Nr. 2. Donnerstag, 3. Jänner 1889. W8. Jahrgang. Laibacher Zeitung. Vränn«er«t»o«»prel«: Mlt Postvelllnbnn« : «an»i«hrig fi. i», hnlbl«brlg sl. ?.»o. Im «omptol«: ^ Di« „L»ld»ch« Zeltun," «sch««nt t«,l«ch mit Nn»»«hme l>«» Eonn» und ff««e»tagl D!« «v«lntftr»tl»» ,an,<ählig fl.il, halbjähriz sl.»,»«. Fü» die Zufitllun« in« bau« ganzMrlg fi. l ^ I»ler»l»»«««»»rt y»» X befindet fich »ahilhüfgass« lb, bie «ebactlo« Bahnhofgassc 2t, Vp«chftunbln der «eduction täglich von lleine Inlerate bi« ,» 4 feilen »» lr., glijhne per .»jtil« « lt.; bei öfteren NX^efholunzen pr, »sell« » k. I ^ bi» I» Uhr vormittag».— Nnsl»nli«t«Bilelf »erbe» mcht «»««nommen a«d Vlannscripl« nicht »luusgesilllt. Mit 1. Jänner 1889 begann ein neues Abonnement auf die Laibacher Zeitung. Die Prä numerations» Bedingungen bleiben unverändert und betragen: mit Postverstndung: fllr Laibach: ganzjährig. . 15 fi. — lr. ganzjährig. . 11 fl. — lr. halbjährig . . 7 „ 5l) „ halbjährig . . 5» „ 5N „ vierteljährig . A „ 75 „ vierteljährig . 2 „ 75 „ monatlich . . 1 „ 25, „ monatlich . . — „ 92 „ Für die Zustellung ins Haus sür hiesige Abonnenten per Jahr I Gulden. MW- Die Pränumeratlons'Veträge wollen Porto» lrei zugesendet werden. Jg. v. Rleimnayr K Fed. Vamberg. Umtl'icher Hheil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben laut Allerhöchsten Handschreibens vom 26. December v. I. dem Statthalter in Galizien Dr. Kasimir Grafen Vadeni, dem Gutsbesitzer in Böhmen Friedrich Karl Grafen Kin sky und dem Senatspräsidenten d^s Verwaltungsgerichtshofes Dr. Karl Freiherrn von Le-mayer die Würde eincs geheimen Rathes taxfrei aller-gnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. December v. I. dem Vorstande des Präsidial-Vureaus im Handelsministe. rium. Scctionsrathe Dr. Ernest von Koerber taxfrei den Orden der eisernen Krone dritter Classe allergnä« digst zu verleihen geruht. Der Minister für Cnltus und Unterricht hat zn Nezirks-Schulinspectoren in Krain ernannt: für den Schlllbezirt Adelsberg den Oberlehrer Johann Thuma in Adelsberg; für den Schulbezirk Wottschce den Re. ligionslehrer am Staals-Untcrgymnasium in Gotischer Johann Komljanec: filr den Schulbezirk Vurk« feld den Oberlehrer in Gurkfeld Franz Gabriel; fllr den Schulbezirk Krainburg den Lehrer an der zweiten städtischen KnabcnVolksschule in Laibach Andreas Zume -; für den Stadtschulbezirk Laibach den Pro. fessor an der Staatsrealschule in Laibach Franz L ^ vec; für den Schulbezirk Umgebung Laibach den Uebnngs« ichullehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Laibach Johann TomZic; für den Schnlbezirk Littai den Bürgerschullehrer in Gurlseld Joseph Bezlaj; für den Schulbezirk Loilsch den Professor an der Lehrerinnen« Bildungsanstalt in Laibach Wilibald Zupancic; für den Schulbezirl Nadmannsdorf den Pfarrer in Dobrava Jakob Aljaö; für den Schulbezirk Rudolfs» wert den Director des Staategymnasiums in Rudolss-wert Andreas Senekovic; für den Schulbeznk Stein den Oberlehrer in Moräutsch Lorenz Letnar und filr den Schlllbezirt Tschernembl den Oberlehrer in Tschernembl Anton Ieröinovi^. Der Handelsminister hat die Postcommissäre Anton Thomas in Graz und Arthur Marcocchia Edlen von Marcaini in Trieft zu Postsecretären ernannt. Nichtamtlicher Dheil. Oesterreich-Ungarn am Neujahrstage. Wien, 1. Jänner. Wohl das Rühmlichste Ulld Erfreulichste, was man dem soeben vergangenen Jahre nachsagen kann, ist. dass es die Völker in der Hoffnung auf die Erhaltung des Friedens nicht getäufcht hat. So rasch dieses Lob auch ausgesprochen wird. fo ist es doch schwerwiegend genug. Es ist das Resultat a/waltig wirkender Kräfte und unablässiger Fürforge der Monarchen wie der Staats» manner. Aber das Jahr 1888 hat auch die Schwierig» leiten nicht vermehrt, welche eil von dem verflossenen Zeitabschnitte übernommen hatte. Es ist leine neue Frage, welche die Völker entzweien könnte, dem Boden der internationalen Beziehungen entsprossen. Diejenigen, welche etwa hinzugetreten sind, bewegen sich in den fernen Zonen, wo civilisatorische und coloniale Zwrcke der großen Culturvöller nach ihrer Verwirklichung ringen. Aber auf dem Boden der Tagesfragen Eliropa's ist mindestens alles im alten Zustande geblieben. Schwere Ereignisse haben das Deutsche Reich heim» gesucht. Zwei große Herrscher wurden dem deutschen Volke entrissen, aber der jugendliche Kaiser, welcher den Thron seiner Väter bestiegen, wandelt auf den Pfaden seiner gekrönten Vormänner und leiht mit gleicher Weisheit und Stärke seinen Schirm dem all» gemeinen Frieden. In den herzen der deutschen Nation riss das Jahr schwere Wuudeu und senkte tiefe Schatten auf das Gemüth drs bundcifreundlichen Volkes. Auf den unwandelbaren Gang der Politik konnte dies leinen Einfluss nehmen, da die Ziele der Herrscher mit jenen der Nationen identisch sind, die Fürstenpolitik in Oesterreich-Ungarn und im Deutschen Reiche zur Volks» und Nationalpolitit in beiden Staaten geworden ist. Mitten in der Zeit schwüler Beängstigung, welche der Völker Europa's sich bemächtigt hatte, eröffnete die am 3. Februar 1888 erfolgte Publication des Bundes» Vertrages unserer Monarchie mit dem Deutschen Reiche, den vollen Einblick in die oft von ihren Gegnern verdächtigte Friedenspolitik der beiden Grohstaaten, in ihren festen Entschluss, ihre gemeinsamen imponierenden Kräfte nur zur Wahrung der ruhigen Fortentwicklung Europa's zu verwenden. Von diesem Augenblicke an kam eine gewisse Zuversicht in die Stimmung der Nationen. Diese wuchs in demselben Maße. als die weiteren Ereignisse sowohl die Tendenz als die Stärke des Bundes in einem Lichte erscheinen ließen, da« die Nebel des Zweifels und der Deutelei siegreich zerstreute. Denn als der Tod den Kaiser Wilhelm zu seinen ruhmvollen Vätern berufen, wurden jene Depefchen zwifchen dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Kälnoky gewechselt, welche die Fort» dauer der Friedensliga über das Walten des Monarchen hinaus bekundeten, fowic jener Beziehungen, «welche unzerreißbar sind, weil sie mehr noch als auf geschriebenen Verträgen auf der unerfchütterlichen Gleichheit der Interessen der Traditionen und der Gesinnung ihrer Völker beruhen». Die herzliche Aufnahme des Erzherzogs Albrecht in Berlin, der bald darauf erfolgte Besuch drs Grasen Kälnoly in Frirdrichsruh. zeigten deutlich den flsten und entschiedenen Lauf des Staats-schisse« in der Richtung, welche die Interessen des Friedens und der beiden Slaaten mit unverlöschbarer Kraft vorgezeichnet haben. Des jugendlichen deutschen Kaisers Ankunft in Wien bot die Veranlassung zu jenen historisch gewordenen Trinksprüchen der beiden Monarchen, dem'n Europa mit Spannung lauschte, und die überall jubelnden Zuspruch gefunden haben, wo man den Frieden gesichert und deshalb auch stark wissen will. Die in der Hofburg am 4. October gesprochenen Worte wurden zu dem vorspringendsten Ereignisse des Jahres, das alle seine Kraft aufwandte, um einerfeits die Macht des Friedensbundes zu festigen, andererseits den Zweifel in dessen lautere Zwecke zu entwaffnen. Das innige Verhällnis zu Italien fand eine neue Bekräftigung in der Begegnung des Grafen Kälnoly mit dem Minister Elispi in Eger. und die Romreise Kaiser Wilhelms enthüllte der Welt die Bedeutung, welche die verbündeten Mächte auf die Mitwirkung eines Staates legen, der, gleich ihnen, nur das einzige Ziel verfolgen kann, seine civilisatorische Entwicklung Jeuileton N e n o. Aus dem Bulgarischen. II. «Kommst du schon seit langem nach Constan-'novel,?, sragte der Freund. «Jetzt bin ich zum drit» br"^ ""s bem Wege nach Hause — 9 Jahre ver> n^nV 'ch i" fremder Welt.» — «Dein Herz wird auch d" Zreude sein?. Mpn,- »5 be"" nicht! Soll ich mich doch baldigst trips. -1 " erfreuen. Wenn mich nicht die Armut verlaN " "" t""^"o Lire möcht ich Well, und Kind sick ^' schwer kommt es einem an. aber es lässt ' ^ !Ms anderes machen. Christo, mein Aeltester — um kt Nlllas-Tage hat er das zehnte Jahr vollendet l'-l."" !""lges, verständiges Kind — es mag mir am "ven blechen — lüsste mich dreimal, als ich vor drei fahren vom Hanse Abschied nahm. «Vater., sprach Ni« - «r.""^ und sieh', dass du bald zurückkommst, ick ""^"'ter werde ich schon gewachsen sein, da will in„^. 1°^"' ""ll dir helfen und nach Constan-Unopel z,ehen. Dann kannst du mit Mutter. Groß-vater und Großmütterchen fein zu Hause bleiben -^. Ne wemen immerwährend, wenn du uns fehlst.» «m Spann hoch von einem Kinde und solche Gedan. Ich konnte mich nicht zurückhalten und ließ meinen Thränen freien Lauf. Und da soll ich nicht bluten für das Leben der Meinigen? Wenn ich nur zehntau» send Groschen hätte, ich würde einen Schweinehandel unternehmen, da könnt' es langsam aufwäits gehen. Aber mit der verssuchten Nadel sticht man und sticht und hat nichts davon — mit Gewalt lässt sich nicht ins Paradies gelangen. Schwer muss man arbeiten, aber der Arme mnss leben, sonst sterben seine Kinder den Hungeltod. Ach, wenn du wusstest, wie oft ich in Constantinopel zn den Ufern des Meeres gieng, um mich da hineinzustürzen und allem ein Ende zu machen! . . . «Mag der Mensch noch so lange leben, endlich muss er sterben; er muss aus dem Leben verschwinden, auf dass seine Leiden enden.» dacht' ich... pricica's und Panagirs die Augen offen behielten, den Frevelthaten könnten sie lein Ende beraten. Neno bestieg sein Pferd, verabschiedete sich von seinem Freunde und wandte sich gegen Norden. Ihm that es so wohl. die öden Felsen, das hohe Gebirge mit seinen Schluchten zu betrachten, in deren Mitte sich ein Theil seiner selbst befand — seine Erinne« rungen und seine lieben Leute. Der Wald wurde immer dichter und dichter. Herrliche Düfte schwängerten die Luft... Es war noch dunkel. Aber dort in der Ferne, immer höher und höher, über den Nebeln des Waldes zeigt sich ein Schimmer, er wird heller, und bald freut sich alles im Lichte des Tages... Da war eine kleine Ebene. .. Neno getraute sich freier zu athmen und sandte seine Blicke vorwärts ... Vor ihm standen dieselben Türken, die er in Philippopel bemerkte und die ihn gestern verfolgt hatten. «Hej, Giaur, steh' und gib' uns Feuer, wir wollen unsere Tschibuks anzünden,, sprach der eine. «Ich hab' kein Feuer.» sagte Neno und jagte von dannen. Der felsige Weg zog sich im Zickzack. Neno's Pferd war bald müde. wiewohl er ihm genug zu fressen gegeben. Die Türken kamen immer näher. In's Dorf war noch weit. .. Neno sah ein, dass seine Sachen schlimm standen. Er wollte sich der gestrigen List bedienen. Da krachten zwei Schüsse zur selben Zeit und er fiel zu Boden. «Noch eine Witwe,» sprach Neno. und seine Augen schloffen sich für immer. In diesem Augenblicke traten drei Osmanover Türken aus dem Gebüsche, die sich auf eine Jagd begeben wollten, und blickten lächelnd in das bleiche Antlitz des Todten. «Gut habt ihr ihn getroffen.» «Der Pascha befahl uns. ihn lebend einzufangen und ihn in die Koscha* zu bringen. Er wollte jedoch entfliehen, daher habm wir ihn getüdtel.» — «Wer ist er?» — «Ein Verräther. .. Von den Mosko-vitern trägt er ein Schreiben an die Kopricicaer Giauren, die vor zwei Monaten die Köpfe erhoben hatten.» «Zählt sein Geld ab und gebt die Hälfte davon, wenn ihr wollt, dass wir schweigen.» — «Out. gut. lasst uns nur ein wenig zur Seite treten.» sagten die Schergen des Paschas, «die Zaptiehs aus dem Dorfe könnten uns auch gewahr werden! . . .» Ljuven Karavelov. * Arrest. Latlmcher Zeitung Nr. 2._________________________________________11_______________________ 3. Jänner 1«89. wenn dasselbe auch hiedurch an innerer Einigung gewonnen hätte. (Deutschland.) In Berlin macht ein Besuch, welchen Kaiser Wilhelm dem Grafen Herbert Bismarck anlässlich dessen 40. Geburtstages gemacht, lebhaftes Aufsehen. Man wird nicht irre gehen, wenn man diesem Besuche besondere Bedeutung zuerkennt und an« nimmt, dass derselbe ein Beweis sei für die Ueberein» stimmung des Kaisers mit der Bismarck'schen Politik (Russland für Montenegro.) Der Zar hat dem Fürsten von Montenegro eine bedeutende Summe zur Errichtung einer Kathedrale in Nilsic an der Grenze der Hercegoviua geschickt. Die russische heilige Synode hat dem Fürsten ebenfalls 3000 Rubel zur Unterstützung der orthodoxen Kirche des Fürstenthums zukommen lassen. (Gladstone) vollendete am vergangenen Sonn« tag sein 79. Lebensjahr. Iu Howarden wurde der Geburtstag des greisen Siaatsmannes trotz seiner Ab> Wesenheit m der üblichen Weise gefeiert. Die liberalen Wähler von Midlothian halien ihrem Vertreter im Parlamente eine Glückwunschadresse übersendet, woün sie ihn ihres fortgesetzten Vertrauens versichern. (Die Situation in Belgrad) gestaltet sich immer günstiger. In der der Verification der Mandate und der Wahl des Skupzlina-Vurcaus ge> widmeten Sitzung zeigte es sich. dass die von Katic und Tajfiü geführte Gruppe der intransigents, Radi« calen auf ein Dutzend herabgeschmolzen sei. Es wur. den acht Mandate iuvalidiert, mehrere Abgeordnete lAen chre Mandate zurück, so dass von 630 nur 591 venfmert wurden. In der Sitzung selbst waren 57k Deputierte erschienen. s(?us Paris) wird der «Kölnischen Zeitung» geschneben, und der dortige .Figaro, bestätigt cs, dass ocr Kslcgsmllnster von Frcycinet einen neuen außer-oroentllchen Credit von 220 Millionen Francs für den -oau, beziehungsweise Ausbau strategischer Eisenbahuen verlangen werde. Zunächst soll die Hauptlinie Paris-Avncourt auf der 84 Kilometer langen Stncke Vitry-^.erouville vlergeleisig (statt wie jetzt zweigeleisig) an- (Die Session des italienischen Parlamentes) wurde am 2. Jänner geschlossen. und wird dle nächste Session in diesem Monate durch eine N?^.?b"""be eröffnet werden. Sie wird fast auiMlehluh Berathungen über finanzielle und social-Politische Vorlagen gewidmet sein. — Die Uuterhaud-lungen für den ttalienisch-schweizerischen Handelsvertrag uehmen raschen Fortgang. Eine Einigung der Dele" gierten steht unmittelbar bevor. (Englan d.) Einen zwar bescheidenen, doch immer, hm sehr nützlichen Beitrag zur englischen Gesetzgebung lieferte das englische Parlament z»m Schluss der vorigen Woche durch die Erledigung einer Bill, welche bestimmt dass in Fällen von Bankrott zunächst die «ohne der betreffenden Arbeiter voll ausbezahlt werden (Russland und der Vatican.) Der«Osser-vatore Romano, erklärt wiederholt, dass die Beha»p. tl'ng die russische Sprache werde auf Anordnung d.s -Papstes m allen katholischen Kirchen des russischen Meiches eingeführt werden, unwahr sei. Tagesnelliljleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Trop« paucr Zeitung» meldet, dem Militär-Vttcranenvereine in Raase zur Anschaffung einer Fahne 60 sl. und der Gemeinde Sllipp zur Anschaffung von Löjchgeräthen 100 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser spendeten 800 fl. für die Abbrändler in Bursztyn. — (Schluss des Jubeljahres.) Anlässlich des Schlusses des Jubeljahres fand am 31. December in der Peterskirche ein vom Papste celebriertes Tebeum statt. Die Kirche war überfüllt. Der Papst wurde lebhaft acclamiert. Dem Tedeum wohnten das diplomatische Corps, der römische Adel und die Familie des Papstes bei. Ita» lienische Soldaten hielten den Verkehr auf dem Peters» platze ausrecht. Es erfolgte keinerlei Iwischenfall. — (Die Bevölkerung Europa's.) An der Jahreswende ist es nicht uninteressant, constatieren zu können, dass sich die Bevölkerung Europa's seit dem Beginne dieses Jahrhunderts geradezu verdoppelt hat. Sie betrug 175 Millionen Einwohner im Jahre 1800 und ist bis heute auf 350 Millionen gestiegen. Folgende Ziffern zeigen die nach genauen statistischen Aufzeichnun» gen festgestellte progressive Zunahme während des Jahrhunderts: Die Bevölkerung Europa's betrug im Jahre 1800 1830 I860 1880 1888 175 216 269 331 350 Millionen Einwohner. — (Langathmige Menschen.) Im Varied Theater zu Straßburg wurde am vorigen Dienstag ein interessanter Wettlampf zwischen Capitän James, ge» nannt der Fischmcnsch, und dem Schwimmeister Huck ausgelragcn. James ließ sich auf den Boden des aus Glas hergestellten Bassins nieder und verblieb dort drei Minuten 14 Secunden unter Wasser. Daraufhin stieg Huck in das Bassin, tauchte unter und blieb zum ersten» male 1 Minute und 4 Secunden, dann, als er sah, dass es nicht genug, beim zweilenmale 1 Minute und 20 Se» cunden unter Wasser. Den Sieg trug somit Capitän James davon. Als geborener Oesterreicher spendete er den errungenen Wettpreis im Betrage von 100 Mark dem Oesterreichisch, ungarischen UnterstühungSvereine in Straßburg. — (Sanitäre Berichterstattung.) Das k. l. Ministerium des Innern hat über Antrag des obersten Sanitätsrathes pro 1889 neue Vorschriften zur Regelung der sanitären Berichterstattung erlassen. Die Formulare für die Wochenberichte über Todesursachen, welche Städte und Orte von über 15,000 Einwohnern zu erstatten haben, enthalten fortan Ergänzungen und Abänderungen, welche diese Berichterstattung der in Deutschland und an« deren Culturstaaten üblichen näher bringen. Um der bis» herigen unregelmäßigen Berichterstattung über Infections» kranlheiten abzuhelfen, sind alle Gemeindevertretungen zu verhalten, gleich vom ersteu Erlranlungssalle Anzeige an die politische Behörde zu erstatten und derselben regel« mäßig an jedem Woche nschlusse über den Verlaus der In» fectionskralllheiten und die Maßnahmen zu deren Tilgung zu berichten. Auf Grund dieser Berichte der Gemeinden haben die politischen Behörden der politischen Landes» behörde über je vierwöchentliche Perioden übersichtliche Berichte, abgesondert für jede Art von Infectionslrankheit, vorzulegen. Die Landesbehörden haben auf Grund dieses Materials Landesübersichten an das Ministerium des Innern zu senden, welche als Material für die be» absichtiglen Publicationen des obersten Sanitätsrathes zu dienen haben werden. Zu diesem Zwecke haben auch die Directionen aller Krankenanstalten Monatsberichte zu liefern. Alle zur öffentlichen Bekanntgabe bestimmten Verordnungen werden im Organe des obersten Sanitätsrathes publiciert werden. — (Krieg dem — Mieder.) Aus Paris schreibt man: Einige tonangebende Modedamen haben den kühnen Entschluss gefasst, dem Mieder den Krieg zu erklären, da dasselbe, wie sie finden, zu den neuen faltigen Taille»lz»oden nicht nur nicht absolut nothwendig, sondern sogar störend ist. Die Pariser Miederfabrilanten sind natürlich in höchster Verzweiflung. — (Per «afrikanische Stern».) Der König der Belgier hat in seiner Eigenschaft als Souverän des Congostaates einen neuen Orden gegründet, den Orden vom «afrikanischen Stern». Natürlich ist dieser Orden nicht für die Schwarzen berechnet, welche in dem naiven Urzustände ihrer Uncultur noch leine Knopflöcher haben, weil ihnen die Röcke dazu fehlen, sondern für die Wei» hen, welche sich um die Erforschung, Erschließung und Eroberung Afrika's Verdienste erwarben. Wie einst nach Amerika, so richtet sich heute der Forschung«- und Colo» „isierungstrieb nach drm «dunklen Welltheil», Die Frie» dens» und Kriegs«Expeditionen nach Afrika stehen auf dem Programme des alte» Europa. Es liegt wirklich etwas Symbolisches in dem Orden Leopolds II. Der «asri» lanische Stern» geht auf. . . — (Durchgebrannt.) Der Linzer Wattafabrilant Marcus Kurz ist seit dem 13. December abgängig. Derselbe dürfte nach Amerika geflüchtet sein. Man spricht von 180.000 fl. Passiven. — (Schreckliche Explosion) In Tarragona in Spanien sind infolge einer Explosion von 30 Dynamit« Patronen zwei Häuser eingestürzt; fünf Personen wurden gelödtet, mehrere verwundet. — (Panama-Canal.) Aus Panama wirb ge» meldet, dass die Canalarbeiten fortgesetzt werben, dass aber die Zahl der dabei beschäftigten Arbeiter in einigen Seclionen eingeschränkt wurde. In den verflossenen zwei Monaten wurden infolge von Streitigkeiten zwischen der Gesellschaft und den Bau Unternehmern 2000 Arbeiter entlassen. Es dürften indes leine weiteren Arbeiter ent» lassen werben, deren Gefammtzahl sich jetzt aus etwa 9000 beläuft. — (Amerikanisches.) Einem wohl glaublichen Berichte aus Kentucky zufolge hat dort ein Professor sei« nem Affen Clavierunterricht ertheilt. Das gelehrige Thier hat es in der Virtuosität so weit gebracht, dass es nicht nur mit seinen vier Pfoten geläufig vierhändig spielt, sondern dabei sogar mit seinem Schwanz — die Blätter des Notenhestes umwendet. — (Ein angeklagter Arzt) Der Temeivarer Gerichtshof stellte den Kißetoer Arzt Dr. Marcus Ernst wegen Tüdtung unter Anklage, weil infolge eines Ver. fahrens, das auf Unlenntnis seines Metiers beruhte, eine Frau aus Gizellafalva, welcher er bei einer Geburt Hilfc leistete, während der Behandlung starb.______________ Nachdruck verboten. Fioben nnö ,grzwuuge„heit bewegen ;u nl/^ "? "tigerte s^' an eine solche Möglichkeit wo ,.nn/'''^^r dennoch, der qualvolle Gedanke blieb: °'°^ Georges weilen? bis ;ur M.Av" >tte dem Kammerdiener befohlen, von^n ^ ^ des Gebieters zu wachen und sie da- Nm 5//"« I« setzen, sobald er heimkehre, merdi^" c^'" Uhr endlich klingelte sie; der Kam-merdlener ersch,en »md meldete, ohne nach den Befehlen lemer Hrrrm zu fragen: »nn l^"s.Hl"G"s ist nicht zurückgelehrt, doch Herr die ^."^"«'"^lben gekommen und frägt an, ob dle Frau Grafm ihn empfangen würden., kl- ;.,'^"c/°" Moulicres? Zu dieser Stunde?, rief o»e lunge Frau überrascht. «Was soll das bedeuten?, «yerr von Moulicres kommt von dem Herrn grasen.» N 5 '2ch"l Sie ihn eintreten.'» stieß Bianca aus: alle Ueverlegnng hatte sie verlassen. Unter anderen Umständen würde sie nicht zu solch ungewöhnlicher Stunde einen Mann empfangen haben. den sie sehr wenig kannte, obwohl er mit ihrem Gatten gut bekannt zu sein schien — einen Mann, den sie außerdem nichts weniger als sympathisch fand, aber er brachte ihr zweifelsohne Kunde irgend eines ernsten Ereignisses und war von Herrn von Listrac gesandt; so konnte sie sich nicht weigern, ihn zu sehen. Stehend erwartete sie seinen Eintritt, fest cut» schlössen, dass das Gespräch ein äußerst kurzes sein solle. Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er ein, ganz so unbefaugfn, als handle es sich um einen ge« wohnlichen Besuch und nicht um rine Visite der ungewöhnlichsten Art — zur Mitternachtsstnnde. Herr von Moulicrls hatte die Vierzig jedenfalls längst überschritten, aber er verwendete viele Sorgfalt auf seine Person, um immerhin noch so jugendlich zu erscheinen, wie das nur möglich war. «Gnädigste Gräfin.» sprach er nach einer tiefen Verbeugung, «Sie werden entschuldigen, dass ich mir derart den Eintritt bei Ihuen erzwinge, wenn ich Ihnen mittheilen ließ —» «Was ist es mit meinem Gemahl?» unterbrach Bianca ihn lebhaft. «Ist ihm etwas zugestoßen?» «Nein. aber —» «Wie kommt es dann, dass er Sie Hieher schickt, anstatt selbst zu kommen?» «Er hat mich nicht hirher geschickt, sondern ich nahm es selbst auf mich. iu seinem Namen hier zu er« scheinen. Es gibt Fälle, in denen es Freundespflicht ist. alle Convenienz außer Auge zu lassen.» «Ich wusste nicht, dass Sie sich zu den Freunden Herrn v. Listracs zählen.» sprach in abweisendem Tone die Gräsin. «Doch komme,. Sie zur Sache; was führt Sie hieher?» «Ich wundere mich, Frau Gräfin, dass Sie es nicht errathen. Das finanzielle Unglück, welches heute über den Grafen hereingebrochen, ist ganz Paris be« kannt.» «Es ist also wirklich wahr?» fragte die Gräfin, welche sich plötzlich der Mittheilungen der Marquise entsann. «Mein Gatte hat sich auf der Börse zugrunde gerichtet?» «Ich hoffe, dass es nicht ganz so schlimm ist; jedenfalls aber ist rr hart betroffen worden. Georges hat sich zu sehr mit Wertpapieren der ,Union Generals befasst und erlitt heute eine arge Niederlage. Er war ganz verstört, als er in den Club lam, wo er übrigens viele Leidensgefährten fand. denn gerade unter seinen Freunden hatten viele ebenso jpeculiert wie er.» Bianca senkte das Haupt; sie wollte ihre innere Beweguug dem nächtlichen Gaste, so gut es gieng, verbergen. Nicht die unliebsame Nachricht war es, welche sie so tief erschütterte, sondern sie fragte sich. weshalb Georges ihr seine unsinnigen Speculationen verborgen habe, weshalb, nachdem dieselben nun einmal nicht ungeschehen zu machen waren, nicht sein erster Gedanke war, ihr sein Leid anzuvertrauen. «Er hat, wie gesagt, ciue Menge Schicksalsgenossen gefunden, und alle von demselben Betroffenen haben gemeinsam diniert. Nach der Mahlzeit haben sie an-gefangen zu fpielen. und dabei sind sie noch. Listrac hatte, als ich den Club verlieh, bereits ungeheure Sum» men verloren. Ich that meiu Möglichstes, um ihn vom Spieltische zu entserucn. wo er Gefahr läuft, da« Lchlr zu verlierm, was er besitzt, doch — es ist mir nicht gelungen. Da bin ich denn auf den Einfall gerathen. Sie. gnädigste Gräfin, von der neucn Gefahr iu Kennt' nis zu sehen, in welcher Georges im gegenwärtig.» Momente schwebt!» (FurtsrlMg sulgt.) Laibacher Zeitung Nr. 2. ___________ 12___________________________________________________3. Jänner 1889. — (Stanler/s A b l un ft.) Der bekannte Afrila« reisende Stanley ist nicht, wie bisher allgemein angenommen wurde, ein Amerikaner, sondern ein Walliser. Einer Mittheilung der «Times» zufolge wurde Stanley, dessen eigentlicher Name Owen ist, in Wold, Flintshire, in ärmlichen Verhältnissen geboren. Als Jüngling wan» derte er nach Amerika aus, wo er von einer Dame, die sich für den talentvollen jungen Wallifer sehr interessierte, adoptiert wurde und den Namen seiner Wohlthäterin, welche Stanley hieß, annahm. — (Verunstaltung eines Denkmals.) In der Nacht zum 26. v. M. wurde von ruchloser Hand das Mörike-Denkmal in Stuttgart beschädigt und der «üste die Nase abgeschlagen. Per Thäter ist bis jetzt unbekannt. — (Schiffs.Katastrophe.) Der Küstenfahrer «Ada» ist unweit Abbotsbury, Dorsethire, mit einer Petroleumladung zugrunde gegangen. Die ganze Mannschaft fand ein Wellengrab. — (Missverständnis.) Arzt (der Baronin einen Handverband anlegend): Zuerst brauche ich etwas, was man um den Finger herumwickeln kann! — Na-ronin: Bitte, Herr Doctor, rufen Sie doch 'mal meinen Mannl __________________________________ Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Grohe Erbschaft.) Die Ortschaft Praß. berg im Sannthale ist seit Weihnachten in einer kleinen Aufregung; damals kam nämlich dorthin aus Laibach die Nachricht, dass der Getreidehändler Dreo plötzlich gestorben ist und kein Testament aufzufinden sei. Weil Dreo unverehelicht war, so fällt sein Nachlassvermögen (circa 700.000 fl.) den Blutsverwandten zu, welche im oberen Sannthale und in St. Egydi bei Wüllan domici« lieren. In Prahberg ist der Erben eine bedeutende Zahl, wogegen in St. Egydi als Erbin nur die Frau Maria Bratanic geb. Dreo, Besitzerin der Gilt Egydi, vor» kommt, welcher daher ein bedeutender Theil der Erb« schaft zufallen wird. Frau M. Bratanic ist ein Ge< schwistertind der Herren Dr. I. V os nj ak und Michael Vosnjak, indem die in Schönstein lebende Mutter dieser zwei Herren von der «Gilt» Egydi herstammt. Die Erben haben Herrn Dr. Moschö zu ihrem Ver« treter gewählt. — (Die Laibacher Geistlichkeit) mit dem Domcapitel an der Spitze hat gestern den hochwürdigften Herrn Fürstbischof Dr. Missia zu der ihm zutheil ge« wordenen Allerhöchsten Auszeichnung beglückwünscht. — (Veethoven-Concert.)Die philharmonische Gesellschaft in Laibach veranstaltet Sonntag, den 6ten Jänner, im landschaftlichen Redoutensaale ein Concert zum Besten der «Beethoven'Sammlung» in Heiligenstadt nächst Wien unter der Leitung des Musikdirektors Herrn Josef Zöhrer und gefälliger Mitwirkung der Frauen Renata Bock, Ernestine Racic, der Fräulein Paula Loger, Emmy Valenta, Fini Valentin und der Herren Hans Gerstner und Karl Lasner. Programm: 1.) Josef Weilen: «Beethoven»; Prolog, gesprochen vom Frl. Emmy Valenta; 2.) «Die Ehre Gottes», Mün-nerchor; 3.) Andante, r-äur für Clavier; Fräulein Paula Log er; 4. a) «O grausam war mein Vater», k) »Der schönste Bub' war Henny», c) «Der treue Iohny», schottische Volkslieder für Frauenstimmen mit Clavier., Violin» und Violoncellbegleitung. Clavierbegleilung Frau E. Racic, Violine Herr H. Gerstner, Violoncello Herr K. Lasner. 5.) Romanze I'-äui- für die Violine mit Clavierbegleitung; Herr Hans Gerstner; 6. a) «Mignon», b) «Andenken», Lieder für eine Altstimme mit Clavierbegleitung, Frau Renata Bock; 7.) Recitativ und Arie für Sopransolo, gemischten Chor und Clavierbegleitung aus dem Oratorium «Christus am Oelberge». Sopransolo Fräulein Fini Va-lent in, Clavierbegleitung Frau Ernestine Racic. Sämmtliche Compositionen sind von L. v. Beethoven. Anfang um 7 Uhr abends. — (In Abbazia) wird heuer das große Sana« torium mit Pension des Dr. Schwarz in Graz eröffnet werden. Dasselbe wird prachtvoll und mit dem modern« sten Comfort ausgestattet. Die Leitung des ganzen Hotels übernimmt eine Wienerin, Frau Munsch, die mehrere Jahre lang eine der bekanntesten Pensionen in Meran leitete. Hotelier Schale! aus Budapest hat ein großes Grundstück an der See erworben und wird darauf ein großes Hotel erbauen. Die Südbahn'Gesellschast beabsich. tigt, eine große Brücke in das Meer hinaus zu erbauen, die mit Ruheplätzen versehen wird und eine prächtige Promenade für das Publicum bilden dürfte. Ihre kaiserliche Hoheit die Kronprinzessin Stephanie weilt seit einigen Tagen in Abbazia und bezaubert alle Welt durch ihre Anmuth und Liebenswürdigkeit — (Personalnachricht.) Der Bezirlshaupt« mann von Krainburg, Herr Josef Merk, wurde, wie wir seinerzeit gemeldet, zum Ehrenmitgliedc der Gemeinde girklach ernannt. Das bezügliche, hübsch ausgeführte Diplom wurde dem Herrn Vezirlshauptmann am 31sten December überreicht. n ,^/?l°'""Uche National-Bibliothek.) «Pobrat.m,.(T).eBundesbrüder) ist der Titel des neuesten slovemschen Or,gmalromanes au« der Feder des Herrn Dr. I. Vosnjak. Der Verfasser schildert in diesem seinem jüngsten Geistesproducte jene unlängst vergangene Epoche der nationalen Wiedergeburt und Weiterentwicklung, da die Geister durch die nationale Idee mächtig erregt, entflammt für die höchsten Güter der Menschheit und des eigenen Vollsstammes freudig jedes persönliche OpferFdarbrachten. Der Einfluss der rauhen Wirklichkeit auf die in das praktische Leben mit idealen Hoffnungen und Plänen eintretende Jugend, die Conflicte, welche der nationale Kampf in das sociale Leben hineinträgt, der Widerstreit zwischen hoffendem Optimismus und verzagendem Pessimismus wird in lebhaften Farben geschildert. Da sich die Handlung in einer Stadt Südsteiermarks abspielt, so wird dieser Roman gewiss zahlreiche Leser finden. Papier, Druck der «Narodna Tistarna» in Laibach und äußere Ausstattung entsprechen dem Inhalte, so dass der Preis von 1 fl. 20 kr. für das hübsch gebundene Exemplar als ein mäßiger bezeichnet werden muss. Dieser Roman ist als erstes Heft der National-Bibliothek er» schienen, welche nach dem ausgegebenen Prospecte, Ro-mane, Erzählungen u. s. w. veröffentlichen und von dem slovenischen Literaten Herrn Anton Trstcnjak redigiert und herausgegeben wird. — (Die Gehalte der Briefträger.) Wie verlautet, wird die lange ersehnte Regulierung der Ge» halte der Briefträger in diesem Jahre, und zwar in der Weise erfolgen, dass zunächst bei den rangältesten Brief» trägern die bisherige Personalzulage zum Gehalte zu« geschlagen und in die Pension eingerechnet werden wird. Mit der Zeit soll dann die Regulierung auch auf die jüngeren Bediensteten ausgedehnt werden. Aus diesem Vorgange erklärt sich auch die Einstellung der Summe von 120.000 st. für Personalzulagen im Voranschlage des heurigen Jahres. — (Weihnachts-Oratorium.) Heute um 5 Uhr nachmittags findet im «Collegium Marianum» eine deutsche Vorstellung des Weihnachts» Oratoriums statt. — (Todesfälle.) Der hochw. Herr Franz Levicnik, pensionierter Pfarrer von Mariafeld, ist diesertage in Eisnern gestorben. — In Cilli ist am Neujahrstage nach langem, schwerem Leiden der Generalmajor i. R. Hyacinth Haasz von Grünen waldt gestorben. Der Verstorbene hatte das 75. Lebensjahr erreicht. — (Aus Kärnten.) Landtags - Abgeordneter Pfarrer Einspieler betreibt das Zustandlkommen einer Zustimmung« - Adresse an den Abgeordneten Dr. Fer» jancic wegen dessen Antrages auf Aenderung der Kärntner Reichsraths-Wahlordnung. Wegen einer in dem Einladungsschreiben und dem Adress'Entwurfe vorkommenden Stelle über die bestehenden Schulvcrhältnisse Kärntens sind beide Schriftstücke von der Staatsanwaltschaft con-fisciert worden. — (Militär-Durchzugs-Gebür in Krain.) Laut Erlasfes vom 13. December 1888 hat das k.k. Ministerium für Landesvertheidigung im Einvernehmen mit dem k. t. Reichs'Kriegsministerium die Vergütung, welche das Militärärar in dem Zeitraume vom 1. Jänner bis 31. December 1889 für die der Mannschaft vom Officiers« Stellvertreter abwärts auf dem Durchzuge vom Quartierträger gebürende Mittagskost zu leisten hat, m Krain, und zwar sür die Stadt Laibach mit 20 5 Kreuzern und für die übrigen Marschstalionen mit 16 5 Kreuzern für jede Portion festgesetzt. — (Herr Josef Ciperle,) k. k. Lieutenant in der Reserve und Bürgerschullehrer, wurde, wie man uns aus Wien berichtet, vom k. l. Ministerium für Landes-vertheidigung zum Lehrer der russischen Sprache an der Landwehr-Cadettenschule in Wien ernannt. Der Genannte ertheilt bereits seit mehreren Jahren an derselben Anstalt Unterricht in der slovenischen Sprache. — (Die Citalnica in Senosetsch) hat Herrn Josef Gorup in Fiume zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt. — (Irrsinnig.) Der pensionierte Professor Herr Wurner wurde in die Irrenanstalt in Studenz überführt. Prof. Wurner leidet bereits seit längerer Zeit an Geistesstörung. — (Das Vürgercorps in Gurlfeld) veranstaltete, wie man uns von dort berichtet, am 29sten December in den Gasthauslosalitälen des Herrn Wa-nitsch zu Ehren seines Commandanten Herrn Karl Schenner anlässlich seiner zehnjährigen Commandant-schaft einen Vereinsabend, bei welcher Gelegenheit demselben aus Anerkennung seiner Verdienste um den Verein ein vom Corps angeschaffter silberner Trinkbecher überreicht wurde. — (Seltenheit.) In dem Viehstalle eines Grundbesitzers von Kasase bei Cilli befinden sich drei Paare gwillingslä'lber, was weit und breit sobald nicht wieder anzutreffen sein dürfte. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibachcr Ztg.» Wien, 12. Jänner. Wie ich aus authentischer Quelle vernehme, wurden zu Herrenhaus ^ Mitgliedern ^ ernannt: Richard Clam Martimc, Präsident der Wiener Handelskammer Isbary. Landmarschall Graf Kinsky, Graf Johann Ledebur. Propst Lrnz in Vyöehrad, Graf Arthur Potocki, Dombaumeister Schmidt, der pensionierte Mlnisterialralh Schneider, Professor Sickel, Dr. Stremayr, Graf Franz Thun und Gesandter Frankenstein. Budapest, 2. Jänner. Die Tochter des Erzherzogs Josef, Margarethe Clementine Maria, hat diesertage mit dem Prinzen Albert Thurn-Taxis den Verlobung«-ring gewechselt. Nom, 2. Jänner. Kaiser Wilhelm richtete anläss-lich des neuen Jahres ein Telegramm an König Humbert, in welchem er mit lebhafter Befriedigung an die schöne«!, in Italien verbrachten Tage erinnert nnd die Hoffnung ansspricht, das Glück werde dem König und der königlichen Familie in Zukunft wie in der Vergangenheit lächeln. Nom, 2. Jänner. Botschafter Brück erhielt das Großkreuz des Manritiusordens. Belgrad, 2. Jänner. Die Skupstina genehmigte mit 494 gegen 73 Stimmen das Ver« fasfuu gsproject. Drei Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung, 17 w^ren abwesend. Die Debatte dauerte zwei Stunden. Dissident Tajöic sprach sehr gemäßigt. Morgen erfolgt der Scssionsschluss. Paris, 2. Jänner. Carnot empfieng die Behörden und das diplomatische Corps. Der Nuntius drückte die einmüthigen Wünsche aller Botschafter für das Wohlergehen Frankreichs aus. Carnot dankte und fügte hinzu, Frankreich bereite sich durch die Ausstellung ein Werk des Friedens vor und wünscht, das Jahr 1889 sei für alle ein glückliches und gedeihliches. London, 2. Jänner. Der Schach von Persien trifft Vorbereitungen für eine im Frühjahre zu unternehmende Europa-Reise. Volkswirtschaftliches. Lalbach, 2. Jänner. Auf dem heutigen Marltc sind erfchic. nen: 5 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu und Stroh, 8 Wagen und 2 Schisse mit Holz. Durchschnitts.Preise. j)!li,. Uigz,. «tlt.« Mg,,. fl"sl^ n,Vll, sl'sfl. fl.sll. Weizen pr. Heltolit. 6 34 7,85 Vutter pr. Kilo . . — 90------ Korn » 4 49 5 5(^ Eier pr. Stucl . . — 3------ Gerste . 4 52 4 80 Milch pr. Liter . . — 8------ Hafer » 3 9 3^ 10 Rindfleisch pr. Kilo — 56------ Halbfrucht .------6 — Kalbfleisch . — 50------ Heiden » 4 32 4 60 Schweinefleisch » — 50------ Hirse . 4 83 5 — Schöpsenfleisch » — 32------ Kuluruz » 5 — 6 — Händel pr. Stück . — 40------ Erdäpfel 100 Kilo 2 ^2------Tauben . — 18------ Linsen pr. Heltolit. 12----------Heu pr. M.-Ctr. . 2 50------ Erbsen » 13----------Stroh . . . 2 32------ Fisolen » 11----------Holz, hartes, pr. Rindsschmalz Kilo 1---------- Klafter 6>50------ Schweineschmalz» — 70------— weiches, » 4 25------ Tpecl, frisch, » — 54------Wcin,roth.,100Lit.------2« — — geräuchert » ^- ?0------— Weiher, »------30 — Angekommene Fremde. Am 1. Jänner. Hotel Stadt Wien. u. Vernardi. Reisender. Vozen. — Sabrdit Oberlieutenant, Trieft. — Varon Tauffercr. — Kalisnil, Post. Meister, Neumarltl. — Tratnil. Kfm., f. Frau, Cilli. — Alt« man. Kfm., Wien. - Maller, Kfm., Siffel. - Hubcr, Archi« telt, Wien. Hotel Sildbahuhof. Scalla, Fiume. — Nnanatte. Graz — Auer Laibach. — Mugroylcr. Trieft. — Razuoznil, Lces. Verstorbene. Den 31 Decem be r Anna Primoziö, Inwohnerin. 73 I,. Frofchgasse5. Luugenemphysem. — Franz Gorup, Ausfehers.Sotm 3 Monate, Polanastrahe 6«. IU6ninßitl8. " "' Den 1. Jänner. Antonia Fermantin. Schusters.Tochler Dimmer'' manns-Tochter, 4 I., Polanabamm 48, Scharlach. Meteorologische Beobächtungen^in Laibach. I « ! «°K > s° >________ «i« ^^ ^'^ A 6 ^« 3'wiV heiter 000 9 . Ab. 741 9 -48 O. heftig heiter Morgens theilweife bewölkt, dann Aufheiterung, den ganzen Tag stürmischer Ost, abends sternenhell. DaS Taaesnüttel der Temperatur —2 5°, um 04« nnter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nanl i c^ Schwarze, weiße und farbige Seiden- damafte von fi. 1 40 bis fl.7 75 per Meter (18 Qual.) -. verfendet roben- und stückweife Porto, und zollfrei das ssabr,ls-Depot tt. »«nnnlwr^ (K. u. K. boflies) ^üpi«l, Muster umgehend. Briefe losten 10 lr. Porto (5831) 9 1 Mr Ganbe. . 'A" 3"l°"' !!"Ve durch nn einfaches Mittel von 23jäh. ngel Taubheit und Ohrenacräuschen geheilt wurde, ist bereit, eme Nefchrclbung deöfelben in deutscher Sprache allen Anfuchern gratls zu übersenden. Adresfe: I H. Nicholson, Wien, IX.. Kolmgasfe 4. (5184) 104^14 13 Course an der Wiener Oörse vom 2. Jänner 1889. «««dem ^i«^ ^«r«^«. Ocld Ware Staats-Aulehen. 2"/„ «iichcitliche Rente ln Nolcn 82N0 8280 Sllberrenle....... 8315 83 35 1854er 4"/„ Ltaatsluse . 25»n sl, — — --- — 18«o«r 5"/„ . aanze 500 st. 14«)'—140-40 18N0er . . Mnfttlioofl. 14450145-50 18N4er Staatslosc , . 10» st, !7i'i» in Silber 10» - 103-50 El'sabechbal)» ^<»> st^ CM. , , 23075 23125 dci'i, Linz N»dwc!s 200 st, i>. W, — - __ .__ °"'« Snlzb, Tiro! 200 st, ü. W, 205 50 20U — El> abcllilial,!! fur 200 Marl , 115- 115-80 °Mo fnr ^<,0 Marl 4"/„. . . 121-50122-- 'Na»z IolrpliAahii E,„. ^«4 <,,;.^, ^^..<,^ «urarlberner Äahn Emiss. 1884 9220 U3-— Un«, Golbrcnte 4"/„ .... 10210 i0830 detto Papicrrcnte 5»/,. . . . ».^gn 9410 U'!«. (tlscnb.°«,ll. l20ss.ö.W.S. 143 70 144 — 'w. dto. ^»nul. Stulle . . 143 70 144 — ° °. QstualmPrioritäten . . 9«io 3.^, dw. il 50st.ü. W. 12»-^1»0- -thtlß «cg..L°se 4"/„ 100 st. 12425 ,2475 Gclb Ware Grundentl.-Obliglltionen «iir 10» st. CM.). l>"/,> «alizische...... 103'— 10375 5"/„ mährische...... I»«-— —- b"/„ l«-ra<» u»b Küstenland . . 10550 — — 5"/„ nicdrröstrrreichische . . . 10950110 — 5"/„ steirischs...... 10475 -- 5"/„ lroatische unb slavonische . 104 — 10«.^ 5"/„ slebrülmraische .... 104 — 105 — 5"/„ Temrser Äanat .... 10375 104-50 5"/„ unaarischr...... 104 — IU475 Andere üffcntl. Anleheu. Dona» Äca. Lose 5"/„ 100 st. , —— —- dto. «»leihe 1878 . , I0L.— 107'^ «nlelie» der Etabt Würz . , 1I0-— —'— AnlelM b. Stllbtacmeiüde Wie» ioü'— INS'— Pram. A»I. b. Sladlssem. Wien -— — — Aürsenba» «»lehe» uerlo«. l»"/,, »3— 9350 Pfandbriefe (für 100 st.). Nobcncr. ally, üst, 4"/., G. . . 128 —1«3 — bto. . 4'/,«/... . . -'--------'- b>0. . 4"/„ , . . »8'20 98-70 dto. Präm. Schüldverschr. 3"/., 103-50 104 — Oest. Hypotheleiwaül iuj. 50"/,, 101— — — Orst.-un«. Äanl verl. 4>/,"/<> . 10220 102N0 detto » 4°/„ . . UUU0100 — delto 50jahr. . 4»/„ . . 8300 100 — Prioritiits-Ollliaationen ssür 100 st.). fferbiiiands oiorbbnl,» Em. 188« »00— looe» Galizische Karl Ludwig __ _ _ lilar» Lose 40 st...... 58-__ 59,^ 4"/„ Dona» Dampfsch. 100 st. . 120— —'. Laibacher Präiu. Anleh. «« st. — - ___ Ofrner Lose 40 st..... N2 bO «3 25 Palff», Lole 40 st...... 57.75 5525 )»u!Iie!! Kreuz. 0st. Wes, v,, 10 st, —-— ^__ «udolpl, Lose 10 st..... 21-— L, 5(, Lall» Lose 40 st...... 84-_ g^.^, St. Ocnoi« Lose 40 st. ... 8z__ gß ^ Walbstei» Lose 20 st..... 4050 4,,„5 Wuidisch wratz Lose 20 st. . . 54-— 55 _ «ew. Sch. 0. :<"/„ Präm-Schulb^ versch, d, Äoorncreoilalistalt . ,? — 1« -. Vllul. Actien (per Etücl), slnsslo Oest. Vanl 200 st. I»»/,, H. i,»-— ,l»5<> Vanluerein, Wiener 100 st. . . loi 60 102 — Ädncr. Anst. üst. 200 st. S. 40"/„ 27025 87,— llrol. Anst, f, Hand. ». W. iWfi. 812 70 31» — Crebilbanl, Ällq, unst, 200 st. . 308-50 »(>!»-— Depositexbaiil, Alla, 2l»<> st. . 180— i»i-.- li^cumple <^cs,,Ndrust. l.00 st, . 51,—515-- wiro », (lasseiw, Wiener 200st, 199 — 201" Hypothelcilb., üsl. 200 st. 25"/„0st. E, . , 219 50 21» 75 Oesterr. uoaar. Vanl «00 st. . ««4 — ^««ü-. Uniunbanl 200 st...... »1725 2,7-75 Vcrlthr»b»nl, «lllg, 140 st. . . lb3 - 153 50 Actien von Transport-Unteinthmungcu. (per Stück). «llbrecht'Bahn 200 st. Silber . 51 — 53 — «lsüld ffinman. Ällhn 200 st. 2. 192-50 ,93 — «öhm. «ordbahn 150 st. . . , 192 — 193 — . Wfftdahn 200 st. . . .315 — 317- Vuschtiehrabcr «tis, 500fi. 8 50^99 — Pra« Duxer Visenb. ,50si Eilb. 3« 50 39 — Rnbolph Val)» 800 st. Silber , ,94 20 Ii»4 50 Staatseileichnhn 200 st. Silber 255 7'^ 25610 Südvat,» 200 st. Silber . . , 9775' 9885 Süd Aordb,Verb, V. 200st.«lM. ,54 7!, ,5525 Tramway st»!>l,Wr,,,70fl, 5, W, 829 — 8295<» neue Mr.. Prioritü». ««-tie» 100 st...... 9950 ,00 — Un,. «llliz. «tiicnb. »OU st. TUbn l«U — i»3 bv Velo ! Ware Un«, Norbostbahn 200 st. Tilber 174 — 174 bO Ung.WrslblRaab »ra,)2<>0fi.T. 1«0'?ü 1»I»b Industrie.Nctien (per Slüll). Äauaes., «lllg. Oft. 100 st . »« «> «7'bO ltaybier Eisen- und Slahl Ind. iü Wie» 100 st...... ss— 70 — ltisenbllbnw.Lrihll., erste. 80 fl. —— — — «ltlbi-müh,., Papiers, u. V, «. 54— 54'b0 Liesinni-r ittraurrei ,00 st, . , ,0» 85 10»?li Montan «esell., bsterr, alpine ! 4