. Ztfch. 4, 107). Männliche und weibliche Geflalt am Gefels (Perfeus und Andromeda), Nebenbild Blumen-Arabesken, gef. vor 1823 (Jab. 419, Taf. 12. Gymnaf. Ztfch. 1870, n, S. 868). Mann und Weib in Rundnifche, gef. vor 1823 (Jab. 419). Tänzer mit Tuch unter Blumen-Arabesken, gef. vor 1823 (Jab. 420, Taf. 12. Kml. 97). Mann, flehend, rechts Körbchen, links Täfelchen, gef. vor 1823 (Jab. 421, Taf. 12. W. Jb. 46, 41). Der alte Pfalzbau nordweftlich vom Neufchloffe am Teiche geht vielleicht auf einen römifchen Anfitz zurück; Mosaburch 888, Moseburch um 1130 (Jab. S. 3, S. 4. Ank. 1, 558, 2, 205, 323, 326. K. Ztfch. 4, 5 T 5T 103, 108, 110. AfK. 1, 33. Steierm. Ztfch. 1848, 9, 1; 3, alt 71. W. Jb. Bd. 127, 309. Kml. 243). Die Kirche war urfprünglich ein drei-fchiffiger gothifcher Bau, deffen Anlage bei der Reflaurirung umgedreht wurde, fo dafs nun das neue Presbyterium gegen Weiten gerichtet und im alten der Eingang angebracht ilt. Es finden fich viele Grabdenkmale, wie: Katharina vonErnau, geb.Bibriach 1581, Johanna von Ernau, geb. Stömlin 1590, Ulrich von Ernau 1607, Jof. von Stubenberg 1556, Wolf Raimund Paradeifer auf Neuhaus und Gradifch 1662, Georg Andreas Graf von Kranegg f 1665, Regina Elifabeth Gräfin von Chranegg J-1685. Mösl-Ofen im Görtfchitzthale, Abhang der Saualpe. Alte Bergbauftelle, weifie Frauen, Schätze (K. Ztfch. 3, 125). Mühlbach, Ober-. Die Erzbafis NEM NIC, geformt als kleine Ara, hoch 5'3 Cm. (2//), Schriftart aus der Zeit des Auguftus, eines der älteften Römer-Denkmäler des Landes, flammt vielleicht aus dem Zolfelde und fcheint vor 1848 gefunden (K. Jab. 36, Mo. 4805. Car. 1848, 173. AfköG. 3, 175. Kml. 77). Der Ort ilt Fundltelle einer Bronze-Münze um 1848 (K. Car. 176) und der nachfolgenden Steindenkmäler. OVARTO ET CITATE, um 240, gef vor 1850, im Pfarrhaufe feit 1872 (Mo. 4958 ad S. 1046, Aep. 4, 216). Ein weiblicher Kopf, gef. um 1845 beim Thurnhof? (K. Car. 1845, 144). Die Georg - Kirche, ein mittelgrofler einfehiffiger Bau, ehemals gothifch, hark modernifirt, im Chor Wand-Confolen mit je einem Schilde, im vermauerten Schlullfenfter noch Maßwerk. Der Sacriftei-Eingang und der Triumphbogen profilirt. Außen Strebepfeiler. Die Gewölbe neu. Der Thurm fleht an der Weflfeite mit einer nach drei Seiten offenen Vorhalle. Am xlf ■ Chor . rt~ , am unteren Theile des Thurm es Steinrnetzzeichen. Mühlbach, Unter-. Die alte Aegydius-Kirche des um 1143 genannten Ortes Molbach, mit zolfelder Römerfteinen an Altar und Fußboden ausgeflattet, wurde abge- tragen nach 1796, vor 1854; Steine kamen in den Meierhof des Grazl. DM BAEBIVS*, mit miles legllitalicae, Zeit um 250, bekannt 1752, aus Zolfeld? (Jab. 166, Mo. 4837. K 26). P BARBIO*, um 180—238, bekannt 1752; in des Grazl Keller (Jab. 168, Mo. 4885. Aep. 4, 215). C TITI(VS), um 120, bekannt 1752, jetzt vermißt (Mo. 4990). H.M.H.N.S, um 100, gef. vor 1870, beim Grazl (Jab. T67, Mo. 6508 vgl. Mo. 5007. K 56). Mühldorf. Gegen Möllbmcken foll fich um 1879 ein römifcher Schriftftein gezeigt haben. Die Sage bezeichnet den Ort als eine Vorftadt von Teurnia und zog fich wohl durch denfelben die Seitenflrafie über Ober-Vellach, Winklern , Ifelsberg nach Aguontum (Lienz; K. Ztfch. 8, 82. R.-Stud. L 3i)- Kirche zum heil. Veit. Ein einfaches kleines Kirchlein, deffen Schiff zur Hälfte neu angebaut und deffen andere Hälfte, wohl der ältere Theil, aber bis zur Unkennbarkeit renovirt ift. Im Langhaus noch zwei nicht renovirte Spitzbogenfenfter ohne jegliches Maßwerk. Ein einfacher Triumphbogen trennt das Schiff, das eine flache angeworfene Decke hat, vom Presbyterium, das mit den drei Achteckfeiten abfchließt und an der Aufien-feite mit ganz kleinen verkümmerten Strebepfeilern, an diefen verwitterte und verputzte Steinrefchen. Der Steinfockel befteht aus einer einfachen Schräge. Ueber das Aus-fehen der Fender im Presbyterium läfst fich gar nichts mehr fagen, da fie fämmtlich ausgebrochen und verputzt find. Das Presbyterium hat ein neues Gewölbe ohne Rippen. Der alte Thurm reicht gegenwärtig noch bis in die Höhe des alten Hauptgefimfes und trägt einen neuen Helm. Von den vier großen Spitzbogenfendern im Glockenhaufe haben drei noch die Maßwerke, einfache Fifchblafen-Muder mit einem Pfoden in der Mitte. Die Sacridei befindet fich in der unteren Thurmhalle. Die noch vorhandenen alten Baurede dürften aus dem Anfang des 16.Jahrhunderts dämmen (M. v. n. F. 4). 240 IV. Nampolach. Filial-Kirche von Mel-weg, nur beachtenswerth das Presbyterium, wofelbit die Stichkappen des fcharfgratigen Rundgevvölbes auf Dreiviertel-Säulchen ohne Capitälen aufliegen, hat dreifeitigen Schlufl, im Norden der viereckige Thurm mit achtfeiti-gem Helme und gepaarten Schalllöchern. Ein Bild: Maria Himmelfahrt aus 1643 mit der Bezeichnung E. P. Die Thurmglocken tragen die Jahreszahlen 1632 und 1760. An der Südfeite das Bild des heil. Chriftoph und eine Infchrift ohne Jahreszahl. hochintereffante polychromirte Figur des heil. Ulrich. Auf einem Felfenhügel links der Drau liegt das Schloß Neudenftein, auch das fchvvarze Schloß genannt. Diefe wohlerhaltene Burg ilt von nicht geringer Di-menflon, fle bildet ein unregelmäßiges Polygon, ringsherum Befeftigungsbauten, ein Theil des Gebäudes dürfte aus dem 14. Jahrhundert flammen. Das Wappen der Kemeter ift noch ober dem Thore erhalten. Ein freundliches Bild gewährt der Hof mit feinen Fig. 266. (Neudenftein.) Neudenstein, die St. Ulrichs-Kirche, ein langgeftreckter geofteter Bau, der feit feinem Entliehen ganz gewaltige Umge-llaltungen durchmachte und nur mit wenig Reden feiner erden Anlage (ein Fender an der Odfeite) auf uns gekommen id. Das Schiff id mit einem Tonnengewölbe überdeckt, dafelbd einfpringende Pfeiler. Im Fußboden der Kirche ein fehr befchädigter Grabdein mit der Innfchrift: Joannes Carolus L. B, Kemeter. . . . Quaedor publicus aerarius.......obiit XII. Calend. Martii 1686. Die Thurmglocke hat folgende Legende: +a.+d. + 177+cccc + lxxnH-ore + gloria + veni + cum + pace. In der Thurmmauer eine fehr befchädigte aber Bogengängen in allen Stockwerken. Der füdliche und ödliche Tract dürfte zum älteden gehören, in letzterem befindet fich die Capelle, die mit ihrer Apfis aus der Außenwand hervortritt (Fig. 266). Der Triumphbogen id fpitzbogig angelegt, das Schiff mit Wandnifchen verfehen, bildet eine Trapezform, da die Seitenmauern nicht parallel laufen, die Apfisfender fchmal und hoch; in der Capelle und Sacridei beachtens-werthe Tifchlerarbeit der Barocke. Einige Wohnräume zeichnen fich durch Stucco-plafonds und fchöne Kamine aus. NeuhaUS bei Leifling. Nächd dem Schloflacker dieß man im Jahre 1849 auf ein Serpentin-Beil mit Stielloch K. und im Steinbruche am Preflingbache auf einen bronzenen Kelt (K. AfK. i, 31, 58; 2, 150, iS2! I53i vgl- Klgf. Muf. F. S. 18). Der Ort urkundlich wohl vor 1288. Die Jacobs - Kirche dafelblt befiehl aus einem Presbyterium, d. i. einem oblongen Joche und einem fünffeitigen Chorfchlull und aus dem Schiffe, d. i. einem grollen quadraten Raume. In den erfterenPartien einfache Kreuzgewölbe, im Schiffe ein reiches Netzgewölbe. Am Presbyterium vier Strebepfeiler. Zwei Fenfter haben noch dieMaflwerk-füllung, fie find zweitheilig. In einem derFenfter haben fich die Glasgemälde zum Theile erhalten. Es find vorzügliche farbenprächtige Bilder, wir fehen: im Vierpafi Chriftus auf-erftanden, rechts und links ein Engel, die Geifelung, Chriftus am Kreuze, Chriftus im Tempel, Chriftus am Oelberg, St. Valentinus und ein Ritter mit Lanze, Apoftel Jacobus, eine knieende Frauengeftalt, ihr langes Haar mit einer grünen Mütze bedeckt, dabei ein Schild, darin eine filberne Spitze in Roth, ein Spruchband mit folgenden Worte: o. s. Jacobe o. p. m. Im anderen Fenfter ift nur ein Bild erhalten: Maria mit dem Kinde. Der Thurm an der Nordfeite trägt ein Zeltdach und hat gekuppelte im Dreipafl gefchloffene Fenfter. Im Thurme eine Glocke aus 1473, eine zweite aus 1539, die dritte 1611. Hervorzuheben ift der einzige an der Thurmecke angebrachte Strebepfeiler. In der Kirche befindet fich ein gut erhaltenes fehr bemerkenswerthes Tafelgemälde (6 M. lang, 2 M. hoch), vorftellend die Krönung Mariens und das himmlifche Jerufalem. Neuhaus bei Arnoldftein. Eine fchöne große Bronze-Fibel (K Car. 185 2, 86). Nicolai, f. Portendorf. Nicolsdorf bei Paternion. Von Teur-nia herüber nach der windifchen Höhe zog vielleicht ins Gailthal eine römifche Seiten-ftrafie (R.-Stud. I, 101, Meyer Straßenzug S. 1 1 2). Ein kleines gothifches Kirchlein mit flachem Dache im Schiffe und polygonem Chörlein, Netzgewölbe, der quadrate Thurm über dem Schiffe, Reffe eines Flügel-Altars in der Sacriftei; ferner zwei gothifche Holzfiguren. Außen ein verbleichtes Wandgewölbe, die heil. Anna mit zwei Kindern am Arme (lebensgroß), unten knieen die Donatoren, ein Mann und zwei Frauen (erfte Hälfte des 15. Jahrhunderts). Farbe, Haltung und Faltenwurf mufterhaft. Die Kanzel von 1687, Sacriffei-Thür fpitzbogig, der Thürffügel mit fchönem Befchlage. Als Hochaltar der früher in St. Jacob ob Ferndorf befindliche Re-naiffance-Flügelaltar, leider fchlecht re-ffaurirt. Niederdörf bei Tanzenberg. Hier (fand der Grabffein DRESIV*, um 170, gef. auf dem Helenenberge um 1860 (Jab. 173, Mo. 4908. Car. 1867, 506. K 63). Niederdorf bei Treffen. Oberhalb des Dorfes große Sturzblöcke und Höhlen, genannt die Judenkirche. (R.-Stud. 3, 48, 47). Niedertrixen. Die Kirche zum heil. Stephan, ein großer einfchiffiger Bau, der in feiner Hauptfache aus früh-gothifcher Bauperiode flammt. Charakteriftifch ift nur das gerade gefchloffene Presbyterium mit Kreuzgewölben in Steinrippen, die in den Ecken auf Confolen ruhen. Das Schlußfenller fpitzbogig zweitheilig, mit Vierpaß-Maßwerk. Der Thurm fleht links vom Presbyterium, hat große Spitzbogen-Fenffer im Glockenhaufe, eines dreitheilig, die übrigen mit Maßwerk zweitheilig. Der Helm fehr fchlank, in eine dünne Spitze ausgehend, umgeben von Giebeln, drei Vierpafl-Fenfter (Fig. 267, Anficht). Eine Glocke flammt aus i6o3(Georg Fierring), darauf Abdrücke kärnthnerifcher Münzen. Neben der Kirche ein fchlecht erhaltener Karner, dann aufien fechs Strebepfeiler, eine verblichene Freske. Die Filial-Kirche zum heil. Martin, einromanifcher, noch ziemlich gut erhaltener Bau von 7'85 M. Breite bei 14'25 M. Länge zwei Fender. Die Fender im Schiffe find theils zugemauert, theils erweitert. Die heutige Decke liegt tiefer als die romanifche, deren Lage durch einen farbigen Band-dreifen noch heute charakterifirt wird. An der Giebelwand der Kirche find kleine romanifche Säulchen aus rothem Marmor eingemauert Der Dachreiter hat fpitzen Helm, alte Glocken; fechseckige Kanzel aus Stein, gothifches Rauchfaß aus Meffmg Fig. 268. (Niedertrixen.) (Fig. 26S). Man betritt die Kirche durch ein romanifches Portal (Fig. 269) innerhalb eines Vorbaues an der Südfeite. Der Orgel-Chor ruht auf drei Bögen, die von zwei freidehenden und zwei Wandpfeilern getragen werden. Die Schiffdecke id flach, caffetirt und dämmt aus dem 16. Jahrhundert. Die Chor-Nifche id fehr klein, halb kuppelförmig überwölbt und mit bandartiger Anlage aus Stein verfehen. In der Apfis (Fig. 270), zwei Meßgewänder aus dem 16. Jahrhundert. Aufien ein riefiges Chridoph-Gemälde (Fig. 271), eine wenig bedeutende Arbeit aus dem 16. Jahrhundert. Der Heilige deht mit den Füßen im Wader, trägt das Chriduskind auf der Achsel, in den Wellen Fifche, Meerweibchen etc. In der Nähe eine kleine Capelle mit zwei beachtenswerthen Figuren aus dem 15. Jahrhundert (St. Stephan und Laurenz). Nor eia vgl. Einöd, Friesach. Nöring. Tief in den Bergen des Lieferthaies liegt diefes kleine Kirchlein, deffen Alter die Jahreszahl über dem Süd-Portal — 15— genau beflimmt. Auch auf den Urfprung des Gebäudes kann man aus dem über dem Haupteingange angebrachten Wappen mit der Rübe der Keutfchacher fchliellen. Ueber dem Triumphbogen ifL folgende Infchrift: „Decemwer lögoDurchden Grosenerdpiwen Rannirt Worden 1 693 Rene-fiert Worden. PO • HC" AM.U DasKirchlein ift einfchiffig, das Presbyterium von dem Schiffe durch einen einfach profilirten Triumphbogen getrennt. Das Schiff fowohl wie das Presbyterium war einfl gewölbt und dürften die Gewölbe in Folge des großen Erdbebens zufammengeflürzt fein. Gegenwärtig reichen die Dienfte bis zur halben Höhe der Kirche. Fig. 269. (Niedertrixen.) Auf der Evangelien-Seite der Kirche hl in der einen Ecke des Schiffes noch der Anfang des alten Gewölbes in Form einiger Rippen-flücke fichtbar. Gegenwärtig ift die Kirche mit einer flachen Flolzdecke gefchloffen. Das Langfchiff hatte drei Travees. Das Presbyterium ift mit den drei Seiten des regulären Achteckes gefchloffen. Die Fenfter des Langhaufes find durch, einen Pfoften getheilt und mit Fifchblafen-Mafiwerk als Couronne-ment, an den Fenftern des Presbyteriums fehlt das Maßwerk. Auf der Nordfeite keine Fenfter. Außen am Schiff Strebepfeiler, auch auf der Südfeite des Pres-gyteriums einer. Die Ecken der Apfis haben keine Strebepfeiler. Der Orgel-Chor wird durch ein fpät-gothifches Netzgewölbe betragen, die Stirnwand desfelben ift durch zwei Pfeiler geftützt, in der Mitte ein Rund- bogen, auf der Seite Spitzbögen. Rechts vom Presbyterium der viereckige Thurm, deffen Erdgefchoß als Sacriftei dient. Im Glockenhaufe vier weite Spitzbogen-Fenfter ohne Maßwerk. Zwiebelhelm. An der Süd-Außenwand des Chores Refte eines Wandgemäldes, Marter - Scenen darftellend, Geißelung, Sieden im Keffel, Enthauptung etc., darüber auch noch die Refte eines Schutzdaches. Am linken Seiten-Altar befindet fich ein Gemälde auf Holz, die Kreuzigung Chrifti darftellend, auf Goldgrund ohne Rahmen, 1 • 19 M. breit, rzy M. hoch. Trotzdem die Kirche feucht ift, ift das Bild ziemlich gut erhalten, der Ausdruck der hinfmkenden Maria ift fehr gut. Der Leib des gekreuzigten Heilandes fehr zart mit nahezu weiblichen Körperformen. Im Hintergründe viele Köpfe von Kriegern und Volk. Im rechten Vordergründe ein ge-harnifchter Ritter auf einem Schimmel. Rechts und links von Chriftus die beiden Schächer. Das Bild dürfte aus dem Ende des 15. Jahrhunderts ftammen. Es ift möglich, dafs diefes Bild von einem ehemaligen Flügel-Altar diefer Kirche herftammt, da fich noch folgende Holzbilder aus derfelben Zeit in der Kirche vorfinden: i. Ein Flügel, von einem Flügel-Altar flammend, fammt Rahmen, 35 und 83 Cm. Größe. DasBild aufHolz, auf dunklen Grund gemalt, ftellt eine weibliche Figur dar das Mittelbild zeigt vier flehende männliche Figuren: einen geharnifchten Ritter mit rothem Mantel und Herzogshut, in der Hand eine weiße Fahne mit rothem Kreuz (Domitian); ihm zur Rechten ein Mann mit einer Capfel fonderbarerForm, die er in der Hand Fig. 271. (Niedertrixen.) mit rothem Unterkleid (Barbara). Mit der rechten Hand hält die Figur einen Thurm, mit der linken hebt fie den Mantel. Ebenfalls ein Werk aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Auf der Rückfeite ein Bifchof mit drei Schilfknoten. 2. Ein vollfländiges Altar-Bild mit beiden Flügeln, Holzgemälde auf Goldgrund, hält, ohne Kopfbedeckung, barfuß. Noch weiter rechts der heil. Coloman, endlich ein Gekrönter mit einer Palme in der Hand. In der linken Ecke diefes Bildes die Infchrift f. pritttUS. Der Flügel auf der Epiflel-Seite ftellt einen Gekrönten dar, rechts ein Bifchof, in der Rechten das Paflorale, in der Linken drei Schilfköpfe haltend. Beide Figuren auf Goldgrund. Auf der Rückfeite der beiden Flügel befindet fich die Darftellung von Mariä Verkündigung, welche zu derfelben Zeit, jedoch von einem unbedeutenden Künftler ausgeführt fein dürfte. Auf einem Spruchbande: «Ave maria, gratia plena.» Jeder der Flügel mifst 82 : 31 Cm. fammt Rahmen, das Mittelbild 82 : 65 Cm. In der Sacriftei ein filberner, ftark vergoldeter Kelch mit der Infchrift um den Stiel: „Maria hilf uns allen“, dann die Rückenfläche einer Cafula: ein altes feidengeflicktes Kreuz, mit dem gekreuzigten Heiland auf grünem Baum, über demfelben Gott Vater mit der Weltkugel in der Hand, in gelbem Mantel und blauem Kleide. Unter ihm die Erde und der Regenbogen. Darunter: I N R I. Zu Füßen des Kreuzbaumes die heil. Maria, der heil. Johannes und die heil. Magdalena, welche das Kreuz umklammert. Das aus den Wunden des Heilands ftrömende Blut fangen zwei fliegende Engel auf. Das Ganze ift Flachftickerei in Gold und Seide. Auf dem vorderen fchmalen Streifen befindet fich oben ein Bifchof, ebenfalls mit dem Krummftab und drei Schilfköpfen in den Händen. Darunter, von einem Baldachin überdeckt, zweimal je ein Bifchof. Das Kreuz mifst 1 M. in der Länge und 55 Cm. in der Breite, der Streifen felbrt. 13 Cm., der Bruflflreifen 7 Cm. Nussberg. In der Ruine des (als Nuzperch 1136 genannten) Schloffes die beiden Grabfteine: (TERJTVLIAE* um 140, gef. 1867 (Jab. 230, Mo. 6510). . . . NIII. SV. FIL mit Blumenzier, um 240, gef. 1867 (Jab. 231, Mo. 6511). Nussberg bei Moosburg und Freudenberg ALBINVS Grabftein c.150, Kirche, Weftwand (Aep. 7, 195). Nussberg. Die St. Oswald-Kirche, Filiale von Ober-Mühlbach, ein mittelgroßer einfchiffiger Bau aus neuerer Zeit. Be-achtenswerth nur die Glocke, fie dürfte die ältetle Glocke mit deutfcher Jahreszahl und deutfcher Infchrift in Kärnthen fein. Die Legende (Minuskeln) lautet: marthesus iohannes flih airam ons aus aller not mccccixxx. (Verkehrt geflellt: hilf maria 1431). Die kleinfte Glocke aus 1540. O. Ober-Drauburg, f. Drauburg. Obergottesfeld, nahe bei Sachfen-burg gelegen, ein kleines romanifches Kirchlein, dem heil. Rupert geweiht, der Grundriß' (Fig. 272) veranfchaulicht deutlich die roma-nifche Anlage mit der halbrunden Apfis und dem oblongen Schiffsraum, der mit einer Holzdecke verfehen ift. In der Concha eine hoch intereffante Freske: Chritlus als Weltrichter auf dem Regenbogen in der eiförmigen Glorie. Der Grund herum mit reichen Pflanzen-Ornamenten bemalt, unten die Symbole der Evangeliften in Medaillons (Fig. 273), wahrfcheinlich eine Malerei aus dem 15. Jahrhundert. Der in neuer Zeit leider arg herausgeputzte Flügel-Altar mit den Darftellungen der Verkündigung, der Geburt Chrifti und desTodesMariens verdient befondere Beachtung. Oberhof bei Metnitz. Zwifchen den Dörfern diefes Namens, deren das eine größere auf der Sonnfeite zur Gemeinde Metnitz, das andere auf der Schattfeite zu Grades gehört, foll die Römerffraße gelaufen fein; noch zeigt man ein »altes Römerhaus« (M. 6, n. F. p. cx). Die Kirche itl ein einfacher gothifcher Bau mit fünffeitigem Chor-Schlufie, fpitz-bogigen Fendern ohne Maßwerk, doch 111 1 ■ 1 °____J--------1------?fc Fig. 272. (Obergottesfeld.) mit Reden von Glasgemälden; der hölzerne achteckige Thurm deht über dem Presbyterium; ein einfach gothifcher coloffaler Taufdein; endlich im Presbyterium links eine einfache gothifche Nifche. Ober -Veilach, vielleicht mit urzeit-lichem Goldgewinn aus Moll und Tauern, jedenfalls mit benachbarten Bauten auf reinftes Kupfer. An der Seitenftrafle von Teurnia herauf, rechtes Möll-Ufer durchs Möllthal nach Aguontum; durch das Malnitzthal, linkes Bach-Ufer, über den Korntauern ins Salzachthal. Die Grabbaufchrift LONGIVS, vor Valvafor S. 240 fälfchlich hier gefucht, ift feit 1534 zu Torcello in Friaul bekannt. Römifche Bronze- und Silber-Münzen in den »oberen Lackenfeldern« nördlich vom Orte um 1876 gef., kamen nach Klagenfurt, zuvor ein Vespafian?, Eindruck durch das mit dem Schiffe faft gleich breite und fehr lange Presbyterium. Das Schiff hat in drei Travees reiches Netzgewölbe, deffen Rippen auf an einem halben Achteckspfeiler anttehende Dienfte auf laufen. Der Triumphbogen ift von einfachem Profil und mit Hohlkehlen geziert. Das Presbyterium nebftden fünf Seiten des regulären Achteckes, mit welchen es fchlieflt, befleht noch aus drei Travees mit Netzgewölben, deren Rippen auf reich profilirte Dienfte auflaufen (Fig. 274, Grundrifl). Schiff und Presbyterium haben Spitz-bogenfenfter und außen Strebepfeiler. Die Fig. 273. (Obergottesteld.) M. Aurel Br., um 1853 und 1850 (Jb. 10, 28. Ank. 1, 579. Jab. S. T87, S. 196. Mu. R. N. r, 314. M. 3, n. F. p. cx. Car. 1850, 304; 1853, 172, K. Ztfchft. 8, 31, 33. io7)- Der'alte Kirchbau, auf T062, wenn nicht fogar um 890 zurückzuführen, möchte wohl aufrömifchenReiten flehen. Nachro63 ift der Ort als V e 1 u z bekannt. Entfprechend der früheren Bedeutung diefes Ortes im Ober-Möllthal und beeinflußt von der Nähe der nun faft ganz aufgelaffenen Gold-und Silberbergwerke ift hier eine Kirche zu finden, deren Größe ganz überrafchend wirkt. Ganz befonders erhöht aber wird diefer Fenfter des Presbyteriums, wie des Lang-haufes, find durch einen Stab getheilt mit einfachen Fifchblafen-Maßwerk als Couron-nement geziert. In einem Fenfter des Schiffes, über dem an der Südfeite gelegenen Seiten-Portal, find noch vier Felder mit alten Glasgemälden erhalten, in Renaiffance - Umrahmung den heil. Martin und den heil. Chri-ftoph vorftellend. In den zwei unteren Feldern einige knieende Figuren, im Hintergründe eine Arcaden - Architektur und Spruchbänder auf blauem Grunde, dabei die Jahreszahl T515. An der Nordfeite des Presbyteriums ift der mächtige Thurm angebaut, der im Erd- gefchofi die Sacriftei enthält. Damit in Verbindung ein zweiter auch als Sacriftei dienender Raum. Den beiden Räumen ent-fprechend vom Presbyterium aus zwei Zu-gangsthüren. In dem an das Presbyterium gränzenden Travee des Schiffes ift an der Nordfeite eine mit Netzgewölben überdeckte viereckige Capelle angebaut. In diefer auf einem Zopf-Altar ein dreitheiliges Altar-Bild von einem Flügel-Altar entnommen. An der Südfeite gegenüber ift ein gleicher Raum gefchaffen, jedoch neueren Datums. Im erften Travee des Schiffes und die Breite desfelben ganz einnehmend ift der Orgel-Chor eingebaut, deffen Gewölbe in drei Felder getheilt find, welche ihre Stützpunkte an Wandpfeilern und an zwei kleinen runden Säulen finden. Die Rippen des Gewölbes übergreifen einander, die Brüftung enthält ein fehr reiches in Stein gehauenes Fifchblafen-Mafiwerk in fortlaufenden quadra-tifchen Feldern. Das Haupt-Portal, in der Axe der Kirche gelegen, reich profilirt mit abwech-felnden Rundftäben und Hohlkehlen, ift aus Serpentin fchön gehauen und trägt oben die Jahreszahl 1509 (Fig. 275). Am Seiten-Portal, das eine ähnliche Profilirung zeigt (Fig. 276) wie das Haupt-Portal, befindet fich an der dem Kirchenraum zugekehrten Seite ein alter gothifcher Thürring und ein Schloß von vorzüglicher Schmiedearbeit mit fehr reichem Ornament. In den Knopf des Ringes, in welchem fich das Charnier befindet, ift reiches Maßwerk eincifelirt. Der untere Theil des Ringes ift abgebrochen und neu an-gefchmiedet. Der Thürdrücker ift neu, das Schildchen und das Schloß alt. Der Schlofl-kaften ift ein Werk der Renaiffance. Unter einem Fenfter des Presbyteriums (Südfeite) liegt der Eingang zur Krypta, zu welcher man durch eine längere Stufenreihe gelangt. Diefe Unterkirche hat ein einfaches Fächergewölbe ohne Rippen, das fich ohne Vermittlung eines Capitäls auf zwei kurze ftarke Pfeiler fetzt, der eine davon ift kreisrund, der andere quadratifch. Ein Grabftein im Innern der Kirche benennt Chunrat von Groppenftein, geftorben im Jahre 1464 (vom nahegelegenen Schlöffe Groppenftein). Eines alten Altars mit fteinerner roher Menfa ift noch zu erwähnen. Die Predella befteht nur aus einem von zwei gedrehten Säulen getragenen Kaften. Auf diefem ruht der Aufbau, beftehend aus drei Baldachinen von Holz, deren mittlerer natürlich der reichfte undhöchfte ift. Unter diefen dreiBaldachinen befinden fichauf einfachen Holzfäulen: rechts und links die in Holz gefchnitzten Figuren der heil. Dionyfius und Coloman, in der Mitte des heil. Sebaftian. Die Baldachine beftehen aus mehreren fich durchdringenden gebogenen Wimpergen, welche mit Kreuzblumen und Fialen gekrönt find. Die Kehlungen find abwechfelnd roth und blau Fig. 274. (Ober-Vellach.) gemalt. Die Knorren und Kreuzblumen find fchön ausgearbeitet und dürfte der ganze Altar ein Werk aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts fein. Die Baldachine, fowohl der mittlere als die feitlichen, find ftark befchä-digt. Einzelne Theile davon fehlen. Weiters befindet fich auf dem Orgel-Chor an der Rückwand eine bedeutende Anzahl von alten gothifchen Chorftühlen. Diefelben find wohl nur in Bruchftücken vorhanden und fehr ftark befchädigt. Die Rücklehne derfelben ift mit einfachem gefchnizten Flach-Ornamentband in der kleineren Hälfte und zum Theil mit einer Infchrift gekrönt. Von den ausgefchnittenen Sitzen find noch circa zehn der rückwärtigen und fünf der vorderen Sitzreihe erhalten. Die Chorflühle waren nämlich doppelreihig. Von den übrigen Plätzen an der Wand fehlen die Sitze. Sie find fehr roh gearbeitet und ohne befondern künfllerifchen Werth, mehr Zimmermannsarbeit. Auf einer Rückwand fleht beifpielsweife: Tempora nuntiant homi-nes. Die Zeit der Entftehung der Chorflühle dürfte mit dem Alter der Kirche überein-ftimmen. An der Aufienfeite der Kirche befindet fich noch der Kaften mit dem Mittelbilde eines alten gothifchen Flügel-Altars, der vielleicht als Seiten-Altar gedient haben dürfte. Das Hauptbild ftellt den betenden Chriflus am Oelberge mit drei Jüngern und einem vom Fig- 275- (Ober-Vellach.) Himmel herabfliegenden Engel dar, welcher Chriflum den Leidenskelch mit Kreuz und Marterwerkzeugen reicht. Das Relief füllt etwas mehr als die untere Hälfte des Kaftens aus. Ueber demfelben die ehemalige Rückwand, ein Tempera-Gemälde, darftellend wie Chriflus von Judas verrathen und gefangen genommen wird, zugleich wie Petrus dem Malchus das Ohr abhaut. Die Malerei ifl von größerem künfllerifchen Werthe als die Relief-Arbeit. Der Altar ifl gegenwärtig durch ein etwa 4 Schuh vorfpringendes Schindeldach vor den gröbften Wittemhgseinflüffen gefchützt. Es wäre fehr zu empfehlen, das Ganze in die Kirche zu übertragen. Die Kirche zu Ober-Vellach ifl im Befitze eines intereffanten Gemäldes, das am linken Seiten-Altar aufgeflellt in neue Her Zeit in Folge feiner großen Schadhaftigkeit einer eingehenden Reflaurirung unterzogen werden mußte, diefelbe ifl unter der Künftlerhand desVorflandes der Reftaurir-Schule im Belvedere Cuftos Schellein 1888 in über-rafchender, völlig gelungener Weife zu Ende geführt worden und fleht das werthvolle Gemälde wieder zur Zierde der gedachten Kirche an feiner früheren Stelle. Leider beginnt es wieder fchadhaft zu werden. Das Bild ifl ein Werk SchoreeVs und trägt die Bezeichnung: Johannes Scoreel hollandin pičtor fecit, auf der Rückfeite fleht anno dni. 1520, XV0 vnd jn XX jar. Darunter zwei Wappen in Farben, davon das zur linken Seite der Familie Lang von Wellenberg gehörig (Mathäus Lang von Wellenberg, Bifchof von Gurk und feit 1519 Erzbifchof von Salzburg). Es ifl eine eigenthümliche, aber bei den älteren Künfllern nicht unbeliebte Darflellung, die uns der Künftler in diefem Gemälde vor- Fig. 276. (Ober-Vellach.) führt. Wir fehen in der Mitte eine jüngere Frau flehen, in der Tracht des beginnenden 16. Jahrhunderts, die ein nacktes in Linnen gehülltes Kindlein trägt, das durch den fein gearbeiteten Kreuznimbus als das Chrift-kindlein bezeichnet wird. Dasfelbe wendet fich zu einer zunächfl flehenden älteren Frau, die ihm eine Traube reicht. Die Muttergottes umgeben viele Perfonen in lebhafter Gruppi-rung. Gegen rechts etwas rückwärts fleht der heil. Jofeph in italienifirender Tracht einen Lilienzweig haltend, darauf der heil. Geift, daneben noch zwei Männer, einer davon mit einem breitkämpigen Hute; neben der heil. Anna ein älterer Mann (Joachim) und ein jüngeres Ehepaar, davon die Frau ein bekleidetes Knäblein am Arme trägt; diefes letztere hält einen Kelch, den es fegnet (St. Johannes Ev.); ein gröfierer Knabe im Pilgerkleid mit Mufchel und Stab ihm zur Seite (St. Jacobus). Diefe Gruppe fchlieflt das Bild links. Rechts fleht ein anderes Paar mit vier Kindern, zwei am Boden fitzend fpielen mit Winkelmafi(St. Mathias) und Säge (St. Simon), ein drittes Kind fleht dabei und hält einen keulenartigen Stock (St. Thadäus), das vierte Pelz verbrämte Kleider und Mützen. Die ungemein fein gearbeiteten Geflehter find unzweifelhaft Porträts. In einem Manne (Joachim) wollte die Volksmeinung ein Porträt Luther’s erkennen, Fig. 277. (Ober-Vellach.) Kind hat kein charakteriflifches Merkmal, ifl jedoch wefentlich anders gekleidet und trägt eine reich gezierte Schirmmütze. Sämmtliche Figuren find nicht nimbirt, die Frauen reich gekleidet, die meiden Männer tragen mit Kunft-Topographie. IV. was nicht wenig zur Zerdörung des Bildes und zwar durch Muthwillen beitrug.Es id möglich, dafs in den Porträts die Donatoren vertreten find, übrigens aber dürften die Embleme des Kelches, des Pilgerdabes, der Säge 11. f. w. 17 25° vorn Maler nicht unabfichtlichgewählt worden fein, fo dafs damit die Verwandtfchaft einiger Apoitel mit Chriitus: die Sippfchaft Chrilti dargeftellt werden follte. Es dürften damit alfo beifpielsweife die Apoitel Johannes mit dem Kelche, Jacob der Aeltere als Pilger, Simon und Thaddäus mit Säge und Prügel, endlich Matthäus mit dem Winkelmaß gemeint fein. Der Hintergrund des Bildes ftellt ein Dorf vor, in der Mitte ein größeres Haus mit Fresken an der Außenfeite und einem Wappen über dem Thore. Darüber ragt ein mächtiger Burgbau hervor. Diefes prachtvolle Gemälde, durch feinen eigenthümlichen Farbenreiz befonders anfprechend, ift auf Holzunterlage in Tem-parafarben gemalt und darüber mit Harzfarben vollendet (Fig. 277). Nicht diefelbe Meifterhand zeigen die beiden Flügelbilder, vorftellend den heil. Chriltoph, wie er das Jefukind durch das Waffer trägt und die heilige Apollonia mit Zange und Zahn (Fig. 278). Der obere Abfchluß beider Bilder ift mit einem in Gold ausgeführten reizenden Ornamente geziert. St. Chriltoph und Apollonia dürften die Patrone der Donatoren gewefen fein. St. Chriltoph trägt das bekleidete Chriltkind, das die Erdkugel hält, durch das Waffer, üch dabei eines Baumftammes als Stockes bedienend, im Hintergründe eine felsige Gegend, ein Einfiedler vor feiner Zelle. St. Apollonia fchreitet in reicher Bürgerkleidung einher, hält in der einen Hand ein offenes Buch, darin lefend, in der anderen eine Zange. Die Rückfeiten zeigen fehr roh componirte, wenn auch nicht fo ausgeführte Bilder. Wir fehen die Geißelung Chrilti (Chriitus an eine Säule gebunden, von Blut triefend und bei den Haaren gezogen) und die Kreuztragung mit Simon Kyrene (dabei ein Domherr, vielleicht auch der Maler) und die heil. Veronica. Als aus diefer Kirche flammend und derzeit in einem Raume des Pfarrhofes deponirt find noch zwei Relief-Bilder zu erwähnen, und zwar: Das Mittelbild eines Flügel-Altars von kleinen Dimenfionen. In der Mitte die heil. Maria mit dem Jefuskinde auf dem Schoße (Hoch-Relief). Vor ihr die heil. Anna und herum vier weitere weibliche Figuren, zwei männliche und fieben Kinder. Unter dem Relief ein einfaches durchbrochenes Ornament. Auf der Rückfeite diefes Kaltens ein einfaches grünes Ornament auf Holz gemalt, mit der Jahreszahl 1512. Rechts und links find noch Anfätze der alten Altar-Flügel fichtbar, welche letztere aber abhanden gekommen find. Ebenfalls eine Darftellung der Familie Chrilti. Ferner. noch ein über eine Klafter hoher fpitzbogiger gefchloffener Kalten, das Mittelbild eines Flügel-Altars. Uebrigens könnten die zwei Flügel diefes Kaltens auch die Thüren des eben befprochenen Altars fein. Durch ein (horizontales) breites Band ift jede Tafel in zwei Hälften getheilt. Ober den Bildern jedes der Felder war und ilt noch zum Theil eine Verzierung mit gothi-fchem Rankenwerk, durchbrochen gearbeitet, erhalten. Die Bilder Hellen 12 Heilige von den 14 Nothhelfern dar. Die Figuren in Relief auf blauem Grunde. In einer Rumpelkammer zwei holz-gefchnitzte Heilige (St. Florian und St. Georg) in fehr bewegter Haltung, jedenfalls von einem Altar dämmend, jede der Figuren 78 Ctm. hoch. In der unter dem Thurm liegenden Sacriftei fand üch auf einem der Kälten liegend ein altes fehr fchön gearbeitetes Oltenforium aus dem 14. Jahrhundert aus unedlem Metall. Auf breiter Bafis erhebt üch das Geltelle mit Itarkem Nodus, darauf zwifchen Strebepfeiler-Architektur das cylin-drifche Gefäß, das zur Aufnahme des Kreuz-Partikels beltimmt war, darüber eine Bekrönung und wieder ein fechseckiger Auffatz mit Zinnen. Die Pyramide, der letzte Auffatz, fehlt. Die Höhe bis zum Zinnenkranz beträgt 47 Ctm. (leider verkauft). Um die Kirche herum, den Kirchhof umzäunend, eine altersfchwacheBefeltigungs-mauer, welche an zwei Ecken (öftlich) durch einen runden Thurm verltärkt wird. Die Mauer dient gegenwärtig zur Aufnahme von einzelnen Grablteinen. An der füdlichen äußeren Seite der Kirche find zwei Grablteine in die Wand eingemauert. 1. Wappen: Ein Bergmann, in der Rechten einen Kryltall, in der linken einen Hammer haltend, diefelbe Figur als Helmzier. Jahreszahl: 1540. Name: Junker Gallfchlaminger. 2. Ein Grabltein, mit fehr fchön gezeichnetem Wappen, leider in mehreren Lagen übertüncht und in Folge deffen die Darftellung und die Schrift nicht zu entziffern. Ober dem Wappen ein Spruchband mit der Jahreszahl: 1462. 3. Ein Grabflein, eigentlich eine große viereckige Bronceplatte, an die Wand der Adler auf einem Berge, darüber in der Ecke je ein Adlerflügel. In der zur Pfarrkirche von Ober-Vellach gehörigen Wallfahrts-Capelle auf dem Cal-varienberg befindet fich ein Oflenforium von Fig. 278. (Ober-Vellach.) erwähnten, fpäter angebauten füdlichen Capelle geflellt, nennt in der fehr langen In-fchrift den Namen: Johann Adam Stampfferer von Walchenberg auf Träwufchgen und Meifelberg. Jahreszahl: T695. Wappen: ein ähnlicher Form, wie das eben erwähnte, aber etwas kleiner und ziemlich gut erhalten. Auf dem Hauptplatze in Ober-Vellach fleht ein Wohnhaus, deffen Portal im Schlufi-fteine ein Wappen mit der Jahreszahl 1521 17* trägt. Im Wappen eine fchrägrechte Thei-lung begleitet von je einem Sterne. Im Haufe nebenan befindet fich ein einfacher gothifcher Holz-Plafond. Im Orte find noch mehrere Käufer aus dem 15. und 16. Jahrhundert, jedoch ohne jeden künftlerifchen Werth. Im Pfarrhof ift ein Holz-Plafond aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts mit romani-firenden Ornamenten erhalten. In reicher Abwechslung ift jeder Balken in feiner ganzen Länge gefchnitzt, leider ftark übertüncht. Ober-Vellachbei Hermagor (Decanat Unteres Gailthal; M. ix, 114). In der kleinen Filial-Kirche zwei vollkommen erhaltene Flügel-Altäre, deren einer dem 15. Jahrhundert angehört, der zweite zeigt den Einfluil der Renaiffance. Die Bemalung der Apfis gehört in das 17. Jahrhundert. Obir. Der Bergbau wohl aus alter Zeit (Geol. R. A. V. 69, 11 2). Olistain Charintie heißt im codex Redianus, der Fundort für den Grabftein DMLTAPVRIO* Zeit um 200, gef. vor 1474, entweder nach Arnoldftein, oder Hollenburg (mit dem nahen Stein oder Vict-ring) zugehörig, jetzt fehlend (Jab. 390, Mo. 5702, ad S. 1049, S. 596). Olsa bei Friefach. Ein Schriftflein AE bis NENS, sechs Zeilen, um 250 gef. vor 1880, als Werkhaus-Stufe (Aep. 4, 213, 20). Olsach bei Molzbichl, eine fchlichte Capelle ohne jeden Werth, dürfte in unferem Jahrhundert erbaut worden fein; der Thurm ift aus dem Jahre 1853. Auf dem rechten Durchgangsbogen neben dem Altäre lieht frei die Figur des heil. Leonhard, welche aus der Relieftafel eines dem 16. Jahrhundert entflammenden Flügel - Altares herausgefchnitten ift. Die Figur ift nicht ohne Bedeutung. Ortenburg, altes castellum des Eugippius, Sečt. 25. (M. 3, n.F.p.xcvi. Jung 151). Die Ruine, als Ortenburch 1093, enthält _ eine Capelle mit Rippengewölbe, jedoch fchon verfallen. Ossiach. Der See, welcher durch einen Bergrücken, daran an mehreren Stellen durch polierte und geritzte Felsplatten die Richtung des Gletfcherflromes von Weit nach Oft angedeutet wird, vom Wörtherfee gefchieden, gilt als der feichtefte der drei kärntifchen Haupt-Seen, weswegen er im allgemeinen für die Pfahlbau-Befiedelung die günftigfte Eigenfchaft böte. In diefer Hin- ficht find auch die Südränder als die fanfter abfallenden vorweg zu nennen, jedoch find diefe auch die fchattfeitigen. Der See enthält vor dem Landungsplätze der Ueberfuhr, 35 M. außerhalb des See-Wirthshaufes zu Offiach außerhalb des Schilfes, bei ruhigem Waffer fichtbar eine Reihe von mindeftens 20 Harken innen aus-gehölten Pfählen in einer Tiefe von 2 — 2'5 M. (8— 10'), hoch über dem Seeboden 32 — 95 Ctm. (1 — 3/), dick 15 Ctm. (6'), deren etliche im Winter 1856 ausgezogen worden find. Auch die charakteriftifchen alten Fifcher-Steinhaufen in Form abgeflächter Kegel find da angelegt; fie erfcheinen am Südufer zwifchen Offiach und St. Andreas fort und fort, feltener an der Nord-Seite mit den theilweifen Steil - Ufern, doch immerhin auch bei St. Urban, dort knapp an der Gränze des Abfalles in einer Tiefe von 3 — 3 8 M. (10 — rz'); der Wafferftand damber ift 1 — 2 M. (1 — 6'). Die Länge ift 4"7 — 6-3 M. (15 — 20'), die Höhe 190 Ctm. (6'), das Anfehen das eines Bachgerölles. Bei Heiligenftatt im unteren weltlichen Seebecken, Südufer, wird eine Erd-Terraffe in der Tiefe von 380 Ctm. (20) als die Stelle der verfunkenen (heiligen) Stadt zeigt. Ein Pfahldorf ift möglich beim See-ausfluße weftlich unter dem Spitzokel oder Spitzjokl, fo heißt die Stelle des Schilfichtes zwifchen Schöffmannwald und der Ruderclub-Hütte. Nirgend haben fich bisher aber Mufchel-haufen, Scherben, Thierknochen oder gar metallifche Geräthe gezeigt. Auch das Torfmoor am Oft-Ende (150 Joch), das Bleiflatt-Moos, ift außerBuchfcheiden ohne Funde. Ein ganzes Drittheil desSeebeckens einnehmend, ungleich mehr als amWeftrande zu fehen.und noch nach der Diluvialzeit einen Theil des Sees felbftbildend, bietet esjetzt eine Schichte bis zu 7"58M., die unterfteMafie ift gelb, fehr locker, dann folgt fchwarze dichte (der Speck), dann die breitefte braun oderfchwärz-lich, faferig, mit dem Inhalte Stöcke oder Aefte von Schwarzerle, vielleicht Fichte und angeblich Topffcherben, Hirfchgeweih, Huf-eifen von kleinen Pferden oder Maulthieren. In römifchen Zeiten leitete wohl am nördlichen Seerande, ähnlich wie am Wörterfee, eine Seitenftraße von Sianticum nach Virunum, unter Landskron vorbei nach Tiffen, und wird das Marmor - Material des Seebeckens, grob- bis feinkörnig, weiß, grau, graublau, theils braun durch Eifenhydroxyd und braun punktiert, bei Tiffen, Sonnberg, Pichl, Salloch, Alt-Offiach, Oflriach, Lands-kron, Steindorf, Sattendorf, Pölling, reichlich verführt worden fein. Oder feilten die Findlinge in der Vaffoyen, im Stift Offiach mehr für eine Seitendraße am Südrande fprechen? Das wäre die Linie Villach, Zauchen, St. Michael, Landskron, Vaffoyen, Heiligenftatt, Offiach, Buchfcheiden, Tiffen, Feldkirchen, unter St. Urban, St. Veit, Zolfeld. Das Relief, Pferd, linksgehend, gezäumt und gefältelt, eine Marmorplatte mit re-naiffance-artiger Einfaffung (vgl. M. 1874, S. 35, Fig. 2), fleht außen am Boleslaus-Grabe feit 1839 und war vormals abfeits davon an einem Strebepfeiler vorfindig. Die Randfchrift Rex boleslavs poloniae etc. gehört dem 16. oder 15. Jahrhunderte an. Die angebliche Grab hätte des Polenkönigs Boleslaus kommt vielleicht auf ein Römergrab oder ein frühmittelalteriges hinaus; es enthielt einen Schädel (Skelett-Theile), einen eifernen Nagel (nach Anderer Mittheilung mehrere lange, einer 1840 bei Pfarrer Urban Jarnik zu Moosburg), eine Bronze - Fibel (metallene Schließnadel, beiderfeits mit mufchelartigen Knopf-Enden, 1840 bei Pfarrer Franz Karl), wie die Eröffnung 1839 21. Juni gezeigt hat. Das Grab mochte fchon früher einmal ausgebeutet worden fein. Ein Grabftein SOVL1VSLO*, um 140, gef. um 1766, fcheint im Klofterhofe verwahrt gewefen zu fein (Mo. 5001). Der See bei Alt-Offiach, deffen Kirche von Römerfteinen vielleicht einiges verwendet hat, nach 878, erfcheint in diefem Jahre als lacus fchlechthin genannt; das Klofter erbaut nach 1010, vor 1026, als Offewach 1063?, Oscivvah 1149, Osciah 115 1. Der Tauern gegen Sternberg ilt wohl feit c. 860 wieder begangen (vgl. die Umgebung Oswaldiberg, Treffen, Vaffoyen, Landskron, Niederndorf, Görlitzen. KZtfchft. 7, 165, Car. 1840, in, 187; 1813 Nr. 42; 1837, 63; 1861, 158; 1868, 325; 1869, 9, 44. AfköG. 38, 199. SitzbAkW math. 5 1, 271. Mi w. anth. 1, 321. Hartmann im Programme der Real-fchule Klagenfurt 1882. Jab. S. 6. Hermann Text S. 135.Grazer Tagespofl. 1879 Nr. 194. Kml. 147, 265. R.-Stud. 3, 21, 47). Das ehemalige Benedičliner-Stift wurde 1784 aufgelöst. Das Stiftsgebäude diente alsdann zur Unterbringung eines Militär-Geftütes, das Conventgebäude wurde demolirt; heute alles ziemlich verödet. Die Kirche ift von dreifchiffiger Anlage, ohne präcife Scheidung zwifchen Presbyterium und Langhaus, welch letzteres in jedem Schiffe vier Joche enthält. Die Kirche wurde zur Zeit der Renaiffance innen neu ausgeftattet und neu eingewölbt. Die Seitenfchiffe find wefentlich niedriger als das Mittelfchiff und fchliefien analog dem-felben geradlinig ab. Die Gewölbe find mit Fresken decorirt (Frohmiller). Wir fehen im Hauptfchiffe: Maria Himmelfahrt; in den Seitenfchiffen: die Darftellung Jefus im Tempel, die Taufe Chrifti, den Kindermord, die Befchneidung, das Rofenkranzfeft und den Tod des heil. Sebaftian. Ander Nordfeite neben demletzten Lang-haus-Travee befindet fich eine doppeljochige dreifeitig abfchließende Capelle im gothifchen Style, die Rippen der Kreuzgewölbe ruhen auf Tragffeinen. Die beiden Schlußftein-fcheiben wurden im 17. Jahrhundert mit Wappen bemalt. Zwei längliche Fenller an der Nordfeite, und ein Radfenffer an der Weftfeite find mit gutem Maßwerke geziert. In diefer Capelle ein fchöner Flügel-Altar, im Schreine: Maria mit dem Kinde, Margaretha und Katharina, als oberer Ab-fchluß reiches Spitzenwerk. In den Seitenflügeln innen in vertieften Nifchen die Apoftel in Relief auf blauem Grunde, Aft-werk darüber. Außen fch wache Bilder: Maria Verkündigung, Chrifti Himmelfahrt, Geburt und Aufopferung Chrifti. An der Predella ein neuerer Tabernakel, dabei zwei weibliche Halbfiguren. Oben drei Figuren: St. Sebaftian, Florian und Anton. Auf der Rückfeite das Veronica-Tuch von Engeln getragen, dabei die Jahreszahl 1604. Ein Infchrift-Reft erzählt: Jaco KAENI pict. In diefer Capelle fleht der Taufftein mit achtfeitiger Unterfäule auf runder Stufe. Hier finden fich auch zahlreiche Grab-fteine, als die des Abtes Andreas Hafenperger mit ganzer Figur, rother Marmor f 1545, — des Abtes Cafpar Rainer f i'515, ebenfalls mit Figur, — des Niclas Pfietner 7 1497, — des Abtes Sigismund Frifch f 1556, — des Peter Gröblicher f 1587, — des Michael Nafenperg f 1532. Im Mittelfchiffe: des Abtes Hermann f 1753, jenes Abtes, der die Kirche reftauriren ließ, wie eine Infchrift auf der Quergurte der Vierung erzählt, — des Abtes Chriftoph 1682, — des Abtes Friedrich Hirfchberger, der Gedenkftein an Ogyius, den Abteiilifter — errichtet 1615, — des Abtes Edmund Iblpacher t In der SacrifLei der Offiacher Kirche befindet fich ein transportables Sacra-ments - Häuschen mit würfelförmigem Unterfatz, nach allen Seiten vergittert, der auf der Vierung, alfo von fehr alter Anlage, außen modernifirt. Im Stiftsgebäude find zwei große Localitäten zu nennen, der Benedičtus-Saal mit einem Plafond-Gemälde, St. Benedičtus in der Glorie, von Frohmiller, und derKaifer-oder Ritterfaal mit 14 Porträts von früheren kärntnifchen Landesherren, ebenfalls von Frohmiller. Das Deckengemälde ftellt die Huldigung der Stände von Kärnthen vor. Ein wichtiges Denkmal ifi noch zu erwähnen, das Grabmal des Polen-Königs Fig. 279. (Offiach.) einen ebenfo vergitterten Kuppelauffatz trägt. Der Unterfatz durch eine Thür fchliefibar, um im Innern das Sanctiffimum aufzuftellen. Am Gründonnerftag kommt diefes Gefäß als Symbol Chrifti im Gefängnis in Verwendung. An der vollen Hinterfeite fleht die Jahreszahl 1626 und oben die An-fangsbuchftaben G.W.D.G.A.O. — dasGanze mehr originell als von Kunftwerth. Das Aeufiere der Kirche ift unbedeutend. An der Seiten-Capelle finden fich Strebepfeiler. Der viereckige kräftige Thurm fleht Boleslaus II. Es befindet fich an der Nordfeite der Kirche, nahe der Seiten-Capelle, fo zwar, dafs die Hauptmauer an diefer Stelle etwas zurücktritt und eine Nifche bildet, darüber ein niederer Stichbogen ge-fpannt ift. Die Stelle des Grabes ift mit einem rohen Steinplatten-Pflafter bedeckt. Der Grabftein ift der correspondirenden Stelle der Außenfeite der Kirche angefügt, wie fchon erwähnt, ein Römerftein aus weißem Marmor (Fig. 279), der im vertieften Felde dieDarftellung eines gefältelten Pferdes und am Rande an drei Seiten folgende Um-fchrift enthält: REX- BOLESLAVS • POLONIE-OCCISOR • SANCTI • STANISLAI • EPI ■ CRACO-VENSIS. Ober diefem Steine ein Gemälde auf Holz, das in heben tbeils ovale theils runde Felder und in der Mitte ein längliches ein-getheilt ift. Wir fehen im Mittelbilde König Boleslaus in vergoldeter Rüftung, in den andern Feldern Scenen aus dem Leben des Königs, endlich die Ermordung des Bifchofs am Altäre; das Bild ift die Copie eines alten weit befferen Gemäldes, das früher an diefer Stelle befeftigt war, fich jetzt bereits in fchlechtem Zuftande befindet und in der Seiten-Capelle aufbewahrt wird, darauf die Infchrift: rex boleslavs anno MLXXXIX. Im Jahre 1839 wurde das Grab geöffnet und wieder verfchloffen, fodann mit einem Eifengitter umgeben, darauf die Worte flehen: Sarmatis peregrinantibus salus. Osterwitz, Hoch-. Sowohl die Bronze-Fibel, feit 1877 V, als der Grabftein BASS VS*, Zeit um 150, Cippus mit Delphin, gef. 1745, im Schlofihof eingeftellt, Jab. 169, Mo. 4887, dürften aus der Thaltiefe oder vom Helenenberge flammen. Der Weinbau um das fchon 861 genannte Aftervicza (Aftarwizza), fürGoffeling 980, für hier 1043, gewährleiftet, geht jedenfalls ins Zolfeld hinab und auf römifche Zeiten zurück?! Der Kalkblock von 270 M Höhe mag immerhin eine römifche Baute getragen haben (Kml. 266; f. auch Hochosterwitz). Osterwitz, Neu-. An 70 bronzene Palftäbe, Beile, Kelte, in Schichte zu je drei, lang an 14 Cm., breit 3 bis 6 Cm., mit Gullnaht, je 275 bis 280 Gr., ergraben in Tiefe 1 M. beim Gemüfegartenzaun als Bergungsfchatz 1885, 16. April. 12 in K, 2 Joanneum (Klagf. Ztg. 1885, Mo. 101, S. 875. Car. 1885, S. 127. M. xi, 1886, p. lxii; f. auch Hochofterwitz). St. Oswald ob Hornburg, altes Kirchlein, fchmale Fenfterfchlitzen erhellen den fchmucklofen gothifchen Chor, kleine Sa-craments-Nifche. Die Kreuzrippen - Gewölbe in der Sacriftei unter dem mäßigen Thurme, der einen kräftigen Aullenfockel hat, find fpät-gothifch. Glocken aus dem 15. Jahrhundert. Minuskeln. St.Oswald ob Klein-Kirchheim. Die Kirche dürfte in der erften Hälfte des 16. Jahrhunderts entftanden fein, hat einen fpät-gothifchen polygon gefchloffenen Chor, das Gewölbe zeigt Netzrippen-Anlage, die Rippen ruhen theils auf Confolen, theils auf runden Dienften, in den drei Fenftern Maliwerk mit Butzenfeheiben. Außen keine Strebepfeiler. An der Evangelien-Seite des Hoch-Altares eine mit einem Eifengitter gefchloffene Wandnifche. Der Taufftein alt, im Presbyterium ein gefchnitzter Kirchenftuhl mit der Jahreszahl 1530. Der Hoch-Altar trägt die Jahreszahl 1678, die zwei Seiten-Altäre find theilweife Werke der neueren Zeit, theilweife find an denfelben Rede alter Flügel-Altäre erhalten, nämlich der Mittelfchrein. Die Flügel außen bemalt, innen mit Reliefs geziert, find am Kirchenboden deponirt. St. Oswald, Filial - Kirche von Suetfchach, mit fpät - gothifchem kleinen Chor mit dreitheiligem Schlüße, drei kleine Spitzbogen-Fenfter mit Maßwerk und Butzen-fcheiben, die Gewölberippen auf Confolen anfetzend. Auf einem Seiten-Altare Refte eines Flügel-Altars, auf der Predella die Auferftehung. Oswaldiberg bei Villach. Die Sage kennt den Goldbrunnen, den alten Goldbau nächft der Reichmann-Hube, das Knappenloch, den Kerker bei Vaffach. Ein Steinaxt-Fragment, vielleicht in oder nächft der Felsgrotte (unter dem Kirchlein, fchmal, lang, an 4 Klafter — 7-5 M.) gefunden, V feit 1876. (Car. 1833, 71; 1857, 17 Vgl. M. 18, 23). Möglich, dafs die Seitenftrafie von Sianticum (bei Villach) nach Virunum über die fanden Höhen bei St. Leonhard zwifchen Oswaldi- und Kumitz-Berg hindurch nach St. Ruprecht, Niederdorf längs der Nordfeite des Offiacher Sees nach Feldkirchen u. f. vv. gelaufen ift (R.-Stud. 3, 44, vgl 21, 47). Ottmanach am Süd - Fuße des Helenenberges, 2 nach 1688 bei Valvafor 164 als Kirchen-Altarftein hier, fehlt; vgl. St. Anna bei Villach und Villach (Jab. 458. Mo. 4761). Unrömifch eine rohe Platte im Friedhofe, vor 1818 (Mo. 2 4r). Von der alten gothifchen Kirche ift nur noch das Presbyterium vorhanden. Dasfelbe Fig. 281. (Paffering.) dient gegenwärtig als Seiten- und Speis-Capelle, da die neue Kirche bezüglich ihrer Längenachfe gegen die alte um 90° gedreht erfcheint. Diefer Theil der Kirche entflammt dem Anfänge des 16. Jahrhunderts, ift ein fchöner großer Raum in zopfiger Architektur mit mittelmäßigen Decken-Gemälden. Die Rippen ruhen auf Confolen und Dreiviertel-Säulchen, es finden fich Spitzbogenfenfter 18 — 258 und Strebepfeiler mit Sockel. Die Kirche wurde in der letzteren Zeit gut polychromirt. Im Pfarrhofe befindet fich ein 1 • 5 o M. hohes und o'4o M. breites Altar-Bild auf Fig. 2S2. (St. Paul im Lavantthale.) Goldgrund gemalt, mit dem man fchrecklich umging. Die Hauptfigur wurde nämlich 1717 mit dem Bilde des heil. Auguftin übermalt. Der alte Goldgrund itl plaftifch gemuftert. Auf der Rückfeite das Wunder des heil. Altar-Sacramentes, im Jahre 1667 gemalt, wenig Kunftwerth (M. x. n. F. ccix). Neben dem Hauptthor hinter einer Bank ein Grabftein mit folgender Infchrift: Vincentio Ottho Paiskoviensi Silaesitae Pre-fečto Paterniano Successor Salomon Zeidler Bayzenas. Lusatiae P. mdlxxvii. Obiit MDLXXI. Auf einem alten bürgerlichen Haufe vulgo „beim Krierer“ befindet fich folgende Steininfchrift: Agri Paterniani ex Servo semidons iditemque servus ex semidoio redi-tus Salomon Zeydler Lusatius: fortunae ludibria hoc in tuguriolo hospes diogenice toleravit. Anno mirabili mdlxxxviii. In der Nähe die Jacobs-Capelle, eine kleine rohgebaute Anlage, mit einem zum Theile erhaltenen Flügel-Altar aus dem Jahre 1500. Die Predella ift ganz offen, fo dafs man durch den Altar durchfchauen kann. Die Hauptdarftellung itl St. Jacob in ganzer Figur. An den Flügeln innen auf Goldgrund St. Peter und St. Paul in Relief, auf der Aufsenfeite gemalt Mariae Verkündigung. In der Bekrönung Chrittus die Wunden zeigend (Knieftück), der Fialen-fchmuck fehr naturaliftifch. Ferner links in der Capelle ein Renaiffance-Flügel-Altar mit gothifchen Reminifcenzen. Im Mittelbilde Chrittus am Kreuze, darunter Maria mit dem Kinde und fechs Apoftel. Im oberen Ab-fchlufie Maria, Anna und Jefus. In der Predella die Aufertlehung, herum betendes Volk (i5 53; M. xi n. F., p. clv). Pattendorf. Linie der römifchen Seitenftrafie von Teurnia ins Möllthal, über Rappersdorf, Mühldorf, Rothau,Ober-Vellach, Mallnitz (und Kerntauern) mit alten Pflafler-fteinen, Oberkolbnitz (RStud. 1, 23, 80). St. Paul an der Gail. Kleine gothifche Anlage mit zufammengefetztem Netzgewölbe, die Rippen im Chor auf einfachen Confolen, der gleich hoch ift mit dem flachgedeckten Schiffe, Chorfenfter und Triumphbogen fpitz-bogig, in den Fenftern Maßwerk, Thurm an der Chor-Nordfeite, fpitzbogigeDoppelfenfter dafelbtt mit Maßwerkreften, zwei Glocken von 1648 (M. ix n. F., p. cxxxiv). St. Paul im Lavantthale. Ob der Reliefftein vom Haupt-Altar: Mann auf Fels fitzend, darunter ein Widder, K. 193, antik, fei dahingeftellt. (Vgl. Bronze-Platte Orpheus und Eurydike, aus St. Blafien M. 1884, p. cxxxn; c.-h. Ausftllg. Katalog 895). LATOBIO und L. CAESERNIVS, Weihftein dem topifchen Gotte Latob der 259 Latobiker, Zeit um 200, gef. vor 1566 wo? Schrift der Kehrfeite wie IAVBRAMA (Jab. 331, Mo. 5097. AfK. 12, 37). Fig. 283. (St. Paul im LavantthaleA LATOBIO* und NAM(MONIAE) SA-BINAE, Weihftein, Zeit um 220—300, gef. vor 1366 wo? (Jab. 330, Mo. 5098, AfK. 12,37, vgl. über Latobicorum municipium piemSSI -1 Fig. 284. (St. Paul im Lavantthale.) bei Hafelbach-Treffen, Or-Henzen 5281, Kml- 303, 3°5, 3°9, 3 1 O- Beide Weihfteine waren zu Megifer’s Zeit „auff dem Chor (Valvafor 167), follen jetzt im Archive fein (vgl. WSb. 46, 43 im Naturalien-Cabinete). Q-AVRELIO. Zeit um 180, gef. mit zwei Statuen von 1619 wo? St. Aegiden-Capelle (Aep. 4, 211, 9). Fig. 285. (St. Paul im Lavantthale.) Noch andere Schriftdenkmale und Statuen feien vor 1619 ans Licht gekommen; möglich, dass der Hügel des Latobius- Fig. 286. (St. Paul im Lavantthale.) Tempels, der Burgbaute, feit den Klofter-zurichtungen (nach 992) von 1060, 1091 her fo ergiebig war (Megifer 21, 142, Valvafor 167. Car. 1880, 272). Das Stift, zuerft befetzt (1085) von Mönchen des Kloflers Hirfchau, ift eine 2 6o Stiftung Engelbert’s, des Sohnes Siegfried’s von Sponheim und deffen Gattin Richardis, aus dem Gefchlechte der Grafen des Lavant-thales und fleht auf der Stelle der Stammburg der Grafen von Lavant. An diefer Stelle begann bereits Siegfried den Bau einer Pauls-Kirche neben feiner Burg. Siegfried ftarb auf der Heimkehr vom Kreuzzuge des Jahres 1064 in Bulgarien, fand aber in der von feiner Gattin vollendeten Kirche feine Ruheflätte. Im Mai 1091 erfolgte die Uebergabe an die Be-nedidliner-Mönche und zwei Jahre fpäter die Kirchenweihe durch Erzbifchof Thiemo von Salzburg. In der Kirche wurde auch Frau Richardis beigefetzt. Die Stiftung hatte fich lange Zeit der Gun ft der Stifterfamilie zu erfreuen Fig. 287. (St. Paul im Lavantthale.) und entwickelte ein fegensreiches Walten im Lavantthale. 1783 aufgehoben, fanden da-felbft durch die Gnade Kaifers Franz I. die heimatlos gewordenen Mönche von St. Blähen im Schwarzwald Afyl und eine neue Stätte ihres Wirkens. Die heutige Stiftskirche flammt in ihrer Anlage aus dem 12. Jahrhundert (zweite Hälfte)bis Anfang des 13. Jahrhunderts(M.vn. 7 8). Die erfte Kirchweihe erfolgte im December 1093. Ein grofler Brand im Jahre 1367 zerflörte das Gebäude, das aber 1375 wieder hergeflellt war, denn AbtKonrad hat den Bau „widerumben angehebt auszubawen“ und einen gewölbten Chor errichtet. 1414 unter Abt Heinrich IV. erhielt die Kirche ein „gar fchenes Gewölbe “. Manche weitere UmgeHaltung erlebte die Kirche unter Abt Hieronymus (1616—1637). Der Grundriß der Kirche (Fig. 282) zeigt eine einfache, aber einheitlich geordnete dreifchiffige Bafdica, ein Bau reinflen romanifchen Styles in feiner ganzen Charakteriflik mit innerer Vorhalle zwifchen zwei Weft-Thürmen, flark ausladendem Kreuz-fchiffe, einem Chor-Quadrate und drei halbrunden Apfiden, davon die im Anfchluße an diefes die größere ifl. Die beiden Seiten-Apfiden liegen in der Verlängerung der Seiten-fchiffe. Die Länge der Kirche beträgt 166', die Breite des Langhaufes 56Y2', des Quer-fchiffes 76'. Das Langhaus wird durch fünf Paare breiter Pfeiler mit dazwifchen ein-gefenkten halbrunden Scheidbögen von den ~7— Hg. 288. (St. Paul im Lavantthale.) Seitenfchiffen getrennt. Die Bögengurten ruhen auf Halbfäulen, die fich durch ihre Sockel und durch verzierte Capitäle als fehr beachtenswerth darflellen; wir finden dafelbfl Capitäle von der Grundform des Würfels mit mannigfaltiger Ornamentirung, mitunter mit antiken Anklängen. Fig. 283 — 288 enthalten Beifpiele der Capitäl-Geftaltungen. Die Schäfte diefer Halbfäulen-Vorlagen flehen auf atti-fchen Bafen mit Eckballen oder Eckblättern (Fig. 289 — 291). Das erfte (weftliche) Gewölbejoch ifl durch den Einbau des Mufik-Chores in der ganzen Breite untertheilt. Die Pfeiler find hier kräftiger und entlieht dadurch eine Art zweiter Vorhalle. Das Mittel-fchiff ifl bedeutend höher als die Seitenfchiffe und erhält fein Tageslicht durch in den Schildmauern angebrachte kleine Fenfler (Fig. 292, Längenfchnitt). Sie gehören der Anlage des 15. Jahrhunderts an, d. i. jener Zeit, in welcher die vier weftlichen Joche des Langhaufes Itatt der Flachdecke das noch beftehende Netzgewölbe erhielten, denn es haben fich noch die älteren Fender dafelbd erkennbar erhalten. Fad alle Arcaden-Pfeiler haben gegen das Mittelfchiff eine Flalbfäulen-Vorlage als Rippenträger. Die Rippen der Netzgewölbe in den Seitenfchiffen ruhen theils auf Kämpfern, theils auf Confolen. (F'ig. 2 93).Das letzte Joch des Langhaufes, das Fig. 289. (St. Paul im Lavantthale.) in jedem Schiffe durch drei auf Wandpfeilern ruhende halbrunde Scheidebögen getrennt und dadurch als gewiflermaflen zum Chor-Raum gehörig charakterifirt wird, das Querfchiff und das Chor-Quadrat find mit fpitzbogigen Kreuzgewölben, darin decorirte Schlulldeine, die drei Apfiden dagegen mit Halbkuppeln überdeckt. Die Gurten der Kreuzgewölbe fitzen auf Confolen in den Ecken auf. Auch die Capitäle der Halbfäulen am Triumphbogen, inderVierungundim Chore zeichnen fich als zierliche Arbeiten romanifchen Styles aus. Die Fenfter im Querfchifife und im Chore wurden in neuefter Zeit wieder stylgerecht hergeflellt. Unter der Tünche des Mittel-fchiffes und an anderen Stellen erkennt man allenthalben alte Wandmalereien (M.vm n. F., p. xxxix; x n. F., p. cxxvm). Die Stiftskirche fleht mit Ausnahme der Nord-Seite frei; dort fchlieilt fich das Convent-Gebäude mit demKreuzgange u. f. w.an. Man erkennt außen ganz deutlich die Anlage der dreifchiffigenBafilica mit demKreuzfchifife und Presbyterium, fowie die drei heraus- Fig. 290. (St. Paul im Lavantthale.) tretenden Apfiden. An der Wed-Seite finden wir die beiden Thtirme mit dem geradlinigen Zwifchenbaue als Vorhalle und darüber als Empore den Prieder-Chor. Das Haupt-Portal verjüngt fich in drei Abdufungen nach innen, id durch eingefetzte achteckige Säulen mit dark ausladenden Blatt-Capitälen in den Pfeilerecken (Fig. 294, Portalpartie) und im gedrückten Spitzbogen über dem horizontalen Thürdurz mit einem Tympanon-Relief (der 2 6 2 thronende Heiland zwifchen Apofteln und Engeln; Fig. 295) geziert. Ein gemeinfamer Sockel vereint die Pfeiler des Vorfprunges und der Wandung der Portalhalle. Die Thürme lind ziemlich einfach, fie ragen in viereckiger Geftalt maffiv, ohne Stockwerk-Untertheilung empor, die Schallöffnungen bilden im vierten Stockwerke drei gekuppelte Spitzbogen-Fender, desgleichen finden fich folche im dritten und zweiten Stockwerke, dagegen find im erden Stock- iimilllliiiHlmnlil Fig. 291 (St. Paul im Lavantthale.) werke nur zwei rundbogige miteinander verbunden. Viele der Fendertheilungs-Säulen dämmen von einem älteren Baue her und wurden beim theilweifen Thurm-Neubaue verwendet; denn die oberen Gefchofle der Thürme'entdanden nach dem Brande 1367, auch id das Gemäuer dort fchwächer; jedenfalls ein fchnell ausgeführter Erfatzbau, bei dem fo manch altes Materiale verwendet wurde. Die Thürme fchliefien mit Spitzdächern ab. An der freien Süd-Seite zeigt der Bau eine ziemlich einfache Front, unter dem Kranzgefimfe zieht fich ein doppelter Fries bis zum Kreuzarm, der einen fpitzen Dach- giebel mit aufdeigendem Rundbogen-Fries trägt, deffen oberder Bogenzwickel von einem Säulchen getragen wird, das von einem Kreife unterbrochen auf der Gefimsleide mitteld einer Confol-Figur aufdeht (Fig. 296, Langanficht). An der Süd-Seite befindet fich ein kleines, aber befonders zierliches Portal, das ein wenig aus der Mauer heraustritt und zu dem r 3 Stufen hinanführen. Das Portal verjüngt fich zweimal gegen innen, id auf jeder Seite mit drei Säulen (darunter eine Säule beiderfeits frei vordehend) auf attifchen Bafen und mit dark ausladenden Knofpen-Capitälen fammt mächtigen Kämpfern, die mit einem Schach-Ornament geziert find, befetzt und mit einem halbkreisförmigen Portalbogen überdeckt. Der Thürdurz id horizontal und ruht in den Ecken auf Halbfiguren datt der Confolen. Im Tympanon ein Relief: die heil, drei Könige vor dem Chrid-kinde. Der Portal-Vorbau fchlieflt mit einem gedrückten Giebel, die Fläche darunter ziert ein Rundbogen-Fries und ein im Halbkreife unmittelbar über dem Portal angebrachter Würfel-Fries, an beiden Ecken mit je einer kleinen Figur auf einer Confole (Fig. 297). Die Rückfeite der Kirche mit den drei Apfiden id durch charakteridifch romanifche Wandfäulen reich gegliedert, wodurch die Neben-Apfiden in drei, die Haupt-Apfis in fünf Felder getheilt werden. Im Mittelfelde jeder Apfis ein reichumrahmtes Fender, Jede Apfis hat ein an die Hauptwand angefchobenes Kegeldach mit einem Blumen-Ornament als Abfchluß (Fig. 298); die Gefimfe zieren ein Würfel-, ein Zickzack- und ein Bogen-Fries, deren Schenkel an den Seiten-Abfchlüflen von phantadifchen Menfchenbildern getragen werden (Fig. 299). Die Hauptwand fchlieflt im Giebel ab und hat ebenfalls den Rundbogen-Fries mit einem phantadifch gebildeten Träger des oberden Bogenfchenkels (Fig. 300). Die Ausdattung der Kirche id meid von untergeordnetem kündlerifchen Werthe. Vor allem fallen ins Auge zwei Grabdenkmale: am nördlichen und füdlichen Ende des Kreuzfchiffes. Das erdere birgt die dattlichen Ueberrede der Stifter und id ein gefchmack-lofer Bau aus fchwarzem weißgeäderten Marmor imitirenden Stucco in Form eines fäulengefchmückten überdachten Riefen-farkophages, 4 M. hoch, 3 M. lang und i'6 M. breit, mit fechs Infchrift-und Todten-fchildern aus dem Jahre 1703. Von der früheren GrabfLätte der Stifter unter dem Hoch-Altare befinden fich unweit der Tumba noch zwei Steine, vier roh gearbeitete Reliefs enthaltend, hart über dem Fußboden eingemauert. Die Reliefs beftehen aus Wappen-fchild mit Schachbrett, darüber Helm mit Zinkenkronen; flehende Frauenfigur in Kleeblattbogen weift mit dem linken Arm auf eine romanifche Kirche, auf deren Thurm-fpitze ein Storch fitzt; gegenüber der Kirche geharnifchter Ritter mit offenem Vifir in fchreitender Stellung und beide Arme gegen die Kirche ausftreckend. Das Grabdenkmal bus Lotharing . Habsburg . Austriacorum principum. Sehr fchöne Arbeiten aus grauem roth-geäderten Marmor find das Sacriflei-Portale und der Grabftein des Abtes Ulrich Pfinzing. Erfteres enthält über der Thüre unter dem Bogenfelde, welches den feine Wundmale zeigenden Heiland weift, ein fehr fchön gearbeitetes figurenreiches Stein-Relief von mehr als i M. Länge und 40 M. Höhe, die Kreuztragung darftellend. Der Grabftein des Abtes Ulrich Pfinzing von nahezu 4 M. Höhe und i’4 M. Breite an der Südwand des Fig. 292. (St. Paul im Lavantthale.) auf der Süd-Seite des Querfchiffes, welches überder letzten Ruheftätte von den erlauchten Mitgliedern des habsburgifchen Kaiferhaufes fich erhebt, hat die Form einer gewaltigen Tumba von 3 M. Länge, 2 M. Höhe und i'6 M. Breite aus rothem Marmor und Imitation, über welcher fich eine pyramidenartige Wandverkleidung aus demfelben Stoffe erhebt. An derfelben, fowie an der Stirnfeite des Monumentes find 13 Wappenfchilde aus weißem Marmor angebracht. Das Denkmal ift im Jahre 1818 errichtet und trägt auf weißer Marmortafel die Infchrift: Piis mani- Kreuzfchiffes weift das Bild des Abtes in Pontifical-Gewändern in fchöner Umrahmung, unter welchem die Legende: Reveren-dus Ulricus patricia apud Norembergam Phinzlgorum familia natus divi imperatoris Maximiliani consiliarius et thesaurarius ob spečlatae fidei merita hinc sacro cenobio abbas constitutus post bene administratä prelaturam pie in XPO obdormiens hoc tu-mulo contegitur anno dmi millesimo quin-gentesimo. (Er fetzte fich den Stein bei feinen Lebzeiten, daher darauf das Todesjahr nicht angegeben ift.) Außerdem noch fechs Steine mit Infchriften und zwei ohne eine folche; meifL Grabfteine von Aebten. 1. Großer (2 M.) weifigeädeter Stein mit Abtwappen und langer Legende: ... in quo Philippus S. Pauli Abbas pedo, mitra et vita exutus in domino quiescit post labores et sudores Her-culeos, quos potius suis quam sibi xvn im-pendit annis. . .-]• 1677, 23. Julio. 2. Blaugrauer Stein (2 M.) mit zwei kleinen Wappen-fchilden und Abtfigur: Anno a nato Christo 1558 in vigilia S. Magdalenae obiit rev. d. d. Jacobus dičtus Pachler hujus loci abbas tri-cesim’ quint’ cujus effigies hoc. .piä memo-riam est exculpta. 3. Grabflein aus grauem Sandflein (2 M.) mit Abtfigur und Wappen-fchilden in den Ecken; Umfchrift in gothi-fchen Minuskeln: Anno . dm . Md . . festo. san . Magdale . obiit . vnr . dm .... Paren-puchler. abbas. ad. sn. pm. h’. loci. pie . mer. .... 4. Grauer Stein mit fehr tief ausgearbeitetem Wappenfchild und Helm mit Bufch in Kleeblattbogen (2 M.) mit Umfchrift in gothifchen Minuskeln: Hie.leit.hr.rudolf. und. hr. purkchart. von. rabenstain. und. ir. weib fraw. . . gut. von. . . und fraw. Ursula. von . weyspriach . anno . dm . Mil . ccc° .1°. 5. Stein mit Schild und Marke in Umriffen (i'3o M.). Anno 1502 am Montag nach Kathrein ist gestorben hans parenptichler, des hochwürdigen. hern. hern. iohahri. abbt. z. s. p. vater. löblicher. gedachtnus. di. got. gnad. 6. Stein mit Wappen des Georgius Fried. Dominus ab et in Jormanstorff L. B. in Epperstorf supremus Confinium Quästor f 1691. Die Schrift eines weiteren äbtlichen Grabfleines durch Tünche unleferlich. Erwähnenswerth find vier Altarbilder von R. v.Hempel, fowie vier große Gemälde von Hanfon aus Altona auf der Empore und im fogenannten Winterchore, Scenen aus dem Leben des heil. Apoftels Paulus und aus der Parabel vom verlorenen Sohne vor-ftellend. An Holzfculpturen find beachtens-werth eine Pieta und der auferflandene Heiland erfcheint der heil. Magdalena in den beiden Seiten-Capellen (polychromirt), fowie im Winterchore ein fcböner kleiner Flügel-Altar von Melnitzky mit Gemälden von Ludwig Mayer. Gute Arbeit ift auch am Abfchluflgitter der Auferftehungs - Capelle (17. Jahrhundert), fowie an einem Theile der Betftühle. Der Kreuzgang ift als folcher ver-fchwunden, einzelne Theile, und zwar die an die Kirche anftoßenden, find als Capellen mit der Kirche verbunden. Das Capitelhaus ift ein capellenartiger Bau mit dreifeitigem Schlüße und Strebepfeilern außen. Nur ein Fenfter hat noch die urfprüngliche Zweitheilung und das Kleeblatt-Maßwerk. Das Capitelhaus ift ein gleichzeitig mit dem oberen Bau der Thürme, da fich an beiden die gleichen Steinmetzzeichen finden, in Haufteinen ausgeführter Bau. Im Gruftgewölbe ruhen 14 Särge der älteren Habsburger. Als nämlich die durch Napoleon I. aus St. Blafien im Schwarzwalde vertriebenen Benedičtiner in dem feit r 7 8 2 verödeten St. Paul - Kloftergebäude durch Kaifer Franz I. ein neues Heim erhielten, brachten die Blafianer unter Führung ihres gelehrten Fürftabtes Berthold Kottier ihr größtes Heiligthum, wie es in einem ihre Ankunft feiernden zeitgenöffifchen Gedichte heißt, Habsburger - Ahnen-Afche, mit, die kürze Zeit vorher (1771) in pomphaftem Zuge von Bafel und Königsfelden nach St. Blafien übertragen worden war. Gleich den übrigen Schätzen, die die Vertriebenen in ihre neue Heimat gerettet hatten, haben fie auch die Gebeine der Ahnen des öfterreichifchen Kaiferhaufes nur auf Umwegen durch dieSchweiz in dasKärntner-land bringen können und alsbald in dem Gruftgewölbe unter dem Hoch - Altar geborgen. Es ruhen hier: 1. Anna, die erfte Gemahn Rudolf’s von Habsburg, J Wien 16. Februar 120T, begraben in Bafel 19. März 1281. 2. Karlmann, deren beider Sohn, geb. 1263 und f 128T. 3. Karl, deren beider Sohn, geb. 1276 und am 4. April desfelben Jahres geftorben. 4. Elifabeth, Tochter Meinhard’s von Kärnten, Witwe König Albrecht L, Stifterin von Königsfelden, wo fie und die Nachgenannten begraben waren, f 1313 zu Wien. 5. Leopold der Glorreiche, Sohn Al-brecht’s und Elifabeth’s, geb. 1292, f 1326 zu Straßburg. 6. Heinrich, Sohn der Obigen, f 1327 zu Grätz. 7. Gutta, Tochter derfelben, vermählt mit Ludwig von Oettingen, f T329 zu Wien. 8. Katharina von Savoyen, Leopold’s Gemahlin (f. 5.), J 1326. g. Elifabeth, Heinrich’s Gemalin (f. 6.), t 1393- 10. Katharina, Tochter Leopold’s (f. 5. und 8.). n. Elifabeth, Tochter Albrecht I., t 1352. 12. Agnes, Tochter Albrecht L, Königin von Ungarn, -j- 1364 zu Königsfelden. 13. Leopold IIL, Sohn Herzog Albrecht des Weifen, f 1386 bei Sempach. 14. Friedrich, Sohn Kaifer Friedrich’s, f 1321/22? Die Schatzkammer des Klofters enthält viele hochwichtige Gegenftände. So ift zu verzeichnen: Meflkelch von Silber, vergoldet, 8"6'" hoch, der Fuß eine fechsblätterige Rofe, 4" 8'" im Durchmeffer, mit durchbrochenem Fußrande und Blatt-Ornament in den Zwik-keln. Die fechs Fußflächen, durch wulllige Cordonirungen von einander gefchieden, zeigen auf abwechfelnd dunkelblauem oder dunkelgrauem Emailgrunde Relief-Darftel-lungen, umgeben von Laubwerk, als: Krönung Mariens, Katharina, Blafius, Nicolaus, Kaifer Heinrich II. und Kaiferin Kunigunde. Der Nodus im Sechseck mit über Eck geftell-ten Quadraten, darin Glasfchmelz und oben und unten mit je fechs Schildchen, darauf auf Fmailgrund Weinlaub und Engelsköpfe. Die Cuppa fpitzt fich nach unten zu und ift in ihrer unteren Hälfte mit zwei Ornament-Bändern auf Email und mit einem durchbrochenen, mit Steinen und Perlen befetzten Lilienbande geziert. Der Kelch gehört in das Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts (Fig. 301). Eine Monftranze, fie dürfte aus der-felben Zeit wie der Kelch flammen, ift 19 */3" hoch. Der Fuß in Geftalt eines achttheiligen ausgefchweiften oblongen Sternes mit durchbrochener Umfaffungs - Galerie. Von jeder Fußecke fteigt je eine feilähnliche Rippe gegen die Mitte hin empor und vereinigen fich diefe acht Rippen im Nodus, auf diefe Weife einen durchbrochenen Ständer bildend. In der Mitte der Fußfläche eine runde mit Glas verfchloffene Reliquien-Capfel. Der Nodus i(t breitgedrückt und einem Knäuel ähnlich. Auf diefem Stiele ruht eine oblonge viereckige Platte als der eigentliche Träger des Hoftien-Häuschens, das fich in Geftalt einer vier-feitigen Capelle aufbaut. Der Behälter der Hoftie ift flach und kreisrund und an beiden Seiten mit Glas verfchloffen. Am Metallreifen Edelfteinbefatz; Strebepfeiler, Strebebogen und Fialen-Anfätze fchmücken die Capelle, die mit einem thurmartigen fchlanken Aufbau abfchließt (Fig. 302). Ferner ein hochintereffanter Bucheinband. Der Vorderdeckel befteht aus einer in Metall gefaßten Elfenbeintafel mit reicher Schnitzerei, die in das 11.— 1 2. Jahrhundert gehört. Die Umrahmung ift in vergoldetem Silber mit eingravirten Pflanzen-Arabesken ausgeführt und mit Medaillons-Befatz an den Ecken (die vier Evangeliften mit ihren Symbolen) in getriebener Arbeit geziert. Die Fällung entflammt dem 14. Jahrhunderte. 1 )ie Elfenbeintafel zeigt innerhalb einer Fig. 293. (St. Paul im Lavantthale.) kräftigen Akanthus-Umrahmung zwei Dar-ftellungen, nämlich die Himmelfahrt Chrifti und Chriftus als Weltrichter. Im elfteren unteren Bilde fleht man, wie Chriftus gegen Himmel fchwebt und dort von zwei fich in Ehrfurcht beugenden Engeln empfangen wird, die FI and Gottes flreckt fich ihm entgegen. Unten die Schaar der Apoltel mit Marien in der Mitte, alle in lebhafter Bewegung gegen Himmel blickend, befonders Maria, die zu dem fcheidenden Sohne mit aufgehobenen Händen emporfieht. Das zweite obere Bild, das beiläufig nur ein Drittheil des ganzen Reliefs einnimmt, flellt Chriftus auf einem Thronftuhle fitzend dar, die Rechte zum Segen erhoben, in der Linken das Evangelium. Die Gruppe innerhalb eines Ovales mit nach innen gebauchter Fläche, das von 266 zwei Engeln getragen wird. Oben in kleinen Medaillons Sonne und Mond. Die Köpfe fämmtlicber Figuren diefes ftreng romani-fchen Reliefs find mit großer Sorgfalt behandelt und charakterifiren fich durch fcharfen Ausdruck (M. vin n. F., p. 135; Fig. 303). Eine Reliquientafel, ein angeblich als Buchdeckel verwendetes Reliquiarium in Form einer viereckigen Tafel von 14" 8'" Höhe, 10" 4'" Breite, beftehend aus einer Holzplatte, die nur auf einer Seite reich verziert ilt, während die andere kahl blieb. Die obere Tafelfläche ift mit vergoldeten Silber- ~ --—- sM;s=7- Fig. 294. (St. Paul im Lavantthale.j Reliefs, theilweife mit blauem Email geziert und enthält zwei Darftellungen in gemein-famer breiter Umrahmung von 20"' Breite. Am Rahmen freies Blatt-Ornament aus Ahornlaub, als befondere Verzierung in den vier Ecken dreipaß förmige emaillirte Plättchen mit je einer Evangeliften-Figur darauf. In der Mitte der thronende Erlöfer auf einer gedreckten Vierpafl-Unterlage. Dem entfpre-chend unten ein halbkugelförmiger Rauchtopas. An den Langfeiten des Rahmens je zwei ähnliche Vierpaß-Unterlagen, darauf die correfpondirenden Figürchen des englifchen Grußes, zwei find leer. Zwifchen dielen größeren Verzierungen des Rahmens find zehn kleine rhombenförmige Emailplättchen vertheilt. Im tiefer gelegenen 7" breiten Mittelfelde entwickelt fich die Darftellung eines aus Erdgefchofi und Stockwerk beftehenden reichen gothifchen Baues mit je drei Oeff-nungen und von Rahmen gefchieden durch eine fchmale mit Edelfteinen und antiken Cameen befetzte Kehlung. In den giebelgekrönten Nifchen des Erdgefchoßes je eine Vollfigur, und zwar in der Mitte die flehende Mutter Gottes mit dem Kinde und daneben Abt Arnold von St. Blafien undB. Reimbertus. Das etwas niedrige Stockwerk enthält in der großen Mittelnifche zwei fitzende Figuren, die Krönung Mariens vorftellend, Chriftus links und rechts Maria, der ein Engel die Krone auf das Haupt fetzt, beiderfeits je ein Bifchof, befchädigte Figürchen. Ueber den Fig. 295. (St. Paul im Lavantthale.) Nifchen Giebel und thurmartige polygone Bauten als Abfchluß. Die Reliquientafel flammt aus St. Blafien und dürfte Abt Arnold 1 240 bis 1247 der Donator, Reimbertus der Aurifaber gewefen fein (M. x. 1; Fig. 304). Drei kirchliche Gewänder, aus St. Blafien flammend. Eine Cafula alter Form, im Halb-meffer 1 M. 67 Cm. ohne Ausfchnitt für die Arme; die ganze Fläche ift durch ornamentale Streifen, die vertical und horizontal gezogen find, in quadratifche Felder getheilt und mit einer Bordüre abgefchloffen. Der Stoff ift Straminleinen, darauf treffliche Seidenflickerei. Die Grundfarben find gelb und blaßroth, vom Golde ift kein Gebrauch gemacht. In den Feldern theils neuteflamen-tarifche Begebenheiten und Prophetenge-ftalten, theils typologifche Bilder (Fig. 305, Jofua und Judas) und Heilige. In der Bordüre Heiligengeftalten in 35 Medaillons (darunter auch Kaifer Otto), erde Hälfte des 12. Jahrhundert (Fig. 306). Ein Pluviale von der gleichen Form wie die Cafula, nur vorn offen und über der Bruft mittelfl eines Querftreifens inzweigleicheTheile gefchieden, davon jeder 19 ganze Kreife und 5 Segmente enthält, darin figurale Darftellungen mit erläuternder Um-fchrift aus der Legende des heil. Blafms und zufammengehalten, rückwärts mit einer kleinen Capuze. Durch einen längs des Rückens herablaufenden Streifen wird der in feiner Ausbreitung einen Halbkreis bildende Mantel Vincentius. In den Zwifchenräumen Blatt-Ornamente. Die Capuze ift auf der Ober- und Unterfeite ebenfalls geflickt (Fig. 307, Unter-theil, Fig. 308, Vordertheil). Diefes kirchliche Gewand gehört dem Beginne des 13. Jahrhunderts an, ift mit dem früheren gleich behandelt, doch finden fich auch Goldfäden in der Stickerei verwendet. Eine zweite Cafula aus dem beginnenden 13. Jahrhundert, doch im 18. Jahrhundert (lark befchädigt durch Zufchnitt. Auch fie wird durch einen Längenftab in zwei Theile getheilt, davon jeder 18 Quadrate enthält, als Felder für figürliche Dar-flellungen. Bei den Bildern erläuternde Verfe. Die Bilder find theils dem Leben des heil. Nicolaus entnommen, theils dem alten Teftamente. In dem Stabe find neun Medaillons mit Bildern angebracht (Lamm Gottes, Evangeliften, große Propheten). In der Technik ift diefes Gewand mit dem früheren ganz gleich. | ’HüP' ^ - Fig. 297. (St. Paul im Lavantthale.) Zwei Crucifixe, davon eines befonders gut erhalten. Das ältere,nur mehr dieChriftus-Figur, aus grün patinirter Bronze roh gearbeitet, an den Stellen der Augen Löcher, darin fich früher Edelfieine befanden, das Lendentuch reicht bis über die halben Waden; 10.bis 11. Jahrhundert (Fig. 309). Der zweite Crucifixus weit edler, aus vergoldeter Bronze angefertigt, das Schamtuch emaillirt mit buntem Saum, das Kreuz eine Kupferplatte mit Schmelzüberzug; 10. bis 11. Jahrhundert (Fig. 31-0). Endlich ein koflbares Kreuz. Gefchenk der Kaiferin Adelheid an das Stift St. Blafien (1077). Es befteht innen aus hartem Holze und ift außen mit Metall bekleidet. Beide Seiten find ungleich decorirt. 83 Cm. hoch, 66 Cm. breit. Die Vorderfeite ift reich aus-geflattet. An den Enden des Querbalkens, dann oben und unten ift es mit einem Quadrate abgefchloffen. In der Mitte, die fich ebenfalls quadratifch geftaltet, unter einem Kryftallverfchlufl in Geftalt eines Kreuzes ein Kreuz-Partikel. Auf diefer Seite finden fich 170 Steine, in den Zwifchenräumen zarte Filigran (Fig. 311). Die Rückfeite ift durchwegs mit vergoldeten Silberplatten überzogen. In fünf Oeffnungen, die theilweife noch mit erhaltenem feinen Gitterwerk gefchloffen find, waren früher an 500 Reliquien eingelegt, deren Namen uns die Randfchrift, die in zwei Reihen das Kreuz einfafit, nennt. Um diefe Oeffnungen gruppiren fich gravirte Heiligengeftalten und Engel. Die Infchrift am Fuße des Kreuzes lautet: Claudit hic digni crucis alme portio ligni de tunica aspersa sanguine Panonici regis dedit uxor Thac. Adelheidis ----7 Fig. 298. (St. Paul im Lavantthale.) dominus Guntherus Abbas patravit hanc crucem. Die gegenwärtige Faffung flammt fo-mit von Abt Günther (1141 — 1170)- In den vier Eckfeldern find die einzelnen vier Evan geliften-Symbole in eingravirter Arbeit dar-geftellt. In der Mitte des Kreuzes Chriftus als Weltrichter in einem Ovale, am Rande ebenfalls eine Infchrift. Leider find die Dar-ftellungen der hochwichtigen Rückfeite (lark verletzt und fehlt ftellenweife der Metallüberzug, fo dafs das Holz biosliegt. Eine Bronze-Relief-Platte, Orpheus und Euridice vorftellend, o'ig' hoch, o'ii'breit, ziemlich erhalten, aus St. Blafien flammend. (Fig. 312)- Das Stiftsgebäude, auf einem Hügel von mäßiger Höhe und geringer Gipfelfläche gelegen, welcher feit 1631, wie die Stein infchrift neben dem Gartenfenfter St. Paulum patronum Optimum Hoc cingulo ornavit Hieronymus abbas St. Pauli anno 1631 befagt, mit einer Mauer umgeben id, beileht aus zwei Theilen, einem tiefer gelegenen Vorbaue, an welchen die Um-faffungsmauer anfchliefit und durch welchen das mit vier Säulen, von denen je zwei durch ein Bogengefims verbunden find, gezierte Eingangsthor führt, und einem höher gelegenen, dem eigentlichen Stiftsgebäude mit der Kirche. Letzteres follte nach dem urfpninglichen Plane ein orientirtes Viereck bilden, doch unterblieb der Bau des füd-öftlichen Theiles wahrfcheinlich wegen der auflerordentlich fchwierigen und koftfpieiigen Fundamentirung desfelben. Es find nur zwei xx! -j Fig. 299. (St. Paul im Lavanttliale.) Tračte vollfländig ausgebaut, der nördliche und weflliche, welche über gewaltigen Sub-ftmčtionen aus einem Erdgefchofl und einem Stockwerke beftehend, durch einen noch drei Etagen über das Gebäude fich erhebenden fechsfeitigen und mit einem Spitzhelm abfchliefienden Thurm verbunden find und 132 M. und 75 M. im Lichten meffen. An diefe fchlieflt fich ein kleines Stück des Süd-tračtes und der in derfelben Bauweife auch nur zu 42 M. gediehene Ofltračt an. Den meift mit fteinernen Thür- und Fenfter-füllungen ausgeflatteten Räumlichkeiten liegen nach innen fowohl im Erd- als Ober-gefchofie breite, luftige, von vierfeitigen Pfeilern geftützte Arcaden vor, mit welchen die Breite der Tracte etwa 14 M. beträgt. Der ganze Bau ilt in einheitlichem Style, doch in etwas gedrückten Verhältniffen durchgeführt mit Ausnahme eines in den Vierziger-Jahren diefes Jahrhunderts gemachten Zubaues und flammt ausfchließlich aus dem 17. Jahrhundert, wie mehrere Steininfchriften kundthun. So ift zu lefen im WefLtradle: a) über dem Eingänge in das Archiv, wo früher das Refečtorium war: Reficere ne gravabere. 1622; b) am Beginne desfelben auf einem Wappenfteine: PASP (Philippus Abbas S. Pauli) FF 1667; im erften Stockwerke desNordtratites: a) über der Convent- Kig. 300. (St. Paul im Lavanttliale.) thüre auf Wappenflein: P.A. S.P. (wie oben) FF 1661; b) \n einem Gewölbefchlufifteine mit Wappen, an der Verbindung des Nord-mit dem Ofltračte: Has tesconventuales suis caris confratribus e fundamento extruxit Paulus Meminger abbas S. Pauli 1642, und c) unterhalb desfelben im Gewölbefchlußflein desErdgefchofles: PMASP (Paulus Meminger Abbas S. Pauli) FF 1641. Dafs der Vorbau im 17. Jahrhundert errichtet worden ift, fagt wohl die Infchrift über dem groflen Ein-gangsthore: Engelberto comiti de Spanheim et Lavant.... hanc portam haec moenia. . . Hieronymus abbas Sančti Pauli anno 1633 f. f. Das Sacriftei-Portal trägt die wenigen Worte: Hieronymus Abbas F. F. An. 1619, welcher Abt überhaupt zum Neubau des Stiftes den Grund gelegt hat. Die Räumlichkeiten felbft find im Innern weih, ohne irgend welchen Schmuck, nur einige gewölbte Räume im Erdgefcholl find mit fchönen Stucco-verzierungen ausgeftattet, fowie im Ober-gefchofie des Wefttradtes mehrere Räumlichkeiten fchöne caffetirte Holzdecken aufweifen, von denen befonders eine zu den fchönflen und mufl.ergiltigfi.en Arbeiten des i 7. Jahrhunderts gehört. Sie ill r 2 M. lang und 9 M. breit, aus Fichten-, Lärchen- und Fig. 301. (St. Paul im Lavantthale.) Lindenholz gefertigt und hat in ihrer Architektur, fowie in ihren decorativen Details feine küpftlerifche Durchführung und nebft-bei eine reichhaltige Abwechslung in ver-fchiedenen Motiven. Sehr beachtenswerthe Schmiedearbeiten aus dem 17. Jahrhundert lind das Stiegengitter in demfelben Trakt und das Umfaffungsgitter am Paulus-Brunnen. Die St. Erhards- oder alte Pfarrkirche, eine einfchiffige hohe Kirche, war einft eine fchöne gothifche Anlage. Dafür fprechen noch gegenwärtig der fchöne fünffeitige Chor mit den hohen Fenfiern, von welchen das mittlere in feiner urfprünglichen Form, zweitheilig mit Kleeblatt undVierpali, erhalten geblieben ift, fowie der obere Theil eines kleinen profi-lirten gothifchen Portales mit Agnus Dei im — 27 i — Fig. 303. (St. Paul im Lavantthale.) Fig. 304. (St. Paul im Lavantthale.) — 273 — Tympanon, welches in der Süd-Seite vermauert ift, fowie eine große Steinmaske als Ueberreft einer Confole. Die Kirche wurde in der erften Hälfte des 17. Jahrhunderts modernifirt, als auf Befehl der von Salzburg abgeordneten Vifitatoren auch an und in der Stiftskirche viele Veränderungen vorgenommen, z. B. die Fenfter erweitert, alte zugemauert, neue ausgebrochen, der Lettner entfernt und Altäre und Capellen befeitigt werden mußten etc. In der nördlich angebauten Peft-Capelle hübfcher Renaiffance-Altar in Schwarz und Gold, gewidmet vom Abte Von Grabftätten, welche im Jahre 1848 unterfucht worden find, rühren nachfolgende Stücke: 2 Klumpen Bleies K. Die beiden Grabfteine: D M ROMANI VS, Zeit nach 350, Fundftelle an der Straßenlinie (Jab. 338, Mo. 5078. K 18). D M TAMACVS*, um 250, ebendort? (Jab. 339, M. 5080. K 28). Eine Thonlampe, roth, mit FORTIS, gef. 1848 (AfK. 2, 188, K. Jab. p. 3. Car. 1851, 79; 1850, 347). Fig. 305. (St. Paul im Lavantthale.) und von dem Convente des Stiftes St. Paul. Auf dem Fußboden Refte einiger älterer Grabiteine, wie: Frau Zipora Krapflin, ge-borneEixlin, •J 1629. Maria Katharina des edl. vöst. Hans Wolfen Wanzl zu Rainhoven u. f. Frau Kunigund, ehliche Tochter, j 1602. Siste Viator et pia affunde suspiria ut nobilis Joannes Antonius Rainer requiescat in aeter-num (Chronogramm 1697). Joannes Adamus Glabotschnig San Paulensis Aulae Judex, f i73°- Penk bei Bleiburg. An der Heerftraße von Juenna (Jaunftein) nach Colatio (Win-difchgrätz), Upellae (Weitenflein) Celeia. Kunft-Topographie. V. St. Peter a. d. Drau bei Spital. Eine kleine fpäte Zopf-Capelle ohne allen Werth. An der Süd-Seite der Kirche ift ein kleiner Römerflein eingemauert, ein Stück Architrav und Fries eines römifchen Hausthores. Im Fries ift ein Löwe, eine Vafe haltend, dar-geftellt. St. Peter ob Gurk (Filiale der Stifts-Pfarrkirche Gurk). Der kleine quadratifche Altar-Raum trägt ein einfaches gothifches Kreuz-Gewölbe auf plumpen Tragfteinen. Im Schluß (lein ein Schild. Das ö (Iliche fpitz-bogige Fenfter mit Butzenfeheiben und einem kreisrunden Medaillon, darin ein kleines Ge- 19 274 mälde, vorilellend Joachym und Anna. Schiffsdecke flach von Holz; feitwärts drei kleine romanifche Fender. Haupt-Altar mit alten Statuen. In der Mittel-Nifche die Figur des heil. Petrus mit dem Schliiflel, links und rechts heil. Rochus und eine weibliche Heilige. An der Süd-Seite des Schiffes ein Flügel-Altar, ziemlich groß, mit quadratifcherMittel-Nifche und zwei beweglichen Flügeln, fehr gut erhalten. In der Mittel-Nifche die Kreuzabnahme, Chridus im Schoße Mariens, ferner zwei Jungfrauen und ein Jüngling, den Kopf Chridi dützend, links noch zwei bärtige Männer. Im Hintergründe das Kreuz mit der Der zweite Flügel-Altar rechts vom Haupt-Altar klein, mit Mittelnifche und zwei Flügeln. In der erderen: Statue des heil. Johannes. An den geöffneten Flügeln undeutliche Dardellungen, an den gefchloffenen: St. Petrus und Marcus. Oben Schnitzwerk. Unterm Orgel-Chor ein fehr beachtenswerthes Tafel-Gemälde, wahrfcheinlich der Red eines dritten abhanden gekommenen Flügel-Altars, vordellend „fanndt Wilhelmus“ als gepanzerten Ritter, mit langem lebhaft rothen Mantel, mit der Linken fleh auf das Schwert dützend, mit der Rechten die alte Gurker Kirche tragend. Auf dem Kopfe mit langen Fig. 306. (St. Paul im Lavantthale.) Leiter und dem Calvarien-Berg. Alles ini Relief gefchnitzt, die meiden Gewänder vergoldet, fpät-gothifche Arbeit. An den Flügeln je zwei Felder. I. Geöffnet rechts oben: Chridus am Oelberg, rechts unten: Chridus am Kreuze mitMaria,Magdalena undjohannes. Links oben: Chridi letzter Gang mit dem Kreuze, unten: Auferdehung. Durchgehends gefchnitzte Figuren auf Goldgrund. II. Ge-fchloffen in den zwei oberen Feldern: Maria Verkündigung. Unten rechts: Chridoph mit dem Kinde, links heil. Florian. Diefe vier Felder bemalt. Auf der Predella Grablegung Chridi. blonden Haaren ein hübfehes rothes Barett. Das Ganze auf fchön ornamentirtem Goldgründe, die Unterfchrift der Figur deht auf der Deckplatte einer gemalten Confole im Hintergründe (M. x. n. F. ccx). St. Peter im Holz (Teurnia), flehe Holz. St. Peter in Prentelhof, flehe Brandlhof. St. Peter bei Reichenfels, eine kleine Anlage aus dem Ende des 15. Jahrhunderts auf romanifchen Reden. Das Schiff mit drei Jochen im Sterngewölbe überdeckt, Rippen laufen auf zum Theile durch Schilde 275 maskirte Confolen oder in der Wand todt, der polygone Chor etwas älter, mit einem Joche, das Gurten - Kreuzgewölbe überdeckt. Das Portal fpitzbogig, fchön pro-filirt mit zwei tiefen Buchtungen und zwei fich kreuzenden Rundftäben, Strebepfeiler, der Thurm an der Weft-Seite mit dem Langhaufe organifch als erftes Joch verbunden und wie durch einen kräftigen Scheidebogen markirt, der Aufftieg zum Thurm, re-fpečtive zum Mufik-Chor als dreifeitiger Ausbau an der Nordfeite mit über Eck geftellten rechteckigen kleinen Fenfterchen mit Steinlaibung. Kleiner Stein an der weftlichen Thurmwand weift eingemeiflelt die Jahreszahl 1507. Eine kleineSacraments-Nifche mit einen gothifchen Chor, beftehend aus zwei Jochen und dem dreifeitigen Schlüße, das Netzgewölbe ruht mit feinen Rippen aufWand-dienften, runde Schlufifteine.ImSchiffe Bretterdecke. DieChor-Fenfter fpitzbogig ohne Maßwerk, keine Strebepfeiler. An einem Seiten-Alter die Jahreszahl 1646. Der Hoch-Altar gute Renaiffance-Arbeit, amAnfatze feitwärts die 1 2 Apoftel in Nifchen zwifchen Säulen, flügelaltarartig behandelte, aber unbewegliche tief ausgefchnittene Bretter, polychromirt. Rückwärts das Schweißtuch (Relief), dabei fleht: Joannes Chrilloff Ackerl, Maller von Villach 1735. In der Predella des rechten Seifen-Altars die Grablegung Chrifti (Schnitzwerk). Intereffant ift die Vorhalle durch die Fig- 307. (St. Paul im Lavantthale.) Dreipaß im Blendbogen. Im Mittelfenfter des Chores noch Maßwerk. Am runden Triumphbogen eine Infchrift auf Spruchband, ftark verblafst, die auf den Bauentftand unter Pfarrer Rudpert deutet (147—). Taufftein aus 1488 (Fig. 3T3). Ein kleiner Flügel-Altar, ein Schrein ohne Auffatz; auf den Flügeln: St. Nicolaus, St. Paul, beide Bilder auf Goldgrund fehr gut erhalten, dann außen St. Peter und St. Wolfgang (fchadhaft). Die Figuren im Schreine aus neuerer Zeit (Kirchenfchmuck in, 101). Neben der Kirche ein runder Karner mit Apfis, zweigefchoßig, kleines gothifches Fender (M. ix, n. F. xv). St. Peter, Filial-Kirche von St. Jacob im Rofenthale, ein niedriges Kirchlein, hat polychromirte Holzdecke aus Laden, deren Fugen durch fchmale Latten überdeckt find, brauner Grund, darauf patronirte Mufter wie H i r fcli e, M o n Uran ze etc. An der Kirchenwand die Infchrift: Erhard Lerch, Beamter derHerr-fchaft Roffegg den 5. April 1816, hat das Kirchenvermögen aufgenommen (M. x, n. F. xxiv). St. Peter und Paul am Reisberg, f. Reisberg. Petschenitzen. Die dortige Curatie-Kirche zum heil. Martin befitzt nur im Chor ein altes Mauerwerk; derfelbe ift zweijochig, dreifeitig gefchloffen, hat fchwache Streben, einfache Dienfte, dei Rippen-Uebergang ift unvermittelt, die F’enfter find modern. Zwei hübfche filberne gothifche Kelche mit getriebenem Nodus und Linien-Ornamenten (M. x, n. F. xxi). Petzen, Berg bei Bleiburg. Vielleicht römifcher Bleiban; Bleifchlacken (lecken in den Strafien nach Feiftritz und Schwarzenbach (Jbuch f. K. 6, 23). Am Fuße des Berges wurden die Bronze-Münzen Fauftina f. und Commodus gefunden K (Car. 1855, 43). Der Grab dein DM C LAMPRIDIVS um 150, gef. um 1490 oder 1507—20, in monte Petzen, in valle caput Rolandi, auch in Rotenmann (Pötfchen) vermuthet, fehlt hier; gehört vielleicht ins Lurnfeld (Jab. 345, Mo. 4730, vgl. Gmünd). len markirt; die zufammengefetzteren Schiffsgewölbe, die nebft kurzen und geraden Strebe-und Scheitelrippen noch mit kühn gefchwun-genen Afterrippen verfehen find, haben an der Widerlage Dreiviertel-Säulchen, deren Stellungen auch an den Außenwänden mit einzelnen Strebepfeilern markirt werden. Die Fenfter im Chore und der unprofilirte Triumphbogen find fpitzbogig, die Schiff-fenfler modernifirt; die erfteren ohne Maßwerk. Mit größerem Kunftfmne wurde in neuerer Zeit in der weltlichen Richtung der Kirche eine geräumige Gruft-Capelle errichtet, die in der Art einer Doppel-Capelle einen zum Gottesdienfte beftimmten oberen Fig. 308. (St. Paul im Lavantthale.) Pfannsdorf. Orts-Gemeinde Ebern-dorf. Eine Bronze-Münze M. Aur. Verus K, vgl. Kriftendorf, 2 feit 1886 (Car. 1847 43; 1838 144; 1886 96, 101. Die Philipps-Kirche, ein mittelgroßer einfchiffiger langgeflreckter Bau mit einem mehr kleinen aus einem Vorderjoch und dem aus dem Achtecke genommenen Altar-Joch beftehenden Chor und mit dem in fechs Joche getheilten fchmalenLanghaufe, an deffen Weftfront der mäßig ftarke als Vorhalle unterwölbte und pyramidenförmig bedachte Thurm fleht. Das einfachere gothifche Chor-Gewölbe ift an den Ausgangspunkten der Rippen mit gewöhnlichen Confo- Raum, dann den darunter liegenden eigentlichen Gruftraum umfaßt. Sie ift im Jahre 1811 vom Fürflen Franz Orfmi-Rofenberg, Befitzer derNachbarsherrfchaftSonegg, aufgebaut und im Jahre 1819 confecrirt worden. Als Ruhe-flätten für die Mitglieder der Familie dienen 2 2 Nifchen, gemauerte längliche Höhlungen in zwei Gefchofien an der Süd- und Nord-Seite, von welchen bereits fünf benützt und verfchloffen, üebzehn noch leer find. Der obere im Erdgefchofie liegende und ebenfalls quadratifch angelegte Capellen - Raum hat einen unbedeutenden Altar, gerade Decke und fechs große rechteckige Fenfteröfifnungen mit Glasmalereien, angefertigt von G. Mohn, dem 277 Wiederervvecker der Glasmalerei in Wien, 1820, von denen vier die Stammhalter und Ahnen des Rofenberg’fchen Hanfes darftellen (M. vn, n. F. cxvii). St. Philippen bei Reineck. Eine Bronze-Münze K (Car. 1844 214). Pichlern, die St. Philipp- und Jacobkirche (Filiale der Pfarre Himmelberg). Kleines einfchiffiges Kirchlein mit fpitzbogiger Tonne, feitlich mit drei Lünetten, dreifeitiger Schluß mit Butzenfcheiben-Fenftern. Die Kanzel aus Holz fehr hübfch gefchnitzt, achtfeitig mit runden Säulchen undZahnfchnitt-Gefimfe. Ein fchöner Flügel-Altar mit je zwei beweglichen und zwei feftftehenden Hügeln. Links auf Goldgrund heil. Blaßus mit einemBündel von Lichtern, rechts heil. Rochus. In der Mittel-Nifche die heil. Dreifaltigkeit. Oben als Auf-fatz gothifches Schnitzwerk, dazwifchen die Chriftus-Figur. Am gefchweiften Unterfatze drei weibliche Heiligen-Figuren. Die Schiff-Decke ifl. caffetirt und unverziert. Zwei Meßbücher aus den Jahren 1605 und 1657. Alter gothifcher Kelch ohne Jahreszahl. Altes Meßgewand mit Seide auf weißer Leinwand geflickt, lebhaft farbige Arabesken. In der Mitte Maria fammt dem Kinde mit Krone und Scepter und in Wolkenilrahlen (M. x, n. F. p. ccx). Pirk. Die heutige Kirche „zum heiligen Ulrich“ flammt einer Steininfchrift zufolge aus dem Jahre 1510, fie war urfprünglich ein einfchiffiger romanifcher Bau mit maffigem Thurm über dem Chor-Quadrat mit Zeltdach, doppelt getheilten Schallfenftern mitZwifchen-fäulchen. Die Ueberwölbung flammt aus dem 16. Jahrhundert. Nördlich die Sacriftei mit einem Kreuzgewölbe, füdlich ein neuerer Zubau im Halbkreis und gegen Offen eine halbkreisförmige Apfis mit lünettenförmigen Fen-ffern, neuere Anbauten. Außen ein Grabffein mit dem Wappen der Heilecker aus dem 16. Jahrhundert. Grab-ftein der Eleonore von Keindlingen, geh. v. Stremitzberg, f 1 789 ; der Weihbrunnkeffel 1673, der Taufffein mafiiv achteckig glatt. In der Kirche eine Schelle als Meffe-glocke mit hübfch durchbrochenem Mantel. Von den drei Thurmglocken iff die kleinfte ihrer oblongen Form nach die älteffe, die nächffe flammt von 1722 (Math. Zechenter, Glockengießer in Klagenfurt), die große von 1680: o herr erhöre difer glogen khlang vnt wend alles Ibl von vns hintang. Landtsmann gofs mich in Klagenfurt (M.vn, n. F. lxxxvi). Das flovenifche Volk Kärntens liebt weiße Kopftücher mit rothem Garn beftickt, auch für Kirchen werden folche Stickereien in Kreuzffich ausgeführt; auch in der Kirche zu Pirk find folche Linnentücher vorhanden mit rothem Garn in verfchiedenen Muffern geziert, gewöhnlich ein breiter Rand mit geometrifchen Figuren, Eckblumen und Mittelrofen. (i r M Fig. 309. (St. Paul im Lavantthale.) Pissweg. Die Kirche eine alte kirchliche Station in Kärnten, ein einfacher romanifcher Bau mit flacher Holzdecke und kleinen romanifchenRundbogenfenftern, an der Evangelien-Seite eine Nifche zur Aufbewahrung des heil. Sacraments. Römerftein D. M. RESCIANVS etc. (noch unpublicirt). Auf dem Kirchhofe fleht füdlich der Kirche der fpät-romanifche, durch feine Deckenbemalung ausgezeichnete Karner. Ueber dem Eingänge ein ftark verfchliffener römifcher Schrift (lein. Das Gebäude ift von aufien unfeheinbar mit einigen ungleich vertheilten Strebepfeilern decorirt, der Innenraum hat 2 0 4' im Durch-meffer, vier kleine fpitzbogige Fenfter, Kreuzgewölbe zwifchen kräftigen Gurten; halbrunde Apfis nach aufien als Erker conftruirt, die den Gemälden in der Gurker Empore. Die vier den Gewölbezwickeln entfprechenden Gemälde zeigen das erfle Menfchenpaar vor dem Sündenfalle, den Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradiefe. Im vierten Zwickel zunächft der Apfis die thronende Maria mit Fig. 310. (St. Paul im Lavantthale.) fpitze Capellen-Bedachung aus Stein. Zum Unterraume führt ein Eingang an der Südfeite mit vorgelegter Stiege. In Mitte diefes Raumes ein Pfeiler. Die Bemalung der Decke der Capelle ift von großem Intereffe und gleichzeitig wie auch von gleichem Charakter mit dem Kinde und zwei gekrönte heilige Frauen. Auf den Gewölbegurten die Jakobsleiter, im Schluflfteinc das Lamm. An den Seitenwänden haben fich nur mehr Spuren von Malereien erhalten; man erkennt die Verkündigung und Geburt Chrifti, die drei Könige, die Aufopferung im Tempel, die Taufe und den Oelberg, dann den Erzengel Michael und mehrere Heiligenfiguren. Die Malereien dürften noch der i. Hälfte des 13. Jahrhunderts angehören (M. xv. p. xvi; M. vi, n. F. cxi). SS. Barbara, Katharina, Elifabeth und Magdalena mit ihren Emblemen. Das Kreuz i(t 1 6 Mm. ftark, enthält Reliquien, wurde wahr-fcheinlich als Pečtorale angefertigt. Platt. Der Thurm der Filial-Kirchc zum heil. Leonhard mit feiner fpitzbogigen Schönes filbernes Dreiblattkreuz 15 Cm. hoch, 12 Cm. breit mit Vierpäfien in den Blattflächen, zwifchen welchen die Symbole der Evangeliften auf der V orderfeite, zwifchen welchen Crucifixe auf mit Gravirungen ver-fehenem Kreuzesltamm. Auf der Rückfeite gravirt die gekrönte Maria mit dem Kinde und Halle fleht vor der Wcftfeite der Kirche, kleiner gothifcher Chor. Plessnitz, mit einer nach Leoben gehörigen Filialkirche; diefelbe ift einfchiffig, hat ein kleines Presbyterium in unregelmäßiger Achteckgrundform und profilirten Triumphbogen, fpitzbogige Fender ohne Maßwerk. Im Schiffe eine gothifche, in Roth und Weih bemalte Holzdecke (Fig. 314), ebenfo ift die Brüftung des Orgel-Chores decorirt, an deffen unterem Rande, roth in weiß, mit gothifchen Minuskeln die Infchrift: Maria hilf uns. O Maria hilf dem Michae tcimerman, der hat dife arbet gtan; darauf die Buchflaben des Alphabetes, unter welchen aber das f und k fehlen, fowie die drei letzten Buchflaben des-felben. Der Altar gehört der Spät-Gothik an. Ein fogenannter Baldachin-Altar, 3 M. hoch jeder Statue prachtvoller Baldachin aus Fialen mit Krabben, über der mittleren reiche nach vorn überneigende Kreuzblume. In reicher Vergoldung und Blau, Roth und Grün poly-chromirt. Gut erhalten, lieber dem Eingänge ein Fresco-Bild aus dem 1 6. Jahrhundert (die Kreuzigung; M. vin. n. F. cxxxi). Plöcken. Paß in den julifchen Alpen, Die Heerftraße von Aguontum und Teurnia, auch die Seitenftrafie von Sianticum herauf fanden fich in Loncium (Mauten) zufammen. Fig. 312. (St. Paul im Lavantthale.) und 2 M. breit, mit glatter Predella, enthaltend goldenes Kelchbild mit Hoftie, umgeben von goldenem Kranz und Sternen, über welcher fich nach der Mitte zu, ftufenförmig anfteigend, auf achtfeitigen dünnen Sockeln fieben Statuen erheben: in der Mitte St. Johannes Bapt., rechts und links in ab-fteigenderGröße St. Paulus, St. (?), St.Florian, St. Johann Evang., St. Martin, St. Georg. Am heften gearbeitet find, als geharnifchte Ritter dargeftellt, St. Florian und St. Georg, lieber Auf den Felshöhen des Paffes (1363 M.) wird mehrmals das Wagengeleife künfllich eingefchnitten in Form von in der Tiefe bis 10, Breite 9 Ctm., in Längenfpuren von 10 bis 65 Ctm. fichtbar und jenfeits der Höhe finden fich drei Felsfchriften (Mo. c. i. 1. Bd. 5, r, S. 177, No. 1864), welche die Sorgfalt für die Straße feit dem erffen Jahrhunderte bis mindeftens 375 n. Chr. bekunden. Die 22 mp., welche das Itinerar anfetzt auf die Strafienftrecke zwifchen Loncium (Mauten) und Julium Carnicum (Zuglio), entfallen zu gutem Theile auf die nord- und füdfeitigen Höhen des Plöcken. Diesfeits foll das ganze Fundwefen auf eine Fibel und Hafte von Bronze (1885) K, eine Schnalle aus Gold? und eine Silbermünze von S. Severus befchränkt fein (Eichhorn Bd. 2, 4. K. Ztfch. 8, 32; Car. 1883, 188; i877, 195; i844, 69, 74; 1858, 33, 66; 1812 Nr. 21. Meyer Gurina S. 32, Nr. 22; 96, 89, 91; Nr. 11 Lit. Muchar altcult. Nor. 1, 20, 24; R. N. 1, 250. Mo. S. 591. Ank. 1, 28, 68, 71 f, 82, 149, 205, 284, 331, 527, 55C 935. 61. Afk. 3, 66, 67. AfköG. n, 1849, I. 2 ; vi 1881, 223, 29, 244. Jab. S. 6, S. 172, M. 6, neu 39, 54, 56, 60. Mo. c. i. 1. Bd. 5, S. 169, 172. Kml. 67. Muf. Führer Klgft. 25. Stur Geol. 143 Wulfen flor. nor. vor S. 200, Nr. 378). Die Elifabeth-Capelle, Filiale Mauten, ein romanifcher Bau, Reite von Fresken aufien. Podgoriach bei Gutenftein. Eine Reihe eigenartiger Erdwerke. Zunächft ein Wall mit Ringgraben, tief 4, breit 6 M., das Mittel-Plateau trägt die Kirche, Durchmeffer 57 M., das Ganze ilt von der Straße an-gefchnitten. In der nahen Lehmgrube ift man in der Tiefe von 1 M. auf die Refte einer gepflaflerten Straße und ein Hufeifen geftoßen, das Silberrefte zeigte, K. Nördlich hinauf an 400 Schritte weiter fleht ein ähnlicher Wall, der Brefchegupf, und andere zwei folgen; der Kegel mifst 8 M., 6- 5 M.,' der Graben 1 2 M., der ganze Durchmeffer ift 44 M., 35" 7° M., die Böfchung weift 450 bis 50°. Das höchfte Erdwerk ift ein Viereckbau, beftehend aus zweien Wällen, zweien Gräben, breit 1 7'30 M., lang 2 1 M., die Wälle jeder 3 M. breit, die Graben io-70 und 9 "50 M. breit, die längfte Ausdehnung beträgt 63-70 M. Zwei Auslaufgräben gehen der eine füdlich nach Schrattenegg, der andere gegen Guttenftein, breit bis 3 M. Nicht genug. Am Ende des Laufgrabens, nach einer Viertelftunde bietet fich beim Rofilan-Hofe ein Viereckwall dar, lang 42 M., alsdann fleht im Walde nach 10 Minuten Gehweges eine Laufgraben-Ecke ohne Wall; endlich erreicht man nach 300 Schritten die kreisrunde Schluß-Schanze, fteil geböfcht, des Durchmeffers 3 2 M. Der Laufgraben endet im Walde vor Gamfenegg. Die Verbindungen mögen in fpäten Türkenzeiten hergeftellt fein, dje einzelnen Hochwerke vielleicht fchon neben der Römerftraße beftanden haben (Car. 1881, 51. M. 7, neu p. lxxvii undKärtchen). Poggersdorf. Der Schwedenhügel, als Sandgrube ausgenützt. Die Pfarrkirche St. Jacob (Decanat Tainach). Der Grundplan diefer anfpruchslofen Anlage vereinigt Thurm und Chor in einem Raume, welcher vom quadratifchen Ausmaß und mit einem gothi-fchen Sterngewölbe gedeckt erfcheint. In den vier Ecken Confolen mit Rundstäben und Hohlkehlen und in der geraden Oftfront ein breites Spitzbogen-Fenfter mit Mittel-ftock, zwei Dreipäffen und zwei Blafen im Bogenfelde. Gothifches Portal, darüber ein Kopf, an der Stirnwand eine kreuzförmige Oeffnung. Schiff neu, alter Taufftein aus rothem Marmor, conventionelle Form. Am Big- 3!3- (St. Peter bei Reichenfels.) Deckel eines Ciboriums eine ältere gothifche Spitze. Bei einem Doppelwappen am fpitz-bogigen Thore der Vorhalle: 1626 (M. cix, n. F. ci). Pokhorn bei Heiligenblut (Möllthal). Kirche, Presbyterium und Schiff mit fchönem Netzgewölbe, das noch vollftändig in grau und dunklem Ocker bemalt ift, die Rippen immer abwechfelnd den Steinfchichten entfprechend grau und gelb (Fig. 315). Das Netzgewölbe im Presbyterium zieren zwei runde und zwei viereckige Schlußfteine, die noch die alte Malerei aufweifen. Man fieht Jefus mit der Geißel und ein fenkrecht gc-theiltes Wappen: ein gelbes Thier auf blauem Grunde, die andere Hälfte roth und weiß, einen Bifchef, einen Heiligen mit einer Feder und einem Buche, alles auf blauem Grunde. Im Schiff endigen die Rippen als Wandpfeiler und im Presbyterium als Dicnfte, beim Triumphbogen auf Confolen. Ein fpitzbogiges Portal nur mit Schräge als Profil führt in das unterfte überwölbte Thurmgefchofi der Sa-criltei. Eine Stiege weifet in das nächtte Ge-fchofi und weiter in den Thurm. Die Thüröffnung, wie auch die Rippen und die abwech-felnden Steinfchichten find bemalt. Im Presbyterium fünf Spitzbogenfenfler ohne Maßwerk, im Schiff drei folche mit Butzenfeheiben. Auch die Fenfterumrahmungen fowie die Rippen bemalt. Außen an der Kirche ein fchöner Harker Steinfockel aus Serpentin. An den Ecken hat dieferSockel fchöne Wafferfchläge (Fig. 316). Das Haupt-Portal von Serpentin ift fpitzbogig, die kleinen Rundftäbe überkreuzen fich; ober dem inneren Rundbogen ein Kreuz und die Jahreszahl 1527. Die Sacriftei hat ein viereckiges Fenfter mit einfachem Profil (zweimal die Schräge). Der vierfeitige Thurm von fehr fchlankem Verhältniffe hat in der Glockenftube fpitz- Thürmchen über dem Triumphbogen, mit flacher caffettirter Holzdecke mit gemalten Rofetten, Sternen, Blumen und Rankenwerk in Schwarz, Roth, Weil) und Gelb. Chor fünffeitig mit fechs fehr Hark ausladenden Rippen, welche auf kleine rohe Confolen auflaufen und in einem großen runden Schluflftein fich vereinigen. Lange fchmale Kleeblatt-Fenller mit Reffen von Butzenfeheiben. Zwei Wandleuchter von hübfeher Schmiedearbeit; Kanzel von fchmiede-eifernem Gitter umgeben. Polinik bei Zweikirchen. Hochebene mit Baureften, Geräthen. Vor 1864. S. Heidach. Pöllan bei Feiftritz (Paternion) an der Drau. St. Philipp- und Jacob-Kirche. Ein unfeheinbarer fpät-gothifcher Bau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Das zweifeittig abfchließende Presbyterium iff auf fünf Fig. 314. (Plessnitz.) bogige getheilte Fenfter mit Mafiwerk-Couronnements im Vierpaß, dann vier Giebel, in deren Ecken mächtige fteinerne Waffer-fpeier. Der runde Helm fteigt in fchlanker Spitze hoch empor (M. v, n. F. xl ; vil, n. F. xcn). Polein. bei Prevali. Spuren der Römerftrafle. Auf dem Lamberg kennt man feit 1860 Wallbauten; fo zeigen fich beim Bauer Gradifchnigg zwei hufeifenförmige Erdwerke, die äußeren Vertiefungen in einen gemeinfamen Mittelgraben ausgehend; die größte Ausdehnung beinahe an 100 M. Das größere Plateau hat 30, das kleinere 17 M., die Vertiefung erreicht 9'M. Der Grabftein QVINCTO um 120, gef. 1881. Kirche (Aep. 5, 223, 3. Car. 1881, 53; 1882, 103). Die Kirche, eine Filiale von Prevali, hat einen einfachen fehr kleinen Chor und ein Rippen mit großem runden Schlufiffeine roh eingewölbt. In den Schluß-Seiten je ein fchmales einfaches fpitzbogiges Fenfter mit Butzenfeheiben. Die Holzdecke des Schiffes flach und neu. Das Schloß, ein nie vollendet ge-wefenes ausgedehntes Gebäude der Grafen Khevenhüller,in cinemThale reizend fchün gelegen. Der viereckige große Haupt-Tradt ift von vier fechsfeitigen Eckthürmen flankirt. Die Architektur weift auf italienifche Vorbilder hin, es find diefelben fchönen Formen wie an einfachen Bautheilen des Schlofles zu Spital zu erkennen. Zartere architektonifche Details fehlen dagegen. Fenfter und Thüren find aus rothem und grauen Hauftein; die übrige Bruchfteinmaüerung ift noch ohne Mörtelverputz. Inwendig ift das Parterre ausgebaut, im erften Stock ift nur ein Zimmer ganz erhalten. Dasfelbe ift mit Holzvertäfelung bis auf Zweidrittel-Höhe fchön ausgekleidet; die reichen Intarfien find leider fehr ftark ruinirt und fehlen zum großen Theile. Einfacher an Decke und Wänden getäfelt find zwei andere Zimmer zu ebener Erde. Die übrigen Gemächer, das Stiegenhaus, Vorhaus etc. blieben ganz unfertig. In der Mitte des Schlofles, ober dem Portale, ein hübfches Doppelfenfter mit Rundbogen wie zu Spital (M. x. n. F. ccx). Pölling bei Launsdorf. Grabflein DM MAREVODIVS* mit Ref., wbl. Stifte, Obertheil fehlt, 920 (Klgft. Ztg. 1883, S. 1893. Aep. 7, 194). Dafelbft eine alte Fig. 315. (Pokhorn.) profanirte Capelle mit gothifchem Chor-Schluße, rundem Scheidebogen, römifche Gefims-Deckplatte. Pölling bei Treffen. Oeftlich am Görlitzen-Abhange, beim Baumgartner, war eine Felswand von Kryftallinkalk erüchtlich, nifchenförmig, mit Streifen von Abmeiflelung, ähnlich jenen an Koralpe (Spitzelofen), hoch 7 " 5 M. (4°), tief 3 • 8 M. (2°), breit 6 • 7 M. (über 3V2°) und einer bankartigen Safts, breit 63 Cm. (2'), genannt der Heidentempel (Jab. 451). Die Kirche befteht aus einem gothifchen Presbyterium mit polygonem Ab-fchlufie, das wahrfcheinlich anfangs eine Capelle war, die fpitzbogigen Fenfter ohne Maßwerk, kleine Sacraments-Nifche (M. x. n. F. cxxvm). Ponfeld. Die Kirche zum heil. Martin flammt in ihrer heutigen Geftalt laut der innerhalb eines Fenders an der Schiff-Südfeite angebrachten Jahreszahl aus 1638. Es ift ein einfchiffiger Bau mit einem Chorraum in quadratifcher Form. Von den drei Fendern find zwei modernifirt, das dritte in der Oft-Wand fehr fchmal und klein, zeigt noch den fpitzbogigen Abfchlufl. Die Einwölbung bildet ein neuartiges rundes Kreuzgewölbe. Breiter fpitzbogig geformter Scheidebogen. Das Schiff bildet drei Joche ohne befondere Trennung, mit rundbogigem Kreuzgewölbe überdeckt. Vor dem fpitzbogigen ziemlich fchmalen Weft-Eingang die übliche Eingangshalle, welche zugleich den Zugang zum Orgel-Chor vermittelt. Der viereckige Thurm wurde über dem Chorraum angelegt. Die Oeffnungen im Glockengefchofi find rund, an den Haupt- Fig. 316. (Pokhorn.) gefimfen ruhen die üblichen Spitzgiebel und über dem Ganzen ein achtfeitiger Pyramidenhelm (f. auch Maria Buch). Pontafel. DieSeiten-Strafie von Aqui-leia her nach Sianticum (erhalten noch in den Jahren 311 und 375) traf hier in ihrer Richtung von Julium carnicum (Zuglio) nach Larix (Saifnitz?) wohl auf einen bewohnten Ort, vielleicht ad Silanos. Allerdings wäre dann der Abftand 35 mp. (anders 39 mp.) von Aquileia nach der Tabula zu gering! Die Bronze-Münze Domitian K ift gewifs nicht die einzige hier gefundene; fchon im Jahre 1846 gab es hier 1 Denar M. A. Verus, 6 Bronze-Münzen und 1 Thränenfläfchchen K (Car. 1883, 188; 1881, 328; 1846, 147; 1857, 179. Mo. S. 589. M. 6 neu 39, 54. Kml. 66). An der Kirche fpärliche gothifche Reftc. Grabmal der Anna Freiin v. Rechbach, f 1734. Portendorf. Die Nicolai-Capelle, des Weinpatrons, aus Römerlteinen erbaut, vor 1155, enthält zwei Stein-Denkmäler. Relief: Männliche Geftalt, flehend (Jab. 382). C • CA(MERINVS?) Sargtheil, mit Nennung eines Ilvir (IDCLVIR?), um 200 (Jab. 382. Mo. 4865). SABINIA Cippus, um 15o, gef. vor 1691 am Prunner-Kreuze (Jab. 76, Mo. 4852). Pörtschach unter dem Ulrichsberg. Der Reliefflein, Priefter flehend mit Gefäfl, hoch 58 Cm. (1' 10''), breit 34 Cm. (1' 1"), wohl vor 1821 in der Umgebung gefunden, hier an der Kirche (KZtfch. 3, 154). In der Kirche je eine Glocke aus den Jahren 1691, 1530 und 1694. Pörtschach, am Nordufer des Wörtherfees. Von der Landfpitze und der Schlangeninfel öftlich flecken im Seegrunde Pfähle in der Tiefe bis 316 Cm. (10'); der Grund inzwifchen ift mit den üblichen Steinhaufen beflellt (Sitzgb. d. Akad. d. W., math., SD 264- Jbuch fK. 8, 53). Man vermuthet hier die Station Saloca der Tabula, abflehend von Virunum weft-wärts 11 mp. (K. Ztfch. 4, 108, 110, 111). An der Felswand wenige Schritte vom Schlöffe wurde bei Weg- und Weingart-arbeiten im Jahre 1846 vor April, ein bedeutender Miinzenfund gemacht, welcher theils ins Landesmufeum, theils in die Sammlungen Rainer, Notar Vogel, Br. Walter und wohl auch in andere Hände kam. Es waren Silber- und Bronze-Stücke, theils confulare, theils kaiferliche, jene wahr-fcheinlich aus der Zeit 124 bis 31 v. Chr., dicfe bis etwa 68 v. Chr., alfo durch beiläufig 192 Jahre gehend. Eine vollftändige Ueber-ficht diefes Fundes würde das deutlichfle Bild des Münzencurfes für den Anbeginn der claudifchen Colonie Virunum geben; man hätte eben nur noch das norifch-keltifche Groß- und Kleinfilber fammt den gehöhlten Goldftücken dazu zu denken (vgl. Livius über den nordifchen Geldcurs um 177 v.Uhr. unter 41, 13, 7. Kml. 28). Die Silberdenare find fämmtlich K, theils auch Rainer: Antonia leg 11, leg 111 (2 Stück), leg vin, leg xi, leg xni (6 Stück?), leg xvn, Zeit 31 v. Chr. (Coh. 34, 39. Rep. 1, 195. C.). Cordia Rufus (2 Stück), Zeit 50 — 49 v. Chr. (Coh. S. 100. Wetzl 8570). Hoflilia Siferna, 46—45 v. (Coh. S. 15 3- W. 8753). Julius Caefar, um 50 (Coh. S. 156, Nr. n und 170). Livineia Regulus, 46—45 (Coh. S. 187 und 189). Marcia Pilipus, 124 v. (Coh. S. 202, 12, 205, pl. xxvi, 4, Reiter Philippus v. Macedoniae). Memia L, 116 oder 99 (Coh. 211. Nr. ?i—4, 7?). Porcia M. Cato, Victrix, 94 oder 46 (Coh. S. 270 Nr.? 5—9, S. 271), Poftumia C A, 72 (Coh. 272, Nr. 8, 273). Tituria Sabini (2 Stück), 88 (Coh. S. 315, 316). Auguftus Quinär, dann Ti Claudius 2 Bronzen, Nero 1 Bronze (Jab. S. 160. Oeft. Bl. f. Lit. 1847, 9651 1846, 1176. Car. 1846, 58, 106; 1847, 138, 213 [20 S. darunter 1 Caefar]; 1869, 5). Ob eine eiferne Thierfigur, mehrere Füll tief ausgegraben um 18 6 9 K, hier einzureihen, bleibt zu entfcheiden. Der Ort fcheint fchon als Vuirzokah 965 wieder bewohnt gewefen zu fein (vgl. Leonftein. Kml. 145). PoSSau, auf dem Bergrücken öftlich von Zolfeld und Töltfchach. Baurefte in Gruppen von Zolfeld bis Helenenberg. Verfumpfte Wafferleitungen in den Mulden. Reliefs: Mann flehend mit Tafel; Frau mit Käftchen, Krieger zu Pferd, Adler auf Hafe, Trauergenius mit Fackel und Kranz (2 Steine) an der Kirche (Jab. 120. Car. 1868, 31, 33, 34). . . . INIO | DI AD V (MEN V S ), Weihflein dem Mithras?, mit augusti dispensator, arcarius regni norici, Zeit nach 193, um 260 — 311, gef. vor 1873, um 1866 bei der Wendl - Keufche in Poffau? (Mo. 4798, vgl. Tanzenberg. Jab. 18, Nr. 4797. Kml. 99, Nr. 5). T ACCIVS, mit frumentarius legionis 11 italicae, um 180—230, vor 1691 an der Kirche, jetzt Prunnerkreuz (Jab. 26, Mo. 4830. Kml. 73). TE DO VO VIVAE in 5 Zeilen, um 200, aus Zolfeld? vor 1870, im Kirch-boden (Jab. 57, Mo. 5016. Mu. R.N. 1, 188). (H • M • H • )N • S, um 100, gef. vor 1873, am Kirchthor (Mo. 5018; vgl. Mi. w. Alts. V. 11, 137 ; wie Mo. 5007, K 56). Der Ort als Ploffowe? um 1170, Poffowe 1 1 69. 28s Die Kirche in Poffau zu St. Primus und Felician, ein einfacher Bau mit gothifchem Kreuzgewölbe und Schlufiftein-Scheibe im Chore, im Schiffe eine neuere flache Decke, fpitzbogiger gedrückter Scheidebogen an den Thtiren alte Befchläge (an denfelben die oben angeführten Reliefs; M. x. n. F. ccxl). Prebl. Relief. Sonnengeficht zwi-fchen zweien Greifen, gef. 1832. Pfarrkirche (Jab. 306, vgl. MSaal). ALBINO*, um 200-—240, gef. 1867, Friedhofmauer (Jab. 305, Mo. 5085). Die Kirche mit unbedeutenden Reften gothifchen Styles im Chore, ein Joch mit fünffeitigem Schlufle; gedrückt-fpitzbogiges Gewölbe mit Harken Rippen, welche auf Confolen laufen und mit Harkern runden SchluflHein. OeHliche FenHer zweitheilig mit Kleeblatt und Vierpafi, SeitenfenHer einfach mit Kleeblatt. Guter Renaiffance-Altar; Barock-Kanzel mit fchönen Fladern und Intarfien. Dafelbft eine kleine Sacraments-Nifche mit Spitzgiebel und Blendmaßwerke. Eine Mefiglocke mit gothifchen Majuskeln. Im ehemaligen Schloße eine kleine offene Vorhalle mit Säulen aus der Renaiffance, dort die Jahreszahl 1551 (M. ix. n. F. i.xv). Prediel. Paß füdlich von Tarvis mit den drei Pret-Orten, HeerHraße von Aqui-leia nach Tarvis, Villach (Sianticum), Virunum; anderfeits weHwärts nach Larix (Saifnitz), ad Silanos(Pontebba?).Wahrfchein-liche Zugrichtung des Confuls Cn. Papirius Carbo gegen die Cimbern. Das Thal iß das füdlichfl gelegene nach jenem der Kanker (Ank. 1, 52, 284, 331, 556, 559, 564. Jab. S. 3. Car. 1883, 188; 1868, 325. M. 6 n. 39, 54, dazu St. Lucia 1884, p. cxliii, cxt,). PreiölS oberhalb Wolfsberg. An dem unfeheinbaren Kirchlein, das vielfach umge-Haltet erfcheint, folgende RömerHeine: Drei Reliefs, davon eines eine Zweihenkelvafe mit Epheu, eines das Kopfuntertheil vor-Hellt, dann ein Strahlenangeficht, an der Kirche (Jab. 309, 310). ArchitekturHein mit zwei Schneckenwindungen an der Nordfeite; andere vermauert (Car. 1832, 56). SVRVS • BRICIO*, mit miles cohortis v Breucorum, um 180—250, gef. 1852; an der Kirchenmauer (Jab. 308, Mo. 5086, ad S. 1048. Kml. 71). In derMenfa des Altares eingemauert, fo dafs die Schrift durch eine einen Schuh tiefe Nifche theilweife zu lefen im SchriftHein: D V SPERATA R AN XII. REBVRRVS*, mit ATOBITIS, anklingend an LATOBIVS, um 200, gef. 1832, beim Buchbauer am Leidenberg, über welchen von Wolfsberg her zu den Löllinger Bergwerken eine Seitenßrafie ging (Jab. 311, Mo. 5087. Car. 183z, 57, 60). Prekova-Berg beim Gurk-Metnitz-Sattel. Angebliche Richtung der HeerHraße von Virunum nach Juvavum, von Matucaium (als Zwifchenwäffernr) her, dann nach Beli-andrum (als Strafiburg?) nach Graviace (als Grades?). Ein alter Saumweg iß zu verfolgen über den Salzerkopf und Modringberg nach Fladnitz (Ank. 1, 560. Car. 1860, 209; 1880, 290). Presseggen, St. Rupertus in (Filiale von Förölach). Stattliche Capelle fpät-gothifcher Zeit, Hernförmig conßruirte Wölbungen, entfprechend der Anzahl der Joche, zwei im Schiff und eine im dreifeitig gefchloffenen Chore. Im erßeren übergehen die Rippen auf fchwach eingebaute und feit-wärts gefchrägte Strebepfeiler mit vorgefetzten runden Dienßen, im Chore fitzen fie auf funffeitigen und profilirten Confolen in halber Höhe auf. Die FenHer mitMittelßock und Dreipafi im Bogenfelde, der fpitzbogige Triumphbogen reicht faß an den Scheitel der Schiffsdecke, das Weß-Portal in den Gewänden profilirt, zwei fehr werthvolle Flügel-Altäre. Ein eigentlicher Thurm fehlt; Halt deffen erhebt fich vom Dachfirße ein achtfeitiger hölzerner Dachreiter. Auch fehlen Strebepfeiler. Bei dem größeren Altar iß die Schrein-nifche im Efelsrücken gefchloffen, darin Maria mit dem Kinde in PIoch-Relief ge-fchnitzt, je ein Engel zu jeder Seite in Wolken fchwebend. An den offenen Flügeln rechts heil. Barbara, links eine Heilige ohne Attribute. Die Bemalung und Vergoldung anfcheinlich aufgefrifcht. Die Hinterfeiten diefer Flügel find je in zwei Felder getheilt, darauf die Heiligen Martin, Nicolaus, Sebaßian und Erasmus gemalt. In den vier Feldern der feßen Hinterflügel vier heil. Jungfrauen. Hintergrund dunkelblau. Als Mittelfigur des Predella-Bildes die heil. Anna, fitzend, auf ihrem Schofi rechts Maria, das Jefu-Kind links je mit einer Hand fie haltend. Im Hintergründe rechts zwei Männer, Spruchbänder haltend, darauf „Joachim“ und „Salome“. Links gleichfalls zwei Männer, „Cleophas“ und „Jofeph vir Mariae“ im Spruchband, fomit alle zur engeren heiligenFamilie gehörendePerfonen. Im Vordergründe endlich knieende Männer und Frauen in zwei getheilten Gruppen. Hintergrund tiefblau; Farben prächtig erhalten und auch die Zeichnung nicht ohne Strenge. An einer Stelle eine Jahreszahl eingeritzt: i. 5.9.0. Die ornamentale Bekrönung befteht aus fechs, hohen Fialen, zwifchen welchen fich das durchbrochene zarte Aftwerk fchlängelt. Bei dem MittelfLücke des kleineren Flügel-Altars ilt heute der Abfchlufi der Nifche flach. Eine auf Leinwand gemalte Madonna ifl. offenbar nicht vom Urfprung her im Schreine und Hört arg den Gefammt-eindruck. Von außerordentlicher Bedeutung find aber die Gemälde an den geöffneten Flügelfeiten. Rechts der ganzen Höhe nach Maria, das Kind haltend, in langem gold-durchwirkten Gewände, mit aufgelöften blonden Haaren, ftrahlender Krone am Kopfe. Links unten der knieende Donator. Am linken Flügel der ganzen Höhe nach ein adeliger Jüngling in Hermelin und pelzverbrämtem dunkelblauen Sammtmantel, eine Lanze haltend. Rechts am Boden ein niedriger Keffel, darauf fehr fchwer lefer-lich: 1 . 5 . 7 . 5. Nicht fo gelungen erfcheinen die Malereien auf dem gefchloffenen Schreine und an den feiten Hinterflügeln (der heil. Petrus, ein Bifchof und zwei jugendliche Heilige auf tiefblauem Grunde). Auf dem Unterfatze fünf männliche Figuren in Knie-ftück, darunter erkenntlich der heil. Lorenz mit dem Roite, Johannes Evangelift mit Spruchband und der heil. Georg in voller Rüftung. Auch diefe Figuren verdienen alles Lob. Unftreitig gehören diefe zwei Flügel-Altäre zu den vorzüglichften im Lande. Prevali. Eine Bronze-Axt ergrub man im Jahre 1855 auf dem Acker beim Baue der Franzenshütte, Sammlung Rofthorn Nr. 987 (AfköG. 38, 210). Die Pfarrkirche Maria am See (M. vn. n. F. lvi), nahezu die bedeutendlte Pfarre in Unter-Kärnten, iff eine in räumlicher Beziehung fehr wenig entfprechendeKirchenanlage. Zweifchiffige Halle mit kleinem qua- dratifchen Chore, darüber der Thurm, vielleicht urfprünglich romanifche Anlage. Das Langhaus zerfällt in Folge von zwei runden Trennungsfäulen mit Kreuzcapitälen in je drei Joche jedes Schiffes, darauf wie auch an den Halbfäulen der Seitenwände die Rippen des einfachen Sterngewölbes durch fchmucklofe Capitäle vermittelt anlaufen. In den Ecken bloß Confolen; über dem Triumphbogen flößen die Rippen unvermittelt aneinander. Der Wefleingang gotbifch pro-filirt. Spät-gothifcher Taufflein. Die zweitgrößte Glocke ifl alt und hat folgende In-fchrift: in principio erat verbvm et verbvm . . .Johannes. . . maria hilf aus aller not. Die Monftranze ifl eine fchöne gothi-fche Arbeit mit oblongem achtblättrigen Fuße, das Thürmchen gedreht, die Krönung durchbrochen, die Säulen mit Krabben, drei Baldachine mit Statuen: Mutter Gottes, Katharina und Barbara. Leider wurde das Mittelgehäufe modernifirt. AmFußeMaßwerk-Gravirungen, am Nodus getriebenes Blattwerk. Die Gravirungen Hellen vor: Chriflus dem Grabe entfteigend und die vier Evan-geliften, dann Maria mit dem Kinde. An dem fpäter angefügten Strahlenkränze ein Wappen und 1616. Primus bei Tultsching, eine ein-fchiffige gothifche Capelle mit fpitzbogigem Scheidebogen und dreifeitigemChor-Schlufie, fpitzbogige Fenfter mit dem Wappen der Hallegger. Zweialte Glocken(i 45 5 und 1454). Projern. Baurefle vor 1844, ein Säulenflück (Jab. S. 75). Reliefs: Geflügelte Geflalt (Jab. 176). Flügelflier mit Drachen-fchweif, Nebentheil Jagdhund (Jab. 175). Trauergenius, Manns-Untertheil (Jab. S. 7 5). Mann mit Rolle unter Schriftcapfel, Nebentheil SchreibenderQab. i74.Ank. 1,504). Der Ort als Proiire um 1000, Prewarn 1087. Die St. Ruprechts-Kirche, eine ziemlich kleine einfchiffige, nur aus dem einil zweijochigen Chore mit dreifeitigem Schlüße beflehende einfach gothifch gewölbte Anlage, anfänglich nur eine Capelle. Später wurde das Schiff mit vier Jochen angebaut, worin länglich gedrückte rundbogige Kreuz-Gewölbe Vorkommen, welche durch breite Quer-Gurten getrennt find. Strebepfeiler nur an den Chor-Ecken in zwei Abfätzen, theilweife fehr fchadhaft. An der Weihwaffer- Schale beim füdlichen Eingang fleht die Jahreszahl 1.6.4.7. Außen fünf Römerfteine (M. x. n. F. ccxi). Prossekstein im Gurkthal gegen Altenmarkt, bei Zweinitz. Ein heidnifcher Brunnen, eine Felsplatte als Sitz der heid-nifchen Jungfrau und Schatzftelle (Car. 1867, 165 i i869> 63). Puch bei Glimmern. An der Heer-ftrafie von Sianticum (Villach) nach Teurnia. Die Steinbrüche vielleicht altbenützt. Bau-refle bei Weißenflein, vermuthlich mit Metall-und Thon-Geräthen Relief (Car. 1871, 150). ANTONIAE, um 100, gef. 1880 als Schulhausdufe (Car. 1881, 328; 1882, 103. Aep. 5, 223. K 199). Architečfur-Steine aus Binders Felde, vor 1881. Vielleicht das Buoch vor 878, Puch 1116 (Kml. 265, 267. R.-St. 3, 26). Pulst bei Feiflritz im Glanthal. Eine Gruppe behauener Steine, im Felde gegen Feiflritz 1819 gefunden, wurde zu Bauten im Dorfe Feißritz verwendet (AfK. 2, 4). Drei Schrifttleine: CHRYSANTH VS, oben NOR, Ara mit Standbildlücke, der Norcia durch den servi vicarius des Ti. Claudius Caefar, um 50, gef. im Santner Acker gegen Plohenflein 1848 (Jab. 235. Mo. 4808. AfK. 1, 95, 184. AfköG. 9, 138, 16, 273. K 106). DM VIBIO, Knabe mit 1. Taube, um 250, gef. vor 1817, Pfarrhof-Thor (Jab. 236. Mo. 4994). CONVERTA*, um 150, gef. vor 1817,. Friedhofmauer (Jab. 238. Mo. 4903. Mu. R. N. 1, 182). Relief, Mannsbüfte in Nifche. Pfarrhof (M. 1884, p. ccxi). Der Ort als Bulcsisc 961, Pullt 11 ii. Die Maria Himmelfahrts-Kirche, eine große einfehiffige fpät-gothifche mit Netzgewölben überdeckte Anlage, im Chor zwei-jochig, dreifeitiggefchloffen, mitje fünfRippen auf harken runden Halb-Säulchen ohne Capi-täle. Fender mit einfachem gotifchen Maßwerk. Am Scheitel der Chor-Rippen fechs Schilder mit Wappenzeichen, abwechfelnd weißes Johanniter-Kreuz im rothen und weißes Kreuz im fchwarzen Felde. Das Schiff erfcheint niedriger, aber fehr breit, daher beinahe im Halbkreisbogen eingewölbt, fo dafs demRippenwerk der gothifcheSchwung fehlt. Triumphbogen fehr breit, rundbogig. Die Schiffs-Decke zeigt keine Schlußfteine; als Wandflützen eingebaute Strebepfeiler mit vorgefetzten Harken Halbfäulen ohne Capi-täle. Orgel-Chor aus Stein in drei Jochen ebenfalls netzförmig unterwölbt auf zwei fchraubenförmig gewundenen Stütz-Säulen ruhend. Alle Altäre überladen zopfig. Haupt-Altar mit prächtigem zum Aufziehen hergerichteten Faflenbild von Knoller: Maria mit den Schutzengeln. An der Süd-Seite eine viereckige Capelle, ebenfalls mit fpät-gothifchem Netzgewölbe. Schiffs-Fenfter modern viereckig, Seiten-Eingang mit Efels-rücken profilirt. Von außen über den Spitzbogen-Schlüßen der Chor-Fenfter je ein roth gefärbtes Kreuz und unter dem Dache ein gothifches Bordüre-Ornament. Strebepfeiler fehlen. Ein maffiver an derWefl-Seite flehender Thurm als Vorhalle überwölbt, mit fpitzbogigen Schallöffnungen und acht-feitigem niedrigen Helm. Unterwölbung: gratförmiger gothifcher Stern aus Rippen. An der Abfaffung des Einganges: P. G. M. 17°4- Südwärts der Kirche ein freiflehender quadratifcher Karner mit kleinem öfllichen Erker-Ausbau als Altar-Raum (M. x. n. F. ccxi). Pusarnitz, an einer fonnigen Anhöhe am Nordrande des Lurnfeldes. Bau-refte? nächfl der alten Straße (M. 3 neu xcvi. R.-St. 3, 41). Pozsarniza nach 1063, Bosarnz sub hohenpurch um riöo. Der Kirchbau hängt wohl mit den Reffen von Tiburnia feit 890 zufammen. Eine einfehiffige gothifche Kirche mit einfachem Netzgewölbe. Das Travee des Orgel-Chores ift in Folge nothwendiger Vergrößerung des Faffungsraumes neu angebaut. Diefer Theil des Gewölbes befitzt keine Rippen. Im Presbyterium find die Fenffer viereckig ausgebrochen; auch den Fenffern des Schiffes fehlen die Maßwerke. Das Haupt-Portal iff fchön profilirt und mit einem Rundbogen abgefchloffen, über den fich noch ein Spitzbogen fpannt, wodurch ein kleines Tympanon entlieht, das die Jahreszahl 1519 und das beigegebene Steinmetz- zeichen Süd-Portal rundbogig, mit fpitzbogiger Ueberhöhung, aus Wulff und zwei Hohlkehlen beftehend. Im Tympanon die Jahreszahl 1527. Die Einrichtung der Kirche zopfig und ohne Werth. Zwei Chorffühle mit beachtenswerther Intarfia. Der viereckige Thurm mit einem Zwiebelhelme bekrönt. Eine Glocke von 1558, eine zweite von 1661. Im Presbyterium der Kirche der Grab-ftein eines Herrn von Weispriach aus dem Jahre 14(93) (die zwei letzten Ziffern fchwer Fig. 317. (Puftritz.) zu lefen). Am Steine zwei Wappen mit Helmzier, im einen ein Zackenfeld (?), im anderen ein Steinbock; beide find, fowie die Infchrift fehr ftark ruinirt. Ein zweiter Stein aus dem Jahre 1463 trägt als Wappen einen weißen Streifen im dunklen Felde. Diefer Streifen ift durch einen eingelegten weißen Stein dargeftellt. Die Schrift ift gänzlich zerftört und nicht mehr leferlich. Auf dem Friedhofe fchmiedeiferne Grabkreuze (M. x. n. F. eexi). Pustritz. Als Gebirgs-Pfarre, die von Bergen eingefchloffen, hat die Kirchen-Anlage ungewöhnlich große Dimenfionen. Den zu Anfang hier gewefenen Bau (teilt fie wohl nicht mehr dar, allein ein am nördlichen Schiffs-Pfeiler eingefetzter Schriftftein beweift, dafs die jetzige Kirche doch noch aus der Zeit des gothifchen Styles herrtihrt. Die Infchrift auf jenem Denkfteine lautet: „Ano. dn. M°. CCCC°. XXX. ift. das. paw . an . gehebt. bare “ (gothifche Minuskeln). Damit wäre der Beginn des Baues kundgegeben. Zur gänzlichen Vollendung fcheint man aber lange Zeit gebraucht zu haben, denn das an der Evangelien-Seite angebrachte Sacraments - Häuschen , das einzige im Renaiffance-Style in Kärnten, trägt fchon die Jahreszahl 1523. Auch die gegenüberliegende Nifche, deren Schluß im Efelsrücken und mit verworrenem Aftwerk decorirt ift, weift dadurch fchon auf die Verfalls-Periode der Gothik hin. Demnach dürften nur die Haupt-Dispofitionen in die erfterwähnte Periode fallen, die Detail-Ausbildung blieb dagegen fpäteren Zeiten Vorbehalten. Der Triumphbgen, welcher auf ftark ausladenden Mauer Vorlagen mit Gefimfen ruht, fchliefit das modern gewölbte Schiff rechtwinkelig zur Längen-achfe desfelben ab. Der um eine Stufe erhöhte Chor von gleicher Höhe, beftehend aus zwei Jochen und dem dreifeitigen Schlüße, ift nicht in der Längenachfe des Schiffes fortgeführt, fondern weicht etwas von derfelben nach Süden ab und find die beiden nördlichen Jochfeiten zufammen um 1 • 5 M. länger als die füdlichen. Eine ftylgemäfie Trennung der zwei Joche und des dreifeitigen Schlußes durch Wand-Dienfte oderTragfteine fehlt gänzlich ; man läfst die Rippen des dichten Netzgewölbes ineinander kreuzen und dann unvermittelt anftoßen. Die drei hohen Chor-Fenfter im Schlüße find vermauert, das mittlere war dreifach, die anderen zweifach, Theil-ftäbe und Maßwerk find herausgefchlagen, doch läfst die reiche Profilirung der Laibung auf die einftige Pracht der Fenfter fchließen. Rings um den Chor und die fechs dasfelbe flützende Streben läuft in der Höhe der unterften Schräge ein fchönes Steingefims, welches unter jedem Fender etwa 1 M. abfenkt, fowie ein nicht weniger fchönes Gefimfe die Chor-Mauern gegen das Dach abfchliefit und in einfacherer Form rings um das Schiff fich fortfetzt. Unten herum zweifach abgefchrägter Sockel. An der Süd-Seite des Schiffes drei hohe fpitzbogige zweitheilige Fender, wovon zwei mit Fifchblafen-Maßwerk, eines mit Vierpafi-Condručtion; an der Nord-Seite der Empore kleineres ebenfalls zweitheiliges Fender mit fchön profilirter Laibung. Die Fender theilweife mit Putzenfeheiben verglast. Aeußerer Eingang an der Wed-Seite des Thurmes fpitz-bogig, reich gegliedert, innerer Eingang mit noch reicherer Profilirung und geradem Sturz, über welchem im Tympanon das Auge Gottes gemalt. Süd - Eingang im dritten Joche des Schiffes klein, mit einfach profilirtem Spitzbogen. Gedrückt fpitz-bogiger Eingang in die der Süd-Seite des Chores fich anfchlieflende Sacridei, fehr reich mit zwei tiefen Hohlkehlen und im Bogen des Portales recht winkelig fich kreuzenden Runddäben gegliedert. An den Strebepfeilern des Chores folgende Steinmetzzeichen: Außen fehr hohe Strebepfeiler, welche fich in vier Abfätzen nach obenverfchwächen. Dafs das Schiff vor der Umgedaltung gothifch war, davon geben die unverändert gebliebenen Details, fpitzbogige mit Maßwerk verzierte Fender und die hohen Strebepfeiler, analog jenen am Chore, deutliches Zeugnis. Im Thurme, der vor die Wed-Seite gedeih wurde, findet man wieder die ur- fprüngliche Einwölbung: ein gothifches Kreuzgewölbe auf mit Masken bedeckten Confolen , im Schlußdein das Lamm Gottes. Das Glocken - Gefchofi id mit drei charakteridifchen Drilling-Fendern ver-fehen, über einem derfelben, deren Theil-fender rundbogig abfchliefien und von ungleicher Höhe find, ein gemeinfchaftliches fpitzbogiges Bogenfeld mit Fifchblafen-Rofette. Auch die an der Epidel - Seite des Chores doßende Sacridei gehört zur alten Anlage; im Innern ein Netzgewölbe mit drei Schildern, aber ohne Confolen - Stützen. Sacrideithür mit intereffantem Eifen-befchläge. Die Thürangeln verlaufen in Diedelfchäfte, welche nach beiden Seiten je zwei Diedeläde ausfenden, die wie die Schäfte in Diedelköpfen endigend und untereinander mannigfaltig fich verfchlingend einen ebenfo originellen als feden Eifen-befchlag der Thür bilden. Ebenfo beachtens-werth find Thürzieher und Schlüfielblatt. An der Evangelien-Seite neben dem Hoch-Altar in die Mauer eingefügt deinernes Sacraments-Häuschen, etwa 4M. hoch, inRe-naiffance-Form, polychromirt und vergoldet (Fig. 31 7). Zu beiden Seiten des Tabernakels dargedellt: St. Andreas und St. Barbara, oberhalb der Verkündigungs-Engel und Maria vor dem Gebetpulte mit aufgefchlagenem Buche. Oben im Halbkreife das Brudbild des leidenden Heilandes, daneben St. Peter und Paul, zu oberd St. Martin. Der Hoch-Altar durch den Abt Hieronymus March-daller von St. Paul in der erden Hälfte des 17. Jahrhunderts gewidmet, id im Barock-Style ein Prachtdück in feiner Art. In der Seiten-Capelle die Auferweckung des Lazarus, figurenreiche Gemälde mit Architektur auf Leinwand, Epitaphium der Familie Grödl 1595- R,. Rabenkogel unter dem Ulrichsberg, in einem Acker um 1861 ein nachrömifches Schwert (AfK. 7, 146). Rabensdorf, Filiale zum heil. Bartho-lomaeus von Feldkirchen. Kleine romanifche Kirche mit halbrunder Apfis, das Schiff flach gedeckt, zwei kleine romanifche Fender, kleiner Flügel-Altar, ganz erhalten, im Schreine: Kunft-Topographie. V. St. Georg undBartholomaeus; auf den Flügeln auf Goldgrund gemalt: Martin, Katharina, Benedidt, Margaretha. An der Predella die heil. Familie, intereffantes bemaltes Relief, die Rückfeite mit grünem Ornament auf fchwar-zem Grunde bemalt. Eine Glocke von 1523. Rabenstein. In einer Hochebene oberhalb der Drau zeigte fich im Jahre 1853 20 mit ähnlichen Marmorfleinen die Gedenkplatte C PRIMINIO*, Adler zwifchen zwei Delphinen, feitlich je eine Säule, Zeit um 190—240. Sammlung Rollhorn (Jab. 336. Mo. 5099). Vielleicht ift hier die um 1100 be-zeichnete Stelle Ramellein. St. Radegund bei Eis. Die Kirche Rammt aus dem 17. Jahrhundert, enthält jedoch Re Re eines romanifchen Baues. Der Thurm gehört dem 15. Jahrhundert an, eine Glocke führt die Jahreszahl 1441, eine zweite 1544. Ein kugelförmiges Rauchfafs mit Thürmchen aus dem 16. Jahrhundert. An der Südfeite folgende Infchrift: Hanc D: Radegundis Eccleüam a fundamentis ampli-ando aedificavit Philippus Abbas S. Pauli anno 1668 (M. xn. n. F. p. 4 xxvm). St. Radegund (Filiale von St. Lorenz im Lefachthale). Kleine romanifche Capelle mit zwei Jochen; fpät-gothifche Netzgewölbe. ReRe von Maßwerk. Außen an der Südfeite ein großes Wandgemälde, den heil. ChriRoph vorRellend. St. Radegund am Hohenfeld, Pfarre, f. Hohenfeld. Rädernwand bei Maltein, f. Fa-schaunerthörl. Radnig bei Hermagor.. Die Filial-Kirche zu St. Katharina beReht aus einem quadraten flach gedeckten Raume mit einer halbkreisförmigen halbkuppelförmig überwölbten Apfis, dieFenRer klein und halbrund überfchloffen. Die früher in der Kirche befindliche caffettirte Decke mit Arabesken und Thierfiguren in der mannigfaltigRen Weife bemalt, iR feit derReRaurirung der Kirche 1862 in der Vorhalle angebracht. Am Hoch-Altar 1670, auf einem Seiten-Altar 1614, ein fechs-feitiger hölzerner Dachreiter, zwei Glocken, eine von 1540. (M. ix. n. F. p. xxvn). Radweg, die St. Radegunden-Pfarrkirche , kleine einfehiffige unbedeutende Kirche, flach gedeckt im Schiffe, rund gewölbt im Chore, dreifeitig gefchloffen, Thurm über dem erflen Chorjoch mit zopfigem Helm. Altäre renovirt einfach, TaufRein alt primitiv. Radsberg, f. St. Lambrecht am Radsberg. Ralbl.j Diluviale Endmoränen , die Schuttwälle der jüngeren Eiszeit, begränzen das Nordufer des Sees, welcher bisher ohne Spuren von Pfahlbauten befunden worden iR. Eine frühe Re Umwohnung fcheint allerdings bezeugt durch eine Steinaxt aus Porphyr, gef. vor 1866, Sammlung RoRhorn, Nr. 873, und einen Bronze-Meißel, gef. vor 1880, Bleierz-Stollen mit Feuerfetzung (Jbuch.f.K. 13, 82, 11, 212. Car. 1887, 89; 1886, 74; 1871, 148, 1872, 97, 1 o 1, 337; 1880, 242. Mi. w. anth. 8, 79, 14, 4. AfköG. 38, 210; Ank. 2, 24, Alboin). Rakasal am rechten Glan - Ufer zwifchen Tanzenberg und Brantlhof. Bau-Reine, Ziegel. ____ELI | ORNVS, Ara, dem Apollo? um 215, gef. 1818, beim VoRl fehlend (Jab. 59. Mo. 5011. Car. 1883, 151. Kml. 145). . .SLCVS (Masclusr)*, um 200, gef. um 1869 in einem Acker des Zolfeldes; beim VoRl (Jab. 497. Mo. 6509). Rangersdorf. Stollenartige Berg-Höhlungen, dem „Beißwurm“ zugefchrieben. Die dortige Kirche iR den Kirchenbüchern nach um 1516 erbaut. Das alte Gewölbe im Presbyterium, fowie das alte Netzgewölbe im Schiff find noch erhalten, bis auf das dritte Travee, vom Presbyterium an gerechnet, in welchem die Rippen fehlen. Die FenRer find alle ausgebrochen. Der Thurm, in deffen Erd-gefchoß fich die SacriRei befindet, mit Giebeln und fpitzem Helm, dafelbR ein FenRer mit fchönem Maßwerke. Im Presbyterium befindet fich an der Wand das Hauptbild eines Flügel-Altars fammt beiden Flügeln, Predella und Auffatz fehlen. Die Bilder Rellen vor: 1. Petrus aus dem Schiffe gefprungen eilt dem Herrn entgegen. 2. Der reiche Fifchfang. 3. Der Engel befreit Petrus aus dem Kerker. 4. Der Engel führt Petrus bei den fchlaf enden Wächtern vorüber. 5. Petrus geht aus dem Kerker. 6. Hauptbild (fehr figurenreich). Abfchied der beiden Apoffel von einander vor ihrem Martyrium, Kreuzigung Petri und Enthauptung des heil. Paulus. 7. Petrus heilt durch feinen Schatten zwei Kranke. 8. Petrus mit einem feiner Schüler zu einem Tempel kommend, heilt den Lahmen, der vor demfelben fitzt. 9. St. Paulus. 10. St. Petrus. Alle Bilder des Flügel-Altares im Innern auf Goldgrund, mit Ausnahme von 3 und 4 (M. vn. n. F. p. xc). Auf der Außenfeite der beiden Flügel, links Paulus, rechts Petrus, unter welchem eine knieende GeRalt im geiRlichen Gewände, 2gi darunter, fchvvarz auf roth: Petrus dičtus Reiwer plebanus hujus loci anno m° xxn. Ein kleines Meflglöckchen aus dem r 5. ' jahrbrindert. Im Thurme eine alte Glocke, mit Buchftaben verziert, die im Spiegelbilde gelefen, lautet: + \SXpSA.DA7 SDNUfipOl + d. i. -f- Johannes - Lucas. QX ZY(a= 50, X = 10 mal = 500), Y Z =: (32, d. i. 1532; M. n. n. F. p. cxxxv. M. m. n. F. p. xlvi. M. v. n. F. p. XL). Rappersdorf bei Mühldorf. Die kleine Kirche hat im Presbyterium ein einfaches, aber elegantes Netzgevvölbe, deffen Rippen fich auf runde Dienfte und beim hohen in den Kanten gekehlten fpitzbogigen Triumphbogen auf Confolen fetzen. Drei durch einen Mafivverkftab getheilte Fenfter find gut erhalten, mit rohem Maßwerk be-ftehend aus Kreis, Dreipaß und Fifchblafen. Schwache über Eck geflellte und bis nahe zur halben Höhe der Kirche gehende Strebepfeiler ohne Sockel (Fig. 318). Der Thurm rechts des Chores enthält im Erdgefchoß die Sacriftei und führt vom Presbyterium eine einfach profilirte Thür dahin. Das Schiff der Kirche hat eine flache Decke, einfache Fenfter mit Steinlaibung und Kleeblatt; der Orgel-Chor dafelbft ift neu eingebaut. In der Kirche befinden fich zwei fehr fchöne und ziemlich gut erhaltene Flügel-Altäre, und zwar dort, wo der Triumphbogen anfetzt. 1. (Epiftel-Seite) Kaffen 81 Cm. BreitCj i"i4 Höhe. Predella 45 Cm. hoch, der innere Kaffen der Predella iff 5 2 Cm. breit. Der obere Theil des Kaffens iff mit fpät-gothifchem Rankenwerk nusgefüllt, das vergoldet iff. Ein großer Theil, die Hälfte des Auffatzes, iff durchbrochenes Ornament mit ffylifirten Weintrauben; diefes fowie der Theil eines Baldachins find noch vorhanden. Unter diefem oben im Auffatze die Figur des heil. Sebaffian. Im Kaffen felbft flehen die zwei vollkommen plaftifchen Figuren St. Florian und St. Georg, welche möglicherweife von einem anderen Altar herrühren dürften, da fie den Raum in der Mitte nicht in entfprechender Weife ausfüllen. Die beiden Flügel rechts und links Hellen im Basrelief auf Goldgrund und in Holz gearbeitet den heiligen Dionyfius und den heil. Nicolaus dar. Auf der Rückfeite diefer Flügel befindet fich eine weibliche Figur auf blauem Grunde, einen Pfeil in der Hand und auf dem anderen Flügel eine weibliche Figur mit einem Schwert quer durch den Hals geffoßen. Rückwärts die heil. Katharina und die heil. Barbara. Seitwärts vom Kaffen auf einer Seite unter einem einfachen kleinen Holz-Baldachin der heil. Rochus; der entfprechende Baldachin auf der rechten Seite fammt Statue ift weggebrochen, um den Altar beffer an die Wand ff eilen zu können. Auf der Rückwand ift der heil. Chri-ftoph gemalt. Auf der Predella im Mittelbilde in Hoch-Relief die Huldigung der heil, drei Könige vor dem Jefuskinde. Rechts die heil. Maria vor dem Betfluhl knieend, auf blauem Grunde , auf dem gegenüberliegenden Flügel der Predella der verkündende Engel Fig. 318. (Rappersdorf bei Mühldorf.) Gabriel mit einem Spruchbande. Auf der Rückfeite des erfterwähnten Flügels ein Mönch in weißem Gewände und grünem Ueberkleide. Rückfeite des anderen Flügels der heil. Laurentius. Die Menfa des Altars iff roh gemauert. 2. Ein kleiner Seiten - Altar auf der Evangelien-Seite. In einem neuen einfachen Kaffen eingefetzt befinden fich zwei auf Holz gemalte Bilder, alte Altar-Flügel. Ein geharnifchter Ritter: St. Chrifanth. Das Bild iff auf rothem Grund und dürfte etwas jüngerer Zeit, vielleicht dem 17. Jahrhundert angehören. Das andere Bild ift auf Goldgrund gemalt und ftellt die heil. Barbara mit einem Thurm in der Hand vor. Darunter iff die alte Predella mit dem Schweißtuch der heil. Veronica, zwei Engel halten das-felbe. 292 Neben dem zopfigen Haupt-Altar zwei Altar-Flügel von einem nicht mehr vorhandenen Altar, beide zufammengehörig, jeder 31 Cm. breit, i'2 2 hoch; der eine flellt den heil. Andreas, der andere den heil. Petrus dar, Figuren auf rothem Grund. Die Rückfeite mit fpät-gothifchem Flach-Ornament, grün, fchwarz und roth, mit fchwarzer Einfaffung. Auf dem Orgel-Chor ein flark ruinirtes vierfeitiges gothifches Chorgeftühl, ziemlich rohe Zimmermannsarbeit, doch des Erhaltens werth. Der obere Theil der Rücklehne durch einfach ge- Fig. 319. (Rautenburg.) fchnitzte Stäbe in Felder getheilt. In der ganzen Breite mißt der Choriluhl 2 • 18 M. Das Thürbefchläge der Sacriftei-Thüre iit zu erwähnen, ein Zugring mit viereckiger Rofette und Schlofifchild (M. vn. n. F. p. xc). Raseck. Zwifchen St. Jakob im Rofenthale und Schlafen. Angeblich alte Silbergänge. Die Burg Ras 1122. Rattendorf, Curatie - Kirche zum heil. Andreas. Dem Anfehen nach gehört die ziemlich große Anlage dem fpät-gothifchen Style an und zwar kommen bereits in den Netzgewölben des dreijochigen Chores gellreifte Rippen vor, während fie im vierjochigen Langhaufe fehlen. Als Wandftützen durchgehends Dreiviertel-Säulehen an fchwachen Lifenen und ohne Capitäle, nur in den Ecken Tragdeine. Triumphbogen und Feniler fpitzbogig, kein Maßwerk, keine Strebepfeiler. Der maffive Thurm an der Chor-Nordfeite nächft der Sacriftei mit achteckigem Helme (M. ix. n. F. p. cxxxm). Rauscheie-See zwifchen Victring und Keutfchach. Mögen auch die Holzpfähle, in einer Waffertiefe von 284 Ctm. (9') vorfindig und mit der Eifenaxt bearbeitet, der Neuzeit nahe liehen, fo fcheinen doch der vorgefchichtlichen Periode anzugehören die am Nordufer, weftliche Hälfte, ausgebaggerten Topffcherben, in einer Tiefe von 253 Ctm. (8') liegend, fchwärzlich, reich an Quarzfand, fchwach gebrannt, gleich jenen zu Heidach, fowie die ge-fpaltenen Röhrenknochen eines Wiederkäuers. Ob das Torfmoor am Olt-Ende ergiebiger fei an Schwarzthon-Scherben und Knochen, wäre noch einmal unterfuchens-werth (AfK. 9, 137. Sitzgsb. d. A. d. W. math. 51, 269. AfköG. 38, 198). Raut, f. Seidolach. Rautenburg, das alte Haimburg, liegt nordweftlich vom Orte auf dem Rücken des Gebirgszuges Wandelitzen in einer Höhe von 270 M. über der Haimburger Ebene. Die Ruine lieht mit der Hauptfront gegen Süden, von wo man, da das Terrain im Süden und Wellen fehr Iteil abfällt, unbehindert faß. das ganze Imenthal überblickt. Die Burgrefte umfaffen nur mehr einige Mauern, doch kann man fich nach den vorhandenen Fundamentmauern leicht den ganzen Grundriß vorltellen. Von den vorhandenen vier Räumen (Fig. 319, Grundriß) fcheint der große Raum als Saal, zwei Räume fcheinen für die eigentliche Wohnung und einer als Stiegenhaus gedient zu haben. Alle Mauern haben keinen Verputz mehr, find bloß aus Stein aufgeführt und mit fehr feilem lleinartigen Mörtel verbunden, fehr folid her-geltellt. Die Lagerung der Steinfehaaren ilt horizontal, dann rechts geneigt, dann wieder horizontal, fodann links geneigt, endlich wieder horizontal u. f. f. (Fig. 320, Mauer). Die weltliche Mauer ift 17 "73 M. lang, rgg M. Itark, an den Enden abgerundet und gut erhalten. — 293 Innerhalb derfelben find im unteren Theile je zwei untereinander geflehte Oeffnungen in der Mauer ausgefpart (Fig. 321, FenfLer), in welchen ein doppelter Tramboden einge-fpannt war. Gegen links hören die Oefthungen auf und wird fich der Tramboden dem natürlichen felfigen Terrain angefchloffen haben. An einigen Stellen der Außenfeite finden fich Buckelquadern. Am oberen Theile wird die Mauer dünner, Fenfter-Oeffnungen find keine mehr erfichtlich. Diefe werden mehr an der Weft- und Süd-Seite gewefen fein. Der Zugang zurBurg dürfte an derNord-Seite angelegt gewefen fein, da das Terrain an der andern Seite zu fleh für einen Zugang i(l. Oefllich ift ein fpäterer Zubau mit einem viereckigen fchmalen Thurme, einer Capelle und mehreren Am Friedhöfe ein runder Karner mit halbrunder Oft-Vorlage, in welcher fchmale Fenfterchen mit Glasgemälden: geharnifchter Ritter mit Fürftenhut, Schild und Fahne, auf welcher das Georgsritter-Kreuz. Die Commende Rechberg im Jaun-Thale wurde vom edlen Kärntner Lad. Prager 1495 geftiftet. Es follten dafelbft fo viele Ritter des Georgs-Ordens refidiren, als mitEinfchluß derDienerfchaft von der Stiftung erhalten werden könnten. Als Zeichen der Unterwürfigkeit war jährlich Käfe (100 ž£.) nach Millflatt zu liefern. K. Friedrich dürfte den Rittern Freibriefe zum Eifenbergbau gegeben haben, weil K. Max 22. Sept. 1515 den Rittern, falls fie auf das ihnen von feinem Vater Friedrich ferri gratia ertheilte Fig. 320. (Rautenburg.) Wohnräumcn, worauf noch ein übrigens fchon ganz fchlechter Dachfluhl fleht; der Zubau dürfte vom Anfänge des 1 7. Jahrhunderts fein. Zugang von der Off-Seite (hätte noch vor zehn Jahren erhalten werden können; M. xn. n. F. p. xxxl). Rechberg, Der Ort urkundlich 1236. Pfarrkirche zum heil. Bartholomaeus, mit einfachem fpät-gothifchen Schiffe und mit flreng gothifchem Chor, einer füdlichen doppeljochigen flreng gothifchen Capelle am Schiffe (Kreuzrippen und runde Schlufifleine mit Adler und Lamm darauf), gothifch überwölbtem Thurme zwifchen dem Chor und dem Schiff als Verbindungs-Raum, mit im Norden anfchließender Capelle und im Süden anfloflender Vorhalle aus neuerer Zeit. Am Presbyterium Strebepfeiler. Privilegium verzichten würden, eine Pfarre in Krain, Kärnten oder Steiermark ver-fpricht, welche 275 fl. Rh. trägt. Das Privilegium wurde zwar zurückgeflellt, doch ohne Entgelt. 1513 vertaufchte das Stift Eberndorf die Pfarren St. Bartholomae und St. Thomas in Glantfchach an die Commende gegen St. Lorenzen zu Stein; 1600 wurde mit Milflatt auch Rechberg denjefuiten einverleibt (M. 1 44, iv. n. F. 37; vm n. F. p. xxxv). Reichenau, St. Margareth in der —, f. St. Margareth. Reichenfels, die Pfarrkirche ift in ihren Haupttheilen ein Werk aus der romani-fchen Bauperiode, einfchiffig mit einem breiten Thurm über dem Chorquadrate; Chor-fchlufl und fämmtliche Gewölbe gehören der Spät-Gothik an. In früheren Zeiten wurde durch unglückliche Reftauration manch’ fchlimmes angerichtet. Von den Chor-fenftern ift nur beim mittleren das gothifche Bogenfeld flehen geblieben, vonSchifffenftern jenes über dem Orgelchor mit Fifchblafen-fchlufi; am ausgebildetften erfcheinen die gekuppelten Schallfenfter des alten Thurmes, mit Mittelpfoften und Dreipafs im Schluß, alle übrigen Fenfteröffnungen und Eingänge modernifirt. Die alten Gewölbe find glücklicherweife intact geblieben; das Rippenwerk durchkreuzt fich ohne Schwung in netzförmigen Gebilden, die fich im Chore auf drei Joche und dreifeitigen Schluß und im Schiffe gleichfalls auf drei Joche vertheilen. Die Theilung markiren im erfteren Raume eckige Confolen, im letzteren kräftige Halbfäülen Fig. 321. (Rautenburg.) mit polygonenCapitälen.Ungemein ftark zeigt fich der unprofilirte Triumphbogen, was dadurch erklärt wird, weil auf demfelben ein Theil der Schwere des ftattlichen Thurmes ladet. Diefer deigt nämlich zwifchenChor und Schiff auf und erfcheint von außen gleichfam in zwei Gefchofien abgeduft. In etwa Vierfünftel der ganzen Höhe zeigt er zuerd eine länglich viereckige Gedalt, dann erd ver-fchmälert er fich zur quadratifchen Form. Die entdandenen zwei Abfätze find mit kleinen Pultdächern überdeckt. Beachtenswerth id das .als Wandnifche behandelte Sacraments-häuschen mit Gitterverfchluß und mit einem Dreipaß im bekrönenden Blendbogen. Ein Theil des tief eingebauten Orgelchors id fpitz-bogig unterwölbt und gegen das Schiff mitteld dreier fpitzbogigen Arcaden geöffnet, welche fich an capitällofe achtfeitige Pfeiler lehnen. In der Sacridei der Torfo eines großen gothi-fchen Kelches von Silber, nämlich Cuppa auf modernem runden Fuße von unedlem Metalle. Die Cuppa ruht fed in einer etwa 5'5 Cm. hohen Schale von Draht-Email, be-dehend aus zahlreichen rundlichen durch Verfchlingungen gedrehten Silberdrahtes entdandenen Feldern, welche mit gelbem rothen und blauen Email ausgefüllt find (einziges in Kärnten vorkommendes Beifpiel). Die Schale fchließt nach oben mit einem Kranze maffiven gegoffenen Blattwerks (Kirchenfeh. m. 100). An der Eidlichen Außenwand der Kirche ein Grabdein des Mathes Bienlein, Pflegsverwalter der Herrfchaft Reichenfels u. f. w. (1. 6. o. 4.), lichtgelber Marmor mit der Reliefbüde des Genannten in charak-teridifcher Gewandung (M. ix n. F. p. lxiv). Ein runder Karner deht in füdödlicher Richtung am Friedhof und bildet zwei Räume übereinander. Reifniz-Thal, zwifchen Wörther-und Keutfchacher- See. Die Stelle id fehr früh als Ribnitza um 850?, 978 bekannt (Car. 1855, 49). Reifnitz, das Margarethen-Kirchlein, ein fehr fchöner gothifcher Bau von 18 M. Länge und 7 '8o M. Breite bei 8 M. Höhe bedeht aus drei Jochen mit dreifeitigem Ab-fchluße. Die Rippen der Netzgewölbe ruhen auf halbrunden Dienden mit Sockel und Ge-fims. Spitzbogige Fender. Drei Schlußdeine, in einem fchildformigen die Keutfchacher Rübe, in einem anderen die h. Margaretha mit dem Drachen- Der Renaiffance - Altar führt die Jahrzahl 1639. Unter dem Altarraume eine Höhle. In der Nähe find die Ruinen der bedeutenden Burg Raifnitz. Ober dem Thore des Kaufes des Wor-nig in der Nähe der Ruine befindet fich folgende Infchrift: Aida hat Valtein Schieckh und Veronica ein geborne Wendlerin fein ehliche Hausfraw über 48 Jar lang gehäuft. Als Im aber im Winter des 87 jars Ire Wonungn, weiln die von Holz gemacht ge-weft im grund abgeprunnen ift, difes Gepew durch Iren Son Marxen Schiekh E. E. L. in Kchardthen Pawzalmeifter zu Clagenfurth. Rathaushilf wider von newen aufferpäut worden etc. 1587 Jar. Reineck (Reinekke 1241). Im Burg-gefels Höhlen der heidnifchen Frauen (Car. 1873, 252). Vgl. St. Veit. Reisach. Die Pfarrkirche ill im Jahre 1849 erbaut worden, doch tibertrug man dahin ein einfaches Sacraments-Häuschen mit Eifengitter aus der früheren Kirche. An der Auflenfeite der Anaftafia-Capelle ein altes Fresco-Bild, den heil. Chriftoph vorftellend (M. vn n. F. p. xvm). Die Sage meldet: Unter dem goldreichen Reiskofel gegen Gurina liegt die „alte Stadt Riefa“, durch den oben ausgebrochenen See verfchüttet. Ein eifernes Beil wurde neueflens unter einem Steinblocke gefunden (1882), von einigen Römerfteinen (in derKirche verbaut?) fleckt im Wegkreuze: DM AMANDO, fchönfte Schrift, um 230?, gef. vor 1817, angeblich aus Gurina (Jab. 432. Mo. 4720, vgl. Sehen im Eifack-thal bei Orelli 1876 Car. 1856, 22; 1873, 246; 1880, r42. Mu. R. N. r, 309. AfköG. 6, 224. 11. 1849, 1, 2; Iftria 1849, 21, 81. Ank. 1, 29, S. 45; 2, 71. M. 9, 122). Zwifchen Reifach und Weideck fliefl man auf eine Fibel, mehrere Münzen, Mofaik-Steinchen, Thontopf-Stücke, vor 1845 K (Car. 1845, 26. Meyer-Gurina S. 89). Reinegg, Pfarre bei St. Philippen, die Pfarrkirche nur noch im Chor-Raume alt, derfelbe ift einjochig, dreifeitig gefchloffen mit Grabgewölbe, das fich durch ein Gewirre von ganz fchwachen Rippenzügen bemerkbar macht. Reinthal bei Winklern. Die dem heil. Rupertus geweihte Kirche hat im Schiffe ein Netzgewölbe, das auf ftarke Dienfte ohne Capitäle auffetzt. Das Gewölbe im Presbyterium ilützt fich auf Confolen. Nur am Chor-Schlufie fchwach angedeutete Strebepfeiler (Fig. 322). Die Kirche ift weil! getüncht, nur die SchluflfLeine und die beiden Vier-päffe im Presbyterium zeigen noch die alte Bemalung. In diefen ift der heil. Nicolaus und der heil. Rupertus, im runden Schluflftein der Salvatorkopf gemalt. In dem viereckigen Schlufifteine ein Wappen. Der Orgel-Chor von Holz, neu. Auf dem Giebel ein hölzerner Dachreiter. In der Sa-criftei ein gothifcherKelch(Ende des 15. Jahrhunderts). Endlich, in der Kirche aufgehängt, 1 2 auf Holz gemalte werthvolle Bilder, die Apoftel darftellend, Bruftbilder jedenfalls niederländifche Schule, die Köpfe sehr charak-teriftifch. Die Bilder meffen jedes 25 Cm. mit mit 35 Cm. Höhe (M. Vn n. F. p. xc). Reisberg, St. Peter und Paul am Oft-Abhange der Saualpe, oberhalb Thürn (Pfarre Marein). An diefer U ebergangsftelle zwifchen zwei fruchtbaren Thälern, von Fig. 322. (Reinthal bei Winklern.) Wolfsberg gegen Klein-St. Paul, Eberftein, zeigen von Umwohnung eines kleinen Hei-ligenthumes manche Werkfteine, zwei Säulenköpfe (1832, Jab. 324), zwei Reliefs, nämlich Blumen-Arabeske, ein Vogel-Paar da-zwifchen Blumenvafe 1832 (Jab. 326), dann Mann, Behend, mit Rolle (Jab. 327), endlich zwei SchriftBeine: IANO GEMINO Ara, um 120—180, gef. 1867 (Jab. 324. Mo. 5092a. K 103). TERT(IVS) ATE VA (LI)*, Krieger mit Schwert und Speer, um 220, gef. 1832, jetzt amKirchthurmgrunde(Jal). 325. Mo. 5092b). Das Schloß urkundlich als Risperch 1194 (M. x n. F. p. lxxxv). Reissberg, Ruine mit wenig Mauer-reBen, dabei eine kleine einfchiffige Capelle St. Kunigund, Pfarre Marein, ohne Bedeutung, im Thurme RömerBeine Rennweg. An der HeerBrafie Viru-num-Sianticum-Aquileia. Geleisfpuren der RömerBrafie von Windifchberg nach Stalhofen und Zolfeld (K. Ztfch. 4, 108, 110. Ank. 1, 558). Rieding, St. Oswald in der —, bei Mannig im Lavantthale. GrabBein SEX-TIL, c. 150 (Klgft. Ztg. 1884, S. 214). Rinkenberg bei Bleiburg, Ortsgemeinde Moos. Ein Serpentin-Hammer, gefleckt, polirt, zugefchliffen, mit Stielloch, fchwer 76-2 Dg. (1 'ft ig3/* Loth) ward hier um 1850 gefunden (AfK. 2, 153, 154. K?). Ueber dem Welt-Portale ein Römerflein (M. xiv n. F. 188). Rinkenperge urkundlich um 1208. Die Pfarrkirche (M. vn n. F. p. lvi) befleht aus einem zweijochigen fpät-gothi-fchen Langhaufe mit Sterngewölbe, außen Strebepfeilern und einem älteren Presbyterium, mit dem erfteren gleich breit, aber bedeutend niedriger. Die Rippen der Kreuzgewölbe im Chor find fehr kräftig und fitzen im unterften Höhen-Viertel der Wände auf Confolen auf. Im Schiffe vereinigen fleh die Rippen in halbrunden Dienften an ftark vortretenden Lefenen. Der Spät-Gothik gehört auch der Orgel-Chor an mit feiner zur Hälfte vollen, zur Hälfte in Maßwerk - Figuren durchbrochenen Bmftung. In der Unterwölbung dichtes Netzwerk, Spindelftiege mit dreifeitiger Umfaffungs-mauer. Der Thurm an der Chor-Nordfeite hat alterthümliches Ausfehen mit fpitzbogigen Schalllöchern. Die Glocken datiren von 1475 (im Jahre 1888 eingefchmolzen), 1669 Fig. 323. (Rittersdorf.) (Laurehz Pez), 1781 (Martin Puecher). Die Chor-Fenfter mit Maßwerk. An der äußeren SchiffwandRefte von tibertünchten Malereien. Im Pfarrhofe ein gutes Kreuzigungsbild vom Jahre 1675, gelüftet vom Pfarrer Florian Staudegger (M. vn. n. F. p. lvi.) Rinkolach, die Filialkirche von St. Michael bei Bleiberg, mit einfach gothifchcm Chore und flach caffetirter Holzdecke im Schiffe (an der Aufienfeite 1549). Der Thurm an der Chor-Südfeitc mit achtfeitiger Spitze (M. ui. 33). Rittersdorf, die dortige Filial-Kirche nach Irfchen gehörig (Fig. 3 2 3), hat einfprin-gende Strebepfeiler, Netzgewölbe im Schiff mit drei Jochen und im Presbyterium, einen Thurm mit Giebeln und fpitzem Helme. Rundthor mit profilirter fpitzbogigen Ueber-höhung; im Tympanon Blendmaßwerk. Einfache Sacraments-Nifche. Die Thurmfenlter haben reiches Fifchblafen - Maßwerk und find einmal getheilt. An der Sacriftei-Thür ein hübfehes Befchläge. An der Außenfeite ein riefiges Chriftoph-Gemälde theilweife mit Reliefs, eine Krönung Mariens und St. Florian; diefe Bilder erinnern lebhaft an jene der Michaels-Capelle zu Berg (M.vmn.F. p. ci). Roggau oder „in der Schütt“, Filial-Kirche der Pfarre St. Leonhard bei Siebenbrünn. Diefe Anlage fleht nahe an jenem Abhange der Villacher Alpe (Berg Dobratfch), wo im Jahre 1348 der verhängnisvolle Felfenabfturz ftattfand. Damals wurden, wie die Sage erzählt, fiebzehn ganze Ort-fchaften durch den abgeriffenen Schutt vernichtet, und lediglich die „Schütter Kirche“ war es, welche laut der Sage von der verheerenden Kataflrophe verfchont blieb. Die heutige Anlage ift jedoch nicht mehr die aus der obgenannten Zeit. Das Presbyterium hat zwar den Charakter der Gothik, jedoch fchon einer fpäten Periode. Im Schiffe flache Decke, die Fender modernifirt, ein neuer Thurm wurde datt des früheren oberhalb des Presbyteriums gedandenen Dachreiters erd im Jahre 1875 vor der Wedfeite errichtet. Von der Kircheneinrichtung id nur eine In-fchriftlafel im Chore zu erwähnen, welche die Befchreibung der fchon angeführten fchreck-lichen Kataflrophe enthält. Im Thurme kleine Glocke von 1504. Rojach, große einfehiffige Kirche mit einfachen Kreuzgewölben, im Ganzen dark modernifirt, das Schiff vierjochig; das Presbyterium bedeht aus Joch und Schluß, dafelbd Dreiviertel - Säulchen mit Capitälen (daran Köpfe) als Rippenträger, Schlußdeinfcheiben. Im Schiffe fitzen die Rippen theils auf Confolen theils auf einfachen Wandfäulen auf, fchildförmige Schlußdeine. Das Gewölbe des Orgel-Chores bilden drei kleine Joche mit Sterngewölben, fchöne goth ifchdurchbroch ene ChorbrüfLung mit ausfpringender Mitte. Vor der Weilfeite fleht der Thurm mit einfachem Rippengewölbe. In der Erdgefchofihalle der Schrein eines großen Flügel-Altares aus dem Ende des 15. Jahrhunderts: im Schreine Chrifti Geburt, an den Flügeln innen die Be-fchneidung, Darftellung im Tempel — Anbetung der Hirten, die drei Könige —außen Chriftus vor Pilatus, dieGeifielung, derOelberg, die Dornenkrönung. Auf dem Fuße fleht: alt renovirt 1529, neurenovirt 1869. Sacraments- Nifche mit Gitter. Steinmetz-Zeichen Außen Strebepfeiler, eine Glocke von röyi, eine von 1725, 1740, 1777 u. f. w. (M. x n. F. p. xxvm). RoSSegg. Hierfelbft eine Fibel, zwei Grabfleine: T VALENTIN VS*, um 217 — 311, gef. vor 1850 im Schloßgarten (Jab. 356. Mo. 4770). MOCIANCVS*, um 220, gef. 1871 in der Thurmruine (Mo. 6491), unweit Frög. Der Ort vielleicht das Rafa von 883 (vgl. M. 6, neu 38), Raz um 1143. Die Pfarrkirche hat noch den ur-fprünglichen fpät-gothifchen Chor (ein Joch und den fünffeitigen Schluß mit Kreuzrippen). Zwei große Schlufifteine, in denfelben die kreuznimbirte fegnende Hand und eine Ro-fette. Zwifchen beiden eine gedrückt-fpitz-bogige Gurte, fchwache Wanddienfte ohne Capital, welche in Eindrittel-Höhe über dem Boden mitKegelconfolenundMasken endigen. Strebepfeiler. Das übrige i ft Neubau aus i8tq, da die Kirche durch die Franzofen 1809 faß. ganz zerftört worden war; wohl aber dürften die Hauptmauern beim Wiederaufbau verwendet worden fein. Das Schiff bildet vier Joche mit je drei eingezogenen Wandpfeilern und vorgelegter Dreiviertel-Säule Und kämpferartigen Capitälen. Der Thurm flammt aus 1867. Eine Gedenk-Infchrift 'an diefemKirchenbau befindet fich an der Weftfeite des Kirchenfchiffes. An der Südfeite erzählt eine andere Infchrift, dafs 1656 Niclas Graf Rofenberg fammt Frau MariaSidonia geb. von Herberftein das Schloß kaufte; dabei das Wappen und die heil. Dreifaltigkeit. An der Kirche das Grabmal der Brüder Jörg, Wolfgang und Caspar von Perk-ham und Rofeckh 1521. In der Kirche eine Gruft der Rofenberge, gelüftet von Franz Fürften Rofenberg 1797. Außerdem finden fich Grabmale des Abraham Höchenkircher Pflegers(1605), des Seifried Steyrer zuTefchl-dorf (1627),des J. SigmundPrafchnigg(1773) und des Pfarrers Joh. Hafner (1777). Ein Bild — die Kreuzigung mit vielen Figuren — und das Hochaltar-Bild fehr beachtenswerth (M. x n. F. p. xxin). Rosendorf nächfl dem Zolfelde, öftlichc Hügelhöhen hinter Töltfchach, thcil-weife öftlicher Stadtrand Virunums, der Oberftadt, in der füd-nördlichen Linie zwifchen Meislberg und Döchmannsdorf. Baurefte mit Metall- und Thonfachen, Münzen Tiberius? Br., Domitian? Br., um Hadrian Br., Gordian S. K 1881. Diefen Stellen werden neun Schriftfteine zuge-fchrieben: VICTORIAE AVG und drei Zeilen, Ara, durch den adlečtus sacerdotis flamen, um 240 — 310, gef. 1752 (Mo. 4814, ad S. 1046 K 187). Die Ara VICTORIAE AVG, achtzeilig (Jab. 17. Mo. 4813. K 81), wurde fpäter, r 784, im Zolfelde gefunden. BF COS LEG II ITAL, Jahr 238, ((A)NO ET PONTIANO COS VIII KAL IVLIA(S)), feit 1752 im Wagritfch-Haufe, fpäter übertüncht (Jab. 24. Mo. 4820). Die legio n italica pia fidelis augufta, nach D. Caffius 1, 55, c. 24, in Noricum um 173 (bis 400) ift in 14 Steinfchriften des virunenfer Gebietes erwähnt (Mi. w. AlthV. 11, 61, vgl. Zolfeld). (Q AVR)EL(IVS) MACER mit vete-ranus ex beneficiario, um 240, gef. 1752 fehlt? (Mo. 4833. Kml. 85). DM M AVRELIVS* 11 Zeilen mit miles legionis n italicae strator consularis, um 193 — 240, gef. vor 1691, von der Capelle (zu Töltfchach? Rofendorf?) in des Schloffes Stallpfeiler (Jab. 33. Mo. 4836. Kml. 73. K 209). CABALLO* um 160, gef. vor 1691, von der Kirche verfchwunden? (Jab. 74. Mo. 4890). IVLIO APRILI (ftatt ELVDONI)*, mit beneficiarius tribuni cohortis 1 Asturum, um 160, gef. vor 1688 im Stangl-Grunde bei Meislberg, dann Karlsberg (Jab. 25. Mo. 4842. Aep. 2, 102, 4, 214. Kml. 71. K [feit 1878] 1 7 2), vgl. Zolfeld, Herzogltuhl ELVDONYVE. Valv. 137 bildet den Stein bei Möderndorf ab und fchweigt im Texte. GAMBVGIO*, um 170, gef. vor 1752, Kirche Poffau (Jab. 58. Mo. 4919). 2g8 MASCVLO*, um 250, gef. 1615, fpäter nach Maria-Saal, Haus 36, dann Krumpendorf (L MASCVLO), das Falfum zuTöltfchach, Gartenmauer noch 1870 (Jab. 50. Mo. 4940. Aep. 4, 216). QVINTILIA(NO)*, um 200, gef. vor 1752 im Haufe Stangl (Jab. 60. Mo. 4962). Der Ort als Rozzindorf 1203 und wohl zuvor. Rothenthurm, Vielleicht eines der alten Caftella des Eugippius feä. 25. Stelle „heidnifcher Grabflätten“ mit allerlei Gebein (AfK. 7, 5. M. 3. n- S- xcvti, Note 2). Fig. 324. (Ruden.) Im Schloße die kleine Schloß-Capelle „zur heil. Barbara“, dem 17. Jahrhundert entflammend laut an der Decke befindlichen In-fchriften, neu übermalt. Das Schloß felbft, ohne Kunftwerk, ohne jeden architektoni-fchen Schmuck, wird gegenwärtig reftaurirt. Rottendorf, dieFilial-Kirche„zur heil. Magdalena“ von Feldkirchen, flammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, an der Weftfront drei Schiefifcharten undPechnafe; der Thurm fleht an der Südfeite und zeigt unzweifelhaft gothifchen Charakter: Das Altarbild itl mit 1633 datirt, mit Hieronymus Foregger be- zeichnet. Die Glocken flammen von 1644 und 1714. Großer einfchiffiger Bau in guten Ver-hältniffen. Der Chor mit fpät-gothifchem Netzgewölbe, Dreiviertel-Säulen als Wanddienfte mit polygon profilirten Capitälen als Rippenträgern. Im Chorfchlufie drei leere Confolen. Spitzbogige zweitheiligeFenfter mitMaßwerk, zur Hälfte von unten vermauert. Außen kräftige dreimal abgefetzte Strebepfeiler. Schöner Renaiffance-Hoch-Altar. Das Schiff neu eingewölbt, vielleicht nur eineHolzdecke. Ein Fenfter fpitzbogig. Der Wefl-Eingang romanifirend. Außen kleine Freske St. Wolfgang. Rottenstein, an Gurk- und Sattnitzberg (Dec. Teinach). Der Grabftein LOCO*, um 130, gef. 1878. (K 175. E. 4, T64, 574. M. 5, n. S. xcm). Erfcheint als Ratenflein 1135, als Rotenflain 1T40 bekannt. Die dortige Pfarrkirche ift ein kleiner nach Often gerichteter Bau mit einem viereckigen Thurme an der Weftfeite, der mit einem von vier Giebeln umgebenen Spitzdache abfchliefit. In der Vorhalle eine Art Opfertifch. Das Schiff der Kirche zerfällt in drei Joche, hat angebaute Streben und nur an der Südfeite Fenfter. Der Triumphbogen ift fpitzbogig. Das Presbyterium befteht aus einem Joche und dem fünffeitigen Chor-Schlufie. Die einfachen Gewölberippen im Chore ftützen fich auf Confolen. Im Schiffe zufammengefetzte Netzrippen auf abgefchrägten Strebepfeilern ohne Capitäle, drei runde Schlußfteine mit Wappen bemalt. Die Sacriftei-Thür im Kleeblattbogen mit geradem Sturze. Die Anlage der Kirche ift übrigens eine romanifche mit urfprünglich flacherDecke. DasNetzgewölbe ift viel jünger. Unter dem Dache ift noch ein romanifches Fenfterchen erhalten. Das Thurm-Portal ift rundbogig romanifch, desgleichen dasFenfter-paar im Glockenhaufe. Zwei alte Glocken mit Minuskel Infchrift, eine v. 1455. Bemerkenswerth ift der alte fteinerne Kanzelfuß, der durch Abfchrägung vom Quadrat ins Achteck übergeht und dann mittelft Wafferfchlägen wieder zum Quadrat wird;ferner dieBefchläge der alten Eichenthür, der Griff und das Schlofl-blech. ln der Nähe die Ruine Rottenftein. An einer fenkrechten hohen Felswand gegen die Drau find im Kalk-Conglomerat drei zimmer- artige Höhlen in das Geftein eingemeißelt, zum Theile noch geweißt. In fechs Reihen übereinander bemerkt man die Balkenlöcher für die Trambäume des Gebäudes, deffen Außenwand nur an den Felfen angebaut, heute herabgeflürzt einen vom Gebüfche verdeckten Schutthaufen bildet (Kirchenfchmuck 1880 p. 125 vil, n. F. p. xcn). Ruden, die große Pfarrkirche flammt theils aus dem 15. theils aus dem 16. Jahrhundert. Durch einen gemauerten Vorbau erkennt man noch den älteren projectirten Triumphbogen.Das Presbyterium ift der ältere Bau; es bedeht aus drei jochen und demChor-fchlufie, ein fchöner Bau von guten Verhält-niffen. Kreuzgewölbe mit einfach profilirten Rippen und runden Schlufifteinen. DieDienfte fenken fich bis zur Fenfterbankhöhe herab, wo fie fich mit einem Kaffgefimfe verbinden, das jedoch nur mehr in den drei Schlußfeiten vorhanden iß. Vier Fenlter noch in urfprünglicher Form, zweitheilig mit Fifch- •g' 1 narfj 8er Kehn , K .SEUtovics. Fig. 325. Romanifches Rauchfafs, aus St. Daniel im Jaunthale flammend, jetzt im Privatbefitze zu Guttaring (Kirchenfchm. 1884, f. 63). gelangt man ein modernifirtes Portal durch-fchreitend in das niedrige Schiff mit aufflei-gendem Boden, drei Joche mit Sterngewölben bildend. Die Rippen gehen unmittelbar aus den Dienften hervor. Der Orgel-Chor ruhet auf drei dumpfen Spitzbogen, die auf zwei achtfeitigen Pfeilern anlaufen. Die meiden Fender modernifirt, eines mit Vierpafi zweitheilig. Spitzbogige Sacridei-Thür mit profi-lirtem Steingewände (Fig. 324). Der Triumphbogen gedrückt fpitzbogig. Zum Presbyterium führen zwei Stufen empor. An der Innenwand desfelben gegen das Schiff blafen - Maßwerk. Am Chor - Schlüße dark abgetreppte Strebepfeiler mit profilirtem Wafferfchlage. Am Schiffe find die Strebepfeiler fchwach und mangelhaft ausgeführt. Neben dem Dachduhle fieht man Rede der Bemalung des Triumphbogens.Es dürfte fchon einmal ein Theil des dazu gehörigen Schiffes bedanden haben, jedoch der Bau ins Stocken gekommen und fchadhaft geworden fein. Der Thurm deht an der Nordfeite, hat dreifeitige Giebel, gekuppelte fpitzbogige Fender und fpitzenHelm. Die Sacridei bildet zwei quadra-tifche Joche im Spitzbogen überwölbt. Sehr 3oo fchöner kofibarer Grabflein der Prisca Wafchlin des edlen Eberharten Ertl von Hain-flett, Baupflegers zu Waifneg Hausfrau •}• 29. vr. 1591 (Grauer Marmor). Ein Fragment eines anderen Grabfteines mit drei Wappen von 1572 in der Friedhofmauer. Im neuen Mauertheil ift ein antiker Kopf eingemauert. Taufflein ein Očtogon aus dem 16. Jahrhundert (M. xn n F. p. lxxviii). St. Ruprecht in Projern, flehe PrO-jern. St. Ruprecht bei Villach. Die Kirche in ihren Umfangsmauern noch der romani- fchen Anlage zugehörig. Der Thurm bildet das Presbyterium, das geradlinig fchliefit, die halbrunde Apfis befleht nicht mehr. Das Langhaus befteht aus drei Jochen, davon zwei mit fpät-gothifchen Sterngewölben überdeckt find, im dritten Joche befindet fich der Orgel-Chor. Die Wandpfeiler haben halbrunden Dienft, keine Capitäle. Der Triumphbogen fpitzbogig. Kleine Sandtuarium-Nifche mit Gitter. Der Thurm im unteren Theile noch romanifch, Doppelfenfter. St. Ruprecht bei Völkermarkt, f. Völkermarkt. S. Saalfeld, vgl.Lamprechtskogel, Lambertskogel (Car. 1887, 184). Sachsenburg. Eine bronzene Frauen-büfte auf kleinem Poftamente ergab fich beim Bahnhof baue 1863 K? Eines der alten Caftelle des Eugippius mag hier wohl auf gut abfperrender Höhe zum Schutze der Stadt Teurnia mitgewirkt haben. Die alte Heerftrafie aus dem Vororte, welchem mehrfach Baufleine hierher enttragen worden find, leitete nach Sachfenburg über Litzlhof(füdlich davon), Pufarnitz (unterhalb), St. Leonhard, Möllbrucken, alsdann Feiflritz,, Ober-Gottes-f d (Felsgeleife), Lefsnigg, Kleblach, Blas-gg (alte Strafle), Lengholz, Gerlamoos, 1’ attachhof, Steinfeld, Radlach, Greifenburg u. f. w. nach Aguontum (Lienz) (Afk. 5, 105,6, 120, 7, ag.Ank. 2, 17, 18. Hn. 388. M. 3, neu p. xcvr. R.-St. 1, 66. M. w. anth. 1S86, 6if). Der Ort Sachfenburg geht hinter die Burgzeit 1252 zurück. Alte Antimon-Baue (Hauer G. 188). Die Pfarrkirche hat eine einfchiffige dreijochige gothifche Anlage mit in das Schiff einfpringenden Pfeilern mit vorgelegten Dreiviertelfäulchen, die als Dienfte für die Rippen des Netzgewölbes dienen. Einige diefer Auflageflellen find mit einfachen Rippen geziert. Auch das aus zwei Jochen und drei Seiten des Sechseckes im Schlüße beftehende Presbyterium hat ein, wohl aber etwas einfacheres Netzgewölbe, die Rippen vereinigen fich hier mit den Dienften, indem fie in deren Capitäl einfehneiden. Beim Triumphbogen laufen die Rippen auf Confolen auf. In den drei Schluflfleinen roth und weiß bemalte Wappen. Die Sacriftei befindet fich im Erdgefchoße des Thurmes zunächft dem Presbyterium, (Spitzbogen-Fender und Spitzhelm). Die fchrägen Strebepfeiler des Presbyteriums gehen nur bis zur halben Höhe des Gebäudes. Das Haupt- und das Seiten-Portal einfach pro-filirt und mit beachtenswerthen fchmiede-eifernen Befchlägen ausgestattet. Im Tympanon des Wed-Portales die Jahrzahl 1510 eingemeißelt. Die Fender fpitzbogig, moder-nifirt ohne Maßwerk. An der Außenfeite Spuren alter Malerei. In der Sacridei ein fpät-gothifcher Kelch. In der Kirche das Grabmal des falzburgifchen Pflegers Joh. Glikofler 1678 und der Red eines Grabmales von 1440, auf dem Stein ein Kreuz, links ein unkenntliches Wappen (Fig. 826, Grundriß der Kirche; M. vm n. F., p. lxiv). Sagor (auch Saager). Die St. Anna-Kirche id vom Friedhofe umgeben, hat geraden Od-Schluß mit Tonnengewölbe und zwei einfehneidenden Zwickeln, der Scheidebogen id halbkreisförmig und niedrig. Das Schiff flach gedeckt, vier kleine romanifche Fender und zwei Eingänge im Spitzbogen. Das Schiff gehört der romanifchen Bauzeit an. Der Thurm id maffig, deht neben dem Presbyterium an der Süd-Seite, der untere Raum dient als Sacridei und öffnet fich mit einem fpitzbogigen Ausgang gegen den Chor. Den Thurm krönt eine Spitze, die Glockenhalle hat weite Schallöffnungen im dumpfen Spitzbogen (M. vn n. F., p. xcm). In diefer Kirche befindet fich als inwendige Thurmdufe beim Wed-Eingange eine graue Kalkdeinplatte von 2-oi M. 3°1 Länge und o'Sg M. Breite. Im Bildfelde derselben ein Kreuz mit dreipassartig gothifch-durchbrochenem Fuße, auf dem Schafte mit einem gegen rechts gewendeten Schilde belegt, darin eineEcke. Die Zeichnung ifl auf der Platte blos in Conturen ausgeftihrt. Die Buchltaben derUmfchrift find kräftig. Sie lautet: hie leit bernhartrotnftain tanach chrift gepvrt veronnen warn drevzehnhundert jar j Es ili dies eine der älteften deutschen Auf-fchriften an kärntnerifchen Monumenten und Fig. 326. (Sachfenbur.) mag wohl einem Zeit- und Turnier-Genoffen des Minnefängers Ulrich von Lichtenftein angehören und an dem zu Frauenburg in der nahen Steiermark befindlichen Grabfleine ihr Vorbild genommen haben (Fig. 327). Unter den Glocken der Anna-Kirche ift die kleinfte mit dem Spruche: „o maria hilf uns aus aller not amen“ geziert; lie dürfte aus der Mitte des 15. Jahrhunderts dämmen; in der Sacridei ein Kelch aus dem 15. Jahrhundert, klein, der Fuß fechsblättrig, derNodus aus getriebenen wuldigen Blättern mit eingravirten Blättern, der Schaft quadratifch (M. vn n. F., p. cxv). Sagradi, f. Miesthal und St. Barbara. Sagritz. Der alte Ort an dem Tauernwege mit einer Kirche 829, 914 fcheint bisher ohne Funde geblieben (Koch-Sternfeld "Y. T820, 192. K. Ztfch. 8, 153). Von der alten Kirche deht nur mehr der Thurm, welcher an drei Seiten frei war. Es wird behauptet, er hätte ganz frei gedanden, was jedoch beim Fehlen der rückwärtigen Cordon-Gefimfe unwahr-fcheinlich id. Gegenwärtig id der Thurm in die neue, dem heil. Georg geweihte Kirche einbezogen, welche im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Der Thurm hat vier Giebel und deilen Helm. In der Thurmhalle ein einfaches Netzgewölbe mit Renaiffance-Be-malung. Innen an der Seitenwand (Evan-gelien-Seite) befindet fich ein Grabdein des „Chridoph von Hohenburg zuKolenperg und Knettersdorf und feiner Frau Margarethe, einer geborenen von Schlanderfperg, feines Sohnes Oswald und deffen Frau Katharina, einer geborenen Kubatfch. Heinrich von Hohenburg ließ den Stein machen 1584.“ Im mittleren Hauptwappen zwei Greifenkrallen und ein Greif als Helmzier, rund herum 16 kleine Wappenfchilde, fämmtlich benannt und zwar: Thanhaufer, Kienburg, Khevenhiller, Mofamb, Saurer, Stainpeck, Schlandfperg, Kubatfch, Siperg, Firmian, Rotndein, Lueg, Komer, Kaming, Vilareith' Von Rod (f. M. xm, p. xxxn). An der Südwand großer weißgrauer Grabdein mit fchönem Relief in der oberen Hälfte der heil. Sebadian und zwei Wappen-fchilder dardellend, die untere Hälfte mit Schrift: Sebadian von Leomüllern, gewehter Bamb. Amtmann zu Villach, Amt- und Landrichter in Grofikirchheim, fo dem 9. Dec. 1629 erfchoffen und feine Frau Ci escentia, Geborne Kullmerin j 24. Sept. :6i7 zu Villach, gefetzt von Frau Apolonia Seidtlinger geborne von Leomüllern aus Schweller- und Schwagerliebe. Der Taufdein id noch alt, einfahn und roh gemacht. Am Friedhofe befindet fich zunächd der Kirche eine alte Capelle aus dem Jahre 1522, welche Jahreszahl im mittleren eines als Dreipafi geformten Schlußfteines er-fcheint. Das von dem zwei Travees umfaffen-den Schiffe nur durch eine Stufe getrennte Presbyterium ift durch drei Seiten eines regulären Achteckes gefchloffen, beide haben Stützgewölbe mit verfchieden geformten Schlufifteinen und laufen die Rippen auf Confolen auf. Das Presbyterium hat ein noch Fig. 327. (Sagor.) erhaltenes Maflwerk-Fenfter, das durch einen Stab getheilt ift. Die Capelle trägt ein einfaches fteiles Dach und einen hölzernen Dachreiter (Fig. 328, Grundriß; M. vit n. F., p. xc). Dafelbfl zwei Grabfteine: „Des Georg Joseph von Pacher, k. k. Bergrichter und Waldmeifter zu Ob.-Kärnten, auch Kameral-Mauthner und Steuereinnehmer in Grofi-kirchheim, f 26. Feb. 1757“ und einer „Frau Maria Francisca Gurtner einer Geborenen von Lach.... (unleferiich). “ Saifnitz. Die Poftilation Larix, Larice, Lache, zugleich statio portorii illyrici, an der Straße von Aquileia nach Virunum gelegen, wird im Itinerar verzeichnet als 54 mp. abftehend von Aquileia, 24 vom näheren (Via) Belloio (angeblich Ospedaletto), ander-feits 27 (24) mp. von Sianticum (Villach), endlich 57 (54) mp. von Virunum. Die Richtung nach Peutinger und dem Antoninum hält Mommfen für identifch; nämlich Aquileia bis Bellonum oder Belvinum 30 mp., nach Ad Silanos (füdlich außerhalb Kärntens) 35 mp., nach Larice (Tricefimo) vor Bellonum 28 mp„ folgt Santicum nach 27 (oder 24) mp., fchließlich Tafmemetum, Saloca, Virunum (Car. 1883, 155, 188, 189; 1887, 123. Jung R. und R. 23. Muf. 25. W. Altthms. Verein Mitth. xi, Karte und S. r3o. Laz. resp. rom. 1548, S. 1028. M. w. anth. 1886, 6if). Der Ort fehlt auf der Tabula. Der namengebende Lärchenftand ift gegenwärtig hier nicht ftärker als anderswo; viel mehr kommt pinus larix bei Bleiberg-Greuth im Möllthale vor (ubivis prope Villacum, Wulfen Flor, noi-777, Nr. 1501). Der Ortsname erinnert an vicus Laris bei Luceria (Or. 6984), colonia Aelia Lares bei Lorbus (Or. 5327), Larinum (Or. 142, 5175). Kenner hält das nahe Flitfchl für Larix; der Ort von 2 5 Häufern ift fundlos. Die illyrifche Zollftation, als folche eigentlich mehr in Hinficht auf die predieler und raibler Bergrinnen zu erklären, verräth fich noch heute in den vielen römifchen Grundbauten, befonders im Wefttheile des Ortes, genannt Vila (gefprochen Fila), in den Wölbungsbauten der füdfeitigen Felder beim genannten Ortstheile. Da haben fich in Kellern und Brunnen gefunden: Stufen (Haus Mofchitz), Fufigeftelle, Säulen, Statuen der Götter (Laren, Genien), Metall-Geräthe, namentlich mehrerlei Werkzeug, viele römi-fche Münzen in Gold, Silber, Bronze, deren Reihe durch die Nennung von Auguftus (Bronze), Tiberius (Silber; Krufchitz-Acker, oftfeitlich 1881), Traian (Bronze), Domitian (Bronze) vor 1864, Valerianus S. (um 1879, 3°3 Feld des Scheriau), K., Maximian, Conllantin, Gratian(alle Bronze) wohl nicht abgefchloffen ift (5 in der Sammlung des DechantesFertfch-nigg). Die Münzenzeit ift mindeftens 29 vor bis 383 nach Chriftus. Ein goldener Ring mit gefchnittenem Onyx, ovaler Intaglio, die Göttin flehend mit Füllhorn, ward auf dem Acker des Ogrea, Haus Nr. 25, rechts nordfeitlich der Straffe nach Uggowitz, 1878 gefunden. In Stein ferner: Ein Relief, Vafe mit Weintraube; ein Statuentheil, Kopf mit Phryger-Mütze, gefunden um 1846 — 60, beide K. (MucharG. 1,121. Mo.m, 2, S. 589, Kml. 87. Hermann 147, 331, Jab. S. 3, 4, 167. Car. 1879, 124). (D) EAE Weihftein, um 125, gefunden vor 1882 in der alten Meflner-Keufche, Haus Nr. 97, noch vor derfelben gleich den drei nachfolgenden im Jahre 1883, alsdann K. 223 (Car 1883, 158 f. Aep. 9, S. 258). V(LP)I und zwei Zeilen, gefunden im Felde hinter dem Hausftadel zu Nr. 12, AnZet, im Jahre 1854, als Thürftufe im Haufe Nr. 12 (etwa zu Mo. 4716, 4717. K. 221. Aep. 9, S. 257). R- • A, das übrige der drei, vier Zeilen verfchliffen, im Rinnenfteine des Pfarr-hofes, feit 1882. N | AN | MI | FI, Ara-Untertheil, achtfeitig, Zeit um 200, gefunden vor 1845?, auf der Hofmauer des herrfchaftlichen Hanfes Nr. 55, Gränze zwifchen Dorf und Vila (K. 222. Car. 1883, 158). •OS-EX PRAEP, Weihftein, um 120, gefunden 1838 (K. 190 Jab. 423. Mo. 4716). Nicht hier zugehörig die Schriftftein-llticke mit TE und CE (Car. 1883, 159). •HTTP mit den Reiten von (VE)TVST (ATE) und (REST)ITVER(VNT), Meilenfäule aus der Zeit um 214 —311, gefunden vor dem Haufe Nr. 12, nächft dem Straflen-kreuze nördlich am Wege zur Mühle in Vila, vor 1845; als Hausbank-Stütze verwendet gewefen, dann geftohlen (Jab. 424. Mo. 5703. Jab.-Chrift. 2, 4, Taf. 16). DM. IVL HERMES, großer Cippus, um 180, gefunden mit anderen (vielleicht auch reliefierten) Steinen auf dem Platze, im Kaifer’fchen Hausgrunde, alsdann im Keller des Kaufes Nr. 22. Pernufch vulgo Ofchle, gegenüber in Haus Nr. 121, Schluga, füd-feitlich, eingemauert, endlich zerfchlagen und einTheil abgefchliffen, jetzt als Grabftein auf dem Friedhofe ein Theil, im Fundhaufe der andere (Jab. 422. Mo. 4717, Aep. 4214). A|SECVDIN, um 210, gefunden vor 1534? in Tarvis oder dorthin von hier vertragen, jetzt in der Filialkirche St. Dorothea als Stufe unter dem Tauffteine (Jab. 427, Mo. 4715. E. 4, 161, 560 und 133, Nr. 6. M. 1883, p.Lxvi. Car. 1883, 15 8. Valv. 2 16). Ein Meilenftein, anfcheinbar nach dem Abftande von Aquileia 13 Meilen, 54.000 Schritte, Zeit etwa 213 — 214, gefunden vor 1845 (Wagner's Album von K., S. 10). In Thon zwei Gefäße, gefunden 1838 K.r M'PE (Mo. 6010, 281). (G)EMEL(IVS), Mo. 6010, 282). Beim nahen Marode-Haufe ein Kogel; beim alten Scheriau - Haufe Steinplatten, Mauerwölbungen im Acker füdlich von der Brücke. Fig. 328. (Sagritz.) Die rtächftfüdlichen Fundflellen fcheinen Trigesimo und Cividale. Die romanifche Bevölkerung mag zuvor ungleich ausgebreiteter gewefen fein (Bid. 76, Kml. 66). Die Pfarrkirche (Fig. 329) ift nur im Presbyterium ein fpät-gothifcher Bau, ohne irgend eine hoch vorragende Bedeutung. Im Schiffe eine dreitheilige Anlage, flach gedeckt. Der Thurm hat Kuppelbedachung. Außen Rede eines großen Chriftoph-Bildes, dabei die Jahreszahl 1444. Sehr fchöneRenaiffance-Arbeiten in der Kirche, wie: der Tabernakel, die Kanzel und zwei Seiten-Altäre aus Marmor, fie dämmen aus der Lufchari-Kirche. In der Sacriftei ein Paramenten-Schrein aus dem Jahre 1727 mit dem Wappen der Holl von Stahlberg. Auch in der Thurmmauer finden fich eingefetzte Römerftein-Bruchftücke, fowie ein Infchriftflein, auf eine Reftaurirung des-felben im Jahre 1769 bezüglich. 304 Die Dorothea-Kirche id im Chor-Raume mit gothifchen Kreuzgewölben überdeckt, derfelbe bedeht aus einem Joche und dem fünffeitigen Schlüße, hat fchlankes fpitz-bogiges Portal, fpitzbogige Fender im Chor. An der Glocke Majuskel-Infchrift aus dem 18. Jahrhundert: + magider Nicolaus me fecit (M. ix n. F., p. lxvii; xm n. F., p. cxix). Sala, f. Maria-Saal, Virunum, Zolfeld (Megifer S. 21, 138, 276, 282 u. A.). Sack, f. St. Cantian, Saloca, f. Schaloch. Salvator (St.) (Decanat Friefach). Die Kirche ein mittelgroßer einfchiffiger Bau der Spät-Gothik. Der Chor dreifeitig gefchloffen, die Gewölbe-Netzrippen auf in der halben Wandhöhe angebrachten Con-folen anlaufend. Leere Schlußdein-Scheiben, drei fpitzbogige Fender, zum Theil mit Fig. 329. (Saifnitz.) Maßwerk, in einem an der Südfeite Rede von Glasmalerei (zwei Scheiben, Heiligen-Fi-guren). Spitzbogiger Scheidebogen. Das Schiß" bedeht aus vier Jochen. Ebenfalls Netzgewölbe, aber dichter zufammengefetzt, eingebaute Strebepfeiler mit Dienden als Rippenträger. Fender nur an der Südfeite und zwar rnodernifirt. Der Orgel-Chor befindet fich im erden Joche, dreijochig mit Spitzbögen, die zwei Pfeilerchen achtfeitig ohne Capitäle. Der Orgel-Chor id unfchön vergrößert. Spitzbogiges Haupt - Portal mit profilirter Gewandung (an der Mauer die Jahreszahl 1517), Strebepfeiler am Chor, der Thurm an der Nordfeite mit gothi-fchem Charakter und paarweifen fpitzbogigen Fendern, dabei Maßwerk, vier Giebel und Spitzhelm. Grabmal der Maria Anna, geb. und letzten Freiin von Schwarzenegg, Witwe des Grafen Ant. v. Gaisruck, dann des eben Genannten -1-1751. An der Nord-Seite ein Votiv-Altar, dabei die Infchrift: Diefi Bild unferes Er-löfers und Seligmachers Jefu Chridi in der Weiden alda gefunden wordn, auf das Gotts-haus erbaut und die Pfarr S. Johannis alhero transferiert worden. An der Filial-Kirche St. Johann Rede eines Chridoph-Bildes. In der Nähe die St. Laurenz-Capelle mit romanifchen Reden. Sandhof. Straßenfpur (M. w. antli. 1886, 61 f.). Santicum, Sianticum, f. Villach. Sattelbogen. Straßenfpur (M. w. anth. 1886, 6if.). Saualpe. Höhlen der wilden Männer. Die „Nix-Lucken“ führt mit einem niedrigen mehrere Klafter langen Gange in eine zweite Höhle, hoch 15 —19 M. (8 — io°), dahinter folgt eine niedrigere Fortfetzung, angeblich bis ans Licht der jenfeitigen Alpenhöhe. Auf dem Boden der Höhle findet fich in galert-artigen Schichten Kalkmilch, welche von dem Volke „Nix“ genannt und den Haus-thieren gegen hitzige Krankheiten als Medicin im Trinkwaffer gegeben wird — daher der Name. Die Wedgehänge find altberühmt als die reichden Erzlager des Landes, welchen nachfolgen die Gänge um Friefach und Gmünd. Vgl. die Fundorte an den Bergdufen: Diex, St. Franciscus, Lambrechtsberg, Reisberg, Waitfchach, Im Leiwalde, Unter-Lavant-thal, ein Steinbruch körnigen Kalkdeines (Car. 1857, 145; 1878, 36). Schaloch, Salloch (Zadole) bei Krum-pendorf und Pörtfchach, angeblich die statio Saloca der Tabula, abdehend von Virunum 11 mp., vom füd-wedlicheren Tafinemetum 9 mp.; ähnlich benannt wie Saladorum vicus in Helvetia; mittalterig Seal ah (M. w. anth. 1886, 61 f.). Außerdem giebt es in Kärnten ein Sallach bei Tifien-Himmelberg, eines bei Luggau (auch Salch geheißen), ein Schalach bei Maria-Rain, ein Sallas bei Steierberg, ein abgekommenes Salchendorf bei Timenitz zu Unred’s Zeiten. Doch die Namens-Aehnlich-keit entfeheidet ja nichts für den Standort von Für die geehrten Lefer! Seit einer Reihe von Jahren befchäftigt fich die Central-Commiffion für Kunft-und hiftorifche Denkmale mit der Ausführung des Proječtes, eine Kunft-Topographie der einzelnen Kronländer zu verfaffen und der Oeffentlichkeit zu übergeben. Zunächft wurden die diesfälligen Arbeiten für Kärnten, Salzburg und Nieder-Oefterreich in Angriff genommen, die fich für den Anfang auf Sammlung des ent-fprechenden Materials bezogen. Reifen von Künftlern und Archäologen, Relationen und Erhebungen durch die Confervatoren und einzelne Correfpondenten, zahlreich eingelaufene und meiftens brauchbar beantwortete Fragebogen, die von der Central-Commiffion hauptfächlich an die hochw. Pfarrämter verfendet worden waren, endlich größere Zufammenftellungen nach den beftimmten verfchiedenen Richtungen des Werkes, welche für dasfelbe zu liefern einzelne Angehörige der Central-Commiffion befonders eingeladen wurden, gewährten ein reiches und reichhaltiges Subftrat. Mit der Sichtung desfelben wurde je nach den Kronländern ein Mitglied der Central-Commiffion als Referent und Redačteur betraut. Als erftes Kronland, das kunft-topographifch behandelt werden follte, wurde Kärnten gewählt und das Referat, fowie die Leitung der Publication dem Dr. Lind übertragen. Nach durchgeführter Gruppirung der Orte, welcher die alphabetifche Ordnung zu Grunde gelegt wurde, erfolgten wiederholte Revifionen des Materials feitens der einzelnen Mitarbeiter, die — gewiß eine überaus fchwierige und mühevolle Arbeit — von denfelben mit dankenswerther Bereitwilligkeit übernommen und mit großer Sorgfalt durchgeführt wurden. Bei Befprechung der einzelnen Orte ift auf deren Wichtigkeit als prähiftorifche Fundorte, auf deren antike und mittelalterliche Denkmale Rückficht genommen worden, wobei gewöhnlich das 18. Jahrhundert den Abfchluß bildet. Zahlreiche Illuftrationen, theils aus dem älteren Vorrathe der Central-Commiffion, theils neu angefertigt, zieren das Werk; auf die beftehende maßgebende Literatur wurde durch Berufung möglichft eingehend hingewiefen. Die Central-Commiffion ift überzeugt, dafs mit diefer erften, man könnte fagen verfuchsweifen Publication weder eine Vollftändigkeit in den aufgeführten Orten und Denkmalen Kärntens erreicht wurde, noch dafs einzelne der Angaben nicht einer Correčtur bedürfen follten; fie kann fich jedoch beruhigen, dafs fie fo viel als nur möglich Sorgfalt aufgewendet hat, um ein in feinen Nachrichten verläßliches Buch zu fchaffen. Es darf dabei nicht überfehen werden, dafs während der mehrjährigen Sammlung des Materials fo manche Veränderungen an den Obječten vorgegangen fein mögen, denen in diefer Publication nicht mehr Rechnung getragen werden konnte. In einem am Schlüße des Buches anzufügenden Nachtrage wird den während des Druckes in diefer Richtung gemachten Wahrnehmungen thunlichft Rückficht getragen werden. Der erfte Band — der hiemit lieferungsweife zur Ausgabe gelangt — dürfte mit circa 8 Heften zu je circa 4 Druckbogen abgefchloffen fein. Die Hefte werden in fo rafcher Folge erfcheinen, dafs fie wahrfcheinlich noch in diefem Jahre gänzlich ausgegeben fein werden. Im letzten Hefte wird die Landeshauptftadt mit ihren Kunft- und archäologifchen Sammlungen befprochen werden. In der diefem Bande beizugebenden Einleitung wird auf das Entliehen des-felben, auf die Redabtion und die Mitwirkung feiner Mitarbeiter näher eingegangen werden. Der Ladenpreis per Heft ift mit 2 fl. beftimmt. Wien, im Jänner 1888. Das Präfidium. KUNST-TOPOGRAPHIE HERZOGTHUMS KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K. K. CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALEN. SECHSTES HEFT. WIEN, 1888. 1 N C O MM ISSION BEI KUBAS TA & VOIGT. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. Erklärung der Abkürzungen. Aep. = Avchaeologifch-epigraphifclie Mittbeilungen aus Oefterreich. Wien 1877 —1885. Afk. = Archiv für vaterländifche Gefchiclite und Topographie. Klagenfuvt 1 (1849), 2 (1850), 3fi856),4(i858),5—9(1860 —1864), 10 (i8t;6), 11 (1867) u. f. w., 16 Bände bis 1886. AfköG. = Archiv für Kunde öfterreichifcher Ge fchichtsquellen 1848 f. Ank. = Ankershofen, Handbuch der Gefchichte des H. Kärnten. Klagenfurt 1 (1850), 2 (1851). U.A.V. = Berichte und Mitthlgn. des Alterthums-Vereines zu Wien. 1S54 —1882. Bid. = Bidermann: Die Romanen in Oefterreich. Graz 1877. Car. = Carinthia. Wochenblatt u. f. w. Klagenfurt 1811 —1885. E. = Ephemerisepigraphica. Rom-Berlin. i872bis 1884, 5 Bde. GRA. = Geologifche Reichsanftalt. Jahrbuch und Verhandlungen, 1851-1882. Die Erklärung der Zeichen im Kopfe des General-Regifters eben diefes Jahrbuches. Hn. = Hermann. Text zu Wagner’s Anfichten aus Kärnten. Klagenfurt 1845. J. = Joanneum in Grätz. Jab. = Jabornegg, Kärnten’s römifche Alterthümer. Klagenfurt 1870. Jab. Chr. = Jabornegg und Chriftalnigg, Kärntens römifche Alterthümer. Klagenfurt 1 (1843), 2 (1845). J. B. = Jahrbuch der k. k. Centr.-Com. z. Erf. u. Erh. der Baudenkmale, I.—V. Bd. 1856—1861. Jb. = Jahrbuch des naturhiftorifchen Landes-Mufeums von Kärnten. Klagenfurt 1852 —1884. 32 Jahrgänge. Jung = Jung. Römer und Romanen in den Donauländern. Innsbruck 1877 K. = Landes-Mufeum in Klagenfurt. Die Nummer bezeichnet die fortlaufende Zahl der Monu-menten-Halle nach Jabornegg’s ..UeberfichC1 1868 bis Nr. 118, nachmals fortgefetzt über 207. Kml. — Kaemmel, Entftehung des öfterreichifchen Deutfchthums. Leipzig 1 (1879). Kr. Gr. = Krones, Grundrifs der öfterreichifchen Gefchichte. Wien 1882. Kr. HG. = Krones, Handbuch der Gefchiclite Oefterreichs. Berlin 1876—1879. 5 Bde. K. Ztfch. = Kärntnerifche Zeitfčhrift. Klagenfurt. I £1818), 2 (1820), 3 (1821), 4(1823), 5 (1826), 6 (‘831)- 7 (1832), 8 (1835). M. = Mittheilungen der k. k. Central-Commiffion zur Erf. u. Erh. d. Bau-Denkmale (f. K. u. hift. Denkmale) 1856—1874, Bd. 1 —19; n. F. 1875 bis 1885. Bd. 1—12. Meg. = Megifer, Annales Carinthiae. Leipzig 1612. Mi. anth. = Mittheilungen der anthropologifchen Gefellfchaft in Wien. 1871 — 1884. Mi. nat.= Mittheilungen des naturxviffenfchaftlichen Vereines für Steiermark. Graz 1863 bis 1884, 20 Bde. M. f. ö G. = Mittheilungen des Inftituts für öfterr. Gefchichtsforfchung. Mo. — Mommfen Corpus inscriptionum latinarum III,2. Berlin 1873.S. 587—625, 692 —695, 705, 742 ff.. 104O —1049. Nr. 4712 — 5100, 5702 bis 5713. 6490 — 6528 beziehungsweife. Vgl. III, f. S. XIX f., 26 f. mp. = millia passuum. Mu. CN. = Muchar, altceltifches Noricum, in St. Ztfch. 1, 3; 2, 1; 3, 1; 4. 1. Mu. RN. = Muchar, das römifche Noricum. Grätz 1823 —1826, 2 Bde. Mu. St. = Muchar, Gefchichte des H. Steiermark Grätz 1844—1874. 9 Bde. Oe. Bl. f. L. = Oefterreichifche Blätter für Literatur und Kund. 1846. Or. — Ofclli (Henzen).Inscriptionum lat. fei. ampl colledlio. Zürich 1828 1856, 3 Bde. pr — Prunner, Splendor antiquae urbis Salae. Kla genfurt 1691. R. = Ranke. Alpenreifen, deutfch-Öft. Alpenverein. 1881. Rep. = Pichler, Repertorium derdeierifchen Münzkunde. Grätz 1865 —1875, 3 Bde. RStud. = (G. M. Polatfcheck) Römer-Studien nach der Natur. Wien 1882. I. Teurnia, II. Teurnia-Juvavum, III. Santicum. Sitzb. = Sitzungsberichte der k. Akademie der WiflT. hidor.-phil. Claffe. 1848 f. . Sitzb. m. = Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiff. mathem.-naturw. Claffe. St. Ztfch. = Steiermärkifche Zeitfchrift. Grätz 1821 bis 1834, Bd. 1 —12; 1834—1845, 1—8 n. V. = Villacher Gymnafial-Sammlung. Valv. = Valvafor, Topographia archiducatusCarinthiae. Nürnberg 1688. WJb. = Wiener Jahrbücher der Literatur 1818 Re giderbde. 127, 128 (1849). Salo ca (Ank. i, 559. KZtfch. 4, 108, 110, in. Mo. m, 2, 589. ObermitllerK.Wbch. 1, 566. Monn. 11). Scharnitzen. Oberhalb Paternion, Trobolt-Feld, nächft der Straße nach Stockenboi. Ein bronzener Kelt wurde hier 1858 ausgegraben. K. (Afk. 5, 179. AfköG. 29, 245- Car. 1887, 199). Scheifling bei Längsee. Im Felde Primigs bei Schotter 1 Bronze-Fibel, 1 eiferne Schlange, 1 kleiner filbernerAdler; 1 Bronze-Münze Ti Claudius caesar aug. p. m. tr. pimp. cc., libertas augusta sc.; 1 Silber-Münze Imp. (gordianus?) s........as, Mann lg., 1. Kugel i- fchräger Stab, und an 30 andere feitHerbft 1882 (Klagftr. Ztg. 1884, 2617. Car. 1884, 176). Schiefling. An der Pfarrkirche finden lieh Ueberrefte einer fchönen gothifchen Wand-Decoration um das in diefem Style gehaltene hüblche Haupt-Portal, als den einzigen Reit eines älteren Baues (M. ix n. F., p. lxv). Schiitendorf, die Kirche, eine Filiale von Bleiburg (M. vn n. F., p. lvi), die fogenannte heil. Grabkirche aus 1761 flammend, hat einen halbkreisförmigen Altar-Raum und erweitert fich gegen das Langhaus durch Anbringung von halbkreisförmigen Capellen-Anbauten zu einer Art Querhaus. Die Vierung mit einer Pententif-Kuppel und fechsfeitiger Laterne. Die runden Ausbauten mit einer Viertel-Kuppelung. Das Kuppel - Gewölbe hat Malereien von Joh. Franz Kleinberger. Der weltliche Theil bildet in der erften Anlage drei Joche mit ungebrochener Tonne überwölbt, dann zwei flankirende barok-be dachte Weft-Thürme. Vor die ganze Welt-Front legt fich eine dreijochige Vorhalle mit drei rund-bogigen Oeffnungen. Innenlänge 32'28 m, Breite 19-40. Infchriften mit Wappen; links: „Comites de Thurn stirpe bellisque gloriosi“ (1761); rechts: „Alta in ista sede magnilice con-veniunt principes labacensis meritus ordi-nis“ (1765). Schlanitzen. Filiale von Tropolach; die Kirche zum heil. Leonhard reicht mit dem Presbyterium in die fpät-gothifche Zeit zurück. Diefes befteht aus zwei oblongen Jochen mit dem polygonen Chor-Schlufie, bedeckt mit Netzgewölben. An den Wänden Halbpfeiler mit vorgelegten Drei viertel-Säulchen Kunft-Topographie. V. als Rippenauflager, Fenlter mit Maßwerk, Dachreiter über dem Triumphbogen. Das Schiff flach gedeckt mit älterer Malerei in 48 quadratifchen Feldern, darltellend Arabesken, Itylifirte Blumen und Blattranken, phantallifche Thierfiguren, Heiligenfiguren und anderes in der mannigfaltigllen Weife. — Das intereffantefte diefer Art in Kärnten. Eine Kirchenfahne aus 1675, fchöner Flügel-Altar mit der Figur des heil. Leonhard im Schreine, Fig. 329. (Selpritfch.) auf den Flügeln gute Bilder, theils auf Goldgrund theils in Blau (St. Hermagoras, Fortu-natus, Nicolaus, Urban, Euphemia, Thekla, Erasmus und Dorothea). An der Predella als Votivbild betende Frauen und Männer. Auf den Hinterflügeln: Paulus, Petrus, Sebaftian und Rochus. Als Bekrönung ornamentales Schnitzwerk, welche fich über der Figur S. Wolfgangi nach vorn neigt. In dem Goldgrund der Flügel und der Gewandung der Figuren find viele Namen mit Jahreszahlen und 21 Sinnfprüchen eingekritzelt darunter folgende: 1583 Memento Novissima non Peccabis In eternum. — 1585. Jar. Gott meine Hoffnung Gilg Aichlberg. — Adam Stainer 1636. — Sigismund Stainer 1637 Gott meine Hoffnung, Maria mein Troll. — 1619 5. Sept. Ulteriore peto Wilhelmus Ziegeldrum hujus Ecclesiae pastor. — 1532 Hanns d. Schmidt Babbierer und Urfula fein eheliche Hausfrau. — 1782 Placidus Krall S. Bened. in Arnoldflein, Professus parochus in Tropolach gras-sante Lutheranismo et Libertinismo. Auch ein hübfcher Barock-Seiten-Altar von 1632. Außen einChriftoph-Bild(M.ixn.F.,p.cxxxi). Schlatten. Die St. Urfula-Kirche, eine Filiale von St. Jacob, ein Bau von einfacher Anlage, fpitzbogig überwölbt, ohne Trennung des Schiffes vom Chore, Rippen-Anlauf auf Dreiviertel-Säulchen, dreifeitiger Chorfchluß, drei Langhaus-Joche, im Schifte ein Fenfter mit Maßwerk. Ein Kelch von 1667, ein Chorftuhl von 1605, der rechte Seiten-Altar von 1640, die Kanzel von 1756 (M. x n. F., p. xxiv). Schönfeld. An der Heerftraße von Aquileia nachVironum, Linie Moosburg nach Karnburg, angeblich zwifchen den Stationen Tafmemetum und Saloca. Eine Bronze-Münze Domitian K. fleht gewiß nicht vereinzelt (Ank. 1,558. Car. 1846, 129. Vgl.KZtfch. 4, 108, 110, 111). Schönweg, die St. Oswald-Kirche, eine Filiale der Stadt-Pfarre St. Andrä, kleiner einfchiffiger Bau, einfach gothifch im zweijochigen und dreiseitig gefchloffenen Chore und modernifirt im Schiffe, an der Wefl-Front ein Radfenfter mit fpät-gothifchem Maßwerk. Vielleicht flammt die Moderni-firung des Schiffes aus dem Jahre 1782, welche Jahreszahl an der Oberwand des runden Triumphbogens vorkommt. Die Diagonal-Rippen fitzen auf plumpen Con-folen mit Menfchen-Masken auf, das mittlere von drei fpitzbogigen Fenflern befitzt noch Mittelpfoflen und gutes Maßwerk im Bogenfeld. Die ringsum geflellten derben Strebepfeiler find in zwei Abfätze getheilt. Der viereckige Thurm an der Chor-Südfeite mit dreifach geöffneten fchmalen und fpitzbogigen Schallfenflern trägt ein vierfeitiges niedriges Pyramiden - Dach, unzweifelhaft gehört der Thurm mit zur urfprünglichen Anlage. An der füdlichen Front ein altes Chriftoph-Gemälde (M. x n. F., p. cxxvn). Schrattenegg. Eine halbe Stunde füdlich davon erhebt lieh ein Wall, kreisrund, innerhalb lauft ein Grabenring, im Centrum fleht ein abgeflumpfter Kegel (Vgl. Podgo-riach: Die krainifchen Ringwälle in Sitzgb. d. Ak. W. nat. Bd. 42; Ranke Alpenreifen S. 355. Car. 1881, 51). Schwabeck. Alte Kupfergänge. Wahr-fcheinlich hier ausgegraben find die Bronze-Münzen Ti. Claudius, M. Otacilia K. (Car. 1846, 2 12). Urkundlich Swabekke 1226. Schwarzenbach. In diefem Gebiete von Petrefacten kann man von Unter-Petzen her gegen das Helena-Kirchlein bis zum „Petzenfpitz“ und in’sMiefithal an 600—800 alte Spuren verfolgen, Bleifchliche in Schachtöfen verfchmolzen vor dem 14. ? Jahrhunderte, vielleicht mit prähiflorifchen oder wenigftens römifchen Vorgängern. Am Sattel gegen den Urfulaberg zeigen fich Wallbauten, wohl wieder benützt zu Türkenzeiten. Der Ort ifl 1137 genannt (Geol. R.-A. 8, 179. Jbuch. f. K. 6, 23. Car. 1881, 54). Die einzige chrifllich-jüdifche Grab-fchrift in griechifcher Sprache XtiE— E.MOI, zwei Zeilen, feit der Zeit der fyrifchen Soldaten wohl um 35o, ward zuerft gelefen vor 1880; befindet fich aber wahrfcheinlich feit länger als 200 Jahren in des Ortes ältefler Keufche Tfchernitz über dem Hausflur (Aep. 4, 213, 21; Zeichnung von J. Ganzer bei H. Ohrfandl zu Klagenfurt. Eine griechifche Infchrift zu Pettau vgl. M. 4075). Schwertenegg, die Schlofl-Capelle ifl im Chor fpät-gothifch, im Schiffe nur mit einer fpitzbogigen Tonne überwölbt, die bedeutend höher als die Chordecke anläuft. Die ältefte Jahreszahl auf einer Glocke 1566, dagegen am Thor-Eingänge des Schloffes 1609. St. Sebastian. Unfern der Burg Hoch-Oflerwitz liegt am Fuße des Berges die St. Sebaftians-Pfarrkirche, vollendet um 1500 laut eines Ablaßbriefes, der im dortigen Pfarr-Archive aufbewahrt wird. Die Kirche hält noch die Charaktere fpät-gothi-fcher Zeit, fpitzbogige Portale, fchöne Be-fchläge, fpitzbogige Fenfter mit Maßwerk; in den Verhältniffen erinnert fie an die Kirche Maria Waitfchach, ifl auch fehr wahrfcheinlich von demfelben Meifler ausgeführt. Der Chor ifl dreifeitig gefchloffen, demfelben ifl ein und ein halbes Joch vorgelegt, alles mit einem fpät-gothifchen Netzgewölbe überdeckt. Im Oft-Schlüße Drei viertel - Eckfäulchen ohne Capital, im Vorderjoche auf halber Höhe Confolen-Abfchlüfie, die Rippengevvölbe des Langhaufes find befeitigt und durch eine Tonne erfetzt, Triumphbogen fpät-gothifch, gedrückt fpitzbogig. Sacriftei-Eingang im Efelsrücken. Der Orgelchor-Einbau fpät-gothifch auf zwei Pfeilern ruhend. Der Hoch-Altar aus 1719, Maler Georg Purkher zu St. Veit hat denfelben gefaßt. Spätgothifche Kanzel aus Stein. In der neueren Seiten-Capelle ein Marienbild aus 1680, ferner eine hölzerne St. Sebaftians-Statue von 1648. In der Sacriftei eine reich geflickte Cafula aus Seeland, an der Straße von Juenna gegen Emona. Wahrfcheinliche Stein- und Thonrefte. Die nächften krainifchen Fund-flätten im Kankergraben, Höflein. Seidolach am Matzenberg, Unter-Rofenthal. Die Hochebene Raut ift vielleicht eine alte Begräbnisftätte; man ftiefl hier auf zwei Bronze-Geräthe, nämlich eine Haarnadel, lang 22 Cm. (8'/a") im Jahre 1863, einen Kelt (1866) und, um diefelber Zeit, auf thönerne Halsband-Theile, fämmtlich K. (Car. 1868, 260. Mu. R. N. 1, 248). Selpritsch bei Rofeck. Thontöpfe mit Silbermünzen (M. 1884, p. lxvii). 33 !• (Selpritfch.) 1680, mit dem Wappen von Kärnten, darüber eine Krone und ein lateinifcher Spruch mit der Jahreszahl 1680, in Seide geflickt. Grabmal des Michael v. Purghelshaimb, Pfleger, 1688 und des Carl Freih. v. Gfchwindt und Ottenfels 1768. Eine Votivkerze aus dem Jahre 1705 mit dem Bildniffe des heil. Sebaftian. Thurm an der Weft-Seite mit einfachen fpitzbogigen Schallöffnungen, darin Maßwerk, Spitzgiebeln und fchlankem Helme (Jahreszahl 1500). Seebach - Kranzeihofen vgl. Tamtschach, Tasinemetum (R.-Stud. 3, 19)- Ein kleines gothifches Kirchlein in der Nähe des Wörther Sees auf einer Anhöhe ober Velden gelegen. Das Gebäude hat keine Strebepfeiler, daher eine verhältnismäßig Harke Umfaffungsmauer und befteht aus einem Schiffe mit drei Jochen und einem aus dem Achtecke conftruirten fchmalen Chörlein, (5 0 lang, 3 0 breit, im Chor 2 ° breit). Als Baumateriale ift Bruchftein verwendet, nur an den Ecken gebrauchte man bearbeitete Steine (Fig. 330, Grundriß). Die vier fpitzbogigen Fenfter im Chore und das eine im Schiffe, dann das profilirte Thürge-wände find in befferer Steinmetzarbeit ausgeführt. Die Rippen in den gedrückten fpitz- bogigen Stern-Gewölben des Schiffes und Presbyteriums, dann am Triumphbogen find profilirt, desgleichen die Dienlte; diefelben find im Presbyterium rund mit achteckigem Capitäl, im Langhaufe aus dem Achteck conftruirt (Fig. 331, Längenfchnitt). Schlufl-ftein im Chor mitBlumen-Ornament.(Fig. 332, Schlufiftein). In einem Schlufifteine des drei-jochigen Schiffes die Jahreszahl 1482. Die Sacriftei und das Thürmchen find neuere Bauten (M. xn, 79; Fig. 333, Anficht). Die Orgelchor-Briiftung und der Boden daneben charakteriftifch polychromirt (Fig. 3 3 4, Bemalung), Jahreszahlen 1606 und 1609. An der Auflenfeite der Kirche architek-tonifche Bemalungen. Am Chor ein heil. Chriftoph, das Chriftkind hält ein Spruchband, darauf: ego sum lux mundi 1533. Aus den Fluthen fteigen Fratzenbilder, See- Fig. 332. (Selpritfch.) ungeheuer, Teufel und ein Waffermann mit Doppel-Fifchfchwanz empor, gutes Bild (M. x n. F., p. xxi). Am rechten Seiten-Altar das Altar-Bild, St. Urfula vorftellend, von Vičtor Kazner, Pičtor in Villach, 1623; am linken reich decorirten Seiten - Altar fleht eine Leonhard-Statue und die Jahreszahl 1648, mit langer Infchrift, die folgendermaßen lautet: In laudem dei et honorem S. Leon-hardi, abbatis patroni captivprum rev. d. Paulus Resman p. temp. pleb : ad S. Joannem in Krantzelhofen nec non nob. d. Paulus Scaricenz judex in Velden And. Grillacher etClemenz Jariz vičtrici h. aram fieri depingi erigi fecerunt. Am Haupt-Altarbilde (St. Andreas) diefelbe Jahreszahl. Spät-gothifche bemalte Figur aus Holz, St. Thomas (?) vorftellend. Eiferne Wandleuchter, fpät-gothifcher Kelch mit gravirtem P'uße, darauf der gute Hirt. Seltenhaina bei Tultfchnig. Kirche f. St. Andrä bei Seltenhaim. Die Schloß - Capelle ift vermöge der Auffchrift über dem Capellen-Eingange von Johann Friedrich von Windifchgrätz als Befitzer der Herrfchaft Seltenhaim im Jahre 1667 erbaut worden. Diefelbe befindet fich in dem füdlichen Trači des Schloffes. Sie ift fehr hoch, hat einen kleinen quadratifch gerade abfchließenden Altar-Raum, einen mit einer runden Tonne überwölbten Schiffs-Raum. In die Gewölbe greifen von den Umfaffungswänden kleinere Stichkappen ein. Bloß zwei viereckige Fenlter im Altar-Raum. Der Haupt -Altar fehr groß in Re naiffance-F orm, ftark vergoldet, mit der Statue der heil. Dreifaltigkeit. Seiten-Altäre mit Bildern: Kreuzabnahme und heil. Sebaftian. Orgel-Chor in drei Jochen rund unterwölbt. Unter der Kirche eine Gruft. Am Firft des Schiffes hölzerner vierfeitiger Dachreiter mit achteckigem Spitzhelm. Eine Glocke aus dem Jahre 1482. Seitschach. Filiale von Arnoldftein. Zwei kleine Flügel - Altäre mit Reliefs, Schnitzereien und Bildern (1517), fehr fchadhaft. Befonders fchön ift der eine Altar, der in feinem Mittelbilde Maria mit dem Kinde darftellt, auf den Flügeln St. Agnes und Katharina im Relief; der Oberbau enthält die Darftellung von Maria Heim-fuchung. Auf den Vorder-Selten der Flügel: St. Kunigunde und Urfula, auf der Rückwand St. Helena und Magdalena. Auf der Predella die Geburt Chrifti. Der Kalten an den Leiften und Bändern roth mit Silber, blauer Untergrund (M. vii, n. I’. Z. lv). Semlach bei Guttaring. Die hieror-tigen Baurefte find auf einen heidnifchen Tempel gedeutet worden. Höchft wichtig für die Gefchichte des norifchen Eifenwefens ift der Zug der Eifenfchlacken - Halde, welcher wohl 18 Jahrhunderten entfprechen möchte; er ift in die Länge erftreckt 228 M. (an 120°), in die Breite 152 M. (8o°) und zeigt eine durchfchnittliche Höhe von 253 Cm. (8'), das aufgefchichtete Material ift in der Fülle der Zeiten wahren Braunerzen ähnlich geworden (Car. 1819, Nr. 1; 1871, 294. WJb. 46, 37. M. w. anth. 1886, 61 f.). GEMELIVS um 230, gefunden 1819, im Keller der Knappen-Keufche, woher? (Jab. 287. Mo. 5032). ADIVTORINO*, um 250 — 300, gefunden 1871 im Stubner-Acker (Car. 1871. 293. Mo. 6515. E. 2, 439, 96. K. 138). Die beiden GrabfLeine fcheinen der Münzen-Begleitung zu entbehren. Semslach. In einem eine Viertel-Runde von Ober-Vellach entfernten Ackerfelde fand man beim Pflügen um das Jahr 1830 ein beiläufig zwei Ducaten fchweres GoldRück, Honorius wie Coh. VI. 478, 22, wohl ein zu Sirmium gefchlagener Solidus von 4'45 (nicht 7) Grammen, Zeit 395—420 Der Chor ifl bedeutend niedriger als das Schiff und beReht aus einem breiteren Vorderjoch und dem dreifeitigen Schlüße, mit einfachen gothifchen Kreuzgewölben, deren Rippen unvermittelt auf Dreiviertel-Säulchen anlaufen, welche im erRen Drittel der Raumhöhe abbrechen und von Confolen in Geflalt von kräftig ausgebildeten Men-fchenköpfen mit dicken bufchigen Haaren getragen werden. Zwei bemalte Schluß Rein-Scheiben. Das ganze Gewölbe und die Wände mit Malereien im Zopfcharakter bedeckt. Die drei FenRer im OR-Schlufie find durch MittelpfoRen getheilt und zeigen ein fehr gut erhaltenes Maßwerk mit Fifchblafen- Fig- 333- (Selpritfch.) (K. Ztfch. 8, 108. Correfpondenzblatt f. Anthrop. 1883). Sianticum, Santicum, f. Villach. Siebenbmnn. Filial - Kirche zur heil. Maria. Ziemlich große hart unter einem Waldesabhange Rehende intereffante fpät-gothifche Kirche, von welcher der Name rbei Siebenbrünn“ abgeleitet und auch der Pfarrkirche beigelegt wurde. Es ent-fpringen nämlich in dem oberhalb der Kirche liegenden Bergabhange mehrere Wafferquellen (dem Volksmunde nach gerade „fieben“), welche ihren Lauf unterhalb der Kirchen - Anlage nehmen und wenige Schritte nordfeitig von derfelben zu Tage treten. Motiven. Im mittleren FenRer ReRe von Glasmalereien: rothe Rofetten und die Spitzen von weißen Baldachinen. Eine Infchrift im Schilde des Triumphbogens lautet: „A:M: B: G & B : V: M: H Succesive. ReRaurata. Et Piftu: ris. Exornata. AnnoD: MDCCLxxvm. “ Links davon im Schild : Joanne Ignatio Blafer C: R: Praefečto Rechts: Martino Reichmann C: R: Parocho.“ Unter den Deckengemälden kommt vor: Chrifti Himmelfahrt, Auferftehung, Maria Himmelfahrt, der heil. Geift mit den feurigen Zungen u. a. m. Von Wand-malerereien find zu nennen: Maria Heim-fuchung, Chrifti Geburt, Darftellung im Tempel, Chriftus als Lehrer im Tempel. Alle diefe Fresken find ziemlich groll, im Halb-kreife gefchloffen und mit einer tiefgelben Bordüre umgeben. Die Plafondgemälde find in röthlich-braunem Ton gehalten, Hintergrund gelblich, Rippen grünlich mit um-fäumendem gelben Perlftab; der Triumphbogen ilt etwas ftumpf fpitzbogig, dreifeitig gefchrägt, unten in viereckigen Full übergehend. Das Schiff bedeutend höher und breiter, in drei Joche abgetheilt. Zwifchen denfelben eingebaute Strebepfeiler mit vorgefetzten runden Dienften, auf welche die Rippen der gothifchen Netzgewölbe direčt anlaufen. In den Gewölbekappen die Bruft-bilder der Apoftel mit den entfprechenden Attributen, tiefblauer Grund und braune Umrahmung. Auch diefe Bilder fcheinen bereits aus einer fpäteren Periode zu flammen. Oberhalb des Triumphbogens ein fehr großes Wandgemälde: Maria Verkündigung (im Zopf-Charakter). Die drei Schififsfenfter in gleicher Größe der Chor-Fenfter, fpitzbogig, mit fpät-gothi-fchem Maßwerk im Bogenfeld, Butzenfeheiben und Spuren von Glasmalereien. Der Well- und Nord-Eingang find im Spitzbogen gothifch protilirt, beim edleren breitere Gewände. Profile nur einfach im Rundllab mit Hohlkehle. Ueber dem Bogen-fchluß des Nord-Einganges eine koloffale trefflich gezeichnete, aber fchon Hark be-fchädigte ChrifLoph-Figur, dargeftellt in einer rund gefchloffenen Nifche. Oben in den Dreieckzwickeln Maria Verkündigung. Am bellen erhalten zeigt fich noch das auf der Schulter des Heiligen fitzende Jefu-Kindel, weil es durch das über dem Ganzen angebrachte Pultdach am meiden gefchützt wird. ,Der Gefichtsausdruck fehr lieblich, in der aufgehobenen Linken die Erdkugel. Auch der Chridoph-Kopf id noch fcharf markirt, nur am gelben Nimbus dark be-fchädigt. Dagegen id das Gewand (gelbes Unter-, tiefrothes Obergewand) dark ver-wifcht, dergleichen find es die Füße, das Waffer und die ganze untere Partie desBildes. Links und rechts auf Confolen Heiligen- Gedalten unter Baldachinen im fpät-gothi-fchen Style. Eine Jahreszahl nicht vorhanden. Am Schiffe und Chore Strebepfeiler in drei Abdufungen. An der mittleren Od-Schlußwand über dem Fender Ueberrede einer alten Fresco-Dardellung: die heil. Dreifaltigkeit. Gott-Vater mit mächtiger Zinkenkrone hält das Kreuz mit dem Gekreuzigten im Schofle, über welchem vor der Brud Gott-Vaters der heil. Geid als Taube fchwebt. Links neben Gott-Vater Sonne mit jugendlichem bartlofen Strahlengefichte, rechts der Mond als bärtiges und griesgrämiges Antlitz. Als Kopf von Gott-Vaters id eine in dem Gefimfe angebrachte Steinmaske, wie fie hier und an anderen Kirchen wohl öfter Vorkommen, benützt; Bart und Haare find aus Mörtel gefertigt. Alles übrige gemalt, aber fchon dark erbleicht. Styl und Ausführung gut. Am Chor - Fird fitzt ein viereckiger hölzerner Dachreiter mit einem pyramidalen Thürmchen. Am linken Seitenaltare fehr fchönes Holz-Reliefbild unter Glas, circa 65 Ctm. breit und 1 M. hoch, den Tod Mariens in Gegenwart der Apodel dardellend. Maria knieend gedützt von Johannes, Paulus reicht die Sterbkerze, Petrus hält das Afpergil etc. Oberhalb diefer Dardellung erfcheint in kleineren Figuren Chridus mit drei Engeln von Wolken umgeben, die Seele Mariens aufnehmend. Siebending. Im Sandkegel eine Bronze-Fibel K. (Car. 1845, 208). Sielach bei Sittersdorf. In Wölbank’s Wiefenrain fand man im Jahre 1846 und nachmals im Herbde 1847 erd 2 (5?) Grabgewölbe, nachfolgends noch 2 mit großen Steinplatten und darunter (2?) menfchliche Gerippe, den Kopf gegen Od gelegt, daneben je eine Bronze - Münze Faudina senior, M. Aurel, Vems; alsdann in Bronze 3 Fibeln (an der Brud), einen Schlüfiel, lang 39 Mm. (11/2" zu Füßen, am Grabfchlufldeine), endlich Edrich, 1 Glas-fläfchchen, Gefäfifcherben von Glas, Theile einer großen fchwarzen Thonurne mit Bein-dücken, Scherben einer kleineren rothen Urne. Sämmtlich? K. Die Funde bis auf diefe Zeit hatten fich, wie es fcheint, befchränkt auf je eine Münze Pius und MAVerus? (Car. 1848, 26; 1870, 306. AfköG. 3, 174. Muf. F. 26. Vgl. Sonneck, St. Stephan bei Feuerberg). — 3i i — Siflitz. Alter Goldbau gleich Goldzeche, Tragin, Goldvvafchen 1840 (Jbuch. d. geol. R.-A. Bd. 28. Car. 1888, 15). Kirche hübfcher Renaiffance-Bau, darin ein Votivbild aus dem 17. Jahrhundert, vor-llellend das heil. Abendmahl, Donator: Naus Chriltoph Färber zu Nechlkamp 1613 (M. x n. F., p. lxxxv). SilanOS, Ad. Nicht Arnoldflein, nicht Gailthal; erfcheint fammt Tafinemetum und Saloca nicht im antoninifchen Reifebuche auf jener anderen Strafle, welche von Virunum nach Aquileia geht auf dem Umwege über Santi cum, Larice, Belloium; nicht Sillian, Sillein; näher bei Aquileia als bei Virunum, nämlich 35 mp. von beiläufig 145 mp. Nach Förßcmann 1337 geht Sil auf Canal, Schleufe, Brunnen, Tränke bei Tucrez auf Spring- vor 181 g (um 1770?) ausgeackert. Vgl. Mo. 5728. Straße (M. w. anth. 1886, 61 f.). Eine Reihe von 40 Hufeifen, vielleicht um diefelbe Zeit ergraben (1817), hielt man für hunnifch oder magyarifch; vermuthlich waren fie kleinerer Art, jedenfalls nach-römifch (Car. 1817, Nr. 7). Die St. Georgs - Pfarrkirche, ein kleiner einfchiffiger aus der Uebergangs-zeit der Gothik in die Renaiffance flammender Bau, der Chor dreifeitig beendet, zu-fammen mit fünf Stichkappen, die in eine fpitzbogige Tonne eingreifen. An der Stelle der Rippen fchon fcharfe Grate, aber noch plumpe Confolen an den Wänden. Schiff zweijochig mit eingebauten Strebepfeilern, von welchen fehl echt fpitzbogige Kreuzgewölbe direft auslaufen. Spitzbogige Fenfler Fig. 334. (Selpritfch.) brunnen, Sila ein bruttifcher Wald, eine adriatifche Stadt. Die Bezeichnung wiefe allerdings auf das ganze Canalthal, das canale del ferro oberhalb des Tagliamento gegen Pontebba (oberfies Fellathal, cinque rivi-Tunnel 21 bei Resiutta), aber auch auf Canale, 3 Stunden oberhalb Görz mit Ifonzo-Brücke, 35 mp. = 7 öflerr. Meilen vor Aquileia (Mo. in, 2, S. 389. Jab. S. 2, 3. Meyer Gur. S. 95, Note 1. Nach Schönleben Idria, Linhart GKr. 1, 330, 331). Silberberg. Der Grabflein DM. VIBENNA, um 240, gefunden vor 1822, jetzt in Althofen nächft St. Martin am Silberberg, Straße (M. w. anth. 1886, 61 f.). Ueber die Kirche siehe St. Martin. Silberegg. Zwei nicht weiter bekannte Meilenfäulen von Carus, Carinus, Numerianus, Zeit 282 — 284, wurden hier bereits ohne Maßwerk. Strebepfeiler nur an der Süd-Seite klein, plump. Der fehr niedrige derbe Thurm an der Schiffs-Südfeite mit vielseitigem Spitzhelm und einfachen fpitzigen Schallöffnungen. An der Nord-Seite des Triumphbogens eine Infchrift mit Wappenfchild, lautend auf den „woledlen und geflrengen Herrn Georg Sigmund von und zu Altnhofen auf Silbereg und Grienburg u. f. w. f vm. Feb. des 1649 Jars u. f. w. Unter dem Orgel-Chor großer Stein mit Infchrift und Wappen: „Hie ligt begraben der edl und geflreng Ritter Herr Hannfi von Silberberg kom. zu Hungern und Behamb geflorben am 20. tag monats novem-bris 1. 5.4.3 „ • Im Wappenfelde zwei Schilde nebeneinander. Erfteres quadrirt: in 1. und 4. je ein Hund, in 2. und 3. je drei Blätter. Der zweite Schild mit einem Eber. 312 Eine Glocke mit gothifcher Minuskel-Infchrift aus dem Jahre 1512. An derWeft-Seite von außen rechts ein kleiner GrabfLein des,, Herrn Georg Friedrich Stotner von und zum Dornhoffen fö. Augufl 1661.“ Grabftein des „Dmnus D. Chrifto-phorus Andreas de Gaisrugg. Liber Baro ad Gradifch etc.“, ohne Jahreszahl, im neueren Styl. Schlofs Silberegg, mit geradem Steinportal, quadraten Hof und vorfpringenden Eckthürmchen; hohes Steindach. Sillebrücken. Die I leerilraüe Viru-num-Juenna überfetzte den Gurk-Flufi in der Linie vom Südhange des Hammerberges her mit der Richtung zwifchen St. Thomas und Timenitz. Bronze-Geräth und Münzen zeigten fich hier vor 1870 (Ank. 1, 569. Jab. S. 3). Filial-Kirche zum heil. Lorenz, von Teinach. Kleine Anlage mit anfcheinend fehr altem gothifchen Chore, der mit fünf Seiten aus dem Acktecke geflaltet ift, ftarke in einem einzigen runden Schlufifteine mit Kreuz in Flach-Relief zufammenlaufende Rippen, an den Wänden keine Stützen: das mittlere Schlußfenfter hat im Bogenfelde hübfchen Vierpafi mit bunter alter Ver-glafung, der Mittelftock herausgefchlagen Langhaus neu. Der profilirte Wefl-Eingang mit Efels-rücken gefchloffen; der vor der Weftfeite flehende starke Thurm mit fpitzbogigen Schalllöchern, vier Giebeln und achtfeitigem Helm. Die zwei Stufen vor dem Chore fcheinen nur aus Römerfteinen zu beflehen; an einem find noch einige Buchftaben zu fehen, ein anderer trägt ein Ornament. Auch im Fußboden des Schiffes hart am Eingänge ift ein Schriftftein, doch fchon derart abgetreten, dafs von der erften Zeile nur mehr die Buchftaben TECCND in unmittelbarer Aufeinanderfolge und am Anfang der zweiten Zeile das Zeichen U zu sehen find. Zwei Schreine von älteren Flügel-Altären ohne Unterfatz und befondere Bekrönung. In der Nifche des einen Schreines der Heil. Laurenz mit dem Rofte ganz übermalt ; an den geöffneten Flügeln heil. Katharina und Barbara auf gemuftertem Goldgrund, an den Rückfeiten Maria Verkündigung auf tiefblauem Grunde. Die feilen Hinterflügel enthalten den heil. Alexius mit der Schlange und den heil. Florian mit der Fahne und brennendem Haus, beiderfeits dunkelblauer Grund. Vom zweiten kleineren Flügel-Altar find nur die Nifche und die zwei drehbaren Flügel erhalten, fie find bloß an den geöffneten Seiten bemalt. Rechts die heil. Barbara, links Katharina, auf blauem Grunde, oben etwas Schnitzwerk; die Malereien er-fcheinen bereits reftaurirt, sind aber beach-tenswerth. In der Sacriftei ein gothifcher Kelch mit unvollendeten Gravierungen auf dem Fuße. SimontitSCh bei Firnitz. Der Grab-ftein IVNIVS SABINI*, Zeit um 230, gefunden 1856 im Haufe Drafch Nr. 12 (Jab. 431. Mo. 6490, S. 1046). Sirnitz. Soviel ift gewifs, dafs die Kirche mit der Zeit zu klein befunden wurde, fo dafs im Jahre 1745 — 1747 diefelbe gegen Welten erweitert und auf der erweiterten Stelle der dermalige Thurm erbaut werden mußte. Die Kirche ift eine mittelgroße drei-fchiffige Anlage mit ziemlich kleinem fchlecht getrennten Chore, der dreifeitig fchlieflend, analog wie das in allen drei Schiffen gleich hohe Langhaus mit jüngerem rundbogigen Kreuzgewölben eingedeckt ift. Die drei fchmalen und fchlecht fpitzbogigen Fenfter des Oft-Schluffes und die an den Außenfeiten angebrachten plumpen Strebepfeiler zeugen noch von der Uebergangs-Periode aus der Gothik in die Renaiffance. Alle drei Schiffe find gleich breit, niedrig und durch acht fehr plumpe , runde Trennugsfäulen in 15 Joche eingetheilt, mit unmittelbarem Gewölbean-laufe. An den Seitenfchiffs-Wänden Halbfäulen mitWulftringen. Plumpe zweiabfätzige Strebepfeiler an allen Seiten, neuerer Thurm mit zopfigem Zwiebelhelm an der Weft-Seite. Haupt-Altar mit drei Nifchen, barock, dagegen Seiten-Altäre und Kanzel ftark zopfig. In der Sacriftei ein Schrein mit der Jahreszahl 1673. Ein Schrein hinterm Hoch-Altar mit 1656. Mehrere fchön cifelirte Meffmgleuchter. Am Friedhofe die achtfeitige Heiligengrab-Capelle, aus zwei Theilen beftehend: dem Schiffsräume, dem fieben Seiten des Očtogons angehören und dem öfflichen Altar-Raume, der fich an die achte Seite an-chließt. Oft-Schluß eckig, darin drei ganz fchmale fpitzbogige Fenfter. Gewölbe: rippen-lofe im Spitzbogen geführte fternförmige Gratgewölbe ohne Tragfteine. Nur Reffe von Seiten-Altären mit den Jahreszahlen 313 1633 und 1648 und Infchriften, den Namen der Stifter bezeichnend: „Herr Hanns For-regger zu GreifFenthurn Pfleger auf Albegg mit feiner Frau Catharina Sabia. “ Am zopfig gefchweiften achtfeitigen Dach ein zopfiger achtfeitger Dachreiter. Sittersdorf. Ein Relief, Mannsbüfle, rechte Hand gegen die linke Bruft, links Rolle, Aftragal-Rahmen, fleht in des linken Kirchenfchiffes Weft-Seite. Ein Schriftflein befand fich vor 1870 (und 1838) an der Friedhofmauer. (Jab. S. 138. Car. 1838, 144 M. 7. neu p. cxv). Der hiefige Weinbau fcheint aus Römerzeiten erhalten. Die zum Decanate Eberndorf gehörige Pfarrkirche ifl nach Art einer Bafilica angelegt, doch ifl diefelbe neueren Urfprungs und nur im Presbyterium gothi-fchen Charakters. Das rundbogig gewölbte, fpeciell im Hauptfchiff tonnenförmig und mit einfehneidenden Stichkappen überdeckte Langhaus iltbreiter als tief und an den Chor unharmonifch angefchloffen. Das Netzwerk des letzteren vereinigt fich auf Confolen. Die Fenfteröffnungen find theils mit geradem Sturze, theils im Spitzbogen ohne Maßwerk-Füllung gefchloffen. Spät-gothifcher Taufftein (Fig. 335). Die an der nördlichen Seite des zur Vorhalle gemachten ftarken Weft-Thurmes angebrachte Jahreszahl 1690 dürfte als maßgebend für das Alter der heutigen Kirche abgefehen vom Presbyterium gelten. (M. vn n. F., p. cxv). Skarbin. bei Möchling, Theil der Sattnitz-Berge mit Verfteinerungen. Grotte, genannt die fteinerne Melk; unterirdifche Gewölbe der Kaifer- und Melcherhube, Hau-fteine der angeblichen Burg Profniza, vielleicht diefe älter als um 980 (Car. 1814, Nr. 33; 1818. Nr. 23; 1851, 177. Hermann Text S. 188). Söbriach im Möllthale. Die Kirche wie auf einem Caftellhügel oder Tumulus, angeblich ein Heidentempel. Lederne Kirchenfahne. (Vgl. Mi. w. anth. 2, 121, 129. K. Ztfchft. 8, 131). Der Ort wohl vor 1271 in Urkunden. Sommerau in Lavantthal. Schiff mit Tonnengewölbe; fiinffeitigem Chor mit Sterngewölbe, deffen Rippen auf Confolen mit Schildern anlaufend; in demfelben zwei einfache fpitzbogige Fenfter mit Steinleibung. In der Kirche zerflreut Refte eines Flügel- Altares von 1605. An einem Seiten-Altare ein ledernes Antipendium mit derDarflellung der Himmelsköntgin. Mellkleid mit Appli-cations-Stickerei. Interessanter gothischer Kelch (Fig. 336). Eine Glocke von 1689. Somereck beiTreffling, ein Bau, der Hauptfache nach aus dem 15. Jahrhundert. Man erkennt in der jetzigen Schlofiruine fpitzbogige Fenfter und Thüren; erhalten ifl ein kleiner, viereckiger Erker, dann ein rund-bogiges, fpät-gothifches Portal gegenüber dem ifolirt flehenden runden Bergfried (M. vm n. F., p. cxxxn). Sonneck. Die hierortigen Hügel-grab-Refle vom Jahre 1847, denen wahr- fcheinlich auch die Bronze-Münze Honorius angehört, fämmtlich K, find unter Sielach befchrieben. Jedoch fcheinen Hügelgrab, Bei-fetzung, Honorius nicht zufammenzuftimmen. Man nehme alfo gefonderte Fundflellen an. Münzenfunde reichen bis in die Kanker (Car. 1848, Nr. 6; 1838, 145; 1849, 358-Afk. 1, 139). Der Name Suneck wohl vor 1183. Vgl. Sielach, St. Stephan bei Feuerberg. Sörg. Die dem heil. Martin geweihte Pfarrkirche, eine kleine einfehiffige Anlage im fpät-gothifchen Verfallflyl. Der Chor mit fünf Seiten des Achteckes, wobei die fcharfen Gewölbegrate aus fünf Limetten unvermittelt 314 aufsteigen, wofelbft fie fich in einem imi-tirten Fifchblafenmafiwerk verlaufen. Das Schiff in vier Jochen mit ziemlich ftark vortretenden Halbfäulen ohne Capitäle an der fiidlichen Wand und bloßen Tragfteinen an der Nordfeite. Von jeder Wandllütze laufen je drei fcharfgratige Rippen aus, welche fich an der Decke netzförmig und krummlinig Fig- 336. (Sommerau.) verfchlingen. Chorfenfter theils mit Segment-, theils mit Spitzbogen-Schlüßen, von Schiffs-fenllern noch eins mit gothifchem Maßwerk. Der Orgel-Chor befteht aus einem gemauerten alten rückwärtigen Theile gleichfalls im UebergangsfLyl auf zwei achtfeitigen Stützfäulen , und dem hölzernen vorderen Theile, in neuerer Zeit angefügt. Vor dem rundbogigen Weft-Eingange eine offene Vorhalle. Rechts des Einganges ein fpät-gothifches mit zwei umgekehrten Efelsrückenbögen geziertes Weihwaffer-becken, links ein alter Renaiffance-Altar, worin im Mittelbilde Kaifer Heinrich mit Scepter und dem Modelle einer Kirche, links und rechts je ein Bifchof, gut erhalten. Zwei gute Bilder an der Nordfeite der Kirche: „Die Ehebrecherin“ und „Jefus unter den Falfchmünzern“, älteren Datums. Der eigentliche Glockenthurm fleht ifolirt nördlich der Kirche am Friedhofe, ill viereckig, unten als Heiligengrab-Capelle eingerichtet mit fpitzbogigen kleinen Fenftern. Am oberen Theile doppelte rundbogige Schalllöcher, vier Giebel und achtfeitiger Helm. Außerdem kommt am Schiffsfirft ein achtfeitiger gemauerter mit fpitzbogigen Schallöffnungen und achtfeitigem fchlanken Helm verfehener Dachreiter vor. Nur an der Chor-Oftfeite zwei plumpe Strebepfeiler. Die Friedhofmauer war zur Verthei-digung hergerichtet (viele Schießfcharten). Spital, ein Markt, der feinen Namen führt von einem Pilgrim-Spital mit Kirche, das 1197 Otto Graf von Ortenburg und fein Bruder der kärntnifche Erz-Diacon Hermann lüfteten und dafelbft für fich und ihre Familie ein Erbbegräbnis gründeten. Aus diefem Spitale wurde in der Folge ein mit Mauern umfchloffener wohl befeftigter Markt, der aber heute fein kriegerifches Ausfehen ganz verloren hat. Im diluvialen Sandbecken an der Heerftrafie von Sianticum nach Teurnia gelegen (zwifchen Paternion und St. Peter im Holz), weift der feit 1183 wieder urkundlich bekannte Ort römifche Steinrefte in Pfarrkirche, Pfarrhof und Schloß auf (M. 3 neu, p. xcv, ci. M. w. anth. 1886, 6if.). Ein Stein-Relief, flehender Mann, im vorderen Schloßgarten (R.-Studien 1, 60). CAVTI, fechsleitiger Cippus, um 210, gefunden zu St. Peter im Holz 1845; im Schlofigarten (Jab. 466, Mo. 4736). DM ONOTNIVS, um 240, gefunden vor 1527 im Lurnfelde, wie auch Valvafor 204 weiß. Wo? (Jab. 462, Mo. 4748, Mu. R. N. 1, 186). ANN XVIII, um 350 — 400?, gefunden vor 1752. Kirche. Eine der fpäteften Grab-fchriften Kärntens, vielleicht mittelalterig (Mo. 4749). Tauern-Handel (Abh. d. bayr. AkW. vi., 3, S. 600). Der Ort ein gefchloffener gewiß lang vor 1150. 3i5 Die Pfarrkirche (M. xix. 147. M. n. f. V. xxxviii vi. 301) befteht aus einem dreifchiffigen Langhaufe und dem Presbyterium. Das Mittelfchiff ift höher als die Seitenfchiffe und befleht aus vier mit Kreuzgewölben bedeckten Jochen, auf deren erftem der Thurm fleht. Die Gewölberippen laufen auf Confolen an. Das rechte Seitenfchiff enthält drei Joche, das linke in feiner gegenwärtigen Breite, fowie der Anbau zum rechten ift ein Werk neuerer Zeit. Das Presbyterium bildet fich aus einem Quadrate und dem fünffeitigen Schluffe. Die Rippen ftützen fich auf Halb-Säulen, in den-felben fünf zweitheilige Fender mit neu her-gedelltem Maßwerk. Ein Schlufidein enthält die Jahreszahl 1307 (?). Schönes Renaiffance-Seitenportal, ähnlich einem an einem benachbarten Privathaufe. Die Kirche enthält mehrere Grabmale, wie des Johann von Malenthein, Bifchof zu Segkau, f 1501 (Brudbild des Bifchofs), aus rothem Marmor, an deffen nördlichen Schmalfeite acht benannte Wappen in darkem Hochrelief: Güetndain, Rafegkh, Rogndorf, Grad-nern, Stern, Monfminder, Polvviller, Wirm-lach, des Leonhard von Maltein, f 1519 (Sanddein), des Melchior Posch vonLeibach, 7 I48?-I.X.S. (Sanddein), Andreas Nie-manttoCappelanus altarisS.Rudberti, J' 1548, des k. Hauptmannes der Graffchaft Orten-burg und Rathes Hans Mandarfer von Ober-Aich, f 1535, fo bey Zeiten Kaifers Friedrichs III. durch Kriegsvbung in diefe Lande gekommen (roth Marmor), Chridoph Zot aus der Rauris 1514 (Renaiffance-Sculptur), Georg Zehner und Barbara, feine Hausfrau, 7 1566, dabei eine fchöne Marmor-Sculptur, dann zwei Ortenburg’fche Wappen-Reliefs ohne Infchrift (M. v n. F., p. xxxviii). Als befonders beachtenswerth müden die beiden großen Reliefs bezeichnet werden (6' lang und 3 breit) an der ödlichen und nördlichen Außenfeite der Kirche in die Mauer eingelaffen, leider fo nahe demErdboden,dafs das Ganze durch die Feuchte arg Schaden leidet. Maria mit dem fich nach vorne neigenden Kinde fitzt auf dem Throne, zwei Ritter knien vor ihr, hinter jedem deffen Schutzheiliger, dann folgen zwei Schildknappen, in der linken Hand je einen unförmlich großen Helm mit Ringnetz, in der rechten eine Fahne haltend, deren erderer ein Stern als Kleinod trägt, dann St. Paul und St. Peter. Man legt diefes Bild, welches noch ziemlich gut erhalten id, dahin aus, dafs es die Befitzer-greifung der Graffchaft Orteriburg durch Hermann II. von Cilli, nach dem Tode des letzten Oldenburgers Friedrich II. 1418 vor-delle. Auf dem anderen Relief, welches dark gelitten hat, find acht Figuren: Verkündigungs-Engel und Maria, zwifchen welchen ein Baum, dann eine Gedalt mit langem Barte, die Apodel Paulus und Petrus, dann dehende Bifchofsfigur, welche eine vor ihr knieende Bifchofsgedalt durch Berührung derfelben an Schulter und Seite gleichfam als Schutzdehender Marien mit dem fich vorneigenden Kinde auf dem Throne empfiehlt. F>g- 337- (Spital.) Beide Reliefs, die einen befferen Platz verdienen, dürften um 1418 entdanden fein. Ein Bauwerk größter Bedeutung ist das Schloß entstanden um die Mitte des XVI. Jahrhunderts. Die Wappen der Familien Ortenburg Salamanca und Porcia zieren allenthalben die Eingänge diefes Prachtbaues im Style der edelden Früh-Renaiffance, unzweifelhaft von italienifchen Meidern ausgeführt. Es bildet ein Viereck, davon zwei Theile gegen den umgebenden Garten gewendet, während die zwei anderen gegen die Straßen gerichtet sind (Fig. 337, Grundriß). Zwei der Ecken find durch halbthurmförmige Ausbauten verdärkt. Die Außenfeite bedeht theils aus Stein theils aus Stuccoputz, diefe Seiten find übrigens weit einfacher ge- fchmückt als die Wände gegen den Hof, der den reichften Palalthöfen Italiens nicht nach-fteht. An den Aufienvvänden finden fich nur Pilafter und reiche Einfaffungen von Thüren und Fenftern, die aber auf der ausgedehnten Mauerfläche klein ausfehen. Einige Fenfter find zu dreien gekuppelt und in ge-fchmackvoller Weife mit kleinen Baiconen verfehen. Sowohl das Portal der Gartenfeite wie jenes gegen die Straße find in reichfter Weife aber verfchieden verziert und treten kräftigft hervor. Das letztere ift mit Ornamenten der italienifchen Renaiffance förmlich bedeckt, das andere umfäumen korin-thifche Pilafter, die an den Poftamenten mit Flach-Reliefs verziert find. Der Hof gibt mit feinen Treppenbauten (Fig. 338) und offenen Bogengängen das Bild eines mit größter Eleganz ausgeftatteten Palaftes. Rundbogige Arcaden mit jonifchen Säulen umgeben als Erdgefchoß den ganzen Raum. In die Arcaden der nordweftlichen Ecke ift die anfänglich doppelte Stiege eingebaut. Im oberen Stocke ruhen die Arcaden und die Bogen des dahin führenden Treppenhaufes auf kurzftämmigen korin-thifirenden Säulen. Reiches Steingeländer ziert Gänge und Stiegen. Die Poftamente der Säulen, die Pilafterflächen, die Bogenzwickeln und Anfätze an der Mauer, die marmornen Thürgewände find mit Ornamenten üppigfter Fülle ausgeftattet, Blumen mit Blattgewinden, Friefe mit Laubwerk, Medaillons mit Bruftbildern u. f. w. Die Innenräume laffen wohl die italienifchePalaftanlage erkennen, zeigen jedoch in ihrer heutigen Ausfchmückung nichts mehr jener Zeit zugehöriges. Der Bau des Schloßes fällt in die Zeit des Befitzes des Grafen Ferdinand von Sala-manca, das ift bis höchftens 1542, wahrfchein-lich um 1537. Infchrift an dem links neben demSchlofie befindlichen Eingangsthore des Gartens: „Joannes Comes in Ortenburg liber baro in Freyenftein et Carlspacb Dominus Eri-croviae et Littae etc Serenissimi archiducis Auftriae Caroli etc consiliarius camerarius aulae supremus marescalus et archiducatus Carintiae summus praefectus f. f. Munera multa dei cernis quae procreat hortos. Nam levis est Stipes qui doceät esse devm. In der Pilafterfüllung unweit desTreppen-aufganges im Hofe: N. C. S. was wohl auf den ausführenden Künftler Bezug haben dürfte. In der Thorhalle ein Römerftein,mehrere der Art an der Gartenmauer vor der Haupt-fagade. Im Palafte ein Bett, darin Karl V. 1552 gefchlafen haben foll; ein fchönes reich ornamentirtes Möbel, leider ganz vergoldet und in der Barockzeit einigermaßen geändert. Die Decke aus Seide ift in Roth und Gelb mit Granatäpfeln ornamentirt. In der Schloßcapelle der Reft eines alt-deutfchen Tafelbildes auf Goldgrund in zwei Abtheilungen (15. Jahrhundert), vorftellend einen Bifchof und einen Mann in Bürgertracht mit einem Hammer; auf der Schedula ift zu lefen: Daniel lapicida a monte absol. (M. 1874. s. 149 u. n. f. 11. cvm). Das dem Palaft gegenüberftehende Gebäude des Bezirksgerichtes fchmückt ein prächtiges Marmorportal, das im Style mit den Sculpturen des Schloffes vollkommen übereinftimmt und die Jahreszahl 1537 trägt. Diefes Gebäude gehörte früher zum Schloße (Fig. 339. Fenfter). Spittalberg bei Klagenfurt. Am fonnigen Hügel nächft dem Wafferlaufe und dem ehemals bewaldeten Erdwalle hatten fich fchon vor dem Jahre 1691 allerlei Bau-theile, insbefondere Quaderftücke, Fragmente von Gefimfen und Säulen, ein Schrift-ftein gezeigt, welchen in unferem Jahrhunderte bei der Prießenegger Hube mehrere neue Belege alter Bewohnung diefer Gelände nachfolgten. So am Hügelfufie im Brunnen die Quadern mit Spuren von Eifenklammern, die zwei Reliefs: Mann und Weib flehend, Arabeske; menfchliche Geftaltflehend, beide ergraben in einer Tiefe von 252—284 Cm. (8 — 9') im Jahre 1835. (G)EMELIVS (R)OMVLVS, exbenefi-ciario, Zeit um 250, gefunden bei den Kapellen-Reftenan Ober-Goritfchitzen nächft dem Haufe Prießnegger Nr. 2 im Jahre 1818 (Jab. 372. Mo. 4964. Aep. 4, 216). C SESTIVS, um 120, gefunden vor 1691, wie oben. Jetzt wo? (Jab. 373, Mo. 4980. Prunner S. 39. Afk. 7, 124. Car. 1844, i45> Spitzlofen f. Koralpe (Car. 1887, 77, I98)-. Srajach. Filiale von St. Jacob im Rofenthale. Kleines Kirchlein, der polygone Chor (zwei Joche und Schluß) gewölbt ohne Fig- 338. Spital. 3i7 Rippen, Gratgevvölbe auf eckigen Confolen. RundbogigerTriumphbogen. Im Schiffe Holzdecke. Zwei Glocken 1626. David polsder aus Villach gose mich. S. Gerdraudis ora pro nobis. Am achtfeitig conftruirten aber nur fünffeitig aus der Mauer ragenden Weihvvaffer- keffel im Schilde Srejach, Filial - Kirche St. Pan-graz nach St. Kanzian gehörig, kleine fehr fchlanke einfchiffige Anlage, gleich breit im Chor und Schiff, von ungewöhnlicher Höhe aus fpät-gothifcher Zeit mit nettem Dachreiter am Firft. Anfangs oder Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Das Gewölbe mit einer reizenden Netzrippen-Conftručlion. In den fpitzbogigen Fenftern geometrifches zweitheiliges Maßwerk. Die Gewölberippen im Presbyterium ruhen auf AVandfäulen ohne Capitäle, im Schiffe auf Confolen. Der Triumphbogen hat dreifeitige aus dem Achtecke abgefchrägte Leibungen. Außen am Chor fechs fehr einfach mit Kaffgefims ge-ffufte aus Tuffftein gefchnittene Strebepfeiler. Im Chor zwei intereffannte Chor-Gellühle, dreiützig mit Klappfitzen, baldachinartiger Ueberhöhung und Zinnenkranz 2’o8 M. lang 2-24 M. breit, die Felder der Vorder- und Rücklehnen mit gothifchem Rankenwerke in Flach-Relief auf fchwarzem Grunde geziert, und darauf die Jahreszahl 1525. Die Reliefs grün, roth, gelb und weiß gefärbt ohne Schatten. Ein Altar trägt das Datum 1644 und die Namen des Pfarrers Michael Mollzing von St. Canzian, dann der Zechleute Lienhart Farian und Georg Stuck. An der Nord-Wand des Chorjoches, die Fläche ganz einnehmend, eine fehr inter-effante Darftellung des jüngften Gerichtes von 160g Ch. In der unteren Hälfte der nordöftlichen Schlußwand die untere Hälfte derfelben bedeckend die Geißelung Christi in gothifcher Architektur, darüber im Giebelfelde Gott Vater in den Wolken, unterhalb desfelben Chriftus am Kreuze, zu beiden Seiten desfelben knieende Männer, Frauen und Kinder, darunter Schrift, aus welcher die Namen zu lefen: Mayer, Jorg, Furyan und Gafpar Pinkho........ Außen ein coloffales Chrifloph-Bild von 1662 (M. n.F. vm.p.xxxv). Stadelhof bei St. Michael imZoIfelde. Baurefte, Schanzgraben, Feflungsmauern, Graben an der Gartenfeite des Schloffes (Ank. 1, 504. Pr. 27). Stall fleht auf einem Alluviumskegel, vielleicht vor einem Jahrtaufende von der Steinwand abgerollt. Mittelzeitige Funde find erft nachzuweifen. Die Kirche zu Stall hat drei Travees, Netzgewölbe mit Rippen, welche fich auf an Pfeiler gelehnte Dienfte fetzen. Die Sacriftei welche fich füdlich angebaut befindet, hat Sterngewölbe und über demfelben eine Flachnafe und Scbießfcharten. Der Thurm ift auf dem erften Travee des Presbyteriums aufgebaut, das ein neues Gewölbe hat. An der Südseite fpät-gothifche zwei- F‘g' 339- (Spital.) theilige Fenfler; die Maßwerkbildung dafelbft wird dadurch intereffant, dafs fich die Plättchen des Nonnwerks überkreuzen. Das Presbyterium mit Gewölbe aus flarken Rippen auf Confolen mit fünf runden Schlufifteinen ift fechseckig abgefchloffen und hat alte, aber jetzt ftark verfchmierte Mafiwerkfenfter. Presbyterium und Schiff haben Strebepfeiler zweitheilige mit kreisförmiger Oeffnung und Nafen über dem einfachen Spitzbogen. In der Sacriftei zwei gothifche Kelche aus dem 16. Jahrhundert, Silber und vergoldet, die Formen des Fußes und des Nodus find noch flxeng gothifch, die Schale ift fchon mehr abgerundet. An der öftlichen Sacriftei-Wand, außen, findet fich ein Grabftein aus Gneiß, ziemlich rohe Arbeit. Auf der Längenleifte rechts I auf der unteren Leihe 1 Im Schilde und am Fluge ein geftürzter und ein aufrechter Sparren unter einander. Die Infchrift läfst vermuthen, dafs der Stein für eine Frau beflimmt ift (M. vn n. F., p. xc). Stallhofen. An der Heerftraße Viru-num-Sianticum-Aquileia, zwifchen Rennweg und Moosburg, vermuthet als Station Saloca, vgl. Schalloch. Baurefte ? (KZtfch. 4, 108, no. Ank. 1,558. Linhart GKr. 1, 330, 331). Die Filial-Kirche hat ein Schiff mit vier Travees (Netzgewölbe), auf der Südseite Strebepfeiler, auf der Nord-Seite find die Pfeiler gegen innen verftärkt. Nur an der Südseite des Schiffes drei hohe zweitheilige Fender mit Maßwerk und Butzenfeheiben. In zwei derfelben befinden fich noch drei Stücke (circa 2' hoch und 1' breit) alte Glasgemälde, zwei rundbogig, eines viereckig, einzelne Figuren daritellend, welche jedoch fehr befchädigt und fchwer zu erkennen find; eigenthümlich ift, daß in denfelben weder Roth noch Blau fich vorfindet. Die vier Fenfter des Chores find einfach, ohne Maßwerk (Fig. 340, Grundriß). Der Orgel-Chor ift in das erfte Travee eingebaut. Von zwei dünnen fein profilirten Steinpfeilern werden drei reiche Netzgewölbe, Fifchblafen bildend, getragen, ein Werk von großer Zartheit und Eleganz. Die Brüftung des Orgel-Chors ruht auf dem fchon profilirten Rundbogen, von welchem der mittlere von einem gefchweiften Blendbogen überragt wird, und befteht aus reichem Fifchblafen-Mafiwerk. Die ganzen Verhälthiffe diefer Anlage find muftergiltig. Bogen, Confolen, die Bafen der Pfeilerchen fowie das fchön profilirte Haupt-Portal find aus Serpentin. Die Kirche ift weiß getüncht und mit modernen fchlechten Fresken geziert. Das Haupt-Portal trägt die Jahreszahl 1520. Die Wandfläche über dem mittleren Bogen unter dem Empore die Jahrzahl 1521 und das Zeichen . An der Nord-Seite der Kirche ift am zweiten Travee eine Zopf-Capelle angebaut, zufolge der Legende „F. F. Fromiller pinxit 1717“ mit Fresken von Frohmüller. Das Haupt- und Seiten-Portal hat Thüren aus weichem Holz (alt) mit fchönen gothifchen Schlöffern und Be-fchlägen. Sämmtliche Kirchenftühle von weichem Holze mit nicht unbeachtenswerthen Roccoco - Schnitzereien an den Kanten, Wangen und Stirnfeiten (M. vn n. F., fp. i.xxxix). Stammersdorf. Bei Stammersdorf an der Gurk nächft St. Georgen auf der Gröfel-Wiefe oftfeits des Flußes in einem Umfange von 1000 Quadratmetern Fläche ergrub man im Jahre 1882 die Reffe römi-fcher Straßenpflafferung, Wohnhäufer mit dem Hypokauftum auf 1 M. Höhe und darüber, Marmorplatten mit vertieftem Zierrat, canellicrt für Baderaum, Wandverkleidungen ausländifchen farbigen Marmors, Farbwand-ffücke, Thürfchwellen, Ellrich, P’enfferglas; in Bronze eine Fibel, Klammern, Geräthe; in Eifen Klammern, Nägel, Beilfehneide, Pfeil-fpitze, Schlacken; aus Stein Handhabe, Mörfer, Säulfuß und -Schaft; aus Thon Falz-, Halbrohr-, Heiz- und Wölbziegel, Topffcher-ben, Webgewichte, Gypsgefimfe(Sitzgb. AkW. 71, 367 ; vgl. 80, 602. Car. 1882, 256; 1883, 105; 1884, 50. M. 1883, p. cxi; 1894, p.. cxxvn, cli. Klagftr. Ztg. 1883, S. 1893; 1884, S. 51. Muf.-F. 26). . Stangalpe. Urweltpflanzen-Refte der Steinkohlenzeit, wie Fächerpalmen, Cala-miten, Farren, Stigmaria ficoides, 5 3 Arten; ähnlich Eifenhut, Karlbad, Oswalderalm, Turrach. Auf dem Rofenik das Freimannsloch mit Gold und Edelffein (Stur, Geol. 147, 152, 154, 158, 1 62, 188, 190. Hauer 11 6, Fig. 138, 241, 270, 271, 246, Fig. 127. Heer Urwelt 3. Mu. R. N. 1,295. Jbuch f. K. 13,; 82? Car. 1872, 97; 1868, 316; 1856, 120. 1828, 165; 1880, 268; 1887. Schaubach D. A. 5, 134. Vgl. Freimannsgrube in KZtfch. 6, i55)- St. Stephan bei Feuersberg im Jaunthale, zwifchen Globasnitz und Ebern-dorf.W ahrfcheinlich fließ man hier an mehreren Stellen auf Grabffätten mit Skeletten. Vgl. Sielach, Sonneck. Ein Relief, Genius mitFifch? im Friedhof (Jab. 341. Car. 1838. 141,1 39). Der Grabftein L BARBIO V ERC AK)*, dem Aedilicier, mit miles cohortis I praeto-riae, Zeit um 140, gefunden 1820; an der Kirche (Jab. 341, Mu.RN. 1, 175. Mo. 5073. Car. 1838, 141. Kml. 86). Burgruine. St. Stephan bei Finkenstein. Die Kirche eiu einfacher gothifcher Bau aus 1477, erbant durch Meifter Jörg den Steinmetz aus Klagenfurt, in neuerer Zeit arg reflaurirt. Grabftein in der Vorhalle: Wolfgangen von Groflhaim zu Landfchach . . fäligen nachgelaffen witib ain geborne von Erolzhaim f 1547. An der Friedhofmauer zwei intereffante fpät-gothifche Hoch-Reliefs, vorltellend das Martyrium des heil. Stephan in vier Bildern und daneben den englifchen Gruß in zwei und heil. Michael in einem Bilde unter den letzteren, darüber fchwerer Giebelauffatz fammtFialen und Kreuzblumen. In einer kleinen Capelle ein Flügel-Altärchen. In der Sacriftei kleiner einfacher gothifcher Kelch (M. vil n. F., p. liii). St. Stephanbei Friesach, Orts-Gemeinde St. Salvator, 20 Käufer, Standort für Beliandrum, von Virunum 14+13 mp. nach der Tabula (Kenner'). Der Grabftein AVNONT*, Zeit um 160, gefunden vor 1847, wurde nach Friefach, Propftei-Garten gebracht (Jab. 272. Mo. 5027). Der Ort ift 1151 genannt. St. Stephan an der Gail (M. ix n. F., p. cxxxm). Anfehnliche fpät-gothifche Hallen-Kirche mit drei gleichhohen Schiffen, der Chor aus drei Jochen mit dichtem Stern-gevvölbe und dem polygonen Schlüße be-flehend. Die Rippen auf capitällofen Wanddiensten treffen am Scheitel in fünf Schlufi-fteinfeheiben zufammen. Das Mittelfchiff des Langhauses liegt in der Axe des Chores und zählt vier joche von der Breite des Chores, die Seitenfchiffe find um die Hälfte fchmäler. Alles mit Netzgewölben überdeckt, deren Rippen auf capitällofen achtfeitigen Trennungspfeilern ftumpf anftofien. Bloß an den Seiten-Schiffwänden gibt es mit fünf Seiten aus dem Achtecke gebildete Confolen. Die zwei Seiten-Capellen, eine fechsfeitige an der Südfeite und eine viereckige an der Nordfeite, paffen nicht zum einheitlichen Ganzen, fie flammen aus neuerer Zeit. Beide find um mehrere Stufen höher gelegt als die Schiffe. Am Hoch-Altar als Mittelftück eine werthvolle aus dem Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts flammende in Holz gefchnitzte Darftellung der Steinigung St. Stephan’s. Ueber derfelben eine ähnliche kleinere Darftellung des Martyriums des heil. Laurentius. Der Thurm steigt an der Chor-Nord-feite auf, hat einfache fpitzbogige Schalllöcher, vier Giebel und achtfeitigen Spitzhelm; an der Nord-Oftecke ein mächtiger Stützpfeiler. Nur an den Chorecken fchwache übereck gestellte Pfeilerftreifen. Ein alter Grabftein befindet lieh am Friedhofe rechts beim Eingang, aber ziemlich befchädigt, der Infchriftreft lautet: »herr kriftoff von aichelburg 1.5.4.0« in gothifchen Majuskeln. In der Capelle an der Straße gegen St. Cantian ein kleiner Flügel-Altar, der jedoch durch die Unbilden der Witterung ftark gelitten hat (M. xix. 38) F'g' 34°' (Stallhofen.) St. Stephan bei Heunburg, am Beginne der Seitenftraße, welche unterhalb des Kreuzerhofes von derDrauftrafie abzweigend, nordwärts hinaufleitet über Brückl, Eber-ftein, Klein-St. Paul, Wieting, Semlach nach Hüttenberg, Silberberg, Margarethen bisNeu-markt (M. w. anth. 1886, 6if). LOTVCVS*, um 150—190, gefunden vor 1819,1811?; nächft der Kirche (Jab. 300, Mo. 4936, Mu. R. N. 1, 186. Aep. 4, 215.) St. Stephan am Krappfelde, f. Krappfeld. St. Stephan imLurnfeld. Relief mit Mannsbüfle, angeblich aus dem teurnenfer Stadtgebiete (R.-St i, 3, 41). Kleine Kirche mit niedrigem flachgedeckten Schiffe, welches durch einen rundbogigen einfachgefchrägten Triumphbogen vom höhern Chor getrennt ift, deffen Wülfte bildende Gewölbegurten auf runden »Dienften« mitRingcapitälen und auf einer Confole mit Schild anlaufen. Zweijoche mit fünffeitigem Abfchlufie, die Fenfter mo-dernifirt. lieber der rundbogigen mit Blend-fpitzbogen überhöhten Sacrifteithüre die Zahl 1520. An der Südfeite des Chores ein figurenreiches Holzbild, die Kreuztragung darftellend. Der viereckige Thurm an der Nordfeite des Chores hat durch Rundftab getheilte Schallfenfter. Giebel und achtfeitiger Spitzhelm. St. Stephan in Lind (Unter-Gailthal). Hier ftand angeblich ein römifcher Tempel, um 800 in eine chriftliche Kirche verwandelt (Afk. 7, 40. M. w. anth. 1886, 61 f). St. Stephan bei Wolfsberg. Ein- fchiffige fpät-gothifche Kirche mit angebautem quadraten Thurm, gegen Norden außen Sockelgefimfe, Strebepfeiler nur am Chor, in den Fenflern zweitheiliges Maßwerk fpät-gothifchen Charakters, im gleich hohen Schiffe und Chor Netzgewölbe, erfteres mit drei, letzterer mit zwei Jochen. Dreiviertel-fäulchen als Rippen-Träger mit Capitäl, Rippen von rothem Thon. Schluflfteine mit hölzer-nenScheiben, darauf Handwerkszeuge, einfach profilirtes Portal, darüber ein kleines Chor-fenfter. Unter dem Dach findet fich ein Römerftein eingemauert (Quartinüs etc., f. M. d. CC. xiv n. F.). Gefchnitzter Oelberg, Madonnenbild riiit dem Kinde, Statue des heil. Stephan, fpät-gothifch und ein Votivbild der Gemeinde Jagling aus 1712. Steinmetz- zeichen: y^J , alte Thüren, fehr fchöner gothifcher Kelch mit Gravirungen. Steinmetzzeichen: , in einem Schilde: X Steierberg bei Feldkirchen. Im Obereder Acker fließ man im Jahre 1840 auf Gemäuer, ein Drahtgeflecht, allerlei Thon-fcherben und (Frühling 1847?) auf den Grab-fleinLVCCONI* Zeit um 160 (Jab. 259, Mo. 4937. Car. 1847, i83- AfköG. 3, 175 K. 41. Kml. 106. M. w. anth. 1886, 6if). Mittelgroße einfchiffige im Chor und Schiff fpät-gothifch mit Netzgewölben gedeckte Kirche. Zwifchen diefen beiden Räumen der ftarke quadratifche Thurm, welcher ehemals auch ein fpitzbogiges Rippengewölbe befaß, doch wurden fpäter die Rippen abgefchlagen und es blieben nur in den Ecken plumpe kugelige Trag-fteine. Der dreijochige Chor im Often viereckig, die Rippen auf mehrfeitigen Con-folen anlaufend, zwei davon mit gepaarten Schildern. Das Schiff in drei Jochen mit Rippen auf eingefetzten Strebepfeilern unvermitteltanlaufend. Am Scheitel quadratifche Schlußftein-Scheiben. Fenfter fpitzbogig, ohne Maßwerk. Ueber dem Efelsrücken-Weft-eingange wulftförmig eingefafst die Jahreszahl i.^.q.o, vermuthlich Entflehungszeit. Der Thurm hat oben einfache fpitzbogige Schallfenfter und achtfeitigen fehr fchmalen Pyramidenhelm. AnderEpiftel-Seite eine im Efelsrücken umrahmte Sacramentshäuschen-Nifche. Ein Grabftein aus dem Jahre 1521 beim linken Seiten-Altar, lautend auf „Cyrill Tupitz, Pfleger zu Steyerberg mit feiner Gemahlin“, beide knieend vor einem Crucifix in der Mitte. Auf dem Friedhofe fteinernes Lichthäuschen mit dem Steinmetzzeichen: Stein im Jaunthale. An der Bahnlinie nächft der Brücke über die durch die Gurk verftärkte Drau fand man feit 1862 folgende Bronzen, fämmtlich K.: Eine große Fibel 1862. Eine Mefferklinge mit Heftanfatz (Oefe) 1863. Ein Schwert, lang, 51 Cm., der Griff fehlt, 1865. Platten, Baurefte 1888 Mai (Jab. S. 138. Afk. 9, 159. AfköG. 38, 224. M. 10, p. lvi. Muf.-F. 21). Der Ort als Stein, Petra, in Urkunden feit 973, 1155. Die St. Lorenz-Kirche im Decanate Eberndorf (Fig. 341) foll fchon im 11. Jahrhundert geftiftet worden fein. Die Bauart diefer kleinen Kirche, die fich auf einem gegen Süden und Often fteil abfallenden Hügel erhebt, zeigt verfchiedene Bauzeiten für die einzelnen Theile. Der nach innen dreifeitige nach außen halbrunde Chor-Schluß fammt Krypta gehört noch der romanifchen Zeit an. Das Schiff hat in einem Joche, fowie das Chor-Quadrat ein zufammengefetztes Kreuzgewölbe mit Rippen, welche fich in die Wand verlaufen. Drei runde Schlufifteine. Der Thurm flammt aus neuerer Zeit., Hinfichtlich der Krypta ift zu bemerken, dafs fie fich unter dem Quadrate ausdehnt und hier durch vier ziemlich fchwache runde Trennungs-Säulen untertheilt wird; rundbogige Kreuzgewölbe, kleine halbrunde Fenfter in den überaus Harken Wänden (im Schiffe. 9', im Chore 6'); der romanifche Bau aus Tuffftein. An der Süd-Seite ein nach innen achtfeitiger, nach aufien runder Karner aus behauenem Stein mit halbrunder Concha, fpitzbogigem Ge wölbe, mit zwei halbrunden Mauerfchlitzen, fpitz-bogig gefchrägter Thüre und kegelförmigem Dache über dem hübfchen Gefimfe. (M. vm n. F., p. lxi). Stein bei Viktring. Die St. Florian-Kirche, eine auf einem felsigen Hügel gelegene aus neuefler Zeit herflammende große Bauanlage mit verhältnismäßig kleinem Chore mit zwei Traveen und dreifeitigem Schluß, lieber dem Ganzen ein flaches Platzeigewölbe mit Lünetten-Einfchnitten über viereckigen Fenftern. An der Süd-Seite die Sacriftei, oberhalb derfelben eine Empore und der Eingang zur Kanzel. An der Decke ein primitives Fresco. Haupt-Altar bis zur Wölbung reichend, ftark zopfig und ganz neu aus-flaffirt. Scheidebogen halbkreisförmig. Das viel geräumigere Schiff hat vier Travees, über denen fich wieder ein flach rundes Tonnengewölbe fpannt, welches ,in den Seiten durch Stichkappen unterbrochen ifl. Das zweite Joch ift durch wenig tiefe Capellen-Ausbauten erweitert, worin zopfige kleine Altäre aufgeflellt find. Außer diefen noch zwei Altäre an den beiden Oft-Wänden des Hauptfchiffes. Im letzten Weft-Joche flattlicher fteinerner Orgel-Chor mit flacher Brüftungsmauer. Viereckiger Thurm über der Wed-Vorhalle, unten an drei Seiten offen, oben mit zwiebelförmigem Kuppelhelm. Eine Glocke aus dem Jahre 1688, eine zweite von 1701. Wed-Eingang viereckig. Steinberg, f. St. Georgen am. Steinbüchel. Die Kirche hat im Presbyterium noch Rede gothifchen Styles, an der Evangelien-Seite eine fpitzbogige Wandnifche. Eine Glocke aus 1557 (M. ix n. F., p. clii). Kunft-Topographie. VI. Steindorf am Offiacher-See. Kirche bis auf den Chor neuerer Bau. Chor quadra-tifch mit Kreuzgewölbe, deren Rippen auf ge-dufte Kegelconfolen laufen. Großer runder Schlufidein. An der Nordwand Sacraments-nifche mit Blendkleeblatt vom Efelsrücken überhöht mit der eingemeißelten Jahrzahl 1492. An der Süd-Seite kleines einfach pro-filirtes fpitzbogiges Portale. Der maffige viereckige Thufm der Nord-Seite des Chores vorgebaut mit vier Giebeln und hohem acht- Fig. 341. (Stein.) feitigen Helm, enthält eine große Glocke mit Infchrift in gothifchen Minuskeln. Sternberg, f. St. Georg am Sternberg (Wagners Album v. K. 93; M. v. Mitth. 183S, S. 17). Stockenboy. Eine kleinere go-thifche Kirche fammt Pfarrgebäude auf einem hohen Bergvorfprung gelegen. Das dreifeitig gefchloffene Presbyterium id gothifch (15. Jahrhundert) mit gutem Rippennetzgewölbe, in der Condrudtion fehr edel ausgeführt. Drei runde Schlufideine; die Rippen laufen auf runde Diende ohne Capital. Drei einfache Spitzbogen - Fender im 22 Chorfchlufi. Außen Strebepfeiler. Das Schiff ift neu gebaut. Die Einrichtung zopfig. In der Sacriftei ein einfacher gothifcher Kelch aus dem 16. Jahrhundert mit gothifcher Gra-virung.. Einige Paramente aus dem 17. Jahrhundert noch vorhanden. Darunter auch eine geflickte Figur des heil. Nicolaus auf eine neue Cafula aufgenäht. Alter Tabernakel mit hübfcher Intarfia. Straganz. Die Dreifaltigkeits-Kirche (Filiale der Pfarre Meiffelding) klein ein-fchiffig, capellenförmig, mit fünffeitig gebildetem Altarraume und fcharfgratigem Gewölbe ohne Confolen-Anlauf. Schiff mit flacher ungeweiflter Holzdecke. Kleine fehr fchmale, bereits rund gefchloffene Fenfler. Keine Strebepfeiler. Der Urfprung der Capelle wird am Chor-Gewölbe mit den Worten: „Mathes Riaw hat dits gotshavs gemacht. 1 .5.9.8“ kundgegeben. Blofl ein Altar, der am Retabulum die Jahreszahl 1.6.8.1 trägt. Am Dach ein hölzerner fechsfeitiger Dachreiter. Strassburg. Schwerlich von hier die 3 Bronze-Münzen K. (Car. 1846, 2 1 2 ; 1869, 209; 1868, 325). Im Blut-Acker die Münzen Hoftilian {Mionnet TL. Suppl., S. 51, Nr. 54, Jahr 2 5 2), Marc Aurel. Die parthifche Bronze-Münze ift wahrfcheinlich in nach-augufteifcher Zeit hereingekommen vom gleichzeitigen Phraates IV (Arfaces XV) oder vom Volo-gases V feit 227 n. Chr.; die auf den letzten Partherkrieg bezügliche Münze Petronia fand fich zu Villach (vgl. Werlhof 238 f., Meyer Gurina S. 11, Mionnet 5, 649, Cohen 1, 247. Anfo 1, 560. Mu. G. Stink. 1, 88. RN. 1, 280, Abh. Bayr. Ak. d. W. vi, 3; 1852, 37 7> Die St. Nicolaus-Pfarrkirche. An der im Jahre 1869 renovirten Weft-Front lieft man im Friefe die Worte: „Erbaut 1584“, „Fagade 1684“ „Renovirt 1869“. Der Styl der ganzen inneren Ausbildung flimmt mit der erft angeführten Jahreszahl zufammen. Die fehr geräumige einfchiffige Anlage hat im Chor und Schiff, welche gleich breit und hoch find, dichte fpät-gothifche Netzgewölbe. Der Chor zählt drei Joche und drei-feitigen Schluff, wo die Gewölberippen theils auf Dreiviertel-Pfeilern ohne Capitäle, theils auf polygonen derben Tragfteinen fließend anlaufen. An zwei Confolen noch leere dreieckige Schilder. Im Chore noch drei fehr hohe gothifche Fenfler, jedoch ohne Maßwerk, das mittlere wurde vermauert, ift aber noch erkennbar. Der Scheidebogen fpitz-bogig. Das Schiff theilt fich in vier Joche, an den Wänden durch fünffeitige Pfeiler ohne Capitäle markirt. Je vier Rippen laufen fächerartig an den vier Kanten der Pfeiler-fchäfte an. Dem Schiff wurden in fpäterer Zeit, vielleicht im Jahre 1684, u. z. an der Süd-Seite vier, an der Nord-Seite drei quadratifche Capellen angefügt und mit rundbogigen Tonnen eingewölbt, lieber den-felben errichtete man Emporen und gab nun der fo erweiterten Kirche ein einziges gemein-fames Dach. Es ist fehr wahrfcheinlich, dafs ehemals gothifche Seitenfchiffe mit Kreuzgewölben beftanden, wie noch ein Anfatz links von dem Scheidebogen hinter dem Rosenkranzaltar fichtbar wird. Der Mufik-Chor ruht auf einem von vier Pfeilern (darunter zwei Bündel - Pfeiler) getragenen Sterngewölbe. An dem flattlich aufgebauten, allerdings fchon zopfigen Hoch-Altar ein großes fehr hübfches Gemälde „heil. Nicolaus“ im prächtigen Bifchofs - Ornat in Wolken fchwebend und von Engeln umgeben, die feine Attribute: Mitra, Stab und ein Buch mit drei Aepfeln emporhalten. Unten ein Meer im Sturm, worauf ein Schiff von den Wogen bedrängt wird. Vorn kämpfen drei Männer verzweifelt mit den braufenden Wellen, anfcheinend Ungläubige, da fie als charakteriflifche. Symbole: eine Götzen-Figur, Schlangen und eine Pechfackel mitfchleppen. Sehr gut gruppirt, aber im Colorit fchon gefchwärzt. In einem Schilde: D.O. M et S. Nicolao 1772“ An den Presbyteriums -Wänden be-achtenswerthe Grabfleine: I. An der Evangelien-Seite ein ftreng architektonifch fich aufbauendes Epitaphium mit Unterfatz, korinthifchen Pilaftern und gutem Gebälk. Im Mittelfelde große Infchrift-Tafel bekrönt von zwei gepaarten Wappen-fchildern, wobei zwei Engel als Schildträger fungiren. Ausgeführt in drei Marmorforten: 323 Figuren weiß, Pilafler und Poftamente roth, Hintergrund und Gefimfe tieffchwarz. Im Infchrift-Felde liefl. man: „D.O.M et Joanni Cardinali de Goeffen Episcopo et principi Gurgensi posuit gratus nepos et haeres Joannes Petrus Gomes de Goessen trium Caesarum Consiliarius ačtualis intimus et Camerarius Capitaneus Carinthiae Anno 1715“. Schöne Arbeit. Unter diefem Grabmal ein zweiter fehr großer Gedenkflein aus rothem Marmor, worauf neben einander zwei Bifchöfe in vollem Ornat eingemeifielt, flach relief, unter zwei gepaarten fpät-gothifchen Baldachinen und dreieckigen Wappenfchildern mit cha-rakteriflifchen Zeichen: drei Ringe, auf- gerichteter Löwe und eine Gefichtsmaske mit Strahlen. Infchrift nur zum Theile leferlich: „Reverendissim. dnus......... Johannes Schalermann Anno dm. M.CCCC.LXV. dnus. Udalricus M.CCCC.LXX. quarto kal january obie-nmt et sub sumo (undeutlich) s. altare hujus eccfe consepulti“ .... II. An der Epiflel-Seite großer Infchrift-liein in rothem Marmor: „Reverend. Dnus. 1). Urban. Tertiu. Jam. Annu. Agens. Grassäte. Turcaru. Furore. Anno 1532. Inter. Medios. Armoru. Strepit. Parentibus. Orbats. Ipse. Ex. Divina. Clemetia. Conservats. Adulta. Tandem. Aetate. Am.“ u. f. w. Unten ein gevierteter Wappenfchild, im 1. und 4. Felde je ein Löwe, im 2. und 3. je ein Adler, darüber Mitra und Stab. Befonders beachtenswerth find die Altäre in den Seiten-Capellen. 1. An der Süd-Seite: Heil. Kreuz-Capelle mit einer längeren Infchrift am Altar-Retabulum, woraus zu entnehmen: „hat difen Altar fambt der Kapellen faffen und zieren laffen der wol Edl geborne Herr Herr Johann Ulrich von Bafeyo zu Praunfperg. E: hochleb: Lantfch: des Erzherzogthumbs Khärnten fürfll. Gurgg. Rath u. f. w. Anno 1648“. Altarbild: Chritlus am Kreuze, gewöhnliche Arbeit; zu beiden Seiten des Altars zwei altdeutfche gut erhaltene Mönchs - Figuren, kräftige gedrungene Gellalten mit fein gefchnitzten Gefichtern. Altar-Aufbau im Renailfance-Styl, nicht überladen, fchwarzgolden. Ganz in analoger Bauart, doch mit dunkelrothem Anllrich, der Altar in der Georgi-Capelle. Im Mittelbild heil. Georg den Drachen tödtend, im Hintergrund eine Jungfrau mit einem Lamm und langem wallenden Mantel, den fliegende Genien tragen, andere fchwingen Palmzweige und eine weiße Fahne mit rothem Kreuz. In den Hauptmaßen gut vertheilt, weniger fein im Detail. Laut der Widmungsinfchrift amUnter-fatze: „hat difen Altar faffen laffen, der woll Edl geborne Herr Herr Georg Seifridt Radhaubt zum Rofenperg Röm: Khays: Meye: G: O: Regiments-Rath, der Obriller Erblandt Küchelmäilter zu Kärnthen u. f. w. .......den ii. tag. Jully. Anno. 1665“. In diefer Capelle und der nachfolgenden dritten find fpäterer Zeit die halbkreisförmigen Fenfter - Oeffnungen wegen des Anfchlußes an das zur Kirche hinzugebaute Alumniats - Gebäudes vermauert worden, weshalb diefe Räume ziemlich finiter find. Die dritte Capelle, St. Michaelis-Capelle, wieder von ähnlicher Bauart. Im Mittelbilde heil. Michael, den Satan mit einer Lanze durchbohrend. Zu Seiten des Altars Statuen: ein Jüngling mit langem Stab und einem Fifch und eine Jungfrau mit einem Kind. Die Infchrift am Retabulum lautet: „Piis (undeutlich) legatis Adm. R.R.D.D. Thomae Rungga. Gabrielis Leüttner, Joannis Seewarz Canonicorum huius Collegiatae Ecclae ss. Nicolai et Andrae u. f. w....... hoc Altare S. Michaelis de.....(undeutlich) 1688.“ Die Capelle nächft derSacriftei (Marien-Capelle) iit im Grundriß verfchoben und auch der Aufbau des Altars weicht von dem der vorhergehenden ab, den neueren Ursprung bekundend. Die architektonifchen Stützen und Seiten-Statuen fehlen gänzlich. Statt deffen ill ein friesförmiges breites Band gezogen, worin in 15 kreisrunden Feldern Darllellungen aus dem Leben Chrifli. Unter der Mittelnifche mit der Mutter Gottes ein Votivbild mit Maria, Jofeph und Anna. Ueber dem Bilde die Jahreszahl 1648, fonfl. keine Infchrift. Hinter diefer Capelle fleht der viereckige noch gothifch unterwölbte Thurm mit diredt anlaufenden Rippen und einem alten Fenfter mit Mittelftock und Maßwerk. II. Die Capellen an der Nord-Seite: In der heil. Barbara-Capelle: im Mittelbilde heil. Barbara berührt mit der Hand 3M ein kleines Kind, das eine Frau am Schoofie hält. Im Vordergrund fmgende und in den Lüften fchwebende Engel. Vorzügliche Com-poßtion. Laut der Infchrift „hat difen Altar faffen laffen die woll Edl geborne Fraw Chriftine Schneeweiflin, geborne Rott-mayrin Wittib auf Waifenberg wegen Ires verdorben Herrn Ehegemahl des woll Edl und gedrengen Hn: Claudy Schneeweis von Arnoltdein und Weifenberg geweder fürftl. Gurggi: Rath und Haubtmann alhie zu Straspurg, fo in diefer Kapellen begraben ligt Anno 1643“. Zwei Heiligen-Figuren, Jungfrauen mit reizenden Gefichtern, die eine mit einer Ruthe, die andere mit Schwert und Palmzweig an den Seiten. In der Capelle fieht man im Bilde den heil. Sebadianus am Baum gebunden, auf den eine Gruppe von rohen Kriegern Pfeile abfchiefit, einige liegend, einige dehend. Im Hintergründe noch ein Schwarm Soldaten, in den Wolken ein Engel mit einem Palmzweig. Rechts und links des Altares wieder gefchnitzte Figuren des heil. Florian und Rochus. Die letzte und neuede Capelle im Süd-Weden enthält rundes Platzelgewölbe mit dichten weißen Stuck-Arabesken und einem Grabdein, lautend auf: „Jacobus Maximi- lianus episcopus et S : R: J. Princeps Gur-yensis ex comitibus de thun miserimus..... obijt die xxvi julii Anno Dni mdccxi.i“. Links in diefer Capelle öffnet fich ein Zugang zum Orgel-Chor, welcher unten fechs Joche mit fehr dichten Netzgewölben zeigt. Diefe laufen an zwei achtfeitige und zwei Bündel-Pfeiler ohne jede Vermittlung an. An den Wänden kelchförmige Confolen. In der nordfeitig des Chores gelegenen großen Sacridei ein prächtiger alter Paramenten - Kaden, in 22 Felder mitteld korinthifcher Zwifchenfäulchen eingetheilt, welche Felder mit Apodelgedalten und anderen Heiligen bemalt find. Als Bekrönung gutes ornamentale Schnitzwerk, freilich fchon im Zopf-Styl. Dazwifchen ein geidliches Wappen mit zwei Schildern und der Jahreszahl 1691. Die Wölbung der Sacridei noch gothifch, die Rippen auf Confolen und Dienden. Ferner in der Wed-Wand eine Sacramentshäuschen-Nifche mit gothifchem Blendmaßwerk im Efelsrücken - Bogen. Aeltere Kelche und Mefsgewänder fehlen. Von größerem Kundwerth id aber ein im erden Schiffsjoche herabhängender zehn-armiger meffmgener Luder. Die einzelnen Arme winden fich aus den Mäulern von phantadifchen flach gegoffenen Gefichts-masken fchwungvoll heraus und im vor-fpringenden Ringe erfcheinen diefelben an einer maffiven Kugel eingehängt. Auf jenem Ringe dehen niedliche Ritter-Figürchen, lange Schilder haltend und Schwerter fchwingend. 1 )ie kräftige Kugel, die Kern und Mittelglied des Luders bildet, fetzt fich hinauf in einem gedrehten profilirten Säulchen fort, an welchem wieder in zwei vorfpringen-den Reifen abwechfelnd delphinartige Figuren und menfchliche Gedalten angeheftet find. Das oberde Glied des Säulchens ziert bekrönend ein doppelköpfiger Adler mit weit ausgebreiteten Flügeln, ebenfo wie die anderen Bedandtheile trefflich cifelirt. Im Nacken des Adlers fitzt der kräftige Ring, in welchem der tragende Haken der Metall-fchnur eingreift. An der Unterfeite der Kugel id eine Infchrift eingravirt mit den Worten: „Hans Georg Reiter. Kupferfchmid Aida. Zöchleit: Johannes Kögl. Und. Veit Hopf-gartner. Renovatum 1739“. Auflerdem in weiterer Peripherie noch „Anton Ehrlich, Stadtpfarrer. Johann Steinchait, Spänglermeider in Klagenfurt. Renovirt 1856“. Die ur-fprimgliche Jahreszahl erfcheint aber nirgends bezeichnet (Anton Ehrlich war jener kund-finnige Pfarrer, der auch im Jahre 1856 mehrere Grabdenkmale in geordneter Reihenfolge an der äußeren Nord-Seite ein fetzen ließ). Eigenthümlicher Weife kommen Strebepfeiler (viermal abgefetzt) nur an den Chor-Ecken vor. Dagegen id die Wed-Fagade ganz modernifirt. Ueber neu vorgefetzte Renaiffance-Piladef wurde ein zopfig ge-fchweifter Giebel aufgefetzt. Nur der hier befindliche Eingang behielt den alten Spitzbogen und feitwärts profilirte Gewände. Die an der Nord-Seite des Schiffes eingefetzten Grabdeine find: 1. Kleinerer Stein, wahrfcheinlich nur ein Bruchdück, Dardellung eines höheren Geidlichen, mit Mitra und Stab. Ohne Infchrift und Jahreszahl. 2. Gleichfalls nur ein Bruchdück, noch mit zwei Wappenfchildern. Spät-Renaiffance, Infchrift fehlt. 3. Neben dem früheren lediglich ein Infchriftdein: „Hie ligt der ehrnved Herr 13 ■ Aelterer Stein, darauf ein Ritter in vollem Harnifch mit Fahne und Schwert. Auf der Fahne das Wappen, im Querbalken eine Schuppenfigur. Maffive Arbeit in Haut-Relief, ohne Infchrift und Jahreszahl. 14. Grabftein der „Frau Veronika ge-borne Freyn zu Spaur und Valor f 1506 fiiedat-hmmici • Quu- fiuntuxi^ Fig. 342. (Slraßburg.) g Caspar Rungg a. gevvefler Statrichter alhie. der den 6. Dezembris anno 1648 gedorben. deffen feel gott genedig fein wolle11. 4. Größerer Stein eines Geiftlichen, mit Kelch und Buch. Infchrift unleferlich. 5. Ebenfalls Stein eines Geiftlichen in voller Amtstracht, lautend auf den Namen des „Mathias Flank, Canonicusf M.c.c.c.c.xvm“, zwifchen fpät-gothifchem Aftwerk in grobem Sandftein. 6. Grabftein mit Crucifix und einem Kelch des „Egydius Wittouer, Kanonikus . . .anno dm m°, y°, Sexto obyt. . “ ebenfalls Sandftein. 7. Grabftein des „Johannes Schallermann f 1^78“, der in der Bildfläche zwifchen mehreren anderen Geiftlichen in Flach-Relief vorkommt. 8. Schräg geftellter dreieckiger Schild mit bereits undeutlicher Figur, wahrfcheinlich der Linienumriß eines Kopfes. In der Um-rahmungsinfchrift ift noch zu lefen die Jahreszahl und der Name „Johannes Payer de Strafpurg mccclxxxxi. in die S. lamperti martiris und feine Frau f 1375“. Die Schrift unter dem Schilde fchon unleferlich. 9. Ein Stein viel befl"er erhalten mit gut gearbeiteten Wappen und Minuskelfchrift. In fchräg geftelltem Schild zwei verbundene Hämmer, die fich am Stechhelm wiederholen. Unter der Helmdecke im Dreipafi ein Druiden-Fuß mit zwei Sternen. Treffliche Arbeit. „Vincenz v. Strafiburg f 1423 und Elifabeth f. Hausfrau f 1469“ (Fig. 342; M. xn n. F., p. lxxx). 10. Sehr großer Grabftein mit Mittelfeld und Umrahmungsfchrift: „Anno dm M0ccccmo 1 xxyiimo Sexto ydus oktobris obyt venerabilis vir dus adam prugkdarfer plebanus...........(undeutlich) ten jus (un- deutlich) anima requiescat in pace“. Im Bildfelde oben ein Kelch, unten ein aufrecht flehender Schild mit zwei halben Speichenrädern, die fleh wiederholen auf den beiden Adlerflügen des Stechhelmes. Gut erhaltene Arbeit in Sandftein. 11. Neuerer Stein der „Frau Catharina von Poellern gebohrne Krenmayer j iv. Dezember m.d.c,c .lxxxxii“ , unbedeutend. 12. Stein des „Hanns Radhaupt zu Rofenberg und Aichweilen j den 6. Mertey 1600“, darüber in der Mitte Crucifix und die betende Familie knieend. Bereits im Renaiffance-Styl. den 21. Oktober........“ (unbedeutend) darüber der Schild mit zwei Helmen, im neueren Styl. 15. Stein des „Herrn Veit^Veltzer von Eberftain. . ..Landhauptmann im Erzherzog- thum Kärnten.......Hauptmann auf Schl. Strafpurg......Anno dm. M . ccccc. mxL. jar“. Darüber drei Schilde. Im erften zwei 326 fich haltende Hände, im zweiten ein Eck, im dritten einfach quadrirt und leer. Brauner Marmor. Der fchon erwähnte quadratifche Thurm fteigt an der Nordoft-Seite (an die Sacriftei anftofiend) des Schiffes auf. Er zeigt einfache fpitzbogige Schallfenfter und zopfigen Zwiebelhelm. Eine Auffchrift auf einem Pilafter der Weft-Front lautet: „Andrae. Facinello. Trident. Puero. Septenni. Bonae. Spei. In Ludo. Comilitonum. Sb. Saxo. Fraxili. Labente. Inexpe- ctato. Fato. Perempto. Antonius. Suffraganeus: Gurgensis. Pietatis. Ergo Posuit. Obiit. 7. Martii. 1584.“ Die Maria Loretto-Capelle (Filiale der Pfarrkirche Strafiburg) ift in Verbindung noch mit einer zweiten, der „ Annen-Capelle “. Beide aus neuerer Zeit. Im Fußboden ein Grabftein: „Jos. Ant. L. B. DeSöll. Eccles. Colleg. Sti. Nicolai. Strassburgi. Can. Aetat. Ann. 58. Obyt. 19. May. 1741.“ Ferner über dem viereckigen Eingang eine In-fchrifttafel: „Franciscus ex Comitibue Lo-droni Episcopus et princeps Gurgensiss Domum Lauretanam Hane ex Voto F. F. Ao. d.m.d.c.l“, darüber derWappenfchild mit Mitra und Stab. Am barocken Altar eine kleine Monftranze mit der Jahreszahl „die 13 Januarij 1782“, im Zopf-Styl. Capelle felbft einfach viereckig mit rund-bogiger Tonne. AnderOft-Seite zwei niedrige gemauerte Thürmchen mit Zopf-Bedachung. Unter dem Dachgefims die Jahreszahl T689, vermuthlich die Entftehungszeit. ,Die heil. Geift-Spitalscapelle (Filiale der Pfarre von Strafiburg). Intereffanter Renaiffance-Bau mit kreisrundem Schiffsräume, gedeckt durch eine halbkugelige Kuppel, die von einem fchwächlichen Wand-gefimfe auslauft. In einem der Kuppelfelder ein Schnitz werk aufgehängt: „Gott Vater in den Wolken mit drei Engeln“, ohne gröfiere Bedeutung. Der Altar-Raum fchliefit fchlecht dreifeitig ab und ift mit runder Tonne eingewölbt. Fenfter modern. Nord- und ftid-öftlich zwei kleinere Apfiden für Seiten-Altäre, welche gefchnitzte Ornamente an den Menfen tragen. Vor dem Hoch-Altar kleine Tafel im Fufiboden mit einem Kreuz und dem Namen „Otto“ (nach dem Schematismus wahr-fcheinlich der Bifchof Otto 11. de la Browide 1697 —1708). Es geht die Sage, dafs der-felbe der Stifter der Capelle ift und in der hier befindlichen Gruft beftattet wurde. Das Schlofi. Ueber 317 Stufen im gedeckten Gange erhebt fich auf einem 200' hohen Hügel das bifchöfiiche Schlofi. Gegen hinab ziehen fich noch einige Stadtmauern, die das Schlofi mit dem Orte verbinden, hierbei die Stiege decken und wiederholt von Thoren durchbrochen find. Ein romanifcher Löwe, die erhobene linke Tatze abgebrochen, dient als Wahrzeichen, darüber ein Römerftein mit der mittelalterlichen Infchrift: Gebhard, episcop. Roman I. 1160 liefi Strafiburg be-feftigen, das von Otakar von Böhmen zerftört, 1330 wieder hergeftellt wurde. Im Jahre 1685 wurden die Werke verftärkt. Aus dem 12. Jahrhundert ift noch der Thurm gegen Süden erhalten und eine Capelle mit runder Apfis und Kegeldach auf vortretendem Unterbau. Aus dem r4. Jahrhundert flammen einige Fenfter mit Stichbögen im nördlichen Thurm, in der Fenfter-blende oben ein Kleeblattbogen in fchwarzer Fkarbe geritzt. In das 15. und 16. Jahrhundert gehört ein Saal mit einem Mittelpfeiler und Netzgewölben, ein anderer ohne Rippen mit runder Säule. Allen diefen Bauwerken hat Bifchof Goes einen Pfeilergang mit runden Arcaden über ein noch gothifches Gefimfe mit Hohlkehlen vorgebaut, um dem Mittelraum die beiläufige Geftalt eines Rechteckes mit einigen Einbauten zu geben. Gegen 70 Arcaden mit toscanifchen Säulen tragen die Gänge und Stiegen. Nur an der Oll-Seite geht ein Gebäudeflügel durch zwei Stockwerke. Die anderen drei Flügel find nach dem Brande einftöckig geblieben. Schöne Portale mit Säulen und Archivolten aus dunkelgelbem Geftein bilden die Eingänge. In die Capelle fieht man von drei Stockwerken. Im mittleren find die Bruft-bilder von vielen Bifchöfen mit Infchriften unter der Tünche fichtbar geworden. Die Sacriftei - Thür trägt die Infchrift 1584. In einzelnen Wandfeldern gute Fresken: Maria Heimfuchung, Verkündigung, Flucht nach Egypten, heil. Johannes (zweimal), Joachym mit Anna, Chrifti Geburt und Befchneidung. Ueberrefte von einem Re- naiffance-Altäre in flacher Oft-Nifche. Sonfl. ifl. die Capelle ganz leer. Heute fleht das fehr anfehnliche und prachtvoll gelegene Schloß verlaffen und verödet da, zur Hälfte als Ruine, und dürfte in kurzer Zeit ganz verfallen, falls nicht eine gründliche Renovirung vorgenommen wird. Das Schloß ift im Jahre 1856 total niedergebrannt, doch kam erfl. im Jahre 1859 ein Dach darauf, ein hölzernes Nothdach, das feitdem fchadhaft geworden i(t. Durch das über Veranlaffung des Con-fervators Baron v. Ankershofen aufgefetzte Dach wurde das Schloß mit Ausnahme eines geringen Theiles, der abgetragen werden mußte, von dem weiteren Verfalle gerettet und waren fchon alle Anflalten getroffen, dasfelbe nach und nach wieder vollkommen herzuftellen, als es durch viele Jahre unter dem fchützenden Dache von den Bewohnern Straßburgs felbfl durch Herausbrechen aller Thür- und Fenfterftöcke, der Böden und Decken, fowie von Ziegel und Baufleinen erfl. recht zur Ruine gemacht wurde. Vom Schloße Strafiburg flammt ein hochintereffanter altdeutfcher Wandteppich, der fleh derzeit in der ' bifchöflichen Refi-denz zu Klagenfurt befindet. Der Gobelin hat 11 Fuß 1 Vg Zoll Länge und eine Höhe von 2 Fuß i1/, Zoll. An dem Rande ift weder Rahmen noch Bordüre, fondern laufen die Ornamente und Darftellungen frei aus. Der Grund ift von tieffchwarzer Farbe, über demfelben zieht fich in dichter Anordnung ein Rankenmufter mit Zweigen, zierlichen Laubblättern, ftark ftylifirten Charakters und in Grün ausgeführt. Es ift damit ein Wald angedeutet, bewohnt von wilden Thieren und Waldmännern. Wir fehen vier Waldbewohner und vier Fabelthiere. Zwifchen und meift über den Figuren fchlingen fleh in willkürlich gebrochenem Fluge vier Spruchbänder. Alle Geftalten flehen gerade nebeneinder in gleichem Niveau und faft in gleichem Körpermaße. Die erde Figur zeigt einen jungen Mann in weißem wollflockigen engen Gewände, Hände und Füße nackt, um die Mitte und am Haupte ein Brombeerblatt-Kranz, in den beiden Händen je eine Geißel. Die Infchrift am Spruchbande lautet: diffe tierlin will ich triben vnd will on die weit beliben. Die Geifielfchläge find auf ein Thier gerichtet. Dasfelbe ift von rother Farbe, fchreitet vor dem Manne nach rechts, vierfüßig mit Giraftenhals und wolliger Mähne, der Kopf jenem eines Pferdes und einer Gazelle gemifcht ähnlich, Büffelfchwanz. Der nächfte Jüngling gleicht dem früheren, trägt blaues Zottelgewand mit Blumengürtel ohne Kopfkranz, er führt an einem Stricke das zweite gräuliche Fabelthier, das bloß aus Kameel-Kopf und -Hals befteht, daran fich zwei Beine fügen, langer Schweif, das Thier gegen links fchreitend. Der dritte Waldmann trägt ein rothes Zottelkleid, bekränzt mit grünen, Schoten tragenden Zweigen, er treibt mit Geifielhieben das dritte Thier vor fich her; dasfelbe ift von Greifen-Geftalt in äufierft ftylvoller Zeichnung, blaue Grundfarbe, getigert mit Rofetten in Weiß Blau und Roth. Der vierte Jüngling in ähnlicher, aber weißer Zottelkleidung mit einem Kranze von glockenförmigen Blumen gegürtet, hat einen befonders lieblichen Ausdruck, mit der linken Hand hält er das Ende des Schriftbandes. Das letzte Thier ift das Einhorn, gegen den Jüngling gewendet. Die Infchrift auf den Spruchbändern lautet weiter: dafs . han. ich. wol. enpfunden, zu. difen . dierlin . han . ich . mich . vbvden mit. difen . dierlin. hon. mir. vns. began. die weit. git. böffen . Ion. die. weit. ift. wntrwen. fol. mit. diffen. dierlin. ift. vns.wol. Noch ift zu erwähnen, dafs an einzelnen Stellen ein aus zwei ineineinander gefchobenen Leiern gebildetes Knoten-Ornament wiederholt in blauer Farbe und überdies noch acht in Roth gegebene Einzel-Buchftaben verftreut find. Die Darftellung diefes Teppichs ift der Gegenfatz zwifchen Tugend und Lader im Geifte der mittelalterlichen Moral. Drei Thiere nebft ebenfovielen Jünglingen re-präfentiren nach Dr. Ilg\ genialer Deutung (M. d. CG. xvn, p. 40) die Lader, das vierte Paar mit der fo beliebten Darftellung des Einhorns die Tugend. Diefer Gobelin, der aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts flammen mag, war feiner Beftimmung nach ein Rücklacken und es ift wahrfcheinlich, dafs dazu noch drei folche Theile gehörten (M. 1872, p. 40; xviir, p. 333, Dr. Ilg). Streinberg bei Störzendorf; dieFilial-Kirche (capella in Strewnberg Filia eccl. in Prewarn) wurde um 1254 erbaut. Sie verräth noch den primitiven romanifchen Bau mit halbrunder Apfis und flach gedecktem Schiffe, kleine halbkreisförmig gefchloffene Fenfter. Der Haupt-Altar aus dem Jahre 1722. Viereckiger fteinerner Dachreiter. An der Weft-und an der Olt-Seite ilt je ein Kopf eingemauert, auch findet fich aufien an einer Stelle ein Relief-Ornament. Stmssnigg-See bei Klein-St. Veit und Tigring, Gradniche 1192. Am fumpfigen Südoft-Ende des Moränen-Sees, genannt das kleine Moos, nächlt dem Rader-Hoifel, fand man imjahre 1855 einen Tann enftamm, trogartig ausgehöhlt, lang 569 Cm. (30), beider-feits abgefchnitten. Er Hak in einer Tiefe von 95 Cm. (3') (mit einem Pferdfchädel?) und ward nach Schloß Tigring gebracht. (AfköG. 38, 199)- Stuben, bei Weiflenftein , die St. Gertrud-Capelle. Ein formlofer kleiner Bau mit rundem Chor-Abfchlufl, das Portal im Spitzbogen, einfacher hölzerner Dachreiter. An der Giebelfeite der Kirche befindet fich ein kaum mehr zu erkennendes Fresco-Bild, darftellend in Lebensgröße: Maria mit dem Kinde und noch vier Heiligen. Um das ganze Gemälde rankt noch fchlechtes gothifches Ornament. Unter dem kleineren Vorderdache links die heil. Dreifaltigkeit, rechts eine Figur mit Nimbus und Scepter und Apfel, dürfte jedoch jüngeren Datums fein. Von diefem Gemälde find kaum mehr einige Spuren vorhanden. Im oberen Bilde befindet fich eingeritzt die Jahrzahl 1528 nebft einigen unleferlichen Worten. Stuttern auf der Höhe gelegen über der Heerftraße von Virunum nach Juenna. In dem, 1134 wieder als bewohnt genannten OrtStu.taren ergrub man vor 1870 mehrere Baurefte, ein Bronze-Zierftück oder Fibel-theil 1881, das Steinrelief Mann und Weib, (wo?), und allerlei Thonfeherben (Jab. S. 3> Suetschach. Die Pfarrkirche befteht aus einem dreijochigen Schiffe und einem dreifeitigen Chor-Schlufie mit zwei Jochen. Hier plumpe Tragileine, dort Dreiviertel-Säulchen. Der frühere Thurm ruhte auf einem Chor-Quadrat, das noch vorhanden ilt und fich im Spitzbogen beiderfeits öffnet. Schiff und Chor haben fpät-gothifches Netzgewölbe. Der neue Thurm an der Weft-Seite flammt von 1811. Presbyterium und Schiff find gleich breit (M. ix n. F., p. xxvi). T. Tabor, Berg bei Faak, Tabra oder Klaufen, Türkenfchanzen bei Kappel (vgl. Ranke Alpr. S. 456). Taferner - Alm, richtig Leisnitz-‘ Graben, gelegen an der Heerftrafle von Teurnia nach Juyavum, Theil zwifchen Gmünd und Mauterndorf (M. w. anth. 1886, 61 f). Auf der „gefchnittenen Baumtratten“ hinter St. Margarethen, Greinwald, fand fich vor dem Jahre 1766 neben zweien ähnlichen Säulen der Meilenflein: IMP CAES L SEPT, Ablland von Teurnia IlXXXmp., Jahr 201, jetzt im Mu-feum zu Salzburg (Jab. S. 494, 6, 187, 199. Mo. 5714. Mu. RN. 1, 219, 294. Car. 1819. Nr. 18. Richter, falzburger Fund-Hellen S. 4. R.-Stud. 1, 99; 2, 44, 71—83. Ranke Alpr. S. 456). Radfchliffe erfcheinen im Laisnitzgraben. Die Gegend ilt vielleicht das um 1139 genannte Tanfarn? Taggenbrunn. Die Kirche zeigt romanifehe und gothifche Reffe, der Thurm mit rundbogigen Schalllöchern lieht über dem polygon abgefchloffenen Presbyterium. Die Fenfter im vierjochigen Langhaufe mit Mafi-werkreften; dafelbft Netzgewölbe, Wandpfeiler ohne Capitäle, in den Schlußfteinen Schilder mit fymbolifchen Figuren oder Steinmetzzeichen. Das letzte Joch flammt aus der Neuzeit. Portal im gefchweiften Spitzbogen. Strebepfeiler an dem Chorraume. Ein gothifches Sacraments-Häuschen auf der Epiftel-Seite. In der Sacriftei ein gothifches Thuribulum aus vergoldetem Meffing. Die Glocken weifen die Jahreszahl 1454. Achtfeitiger Taufffein. Im Schiffe Spuren alter Malereien. Altes Thürbefchläge. Grabflein des Franz Mazigon am Rainhof, j- 1645 tmd feiner Hausfrau Gertraut. Im Pfarrhofe befindet fich ein altes Holz-Relief, das letzte Abendmal vorltellend, flammt aus Tfchirnitz. Tainach. An der Heerftrafie von Virunum nach Juenna; die Straße fcheint abzuzweigen bei Ladratfchen, wo ein kleiner Graben zur Drau führt, und längs desSchlofi-Maierhofes von Höchenbergen zum Kreuzerhofe zu leiten. Münzen,, außer jenen des nahen Lind, find hier nicht nachgewiefen. Relief: Stier linksftehend und weibliche Gehalt dahinter (Jab. 387, Taf. 8. Hohen-auer K.-G. 307, Mithrashein). Im Kapelacher-Walde follen nur gleich zwei verfunkene Städte liegen (M. 7 n. p. c. Car. 1878, 285 (M. w. anth. 1886, 61 fi). Der Ort ih 1116 als Tin ach bekannt (AfköG. 1850. M. w. anth. 1886, 6if.). Die Prophei-Kirche Maria Himmelfahrt wurde nach dem verheerenden Brande im Jahre 1853 anfangs nur nothdürftig hergehellt. Dafs der frühere Bau aus der gothifchen Periode hammte, darauf weifen mehrere charakterihifche Spuren. So find die Wanddienhe heben geblieben; fie bekamen nach dem Brande neue etwas plumpe an die romanifchen Würfel-Capitäle erinnernde Ca-pitäle. Von den alten Rippen-Gewölben hat fich nichts erhalten, aber der hohe Triumphbogen erfcheint noch in der fpitzbogigen Form mit flachen Laibungen. Unter den WanddienhendesChores,welche in Einviertel-Raumhöhe vom Fußboden aufhören, kommen noch die urfprünglichen Confolen vor, an deren zweien man Zwergfiguren wahrnimmt. Auch die früheren Capitäle wurden hier noch heben gelaffen; fie haben die kelchförmige blätterumrankte, mit Gefichts - Masken ver-zierte Form. Nach der Anzahl derWandhützen waren im Chore drei Joche nebll dreifeitigem Schlüße, im Schiffe fünf Joche vorhanden. An der Epihel-Seite des Chores der Grabhein eines infulirten Prophes mit Bruhbild im vollen Ornat mit Mitra und Stab, in der rechten Oberecke das Tainacher Wappen. Das untere Infchriftfeld gibt den Namen „Carolus Ludovicus Klier archidiaconus in-ferioris carinthiae. .11 an, doch ih die Jahreszahl undeutlich. An der Schiffs-Nordfeite im Hoch-Relief und in Lebensgröße die Figur eines Geihlichen „Gregorius Latom colle-giatae Ecclesiae B. Mariae Magdalenae in Velkermarckt praepositus 1695.“ Derfelbe erfcheint im gewöhnlichen Amtsgewand, ein Buch in der Linken, auf ein Wappenfchild mit der Rechten fich hützend. Der an der Chor-Nordfeite zwifchen derSacrihei und der Valentins-Capelle aufheigende fehr fchlanke Thurm erhielt wahrfcheinlich nach demBrande die vier hohen Giebel-Auffätze und den zierlichen achtfeitigen Pyramiden-Helm. Dagegen fcheinen die gekuppelten durch Blendbögen gefchloffenen Schallfenher im Glockenraume ihre frühere Form beibehalten zu haben. Vom alten Baue rühren ferner die an den Strebepfeilern des Chores fichtbaren fpitzigenGiebel-Abfchlüfie her, darüber Fialen, meihens hark befchädigt. Ganz modernifirt die Weh-Fagade. Zum Weheingang führt ein langer gedeckter Stiegengang, nur in Holz hergehellt, am letzten Bogen Abfchlufie hebt: „G. MP. V. 1651“. Eine kleine an der füdwehlichen Ficke befindliche Platte enthält die Worte: „Ab epIsCopo Lavantinen beneDICtVs sVM“ (i7r8); fchliefilich meldet eine nicht ohne Humor verfaßte Grabfchrift im Ohen des Chores: „Hier ruht Jofephus Mefferer Ein fchwacher Tenorih Und lacht, dafs er ein Befferer Dort oben im Himmel ih. Geb. 2 3.Aug. i693,fi9.Juny 1768“. An der Nord-Seite der Kirche ein fehr hoher Karner, rund im Grundriffe ohne Apfis-Ausbau, unten das Bein haus mit kegelförmigem fchadhaften Holzdache (M. ix n. F., p. xcvm). Tamtschach bei Wernberg. An der Heerhraße von Virunum nach Sianticum und Aquileia. Angebliche statio Tafmemetum. Vgl. Kranzeihofen, Seebach (Ank. 1, 559. Vgl. Mo. S. 589). Tanzenberg. Das Schloß, mit feinen Bauten auf der Waldhöhe wehlich von Station Zolfeld, zwei Stunden von Klagenfurt entfernt auf einem füdohabfallenden Bergrücken, eine Fläche von mehr als 50 Ar 35 Quadratmeter (1400 Quadratklafter) einnehmend , ih als eine der impofantehen ländlichen Großbauten hauptfächlich durch den Reichthum an behauenen Steinen des Zolfeldes zu erklären. Was fpeciell die Marmor - Denkmale betrifft (drei Reliefs 1 9 Schriftheine), fo ih es nicht ausgefchlof-fen, einigen die Fundhelle auf der thalbe-herrfchenden Anhöhe mit ihren Uebergän-gen nach Projern und Hörzendorf felbh anzuweifen, zumal den Fragmenten eines Mithräums. Der größte Theil aber fcheint vor rggo in Brantlhof, auf der erhen Berghufe 33° vor dem Schloße, gerade oberhalb der Glan, zufammengetragen worden zu fein; hier Hand entweder ein altes Fanum oder manches ift zum mittelalterigen Bau aus dem oben angedeuteten Gebiete herbeigebracht worden. Den reichen Keutfchachern war für ihren, feit 1247 urkundlich erwähnten Anfitz von 1460 her, befonders dem Salzburger Erz-bifchofe Leonhard in der Zeit 1495 bis 1519, das weitefte Ausgreifen möglich. Zu beklagen bleibt nur, dafs über den vagen BegriffZolfeld gar keine unterfcheidenden Aufzeichnungen hinfichtlich der Fundftücke überliefert worden find. Die drei Mithras-Reliefs: Bütte, leicht bekleidet, mit Strahlenkrone, davor einRabe liegend, deffen Kopf fehlt; 2 Seitentheile mit 11 Feldern, enthaltend einzelne Gruppen, an 30 Gehalten, menfchlich und thierifch, dazu Gefels, Gewäffer etc., werden feit Prunner 37 dem Zolfelde zugefchrieben (Ank. i. 639. Jab. S. 56, 108, Taf. 1 und 2. K. 19. Krones Oeft. G. 1, 198). Sollen diefe Reliefs zugehörig fein zum Weihftein PRO SALVTE AVG des Hilarus und Epictetus (Jab. 12. Mo. 4800), fo find fie Theile des im Jahre 239 n. Chr. retlaurirten Sonnentempels auf einem Hügelabfalle (knapp weltlich?) bei Töltfchach. Von den drei Weihfteinen gelten zwei dem Mithras, deffen Cultus in Aquileia um 305—308 am meiften blühte. DIM DIADVMENVS. Diefer Weihftein des augusti dispensator arcarius regni norici, aus der Zeit um 260 — 311, fcheint vor 1752 gebracht aus Brantlhof, oder Zolfeld oder Poffau (vgl. Mo. 4798. Jab. 18. Mo. 4797. Mi. w. Althms.V. 11, 83. K. 11. Muchar altcelt. Nor. 2, 28. RN. 2, 9, 10, 27). DIM TEMPLVM. Den feit mindeftens Jahr 261 n.Chr. verfallenen Mithras-Tempel, erneuert im Jahre 311 n. Chr. Aurelius Hermodorus, vir perfedtissimus praeses pro-vinciae norici mediterranei, Bauleiter Quar-tinius Ursianus. Vor 1752 aus Brantlhof? Dorthin vor 1570 aus Zolfeld? (Jab. 13. Mo. 4796. K. 62. Vgl. Töltfchach Jab. 12. Mo. 4800, M. 1, neu 77. Kml. 10, S. 109, 111. Mu. RN. 2, 9). GENIO NORICORVM, Zeit um 200, gefunden vor 1551, wo? im Zolfelde. Fehlt (Jab. 6. Mo. 4781. Valv. S. 214 kennt hier fünf Schriftfteine [alfo 14 feit 1688 herbeigebracht?]. Car. 1864, 322). Grabfteine: DML AVRELIO, dem augustorum libertus, Procurator vicesimae hereditatum und praefedtus (cohortis quintae singularium), um 161 —169, gefunden im Zolfelde? vor 1551. Fehlt (Jab. 31. Mo. 4827. Mu. RN. 1, 198). MARI VS* mit miles cohortis mon-tanorum primae, Sterne, Halbmond, nach 80, aus Brantlhof?, gefunden im Zolfelde?, vor 1551 (Jab. 34. Mo. 4849. Valv. 214. K. 57. Mi. w. Althms.V. 11, 137. Mu. RN. 1, 188, vgl. 63, 43).' (CARILAI?) IN CANAPA, zwei interfedli a barbaris, Zeit um 240, gefunden vor 1740, aus Brantlhof oder Zolfeld (Jab. 80. Mo. 4850. Jung S. 75. K. 33. WJbücher 102, 12). C TERTINIO* dem Aedilicier; Schreiber, Gefäß, Bänder, Ziermädchen; Zeit um 220, gefunden vor 1551 im Zolfelde? (Jab. 19. Mo. 4867. Valv. 214. K. 25. WJbücher 116, 65). C PVBLICIVS, der Virunenfer Frei-gelaffene, um 80, gefunden vor 1551 im Zolfelde? (Jab. 107, S. 12. Mo. 4870. K. 66. Valv. 214. Or 3017). P AEL CANDIDO, Palme, um 220, gefunden vor 1740, aus Brantlhof? (Jab. 83. Mo. 4873. K. 65). Q CERVIVS*, um 215, gefunden vor 1551, aus Brantlhof? (Jab. 82. Mo. 4892. K. 64). M COCCEIVS, Gefäß mit Weinlaubzweigen beiderfeits, Cippus der Zeit um 98—140, gefunden vor 1551, aus Brantlhof oder Zolfeld? (Jab. 81. Mo. 4899. Mu. RN. 1, 217. K. 105. Valv. 214. Kml. 85). IN MEMORIAM, Hirt mit Widder, Zeit um 170 — 230; nicht chriftlich, gefunden vor 1551, aus Brantlhof oder Zolfeld? (Jab. 88. Mo. 4921. Afk. 7, 37; 11, 78. AfköG. 29, 245. Mi. w. Althms.V. 11, 84. K- 37)- M IVLIVS, Schlufizeilen, um 100, gefunden vor 1551. Fehlt (Jab. 87. Mo. 4932)- PVSSINNAE, Cippus mit weiblicher Büfte, gefunden in einem der abgetragenen Schlofithürme vor 1819. Fehlt (Jab. 84. Mo. 4957)- SABINIVS*, um 200, gefunden vor 1551, aus Brantlhof? Fehlt (Jab. 86. Mo. 4968). — 33i DM SVADRA*, um 240, gefunden vor 1551. Fehlt (Jab. 85. Mo. 4984. Mu. RN. 1, 186). ET VRŠE NVRE* um 240?, gefunden vor 1551. Fehlt (Jab. 100. Mo. 4986). M VLPIVS, um 130, gefunden vor 1551, aus Brantlhof oder Zolfeld? (Jab. 89. Mo. 4997. K. 70). VET | VS, um 200?, gefunden vor 1551. Fehlt (Jab. —. Mo. 5002). Der Name — vgl. den Tanzenberg, den Tanzboden in Ober-Steier, Obermidier 2, 7 5 5 — taucht urkundlich ziierft im Jahre auf. Das im großartigen Mafiftabe maffiv erbaute und zwei Stockwerke einnehmende Schloß befteht aus dem alten gegen Norden gelegenen fad ganz verfallenen Schloße, welches noch einen bewohnten Traft mit auf Kragfteinen überbautem erden Stocke hat, fowie einen runden Thurm mit Kegeldach; die Eingänge haben Spitzbogen, und bei einem Thürgewände id das Steinmetzzeichen: |4 zu fehen, ferner eine ver- yx fallene Ringmauer mit einem halbrunden Thurme mit fpitzbogigem Eingang, felber id aber nur ein Ebenerdedockwerk noch hoch; auf einem rothen Steine | T$ -r^ + 4 . Das angebaute große Schloß aus dem 17. Jahrhundert id ein langes Rechteck, 62 M. lang und 54'3 M. breit, mit Ring- und Gartenmauern umgeben. Der Haupteingang befindet fich wedlich in der Ringmauer, dann kommt man zum eigentlichen Schloßthor, welches aus Stein im Rundbogen in Rudik mit Lifenen und Ge-fimfe, fowie einem Schluß dein mit einem Löwenkopfe ausgefübrt id, daneben ein kleines Pförtlein ebenfalls in Stein ausgeführt. Man kommt alsdann in die gewölbte Einfahrt, links die Stiege mit auf einer Säule ruhendem Gewölbe, dafelbd an der linken Wand iß ein aus rothem Salzburger Marmor eingemauerter Stein, mit der Mitra oben, unten links das Wappen von Salzburg, rechts die Rübe, daneben links ein Kreuz und rechts der Bifchofdab, unter allen ein fliegend Blatt mit der Infchrift: »Erzbifchof Richard zu Salzburg hat 1 affen machen das Haus.« Anno d. m. | 9 11 Diefer Stein foll aber von dem jetzigen Fürflen Karl Fugger Babenhaufen vor mehreren Jahren aus Gmünd in Kärnten hieher gebracht und auf diefem Platze eingemauert worden fein. Von diefer Einfahrt kommt man in einen großen Hof, welcher rundherum vier-unddreiflig rohgearbeitete deinerne Säulen zählt, auf denen der darüberliegende Gang mitteld Kreuzgewölben ruht; diefer Gang zählt im erden Stock 68 jonifche Säulen, ebenfalls als Stütze für Bögen und Kreuzgewölbe darüber, der Fußboden hat ein Edrich-pflader; das Geländer id eine deinerne Doggenbaludrade. Im ödlichen und Siid-tratie befinden fich mehrere tiefe Keller mit deinernen Stiegen und zwei Kerker. Im Ebenerde bedehen verfchiedene maffiv gewölbte Räume für Hausbedarf, im ödlichen Tradte vom Hofe aus die Capelle; diefe geht bis in den erden Stock, hat einen dreifeitigen Chor-abfchluß von außen, von innen aber id fie rund, hat einen flachen dukatorten Plafond mit einem mittelmäßigen Gemälde dafelbd. Die Einrichtung, Altar und Kanzel find aus dem 17. Jahrhundert, die Kanzel id noch in reinem Naturholze ohne Malerei oder Vergoldung. Vom erden Stocke der Eingang zum Oratorium. Im erden Stocke find eine Menge große und fehr hohe Zimmer, in einigen noch Oefen weiß und grün aus dem vorigen Jahrhundert ; ferner bedehen noch zwei deinerne Stiegen in zwei Ecken des Schlofles. Gegen Sudwed id der große Ritterfaal mit einer aus weißem Marmor gemeißelten Eingangsthür; diefe fchön profilirt, mit Ornamenten an den oberen Theilen geziert und zwar mit Früchtenfedons und zwei einköpfigen Adlern, über dem Sturze ein Gefimfe; ferner befinden fich vier Thüren im Saale, deren Gewände ebenfalls aus weißem Marmor einfach angefertigt find und die in Nebenräume führen; der Fußboden id mit Edrich belegt, der Plafond mit Holz in Caflettenform getäfelt, theils bemalt und mit vergoldeten Rofetten geziert, der Fries id mit Metopen und dazwifchen mit Wappenfchildern und Trophäen, welche bemalt find, ausgedattet. Es finden fich noch mehrere Zimmer im erden und zweiten Stockwerke mit einfachen Holzplafonds getäfelt. Der zweite Stock war für Vorräthe etc. bedimmt, da er größtentheils keine Plafonds hat, die Fußböden find ebenfalls mit Edrich belegt. Das Dach id theil-weife mit den alten Steinplatten, dann mit Ziegel und Schindeln gedeckt. Das ganze Schloß ift in keinem guten Zuflande, es fehlen alle Fenfter, fowie fehr viele Thüren, auch das Dach läßt viel zu wünfchen übrig. Tarvis. Letzte lieber rätifche Namensform von Tyrol her gegen Oft, italienifch Tarvisio (Obermüller 2, 924). An der Heer-ftrafie von Virunum nach Aquileia, einerfeits über Larix (Saifnitz), ad Silan os (Pontafel), andererfeits über den Predil; eine Seiten-ftrafie nach Emona über Weißenfels, Ratfchach, Kronau ift nicht unmöglich. gefunden 1565, ftand 1819 im Haufe unter dem Bezirkscommiffariat, Retfcher Nr. 23, nordfeitig (Jab. 425. Mo. 4712. E. 4, 133, Nr. 6, vgl. Mo. 5, 706). Gegenwärtig Sitzbank. Früher war er in der Fagade eingemauert. Beim Durchbrechen eines Fenfters wurde er unvorfichtig herausgehoben und entzvveigefchlagen. DM IVL VENVSTAE. Mann mit Buch, Mädchen mit Spiegel, um 210, gefunden nach 1870 (Mo. 47 13. E. 4, 16t, 558). Fig- 343- (Tarvis.) (Ank. 1, 284, 556, 564. Jab. S. 3. Mu. RN. r, 248. Mo. S. 589. M. 6 neu, p. 39. Car. 1887, 124. M. w. anth. 1886, 61 f. Koch-Sternfeld, Tauern 1820, S. in. Kml. 66). Bronze-Münze Marc Aurel, liberalitas aug. imp. cos. m in Villach 1873. 2 Bronzen Diocletian 1874; ob daher? In Ob e r -T a r v i s : Beim Bahnbau in Ponteba (wo r Magiern?) gewann man einen bronzenen Dolch und eine Fibel, beide V. feit 1878. D M AQVILINi. Des kaiferlichen Gutsverwalters Grabftein aus der Zeit um 220, In Unter-T'arvis: D M Q MVTILIVS, Cippus, oben Büfte, Satyr links flehend mit Thyrfus, Tänzerin mit Kugel, Zeit um 190, gefunden vor 1565 (bei Saifnitz, Valv. 216). Als Gewölbepfeiler an der Mühle in der Gaffe (Jab. 426. Mo. 4714. E. 4, 161, 559. Aep. 4, 213. Mu. RN. 1, 417, vgl. Auffatz ähnlich Leibnitz, Sch. d. hilf. Vs. f. O.Oefter. Tafel 25, Nr. 129, 29). C SECVNDINVS, um 210, gefunden vor 1534?, jetzt in Saifnitz, St. Dorothea als A | SECVDIN (Jab. 427. Mo. 4715. Valv. 216 E. 4, 161, 560 und 133 Nr. 6). Grabflein Vitalis und Hilarus, Sura, Luppon um 180, HausMadins (M. 1885, P-cxxxv. Car. 1886, roo). Statuarifch Geformtes vor Haus Nr. ro; 2 Bauplatten vor Nr. 40 (Car, 1883, I56). Die Kirche von Ober-Tarvis liegt auf einem Hoch-Plateau, innerhalb einer alten aufgelaffenen befedigten Anlage, die Mauern des Kirchen - Caftells laufen im Gevierte um die Kirche, den Kirchhof umfchlieflend, find gelegt; fie lautet: Nach chrifti gepurd des mitags nach Sanft michelstag hat angehebt das pawmaifler os\valt(Fig, 343, Grundrill, Fig. 344, Anficht; M. ix n F., p. lxvii). Es findet fich folgendes Steinmetz-AA Zeichen: L . Das Langhaus-Gewölbe dürfte aber jünger sein. Im Presbyterium hübfcheSpät-Re-naiffance-Chor-Geftühle aus dem 17. Jahr- mit grollen Schieflfcharten verfehen und an zwei Ecken mit alten Wehrthürmen verftärkt. Die Kirche belleht aus einem breiten gothi-fchen Schiffe mit Netzgewölben auf einfprin-genden Streben. Der Chor befteht aus einem oblongen Kreuzgewölbe und dem fünffeitigen Schlüße. In neuerer Zeit wurde beiderfeits ein Seitenfchiff angebaut, die Presbytherium-fenfler haben neue Maßwerke erhalten. Die Bauzeit der Kirche wird durch folgende, an dem Weft-Portale angebrachte Infchrift klar- hundert mit guirlandverziertenSäulchen,eben-fo die Orgelchor-BrüfLung. Schöne Säulen aus Marmor in der Spät-Renaiffance, desgleichen der Taufflein. An der Außenfeite der Grab-Pein des Erasmus Engelhart von Haslbach weyland r. k. m. Gegenfehreiber hie 1562 (Wappen, rother Marmor). Ferner die GrabPeine derBarbaraEngel-hartin, t 1514, derJohannaSchnuzin.f 1574, der Sufanna Seenufsin, y 1575, des Carolus v. Rechbach, f 1550, der Lucretia v. Rech- bach, f 1658. Ein Votivbild auf Leinwand: Die Kreuzigung darftellend mit zwei Wappen und der Jahreszahl 1591. In U n t e r -T a r v i s an mehreren Käufern Infchriftfleine, fo am Haufe Nr. 93: Jörg Stainmer hat difen Egckflein legen 1 affen, Anno am 21. May 1543, dabei eine Hausmarke ; bei Nr. 87 eine Hausmarke und 1539 auf dunklem Marmor, am Haufe Nr. 41 eine Biene in Relief und 1531; am Haufe Nr. 25 drei Wappen und JE 1535; endlich am Haufe Nr. 37 eine Hausmarke. Die Maria Loretto-Capelle ift mit befonders fchönen Deckengemälden geziert; ein hübfcher Renaiffance-Bau. Unter dem Orgel-Chor ein älteres Oelgemälde italieni-fchen Urfprunges. Tasinemetum. Diefe Station der Tabula, aus der Zeit 222 — 235, liegt an der Heerftraße von Virunum nach Aquileia, alfo wefllich vom Zolfelde, 20 mp. von Virunum entfernt; fie folgt der 11 mp. von Virunum abflehenden Station Saloca nach 9 mp. und hat weftwärts in der Tabula eine Lücke bis ad Silanos. Zwifchen Kranzeihofen und Seebach? Das Itinerar vom Jahre 193 — 211 kennt diefe Station noch nicht und zählt nur in einer Tour nach Santicum 30 mp. Ein Roftrum Nemaviae liegt in Vindelicien, Dorf Dillishaufen, Nemetacum zu Tongres, Nemetum»civitas in Bienwald bei Speier, Nemetes bei Altripp {Obermüller 2, 763, 369, vgl. Tamtfchach. Mo. S. 589. Linhart G. Kr. 1, 330, 331). Tauchendorf bei Friedlach. Zu diefer Ortsgemeinde gehört auch Haidach, f. d. MOGI(ANCVS)* um 140, mit decu(rio) cla (udiae Viruni), gefunden vor 1880. Kirch'en-Vorbau (M. 6 neu S. cm. Aep. 4, 210, 7. Car. 1882, 173). Der Ort als Tuchendorf, Tuchenttorf 1131, 1140. Die Kirche (Filiale von Friedlach) mit Reden gothifcher Bauweife, polygones Presbyterium mit Streben; in der Mauer ein Römerdein. Techelsberg (St. Martin am Techels-berg). Stark redaurirter Bau, nur alt im Chor, ein Gewölbejoch mit Kreuzrippen, polygoner Schluß, Wanddiende aus Dreiviertel-Säulchen, die aufConfolen ruhen. Schlußdeine, einfach gothifcher Taufdein. Einfache Sacraments-Nifche. Strebepfeiler am Chor. Thurm zwi- fchen Chor und Langhaus. Eine Glocke von 1535, leider kürzlich durch den Brand zerdört. Kelch aus 1500 mit fechsblätt-rigem Fuße und Gravirungen, getriebener Nodus. Bei der Kirche ein romanifcher Karner mit Vortragender Äpfis, einfach. Teichl. In der 1758 erbauten Kirche befindet fich ein filberner vergoldeter fpät-gothifcher Speifekelch (M. vn n. F., p. xcii). Tentschach. Grabdein VF und C BOTTIO, um 130, gefunden um 1885, vermauert (Aep. n, S. 81, Nr.32). Beim Steinbruche des Heidacher, daraus die Reliefs von Maria-Buch und Umgebung dämmen dürften, fand man im Jahre 1880 die Felsfchrift M | CVNIAME, um 310 (Aep. 4, 212, 13, ähnlich wohl pec[unia] sua zu Pettau und Freudenthal. M. 4038, 3778). Ebendort find mehrere Meter tief feit Augud bis November 1880 Eifengeräthe ausgegraben worden: Brechdange, Meißel, Steinbrech -Werkzeug und thönerne Gefäß-fcherben, K (Car. 1880. Muf.-F. 2 2). Der (gleichzeitige:) Fund von Silbermünzen, über 100 in einem Schwarzthon-Topfe (auch Gold?), theils K, 61 Stück, Baron Jabornegg, Reichsritter von Hempel zu Emersdorf, Joanneum, Genfer in Grätz, reichte wahrfcheinlich von 89 v. bis 254 n. Chr. Junia. Silani S. (Dolenz zu M.-Saal.) Nero 1 K. Vitellius 1 K. Vefpafian 10 K, 2 Hempel (Coh. 14, 164. Jahr 72 — 75, Genfer). Titus 1 K, 1 Hempel. Domitian 1 2 K (Coh. 27, Jahr 76, Genfer). Nerva 4 K. Trajan 22 K, 5 Hempel (Coh. 76, Jahr 105, Genfer). Hadrian 10 K (Coh. 298, Jahr 118, Genfer). Faudina j. 1 Hempel. Caracalla, 1 Hempel. Philippus, 1 Hempel. Volufian, Jahr 254, 1 Hempel (Car. 1880, 295; 1881, 98; 1883, 154. Klagftr. Ztg. 1880, S. 1276). Krones Mithräum (Oed. Gefch, I, 198. M. 1883. Der Ort als Tenzfchach feit 1248. Tessendorf, Pfarre St. Georgen a. S. kleines romanifches Kirchlein (12. Jahrhundert) mit halbkreisförmiger Apfis, darin zwei Fender im dumpfen Spitzbogen mit darker Laibung. Gefimsrede am Scheidebogen. Das Schiff mit Stuccodecke und viereckigen Fendern, hölzerner Dachreiter mit Steinplatten bedeckt, darin zwei oblonge Glocken, eine mit den verkehrt gefchriebenen Namen der Evangeliden. In der Sacriftei ein alter gothifcher Kelch (M. xi n. F., p. cxxv). Teurnia, f. St. Peter im Holz, Lurnfeld etc. (Aich. d. bayr. Ak. d. W. vi, 31 1852, 376). Theissenegg. Die St. Magdalena-Kirche liegt auf bedeutenderBergeshöhe. Das Kirchen-Gebäude diente anfcheinlich einft zu Vertheidigungszwecken. Noch bemerkt man an fünf Chorfeiten nahe demDachfaume hohe Schieflfcharten, welche wiederholtauch an einigen Stellen der alten fehr Harken Friedhofsmauer Vorkommen. Damals war die Kirche wahrfcheinlich noch in ihrem urfprünglichen Zultande ein gothifcher Bau, doch find die Gewölberippen fpäter heruntergefchlagen worden. Die Gewölbe felbfl. zeigen noch deutlich den fpitzbogigen Charakter und find nebftdem noch andere Anzeichen des gothi-fchen Styles vorhanden, wie das profilirte VVed-Portal mit fpitzbogigem Schlüße und von Confolen geflütztem glatten Tympanon mit zu beiden Seiten aus der Fagade heraus-tretenden Tragfteinen, einftzur Aufnahme von Heiligenftatuen beftimmt. Das Presbyterium höher als das vierjochige Langfchiff, links ein neues Seitenfchiff. Ueber dem Weft-Portäl der maffive ziemlich niedrige vielleicht noch romanifche Thurm mit einfachen fpitzbogigen Schallfenftern und vierfeitigem Pyramidenhelm. Sehr fchadhafte niedrige Strebepfeiler an den Widerlagern des Chores und an deffen Abfchlufiwänden auch Spuren der urfprünglichen ganz kleinen jetzt vermauerten Fender mit fpitzbogigen Schlüßen (die gegenwärtigen Fender find von der früheren Stelle verrückt, breiter und mehr dumpf fpitz-bogig). Ein alter Taufdein mit dach abgerundetem achtfeitigen Becken, folchemFuße und Sockel. Die acht Beckenfeiten an der Oberhälfte fchildförmig verdärkt, fond unverziert. In der Sacridei ein gothifcher Kelch von größeren Dimenfionen, von welchem jedoch nur mehr die Cuppa und der befonders reich gearbeitete Nodus erhalten find; an der Sacrideithüre fchöne Eifenbefchläge. Große Glocke: Flor. Stuckfafs zu graz goss mich 1600, andere Glocke: Martin Feld, hat mich gegossen in graz 1751, dritte Glocke: Math. Landsman in Klagen-furt, goss mich anno 1695. St. Thomas. Filialkirche (nach St. Marein ' gehörig), ein kleines zierliches fpät-gothifches Kirchlein mit dernförmigem Spitz- bogengewölbe im fünffeitigen Chore und mit dichtem Netzgewölbe im dreijochigen Langhaufe; im erderen: Confolen an der halben Wandhöhe, in letzterem capitällofeDreiviertel-Wandfäulchen. Der Thurm deht links neben dem Triumphbogen, id in die Kirche eingebaut und ruht dort auf einem achtfeitigen Pfeiler (Fig. 345). Die Fender fpitzbogig mit vielen Reden von fchönem Maßwerk. Bemerkenswerth find zwei Barok-Gedühle und der Grabdein des Wolfsberger Stadtrichters Hans Harfchl und feiner dritten Hausfrau Rofina, j 1600. In einem Schilde auf einem Schlufi- deine die Marke: • Rechts die Sacridei ebenfalls mit Maßwerk-Fendern. Sehr beach" tenswerth id das reiche gothifche Portal mit geradem Sturz, Maßwerk im Tympanon, mit Fig. 345. (St. Thomas.) Baldachinen über den Figuren des heil, Martin und Florian, mit Fialen und Kreuzblumen-fchlufi. Ueber dem Portal ein kleines Rundfender mit Maßwerk (M. x n F., p. lxxxv). St. Thomas am Zeiseiberg. An der Heerdraße Virunum —Juenna, Richtung gegen Timenitz. D M AVR SECVNDIAN, Mannsbüde, Doppelföldner der leg. II. italica, um 193 — sro, 238, gefunden 1819 (Jab. S. 3; 383. Mo. 4835, Kml. 73). An der Odfeite des Thurmes etwa in 1 o' Höhe fehr fchöner runder Rofettendein eingemauert. Der Ort id feit 1170 genannt; in der Nähe die alte Zeifelburg bei Portendorf. Gothifche einfchiffige Kirche mit fchmalem Presbyterium, das aus einem aus drei Seiten des Achteckes condruirten Schluß und einem Quadrate befteht. Zahlreiche Strebepfeiler mit Sockel- und Wafferfchlag und fchräger Steinbedachung aus Quadern, darunter viele Römerfteine, rings außen um den Bau. Gewölbe gurtig, netzartig ohne Rippen, imitirte Schlufifteine. Die vier Con-folen, von denen im Schifte das Gurtengewölbe ausgeht, zeigen in roher Weife Schilder, Blätter und Köpfe. Das Wed-Portal fpitzbogig mit geradem Sturz, hübfch profilirt. Das Thurm-Portal dumpf, fpitzbogig. Der Thurm deht links neben dem Presbyterium, hat einen achtfeitigen Helm, dumpffpitzige Fender. Die Fender fpitzbogig, doch theil-weife erweitert. Die Verglafung bedeht durch- Fig. 346. (Thörl.) aus aus Butzen fcheiben. Der Chor liegt nicht in der Achfe des Schiffes. Achtfeitiger fchlanker Taufdein. Auf der Epidel-Seite kleine länglich viereckige Nifche ohne alle Verzierung mit Gitter. Kelch aus dem 16. Jahrhundert (r), Ciborium aus dem 17. Jahrhundert. Glocke: Math. Lantsmann hat mich gegoffen in Klagenfurt 1690. Die zweite: 1585 Benedidt Fiering zu Völkermarkt, hat mich gegoffen etc. darauf Münzen- und Bildabdrücke. Außen ein Chridusbild. Thörl (M. 1888, 50; 1887 p. ccxlv). Die Andreas - Kirche, einfchiffiger durchgehends gothifcher Bau, vielleicht aus zwei Perioden dämmend (Fig. 346, Grundriß). Der Chor zeigt nur die Diagonal-Rippen eines einfachen Spitzbogengewölbes, dagegen das Schiff die zahlreichen Rippen hübfcher Sterngewölbe. Wegen der dren-geren Condrudtion wäre daher der Chor als der ältere Raum anzunehmen, etwa der zweiten Hälfte des 14. oder erden Hälfte des 15. Jahrhunderts angehörend. Er id aus einem breiteren Vorderjoch und dem mit fünf Seiten aus dem Achtecke genommenen Chorfchlufie gegen Oden gebildet. Dafelbd übergehen die Kreuzrippen auf Dreiviertel-Säulchen ohne Capitäle. Diefe ziehen fich an den Wändenherabbis in die Höhe der Fender-fohl-Bänke, wo de auf eigenthümlichen Con-folen aufruhen (Fig. 347 und 348) Ihre Ober- Fig. 347 und 348. (Thörl.) flächen find nämlich theils mitplumpenThier-, theils mit fratzenhaften Menfchenköpfen bedeckt. Im Weden des Vorderjoches fchließt ein ziemlich fchmaler dreifeitig gefchrägter Triumphbogen mit fpitzigem Scheitel an. Das mit dem Chore gleich hohe Schiff theilt fich eigenthümlicherweife in zweiUnter-abtheilungen, welche von einander durch eine fpitzbogige dreifeitig gefchrägte Quergurte gefondert find. Als der eigentliche Schiffsraum id aber mehr der zweijochige öd-liche Theil zu betrachten, wogegen der gleich große wedliche Theil zur Thurmanlage gehört und fo die Durchgangshalle bildet. Sowohl hier als dort laufen die Stern-Gewölberippen auf runden Dienden an, die mit den Hinterpfeilern verbunden find, beide ohne Capitäl, letztere als Wandgurten fortgefetzt. Der in der ganzen Breite der beiden wedlichen Joche fich erhebende maflive Thurm hat ein im Spitzbogen profilirtes Portal, oben einfache gothifche Schalllöcher ohne Maßwerk, vier Spitzgiebel und achtfeitigen fchlanken Spitzhelm. Bei den Chor- und SchiffenfLern von gothifcher Form hat lieh kein Maßwerk erhalten. An der Evangelium-Seite des Chores als Wandnifche ein Sacra-ments-Häuschen, ziemlich rohe Arbeit. Eine Thurmglocke aus 1428 Die zweite Glocke aus 1524. Infchriftfeldern entfprechende Sprüche aus dem Evangelium auf weißem Grunde. Im unterften größten Felde die Widmungs-In-fchrift. Darnach war der Donator Joanes Pünlein, Abt des nahen damaligen Benedic-tineriliftes Arnoldflein aus dem Jahre 1593 (M. ix n. F., p. lxvii). Faß. die ganze Kirche ift innen mit fehl-wichtigen und werthvollen Wandmalereien Fig. 349. (Thürn.) Großes Votiv - Bild an der Epiftel-Seite des Chores, von Kunftwerth, 1-90 Breite zu 1-70 Höhe, auf Leinwand gemalt; eingetheilt in 14 Bildfelder, drei größere und zwölf kleinere Infchriftfelder und zwei kleine Wappenfelder. In den vierzehn Hauptfeldern Brußbilder: Jefus und Maria, dann die Apoftel. Schöne ausdrucksvolle Köpfe theils en fage, theils en profil, auf dunkelbraunem Grunde noch in lebhaften Farbentönen. In den beigesetzten fchmalen Kunft-Topographie. VI. ausgeziert, davon viele erft in neuefler Zeit aufgedeckt und pietätvoll reftaurirt wurden. So fand man an zwei Wandfeldern links im Presbyterium ausgedehnte Malereien. Diefelben beginnen ungefähr 6 Fuß ober dem Fußboden, reichen bis zum Gewölbe-fchluße und mögen der erden Hälfte des 15. Jahrhunderts angehören. An der erden Wand des Presbyteriums links, alfo neben dem Triumphbogen, findet iich eine aus mehreren einzelnen Bildern 23 zufammengefetzte grofi e Darflellung, u. zw. im Mittelbilde als großes Bild Chriflus am Kreuze. Vom rechten Balken des Kreuzes geht ein Arm heraus, deffen Hand eine weibliche Figur krönt, am Spruchbande dabei fleht: dextera coronat; die Figur trägt ein Kirchenmodell, das auf den Symbolen der Evangeliften ruht. Hinter diefer Figur fleht eine zweite, die einen Ring mit Edelflein emporhält, dabei die Worte „sibi desponsari“. Aus dem Kreuz-Abfchlufle oben reicht eine Hand heraus, die mittelfi. eines Schlüfiels die Pforten des himmlifchen Jerufalem öffnet: „prima coelos tangit“. Die Hand aus dem linksfeitigen Kreuzbalken flößt einem Manne die Krone vom Haupte und durchbohrt ihn mit dem Schwerte, daneben der Sündenfall. Ober dem Himmelsthor ein Engel mit Schwert und Wäge, in der rechten Wagfchale ein Seelchen. Der oberfte Theil des Bildes im Spitzbogenfelde bringt die himmlifche Glorie zur Darflellung, und zwar im runden Medaillon: Gott Vater fitzend auf dem Thronftuhle, mit Scepter, Weltkugel und der Taube auf der Bruft. Unter dem Medaillon fieht man die neun Chöre der Engel mit ihren Benennungen. Alle diefe Bilder find fo dargeflellt, dafs die Figuren fich gegen das Hauptbild wenden. Die Dominationen haben Krone, Scepter und Weltkugel, diePrincipatus und unterflen Reihen Mufik - Inflrumente. Die Engel leiten kleine Schiffchen mit Seelchen darin. In diefem Wandfelde haben fich die Bilder gut erhalten. Links und rechts an den Seiten in den kleinen Feldern, die durch plaftifche Stäbe von einander gefchieden find, die Auferftehung Chrifli, die Himmelfahrt, die Sendung des heil. Geifles, Chriflus urrd Thomas u. f. w. Um das erwähnte Sacraments-Häuschen an der zweiten Wand breitet fich eine vortreffliche Umrahmungsmalerei eines gothi-fchen entfprechenden Aufbaues aus. Es ift ein reiches Sakramentshäuschen gothifchen Stiles dargeflellt, das bis zum Gewölbeabfchlufl hinanreicht. Doch ift auch hier die ganze Wandfläche herum reich bemalt, fie ift weniger gut erhalten. Wir fehen als Seitenbilder in dem oberften Theile rechts den Erzengel Gabriel mit Spruchband, darauf noch leferlich : de patre, links die heil. Jungfrau fitzend im weißen Gewände mit blauem Ueberkleide, dabei ein verblichenes Spruchband. Ober der heil. Maria das Bruftbild Gott Vaters auf diefelbe herabgeneigt und in den Händen das Chriftuskind haltend, gleichfam es herabreichend. Das Kind ift in einem Eie mit dem Kreuze dargeflellt (Incarnatio verbi). In den kleineren Bildfeldern darunter ift dargeflellt Melchifedek, Abraham, die Typen der Eucharistie und das jüngfte Gericht. Thu.rn bei Hermagor. Wallfahrts-Capelle zu MariaHeimfuchung, gehörte früher alsPrivat-Capelle zu dem ganz nahe gelegenen jetzt verfallenen Schloße Thurnhof. Nur ein Flügel des Gebäudes fammt einem mächtigen Thurm haben fich noch erhalten. Auf der Chordecke in der Capelle ift das Wappen der Gröffing aufgemalt, dabei die Jahreszahl 1570. Das Schiff hat eine flache Decke (M. ix n. F., p. cxxxv). ThÜrn, ein Schlößchen bei Marein mit Reiten alter Malerei im runden Eckthurm, doch in Folge vieler Reflaurirungen von geringer Bedeutung. Intereffant ift einiges Getäfel, das fich noch in einzelnen Gemächern erhalten hat. Befonders fchön ift eine Thürverkleidung. In derBekrönung mit dem Wappen von Kärnten führt es die Infchrift Carolus archidux carin-thiae regnans anno mdx(?); die auf der Thür befindliche Jahreszahl lautet 1589 (Fig. 349). Tiffen. An der Seitenflrafie von Sian-ticum nach Virunum über Feldkirchen gelegen, am Nordrande des Offiacher-See’s (M. w. anth. 1886, 6if.; Correfp. f. Anth 1886, 55). Auf der Höhe des Pfarrdorfes vermuthet man einen Jupiter-Tempel. Die Kirche vielfach aus römifchen Baufteinen, Capitälen; die Stein-Fundftellen um diefelbe (Jab. S. 6). Drei Reliefs: Ein Hafe liegend, erjagt von zweien Windhunden. Kirche (Jab. 413). Menfchliche G eftalt (Bacchantin) mit Stab und Kranz, menfchliche Geftalt mit Stab und Körbchen, unten Blumen-Arabeske. Kirche. Blumen-Arabeske. Schulhaus (Jab. 414. Ank. 1, 513, Car. 1873, 30 1887, 197. M. 1885, p. cxxxvii). Von den fechs Schriftfteinen find drei Weihfteine. IOM SACRVM, Ara, dem Jupiter durch den centurio leg. I adiutrix fr. um 220, gefunden vor 1850, jetzt im Schlößchen Lang bei Feldkirchen, Freitreppe (Jab. 416, Mo. 4787). IOM M TREBIVS, Ara, dem Jupiter durch Alfius, equo puhlico, praefečtus iure dicundo, Aquileia, conductor ferrariarum noricarum, um 200, gefunden vor 1850, jetzt in Lang bei von Platzer (Jab. 415, Mo. 4788. S. 618. Kml. 91. Sitzgsb. Ak. W. 80, 558). ____AV (CV) LVSCA, Ara der?, um 190, gefunden 1865. Fehlt (Jab. 412. Mo. 4822. Aep. 4, 214). DM CONCONINVS* um 215, gefunden 1845. Kirchhofmauer (Jab. 409. Mo. 4900). (F) L APHOBO*, um 81 —140, gefunden am Hügelfuße (zvvifchen Maierei und GetreidekafLen?) vor 1845 (Jab. 410. Mo. 4912. K. 34). CO CORBI* um 250, gefunden vor 1859, Kirchhofmauer außen (Jab. 411. Mo. 6497. Car. 1845, I44)> Der Ort erfcheint als bewohnt wieder um 1074—1084, namens Tiuina. Die Kalkftein-Lager von Tiffen bis Vaffoyen und Pölling haben hauptfachlich die Relief- und Schriftfleine der Glanthaler Anfiedelungen geliefert. Die Kirche ist von zweifchififiger Anlage mit einem jüngeren polygon ge-fchloffenen Chore, der Triumphbogen halbkreisförmig, das Langhaus befleht aus 3 328- Kml- MS)- Ton, auch Thon, bei Grafenftein. An der Heerftraße Virunum-Juenna, welche Linie allein die Tabula mit der Strecke von 23 mp. Fig- 353- (Ton.) angibt, an der Spaltung in der Richtung nach Klagenfurt-V ölkermarkt. Die füdöilliche Richtung der Linie, wie fie herläuft von St. Thomas, die Gurk überfchreitend, fetzt fich fort bis zum Brückenköpfe der Drau, unterhalb derGlan-mündung in die Gurk. ALBANV. Relief: Pferdepaar, lg., Haupttheil und Wagen fehlt. Gefims einfach (M. 1883, p. cci, Fig. 7). Achter Heilendem von Virunum ab. (I)MP (C)AE(SAR) mit 8 mp., Zeit 161 —169, gefunden 1820 bei einer Bauerntenne (Jab. 388, S. 8. Mo. 57IT> praef. ad c. 2, S.623. K 88. Car. 1838, 152; 1850, 347; 1851, 79. M. 3, n., p. l. R.- Stud. 3, 11, 14. M. w. anth. 1886, 61 f.). wölbt, mit vier Giebeln und Spitzhelm Wed-Portal mit intereffanter Profilirung, theils im Efelsrücken, theils im Rundbogen im Efels-rücken tibervvölbt. Sacraments-Häuschen als Nifche mit Efelsrücken und Gitter. Das Schiff ein neuerer Bau, Tonnengewölbe, Wandlefenen. In der Sacridei finden fich zwei viereckige Nifchen, etwa 1' tief und i' Seitenlänge, in einer eine früh-romanifche Dar-dellung des Lammes mit dem Kreuze ganz roh in Flach-Relief gearbeitet, in der zweiten ein Kreuz in einer rhombenförmigen Vertiefung (Fig. 353 und 354). An der Altar-Menfa links vorn ein Römer-Stein eingemauert, fichtbar id noch die Dardellung zweier Pferde. Wagen und Schlufi fehlen Flg- 355- (Ton’) SVMARIO*, Medufenkopt, zwei Delphine, um 160, gefunden nächd der Kirche oder gegen M.-Saalr 1820 (Jab. 132, Mo. 4985. K 47). Die Kirche id eine Filiale von St. Peter bei Grafendein. Der Chor fpät-gothifch aus drei Jochen und demChor-Schlufie bedehend, die Rippen der Netzgewölbe ruhen auf Drei-viertel-Säulchen, die in der Flöhe der Fender über dem Fußboden confolartig abfchliefien, theils mit Schildern, theils mit Menfchen-gefichtern geziert find, Capitäle fehlen. Schluß deine, vier rund und ein Schild, Strebepfeiler an den Chor-Ecken mit drei Abfätzen. Fender modernifirt. Der Thurm an der Evangelium-Seite gothifch mit darken lieh kreuzenden Rippen auf vier Kegel-confolen mit rundem Schlufideine unter- (Fig. 355), unten ein einfach profilirtes Gefimsdück. Außen cin Chridophbild. (M. ix n. F., p. xeix). Töschling. An der Straße Aquileia-Sianticum-Virunum; es id dies die obere mehr nördlich ausgreifende Linie, die vom Wörther-fee ab nach der Waldfvhlucht (Geleife-Spuren) über den Windifchberg, Rennweg, Stallhofen nach Moosburg, Klöderl, Tigring, Zweikirchen, Zmuln, Lorbcrhof, Feidritz u. f. w. ins Zolfeld geht. Die untere Linie z weigt vom Wörtherfee ödlicher bei Krumpen-dorf ab. Römifche Silbermünzen in großer Zahl, gefunden im Jahre 1846, mehrere K; ein anderer Fund als jener von Leondein, Pörtfchach? (Jab. S. 4, 6, 160. R.-Stud. 3, 11, 13. M. w. anth. 1886, 61 f.). DOM (I)NVICTO, Ara dem Mithras, durch den beneficiariusr Urfulus, Zeit um 240, gefunden 1835 in Lenzbauers Steinbruch unter Hochgefels, tief 189 Ctm. (1 °), aufrecht, mit einer eifernen Kohlenfchaufel (verloren); der Stein jetzt im Krumpen-dorfer Schlofsgarten (Glashaus) (Jab. 403. Mo. 4771. M. 3, n. p.. cix, cx. Aep. 4, 214). Tragail bei Kamering. Eine kleine viereckige Capelle, der „heil. Magdalena“ geweiht, mit viereckigem Presbyterium. Auf dem rechten Seiten-Altare eine fitzende Figur des „heil. Martin“, ein Werk des 17. Jahrhunderts, wahrfcheinlich einem fpäten Flügel-Altäre entnommen. Hier befinden fichfjauch Machen laffen. Der Wohlgeacht Christan Dorflinger des Virftlichen Hoch fpital zu St. Veit Wohlbe, / ftellter amtman. Volent den 20. Juni Ano 65 1 Jars“. Am rechten Seiten-Altar: „Der Aller-Heilligften Drey/Ainikheit, Wie auch der übergewenedeitiften Himmels-khönigin / Maria vnd der H: Jungfr vnd Märt. Margareta zu Lob und Ehr hat difes Altäre aufrichten und faffen laffen der Ehr / bahr Vnd befcheiden adam petschgger derzeit Zechbrobft zu obermühlbach vnd fein liebfte Ehewirthin Anna im 1693 Jar“. Holztafel des Jacob Dorflinger, Amtmanns des fürftlichen Hofpitals in St. Veit, geftorben 1625. Renaiffance-Einrahmung, Fig. 356. (Treffen bei Landskron.) zwei Glocken, welche früher in Kamering waren. Die kleinere trägt die Umfchrift: S. Maria. Bit virr mich. Anno 1420. Trebessing nächft Gmünd. Die jetzt als Stall verwendete Ruine eines gothifchen Presbyteriums, beftehend aus fünf Seiten mit Strebepfeilern, Spitzbogenfenlleröffnungen und einfacher Rippen - Conftručtion. Der Renaiffance-Thurm noch eingedeckt (M. vm n. F., p. cxxxi). An einer Stelle Spuren eines alten Fresko-Gemäldes; man erkennt einen Engel mit Pofaune und Spruchband (M. xii. n. F., p. cxxvm). Treffelsdorf bei Ober-Mühlbach. Einfchiffige Kirche mit romanifcher Apfis, Thurm an der Welt-Seite. Sacraments-Nifche. Am Hoch-Altar fleht: „Gott zu Lob ond Sonderbaren ehrn der H : Jungfrau und Martin und Margaretha hat diefen altai- braun und weiß, oben: „Selig seint die in den herrn entschlafen apol. xim. c.“ Bild auf Holz: Chriftus tritt auf die Erde über Todt und Teufel, unten drei Männer in Mäntel und Kragen“ (M. vil n. F., p. liii). Treffen bei Landskron. Thalort für einen Umkreis römifcher Steinbrüche von Pölling bis Krafithal. An der Wefl-Seite der Schloßruine zwei Felfengrotten, noch 1862 nifchenförmig fichtbar, oben offen, die größere hoch über 380 Ctm. (2°), breit an 759 Ctm. (an 4°), für einenDianen-Tempel gehalten; jetzt ausgebrochen. Oberhalb Treffen, vor Verditzen, gegen Krasthal beim Stanacher, ein Heidenloch (Jab. S. 178). Ob von hier der Denar Lucilla, Venus V. 1875, Nr. 189. (Jahrb. G. R. A., Bd. 28. Car. 1887, 163; 1888, 15. Meyer, Gur. 68, Mw. anth. 1868, 61 f.). An der Kirche: Eine caffetirte Platte, urfprüngliches Sechseck der südlichen Kirchenmauer und theilweise mit Mörtel überworfen (Fig. 356; M. vii. 2. F., p. xlvi). Die Platte ift abgebrochen, das kleinere Stück fehlt, und dürfte das Ganze urfprünglich die Form eines regelmäßigen Sechseckes gehabt haben. Die einzelnen fechseckigen Caffetten find unter fich vollkommen gleich und findet fich darin ein fechstheiliges Ornament; nur in einem Felde ilt ein Früchtenkorb dargeftellt. Die Platte ift theilweife mit einem glatten Rande ver-fehen, wahrfcheinlich die Auflage (teile der-felben. Ma.n kann mit einiger Berechtigung annehmen, dafs damit ein fechseckiger Raum überdeckt gewefen. Zunächft diefer Platte fand fich das Bruchftück eines Reliefs eingemauert, vor-ftellend eine nackte männliche Figur, flehend, Fig. 357. (Treffen bei Landskron.) die beiden erhobenen Arme fehlen, gut erhalten und aus dem gleichen Steinmateriale (Fig. 357; Jab. 450. M. 7, n. p. xlvi; 6 n. p.xm. R.-Stud. 3, 21, 42, 48.Car. 1887, 197). Der Kirchenort Trebina 861, Treu-ena um 1066, vgl. Obermidier 402). Vor 850 möchten die kirchlichen Bauten, theils mit antiken Reften, wohl begonnen haben. Treffen ift eine alte Anfiedlung, die Kirche wird fchon 878 genannt. Die heutige Kirche ift ein urfprünglich gothifcher Bau, hat aber durch das Erdbeben 1690 arg gelitten, die Reftaurirung wurde ohne Rückficht auf den gothifchen Styl planlos durchgeführt. Das Presbyterium hat eckigen Abfchlufi und Strebepfeiler, der Thurm über dem Presbyterium rundbogige Doppelfenfter, das Portal rundbogig, doch fpät-gothifch profilirt, ein gothifches Seiten - Portal mit mit geradem Sturz. Die Kirche reich an Malereien. Am Hoch-Altar: Chrifti Himmelfahrt (in einem prachtvollen Renaiffance-Rahmen) von P. Cuffeti. An der Epiftel-Seite Maria Verkündigung und Martertod des heil. Maximilian von demfelben Meifter. Auf der linken Seite ein Chriftus am Kreuze von Steiner. Das Kreuzabnahmebild am linken Seiten-Altar v. Bartl flammt aus dem Klofler Viktring. Ober dem fpitz-bogigen Triumph-Bogen ein fchönes älteres Oelgemälde. Die Plafonds der Kirche bemalt von Chrift. Brandflätter dem jüngeren (1837). An den Wänden mehrere Bilder, darunter Magdalena wäfcht dem Herrn die Füße und Jefus der Fig. 358. (Treffling.) Kinderfreund, endlich ill eine Kreuzabnahme bemerkenswerth. Grabmale: das derEdelen Frau Dorothea Bädekerin mit Wappen 1496, des „Ernefl Martin Säckhl von trefn, gewefter pflegsvcr-walter auf Bodenprunn“ f 1573 und des Lienhart Säckl Verwalters zu "Treffen 1496 (mit Wappen), des Edlen Georg Philipp Troi 1645 (mit Wappen), der Maria Conftantin Liesyaniggin (1735), endlich der große Marmorgrabflein der gräflichen Familie Grotten-egg, als Rofma geh. Aichelburg, Maria Anna, Adam Seifried, Joh. Seifried von 1690, 1705, 1718, 1755. Zu erwähnen ift noch folgende Infchrift: Anno a Chriftiano na tali fesquimillefimo vigefi mo fexto pridie Idus Maias Deo Natureq cöceffit honäb vir Joannes Rosner Acheba chie Trevenfis eccle facerdos primang L......... Renaiffance - Umrahmung, Porträt mit Coftüme. In der kleinen Capelle des Schloffes Treffen, eines vornehm angelegten Baues aus dem Ende des 17. Jahrhunderts ift ein fchön gefchnitztes Crucifix aus Elfenbein und ein ziemlich fchöner gothifcher Kelch von Silber mit großem rundlichen gerippten Nodus, über und unter welchem in gothifchen Goldbuchftaben auf blauem Email die Legende Maria hilf; Sockelfleine von durchbrochenen Dreipäffen. Treffling. Decanat Gmünd. Die Kirche zeigt im Grundriß (Fig. 358) ein gegen das Presbyterium ftark verfchobenes Schiff, das jünger als diefes ift. Das Gewölbe des Presbyteriums ift neu. Das Portal fchön profilitt. Von den drei Fenftern des Schiffes das mittlere modernifirt, die übrigen zweitheilig mit Maßwerk, die drei Fender des Chores einfach; durchaus noch alte Butzen-fcheiben-Verglasung imMaßwerk mit farbigen Zwikeln, am Triumphbogen die Jahreszahl 1518, in der Glockenhalle des Thurmes fpitz-bogige Doppelfenfter. Im F'ufiboden der der Kirche Grabdein der Frau Anna Gun-drich(i446). Ein zweiterGrabdcin nächd des Einganges id der des Andreas von Graben 1409. Das wichtigde Kunddenkmal befitzt die Kirche in dem Rede eines Flügel-Altars, der in der Vorhalle der Kirche aufgedellt id. Jeder der beiden Flügel id in zwei Felder getheilt und mit Tempera-Bildern auf Goldgrund geziert. Wir fehen: Chridus vor Pilatus, die Dornenkrönung, dabei ein Wappen, die Geißelung und die Keuzigung. Außen St. Nicolaus, St. Bartholomaeus, St. Stephan und St. Andreas, dabei wieder diefelben Wappen. Im Kaden jetzt eine Pieta aus der Zopfzeit, gothifche Mondranze mit kreisrundem Mittelraume und an den Statuetten Chridus, Maria, Johannes; die Krönungsfpitze fehlt, der Nodus, Fuß und Strahlenfchein id modern (M. vin. n. F. p. cxxxn). Treffling, Filiale von Mcifelding, befitzt eine einfehiffige Capelle mit gothifchcm Chorfchlufi, runden Scheidebogen, flachgedecktem Schiffe; einen Dachreiter. Der Altarraum in der Kirche id mit einem Gratengewölbe überdeckt, bedeht aus einem Gewölbejoch und dem achtfeitigen Schlüße; vier fchmale fpitzbogige Fender ohne Steinwerk, aber in alter Weife mit Butzenfeheiben und farbigen Zwickeln; im Od-Fender id im mittleren Felde noch eine Glasmalerei vorhanden, dardellend die heil. Barbara und Magdalena, fchön fpät-gothifch, verfchwommen und mit Weißglas ergänzt. Der Chor-Schluß war eind in romani-fcher Zeit gerade; kleine romanifche, vermauerte Fender laffen fich noch erkennen. Links führt ein dumpf - fpitzbogiges Portal in die Sacridei. Die Thür id mit alten fehl beachtenswerten Befchlägen geziert Das Schiff hat einen zweiarmigen Mufik-Chor, eine flache Holzdecke mit bunt bemalten Latten über den Fugen. Ueber den einfachen runden Scheidebogen hängt ein Crucifixherab. Das Süd-Fender zweitheilig, mit fchönem Maßwerk im gelblichen Gedein zeigt noch oben Butzenfeheiben und in dem Gewände eine Malerei. Rothes Blattwerk mit grünen Enden, die fich überdrehen. Auch zwei fpäter gemalte Medaillons und oben ein Chridus-kopf mit Kreuz-Nimbus. Das linke Medaillon delit vor einen Bauer, der mit einer Doppelhacke (Beil) einen Jüngling im Hemde auf das Haupt fchliigt. Die Sage erzählt von Wafferdreitigkeiten zweier Nachbarn. Rechts id S. Florian in einem Medaillon. An der Wand geht eine fchablonirte gothifche fchwarz-weiße Umfaffung herum. In der Kirche hängen noch zwei kleine Tafelmalereien auf Goldgrund: Pleil. Maria mit dem Kinde, rückwärts: Auferdehung Chridi. Eine Sacraments-Nifche im Altarraume id mit Holz eingefaßt und mit gothifchem Eifengitter verfchlofien. Der Weihwaffer-Keffel trägt die Jahreszahl 1735. Außen id an der Südwand ein heil. Chridoph in architektonifcher Umrahmung. Auffallend id ein großer Baudein, regelrecht behauen, ein dunkelgelb gewordener Kalkdein, 2-5 7 M. lang, o-7 5 M. breit, o’2g M. dick, an der Südodecke der Kirche eingemauert. Er mag wohl von einem Römcr-i bau in der Nähe, vielleicht von einemBrücken-! pfeiler bei der nahen Gurk herdammen. Treibach Die Stelle Treibach-Alt-hofen gilt als die Manfio Matucaium, mit der VVegfpaltung nach Noreia (um Neumarkt), nördliche Richtung nach Juvavum, mit den Stationen Beliandrum, Graviacum, ferner Imurium u. f. w., nordweftliche Richtung (Mo. S. 618, 622, 1047). Die Peutinger-Tafel gibt für Matucaium in der Richtung Virunum-Noreia den Ab-ftand 20 mp. von Virunum, ebendiefelbe in der Richtung Virunum-Juvavum den Ab-iland 14 mj). von Virunum, fomit in der letzteren Richtung um 6 mp. weniger. Oberhalb Dürnfeld wurde der Gurk-Flufl tiberfetzt (Ank. 1, 566. Jab. S. 4, 5, 6, 11, in. Sitzgsb. d. Ak. d. W. 80, 523f, bef. 527, 590. M. 1884, p. civ, M. w. anth. 1886, 6 1 f). (IMP C)AES (C VIBIVS), Meilenitein ohne 1 5 m. p., Zeit 251 — 253, gefunden vor 1819 (Jab. 277, S. 11. Mo. 5729. K. 94). IMP CAESAR • M, Meilenflein, die Ab-ftandszahl 15 mp., Zeit 218, gefunden mit dem vorigen vor 1819 an gleicher? Stelle j (Jab. 278. Mo. 5728. K. 110); neues Renan- I fance-Schlofi, Hochofen und Capelle. Tröpelach. Pflanzenreite im Thon-fchiefer. Gletfcherfchlilfe, eratifche Blöcke. {Stur 141, vgl. Hauer 239, 240, 278). Tschachitsch. Die Filial-Kirche zu St. Primus und Felician, ein alter Bau, die ; Apfis mit flachem Abfchlufi. Gothifcher Schrein-Altar, im Schreine die Figuren der beiden Patrone: Primus und Vellicianus. Auf den Flügeln Gemälde mit Heiligen. Auf einem { Spruchbande: Oswald Wölfl. Die Haupt-Eingangsthür mit Befchlägen in Hufeifenform. Fine Glocke von 1540. Das Schiff flach gedeckt. An der Friedhofmauer diejahreszahl 1231 (M. x. n. F., p. ccxi). Tscherberg im Jaunthal. Auf der Weide nächlt der Bahnlinie weltlich j erfchlofi man im Jahre 1874 (und 1876?) drei Hügelgräber, deren Steinfetzungen ! vielleicht nicht beachtet worden find, mit Knochen, dann Geräthen von Metall, Stein, Thon. Der Inhalt war: Bronze. Bleche, Gefäfltheiler Zwei Spiralhenkel, zwei Beile. Keffel mit zwei gedrehten Henkeln und dreien Nietblättern, hoch 16 Ctm. Schwert mit bronzenem Griffe, lang 51 (62 • 5) Ctm. Gefälfcht (Mi. Anth. 1888, Silzb. (16)). Gold, Draht, 6 Gramm. Stein. Große Perlen. T hon. Aeltelte Art der Urnen-Scherben, fchwarz, braun-roth, graphitirt, mit Linien-Abtheilungen, ohne Drehfeheibe gearbeitet. Topffcherben von der Drehfeheibe, graufchwarz; ein fchwarzes vierfpeichiges Rad. Fine Schale aus Roth-Thon; alle Scherben außerhalb der Brandfchichte. Sämmtliches Genannte K (Afk. 13, 105, Car. 1886, 100, 1887, 128. Muf. f. 21. Ztfchft. f. Ethnol. 1887, 553). Die Pfarrkirche hat ein einfaches fpät-gothifches Presbyterium. Dasfelbe liegt im Fig. 359- (Twcng.) Niveau des modernifirten Schiffes und ift mit niedrigen zweifach gelluften Streben umgeben, welche in der Stirnfeite des oberften Abfatzes durch einfache oder Doppel-Nifchen profilirt find und als runde Dienlte bis zum Dachgefimfe hinauf fich fortfetzen. Die Rippen, kräftig profilirt, laufen in zwei runde Schluß deine mit Ro-fetten zufammen und ruhen auf Confolen mit rohen Masken und carikirten menfeh-lichen Gellalten. In der Mittelwand des 35° Schlußes ein doppeltheiliges Fender mit Maßwerk. Der viereckige Thurm vor dem Wedeingange laut Infchrift: Turris tempori-bus jubilaei ex fundo exstructa wurde 1699 erbaut (M. ix. n. F. xxvn). In der Nähe des Ortes befindet fich ein auf kreisrunder Bafis erhebender kegelförmiger Tumulus mit platter Oberdäche und Gräbern. Tschirnig (Decanat St. Veit). Die Kirche, Filiale von Taggenbrunn, ein anfehn-licher gothifcher Bau mit kräftigen Strebepfeilern, fehr fchmalen hohen Spitzbogenfendern, einem kleinen Sacraments-Häuschen (Nifche). Tultschnig. Die Erbauung der Pfarrkirche dämmt in ihrer Anlage mindedens aus dem 15. Jahrhundert, ein mittelgroßer äußerd roher einfchiffiger Bau mit kleinem aus fünf Seiten des Achteckes gebildetem Chore und einem bedeutend geräumigeren rundgewölbten Schiffe. Der Chor zeigt in feiner fpitzbogigen Einwölbung fcharfgratige Stichkappen, deren Spitzen fich am Scheitel verlaufen. Zwei Fender rundbogig. Zwifchen Chor und Schiff deht der maffive Thurm mit je einem breiten Rundbogen dahin geöffnet und mit einem rund-bogigen Kreuzgewölbe unterwölbt. Auch gegen die Nordfeite id die Thurmhalle rundbogig durchbrochen, daselbst eine einjochige Capelle fpitzbogig mit Gräten und einem Schlufideine überwölbt. Das Schiff id bedeutend höher als der Chor, mit Tonnenwölbung. An der Schiffsnordwand ein fehr großer Grabdein im Renaiffance-Style. In der Oberhälfte der auferdandene Heiland mit der Kreuzesfahne in der linken Hand, die rechte Hand mit zwei ausgedreckten Fingern feg-nend erhoben, in der Unterhälfte zwei gegen einander gewendete knieende Perfonen mit gefalteten Händen, gewappneter Ritter ohne Helm und Frau mit kleinem runden fpitz-gupfigenHutlein. Die Infchrift nennt„Conrad Herr von Liechtendain Obrider Erbcamerer in Steyr und Erblandtmarfchalck in Kärnten vnnd einer Erfamen 1 .andtfchafft dafeld ver-ordneter vom Ausfchufi etc. •!" 2. Martii 1594. Anna von Liechtendain ain geborne von Khienberg zu Khienegkh, J" 20. February 1589“. Oben die Wappen. Das Ganze circa 3 Met. hoch, aus weißem Marmordein in Hoch-Relief vorzüglich gearbeitet. Die gelbliche Färbung dämmt nur von einer Tünche, mit welcher der Stein noch zum Theile über-drichen id. An dem zwifchen Chor und Schiff dehen-den kräftigenThurme bemerkt man oben einfache rundbogige Schallöffnungen und einen zopfigen Zwiebelhelm. Vier Glocken, eine von Thadaeus Mayr anno 1758 und eine (mit Minuskelfchrift) von 1507: Peter Peinfing, salve -X sancte x dei X genitrix ora pro nobis a. Deum. peter peinfing m. v. vii. hvnch. opvs.vecit. Die dritte von Marx Math, Zechenter 1729. Steinmetzzeichen: Auf der Grabplatte vor der Thür: hier ist begraben der Edl und vest Wolfgang von Seltenhain und Cler von Halleg (?) sein Hausfrau. Er id gedorben amFreitag vor den heil. dreiKhinig tag m. v. xxr. jar. den got genedig und barmherzig sei. Neben derfelben liegen noch zwei große Grab-deine mit Wappen, deren Schrift volldändig verfchliffen id. Siehe auch St. Primus (M. x. n. F., p.ccxn). Turrach-Sattel. Der Gebirgskamm mit Pflanzen-Schiefer bildet den füdlichden Einbug der Nord-Gränzen Kärntens, nahe den Marken von Ober-Steier und Salzburg. Die Wege von Feldkirchen her über Gnefau und Reichenau, dann vom Gurkthale (Zweinitz, Glödnitz) mögen uralt fein. Tweng. Die Kirche war ein gothifcher Bau, doch gingen die Gewölbe zu Grunde und wurden durch dache Decken erfetzt. Ueberrede alter Kirchendühle, Sacraments-Nifchen, einfache gothifche Thürbefchläge. In einem kleinen Häuschen am Friedhofe Rede eines Flügel-Altars. Auf der Predella Chridus mit den Apodeln; auf den Flügeln innen St. Martin, außen St. Katharina: innen St. Nicolaus, außen St. Barbara. Ein noch erhaltener linker feder Flügel mit dem Bilde der heil. Urfula, Tempera-Gemälde, die inneren Bilder auf Goldgrund, das Mitteldtick fehlt (M. vin. n. F., p. cxxxn). Die St. Leonhard-Kirche bei Tweng befprochen Seite 170. Fig. 359 bringt den Grundriß diefer Kirche. Twimberg vielleicht das Zwingenberg von 1299. (M. 6, n. p. 48). Zwifchen St. Leonhard und Wolfsberg liegt nahe des Weges die Ruine diefes Namens, die in ihrem heutigen Verfall nichts wichtiges mehr zeigt. U. UggOwitz. Den Gold-Ring mit Onyx-Intaglio, gefunden 1878 auf einem Acker gegen Uggowitz (die Entfernung weit genug), fiehe bei Saifnitz. Die kleine Philipp- und Jacobskirche ift von zweifchiffiger Anlage (Fig. 3 60), ein fpät-gothifches Hauptfchiff mit viel jüngerem Seitenfchiffe und gothifchem Thurme, deffen untere Halle als Presbyterium dient; dafelblt die Rippen des Kreuzgewölbes auf Confolen mit Fratzen. Das Schiff befleht aus zwei Jochen mitNetzgewölben, acht runde Schlufifteine, einer mit dem Antlitz Chrifti. Die Verbindung mit dem Nebenfchiffe links gefchieht durch zwei rundbogige Arcaden. An der Chorwand ein Engel als Schildhalter. Fenfter fpitzbogig. Die Verbindung mit dem Nebenfchiffe mittelst zweier Oeffnungen, davon eine fpitzbogig. Grabflein des edlen Andre Trinckhs von Ugowitz j- 2. tag Marty des LXXII. (i. e. 1672) und feiner Hausfrau Brigitta. Am fchwarzmarmornen Weihwaffer-ftein 1641. Außen am Thurm Strebepfeiler. In der Glockenhalle doppelte rundbogige Schallfenfter mit Theilungsfäulchen. Der Thurm gehört noch in die romanifche Bauzeit (M. ix, n. F. lxvii). In der Sacriftei ein gothifches Rauchfaß. St. Ulrich bei Feldkirchen. Die be-fcheidene „Katharinen - Filiale“ hat ein kleines Presbyterium mit einem Vorderjoch und dreifeitigen Schlüße, trägt ein einfaches gothifches Kreuzgewölbe ohne Wandftützen. Rundbogige alte Fenfter mit Butzenfeheiben. Im Schiffe fpitzbogige Gratgewölbe, wahr-fcheinlich fpäterer Zubau. Der viereckige Thurm mit runden Scheidbögen gegen Chor und Schiff geöffnet, hat unten ein rundes Tonnengewölbe, von außen oben rundbogige Schallfenfter und vierfeitigesZeltdach. Muftk-chorbrüftung und Decke unter demfelben mit fchönem fpätgothifchen bemalten Flachornament. St. Ulrich eine Filiale von Maria Rein. Die Kirche ift nur im Chor-Bau alt und zeigt dafelbft die Formen der ftrengen Gothik mit reichem Netzgewölbe. Der fchlanke und geräumige Chor befleht aus zwei Jochen und dem dreifeitigen Schlüße. Die Rippen ruhen auf Dreiviertel-Säulchen; der Triumph-Bogen ift reich profilirt. Die Fenfter fpitzbogig mit Maßwerk. Schiff neu, Flachdecke, Hoch-Altar aus dem 17. Jahrhundert. Außen am Presbyterium beim Kranzgeümfe alte Sculpturen: ein Lamm mit dem Kreuze, ein Hirfch, dann ein Kopf und zwei Schilde. Steinmetzzeichen (M. ix. n. F., p. xxiv). Ulrichsberg bei Klagenfurt. Auf diefem das Glanthal weithin beherrfchenden und auf die Gaffen von Virunum nieder-fchauenden Berggupfe, roig'ß M. (3168'), lagern erratifche Blöcke von Central-Gneifi der Hochtauern auf Trias. Von den zwei Höhlen liegt die eine an der Süd-Seite unterhalb der Kirche, die andere öfllich, fchieferEingang, tief an 38M. / \ Fig. 360. (Uggowitz.) (20°). Die Höhle, lothrecht in Abfätzen abfallend, die Karfunkel-Höhle, gilt für eine der Stätten der wilden Männer (Mithrasr) ähnlich Diex, Floriani-Grabenbach, Greut-fchach, Johannferberg, Krähwald, Ofterwitz. Die Stelle zählt mit dem Helenen-, dem Lorenzer- und Veits-Berge zu jenen vier Wallfahrtspunkten innerhalb 15 Stunden Umkreifes, welche feit alten Zeiten am Dreinageltage vom Landvolke befucht werden. Die Stelle Prunner's: ein Gewölbe, darin ein Menfchen-Skelett fitzend, mit Ringen an den Fingern, gefunden vor 1691, wäre auffuchenswerth. Von zweien Sarko- phagen, aufgedeckt neben der Bergkirche (vor 1880?), i(l der eine „in guter Verwahrung“, der andere als Trog im Wirths-haufe am Nordhange. Als Schlufiftein des Weft-Portals der Kirche, aber verkehrt eingemauert ilt eine Weihfchrift aus rothem Sandlleine des oft-feitlichen Bruches. NO RE I AE ISIDI, Zeit um 250, gefunden wohl vor? 1813, wie man vermuthen will, unten im Glanthale bei Hohenftein (Jab. 251.S.99,Mo. 4810.Kml. 98.Car. 1813, Nr. 27; 1839, 177; 1845, 121; 1871, 148; 1873, 43 i 1878, 36, 66, 182. Prunner S. 34. Megifer S. 40. Valv. 4. Ztfch. 7, 3, 6, 104; 3. I45- Ank. 1, 47, 36. W. Jbüchcr Bd. 8, 24. Heimat 1881, S. 65 1) Wahrfcheinlich bezieht sich auf den ganzen Berg, die mögliche TempelfLätte, die Bezeichnung mons carantanus 983. Ruine einer einfehiffigen kleinen Kirche mit achteckigem Chor-Schlufie (Fig. 361), ftark vorfpringenden Scheidebogen. Im Schiffe Sterngewölbe in zwei Jochen, der Altarraum aus einem Joche und Schluß beftehend. Wanddienfle mit Bafen und Capitälen (Fig. 362). An der Weft-Seite ein Rund-fenller und darüber eines nach Art der Schufifcharten; gefchweift-fpitzbogiges gegliedertes Portal mit geradem Sturz, Träger mit dem Bindenfchilde, im Tympanon ein römifcher Infchriftftein aus rothem Sand-Hein (Norejae Iridi T. A. Trebonius) geftürzt eingefetzt. Schluß Reine theilweife mitSculptur (ChriRus Sterne etc.) Zwölf dreimal abgeRufte Strebepfeiler. Nördlich der Thurm angebaut. Zweitheilige FenRer ohne Maßwerk. Thür mit Kleeblattbogen in den Thurmraum, dafelbR Kreuzgewölbe, einRSacriflei, jetzt Stall. ReRe von Wandmalereien, Die VerwüRung begann 1 786. In einem Marmorblocke, in der füd-weRlichen Thurmkante hat ein Steinmetz folgendeWorte fchlicht eingemeifelt: „im iahr nach chriRi gepurt 1786 iR pei diezen low wirdigen gotteshavs der gottesdienR famt Umgang gehalten das letzte mal. Simon Kofler“. In demfelben Jahre wurden durch Kaifer Jofeph II. die Wallfahrten zu diefer Kirche verboten und dann die Curatialkirche zu Pörtfchach am Berg mit Glocken und Paramenten derfelben ausgeRattet. Unter-Drauburg, f. Drauburg. Unter-Ferlach. Hier ergaben fich Bronzen, um 1853: nämlich ein Gefäß- henkel, pferdekopfförmig, K., eine Statuette, vergoldet, hoch 11 Ctm. (4,/), männliche GeRalt (Apollo?) mit Lockenhaupt, Kranz, faltigem Gewände, Schuhen, K (Jab. 139. Ank. 1, 570. Car. 1853, 192). Die Filial-Kirche klein und niedrig, einfach, im Chor fpitzbogig überwölbt und dreifeitig gefchloffen, das Schiff aus neuerer Zeit. Am Chor capitällofe Dienfle, dafelbR noch fpitzbogige FenRer, Dachreiter, in der SacriRei ein ParamentenkaRen von 1745 (M, x. n. F., p. xxi). Unter - Loibach, einfehiffige fpät-gothifche Kirche, Thurm an der füdlichen Chorfeite mit vierfeitigem fpitzigen Zeltdache. Unter-Loibl. An der Capelle: Ara mit Relief, zwei fitzende Thiere und Laubgewinde (Jab. S. 139; M. n.F.xi.p.lxxvii). Unter-Tarvis, f. Tarvis. Unter-Vellach.Filia'e von Hermagor fpät-gothifche Kirche von geringer Dimenfion, zwei Chorjoche, dreifeitiger Schluß, Confokn und Säulchen in den Ecken der Rippenträger, Schiff mit drei kurzen Jochen, DienRe aut cannellirten Confolen in den Ecken, Chor und Schiff gleichbreit und hoch, Triumphbogen und FenRer fpitzbogig. Eine In-fchrift erzählt: „Im Jahre 1613 iR diefer Chor ausgemalt und erneuert worden. Diefer Zeit iR der ehrwürdige und geiRliche auch wohlgeehrte Herr Johannes Knipffenberger Pfarrer geweR allbier“. (M. xn, 1 27). Unterwuhr beiTanzenberg, auch Unterbug, gelegen in der Pfarre Pörtfchach am Berg und Projern, zur Gemeinde Görzendorf. Der Neubauer Grund, ohne Zweifel eine römifche GräberRätte, iR die Fund-Relle der SteinRatuette, Knabe in Mantel gehüllt, hoch 7 1 Ctm. (2' 3"), welche nachmals auf Schloß Karlsberg gekommen, K. Man fand den Kopf im Jahre 1820, den übrigen Körper im Juli 1821 (Klagf. Ztfch. 3, 154. Afk. 2, 187. Car. 1850, 347; 1851, 79. Jab. S. 58, Tafel zu in, Nr. 3). St. Urban bei Glanegg. Oberhalb der SeitenRrafle von Zolfeld nach Sianticum (Villach), wo fie auf kurz das rechte Glanufer befchreitet. NordöRlich vom Gute Bach, nordweRlich vom Dorfe unter der Felskuppe, welche 95 —127 M. (300 bis 400 Fuß) über der Thalfohle Reht, an der Feldfläche gegen die Felsfchlucht des Chlorit-Schieferbruches, zeigt die Brockenwand je eine Höhle nach Süd und Süd- lllIBiiiiiiiigSliiilll FMAISTERVND HERNACH 'Z8'IAR'RATH VND FICZTVtT 'ALHIE- ZV FRIESACH GEWEST-DEN ERSTEN-TAG-IANVAR V • I ■ 511 SEINES ALT E: RS IN- GO-IAR-SELIGLICH -ENTSLAFEN- GOTT DER ALLFTCHTIG • GEB IM SAnPTALLEN-AVSERWELTEN-DVRCH CHRISTVn-EINFRO LI'GHE-AVFERSTEHVNG-AriEN- FriefacU, Bartholomäus-Kirche. S. 48. * ■ Friefach, Bartholomäus-Kirche.^S. 49- Friefach, Bartholomäus-Kirche. S. 49. Friefach, Dominicaner-Kirche. S. 56. Für die geehrten Lefer! Seit einer Reihe von Jahren befchäftigt fich die Central-Commiffion für Kunft-und hiftorifche Denkmale mit der Ausführung des Projectes, eine Kunft-Topo-graphie der einzelnen Kronländer zu verfaffen und der Oeffentlichkeit zu übergeben. Zunächft wurden die diesfälligen Arbeiten für Kärnten, Salzburg und Nieder-Oefterreich in Angriff genommen, die fich für den Anfang auf Sammlung des ent-fprechenden Materials bezogen. Reifen von Künftlern und Archäologen, Relationen und Erhebungen durch die Confervatoren und einzelne Correfpondenten, zahlreich eingelaufene und meiltcns brauchbar beantwortete Fragebogen, die von der Central-Commiffion hauptfächlich an die hochw. Pfarrämter verfendet worden waren, endlich größere Zufammenftellungen nach den beftimmten verfchiedenen Richtungen des Werkes, welche für dasfelbe zu liefern einzelne Angehörige der Central-Commiffion befonders eingeladen wurden, gewährten ein reiches und reichhaltiges Subftrat. Mit der Sichtung desfelben wurde je nach den Kronländern ein Mitglied der Central-Commiffion al< Referent und Redactcur betraut. Als erftes Kronland, das kunft-topographifch behandelt werden folltc, wurde Kärnten gewählt und das Referat, fowie die Leitung der Publication dem Dr. Lind übertragen. Nach durchgeführter Gruppirung der Orte, welcher die alphabetifche Ordnung zu Grunde gelegt wurde, erfolgten wiederholte Revifionen des Materials feitens der einzelnen Mitarbeiter, die — gewiß eine überaus fchwierige und mühevolle Arbeit — von denfelben mit dankenswerther Bereitwilligkeit übernommen und mit großer Sorgfalt durchgeführt wurden. Bei Befprechung der einzelnen Orte ift auf deren Wichtigkeit als prähiftorifche Fundorte, auf deren antike und mittelalterliche Denkmale Rückficht genommen worden, wobei gewöhnlich das 18. Jahrhundert den Abfchluß bildet. Zahlreiche Illuftrationen, theils aus dem älteren Vorrathe der Central-Commiffion, theils neu angefertigt, zieren das Werk; auf die beftehende maßgebende Literatur wurde durch Berufung möglichft eingehend hingewiefen. Die Central-Commiffion ift überzeugt, dafs mit diefer erften, man könnte fagen verfuchsweifen Publication weder eine Vollftändigkeit in den aufgeführten Orten und Denkmalen Kärntens erreicht wurde, noch dafs einzelne der Angaben nicht einer Correčtur bedürfen follten; fie kann fich jedoch beruhigen, dafs fie fo viel als nur möglich Sorgfalt aufgewendet hat, um ein in feinen Nachrichten verläßliches Buch zu fchaffen. Es darf dabei nicht überfehen werden, dafs während der mehrjährigen Sammlung des Materials fo manche Veränderungen an den Obječten vorgegangen fein mögen, denen in diefer Publication nicht mehr Rechnung getragen werden konnte. In einem am Schlüße des Buches anzufügenden Nachtrage wird den während des Druckes in diefer Richtung gemachten Wahrnehmungen thunlichft Rückficht getragen werden. Der erfte Band — der hiemit lieferungsweife zur Ausgabe gelangt — dürfte mit circa 8 Heften zu je circa 4 Druckbogen abgefchloffen fein. Die Hefte werden in fo rafcher Folge erfcheinen, dafs fie wahrfcheinlich noch in diefem Jahre gänzlich ausgegeben fein werden. Im letzten Hefte wird die Landeshauptftadt mit hren Kunft- und archäologifchen Sammlungen befprochen werden. In der diefem Bande beizugebenden Einleitung wird auf das Entftehen des. felben, auf die Redačtion und die Mitwirkung feiner Mitarbeiter näher eingegangen werden. Der Ladenpreis per Heft ift mit 2 fl. beftimmt. Wien, im Jänner 1888. Das Präfidium. KUNST-TOPOGRAPHIE DES HERZOGTHUMS KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K. K. CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALEN. SIEBENTES HEFT. WIEN, 1889. IN COMMISSION BEI KUBAS TA & VOIGT. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. Erklärung der Abkürzungen. Aep. = Archaeologifch- epigraphifche Mittheilungen aus Oefterreich. Wien 1877 —1885. Afk. — Archiv für vaterländifche Gefchichte und Topographie. Klagenfurt 1 (1849), 2 (1850), 3(i856),4(i858),5—9(1860—1864), 10(1866), II (1867) u. f. w., 16 Bände bis 1886. AfköG. = Archiv für Kunde öfterreichifcher Ge-fchiclitsquellen 1848 f. Ank. = Ankershofen, Handbuchder Gefchichte des H. Kärnten. Klagenfurt 1 (1850), 2 (1851). B.A.V. = Berichte und Mitthlgn. des Alterthums-Vereines zu Wien. 1854—1882. Bid. = Bidermann: Die Romanen in Oefterreich. Graz 1877. Car. = Carinthia. Wochenblatt u. f. w. Klagenfurt 1811 —1885. E. = Ephemeris epigraphica. Rom-Berlin. i872bis 1884, 5 Bde. GRA — Geologifche Reichsanftalt. Jahrbuch und Verhandlungen, 1851 — 1882. Die Erklärung der Zeichen im Kopfe des General-Regifters eben diefes Jahrbuches. Hn. = Hermann. Text zu Wagner’s Anfichten aus Kärnten. Klagenfurt 1845. J. = Joanneum in Grätz. Jab. = Jabornegg, Kärnten’s römifche Alterthümer. Klagenfurt 1870. Jab. Chr. = Jabornegg und Chriftalnigg, Kärntens römifche Alterthümer. Klagenfurt 1 (1843), 2 (1845). J. B. = Jahrbuch der k. k. Centr.-Com. z. Erf. u. Erh. der Baudenkmale, I.—V. 86.1856—1861. Jb. = Jahrbuch des naturhiftorifchen Landes-Mufeums von Kärnten. Klagenfurt 1852 —1884. 32 Jahrgänge. Jung = Jung. Römer und Romanen in den Donauländern. Innsbruck 1877. K. = Landes-Mufeum in Klagenfurt. Die Nummer bezeichnet die fortlaufende.Zahl der Monu-menten-Halle nach Jabornegg’s „Ueberficht“ ' 1868 bis Nr. 118, nachmals fortgefetzt über 207. Kml. = Kaemmel, Entftehung des öfterreichifchen Deutfchthums. Leipzig 1 (1879). Kr. Gr. = Kranes, Grundrifs der öfterreichifchen Gefchichte. Wien 1882. Kr. HG. = Kranes, Handbuch der Gefchichte Oefterreichs. Berlin 1876—1879. 5 Bde. K- Ztfch. = Kärntnerifche Zeitfchrift. Klagenfurt. 1 (1818), 2 (1820), 3 (1821), 4(1823), 5 (1826), 6 (1831), 7 (1832), 8 (1835)- M. = Mittheilungen der k. k. Central-Commiffion zur Erf. u. Erh. d. Bau-Denkmale (f. K. u. hift. Denkmale) 1856—1874, Bd. I —19; n. F. 1875 bis 1885, Bd. 1—12. Meg. = Megifer, Annales Carinthiae. Leipzig 1612. Mi. anth. = Mittheiluugen der anthropologifchen Gefellfchaft in Wien. 1871 — 1884. Mi. nat.= Mittheilungen des naturwiffenfchaftlichen Vereines für Steiermark. Graz 1863 bis 1884, 20 Bde. M. f. ö. G. = Mittheilungen des Inftituts für öfterr. Gefchichtsforfchung. Mo. = Mommfen Corpus inscriptionum latinarum 111,2. Berlin 1S73.S. 587—625,692—695, 703, 742 ff., 1046—1049. Nr. 4712—5100, 5702 bis 5713, 6490—-6528 beziehungsweife. Vgl. III, f. S. XIX f„ 26 f. mp. = millia passuum. Mu. CN. — Muchar, altceltifches Noricum, in St. ztfch. 1. 3; 2, 1; 3, 1; 4, i- Mu. RN. = Muchar, das römifche Noricum. Grätz 1823 —1826, 2 Bde. Mu. St. = Muchar, Gefchichte des H. Steiermark. Grätz 1844—1874. 9 Bde. Oe. Bl. f. L. = Oefterreichifche Blätter für Literatur und Kunft. 1846. Or.= Orelli (Henzen).Inscriptionum lat. fei. ampl. colledtio. Zürich 1828 1856, 3 Bde. Pr. = Prunner, Splendor antiquae urbis Salae. Kla genfurt 1691. R. = Ranke. Alpenreifen, deutfch-öft. Alpenverein. 1881. Rep. = Pichler, Repertorium derfteierifchenMünzkunde. Grätz 1865—1875, 3 Bde. RStud. = (G. M. Polatfcheck) Römer-Studien nach der Natur. Wien 1882. I. Teurnia, II. Teurnia-Juvavum, III. Santicum. Sitzb. = Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiff. hiftor.-phil. Claffe. 1848 f. Sitzb. m. — Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiff. mathem.-naturw. Claffe. St. Ztfch.= Steiermärkifche Zeitfchrift. Grätz 1821 bis 1834, Bd. 1 —12; 1834—1845, 1—8 n. V. = Villacher Gymnafial-Sammlung. Valv. = Valvafor, Topographia archiducatusCarinthiae. Nürnberg 1688 WJb. = Wiener Jahrbücher der Literatur 1818 Re-gifterbde. 127, 128 (1849). Weit, eine dritte vielleicht gegen Süd-Olt, dazu feitliche Nifchen. Unter einer Schichte von Erde und Steinen entdeckte man hier feit dem Jahre 1838 und April 1840, eine Deckplatte von Schiefer, eine Grabftätte mit .mehreren irdenen Töpfen (5). Ein Schwarzthon-Topf, hoch 32 Ctm. (T)> zeigt das Relief: Schlange oben, Reitende inmitten; zwei kleinere Töpfe haben das Relief von Reitenden allein. Dazu eine Eifenfchaufel mit langem Ring-Stiel (1840); es ftak dies alles in einer Tiefe von 63 Ctm. (2'). Noch im Jahre 1880 war die Rauch-fchwärzung der oberen Feistheile nachweisbar, im Boden Steinpflafter, Eftrich, Canal- Theile, Holzkohlen, Zähne von Rindern, Kniegelenke, Thierknochen, Topffcherben. Den vielen Bronze-Münzen, davon 2 Crispus, 1 C. Gallus, 1 Constans, 2 Valen-tinian II, 2 Valens, fämmtlich 1840 K, ähnliche in Sammlung Rainer zu St. Veit, Zeit 317—392, ifl im Jahre 1874 ein bronzener Kelt, K, nachgefolgt. Zu allererft aber hatte fich im Jahre 1838 beim örtlichen Eingänge derWeihftein gezeigt: DEO INVICTO, dem Mithras, Zeit um 240, von des Brauhaufes Süd-Wand nach K 220 (Jab. 258. Mo. 4804, vgl.Aep. 3, 33. Kml. 99). Die zwei fteinernen Köpfe an der Kirche fcheinen römifch (Jab.-Chrülallnigg 1, 4, Tafel 7. Oeft. Bl. f. Lit. 1846, 145. Ank. 1, 49. AfköG. 38, 206. Jab. in 306, Kunft-Topographie. VI. S. 121. Car. 1840, 103; r867, 547; 1882, 103; 1883, 105, 126; 1887, 176, 195, 197. Klagf. Ztg. i88r, 229. M. 2, 302; 8, n. p. xxn. 1886, p. lxxviii, Muf. f. 20 M. w. anth. 1886, 61 f. Kml. 112.). Der Ort ift fchon 1178 genannt. Die Kirche entftand um 1477, zu welcher Zeit fie urkundlich vorkommt. Mittelgroße einfchiffige gothifche Anlage mit kleinem fünffeitig fchließenden Altarraume, deffen füdöftliche und öftliche Schlufi-feite bedeutend breiter find als die nord-öflliche, darin ziemlich flaches Kreuzgewölbe mit runden Schluflfteinen und unmittelbarem Rippenanlauf. Zwifchen Chor und Schiff die Fig. 362. (Ulrichsberg bei Klagenfurt.) Thurmhalle mit zwei Scheidbögen geöffnet: dem fpitzigen öftlichen und dem halbrunden weftlichen mit Kreuzgewölbe von ftarken todtlaufenden Rippen und rundem Schlufi-ftein, auf welchem ein fünfftrahliger Stern. Das Schiff bedeutend höher und breiter, befteht aus drei Traveen mit gutem Netzgewölbe überdeckt, das auf je zwei mittel-ftarke Dienfte mit fchwachen Lifenen übergeht. Keine Cap itäle, keine Schlußfteine. Zwei Fenfter mit Mittelflock, breiten Gewänden, einfachem Maßwerke in Drei- und Vier-päffen und rundbogig abfchliefienden Theil-fenftern. Alle Altäre ohne Kunftwerth (1670). Nordfeitig alte Sacriftei, jetzt Capelle. 24 Weil- und Südeingang im Rundbogen profilirt. lieber dem Bogen ein Schild mit der Jahrzahl 1524 und dem Steinmetzzeichen: "F darunter. Andere Steinmetzzeichen: Am füdlichen Eingänge die Jahreszahl 1521. Zu beiden Seiten des Aufganges zum. Süd-Portale ift je ein Steinkopf eingemauert, offenbar von dem Grabfleine eines römifchen Ehepaares herflammend, der zwifchen den Köpfen auseinander gefügt wurde. In der Sacriftei ein cylindrifches Ciborium mit in Charnieren fich bewegendem Deckel, gothifchem Nodus und Fuß von Kupfer und filberne Taufmufchel mit der Jahrzahl 1613 und der Legende Goricrier in lateinifchen Uncialen. Vier Strebepfeiler nur an den Chorecken, dreimal abgefetzt. An der Nord- und Südfeite aufgemalte gelbe Pilafter und Fenfterumrahmungen. Der viereckige Thurm mit fpitzbogigen Schallfenftern, vier Spitzgiebeln und achtfeitigem Helm. In der Kirche das Grabmal der Margaretha Gschwind, f 1635 und der Maria von Seenufi, f 1645, geh. Ehgartnerin von Rauten (M. v. n. F., p. clii). lieber die Mithrashöhle in der Brockenwand (f. M. n. F. vin, p. xm). Unzdorf bei Althofen und Trei- bach oder das letztere gelten für Matucaium (Kohii). Die Gegend Unzdorf zählt jetzt nur vier Käufer (Sitzgsb. d. A. d. W. 80, 523f-> bef. 527, 590). Ursulaberg. Wallbauten unter den Vorlagen desfelben, f. Podgoriach, Schrottenegg (M. 7, n. p. lxxvii). Am Südhange im Jelen-Acker des Javoria-Grabens, Seehöhe 1000 M., das Bruchftück eines Meißels aus Jadnit (Nephrit); Sommer 1883, Kar. 1884, 53, 68; 1886, Too. (M. w. anth. 1887 [78] Klagf. Ztg. 1884, Nr. 51.) "V. Valentinthal bei Mauten. R.- Straße (M. w. anth. 1886, 61 f.). Vassoijen, auch Vesojen, bei Landskron. Oberhalb des Steinbruches (am Süd-Ufer des Offiacher-Sees), welcher vom Kleinzig-Bade bis zu den Feldern von Heiligenflatt reicht, klafft eine Höhle, hoch an 8 M., breit an 26 M., lang 56 M. (an 3°, 9 Schritte), genannt das heidnifche Loch. Im darunter liegenden Steinbruche fand man im Jahre 1864 in einer Höhe von 25 — 50 M. über Thal bronzene Geräthe, mindeftens 4: Eine Speerfpitze mit Schaftröhre, lang 29 Ctm., K. öftlich vom Heidenloch am ehemaligen Steigweg über die Felswand. Ein Glöckchen mit Dreieck-Henkel, innen die Spuren eines Eifenringes, K. öftlich vom Heidenloche, einen Büchfenfchufs weiter als die Speerfpitze zwei Schwerter, lang 64 Ctm., 64• 5 Ctm., feit 1873, V. Unten zwifchen Berg und See gieng wohl eine Seitenflrafle von Sianticum (Villach) nach Virunum über Stadt St. Veit (Jab. zu 449. Afk. 10, 270. Car. 1864, 573; 1887, 197. AfköG. 38, 209. M. 10, p. lvi. Correfpbl. 1886, 58, 47; f. auch Velden: Steinbruch). St. Veit. Die Stadt, am nördlichften Ausbuge der Glan gelegen, in einem Bodengebiete mit erratifchen Blöcken, das einen Steinbock-Schädel (ibex cebennarum) ergab, ift diefe Stätte feit etwa 500 Jahren nach Virunums Ende zum Landes-Vororte mit etwa 3000 Einwohnern erwachfen, bis nach Ablauf des 15 Jahrhunderts, um jetzt in 267 Häufern 2322 Einwohner zu bergen. Indem wir dies zu einem vergleichenden Schlüße auf die Größe des früheren Vorortes fagen, berichten wir über die Funde auf diefem an der Seitenftrafie von der Hauptlinie Viru-num-Matucaium gelegenen Punkte (Tiburnia bei Megifer 136, 312, 315). Die Abzweigung gefchah zwifchen Unter-Mühlbach und Streinberg, linkes Glan-Ufer, welche Seite in der Richtung gegen Sianticum eingehalten und nur unterhalb St. Urban mit einer Strecke am rechten Ufer gewechfelt wurde. Das Gebiet von der Stadt nordweftlich, Gurkthal, Metnitzthal bis Lieferthal ift das fundärmfte in Kärnten. Uebrigens mag auch der größere Theil der hierortigen Römer-Denkmäler aus dem Zolfelde herbeigebracht worden fein, vielleicht felbft vor 1534. Ob etwa ältefte hiefige Fundftücke von Stein in die Kirche des Slaven-Patrones Vitus feit Jahr 901 oder in den Herzoghof feit 1130 oder fonft in Bauten des feither als forum genannten Ortes gewandert waren, ift nicht nachweisbar. Jedenfalls gehört St. Veit wie St. Michael gemeiniglich zu Gradifen und gilt gleich Wodan {Ranke, Alpr. 457, Ober-miiller 2, 819. M. w. anth. 1886, 61 f.). Münzen älterer Fundzeit fcheinen zu fehlen; eine bronzene Gewandhafte mit Spuren von Vergoldung, mit Steinen befetzt, gefunden vor 1866, gieng in die Sammlung RofLhorn über als Nr. 993 (Car. 1873, 45. Ank. 1, 576. Jab. S. 7. AfköG. 38, 202). An der Bahnlinie fand man 1868: Bronze, ein Lampenzänglein, 4 Münzen von Hadrian, Fauftina sen, Geta, unkenntlich; alsdann kleine Thon-Urne, graphitirt, folche aus feinem fchwarzen Thon, K (Car. 1868, 329). Stein. Wir verzeichnen an 30 Denkmale. DieBrunnenfchalefammtBafis, aus dem Töltfchacher - Berge, fleht hier feit etwa 1566 (eingehauene Jahrzahl) (OrteliusTheatr. orb. terr. 1572, Prttnner 19, 43, Mcgifcr 283, Meyer 1785, S. 187. Jordan 132, Merlan 97. Klagf. Z-tfch. 5, 43. Car. 1820; 1856, 64. Nor. 32, 41. M. 5, n. p. xxxvn; 1884, 13. eexi; 1886 p. clxxviii f.). Die vier bis fechs Reliefs find: Mann, Weib, Kind, außerhalb der Nifche zwei menfchliche Gehalten (Genien). Stadtplatz, Haus Raufcher, jetzt Francisca Reiner Nr 106 (Jab. 221. M. 5, n. p. xxxvn. K.Ztfch. 5, 44). Mann und Weib, in Nifche, Haus Franz Krall Nr. 41 (vormals Chirurg Dreer, feit 1560), im Gäfschen zum Ober-Mühlbacher Thore (Jab. 223. K. Ztfch. 5, 44). Mann mit Täfelchen, Weib. Stadtplatz, altes Gerichtshaus, Nr. 12 (Jab. 222). Männliche Bühe, die linke Hand mit Kleidfalte (Bafis wannenförmig, fogenannte Veitsbühe). Pfarrkirchen-Thor (Jab. 244. K.Ztfch. 5, 44. M. 5, n. p. xxxvn. Car. 1862, Köpfe und andere Fragmente in der Spital-Kirche (K.Ztfch. 5, 44). Prieher, rechts mit Opferkanne, im Friedhofe (K.Ztfch. 5, 44). Von den 23 Schriftdenkmälern lind 5 Weihheine. Die hattliche Anzahl von 13 ih gar nicht mehr nachweisbar, 15 follen vor Lazius’ und Gmter’s Zeiten aus dem Zolfelde hieher gekommen fein. DDO SAC, Ara, den düs deabus omnibus, Zeit um 220, gefunden vor 1534 nächhr der Stadt nordöhlich bei Statue und Kreuz (Jab. 203. Mo. 4775. E. 4, 133, Nr. 7. K. 93). GENIO mit Erwähnung der gentiles manliensium und der Kohen 100 Seherzen, Ara um 180, Relief Weib mit Waffen, Vogel auf Dreifuß, Weib opfernd, gefunden vor 1818 (Jab. 200. Mo. 4779. K 114). IOM AVG, um 200, gefunden vor 1880 ; jetzt beim Mohrenwirth Nr. 64, Hausflur links (Aep. 4, 213, 19). DIM PRO SALVTE, Ara um 220, gefunden vor 1740 imZolfelde? (mit 8 anderen), aus Haus Kampi verfchwunden (Jab. 220. Mo. 4795. Kml. 99. Mu. R.-N. 2, 11). VICTORIAE AVG*, durch den trib. cohortis I flaviae britonum, Ara, um 240 bis 310, gefunden um 1527, im Haufe Haller Nr. 6 (Jab. 204. Mo. 4811. Kml. 71). Neu Patezno et Arcefilac cos cos, Jahr (Aep 7, iS1)- Die 18 Grabfchriften find: TI 1VLIVS* mit miles cohortis monta-norum Pnmae, um oder nach 80 —120, gefunden vor 1527 im Zolfelde?; aus dem Friedhofe verfchwunden (Jab. 205. Mo. 4846. Mu. RN. 1, 188. Valv. 234, vgl. Mi. w. Althm.V. 11, 137). LVCIO PEREGRINI mit miles legionis XXII, um 180, vielleicht gefunden vor 1551, fehlt, wie der gleichlautende (mit Zugabe von Cahrici nach Tertia) zu St. Donat auch mangelt (Jab. 219. Mo. 4848). T VLPIO mit veteranus ex benefici-ario consularis, um 200, gefunden vor 1527, vom Thore verfchwunden (Jab. 201. Mo. 4860. Valv. 234. Kml. 85). (C M)ESTRIVS aus Rom, Atilia aus Aquileia, um 190, gefunden 1752 am Platze als Pflaher vor Wratitfch-Haus Nr. 7 (Jab. 214. Mo. 4869). DM VALER1VS mit miles legionis II italicae piae fidelis um 200, gefunden vor 1551, war laut Valv. 234 und Mayer 1785, S. 186, an der hiefigen Kirchhofmauer; vgl. St. Donat (Jab. 154. Mo. 4856. Kml. 73. Mu. RN. 64). ADIVTO, servus publicus, um 200, gefunden um 1818; zuletzt beim Mohrenwirth Nr. 64 (Jab. 217. Mo. 4872. K. 206, Car. 1882, 103). M ANNIVS, um 180, gefunden vor 1740 im Zolfelde?, aus Kampeis Haufe verfchwunden (Jab. 208. Mo. 4879). BANONA*, um 170, gefunden vor 1780, oberer Platz, Haus Wratitfch,. Gang-pflafter (Jab. 216. Mo. 4884). CONVERTO*, um 160, gefunden vor 1740 im Zolfeld?, aus Kampeis Haufe ver-fchvvunden (Jab. 210. Mo. 4902. Vgl. Mo. 4901 aus Maria-Saal, Meiflberg). TI IVL HERMES* um 170, gefunden vor 1850 (und 1818?); zuletzt Mohrenwirth Nr. 64 (Jab. 218. Mo. 4925. K 205. Car. 1882, 103). C MASCVI.INIO* um 180, gefunden um 1527; aus der Capelle oberhalb des Friedhofes verfchwunden (Jab. 211. Mo. 4939)- DM SENECIO um 170 — 230, gefunden um 1534, nach ValVafor noch an der Kirchenmauer, fehlt und wurde auch um Rotenmann vermuthet (Jab. 212. Mo. 5639. Valv. 234 zählt 6 Schriftftcine. Mu. RN. I, 4i7)- OCTAVI, um 100, gefunden vor 1873, um 1866; zuletzt Mohrenwirth Nr. 64 (Mo. 4946. K 207. Car. 1882, 103, 111). .D M VEPONIVS* mit miles legionis II italicae piae (fidelis) und Schluß bello dacico desider(ato) IEILIRA, um 240, gefunden um 1527; mit der Johannis-Capelle verfchwunden (Jab. 206. Mo. 4857. Valv. 234. Kml. 73). TI IVLIVS TVTORIS mit miles cohortis XII urbanae, um 80—120, gefunden um 1527 im Zolfelde?, fehlt (Jab. 207. Mo. 4845. Valv. 234). TI PVBL1CIO* mit einem miles?, um 170, gefunden vor 1740, aus Brantlhof? Jetzt als Pflalterftein auf dem Platze vor Haus Wratitfch (Jab. 215. Mo. 4952). SECVNDINVS um 200, gefunden um 1527; aus Friedhof oder Pfarr-Capelle verfchwunden (Jab. 213. Mo. 4975). SECVNDA*, um 160, gefunden um 1527, aus Kampls Haufe verfchwunden (Jab. 209. Mo. 4979. M. 6, n. p. clii, vgl. K.Ztfch. 5, 39—44). TAVTAE, um 300, unterer Platz 45 (Aep. 10, 234). Münzftätte, Münzwefen, Rep. 2, 57. Welzl I, 495, Nr. 9693—9739; 546, n, 148 — 50. BartheUmy 328. Num. d. moyen-äge. Localmufeum. Trabantenzeug, angebl. Scepter und Schwert des Erzherzogs Caffms in Rom, Grabmal für den Numismatiker J. Rainer 1886). Nach dem großen Brande am 10. Juni 1829 hat die alte Stadt St. Veit, einft die Hauptftadt Carantaniens, ihren eigenthiim-lichen Charakter verloren. Die hier ge-wefene alte Herzogsburg am Nordoft-Ende der Stadt, heute nur mehr ein viereckiger maffiver Thurm, ift ohne jeden architektoni-fchen Schmuck. Seit 1619 war die Burg ab-wechfelnd im Befitze des Bisthumes Gurk, der Grafen von Lamberg, Widmann und Goeß, bis fie Eigenthum des Kaufmanns Jofef Kraus geworden ift. Es ftoßen an den alten Thurm noch zwei unbedeutende Tradte an, welche in jüngfter Zeit zu einer Ca-vallerie-Caferne adaptirt wurden. Von den übrigen Gebäuden St. Veits, welche noch an die alte Hauptftadt erinnern, wären das ehemalige Rathhaus - Gebäude, noch gar manches Privathaus, wie Germann, und die Stadtpfarrkirche zu erwähnen. Das erflere zeigt allerdings gegenwärtig modernifirte Formen, doch hat fich noch über dem Portal ein gothifches Relief in Bronzeguß und eine auf den Urfprung hinweifende In-fchrift fammt Jahreszahl 1468 und profilirtem gothifchen Vorbogen erhalten. Es trägt den Charakter eines hübfchen Zopfbaues mit monftrösen Dachrinnen in Drachengeftalt. An einem Haufe gegenüber an der Ecke eine früh-gothifche bemalte Heiligenfigur mit Löwe und Palmzweigen. Von kleineren Werken ift insbefondere derfogenannte „Schellüfiel-Brunnen“ am flatt-lichen Marktplatze mit einem weißmarmornen Becken (und fchmiedeifernem Gitter) beachtenswert, (das Gitter ift jetzt im dortigem Localmufeum) der Tradition nach, wie oben erwähnt, ein antiker Fund vom Zolfelde, bis auf die Bekrönung mit einer im Verhältniffe zum Ganzen unanfehnlichen Bronze-Statue, einen Bergmann des Mittelalters darftel-lend, welchem der Volksmund den Spottnamen „Bartele“ beigelegt hat. Ein zweiter Brunnen befindet fich am Wellende des Marktplatzes, von welchem das fehr fchöne Gitter aus dem Anfänge des 17. Jahrhunderts in das Localmufeum kam. Die Stadtpfarrkirche ift unzweifelhaft eine fehr alte Anlage, wenngleich das heutige Kirchengebäude nur fpärliche Reite des älteren Baues aufzuweifen vermag. Ein gothifches Gebäude, das fich in Folge der Brände und nothwendigen Erweiterungen in feiner Geltaltung bedeutend deformierte, ein ziem- lieh geräumiger Bau mit dreifchiffigem Langhaufe ; das Mittelfchiff befitzt noch die alten einfach gothifchen Kreuzgewölbe in fünf Traveen, welche gegen die Seitenfchiffe von je drei gebündelten im Kern rechteckigen Trennungspfeilern begränzt find. Etwa in der Hälfte der Raumhöhe find die mittleren Dienfte unterbrochen und zu Nifchen vertieft, über welchen noch Reite von Baldachinen Vorkommen. Die in den Nifchen früher geftandenen Figuren find bereits yerfchwun-den. Befonders ausgebildete Capitäle kommen es der nördlichen Abfeite, wo nur das öftlichlte in eine Capelle umgewandelte Joch den gothifchen Charakter einbüfite. In den Seiten-Schiffen (teigen auf den Wänden einfache Dreiviertel-Säulchen mit fimplen Ring-Capitälen auf. An der Aufienfeite ift die weltliche Front unzweifelhaft der ältelte Kirchentheil. Der hier angelegte Haupteingang ift fehr beachtenswert, er zeigt eine im romanifchen Style abgeltufte "Umrahmung, deren Dienlte Knollen - Capitäle mit umgekehrten atti- Fig. 363. (St. Veit.) nicht vor, fondern nur einfache Ringe, welche bei zweiPfeilern auch je eineMenfchenmaske tragen (M. v. n. F., p. Cli). Die Trennungspfeiler, welche einlt freiltehend hinaufragten, find in fpäterer Periode mit rundbogigen Arcaden verbunden, und die niedrigeren Seitenfchiffe um moderne Emporen erhöht worden. Damals wurden wahrfcheinlich auch die gothifchen Kreuz-Gewölbe aus einigen Jochen der Seitenfchiffe befeitigt. Im füdlichen Nebenfchiffe haben alle Joche bis auf die zwei rückwärtigen ihre alte Wölbungsform verloren. Beffer erging fchen Bafen tragen (Fig. 363). Ueber der Thür mit geradem Sturze im rundbogigen Tympanon romanifche Sculptur: Lamm Gottes, zu deffen Seiten Löwe und Adler. Ueber derfelben im Rundbogen folgende Infchrift in lateinifchen Uncialen: Sta -+- rtro — siste . ped -t- mns — obltrs in aedm -+- fraEs — amicia — pandtr ista via. (Sta, retro siste pedem, manus oblaturus in aedem, fratris amicitia panditur ista via). Das Portal, welches in Folge wiederholter Brände durch Feuer undWaffer fehr gelitten hat und über welchem fpäter ein zopfig ge- fchweifter Giebel-Auffatz angebracht worden ift, wird jetzt einer gründlichen Reftaurirung unterzogen. Das Presbyterium wurde vor drei Jahren vollfländig reftaurirt. Dasfelbe hat beinahe die Länge desLanghaufes, mit weichem es durch einen hohen, fpitzbogigen Triumphbogenverbunden wurde, der an die Stelle des alten fehr niedrigen und rundbogigen getreten ift, und zerfällt in zwei Vorjoche und den fünffeitigen Schluß mit einfachen gothifchen Kreuzgewölben. Die Rippen laufen auf einfache runde Dienfte von fehr ungleichem Durchmeffer an, enden in Eindrittel-Raumhöhe über dem Fußboden auf Confolen, mit Menfchenmaskenoder Blattwerk geziert, und vereinigen fich in runden Schlußfteinen, auf deren einem das Lamm Chritti. Im Chore nun fechs zweitheilige fehr fpitzbogige .Fenfter Fig- 364- (St. Veit.; mit Maßwerk aus Cement und guten Glasgemälden (reiche figurale Malerei) der An-rtaltNeuhaufer in Innsbruck. Sacrifteipforten auf der Süd-Seite des Chores fchön profilirt, mit geradem Sturze, darüber drei Schilder. Die Fenfter des Langhaufes vollfländig modernifirt, nur über dem Weft-Portale ein kleines romanifches Rundfenfter. Gothifcher Hoch-Altar von der Firma Wörl in Wien. Am öftlichen Ende des nördlichen Seiten-fchiffes verdient einige Beachtung der reiche im Barockftyl gehaltene Marien-Altar. In der Kirche ein fehr kräftig aufgebauter Tauf-ftein aus derSpät-Renaiffance und ein runder Weihwafferftein, deffen vierfeitiger Sockel mit Reliefs, wahrfcheinlich römifchen Ur-fprungs. Als Menfaverkleidung des Hochaltars ward ein fchönes Relief eines Grab-fteines verwendet. An den übrigen Kirchenfronten fieht man noch die alten Strebepfeiler nach oben in moderne Lifenen übergehend, ein Beweis mehr für den fpäteren Aufbau der Emporen über den niedrigeren gothifchen Seitenfchiffen. Nur an den Presbyteriums-Seiten reicht die gothifche Form bis zum Dachgefims, welche ftylgerecht reftaurirt wurde. Der maffive viereckige Thurm erhebt fich über dem erften quadratifchen Chor-Joche. (zwifchen Chor und Schiff) und hatte vor einigen Jahren feine gegenwärtige Ge-flalt erhalten, auf dem vierseitigen Unterbau mit abgekanteten Ecken erhebt üch ein acht-feitiges G'efchoß, auf welchem acht Spitzgiebel den maffigen achtfeitigen Helm umgeben. (Eine recht unglückliche Auflöfung.) Die fechs Thurmglocken wurden im Jahre 1829 nach dem Brande neu angefchafft. In den letzten Jahren durchlebte die Kirche überhaupt eine eingreifende Reftau-ration am Thurm und Presbyterium, die aber in ihrer Gänze als nicht gelungen bezeichnet werden muß. An der Außenfeite der Kirche finden fich zahlreiche Grabfteine, deren mehrere kommen an der Weft-Seite der Kirche vor; die bedeutendften davon find: 1. Grabftein des Georg Chriftoph Chriftalnig von und zu Gillichftain, f 9. Marcz 1654. Wappenfeld klein, im modernen Style. 2. Grabftein des Johann Götz von Lendenrott, J 1713. 3. Grabflein der Frau „Maria Teuten-hoffen, geborne Kirchpüechlerin, f 1575 jar“. Diefer Stein ift der größte, eine Platte von dunkelgelbem bereits ftark ge-fchwärztem. Marmor. 4. Grabftein der Frau „Šibila Egken-pergerin, die des Ulrich Gadolt hausfraw und deren Sohn Anndre, erftere f M°. ccccc.xvi, letzterer -j-M0. cccccxxi“. Diefer Stein zeigt gothifche Minuskeln und unten zwei einfache Wappenfchilde, fchöne beach-tenswerthe Arbeit. 5. Grabftein des „Andre Megerl ge-weften Ratsbürger -J 1566 jar“. 6. Anno domini 1442 ift geflorben der erbare man Chriftan Schreml den nachften mittich nach sand mertentag. den gott genad (155 Ctm. X 80 Qm.), fehr beachtenswerth. y. Anno 1492 an heil, ßnagltag die edl fraw Margret Windifchgrazerin die des Hans Zvvitar Hausfraw gewefen ift. 8. Anno domini 1465 des phintztags vor dem palmtag ift geftorben margret des tobolt havsfraw. Zwei Schilder mit den Zeichen (140 Ctm. X 72 Ctm.) Auf zwei anderen Grabfteinen von 1520 und 1412, davon auf letzterem ein großes Kreuz und auf einem unterhalb demfelben befindlichen Schild zwei gegen einander gekehrte Sicheln oder Winzer-meffer eingeriffen find, die Namen find nicht mehr leferlich. Die übrigen Steine find theils aus neuerer Zeit, theils fo fehr befchädigt, dafs fie unlesbar find. Außerdem an der Süd-Seite: 7. Grabflein, den „Johann Georg Perro, Mintzmaifter in Kärnten, zu Ehren feiner dreien Ehefrawen Maria, Elifabeth und Sufanna fetzen ließ im Jahre mdcxi jar“. Einige Schritte füdlich der Kirche fleht ein alter Karner, achtfeitig, innen mit einem hübfchen gothifchen Sterngewölbe überdeckt. Die Rippen in halber Raumhöhe auf gewöhnlich profilirten Confolen. Fender neu, bis auf ein kleines fchmales bereits vermauertes. Von außen id der Karner rund, ohne jeglichen Schmuck, oben mit kegelförmigem Dach. Innen ein Altar aus dem Jahre 1646, votirt von Herrn „Hannfs Joachim Hendl, fürnembr Handelsherr in Venedig“. In der Sacridei ein Rauchfaß aus dem Jahre 1738 und ein Weihrauch-Schiffchen aus dem Jahre 1644, endlich ein altes Meßbuch aus dem Jahre 1507. Die ehemalige Franciscaner-Kirche zu Maria Empfängnis verdient eine Erwähnung. Im Jahre 1323 diftete dort Graf Friedrich v. Auffendein ein Clariffer-Nonnen-Kloder. Später id daraus ein Franciscaner-Kloder geworden, das unter Kaifer Jofeph 1775 faecularifirt wurde. Die Kirche felbd id ein einfacher ein-fchiffiger Raum, ohne befonderer Trennung des Chors vom Schiffe, zufammen in fieben Joche getheilt und zweifeitig abgefchlofien. Einheitlich einfach fpät-gothifch, an den Wänden mit je drei dumpf abbrechenden Rippen, ohne Confolen-Bildung. Im einfachen Kreuzgewölbe Schilder mit fym- bolifchen Relief-Figuren: das Lamm Chridi, die fegnende Hand, der Löwe, der Pelikan, Sonne und eine Rofe. Im erden Joche id die Empore eingebaut, getragen von zwei gebündelten achtfeitigen Pfeilern ohne Bafis Fig. 3f>5- (Viktring.) und Capitäl, mit drei gedrückt fpitzbogigen profilirten Arcaden und einfachen Kreuzgewölben, darin zwei runde Schlußdeine, worauf Rofetten. Unter denfelben achtfeitiges Weihwafferbecken auf vierfeitigem drunk- artigen Sockel mit kleinem Wappenfchild. Neben dem Schlüße an der Nord-Wand ein zweitheiliges Fenfter mit Vierpaß und Kleeblatt, jetzt vermauert. Gegenüber elliptifche Steine in der Wand, zwei mit dem Bild einer Eule, der dritte mit dem Lamm Gottes in Flach-Relief und Umfchriften in ohne Bedeutung. Zwei davon lind Gruft-Capellen: die eine der Familie Werthenpreis mit einem Grabftein aus dem Jahre 1695, die andere der Familie Kellner von Köln-ftein, mit einem Altar aus dem Jahre 1669. Der Haupt-Altar ift aus dem Jahre 1739. Von außen an den Wänden dreimal .ab- Fig. 366. (Viktring.) gothifchen Majuskeln, welche befagen, dafs Conrad v. Auffenflein und feine Gattin Diemuth 1323 das Kloder geftiftet haben. An der Süd-Seite wurden in fpäterer Zeit drei quadratifche Capellen mit runden Gewölben angebaut, getrennt vom Haupt-fchifte durch Stichbögen. Darin je ein Altar gellufte Strebepfeiler. Der fehr fchlanke einem Dachreiter ähnliche viereckige Thurm, theilweife in die Weft-Seite eingebaut, oben noch mit fchmalen fpitzbogigen Schalllöchern und mit niedrigem Zeltdach. Alle Grabfteine mit Eule im Wappen (Auffer-llein). Die Bürgerfpitals-Kirche befleht aus zwei Theilen : dem kleineren Chore, einfach gothifch mit Rippen, ohne Confolen, das Gewölbe mit zwei runden Schlufi (leinen, worauf Ad und Rofette und dem neueren Schiffsräume, eingewölbt in Tonnen mit Stichkappen. Auf der Nord-Seite kleines ro-manifches Portal (vermauert), von welchem acht Stufen in die Kirche hinunterführen, mit fchlechtem Rundbogen, zwei tiefen Kehlungen, Rofetten in den Capitälen, geradem der rückwärtige Theil wird als Küche und Magazin verwendet. Von einiger Bedeutung id nur der große Haupt-Altar mit derbem Unterbau und Auffatz. Der urfprüngliche Thurm id im Jahre 1829 abgebrannt, heute befitzt die Kirche keinen Thurm. Zwei fchöne fchmiedeeiferne Wandleuchter. Fig. 364 veranfchaulicht das alte Siegel der Stadt (15. Jahrhundert). St. Veit bei Reineck. Grabdein AEL• SATVLLP, um 50, gefunden? am Fig. 367. (Viktring.) Sturz mit Eckeinlagen, auf deren einer eine Figur mit Schild, worauf in Hoch-Relief das Zeichen • Hohes Tympanon, worin fehr kräftig hervortretendes Relief: S. Vitus im Keffel, dabei ein Schild mit dem Zeichen ; zu beiden Seiten knieende Figuren, links zwei, rechts eine und je eine Gedalt in langem Gewände, wovon eine ein Spruchband trägt. Alles dick mit Tünche und Mörtel überzogen. Grabdein der edl ehrndugentreichen Jungfrau Caecilia Therefia Maiirin -[- 10. Februar 1663 mit Wappen. Zufehends war die Kirche urfprünglich größer, Lambrechtskogel, im Seiten-Altar der Kirche. Buchdaben ro Cm. hoch (Aep. 1884, 90). Veitsberg oder Göseberg im Glanthal, Pfarre Liemberg und St. Urban. Vermuthete Tempeldelle. Mit dem Helenenberge, dem Lorenzer- und Ulrichsberge eine der vier Wallfahrts-Höhen (Car. 1839, 177. Megifer S. 40. Valv. 4). Velden. An der Heerdrafie Virunum-Aquileia, ödlich von Sianticum, Linie Töfchling-Lind. Man fand hier nächd der Bahn unter einer Erdfchichte von 95 —126 Ctm. (3 bis 4') im Jahre 1863: Zwei Menfchen-Schädel mit Arm- und Schenkelknochen, 2 Draht- Spiralen von Fibel, 3 Ohrgehänge mit einem Glastropfen, blau und gelb K. Die Grabflätte, Flachgrab oder Tumulus, fcheint nicht weiter bekannt; die Silbermünze Alexander, K. 1876, flammt wohl nicht von gleicher Stelle. Ein Steinbeil, unförmig groß, gelocht, beim Bahnbaue (Ank. 1, 559. Afk. 9, 160. AfköG. 38, 209, Bild. M. 10, S. LVi; 3, n., p. cix. Kml. 145. Car. 1886, 100. R.-Stud. 3, 19. Correfp.-Bl. 1886, 55. M. w. anth. 1886, 61 f). Beim Bahnbaue fand man auch 4' unter der Erdkrumme Refte von zwei Skeletten und drei Ringe von Glasperlen (Ohrringe). Vellach. In dem anPaläozoen reichen Gebiete traf man zwei Bronze - Aexte, Sammlung RoRhorn, vor 1850? (G. R. A. 1874, 167. Car. 1874, 59; 1880, 242. Jab. nat. 15, 2o2).FünfTumuli, Steingrab,Fibeln, Schwert, Münzen (Meyer Straflzge. 111; f. Ober-Vellach). Viktring. Inwiefern in den Gebieten zwifchen Weidmannsdorfer-„Moos“, Riauz-See, Keutfchacher-See unweit vom Wörther See, eine frühzeitige Sonder-Anfiedelung zu fuchen fei, früher genannt, denn die Hauptftadt, als Vitrino 890, Vitringe um 1145, mit einer Kirche verfehen fchon Fig. 368 und 369. (Viktring.) In einem Steinbruche dortfelbfl (Vaffoijen) eine antike Speer-Spitze und kleine Glocke aus Bronze (M. x, lvi). Das alte Dietrichflein’fche Schloß Velden ifl. nur theilweife erhalten, nämlich dort, wo es zu Wohnzwecken adaptirt wurde. Intereffant ifl das Haupt-Portal im Re-naiffance-Style mit Rundbogen, darüber Attika, darin drei Wappen und im oberllen Auffatz als viertes das der Familie Kheven-hüller, dabei die Jahreszahl 1603; zu beiden Seiten Obelisken. Der Haupt-Flügel, der einzige ganz erhaltene Theil, wird durch fechseckige Thürme flankirt; Schieflfcharten in einem gegen Norden flehenden Mauerrefte (M. r. 123, 11. 273, xvm. 184. M. x. n. F., p. xxii; xix. 114). um 850bis861, das bleibt noch dahingeflellt. Jedenfalls ill der urromanifche Stamm älter als die Fičtion de Vičtoria, Siegelsdorf u. dgl. (Ab'h. bayr. Ak. d. W. 1852, vi, 3. S. 549). Für denKlofterbau in letztgenannter Zeit mögen Baufteine ausdemZolfelde herbeigebracht worden fein; Entfernung3Stunden; ausgefchloffen fcheint nicht, dafs von den hiefigen 11 römifchen Stein - Denkmälern einzelne aus nächfter Nähe oder auch aus Klagenfurt flammen. Cippus mit Relief: Schild, Schwert, Tuba (oder Stab), Nebenbild Helm und Kriegskleid (Jab. 401. Valv. 242. Aep. 5, 206, ir. K.). . . .IANIVS, Ara? mitErwähnung eines donatus equopublico, um 160, bekannt feit 1838. Kirche (Jab. 394. Mo. 4829. K. 165).. T AELIO SVTTIHO*, demVeteranen, Mann mit Buch und Griffel, um 180, gefunden vor 1829.Kirche(Jab. 39 r.Mo.4831). (AL)FIAE P FHj um 150, vor T829. Kirche (Jab. 392. Mo. 4877). DM M ANN(I), Mann mit Krug, um 190, bekannt 1838. Kirche (Jab. 396. Mo. 4878. K. 11 2). DM SATVLLVS* um 150, gefunden vor 1551. Fehlt (Jab. 400. Mo. 4973. Valv. 242). VRBICO*, Cippus mit Zieraten, um 190, bekannt um 1848 (Jab. 398. Mo. 1998. K. 91). Eine fchwache Stunde von Klagenfurt entfernt liegen die ausgedehnten Baulichkeiten des ehemaligen Ciflercienfer-Stiftes Viktring (M. VI. n. F. p. xxxvii). 1142 gegründet Fig. 370. (Viktring.) CHARITONIS, des Caefars Freige-laffener, um T40, vor 1829 Kirche(Jab.393. Mo. 4894). CRESCEN, Cippus, Mädchen mit Kädchen, ähnlich zu Klagenfurt; Zeit um 200, bekannt feit 1838 (Jac. 399. Mo. 4904. K. 96, vgl. K.Ztfch. 3, 148). IVLIAE TI EIL*, weibliche Bülte, um 115 —130, gefunden 1818, Fabrikshaus, 2. Stock (Jab. 397. Mo. 4933). D M C MASCVLINIVS, Weib, Mann, Krug, um 200, gefunden 1818 (Jab. 395. Mo. 4988. K. r 73). und 1786 aufgelölt, eines der bedeutendften Ciltercienfer-Stifte Oefterreichs, das feine erden Mönche aus demKloder Villers 1’Abbaye in Frankreich (gegründet 1132) erhielt. Mit Ausnahme weniger fpät-gothifcher Rede in der ehemaligen Prälatur dämmt das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Ein fchönesBild gewährt der viereckige Hof mit den ihn um-fchliefienden Gebäude-Tradten, den ringsherum laufenden Gängen, welche ebenerdig wie in den beidenStockwerken mitrundbogigen Arcaden fich dahin öffnen. Obwohl jetzt zu einer Tuchfabrik verwendet, hat das wohl- 364 erhaltene und gepflegte prächtige Gebäude doch den Charakter feiner früheren Be-ilimmung, an die es an jeder Stelle erinnert, dank ihren Befitzern noch nicht verloren. Im Hofe ein Brunnen mit fchönem fchmied-eifernen Gitter aus dem 17. Jahrhundert. Die Stifts-Kirche, jetzt Pfarrkirche, eine fpät-romanifche dreifchiffige Pfeiler-Bafllica, nach den Principien der Baufchule Fig. 37t- (Viktring.) von Fontenay, erbaut und zwifchen 1200 bis 1202 geweiht und, da deren Langhaus feit dem Jahre 1847 um mehrere Joche, die baufällig waren und daher abgetragen wurden, in unharmonifcher Weife verkürzt, zeigt heute keinen regelmäßigen Bau. Außerdem hat der Bau noch manche Umbauten erlitten, fo ging auf der rechten Seite das Quadrat des breiten Querfchiffes verloren, der ro-manifche und möglicherweife, weil häufig bei Ciftercienfer - Kirchen vorkommende geradlinige Chor-Schluß verlängerte fich in der zweiten Hälfte des 13., oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts in ein aus fünf Seiten des Achteckes gebildetes Polygon, wobei das Quadrat diefes alten Chores flatt der originalen Tonne das jetzige Kreuzrippengewölbe erhielt. DieDienft-Capitäle mit der charakterifti-fchen Kelchform und das eigenthümlich abgekantete Rippenprofil des erwähnten Chores find entfchieden früh-gothifch. Fig. 372. (Viktring.) Im 15. Jahrhundert zog man zwei Capellen auf der Nord-Seite des Langhaufes zu-fammen zu einem Capellenraume (das nördliche Paar der Oftcapellen am Kreuzfchifif) unter Sternrippen-Gevvölben, auf Confolen mit Engelmasken und Schildern, wobei die Scheidemauer der urfprünglichen viereckigen Capellen entfernt wurde. Auch fchuf man in der gleichen Spät-Gothik einen freundlichen fall quadraten Capellenbau mit fchmalem dreifeitig ausragenden Altarraum am nördlichen Querfchififarme. Diefelbe hat fehr einfache fpitzbogige Fenfter und Netz- ge wölb e mit Rippen auf Confolen mit Schildern und Masken. Der Scheidebogen ift fchön profilirt und mit Confolen von Eichenlaub geziert, über welchen Baldachine mit Fialen und Kreuzblumen. Neben denfelben -an der Oft-Seite des Auflenfchiffes eine zweite Capelle mit Netzgewölben und zwei Engels-Bruftbildern als Confolen. Diefe beiden Capellen find fehr beachtenswerthe gothifche Fig- 373- (Viktring.) Bauten aus dem 15. Jahrhundert. Das gerade abfchließende Querfchiff hat Netzgewölbe, deffen Rippen in Eindrittel-Höhe über der Bodenfläche auf Confolen mit Dopp elfchildern ruhen (Fig. 365), dabei fchöne gothifche Baldachine. Die Capellen, welche man jetzt längs des nördlichen Seitenfchiffes fleht, das Stück Kreuzgang, das noch übrig ift und der füdlichen Abfeite entlang lieh erftreckt, auch als Sacriflei benützt wird, das alles find Bauten, welche man gleichfalls am ficherften dem Jahrhunderte gothifcher Nachblüthe bei-meffen kann (Fig. 366, Grundriß). Das 17 Jahrhundert verewigte fich hier durch die Gabe des wirklich netten thunlichft luftig componirten Hochaltar-Aufbaues im Sinne der Barocke mit dem polygonen Tabernakel, der auch als einer der früheften in Oefterreich durchgefetzten Altar-Tabernakel Fig. 374. (Viktring.) intereffant ift; denn vor dem 17. Jahrhundert hatte man nur die hergebrachten Wand-tabernakel-Nifchen auf der Evangelienfeite. Die Fenfteröfihungen find fämmtlich, mit Ausnahme des Chor-Schlußes rundbogig, die Seitenfchiff-Arcaden hingegen gedrückt-fpitzbogig (Fig. 367, Querfchnitt. Fig. 368, Läpgenfchnitt). Das Haupt-Portal ging bei der Verkürzung des Langhaufes verloren, ein kleines fehr zierliches romanifches Portal, beftehend aus zwei Halbfäulen mit Ring- I eine mit Krönungs-Maßwerk reich gezierte Capital undgriechifchemKreuzimTympanon, | quadratifche Credenz-Nifche (Fig. 370). Fig. 375 und 376. (Viktring.) führt aus dem Langhaufe rechts gegen den ehemaligen, aber in neuerer Zeit umgeftalteten Kloftergang (Fig. 369Portal). An der rechten Seite des Presbyteriums (gothifcher Theil) Die Kirche befitzt eine befondere Zierde in den bunten Verglafungen der drei Fenfter im Presbyteriums-Schlufie, die üch in ihrer Urfprünglichkeit erhalten haben. Die feitlichen FenIler lind zweitheilig, das mittlere iß. dreitheilig. Das Fenßer links zeigt die Verkündigung, Geburt und Opferung Chrißi im Tempel, die Heim-fuchung (Fig. 371), die drei Könige und die Krönung Mariens, jedes Bild unter einem Baldachine (Fig. 372). Das rechtsfeitige Fenßer zeigt in fechs Doppelbildern übereinander die zwölf Apoßel, darunter zwei Wappenfchilder mit den Auffchriften: Der von Eroltzaim und Der von Rotenßain. Das Mittelfenßer zeigt in fechs Reihen von Bildern übereinander, deren jede aus deren drei beßeht, folgende Darßellungen: 1. Der Einzug in Jerufalem (Fig. 373). 2. Abendmahl mit Fuflwafchung Petri. 3. Chrißus auf dem Oelberge, die fchlafenden Jünger und der Verrath des Judas. 4. Verfpottung, Geißelung und Krönung. 5. Kreuztragung, Chrißus am Kreuze und Grablegung. 6. Auferßehung, Himmelfahrt und Sendung des heil. Geißes. Darunter die Wappen derer von Stubenberg, Pettau, Hollenburg und ein Ehepaar, die Stifter diefer Glasgemälde; der Ritter trägt als Helmkleinod den Stubenberg’ fchen Anker, die Frau den Hermelin-Mantel. Bei derfelben das Spruchband: O Chriße fili dei miferere mei Miferere mei deus (Fig. 374). Die Gemälde lind nicht gleichzeitig, die älteßen find die im linken Fenßer, die jüngßen die des Mittelfenßers, obwohl fie früheßens aus der Mitte des 15. Jahrhunderts ßammen dürften (M. xvm, 114). Die Kirche enthält mehrere Monumente, davon jedoch vier eine eingehendere Würdigungverdienen. Zwei davon find gegenwärtig durch die Fürforge des Correfpondenten der C. C. Max R.v. Moro beiderfeits neben dem romanifchen Seiten-Portale eingemauert. Der eine Stein (weißer Marmor) hat eine Höhe von 190 Cm. bei einer Breite von 58 Cm., iß alfo im Verhältnis zur Höhe fehr fchmal. Die Hauptdarßellung der Fläche bildet ein auf einem Halbkreife ruhendes Kreuz, deffen Balken mit einem ringförmigen Nimbus umgeben find, während der Fußbalken nahezu in feiner Mitte mit einem Schilde belegt iß (Fig. 375). Die Infchriftiß am Rande der Platte und, diefelbe umlaufend, innerhalb eines Rahmens angebracht, gegen innen gerichtet und lautet, an der linken Seite in der Mitte beginnend: f Hic . germanorvm . | reques- | cvnt. offa. dvorvm . dim | odis (Lilie, die etwas größer, daher der Stein an diefer Stelle halbrund ausgebogen) uxor.fua. Am Kreuz-Nimbus: „f heidenrievs . et.albertvs.de.heilec1-. Der zugefpitzte Schild iß zweimal gefpalten und einmal getheilt und find die fechs Felder theils erhaben, theils vertieft behandelt (oben zwei, unten eines erhaben). In dem Fig. 377. (Viktring.) Felde beiderfeits außerhalb des Schildes gegen das Kreuz je eine Lilie, alfo nicht zum Wappen gehörig, wahrfcheinlich als Ornament. Diefer in feiner Art reich fculp-tirte Grabßein gehört im Hinblick auf die darauf befindlichen Namen der Mitte des 13. Jahrhunderts an. Die Sculptur iß nur in ßark vertieften Linien ausgeführt. Der zweite Grabftein, der keine In-fchrift trägt (200 Cm. hoch und 90 Cm. breit), ift ebenfalls mit einem Kreuze geziert, das in dem ftark vertieften und von einem breiten Rahmen eingefafsten Bildfelde zwar findet fich in den beiden oberen ein fehr fchönes Blatt-Ornament, das rechts mit einer kleinen Lilie, links mit einer Rofe endigend, in den unteren je eine con-centrifch angebrachte Lilie zeigt. Am MF.WEL.5C. Fig. 378. (Viktring.) angebracht ift. Es fleht ebenfalls auf einem rundbogigen Fuße mit rundem Stabe; eine Kugel vermittelt den Uebergang zum Kreuze, deffen Balken gleich lang find. Die Zwickel zwifchen den Balken find reich verziert, und Kreuzes-Fufie beiderfeits je eine Taube (Fig. 376). Diefes fehr fchöne Monument dürfte dem Charakter feiner Ornamente nach, die eben das einzige Kriterium für deffen beiläufige Zeitbeftimmung bieten, in das Ende des i2. öder (wahrfcheinlicher) den Anfang des 13. Jahrhunderts gehören. Stein davon befand fich bis vor kurzem im Pflafter eines Kloflerganges eingefenkt und Fig. 379. (Viktring.) Die beiden anderen Grabfieine be- ift jetzt ebenfalls aufgeftellt, der eine ziehen fich auf die Familie Skodl; der eine Johannes Scodel (c. 1400?), der Kunft-Topographie. VII. ^5 nennt zweite nennt Sigmund Schkodl, f 1515, als den letzten diefes Namens (M. ix. n. F., p. xci) (Fig. 377 und 378). Ein anderer Stein bezieht fich auf die Familie Reinekher (im Schilde ein Flügel), im Fufiboden eingelaffen. Grabmale: links vom Haupt-Eingang Rother Marmor (4' 4" hoch, 3' 4" breit): „Hic Requiescit Rmus. Perilustris Dns. Dns. Gerhardus xxxi Abbas Vičtoriensis canoniae Elečtus A5 mccccxlv qui ter vidit civitatem Sančtam Jerusalem et Reliquias insignes Dncae Passionis et Sančtormu re-portavit, Regnavit an xx. mens ix dieb. x. Oliit xvn. cal. Martii an mcccclxvi. 1. Pater Adamus Prugger, qui huic monasterio utiliter prosuit f 1582. 2. Abbas Philippus Dominicus J 1598. 3. Dom. Georgius Rainprecht Abbas hujus monafterii f 22. Juli 1643. 4. Wilhelmus Malle 46. Abbas f 1691. 5. Margaretha Reinprechtin f 8. Mai 1620. In der Bernhards-Capelle: Rath M. 6' 10" — 3' 4", darauf in Relief ein Abt in Pontificalibus, der Kopf auf einem Polfler, in der Linken ein Kreuz: Umfchrift: Anno domini millesinio 461 12 mensis augusti sarkophagus ifte factus est procurante reverend in xpo pie et D. D. Gerharde hujus monasterrii e capelle abbati ac fundatore pro sua postrorumque succes-sorum sepultura Deo gratias. Zu den Neubauten des Klofters um die Mitte des 18. Jahrhunderts gehört auch das Convent-Gebäude. In der weltlichen Front desfelben zu ebener Erde ganz nahe dem Kreuzgang-Portale befand (Ich das Capitelhaus, ein längliches Viereck. Es hatte den Eingang auf der Welt-Seite, die Olt-Seite war um einen Stufen erhöht. Längs der beiden Seitenwände hölzerne Stühle. In der Mitte vor der Stufe im Boden ein Stein 4 • 4"/3 • 4": Gerhardus xxxi abbas 1466. Im Jahre 1835 wurde diefes Locale zu einer Art Keller umgellaltet, wobei man den Boden um 6' tiefer legte. Man fand unter dem Grablteine eine zweite Platte ö’io'ys’q", darauf ein Abt: 1461 Ger- hardus, darunter die gemauerte Gruft. Der eine Grabltein, wie erwähnt, jetzt beim Eingang in die Kirche, der andere in der Bernhards-Capelle im Chörlein. Die Sacriltei ilt ein dreijochiger großer Raum im füdlich angebauten Stiftsgebäude. Im Gewölbe find noch gothifche Querrippen erhalten, die übrigen Rippen find in fcharfe Grate verwandelt worden. An dem fchon erwähnten Eingänge, der neben der Sacriltei in die Kirche führt, und den direčten Zugang vom Stiftsgebäude vermittelt, zeigen fich Spuren des romanifchen Styles. lieber dem geraden Sturz ilt ein romanifcher Rundbogen mit doppelter wulft-förmiger Einfaffung, welche fich an den Gewänden in der Form von doppelten Drei-viertel-Säulchen fortfetzt. Der gemeinfehaft-liche Fuß zeigt die charakteriftifchen Eckknollenblätter, von denEcken derllnterplatten auslaufend. Im rundbogigen Tympanon über dem Thürfturz ein Relief-Kreuz. Im Stiftsgange felbft haben fich nur an einer Stelle gothifche Ueberrefte von Querrippen mit Confolen erhalten. Das Altar-Bild am Altar rechts (1710) ilt bezeichnet: Steiner. Der Thurm fleht links an der Kirche, er ilt ein fpät-gothifches Werk (Fig. 379). Die große Glocke hat folgende Infchrift: „Sic refonans nafcor regnante Abbate Joanne terrigenos hortans reddita justa deo, hujus........fub figno tulo fugabo grandine praegnantes armates fulgure nubes." Drei weitere Glocken aus 1560, 1521 und 1500. Villach, Stadt, im urzeitlichen Gebiete des Drau- und Gail-Gletfchers. Die Station Sianticum erfcheint im antonini-fchenReifebuche auf derHeerßrafie Virunum-Aquileia, und zwar im Abltande von 81 (78) mp. von Aquileia, 30 mp. (6 deutfehe Meilen) von Virunum, 27 (24) mp. von Larix (Saifnitz) her; nicht im antoninifchen Reifebuche der fogenannten predialen Linie aus Virunum mit Saloca, Tafinemetum ad Silanos, überhaupt nicht auf der Peutinger-Tafel. Die Richtung ging Uber die nördlichen Höhen bei Gottesthal nach Lind, unterhalb Sternberg zwifchen Kranzelhofen-Velden nach Töfchling u. f. w. Die Stadt liegt ferner an der Linie gegen Teurnia, Juvavum, Aguontum, nach den Punkten von Velden, Lind, Zauchen, Seebach, St. Leonhard her aufwärts gegen Wolanig, Gummern, Puch, Feiftritz, Paternion, Spital, Fresnitz (Zweig Gmünd), St. Peter im Holz, Mühldorf, Sachfenburg u. f. w. Eine Seitenftraße von Federaun über 37i Warmbad, Judendorf, Völkendorf, St. Martin, im weltlichen Rücken der Stadt zur TeurnenferLinie,eine örtlichere beiZauchen gegen Landskron und Feldkirchen (am Süd-Ufer? des Offiacher Sees) find nicht aus-gefchloßen. Als Stavrixöv oppidum nennt die Stadt Ptolemäus im Jahre 138—161, II 13, 3. Die neuzeitige Erfindung villa ad aquas, wie ein Ort im dako-romanifchenMeeres-Lande, ilt ohne antiken Hintergrund (Laz. rep. rom. 1598, S. 1028. Marian 98. Megifer als Julium carnicum S. 7, 9, 21, 22, 126, 214. Feldkirchen als Sianticum. Linhart 2, 254 als Belak, vgl. Obermidier 2, 909. E. 2, 207. Abh. bayr. Ak. d. W, 1852, vi, 3. S. 591, Not. c. K.Ztfch. 4,108, 110; 5,42. Ank. 1, 558,564, 576. Jab. S. 3, 4. 6. Mu. GStmk. 1, 121. RN. 1, 247. Mo. 5. 589, 591, 597. M. 3, n. p. cix. WAlthms.V. 11,41, 130. Car. 1868, 325; 1887, 123. 195. Kml. 30, 66, 267. R.-Stud. 3, 4, 59. Muf. f. 21. M. w. anth. 1886, 61 f. Correfp. BL 1886, 46, 59). Die Bau-Verbreitung möchte fich vielleicht mehr auf dem linken Drau-Ufer verliehen, als auf dem rechten; der Ueber-brückungs-Punkt, ob an der feit 1000 Jahren benützten Stelle, ob unter den Felswänden bei St. Martin, ilt nicht bekannt. Der Thurm-Unterbau gilt für römifch und das entfchied mit den Münzen aus den Gründen Kern und Wanggo mehr für die rechtfeitige Flufilage. Von metallifchen Funden fcheint gar keine Aufzeichnung über das Jahr 1844 zurückzugehen. Eine keltifche Münze aus Villach cr-fcheint in der Rainer’fchen Sammlung zu St. Veit vor 1863. Keltifche, römifche, und zwar republicanifche (Petronia, Tur-, pilianus 1874 V., vgl. Coh. I, 244) und Kaifermünzen bis über Tacitus hinaus, erwähnt das Afk. 2, 187, wo gefunden? Stellen wir hinzu 1 Augultus Bronze (1844) K., 2 Bronze Pius (187, 6, Süd-Bahnhof V), 1 Bronze (1847), 1 Marc Aurel-Bronze (1844) K., 1 bei Wafferleitung 1873 V., 1 Commo-dus-Br. mit 2 anderen im Draubette, linkes Ufer, beim Wirth, feit 1877 V„ 1 bei Villach 1880 V., 1 Claudius Gothicus (1871) K., mit (3?) anderen im Draubette, linkes Ufer, beim Wirth, V. feit 1877, die zwei römifchen Münzen aus dem Hausgrunde des Färbers Wango, rechtes Drau-Ufer nächft der Brücke (1856), endlich die 3 Bronze-Münzen aus dem Kern’fchen t—i—l 1—i—t—i--------HH-H—! 10 Kl Fig. 380. (Villach.) J Canale, V. feit 1874, Conftantinus 11. mit fei. temp. reparatio, soll invičto comiti spes 25* reipublicae, fämmtlich V., fo ift damit unfere Kenntnis der localen antiken Geldfunde vorderhand erfchöpft. Wieviel von der Sammlung Refimann (i barbarifch, Silber, 29 Republik, Silber, 169 Kaiferzeit, Silber, 1 Tacitus, Gold, fubärat, 444 Kaiferzeit, Bronze), K. laut Car. 1850, 347; 1851, 78 der Umgebung angehöre, oder Canalthal, Fig. 381 und 382. (Villach.) Helenenberg, zumeitt Zolfeld, ifl nicht nach-gewiefen. Eine Bronze-Münze, Marc Aurel, ift im Lindenhofe bei Villach gefunden (K. Car. 1869, 5 [vgl. unter Silber]). Fig 383. (Villach.) Die Zeiterftreckung der Münzen könnte auf 200 v. bis 361 n. Chr. angefetzt werden. Sonft find zu verzeichnen: In Bronze: ein Hausgott, gefunden in dem Gail-Flufle unweit der Stadt, V. feit 1878. Eifen. Eine Speerfpitze mit Schaftrohr, Südbahnhof 1863 'K. Ein Schlüfiel (antik?) im Mafenhügel beim Rudolphs-Bahnhof, 190 Ctm. (6') tief. V. feit 1874. Silber. Eine Fibel, 183 Gr. (10y2 Loth), mit den „zwei“ römifchen Münzen Fig. 384. (Villach.) (3, Auguftus, Marc Aurel, Crispina) im Hausgrunde des Färbers Wanggo, rechtes (linkes) Drau-Ufer nächft der Brücke, K. 1856 Fig- 385. (Villach.) (Car. 1847, 98; 1854, 338. Afk. 9, 160; 12, 163. M. 9, 123, vgl. 5, n. p. clxii). Indem wir in Betreff des Thones nur eines Urnen - Deckels, fchwarz, roh, weifi- gründe Picco’s, V. feit 1874, eines Stückes Thon, mit Stein, bei Canalgrabung 1883, 31. Mai (V. 235 b), gehen wir zu den Stein-Denkmalen über. IOM D(EP), dem Jupiter depulsor, um 210, gefunden 1527 bei den Capu-zinern um 1688, fehlt im Pfarrhofe (Jab. 440. Mo. 4760. Sitzb. d. Ak. d. W. 12, 67. Val v. 244. Mu. RN. 2, 10 ; 1, 309. Valv. 244). SATVRNINVS* um 190,gefunden um 1527 zu St. Anna oberhalb der Stadt, mit der Filial-Kirche 1813 verfchwunden (Jab. 442. Mo. 4761). D M VIBIANVS, um 240, gefunden beim Süd-Bahnhofe 1863 (Jab. 437. Mo. 4762. K. 42). M MARIVS, um 150?, bekannt als bei Villach feit c. 1474. Fehlt (Jab. 438, vgl. cod. Redianus. Mo. 1, S. xxi). L-AQV1LTVS, um 150?, bekannt vor ] 603 bei Villach. Fehlt (Jab. 439). Fig. 387. (Villach.) M DOMITIVS, um 120, bekannt vor 1603. Fehlt (Jab. 441. Mu. RN. 1, 418). Der Ort ift fchon 878, 979 als Fillac wieder genannt. Münzwefen. Barthdemy 328. Rep. 2, 57. Bambergifch. Die Stadtpfarr-Kirche (M. 1112 5,ix 110, xvm 114, 2 82.xixi42,n.F.p. v,xxxvn.) entftand an Stelle der früheren durch das Erdbeben 1348 zerflörten Kirche. Erft gegen Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts begann der Bau der jetzigen Kirche. Auch fcheint der Bau nur langfam vor fich gegangen zu fein, da die dazu nöthigen Hilfsmittel immer nur von einzelnen vermöglicheren Wohlthätern (wie Leininger, Weisbriach etc.) herbeigefchafft werden mullten. Im Jahre 1462 baute und lüftete Gräfin Katharina Witwe des 1454 verftorbenen Heinrich iv. von Görz eine Capelle zu Ehren der Dreifaltigkeit in der Süd-Seite der Kirche (fpäter Ditrichftein-Capelle benannt). 1484 darb Balthafar von Weisbriach, welcher die Empore lüftete, endlich 1517 Georg Leininger, der die Allerheiligen - Capelle links neben dem Chor erbaute. Man kann annehmen, dafs der Bau um 1462 vollendet war. 1572 wurde die Kirche durch ein Erdbeben abermals befchädigt. Fig. 388. (Villach.) Die Kirche liegt auf der beinahe höchften. Stelle der Stadt, ift von Nordvveft nach Südoft gerichtet, eine durch zwei Reihen von je fünf Rundpfeilern in ein Haupt- (405' breit) und zwei Nebenfchiffe (3°2' breit) getheilte Hallenkirche. Das letzte Joch der drei Schiffe, gegen den Chor hin, liegt um drei Stufen höher als die übrigen Joche. Das Presbyterium reihet fich in der Breite des Mittelfchiffes an, hat eine Länge von 9° 2' und fchliellt mit fünf Seiten des Achtecks. In Verlängerung des linken Seitenfchiffes fchliellt fich die Leininger-Capelle, dem rechten die Sacriftei an. An der Süd-Seite des Langhaufes die Ditrich- ftein- und Khevenhiiller-Capelle (erde Hälfte des 16. Jahrhunderts; Fig. 380). Der Orgel-Chor nimmt das letzte Joch in der ganzen Kirchenbreite ein, bildet drei gedrückt-fpitz-bogige Gewölbe mit reicher Rippen-Conitruc-tion und fculptirten Schlufifteinen (Fig. 381 und 382). Die Pfeiler haben hohen runden abge-fchrägten Sockel und oben einen Schaftring, darauf die Rippen des Netzgewölbes beider Schiffe anlaufen. An den Seitenwänden hindeuten. Die Langhaus-Fenfter find hoch, fchmal und dreitheilig und haben Mafiwerk-Schmuck, der an die Fifchblafen erinnert. Die Fender der Seiten-Capellen haben reicheres Maßwerk, im Presbyterium find de drei-und viertheilig. In einigen Fendern id noch farbiger Glasfchmuck als einzelne redliche Tafeln erhalten, fo im nördlichen Schiffe: Maria Verkündigung und zwei Wappen, dann ein Crucifix, ein knieender Mann und Frau, je mit einemWappenfchild,dabei 1551. Mllli/ig. Fig. 389. {Villach.) gehen die Rippen piladerartig bis an das Kaffgefims, durchkreuzen dasfelbe und endigen auf Confolen von mannigfaltiger Ge-daltung (Fig. 383, 384 und 385). Das Gewölbe des Presbyteriums dämmt aus 1785. Jedes der beiden Seitenfchiffe dürfte ur-fprünglich fechs langgedreckte Fender befeffen haben, die jedoch durch die Ca-pellen-Zubauten und Portal-Eröffnungen im 16. Jahrhundert wefentlich geändert wurden, worauf mehrere Infchriften an der Kirche Im füdlichen Schiffe: ein Wappen, Prophet Jonas, das Abendmahl, dann die Infchrift: ,, Andre Hans Alexander und Maximilian die Hernachbenannten zwen baider Römifchen, Hungarifchen und Behamifchen Kü. Mt x. Ertz-herzogen Ferdinanden x. Hofdiener ge-prueder Weylend Anthonien von Egk gelassen Sone haben diefes Kirchenfender bei Irer eitern Begrebnuff hiebei gott zu Lob und Ern machen laffen Anno nach Chridy unfer lieben Heren und Seligmacher gepurt 1553.“ Die Strebepfeiler am Chor-Schlufle fchrägen dreimal ab und lind kräftig con-ftruirt, wie auch reich geziert. In der breiten Welt -Fagade befindet fich das unanfehnliche fpitzbogige Haupt-Portal. Der Weft-Facjade der Kirche gegenüber fleht frei der Glockenthurm, nur durch eine fpäter eingebaute Vorhalle mit der Kirche verbunden. Er erhebt fich in mehreren Gefchoßen, doch beanfprucht nur der Bau bis über das erfte Gefchoß hohes Alter, wahrfcheinlich der alte Schloßthurm, kleine fpitzbogige Fenfter und ein an den Enden rund-, in der Mitte fpitzbogiger Fries der Uebergangszeit. 1759 wurde der obere Theil, 1845 der Thurmhelm aufgefetzt (Fig. 386). In der Sacriltei eine fchöne fpät-gothifche Monftranze von Silber, vergoldet, deren Details fchon der Renaiffance angehören, ferner ein gothifcher Kelch mit kräftigem Ständer und freiem Blatt-Ornamente. Infchriften: An der äußeren Kirchenmauer neben der Ditrichftein-Capelle: „dife Capell hat gepawt und geftifft die hochgeporh furftin Fraw Katherina phfalzgravin von Kerndn grävin zu Görz und zv Tirol Graven heinr. von Görz etc. gemahel anno t462u; außen an der Leininger-Capelle: Leyninger mcccc 1 xxxii, zwei Wappen. Am füdlichen Portal: „ der Erwürdige her Andree Hafenberger Abbt zu Offiach hat due dihir machen laffe 1552“. Ober dem linksfeitigen Thore: „ANNO 1551 JAR HAT CRISTOFF HASSEN-PERGERMACHENLASENDASTHAER. “ Ein Chorftuhl hat die Jahreszahl 1464 mit vorzüglichen Schnitzereien: Samfon, der den. Löwen tödtet, und ein Steinbock Trauben ftehlend (Fig. 387). Ein zweiter Chorftuhl in reicher Holzarbeit gehört der deutfchen Renaiffance an. Der Taufftein gehört dem beginnenden 16. Jahrhundert an, hat fpät-gothifchen Charakter, ift achtfeitig, doch fcheint der eigentliche Fuß zu fehlen. Die Ecken mit Fialen, die Flächen des Keffels mit Wimpergen, darunter Bruftbilder von Heiligen, unten Tartfchenfchilder (Fig. 388). Unter dem Mufik-Chor an der Wand ein großes etwas rohes Stein-Relief, ur-fprünglich für das Tympanon des Haupt- portales beftimmt, wohin es nach feinen Mafien pafit. In der oberen übrigens nicht itreng gefchiedenen Hälfte Maria Schutz. Unten die drei Könige vor dem Chriftkinde und Seiten-Capelle, die eiferne reiche Bekrönung eines anderen Abfchluflgitters, theilweife bemalt (16. Jahrhundert) find bemerkens-werthe Eifenarbeiten (Fig. 390). Fig. 391- Maria, an den beiden Rändern je eine ftark verftümmelte Figur (Donatoren; Fig. 389). Das Schlofiblech fammt Klopfer an der Sacriftei-Thüre, das Abfchlufigitter einer (Villach.) Die Kanzel, ein fehr bedeutendes Werk der Renaiffance, fleht am dritten Pfeiler rechts, eine neunftufige Steintreppe führt hinan, doch der gleichzeitige Schalldeckel über der Bühne fehlt. Die Kanzel felbfl baut fich nach Art eines Kelches auf; auf eine cylindrifche Säule geftützt, entwickelt fich die Bühne aus dem Achteck, davon fechs Seiten die Einfaffung bilden, die fiebente verfchwindet im Pfeiler, in die achte mündet die Stiege. Die ganze Aufienfeite itt mit Infchriften, Bildern und Laubwerk ge-fchmüekt. Der Fufl zeigt den Stamm Jeffe, Lig' 392- (Villach.) letzterer ilt durch eine am Boden liegende Figur dargeftellt, aus deffen Herzen der Stamm auffteigt. Die Mitglieder des Gefchlechtes find als gekrönte Bruftbilder aufgefafit, die auf der Säule und dem unteren Theile der Bühne vertheilt find. Auf den Brüftungs-Feldern: der englifche Gruß, Geburt Chrilli, Kreuzigung, Erlöfung, Auferftehung und ein Wappen. Die Infchrift nennt Georg von Kynsperg als den, der diefe Kanzel 1555 erbauen ließ. An der Stiege: Gail. Seliger bildhaver Stain und Holz, X als Meifter-zeichen und das Wappen der Stadt Villach (Fig- 391)- Zu erwähnen find die Schallgefäße, die etwa an 25 Stellen über den Chorftühlen des Presbyteriums eingemauert find. Die Höhlung ift nach dem Innern der Mauer gerichtet, die Böden der Thongefäße find in gleicher Linie der Wandfläche angebracht und werden nur durch die federkielgroflen Durchlöcherungen verrathen. Die große Kirche wurde in den letzten Jahren einer durchgreifenden und in der Hauptfache glücklichen Reftaurirung unterzogen. Die Kirche enthält zahlreiche und hoch intereffante Grabmale: An der rechten Seite zu Beginn des Presbyteriums (früher in der inneren Vorhalle links beim Eingang) aufgeftellt eine rothe Marmorplatte mit lebensgroßer Ritterfigur, auf zwei Löwen flehend, auf der Fahne und dem Schilde das Familien-Wappen. Die Infchrift nennt Baltafar von Weisberiach zu Kabelstorf, Stifter difer Porkirche f 1484. Herr Balthafar fliftete die Emporkirche zu Ehren der Heiligen Sebaftian und Rochus, jetzt Mufik-Chor (Fig. 392). Diefem Monumente zunächft ein altarähnlicher Aufbau, rother Marmor mit der lebensgroßen Ritterfigur in einer Art Nifche flehend. Die Umrahmung aus gewundenen Säulen und oben auffteigendes poly-chromirtes Gebälk mit dem Familienwappen der Khevenhüller. Die Infchrift nennt Sigmund Kevenhüler zu Werenberg, k. k. Rath f 29. Očtober 1561 (Fig. 393). An der Nord-Wand beim Presbyteriums-Beginn links (Hand früher in der Capelle) Roth-Marmorplatte mit folgender Um-fchrift: Anno dni mccccc und in de xvn. jar an. d. xxxi tag des Jeners ift geftorben der edl ernnvelt Georg Leiniger von hardekh Stifter difer capelle, de got genad. In der Mitte die lebensgroße Figur eines Ritters auf einem Löwen flehend, am Kopfe eine Art Mütze. Auf dem Schilde das Wappen, links zu Häupten der Figur die Kette des Mäßigkeits-Ordens, beftehend aus Kannen und mit der auf einem Halbmond flehenden Muttergottes, darunter ein geflügelter Greif (Fig. 394). In der Leininger-Capelle ruhen noch zwei Mitglieder diefes Gefchlechts; eine Marmorplatte mit dem Wappen geziert erhält das Andenken an Wolfgang Leininger wohl dem Steine keine Infchrift beigegeben ifl, läßt das Wappen der DietrichfLeine, dann das der Rottal (ein Kreuz) keinen Zweifel zu, dafs fich darauf die Infchrift an f 1409 und Jeronime Leyninger f 1487 (F>g 395)- In der erften der Seiten - Capellen am rechten Seitenfchiffe an der Wand ein mächtiges Monument nach Art eines Altars. Die Hauptpartie bildet eine rothmarmorne Platte, auf felber in Relief die Figur eines Ritters auf einem Löwen flehend, zu Füßen das Ditrichllein’fche Wappen. Ob- der Seitenwand bezieht, demnach dies der Grabflein des Sigmund von Dietrichflein t 19. Mai 1533 ifl (Fig. 396). In der Jofephs-Capelle der Gedenkflein des Crifloph v. Khevenhüller und feiner beiden Frauen Elifabeth v. Mons-dorf und Anna Maria v. Welzer. Das Grabmal hat die Geflalt einer Menfa, darauf der Relief-Stein fleht, darüber die Infchrift- 38° tafel mit Wappen, das Ganze umrahmt von ornamentirten Pilaftern. Auf dem Relief-Steine in vorzüglicher Ausführung die knieenden Figuren Chriftoph’s (als Ritter) und feiner Frauen, in der Mitte der Gekreuzigte. Zu Füßen der Frauen die Wappen. Diefes Grabmal ift darum intereffant, weil der Stammbaum Chriftoph’s durch Ausführung der Wappen feiner Mutter Siguna v. Weis-priach, feiner väterlichen Großmutter aus dem Haufe Lindegk und feiner mütterlichen Großmutter aus dem Gefchlechte der Zilhart dargeftellt ilt. Chriftoph ftarb am 3. April 1557 (Fig. 397). Eine diefem Monumente zunächft im Fußboden einge-laffene Platte bezeichnet deffen Ruheftätte. Der Khevenhüller’fche Gruftftein zeigt im Relief den Genius des Todes, die Infchrift lautet: der herrn Khevenhüller Freiherrn etc. Begrebnufs, Heut an Mir morgen an Dir, All hernach in Gottes Namen. An der linken Seite zu Beginn des Presbyteriums das Monument eines Bruders des Vorigen, des Sigmund Khevenhüller, Tlnno 1 čl m utu r tx r e i und ö iF \\l ia0Suniu)^\ao^g) Fig. 394. (Villach.) 38i k. k. Rath und Landrichter in Kärnten, f i. September 1552. Auf der rothmar-mornen Platte itt Sigmund als Ritter darge-ftellt, rechts oben und unten die Wappen. (Fig. 394)- Von anderen Grabmalen an den Wänden feien genannt: des Georg Khevenhüller, gh. Rath, Ob.-Hofmeifter und Landeshauptmann in Kärnten f 1587 9. September und feiner Gattin Sibilla Weitmoferin f 6. xi. 1564; des Arztes Martin Sibenburger f 15 7°; des Andreas Seenuss zu Freydenberg 1587’, des Jörg Senuss 1545 und deffen Gattin Barbara, einer geh. Ernavv v. Glanegck f 1528; der Amalia v. Trautmannsdorf, Gattin des Sigmund Schködl 1521, des Georg Pybriach f 1471, und des Balthafar Haibrant t 1491 ■ In der Kirche befinden fich leider fehr viele Grabtteine als Bodenpflafter verwendet. So manche find noch lesbar und follten wohl an den Wänden aufgeftellt werden. An der Aufienfeite und auch im Innern wäre hiefür noch hinreichend Platz. Fig. 39j. [Villach.) Von den Grabmalen der Aufienfeite feien hier erwähnt ein rothmarmorner Stein des Rathsherrn Joachim Megerl f 1584, mit einer heraldifcben Lilie im Schilde und einer folchen als Kleinod zwifchen den 382 offenen Flügeln. Weiters das des Wolf Khevenhüller, f 18. Juni 1536, das der Felicitas Hechltein mit einer fchönen Dar-llellung der Verkündigung Mariens 16. December 1626, der Šibila füllen, ehelichen Hausfrau des Barth. Senufs, 1510. 9. September, dann: hie ligt begraben der erbar Hans Reyfchcko, des alten HansReyfchko Die entweihteMinoriten-Kirche. Der Convent entftand um 1250 durch Bifchof Heinrich von Bamberg. 1498 Bruder Anfelm, von Bamberg, Koch, vergiftete den Ordens-vorftand P. Quardian Erasmus am Donnerstag nach Pfingften, wurde über Ausfpruch des ganzen Ordens-Capitels zum Tode des lebendig Eingemauertwerdens verurtheilt. Fig. 397. (Villach.) fun, den got gnad. Volfgang klozzt purger von salzpurg 1514. (M. vn, n. F. p. xlv). An der Nordfeite : Hir.ligt.pegraben ] der. erber . hans . reii | fchko . der . geftorbe. ift.a | m.mantag . vor. fand | Jörge .tag . in 1497 jar. An der Aufienfeite ift auch ein fehr fchönes gothifches Relief (Ecce-homo) angebracht (Fig. 399). Man fand beim Abtragen einer Mauer ein ganzes Menfchen - Skelett und dort fanden auch fpielende Kinder ein Jahr fpäter einen lateinifchen Zettel mit dem Todesurtheil (dasfelbe foll fich im Joanneum zu Grätz befinden). Johann Graf von Pfannenberg, Domherr in Bamberg, Vicedom in Wolfsberg, hat das Klofter durch Schenkung erweitert. 1784 wurde es aufgehoben. Es befindet fich links über der Brücke auf einem Hügel Uber der Drau, fein hoher das Schiff wohl fo nennen) hat hohe nun vermauerte gothifche Fender, weit vortretende mehrmals abgeflufte Streben, um welche fich in bedeutender Höhe über dem gothifcher Chor und ein achteckiger Thurm mit niedrigem Dache blickt weit ins Thal hinaus. Der hohe Chor (hier kann man ihn wegen feiner bedeutenden Erhöhung über Boden ein Kaffgefmis herumzieht, oben ilt ein fchräger Schluß. Das Langhaus (Fig. 400, Grundriß) iß- niedriger, zerfällt in drei gleich hohe Schiffe, durch fechs achtfeitige Pfeiler (Fig. 401) getrennt; links am nördlichen Schiff öffnet fich im erften Gewölbjoch ein Rundbogen gegen einen reich mit Stucco gezierten Capellen-Zubau. Rechts ift die Kirche mit dem Klofter verbunden, cfas die Kirche gegen Süden und Offen einfföckig in einem unregelmäßigen Vieleck umgibt. Das Presbyterium befteht aus drei Gewölbejochen und dem gewöhnlichen Schluß aus dem Achteck. Die Gewölbe find wohl in der ganzen Kirche nicht mehr die urfprünglichen; hier fetzen fie einige Fuß niedriger an als die alten und find grätige Kreuzgewölbe; auch der Scheidebogen, jetzt ein Halbkreis, war einft höher einen ungemein malerifchen Anblick gewährt. Das herrliche Material, das an den Fenffer-Gewänden, am Sockel, den Ge-fimfen und an den Stirnfeiten der Pfeiler verwendet ift, wurde glücklicher Weife nicht überftrichen und prangt noch in der durch das Alter nur dunkler und fchöner gewordenen Steinfarbe; beim Bau hat man auch die Fugen mit gelblichem Mörtel verputzt (Fig. 402). Das Schiff hat ebenfolche einfache grätige Kreuzgewölbe, wie das Presbyterium, ift jedoch bedeutend niedriger, die Pfeiler Fig. 399. (Villach.) und fpitzbogig. Die Wanddienfte find hier - genau fo wie in der Jakobs-Kirche gebildet; es find flache viereckige Streifen mit vier-feitigen Gefims-Capitälen. Dem erften Gewölbejoche legt fich im Norden ein unten quadratifcher, oben acht-feitiger Thurm an, dem wieder in der Ecke zwifchen dem quadratifchen Untergefchoß desThurmes und dem öftlichften Strebepfeiler des nördlichen Seitenfchiffes eine runde Wendeltreppe angefügt ift, fo dafs diefer Theil des Gebäudes durch die Mannigfaltigkeit feiner Gliederungen und den gelben warmen Ton feiner Tuff-Quadern haben einen polygonen Sockel und Ab-fchrägung mit zwei Wulften, als Capitäl-Gefims eine Kehlung mit einer Platte. Sie find mit Halbkreis-Gurten verbunden. Die an die Süd-Seite des Chores angebaute Sacriftei hat noch fchönes Kreuz-rippen-Gewölbe in drei Jochen, mit runden Schlußfteinen, an deren öftlichftem ein Engelskopf fculpirt ift. Wie zur Ironie ift noch die Meffen-Stif-tung für alle 'Page der Woche und für ewige Zeiten an der Wand angebracht, fie lautet: Ex fundatione illml Dnl Dnl | Martini VIDMANI et illmae Dnae SVSANN^l | ä Grotta natae VIDMAN SORORIS COMI-TVM in ORTEN bvrgh tenetvr venerabilis conventus huius monasteryi ad | subsequen-tem missarum ordinem et numerum atque in primis die lunae martis mercurij | pro illml Dni comitis: jovis vero, et veneris | die pro ill",ac Dnae comitissae a. Dum sunt in vivis felici obitu post illorum mortem reqvie | eternamissas dicent. Tandem sabbatho pro anima illml Dni Dni Antonij ä Grotta li.bls Defuncti per missae sacrificium Deum deprecabuntur idque in perpetuum. M.D.CLXVI (1666.) Die angebaute viereckige Capelle hat reiche Stucco-Ornamente, in deren Feldern einft Malereien fich befanden. Fig. 400. (Villach.) Ob dem Eingang fleht in einer reichen Umrahmung auf viereckigem Felde die Infchrift: IN MONVMENTVM HONORIS DIVINI ET S-ANTONII DE PADVA ILLVSTRISS. D . D .MARTINVS VIDMAN COMES IN ORTENBVRG LIBER BARO AD S. PATERNIANVM ET SOMMEREGG VICEMARESCHALCVS CARINTHIAE HOC SACELLVM A FUNDO EREXIT FORMA VIT ET EXORNAVIT ANNO MDCLXIV (1664). • Am Scheidebogen links ift ein Grab-ftein flehend eingemauert, ohne Infchrift, nur mit zwei Wappen aus dem 16. Jahrhundert. Am erllen Pfeiler rechts vom Eingänge, wofelbft der Verputz herabgefallen iü, find die Buchftaben F R, an der nächften Seite ein i-Jh zu fehen. Das Wed-Portal hat eine breite Gewandung, id fpitzbogig, mit vier Kehlungen und vier Stäben auf polygonen Sockeln gegliedert. An der breiten gedrückten Weft-Front finden sich ob dem Portale ein Rund-fenfter, zu beiden Seiten etwas tiefer, zwei oblonge oben im Halbkreis gefchloffene Fender; im Giebelfelde find noch ein kleines Rundfender und zwei kleine viereckige Oeff-nungen, zwifchen denen man Spuren der alten mit fchwarzer Farbe aufgemalten und ein- Fig. 401. (Villach.) geritzten Latein-Infchrift fleht, die alfo foll gelautet haben: ER. PR. BONAVENTVRA. JESVS MARIA DE N. ORD. FRATRVM. MINORVM CONVENT VALIVM. BEATI. CON-FRATRIS. MEI. FRANCISCI. ASSISIENSIS. PRO . TEMPORE INDIGNVS P. GENERALIS PRO VINCIAL. Q.VOD POTUIVISITAN-DO. LOCO. COMORATVS. HANC.ECCLE-SIAM RENOVARE CVRAVI 1557. Außen fleht man an der Wed-Front eingemauert eine hockende Mönchsgedalt, und am Garten-Zubau ragt ein runder, am Rande fchräg unterfchnittener Stein von 40 Ctm. Durchmeffer hervor, von dem Kunft-Topographie. VII. 2Ö die Sage geht, damals als die Kirche erbaut worden fei ein Grofchenbrot von diefer Grolle gewefen. Auch einige Werkzeichen find am Chor bemerkbar, fowie eine Jahreszahl: Y V\C7 W 1^37 _ (i437) Die große zweithürmige Kirche St. Peter in der V orltadt Perau mit einer Kuppel, wurde 1726 zu bauen begonnen. And. Siegl, Villacher Stadtmaurermeifter, führte den Bau und der Bamberg’fche Bruckmeifter Jacob Scherer war Zimmermeifter dabei. 1738 war der Bau vollendet. Die Häufer der Stadt Villach haben noch hie und da den Charakter des Bürger- ließ, ein zweiter Stein über dem Thore im Hofe mit zwei Wappen, der Jahreszahl 1634 und J. P. G. F. F. Das GafLhaus zur Polt, ein gelungener Bau aus der Renaiffance-Zeit flammend, hat an Vorderfeite Erker mit Putten und Waffen-Trophäen. Hauptplatz Nr. 2 7 im eriten Stocke fchönes gothifches Sterngewölbe in einem ehemals als Capelle benützten Raum; Schulftraße 5, jetzt Caferne, im Hofe prächtige Arcaden mit Medaillons in den Brültungs-feldern, zahlreiche Wappen der Kheven-hüller im eriten Stocke auf Confolen, die ehemals als Gewölbftützen gedient haben dürften; Schulftraße 9 im eriten Stocke Gaffenfront das Wappen der Leiniger mit der Jahreszahl 1526; Rathhausplatz Nr. 1, Fig. 402. (Villach.) haufes aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Renaiffance-Doppelfenlter, ältere Wappen-fchilder und Auffchriften, z. B. Hauptplatz Nr. 9, gothifches Gewölbe in der Einfahrtshalle, im Hofe einen offenen Bogengang in zwei Stockwerken, Stucco-Orna-mente mit Medaillons an den Wänden, außen zwifchen zwei Pilaltern den Doppel-Adler mit der Jahreszahl 1575 en relief und vier kleine Wappen, das Haus Nr. 12 Hauptplatz einen reich fculptirten Thorltein mit einer Hausmarke und der Jahreszahl 1612. Hauptplatz Nr. 6 fchöne Arcaden im Hofe, Italienerltrafie Nr. 1 7 an der Ecke ein Relief mit drei Wappen und einer In-fchrift, welcher zufolge Propit Balthafar von Griffen das Haus im Jahre 1636 reltauriren fchönes Portal im Charakter der italienifchen Renaiffance und der Jahreszahl mdxxvii. im Eingänge rechts das Wappen der Seenuss; Widmanngaffe 12, fehenswerthe Portale mit der Jahreszahl mdlxvi und fchöne Arcaden im Hofe; Widmanngaffe 6, Portale aus dem Jahre mdxxx; Hauptplatz 25, angeblich Laboratorium des Th. Paracelfus, am Stiegengeländer im eriten Stocke der Paracelfus-knopf. Das mit dem k. k. Staatsgymnafmm verbundene kleine, aber ziemlich reichhaltige archäologifche Mufeum, wurde im Jahre 187,3 vom Bauunternehmer Andreas Picco gegründet, und enthält prähiltorifche Geräthe aus Hirfchhorn und Bronze, bal-tifche griechifche römifche und ägyptifche Alterthümer, ferner eine Urkunden- und 3S7 Mtmzenfammlung, Waffen, Geräthe etc. Her-vomiheben find: Cafufa aus blaflrothem Stoffe mit fpät-gothifcher Stickerei (Kreuzigung und St. Laurenz), das Bamberger Wappen in Stein, Römerfteine, ein Meßbuch aus dem i 5. Jahrhundert, die Mitra eines Abtes von Arnold-ftein, 17. Jahrhundert; ein Rathsherrnflab mit Elfenbeinbefatz, ein Originalfiegel-ftempel der Stadt Villach (Bronze) aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. (Fig. 403.) Am Wege gegen Seebach-Offiach ein fpät-gothifches Marter-Kreuz von vierfeitigem Aufbau, mit Capelle fammt figuralen Dar-ftellungen darin, ChrifLus und die Apoftel, und mit niedrigem Spitzdache, ex voto wegen des Rückzuges der Türken (Fig. 404). Villach, Warmbad. Die Gletfcher-riffe theils im Triaskalke, theils unten im Diluvium, in Richtung Ofl-Nord-Oft, dann die Spuren der Vergletfcherung bis 1500 M. Seehöhe und die FTöhlen und Löcher im Berg-Gefenke, die Hügelgräber der weft-lichen Hochebene, Napoleons-Höhe, find von befon derer Wichtigkeit. Die Höhlen, etwa 40 an der Zahl, verfchieden an Lage Größe Länge Zugänglichkeit Inhalt, find feit 1870 unterfucht worden, meifl die größeren. D a s B u c h e n 1 o c h enthielt in unterßer, dritter, diluvialer Schichte Knochen von zwei Menfchen, einen menfchlichen Humerus anfehnlicher Größe, alsdann Knochen von Pferdeart, Raubthieren, Wiederkäuern, über zooTopffcherben in jüngerer Schichte, doch anfcheinbar etwas älter als die Scherben des Napoleon-Gartens, roh dick graphitiert, theils feuergebrannt, auch gehenkelt, theils geziert, die Gefäßgröße weift auf 70 bis 80 Cm.; eine bronzene Fibel guter Form graviert, K. Eingeführt in diefes (füdlich vom Heidenloche gelegene) fcheinen: Kalkblöcke, Knochen von Lepus, Raubthieren, 5 — 6 Wiederkäuern, von größerem Vogel. Das Eggerloch, beftehend aus fünf Abtheilungen, lang 240 M., angeblich hindurchreichend bis Bleiberg, enthielt bald vom Eingänge her: Knochenftücke, Kohlen, 1 Bronze-Nadel, 1 Bronze-Münze Marc Aurel Antoninus (3 aus 1879 V., Nr. 514), Feuerftein- und Kryftall-Splitter, 2 weißkalkige Cylinder-Stücke, zahlreiche fchwarze Scherben und folche von Graphit-Gefchiri'en, V. 1879, dazu einen Schenkel - Cirkel, 1875 K- Das Heidenloch mit einer Ver-fchlufi-Mauer, liegt 20—25 M. über dem Lanzenloch, fo genannt von einer aufgedeckten mittelalterlichen Lanze, gelegen nördlich vom Walterloche. Das Rauberloch, auch Geld- oder Goldloch, ergab nur Hundsknochen. Das Taborloch, für den Brunnen eines Schloffes Tabor ausgegeben, foll Knochen und Geweihe enthalten; es liegt nordweftlich vom Buchenloche. Das Walterloch, öftlich vom Eggerloche, 1 o M. höher, gegabelt, hat zwei Ausgänge am Plateau. Es enthält Gerippe von Säugethieren, vielleicht Hirfch (Car. 1875, Fig 403. (Villach.) 36; 1865,450. Mi. w. anth. 1, 324; 2, 7, 5, 166; 10, 313). Die Hügelgräber reihen lieh an nächft der nordöftlichen und füdweftlichen Gränze des Plateaus, welches eine Fläche bis zu 863 Ar (15 Joch) bildet, mit etwas Heilerem Abfalle gegen Oft und Süd. Die 74 bis 80 Erdhügel gruppiren fich in vier Reihen von je'10—15 Erhebungen, auch wohl ihrer fechs um einen größeren; fie zeigen im Durchfchnitte eine Höhe von 94 — 57° Cm. (3—iS7), eine Breite von 3-80—ii'38 M. (12 — 36'), alfo einen Umfang von etwa 12 —36 M. oder circa 17—52 Schritten. Der innere Ausbau zeigt die Umfaflung aus Bruchfteinen, die einfeitige Kammer aus Gneisplatten, gleichei Deckplatte; die Mauerfügung, wo diefelbe auf-tritt, reicht rundum, die Wölbung ift theils 3SS eingebrochen. Wahrfcheinlich gibt es aber auch abweichenden Aufbau. Manche An-fchüttung aus Schotter und Sand ganz leer. Die Refultate der franzöfifchen Grabungen zwifchen 1810 und r 8 r 3 wurden nicht bekannt. Očtober 187t); Fibel mit Draht-Spirale; zwei Fibeln (1871); eine beim Schrott-Thurme r867, eine folche 187 r; Haarnadel, Keffel-habe(r87 1); Kettchen mit 1 r Doppelgliedern, Meffer, gebrochen (t87 i); Nadeln, theils cifelirt(i87 1),Wien;Pfeilfpitze (187 1), Wien; Fig 404. (Villach.) Die Funde find im Allgemeinen: Menfchliche Gerippe, 2 unter dem Taborfelfen nächft dem Schrott-Thurme (r8Ö7); verbrannte Knochen von Mann und Mädchen (187 r). In Bronze. Armring (1 87 r), Armring-Theile (T871), Wien; Axt, gefunden vor 1866, Sammlung Rofthorn Nr. 986. Drähte (r87r); Blech, halbmondförmig (T871); Fibel gravirt (1867) K.; Fibel (1869) K.; 2 ganze, 2 gebrochene Fibeln K. (vor Ring, Ringzier (r 87 r); Schließe und Ge-fchmeide, Schnalle (rSög); Stab, cylindrifch (1871); Schwert, gebrochen (r87r, Meyer Guv. S. 53 mit Jahr 1872, als V in Bull. d. paletn. 1888, 3t); Stift(r87i); 7 ZierlUicke (1871). Eifen. Eine Lanzenfpitze mit Schaftloch (T87 1) K. Meffer. Ein Paalflab mit zwei-feitigen Schaftlappen (t87t). Ein kurzes Schwert mit zerfetzter Holzfcheide und bron-zenemScheiden-Befchläge(aufLeder? 1871). Die begleitenden Bronze - Münzen Traian, Hadrian (1871) wurden für vielleicht unterlegt gehalten; ein Albinus (1867), S. Severus (Car. 1868, 260) K., ift nicht angezweifelt worden. Das wiefe auf eine Zeit zvvifchen 98 und 211 n. Chr. Thon. Nebfl. je einem Gewichte von Gelb - Thon, Roth - Thon, einem Hals-fchmuck Stücke mit und an, deren Zeichen erfcheinen 4 Urnen, roh gebrannt, mit Quarz- und Gneifikörnern, gra-phitirt innen und außen, Freihand-Arbeit (3 K.- f'ig. 405. (Völkermarkt.) In Stein ifl außer den Rehen von Steinkihen zu erwähnen das gelochte Serpentin-Beil vom Plateau-Theile nächh dem Schrott-Thurme (1867) K, das grünliche Steinbeil, auf der Napoleonswiefe, nächh den Heidengräbern freiliegend, gefunden 1883 (V durch Studiofus Tanniti 1884, Nr. 417 b, Jber. S. 28 identifch?). 1 V.); auch Thongefäße, gefärbt dunkel und röthlich, auf der Drehfeheibe geformt, fämmt-lich 1871. Dazu allerhand Scherben. In Betreff des Graphites bemerken wir, dafs Feldmaffen diefes Materials nicht allzuweit von Villach, bei Feld auf dem Klamberg, belegen find. Bernhein, Glas, Blei, Gold, Silber fehlt. 39° Die Geleisfpuren im niedrigen Gefelfe hinter der Hochebene, Richtung gen Federaun, find wohl mittelalterlich; die Wegrichtungen gehen hinter Warmbad gegen Judendorf, Völkendorf, St. Martin fort (Car. 1857, 178; 1866, 65; 1871, 285, 289. Afk. 11, 183; 12, 164. AfköG. 38, 210. Jab. S. 4, 176. Mi. w. anth. 2, 7-—^18, I03> 3*3; 8, 89. M. 19, 207. R.-Stud, 3, 59, 66. Meyer Gur. 95. Klagf. Ztg. 1885, S. 1395, 1665, Nr. 159; 1883, 1211. Correfp. Bl. 1886, 57). Virunum, f. Zolfeld. Fig. 406. (Völkermarkt.) Völkendorf. Am Wege von Villach her fließ man auf zahlreiche Brandrefte von Menfchenknochen, 3 Bronze-Schmucktheile > und Topffcherben, V. feit 1877. Ein Säulen-flück V., aus den Feldern gegen Judendorfr Die Strafienlinie Federaun, Warmbad, Judendorf bis St. Martin würde gewiffer-mafien den alten Befland Villachs eliminiren (R.-Stud. 3, 4, 59, 60. M. w. anth. 1886, 6 1 f.). Völkermarkt. Diefe im Terraffen-Diluvium oberhalb der Drau (mit den Ein-fchlüßen von Haififchzahn, Perlmutter-fchnecke) gelegene Stadt, fchon frühzeitig als Volchenmar(chet) um im, 1130 genannt, galt bisher als fundlos an römifchen Antiken. Die Heerflraße von Virunum nach Juenna führte allerdings weiter oberhalb vom Kreuzerhofe gegen Tainach vorbei; jedoch ift diefe Stätte immerhin umgeben von Fundftellen, wie St. Franciscus, St. Lambrecht, St. Stephan und anderen, auch vielfach für Virunum gehalten {Hanfitz germ.faep. 2,520; CaefarkxmiX 34,54, u. A). Auch eine caffetirte Steinplatte, in Sechseckfeldern Rofen und Sterne zeigend, eingefügt im Hauptportal - Bogenfelde der Ruprechts-Kirche, mag aus der nächften Umgebung flammen. Eine ähnliche Sculptur zu Treffen (Ank. 1, 566, 559, 569, 572. Car. 1845, 1IO- M. 8, n. p. lxii. M. w. anth. 1886, 61 fi). Münzflätte. Bartheldmy 328. Rep. 2, 57. Welzl 497, Nr. 9745—60. Die Stadt-Pfarrkirche mit einem Collegiat-Capitel, das zuerft für St. Ruprecht geftiftet war, und an diefe 1248—1263 übertragen wurde (M. 1. 123, M. xi. 60, M. x. 144). Die im Style des 15. Jahrhunderts gebaute Kirche hat drei Schiffe, davon das Mittelfchiff höher und breiter iff. (Fig. 405, Grundriß). Die Nebenfchiffe haben die halbe Breite und find von erfterem durch Pfeiler-Arcaden gefchieden, die fich zwifchen je drei achtfeitigen Pfeilern beiderfeits eintheilen. Die Rippen des ziemlich flachen reichen Netzgewölbes ruhen in allen Schiffen auf fünffeitigen Dienften, welche im Haupt-fchiffe etwa in einer Länge von 3 M., in den Seitenfcbiffen von 70 Cm. an den Pfeilern herabgehen, dann confolenartig abfetzen, während fie an den Mauerwänden bis auf den Fußboden laufen, wo fie auf fünffeitigen Sockeln mit einemWulfte endigen. Diefelben haben fünffeitige kelchförmige Capitäle, welche im Mittelfchiffe unmittelbar, in den Seitenfcbiffen aber mittelbar durch denfelben aufgefetzte fiebenfeitige kleinere Capitäle die Rippen aufnehmen. Nur ein Dienft neben dem Triumphbogen hat fchönes Laub-Capitäl. Befonders fchön gefchmückt erfcheint der nordweftlicbe Pfeiler, deffen bis auf die Bodenfläche laufende Dienfte in Zweidrittelhöhe mit Eichenlaubconfolen abfetzen, über welchen Nifchen mit Säulchen von zierlichen Baldachinen, mit Wimpergen und Fialen gekrönt, in welche die Gewölberippen verlaufen. Die Statuetten in denfelben find moderne Erzeugniffe aus Kunftmarmor. Das nördliche Seitenfchiff endet in eine Capelle mit geradem Abfchlufi, worin Sterngewölbe auf fehr kleinen fünffeitigen Dienlten mit Capitälen von geflügelten Engelsköpfen und Masken, welche durch einen hohen breiten fchön profilirten Spitzbogen mit dem Presbyterium in Ver- fäulchen mit mannigfaltig geformten Capitälen, welche gekehlten pilafterartigen Wand-verftärkungen vorgelegt find, auflaufen. Die Capitäle zeigen folgende Darltellungen: i. Männliche Geftalt auf den Knien zwifchen zwei weiblichen Figuren, von welchen die bindung fleht. Befondere Beachtung verdient die Capelle, mit welcher das füdliche Seitenfchiff abfchliefit. Sie befiehl aus zwei Jochen mit funffeitigern Abfchlufle und reichem Sterngewölbe, deffen kleine fchön profilirte Rippen von 19 runden Schluflfteinen auf Dreiviertel- eine den Mann an beiden Händen an fich zieht, die andere ihn mit der rechten Hand von fleh flößt, während fie fich mit der linken Hand die Haare rauft 2. Zwei kriechende menfchliche Figuren, von denen eine die andere am Fuße hält. 3. Zwei Figuren halten einen Schild. 4. Schild zwifchen zwei Masken. Die übrigen Dienfte tragen Eichenlaub - Capitäle. Auch an den Verkreuzungen erfcheinenFigtirchen. Im Schlüße find einfache fchlanke Fenfter mit Kleeblatt und fchön profilirter Laibung, im zweiten Joche ein dreifeitiges Fenfter mit reichem Fifchblafen - Maßwerk. Der Verbindungsbogen zum Presbyterium ift ein Rundbogen mit fchöner Leibung, deffen Profil imöftlichen Schenkel etwa 5 Fuß über der Bodenfläche mit zwei hockenden Figuren, deren Hände auf den Knien ruhen (Fig. 406), confolen-artig abbricht, während fie auf der weftlichen Seite bis auf den Boden auslauft, auf dem Scheitel desfelben eine Confole mit großer Fig. 408. (Völkermarkt.) Maske. Von der Capelle aus erfcheint er durch einen fchlanken reich gegliederten Pfeiler in zwei fchöne fpitzbogige Arcaden getheilt. Dem Hauptfchiffe entfpricht das Presbyterium, das fich aus zwei oblongen Rechtecken und dem fünffeitigen Chor-Schluß e conftruirt. Die Rippen des Netzgewölbes ruhen auf fünffeitigen Wanddienften mit Capitälen aus Blattwerk Schildern und Masken. Die Fenfter find fämmtlich fpitz-bogig, und zwar im Chor dreitheilig, die übrigen zweitheilig, meiftens mit Maßwerk geziert. Sacrifteithüre an der Nordfeite des Chores in gedrücktem Efelsrücken mit Krabben und Kreuzblumen zwifchen zwei Fialen auf Confolen mit Drachenkopf und Schlangenknäuel über fenkrechten Rund- ftäben. Gegenüber derfelben an der Südwand des Presbyteriums befonders fchöne Doppelnifche mit zwei gedrückt gefchweiften Spitzbogen, durch zierlichen Theilftab getrennt, mit Krabben Kreuzblumen Stabwerk und Fialen und elegantem Rippengewölbe. Mit Ausnahme des Süd-Chores find am Gebäude dreimal abgefchrägte dreifeitige Strebepfeiler angebracht. Die Seiten-Portale der beiden Nebenfchiffe fpitzbogig. Der Mufik- Fig. 409. (Völkermarkt.) Chor ruht auf einem Kreuzgewölbe. Steinmetzzeichen j/ • An der Weft-Seite die romanifche Anlage der beiden Thürme und der Vorhalle dazwifchen, die oben als Orgel-Chor dient und wozu in neuerer Zeit ein ftylgerechter Mufikchor-Zubau gemacht wurde. Das rundbogige Haupt-Portal vor der Vorhalle zieht fleh in drei Abflufungen ein, hat in den Ecken Säulen, dann confolartige Tragfteine für den flachen Thürfturz. Die Verbindung zwifchen den Thürmen wird durch eine geradlinige Mauer vermittelt; vom füdlichen Thurme erübrigt nur mehr das unterfte Gefchofi, das übrige ilt durch das Erdbeben 1690 zerftört worden, der andere Thurm ilt modernifirt. Ueber dem oberhalb des Portales befindlichen Fenfter ein kleiner Stein mit der Legende: R. 1844. Sehrfchöne fpät-gothifcheThürbefchläge (Fig. 407), desgleichen ein Thürklopfer (Fig. 408). Bei der im letztenjahrevorgenommenen Renovirung der . Stadt-Pfarrkirche wurden einige alte Fresken und Infchriften aufgedeckt und die alte Bemalung der Pfeiler bloflgelegt. Diefelben hatten eine dunkelgelbe Steinfarbe abwechfelnd mit röthlichen Quadern, durch weifi-fchwarze Theilltriche quer und fenkrecht getrennt. An einem Pfeiler rechts gegen das Seitenfchiff wurde ein Chriflus am Kreuze zwifchen Johannes und Maria gemalt gefunden; eine Jahreszahl datirt diefe gute Arbeit auf J 516; weil man beim Blofi-legen des Steines eine Figur unten lädirte, wurde leider das Ganze übertüncht 1883. Auch an der nördlichen Capelle an der WefL-Wand wurde ein Fresco-Bild bloflgelegt, darftellend die heil. Jungfrauen Barbara und Katharina und Maria mit dem Kinde, welche Figur gröfitentheils übertüncht ift; letzteres ift gehend dargeftellt, einen Stab in der Rechten; links unten kniet ein Mönch mit weißem Mantel; eine Schriftrolle über ihm und rechts am Bilde erweifen ihn als den Donator. Die Infchrift lautet etwa: 1. Conradus hys monafl.2 (monafterii) ppott (praepositus) A. d. 14.60. (? ?) 2. Ave maria mater dei miserere mei. In der Nähe des Triumphbogens in den Fußboden eingelaffen ein fehr intereffanter Grabflein (Fig. 40 9). Er ift in feiner Geflaltung, obwohl noch in das 16. Jahrhundert gehörig, von dem typifchen Vorbilde der viereckigen oblongen Platte abweichend, oben im Halbkreife gefchloffen, lieh einer jüngeren Geflaltung annähernd. Als Hauptdar-ftellung fehen wir drei Schilde angebracht und darüber noch vier helm- Fig. 410. (Völkermarkt.) lofe Wappen mit der Infchrift: An.Sand. Johans . Tag . des . 40. Jars . iil . Geftorben. Der . edel. veft. Adam . von . Obdach . Zu . Töllerberg . dem. Gott. . Darnach im 44. J. am 19. Sept. ftarb. fein.sun. Georg. Fig. 411. (Völkermarkt.) Außerdem noch folgende Grabfteine. Innerhalb der Kirche: 1. Der Envirdge und Edl herr Ulrich phinzing ift aus willen des allmächtigen Fig. 412 und 413. (Völkermarkt.) geftorben an Freitag nach dem heilige Cri-ftag im 1530. jar.Gott fei uns allen genedig (d'/a'X 2'). 2. Ehrfam Frau barbara. weilent . mertts . nager . felige . gelaffene . witib . wellicher . gott. genadig.fei. Amen. Großer weißer Stein mit ganzer Figur im Witwengewande; Umfchrift in gothifchen Minuskeln. Schild mit drei Kleeblättern. Fig. 414. (Völkermarkt.) 2. Walthafar Pader, Rechtsgewandter und Handelsherr, f 20. April 1681. 4. Joannes Bapt. Mayr, Capiteldechant, •J 2. Jänner 1666. Fig. 415. (Völkermarkt.) 5. Lucas Starchmann von Starchenau, Canon.- Senior und Capitelfchaffer, "J 18. September 1680. 6. Jofeph Ant. von Schludermann, kaiferl. Einnehmer, und feine Frau Eva Barbara, geborene Weitenhillerin, "J 27. Februar 1 742. 7- Georg Ludinger, f. Landfch. in Kärnten gewefler Medicus, f 12. Februar 1706. 8. ? Jar. ftarb. der. Erber. Mert. perner. dem.Got.genad (5' langer Stein mit fehr hoch querbreitemWappen. Oben abgekantet, Legende in deutfchen Buchftaben). Außerhalb an der Kirchenmauer: 1. Mertt Schauperger, Burger zu Völkermarkt, f 25. Jänner 1552 und Frau Urfulla deffen Gemahlin und Thoman gorcers erbarn Bürger zu velkirchen ehliche Tochter, f 2. Mai 1559 (mit zwei Hausmarken). 2. NachChrifti unfers ewigen Erlöfers... 1559 am 2 1. Mai f Frau Martha Magerin, ein geborne Banim Wittib, welche ihrem des ewige licht ift d. prudfchaft d. fchueft unnd lederer“ (Fig. 410). Die Stadt hat noch theilweife den alten Charakter bewahrt, wie auch Fragmente der ehemaligen Befeftigung sich vorfinden, die Häufer find alle mehr in die Tiefe gebaut, mit Rundbogen-Thoren, deren Gewände ftark ab-gefafst und mit Wafferfchlägen verfehen sind. Hie und da ift ein verftäbtes Thürgewände in den Käufern zu finden. Die Einfahrten find tief, die Gewölbe mit verftärkten Graten. Hausmarken find in der Münzgaffe und an dem vis-ä-vis der Dechantei gelegenen Capitel-Gebäude zu finden. Das Rathhaus, jetzt Bezirksgericht, auf dem oblongen Hauptplatz an einer Fig. 416. (Völkermarkt.) ehelichen Hauswirth Herrn Wolfgangen Magger von Fuchsflatt. . . Die Kirche erhielt in jüngfterZeit reiche figurale Glasmalerei im Presbyterium; das Gewölbe des Mittelfchiffes ifl ganz in alter Weife erneuert. Vor der Stadt-Pfarrkirche fleht als Andenken an den ehemals dort beftandenen Friedhof ein fteinernes „Ewiges Licht“.Ein achtfeitiger Cylinder, darauf die über Eck geftellte gothifche Laterne auf viereckigem Sockel mit Wafferfchlägen. Der Cylinder ifl hohl, zum Aufziehen der Lampe gerichtet, die unten eingefetzt werden kann. Das reich gothifche Licht-Häuschen im Viereck mit vier fpitzbogigen Fendern, mit Giebeln und Fialen, hoher Spitze und Kreuzblume zu oberd. Die Infchrift lautet: „die dift Ecke gelegen, hat an seinen zwei Fronten unten durchwegs Lauben auf achfeitigen Pfeilern in Rundbogen übergehend. Dahinter befinden fich Verkaufsläden, mit quadratifchen Fendern im Segment-Bogen und solchen Thüren nach Art der alten Verkaufsläden. Die Gewände find profilirt, zuweilen hat der in der Einziehung herum, laufende Runddab gedrehte Sockel mit Bafen. Das Thor id im Segment-Bogen mit reicher verdäbter Profilirung, auf gedrehten Sockeln mit Bafen construirt. An der ab-getlachten Ecke des Eckpfeilers hinter einer Tafel i . . renovirt 1823. Die Renovirung gräßlich. Die Stadt-Caferne, ehemals angeblich zu der alten Herzogsburg gehörend. So viel id erfichtlich, dafs die Süd-Wand, die dem Markte zugekehrt ift, einer Capelle angehörte, über die man nichts weiß, obfchon die Capelle erft aus dem 15. Jahrhundert flammt; wenigftens fagen das die erhaltenen Strebepfeiler, die zwei Abtheilungen und oben aus der geraden Fläche des Pfeilers prismatifch vorfpringende Nafen, mit dem herumgezogenen Profile des Waffer-fchlägers haben. An der einen ift die Vertiefung für eine Lichtnifche fichtbar. Ebenfo ift noch der erfte Strebepfeiler vom Chor-Schlufie, da felber fchon fchief fleht, genau zu beftimmen. In der Einfahrt rechts, wo fich die Kanzlei des Aichamtes befindet, Fig. 417. (Völkermarkl.) ein Grabftein, doch ift der untere Theil, worauf fich die Infchrift befinden mag, im Boden verfenkt und von einem im Boden eingelaffenen Bottig verdeckt. Darauf beinahe in Lebensgröße: ein aufrecht flehender Mann in der Rüllung eines Ritters des 16. Jahrhunderts, mit Schwert und Feldbinde über der rechten Achfel, Halskraufe und fchönem lang herabwallenden Barte, kurzem beinahe gekrausten Haare. Die rechte erhobene Hand hält eine Fahnen-flange, die linke ftützt fich auf eine Cartouche, in deren ovalem Felde fich ein Wappen befindet, zu Füßen liegt der be- fiederte Helm mit gefchloffenem fchnabel-förmigenVifir, darunter dieEifenhandfchuhe. Das Ganze von einem Eierftab umrahmt. Durch die Einfahrt oder eigentlich durchs Thor gelangt man ins Freie auf den theilweife verfchütteten Stadtgraben. Zur rechten ein maffiger runder Thurm, gegen den Cafernenhof zu offen. Die Schufilöcher mit breiten Mündungen und rothem Sandftein eingefafst, ringsherum ein Ring aus rothem Sandftein, von dort erweitert fich die Mauer böfchungsartig zum Fundamente herab. Kreutzberg-Capelle. Oeftlich auf einem vorfpringendenHügelgelegen. 17. Jahrhundert. Der Chor dreifeitig gefchloffen, nach Süden zu. Ohne befondere Merkwürdigkeiten. Die Spitals-Capelle ift ein kleiner einfchiffiger Bau (Fig. 411). Das Schiff heute untertheilt, befteht aus zwei Jochen mit Sterngewölben überdeckt. An den Wänden Pilafter als Rippenbögen, derTriumphbogen vermauert. Das Presbyterium besteht aus zwei Jochen und dem dreifeitigen Chor-fchluße mit reichen Netzgewölben, ftark vor-fpringenden Rippen an den Wänden, acht-feitige Dienile (Fig. 412, 413). Neben dem Presbyterium die Sacriftei mit Sterngewölbe, die Fenfter im Chor reich profilirt, fpitzbogig, im Schiffe rechts eine fpitzbogige Nifche (Fig. 414), fpitzbogige Eingangsthür in das Schiff (M. xi, n. F. p. lxxii). Unter den mittelalterlichen Baulichkeiten zu Völkermarkt muß noch der am Friedhofe flehenden einfchiffigen Ruprechts-Kirche gedacht werden. Sie war bis Mitte des 15. Jahrhunderts die Pfarrkirche, der Sitz eines Collegiat-Capitels; auch reicht fie mit ihrer erften Anlage noch in die romanifche Styl - Periode zurück, urfprünglich ein Bafiliken-Bau mit flachgedecktem Schiffe, das in jüngerer Zeit tonnenförmig überwölbt wurde, wie überhaupt an dem ganzen Baue wiederholte Reftaurationen mitunter gewalt-fam wirthfchafteten. Das Schiff befteht aus fünf Jochen, davon jedoch das letzte Joch jetzt als Presbyterium verwendet wird. Als Presbyterium diente urfprünglich die viereckige mit einem Sterngewölbe überdeckte Halle, darüber fich der Thurm erhebt, der übrigens in feinen mitteren Partien ein etwas jüngerer Bau fein dürfte. Durch die Ueberwölbung der Kirche wurden die urfprünglichen kleinen Fenfter in der oberen Wand des Schiffes gegenftandslos, da iie über die Wölbung kamen (Fig. 415). Das Gewölbe der Thurmhalle, das mit Kleeblattbogen gefchloffene dortige Abfchlufl-Fenlter, die im gefchweiften Spitzbogen angebrachte Nifche mit , reicher Bekrönung dürften mit dem Thurmbau entftanden fein, in fo weit diefer fich vom oberen Gefchofle erhebt; denn es findet fich noch dafelbft ein romanifcher Rundbogen-Fries, mit welchem der romanifche Theil abfchlofi. Der Fries im zweiten Stockwerke enthält arcadenartig aneinander gereihte Mauerblenden. Bis zur Dachhöhe ift die Thurmfliege in einem cylindrifchen Anbaue angebracht. Das Haupt-Portal mit geradem Sturz ift im Rundbogen conftruirt, in drei Stufen eingezogen mit einfach gegliederten Kämpfern, nun durch Mörtelanwurf geglättet und zweifarbig getüncht. Im Bogenfelde der Reft einer antiken Sculptur, wie man fie in Treffen findet, f. Fig. 356; in fechseckigen Feldern Rofen und Sterne (Fig. 416). Ueber dem Portale ein einfaches Rundfenfter, jetzt mit radfpeichenartigem braun getünchten Maßwerke aus fich durchkreuzenden Spitzbogen ausgefüllt, das Seiten-Portal im gefchweiften Spitzbogen. An der rechten Seite ein fpät-gothifcher Capellen-Bau mit drei fpitzbogigen Fenftern, zwei einfachen mit Kleeblatt und einem zweitheiligeu mit Kleeblatt und Vier-pafi, die mittlere Seite doppelt fo breit wie die vier anderen Seiten, doppelt geftufte Streben, Schluflftein und Wanddienft, Glasmalereien (SacrifLei). In der Thurmhalle fand fich im rund-bogigen Oft-Fenfler noch vor kurzem ein Glasgemälde mit den Bruftbildern des heil. Nicolaus und Ruprecht auf reich orna-mentirtem Grunde, Glasmalereien, die in das 14. Jahrhundert zurückreichen dürften, jetzt im Mufeum zu Klagenfurt. Alter Marmor-Taufftein. Am Seiten-Altar ein altes großes Crucifix. Im Presbyterium eine im Efelsrücken gefchweifte Nifche. Zwei Grabfteine, einer beim Taufftein, faß. unlesbar und abgetreten, der andere bei der Kirchenthür aus dem 14. Jahrhundert (abgetreten), man erkennt ein Kreuz, darauf Kübelhelm und Schild, darin ein Pferd (?). Ein kupfernes Rauchfaß (Fig. 417). Am Chor-Bogen eine Infchrift, auf die Gefchichte der Kirche und des Collegiat-Capitels bezüglich. An der Nord-Seite ein Karner(Fig. 418) mit Untergefchoß, freiftehender Rundbau mit Fig. 418. (Völkermarkt.) konifchem Dache, rundbogiger Thüre und einem rundbogigen Fenfter auf der Nord-und auf der Südfeite. Statt der alten Apfis iß ein polygones Chörlein angebaut mit gedeckten Spitzbogen im Gewölbe und drei fpitzbogigen Fenßern gleich Mauer-fchlitzen in verfchiedener Höhe über dem Boden (M. 1. 123. 141. v. 59. vin. n. F., p. lxii). Vordernberg. (Strafienzug: Meyer 109). Die Kirche mit einem fpätgothifchen Chörlein, die Rippen des Netzgewölbes auf derben Confolen, keine Strebepfeiler, der Thurm an der Chor-Südfeite mit fpitzbogigen Schallfenßern. W. Wabelsdorf. Die Filial-Kirche zu St. Georg iß ein intereffantes gothifches Bauwerk; im Chor, der dreifeitig gefchloffen iß, mit drei fchmalen Jochen, darin fpät-gothi-fche Netzgewölbe von feinem mittelßarken Schwung. Die Rippen übergehen in halber Raumhöhe auf Confolen, von denen die Mehrzahl an der Oberfläche decorirt iß. An zweien edel gebildete Jünglings-Köpfe, an anderen Zwerggeßalten in hockender Stellung ein Spruchband haltend, wieder zwei andere mit folchen Figuren, die aber Schilder halten, auf welchen diefe Steinmetz- Zeichen zu fehen find. Am Scheitel treffen die Rippen in fechzehn runden Schluß- Reinen zufammen, welche wieder fämmtlich verziert erfcheinen. Hervorragend find die drei an der oberRen Scheitellinie angebrachten mit dem Lamm ChriRi und der Siegesfahne, mit dem Pelikan und mit dem Löwen, der fein todtes Junge durch feinen Hauch belebt. In den übrigen SchluflReinen wiederholen fich theils die an den Confolen angebrachten Bilder, darunter die oben verzeich-neten Steinmetz-Zeichen, theils kommen neue Symbole dazu, wie die fünfblätterige Rofe und ein fünfRrahliger Stern, beide je zweimal, fowie Strahlengeficht der Sonne und Mondfichel. Alles durch KalkanRrich übertüncht. FenRer theils einfach fpitzbogig, theils modernifirt, nur das mittlere im Schlüße Fig. 419. (Wabelsdorf.) mit Butzenfeheiben und farbigen Zwickeln, fowie ein FenRer im Dachraume oberhalb der SacriRei fchließen im Kleeblattbogen. , Das Schiff ist weniger beachtenswerth; es läuft hier nur eine primitive Bretterdecke mit länglichen Caffetten in einfachen zickzack laufenden MuRern, weiß roth und fchwarz bemalt, und die Wände find leer. Es wurde hieher von einem älteren Portal-Bogen ein großes Stück übertragen und unter den Orgel-Chor geRellt. Im kräftigen SchlufiReine die zwei Tainacher Wappenfchilder, darüber Mitra und Stab; links und rechts die BuchRaben: I. F. G. D. P. V: und weiter im Hai bkreife der. Spruch: »Malo Mori Quam Foedaric und die Jahreszahl 1.6.2.8, Merkwürdig geRaltet iR aber der Eingang felbR. Die inneren Gewände find unter dem geraden Sturz confolenartig verRärkt, welche Confolen zwei Zwerg-Figuren decken, auf der Schräge des Sturzes im Bogenfelde zwei Menfchenköpfe als Confolen ohne Statuetten, Rark übertüncht. Vom ThürRurz Reigt das Bogenfeld auf und fchließt im Efelsrücken ab. Am ZufammenRofie des Schiffes mit dem Chore erhebt fich ein fechsfeitiger gemauerter gothifcher Dachreiter, eine Seltenheit bei so ärmlichen Kirchen. Der ur-fprüngliche Helm iR vielleicht einR abgebrannt; die jetzige Bedachung iR nur aus Brettern zufammengefügt. Das beRe find die großen SchallfenRer, leider fchon ziemlich befchädigt. Drei von ihnen haben Mittel-Rock und Dreipafs im Bogenfelde, drei andere find einfach und haben Kleeblatt-Bögen (Fig. 419). Ein heil. ChriRoph-Wand-gemälde an der Süd-Seite, eine Arbeit älteren Datums. Neben dem Eingänge rechts leerer Schrein eines roh bemalten Flügelaltars fammt Predella. 5' hoch, 4' breit (M. ix. n. F., p. xeix). Wachsenberg (Decanat Feldkirchen). Die St. Andreas-Kirche, einfehiffiger fpät-gothifcher Bau mit Netz-Gewölben, der Chor, der aus zweieinhalb Jochen und dem dreifeitigen Schlüße beReht, mit Rippen, die auf Confolen ruhen. Im dreijochigen Langhaufe ruhen die Rippen auf den dreifeitig einwärts geRellten Strebepfeilern. Einige FenRer mit Maßwerk. Beachtenswerthes Gemälde: Enthauptung Johannis (M. x. n. F., p. eexiv). Waggendorf. Die Filial-Kirche St. Martin (St. Michael ob Bleiburg) mit fpät-gothi-fchem Schiffe (Netzgewölbe mit 11 Schluß-Reinen) und Rreng gothifchem Chor (Kreuzgewölbe) mittelgroß von fchlanken Verhält-niffen in den hohen Gewölben. Der Chor beReht aus einemjoche und dem dreifeitigen Schlüße, das gleichbreite Langhaus aus vier Jochen. Im Chor drei Wandnifchen. DieChor-FenRer mit Rrengem Maßwerk, die des Lang-haufes mit charakteriRifch fpät-gothifchem. Die Gewölberippen im Chore ruhen auf Confolen, im Schiffe auf Dreiviertel-Säulchen mit ringförmigen Capitälen. Das Schiffgewölbe wurde erRinfpätererZeit eingefetzt, und damals ent-Randen auch die Strebepfeiler. An der Nord-Seite über der SacriRei der viereckige mäch- tige Thurm mit achtfei tigern modernifirten Spitzdache, romanifchen Doppelfenftern, darin eine runde Mittelfäule. Eine Glocke mit Majuskel-Infchrift. Intereffant ift die Einrichtung zur Vertheidigung der Kirche durch Schufifcharten im Unterdachraume. Waldenburg bei Mauten, an der alten Straflenlinie. Schloßruine (M. w. anth. 1886, 6if.). Waidisch, die Pfarrkirche zur heil. Margaretha in Unter-Rofenthal bewahrt nur wenige Rede aus älterer Bauzeit; dahin gehört die Halle des an der Wed-Seite angebauten Thurmes und der Thurmeingang, der mit einem gefchweiften Spitzbogen überdeckt id (M. ix. n. F., p. xxm). Waisach. Der Bergweg nach alter Anlage, Franz Jofephs-Höhe, mit Römer-dein, am Wiefen-Marktplatz der Heidentempel, 7 Münzen mit 2 Nero, Baurede; weiterhin Franzofenfchanze, Bäckenmühl, Weispriach, Jadersdorf, Radnig u. f. w. (Äfeyer-Str. in). Die Kirche bedeht aus drei Jochen mit Netzgewölben und runden Dienden als Schiff (außen ein einfacher Schrägfockel) und aus einem Joche und fünffeitigem Schlüße als Presbyterium. Die reicher profilirten Rippen laufen auf Dienden mit Capitälen auf. Im Presbyterium ein zweitheiliges Fender mit Maßwerk. Thurm und Sacridei beiderfeits des Presbyteriums urfprünglich gothifch. Das Portal an der Fagade reich profilirt (Fig. 420; M. vin. n. F., p. ci). Waisenberg bei St. Georgen am Weinberg, Schlofiruine. Diefes fchöne Schloß, das innerhalb kaum eines Jahrhunderts dem gräfilichden Verfall preisgegeben, bedeht außer den ringsum fich ausdehnenden Fortificationen mit fchönem Thorthurme wo fich eine Wendeltreppe befindet, aus einem riefigen quadratifchen Bau mit zwei Stockwerken. Die Wölbungen in dem Souterrain und riefig hohen Erdgefchoße bedehen zwar noch, find jedoch in gänzlicher Ver-nachläfligung; die Einfahrt id trotz ruinöfem Zudande von imponirender Art und Ausdehnung hoch gewölbt. Die linksliegenden mächtigen Räume mit tiefen Fendernifchen, in denen ehemals Wandkäden eingemauert waren, theilweife bemalt mit Renaiffance-Ornamenten; in einer derfelben fieht man von kundiger Hand einen Hirfchen in Contouren eingeritzt; fcheint eine Spielerei des betreffenden Malers gewefen zu fein. Im nordwedlichen Thurme, im letzten Stockwerk, befand fich die ehemalige Schloß-Capelle, dem heil. Andreas geweiht, an der Wand find die Apodelkreuze noch iichtbar. Diefer kreisrunde Raum von 6-60 M. Durchmeffer id mit einer flachen Kuppel überwölbt, mit einer runden Oeffnung in der Mitte, durch welchen der Himmel hindurch blickt. Der Verputz id bereits abgefallen. An diefem Thurme find einige befonders fchöne Fendergewände in Kalkdein, mit ver-däbter Profilirung und gerauteten Söckel-chen in den Bafen, an den fchrägen Waffer- fchlag fich verfchneidend. Die Böden find in den Thurmgemächern fowie in den Soti-terrain-Localitäten mit hartem Cementmörtel (Gufimauerwerk) und Schlögelfand mit etwas Kalk vermengt ausgelegt. Die Stiege im erden Stock ist noch erhalten. Der wed-liche Flügel beinahe eingedürzt. Der fchöne quadratifche Hof enthält eine Ciderne. Es id fchade um diefen alten fchönen Bau, der ehemals in feiner Vollendung einen ungemein prächtigen Anblick gewährt haben mag und trotz feiner Verwahrlofung noch immer bietet. Rechts und links vom eigentlichen Schloßthore in Manneshöhe aufdeigende Schläuche in dem Mauerwerk, die in der Halle in einer Nif che münden und jedenfalls zu Vertheidigungszvvecken gedient haben, d. h. zum Beftreichen des Thores mit einer Feuerwaffe gegen feindliche Angriffe. Waitschach auf den Höhen des Eiszeit-Schotters (Decanat Krappfeld; M. xi. \ \ / \ \ / X >—< V V Nii Fig. 421. (Waitfchach.) 60. Jab. 12. 66). Das Relief: Weibliche Gehalt in langem Gewände und Gürtel, mit Spiegel, die linke Hand an die Brüh, haftet außen an der Kirche (M. 6, n. p. cltii). Die Pfarrkirche ih ein fehr be-achtenswerthes Bauwerk des 15. Jahrhun- derts. Auf dem Sockel eines Pfeilers der Oh-Seite findet fich die Jahreszahl 1447 ein-gemeiffelt. Eine dreifchiffige Hallenkirche von größeren Dimenfionen, außen mit kräftigen dreimal überfetzten Strebepfeilern. An den Ecken find diefelben fchräg gehellt. Vier Paar achtfeitige Pfeiler tragen die Decke, deren in Sternform fich verfchlingende Rippen auf den Pfeilern und einigen der correfpondirenden Wandpfeilern (Dreiviertel-Säulen) mittelh Confolen aufliegen. Andere haben Blatt-Capitäle und hützen fich in der Fenherhöhe auf Confolen mit figura-lem oder Blattfchmuck. Die Seitenfchiffe fchließen geradlinig ab und find mit Kreuzgewölben überdeckt. Die fich gegen das Hauptfchiff aus den Seitenfchiffen öffnenden Arcaden find durch bimförmig profilirte Gurten verhärkt. An das linke Seitenfchiff fchließt fich eine kleine Capelle an. Die Fenher größtentheils noch mit Maßwerk. Das Presbyterium hat einen fünffeitigen Chorfchluß. Dortfelbh ein prachtvolles Sa-craments-Häuschen, das fich auf quadratem Fuße vier Stockwerke hoch aufbaut. Fifch-blafen und Efelsrücken charakterifiren diefes fchöne Werk der Spät-Gothik. Rechts in der Wand eine Credenz-Nifche. Die Sacrihei-glocke mit zierlichem Gerühe aus Schmiede-eifen. Die Altäre enthalten nichts von Wichtigkeit, nur der fogenannte Landfeh after-Altar (1626) macht fich durch feine alte Holz-Polychromirung bemerkenswerth. An den Seitenflügeln und im Relief Reminif-cenzen an die gothifchen Flügel-Altäre. Ein Votivbild aus Judenburg vom Jahre 1661, ein zweites aus 1537. Die Fenher mit Maßwerk (Fig. 421, Grundriß, Fig. 422, Anficht). Hoch intereffant ih die Weh-Seite mit zierlichem Portal, dabei Malereirehe: Maria auf dem Throne. Ueber dem Giebel der Fagade erhebt fich der Thurm, der fchon unter dem Kirchendach vom Viereck ins Achteck übergeht. Ueber der Glockenhube mit fpitzbogigen Fenhern, darin auch Maßwerk, enden die acht Seiten in eben fo viele Giebel mit Efelsrücken, zwifchen denfelben Fialen mit Kreuzblumen. Innerhalb der Krönung ein etwa 2 Fuß breiter Umgang um den eigentlichen Thurmkern, der mit niedrigem einfachen Helme etwas unfertig ab-fchließt. An der Kirche finden fich zahlreiche Steinmetz-Zeichen (Fig. 423), fo im Langhaufe (a, b, c, d! e, f, g, h), im Chor {k, l, m, n, p, ], r, s, t, u, bb, cc, v, w, x, z), am Well-Portal (z), am Thurm (im o), am Süd-Portal {z, ad). Die Strebepfeiler um die ganze Kirche find meilt dreimal abgeftuft (M. v. n. F., p. cliii). Neben der Kirche links vom Presbyterium ein Karner - Očtogon mit polygonem niedrigen Oft-Chor fammt Streben; fchmale fpitze Fenlter. Unten das Offarium mit be-fonderem Eingänge an der Süd-Seite, darin ein fehr Harker runder Mittelpfeiler und voller Gebeine. Spuren alter Malerei, in den Gewölbeflächen flylifirte Blumen und Arabesken in gelb, braun und grün, an den Wandflächen die vier Evangeliften, im Chör-lein türkifche Reiter mit einem Gefangenen hinter fleh. Darunter Legenden, aus welchen zu entnehmen ift, dafs die wahrfcheinlich 1532 angefertigten Gemälde 1620 unter dem Vicarius Gregorius Rörer durch einen hier, ift nicht erwiefen (Car. 1847, 2I3)- In dem Walde zur Pribernig-Hube gab es um 1840 allerlei behauenes Geltein, daraus das Schrift-Denkmal: VANNIANOr*, Zeit um 150, gefunden vor 1880. Im Fenfterftocke der Hube (Aep. 4, 211, 11). LVCCO VERUI1LES* um 140, gefunden 1851. Hube (Jab. 291. Mo. 5019. Fig. 422. (Waitfchach.) RadmeiHer unterhalb Waitfchach, wahrfcheinlich in Hüttenberg, renovirt worden find. Walburgen bei Eberstein. Ein fandiger Rain der Harmeter-Hube enthielt vor dem Jahre 1858 die Eifengeräthe: Harnifch -Theile, verrollet, Helm -Theile, Kinn-Kettchen, wohl nur mittelalterig ? Ob ein Claudius Albinus, Silber K. 1847, von Kunft-Topographie. VII, Aep. 4, 216; zu Afk. 1858, 5, 149, AfköG. 29, 243). Sehr hübfehe und geräumige einfehiffige Kirche, vom Friedhof umgeben, in einheitlich fpät-gothifchem Style erbaut, befteht aus Chor und Schilf, welche beide Räume mit Netz-Gewölben gedeckt find (M. x. n. F., p. ccxn). Der Chor, der laut Jahreszahl aus 1512 (oder 1522, fchwerlich 1572) Hammen 27 40 2 dürfte, liegt um 2 und 4 Stufen höher als das Langhaus, und umfafst drei Joche und den dreifeitigen Schluß; die bimförmigen Rippen auf runden Dienften mit Blatt-Capi-tälen anlaufend. Diefe Dienfte ftützen fich in der Drittheil-Raumhöhe vom Fußboden an auf Confolen. Sowohl die Capitäle als auch die Confolen zeigen verfchiedene Decoration. Fünf von den Capitälen haben reichen Blätterfchmuck, werden jetzt reftau-rirt, drei mit je zwei fitzenden Figuren, welche eine in der Mitte gehaltene Männermaske beim Barte packen, zwei in den Ecken des Triumphbogens mit je zwei leeren Schildern. Von den Confolen trägt eine die Geüchts-Maske eines Jünglings mit langen Fig. 423. (Waitfchach.) Haaren, eine zweite einen Hundekopf, welcher einen Schild, worauf ein Wagenrad, im Maule trägt, die dritte und vierte zeigen .Engels-Figuren, welche Spruchbänder halten, eine fünfte ein Hirfchgeweih im Schilde, zwei andere Köpfe, welche in den Haaren Blätter eingeflochten haben u. a. m. Desgleichen find die Schlußftein-Scheiben mit diverfen Symbolen geziert. In den vier größten Gott Vater, Sohn, Heil. Geist (dargeftellt als drei im Kreife zufammenge-wendete Köpfe), und das Wappen von Kärnten. An den feitlichen Schlußfteinen: ein M, darüber eine Krone, ferner IHS und eine Krone, die fegnende Hand, ein geflügelter Löwe, Ochs, Adler, zwei Fifche, eine doppelfchwänzige Meerjungfrau, ein Hirfch, die Dornenkrone, ein längegetheilter Schild, und ein zweiter Schild mit einer Hacke und Zange, wurden ebenfalls reftaurirt. Außerdem an den Quer-Rippen in der Scheitel-Linie an fünf Stellen angeheftete Menfchenantlitze. Ein folcher Menfchen-kopf auch an der Chor-Seite des Triumphbogens. Der Bogen ift ziemlich hoch, drei-feitig gefchrägt, wovon die eine gefchrägte Seite tief eingekehlt erfcheint. Die Chor-Fenfter groß, fchön fpitzbogig, zweitheilig mit trefflichem fpät-gothifchen Maßwerk (Fifchblafen) in den Bogenfeldern. Viermal abgeftufte Strebepfeiler mit Spitzgiebel und Kreuzblumen. Das Schiff vielleicht urfprünglich roma-nifch, in vier gleichbreiten Jochen, ebenfalls mit Netzgewölben. Doch laufen hier je drei Rippen gebündelt und ohne Capitäle bis zur gemeinfchaftlichen Bafis herab, die mittlere der Rippen im Birnen-Profil, die zwei feitlichen im Rundftab-Profil. Die unteren Bafen zeigen vier Seiten des Sechseckes und find zweimal abgefetzt. Außen keine Strebepfeiler. An der Decke wieder zahlreiche Schlußfteine mit mannigfaltigen Figuren. So bemerkt man: r. Den Pelikan, 2. Auferflehung Chrifti, 3. das Lamm, 4. den Bär, 5. und 6. je einen fünfflrahli-gen Stern, 7. und 8. je einen Schild mit \i ^ "N Ir 9. und 10. zwei fchöne Rofetten, 11. und 12. je vier Rofetten, 13. und 14. Gefichts-Mas-ken, 15. Kopf eines Rindes, 16. einen Schild, 17. Sonne, 18. den Mond. Im linken Schiffeck als Confole ein Löwe mit Schriftband. Im letzten Weft-Joche ein prächtig durchgebildeter gothifcher Orgel-Chor. Zwei übereckgeflellte vierfeitige Pfeiler mit Sockeln und an den Wänden Confolen tragen drei fpitzbogige reich profilirte Bögen. Die vordem Pfeiler-Bauten find als felbftändige Säulchen behandelt, oben mit Blätter-Capitälen endigend, darauf leere dreieckige Schilder, die fich unten auf Thierköpfe ftützen. Die Deckplatten jener zwei Capitäle treten frei vor, gleichfam Confolen, zur Aufnahme von Heiligen-Figuren bildend. Die Abdachungen der Scheidebögen tragen in jeder Hälfte fieben hübfch entwickelte Krabben und an den Scheitelftellen finden fich Confolen-Anfätze und darüber Kreuz- Steinmetz-Zeichen: 4°3 Blumen. Ihre Ausbildung i(l aber nicht durchgeführt, denn die Schäfte werden vom Fufl-Gefimfe der Chor-Brüftung aufgefangen, wo eine einfache Verkröpfung vorkommt. Die Chor-Brüftung felbft befteht aus acht durchbrochenen Maßwerk-Feldern mit je einem ftreng-gothifchen Vierpaß. Die Unterwölbung des Orgel-Chores bilden drei regelmäßige Sterngewölbe, wiederum am Scheitel fym-bolifche Schlußftein-Zeichen tragend, fo das Lamm, den Bären, die Taube, den Engel, einen Männerkopf, Rofetten und Sterne, Symbole der vier Evangeliften. In der Nordweft-Ecke die mit drei Seiten eingebaute Wendeltreppe und nahe der Weftwand noch zwei frei-ftehende Stützpfeiler zur Aufnahme der rückwärtigen Rippen. Die Errichtung des Orgel-Chores wird durch eine hier befindliche Jahreszahl 1572 und die Renovirung durch 1835 bezeichnet. Der an der Welt-Seite vorgebaute eine gefchloffene Vorhalle bildende Glockenthurm, auf mächtigem Sockel (ein Quaderbau), ift mit einer außerordentlichen Solidität ausgeführt, welcher der Thurm feinen fchönen heutigen Bauzuftand verdankt. Im Inneren des Erdgefchoßes ein gothifches Stern-Gewölbe; äußerer Eingang im einfachen Spitzbogen, gothifch profilirt, über dem Schluß ein Schild mit der Jahreszahl 151^ und dem Steinmetzzeichen rv In der Thurmhalle gegen die Kirche ein fchönes romanifches Portal in recktwinkeliger Gewandung, beider-feits je eine Säule mit Eckknollen-Bafis und Capitäl, gerader Sturz. Die Säulen fetzen fich im Bogen als Wulft fort. Intereffante Befchläge. Eine zweite Jahreszahl an der Nordweft-Ecke unter dem erften Gurtgefimfe: 1518, weiter oben über dem zweiten und unter dem dritten Gurtgefimfe in gefchlunge-nen Bändern 1522 und 1523. Fünf Stockwerke durch Gefimfe mit Wafferfchlägen und gemalte rothgelbe Maßwerk-Friefe getheilt, darauf erft vier Spitzgiebel und achtfeitiger Pyramiden-Helm. Im Glockenhaufe ein breites Spitzbogenfenfter mit gemaltem gothifchen Bogen-Fries. Das Süd-Portal, befonders hübfch fpitz-bogig, mit profilirten Gewänden und fpät-gothifchem Blend-Mafiwerk im Tympanon. Ueber der Spitze des Bogenfchlußes ein ge-zinnter Fries, auf welchem feitwärts und in der Mitte drei Heiligen-Nifchen auffitzen, einftmals wahrfcheinlich mit Malereien ausgefüllt. Das Nord-Portal ift einfacher, aber doch mit Kreuzblumen und zwei Fialen. Strebepfeiler mehr niedrig in drei Abfatzen nur am Chore, mit Wafferfchlägen und fchad-haften Fialen. Achtfeitiger gothifcher Tauf-ftein (Fig. 424) in der füdlichen Seiten-Capelle. Die Friedhofmauer hoch und feft, durch viele Schiefifcharten zur Vertheidigung eingerichtet. Die drei Altäre von 1690, auf denfelben noch gothifche Halbfiguren, wie Frau mit Kelch und Krone, Frau mit Schwert und Krone, dann St. Anna mit Jefu und Maria etc. Fig. 424. (Walburgen.) Bei St. Walpurgen ein Bildftöckel, viereckig, mit einem vorfpringenden und fpitzzulaufenden Schieferdache überdeckt und Fresken in den Nifchen: Chriflus am Kreuz mit Maria und Johannes, Schweifi-tuch der Veronica (1525), Katharina und Petrus, Paulus und Barbara. Waldenstein (Schloß), das lange Zeit im Befitze der Herren Ungnad-Weifien-wolf war. Der Schlofibau felbft ift mehr durch feine herrliche Lage intereffant, als durch feine architektonifche Ausbildung. Der im füdlichen Schloßflügel befindliche Haupteingang ohne Zier führt uns in einen kleinen unregelmäßigen Hofraum mit 4°4 fchmucklofen Fenftern. Gegenüber diefem Eingänge gewahrt man den Aufgang in den Nord- und Weft-Tradt; längs dem letzteren ift ein von jonifchen Säulen und rundbogigen Kreuzgewölben geflützter Corridor angebracht, an den Hinterwänden mit correfpon-direnden flach vortretenden Confolen mit Engelsköpfchen geziert. Die Innenräume find theils rundgewölbt, theils flach gedeckt, fonfl ohne Bedeutung. Ein einziger mächtiger viereckiger Thurm erhebt fleh an der Ecke des nördlichen und weltlichen Flügels. Er ift vor Zeiten ausgebrannt und trägt jetzt ein niedriges Zeltdach, lieber einem Seiteneingange des öftlichen Tradtes bemerkt man eine längliche Gedenktafel aus grauem Marmor mit dem Spruche : „Im. auffteen. und . nidergeen . fuech. . und. zeig . dich . dank. par . gegen . deinem . got. und . oerlediget . volgt . alles . felligglich . nah.“ Zu beiden Seiten je ein Wappenfchild. In der alten Capelle gibt es nichts be-, fonders merkwürdiges, ein rechteckiger ziemlich hoher rund eingewölbter Raum mit gerader ausfpringender Altar-Nifche, worin ein einfacher Renaiffance-Altar fleht. Links "unter der Decke eine große Oratorium-Oefifnung mit Renaiffance - Umrahmung. Ueber dem Capellen-Raume der gemauerte Dachreiter (Fig. 425). Sacraments-Nifche im gefchweiften Spitzbogen, als Kanzelfufl dient eine romanifche Säule. Als der merkwürdigfte Raum gilt in diefem Schloße eine kleine Kammer des alten Thurmes. Die Sage fchildert fie als Gefängnis, Hungerflube, im Volksmunde die „Cornetkeuchen“ genannt; an der Wand eine Schrift, mit einem Nagel in diefelbe geritzt: „O Richter Richte Recht, Den du bill Herr Und ich bin knecht, wie du wirft Richten mich, fo wirt Got einft Richten dich. Peter Eckhart von Beckern Cornet: 166g. (M. ix. n. F., p. lxiv). Im Orte befiehl eine Capelle aus dem vorigen Jahrhunderte. Wallersberg, St. Peter am. Das Relief: Büfte von Weib und Mann mit Rolle, Medaillon. Das bellerhaltene Denkmal diefer Art in Kärnten. ASCVLEPIO, Weihflein dem Aeskulap, um 350, gef. vor 1880 (Aep. 4, 20g, 5. M. 8 neu p. cxiv, 6), beide außen an der füdlichen Jochwand der Sacriftei eingemauert. DVMIAE* um 160, gef. vor 1880 (Aep. 4, 20g, 3). SATVCIONP, um 200, gef. vor 1880 (Aep. 4, 20g, 4), beide jetzt innerhalb der Sacriftei an der füdlichen Jochwand eingemauert. Ort Wallersperg urkundlich 1157. Die Kirche war bis noch vor kurzer Zeit ein geofteter langgeftreckter einfchiffiger Bau. Durch ein fpitzbogiges Portal mit profilirtem Gewände betrat man einen mit einer Tonne überdeckten Vorraum, der breiter war als das fich unmittelbar an-fchliefiende Kirchenfchiff, welches vor zwei Jahren an Stelle des früheren demolirten fich als breiter hoher rechteckiger Raum ohne Chorabfchlufi mit hohen rundbogigen Fenftern darflellt. An das Schiff fchlofi lieh das Thurm-Quadrat an, in feinen Oeffnungen zwei enge Spitzbögen bildend. Diefer Raum, ebenfalls mit einem Sterngewölbe überdeckt, erhielt in neuefter Zeit die Thurmfliege hineingebaut. Das ehemalige Presbyterium dient jetzt als Sacriftei, es bildet ein Joch und den fünffeitigen Chor-Schluß mit modernifirten Fenftern. Die Rippen des Sterngewölbes mit 11 runden Schlußfteinen ruhen auf Dienften, welche in der Höhe der Fenfter-fohlbank mit kleinen achteckigen Confolen endigen, auf denen einer mit Schild (Fig. 426). Von den Capitälen der Dienfte beftehen zwei aus Blattwerk, die anderen aus fünf Seiten des Achteckes. Die in den Ecken am Triumphbogen fich herabfenkenden Rippen ruhen 4°5 unmittelbar auf Maskenconfolen. Außen am Chor Wanddienfte bis Dreiviertel-Höhe hinaufreichend und achteckig pyramidal abgedacht. Dem Innern des Langhaufes entfpricht ein Syftem von einfachen Strebepfeilern. Das gothifche Kirchengebäude flammte aus zwei Bauzeiten, einer älteren und einer jüngeren, der das Presbyterium angehört. Der Thurm hat fpitzbogige Schalllöcher und ein Zwiebeldach. Der Taufftein flammt noch aus der alten Kirche, ifl von weißem Marmor aus dem 16. Jahrhundert. Wallers perg, St. Michael am, Filiale von Markt Griffen. Kleines Kirchlein, geoftet, das Schiff romanifch mit flacher Decke, die jedoch in Folge Reftauration von 1516 höher gelegt würde, was genau an der Orgelchor-Wand erfichtlich wird, und zwar um 80 Cm. Die Bretter der Decke find unmittelbar an den Bundträmen des Dachftuhls be-fefligt; die Fugen mit längslaufenden Latten übernagelt und vollfländig polychromirt, der Grund im Zick-Zack-Bandeau: gelb, roth, lichtgrün und weiß. Darüber (quer, zwifchen den Latten) in heben Varianten mittelfl Patronen Fifchblafen-Mufter und anderes Ornament fchachbrettartig in den durch die Latten gebildeten Zwifchenräumen vertheilt. An der Wand, zunächft unter der Decke, als Bordüre eine gemalte Arcatur-Blende aus fich verfchneidenden Halbkreifen mit Lilienendung. Der Sänger-Chor ifl ebenfalls von Holz und fowie die hölzerne Stiege an den Stirnflächen in der Diagonale bemalt und mit fchwarzem Schachbrett-Mufler übermalt. Die füdlichen Fenfter haben Steingewände und find flach mit viereckiger Oeffnung, rundbogig und hoch, aus dem 1 6. Jahrhundert. In der nördlichen Schiffmauer find zwei fchmale Lichtfpalten fichtbar, fie dürften früher etwas breiter gewefen fein, und von romanifcher Provenienz. Der Triumphbogen im Spitzbogen, die Laibung dreifeitig mit Schräge. Das Presbyterium, 5'90 M. lang, in gleicher Breite mit dem Schiff, 2 M. kürzer als felbes, ifl mit Sterngewölben überdeckt, bildet zwei Joche und den dreifeitigen Schluß, die Rippen mit fcharfkantigem Profil verfchneiden fich in Wand-Confolen im Dreiviertel-Profil mit zweimaligen Einziehungen in die Spitze zulaufend. Drei Schlußfteine, wovon der hinterfte mit einem Schilde, die anderen zwei glatt undrund. Das Mittelfenfler und die zwei füdlichen Fenfter find im Spitzbogen mit Steingewände verkleidet, das erftere vollfländig, die anderen nur im Bogenfelde mit Butzenfeheiben. Nördlich ein Quadrat-Fenfter. An der Süd-S eite auß en groß er Chriftoph, 18. Jahrhundert, gemauerte Vorhalle. Zwei Glocken im Dachreiter. Fig. 426. (Wallersberg.) I. Glocke: (Minuskel) got f pehiet+dises+gotehaus+und+alle+die+ gen+ein+und+aus anno 1 583+iar+durchs+Foier+geflossen+Bene-dict+Fiering+hat+mich+gossen. Marke: II. Glocke: (oben im Reif) O rex+gloriae+venLcum+pace+. Darunter Spitzbogen-Blenden. Wandelitzen. St. Michael’s Kirchlein, Filiale von St. Stephan. Kleiner Bau aus dem 14. Jahrhundert. Das Schiff, 7'42 lang 4-18 breit, mit flacher caffetirter Decke. Die Süd-Wand bei fpäterer Reftauration etwas hinausgerückt, da die Triumphbogen-Wand bei 1'02 Breite plötzlich abbricht und unter 900 umbiegt, wodurch zwifchen felber und der Süd-Wand eine Vertiefung von 27 Cm. und 48 Cm. Breite in der ganzen Höhe bis zur Decke entfteht. 406 Aus der nördlichen Mauer fpringt der Triumphbogen um 69 Cm. hervor. Das Presbyterium, zu dem man durch den in ftumpfem Spitz zulaufenden Triumphbogen mit drei-feitiger Laibung gelangt, ilt dreifeitig ge-fchlofien, mit einer Rundbogen-Tonne überwölbt, die zum Schlüße in Kappen mit ein-fpringenden Graten ausgeht. Unter den Anläufen des Gewölbes befinden fich an der Oft-Seite, in der Achfe liegend, ein 2 2 Cm. breites gothifches Fenfterchen mit breiter Laibung, an der Süd-Seite eines mit geradem Sturz. Wasai (Decanat St. Veit). Die dortige kleine Kirche fcheint noch eine roma-nifche Anlage zu fein. Der Chor-Raum ift gerade abgefchloflen und im Halbkreisbogen überwölbt, die Gewölbe-Malerei ftark verblichen, aber fehr alt, zwei fchmale gedrückt-fpitzbogige Fenfter (M. x. n. F., p. ccxiv). Wasserhofen bei Eberndorf, mit Sattnitz die Fundftelle für die Tufffteine in den römifchen Käufern des Gebietes von Virunum und Juenna. Die St. Magdalena-Filial-Kirche (Filiale von St.Kanzian) (Fig. 427) klein, mit gerade gefchloffenem und rundbogig grätig überwölbtem fchmalen Chore, der ein kleines rundbogiges Fenfter je gegen Süden und Norden und ein kleines Kreisfenfter gegen Often hat, und mit kreisrundem (8 M. im Durchmeffer) flachgedeckten Schiffe, wahr-fcheinlich eine romanifche Rund-Capelle, die als der ältere Theil erfcheint. Zopfig ausgebauchter neuerer Dachreiter am Kegeldach des Schiffes. Der Rundbau ift außen kahl, ohne jeden Schmuck, die Bretterdecke ift noch gothifch bemalt, zwei gedrückt-fpitz-bogige Fenfter, eines mit Theilungspfoften, rundes fchmucklofes Portal (Kirchenfchmuck: xin. 82. M. vin. n. F., p. xxxv). Das alte Schloß Wafferhofen, eine ausgedehnte fehr verwahrlofte Bauanlage aus der Renaiffance-Zeit, im Rechteck ge-fchloffen, umfaßt einen geräumigen Hof mit auf einer Seite angebrachten Arcaden-Gängen. Im nordöftlichen Theile ein Gemach, von dem Volke der Tempel genannt, weil zu Ende des 16. Jahrhunderts Hans Freiberger dafelbft proteftantifchen Gottes-dienft abgehalten haben foll, ganz mit Holz ausgetäfelt und einfach caffettirter Decke, in welcher an den Thürchen und Verkleidungen der Wandnifchen, fowie an der Innenfeite des Portales wahre Kleinode der Holz- Intarfie fich befanden. Unverftand und Sorg-lofigkeit veranlafiten jedoch, daß die kleineren Objecte enttragen wurden, die Thürverkleidung des Eingangs aber, welche die Auffchrift trägt: ..Hans Freiberger Zu Wafferhofen 1584“ und welche, wenn nicht an Größe, fo doch an Reichthum dem Portale im Schloße — Thürn — gleichkommt, bis zur theilweifen Demolirung befchädigt worden ift. Wasserleonburg bei Sack als Sianticum bei Reichart (Brev. h. Car. 1675. Vgl. Correfp.-Bl. 1886, 79). Das Schlößchen, noch in der erden Hälfte des 18. Jahrhunderts der freiherrlichen Linie Sembler von Scharffendein angehörend, enthält, über der Hofeinfahrt im Schlufideine folgende Auffchrift: „Reaedificavit Illmus Dnsjoas Andreas de Semler C. R. de Scharffendein und Burgwaiden Dms. in Wafferleonburg mdccxlvii.“ Diefe Infchrift bezieht fich auf den letzten Umbau, der fich als eine ganz einfache Anlage mit einigen Renaiffance-Motiven dardellt. Der einzige beachtens-werthe Raum id die im nördlichen Schloß-Flügel befindliche Capelle, in rechteckiger Form angelegt mit Pilader-Theilung und fchöner Decke. An zwei Gedenktafeln kommt wiederholt die Jahreszahl 1754 vor, wogegen an der Aufienfront des Schlofies mdcclxii zu fehen id. Die Anlage eines Thurmes fehlt. Der kleine Hof zeigt nur an der Süd-Seite den üblichen Arcadengang. Watschig im Gailthal. Von einem heidnifchen Thurm erzählt die Sage (Car. 1867, 166; Steinrede nach Meyer Gur. 112). W atzmann, ehemals Filiale von Mauthen, aufgehobene Kirche mit Spuren alter Wandmalerei. Weideck an der Straßenlinie aus Hermagor nachTresdorf, Kirchbach. Raifach, Mofaik-Rede {Meyer-Str. 109.Car.1845, 26). Weidmannsdorfer Moor. Aus der Diluvial-Ebene des ehemaligen Wörther-fee-Beckens tauchen die Sieben-Hügel auf, Urthonfchiefer mit Quarz-Ausfcheidungen, hoch 6—9-5 M. (20 — 30'). Nächd diefen Gebilden am ödlichen Ufer des Sees kann man nach dem Müder des Laibacher-Moores eine Pfahlbau-Stätte vermuthen. Bisher hat nur ein auf einem Acker füdlich der Bahnlinie und etwa 100 Schritte ödlich vom Orte Weidmannsdorf mit der Tiefe von circa 2 M. entdeckter Brunnen — 4°7 — nebft verfchiedenen anderen Gegenftänden, wie Fibel, Goldring mit Stein, Schlacken, Holzbrand, i Pius (Bronze), 11 Denare geliefert von Philippus 3, Gordianus 3, Decius, Etruscilla, Severa, Tr. Gallus, Volusianus (K., Fund 1881. Car. 1882, 12; 1883, 105, 220. Muf. f. 26. M. w. anth. 1886, 6r f. Obermiiller 2, 945). Zwei von obigem etwa 50 Schritte in nördlicher Richtung aufgefundene Brunnen von derfelben Tiefe, aber ovalem Querfchnitte, enthielten keine antiken Gegenftände. Zwei Meter Tiefgrabung dürften ältere Zeiten erfchließen. Weinberg, f. St. Georgen. Weisbriach. Die Pfarrkirche zu St. Johann, eine einfchiffige fpät-gothifche Kirche, mit drei Jochen im Langhaufe, das Presbyterium mit zwei Jochen und dreifeitigem Schlüße, fämmtlich mit Rippengewölben überdeckt. Die Rippen theils auf fünffeitigen Tragfteinen in halber Wandhöhe, theils auf Wandfäulen. Das letzte Schiffsjoch ift aus neuerer Zeit, da hier die Rippen fehlen. Die Fenfter fchmal, mit Kleeblattfchluß. Eine Sančtuarium - N ifche mit profilirter Umrahmung. Der Thurm ift ein neuerer Bau und befindet fich an der Süd-Seite des Schiffes; das Hochaltar-Blatt, die Taufe Chrifti aus 1674, ebenfo ein Bild am Seiten-Altäre: Krönung Mariens (M. ix. n. F., p. xxvn). Weissenegg bei Ruden, Schloßruine, auf einem vorgefchobenen Gebirgs-kegel, Kalkfteinformation, mit dichten Waldungen gelegen. Das Schloß ift bei Valvafor abgebildet, befteht aus einem quadratifchen Hauptbau und verfchiedenen Nebenbauten, die den innerften Hof umgeben. Der Hauptbau erhebt fich bis zu drei Stockwerken und kennzeichnen fich daran mehrere Bauperioden. Das Mauerwerk ift forgfältig aufgeführt. Vor dem inneren Hof, durch eine Scheidemauer mit Thor, worauf fich Mordgänge befunden haben mögen, befindet fich ein kleiner Zwinger, aus dem man auf die ehemalige Zugbrücke gelangt, die jetzt durch einen Steg erfetzt ift. Die Zugbrücke führt über den tiefen Einfchnitt, der in den Berggrat gegraben wurde. Erwähnenswerth ift, dafs fich im oberften Stockwerke mehrere Rundbogenfenfter mit fteinernen Gewänden erhalten haben. Circa 200 Schritte nach Offen davon fleht ein ifolirter runder Thurm mit einem Zugänge in der Höhe von beiläufig 5 bis 6. M. Derfelbe ift aus gemifchten rothen Sandfteinquadern und Kalkfteinen in unregelmäßigen Polygon-Formen zufammen-gefügt, vortrefflich , erhalten und dürfte einen äußeren Umfang von 34 M., 2 M. Mauerdicke, einen Durchmeffer von 6 bis 7 M. haben bei einer noch vorhandenen Höhe von nahezu 20 M. An einzelnen Stellen Schiefifcharten. Im Volksmunde heißt er „ Hungerthurm “. Die Ruine ift in noch ziemlich gutem Zuftande und bietet vieles intereffante für Fig. 427. (Wafferhofen.) die alte Befeftigungskunde. Im inneren Hofe eine Cifterne (Fig. 428, Grundriß; Fig. 429, Anficht der Ruine). Unten am Fuße des Berges find ehemals auch Wohngebäude, zum Schloße gehörig, gewefen, davon nur ein kleiner Theil erhalten und bewohnt; diefelben datiren aus dem 16. Jahrhundert, enthalten gothifche Re-minifcenzen; waren auch zur Vertheidigung eingerichtet (M. xiv. n. F., p. ccxn). Weissen-See. Der höchftgelegene der größeren Seen, 896 M., Fläche 1140 Joch(656‘02Hektar),lang 62oo°(i 6.7 58M.), breit 464° (880 M.), tief 52° (99 M.) Von 408 Pfahlbauten keine Spur. Von den 8000 Pfählen unterhalb der Brücke bis zum unteren Ende, unter der Wafferfläche 63—95 Cm. (2—3'), lang 63 — 316 Cm. (2—1 o'), dick 5 —16 Cm. (2 — 4,;), in Abfländen von ' Fig. 428. (Weißenegg.) 190—253 Cm. (6 — 8/), flammen die älteren, vermuthlich ebenfo wie die altartigen qua-dratifchenSteinplatten etwa aus dem 14. Jahrhunderte, die jüngeren aus dem 16. und 17. Jahrhunderte. Unterfuchung 1864. Das I Bild eines Moränenfees mit Dammfperre ifl. deutlich ausgedrückt (Jbuch f. K. 4, 45, 55. Sitzgsb. AkW. math. 51, 274. AfköG. 38, 198. Car. 1861, 165; 1869, 4). Weissenstein (Decanat Unter-Drau-thal). Wehrbau an Straße (M. w. anth. 1886, 61 f.) Die dem St. Leonhardus geweihte Pfarrkirche dürfte um 1460 erbaut worden fein. Ein 14 M. langer und 9 M. breiter Raum, das Schiff der Kirche, ilt mit einem muftergiltigen Rippengewölbe mit Schildern auf den Schlußfteinen überfpannt (Fig. 430). Die Rippen find fehr zart und mit großer Präcifion verfetzt; fie werden von kleinen achteckigen Mauervorfprüngen, welche zugleich als Verftärkung der Strebepfeiler dienen, aufgenommen. Die Fenfter des Schiffes find zweitheilig, im Schlüße Maßwerk mit Fifchblafen, unter dem erften Fenfter ein Rundfenfter; fämmtliche mit Butzenfeheiben. Das Presbyterium fehr roh eingewölbt, durch doppelt gekehlten fpitz-bogigen Triumphbogen mit dem Schiffe verbunden. Die Rippen laufen auf Kegel- und Maskenconfolen an. Jedenfalls haben wir es mit einem Wiederaufban nach einer früherer-zeit erfolgten Zerftörung zu thun. Urkunden geben das Jahr 1489 als das der Reftau-rirung an, was fich auf das Presbyterium beziehen dürfte. Der Thurm mit einfachen Schallöffnungen und hohem achteckigen Spitzhelm. In der Sacriflei mehrere alte Meßkelche. Ein gothifcher aus circa 1500, ein Renaiffance-Kelch aus circa 1600, einer aus circa 1650 und einer aus 1750. Von diefen Kelchen ifl der erftgenannte der befte. In dem Boden der Kirche ein Grab-ftein, ein fpringendes Pferd im Wappen-fchilde mit der Legende: „Im.1539 Jar. ano. erften. Oct. ift. geftorbn . d . erber . für nemb . Daniel. Neydung . an . d’. Stübl. derzeit . peder. ambt. Weiffenflein. und. trefach. richter. dem. got . genadig . fey. amen.“ Am Triumphbogen: „Anno 1626 7. Idus Julii f Dom. Bernhardus Ennsfelder Anconorsta-tensis hujus loci parochus.“ Außerhalb der Kirche neben der Thüre: „ Alhie ligt begraben Frau Urfula Bowin eine Geborne Grimmig aus Bäurn von Tachau j 1623 31. Jänner (M. x n. F., p. ccxv). Weitensfeld. Die urkundlich 1403 vorkommende Kirche, eine einfehiffige große 409 Anlage, die 1814 durch Feuer arg gelitten hat, bewahrt noch im Chore gothifche Baureite — derfelbe befteht aus drei Jochen und dem dreifeitigen Schlufle, die Rippen auf runden Dienften mit unentwickelten Capi-tälen und über dem Fußboden mit zuge-fpitzten Abfchlüßen — dafelbft an der Evange-lien-Seite ein kleines Sacraments-Häuschen als Nifche mit Gitterverfchlufi, an der Epiftel-Seite eine Nifche mit doppeltem Spitzbogen als Prieflerfitz und in den fpitzbogigen Fenftern Maßwerke mit Butzenfeheiben ver-fehen, zum Theile zerftört. Zwei Glasgemälde, darltellend Mariä-Verkündigung. An der-Süd- Seite eine frühzeitig gefchloßene gothifche Capelle mit unvermittelt anlaufenden Rippen und zwei Schlufifteinen. Das Schiff neueren Datums, doch mit gedrückt-fpitzbogigen Fenftern; vierfeitiger Thurm mit gekuppelten theilweife noch mit Maßwerk verfehenen Fenftern. Die Strebepfeiler um die ganze Kirche am Chor dreimal, am Schiffe zweimal abgeftuft (M. v. n. F., p. cx). Am Friedhofe eine achtfeitige Capelle mit fpitzbogigen Gratgewölben und kleinen fchmalen Fenftern, fünffeitiger Apfis und Strebepfeilern. In der Filialkirche Michelbach ein kleines Glasgemälde: M. Magdalena vor- ftellend. Wernberg, das Schloß gleichen Namens, erhielt feine heutige Geftalt unter Georg von Khevenhüller, deffen Bildnis in Sculptur fammt Jahreszahl 1576 fich am Haupt-Portal der Süd-Seite befindet; dabei das Wappen und die Büften der beiden Frauen in Marmor prachtvoll ausgeführt. Im übrigen zeigt das Aeußere der länglich viereckigen Bau-Anlage außer den vier kräftigen Eckthürmen nichts hervorragendes in Bezug auf decorativen Schmuck. Der ein-gefchloflene Hof hat an drei Seiten und in zwei Stockwerken Arcaden-Gänge im Re-naiffance-Style, die vierte Seite bildet eine Terraffe, die als Verbindungsgang dient. An der Hoffront die Relief-Büften des Heilandes und der Apoftel aus Marmor. Von den Gemächern ift der fogenannte „Prälaten-Saal“ als der beachtenswerthefte Raum hervorzuheben. Seine Herrichtung datirt aus den Zeiten des Chriftoph Caponigg, Abten zu Offiach, der das Schloß 1672 angekauft hatte und zur Sommer-Refidenz für die Geiftlichen be-ftimmte. Tn der Mitte der Decke das charak- teriftifche Stiftswappen (im Schrägbalken drei Fifche). Befonders fmnreich erfcheinen die Darftellungen in den Gewölbefeldern, vorftellend die Prälaten in harmonifchen Gruppen zufammengeftellt, fich mit Wiffen- i J i & 3- ■ä1 Uh fchaften und Künften befallend. Die Wände find durch Pilafter in Felder eingetheilt und mit italienifchen Landfchaften und Städtebildern ausgefüllt, Die bekrönende Attika ift in 64 Ovalfelder gefchieden, darin 4io Portraits von fämmtlichen Prälaten bis zu Kaifer Jofeph’s Zeiten fammt Namen und Jahreszahlen. In der rechten Ecke ein werthvolles Bild vonFromiller, der heil. Auguftinus die Ketzer bekehrend; früher befand fich dasfelbe am Haupt-Altare der alten, jetzt aufgelaffenen Schloßkirche, diefe heute ein Wirthfchaftsraum (M. x. n. F., p. xxm). Wer schling. In der Pfarrkirche zu Himmelberg befindet fich ein Antiphona-rium, das aus diefer Kirche (1488) flammt. Refte eines Flügel-Altars dafelbft find noch erhalten. Wieting (Decanat Krappfeld). An der Seitenftraße, vielleicht von Juenna her Fig. 430. (Weißenflein.) dotes, Zeit um 180—220, gefunden vor 1819. Propfteihof (fehlt Jab. 288. Mo. 5021. Mu. RN. 2, 17). TERTIVS AD(SEDEOISiSr), um 150, gefunden vor 1850, vor 1819? Fehlt hier und Wolfsberg (Jab. 315. Mo. 5022, ad S. 1047; vgl- Jab- 3I4- M°- 6520). Ferner ift im Müllergraben an einem Stalle ein Schrifttlein eingemauert: Sacro-cotunis . . . Eine überlebensgroße Statue eines fitzenden Mannes, fehr vernutzt, der Kopf fehlt, fleht am Kirchplatz beim Presbyterium. Am Kirchen-Südportal ift ein langer mit Leiden verfehener Stein als Stufe eingelaffen. Fig. 431. (Windifch-St. Michael.) (Linie Kreuzerhof-BrückJ) und von Virunum (Linie oberhalb St. Donat-Oderwitz und Brückl) gegen Hüttenberg (vermuthetes Can-’dalicae) und Silberberg u. f. w. Reiht fich ödlich an die Fundgruppe Althofen, Krum-felden, Treibach. Vier Schriftdeine: (C)ASTIONIS, um 100, gef. 1885; an der Kellerdiege der Propdei (Aep. 11, 82, 34. M. 1886, p. clxxxi, 136). Füll, 5 Zeilen, um 150, gef. 1885: im Bodenpflader der Sacridei (M. 1886, p. clxxxvi. Aep. 11, 82, 33). MDMI, Ara matri deum, für das Wohl eines Antoninus augudus durch zwei facer- Im Propdei-Garten ein oblonger viereckiger Steinpfeiler mit Blattumrahmung eines vertieften Feldes, an der breiteren Seite eine einem Sepulcrum ähnliche Vertiefung. Der Ort deht als Wietingen im, Unitingen um 1128 in Urkunden. Die Pfarrkirche war ehemals Schloß-Capelle, wahrfcheinlich bedehend aus dem jetzigen Schiffe, mit flacher Decke, fchmalen hochgelegenen Rundbogenfendern (eines id neben der Thurmdiege noch zu fehen), von einem Dachreiter überragt, und einem geraden oder im Halbkreis gefchloffenen Altarraum. Ihre Pfarrrechte wurden fchon 1 250 bedätiget. Im 15. Jahrhunderte wurde 4i auf zwei durch Bögen mit den Schiffwänden verbundenen Pfeilern der hölzerne Dachreiter in einen quadraten mit gepaarten ftumpffpitzbogigen Schallfenflern, Giebel und achtfeitigem Helm gezierten Steinthurm verwandelt. Die Seitenräume neben ihm im Schiffe wurden mit Kreuzgewölben, das Mitteljoch mit einem Sterngewölbe verfehen, fo entfland eine Art Querfchiff. Die feit-lichen Gewölbe find von Kreuzrippen getragen, die auf Wanddienften oder frei unvermittelt beginnen und in einem runden Schlufifleine ein Wappen zeigen. Das Mittelfeld ift mit einem Sterngewölbe mit bimförmig gegliederten Rippen gedeckt, welche auf 31 Säulchen, mit Sockel und Capitäl- Fig. 432. (Windifch-St. Michael.) gefimfen aufruhen, und auf dem mittleren der fünf runden Schlufifleine ein Wappen zeigen. Die Thurmpfeiler find mit einem kräftigen Sockel gegliedert. Zur felben Zeit entfland auch die füdlich vom Chore in einem hohen tief gekehlten Bogen fich öffnende Sacriftei, welche wie eine eigene Capelle einen drei-feitigen Schluß mit Mafiwerkfenftern zeigt, und mit einem Sternengewölbe überdeckt ift. Dasfelbe ruht auf gut profilirten Confolen; zwei davon zeigen Köpfe. ' Von den 11 runden Schlufifleinen trägt der mittlere in Sculptur das Antlitz Chrifti. Der Auflen-eingang ift fpitzbogig profilirt. Das Presbyterium mit zwei Gewölbjochen und dem drei-feitigen Schlüße flammt aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts; fein Netzgewölbe hat kantige Rippen, die unvermittelt auf runden polygonen, oder in einer Maskenconfole endenden Wanddienften aufruhen. Drei Ofl-fenfter find zweitheilig mit gutem Maßwerk. Die vier Schlufifleine zeigen polychromirt das Antlitz Chrifti, Lamm, zwei Schlüffel und ein Wappen. Einrichtung der Kirche: Vier Glocken, eine davon aus dem Jahre 1500 (circa), die Fig. 433- (St. Wolfgang bei Grades.) zweite von 1564, die dritte von 1708, die vierte ohne alle Infchrift. Die Monftranze aus dem 17. Jahrhundert, einfach. Ein Kelch, reich, aus dem 18. Jahrhundert. Ein Aquamanile aus dem 15. Jahrhundert. Eine rothe Cafula mit geflicktem Rückenkreuze, den Salvator zwifchen Engeln 412 Margaretha und Petrus darflellend, reftaurirt, aus dem 16. Jahrhundert; auf einer anderen find zwei Wappen von 1594. Oel-Bilder auf Goldgrund mit Wappen (1770. A.M.),.darflellend den Engel Gabriel und Maria. Eine kleine Holzfchnitzerei flellt Chriftum 'vor im Schoofle Mariens; fünf oblonge Bilder in Barockrahmen aus dem 18. Jahrhundert erzählen die Wunder in Maria Zell; fie flammen aus der gewefenen Schutzengelkirche in Klagenfurt; ein Bild Windisch-St. Martin. Die Ortsnamen mit Windifch weifen auf alte Sprach-gränzen, fo Windifch - Matrei, Windifch-Garften, Windifch - Grätz. In Kärnten: Windifch bei Dürnfeld, 2 Windifchbach bei Moosburg und Tigring, Windifchberg bei Pörtfchach, Windifch-Bleiberg bei Villach, Windifch-Kappel bei Unter-Loibl, Win-difche Scharte bei Heiligenblut, Windifch-Michael bei Pifcheldorf u. f. w. Es genüge hier hervorzuheben, dafs eine Einwanderung vom Jahre 1727 zeigt die Proceffion der Scapulier-Bruderfchaft in Wieting. Steinmetzzeichen in Wieting: St. Willibald, Filiale der Pfarre St. Martin am Krappfeld. Chor aus dem Achteck conflruirt. Drei fpitzbogige gothifche Fenfler mit Maßwerk und Butzenfeheiben und färbigen Zwickeln. Ein Joch mit Kreuzgewölbe, darin nur Grate auf primitiven Confolen, an welchen zwei Köpfe, ein männlicher rechts, ein weiblicher links. Am Gewölbe Spuren von Polychromie. Wandnifche gleich wie die Fenfler gothifch-fpitzbogig, das Schiff mit romanifchen Fenflern, polychromer Holzdecke; ein Leder-Antipendium. Zwei Glocken von 1506 und 1775. der Slaven um das Jahr 591 (nach den 0(1-gothen 493, Franken und Bai ein 54g,Longo-barden 570) vor fich ging; eine nachhaltige Germanifirung folgte feit 748 und 944. Die Kirche, eine Filiale von St. Peter am Wallersberg, romanifche Anlage, geodet, ' mit gemauerter Vorlaube, das Portal mit geradem Sturz. In der Kirche flache Decke. Die romanifchen Fender von Außen vermauert, die innere Laibung nahe der Decke noch erkennbar. Die jetzigen Fender neu mit geradem Sturz. Der Triumphbogen halbrund, ohne Vorlage, gleich in die Apfis übergehend, welche einen quadratifchen Grundriß hat und mit einer Tonne überwölbt. An Seitenwänden je ein Fender mit Rundbogen. Die Sacridei id Eidlich angebaut, datirt aus fpäterer Zeit. Der Orgel-Chor von Holz. Dachreiter mit Zwiebel-Dach. Glocken: Theodor Mayer 1762 Klagenfurt. Pucher 1794 Klagenfurt. Windisch-St. Michael. Die Pfarrkirche (im Decanate Teinach) gehört zu den älteren und belferen Bau-Denkmalen des endenden 15. oder zu Anfang des 16. Jahrhunderts. An einer der Thurmglocken die Jahreszahl „anno^domini^M^CCCCC/HTIl11, dabei die Namen der Evangeliften und ein biblifcher Spruch. Der in Fig. 431 beigefügte Grundriß zeigt eine einfchiffige Anlage, belte- gothifchen Blättern umwunden find. Netzgewölbe im Presbyterium, drei Schlufilteine, worin die fegnende Hand mit dem Kreuz-Nimbus, ein Kreuz im Schilde, endlich die fünfblätterige doppelte Hofe. Die Netz-fchlingen find der fchmalen Joche wegen im Chore ziemlich dicht, dagegen im Schiffe viel einfacher, da hier eben nur zwei breite Travees Vorkommen. Die Dienfte im Schiffe find fünffeitig, haben niedrigere Capitäle, über welchen fich die Schäfte in runder Form weiter ziehen, bis fie den Fig. 435. (St. Wolfgang bei Grades.) hend aus dem Schiffe mit zwei großen qua-draten Jochen, dann jenfeits des Triumphbogens dem Presbyterium. Die Höhen beider Räume find fehr bedeutend und in beiden gleich, der fie trennende fchöne Triumphbogen iff. an den Laibungen mehrfach profilirt. Im Chore find die Capitäle mit fünf Seiten aus dem Achtecke kelchförmig eingezogen und mit dreigegliederter Deckplatte verfehen; die Schäfte laufen durch das mittlere Drittel der Wandhöhe und enden unten in Confolen, welche theils Menfchenköpfe oder Thier-geffalten (Fig. 432) darftellen, theils mit Rippen-Anlauf erreichen, einfache Schlufi-fteine; im Chor-Schluß ' ein Fenfter mit Maßwerk. Wandnifche an der Nord-Seite des Chores mit geblendetem Kleeblatt-Abfchluß, unten zwei kleine Engelsköpfe, als Confolen. Der Orgel-Chor ift in fpäterer Zeit eingebaut worden. Der Taufftein mit acht Seiten am Becken und angehefteten Schildern. Die Altäre haben keine Bedeutung. Beachtens-werth ift das Welt-Portal; die Gewände find reich profilirt, mit Krabbenbefatz. Der mächtige Thurm fleht an der Chor-Nordfeite, hat einfache fpitzbogige 4 14 Schallfenfler, vier Spitzgiebel und achtfei-tiges fchlankes Zeltdach. Einige Schritte von ihm fieht man eine alte Rund-Capelle, jetzt »Kornkammer«. Unter dem Chörlein ein Beinhaus. Die Schwelle zum Pfarrhof zeigt die Jahreszahl i. 6.2.8 abgetreten. Dort befindet fich eine ältere Palla mit an der Vorderfeite eingeflickter Dornenkrone, dann IHS, rothes Herz, oben Kreuz, ringsum die Marterwerkzeuge. Am unteren Rande in gothifchen Lettern die Worte »a mor mor s«. — Auf der Rückfeite der Name »Adamus. Saxo« , darüber IHS, unterhalb »anno domini 1598«; die Mitte füllt eine lovenifche Infchrift aus. Fig. 436. (St. Wolfgang.) Winklern am Iselsberg. Vielleicht an einer römifchen Seitenflrafie, vor den Fundliätten Döllach, Ober-Vellach führend nach Lienz (Aguontum). Funde fcheinen zu fehlen (Ank. 1, 579). Die Pfarrkirche St. Lorenz iil eine urfprünglich gothifche Anlage mit Netz-gewölb.en, im Chore und im letzten Joche des Schiffes. Der übrige Th eil des Schiffes ifl entweder modernifirt oder neu gebaut. Der Chor befteht aus einem Joche und dem dreifeitigen Schlufle. Derfelbe liegt fammt dem fpitzbogigen profilirten Triumphbogen nicht in der Achfe des Schiffes, fondern erfcheint weiter nach links zurück. Das fpitz-bogige Süd-Portal mit Wulften und Hohlkehlen profilirt, ifl aus Serpentin ausgeführt und trägt in dem oberften Rande die Jahr- zahl' 1515 eingemeifielt. Thurm auf der Süd-Seite des Chores über der Sacriftei vierteilig mit einfachen fpitzbogigen Schallöffnungen. Giebeln am hohen achtfeitigen Spitzhelm. In der Sacriftei kleiner gothifcher Kelch, filber-vergoldet, am Fuße ein eingravirtes Wappen. Auf zwei Kirchenfahnen Gemälde von Defregger. Außen Strebepfeiler über Eck geftellt. Unter dem Chore ein Beinhaus (M. x. n. F., p. xxn). Winklern bei Pörtschach am Wörther-See. An der Heerftraße Virunum-Sianticum -Aquileja, Linie von Töfchling gegenKranzelhofen-Velden (K. Ztfch. 4, 108, 110. M. w. anth. 1886, 61 f.). Witsch. Die St. Leonhardus-Kirche (Unter-Drauburg) mittelgroß, mit rundbogig gewölbtem Schiff und Chor, beftehend aus. einem Joche und dreifeitigem Schlüße. Links in demfelben kleine Sacramentsnifche mit gefchweiftem Wimperg mit Krabbenbefatz und Kreuzblume, verfchlofien durch Gitter-thürchen mit Rofetten. Gegen Nord und Süd neuere Capellen-Ausbauten und im Weften ein flarker einer älteren Anlage angehörender viereckiger Thurm mit achtfeitigem Zelt-Dach. Durch denfelben der Haupteingang, fpitzbogig und profilirt. Thurmhalle mit Rippenkreuzgewölbe, einem runden Schlufi-ftein und Kegelconfolen. Schallöffnungen theils einfach fpitzbogig, theils zwei- und dreitheilig. Aeltefte Jahreszahl 1670. Am Chor Strebepfeiler. Wolanigberg, Pfarre Weißenftein. An der Heerftraße Sianticum-Teurnia. Von dem Steinbruche grobkörnigen weißen blaugrauen lichtblauen Kalkes die Felsfchrift VIV, MO, R, V, um 200?, bekannt feit 1863 (Jab. 454. Mo. 4759. Car. 187 1, 305. M. 6 neu p. 47). St. Wolfgang bei Grades, f. Seite 75. Wir geben zur Erläuterung des Baues in Fig. 433 den Grundriß der Kirche bei und fügen unter Hinweifung auf den fchönen Orgelchor-Einbau im erften Schiffjoche Fig. 434 und 435 bei, welche Partien der intereffanten Gewölbebemalung veran-fchaulichen. St. Wolfgang, eine Filiale von Lieferegg. Diefes kleine dem heil. Wolfgang geweihte Kirchlein am Bergeshang hoch über dem Millftätter-See ifl nur im fünffeitig gefchloßenen Presbyterium ein Bau fpät-gothifcher Zeit (Fig. 436), aus welcher Stylperiode auch der Thurm (lammt. Die Netzgewölbe-Rippen ruhen auf halbrunden Dienften, die Fender haben Maßwerk. In zwei Fendern je zwei farbige Wappen. In der Glockenhalle rundbogige Doppelfender mit einer plumpen Theilungsfäule; die Sa-cridei-Thürprofilirt. Das Schiff neuer Zubau. Vor dem Haupt-Portal liegen vier Stücke eines remanifchen Friefes (12. Jahrhundert) aus weißem Marmor (Fig. 437), die lebhaft an die Fries-Decoration der Fagade der Milldätter-Kirche erinnern. Die Seiten-Altäre von 1632. Außen unter dem mittleren Fender des Schlußes fpärliche Rede eines Wandgemäldes (Bifchofkopf), welche auf eine fehr gute Arbeit fchließen laßen. Grunde St. Peter, St. Paul, St. Andreas und St. Johannes, wundervolle Gemälde (M. xi. 55; xix. 147; vin. n. F., p. cxxxni). Wölfnitz bei Halleck. Durch das kleine Thal verbreitete fich jene Straße, welche von Virunum über den Glan-Fluß nördlich von Poppichl nach Lendorf und Krumpendorf am Wörther See zog. DOMESTICVS um 220, gefunden vor 1865 am Wegkreuze (Jab. 377. Mo. 6499. R.-Stud. 3, 51). Der Ort als Wolewice 1122, Wole-wize 1136, Wolwizze 1162. Wölfnitz auf der Saualpe. Die Pfarrkirche St. Michael id von hohen Ringmauern mit Schiefifcharten umgeben, durch Fig. 437- (St. Wolfgang.) In der Sacridei ein einfacher gothifcher Kelch. Die Kirche befitzt in dem Rede eines Flügel-Altars ein kodbares Kunddenkmal. Im Kaden befindet fich die vollrunde Holz-Figur des fitzenden heil. Wolfgang. Den Kaden bekrönt innen ein reicher Baldachin. Auf den Flügeln die Gemälde: St. Nicolaus, St. Katharina, ein Bifchof und St. Barbara, außen Scenen aus dem Leben des heil. Wolfgang auf Goldgrund. Id der Kaden gefchloßen, fo werden noch vier weitere Seitenbilder fichtbar: St. Ulrich, St. Margaretha, St. Leonhard und St. Augudinus. Die Gemälde dürften aus nicht gewöhnlicher Malerhand entdanden fein, die Zeichnung der Figuren, der Geflehter und der Faltenwürfe id geradezu vorzüglich. An der Predella auf fchwarzem welche zwei Thore führen und wurde in neuerer Zeit um zwei Joche verlängert. Der ältere Th eil des Schiffes bedeht aus zwei Jochen mit Netzgewölben, deffen Rippen fich auf runden Dienden todt laufen und in drei kleine runde Schlußdeine zufammenlaufen; zwei Rippen in den Ecken am Triumphbogen ruhen auf Confolen. Flacher rundbogiger Triumphbogen zwifchen dem Schiffe und dem aus einem Joche und fünffeitigem Ab-fchluße bedehenden niedrigen Chore. Die dark ausladenden Rippen des Gewölbes mit zwei runden Schlufideinen, auf deren einem ein gleicharmiges Reliefkreuz, ruhen auf Masken und Kegelconfolen. Kleine viereckige Sacramentsnifche mit profilirter Nafe. Nur auf der Südfeite des Schiffes Fender. Im alten Theile desfelben zwei fchmale fpitz- bogige mit Kleeblatt, in dem Chore zwei fpitzbogige und ein rundbogiger Mauer-fchlitz mit Kleeblatt, aus dem breiteren und höheren Oft-Fenfter ill das Maßwerk heraus-gefchlagen. An Chor und Schiff zweifach geftufte Strebepfeiler. An der Südfeite einfach gefchrägter fpitzbogiger Eingang. Der Thurm an der Nordfeite des Chores mit Mauern von 2 M. Dicke hat doppelte fpitz-boge Schallöffnungen und pyramidenförmigen Helm. Im Untergefchoß die Sacriftei. Die Filiale von Wölfnitz zum heil. Leonhard an der Sau-Alpe (Windifch-St. Leonhard) zeigt fich laut des angefchlofienen Grundrißes (Fig. 438) als ein einfacher Fig, 438. (Wölfnitz.) gothifcher Bau, beltehend aus dem drei-jochigen Langhaufe, dem Presbyterium mit zwei Jochen und dem fünffeitigen Chor-Schluße, alles mit Netz-Gewölben überdeckt, der Thurm ragt rechts in das dritte Joch (Fig. 439, Querfchnitt; Fig. 440, Anficht) hinein. In der Sacriftei befand fich ehemals ein fchöner Paramenten-Doppelfchrank mit folgender Infchrift im Spruchbande: anno dmi 1508 Jar der gulden Zitt 8 das di almar ift gemacht worden (jetzt im Mufeum des hiftorifchen Vereines zu Klagenfurt; M. x. n. F., p. cxxvin). Wolfsbach.Die Dreifaltigkeits-Kirche mit einem kleinen fpät-gothifchen Presby- terium, außen Strebepfeiler und ein heiliger Chriftoph aufgemalt. Der Hoch-Altar und der Seiten-Altar fcheinen Spät-Renaiffance-Arbeiten aus 1660. Donator Carl Rögani, Verwefer inKlein-Flitfch, wird genannt; alter Weihwafferftein. Wolfsberg. Gelegen an der Seiten-ftrafie von Juenna herauf, Linie öftlich von St. Barbara . nach Rabenftein, St. Paul, St. Andreä, Wolfsberg, St. Leonhard u. f. w. gegen Judenburg (Jbuch. f. K. 13, 89. Ank. 1, 566. Jab. S. 7. M. w. anth. 1886, 61 f.). Außer dem Relief Togatus, Knieftück, an der Kirche (Jab. 316), werden dem Orte, welcher um IT30 als Wolsperch genannt ift, vier Grabfteine zugefchrieben. Fig. 439. Wülfr.itz.) LOL SECVNDO mit Erwähnung der ala celerum um 240, gefunden um 1772 bis 1774 bei oder in Haus Nr. 43 (141); nach 1823 in Klagenfurt, Haus Roflhorn (Jab. 312. Mo. 5091). .. V FECIT* um 250, gefunden um 1832 an Meßnerftiege; fehlt (Jab. 313. Mo. 6518). ....TERTIVS (AT)TVS, um 240, gefunden um 1832 gelegentlich der Stadtthor-Erweiterung, Vielleicht der Obertheil des vorigen, vielleicht aber identifch mit dem nachfolgenden und nach Wieting zuftändig (Jab. 314. Mo. 6520). ... TERTIVS AD(SEDEOlsiSr)* um 150, gefunden vor 1850, etwa um 1832; vielleicht nach Wieting zuftändig (Jab. 315. Mo. 5022). Der hiefige Weinbau fcheint aus Römerzeiten erhalten zu fein; die nächften fteierifchen Fundorte liegen um Bärenthal, Sulz, St. Ulrich. Die Pfarrkirche im gleichnamigen Decanate, urfprünglich eine fpät-romanifche dreifchiffige flachgedeckte Pfeiler-Bafilica mit der Anlage von zwei Thürmen, derben quadratifchen Pfeilern (4 Paare), jetzt mit Vorlagen zur Aufnahme der Rippen (Fig. 441), hat während der Zeit des gothifchen Styles und in Folge wiederholter Brände bedeutende Um-geftaltungen durchgemacht; die Kreuz-Gewölbe wurden damals eingefügt, der Chor-Schlufi erneuert und mit reichen Mafiwerk- Kremferfchmid, Mahlknecht, u. f. w. (M. x. n.F., p.Lxxxvi). In der Sacriftei eine gothifche Monflranze von Silber (15 11). Wie die In-fchrift am Fufle erzählt, wurde diefelbe auf Koften der Wolfsberger Kirche angefertigt unter der Regierung des Bamberger Bifchofs Joh. Gottfried, als Joh. Georg v. Stadion deffen Vizthun und Johann Fries deffen Kanzler waren. Die Haupt-Fagade, gegen Welten gerichtet, zeigt noch den romanifchen Charakter, insbefondere das prächtige rundbogige Portal (Fig. 444) dreimal abgetluft und mit Säulen geziert, mit attifchen Bafen und Knofpen-Capitälen. Am Bogenrande des Portals folgende Infchrift: Fig. 440. (Wölfnitz.) Fendern verfehen; doch blieb das romanifche Chor-Quadrat, das nun ein anderes Gewölbe erhielt; endlich kamen im 17. Jahrhundert noch Seiten - Capellen dazu. Von den Thürmen id einer abgetragen, der andere (links) erneuert. Zunächd der Kanzel ein romanifches Relief, vordellend einen Löwen in der charakteridifch früh-romanifchen Dar-dellungsweife und hinter demfelben ein Kopf mit einer Art Krone (Fig. 442). Romanifche Ueberrede finden fich in der Kirche auch noch im Chor-Joche, nämlich die Träger der Rippen, kurze kräftige Säulchen mit Blatt-Capitälen. Fig. 443 zeigt die fchildförmige Verzierung zweier Schlufldeine. In der Kirche ein beachtenswerther Flügel-Altar. Die Altar-Bilder dämmen von Kunft-Topographic. VII. f 1474 (die Jahreszahl des gothifchen Umbaues) o judex vere hie defunctis mife-rere da requiemcunctis hic et ubique sepultis. An der Wed-Front zwei gekuppelte rundge-fchlofiene Fender in der Linie des Haupt-fchiffes und je ein Rund-Fender in den Seitenfchiffen. Oben das Gemälde eines jüngden Gerichtes, leider theilweife über-tüncht (1478). Eine Seiten - Capeile dämmt ihres reichen Netzgewölbes zu Folge aus der Spät-Gothik. Eine andere Seiten-Capelle dämmt aus 1632 von Chridoph Wurzner, darin eine Madonna von alt-italienifcher Arbeit. Grabdeine: (innen) Georg Ulrich von Kindtspergf 1563, Cridian von Schaumberg f 1414 (dehende Ritter-Figur), Heinrich von Gutenbergk (1506) und Anna von 28 Bibra (1491) (Fig. 445), Anton Himmelberger von Himmelberg 1457 (Wappen und gothifches Ornament), Johann Andreas Saver Comes ab Ancherftein f 1681, Leonh. Scherer f 1652. Das Minoriten - Klofter in Wolfsberg wurde von Heinrich von Schmiedefeld circa 1246 gefliftet und 1784 aufgelöft. Die Baulichkeiten gingen in Privat-Eigenthum über und wurden umgeftaltet; man etablirte darin ein Brauhaus und ein Wirthshaus (M. v. n. F., p. cliii). Die Stadt Wolfsberg enthält wenig mehr des Alten, fo einen Befeftigungsthurm, einen fchönen fchmiedeifernen Gafthaus- Fig. 441. (Wolfsberg). fchild-Träger. Ein Bild aus dem Minoriten-Klofter, St. Kunigunde vorftellend (von J. B. de Rül), ift jetzt in der Pfarrkirche. Die Peftfäule (1718) zu Ehren Mariens hat geringen Kunftwerth. In und um Wolfsberg finden fich zahlreiche Capellen, die Beachtung verdienen. Die jünft abgetragene heil. Blut- oder Spitals-Capelle war ein oblonger Raum in drei Joche getheilt, mit fpät-gothifchem, fehr flachen Netz-Gewölbe, fpitzbogigem Portal. An den Wänden faft rechteckige Halbpfeiler mit vorgelegten runden Dienften, Wulft-Capitälen, Schluflfteinen, darauf Hausmarken o und Gewerbe - Zeichen, drei fpitzbogige Fenfter, eines mit Maßwerk. Zwei unbedeutende Bilder erinnern an den Urfprung der Benennung diefer Capelle zum heil. Blut. Schöne fchmiedeeiferne Lüfter und Leuchter (M. n. F. xi, p. lii). Die Anna-Capelle (Fig.446) ift ebenfalls ein oblonger Bau aus fpät-gothifcher Zeit, zwei Joche bildend. Die beiden gegen- Fig. 442. (Wolfsberg.) überflehenden Wandpfeiler find ungleich behandelt, der eine fehr einfach, der andere reich gegliedert (Fig. 447). Auch ift an der linken Seite der ganzen Länge nach die Wand nifchenartig gebildet. In Folge deffen fällt die Längenachfe der Capelle nicht genau in die des Gewölbes. In der Capelle ein herrlicher Flügel-Altar mit zwei beweglichen Fig- 443- (Wolfsberg.) und zwei feftftehenden Flügeln und feilem Un-terfatze. Im Schreine Maria mit dem Kinde; auf den beweglichen Flügeln St. Florian, Marcus, Georg und Wolfgang, die Bildfelder mit verfchlungenem Maflwerk bekrönt. Hintergrund theils vergoldet, theils blau, die Figuren im Relief. Außen: der englifche Gruß, die drei Könige, Chrifti Geburt und Tod Mariens. Auf den feftflehenden Flügeln: Katharina, Margaretha, Barbara, Rofalia. Auf der Predella Chriltus und die Apoftel (Bruftbilder). ln den beiden Fenftern fpät-gothifches Maßwerk. Auf einem Gruftfteine die Embleme der Bäcker: Kipfel und Bretze. Die Capelle foll von den Bäckern gefliftet und deren Begräbnisftätte gewefen fein. Die St. Stephans-Kirche, f. S. 320, St. Stephan bei Wolfsberg. Wöllan bei Arriach. Zwei Schrift-fteine. CALENDINVS*, um 180, gefunden vor 1863. Kirche, Altar (Jab. 453. Mo. 4764. M. 1885, p. xlv. M. w. anth. 1887 [78]). PILETO*, um 200, gefunden vor 1863. Kirche (Jab. 452. Mo. 4765. Aep. 4, 214). Die Kirche zu St. Peter und Paul, nun Filiale der Pfarrkirche zu Afritz, auf einer Fig. 444. (Wolfsberg.) Die Dreifaltigkeits-Capelle, ein ein-facher Bau der Renaiffance-Zeit, in neuefter Zeit etwas verkürzt. Die Capuciner-Kirche enthält nichts Erwähnenswerthes. Die St. Johannes-Kirche, f. St. Johann bei Wolfsberg, S. 133; die Sacraments-nifche in Fig. 448 abgebildet. Die Jacobs-Kirche, f. St. Jacob bei Wolfsberg, S. 129. Anhöhe gelegen, weithin fichtbar; orientirte einfchiffige Anlage mit einem aus dem Achteck conllruirten Presbyterium, gothifcher Bau ohne Rippen, flachgedecktes Schiff. Die Fenfter des Presbyteriums fpitzbogig fchmal ohne Maßwerk. Haupt-Portal fpitzbogig, profilirtes Gewände, Seiten-Portal mit geradem Sturze. Am Triumphbogen die Jahreszahl 1530. Im rechten Seiten-Altar und an der füdlichen Mauer unter dem 420 Dache ein Römerflein eingemauert. Auf der Mauer des linken Seiten-Altares fleht ein kleiner Flügel-Altar in noch ziemlich gutem Zuftande. Außen als Gemälde die Verkündi- Kirchenmauer ein verblaßtes Fresko-Gemälde. Man erkennt die Darftellung des jüngflen Gerichtes, herum find gemalt Hammer, Ambos, Armbmft, Schere, Stiefel, Fig. 445. (Wolfsberg.) gung, innen die Geburt Chrifti, als Schnitzwerk. Der Thurm ift an der Nord-Seite eingebaut, viereckig fchlank mit vier Giebeln und achtfeitigem Helm. An der flidlichen Zange, etc. Zwei fchöne Werke der Tyroler Gothik : ein Sacrifteikaften und das Geländer des Orgel-Chores wurden einem Händler verkauft (M. n. F. vii, p. lih und n. F. xi, p.xxm). Wollanig (Filiale von St. Nicolaus in der Vorftadt Villach). Die kleine Kirche befitzt ein gothifches Presbyterium mit fpitzbogigen Maßwerk-Fendern, in der hölzernen gothifchen Kanzel ein höchd be-achtenswerthes Denkmal. In der Vorhalle und am Dachboden Rede eines Flügel-Altars (M. x. n. F., p. ccxiv). Wörther-See. In der Richtung des Drau-Gletfchers gelegen, welcher bei einer Länge von 1160 M. und einer Mächtigkeit von 120 M. bis über das Dobratfch-Gebiet um die heutige Kaferhütte hinausreichte, id das Seebecken durch Gletfcherfpuren bei Ködenberg, Kranzeihofen, am Pirkkogel und zu Pritfchitz nächd Pörtfchach bezeichnet. Nach der Eiszeit entdanden, zur Zeit des Flut-Diluviums noch vergletfchert, war der See im erden Jahrtaufende vor Chridus mit Fig. 446. (Wolfsberg.) Pfahldörfern bedellt, auf welche die Sage von der verfunkenen Stadt hinweid. 1. Am Od-Ende beim Ausflüße, heutiges Torfmoor. In der Nähe Weidmannsdorf. 2. Am Nord-Ufer bei Krumpendorf, Leinsdorf, wo fich fchwarze Thonfeherben in der 'Fiefe vor 190 Cm. (6r) zeigten. 3. Bei Pörtfchach an der Landfpitze, wo fich ein unterfeeifcher Querrücken gegen Reifnitz hinüberzieht. 4. Am Süd-Ufer des wedlichen Theiles bei Stoßiers Hube, eine Stunde ödlich von Velden, unweit Auen in Pfarre Schiefling. Da deht in Tiefe von 95 Cm. (ß7) ein ovaler Steinhügel, lang 443 Cm. (i4/), breit 316 Cm. (io7), deht ein Red von 8 Pfählen in Tiefe von 253 Cm. (87). 5. Am Süd-Ufer des ödlichen Theiles in der Bucht von Reifnitz bei Maria Wörth mit dem Steinhügel in der Tiefe von 3-16 bis 3'89 M. (10— 1 2'). Des Sees Höhenlage id 4i7'2 M. (1320'), die Fläche 3581 Joch, die Länge 8750° (5 Stunden), Breite 875° (1600 M., ya Stunde), Tiefe 44° (83,g M.) oder 2069-74 Hektar, 16.595 M., 1660 M. (K. Ztfch. 7, 2; 6, 177. Simony’s Seebecken-KarteK.Car. i83i,92,Urfprung-Sage; 1844, 81,105,Wafferdand-Wechfel; 1850, 69,114; 1869, 9, 40, 45; r88r, 286; 1886, 58; 1887, 159. Sitzgsb. AkW. math. 51, 1, 264. 265. AfköG. 38, 198. Ztfch. d. ödr. Alp.-V. 1878, 9, 99. Mi. w. anth. 1, 322; 3, 104. 1884, 78, Vhdlgn. M. 10, p. XVII. Kml. MS. 265)- Den Wegfpuren der keltifchen Zeit folgte die römifche Heerdraße aus Aquileia nachVirunum von Sianticum her in der Linie oberhalb Gottesthal, Lind, durchfchnitt die höheren See-Ufer bei Velden, Kranzeihofen, Töfchling-Zweig, die obere nördlichereNeben- Fig. 447. (Wolfsberg.) drafie abfendend über Moosburg, Tigring, Krumpendorf, und wendet fich vielleicht unterhalb Wölfnitz, nordödlich gegen das Zolfeld, füdödlich eine Seitendraße abzweigend gegen Spitalberg, Ziguln, Klagenfurt. Wegen Unvolldändigkeit der Tabula find die Straßenrichtungen derfelben bedimmt nicht anzugeben. Die Süd-Gebiete hinter dem See bis zur Drau-Linie und Landgränze, nämlich von Rofek bis Hollenburg und Ferlach, Vik-tring fcheinen mit römifchen Reden völlig un-bedellt (Ank. 1,11, f.Jab. S. 3,4,6; Kml. 66). Schon drei Jahrhunderte nach dem Slaven-Zuge tauchen urkundlich auf: Weride 883, 89r in fummitate laci, Wertfe 1151, Ribniza 978, Rivniz 1183, lacus fchlecht-weg r 168. Das Weerd im Rhein, Canton Thurgau, id Pfahlbau-Nation, vgl. Obermüller 2, 959- WullrOSS (Filiale von Zammelsberg), eine kleine Kirche mit etlichen gothifchen Reden (z. B. Chor-Fender). 422 Würmlach bei Kötschach. An dem Auffliege einer uralten Saumilrafie durch den Wildbach-Graben und Valentin-Graben gelegen, welche zum füdlichen Hintergründe bis auf den Plöcken-Pafl hinaufführt, hatte alle die Höhen des Döberle-Grabens, des Hoch - Laucheck, Polinik - Wald, Polinik, Tfchidemund erreicht. Die Ueberfetzung des Wildbaches erfolgte vermuthlich erft in bedeutender Höhe; da verließ der Weg das rechte Ufer und gewann das linke, wo die neuzeitige Plöcken-Strafie geht. Hinter dem Pfarrhofe hinan, eine Stunde Waldweges gegen Weft, lag an etwas gelichteter Waldftelle ein Thonfchiefer-Block derSteinkohlen-Formation, hoch 31 — 35cm., breit 2 M., lang bis 5'5 M., deffen Fläche ein wenig geneigt gegen den Berg Jauken ‘ gerichtet war. Hunderte von Buchftaben und Zahlzeichen, alle von der oberen Waldfeite her lesbar, zum Theile ganz moderne, bedecken die leicht ritzbaren Flächen. Etwa zehn Gruppen, im ganzen beiläufig 1 40 Buch-Raben, find etruskifcher Natur. Wahrfchein-lich haben wir es hier zu thun mit Eigennamen der Wanderer, Bezeichnung von deren Abkunft und Heimat, allenfalls mit einigen Zeit-Daten; weniger wahrfcheinlich find das Grabfchriften, wiewohl einige von einem hiefigen Keltengrabe wiffen wollen. Vermuthlich wird es an Metall-Funden längs des Waldweges vor Würmlach bis zur Plöckener Straße nicht gefehlt haben. Die abfonderlichen Hufeifen, welche 1879 beim Wirth und Schmiede zu fehen waren, flammen von der Pferdalm (AfK. 4, 24. Car. 1858, 140, 150; 1860, 26; 1871, 236; 1886, 100; 1888, 30. Heidenbüchl 1887, 197. Ilwof in Jahresbericht der Ober-Realfchule Graz 1857, S. 33. Kranes Hbuch, Etrusker 1, 204; 5, 6, 4. Kml. 27. M.4,110; 9, 123; 13, p. xv; 6 neu p. 54; 1883, io3; i886, p. lxxxvi. Meyer Gur. 42, 91, 94 [Hinter-raud], Str. 110. Pauli St. Etr. Alph. 1885, 112, 33, 47- Klagf. Ztg. 1885, Nr. 118, P- 1035, tsSi, 2535. Ertefito 1881, p. 144. Oberziner Reti, Rom, 1883, p. 213. M. w. anth. 1886, 61 f. Deutfche Ztg. 1887, p. 5696. Correfp. Bl. 1886, 37). Die Pfarrkirche ift ein fpät-gothifcher Bau ohne Strebepfeiler, im Innern Wandpfeiler mit halbrunden Vorlagen und Laubwerk-Cap itälen, nur mehr die Presbyteriums-Fenfter fpitzbogig, 1843 wurde die Kirche durch die Reftaurirung arg mitgenommen und dem Schiffe ein Joch zugebaut. Grab-Rein des Hans Weiland zu Weildegg, f 1582. In der Kirche ein Gemälde aufHolz, i4Noth-helfer vorRellend, aus dem Ende des 1 7. Jahrhunderts (M. vil. n. F., p. xliii). Wutschein nächR der Sille-Brücke über die Gurk. An der HeerRrafie von Viru-numnachjuenna, Linie gegen den Kreuzerhof. Eine koloffale Stein-Statue, fitzender Mann, die Linke an den BruRfalten, der Kopf fehlt, roh, vielfach zerRört, hoch 158 Cm. (3'), iR in der Mitte des Dorfes zwifchen Bäumen zu fehen. Vgl. die angemeißelten Platten des nahen Hügels von St. Andreä bei Poggersdorf, die Münzen und Bronze-Geräthe an Sille-Brücke (Ank. 1, 635. Jab. 385, S. 3. M. w. anth. 1886, 6 r f.). Die Kirche zu St. Andrä, Filiale von Poggersdorf. Der fpät-gothifche Chor hat zwei Joche und dreifeitigen Schluß, das Schiff neu, Sterngewölbe mit 11 runden SchlufiReinen, deffen Rippen auf Confolen mit kleinen Schildern und im ORfchlufie auf Dreiviertel-Säulchen ohne Capitälen, drei FenRer im Chor mit MittelRock, Maßwerk und Butzenfeheiben, welche mit farbigen Zwickeln verbunden find. Der Thurm an der Schiffs-Nordfeite mit achtfeitigem Zeltdach (M. ix. n. F., p. ci). Z. Zauchen. Grotte unterhalb der Obir, Pfarre Rechberg bei Vellach; iie zählt zu den größten kärntifchen, breit bis 11 '39 M. (6°), lang 95 M. (50°), Kalkfinter. Ufova heißt eine Tropfftein-Grotte mit Schatz bei Eifenkappel. (Car. 1862, 203; 1869, 104.) Zedlitzdorf. Große einfchiffige Kirche, urfprünglich ein Karmeliten-Klofter. Die frühere weiter oben beftandene Kirche ift im Jahre 1754 abgebrannt und die jetzige ein Jahr darauf wieder aufgebaut worden. Das Presbyterium hat die Form einer großen halbrunden Apüs, die Halbkuppel über der Apfis ift mit modernen Fresken bedeckt: ein rothes Herz von einer Schaar von Engeln umgeben. Im Anlaufe der Kuppel an die Wände eine gemalte Bailuftrade, von welcher zum Chriftenthum bekehrte heidnifche Häuptlinge mit ihren Frauen herabfchauen, alles perfpečtivifch darge-ftellt. Vom Triumphbogen übergeht das Schiff im Viertelkreis-Bogen in die Seitenwände, an welche fich je drei fehr fchwäch-liche Pilafter mit modernem Gebälk an-lehncn. Zwifchen korbbogenförmigen Quergurten ruhen nur runde Platzeigewölbe. In den Wandfeldern breite Fenfter in Halbkreisform. An den Unterwänden mindere Wandmalereien, an mehreren Stellen be-fchädigt. An den Gewölben in ovalen Feldern Darftellungen aus dem Leben der einzelnen Heiligen des Karmeliten-Ordens. Altäre überladen zopfig, ebenfo die Kanzel und der pomphafte Orgel-Chor. Ein niedriger vier-jochiger gemauerter Dachreiter über dem Oft-Schluß des Presbyteriums. Zeiselberg, f. Lorenzen bei St. Thomas und St. Thomas. Zisilo, Cyselberg begegnen in Urkunden feit 1200. Zell, die Pfarrkirche befteht aus einem gothifchen Presbyterium mit Strebepfeilern, dem Thurm - Quadrate und dem Schiffe aus neuerer Zeit. Zeltschach. Bronze-Münzen Con-ftantin, Conftans K. (AfK. 10, 268. Car. 1864, 433). Graf Wilhelm, Gemahl der feeligen Hemma, hatte hier große Bergwerke (Charin-thia 1821). Die Pfarrkirche St. Andreas, 24-65 M. lang, 6-63 M. breit, befteht aus einem vierjochigen hochgewölbten Schiffe, dem Chorquadrate und einem niedrigenpoly- gonen Chorfchluße. Hier find fchmale Fenfter ohne Maßwerk und einfache Streben. Im Chorquadrate ift ein Kreuzgewölbe und ein rundbogiges Fenfter im Süden. Das breitere und höhere Schiff erfcheint als ein mit reichen Mitteln hergeftellter Bau der Spät-Gothik. Das fchöne Netzgewölbe mit bimförmigen Rippenprofilen zeigt eine Fülle von fculpirten Schlufifteinen: Pelikan, Dreigeficht, Januskopf, Lamm, Löwe, Engel, Rofette, Leidenswerkzeuge, Thierköpfe, Chriftuskopf, ein Meifterzeichen im Schilde. Die 3/4"runden Wanddienfte haben polygone Sockel und figurale Kapitale. Das Gewölbe ift um die Schlußfteine mit Blumen und Früchten bemalt. Der ftreng gegliederte Mufikchor hat eine Maßwerkbrüftung und zwei Fialen. Eine fteinerne Rundtreppe führt zur Empore. Neben dem gothifchen Weftthore find faß. unkenntliche Fresken fichtbar: Chriftus am Oelberg, S. Andreas, links ein fchöner Kopf mitVollbart, einEngel, der mit einem Kreuze niederfchwebt. Oben ein maflwerkgefülltes Rundfenfter. Das Süd-Portal hat Eckfäulchen ohne Capitäle, aber Krappenfchmuck und eine Thierfratze. Im Tympanon des Haupt-Portales find fculpirt: zwei Engel mit Band, zwei Confolen mit Engelfigur, als Füllung Rofetten mit Fifchblafen. An den kräftigen Schiffesftreben find weiße Quadern, Blendungen,Giebel und Kreuzblumen. Die Schiffes-fenfter, zwei zweitheilige und ein rundes, zeigen gutes Fifchblafenmaßwerk. Hinter dem Hoch-Altare wird aufbewahrt: der Hut der feeligen Hemma und eine Grubenhaube des Grafen Wilhelm; diefelbe ift aus Leder, kegelförmig zufammengelegt und außen wie mit Pergament überzogen. Sehenswerth ift eine filberne gothifche Mon-ftranze mit fechsblättrigem Fuße. An der Friedhofmauer ift ein Grabftein mit einem aftförmigen Kreuze und mehreren Ff Paffions- und Bauwerkzeugen, aber ohne Infchrift und Jahreszahl. Die zwei Schilder mit einem Meifterzeichen und einem Ochfen- köpfe (die von Hagen?) laffen hier auf ein Monument desKirchenbaumeifters fchliefien. Eine Glocke iil vom Gießer Georg Fiering in Völkermarkt; die zweite von Lorenz Pez, 1653; eine dritte von Marc. Zechenter, 1777. Werkzeichen am Portale: am Schiffe: ^ TT an der Chorftiege: am Gewölbe: \Z *h Zienitzen, kleine einfache einfchiffige Kirche, dem heil. Georg geweiht, mit wenig Reden eines älteren Baues; eine befondere Trennung zwifchen dem dreifeitig gefchloffe-nen Chor und Schiff bedeht nicht. Das Schiti" mit flacher einfach geweißter Decke in der Flucht der Chor-Gewölbe. Vier Fender, drei im Süden, eines im Norden. Von diefen id nur ein einziges fpitzbogig entwickelt (mit Mitteldock und gutem Maßwerk). Die übrigen modernifirt, drei Fender im Chorfchluße, klein fchmal fpitzbogig, Rede von Glasgemälden (Maria und Apodel, Jefus im Tempel). Viereckiger Thurm an der Wedfeite über der Eingangs - Vorhalle mit rundem Kreuzgewölbe. Oben einfache fpitzbogige Schallfender, vier Spitzgiebel und achtfeitiges fchlankes Zeltdach. An denChor-Odecken vier gewöhnliche Strebepfeiler, an den Schiffs-Seiten fehlen diefelben. Im Fundament des Chores das alte Beinhaus und zwifchen zwei Strebepfeilern die Köpfe von einem verwifchten Fresko noch fichtbar. 1498 wird urkundlich ein Pfarrer von Zienitzen genannt (M. xn n. F., p. lxxx). Ziggulln. Auf den Anhöhen nächd der virunenfer Seitendrafie vom Wölfnitz, Spitalberg nach Klagenfurt. BELINO, Weihdein, Cippus, Rf. Schale mit Früchten (Broden) und Krug, Zeit um 180—220, gefunden um 1772 — 74 (Jab. 371. Mo. 4774, 4. Ank. 1, 50. K. 109,Mu. RN. 2, 10, 24. Mu. GStmk. 1, 175). Zmuln bei Tigring, Ortsgemeinde Hardeck (1158). An der oberen Heerdraße Virunum - Sianticum - Aquileia. Der Name erinnert an den Zuomoltsberg, Zumels-perg um 1344. KZtfch. 4, 108, 110. Zolfeld heißt jener Theil des mittleren Glanthales, beiläufig 1 Myriameter nördlich von Klagenfurt gelegen, ein urzeit-licher Seeboden, welcher auf der Fläche von fechszehnthalb Quadrat-Kilometern nachfolgende Fundorte (fieh diefelben) enthält: Arndorf, Blintendorf, Brantlhof, Döchmanns-dorf, St. Donat, Grazerkogel, Herzogduhl, Kading, Karnburg, Lindwurmgrube, Maria-Saal, Meislberg, St. Michael, Möderndorf, Niederdorf mit Streinsberg, Poflau, Rakafal, Rofendorf, Stadelhof, Tanzenberg, Töltfchach, Unterwuhr, Wielersdorf, Zolfeld. Die Ort-fchaft Zolfeld mit 1 2 Käufern liegt ungefähr in der Mitte; dazu gehört nördlich das Kramer-Gut (vormals Wernhammer) mit dem Zolfelder-Bauer und dem Prunner-Kreuze, füdlich das Stangl-Gut (Unterwirth oder Straßen-Hiefel.) Zwifchen diefen Stellen, Töltfchach und Amdorf, breitete fich die Stadt Virunum aus, über 300 Wohnhäufer mit mehr als 3000 Einwohnern zählend, wie wir annehmen dürfen, unter anderthalb Stunden im Umfange, vom Fluße in Weft begränzt, von caftelltauglichen Hügelhöhen in Oft, übrigens eine offene Stadt ohne Feftungslage, nicht Legions-Standplatz, nicht Refidenz eines Statthalters; Sitz des Procurators allerdings um das Jahr 69, vielleicht zeitweife des praeses provinciae Norici mediterranei (Aur. Hermodorus 311), aber nicht Überdasjahr450hinaus. Die Gemeinde, unter Kaifer Tiberius eingerichtet, der Tribus Claudia zugefchrieben, coloniemäßig aus-geftattet wahrfcheinlich unter Claudius I (daher auch colonia Claudia Virunum genannt), gründete fich auf den Hauptkern der keltifchen Bevölkerung (Noriker, Taurisker), deren Landes-Vorfahren hinter 600 v. Chr. die Illyrer, die Etrusker gewefen. Von diefer keltifchen Bevölkerung find die Namen von etwa 315 Perfonen in 264 Formen infchrift-lich erhalten geblieben, unter welch letzteren fich auch die Wurzel des Stadtnamens - 425 befindet, während jene für die Bezeichnung des Hauptftammes, Landes, Vorortes (Norici, Noricum, Noreia) im Vorkeltifchen zu liegen fcheint. Zwifchen der erften fteininfchriftlichen Nennung der Stadt auf $er Meilenfäule des Tiberius Claudius und der letzten ' auf der Meilenfäule des Licinius (Mo 5709—10), Jahre 41 bis 323, liegen die buchfchriftlichen des C. Plinius und des CI. Ptolemäus, Jahre 7 7 bis 161, welchen zunächft nachfolgen das antoninifche Reifebuch um 193 bis 211, die Tabula Peutinger um 222 bis 235, zuletzt Stephanus der Byzantiner und Suidas. Während wir über die zwei oder mehr Jahrhunderte der vorrömifchen Zeit, als die Stadt noch Noreia geheiflen haben mag, das mindefte von fachlichen Gegenftänden wiffen (erfte Bauweife nach der See- und Land-Pfahlwohnung, Begrabung, Beftattung, Denkmäler, Geräthe, Münzen), läßt fich für die fünfteinhalb bis fieben Jahrhunderte des römer-zeitlichen Beftandes manches fichere und wahrfcheinliche aus Funden erweifen und vermuthen. In Stadt und Stadtnähe hatten ihre tempelartigen Bauten und Heiligthümer Mithras, Epona, Victoria, alsdann Jupiter Dolichenus, der Genius Augufti, der Stadt- und Landes-Genius, der des Mercurius, auch fonft Jupiter, Hercules, Noreia (als Ifis), endlich in minderem Belange Aesculap, Hygieia, Bele-llis, Belinus, Diana, Fortuna, fchliefilich auch die Nymphen, Laren, Luna, Sol, Nemefis und Serapis u. a. Von folchen Bauten, welche theilweife auf alte Anlagen zurückgehen, war gewiß eine der größten der Mithras-Tempel aus den Jahren um 200 bis 311, auf dem Stadtplatze gelegen, in der Ebene unter dem Schloße Töltfchach. Von weltlichen Bauten wird nicht gefehlt haben das Haus der De-curionen, der II viri iure dicundo, der Ae-dilen, Quäftoren, der Fiscale, der Beamten des patrimonium regni norici, des Erb-fteuervvefens, der Staatseifenwerke, um nicht von den Familien- und Lagerhäufern der reichen Werksherren zu reden. Die Reichspoll hatte ihre Hallen muth-mafilich in der Umgebung des Oberwirthes; am Flufie und nächlt der Sulzmühle befanden fich wol die Badanfialten, zwifchen diefen etwa Theater und Circus. Etliche militärifche Gebäude find nicht abzuweifen für den Schutz gegen Kriegsgefahr auf den Hügelhöhen, für die erfte Abrichtung der Neugeworbenen und die Unterbringung der Durchmarfchi-renden in den Gebreiten nächlt der Heer-Itraße. Mindeltens find in den hiefigen Grab-und Gedenkfchriften ziemlich viele Truppenkörper ') genannt; auch exiftirte wohl ein Veteranen-Vereinshaus der 8. Legion mit den Schreibltuben des Quäftors. Die Gräberreihe ging von Herzogltuhl, Unter- und Ober-zolfeld weltlich gegen Lindwurmgrube, auch wohl von Meislberg herab in die arndorfer Felder. Die Heerltraßen liefen nach fünf Richtungen aus: 1. gen Aquileia über Saloca, Tafinemetum, Sianticum, (Villach), Larix, 2. gen Emona wohl über den Loibl, 3. nach Celeia über Juenna (Globasnitz-Jaun-llein), 4. nach Ovilaba über die Halbltation bei Stammersdorf, Matucaium (um Treibach-Altenmarkt), Noreia (bei Einöddorf), auf welcher Linie der Meilenilein von St. Georgen bei Neumarkt die 32 m. p. Abltand anzeigt, hier fcheint eine früherzeitige Station Candalicae gewefen zu fein (zwifchen Caud-ritz und Micheldorf), endlich 5. gen luva-rum über das gleiche Matucaium, fodann aber über Beliandrum (nicht Friefach), Graviacum (nördlich Grades) in’s Murthal. Der Untergang der Stadt ilt, trotz der Sagen über Attila’s gewaltfame Vernichtung, als allmäliges Verkommen anzunehmen und zwar allerdings infolge der das Land durchflutenden Völkerwanderzüge, nach der Zeit der letzten feiten Befatzungen in Noricum (454)1 lang nach Schluß der datirten In-fchriftfteine (3 2 3) und der zufammenhängen-den Münzenreihe (394), indem noch Gelder bis in die Jahre um 565 hier herein gekommen find. Die Slaven haben das Stadtwefen nicht weiter fortgeführt, um 750 war allda jedenfalls jegliches Bauwerk verfchüttet und 400 Jahre fpäter der weite Plan als Saluelt ohne Anknüpfung an den alten Namen bekannt. Eine neue'Stadt entltand zunächft im ,) So die alae I augusta, Thracum, Celerum; die cohortes Aelia flavia Britonum, I Asturum, Montanorum I, XI praetorianorum, XII urbana; die legiones I adiutrix, I Noricorum, II italica am zahlreichften im allernächften Bezirke, III italica, V macedonica, VIII augusta, endlich XXI und XXII, Zeit um 170 bis 370 n. Chr. Ueberdies haben hiefige Eingeborne aus den Familien Aelia, Aurelia, Cenfonia, Donnia, Ci......, Cottonia, Giamillia, Julia (3), Licinia, Ulpia und Valeria gedient in coh. I, III, XII praet. XII urb als Singularreiter (Serenus, Schwadron und Mace-dous), in leg IV maced, in leg IIII, XI, leg XIIII gern, leg XV apollinar, XXII primig., laut der Infchriften zu Rom, Cöln, D. Altenburg, Steinamanger, Weißenau. Zahlbach, Lambaefis in Africa. 42Ö nördlichen Glanthale, als Ort nach 902 (St. Veit), im füdlichen, als Ort (Klagenfurt). Hier aber blieben feit alten Zeiten als öfter ergiebige Fundftellen etwa 20 in Beachtung. Den Nachgrabungen und Sammlungen haben am mehlen Aufmerkfamkeit gefchenkt J. D. Prunner, vor 1692, Erzherzogin Marianne 1784—87, Ehr. Dikmann von Secherau um 1819—20, Ritter von Moro um 1825, Fürft Liechtenftein um 1838, 39, 1855, Graf Egger 1867, der kärntifche Gefchichtsverein 1845. Die Ausgrabungen von 1881 bis 1883 find im Jahre 1888 durch Dr. Fritz Pichler publicirt worden. Das für die Kunft-Topographie wich-tigfte Denkmal-Wefen der zeitweiligen römi-fcben Provinzial-Hauptftadt wird im Nach-ftehenden angedeutet; die meiden Gegen-dände befinden fich im Rudolphinum zu Klagenfurt. I. Farbwandtheile. Gyps-Kleinreliefs und Karniefe. II. Gl as, 14 Sorten, Fenfterfcheiben, Flafche und Theile, Thränenfläfchchen, Schale. Urne. Blau: Schale gerippt. Gelblich: Thränenfläfchchen. Grün: Schale, Vafe.Urne. —^Schmuck-theilc, Mofaik, Mofaikftifte. Millefiori. III. Metall. A. Blei. Schäufelchen. Thürpfoften-Plättchen. B. Bronze, 44 Sorten: Armring, Be-fchläg, Befchlägring, Blätter mit Eifennägeln, Büchfe, Buckeln, Fibeln mindeftens 10 Sorten, zumeift des 3. Jahrhundertes, Fingerringe, Gefäfltheil, Gewicht, Griffel, Gürtelfchnalle, Gefäß mit APXIA, Haarnadel. Häkchen, Haftel, Handhabe, Haue, Kleingeräthe, Lederbefchlag, Metallfchliefle, Nadel, Nadel mit Löffelchen, mit Oehr, Nägel, mehrere Sorten, Ohrgehäng, Pfannendiel, Platten-dück, Reif, Riemenknopf- und Befchläg, Ring, mit Spange, Schlacke, Schloflblatt (M. 4 n. F. p. lxxiv), Schlüflel, Schlüfielchen, Schmuckkugeln, Schwert, Seiher, Sieb, Stab-fchuh, Stänglein, Täfelchen mit VIR | IS, Thorbefchläg und -Klopfer, Thürfchloflriegel, Wagbalken, -Schale, Zaumgebiß, Zierftück. Schrift-Cippus, mit NEMNIC datt Nem(efi) aug(udae), Zeit um Augudus, Fund vor 1848 (Jab. 36, Mo. 4805). Statuetten. Aesculap, hoch 7"7 Cm., aus Sammlung S. M. Mayer. Aphrodite, hoch 1 o Cm. (4'/), gefunden vor 1849. Ceres (oder Fortuna), gefunden 1856, Nr. 893. 4 Götzenbilder, Prunner’s S. 22, 89. Hausgötzen, aus Sammlung Goefi 1846. Hercules mit Affengeficht, roh, die Augen vertieft, gefunden um 1860. Sammlung Trau in Wien, darin vielleicht manches aus Sammlung Gaffer von kärntifcher Herkunft (Aep. 2, 157; 4, 50)- Krieger, geharnifcht, hoch 3‘9 Cm. (1 Va"), gefunden vor 1849. Panther-Weibchen, hockend, Hohlguß im Gewichte von 4"48 Kilogramm (8 S), hoch 28’5 Cm., gefunden um 1823, aus Sammlung Kumpf (Abbildung in AfK. 2, 96. Car. 1849, 358). Priapus, ähnlich jenem nächd der Tölt-fchacher Mühle, aus Sammlung Goefi (um 1846?); 1 ebendaher?, gefunden vor 1866, in Sammlung Rodhorn. Reiter, barhaupt, auf ungefatteltem Pferde, hoch i4-5Cm., aus Sammlung Kumpf. Vier Statuetten, aus Sammlung Liecliten-dein dem Rudolphinum (Car. 1884, 184. Klagft. Ztg. 1884, Nr. 210). Ein linker Fuß. Ein Thierfuß J. 1882 (AfK. 1, 139, 185, Oederr. Bl. f. Lit. 1846, 1176. AfKöG. 38, 202. Jab. S. 61, 1. Car. 1844, 214. M. 4. n., p. lxxiv). C. Eifen, 80 Sorten. Achfennagel, Angel, Bagger-, Bankeifen, Bildhauereifen, Brunnenkette, Dreifuß, Dreizack, Griffel, Gartenfchaber, Geräththeil,Haarnadel, Haue, Haken, Handhabe, Handfäge, Hacken- und Bogenband, Hammer mit Schneide, Hohlmeißel, Kamm, Kadenbefchläg, Keil, Keffel-habe, Kelt doppellappig, mit Ringkette, mit Schleuder, Klammer, Klinke, Kloben, Krampe, Lanzenfpitze, Mauerhaken, Mauerring, Meißel, Meffer, Nagel, Opferfchaufel, Pfannengriff, -Stiel, pfeilfpitzförmig, Meffer, Pferdegebifi, Platte, Plättchen, Radachfen-ring, Reibriegel, Reif, Reifmeffer, Ring, Säge, Schaufel,Schiene,Schlagmeißel,Schloßhaken, Schloßblatt, -Riegel, -Kettenring, -Schieber, Plattenfcheibe, Schlüßel (auch Bronzegriff als Löwenkopf), Schneiderzeug, Schüreifen, Schvvertldinge, Spange, Speerfpitze, Spindel, Statuetten, Schweinchen(neuzeitig?), Stange, Stänglein, Stemmeifen, Stemmmeifiel, Stock-befchläg, -Schuh, Thiergeftalt (Rind, neuzeitig?), Thorband, -Befchläg, Thürangel,-Be-fchläg, -Band, Vorlegriegel, Widerhaken, Zahnrückeneifen, Zaum, Zierrat, Zwinge. D. Gold. Außer Prunner’s Geräthen, S. 22, den zwei Ketten-Gliedern, S. 65, kommt hier insbefondere der Ring zu erwähnen, welcher vielmehr als fpitz-elliptifche Berloque zu bezeichnen, im ovalen Carneol einen liegenden Hafen an einer Rübe vor-flellt, fchwer Uber 13-8o Gr. (41 '/^ Dukaten), gefunden um 1862 K.? (AfKöG. 33, 49. M. 8, 23). Das Schmuckllück einer durchbrochen gearbeiteten Scheibe, des Durch-meffers c. 45 Mm., fand fich um 1870 nächft dem Unterwirthe, in der Tiefe eines antiken Brunnens, Befitz Frau L.G.Rath Dr. Steiner zu Klagenfurt. Das Votiv-Plättchen mit DO'D, auf Dolichenus weifend, fchwer an 3-45 Gr.?, gefunden vor 1691, ift wohl verloren (Pr.63. Mo. borg, 4, S. 762. Sitzgsb. d. Ak. d. W. 12 74). E. Silber. Außer Prunner’s Geräthen, der großen Nadel insbefondere (S. 22, 65, Mu. RN. I, 413), fcheint nur der Ohrring aus Sammlung Jabornegg, K. Nr. 5680, bekannt zu fein. Die Münzen in den drei Metallen find nach Taufenden vertreten. A. Griechifche Reihe, wenigftens neun Sorten: Gallia Nemaufus; Italia Campania, Nuceria; Sicilia Syracusae; ungenannt (Hercules mit Hylas); Moesia Viminacium; Macedonia Alexander; Aegyptus Ptole-maeus, Alexandria um Claudius; Maure-tania luba. B. Norifche Kelten, 10 Sorten, als Regenbogenfchüfielchen, Silber mit Adna, Adnamat, Atta, E(i)ccaio und Schriftlos, dann Kleinfilber mit Punkten und Strahlen. C. Römifch-republikanifche, 1 7 Sorten der Zeit 134 bis 5 v. Chr., als: Antestia, Antonia, Calpurnia, Cassia, Claudia, Clodia, Cordia, Cornelia, Egnatuleia, Marcia, Petronia, Plaetoria, Publicia, Porcia, Sem-pronia (Servilia?), Silia. D. Römifch-kaiferliche von 72 Kaifer-namen, Auguftus bis JufLinianus, Zeit 43 vor bis 565 nach Chr. IV. Organifches. Kohle, Schnecken, Mufcheln, Menfchen-gerippe; Büchfe, Griffel, Meffertheil, Nadel, Zierrat. V. Stein. A. Bau: Architrave, Gefnnfe, Karnies, Zierrat, Mofaikffeine, Platten mit Drehloch, für Boden- und Wandbelag, mehrere Farben und Formen, Säulen - Capitäle, reichen, fpäten Styles, -Schäfte dorifche, jonifche, Säulenfuß toscanifirend, allerhand Marmor-flücke überhaupt. B. Geräth und Schmuck. Hohlbehälter, Kifte, Urne mit Deckel, Schleifftein, Sarkophag, Alabafter-Täfelchen mit Hausbild. Wenig Gemmen, wie r. Lapis lazuli. Ovales Bas-Relief, weibliche Geflalt mit Scepter, auf dem Löwen fitzend, gefunden vor 1849 (Af- 1, 185. Jab. S. 61, Nr. 1. K.). 2. Onyx. Cameo. Hygieia und Ae-sculap, gefunden vor 1849 (Jab. 61, Nr. 1. K.) 3. Onyx, mit antiker Ringfaffung in Gold, kleinem Intaglio, Hafe (Arch. Zeitg. 1860—62, 21, 12*). Aehnlich? Hafe, Hahn, erotifch (Arch. Ztg. r8, 104*). 4. Herzförmig gefchliffener Saphir und andere gefchnittene Steine, erfterer um 1885 an Prinz E. Windifchgrätz. C. Grofi-Reliefs. 14 Stück: Mann mit Buch und Tuch (K. 80). Mann, flehend, mit gefchultertem Tuche (K. ö9). Mann, flehend, mit Handhabe (K. 92). Priefter, flehend (K. 76). Trauer-Genius, geflügelt, an einen Baumftrunk gelehnt, der rechte Arm über die Brufl, der linke gefenkt, mit Kranz, ab-gefchlagene Theile vorhanden, gefunden 1837 auf dem Acker links vom Wege zwifchen Prunner-Kreuz und Lindwurm-Grube (K. Car 1838, 23; 1870, 350). Weibliche Geflalt mit Schmuckkäftchen (K. 20). Weibliche Geflalt, ziemlich unkenntlich (K. 54). Mann und Weib (Büften?) (K. 83.) Reiter (K. 16). Pferd, rohe Arbeit, Kopf, Hals, Vorderfüße erfichtlich (K. 27). Drache, verftümmelt, zweimal geringelt. Frontifpice-Ecke (K. 7 1). 428 Blumen - Vafe. Am Brunner-Kreuze (Jab. 122). Waffen und Schutzvvehren, die Schriftfeite abgemeiflelt (aus Töltfchach? nach Vičtring gebracht. K. 90). Zwei Rüben, eine Schüffel, Gefiifie, vertieftgearbeitet. Am Prunner-Kreuze (Jab. 121). D. Schriftfteine 42. Neun bis zwölf Weiflffeine: Eponae (Jab. 16, Mo. 4777). Coll(egio) (Jab. 64, Mo. 4792). Invicto (Jab. 4, Mo. 4802). Genio avgg (Jab. 23, Mo. 4851). Geni(o) pro (M. 8 n. p. cxiv. 1). (G)enio mit decurio (Jab. 23, Mo 4851). Domini (Jab. 79, Mo 4898). Felix (Jab. 73, Mo. 49ir). C. Flavius (Jab. 53, Mo. 4914). Gaia (Jab. 55, Mo. 4918). Ciulio (Jab. 68, Mo. 4923). Quietus (Jab. 52, Mo. 4961). Mas veti des Herzogsftuhles (Jab. 25, Mo. 4842). Montissius* (Jab. 329, Mo. 4944). Avaro * (Jab. 328, Mo. 4966). Scipio (Jab. 104, Mo. 4974 a) Sextus* (Jab 37, Mo. 4982). Cosuti* (Jab. 56, Mo. 4983). Sisiae* (Jab. 103, Mo. 4983a). D n vibenius (Jab. 96, Mo 4991). D m vibiae (Jab. 61, Mo. 4995). Ancill (Jab. 65, Mo. 5012), . . . ollode (Mo. 6501), . . ial (Aep. 4, 212, 18), C | R etc., dann ROSA, 3 1K. Fuss. Fig. 449. (Zolfeld.) Mo 4817). Victoriae (Jab. 17, Mo. 4813)" VICTORIAE (Jab. 30, Mo. 4812), dann . . . privatus (Jab. 66, Mo. 4824). DIO? und OV u. f. w. (M. 8 n. p. cxiv. 23). ‘ Ferner drei Baufchriftfleine, nämlich die zwei Strafienfäulen desHerzogftuhlesTi Claudius und Imp. dn (Jab. 105, 106, Mo. 5709, 5710), das Capitäl P . (^.M.K.R Jab. 63, Mo. 5015). Die Ehrenfchrift (Imp c)aes (Mo. 4826). Die 27 Grab- und Gedenk-fchriften der Zeit 98 bis 340, zumeift um 140 n. Chr. Dm aus* (Jab. 28, Mo. 4834). Dm m (Jab. 27, Mo. 4841) L. Tuccius (Jab. 389, Mo. 4868). Q. aterius. (Jab. 79, Mo. 4881). L. Celeri'^»/ (Jab. 38, Mo. 4891). M. cocceio* (Jab. 54, (IVNI)A (M. 8 n. p. cxiv, 3, 4, 5 mit Aep. 9, S. 258—260). E. Statuarifch. Männlichen Standbildes Togatheil und Full; Diana, Fußplatten und Ziegenklauen; Fortuna; weibliches Standbild; Standbild auf Steinplatte; Serapis Serapis-Büfte; Kopf eines Standbildes, eines Jupiter, Vitellius, Köpfe von Karyatiden, zwei andere; Oberarmtheil; 12 Platten mit Fuß, mit Löwenfuß. VI. Thon. Gelb. Gefäßdeckel, Krug, Lampe mit Relief, Schälchen, Urne, Urnedeckel; Verhüllter Frauenkopf, Thierfigur Gelbroth: Urne klein, groß, Hafendeckel, Afchenkrug. Grau: Lampe mit Relief, Schale mit Drei-fufi, Topf, Töpfchen, Urne, SchmucktUick, Wörtel. Graufchwärzlich: Niedrige runde Schüffel, Schale, Urne, Urnendeckel. Roth: Amphora, Krug, Lampe mit Eifendraht-Gehänge. Roth fein: ■ Lampe, Schale, mit Randreliefs, Urne; insbefondere Segillaten von vielerlei Gefällformen mit mannigfaltig-hen Reliefs. Schwarz: Töpfchen, Urne, Schale, Schtiffelchen. Endlich Brandziegel als Deck-, Heiz- Leit- und Mauerziegel verfchie-denfter Formen. Webltuhl- und Netzgewichte und Feuerltänder. Das Thon-Schriftwefen von etwa 2 2 Sorten hat bisher vier mit dem platte gebildet. Wie die Abbildungen zeigen, ift diefer Stuhl aus verfchiedenen Stein-ftücken zufammengefetzt, die an fich ungleich, mitunter nur Bruchftücke, ohne alle Sorgfalt, wie fie der Zufall in dem bei der Hand liegenden Vorrathe eben gab, in ziemlich roher Weife aufgefchichtet und gruppirt find. Stellenweife finden fich an den Trümmern Infchriftfragmente, wie fchon erwähnt. Max Ritter v. Moro befpricht diefes Denkmal ausführlich in den Mittheilungen der Cent. Comm., VII. 280, wohin wir mit dem Beifügen verweifen, dafs als Zeitpunkt für deffen Aufbau das zu Ende gehende 3 IT. Fuss. Fig. 450. (Xolfeld.) Helenenberge gemeine gezeigt. Die Abfolge ifl Atimeti, AV, Cerius, Cintusmim, Cresce, Cresces, egei, f. cet, fortis, fortunati, iani und nu, inari, i. secun, lichus, lupati, marcianus, octavi, pastor, primarius, qgc, satren, saxam strobili, vibian und vibiani, vindemie. Amphoraltück mit geritzten Ziffern. Neueftens hat man ungleich mehr gefunden. (Vgl. M. 1888 u. 1889, Jahrg. xiv u. xv n. F.). Am Zolfelde fleht der fogenannte Herzogsftuhl, die beigefügte Abbildung (Fig. 449) gibt deffen Anficht von Süd-Often, die andere (Fig. 450) von Nord-Weften. Er bildet zwei Sitze, welche gemeinfame Rück lehne haben. Selbe wird aus einer Stein- fiebente oder der Anfang des achten Jahrhunderts vermuthet werden kann. Zossen bei Hüttenberg, die St. Michaels-Kirche, im 12. Jahrhundert Ad-monter Befitz, zeigt heute noch Reffe der älteffen Bauanlage, fo der Balkendecke, davon Spuren unter dem Dache fichtbar find. An das breite romanifche Schiff, 10'5 M. lang und 7 M. breit, wurde ein fchmäleres gothifches Presbyterium angebaut, deffen Gewölbe grätig iff und geffütztvon fchwachen Streben. Im dreijochigen Schiffe ein fpät-gothifches Netzgewölbe mit derben Wand-dienffen, die theils verlaufen, theils auf Sockeln aufruhen. In den Fenffern einiges 43° Maßwerk, das Portal gegliedert. Außen Strebepfeiler. Unter dem Chor eine kleine Krypta, der Thurm an derWeft-Seite aus neuerer Zeit. In der Sacriftei ein Ciborium nach Art eines gothifchen Kelches mit gravirtem Maßwerk und der Madonnen-Figur am Fuße, ein fehr fchönes gothifches Standkreuz mit Blattenden und gravirtem runden Fuße, zwei geflickte Meßkleider aus dem 17. Jahrhundert. Die Seiten-Altäre von 1677, ein Betftuhl aus weichem Holz mit der Jahreszahl 1555 und Schnitzerei, hübfches gothifches Befchläge. Intereffante Weg-Capelle mit Malerei. Zweikirchen. Mann mit Lanze und Stab, gefunden vor 1821 (Jab. 253). Brußbild, Mann, mit beiden Händen ein Schwert haltend?, gefunden vor 1821 (KZtfch. 3, 162). Büßen: Mann, Weib, Kind .gefunden vor 1821 (Jab. 255). Arabesken und Laubgewinde, gefunden vor 1821 (Jab. 254), dazu der geflügelte Genius, Genius mit Blumengefäß, Tänzerin, nackte Figur (KZtfch. 3, 162). . .CN-F-SABI(NVS), um 200, gefunden vor 1819, Stufe an der kleineren Kirche (Jab. 252. Mo. 4969. M. 6, p. clx). Stehende menfchliche Geßalt, bekleidet, nur des Standbildes Untertheil erhalten als Opferßock (Jab. 257). Der Ort als Zueinkirchen 1144. Die Pfarrkirche zum heil. Johann dürfte noch im 15. Jahrhundert entßanden fein, da bereits 1504 das „Gottshaufs Sandt Johanns“ dafelbß, und deffen Vogt Veit Hannfs Pacher und die beiden Zechleute in einer Urkunde des Pfarrers Chrißoph Selbaz erwähnt werden. Das Presbyterium zeigt gothifchen Styl, doch fehlen die Strebepfeiler, der Chor-Schluß polygon, neueres Gewölbe, flachgedecktes Schiff. Thurm ober der Sacrißei, oben achteckig (1584); Grabßein der Sidonia, von Wagen-storff-Hardegg, f 1640. Die Stephans-Kirche iß ein in der Anlage älterer Bau, quadrater Altar-Raum mit rundbogigem Kreuzgewölbe, flachgedecktes Schiff. Die Filial-Kirche St. Peter am Bichl (ad s. petrum in civitate carantana) f. Bichl (M. vi n. F., p. cliii). Zweinitz (Decanät Gurk). Diefe auf einem Plateau gelegene Kirche wird von der Sage der heil. Hemma als Stifterin zuge-wiefen. Sie iß ein einfacher flachgedeckter romanifcher Bau mit halbrundem Chor-Schlufle, der halbkuppelförmig an das Presbyteriums-Joch fich anfchließt, diefes iß mit einem Kreuzrippengewölbe überdeckt; die Fenßer klein, im Halbkreife gefchloffen, halbkreisförmiger Scheidebogen. Prächtiges romanifches Portal mit bänderartigen Capi-tälen, zwei büßenartige Köpfe an den Seiten, einen mit Zopf, den anderen mit Mönchshabit, gegen innen einmal abgeßuft, Säulen-Einlagen. Im Tympanon ein Gemälde: das Schweifituch von zwei Engeln gehalten, dabei zwei Donatoren, zwei Mönche, beide im weißen Habit, worüber einer einen fchwarzen Überwurf trägt. Am Chor Reße von Fresken: S. Antonius, der gekreuzigte Heiland, Chrißoph (M. v n. F. p. cx). An der Kirche das Grabmal des Andreas Hoffmann von Wald, -J1507. Links an der Kirche ein mächtiger Thurm mit vier Giebeln, rechts eine achtfeitige Capelle mit dreifeitigem Chörlein. In diefem Reße von Glasmalereien (thronende Maria mit Krone und Cinglum, auf dem Schoße das Jefukind-lein ßehend). An der Nordwand ein Silberreliefbild, darßellend das Martyrium des heil. Laurentius. Zwetendorf bei Glaneck. Mauerwerk 1874, Bretyn Lucilla, Sigillaten (Car. 1887, 176. M. 1886, p. clxxix). Zwickenberg. Hoch über Ober-Draubmg liegt die intereffante Kirche diefes Ortes. Der Grundriß (Fig. 451) zeigt ein romanifches quadratifches Presbyterium mit einfachemKreuzgewölbe und ßarken Rippen, welche in einem runden Schlußßeine, worauf Haupt Chrißi mit Kreuznimbus gemalt, zu-fammenlaufen und auf unförmlichen kämpferartigen Confolen auffitzen. An den Ecken find außen die Presbyteriums-Mauern ver-ßärkt, nördlich fchließt fich daran der fchlanke mit Giebeln und einem hohen Achteckhelm verfehene Thurm. Im Erdgefchofie des Thurmes findet fich die Sacrißei, die Stiege in die Thurmßockwerke ßeigt hinter dem Hoch-Altare hinan. Im Glockenhaufe zweitheilige Spitzbogenfenßer mit Fifchblafen-Mafiwerk. Im Schiffe drei Travees mit Netzgewölben, deren Rippen auf kräftigen runden Dienßen auffitzen, die drei Fuß tief einfprin-genden Streben vorgelegt find. Im Netzgewölbe zahlreiche vierfeitige, ßark vertiefte 43i Schlußfteinplatten mit alten Malereien, als: die Symbole der vierEvangeliften mit Spruchbändern, heil. Dreifaltigkeit mit Band über den Kreuzesarmen, worauf die Legende: ado-randa unitas, venerenda trinitas; S. Leo-nardus mit der Legende-: Heilliger Leonhard pit got fir uns; auf einem vierfeitigen Schluß-fteine zwei Schilder, wovon eines den doppelköpfigen Adler, das andere den öfter-reichifchen Querbalken im Felde aufweift; in einem Schlußftein mit Vierpafi das Knieftück eines Muttergottes-Bildes mit Kindlein auf dem linken Arme, zwei Engel rechts und links halten den Saum des Gewandes. Schrift durchaus gothifche Minuskeln. Der Orgel-Chor ein neuer Einbau. Das Gewölbe des Chores iß. vollfländig, fovvohl in den Feldern, wie in den Rippen bemalt. In jedem der vier Felder erfcheint als Hauptfigur ein heil. Evangelift in langem Gewände in einem BetfLuhle mit Kniebank, fitzend mit Symbol und Spruchband, auf welchem die Anfangsworte des betreffenden Evangeliums. In den unteren Ecken jedes Gewölbefeldes je ein Engel mit Mufikinftru-menten und langen Spruchbändern, auf welchen beinahe das ganze Gloria gefchrie-ben iß. Auf der füdößlichen und füdweß-lichen Confole unterhalb diefes Gemäldes, hier in drei, dort in fünf Zeilen folgende Infchrift: „So Man zalt nach der | gepurd unfers herren Jhesus | Crißi Taufend vierhundert und | dar nach in dem acht un dreif j figißn Jar An sat Lucas Abent-Des heiligen Evagelißn | VVarr das gemeld ver | pracht“. Hinter dem Altäre an der Chorwand Gemälde: Mariä Verkündigung. Zu beiden Seiten des zopfigen Hoch-Altars zwei künß-lerifch vollendete gothifche Ritterßatuen des heil. Georg und des heil. Florian, wahr-fcheinlich von dem großen gothifchen Flügel-Altäre flammend, von dem noch der Schrein fammt den Flügeln an der Nordwand des Schiffes, mit geöffneten Flügeln zwei Klafter breit und fieben Schuh hoch, erhalten geblieben iß. In der Mitte des Schreines befinden fich die fehr gut gearbeiteten reich vergoldeten und polychromirten etwa 4' hohen Statuen der Heiligen: Dionyfms, Leonhardus und Laurentius auf Goldgrund unter prachtvoll gefchnitzten Baldachinen aus vielfach durch-fchlungenen Ranken und Windungen mit Krappenbefatz, getragen von zwei ornamen- tirten Halbfäulen, das Ganze wieder von fchönem Aß- und Rankenwerk umrahmt, in welchem acht Menfchenfiguren (Brußbilder) aus Blumenkelchen hervorragen. Auf dem rechten Flügel find auf Goldgrund die Reliefbilder von S. Lucia und S. Margaretha unter einem reichen Geflecht von Rofenranken und traubenbehangenen Reben; auf dem linken Flügel S. Katharina und S. Barbara unter einer Guirlande von phantaßifchen Blattarabesken. Figuren und Aßwerke reich vergoldet. Unter den Flügeln, fowie unterhalb des Schreines fchmale Streifen fehr fchönen, leider ßark Fig. 451. (Zwickenberg.) befchädigten durchbrochenen Aßwerkes. Auf der Außenfeite der Flügel find vorzügliche Gemälde, und zwar auf dem linken Flügel der heil. Chrißoph in der gewöhnlichen Dar-ßellung, jedoch ohne Halsketten, Gürtel und Tafche, im rechten Flügel der heil. Sebaßian an einen Baum gebunden, von zahlreichen Bolzen durchbohrt. An der Außenfeite der füdlichen Schifls-wand zwei alte fehr gut erhaltene Gemälde. Links ein Cyclus von fünf Scenen aus dem Leben des heil. Leonhardus, rechts Hefiges Chrißophbild, fehr gut gemalt und erhalten mit reicher Arabesken - Umrahmung. Am Brunnen das Spruchband: „noch mocht ich tragen alle Welt“; vom Kleide des Kindes flattert am Spruchbande eine Legende: „du tragfl. den, der himel und erde befchaffn hat“. Gothifche Minuskeln. Im unteren Theile der Umrahmung viele Jahreszahlen und Namen eingeritzt odermitRöthel eingefchrieben, darunter 1507, 1542, 1554, mdxvi, daneben „Nithardus Oberfee Bonärum artium Magifter etc. “ In einem Schlufifteine des Kreuzgewölbes der als Sacriftei dienenden Thurmhalle die Steinmetzzeichen: Zwisehenwässern zunächft den Fundftätten Krumfelden, Treibach, Althofen. Nächft der Bahnlinie fand man im Jahre 1867 hier ein bronzenes Lampen-Zängel-chen, die Bronze-Münze Domitian (nach anderem Berichte 1 Hadrian, 1 Fauftina, 1 Geta, 1 unbenannt), ein graphitirtes Töpfchen, 1 Grauthon-Töpfchen, fein, mit Einbauchungen,vermuthlich aus einer Flach-Grabflätte, fämmtlich K. Den Meilenflein des Jahres 218, Ab-ftand von Virunum 15 mp., welchen Mo. 5728 hier anfetzt, gaben wir unter Treibach. Wir fchliefien mit dem Grabfleine D M APER, um 180 — 240, gefunden beim Schloße nächfl. der Bahnlinie 1867 (Jab. 279. Mo. 5026. K. 30. Car. 1868, 327, ad Nr. 6). Siegel der vStadt Friefach. Noch erhaltener Siegelftempel von Feldkirchen. Brunnen im Loretto. Für die geehrten Lefer! Seit einer Reihe von Jahren befchäftigt fich die Central-Commiffion für Kunft und hiftorifche Denkmale mit der Ausführung des Projektes, eine Kunft-Topographie der einzelnen Kronländer zu verfaffen und der Oeffentlichkeit zu übergeben. Zunächft wurden die diesfälligen Arbeiten für Kärnten, Salzburg und Nieder-Oefterreich in Angriff genommen, die fich für den Anfang auf Sammlung des ent-fprechenden Materials bezogen. Reifen von Künftlern und Archäologen, Relationen und Erhebungen durch die Confervatoren und einzelne Correfpondenten, zahlreich eingelaufene und meiftens brauchbar beantwortete Fragebogen, die von der Central-Commiffion hauptfächlich an die hochw. Pfarrämter verfendet worden waren, endlich größere Zufammenftellungen nach den beftimmten verfchiedenen Richtungen des Werkes, welche für dasfelbe zu liefern einzelne Angehörige der Central-Commiffion befonders eingeladen wurden, gewährten ein reiches und reichhaltiges Subftrat. Mit der Sichtung desfelben wurde je nach den Kronländern ein Mitglied der Central-Commiffion als Referent und Redačteur betraut Als erftes Kronland, das kunft - topographifch behandelt werden follte, wurde Kärnten gewählt und das Referat, fowie die Leitung der Publication dem Dr. Lind übertragen. Nach durchgeführter Gruppirung der Orte, welcher die alphabetifche Ordnung zu Grunde gelegt wurde, erfolgten wiederholte Revifionen des Materials feitens der einzelnen Mitarbeiter, die — gewiß eine überaus fchwierige und mühevolle Arbeit — von denfelben mit dankenswerther Bereitwilligkeit übernommen und mit großer Sorgfalt durchgeführt wurden. Bei Befprechung der einzelnen Orte ift auf deren Wichtigkeit als prähiftorifche P'undorte, auf deren antike und mittelalterliche Denkmale Rückficht genommen worden, wobei gewöhnlich das 18. Jahrhundert den Abfchluß bildet. Zahlreiche Illuftrationen, theils aus dem älteren Vorrathe der Central-Commiffion, theils neu angefertigt, zieren das Werk; auf die beftehende maßgebende Literatur wurde durch Berufung möglichft eingehend hingewiefen. Die Central-Commiffion ift überzeugt, dafs mit diefer erften, man könnte fagen verfuchsweifen Publication weder eine Vollftändigkeit in den aufgeführten Orten und Denkmalen Kärntens erreicht wurde, noch dafs einzelne der Angaben nicht einer Correčtur bedürfen füllten; fie kann fich jedoch beruhigen, dafs fie fo viel als nur möglich Sorgfalt aufgewendet hat, um ein in feinen Nachrichten verläßliches Buch zu fchaffen. Es darf dabei nicht überfehen werden, dafs während der mehrjährigen Sammlung des Materials fo manche Veränderungen an den Objeften vorgegangen fein mögen, denen in diefer Publication nicht mehr Rechnung getragen werden konnte. In einem am Schlüße des Buches anzufügenden Nachtrage wird den während des Druckes in diefer Richtung gemachten Wahrnehmungen thunlichft Rückficht getragen werden. Der erfte Band — der hiemit lieferungsweife zur Ausgabe gelangt — dürfte mit circa 8 Heften zu je circa 4 Druckbogen abgefchloffen fein. Die Hefte werden in fo rafcher Folge erfcheinen, dafs fie wahrfcheinlich noch in diefem Jahre gänzlich ausgegeben fein werden. Im letzten Hefte wird die Landeshauptftadt mit ihren Kunft- und archäologifchen Sammlungen befprochen werden. In der diefem Bande beizugebenden Einleitung wird auf das Entliehen des felben, auf die Redaktion und die Mitwirkung feiner Mitarbeiter näher eingegangen werden. Der Ladenpreis per Heft ift mit 2 fl. beflimmt. Wien, im Jänner 1888. Das Präfidium. KUNST-TOPOGRAPHIE DES HERZOGTHUMS KÄRNTEN. HERAUSGEGEBEN VON DER K. K. CENTRAL-COMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG VON KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALEN. ACHTES (SCHLUSS-) HEFT. WIEN, 1889. IN COMMISSION BEI KUBASTA & VOIGT. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. II. Abtheilung der kärntnischen Kunsttopographie. Klagenf urt. Fig. 456. (Heil. Geift-Kirche.) Kunft-Topographic. VIII, . " ; ; ' ■ . Die Landeshauptftadt Klagenfurt. Das Terraffen - Diluvium, welches im allgemeinen die Schichtung hat: Schotter und Sand bis 20 M., alsdann feiner Sand mit Lehm, wafferhältig bis 45 M., ift etwa 1 Myriameter füdlich vom Standorte Viru-nums, 3600 M. (1 Stünde Gehweges) öftlich vom Seerande an den Stellen zwifchen Glan und Glanfurt mit vereinzelten römifchen Villen ähnlich behellt worden, wie die benachbarten Anhöhen bei Ziggulln, am Spital-berge, bei St. Georgen am Sandhof, die Gegend bei Lendorf, Halleck, Wölfnitz, Emersdorf u. f. w. Das Löß-Lager, welches fonft, gleichzeitig dem Menfchen gebildet, fchon in Pflug-fchartiefe oder nach zwei Metern Mamut-knochen und Refte von Edelhirfch, Kohle, Afche, Feuerftein-Meffern und -Splittern birgt und ftets der polirten Steine und der Bronze enträth, verbreitet fich um Klagenfurt nördlich der Bahnlinie bis an die Gurk, nach Wutfehein, vor den Mariafaaler Berg, an Goritfchitzen, St. Georgen, gegen Emersdorf {Much, Mamut 27 f.; Denkfchr. d. Ak. d. W. math. 39. Mi. w. anth. 3, 55. Geolog. R.-A. V. 71, 269). Für die römifche Zeit ift es gertattet, eineSeitenftraße von Ton-Kreuzerhof her, die Gurk und Glan überfetzend, unter Porten- dorf, Spitalberg, hinter Zigguln, unter Wölfnitz nach Krumpendorf anzunehmen, dazu Auszweigungen nach Nord ins Zolfeld, nach Süd gegen Hollenburg und Loibl, Krainburg, nach Emona (Laibach). In römifcher Zeit ging die Heerftraße von Kreuzerhof über Wutfehein (Gurk - Ueberfetzung) zwifchen Stottern und Poffau ins Zolfeld undvondiefem unter Karnburg zwifchen Emersdorf und Lendorf gegen Wölfnitz und Krumpendorf. Wieviel von römifchen Fundftücken im Stadtbereiche felbft dem Boden als urfprüng-lichem Standorte entnommen, wiewiel nur herbeigetragen ift, namentlich feit der haupt-ftädtifchen Entwickelung und Einrichtung der Adelshäufer, vornehmlich aus dem Gebiete des nahen Virunum, wird nicht leicht mehr nachzuweifen fein. Das ältefte erwähnte Denkmal ift der Grabftein des Blaefantil 1534, alle anderen fcheinen kaum viel vor 1750 allda gewefen zu fein. Die Sage macht dasDietrichtlein-Haus am alten Platz (goldene Gans Nr. 1, neu 31) zum älteften; die »unter-irdifchen Grundmäuer, zwey gedeckte Porti-cus gegen Seite der Herrengaffe und rückwärts zwey runde Thürme, deren einer noch im inneren Theil des Gebäudes« find bis 1796 erhalten, Steine mit Auffchriften im Haufe angeblich verbaut worden. Von daher das Centaur-Relief und der Grabflein Ti iul blaefant {Mayer, 1796, S. 224). Statuarifch: Mann im Kriegskleide, flehend, die hagere Linke Rraff auf den Schild, der linke Fuß war vorgeftellt, die Füße vom Knie ab und rechter Arm fehlen, hoch 158 Ctm. (5 Fuß), auf einem Cippus mit vier Herculesthaten, gefunden um 1765—85 beim Stadtcanal-Einflufi im Baugrund (ähnliche Stelle wie Fuscae?). Aufgetlellt in der St. Veiter-Vorfladt, Garten Ebner, Wodley, jetzt B. Lang Nr. 55 (Jab. 369, Taf. 5, Anh I 103, Bild 635 als Maximianus Her-culeus, Zeit 286—310, angeführt, Eichhorn B. 1. 53, Car. 1819, Nr. 12. K. Ztfch. 6, 5. Mu. G. Stmk. 1, 288. R. Stud. 1, 309). Weibliche Geßalt mit zwei Kindern, hoch 284 Ctm. (9 Fuß). Vgl. FVSCAE {Herman, Klagenfurt S. 6, K. Ztfch. 6, 6). Da über Thonfunde keine beglaubigte Nachricht befteht, fo haben wir drei hier-ortige (mufeale) Thonfchriften unter Zolfeld eingereiht. Schon 1194—1198 wird Klagenfurt urkundlich forum, alfo Markt genannt. Als folcher erfcheint es auch noch in einer Urkunde vom Jahre 1268. Als Stadt tritt uns Klagenfurt das erftemal 1279, 19. Juli, entgegen. Es befand fich darin auch ein herzogliches Schloß, welches 1268 und 1279 genannt wird. Das ältefle Stadtfiegel, wie es M. n. F. 4, p. i.xx abgebildet iil, fehen wir zuerft an einer Urkunde vom Jahre 1287 (Fig. 452). Dasfelbe zeigt bereits den Lindwurm. Als jüngeres Siegel ifl das im M. 16, p. cxxxv abgebildete anzufehen (Fig. 453). Allein Klagenfurt, von dem uns Abt Johann von Viktring {Böhmer, Fontes rerum Germanicarum 1, 290) erzählt, dafs Herzog Bernhard aus dem Sponheimer Haufe (1 201 bis 1256) den Ort zur Stadt erbaute, den-felben befetligte, ferner durch einen Canal mit dem Wörther-See zu verbinden verfuchte und mit befonderen Rechten ausflattete, fpielte bis zum Jahre 1518, fo lang St. Veit Landeshauptfladt war, eine wenig hervorragende Rolle. Den letzten Platz nimmt Klagenfurt ein, fo oft es zufammen mit den zwei anderen landesfürftlichen Städten St. Veit und Völkermarkt genannt wird. Anders follte es werden, als 1515 die Hauptfladt St. Veit gelegentlich des Bauern-aufftandes der landftändifchen Kriegsmann- fchaft den Einzug wehrte {Herman, Ge-fchichte Kärntens 1, 247). Dies und der Umftand, dafs Klagenfurt im Jahre 1514, 10. Juni, durch eine Feuersbrunft vollftändig vernichtet wurde, bot den Landftänden willkommenen Anlafs, fich einerfeits nach einem feiten Sitz und Waffenplatze im Lande umzu-fehen und anderfeits bei Kaifer Maximilian um die ziemlich im Mittelpunkte Kärntens gelegene verödete Stadt Klagenfurt zu diefem Zwecke zu bewerben. Maximilian, dem Wunfche willfahrend, fchenkte die Stadt 1518, 24. April (kämt. Landhandfefte 1610, S. 86) den Ständen, wodurch diefelbe unter Verluft aller ihrer althergebrachten landesfürftlichen Freiheiten und Privilegien Landes-hauptftadt wurde. Die Hoffnungen der Bürger, durch eine abgefchickte Gefandtfchaft den Entfchluß des Kaifers rückgängig zu machen, wurde durch deffen 1519, 12. Januar, erfolgten Tod zunichte. Der Kaifer hatte für den Neubau der zerftörten Häufer die befondere Vorfchrift erlaffen, dafs kein Gebäude in der Stadt gebaut werden dürfe, „es fei denn von Gemäuer mit Zinnen und verborgenen Dächern oder aber mit niedern Dächern von Stein auf Innsbrukifch gegen das Feuer gemacht.“ Ein großer Brand zerftörte die Stadt neuerdings im Jahre 1535. Im Jahre 1543 begann der Neubau der Befeftigungen um die beträchtlich erweiterte Stadt, welcher bis gegen Schluß des 16. Jahrhunderts währte. Die fo entftandenen Stadtwälle fammt den vier Stadtthoren, mit Ausnahme des Völker-markter Thores, welches erll moderner Neue-rungsfucht zum Opfer fiel, wurden 1809 von den F'ranzofen gefchleift. Auf diefe Weife wird es begreiflich, warum Klagenfurt an Kunftdenkmälern — von der romanifchen Periode ganz zu fchwei-gen — aus der Zeit der Gothik und Enih-Renaiffance fehr wenig, ja fo gut wie nichts aufzuweifen hat. Gehen wir nun an die Betrachtung der Kunffdenkmale felbft, der Kirchen, Gebäude und Denkmäler. Abgefehen von einer Marien-Kirche {Tangi, Gefchichte Kärntens S. 405—408), wofelbil Herzog Meinhard von Kärnten 1283, 28. Juni, eine Urkunde ausflellt, ifl die heutige Stadt- und Hauptpfarre St. Egid die ältefle Kirche Klagenfurts. Die Lage der Marien-Kirche läßt lieh nicht beflimmen, da auch in den Urkunden von ihr nichts mehr weiter verlautet. Auf die Egidi-Kirche dürfen wir jedoch jedenfalls den 1255, 16. Očtober, urkundlich erwähnten Vikär Friedrich in Klagenfurt beziehen, indem diefe Kirche bis zum Jahre 1603 (Archiv f. vaterl. Gefch. u. Top. xi, 96) als Filiale dem Mariafaaler Decanate unterftand und von einem vom Dečane ernannten Vikär verwaltet wurde. 1353, 3. November, nennt uns eine Urkunde einen Konrad als Schaffer des Gotteshaufes St.Gilgen. Aus einerUrkundevomJahre 1381, 25. November (Car. 1821, S. 6 — 8), erfahren wir, dafs bis dahin das geiflliche Perfonale zu St. Egid aus einem Vikär und zwei Gefell-prieflern oder Caplänen behänd, wozu im genannten Jahre noch ein dritter Gefell-priefier gefliftet wurde. Die Kirche wird weiter Fig. 452. (Stadtfiegel.) erwähnt in den Jahren 1416, 1418, 1420, 1423 und 1432. Von einem Chorbau an der Kirche vernehmen wir aus einer Urkunde vom Jahre 1435, 8. September. Der Klagenfurter Bürger Vincenz Frödl ftiftet im Jahre 1497 eineSeelenmeffe am St. Johannes-Altar. Im felben Jahre gründet Hans Goder ein eigenes Beneficium in der von ihm errichteten Vierzehn Nothhelfer-Capelle (Car. 1821, S. 9). 1535 brannte die ganze Stadt ab, wobei auch der Pfarrhof den Urkunden gemäß zu Grund ging. 1540 wird in einer Urkunde der Nothdurft der Gebäude von St. Egid gedacht. Dafs fich einft auch ein Karner bei der Pfarrkirche befand, zeigt uns eine Urkunde vom Jahre 1548, in welcher ein Caplan der Herrenbruderfchaft am Karner genannt wird. Im Jahre 1603 tritt uns als erfter felbftändiger Stadtpfarrer Dr. Matthäus Scholaflicus ent- gegen. Durch Erdbeben litt die Kirche in den Jahren 1571 und 1680 (Car. 1821, S. 44). Schon 1688 mußte der Gottesdicnft wegen Baufälligkeit der Stadtpfarrkirche aus letzterer in die Heilige Geift-Kirche übertragen werden (Car. 1861, S. 196). Endlich machte das Erdbeben von 1690 einen vollftändigen Neubau der Stadtpfarrkirche nothwendig, wovon uns die amSeiten-Portale links in der Kirche angebrachte Marmorfchrifttafel Folgendes meldet: „Als die alte Pfarkirch S. Aegidy alda fambt 2 hochen thüren (Thürmen) durch den 1690 erfchröklichen erdbiden fehr gefchrickt u. baufählig worden, ift zu mehrer ehre gottes difes Gotteshaus des h. Aegidy in 1692 u. gefolgten vier Jahren von grundt auf völlig Fig- 453- (Stadtfiegel.) derhöcht, der hohe neue thurn aber von 1692 mit end 1705 bis an die eingenkte (eingehängte) gloggen endtlich in jahr T709 vol-komenlich undter glorwürdigfter regierung zweyer Römifcher Kayfer Leopold I. u. Jo-feph I. zur zeit hier vorftehenden zweyen hochgräfli. Excellenzien Georgy Nicolai u. Joannis Friderici reichsgraffen von Urfmi u. Rofenberg der Rom. kay. maies. wirklichen geheimben räthen praefidenten und burgrafen vermittels fonderbaren fleis u. obficht des woll ehrwürdigen herren Jacobi Rohrmeilter SS. theol. baccalaurei hochfürst. Salzburg, rath u. ftatpfarrers alda erpavet worden. Die zierlichen fechs feitenaltar fein aus andächtiger Freigäbigkeit des hochcn adels u. der hohe altar von gemeldten herren (lat-pfarrer aufgerichtet. Diefe Pfarrktirche aber geweichet worden im jahr 1697.“ Sehr ungenügende Vorftellungen der alten Stadtpfarrkirche, welche zwei Thürme hatte, geben uns die Anfichten Klagenfurts bei: Baumgartner-Arifteion Carinthiae Clau-diforum 1605; Meria?i\ Topographia pro-vinciarum Auftriacarum 1649; Valvafor: Befchreibung des erzherzogthums karnten 1688, letztere Abbildung wieder abgedruckt in Wagner: Album v. Kärnten 1845. Das wichtigfte der Baugefchichte der jetzigen Stadtpfarrkirche (Car. 1821,8.44 ff., 49 ff.; Car. 1873, S.321 ff.; Kirchenfchmuck 1884, S. 45, wofelbft. auch der hier wiedergegebene Grundriß Fig. 454 und Querfchnitt Fig. 455 abgebildet) ift uns durch die In-fchrift gegeben. Zu erwähnen ift nur noch, dafs der Grundftein zur neuen Kirche am 8. Juli 1692 gelegt wurde, nachdem der Bauplatz durch Einlöfung mehrerer Häufer erweitert worden war. 1663 erbaute man das Presbyterium, 1695 das Ffaupt-Portal. 1696 wurden die fchön gefchnitzten Kirchenftühle aufgeftellt Im Jahre 1697, 8. September, weihte Bifchof Franz Kafpar v. Lavant die Kirche fammt den fechs Seiten-Altären ein. Der Hoch-Altar wurde 1700 vollendet, r 7 2 r jedoch wieder ganz neu hergeftellt. Der Thurmbau währte bis zum Jahre 1709. Der große Brand vom Jahre 1723 fchädigte die Kirche in den Dachungen und im Innern, der Thurm brannte inwendig vollftändig aus und auch feine Kuppel fiel den Flammen zum Opfer. Erft 1733 war der Stadtpfarr-thurm wieder hergeftellt. Nach dem Brande war es abermals nöthig, einen neuen Hoch-Altar zu errichten. 1761 wurde die Kirche einer gründlichen Reftauration unterzogen, mit Fresken des Kammermalers Jofeph v. Molk gefchmückt (T764) und wiederum mit einem neuen Hoch-Altar (Altarbild von Cuffeti aus Baffano) verfehen. Das Annabild von Jos. Zoller. Zwei bronzene Engel von H. Gaffer. Die Kirche, wie fie jetzt dafteht, hat die Hallenanlage mit Tonnengewölbe, darin Gewölbefchilder, mit fechs Seiten-Capellen, darüber Emporen und mit gerade vorfprin-gendem Chorfchluß. Der Mufik-Chor ruht auf fteinernen Säulen. Der Thurm fteht weftlich vor dem Haupt-Portale und bildet unten vor demfelben eine offene gewölbte Halle, in deren Schlufiftein eine Infchrift uns kurz die Baugefchichte des in fechs Stockwerken auffteigenden Thurmes erzählt. Im Inneren der Kirche ift außer den fchon erwähnten, jetzt leider fchadhaften Kirchenliühlen, noch die barocke Kanzel erwähnenswerth. Die Kirchen-Paramente find faft alle aus neuerer Zeit. Von den Kelchen dürfte keiner hinter die Schwelle unferes Jahrhunderts zurückgehen. Von den Meßgewändern gehört wohl nur der fogenannte Rofenberg-Ornat ins 18. Jahrhundert. Intereffant find die Grabfteine an der Außenfeite und im Innern der Kirche, welche nach dem Neubau theilweife falfch zufammen-geftellt wurden (M. n. F. 2, p. xxxvi und 3, p. xi). Es find, wenn wir außen an der Nord-Seite beginnen, folgende: 1. Wilhelm v. Ernaw zu Pregradt u. Moßburg, pfandinhaber der herrfchaft Glanegg, landfchaftl. Bau u. Zeugmeifter, j 1582, 9. Januar. 2. am Boden, jetzt halb unleferlich: Georg Griuz, gewefener Bürgermeifter zu Klagenfurt, f 1611, 24. Juli, gefetzt vom Bürgermeifter Alexander Schurian. 3. Jetzt am Meßnerhaufe eingemauert: Andre Stöcker des inneren Rathes z. Klagenfurt, geb. 1571, f 1618, 25. Januar. 4. Hans Ambtmann, Stadtrichter all-hier, f 1584, 28. Nov., f. Frau Sabina Do-menikin, f 1587, 3. 0<5t., und ihre Kinder: Chriftof, Andreas, Vičtor, Georg, Johannes, Maria, Katharina. 5. Tobias Steidler, Rathsbürger und Apotheker hier, hat dieß Epitaphium f. Mutter Maria Steidler, geborene Prunner, -j- 1605, 25. Apr., fetzen laffen. 6. Martin Melchior, Stadtpfarrkaplan, f 1749, 23. Januar, und fein Vater Primus Melchior, landfchaftl. Zimmermeifter. 7. Katharina, Tochter des kunilreichen Martin Paco Bello, landfchaftl. Bildhauers und Baupolliers, J" 1610, 10. Januar (Rother Marmor mit dem Relief ein Kind darftellend, fehr intereffant.) 8. Unleferlicher Grabflein vom Jahre 1644. 9. Andreas Ruthkay de Eadem sac. caes. et reg. maj. cons. secretarius, Ungar, aulicus, gefetzt von Georgius Szelepcheny, archiep. Colocensis episcopatus Nitriensis administrator., ohne Datum, 1 7. Jahrhundert. 10. Je zwei Wappen übereinander ohne Infchrift. 11. Stein-Relief: Chriftus am Oelberg, 18. Jahrhundert. 12. Fall unleferlich: Urban Stepnitzer, Bürger und Handelsmann zu Klagenfurt, 1618, 24. Apr. 13. Am Meflner-Haus gegenüber der Kirche: Jacob Pallue, Rathsbürger und Handelsmann allhier, und feine Frau Urfula, geb. Unverdorbin, haben den Grabflein dem Gotteshaufe zu Ehren und ihren Kindern: Hans Jacob, Thobias f, Friedrich f, Urfula, Elifabeth f, Luzia f, Katharina f, Maria f, Salome f, errichten laffen 1626. 14. Ebenda Barbara Leitnerin, land-fchaftl. Hebamme, f 1588, 23. Juni, Weft-Seite der Kirche. Fig. 454. (Stadtpfarrkirche.) 15. Vitus Balthafer, liber baro a Gri-ming dominus in Welzneg, Liebenberg et Praunsberg urbis huius colonellus supremus, -j- 1664, 22. Mai, gefetzt von feiner Frau Juliana Sufana, geb. v. Jöbftelsberg. 16. Hans v. Windifchgratz auf Silberegg und Grienberg, Freih. zu Waldilein, Taal und Kaitfch. Erblandltalmaifier in Steyr, t 1589, 31. Dec., zu Silberegg, fowie feine Frau Elspet, geb. von Ernaw (Sterbejahr nicht eingetragen) und feine Kinder Sigmund, Jacob, Paul, Bartime, Katharina, Elifabeth, Regina. 17. Elifabeth Kiniglin, geb. Welzerin zuPVauenftein weilandt des BernhardtKinigl. Freyherrn z. Ernburg u. Wart u. f. w. eliche gemaehl, f 1583, 17. Mai. 18. Mit dem vorflehenden Stein irr-thümlich zufammengefetzt: Urfula, geb. Neu-fchwertin des Lamprecht Schnätterl, Bürger u. des rats zu Clagenfurt haufifraw, f 1555 12. Sept., u. ihre tochter Jungfrau Margareth, t !557, 24. Juli 19. Stein mit Relief, Chrifli Auferflehung darflellend; Infchrift unleferlich. 20. Udalricus Steidler Carnus medici-nae ac phiae dočlor archiducatus Carint. physicus, f 1563, 8. April. 21. Grabflein mit Bibelfpruch und Wappen; Infchriftflein fehlt. Süd-Seite: 22. Stein-Relief: Mann links vom Kreuz knieend, hinter ihm vier Knaben, rechts kniet eine Frau, vor ihr zwei Mädchen; das IJJI Fig. 455 (Stadtpfarrkirche.) Relief gehört zu 25. Der obere Stein mit Wappen der Familie Welzer u. Khevenhüller gehört offenbar zu 24. 23. Hilliprandt v. Mornberg z. Jauffen, f 1591, 11. Mai. 24. Vičtor Welzer v. Eberflein, erzherz. rath (für das Sterbejahr ift eine Lücke gelaffen) u. f. Weib Elflbeth Welzerin, geb. Khevenhüllerinn, f 1588, 9. December. Die beiden Wappen oberhalb gehören nicht dazu, dafür die Wappen von 22. 2 5. Grabflein der Kinder des Balthafar Griming von Stall, Ferdinand II. Landrathes in Kär. landfchaftl. Verordneten Generaleinnehmers u. f. Frau Euphrofma, geb. Joch-nerin, fowie die Kinder: Franz Ludwig, Karl, Warbara Elifabeth, Georg Chriftoph, Hans Karl, Maria Hema 1622. Hiezu gehört das Stein-Relief von 22. Dagegen ift hier ein 44° Reliefitein, fünf Särge darftellend, unrichtig eingefügt. 26. Anna Chriltina v. Schurian, geh. Knorin von Rofenroth, f 1687, 10. Mai. 27. Stein mit Bibelfpruch oben, unterhalb Relief: Geharnifchter Mann links vor einem Kreuze knieend, hinter ihm zwei Knaben: Hans Ludwig, Adam; rechts vom Kreuze kniet eine Frau, vor ihr fechs Mädchen: Johanna, Elifabeth, Eva, Maria Attilia, Helena Cath. Infcbrift und Wappen fehlen. 16. Jahrhundert. 28. Franz v. Herbert, J 1766. 29. Franciscus Lenhartus Mikhez, -j- 1663, 1. April. Ritter Bernhartus Juftus Mikhez, j" 1663, 8. Mai. 30. Kriltoff Glandtfchnich com. pala-tinus caesar. Landfchrannenadvokat, f 1655, 28. September. 31. Paul Fertig, landfchaftl. Sekretarius, t (i5)831 28. Jänner. 32. Mathefl Prugger, landfchaftl. Bau-zahlmeifter, f 1585, 6. April. 33. Ottmarus Weigandt,Bader u. Wundarzt in Klagenfurt, landfchaftl. magister sani-tatis, J 1681, 27. April. 34. Georg Kitzmägl v. Rifimannstorff, fürftl. Bamberg. Hofdiener und achtjährig gewefter Gefangener des Türkifchen Kaifers, t (I5)93. 22. April. 35. Magdalena Rohrmeifter, -j- 1695, 29. Januar, gefetzt von ihrem Sohne, dem Stadtpfarrer Jacob Rohrmeifter. 36. Anna Maria v. Ernaw, geh. Freiin z. Fölfl, f 1570, 23. Juni. 37. Niclaus Dobernigg Phliae und Medi-cinae Doctor, landfchaftl. beftellter Phyficus, •j" 1687, 12. April. 38. Jofeph Wilhelm Wollet- des inneren Rath es und Handelsmann zu Klagenfurt, f 1693, 17. November. 39. Johann Tfchernuter, des äußeren Rathes Verwandter und Handelsherr allhier, f 1743, 19. Auguft, u. f. Frau Maria Urfula, geb. Stickhlberger, j- 1742, 9. Auguft. 40. Johann Bapt. Stickhlberger, des inneren Rathes Verwandter und Handelsmann in Klagenfurt, j- 1741, 23. Auguft. Im Innern der Kirche, Süd-Seite, von Wert, nach Oft: 41. Stein am Boden abgetreten, vom Jahre 1704. 42. Bruchftück. 43. Franciscus Claudius Schneeweis Freyherr v. Arnoldftein herr auf Wafenberch u. Ehrnhaufen, landfchaftl. Generaleinnehmer und Verordneter des grollen Ausfchufies, j- 21. November (das Jahr ift nicht genannt), gefetzt von feiner Frau Maria Elifabeth, geb. Stampfer v. Walchenberg, Freiin, j- 1727, 7. Juni. 44. Altar beim Seiten-Portal; unter dem Weihwafferbecken ein Grabftein von 1554, Infchrift verdeckt. 45. In der fogenannten Goder-Capelle an der rechten Wand rechteckiger Stein mit zwei Wappen, Goderund Silberberg; die alte Infchrift auf einer Schmalfeite abgemeißelt und durch eine jüngere erfetzt. Der Reft der alten Infchrift lautet: Fraw Margaret von Silberberg fein hausfr. am ertag nach unfer Frawen fchidung 1497 (iXftA.)- Die jüngere Infchrift befagt: Herr Hans Goder ift im jahr 1500, deffen aber ehegemachel Margaret geborne von Silberberg a° 1497 geftorben, weliche beyde die caplanei und capelen hh. 14 nothelfer alda geftiftet a 1497. Dies der ältefte Grabftein der Stadtpfarrkirche. 46. Julius Neidthardt Freyherr von Staudach, Herr zu Freyenthurn, Ehren- und Räzenegg landfchaftl. Verordneter des großen Ausfchufies, J 1675, 20. Auguft. Barbara Elifabeth v. Staudach, geb. Freiin von Cron-egg, f 1647, 2. Mai. Innere Nord-Seite von Oft nach Welt: 4 7. Anton Bewal, gewefener Stadrichter und Bürgermeifter allhier, J 1656, 22. Sept. 48. Frau Anna Ungnadin des Hans Chriftof von Thonhaufen Witwe, geb. Neumann z. Wafferneuburg, hat ihrem Herrn und Gemahl diefen Grabftein hieher legen und machen laffen. Darunter das Ungnadifche Wappen. Hierauf: Ludwig v. Ungnad Freih. v. Sonnegg, k. Rath, Kämmerer, Viztum z. Cilli, J 1585, September. Jetzt nur Weniges mehr lesbar (vgl. Beckh - Widmanftetter: Studien an den Grabftätten alter Gefchlech-ter S. 112). 49. Paulus episcop. Tripolitanus episco-patus Argentinensis suffraganeus sac. caes. maj. et illmi ac reverm.1 archi. Salisb. consil. ac imperialis exercitus vicarius generalis Gentiforensis et Teinac. praep. ac. per Ca-rinthiam archidiaconus comes ab Aldringen, j- 1644, 28. März. Bifchof in Lebensgröfle, Relief. 44i 50. Georg Nicolaus comes ab Urfinis etRofenberg u.f.w.,f 1695, 28. April; f.Gattin Maria Sidonia a prasapia comitum de Herber-ftein u. f. w., f 1701, 29. April. Gefetzt vom Sohne Joannes Fridricus comes ab Urfinis et Rofenberg u. f. w., f 1.723, 18. November. 51. Pauli Freiherr v. Thanhaufen, Erb-jägermeifter in Steyer, Erbtmchfefi des Erz-ftiftes Salzburg, Erzherzog Karl’s Rath und Landesverwefer in Kärnten, f 1593, 8. Juli, u. f. Frau Amalie, geb. v. Tachsperg, f 1608, 5. Oftober (vgl. M. n. F. vi, S. 28). 5.2. Hans Jochamb Weinzieher z.Laydt-fchach, der Letzte feines Namens und Stammes, Erzherzog Karl’s gevvefener Generaleinnehmer, J 1612, 9. November. 53. Maximilianus Antonius liber baro a Waidmannsdorff u. f. w., J 1729, 30. Juni. Sonft find in und außer der Kirche noch eine Anzahl von Steinen zu fehen, welche jedenfalls einft eine Infchrift trugen, jetzt theils verbaut, theils faft gänzlich abgetreten find. Die zweitältefte Kirche der Stadt ift die Heiligengeift-Kirche. An derfelben befand lieh einft das Bürgerfpital. Diefelbe wird urkundlich das erftemal 1355, 2. Juli, erwähnt. Das zweitemal im Jahre 1463 mit dem Spitale. Sie war eine Filiale der Stadtpfarre St. Egid. 1381 verpflichtet fich der Dečan v. M. Saal einen dritten Caplan zur Beforgung des Gottesdienfl.es an der Spitalskirche zu halten, welche Verpflichtung 1502 erneuert wurde. 1563 fchon ward diefelbe für den proteflantifchen Gottesdienfl be-ftimmt. Die Stände wollten 1594 die alte Kirche niederreifien, doch kam es nicht dazu (Klagenfurter Gymnafialprogramm XVII, S. 2 und 14). Umgebaut wurde diefelbe wahrfcheinlich 1623; wenigftens fleht diefe Jahreszahl am Weihwafferbecken. 1670 wanderten die Urfulinerinen in Klagenfurt (Car. 1861, S. 195, 196) ein und wurde ihnen als Bauplatz für ihr Klofler die Umgebung der Heil. Geifl-Kirche angewiefen. Das Kloftergebäude, deffen Bau von 1672 bis 1678 währte, umfchliefit die Kirche derartig, daß nur die Südfeite frei und das dortige Seiten-Portal nun Haupt-Portal ift. Der Umbau am Anfang des 17. Jahrhundert hat nicht vermocht, die Spuren der einftigen gothifchen Kirchenanlage zu verwifchen. Es ift eine einfehiffige Kirche mit fünfeckigem Chorfchlufi. Der Chor ift noch gothifch eingewölbt mit Schlußfteinen und Gewölbsgraten, welche auf bis zum Fußboden reihenden Dienften mit einfachen Capitälen ruhen. Der Triumphbogen ift rund. Das Hauptfchiff befteht aus 4 Jochen, die Decke bildet ein Tonnengewölbe mit gothifchen Gewölbfchildern, welche auf Lifenen ruhen. Das Schiff hat auf jeder Seite 4 lange Fenftcr mit runden Bögen, wovon die nördlich gelegenen gröfltentheils verbaut find. Der Thurm fleht öftlich vor dem ehemaligen jetzt ganz verbauten Haupt Portal(f.Fig. 456, S. 433)- Die drittältefte Kirche der Stadt ift die D o m k i r c h e. 1578 begannen die proteflantifchen Stände im Vereine mit der Bürgerfchaft den Bau einer neuen Kirche fammt Spital. Als Baumeifter des Spitales wird Chriftoph Windifch genannt, als der der Kirche ein Italiener (Echte Urkunden z. Erbauung d. Hauptfladt Klgft. 1790, S. 74. Klagenfurter Gymnafialprogramm 17, S. 14. Herman, Gefchichte Kärntens 2, S. 180. Herman, Klagenfurt S. 113. Kirchenfchmuck 1884, S. 47, dafelbft Grundriß S. 46, Querfchnitt S. 47). Die Kirche fammt Friedhof wurde 1591, 28. April, von Paftor Bernhardin Steiner zu Ehren der heil. Dreifaltigkeit eingeweiht. Als die Jefuiten 1604 nach Klagenfurt kamen, überließ man ihnen die Kirche und als Klofler das angränzende Spital. Die Kirche, bis dahin proteftantifch, ward 1604, 30. November, zu Ehren der Apoftelfürften Peter und Paul vom Gurker Weihbifchofe und Dompropft Karl von Grimming neugeweiht (Klagenfurter Gymnafialprogramm I, s. 3). Ein verheerender Brand vernichtete die Kirche im Jahre 1723 (die moderne Infchrift fagt irrthümlich die Jahre 1624 bis 1627), ihre Wiederherftellung imGefchmacke ihrer Zeit dauerte bis zum Jahre 1727. Der ziemlich weiträumige Bau entfpricht den vielen Bedürfniffen einer Klofler- oder Dompfarrkirche in fchöner und bequemer Weife (Innen-Länge 46-5 Met., Höhe i7"9, Breite ro'7). Seit Ueberfiedlung der Bifchöfe von Gurk vom Schloße Strafiburg nach Klagenfurt im Jahre 1787 ift fie Domkirche. Diefelbe ift vom Spitale, fpäter Jefuiten-klofter, heute Caferne, derart umfchloffen, daß fie nur gegen Norden frei blieb. Der Haupteingang ifL mit der Strafte jetzt durch einen Säulengang verbunden. Das Haupt-Portal liegt gegen den Cafernenhof zu. Die Kirche ift eine Hallenkirche mit Tonnengewölben und einfehneidenden Zwickeln. Diefelbe hat je vier Seiten-Capellen beider-feits und über diefen noch Emporen, welche die Kirche in Form von Arcaden auf drei Seiten umfchliefien (f. Grundriß, Fig. 457 und Fig. 458, Querfchnitt). Im Welten dienen diefe Arcaden zu Zwecken des Mufikchores. Der Thurm fleht ebenfo wie in der Stadtpfarrkirche vor dem Haupt-Portale, unten ziehen, finden fich oben ftumpffpitzbogig geschloffene Fenfter mit Abfchrägung nach innen und außen. Heber den Emporen find noch Oberlichter angebracht, die zwar nicht unmittelbar aus dem Freien, fondern durch Fachräume Licht zuführen, aber dennoch wirkfam den freundlichen Eindruck erhöhen. Vom jetzigen Caferngebäude und vom Innern führt je eine Stiege auf den Orgel-Chor, welcher geräumig in zwei Stockwerken Uber einem Kreuzgewölbe fich ausdehnt und durch drei Spitzbögen in den Kirchenraum fich öffnet. Die Pfeiler, welche diefe Bögen Fig. 457. (Domkirche.) eine offene Halle bildend, an welche fich links und rechts der Breite des Längs-fchiffes nach Arcaden anfchließen, welche gegen den Cafernenhof zu jetzt vermauert find. Gegen Olten ilt ein gleich hoher etwas fchmälerer Altarraum vorgebaut, welcher nahezu im Halbkreife abfchließt und von zwei Sacrilteien und darüber gebauten Oratorien flankirt wird. Die Beleuchtung vermitteln in den Capellen rundbogig abge-fchloffene Fenfter mit jonifchen Capitäl-gefimfen in der Einfaffung; in den Emporen, welche auf drei Seiten den Mittelraum um- tragen, find ziemlich roh gegliedert: über einem quadraten Sockel mit doppelter Ab-fchrägung erhebt fich der an den Ecken ab-gefafite Pfeilerkern, oben mit einem über-ftarken halbrunden Wullt gekrönt. Von den zwei öltlichen nach Art eines Querfchiffes mehr aus der Flucht vortretenden Emporen führen Eingangsthüren zu den Seiten-Ora-torien und Stiegen hinab in den Chor und in die Sacriltei. Unter einer Grabplatte im Chor führen lange Stufen hinab in eine Gruft, die etwa 5 o Loculi, d. h. Sargltellen in vier Etagen übereinander enthält, nach außen nur durch zwei Luftlöcher geöffnet; erbaut vom Rector P. Jofeph Zanchi 1714. Der Thurm an der Weft-Seite erhebt fich über dem ehemaligen Haupteingang, welcher vom Spitalhofe durch den Gang in die Kirche führte. Intereffant find jedenfalls die Reminiscenzen an die Gothik bei den genannten und den Schallfenftern des Thurmes und bei der ziemlich häufigen Verwendung des Spitzbogens in den Emporen. Die Kirche ift mit barocken Stuck-Ornamenten und durch reich eingefaßte Gemälde freigebig ge-fchmückt. Im Chore ift das Gewölbe mit dem Gemälde der Verklärung Chrifti am Tabor (von Profeffor Lexer), die Wände mit Scenen aus dem Martyrium der Apoftelfürften ge-fchmückt. Im Schiffgewölbe fieht man die Kirchenväter, Maria-Himmelfahrt, die Briefe der Apoftel durch ovale Bilder gelb in Gelb fymbolifirt und in den Capellen verfchiedene andere Heilige dargeflellt. Der impofante leider nur in Holz ausgeführte Hoch-Altar ift mit einem Coloffalbilde, die Begegnung der Apoftelfürften vor ihrem Tode darftellend, von Daniel le Gran 1752, gefchmückt {Herman, Klagenfurt, S. 258). Die Seiten-Altäre find mehr oder weniger fchön in verfchiede-nen Marmorgattungen ausgeführt; der neben der Kanzel enthält ein Bild von Paul Troger, den heil. Ignatius vor dem Heilande darftellend. Die Mehrzahl der Faftenbilder find Werke des Malers Steiner. Der Kanzel gegenüber haben die Stände Kärntens 1727 dem Mitpatron des Landes, dem heil. Johann von Nepomuk, ein Denkmal gefetzt, das in einer allegorifchen Gruppe, aus Holz ge-fchnitzt und reich vergoldet, den Schutz des Heiligen über das Kärntnerland verfmnbildet. Südlich gegenüber dem Eingangs-Portal fchliefit fich an das Kirchenfchiff eine mit Stückarbeiten gefchmückte viereckige Capelle, die laut Infehrift 1660 von dem darin begrabenen Grafen Wolfgang Andre v. Rofenberg Urfini und deffen Gattin Eva Regina geb. Baronin v. Welz gefliftet wurde. Die Capelle enthält weiter die Grab- oder Gedächtnis fteine folgender Mitglieder der Rofenberg’fchen Familie : Johanna Elifabeth, Tochter des Stifters f 1670; Graf Franz Andre f 1698 u. f. Frau Therefia Amalia, geb. Gräfin v. Löwenftein-Wertheim J 1701; deren Sohn Karl Jofef f 1718; Graf Vin-cenz Fererius J 1794; Graf Philipp J 1765 und deffen Frau Maria Dominica, geb. Gräfin Kaunitz f 1756, gefetzt von f. Sohn Vincenz f 1794. Im Arcadengange vor dem Haupt-Portale der Kirche an der Südfeite ift der Grabftein des Leonhard Welzer zu Eber-ftein u. f. w. f 1691 24. December und feiner Frau Sufanna geb. v. Obdach, der letzten ihres Namens (Sterbedatum nicht eingetragen) eingemauert. Von Paramenten ift der fogenannte Hemma-Ornat des Domcapitels mit reichen Stickereien aus dem 16. bis 17. Jahrhundert erwähnenswerth. Eine Monftranze mit 327 Edelfteinen und der Infchrift: F. A. G. V. V. I 75 5- ßie Glocken von 1727 (Zehenter). Die gefchnitzten Stühle find der Erwähnung werth, fo auch der prächtige Meffmglufter von Emil Mehlhofer. Die viertältelte Kirche der Stadt ift die ehemaligeFranciscanerkirche, feit 1809 Fig. 457. (Domkirche.) im Befitze der Benedičtiner von St. Paul. Schon 1611 ertheilte Erzh. Ferdinand die Erlaubnis, in Klagenfurt ein Franciscaner-klofter zu erbauen. 1613, 17. September wurde dazu der Grundftein gelegt und 1624 das Klofter vollendet (Car. 1858, S. 202; 1861, S. 74. Herman, Klagenfurt S. 198). Am 24. Juni diefes Jahres wurde der Haupt-Altar, 1635 die beiden Seiten-Altäre eingeweiht. Ein dritter Seiten-Altar unter dem Triumphbogen wurde 1706 eingeweiht. Die gegen Norden an den Chor fich anfchließende Capelle wurde auf Koften des Grafen Johann Andre v. Urfini Rofenberg erbaut und 1651 confecrirt. Dem Brande, welcher 1636 die Stadt verwüftete, fiel auch das Klofter fammt der Kirche zum Opfer. Bald jedoch war beides wieder aufgebaut. Das Bild des Haupt-Altares, den heil. Franciscus mit Engeln darftellend, welches auf Koften des Grafen Ludwig v. Ortenburg in Venedig gemacht worden fein foll, ift jetzt durch ein modernes Gemälde von Stolz erfetzt. Der linke Seiten-Altar wurde 1738, der rechte 1739 und im felben Jahre auch der Thurm neu hergeftellt. An einem Seiten-Altare in Schnitzrahmen eine altdeutfche (übermalte) Madonna als Altarbild. Die große Feuersbunfl. v. J. 1723 fchädigte glücklicherweife nur den Thurm. Die Kirche ift eine Hallenkirche und beßeht aus hohen tonnenförmig überwölbten Schiffen mit Lünetten und fich durchfchnei-denden Ziergraten, hohen breiten rund-bogigen Fenftern und mit von runden Steinfäulen getragener Empore, langem gerade abfchliefienden Chore mit Kreuzgewölbe in Stucco-Decoration, dafelblt im Anfchluße an das Schiff der achtfeitige Thurm mit Kuppel und Laterne und dann nördlich demfelben die Rofenberg’fche Capelle. Der Triumphbogen ift fo geffaltet, daß über zwei Rundbögen ein Gewölbe gefpannt ift, auf welchem der achteckige Thurm auffitzt. Die Rofenberg’fche Capelle hat einen runden Chorfehl ufi. An Paramenten find erwähnenswerth: ein von den Franciscanern flammender Kelch aus Silber vergoldet, Fuß und Cuppa mit in Edelfteinen gefaßten Emailbildern ge-fchmückt, am Fuße eingravirt: Anno 1734 sub patre Reginaldo Hansiz quardiano fecit Ad. Val. Pabuenz; ferner zwei aus St. Blaßen im Schwarzwalde ftammende Mefikelche, beide aus Silber vergoldet, der eine hat Fuß und Cuppa mit in Edelfteinen gefaßten Emailbildern gefchmückt, der andere trägt die Infchrift: „Franz Joseph Anthoni Freiherr Ross z. Bernau scholafticus summus custos u. senior etc. ecclesia Frisingensis 1715“ und das Wappen des Stifters. An Grabfleinen finden fich, wenn wir im Hauptfchiff rechts beginnen, folgende: 1. Joh. Jofephus nobilis de Linsee JUDr. eques, caroli VI. consiliarius, archiducatus et statuum primarius secretarius, Carinthiae decor et aevi nostri exemplar f 1749- 2. Mathias Franz de Pasberg Carinthiae capitaneatus secretarius f 1732. 3. Joh. Mich. Angelo Andrioli phliae et medice Dr., landfchaftl. Phyficus ein geborener Vene-tianer f i7i2. 4. Jacob Nevs v. Nevffen-föls k. rath u. Bürgermeifter z. Klagenfurt f 1699. 5. Tobias Steidler v. Bernhaufen kais. Hofdiener, Bürgermeifter und Apo- theker allhier f 1Č29. 6. Paul Linfe f 1649. 7. Dr. Johann Edler von Pürkhenau f 1755. 8. Andre Ludwig v. Windifchgratz u. f. w. f 1660 und feine Frau Anna Siguna geb. v. Welz, f 1645. 9. Catharina Urfenpekin Freiin Landeshauptmannin geb. v. Neuhaus, -j- 1626. 10. Maria Felicitas Gfchwindin de Pöckftein, j- 1688. 11 Salome v. Grotta Freiin weil, des Ludwig v. Grotta z. Grotten-egg Freiherr u. f. w. Frau eine geb. See-nuffin v. Freydenberg. f 1634. 12. Petrus Dominicus Lazarini v. Waldtendorf J 1663 13. in der Rofenberg-Capelle Theotrudis geb. Baronin v. Saurau des Sigm. Friedr. Freiherrn v. Herberftein, des Honorius Grafen v. Saurau und des Joh. Andreas Grafen von Rofenberg Witwe, y 28. Decem. 17. Jhdt. gefetzt von Georg Nicolaus Graf v. Rofenberg (Gener et filius). Die gegenwärtige Spitalsk irche {Herman, Klagenfurt, S. 208 — 209) St. Se-baftian fammt Bürgerfpital wurde 1616 von den Jefuiten erbaut, nachdem diefelben 1604 das alte Bürgerfpital befetzt hatten. Sehr gehoben wurde das neue Bürgerfpital durch eine fromme Stiftung des Stadtpfarrers Grunzinger 1629 für dasfelbe. Die kleine nur gegen Norden freie Kirche mit Tonnengewölbe und rundem Chorfchluß bietet fonft gar nichts befonderes. Viele Grabßeine im Fußboden. Das Capueiner-Klofter, zu dem 1646 der Grundftein gelegt wurde, ward fammt der Kirche 1649 vollendet {Herman, Klagenfurt, S. 198. Car. 1861, S. 74). Die Kirche, eine Hallenkirche mit Tonnengewölbe und geradem Chorfchluß und zweiSeiten-Capellen an der Südfeite, bietet außer zwei Grab-fteinen nichts erwähnenswerthes. Es find diefl folgende: 1. Adam Seyfried v. Grotta zu Grottenegg Freiherr u. f. w., f 1652. 2. Clemens Ferdinand Graf v. Kaiferstein, ■J 18. Jahrhundert. Die Kirche von St. Lorenzen wurde, wie die Infchrift ober dem Portale anzeigt, 1730 vollendet. Diefelbe ift ein impofanter Centralbau. Sie fleht im Range einer Vorftadtkirche und dient auch den gottesdienfflichen Zwecken der 1710 eingeführten Elifabethinerinen, deren Klofter und Spital mit der Kirche zufammenhängen. Die Capelle in der Ständifchen Burg wurde vom Burggrafen Wolfgang Sigismund Graf v. Urfini u. Rofenberg 1734 zu 445 Fig. 459, 460. Landfchaftliche Wahlurne famrat I affe. Ehren des heil. Domitianus u. zum Andenken an die kärntnifchen Burggrafen zu Klagenfurt gediftet, mit deren Wappen auch der Mufik-Chor gefchmückt ift. Es ift eine Hallenkirche mit Tonnengewölbe. Die Wand hinter dem Altäre ift mit einem Fresco-gemälde »der heil. Domitian über Milstat fchwebend« gefchmückt, darunter die In-fchrift über die Stiftung der Capelle. Von den auflerhalb der Stadt gelegenen und zu derfelben gewiffermaflen gehörigen Kirchen find zu befprechen: St. Ruprecht bei Klagenfurt. Die Kirche gehört zu jenen, über welche feit jeher der Probfl. von Maria Saal das Patro- metzentages. Wien 1888, S. 47). Vielleicht wurde unter Pfarrer Niger durch Lalio ein Um- oder Neubau der Kirche durchgeführt. St.P eter bei Klagenfurt. Die kleine Kirche ilt eine Filiale der Vorltadtpfarre St. Lorenz. St.Peter wirdzuerll 1348 erwähnt. Von der alten gothifchen Anlage erübrigt nur noch der Chor, welcher dreifeitigen Abfchlufi und Kreuzgewölbe ohne Rippen mit kleinem Schluß ftein zeigt, und der vor dem Portale flehende Thurm, welcher auf zwei Pfeilern ruht und unten eine offene Halle bildet. Die Fenfter find alle oben gerundet. Schiff und Capellen bieten nichts Beachtenswerthes. Glocke von 1557. % W.Tuss. Fig. 461. (Fürftenftein.) natsrecht ausübte. Der Ort kommt 1213 das erfte Mal als Flafchac.h, vor. Von der Exi-flenz einer Pfarrkirche erfahren wir 1283, wo uns ein Pfarrer Amebreich von Fletfchach genannt wird. Von der alten Kirche ift nichts mehr übrig. Diefelbe wurde abgetragen und an ihrer Stelle 1847 laut Infchiift ein Neubau vollendet Alt ift nur das Taufbecken in derfelben, auf deffen Rande zu lefen ift: Mathias Niger parbchus iwidem Hans de Lalio 1629. Letzterer ift uns als Steinmetz-und Maurermeifter aus der Klagenfurter Steinmetz- und Maurerordnung vom Jahre 1628 bekannt (vgl. Dr. _/. NeuwirthY Die Satzungen des Regensburger Stein- Die Calvarienberg-Kirche bei Klagenfurt. 1696 fchenkte Abt Benedift v. Viktring der Gottesleichnambruderfchaft zu Klagenfurt ein Grundftück am Steinbruchberg bei der Stadt, allwo der Gränzzahl-meifter zu Karlftadt Chriftoph Anton von Leyersperg 1692 ein großes Crucifix auf-geftellt hatte, zur Erbauung eines Calvarien-berges. Da fich ein Proceß zwifchen Viktring und der Probftei Maria Saal um die Vogtei über die neue Stiftung entfpann, fo verzögerte fich die Sache bis zum Jahre 1737, wo durch den Bifchof Jofeph Oswald v. Lavant endlich eine Einigung herbeigeführt und zugleich die Gründung einer Capelle mit Beneficiathaus und Calvarienberg beflätigt wurde. Die Pfarre St. Ruprecht wurde mit Geld entfchä-digt, das Beneficium in Hinficht auf die Präfentation der Bruderfchaft und in Hinficht auf die Confirmation der Klagenfurter Stadthauptpfarre untergehellt. Der erfte Beneficiat ifl. Joh. Bapt. Hörmann f 1750 (Archiv des kärntn. Gefchichtsvereines, Abth. Vicktring C. N. 938—54). Der Calvarienberg mit feinen Stations-Capellen, in deren Mitte eine kleine Grab- mächtige Pfeiler gebildet, welche ähnlich den Lifenen angelegt find, darüber fich ein decorativer Bogen fpannt. Das Chor fchlieflt in fünf Seiten und ifl ebenfo wie das Schiff conftruirt. Das Gewölbe ift durch Stucco in weiß, gelb, grau gefchmückt. Die Priederhau s-C apelle in Klagcnfurt. Das Priederhaus kam 1759 durch die Bemühungen des Erzbifchofes von Salzburg Sigmund Chridoph Graf v. Schrattenbach zu Stande. Die Capelle wurde f iiiiiiiiiiieiiiiiiie 3ft; r Fig. 463. (Lindwurmbrunnen.) Capelle deht, liegt ödlich von der Stadt an einem Abhang. Zu oberd deht die Kirche. Diefelbe von Od nach Wed gerichtet, hat nur ein Hauptfchiff (1735)- Hinter dem Portale, zu deffen beiden Seiten fich je ein Thurm mit runder Blechkuppel erhebt, ideine kleine Vorhalle, darüber fich der Mufik-Chor wölbt. Das Schiff hat 2 Joche mit Kappengewölben und Gewölbfchildern. Die Joche find durch Lifenen mit verkröpften Gebälken gefchie-den. Der Triumphbogen wird durch zwei 1767 gebaut und laut dem Chronogramm im Innern der Kirche rechts vom Eingang: „ab epIsCopo LaVantlno beneDICtVs sVM V. non maias (d. i. den 3. Mai 1768) eingeweiht. Die Capelle id geodet und bedeht aus einem quadratifch angelegten Schiffe, über welches fich ein auf vier Pfeilern ruhendes Platzgewölbe fpannt. Gegen Oden fchlieflt fich daran eine runde Apfis, worin der Altar deht. Der wedliche Raum vor dem Schiffe id durch eine auf Pfeilern ruhende Gurte in zwei Abtheilungen getheilt, beide find mit Platzcln überwölbt, lieber der erften hinter dem Portale erhebt fich der niedrige Thurm und befindet fich in demfelben auch der Mufikchor über einer Kreuzwölbung. Im Schiffe find zu beiden Seiten Emporen mit Galerien angebracht. Die beachtenswerthen Fresken flammen von dem Klagenfurter Maler Gabriel. Die Wappen des Erzbifchofes mit der Infchrift: Sigismund obenefačlore 1767. Die Käufer der Stadt: Das Landhaus (Car. 1861,8.43. Afe/--man, Klagenfurt 255 — 256. Baumgartner, Arifteion Carinthie: Curia provincialis). lieber die Baugefchichte diefes Kaufes wiffen wir nur, dafs es 1591 in feiner heutigen Gellalt vollendet und die Huldigung Fig. 464. (Fifch- und Krebfenhändler.) Kreuzabnahme, eine plaftifche Gruppe am Haupt-Altäre, vom Bildhauer Joh. Frobft aus Sterzing (geb. 1760) und die Bilder an den beiden Seiten-Altären, die Marter der heiligen Apoftel Petrus und Andreas darflellend, vom Maler Joh. Scheffer von Leonhardshof (1 795 bis 1822) find treffliche Werke {Herman, Klagenfurt, S. 259). lieber dem Portale das Ferdinand II. 1597 bereits dortfelbtl gefeiert wurde. Baumgartner in feiner 1605 erfchie-nenen poetifchen Befchreibung Klagenfurt’s fchildert uns das Landhaus bereits fo, wie es heute ift. Es war fchon damals innen bemalt. Das Landhaus ift ein hufeifenförmig angelegter Bau in italienifcher Renaiffance einfachfter Art, deffen Haupttract gegen Wellen (50 M. lang), und die zwei Seitenflügel gegen Süden und Norden gerichtet find. Die Fagade des ganzen Gebäudes ift gegen die Strallen zu vollfländig fchmucklos und ungegliedert. Dagegen ift die Innenfeite, den dreifeitig umfchloffenen quadraten Landhaushof bildend, folgendermaßen be-fchaffen: Der Haupttračt zeigt gegen Often zu ebener Erde einen auf Steinfäulen eingewölbten Gang, darüber im I. Stock offene Arcaden ebenfalls auf Steinfäulen mit Kreuzgewölben eingewölbt. Rechts und links führt an den Seitentračlen je eine offene Arcaden-tliege zu den Arcaden des Haupttradles. Die letzteren und die zwei Arcadenflregen find mif fteinernem Doggengeländer ein- miller (f 1760), darftellend die Huldigung der Kärntner vor Kaifer Karl VI. in diefem Saale 1728. Die Südwand ziert desfelben Meifters Frescogemälde, darftellend die Ueberreichung des Schenkungsbriefes über die Stadt Klagenfurt an die Stände (1518). An der Nord wand ift die Einfetzung des Herzogs am Fürflenfteine von Frohmüller al Fresco gemalt. Die Ausfchmückung des Saales mit den Wappen der Kärntner im-matriculirten Familien ift auf eine Sitzung des ftändifchen großen Ausfchußes vom 10. Jänner 1739 (Arnoldfteiner Archiv) zurückzuführen, worin befchloffen wurde, die Wappen des Fürften-, Herren- und Ritter-ftandes follen ohne Unterfchied nach der Zeitfolge ihrer Immatriculirung als Land- Fig. 465. (Heuplatz 18.) gefaßt. Die Seitentračle find je durch einen unten offenen fechs Stock hohen Thurm (47 M. hoch) abgefchloffen. Der füdliche Thurm hat eine offene Galerie und eine Uhr. Nur der gegen Süden gelegene Trači ift durch einen Zubau gegen Offen erheblich verlängert (74 M. lang). Den ganzen Haupttračt nimmt durch zwei Stockwerke der große Wappenfaal (23 M. lang, 13 M. breit und p'S M. hoch) ein. Das Portale aus grauem und rothem Marmor, die vier Portale im Saale, die Kaminverkleidung dafelbff find künfflerifch ausgeführte Stuccoluff.ro, am Kamine mit Einfatz aus röthlichem Marmor. Beachtens-werth ift das Decken-Frescogemälde (1724) von dem kämt. Maler Jofeph Ferdinand Froh- Kunft-Topographie. VIII, Hände gemalt werden; die Wappen aber jener Familien, von denen der Zeitpunkt unbekannt, wann fie als Landleute aufgenommen wurden, find in alphabetifcher Ordnung anzubringen. Die Wappen der gewefenen und künftigen Burggrafen, Verordneten und Generaleinnehmer follen jedoch die Wände der ftändifchen Rathsftube fchmücken. Letztere be-fteht noch in diefer Form im erffen Stockwerke des füdlichen Tračtes des Landhaufes. Die Decke ziert ein Frescogemälde, betitelt: Veritas temporum filia. An der Wand der Rathsftube hängt ein Oelgemälde: Auguftin Paradeiser z. Neuhaus und Gradisch, k. Maximilians Verweser und erfter Burgraf in Kärnten, zu deffen Zeit, wie die Infchrift fagt, die Stadt Klagenfurt an die Landfchaft ge- 3° 45° geben, diefelbe fortificirt, darin das Landhaus erbaut und der Weg über den Loibl gemacht worden 1518. Diefe Infchrift wurde erft im 17. Jahrhundert auf das Bild gefetzt. Letzteres ift alt, aber übermalt. Erwähnenswerth ift im Landhaufe die landfchaftliche Wahlurne mit Untertaffe aus Silber getrieben, cifelirt und vergoldet, Nürnberger Arbeit aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Sie ift 24 Cm. hoch, 14 Cm. breit, bildet ein hohes Oval, zwifchen Halb-Engelsleibern die Jahreszeiten im aufrechten Ovale allegorifch. Im abfehraubbaren Fufl-geftelle unten das Landeswappen mit Herzogshut. Deckel mit gedrücktem Knaufe, 12 Cm. hoch, mit Engelsköpfen. Taffe Fig. 466. (Stauderplatz 3.) (eigentlich Schüfiel), Durchmeffer 63 Cm., hoch 5-6 Cm., enthält in der Mitte erhöht, dort, wo der Füll der Urne zu ftehen kommt, ebenfalls zwifchen mehrfacher Umrandung das Landeswappen mit dem Herzogshute. Die Tiefe wird ausgefüllt durch cartoucheförmige von Engeln getragene Ovale mit allegorifchen Darftellungen der Europa, Afia, Africa und America, dazwifchen befinden fich wechfelnd je vier Kriegs-Embleme und Früchtenbilder. Im erhobenen Rande find die vier Elemente allegorifirt, zwifchen welchen Bildern vier geflügelte Engelsköpfe und wieder je vier Kriegs-Embleme und Fruchtbilder eingefchaltet find. Diefe vorzügliche Arbeit ift prachtvoll erhalten (Fig. 458 u. 459). In der Landeskanzlei eine Kunftpendel-uhr von Chriftoph Prünner (1736) mit fchönem eingelegten Kalten aus gleicher Zeit, im Archive drei ftändifche Wappenbücher in Großfolio, mit den Wappen der kämt, land-ftändifchen Familien, neues Pergament mit fchönem Titelbilde aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, zwei mit dem Jahre 1747 beginnend. Eines diefer letzteren enthält ein Aquarell von J. Frohmiller (1747), und zwar die gleiche Vorftellung wie das Deckengemälde im großen Wappenfaale. Gegenwärtig ilt im Landhaufe an deffen nördlicher Wand auf einem aus drei Marmor-ftufen beftehenden 7 2 Cm. hohen Poftament der fogenannte Fürftenftein aufgeftellt. Die Aufftellung ift eine des Steines vollftän-dig unwürdige. Derfelbe ift durch ein Mufik-podium gänzlich überdeckt und unzugänglich. Derfelbe ftand einft in Karnburg und Fig. 467. (Getreidegafle 2.) fpielte lieh darauf unter ganz eigenhümlichen Ceremonien die Einfetzung der Kärntneri-fchen Herzoge ab (M. CC, vn, S. 274 ff. (Moro); Wackernagel: Der Schwabenfpiege 1 (1276) 1840, S. 339—340; Pez: Scriptores rerum Auftriacarum in, S. 183 (Steier. Reimchronik); Böhmer: Fontes rerum Germani-carum 1, S. 318—320 (Abt Johann v. Viktring); Hahn: Collectio monumentorum 1, S. 483 (Jacob Unreft); Megifer: Annales Carinthiae S 482.) Die Einfetzungsfeierlichkeit, bei welcher man fich der flavifchen Sprache bediente, geht jedenfalls auf die Periode der flavifchen Herzoge in Kärnten zurück. Der letzte Landesfürft, welcher fich allen herkömmlichen Ceremonien am Fürften-fteine unterzog, war Herzog Ernft der Eiferne (1414 März 18). Der Stein, welchen Megifer 1. c. S. 482 zuerfl abbildet, ift nicht, wie man bisher immer gefchrieben, das Oberende einer Säule mit einem Capitäl, fondern vielmehr das untere Stück eines kannellirten Säulen-fchaftes mit einer attifchen Bafis. Das ganze Säulen-Fragment ift 62 Cm. hoch. Der Durch-meffer des Säulenfchaftes beträgt c. 60 Cm,, der der Bafis, welche dem Bauer als Sitz und dem Herzoge als Standplatz diente, c. 88 Cm. Auf der Oberfläche der Bafis ift das kärnt-nerifche Landeswappen in jener Form ein-gemeifielt, wie es Ulrich, der Sohn Herzog Bernhard’s, bei Lebzeiten feines Vaters (f 1256) auf feinen Siegeln führte: ein längs-gefpaltenes Schild, im linken Felde drei von links nach rechts fchreitende Löwen übereinander, das rechte Feld quer getheilt (Fig' 460). Der Stein wurde anfangs der Sechziger-Jahre ins Landhaus gebracht. Derfelbe ftand bis dahin etwa 150 Schritte nordweftlich von der Kirche an einem Wiefenrain zwifchen den Feldern, der Schaft etwas in die Erde eingelaffen. Die Leute in Karnburg weifen noch jetzt einen Platz, welcher gerade nördlich vom Schulhaufe liegt, als den Standpunkt des Steines. Zwei Nachrichten fagen uns aber, dafs der Stein im 18. Jahrhundert anderswo auf-geftellt war. Jabornegg Altenfels erzählt in der Carinthia 1837 S. 2 11, dafs an der von einem jähen Abhange begränzten OfLfeite des Karnburger Hügels, wofelbfl. der auch an der Nordfeite bemerkbare Wall mit der Mauer am füdlichen Felsrande durch eine Quermauer verbunden ift, deren Spuren durch einen Acker verfolgt werden können, an der Fundftelle eines Römerfteines (Jab. clxxx Mo. 4988), jetzt noch durch Trümmer alter Ziegel, Mörtelrefte und Schieferfteine kenntlich, vor 50—60 Jahren, alfo T777—1787, der Fürftenftein ftand. Simon Martin Mayr verlegt den früheren Standort des Steines (Kärntn. Zeitfchrift 3, S. 156) ebenfalls öftlich vom Platze am Wiefenrain, gibt jedoch als Entfernung von letzterem irrthümlich taufend Schritte an, womit wir bis in die Ebene gegen Maria Saal kämen. Vielleicht wollte er hundert fchreiben. Das zweite öffentliche Gebäude, welches in den Rahmen der Kunlt-Topographie hineingehört, ift das Rath haus. Dasfelbe war bis zum Jahre 1739 imBefitze der Grafen von Welz und kam erft im letzteren Jahre in den Befitz der Stadt, um als Rathhaus adap-tirt zu werden (Stadtarchiv Klagenfurt). Schon die große breite Hausflur zeigt gothi-fche Gewölbe. Im rückwärtigen Hoftradt zu ebener Erde (jetzt Spritzenmagazin) ift eine große gothifche Halle, deren Gewölbe auf vier großen runden Pfeilern ruhen. Be-fonders beachtenswerth ift jedoch die im I. Stocke über der Hausflur liegende große gothifch eingewölbte Halle, jetzt durch eine Wand in zwei Abtheilungen getheilt. In der erften find die fpät-gothifchen Grate noch deutlich Achtbar, in der zweiten jedoch durch zopfige Stuck-Ornamente erfetzt. Links neben diefer Halle befinden fich zwei Locale, welche ebenfalls einftmals einen einzigen gothifch gewölbten Raum bildeten. Endlich ift noch das Landeszahlamt (Landhaushof Nr. 3) hier anzuführen, deffen große breite Hausflur gothifche Gewölbe mit Graten aus Mörtel zeigt. Der Hof hat auf drei Seiten Arcaden in zwei Stockwerken, Kreuzgewölbe auf runden Säulen. Wenden wir uns zu den Privat-häufern der Stadt. Badgaffe Nr. 4: Hausflur gothifches Laubengewölbe mit aus Mörtel hergeftellten Gewölberippen. Am Aeußern bemerkt man gothifche Fenfter-Profile und ein italienifches gekuppeltes Renaiffance-Fenfter. Alter Platz 7: Hausflur gothifche Vorlaube mit Graten, theilweife verbaut. Im Hofe I. Stock, Renaiffance-Arcaden. Alter Platz 20: Gothifches Hausthor mit Wappenfchild im Schlußftein. Wiener Gaffe 7: Die Hausflur aus der Uebergangszeit von der Gothik in die Renaiffance, Gewölbe mit Schlußfleinen, darauf Hausmarken, z. B. Ofterlamm und Doppeladler; an der Stiege rechts eine Säule als Gewölbeträger. Diefelbe hat ein Capitäl, darauf vorn eine Hand, rückwärts ein Wappenfchild mit einem Biber oder Bär eingemeißelt ift. In der Spitzkappe darüber ein Wappenfchild, darinnen ein Steinbock. In der Flur bemerkt man eine gothifche Thür mit geradem Sturz. Alter Platz 31: Der Tradition nach das ältefte Haus der Stadt, ehemals Dietrich-ftein’fches Palais. Dasfelbe ift jedoch aus der Zeit der Renaiffance. Portal mit Marmor- faulen, im Hofe offene Arcaden in zwei Stockwerken auf Marmorfäulen. Der Hoftračt ift an einen runden hohen Thurm angebaut, welcher eben ein kleines viereckiges gothifch profilirtes Fenfter zeigt. Herrengaffe Nr. io: In der Hausflur als Gewölbeträger eine achteckige gothifch profilirte Säule mit gothifchem Gewölbe. AlterPlatz 28: Oberhalb des zweiten Stockes läuft um das ganze Haus ein auf Kragfteinen ruhendes Gefimfe. In der Hausflur rechts eine gothifch profilirte Thür. Der Hoftračt hat an drei Seiten in zwei Stockwerken offene Arcaden mit niederen vielleicht gothifchen Säulen. Alter Platz 20: Gräfl. Goefi’fches Palais im Barockftyl aufgeführt. Portal aus Stein gehauen mit reicher Ornamentik, darüber ein Balcon mit fchönem fchmiedeifer-nen Gitter. Inwendig ift im zweiten Stock ein fteinernes Stiegengeländer, in deffen Brüftung die Jahreszahl 1738 groflorna-mental durchbrochen eingemeiflelt ift. Die Decke des Stiegenhaufes ift mit einem in Oel gemalten allegorifchen Gemälde ge-fchmückt, welches das Goefl’fche Wappen zeigt, und mit einem Stuccaturrahmen um-fchloffen ift. Die fürftbifchöfliche Refidenz, einft Palais der Erzherzogin Maria Anna. In der Haus-Capelle eine Sculptur vonPropft. SORTAM : "ERU'HAX'N. *ilS'OBSEQvEf iE-TlTlVS Fig. 468. (Römerftein vom Zolfelde.) AlterPlatz 35: Renaiffance-Thor mit der Jahreszahl 1665, fonft das ganze Haus umgebaut. Kaferngaffe 14: Heber dem Portal ein Reliefbild: Mann vor einem Kreuze knieend, und die Infchrift: 1668 Seminarium St. Ignatii societatis Jefu fundatoris. Burggaffe 1: Renaiffance-Thor mit Wappen »Straufi« und d. Jahreszahl 1679. NeuerPlatz 1: Fürftl.Rofenberg’fches Palais mit imponierender Stiegenanlage. Grundftein 1684 gelegt (Car. 1861 S. 196). Alter Platz 4: Ober dem Hausthor fleht: Renovirt 17 n, letztere Zahl ver-beffert in 1743. Jefuiten-Caferne in der Kaferngaffe, 1578 erbaut als Bürgerfpital, feit 1604 Jefuitenklofter, nach Aufhebung des-felben Kaferne. Ober dem Portal das Stadtwappen und eine Infchrift, der zufolge das Gebäude 1723 renovirt wurde. Vefperbild nnch Donner, die Gewölbemalerei von Jof. v. Pichler (1798). Ein Kunftwerk erften Ranges darin ift der berühmte, zuerft von Ankershofen erkannte Straßburger Teppich, der bei Schloß Strafiburg bereits befprochen wurde (S. 327; M. v., B. S. 272 und xvn, S. 40). Unter den öffentlichen Denkmälern fei vor allem des Lindwurmbrunnens (M. 1, S. 65) gedacht, f. Figur 462, S. 435. Derfelbe geht auf die Sage zurück, dafs an der Stelle des heutigen Klagenfurt zur Zeit der flavifchen Herzoge einft ein gefährlicher Lindwurm gehäuft, welcher endlich durch einen diefer Herrfcher ge-tödtet und unfchädlich gemacht wurde. Der Lindwurm tritt uns, wie wir oben gefehen, bereits im Stadtfiegel des 13. Jahrhunderts entgegen. Die Volksfage geht vermuthlich auf die antidiluvianifchen Thierrefte zurück, welche in der Stadt und um diefelbe gefunden wurden. Vor allem ift es der fchon erwähnte wohlerhaltene Schädel eines Rhi-noceros tichortinus (vgl. C. 1841, S. 34), früher im Rathhaufe, jetzt im naturhiftorifchen Landesmufeum aufbewahrt. Wir dürften nicht fehl gehen, wenn wir annehmen, dafs derfelbe dem Bildhauer bei Verfertigung des Lindwurmkopfes als Vorbild diente. Der Brunnen ift ein Beckenbrunnen mit Gitterauffatz. Derfelbe hat äußerlich die Form eines Rechteckes, deffen öftliche und weltliche Schmalfeite je in einen Halbkreis fich ausweitet. An der äußerllen Peripherie des letzteren fleht öftlich ein Poftament, darauf ein nackter Hercules von übermenfcb-licher Geftalt vorfchreitend dargeftellt ift, der rechte Arm hoch erhoben, holt eben zum Schlage mit der Keule aus. Weltlich, Kunfthiftorifch intereffant ift eigentlich nur das Gitter (M. ix, S. in; xv, S. 68), welches den Brunnen umfchließt und im Renaiffanceftyl mit italienifchem Einflüße gehalten ift. Dasfelbe, aus Rundeifen verfertigt, umfaßt den ein Rechteck mit Halbkreifen an den Schmalfeiten bildenden Brunnen derart, dafs es durch die früher erwähnten öftlich u. weltlich flehenden Poftamente in zwei vollftändig gleichartige Hälften, eine füdliche und eine nördliche, getheilt wird. Jede Langfeite des Rechteckes zerfällt in drei Felder, welche von vier Stützen begränzt find. Jede Stütze, ungefähr doppelt fo hoch als das Gitter, überragt dasfelbe und läuft in eine wagrecht nach außen umgebogene zierliche Rofette mit fpiralförmigem Mittelftücke aus. Jedes der drei Felder ift wieder "durch fünf Stäbe in fechs Abtheilun- 4/fo Vd^- /V? Iivqi M k b d o bi 1 (■-<>, <*>- \11j 1X Fig. 470. (Würmlacher Felsinfchrift.) ebenfalls an der äußerften Peripherie des Halbkreifes, befindet fich ähnlich ein Poftament mit einer niedrigen Pyramide, daran das kärntnerifche Wappen in Stein gehauen hängt. In der Mitte des Beckens ruht auf mächtigem Unterfatz der gewaltige 2 8' lange Körper des Lindwurmes mit geöffnetem Rachen als Waflerfpeier und geringeltem Schwänze, wie zum Sprunge ausholend. Um den Unterfatz find die Wappen der fieben kärntnerifchen Verordneten des großen Aus-fchußes in Stein gehauen, angebracht: 1. Georg Andre v. Croneck. 2. Georg Seyfried Neidhart v. Rofenberg. 3. Maurus Abt v. Offiach. 4. Gotfried v. Schratten-bach, Burggraf. 5. Ludwig v. Grotta, Herr zu Grottenegg. 6. Chriftoph Sigmund v. Schrattenbach, 7. Joh. Andre v. Urfini- Rofenberg, Generaleinnehmer. gen derart getheilt, dafs fich nach links und rechts an die Stützen ein fechfter und fieben-ter Stab anfchließt. Diefe fieben Stäbe find durch eine Querfchiene verbunden und enden, diefelbe etwas überragend, wechfelnd in Lilien- und Blatt-Ornamenten. Zwifchen je zwei Stäben ift an der Schiene ein flacher Wappenfchild (insgefammt alfo fünf) angebracht. Dem entfprechend ift auch jeder der fünf Stäbe gegen das untere Ende hin mit einem Wappenfchilde fo geziert, daß der erfte, dritte und fünfte denen an der Schiene völlig gleicht, der zweite und vierte aber nach unten zu einen blattartigen Fort-fatz hat (Fig. 463). An der Schmalfeite hat die kleine Fläche vor dem Uebergang in den Halbkreis ein Feld mit einem Stab in der Mitte, mit Wappen ohne Fortfatz und an der Schiene zu beiden Seiten je ein folches Wappen. Jeder Viertelkreis zu Seiten der zwei Poflamente hat zwei Felder mit je drei in Rofetten auslaufenden Stützen. Jedes Feld hat ähnlich wie die Längenfeite aufler zwei Seitenftäben drei wappengefchmückte Stäbe und vier Wappen dazwifchen an der Schiene. Die einzelnen Stäbe des Gitters find durch fymmetrifch geformte Ornamentftücke, welche durch Bänder zufammengehalten werden, verbunden. Der Block, aus welchem der Lindwurm geformt, wurde im Jahre 1590 aus dem Steinbruche am Kreuzbergl mit vieler Muhe gebrochen. Erft nach drei Jahren gelang es, denfelben zum Zwecke der Bearbeitung in eine Steinmetzhütte in der Villacher Vorftadt zu bringen. Erft im Jahre 1636 gelangte das Denkmal zu feiner jetzigen Aufftellung. Am neuen Platz war bereits 1663 bei Ausbruch des Türkenkrieges eine Marien-Statue (Herman, Klagenfurt, S. 260) errichtet worden. Diefe ward fpäter nach Maria Saal übertragen und an Stelle der-felben wurde 1686 zur Erinnerung an die Befreiung Wiens von den Türken die jetzige auf einer hohen Säule ftehende Marienftatue errichtet, deren Sockel die Infchrift trägt: Ob liberatam fugatis Turcis 1 2 Septem-bris obsidione Viennam Delparae Virgin 1 ChrlstlanorVM aVXILIo (1683). Die Dreifaltigkeits-Säule (Mayr, Gefchichte der Kärntner S. 162. Herman, Klagenfurt S. 260) am Heil. Geift-Platz, oben gekrönt mit der Weltkugel, darüber der Halbmond mit einem Kreuz mit zwei wagrechten Balken, wurde 1680 von den Ständen und Bürgern zum Danke für abgevvendete Peft-gefahr errichtet. Die Bafis trägt auf vier Seiten-Infchriften, von denenjede einChrono-gramm, die Jahreszahl 1680 ergebend, enthält. 1. In DIVIsae trlaDI patri non genlto, fILIO Vnlgenlto spIrltVI ab Ms proCe-Dentl. 2. ob Vrbls hVIVs Lares a Veneno pestls MIseiiCorDIter serVatos. 3. In genVa hVmILIter prostratl pro-Vlnclae proCeres et ClVes aCCeptl bene-flCII. 4. hoC gratltVDInls slgnVm etigl VoLVerVnt. Am alten Platz vor dem Rathhaufe war 1737 auf Koften des Burggrafen Wolf Sigmund Grafen v. Rofenberg eine Statue des Fig. 472. (Frögg.) heil. Johannes v. Nepomuk (Herman, Klagenfurt S. 260) mit fechs anderen aus Marmor errichtet worden. In neuerer Zeit wurde das Denkmal demolirt. Vier Statuen Fig. 478. (Frögg.) davon find noch erhalten und haben jetzt in dem die Straße mit dem Dome verbindenden Gange Platz gefunden, und zwar zu Seiten des Domportales: Jacobus maior und die Hauptfigur Johann v. Nepomuk, innen zu Seiten des Straßenportales: Figur mit einem Blitz in der linken Hand und der heil. Seba-ftian (vgl. Mayer, Gefchichte der Kärntner S. 163). Ein intereffantes Stein-Relief iß. in der Hausflur des ehemals FUrft Porzia’fchen k c b Fig. 474. (Landes-Mufeum.) Kaufes (Neuer Platz 13) zu linker Hand zu fehen: Das lebensgroße Brufibild Karl V. in Rüftung, mit dem goldenen Vließe um den Haisund einemLorbeerkranz auf dem Haupte, nach (heraldifch) rechts fchauend, in der linken Hand ein Schwert, in der rechten den die Infchrift: So lang will ich da bleiben stahn, pis mier meine Fifch und Krebs ab-gahn (Fig. 464). Diefe Statue war das Wahrzeichen des dort ein 11 beftandenen Fifchmarktes. Eine fanitätspolizeiliche Vorfchrift dürfte den Fig. 475. (Zolfeld.) Reichsapfel haltend. Die Infchrift zu beiden Seiten des Kopfes lautet: 15 66 Karolus quintus Gratia dei impera tor Unter dem Bilde eine rechteckige Tafel mit den Worten: Joannes Baptista Ripa de Lvgano opus sua. ftrengen Verbot enthalten haben, an einem Markttage unverkauft gebliebene Fifche und Krebfe etwa am nächften Markttage wieder feilzubieten. Sohin mußten die Verkäufer folang am Marktplatze barhäuptig flehen, bis fie ihre Waare entweder an den Mann gebracht oder fich anderweitig derfelben entäußert. An diefer Stelle fei auch des Infchrift-fteines gedacht, welcher am Haufe St. Fig. 476. (Zolfeld.) Am Heil. - Geiftplatz Nr. 36 fleht in einer Nifche die lebensgroße Statue eines fteinernen Fifchers mit der Jahreszahl 1606 in der üblichen Landtracht, der rechte Fuß über den linken gekreuzt, barhäuptig, den Hut in der linken Hand. Rechts und links liegt je ein Fifchbehälter. Der Kopf ill modern ergänzt. Darunter befindet fich Veiter Straße Nr. 2 eingemauert ift. Die Infchrift lautet: In suburbanorum pium commodum urbi huic tutelare praesidium d. Angelo custodi inclyti status pp. 2. may anno MDCLXXIII. Es iß. der Grundltein der 1809 von den Franzofen zerftörten Schutzengelkirche, welche vor dem alten St. Veiter Thore Fand. 457 — Schließlich haben wir noch die ftei-nernen Löwen in der Stadt zu betrachten. Bereits bekannt find die drei in der Nähe der Stadtthore aufgedellten: i. Vor dem Haufe Heuplatz 18 (ehemals St. Veiter Thor): Löwe, volle Figur mit gelegentlich der Stadterweiterung den neuen weichen mußten, dürfte gewiß fein. Schon Baumgartner in feinem Gedichte über Klagenfurt (1605) gedenkt ihrer. Ob die-felben, wie (M. ix, S. 108) behauptet wird, wirklich aus der Uebergangszeit von der Fig. 477. (Zolfeld.) offenem Maule, den Schwanz gefenkt (Fig. 465) . 2. Stauderplatz 3 (ehemals Villacher Thor): Löwe, volle Figur auf den Hinterpfoten fitzend, Schwanz aufgebogen (Fig. 466) . 3. Getreidegaffe 2 (ehemals Völker-markter Thor): Löwe, Bas-relief, fpringend romanifchen in die gothifche Periode flammen, wird üch fchwerlich mit Sicherheit er-weifen laffen. Entfchieden älter als die vorher genannten, ift ein vierter Löwe, welcher in der Völkermarkter Vorfladt beim Umbau des Kaufes Nr. 8 ausgegraben wurde und nun vor demfelben aufgeilellt ift. Derfelbe ift gewiß Fig. 478. (Zolfeld.) von rechts nach links, Doppelfchwanz aufgebogen (Fig. 467). Alle drei Löwen find in gleichem Material, nämlich Chloritfchiefer, angefertigt. Die Stručtur der Mähnen, das ftarke Hervortreten der Rippen, kurz die ganze äußere Form derfelben zeigt uns, dafs die-felben aus einer und derfelben Zeit flammen. Dafs die Löwen von den alten Stadtthoren herrühren, welche im 16. Jahrhundert romanifch, an einen Wafferfpeier erinnernd, doch nicht hohl. Das Thier ift liegend dar-geftellt, der Schädel ruht auf den Vordertatzen. Bei diefer Gelegenheit kam auch ein viel jüngerer Löwe mit einem Wappenfchilde zum Vorfchein. Auch einige Römerfteine haben fich in Käufern erhalten wie die Statue in der St. Veiter-Vorftadt, Wodlei’fcher, jetzt Lang’ fcher Garten; in der Paulitfchgaffe Nr. 8 am Thore aufien rechts eingemauert der Stein LATINO & (Mo. 6504, Jab. 368). Im Hofe des Hanfes „zur Gans“ am alten Platze ein Reliefflein, einen Centaur darftellend, welcher eine weibliche Geftalt umfaßt (Jab. 370.) Andere in Klagenfurt gefundene Römerfteine find: eine neun Fuß hohe weibliche Geftalt, an deren Bafis die Infchrift FVSCAE, jetzt nicht mehr vorhanden (Mo. 4916. Jab. 359, f. auch S. 434), der Stein (T)ERTO • PINCIO (Mo. 4989. Jab. 360 k. Fig. 479. (Vom Zolfelde.) 75), der Stein CVPITVS & (Mo. 4906. Jab. 361. k. 9), der SteinL.ALBIO & (Mo. 4876, Jab. 36 1 k. 2 1), der Stein VIBENIAE & mit dem Relief eines weiblichen Bruftbildes (Mo. 4992 Jab. 363 k. 122), der Stein C'ACI-SONIO & (Mo. 4871. Jab 364 k. 78), der Stein C'FIRMES & (Mo. 4896 Jab. 365 k. 24). der Stein ARIOMANV & (Mo. 4880 Jab. 396 k. 29), der Stein Tl'IVL'BLAE SANTIL & (Mo. 4926 Jab. 375 k. 174), Fig. 480. (Vom Zolfelde.) das Relief eines gallifchen Mädchens mit Spiegel und Körbchen (Jab. 370 k. 200.) Außerdem wurden nach Klagenfurt übertragen die gegenwärtig imRofthornfchen Haufe in der Ruprechtgaffe Nr. 8 im Hofe aufgeüellten drei Steine: ein Reliefflein, darftellend eine geflügelte Figur und eine andere bedeckt mit phrygifcher Mütze (Jab. 357.) Ein Infchriftftein C • CRISPINO& (Mo. 5074 Jab. 340.) Der Stein C'PRIMI-NIO & mit einem Adler oberhalb der Schrift (Mo. 5099 Jab. 336.) Zum Schlüße unferes Berichtes über die kunfttopographifche Bedeutung der Landeshauptftadt von Kärnten fei eine kurze Befprechung dem hiftorifchen Mufe um des Rudolphinum gewidmet. Die Sammlungen diefes Mufeums verdanken ihre Entftehung der Gründung des hiftorifchen Vereines für Inneröfterreich durch Seine k. Hoheit Erzherzog Johann im Jahre 1843. Der hiftorifche Verein für Kärnten bildete damals einen Theilverein des-felben. Im Jahre 1846 löste fleh der hiftorifche Verein für Inner-Oefterreich auf und confti-tuirte fleh der kärntnifche Gefchichtsverein als selbflftändiger Verein unter der Leitung feines erften Direčtors Gottlieb Freiherrn v. Ankershofen. Es ftrömten demfelben aus allen Theilen des Landes mitunter sehr werthvolle Gefchenke zu, welche durch das organisatorifche Talent feines Direčtors äSäEiilljlöiMlB Fig. 481. (Vom Zolfelde.) fchon damals in ihren Grundzügen jene fyfte-matifche Gruppirung erhielten, auf deren Grundlage fortentwickelt, diefe Sammlungen heutzutage für ein fo kleines Land, wie Kärnten, ein feiten reichhaltiges fehens-werthes und lehrreiches Mufeum bilden. Die Sammlungen desfelben befinden fleh in der Monumentenhalle zu ebener Erde und im zweiten Stockwerke in drei Gängen und fieben Sälen des Rudolphinum und im Hofe des Landhaufes, und zwar: In erfterer find zu bemerken: An der Rückwand der Halle, die durchwegs in Kärnten gefundenen Römerfteine: Nr 51. (Mo. 4847.) Am Magdalenen-berge ausgegraben. Tiberius Julius Ad-sedifilius. u. f. f. Nr. 19. Drei Relieffteine von besonders fchöner Arbeit, mit Darftellungen des orientalifchen Mithras-Cultus, für welchen in der römifchen Stadt Virunum am Zolfelde zwei Tempel beftanden, früher im Schlöffe Tanzenberg. Nr. 122. (Mo. 4992.) Grabflein früher in der Burg zu Klagenfurt: VibeniaeUrsae obiae annorum xxm. u. f. f. Nr. 196. Darüellung eines Schreibers, im Schlöffe Möderndorf nächlt dem Zolfelde gefunden. Nr. 132. Stein des Jupiter Dolichenus, auf dem St. Lamprechtskogel in der Nähe der Trixner Schlöffer gefunden. Nr. 25. (Mo. 4867.) Infchrift, früher im Schlofle Tanzenberg eingemauert: Cajo l'ertinio Statute aedilicio. u. f. f. Nr. 226. (Archäologifch-epigr. Mittheilung J. iv. p. 212, Nr. 12.) Grabftein, am (Lefung nach Jab.-Alt.): „Aggaeo Hex-archo alae celerum viro sagitandi pertissimo, vi militum interemto Monna marito amantissimo.“ Nr. 52. (Mo. 4858.) Auf dem Magda-lenenberge ausgegraben: C. Vettius Q. F. Pollia, eques legionis vm Augustae, annorum xliix Stipendiorum xxvm idem quaestor veteranorum, et Q. Vettius Q. F. Pollia frater, eques legionis vm Augustae annorum XL, stipendi-rorum xx, hic situs est. M. Metilius eques legionis vm Augustae et P. Ar-rius heredes C. Vetti testamento po-suerunt.“ Unter der Infchrift Arm-, Haisund Panzertheile. Fig. 482. (Vom Zolfelde.) Abhange desDiexerberges unweitder Trixner Schlöffer gefunden. Nr. 37. (Mo. 4921.) Rechts von der Infchrift befindet fich ein Mann mit einem Lamme über den Schultern und die Fülle desfelben haltend, wie der „gute Hirte“ in der chriftlichen Kirche abgebildet wird, well halb diefer im Zolfelde gefundene Stein für das ältelie chriftliche Denkmal Kärntens gehalten wird. Die Infchrift ift nach Jab.-Alt. fo zu lefen: „(In piam) memoriam. . . . Herodianae . . . (conju) gis obsequen-tissimae Titius.“ (Fig. 468; M. d. C. C. vi, 25). Nr. 53. (Mo. 4832.) Ober der Infchrift ilt ein' Mann zu Pferde zu fehen, wahrfcheinlich der von den Soldaten in einer Meuterei getödtete Aggaeus, dem feine Witwe Monna den Stein fetzen liefl. Derfelbe Itammt aus dem Zolfelde. Nr. 200. Ein Mädchen mit einem Spiegel. Diefer wegen der Tracht der zur Römerzeit in Kärnten einheimifchen Bevölkerung merkwürdige Stein war im Tiger-wirthshaufe zu Klagenfurt eingemauert, f. S. 458. Nr. 57. (Mo. 4894.) Aus dem Schloße Tanzenberg: Marius Ructicni filius miles cohortis Montanorum primae u. f. f. Das hiftorifche Mufeum verwahrt einen anfehnlichen, insbefondere in den letzten Jahren bereicherten Schatz urgefchichtlicher Alterthümer des Landes. Von deffengrößeren einheitlichen Befländen find vor allem an-zuführen die der Hallllatt - Periode und theilweife der La Täne-Zeit ungehörigen Funde aus dem Grabhügelfelde von Frögg bei Velden, hervorragend durch einen Wagen (f. Kopfleifle auf S. 472, Fig. 469) und zahlreiche Reiter- und Pferdefiguren aus reinem Blei und aus mit diefem belegten Thongefäflen, dann die Funde aus den Gräberfeldern von Tfcherberg (Hallftatt-Periode) und Villach, aus dem Pfahlbau im Keut-fchach-See, aus der Gegend von Roß egg (Armbrultfibula gefunden 1885; Fig. II k), aus dem Freudenberger Torfmoore, aus der, der La Tčn6- und der Römerzeit angehörigen Anfiedlung von Gurina, endlich zahlreiche verftreute aus allen Theilen des Landes flammende Funde der verfchiedenen Cultur-perioden von der Zeit der polirten Stein- zufammengefetzt (Fig. I c), Schale mit Fuß (Fig. I d), bleierne Reiterfigur mit zehn anderen gefunden 1886 (Fig. I e), zwei bleierne menfchliche Figuren (f. Fig. 51, S. 61), Palflab aus Bronze, 29 Cm. lang, 5 Cm. breit, ausgezeichnete Arbeit (Fig. II/), eiferne Speerfpitze mit beiderfeits erhobener Mittelrippe, 31 Cm. lang, 2'6 Cm. breit (Fig. II g), gut erhaltene Bronzefibula, 9 Cm. lang (Fig. II Ä), bleierne Reiterfigur, davon vier im Jahre 1886 in einem Grabe gefunden wurden (Fig. Iz), große Urne, gefunden 1884, Fig. 483. (Aus Wölfnitz.) geräthe bis in die Slavenzeit Kärntens im > 7. und 8. Jahrhunderte. Befondere Erwähnung verdienen noch zahlreiche Barbaren-Münzen und die berühmte Würmlacher Felsinfchrift (Fig. 470), welche in dem Mufeum eine bleibende Ruheflätte gefunden hat. Von den prähiflorifchen in Frögg gefundenen und hier gefammelten Gegen-fländen feien befonders erwähnt: Kahnfibel (Fig. II d), Bronzefcheibe (Fig. I b'), wahr-fcheinlich auf einem durchzogenen Draht angereiht, Thongefäß im Jahre 1886 in Scherben zerfallen ausgegraben und wieder bemerkenswerth durch die von innen heraus-' getriebenen Ausbauchungen (Fig. I /), bleiernes Ornamentflück, circa 30 Stück 1887 gefunden und theilweife auf der Rückfeite mit Pech überzogen, wahrfcheinlich zum Aufkleben auf größere Gegenflände beftimmt (Fig. II z/z), bronzener Kelt (Fig. III n), flark vom Rofte gefchädigte Lanzenfpitze (Fig. III d), bleierne Reiterfiguren (Fig. III /, 47 1, 472), Bruchftück eines bronzenen Henkels (Fig. III r), Knopf (Fig. I s), wahrfcheinlich eine Riemzeugfchnalle, davon noch Spuren daran erhalten find, Mefferklinge (Fig. III /), — 461 — 1 U (Aus Frögg im Klagenfurter Mufeum.) 4Ö2 (Aus Frögg im Klagenfurter Mufeum.) Bronzeblättchen mit Stift (Fig. III «), Fund-ftücke aus F,ifen (Fig. III v, w), Bronzeftück, einem Schloflbefchläge ähnlich (Fig. III x), bronzenes Schmuckftück (Fig. III j), Armring aus Bronze (f. S. 63, Fig. 5 7), eifernes, ftark verroftetes Beil (Fig. II z), Keffelanhängkette (Fig. II ad), eiferne Anhängangel (Fig. lllbb), Bronzefibula (f Fig. 52, S. 6r), große fchwarze Urne aus Thon (f. Fig. 55, S. 62), Bronze-keffel mit Handhabe aus gedrehtem Bronzedrahte (f. Fig. 5 2, S. 61), bronzenes Oberarmband (Fig. III cc), Bleifigur (Fig. I dd), Keffel (28 Cm. hoch) aus Bronze (f. Fig. 54, 35 Cm. Durchmeffer der Ausbauchung, 1887 in Scherben gefunden und feither zufammen-gefetzt (Fig. I //). Von den kleinen antiken Fund-Gegen-ftänden, die fich in den Räumen des Mu-feums vertheilt zur Schau geftellt finden, erfcheinen als befonders hervorzuheben: (Saal III.) Aus Seifnitz imKanalthale: ein goldener Ring mit gefchnittenem Onyx; von Magdalenen- (auch Helenen-) Berge zahlreiche Fundftücke, insbefonders ein eiferner Schildbuckel, vier durch Roft zufammengebackene Refte eines eifernen Panzerhemdes, ein Fig. 481. (Aus Maria Saal.) S. 61), Thongewichte (Fig. II ee,ff), Klumpen durch Roft zufammengebundener Bronzekettchen mit Reihen gelber Glasperlen (Fig. I[.y^),Bronzeftäbchcn,amKnopfe mit glafiger Maffe decorirt (f. S. 63, Fig. 57), thönerne Fuflfchale (Fig. 473), thönerne Schale (Fig. I hfi), rothe bemalte Schale (Fig. I ii), große rothe Urne von befonderer Geltaltung (f. S. 64, Fig. 58), Bronzefibel mit eingehängten fechsBronzeringen, gefunden r888 (Fig. IM) und große bauchige Urne mit ftark eingebogenem Rande der Mundöffnung und mit zwei Reihen vorfpringender Warzen an der Außen feite der Ausbauchung, 27 Cm. hoch, Bruchftück einer bronzenen Schwertfcheide, zwei römifche Schwerter und ein folches Gurtfehwert. Arm- und Fingerringe, Anhäng-ringe aus Bronze und Eifen. Unter den eifernen Ringen findet fich einer, welcher an Stelle des Steines mit einem Schlüffelbart geziert ift. Zahlreiche Gewandhefter theils aus Bronze theils aus Eifen, Gürtelfchnallen, Haarfchmucknadeln aus Bronze und Bein, eine von Silber mit einem glockenartigen Knopfe, blaue Glasperlen, Perlen, Ringfteine beinerne Würfel, Glasring, Camee, runde Spiel- oder Gewichtsmarken aus Stein und Bein, Täfelchen mit eingravirten Namen, wie Mufeum Klagenfurt, vom Zolfelde. Zur Seite 465. 4^5 „Bonopompe, Mandatus, Acaflus“, eines noch unbeniitzt.Metallfpiegel,Bronze-Rahmen für folche, zwei Lampen aus Bronze mit Geftellen, Ringe und Kettchen von Lampen, Leder- und Gürtelbefchläge aus Bronze, Meffer, Mefferhefte, Klingen, Handwerks-inllrumente und Hausgeräthe. Zahlreich find die aus Virunum hiehergebrachten Fundgegendände. Wir finden gröbere Gegenflände aus Eifen, darunter ein und verfchiedene Schmuckftücke, wie eine weibliche Gehalt auf einem Löwen fitzend aus lapis lazuli, ein Camee, eine AlabafLer-platte mit einer architektonifchen Zeichnung wahrfcheinlich von Gebäuden der Stadt Virunum, eine kleine viereckige Bronzetafel von 11 Quadratcentimeter, getriebene Arbeit, gefunden von Dr. Fritz Pichler 1883. Die Darftellung fcheint fich auf den religiöfen Cult zu beziehen (f. die Tafel). Fig. 485 und 486. (St. Michael am Zolfelde.) fchweres Eifenflück mit runder Vertiefung, eine Pfanne, worin fich ein fchwerer Thorkegel bewegte, eine römifche Mauerkelle. Ausgeltellt find allerlei Arten von Meffern, Schlöffer, Schlofibeftandtheile und Schlüffel, darunter ein großes bronzenes Thorfchlofl fammt fchön gearbeitetem Klopfer und Schlüffel (Fig. 474 «, l>, c), das bleierne Modell eines erft in Eifen zu gießenden Schlüffels; Brpnze-Obječte darunter Gefäße, Wagen, eine kleine Ara mit Infchrift: NEMNIC L • BAR • L • L PILOCL • D ■ D • [Mommfen, 4805), ferner goldene Halsketten Kunft-Topographie. VIII. Diefe fpätrömifche Arbeit enthält als Hauptfigur die Schutzgöttin Epona. Die viel-I fachen anderen Beigaben, die Bruftbilder in den Ecken oben, die Schlangen, der über-rittene Mann, die Vorbereitung zum Opfer deuten auf eine Vermengung der orientali-fchen und abendiändifchen Culten, eine des Mithras, Jupiter Dolichenus mit dem der Epona hinzudeuten, wobei die Beziehung auf den Kriegszweck des Soldatenlebens das entfcheidende Motiv war. Hier finden fich auch jene Bronze-Fibeln, welche bei den intereffanten Grabungen des 31 Prof. Fritz Pichler auf dem Zolfelde (1881 bis 1883) gefunden wurden. Fig. 475 er-fcheint als ein nicht ganz fertig gearbeitetes Stück, ein Beleg, dafs diefe Gegenftände nicht importirt, fondern im Lande felbft erzeugt wurden. Fig. 476 und 477 frührömifche Provincialfibeln, Fig. 478 aus der mittleren Kaiferzeit. Wir fehen hier zahlreiche Gläfer zum Theil vom Helenenberge, zumTheil vom Zolfelde, darunter reizende Krügelchen aus grauem Glafe mit weißen Spirallinien und eine grüne gerippte Schale. Eine andere Gruppe enthält Gegenftände römifcher Induftrie aus beiden Fundgegenden. So ein irdenes Gefäß, darin Refte brauner Farbe, wahrfcheinlich beftimmt zum Bemalen der Wände von Wohnräumen. Es finden fich auch Schmelztiegel, theils ungebraucht, theils mit Spuren von Verwendung. Manche laßen vermuthen, dafs fie einer großen Hitze ausgefetzt waren. Einer derfelben mit am Rande rechts grünlich überzogenen Schlacken wahrfcheinlich verwendet zum Schmelzen und Gießen von Bronze. Ein großes Stück Bims-ftein, vom Polieren abgebraucht. Auch find Farben in Schächtelchen aufgeitellt (Magda-lenenberg), ebenfalls zu Wanddecorationen beftimmt. Die chemifche Analyfe der Farben ergab drei Gattungen Eifenocker. Bläuliche Kugeln mit braunem Ueberzuge, beftehend aus Kiefelfäure, Kupferoxyd, Kalk, Bittererde, Thonerde, Eifenoxyd und Mangan-oxydul; ein Farbenreibfteim Gebrauchte Schleiffteine zum Schärfen von Inftrumenten, Wetzfteine, Polierfteinkugeln u. f. w. Unter den Thongefäßen find eine Urne mit Schriftfternchen, eine rothe Frauenmaske von roher Arbeit mit einem Kopfputze, der an die ägyptifche Isis mahnt (nächft dem Schlöffe Hohenftein im Glanthale mit drei Altären der Isis noreja gefunden, vgl. S. 470), zwei Trinkbecher, erfterer mit dem fchönen Trinkfpruche: Acastus Aco. ite. . Accensust. dum.lucet.Bibamus . Sodales .Vita . brevis . Spes. fragilis, der andere mit C • ACO1C1L • Eros zu nennen. Sehr beachtenswerth ift die Collection der Küchenabfälle, denn fie erzählen uns, was die Römer zu Lande in Kärnten ver-fpeiilen. Ein halbdurchgebranntes Cafferole enthält vegetabilifch verkohlten Hirfebrei, wovon in der Nähe eines aufgedeckten römifchen Wohngebäudes ein großes Lager gefunden wurde, Reh- und Hirfchgeweihe, Steinbockhörner, Eberzähne, Knochen von Vögeln, Hühnern und anderem kleinen Geflügel, Seefchnecken, Mufcheln, wahrfcheinlich aus Italien hieher fpediert, auch Aufternfchalen. Große Beachtung verdienen die ver-fchiedenenMufterftücke von Wandmalereien, meid aus dem Zolfelde flammend und in der Gegend von Töltfchach gewonnen (M. d. C. C. 1858); theils Ornamentmalerei, theils Malerei von Figuren (Fig. 479). Bemerkenswerth find darunter vier Stücke , in denen die Plaftik mit der Malerei durch eingefügte Relieffiguren mit Gypsmaffe ver-fchmolzen ift. (Fig. 480, 481, 482). Endlich verdienen erwähnt zu werden kleine Mufterftücke von Marmor, welche in den römifchen Zimmern als meterhohe Brüftung verwendet waren (theilweife in Stammersdorf gefunden). Im Saale I findet fich eine reiche Collečtion von Kärntner Münzen und Medaillen (geordnet von Freiherrn Marcus v. Jaboi'negg) mit den Münzen der Spon-heimfchen Herzoge beginnend (1130) und bis zu K. Karl VI. reichend. Es finden fich Gepräge der Städte Friefach und St. Veit und zahlreicher kärntnifcher Adelsfamilien. Sehr beachtenswerth find die älteren Waffen im Saale II, meiftens aus dem Schloße Strafiburg flammend, auch unter den jüngeren Waffen und hier aufgeftellten Kriegswerkzeugen u. f. w. findet fich fo manches werthvolle Stück. Von befonderer Reichhaltigkeit ift die Sammlung mittelalterlicher Gegenftände. Wir finden folche im IV. Saale aufgeftellt, und feien davon hervorgehoben : Der gothifche Sacrifteikaften aus der St. Leonhardskirche in Wölfnitz, aus Föhrenholz aufgebaut, mit fchönen geftochenen Arabesken in Flach-Relief geziert. Am Sockel in einem Spruchbande: Anno domini 1508 Jahr der gulden Zahl 8, das die Almar ift gemacht worden (Fig. 483). Schön bemaltes Fenfter aus dem in Trümmern liegendem Schlöffe Landskron, gemalt vom Glasmaler Mercurius Müller und für die gräfliche Familie Khevenhüller(i 570) beftimmt. Eine große gefchnitzte Bettftatt, ebenfalls aus Landskron, theilweife neu ergänzt, ein fchöner Archivkaften, Eigenthum der Fig. 487. (Prunkfehwert aus Millftatt.) 31* Stadt Gmünd, einige fein ausgeführte Holz-ftühle, darunter einer mit der Jahreszahl 1633 aus dem Nachlaffe des Salzburger Erzbifchofs Wolf Ditrich flammend. Viele kleinere Eifenarbeiten, wie Schlüffel und Schlöffer, Waffeleifen, Votivgaben in Thiergeftalten, Ofenfüße und das herrliche große Truhenfchlofs aus Maria-Saal (Fig. 484), viele fehr beachtensvverthe Gegenftände aus Meffmg oder Bronze, eine Glühpfanne, Äflrolabium, aftronomifche Fig. 488. (Aus Völkermarkt.) Inftrumente, zwei romanifche Bronzeleuchter gefunden bei St. Michael am Zolfelde (Fig. 485, 486). Richterflab aus der Stadt Straßburg (igör) mit intereffanter deutfcher Infchrift, ein folcher aus Grades (1552), lateinifche Legende. Eines der fchönften Stücke der Sammlung ift das Prunkfehwert des erften Floch-meifters des St. Georg-Ritterordens zu Mill-ßatt, des Johann Siebenhirter, Griff und Scheidebefchläge aus vergoldetem Silber, auf der gefchwungenen Parirftange lieht: Ave Maria gratia plena (Fig. 487). Die reiche Sammlung von alten Mufik-inftrumenten darf nicht unbeachtet bleiben, wie auch fich unter zahlreichen Gemälden fo manche intereffante und gute Arbeit findet. Im V. Saale verdienen befondere Beachtung die zwei aus Millftatt flammenden großen fpitzbogenförmigen figurenreichen Bilder, davon eines den zweiten Hoch-meifter des St. Georg-Ritterordens Johann Geimann (1510) darftellt, während wir auf dem anderen die Benedičlion des erften Hochmeiflers Siebenhirter durch Papfl Paul II (1468) erkennen; auch fieht man in Nebengruppen auf demfelben Gemälde die Einkleidung, den Ritterfchlag und die Beeidigung des Hochmeiflers dargeftellt. Von älteren Bildern nennen wir mehrere Darflellungen aus dem Leben des heil. Vitus, entflammend der ehemaligen Spitalskirche in St. Veit; ein fchönes Gemälde auf Holz, den Tod der heil. Jungfrau vorflellend und aus Offiach flammend. Inter-effant ift ein beiderfeits bemalter, aber fehr fchadhafter Altarflügel aus der Fette Hainburg. Schließlich dürfen wir nicht unerwähnt laffen, dafs fich im Mufeum eine ganz hervorragend zahlreiche Porträtfammlung befindet. Viele alte Holzfchnitzereien, die im Mufeum Schutz für ihre alten Tage finden, find gefchmackvoll gruppirt. Sie flammen aus den Kirchen zu Maria-Wörth (St. Cor-binian), St. Martin bei Villach (Kirchenvater), Ober-Vellach (6 Heilige), St. Peter im Holz (gefchnitzte fitzende Figur St. Peters), St. Peter im Tweng (Verkündigung und Geburt Chrifli), St. Veit (gefchnitzte Statue der heil. Elifabeth), aus Maria-Saal u. f. w. Als ganz vorzügliche Arbeiten müffen bezeichnet werden zwei gefchnitzte größere Flügel-Altäre, davon der eine aus einer Capelle zu Tiffen, der andere aus einer folchen im Glanthale flammt. Diefer enthält im Mittelftücke die heil. Maria mit dem Kinde, daneben die beiden Johannes, auf dem Flügel Scenen aus dem Leben des Heilands (außen) und der beiden Johannes (innen); jener enthält im Schreine das Bild des heil. Jacobus maj., heil. Chrifloph und Florian, deren Legende auf den Flügelbildern ver- anfchaulicht wird. Refte eines gefchnitzten Flügel-Altars aus Friefach. Noch find als in diefem Saale befindlich zu erwähnen einige alte Glasgemälde, wie eines aus der Ruprechtskirche in Völkermarkt, mit den Darfte'llungen des heil. Ru-pertus und Nicolaus (Fig. 488), andere mit denen der thörichten und klugen Jungfrauen aus Friefach (Stadtpfarrkirche) (lammend. Der VI. Saal (Maria - Therefien - Saal) enthält zahlreiche Gemälde kärntnifcher Künftler und Dilettanten, darunter eines von Frohmiller (f 1760), Kleidungsflücke von älteren kärntnifchen Volkstrachten, Kunft- hört zu den älteften bekannten Gefchützen, wahrfcheinlich noch im 15. Jahrhundert angefertigt. Der Lauf befleht aus Schienen von Schmiedeeifen und ift mit Eifenreifen umfafit. Die hölzerne Lafette ift neu, jedoch nach dem von Moder zerftörten Originale genau nachgebildet (Fig. 489 und 490). Von der Steinfammlung des Gefchichts-vereines befindet fich ein großer Theil, wie erwähnt, im Landhaushofe an der Nord-Seite unter einem Blechdache aufgeftellt. Sie ift in drei Abtheilungen geordnet, die mittlere größere Abtheilung ift faft ausfchließlich den Römerfteinen gewidmet; zu beiden Seiten Fig. 489. (Vom Petersberg in Friefach.) gegenftände (darunter zwei Ditrichftein’fche Wappen-Reliefs in fchwarzem Marmor 1611 aus Cronegg) und Curiofitäten. Im Saale VII finden wir das künft-lerifche Wirken Hans Gaffer'(j 1868) in Gypsabgüffen oder Modellen verewigt. Als einen wichtigen Beftandtheil der Mufealfammlung muß das intereffante alte Gefchütz fammt klotziger Lafette befonders bemerkt werden, das wegen Größe und Gewicht nicht in den Mufeumslocalitäten untergebracht werden konnte, fondern im Landhaushofe im Lapidarium aufgeftellt ift. Es flammt vom Petersberge in Friefach und ge- hievon find kleinere vergitterte Abtheilungen mit mittelalterlichen Steinen, theils Wappen, theils Grabfchriften, theils Ornamenten aufgeftellt. Unter den Grabfchriften links findet fich auch eine hebräifche von St. Stephan bei Niedertrixen. In der rechtsfeitigen Seitenabtheilung fällt das große Stadtwappen in die Augen, welches eines der abgetragenen Thore Klagenfurts zierte, fowie auch zwei fteinerne Löwen von dem monumentalen Brunnen, welcher auf dem Alten Platz ftand. Was die in der mittleren Abtheilung untergebrachten Römerfteine betrifft, fo leidet die Ueberfichtlichkeit diefer Samm- 47° lung unter der Ueberftillung des Raumes, indem mehr als 200 Nummern hier zu-fammengedrängt find. Im Jahre 1868 enthielt fie 11 8 Nummern, feither fit die Zahl der Römerfteine weit über das doppelte diefer Zahl angewachfen, wovon jedoch einige 40 Stücke, nämlich folche, welche befonders fehenswerth fchienen, in das Veftibule des Rudolfinums übertragen wurden, wie denn auch in dem hfilorifchen Mufeum des Rudolfinums mehrere Römerfteine, wie fchon erwähnt, aufgeftellt find. Vorzüglich reich und werthvoll ilt die Sammlung an Infchriftfteinen. Von befonderem Werth e find die 10 Meilenfteine. Am zahlreichften find die Grabfchriften (Cippus) vertreten, mit fchöner eingemeißelter Lapidarfchrift, deshalb werthvoll, weil fie die wohlhabendfte Bevölkerung des Landes zur Römerzeit kennzeichnen. Sie enthalten vorwiegend un-römifche Namen. Allein auch die römifchen Namen, als Cupitus, Successus, Maximus, Quintus, Publius, Marcellus, Marius u. a. m. find Namen freigelaffener Sclaven von unbe-ftimmter Nationalität. Sehr vereinzelt finden fich Infchriften mit Namen von Leuten unzweifelhaft italifcher Abkunft, wie ein mächtiger Quaderflein an der linken Ecke der Rückwand, welchen ein aus Campanien gebürtiger Haruspex namens Lucius Tuccius aus Dankbarkeit der Stadt Virunum fetzen ließ. Es fit diefer Denkftein im Zolfelde gefunden worden, kam von dort nach Victring zum Baue der Klofterkirche, wurde dann ausgehöhlt und beim Brunnen im erften Hofe verwendet und dann anher gefchenkt. Mehrere Grabfchriften nennen Soldaten der Legio II. Italica pia fidelis, einen der Legio IV. und der I. Cohorte der Afturier. An der Mitte der Rückwand fit ein Stein wegen feines mit gothifcher Randfchrift verfehenen Rahmens bemerkenswerth. Es ilt eine große zerbrochene Platte von der Kirche zu Gmünd flammend. Diefelbe wurde zu Anfang des 16. Jahrhunderts als chriftlicher Leichenflein benützt. Die ergänzte Infchrift lautet: „Diefen Stain hat Ruedolf der Weinzieher, derzeit Pfleger zu Gmünd daher legen laffen zu Gedaechtnuß seiner Kind Jacob, Sofia, Margreth, denen Got gnedig sey. anno domini 15 (17?)“. Fünf Grabfteine vom Magdalenenberge enthalten die Namen von Familienmit- gliedern der Barbier, welche auch auf der Infchrift der am Fuße diefes Berges aufgefundenen Bronzeftatue eines Mercurs genannt find. Bedeutungsvoll find die Weihefteine, welche den Gottheiten gelegentlich der Errichtung oder Reftaurirung eines Tempels, oder zur Löfung eines Gelübdes, oder für das Wohl des Auguftus oder eines theueren Angehörigen gefetzt wurden, wie dem höchften Gotte Jupiter geweiht von Diadumenus, Arcarius des norifchen Königreiches; dem Jupiter Dolichenus gelegentlich der Herftellung des Tricliniums gefetzt; dem Hercules; der Göttin Epona für das Wohl des Auguftus geweiht. Intereffant find die Mithrasfteine, dem orientalifchen Sonnengotte Mithras geweiht. Die erfteren beiden find aus dem Zolfelde, der letztere von St. Urban bei Glanegg, wo eine Höhle fit, welche man für den Platz des geheimnisvollen Gottesdienfi.es hält. Erfierer berichtet von der Wied erherfiellung eines Mithrastempels anno 311 n. Chr. und dürfte mit den fchönen Relieffieinen in Verbindung gefianden haben, welche im Zolfelde gefunden worden find und jetzt im Veftibule des Rudolfinums flehen. Der zweite, ebenfalls auf dem Zolfelde, fpricht von der Reftaurirung eines Mithrastempels im Jahre 239 n. Chr., am 24. Juni, und Nr. 222 aus St. Urban fpricht von der Errichtung eines Tempels. Drei der Isis Noreja geweihte Steine wurden bei der Ruine Hohenftein nächfi Feiltritz-PuIft im Glanthale gefunden, wo vermuthlich ein Tempel diefer Göttin gefianden. Befonders wichtig fit der zweite diefer Steine, weil auf demfelben die Namen von vier Beamten der norifchen Eifenwerke Vorkommen. Zwei Infchrift - Bruchftücke find er-wähnenswerth, weil darauf die Namen zweier Procuratoren, das fit römifchen Statthaltern der Provinz, genannt find, nämlich auf dem erfteren des Aelitis Maximus, Procurator Regni Norici, auf dem letzteren des Urbicus Procurator Augufti. Unter den hier befindlichen Sarco-phagen oder Afchenkiften find vier hervorzuheben. Nebft den Infchriftfteinen find auch viele Bildfteine hier aufgeftellt. Den hervor-ragendften Platz unter denfelben nimmt ein großer Stein ein, beiläufig in der Mitte des 47i Raumes, es find darauf zwei bemalte Bruft-bilder, Mann und Frau dargeltellt Der Stein itl aus der Ruine Arnoldftein, und die Volks-fage hielt die beiden Bilden für Porträts der Erbauer des Schloffes (f. S. 3). Auch ein zweiter Stein dämmt aus der Ruine Arnolddein, ein fäulenartiger Stein, worauf ein krokodilähnliches Thier abgebildet id. Schließlich fei ein Reliefdein mit einer fitzenden Figur erwähnt, welcher gelegentlich einer Redaurationsarbeit am Hoch-Altar zu St. Paul im Lavantthale gefunden worden id. Und fo wäre denn unfer Rundgang durch Klagenfurt zu Ende und damit auch die Kund-Topographie von Kärnten zum Ab-fchlufl gebracht. (Fig. 490.) N achträge. St. Andrae. Eine Kirche dafelbft wird fchon 861 genannt, bis 1212 beftand eine einfache Pfarrkirche. Damals baute man eine dreifchiffige niedrige Pfeiler-Bafilica vielleicht mit Beibehaltung älterer Bautheile, wie der noch etwas rechts von der Mittellinie der Kirche abitehende romanifche Weftthurm andeutet. Im 15. Jahrhundert erhielt die Bafilica einen polygonen Chorfchlufi, die Fig. 491. (St. Andrae.) Seitenfchiffmauern wurden erhöht, ftellen-weife mit fchwachen Strebepfeilern aus Quadern verftärkt und über fämmtlichen Räumen Kreuzgewölbe mit kräftigen Rippen und runden Schlufifleinen eingefpannt. Die Verhältniffe find yi m. Br. und i3'43 m- H. im Mittelfchiffe, die Wände waren mit Malereien gefchmückt, wovon noch bedeutende Spuren beftehen. Die Fenfter hatten feines Maßwerk und auch fonft fehlte es nicht an fchönem Steinfchmucke, wie figuralen Confolen, decorirten Dienften u. dgl. Erzbifchof Leonhard, deffen Name mit den meiften fpät-gothifchen Bauten in Kärnten in Verbindung gebracht werden mufs, hat das zerfiörte St. Andrae wieder aufgebaut Fig. 492. (St. Andrae.) und wahrfcheinlich den Nordthurm entliehen laffen. Der damalige Bau aber erlitt arge Umgeflaltung zu feinem Schaden, das edle Werk wurde für immer entflellt. Die drei Pfeilerpaare des Schiffes wurden in kühner Weife auf Ein Paar reducirt, von welchem man breite rundbogige Längsgurten fowohl gegen den Scheidebogen als gegen denWeft- Chor führte. Die Gewölbe indenSeitenfchiffen wurden als zu niedrig abgeriffen und höher eingefpannt. Auch die Abfchlüffe der Seiten-fchiffe erhielten ihre heutige Geftaltung. Die Fender wurden bis auf die im Chore moderni-firt, der wedliche Glqckenthurm gegen das Schiff hin durchbrochen und ein neuer Kircheneingang eröffnet; dann kam die über-fliiffige Vorhalle. Ein gemeinfamesDach deckt alle Schiffe, fo dafs der alte Thurm zu ver-fchwinden drohte, man mufste ihn daher um ein Stockwerk erhöhen. Bei den neueden, übrigens fehr befcheidenen Redaurirungen fand man an der Wedfeite der Hofmauern die Rede eines rundbogigen Thores und links ein Stück polygonen Wandpfeilers mit dem Steinmetzzeichen: • —j. In Fig. 491 geben wir die Abbildung eines Thurmfenders Fig. 493 und 494. (St. Andrae.) vom nördlichen Thurm (erde Hälfte des 12. Jahrhunderts), eines Strebepfeilers im füdlichen Seitenfchiffe (Fig. 492). Die Chorfender haben noch zartes Maßwerk (Fig. 493, 494). Steinmetzzeichen an verfchiedenen Stellen: . Auf einem Schlußdeine erkennt man das Wappen der Schenken von Oderwitz (Fig. 495). Das Hoch-Altarblatt, die Himmelfahrt Mariens dardellend, malte der Venetianer Zanuri. Ausser-Fragant. Die auf S. 42 be- fprochene Kirche id kein redaurirter gothi-fcher Bau, fondern im Jahre 1863 nach dem Plane des Architekten R. v. Lippert neu ausgeführt. Früher dand an diefer Stelle eine ganz fchlichte einfache Land-Capelle. Bayerberg (St. Georgen am). Dafelbd befindet fich ein Flügelaltar aus dem iö. Jahrhundert. In der Mitte die heil. Sippe (Relief), an den Flügeln je zwei Felder, darin: Opfer des Joachim und Zufammen-kunft Mariens mit Anna, dann Joachim als Hirte und die Geburt Mariens (durchwegs gute Arbeit). Bleiburg. Silbergetriebene Mondranze von Math. Walbaum in Augsburg. Egg. Der S. 32 erwähnte fchmied-eiferne Thürklopfer, der fich im Pfarrhofe befindet, und über welchen die M. xv, S. 54 nähere Nachrichten bringen, erfcheint hier in Fig. 496 abgebildet. Feldkirchen. S. 38. Die Gemeinde id noch im Befitze der beiden Siegeltipare aus dem Jahre 1449, davon das eine Siegelbild auf S. 432 abgebildet id. Flaschberg. Steinbruch 1886. Reihengräber, Y2 — 8 Fuß, mit 8—12 dolicho-kephalenMenfchenfkeletten mit Eifen (kleine Meffer), Glasperlen, Meffmggefchmeide mit Fig- 495- (St. Andrae.) Email (Klgf. Z. 1887, Nr. 251, Car. 1887, 88, 76, M. n. a. 1886, 1). Frauenstein. Relief zwei Bilden, rechts Frau, links Mann, feinde Ausführung, beder Faltenwurf. An Treppe ein Drachen-Relief; im Hofraum Statuen - Kopf, wohl mittelalterig. Gerl am Moos. Kleine Kirche mit altem wahrfcheinlich gleichzeitigen Ge-mäldefchmuck, wie zu Thörl. Man erkennt Dardellungen aus dem Leiden Chridi und das Martyrium eines Ritters Goggau. Felfen beim Schlitza-Graben. Münzfund unter Steinplatten, 195 S. (Fünfzehner, Siebzehner Leop. L, Erzherzog Sigmund, Ludwig von Tyrol, KarlVI., FranzIL, Mth., Max Gandolph vön Salzburg, Karl Fürd Liechtendein, Wolf Graf Schratten-bach, B. von Olmüz etc. 1660—1762, vergraben bald nach i762.(i.Novemberif>87 ?) Gottesthal. An der Kirche (Wedwand außen) ein lebensgroßer weiblicher Kopf von Nifchenbüde; eine faltig bekleidete männliche Gedalt dehend en face mit Hand- gabel, fchmal, hoch an 80 Ctm. follen den Draufland bezeichnen. Griffen. Von dem auf S. 82 be-fprochenen Dreikönigs-Relief hat fich noch ein zweites Bruchftück erhalten. Selbes ftellt die heil. Maria mit dem Kinde und einen daneben flehenden Heiligen vor. Das Relief-Bruchflück ift noch ziemlich gut erhalten und befindet fich beim Eingang zur Küche des Gaflhaufes in Stift Griffen, wo es auf einem Sockel aufgeftellt ift. Gurk. Die Befchreibung der Vorhalle des Domes bedarf in Betreff der beiden ge-fchnitzten Thorflügel und der Bemalung von Wand und Gewölbe der Vorhalle einiger Ergänzung. Die beiden Flügel find ganz mit Schnitzereien bedeckt und repräfentiren Fig. 496. (Egg.) durch ihre Kunft, fowie durch die typologi-fche und fymbolifche Darftellung ein hoch intereffantes Werk der einheimifchen Kunft des zu Ende gehenden 13. oder beginnenden 14. Jahrhunderts. Die Bilder flehen untereinander in einer gewiffen Beziehung, find medaillonartig behandelt, die Umrahmung bildet Aflwerk und dazwifchen find Blatt-Ornamente eingeftreut. Die beigegebene Abbildung (Fig. 497) eines Theiles der Schnitzereien veranfchaulichen zum befferen Verftändnis diefes herrliche Denkmal. Die Darflellungen find ziemlich fchwierig zu deuten, und wird dies um fo fchwieriger, als fo manche Bilder ganz fehlen und andere wieder bereits fehr fchadhaft find; doch erkennt man das Pfingflfefl, die Himmelfahrt Chrifti und Elias, die Auferftehung des Heilands, danebenjonas und Simfon, Chriftus am Kreuze, Abrahams Opfer und die Schlange in der Wüfle, Chrifti Einzug und das Aufmalen des Tau, Chriftus als Weltenrichter, umgeben von Apofteln und Engeln in acht Medaillons u. f. w. (Stammbaum Chrifti, Biblia pauperum.) In den Fenftern der Außenwand (Fig. 96) find Reffe hochbedeutender Glasmalereien früh-gothifcher Zeit eingefügt. Wir fehen dargeffellt: Mond, Sonne, die vier Apoffel, Maria mit dem Kinde und Chriftus als Ecce homo (Mittelfenffer), im Südfenfter: St. Oswald, Urfula, Auguftinus, Katharina, Briccius, Wappen; im Nordfenfter (jüngere Arbeit): St. Andreas, Cäcilia, Gregor, Rede-gund, Elifabeth, Wappen mit 1521. Ein bis nun nicht genügender altehrwürdiger Schmuck der Vorhalle befiehl in deren Bemalung. Man könnte fagen, die Ge-| mälde an der Wand und Decke fchlieflen fich mit ihren Vorftellungen den Bildern an, die die Schnitzereien der Thürflügel des Haupt-Portales uns vorführen, Stammbaum Chrifti und die Biblia pauperum. Wir müffen mit grofler Befriedigung hervorheben, dafs über diefe Bilder ein günftiger Stern gewaltet hat, denn fie find relativ gut erhalten auf uns gekommen und die fo gefährliche Hand der Kirchenbilder-Reftaurateure ift bis nun von denfelben fern gehalten worden. Die Bilder decken theil-weife die Innenwand des Aufleneinganges und beide Seitenwände der Vorhalle. Malerei-fchmuck ziert auch die gewölbte Decke und die wenigen Wandflächen der Offfeite mit dem prachtvollen romanifchen Portale. Vom 17. Jahrhundert an war ein großer Theil der Bilder durch fechs gewaltige bemalte Holz-Relieftafeln, die je drei auf den beiden Wänden aufgehangen waren, verdeckt. Vielleicht ift diefem Umftande die Erhaltung der Wandmalereien zu danken. Diefe fechs Bilder mit Vorffellungen aus dem Leben der heil. Hemma mögen, wie Dr. Schnerich mit vieler Berechtigung annimmt, vom alten Hoch-Altar herftammen und find jetzt wieder an den Wänden des Presbyteriums angebracht. Anfangs diefes Jahrhunderts fügte man übrigens in die Südwand der Vorhalle auch einen Grabffein ein und überftrich die unteren Wandtheile bis zu den Reliefs mit farbiger Tünche. Die Bilder gruppiren fich an der Nordwand in je vier Bildreihen zu vier Bildfeldern und an der Südwand in je vier Bilderreihen übereinander zu fechs Bildfeldern und fchliefit fich an der Fagaden-mauer beiderfeitig noch eine Bildfläche mit drei, beziehungsweife zwei Bildern untereinander an. Die Bilder veranfchaulichen auf der Nordfeite Scenen aus dem alten Tefta-mente, auf der andern Seite aus dem neuen und öfters find in einem Bilde mehrere Ereigniffe vereint dargefbellt. Unter denen Streifen mit Kränzen, im Mittelfelde ein über Eck geftelltes Viereck mit über Eck ge-(tellten Ausläufern, darin das Lamm Gottes (Stucco). Der Untergrund blau mit Sternen. JDr. Seltner ich, deffen Berichte wir in unferen Nachrichten folgen, beftimmt auf Grund eingehender Studien diefe Malereien als in der Mitte des 14. Jahrhunderts, und zwar bald nach Abmauerung der Vorhalle entftanden. Auf der öfllichen (d. i. Innen-Portal-Seite) find ebenfalls Wandmalereien angebracht, Medaillons, darin Köpfe: Chriflus und die Fig. 497. (Gurk, nach Dr. Schnerich’s Zeichnung.) des neuen Teftaments finden lieh nur drei combinirte Darftellungen. Der Grund der Bilder ift blaufärbig, die Nimben erfcheinen als Relief. Als befonders merkwürdig kann man bezeichnen: das erfte Menfchenpaar, die Vertreibung aus dem Paradiefe, Ifaak’s Opferung, das Thau-Aufmalen, Gedeon, Saul und David, die Taufe Chrifti, die Heilung des Mondfichtigen, die Fuflwafchung, die Todesangft, die Gefangennahme Chrifti, das Pfingftfeft u. f. w. Das Gewölbe ift mit einem Ornament-Bande umfäumt, die Scheitellinien markiren zwei parallel laufende Apoftel, gemalte Nimben; diefe Malerei ift aber etwas älter als die oben befprochenen, vielleicht noch aus romanifcher Zeit. In Fig. 498 veranfchaulichen wir das Grabmal des Wahlbifchofs Ditrich, f 1278, in der Stiftskirche zu Sekkau, das im Inter-effe feiner Erhaltung aus dem Boden erhoben und an der Wand aufgeftellt werden follte. Ueber das Faftentuch oder Hungertuch (S. 95, Sp. 1) enthalten die M. xm, n. F., S. 41 nähere Nachrichten, denen zur Information unferer Lefer wir nur entnehmen, dafs dasfelbe aus zehn der Länge nach zu-fammengenähten Leinwandftreifen befteht, jeder Streifen 0-85 Ctm. breit und zehnmal fo lang ift. Die ganze Fläche ift bemalt und X \ enthält 100 Bilder in Quadratform. In jedem Bilde findet fich eine, bisweilen auch eine aus zwei und drei Ereigniffen combinirte Darftellung aus der Gefchichte des Heilands mit den Bezügen aus dem alten Teftamente, und zwar find die Darflellimgen fo geordnet, dafs die aus dem alten Teftamente links, die aus dem neuen rechts gruppirt find; fie reihen fich chronologifch aneinander und find meift mit Infchriften in deutfcher Sprache ver-fehen. Die Bruchftücke der noch erhaltenen Infchrift datiren die Vollendung diefesVelum mit dem 4. April 1458, gemalt von Meifter Conrad, Bürger von Friefach. Ein hochwichtiger Gegenftand des Gurker Domes ift die alte fpät-romanifche Hoch-Altar-Menfa (Fig. 499), meift verdeckt durch ein reich ornamentirtes Antipendium aus der Barockzeit. Das Material ift polirter weifier Marmor feinfter Sorte, die Platte befteht aus dunklem graulichen Steine. Feines Glas-Mofaik ziert alle Theile der Vorderfeite. Dieselbe ift in drei quadratifche Flächen getheilt. Die einzelnen Glieder der Umrahmung und die Felder felbft find mit Glaspaften in geometrifchen Muftern ausgeziert. Reicher ornamentirt ift die linke Fläche, hier findet fich ein Kreuz aus quadratifchen Goldblechen zufarnmengefetzt. Die Mitte desfelben nimmt ein über Eck geftelltes Fließ ein. Im rechtfeitigen Felde findet fich nur ein Ornament aus auf die Spitze geftellten quadratifchen Fließen gebildet. Ein Werk des 13. Jahrhunderts, das jedoch im Laufe der Zeiten einigermaßen verändert wurde, namentlich in der Decora-tion des Mittelfeldes, wahrfcheinlich bei Errichtung des neuen Hoch-Altars (1631), wobei glücklicherweife die alte Menfa beiaffen blieb. Dr. Schnerich hat in neuefter Zeit diefen Gegenftand befprochen. Guttaring. S. 98. Im Pfarrhofe eine Sammlung von Petrefacten und Kunftgegen-ftänden. Die Gemeinde ift im Befitze eines filbervergoldeten getriebenen Bechers mit Deckel aus dem 17. Jahrhundert. Helenenberg. Im Jahre 1888 vor 2 7. Mai bei Gradifchnigg zwei Grabfchriften: Postumiae Post(umi)a р. 1. bovni adg(ele)ia? с. sempronivs postvmivs. clo. ? c. 1. receptvs donatvs fibi et svis. v. f fibi et fvis v. f. Hollenburg. Das Schloß auf einem Felfen, der gegen die Draufeite fchroff abfällt, gebaut. Der jetzige Burgbau aus dem 16. Jahrhundert, übrigens eine fehr alte Anlage. Fig. 499. (Gurk.) 5_IB. Hüttenberg, f. S. 127. Im Markte fleht das alte Schloß Süßenilein mit Thorthurm, Erker und Jahreszahl 1544 am fpitz-bogigen Portale. Am Gemeindehaufe ilt das Salzburger Wappen gemalt; die Bergknappen bewahren zwei alte Gefäße, filbervergoldet: Deckelkrug und Becher (1604 und 1762) und eine Fahne als Innungszeichen. Kappel am Krappfelde, f. S. 135. Am runden Karner finden fich zwei römifche Sculpturlleine eingemauert, der eine zeigt ein Ornament, der andere ftellt einen lebhaft bewegten Ringer dar. Der Grabftein: Sabin. (C.i 20) in der Laube des Pfarrhofes (Aep. vn. 152). Lamm, St. Georg am-, auf der Saualpe. Curatial-Kirche von hoher Mauer mit Schiefifcharten umgeben. Schiff mit flacher Decke und drei fehr fchmalen fehr gedrückt fpitzbogigenFenfterrahmen unter dem-felben, unter welchen drei große rundbogige Fenfter auf der Südfeite; Triumphbogen hoch, rundbogig, Chor fünffeitig abgefchloffen mit Doppelfenfter und Vierpaß in der Ollfläche, die anderen Fenfter modernifirt und fpitz-bogig. Gratengewölbe. Vierfeitiger Thurm, an der Südfeite des Chores mit einfachen fpitz-bogigen Schallöffnungen, Giebeln und Spitzhelm. In der Sacriftei zwei filberne Kelche, der eine gothifch (17 Ctm.) mit Blattverzierungen auf dem Fuße, der andere aus dem 18. Jahrhundert. Außerhalb an der Südwand der Kirche, nahe der Weftfeite, ill in Manneshöhe eine Steinplatte (grobkörniger Kalk-Hein) eingemauert, auf welcher in zwei nifchenförmigen Vertiefungen von 30 und 25 Ctm. Höhe und 20 Ctm. Breite je ein bartlofes Gefleht mit eng anfchliefiender Haube, deren Nafe und Mund ftark ver-ftümmelt ift, in fchwachem Relief eingemeißelt erfcheinen. Jede Infchrift fehlt. Bei dem Volke ift der Glaube verbreitet, diefe Geflehter fenkten fich von Jahr zu Jahr und würden endlich in der Erde verfchwinden. Launsdorf. Wegkreuz auf einem Straßenhügel. An der Nordfeite ein Kryftallin-Marmor-Reliefftück einer Frau, umgearbeitet zu einem Chriftus mit Dornenkrone; vier F'resken um 1580, Crucifix, Maria-Himmelskönigin, Evangeliften, Schrift an der Nordfeite fehr verwafchen. Loretto. Außerhalb der Stadt St. Andrä ein zweithürmiger Bau (1687—1700) von bedeutenden Dimenfionen. Darin das Denkmal des Erbauers Bifchof Cafpar von Stadion. Altarbilder von Defchwanden. An der Monftranze die Infchrift: „Sigismundus pro gloria Chrifti incarnati (1767).“ Mannsberg. Auf einem waldigen Bergrücken bei Pölling fleht das Schloß, zum Theile auf einen Felfen aufgebaut, deffen Süd-Seite in fchwindelnder Höhe jäh abftürzt. Einen großen Thurm durch-fchreitend erreicht man von Offen her über eine Zugbrücke den in Felfen gehauenen Eingang zum fchmalen Schloßhof, wofelbff fich der alte Brunnen befindet. Das Schloß trägt das Gepräge verfchiedener Jahrhunderte. Der Mitteltheil ift der ältere, der kleinere Flügel gegen rechts ift jünger und mag dem 16. Jahrhundert angehören. Das Schloß ift wohl erhaltentmdbewohnbar.Im fogenannten Ritterfaale hat fich eine Holzdecke bewahrt und find die Räume mit intereffanten Gegen-ftänden ausgeftattet, werthvolle Möbel, Bilder, Waffen, darunter befonders hervorzuheben ift ein Bild auf Holz gemalt, dar-ftellend den zwölfjährigen Heiland im Tempel (v. D'örtfchacher 1508). Nahe beim Schloß lieht eine mächtige Thurmruine ohne Ringmauer und Graben, vielleicht eine bis ins 10. Jahrhundert zurückreichende Burgen-anlage. Bemerkenswerth find an denfelben die romanifchen Fenfter, die fich trichterförmig nach außen erweitern und in einer Gruppe zu dreien, das mittlere etwas höher und größer, in einer vertieften mit einem Rundbogen überwölbten Füllwand angebracht find (Fig. 500). St. Martin am Krappfelde. Eine Glocke von 1526, eine zweite von 1566 (O. d. martine infunde nobis gratiam tuo supplicata, o rex gloriae veni cum pace; s. martine ora pro nobis, o mater dei memento mei). Nikolai bei Kremsbrucken. Por- taltifch graugrüner Sandftein. In der Kirche beim Hoch-Altar im Boden drei Grabfteine adeliger Verwefer? Wohl des 17. Jahrhunderts mit Wappen: Hie ligt begrab(en) des eedlen vnd (ve) sten Herrn Jacoben Geilsperg eehlen-licher sun ernfr(id) geisperg welcher. (gestorben ist) d(en) 4 tag° etc. Unten Wappen: Horn, Jahrzahl 1600. Innen wandfchrift: Erafmus Harter fupremi caef. crems-pontani telonii in XX an um praeful Kaifer Ferdinand III. 1640. Denkftein bei Sacrifteithür? Ferdinand III. RISAEXTR VXIT A MDCXL. Ossiach. Meffeglocke mit Infchrift: „sancte petre + ora + pro nobis + ano domini + M. CCCCC— im sexten jar. “ St. Oswald in der Rieding. Seit etlichen Jahren wurden zwei römifche In-fchriften in der Kirche eingemauert bloßgelegt (f. Aep. vni, 247). Paindorf (Lichtengraben) bei St. Leonhard im L. Th. Das alte Schloß in Ruinen, Wafferburganlage aus dem 14. Jahrhundert. Im Hofe des neuen Schloffes (16. Jahrhundert) etliche Steinfculpturen. St. Paul. Als kofibare Gegenftände der Schatzkammer find der Aufzählung von S. 265 bis 268 noch anzufchlieflen: Elfenbeinfigur aus dem 14. Jahrhundert, vorftellend die Muttergottes; Elfenbein-Crucifix aus dem 17. Jahrhundert; fechs Elfenbeinplatten mit Schnitzereien in der Manier Chr. Anger-mayer’s, 17. Jahrhundert; Gemälde, vorftellend Chrifti Geburt, zugefchrieben Hans Holbein dem älteren, 1511; Gemälde auf Holz, vorftellend Madonna, umgeben von Heiligen, byzantinifch, mit altflavifcher Um-fchrift; zwei Tafelgemälde: Kreuzabnahme und Lazarus und der Praller, Ende des 15. Jahrhunderts; zwei Bilder auf Holz mit Goldgrund gemalt, 16. Jahrhundert, vorftellend Barbara und Johannes, Margaretha und Blafius. Poggersdorf. Eine Glocke von 1 761, Thaddaeus Meyr in Klagenfurt (Ecce crucem domini fugite partes adversas vicit leo de tribu luda, radix David alleluja). Pölling bei Launsdorf. An der Außenfeite der Papierfabrik ift ein römifcher Infchriftftein eingemauert, der bei einem Brande, durch welchen das Fabriksgebäude vor wenigen Jahren heimgefucht wurde, zu Tage trat. Er diente damals als Balkenauflage. Ober der Schrift ift der Reft einer Sculptur — ein Frauenbruftbild, die in der Rechten eine Kugel hält — erhalten. Die Infchrift findet fich Aep. vn, 194. Pölling. St. Johann Bapt. auf der Saualpe. Schiff der Pfarrkirche modernifirt, der hohe Triumphbogen fpitzbogig, fehr reich profilirt, Chor mit reichem Netzgewölbe von fchön profilirten Rippen, welche auf runde fchwache Streben mit Hohlkehlen vorgelegte Dienfte mit Knäufen und Kegelcon-folen auflaufen, hat fünffeitigen Abfchluß, in welchem drei zweitheilige Fenfter mit fpät-gothifchem Maßwerk, ähnlich dem in der Kirche Windifch-St. Leonhard, fich befinden. An den Knäufen der Dienfte zu beiden Seiten des Oftfenfters je ein kleiner Schild mit dem Zeichen in Hoch-Relief. An der Nordfeite des Chores ein prachtvolles zwei-feitiges gothifches Sacramentshäuschen, das viertgröflte in Kärnten, mit reichem Schmuck an Wimpergen, Nifchen-Statuetten, Fialen, Krabben und Kreuzblumen zu einer Höhe von über 4 M. fich aufbauend. Der Thurm an der Südfeite maffig vierfeitig mit Kanten aus behauenem Stein, welche im Glockengefchoße zu kräftigen Rundftäben mit Kehlungen fich geftalten, und geschweiften Spitzhelm, eine Schallöffnung zweitheilig mit Maßwerk, über und unter dem Glockengefchoße Kaffgefimfe; rings um Kirche und Chor Steinfockel. Radsberg, St. Lambrecht am. Zwei Glocken aus dem Jahre 17 20, M. Ze-hentner in Klagenfurt, eine aus 1 7 14 (Marx Math bei Maria Regina Comartfchin Witib in Klagenfurt hat viele gegoffen). Schrittes, St. Margareth, Filiale von Pölling im Lavantthale. Kleines gothifches Kirchlein mit ehemals flacher Decke, drei-feitigem Chorabfchlufi, nun modernifirt mit ringsum ziehendem Doppelgeüms. Thurm an der Nordfeite viereckig mit doppelten fpitz-bogigen Schallöffnungen und viereckigem Spitzhelm. Neben dem Eingänge an der Stidfeite kleiner hark befchädigter römifcher Schriftllein verkehrt eingemauert, worauf nur einige Worte noch lesbar. In der Kirche Rede eines Flügel-Altares von 1547, worauf die Namen vieler Befucher aus dem 16. und 17. Jahrhundert eingeritzt: Adamus Hamon 1556. — Aus Imb In Imb und durch Imb feund alle Ding T § B Bartholomäus Teiv-riacher 1557. — Adam Wart-Brickh ano Urtl bei Guttaring. Dafelbd Ruine des Flofiofens (um 1580). Am Verwefer-haufe außen Rede von Sgraffito-Decoratio-nen, 1588 ließ die Stadt St. Veit ihren Be-ütz mit Wappen, Kinderfiguren, Masken, Mufikindrumenten u. f. w. verzieren. Waidschach. Der Karner bildet ein Polygon mit ausfpringenden fünffeitigen Chörlein, daran Strebepfeiler, mit fchmalen fich nach außen erweiternden Fendern, im oberen Gewölbe keine Rippen (Fig. 501) Unterm Gefimfe ein gemaltes Ornament. Eine Infchrift erzählt: F'g. 501. (Waidfchach.) 1604. — M. Sindenigg 1589. — Georgius Puchler Laus Deo in omnibus 1589. — 1552 jar Hic fuit Marinus Nicolander etc. etc. In der Sacridei Kelch mit gothifchem Fuß, worin die Jahrzahl 1589; Nodus und Cuppa, welche nach der Tradition reich gearbeitet und mit Steinen befetzt waren, wurden vor einigen Jahrzehenten modernifirt. Neben der Sacrideithür Brudbild von 1716. Schwabeck. Glocke von 1610. Töschelsdorf bei Althofen. Im Schlöffe ein Saal mit mythologifchen Bildern von Fromiller. Schöne Sammlung von Geweihen und Waffen. Die freidehende Capelle hat eine flache Decke, auf einem Ge-bälke über Wandpfeilern ruhend, ein Altarraum mit gedrückter Halbkuppel, fpitzbogige Fender; fchöner einfacher Kreuzaltar. „An.dorn. 1535 Befreiung...... von den Türken. Zue Lob u. Ehr Gott dem allmächtigen und der heil, hochgelobt und preiswürdig Jungfrau der Mutter Gottes Maria auch der heil. Beichtiger Leonhard haben diefe Capellen laden machen u. mahlen der Ehrw. geidl. Herr Gregor Rörer Vicarius bei difem ehrwürdig Gottshaus zu Waitfchach und der ehr...... Sebadian . . . unter Weitfchach Radmeider zu D.......... auch. . . . “ Wolfsberg. In mehreren Privat-häufern gothifche und Frührenaifance-Rede (Säulen, Deckengewölbe), wie Haus Nr. 41, 42 und 59. Richtigftellung en. S. 19, beim Artikel: St. Cosmas ift für „1730“ zu lefen: „1715“- S. 41, beim Artikel: Flitfchl ift für „in St. Primus“ zu lefen: „in Guttaring“. S. 48, beim Artikel Friefach : Bartholomäus- Kirche ift einzufchalten: „in das 12. oder 13. Jahrhundert“. S. 55, (Friefach), auf dem beigegebenen Grundriffe follen die Abfeiten nach außen in einem Kreisfegmente enden. S. 64, Zeile 3, lies ftatt: „Bayesberg“: „Bayerberg“, und es wäre dazu zu fetzen: „ein romanifches Kirchlein mit einem fpätgothi-fchen Flügelaltare“. S. 80, bei der Figur 78 foll liehen: „St. Peter bei Grafenftein“. S. 90, letzte Zeile links, iftderPaffus: „des erften Schiffsjoches“ auszulaffen. S. 91, Zeile 10, ift einzufchalten nach dem Worte Außenfeite: „zum Theile“. S. 93, viervorletzte Zeile links, foll es heißen: „gegen das Mittelfchiff öffnet fich die Empore in vier Rundbogenfenfter mit gekuppelten Doppelfäulchen“. Der Grundriß Fig. 105 ift demnach ungenau. S. 98, Zeile 4 rechts, foll citirt werden: „(Car. 1884. •.)“- Zeile 6 rechts, foll es heißen: „geringer“ ftatt: „möglichfter“. Zeile 7, von unten rechts: „Nordfeite“ ftatt: „Südfeite“. S. 99, Zeile 1 links: „rofette“ ftatt: „confole“. Zeile 12 rechts : „Pfarrkirche“ ftatt: „Kirche“. S. 148, 2. Spalte, 2. Zeile foll heißen: „1885“ ftatt: „1888“. S. 152, foll heißen: „Maurus“ ftatt: „Marus“. S. 201, vorletzte Zeile rechts, foll es heißen: „Drei der Apfidenkuppeln find . . . .“ S. 213, Fig. 230, an die zwei öftlichen Gruftpfeiler find halbrunde Vorlagen anzuzeichnen. S. 317, bei Stall foll heißen: „drei“ nicht „zwei“ Kelche aus dem t6. Jahrhundert. S. 355, bei Thaißenegg foll heißen: „Glocke 1699“, nicht „1600“. Kunft-Xopographie. VIII 32 Verzeichn iss der in diefem Buche befprochenen Orte Kärntens. Seite Abtei ................................i, 161 Achomitz.................................... I Ad Silanos..............................i, n Afritz...................................... i Agatha (St.)............................... 2 Agnefen (St.)............................... 2 Aichelburg..............................2, 19 Altendorf................................... 3 Altenmarkt.................................. 3 Althofen.................................. 4 Andre (St.) in der Ebene.................. 5 „ im Lavantthale...............6, 472 „ bei Poggersdorf............... 9 „ bei Pfannsdorf................ 9 „ bei Seltenheim...............9, 308 Anna (St.) ob St. Lorenzen ................. 9 „ bei Villach....................... 9 „ bei M. Wörth............... ... 9 Anton (St.) auf dem Tauern ................ 9 Arndorf..................................... 9 Arnoldftein.............................. 11 Arriach.................................... II Augsdorf................................. 12 Außer-Teichen............................. 12 Bade, St. Katharina im.................... 140 „ St. Leonhard im...................... 170 Baldramsdorf.............................. 12 (Barbara (St.)............................ 13 Bayerberg.......................68, 473, 481 Beliandrum.............................13, 45 Berg im Ober-Drauthal...................V, 13 Berg bei Techelsberg....................... 15 Bernaich................................... 13 Befendellach........................... 15 Bichl, St. Peter am........................ 15 Bleiberg-Nötfch............................ 15 Seite Bleiburg..............................15, 473 Blindendorf............................... 16 Bodenthal................................. 17 Brandlhof.............................16, 274 Breitenegg............................... 17 Brückl, St. Johann am.................i7, 130 Brugga ................................... 17 Buch (Maria-)...................17, 197, 283 Candalice.............................17, 126 Cantian (St.) im Geräuth.................. 17 „ im Sack ......................17, 304 „ bei Eberndorf. . . . . .... 17 „ bei Maleftig................ 189 Cantianiberg..........................17, 135 Chum,..................................... 18 Claus, f. St. Veit........................ 18 Clementen (St.)........................... 18 Cosmas (St.)..........................18, 481 Damtfchach................................ 19 Daniel (St.)..........................19, 299 Danielsberg............................... 19 Deinsberg............................... 19 Deinsdorf................................. 20 D eilach.................................. 20 Deutfeh-Bleiberg......................... 20 Dietrichftein............................. 20 Diex....................................V, 20 Dobrawa................................... 21 Döbriach.................................. 21 Döchmannsdorf............................. 21 Döllach................................... 22 Donat (St.)............................... 22 Dönhof................................... 24 Dornbach bei Gmünd........................ 24 Dornbach................................ 24 Dornbacher Alm............................ 24 Drauburg (Ober-).......................... 24 „ (Unter)............................ 25 Dreifaltigkeit, f. Kreugerberg.............. 25 Dropolach ................................ 25 Duel........................................ 26 Dürnfeld.................................... 26 Dürnftein................................... 26 Ebenthal.................................... 26 Eberndorf................................V, 26 Eberftein................................... 30 Ebriach................................... 30 Egg (Eckh)............................31, 473 Egiden (St.)................................ 32 Ehrenegg.................................... 32 Ehrenveft................................... 33 Eichforft.................................. 33 Eichwald.................................... 33 Eiersdorf................................... 33 Einersdorf................................ 33 Einöd...................................... 243 Eis ...................................... 34 Eifenerzberg ............................... 34 Eifenkappel............................... 34 Eifentratten............................. 36 Emersdorf. ............................... 36 Eppersdorf................................ 36 Faak ..................................... 36 Falkenftein............................... 36 Faning.................................... 36 Fafchaunerthörl.........................36, 290 Fafchendorf .............................. 37 Feiftritz a. d. G......................... 37 „ im Glanthale . . .................. 37 „ a. d. Drau..................... jg Feldkirchen...................... 38, 432, 473 Feldsberg................................. 3g Ferlach................................... 3g „ (Unter-)........................... 3g Ferndorf.................................. Feuersberg.................. ............. Finkenftein................................. 40 Firnitz....................................... Fifchering ............................... Flafchberg ...................... Fiatnitz.................................. 4; Flitfchl............................. 157, 481 Föderlach................................. 4X Förolach.................................. 41 Forttheim................................. 42 Frag an t...............................42, 473 Franciscus (St.) Frauenberg. . . Frauenftein . . . Frefach....... Fresnitz...... Freslitz...... Freudenberg . Friedlach . .. . Friefach...... Frögg ........ Frojach....... Fürftenftein . . . .'.......... 42 .............. 42 ........ 42, 473 .............. 42 .............. 44 .............. 44 .............. 44 •............. 45 •H. 45, 243, 481 60, 474, 462 u. f. .............. 61 ............. 450 Gajach.................................... 62 Gailitz-Brücke ........................... 62 Gaisberg.............................. 62 Galizien..............................62, 127 Gandolph (St.)............................ 62 Gamfenegg................................. 62 Gansdorf................................ 62 Gaudnitz.................................. 63 Gendorf................................... 63 Georg (St.) vor dem Bleiberg.............. 63 57 am Bayesberg................... 64 „ am Gundifchberg................ 64 „ am Längfee..................... 64 n am Sandhof.................64, 300 „ unter Stein....................... 65 „ am Sternberg...............65, 321 „ bei Villach . ................. 67 „ bei Straßburg.................. 67 n am Weinberge................... 67 „ am Lamm....................68, 478 „ am Zammelsberge ............... 68 Gerl am Moos............................. 473 Gertraud (St.) bei Lurnfeld............... 68 „ bei Wolfsberg.............. 68 Glanegg................................... 69 Glanhofen................................ 69 Glantfchach............................... 69 Gleinach.................................. 70 Gletfchach................................ 7° Globasnitz................................ 7° Glödnitz................................. . 7*. Gmünd................................... 72 Gnefau.................................... 73 Goding.................................... 73 Goggau . . ........................... 74. 473 Goldeck................................... 74 Göltfchach................................ 74 Gorentfchaclr............................. 74 Görich.................................... 74 Godelsberg............................... 361 484 Göffeling.................................. 74 Gottesthal........... ..............75, 473 Grabelsdorf................................ 73 Gradenegg.................................. 73 Grades..............................V, 73, 414 Grafenbach..............................V, 76 Grafendorf bei Friefach.................... 78 „ im Gailthale.................... 78 Grafenftein............................... 78 „ St. Peter bei...................78, 481 Gratfchach................................. 79 Grebern.................................... 7g Gregom .................................... So Greifenburg................................ gQ Greutfchach............................... y, 81 Grieventhal................................ 82 Griffen Klofter.....................V, 82, 474 „ Markt............................... 85 n Schloß............................... 86 Groppenftein............................... 86 Grünburg................................... 86 Guggenberg .............................. 87 Gumtfchach................................. 87 Gurina..................................... 33 Gurk...............................IV, 89, 474 Gurnitz.................................... gy Gutthal.................................... gg Guttaring............................. 98, 476 Guttenftein................................ nn Haidach......................... Haidkirchen..................... Haimburg.................... Halleg............................. Hausdorf........................... Heidenfchlöffer.................... Heiligenblut....................... Heiligengeift...................... Heiligenftadt bei Schwabegg........ „ bei Offlach........... Heinrich (St.) im Geräuth.......... Helena (St.) am Wiferberge......... Helenenberg (St.).................. Hemmaberg....................... Hermagor........................... Herzogsltuhl....................... Himmelberg...................... Höchenbergen . .'............... Hochgofch.......................... Hochofterwitz (f. Ofterwitz) ...V, Hoch-St. Paul................... Hof................................ Hohenburg.......................... . . . . 100 ... 100 . . . . 100 .... 103 ---- 103 ---- 103 . .V, 103 .... 106 .... 106 .... 106 .... 107 .... 108 108, 476 ---- 113 ... . 113 ---- 429 ---- 114 .. .. ns . . . . IIS IIS. 255 .... 119 — 119 .... 119 Hohen-Feiftritz....... Hohenfeld............. Hohenpreffen.......... Hohenfbein............... Hohenthurn............ Höllein............... Hollenburg............ Holz.................. Hornburg, f. St. Paul. „ St. Oswald ob Hörzendorf............ Hundsdorf............. Hundskirchen.......... Hungersbach........... Hüttenberg............ • -V, 119 12 I, 290 . . . . I 2 I . . . . I 2 I . . . . 122 ---- 123 123, 476 123, 274 .... 124 .... 125 .... 126 .... 126 .... 126 126, 478 Jacob (St.) in Galizien.......... .... 62, 127 „ bei Griffen..................... 127 „ bei Klagenfurt.................. 128 „ im Leffachthale ................ 128 „ im Ober-Rofenthale.............. 128 „ bei St. Paul.................... 129 „ bei Wolfsberg..................129, 419 Jakling ................................... 129 Jauken................................... 129 Jaunftein.................................. 129 In der Schütt.............................. 296 Ingolsthal................................. 130 Johann (St.) am Brückl ................17, 130 „ auf der Flatnitzalpe...........41, 131 „ an der Gözing................... 131 „ Lei Gurk........................ 131 „ bei Kornent..................... 132 „ am Kienberge.................... 132 bei Villach . . . im Rofenthale am Streinberg „ bei Wolfsberg..................133, 419 Johannesberg .............................. 133 Jofephsberg................................ 133 Jofeph (St.)............................... 133 Irfchen.................................... 133 Ifelsberg................................. 134 Judendorf.................................. 134 Juenna, f. Globasnitz. Kading................................. 134 Kadöll................................. 134 Kaltwaffer............................. 134 Kammering.............................. 134 Kamp ... .............................. 134 Kaning................................. 135 Kakner-Paß Seite Kanzianiberg ........................ 17, 135 Kanzian St. (f. Cantian.) Kappel an der Drau....................... 135 „ am Krappfeld................. . 135. 478 Karlsberg............................. 135 Karnberg................................ 135 Karnburg................................. 135 Katharina (St.).......................... 137 „ im Bade ................. 140 Kathrein (St.).......................... 137 Kellerberg............................... 137 Kerfchdorf.............................. 137 Keutfchach............................... 138 Kienberg...................... Kienegg. , ................... Kirchbach im Gailthale........ Kirchberg zu unferer lieben Frau Klagenfurt.............. ..............140, „ Stadtpfarrkirche................ „ Heiligengciftkirche ...........433, „ Domkirche....................... Franciscaner oder Benedictiner- kirche......................... Spitalkirche................... Capucinerkirche................ St. Lorenzkirche...............: . Burgcapelle ................... Calvarienbergkirche ........... Priefterhaus Capelle .......... Landhaus ...................... Wahlurne................. 445, Rathhaus..................... Fürltbifchöfliche Refidenz... Lindwurmbrunnen..........435, n Fifchhändlerfigur... » Mufeum Rudolphinum . Klein-Glödnitz............ „ Gradenegg.......... „ Kirchheim.................. , ., St. Paul................ „ St. Veit bei Feldkirchen. . . . .. St. Veit bei Georgen....- Kliening ................. Köcking........................ Kolbnitz....................... Kollerhof...................... Kolmaner-Graben................ Kolnitz.................................. Koralpe..............................142, Kornat...............................132, Korntauern Korpitfch. . 139 139 140 140 435 438 441 441 443 444 444 444 444 446 447 448 450 451 452 452 456 458 140 140 140 140 142 142 142 142 142 142 142 3l6 143 143 143 Köftenberg . 143 Seite Kötfchach............................... 144 Köttmannsdorf........................... 145 köttellach............................. 146 Kraig................................... 146 Krainberg............................... 147 Krainer-Höhle........................... 147 Krainfchütz............................. 147 Kranzeihofen.......................147, 307 Krappfeld............................... 148 Kraßnitz............................... 148 Kraftowitz............................. 148 Kremsalpe............................... 148 Kremsbrücke............................. 148 Kremskogel.............................. 148 Kreugerberg............................. 148 Kreufchlach............................. 149 Kreuzberg.............................. 149 Kreuzbergl..... 149 Kreuzen................................. 149 Kreuzerhof.............................. 150 Kriltendorf............................. 150 Kronegg................................. 150 Krumfelden.............................. 150 Krumpendorf............................. 150 Kühnburg................................ 150 Kühnsdorf............................... 15° Kuhweg.................................. 15° Kunigunde (St.)......................... 150 Laas ................................... 151 Labegg.................................. 152 Lamberg................................. 152 Lambert (St.)........................... 153 „ und Maurus...................... 153 Lamm, am................................ 478 Lamprecht (St.) am Haimburgerberge...... 155 „ am Lampertsberge .... 155, 300 „ am Radsberge....36, 156, 290 Landsfchicker Wald...................... 156 Landskron............................... 156 Längfee................................. 157 Längsdorf............................... 157 Larix................................41, 157 Lattachhof.............................. 157 Lausnitzgraben..................... 157, 328 Launsdorf......................157, 328, 478 Lavamünd................................ 159 Lavantthal............................. 160 Lebmach................................. 160 Leibsdorf............................... 160 Leifling................................ 160 Leisnitzgraben......................157, 328 Lendorf ................................ 160 Leoben ob der Nöring.................... Leonhard (St.) in der Abtei.........1, „ im oberen Lavantthale. . . .V, „ am Loibl................... „ bei Siebenbrunn............ 5, bei Tweng.................. „ im Bad .................... „ bei Villach................# Leonftein................................ Leopoldskirchen.......................... Lieding.................................. Liemberg................................. Liefcha.................................. Lieferegg ............................... Li e fing............................. Lind im Glanthale........................ „ bei Sachfenburg............ ........ „ St. Stephan bei..................... „ bei Tai nach........................ „ bei Velden.......................... Lindwurmgrube............................ Linfenburg................................. Lisnaberg................................ Litzelhof................................ Loibl.................................... Loibach (Ober-).......................... » (Unter-)........................... Lölling.................................. Loncium.............................184, Lorberhof................................ Lorenzenberg bei Sorg.................... „ bei Friefach............... Lorenzen (St.) im Gitfchthale............ „ f. Maria-Buch ..... .'. . . 184, „ bei Sillebrücken........... „ bei Wallersberg............ n im Lefachthale............. „ in der Reichenau........... „ bei St. Thomas............. Ludmannsdorf........................... . .. Luggau................................... Lurnfeld............................... . . . Lufsnitz................................. Magdalena (St.)............................ Magdalensberg, 1". Helenenberg........... Magiern.................................. Malborghet. ............................. Maleftig...... .......................... Mallthein................................ Malnitz.................................. Manndorf................................. Mannsberg................................ Seite Marein.................................... 193 Margarethen (St.) zu Tfchrietes.......... 194 Margarethen (St.) in der Reichenau....... 195 „ bei Wolfsberg........... 195 Mariabichl ............................... 196 Maria im Elend............................ 196 „ Buch.......................184, 196, 283 „ Feicht bei St. Gandolf.............. 198 „ Feicht............................. 198 „ „ auch Hohen-Feiftritz genannt. . 119 „ a. d. Gail......................V, 198 „ Hilf................................ 201 „ Loretto....................202, 432, 478 „ Saal .......................V, 203, 464 „ im Moos............................. 202 „ Rain................................ 202 „ am See.............................. 213 „ Wörth ..............................V, 214 Martin (St.) in Feiftritz................ 216 „ ob Glanegg.................... 216 n im Gränitzthale............... 216 n bei Kl.-St. Veit.............. 216 „ am Krappfeld.............217, 478 „ am Silberberg............217, 311 „ bei Villach................... 217 Marxen (St.)............................. 217 Mauritzen (St.)........................... 218 Mauthen.............................. 184, 218 Meifelding................................ 218 Melweg.................................... 218 Metnitz............................... V, 218 Michael (St.) ob Bleiburg................. 2I9 „ im Graben............\....... 219 „ a. d. Gurk.................... 219 „ im Lavantthal................. 220 „ bei Zauchen................... 221 n am Zolfeld.................... 221 „ am Wallersberg................ 405 Micheldorf................................ 223 Miegers................................... 223 Miesthal..............................223, 300 Milftatt................................V, 224 Mirnig.................................... 233 Möchling.................................. 236 Möderndorf................................ 237 „ bei Hermagor.................. 237 Mödring................................... 238 Mokriach.................................. 238 Möllthal.................................. 238 Molzbichl ................................ 238 Moosburg.................................. 238 Mösl Ofen................................. 239 Mühlbach (Ober-).......................... 239 Seite l6l 161 161 170 170 350 170 173 174 174 174 176 176 180 179 180 181 320 181 181 181 183 183 183 183 183 184 184 218 184 184 184 184 196 184 . 184 185 185 423 . 185 186 186 . 186 . 187 . 187 . 187 . 187 . 188 . 192 . 193 ■ 193 ■ 478 4§7 Mühlbach (Unter-)......................... 239 Mühldorf.................................. 239 Nampolach.................................. 240 Neudenftein................................. 24° Neuhaus bei Leifling ..................... 24° „ bei Arnoldftein..................... 241 Nicolai (St.)...................24i, 284- 478 Nicolsdorf................................ 24! Niederdorf bei Tanzenberg ................ 241 __ bei Treffen....................... 241 Niedertrixen.............................. 241 Noreia (Friefach)......................... 243 Nötfch-Bleiberg .......................... I5 Nöring...................................... 243 Nufsberg.................................... 245 „ bei Moosburg..................... 245 „ bei Ober-Mühlbach................ 245 Ober-Draubuvg .............................. 245 Obergottesfeld............................. 245 Oberhof .................................. 245 Oberndorf................................. 82 Ober-Vellach ...........................V, 245 „ „ bei Hennagor................... 252 Obir........................................ 252 Oliftain.................................... 252 Olfa...................................... 252 Olfach.................................... 252 Oldenburg............................... 252 Offiach.............................. 252, 479 Ofterwitz (Hoch-).....................115, 255 „ (Neu).......................... 255 Oswald (St.) bei Hornburg................. 255 „ bei Klein-Kirchheim.......... 255 n in dem Rieding...............295, 479 „ bei Suetfchach............... 255 Oswaldiberg............................. 255 Ottmanach............................... 25 5 Oetting................................. 256 Paindorf................................ 479 Paffering............................... 257 Paternion............................... 257 Pattendorf.............................. 258 Paul (St.) im Gailthale................. 258 „ im Lavantthale...............V, 258, 479 Penk.................................... 273 Peter (St.) a. d. Drau.................... 273 n ob Gurk........................ 273 n am Bichl........................ 15 „ bei Grafenftein................. 78 „ im Holz......................123, 274 Peter (St.) bei Klagenfurt................. 44^ ,, im Prentlhof..................... 274 bei Reichenfels................. 274 n und Paul......................... 275 „ am Wallersberg .................. 404 Petfchenitzen.............................. 275 Petzen..................................... 276 Pfannsdorf................................. 276 Philippen (St.)............................ 277 Pichlern.................................. 277 Pirk....................................V, 277 Pifsweg.................................V, 277 Platt.................................... 279 Plefsnitz.................................. 279 Flocken.................................... 280 Podgoriach................................. 281 Poggersdorf............................281, 479 Pokhorn ................................... 281 Polein................................. 282 Polinik.................................... 282 Pöllan..................................... 282 Pölling bei Launsdorf..................283, 479 n bei Treffen . . ..................... 283 „ auf der Saualpe...................... 479 Ponfeld................................... 283 Pontafel. ............................... 283 Portendorf.............................284, 241 Pörtfchach am Ulrichsberg.................. 284 B beim Wörtheifee.................... 284 Po ff au................................. 285 Prebl....................................... 2S5 Prediel.................................... 285 Preims...................................... 285 Projern..............................286, 300 Prekova-Berg.............................. 285 Preffeggen................................ 285 Prevali..................................... 286 Primus bei Tultfching.............. ...... 286 Proffekftein.............................. 287 Puch ..................................... 287 Pultt..................................... 287 Pufarnitz................................. 287 Puflritz.................................. 288 Rabenkogl................................. 289 Rabensdorf................................ 289 Rabenftein................................ 289 Radegund (St.) bei Eis................. 290 n im Lefachthale . . . ...... 290 n am Hohenfeld...........290, 121 Rädernwand bei Maltein................3b, 290 Radnig................................... 29° Radweg.................................... 290 Radsberg am Radsberg............290, 156, 479 Raibl..................................... 290 Rakafal................................... 290 Rangersdorf............................... 290 Rappersdorf.............................. 291 Raseck................................... 291 Rattendorf................................ 292 Raufchele-See ............................ 292 Raut...................................... 292 Rautenburg................................ 292 Rechberg.................................. 293 Reichenau (St. Margareth)............195, 293 Reichenfels............................... 293 Reifniz-Thal.............................. 294 Reifnitz.................................. 294 Reineck .................................. 294 Reinegg................................... 295 Reinthal . . . , ......................... 295 Reifach................................... 295 Reisberg.............................275, 295 Reifsberg ................................ 295 Rennweg................................... 295 Rieding (St. Oswald in der)............... 295 Rinkenberg................................ 296 Rinkolach................................. 296 Rittersdorf............................... 296 Roggau.................................... 296 Rojach ................................... 296 Roffegg................................... 297 Rofendorf................................. 297 Rothenthurm............................... 298 Rottendorf.............................. 298 Rottenftein............................... 298 Ruden..................................... 299 Rupert (St.) in Preßeggen................. 285 Ruprecht (St.).......................286, 300 „ bei Villach................. 300 ., bei Völkermarkt..........300, 396 „ bei Klagenfurt.............. 446 Saalfeld.............................155, 300 Sachfenburg............................. 300 Sagor..................................... 300 Sagradi..............................223, 3c I Sagritz .................................. 301 Saifnitz.................................. 302 Sala.................................200, 304 Sack..................................17, 304 Saloca.................................... 304 Salvator (St.) ........................... 304 Sandhof . . . ........................64, 304 Santicum.................................. 304 Sattelbogen............................... 304 Saualpe..................... Schaloch.................... Scharnitzen................ Scheifling.................. Schiefling.................. Schiitendorf................ Schlanitzen................. Schlatten.................. Schönfeld.................. Schönweg.................... Schrattenegg................ Schrittes.................. Schwabeck ................. Schwarzenbach............... Schwertenegg............... Sebastian (St.) ........... Seebach..................... Seeland..................... Seidolach.................. Selpritfch.................. Seltenhaim.................. Seltfchach................. Semlach..................... Semslach.................... Sianticum .................. Siebenbrünn................. Siebending.................. Sielach..................... Siflitz..................... Silanos ad.................. Silberberg.................. Silberegg................... Sillebrücken............... Simontitfch................. Sirnitz.................... Sittersdorf................. Skarbin..................... Söbriach.................... Sommerau.................... Somereck.................... Sonneck .................. Sorg ....................... Spital..................... Spittalberg................. Spitzelofen................ Srajach..................... Srejach.................... Stadelhof................... Stall....................... Stallhofen.................. Stammersdorf................ Stangalpe.................. Stephan (St.) bei Feuersberg ..........304 ........ 3°4 ........ 3°S ........ 305 ........ 305 ........ 305 ........ 305 ........ 306 ........ 306 • - .... 306 ......... 3°6 ........ 479 ----306, 479 ........ 306 ......... 306 ......... 306 ......... 307 ........ 307 195, 292, 307 ........ 307 ........ 308 ......... 308 ......... 308 ......... 3°9 ........ 309 ........ 309 ......... 310 ......... 310 ........ 311 ........ 3II ........ 311 ----311, 217 ........ 312 ........ 312 ........ 312 ......... 312 ......... 313 ........ 313 ........ 313 ......... 313 ........ 313 ......... 313 .......V, SH ......... 316 .... 142, 316 ........ 316 ......... 317 .......... SV ....317, 481 ......... 318 ......... 318 .......... 318 .......... 3i8 — 4S9 Stephan (St.) bei Finkenftein bei Friefach................ a. d. Gail.................. bei Heunburg............... am Krappfelde...........148, im Lurnfelde................ in Lind..................... bei Wolfsberg...........320, Steierberg bei Feldkirchen................. Stein im Jaunthale......................... „ bei Viktring.......................... Steinberg, St. Georg....................... Steinbüchel................................ Steindorf.................................. Sternberg.................................. Stockenboy................................. Straganz................................... Straßburg..............................V, Streinberg................................. Strufsnigg-See............................. Stuben..................................... Stuttern................................... Suetfchach ................................ Tabor.............................. Taferner Alm........................... Taggenbrunn............................ Tainach................................ Tamtfchach.........................307, Tanzenberg........................., . . . . Tarvis................................. Tafinemetum........................307, Tauchendorf Techelsberg Teichl..... Tentfchach . Teffendorf. . Teurnia . . . . Theiffenegg..........................335, Thomas (St) bei Marein................... ., am Zeifelberg ..........335, Thörl................... Thurn................... Thürn .................. Tiffen ................. Tigring................. Timenic................. Töllerberg ............. Töltfchach.............. Ton..................... Töfchelsdorf............ Töfchling............... Tragail................. Kunft-Topographic. VIH. Trebefftng............................... 345 Treffelsdorf............................. 345 Treffen bei Landskron.................... 345 Treffling bei Gmünd...................... 348 „ bei Meifelding........................ 348 Tröpelach................................ 349 Tfchachitfch............................. 349 Tfcherberg............................... 349 Tfchirnig................................ 35° Tultfchnig............................... 35° Turrach-Sattel........................... 35° Tweng.................................... 350 Twimberg................................. 35° Uggowitz................................. 351 Ulrich (St.) bei Feldkirchen............. 351 „ bei Maria-Rein.................... 35 I „ a. d. Goding...................... 73 Ulrichsberg bei Klagenfurt............... 35 r Unter-Drauburg........................... 352 Unter-Ferlach............................ 352 Unter-Loibach............................ 352 Untcr-Loibl.............................. 352 Unter-Tarvis.................. .......... 351 Unter-Vellach............................ 352 Unterwuhr bei Tanzenberg ................ 352 Urban (St.) bei Glanegg.................. 352 Unzdorf bei Althofen..................... 354 Urfulaberg............................... 354 Urtl.....................................480 Valentinthal............................. 354 Vaffoijen................................ 354 Veit (St.) Stadt..................V, 294, 354 „ bei Reineck........................ 3^1 Veitsberg................................ 3^1 Velden................................... 3^1 Vellach.................................. 3^2 Viktring.................................V, 363 Villach (Stadt)...................V, 309, 371 „ Warmbach........................... 387 Virunum .................................. 390 Völkendorf............................... 390 Völkermarkt..............................V, 390 Vordernberg ............................. 397 Wabelsdorf............................... 397 Wachfenberg.............................. 398 Waggendorf ... ,....................... 398 Waldenburg............................... 399 Waidifch................................. 39g Waifach................................... 399 Waifenberg............................... 39g Seite 3l8 319 319 319 319 319 320 419 320 321 321 321 321 321 321 321 322 322 327 328 32S 328 328 328 328 328 329 329 329 332 334 334 334 334 334 334 335 481 335 423 336 338 338 338 339 340 340 342 344 480 345 345 490 . Seite Waitfchach.......................V, 400, 480 Walburgen bei Eberflein.................. 401 Waldenftein (Schloß)..................... 403 Wallersberg, St. Peter am................ 404 „ St. Michael am.............. 405 Wandelitzen.............................. 405 Wafai.................................... 406 Wafferhofen bei Eberndorf............... 406 „ bei Sack ................... 406 Watfchig................................ 406 Watzmann................................ 406 Weideck...................................406 Weidmannsdorfer Moor..................... 406 Weinberg................................. 407 Weisbriach............................... 4°7 Weißen egg............................... 407 Weißen-See........................... . . 407 Weißenflein............................. 4°8 Weitensfels............................. 4°8 Wernberg . ; ............................ 409 Werfchling............................... 410 Wieting.................................. 41° Willibald (St.) ......................... 412 Windifch-Kappel.......................... 135 Windifch-St. Martin...................... 412 „ -St. Michael....................... 413 Winklern am Ifelsberg.................... 414 p bei Pörtfchach..................... 414 Witfch.................................. 414 Seite Wolanigberg............_................. 414 Wolfgang (St.) bei Grades..............75, 414 „ bei Lieferegg ............. 414 Wölfnitz bei Halleck..................415, 460 „ auf der Saualpe.................... 815 Wolfsbach.......................V, 41b, 480 Wolfsberg..................................416 Wöllan bei Arriach . ..................... 419 Wollanig.................................. 421 Wörther-See.............................. 421 Wullroß ................................. 421 Würmlach................................. 422 Wutfehein.......................... 422, 453 Zammelsberg ............................. 68 Zauchen................................... 423 Zedlitzdorf............................... 423 Zeifelberg........................... 335, 423 Zell...................................... 423 Zeltfchach................................ 423 Zienitzen................................. 424 Zigguln................................... 424 Zmuln..................................... 424 Zolfeld.........................424, 456 u. f. Zoffen.................................... 426 Zweikirchen .............................. 43° Zwetendorf................................ 430 Zwickenberg............................... 430 Zwifchenwäffern .......................... 432 Für die geehrten Lefer! Seit einer Reihe von Jahren befchäftigt fich die Central-Commiffion für Kunft-und hiftorifche Denkmale mit der Ausführung des Projeftes, eine Kunft-Topographie der einzelnen Kronländer zu verfaffen und der Oeffentlichkeit zu übergeben. Zunächft wurden die dießfälligen Arbeiten für Kärnten, Salzburg und Nieder-Oefterreich in Angriff genommen, die fich für den Anfang auf Sammlung des-ent-fprechenden Materials bezogen. Reifen von Künftlern und Archäologen, Relationen und Erhebungen durch die Confervatoren und einzelne Correfpondenten, zahlreich eingelaufene und meiftens brauchbar beantwortete Fragebogen, die von der Central-Commiffion hauptfächlich an die hochw. Pfarrämter verfendet worden waren, endlich größere Zufammenftellungen nach den beftimmten verfchiedenen Richtungen des Werkes, welche für dasfelbe zu liefern einzelne Angehörige der Central-Commiffion befonders eingeladen wurden, gewährten ein reiches und reichhaltiges Subftrat. Mit der Sichtung desfelben wurde je nach den Kronländern ein Mitglied der Central-Commiffion als Referent und Redakteur betraut. Als erftes Kronland, das kunfttopographifch behandelt werden füllte, wurde Kärnten gewählt. Nach durchgeführter Gruppirung der Orte, welcher die alphabetifche Ordnung zu Grunde gelegt wurde, erfolgten wiederholte Revifionen des Materials feitens der einzelnen Mitarbeiter, die — gewiß eine überaus fchwierige und mühevolle Arbeit — von denfelben mit dankenswerther Bereitwilligkeit übernommen und mit großer Sorgfalt durchgeführt wurden. Bei Befprechung der einzelnen Orte ift auf deren Wichtigkeit als prähiftorifche Fundorte, auf deren antike und mittelalterliche Denkmale Rückficht genommen worden, wobei gewöhnlich das 18. Jahrhundert den Abfchluß bildet. Zahlreiche Illuftrationen, theils aus dem älteren Vorrathe der Central-Commiffion, theils neu angefertigt, zieren das Werk; auf die beftehende maßgebende Literatur wurde durch Berufung möglichft eingehend hingewiefen. Die Central-Commiffion ift überzeugt, dafs mit diefer erften, man könnte tagen verfuchsweifen Publication weder eine Vollftändigkeit in den aufgeführten Orten und Denkmalen Kärntens erreicht wurde, noch dafs einzelne der Angaben nicht einer Corredtur bedürfen follten; fie kann fich jedoch beruhigen, dafs fie, fo viel als nur möglich Sorgfalt aufgewendet hat, um ein in feinen Nachrichten verläßliches Buch zu fchaffen. Es darf dabei nicht überfehen werden, dafs während der mehrjährigen Sammlung des Materials fo manche Veränderungen an den Obječten vorgegangen fein mögen, denen in diefer Publication nicht mehr Rechnung getragen werden konnte. In einem am Schlüße des Buches anzufügenden Nachtrage wird den während des Druckes in diefer Richtung gemachten Wahrnehmungen Rückficht gewidmet werden. Der erfte Band — der hiemit lieferungsweife zur Ausgabe_ gelangt — dürfte in circa 5—6 Heften zu je circa 4 Druckbogen abgefchloffen fein. Die Hefte werden in fo rafcher Folge erfcheinen, dafs fie wahrfcheinlich noch in diefem Jahre gänzlich ausgegeben fein werden. Im letzten Hefte wird die Landeshauptftadt mit ihren Kunft- und archäologifchen Sammlungen befprochen werden. In der diefem Bande beizugebenden Einleitung wird auf das Entftehen des-felben und auf die Theilnahme feiner Mitarbeiter näher eingegangen werden. Der Ladenpreis per Heft ift mit 2 fl. beftimmt. Wien, im Jänner 1888. Das Präfidium. Ä j - btudus^a knjižnica DZ 72 KUNST 726(436.6) (_ ii 1020325 < :> % s -y&K i ' 7 * . . W ; > ’ s!rt'.i; C .f ^r> ••<••• •'r. : y% >> ? v * •*> »i.•* .»■< '. * ■./ *- y- ‘ tt '<. ' . •tu- v' t - r, t * v » ,' /7 ,.»<^,< j fT-'- s-i } xJc3\ r#' _vfv A ■< hf9r 3 j / * C; M ^. »W.j r t *•• <'.. ^ -• -V i - ; s- vv- r^v »xr J, -7v4 j r. wmßmM <'Ifc i>V#^ Šp>> 1" T*1 .4^-fv ^ # ■ Jr , / 7Zx' - - 'ii |@ä|Ä iEI lfe%B tüha: ,i ■; \ J**‘ y; ! ■ v Ay ■