Tatdacher ZetMna. Freitag den 9. März 1821. ^Z^' Inland. H er z og t hum Moden a. ^'iodena den i5. Febr. Vei den in den leltten Tagen hier statt gefundenen Truppendurchzügen rittder Erzherzog Maximilian, Bruder unsers Herzogs, jedes-lu^l den^versckiedenen Kolonnen cntgegen.'Ungeachtet ml,cre ^tadt bisweilen so mit Truppen angefüllt wa», daß sie der Hälfte der Einwohnerzahl gleich kamen, so hcrrschte doch die beste Ordnung und Ruhe. Wir sind deshalb unserm Herzog vielen Dank schuldig, welcher noch vor seiner Abreise nach Laibach besondere Orte bestimmte, welche mit allem Nöthigen versehen werden m^siren, damit sowohl Infanterie als Kavallerie aufgenommen und gehörig bewirthet werden konnte. Nur d'^Offtuere wurden in Pnvanvohnungen einquartirt «l^ ,,.' ^ncrale speisten bei Hose. (B. v. T.) n - / Wie "„.' ^'' oer am 27. und 28. Febr. in dem grossen Saale oer n,edcvosterreichischen HH. Stände vorgenommenen er,reu Z.chung der Lotterie derHerrschaft ^^o.,aoc> ss. W.W. — 19,108--------2o,c>c>o —____ — 166.975--------io,^o— ^^_ !^Y,^I2 , ^». 6,000 ---____. — 122,236 — ^ Z^ ^____ — 160,675-------- ,,5^_____^. ^ Tirol. ^ur (>m Zillerchal), den 25. ssebr Die ältesten Leute ennnern sich hier keines so gelinden Wmterom" ^-^^^ ""'"""' 'ben deshalb sind im Verlauf ^ ^s^""^"^" "s""n, weil nämlich die ^,ch-Passte «ach ^H"«" «nd Weerberg, die sonst r^breyd des W.nters verschneyt war, heuer bestandig o^n bl.'" dem Hotel des päpstlichen Nuntius, Msgr. Giustiniani, mit dem Bedeuten, daß Monsignor auf der Stelle sein Hotel illuminiren «olle, um seine Theilnahme an der Freud: des neapolitanischen Volkes über die (getra'umten) Fort, schritte der Revolution in den päpstlichen Staaten zu He5 zeigen. Der Nuntius ließ jedoch scin Hotel schließen/ un.5> 6w« wchsrle sich, so wie der päpft!. Konsul, standhaft,'die^ sem Ansinnen zu. entsprechen. - 7 ,^^, ^ —i^ .,, ^ Zu Parti^iico (unweit Palermo in Sizilien, be« kannt wegen des trefflichen Weines, welcher daselbst, wachst) war es nm 26^ Ianner>zwischen^en Einwohnern vnd den Truppen, d,^ daselbst einquaUirtMe^deu, soll-ten, zu blutigen AuftriMn gekommen,. W^m der,Orts>. Syndicus, obschvu^etVie, Quartiere sowohl für Offiziere, als Gemeine, mit größter Sopgfalt.-bereitet, hatte,'von dem Kapitän F'erri?r,Mkt Ohrfeigen,aufs Hröbli.chstemißi handelt worden ,war-'.ve:KoM' paanieen vom yren Linien - Regiment ^«2! ?»1«rmo) D. Fernando di Francesco, und ihren ^emü^ulsgen gelang eä besänftigen und die Ruhe wieder herzustellen-^''^ ^,-^l^u i^ ^^^1^>^ Die Hauptstadt hqt,e.ine neue Krise überstanden, die von sehr schUmmer Vorbedeutung für Spanien Nachstehendes sind die aM den Madrider Blättern ge« fchöpftenBerichteüber die neuesten Vorfalle^, ,,^ ,,, ,^ Die Munizipalitat ,uon Madrid erhielt qm 6„Feb,r, " eine Depesche von dem Könige, worin er sich beklagte, daß er am 5. auf seiner Spazierfahrt sehr achtungswidrige Reden habe vernehmen den Munizipalbehörden, darüber^« wachen, daß dergleichen Unordnungen sich nicht mr erneuern möchten; demzufolge dekretirte die Munizipalitstt sogleich, daß 9 Corregidors mit ihren respectiven Eskorten sich auf den Schloßplatz begeben syttte.n, um daselbst die gute Ord.> nung aufrecht zi« erhalten, und die Aibsschten Sr. Maj. in Vollzug bringen zu lassen. ^ , . ^. , ,, . ,' Der König fuhr am-ö. wie.gewöhnlich spazieren. Mehrere Leute empfingen De.Maj. mit dem AuMufe,;, „Es lebe der konstitutionelle König!" wahrend von atü dern Seiten der Ruf: Es lebe der souveraine König!"-erscholl. Allein kaum war der Wagen des Königs über die Arkaden des Pallastes hinaus, als einige von der königl. Leibwache mit bloßem Degen hervorbrachen, und mehrere Bürger, welche diesem letzteren Rufe nicht bei» stimmten, mißhandelten. Das Ansehen der Corregidors wurde nicht geachtet; das Volk sammelte sich bald mit Macht, und zw«ng die kenigl. Leibwache, sich in ihre Ka« Sicherhsli drei Hssnonemaufgepflanzt das Zureden der Behörden besänftigten endlich die HmK des, Volkes. — Die Besatzung griff zu den Waffen,, unr nöthigenfalls thätig seyn zu,können; alle iu,der Stadt ^befindliche, verabschiedete,Mil:tarp,ersonen stellten'„,sl'ch „bei de« Muniz-ipalität ein,, um>ihre Dienste a)izudicfhen^ ,und zur Aufrechthaltung der Ruhe,mitzuwirken. ,,-.,, . Die Munizipalitat licß Sr. Maj.^ eine, auf hiese E'^ eigniffe sich beziehendeAddresse üherreichen, Der Mini» sterialxath,versammelte sich am, ?. nu^er dcm^Vi-'rntzt des Königs. Man beschloß die vorläufige Verabschiedung vct/vicr>KHMpagnien Lcihwache und verwies die defini, tibe Bestimmung, ih,res,,Schi.cksal2 «an die, Kortes. Pie Leute, aus ^welchen dieses Corps besteht/ begaben' si'ch', ' um diesen Beschluß abzuwarten., nach Oause, nachdem sie in^ihrer, Kaserne,ihre,Waffen.,und ihre Uniform nie' dergelegt hatten.,, ^ ,,^ .. ^ ^ .,, ,, , . '....., ',, ^,,.., Ihr« Kaftrnc,,wurd,e 2Tage'unv,^ Nächte lang von' dem Volke gleichsam belagert.,Die, Stadt war erleuchtet, iUM,ltnord»ungfn -zu ,ve-Seit diesem VrMnisse ist der Dienst im Innern des ^Mastes d,«n HeZebardenträgern,,, den .spanischen und walloner, Garden Md^n Föniglich^ vertraut. ,, - - -^ ^ ,', i,- ^^,,., /^^ .,"'', '^''''^ '''"" . 'Oegen^die, Urheber dieftr Unruhen,M el^ ftrMe MlHrj^chung!eingeleitet wcchen.^, , ^ "',,,/'^ .^",'. " '/ .Hie. ministerielle Zeitul^z kündlgt,am,llHU "a^ daß die, Regierung Tags vorher einen außerordentliche^" KMiex.,nach Paris gesen.det habe, nm dieNachricht^ä" . den in den-lehtM Tagen, in, der Hauptstadt yorgefal^ lenen,On!gnMn -zu überbringen. Dle NeHcr,unHSzei--tung hat dieser MrfaUe noch,mit kemcm MMe erwähnt. ,De^ Aloahe vM Helechofa machte,^^MttiHe^n^ Ehef yoy Tolech^^nterm 1. Februar die Änzelge^Va^ am,Tage zuve^Don WgnelH^rnandcz, mit demBey-nabm«n Ab^elo,(d,er Großvater), um ^0 Uhr Abends , mit Z Malm ">« d.em,Dsrfe,,Ponodal,^eIha,ftet. ,worde,n sey,; der, ßüüfte,,d,er nach Guadawpe geschlck rvprden war, wird verfolgt. Der politische Chef von Toledo Dt vine T?uppenabthcllung, von einem Offizier befehligt, abgefertigt, um diese Gefangenen abzuholen und sie entweder in die Hauptstadt von Estramadur« oder der Provinz Avila zu bringen. Kaiserthum Türkey. Die neuesten Nachrichten aus Albanlen und Nume; lien bestätigen zwar nicht die wirkliche Aufhebung der 8» Belagerung des festen Schlosses von Ianlna, von Seite der großherrlichen Truppen, wohl aber dir fortwährende Vertheidigung AliPascha's gegen die Angriffe der wie-der ihn aufgebothenen Heeresmacht. Das feste Schloß, welches i« behauptet, den Belageren, obwohl nur selten, gelang einige Außenwerke zu zerstören, so wurden selbe alsbald wieder hergestellt. Ali Pascha trachtet'sich immer' Mehr und mehr populär zu machen; die um ihn versammelten Truppen» deren Zahl übrigens nicht fv unbedeutend seyn soll, ais sie angegeben überreden, daß er nicht mehr für sich, sondern nur für das Interesse und die Freyheit seiner treuen Waffengefährtenkampfc;. sein ho? hes Alter, versichert der schlaue Rebell, gestatte, ihm. nicht mehr, an sich selbst M denken, und verlassen von seinen Z'ndern, gehorten alle seine Schatze nur denjcni-. gen an^ rie sein Schicksal auch dann noch mit< starb'nicht, sse schlief sanft ein, ohne Schmerz, ohne Krankheit, ohns allen Todcsschauer. (W. Z.) Über die Begriffe von Freiheit und Aufklärung» (B e sch l n ß).' Ich schaue hin über die vielen Länder des ö'sterrel« ch'schen KaiferstaatS — mein Blick — trübe geworde» durch die Flamme im Süden, wo getäuschte Völker dem äffenden Nachtgeiste einer verderblichen Freiheit nachrennen in die Wüste der Verzweiflung—erheitert sich bei dem Anblicke so vieler Völker, die e'me wahre Aufkläc rung —begünstigt durch ihren menschenliebenden großen Kaiser — glücklich gemacht'hat, und noch immer einer höhern Stufe des Völkerwohls in der milden .Zone ei-' ner väterlichen Leuung und eines gesegnetenFriedcns ent» gegen führt. -»- Unzählige Anstalten und Gesetze des erha» denen Herrschers verkünden es seinen Völkern. — DM Mon«rch selbst, ein Beispiel echter get der Religion, die ^>ie Stütze des Thrones,-und de«; . unauflösbare Knoten im Völker-und Vürgerverbande ist. — Or verbreitet religiöse Institute, ehtt die Diener, der Religion, sichert und verbessert-ihr Einkommen, M? terftüht ihr Ansehen, -und die erste Wissenschaft des Mn^ schen, die Wissenschaft der Religion, wird in de,n Lehr-, salen dsr Universitäten, wie in den Schulstuben des Dor--, fes gelehrt, zum klarsten Beweise, daßnur gute «Thristew — gute Bürger seyn können.— Die Künste undd,i^Wis», senschaften weiden in seinem Rriche befördert,,ermu.Nl. ttrt, belohnt. Alle Zweige deSHn^nfchlichen Wissens^wepi den bebaut, und dieser Sanis>dM 'VolkeraufMrung,. der in ihre unermesftnenFütchen. gelegt wird, tragt seg^ ziende Früchte' für Mit- und Nachwelt- 'Tr,effli.che,W)re» werden nach sorgfältiger Prüfung angestellt,, würdig che,^,.. soldet,'und selbst die Verdi-enfte des fteißigen Landschu^^ Meisters von'der Regierung 'btlohnt.!^- Pe.r, Ackerbau, blüht —landwirthschaftllche GeseUschaftcu bilden sich. — T)ct, Arbeiter genießt ruhig de'N Schweiß ftines Mnge^^ sichtS unter der Ägide weiserM-setze^ und eines glorreich errungenen Friedens. Der Handel wird zur Quelle des' National-Neichtyums °^-- Gewerde'u'nd FaWken schwingen sich rasch zu ein schöpferischer Geist weckt in dem Artisten und Fabri« kanten Ideen zu neuen Erfindungen und Verbcsscrun« gen. — Eine weise und liberale Censur verwahrt uns nur vor den Schierlingspftanzen der Litteratur, ohne un< auch nur ein einziges nützliches Gewächs zu entziehen. — Die Völker gewinnen Nationalsclbstgefühl, und die Gelehrten der Nation beeifem sich, in dcn vortrefflich. 62 sten Zeltschriften lhrrs Vaterlandes ihr« Bemerkungen, Pläne, Vorschläge zur Aufnahme der Nati»nalkultur m ollen Fächern der Künste und Wissenschaften, wie in ei-nem Staats-Depot niederzulegen. Besteht wahre Freiheit darin, daß der Mensch ungehindert jedes Mittel zu seiner Bildung und Wohlfahrt ergreifen und ausüben darf, daß eine unerschütterliche Gerechtigkeit m,d die gewissenhafteste, gegen Jeden gleiche Anwendung der Gesetze, ihn vor jeder Willkühr schuht, und er einer so freien Iustizpflege genießt, wie kein Staat eine gleiche auszuweisen hat — besteht Aufklärung darin, daß der Mensch die besten Mittel zu seiner Wohlfahrt kenke und anzuwenden verstehe; so ist Österreichs Bürger in cinem hohen Grade aufgeklärt und frei. Nur eine solche Frei« hcit sollen die Völker sich wünschen, nur nach so einer Aufklärung sollen sie ringen. — Himmelstochter! strecke deinen Stab über Thron und Hütte aus, und lehre uns die Verfeinerung unserer Zeit mit der heiligen S^t« tcneinfalt der Väter zu paaren ! (B. u- T.) Vermischte Nachrichten. In Boston, in denivereinigtcn nordamerikanischen Staaten, wußte kürzlich ein, wegen Betrugs Verhafteter , auf eine sehr sonderbare Art zu entkommen. Ei» ner seiner Mitverhaftcten, ein Neger, war gestorben und bereits in den Sarg gelegt worden, den Sarg aber hatte man die Nacht über noch im Gefängnisse gelassen. Je« ner Gefangene benutzte diese Zeit, nahm den Neger heraus und legte sich an seine Stelle in den Sarg. Am folgenden Tage kamen vier Landsleutc des verstorbenen Negers und holten den Sarg nach dem Kirchhofe ab. Schon waren sie dort angelangt, als der Sargdeckel slch auf cin Mal öffnete, der vermeintlich Todte heraus« sprang und sich schleunig auf die Flucht machte. Die be» stürzten Neger entflohen ebenfalls unter dem Geschrei: Der Teufel! der Teufel! Erst am folgenden Tage entdeckte man die Abwesenheit des Gefangenen und den ganzen Betrug. Als jüngsthin zu Berlin Spontini's Oper: »Die Nestalin," aufgeführt wurde, erlebte das Publikum einen seltenen Vorfall m der Halste der Vorstellung. Kaum war Mme. Milder auf der Bühne erschienen, sank sie in Ohn-wacht, und einigen nahe stehenden Individuen in die Arme, welche sie schleunig hinter die Coulissen brachten. Bald darauf trat Mme. Schulz auf/ward von Krämpfen befallen, und mußte ebenfalls abgetragen werden. In «llcr Eile mußte nun ein Ballet an die Stelle der zwei-stn Hälfte der Oper treten. Fre md en -Anzeige. Angekommen den 5. März: Die Durchlauchtigsten Prinzen Georg von Anhalt-Dessau, k. k. Oberstwachtmeister, und Friedrich von Anhalt-Dessau, k. k. Rittmeister, von Wien- — Herr Aloys von Vusan, königl. Nath und Banaltafel-Asfessor, von Agram. — Herr Heinrich Dürnbauer, Siegellack« Fabrikant, und Herr Philipp Bcnucci Mahler, beide von Wien. — Herr Franz Vlast'ch, Großhändler, und Herr Karl Imabenit, Handelsmann, beide von Trieft. Den 6. Herr Baronct von Wylie, Leibarzt Sr. Majestät des Kaisers von Nußland, von VillaH. Den 7. Herr Freiherr äe ponl, k. k. Hof-Sekretär, von Wien. — Herr Anton Gumberti, Unternehmer der italienischen Oper, und Herr Vartolo Stella, Sänger, beide von Venedig. — Frau GiugliettaMorin mit Toch: tcr Thercse, Sängerinnen, von Alessandria. Abgereiset den 5. März: Se. Erz. Marquis S- Marsan, königl. sardin. Mi' nister der auswärtigen Angelegenheiten, und Herr Hya» cint Perrki, königl. sardin. Gesandtschaftsattacht-, nach Turin. — Se. Eminenz Kardinal Sp.na, päpstlicher Legat zu Bologna, nach Rom. — Herr Ernst Weiner, Kaufmann, nach Triest. Den 6. Herr Albert von Pahowsky, k. k. Soova-rer Salinen - und Wirthschafts - Oberinspektor, nach Wien. — Herr Laurin, k. k. Professor, nach Pavia.— Herr Philipp Venucci, Mahler, nach Mattq. — Herr Heinrich Dürndaucr, Siegellack-Fabrikant, nach Paris. — Herr Franz Vlasich, Großhändler, und Hcrr K.'.rl Imabenit, Handelsmann, beide nach Triesi. Den 7. Herr von Seidel, k. k> Oberstwachtmeistcr und Banal-Generalkommando-.Adjutant, »ach Agram« Wechselkurs. Am 3. März war zu Wien der MittelprciZ dcr Staatsschuwverschreibungcn zu 5pCt. in C-M- 715/6; Darleh. mit Verlos, v. 1.1620, für 10a fi. in CM. 102 i/3; detto detto detto 1821, dctto detto 95 3/4; Ccrtifie. f. d. Darl. v. 1.1621, für 100 fl. in CM. 971/2; Wiener St. Vanko-Qblig. zu 2 1/2 pCt. in CM. 3i 5/4 ; Kurs auf Augsburg, für 100 Guld. Curr. Gulden 99 i/L Nr. Ulo. — Convcntionsmünzc pCt. 260. Vank-Actien pr. Stück 549 3/3 m.C. M. I