Laibacher SeitunH. —-------------'—___^«,'^>>M>!!____—------------------ ^« HO. Donnerstag am I». Mai ^DA». Die LaibaH,el ^cnullq" elschei,,t wörentlich 3 M.'l : D'"st^. Donnclst.^a »,id Slimstc!.,. i>n5 k»ste> s^mmt dem ..IUyiische» Vl^lt«" ,,» Comptoir qinzjahsiq a fl, l)a!b-iahlia ä si. 5^ kr.; für 0e Zustellung u,. H^nio ,l^> ,ahrl>ch /,<, s.-. „,.-l)r ^, ,^trichi >,. Dulch die k. k. Po,^ u„ter Covert mit ge^rultler A0<-< sse poriofrei aa^iährii, ,2 fl.. h^lbj^hnq 6 fl, <^M -.I„,N.n,m derselb-.,. f.ir e.!,m^>!,ge El..!chaltu,,g 5 kr.. fur c,„e zweimal,g« 4 fr.. für ene rreimal'qe 5 k.. CM. Inserate bio .2 Ze.le» : fl. fur 2 Mai. ________ Politische Nachrichten Hcru'gthum Krain Haibach,am 9. Mai. Vorgestern sind gegen 60 ungarische Gefangene, unter denen sich Graf Ludwig Batthycmi, Stephan Karoly, und der Pole Zclinsky befinden sollen, unter Bedeckung hicr eingebracht worden, und werden bis auf eine weitere Anordnung im Kastell aufbewahrt. Oitt Paar Worte an die»Gratzer Zeitunss« «nd ihre itaibacher (Korrespondenten -^^N und ^. Die »Gratzer Zeitung" erwcis't uns die Ehre unser Blatt einer besondern Aufmerksamkeit zuwür-digcn. Treu unserem ausgesprochenen Principe der freien Meinungsäußerung haben wir durchaus nichts dagegen, wenn sie in ihrc Spalten Kritiken über die »Laibacher Zeitung« aufnimmt; allein wenn sie Artikel über uns veröffentlicht, denen eine feindselige Gesinnung unverkennbar zu Grunde liegt, Artikel, die nichts beweisen, und uns, ohne einen Grund anzugeben, in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, ja zu verdächtigen suchen, so verläßt sic das Feld des geistigen Kampfes und betritt den unedlen und eines Blattes unwürdigen Boden der Schmähungen. Wir halten es unter unserer Würde, ihr mit gleichen Waffen entgegen zu treten und räumen ihr in dieser Beziehung gerne den Sieg ein; auch haben wir uns vorgenommen, bloßen Schmähungen künftighin mit verachtendem Stillschweigen zu begegnen, weil wir die Zeit für solche Kämpfe zu ernst halten und auch nicht gesonnen sind, Jedem, dem es beliebt, uns anzugreifen, Rede und Antwort zu geben. Damit man jedoch nicht glaube, daß wir durch die bisherigen Angriffe in unseren Bestrebungen eingeschüchtert sind, oder überhaupt, daß wir eingeschüchtert werden können, wollen wir den Angriffen, welche die »Gratzer Zeitung" über uns gebracht, offen entgegen treten, und die Feindseligkeit, welche denselben zu Grunde liegt, in ihrer ganzen Nacktheit zeigen. Herr ^^ u,^ H^. ^> ^^ ^ h^m i" mißfallen wir so unglücklich sind, und sie gehen in ihrer Großherzigkeit so weit, daß sie anonym uns angreifen, und dadurch des Anspruches auf individuelle Anerkennung sich begeben; ja, Herr /V» will nicht einmal die Verdächtigungen, die er gegen unsern Charakter ausstreut, mit dem Gewichte seines Namens bekräftigen. Wir sind ihm für diese Schonung sehr dankbar. Herr ^*ll theilte uns in der „Gratzer Zeitung" mit, daß er von dem von uns in unserem Blatte vom 19. April erwähnten, in Laibach verbreitet gewesenen Gerüchte nichts gehört habe, und daß auch Allen, die er deßhalb befragte davon nichts bekannt war. Da die »Laibacher Zeitung« nicht berichtete, daß Hcrr *^tt, oder diejenigen, die er befragte, etwas von dcm mitgetheilten Gerüchte gehört haben, so können wir wahrlich nicht begreifen, was ihn veranlaßt haben mochte, die Resultate seiner in dieser Beziehung angestellten Forschungen mitzutheilen. Oder wollte er uns dadurch einer Unwahrheit beschuldigen? Für diesen Fall müssen wir ihm erwiedern, daß Widerlegungen in dieser Art, gelinde st gesagt, perfid sind. Auch theilt uns Herr *^K mit, daß sich sehr viele über diese Mittheilung mißfällig ausgesprochen haben. Das ist leicht möglich; übrigens war der Zweck dieser Mittheilung nicht, Vielen oder sehr Vielen zu gefallen, wir wollten ganz einfach die Thatsache berichten, in sofern wir davon Wissenschaft hatten, ohne Rücksicht, ob wir dadurch sehr Vielen gefallen oder mißfallen. Was endlich die geistreiche Bemerkung betrifft, daß zu Folge der ,>Laibacher Zeitung" Parma zum Königreich Sardinien gehöre, so ist dieß einer jener Witze, in denen sich Herr ^*tt zu gefallen scheint. Jeder unterhält sich auf seine Art, und wir wollen Herrn "*6 ill seinen unschuldigen Vergnügungen nicht stören. Während Herr ^^ll in seinen Mittheilungen über uns nur ein Privatvergnügen zu suchen scheint, nimmt es Herr H* viel ernster und kündigt sich als Kämpen der guten Sache an. Dieser Herr scheut sich nicht, ohne Angabe irgend eines Grundes, die Selbstständigkeit im Handeln uns abzusprechen; er sieht in uns nur das Werkzeug einer Partei, deren drängendem Ungestüme wir im Zeitpuncte der Entscheidung keinen Widerstand entgegen zu setzen vermachten Icdcr, der uns kennt, wird wissen, daß wir Muth genug besitzen, selbstständig zu handeln und unsere Meinung jederzeit frci auszusprechen, und wenn Herr /^ glaubt, durch derlei Verleumdungen der guten Sache zu dienen, so beneiden wir ihn wahrlich nicht um seine Meinungen. In der Korrespondenz von Wien in unserem Blatte wird die Ansicht ausgesprochen, daß es unter den gegenwärtigen Verhältnissen räthlich wäre, dicLand-tage einzuberufen. Es ist möglich, daß diese Ansicht irrig ist, allein nur die Bosheit ist im Stande, uns wegen der Aufnahme dieses Artikels dcnGrund-satz unterzuschieben, daß zur Erreichung gewisser Zwecke auch die schlechtesten Mittel willkommen seyn müssen. Wir überlassen es dem Urtheile unserer Leser, wem solche Grundsätze vorgeworfen werden können, uns oder unserem Gegner. Den eigentlichen Grund aber, warum uns Hr. ä* zürnt, hat er nicht anzugeben für gut befun-den. In seiner Corresponded vom 19. Februar d. I. ertheilt er, der sich übrigens vor dem Anwürfe, als wolle er die öffentliche Meinung gleichsam vorhinein gefangen nehmen, feierlich verwahrt durch die „Gr. Z." uns zuvörderst einen guten Rath, wie wir die Redaction der »Laib. Z." führen sollen, und warnt uns vorzüglich vor dem bösen Principe, welches uns in die Ohren flüstern könnte; daß Kram ein slavisches Land ist? Er hat sich wahrscheinlich entsetzt, als er wahrnahm, daß wir diesem bösen Principe huldigen, und hat uns mit den ihm zu Gebote stehenden Waffen angegriffen, um die Verbreitung so gefährlicher Ansichten zu hindern. Ungeachtet so widersinniger Behauptungen glaubt doch Herr 5* im Sinne der Majorität Krams, oder wenigstens Laibachs zu reden; die Achtung, die wir gegen diese haben, nöthiget uns aber, vorläufig seine Versicherungen zu bezweifeln. Die Redaction. Schluß des in unserer letzten Dinstags. Zeitung abgebrochenen Berichtes vom Commando des 4. Bataillons des Vaterland. Regimentes Prinz Hohenlohe, über das Gefecht bei Komorn am 2U. April 1849. Obwohl das Gefecht mit Tagesanbruch eine für die Armee günstige Wendung nahm, wurden dennoch sämmtliche versprengte Truppenabtheilun-gen nach Naab beordert, woselbst der gehorsamst Gefertigte dm Auftrag erhielt, das Bataillon so^ bald als möglich zu railliren und Sr. Ercellenz dem commandirenden Herrn Feldzeugmeister Baron Wclden einen kurzgefaßten schriftlichen Bericht über die nächtliche Vertheidigung der Verschärfungen zu übergeben. — Hochdieselben ließen sich in einigen mündlichen belobenden Aeußerungen über das Verhalten des Bataillons vernehmen, und verlangten augenblicklich die Vorstellung dreier ausgezeichneter Individuen, worunter zwei sich für die Rettung der Fahne angenommen haben. Nach Erwägung der Umstände und bloß mündlichen Zeugen-Aussagen wurden nun Feldwebel Baraga, Corporal Kuschlan und Gemeiner Boschan als die Würdigsten und Thätigsten des Bataillons vorgestellt, worauf Se. Ercellenz denselben Tapferkcitsmedaillen zuzuerkennen geruhten. Nach Raillirung sämmtlicher versprengter Mann-scyaft rangirte sich das Bataillon mit 6 Officieren und 72 Rotten zu Naab neuerdings in der Brigade G. M. Liebler, in welcher es den ferneren Rückzug am 28. nach Hochstraß, Szigeth, und am 29. nach Altenburg fortsetzte, woselbst es um 9 Uhr srüh den Befehl erhielt, vor dem Quartiere Sr. Excellenz des Herrn Armee.-Obercommandanten Ba. ron Weiden aufzumarschiren, während das Grenadier-Bataillon Oberstlieutenant Kellner und die Oberstlieutenants - Division von Civallart - Uhlanen, das Bataillon in beiden Flanken einfaßte. Se. Ercellcnz erschien in Begleitung der Corps-commandanren, Grafen Schlick und Czorich, der Generalität und einer zahlreichen Suite vor der Fronte des Bata.llons und hielt beiläufig die hier fast wörtlich folgende Anrede an dasselbe: »Ich kenne euch, Krainer! Ihr habt euch schon in Italien bei jeder Gelegenheit ausgezeichnet, und ich will auch jetzt eure hier bewiesene Tapferkeit belohnen. Wollt ihr jedesmal mit gleichem Muthe das Vaterland vertheidigen? Werdet ihr stets eure Fahne so be. wahren, wie ihr es dießmal gethan habt?" — Ein vielfaches »Ja« erscholl aus den Gliedern, worauf der Corporal Kuschl.m mit der Fahne, Feldwebel Baraga und Gemeiner Boschan aus den Reihen treten mußten, und Ersterer von Sr. Excellenz eigenhändig mit der goldenen, der Zweite mit der ^ silbernen, und Letzterer mit der kleinen silbernen ^ Medaille geschmückt wurden. Nach beendeter Ver thcilung desilirte das Bataillon in doppelten Reihen, und auf ausdrücklichen Befehl Sr. Excellenz, unter Schlagung des Grcnadiermarsches und vielem Vivatrufen, wahrend das Grenadier-Bataillon vor demselben die Gewehre präsentirte, bei der Generalität vorüber, und marschirte gegen Zorn- doef ab. . ^ <- Ueberdieß erhielt das Bataillon nach diesem blutigen Gefechte bereits so viele freundliche Aeuße.- . 27» rungen der Theilnahme und Anerkennung im gan-zen Armeecorps und von allen Waffenkörpern, daß der Gefertigte nicht umhin kann, diese in der Armee erworbene Achtung Einem löbl. Werbbezirks-Commando zur Kenntniß zu bringen. In Zorndorf liegt das Bataillon mit einem Bataillon von Großherzog Baden Inf. Nr. 59 in Garnison, welche Zeit der gehorsamst Gefertigte dazu benutzte, die commissionelle Dfferirung und Revidirung der Bataillonscasse durch die löbliche Brigade zu bewerkstelligen, deren Nechnungsrichtig-kelt sich im Detail bewährte, und sämmtliche Bagage der vermißten Officiere durch den Armee-Staabsauditor versiegeln zu lassen, die bis auf weiteren Befehl in unserm Bataillons . Depot zu verleiben haben. Bei dem Abgang sämmtlicher Herren Hauptleute hat der Gefertigte für gut befunden, den am 29. April in Altenburg zum Bat. eingerückten Hrn. Dbcrlieutenant Wlaßich mit dem Kommando der 22. Compagnie, den Herrn Oberl. Baron Rcchbach mit jenem der 23. und den rangsältesten Herrn Lieutenant Schissler mit jenem der 24. Compagnie zu beauftragen. Das Bataillon rangirt sich bei seiner nunmehrigen numerischen Schwäche in der Division, während die innere Oeconomie den 4 Compagnie-Com-Mandanten überlassen ist. Es befinden sich daher beim Bataillon folgende Ossiciere-. Hr. Oberlieutenant Schnceberger, Hr. Oberl. Ncckermann , als Proviant - Ossicier, Hr. Dberl. Baron Nechbach, Hr. Oberl. v. Wlaßich, Hr. Lieutenant Schisslcr, Hr. Lieutenant und Ba-taillons-Adjutant Strohbach , Hr. Lieutenant Schöf. fel, Hr. Lieutenant Novak. Ferner wurde Herr Lieutenant Ieschenagg mit 4 Corporalen und 100 Gemeinen bei der Geschützbedienung in Ofen zurückgelassen, woselbst sich auch die Herren Lieutenants Adele, Haring und Kanz, als schwer erkrankt zurückgeblieben, befinden. Herr Oberarzt Dr. Neitter, als leicht erkrankt in Ofen zurückgeblieben, wird jetzt noch beim Bataillon vermißt, und der feldärztliche Gehilfe Frey versieht allein die ärztlichen Dienste. Bei dem hier gemeldeten Gefechte wurden bles-sirt: I Tambour und 2 Gemeine. Ferner wurden vermißt -. Herr Major Mundsingcr, Hr. Hauptmann Grüner, Hr. Hauptmann Delinz, Hr. Lieutenant Ner Classe Romeny; dann die beiden Feldwebel Knasiitsch und Markutta, und vom Feldwebel abwärts 320 Mann. S>) eben ist dem Bataillon die strengste Marschbereitschaft , wahrscheinlich zum fernern Marsch nach Preßburg anbefohlen worden. Zorndorf am 2. Mai 1849. H a usch k a, Hauptmann. W i e n Wien an 6. Mai. Stadt und Vorstädte waren gestern beleuchtet. Es herrschte eine freudig erregte Stimmung. — Heute Vormittags um 10 Uhr wurde aus Anlaß der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers (ine feierliche Feldmesse am Glacis abgehalten, wobei die ganze Garnison in Parade ausrückte. Se. Majestät erschienen zu Pferde, und wurden vom Publikum und den Truppen mit begeistertem Zuruf empfangen. Nach der Parade ritten Se. Majestät unter dem Jubel des Volkes durch die Straßen der inneren Stadt und verfügten sich hierauf zu Wagen nach Schönbrunn, um daselbst den Gemeinderath und Magistrat der Stadt Wien zu empfangen. Am 6. Mai l. I., Nachmittags um I Uhr, wurde dem Gemeinderathe der Stadt Wien, gemeinschaftlich mit dem Magistrate und dem Wiener Civilgerichte das Glück zu Theil, von Sr. Majestät dem Kaiser im Lustschlosse zu Schöndrunn in feierlicher Audienz empfangen zu werden. Der Präsident des Gcmcindcrathes, Dr. Seiller, hiett bei dieser Gelegenheit an Scine Majestät den Kaiser folgende Anrede, deren Schluß mit begeistertem dreimaligen „Hoch!" begleitet wurde. Euere Majestät! Inmitten des lauten Jubels, mit welchem die Hauptstadt Oesterreichs ihren so sehnlichst erwarteten, geliebten Kaiser das erste Mal in ihren Mauern begrüßt — schätzen wir uns glücklich, dazu berufen zu seyn, den Gefühlen von Tausenden und aber Tausenden unserer Mitbürger Worte zu leihen, und den Ausdruck der unwandelbaren Treue und der begeisterten Liebe für Eure Majestät und das angestammte Kaistrhaus au den Stufen Ihres Thrones niederzulegen. Empfangen Euere Majestät in dieser feierlichen Stunde das erneuerte Gelöbniß, daß die Bevölkerung Wiens in freudiger Hingebung für Fürst und Vaterland mit Millionen treuer Bürger wetteifern, und sich den glorreichen Beispielen ihrer Väter würdig anreihen werde — daß sie bereit ist, mit Gut und Leben für die heilige Sache des Rechtes uud der Freiheit einzustehen. Im Bunde mit Ihren treuen Völkern wird es Eurer Majestät gelingen, Oesterreich wieder zu seinem alten Glänze emporzuheben, und mit Begeisterung rufen wir im Namen der gesammten Bevölkerung Wien's: »Heil unserem geliebten Kaiser!" Seine Majestät der Kaiser geruhten hierauf an die Deputation folgende Worte zu richten: »Der Ausdruck der loyalen und patriotischen Gesinnung, den Sie Mir im Namen der Bürger Meiner Residenz überbringen, hat Meinem Herzen wohlgethan. -^ Bei der Lage des Kampfes, welcher leider in Ungarn noch fortdauert, habe ich beschlossen, Mich in die Nähe des Kriegsschauplatzes zu begeben. Es ist Mir Bedürfniß, mit Meinen Völkern Gutes und Schlimmes zu theilen. Ich habe daher Meinen Sitz in der Hauptstadt Meines Reiches genommen, der Stadt, die Mir als Meine Vaterstadt doppelt nahe steht. — Zwar ist die Lage der Dinge ernst, doch werden alle Kräfte aufgebo-ten, um die Größe und Ehre des Vaterlandes fest zu begründen, und den Bestrebungen jener Faction, die den Untergang desselben will, für immer ein Ziel zu setzen. Ich vertraue auf den Schutz des Himmels und den kräftigen Beistand aller Meiner getreuen und wohlgesinnten Bürger. Bringen Sie der Residenz Meinen freundschaftlichen kaiserlichen Gruß.« Diese huldreiche Ansprache Sr. Majestät, welche zu wiederholten Malen durch den begeisterten Zuruf der Versammelten unterbrochen wurde, ließ in allen Gemüthern den tiefsten Eindruck zurück, und berechtiget zu der tröstenden Hoffnung, unsern geliebten Kaiser fortan in unserer Nähe weilen zu sehen. Se. Majestät der Kaiser haben heute um l l Uhr das hiesige Militärspital mit einem unerwarteten Besuche zu beehren geruht. Der Enthusiasmus unter den Kranken und Verwundeten beim Anblick des geliebten Monarchen war unbeschreiblich. Wien, 7. Mai. (Telegraphische Depesche aus Dresden.) Am 4. constituirte sich eine provisorische Regierung; der König erließ eine Proclamation. Die Minister sind inmitten der Truppen in der Neustadt. — Um 3 Uhr Nachmittags. Angriff der Truppen nach erhaltener Verstärkung bei 4000 Mann. Sie sind Herren der Neustadt, Altstadt, Schloßpalais — der Terrasse — des Zeughauses, aus dem keine Waffen genommen wurden. Abends kam das Regiment Alexander von Berlin. Die Truppen sind brav und treu; die Aufständisch n entmuthiget. Für Böhmen keine Gefahr. Wien, 8. Mai. (Telegraphische Depesche.) Einer an der Börse verbreiteten Nachricht aus Dresden vom 6. Mai um 6 Uhr Abends zu Folge, waren die sächsischen Truppen im Verein mit den preußischen der Bewegung vollkommen Meister geworden. C ro at i e n. Agram, 3. Mai. Die neuesten Nachrichten aus der Vojvodschaft in den ,>8l-k. I^oMe" melden, daß die Magyaren beinahe den ganzen Banater District eingenommen ur:d ihr Hauptquartier in Ki-kinda genommen haben. Auch bei Temesvar soll eine magyarische Truppenabtheilung unter dem Commando eines polnischen Generals stehen. Der »Viutjl-ilili« bestätigt die obigen Angaben mit der Bemerkung, daß das Banat einem förmlichen Marktplatze gleiche, wo sich Alles hin und her drängt, und die Meisten mit ihrer beweglichen Habe fortziehen. Ki-kinda ist, dem letztgenannten Blatte zufolge, von den Magyaren in Asche gelegt und Neu-.Be<>ej besetzt worden. Die Einwohner von Verschec flüchten nach Pan^evo; stündlich erwartete man in Semlin die Nachricht, daß auch Verschec gefallen sey. Die Magyaren hatten sich gegen Szenta gezogen, dort die Theiß übersetzt und sind von da aus in den Kikindaer Bezirk eingedrungen. Bei Lugosch sollen die Magyaren von dem Corps des Generals L^i-ningen geschlagen worden seyn, der ,)V><^l,lil<" berichtet indessen nach Briefen aus Weißkirchen, daß Leiningcn bei Buzja den Magyaren eine bedeutende Niederlage beigebracht habe. — Bem soll in der Gegend von Orschova und Mehadia stehen, um das Vorrücken der Puchncr'schen Truppen nach dem Banale zu verhindern. — In Semlin langten in den letzten Tagen bedeutende Munitionsvorräthe an. Die serbischen Truppen standen nach den letzten Berichten der „Semlincr Blätter« in Be^kerek. (Südsl. Z.) A gram, ?. Mai. Hntte Nachts kamen Couriere von Essegg mit der Nachricht, daß Se. Exc. der Ban unterwegs sey und in wenigen Stunden eintreffen werde. Auf diese Botschaft stellte sich der uniformirte Thcil der hiesigen Garde und die Gränz.-truppen der Besatzung vor dem Landhause unters Gewehr, um Se. Excellenz mit gebührenden Ehren zu empfangen. Die Ankunft Sr. Exc. des Ban's erfolgte erst Mittags untcv Pöllcrschüssen, Glockengeläute und dem Jubel der ihn erwartenden Menschengruppen, für den Abend ist die Beleuchtung der Stadt angesagt. Morgen wird unter dem Vorsitze Sr. Excellenz eine Sitzung des Banalrathcs Statt finden; wie es heißt wird uns die Anwesenheit des Ban's nur sehr kurze Zeit erfreuen, da sich Se. Excellenz nach Erledigung wichtiger Landesan-gelcgenhcitcn schleunig wieder zu seinem in der südlichen Donaugcgend opcrircndcn Armeccorps begeben werde. Jedenfalls dürfte der Besuch des Ban's einen Wendepunct in unseren schwankenden Zuständen bilden. (Südsl. Z.) N „gar lt. Preßburg, 4. Mai. Wir sind, insbesondere den auswärtigen Lesern, Berichte über den «Iglu.«, unserer Stadt schuldig geblieben; sie mögen diese Zögerung entschuldigen und sie zunächst dem chaotischen Gcwirrc zuschreiben, in das wir seit etlichen Wochen versetzt sind und das uns ein folgerechtes Raisonnement über die gegenwärtige Sachlage kaum erlaubt. Dein Kriegsschauplätze im Augenblick bedeutend nahe gerückt, sind wir bis jetzt noch von einer polnisch - magyarischen Invasion verschont geblieben, was wir vorzugsweise jenen Journalen zur gefälligen Berichtigung empfehlen, deren Correspondcnten die Besetzung der Stadt Prcßburg durch Magyaren bereits als Thatsache dargestellt haben. Es kreisten allerdings und kreisen momentan noch beunruhigende Gerüchte hinsichtlich einer Annäherung des Feindes im Publikum, allein die Gefahr scheint denn doch noch nicht so dringend; die Entfernung einiger Allzuvorsichtigen aus Preß-burg, die Ausräumung der Spitäler und der Transport ihrer Kranken nach Wien, mag wohl seinen guten Theil zu den mannigfaltigen Gerüchten beigetragen haben. Es liegt einmal in der menschlichen Natur, daß sie in gewissen Krisen an die bedeutungslosesten Facten hyperbolische Folgerungen knüpft. Die 25t stärkere militärische Besatzung, die schnelle Befestigung unseres Schloßbergcs, das Schanzengraben u. s. w. sind eben nicht dadurch motivirt, dasi wir einer unausweichlichen Gefahr zu jeder Stunde entgegensehen , sondern weil die Klugheit Angesichts des Kriegsschauplatzes «<> l,>8<> Vorsichtsmaßregeln gebietet. — Das Leben und Treiben in unserer Stadt ist gegenwärtig ein vielfach bewegtes, so bewegt, wie wir es seit dem 19. December nicht gesehen haben. Fast tägliche Truppcndurchzügc, lange Reihen von Munitions - und Provianttrans-porten, einzelne selten oder noch nicht gesehene Truppenglieder, theils Screschaner, theils Hurba-nianer, halten die Aufmerksamkeit des Publikums in fortwährender Spannung; dem letzteren muß man es dabei nachrühmen, daß es trotz der abenteuerlichsten Gerüchte, die wohl manchen Enthusiasten in unheilbringende Exaltation versetzen könnten, sich musterhaft ruhig und besonnen beträgt; es sieht, es staunt mitunter, es harrt der Dinge, die da kommen sollen, und — schweigt. Das ist unstrci-tig der vernünftigste und ehrendste Standpunkt, auf den sich die Bewohnerschaft unserer Stadt in dieser folgcnschwangern Epoche stellen kann. — Daß die Geschäfte daniederliegen, überhaupt so wenig Aussicht auf Erwerb vorhanden ist, daß besonders die Hauseigenthümcr dem Kricgsgotte manches cm.-psindliche Opfer bringen müssen; daß die Theuerung täglich zu- und unser Bischen Kleingeld täglich abnimmt — dieß sind leider Wahrheiten, die wir vor der Hand nur beklagen können. Wo der Feind steht — wie stark er ist — ob er denn doch einen kleinen Abstecher nach dem gastfreundlichen Preßburg machen, oder aber „halb rechts" gegen die Theiß marschircn wird? — dieß sind Fragen, die wir vorläufig unbeantwortet lassen müssen. Mag über nns verhängt seyn, was da wolle - wir erwarten es mit Resignation und wenden vertrauensvoll dci, Nlick nach Oben, zu Dem, in dessen Händen der Oberbefehl über den Erdkreis gelegt ist; wir bitten ihn um einen baldigen, srgem'cichen Frieden. (Presse.) M ä h r e n. Brunn, 2U. April. Der Veröffentlichung der neuen Gerichtsverfassung in Mähren sieht man mit jedem Tage entgegen. Nach dm neuesten hier cir-lulirenden Berichten sollen die Gerichte unseres Kronlandes aus Bezirksgerichten von dreierlei Classen und aus Landgerichten bestehen, über welche alle ein Oberlandesgcricht in Brunn gesetzt werden soll. Es sollen 6 Landgerichte, und zwar in Brunn, Olmütz. Hradisch, Znaim, Iglau und Neutitschcin, dann l 9 Bezirksgerichte I., 43 II. und 15 III. Classe bestehen, bei denen sämmtlich bei 450 Juristen und bei 380 Nichtjuristcn Anstellungen sindcn sollen. Das Institut der Auscultantcn wird beibehalten; eä sollen 80 Auscultantcn im Ganzen aufgenommen werden. Auch dem Obcrlandcsgerichte werden welche zugewiesen. Bei Nichtern, Assessoren und Adjuncten sind Rechtsstudicn unumgänglich nothwendig. Auch die Staatsanwaltschaft wird bei dieser Gelegenheit nach Maßgabe des neuen Gerichtsverfahrens neu organisirt. Für jedes der Landgerichte ist ein Staatsanwalt und ein Stellvertreter systemisirt, die unter einem Gcneralprocurator und dessen Stellvertreter in Brunn stehen. Stellvertreter der Staatsanwälte bei Landgerichten können auch mehrere styn, damit sie nach Erforderniß auch bei den Bezirksgerichten einschreiten können. Sehr wünschenswert!) wäre es, wenn auch die kirchliche Eintheilung mit der gerichtlichen gleichen Schritt hielte, daß ein Decanat, eine oder einige Pfarren auch stets einem Bezirke entsprächen, damit nicht die Unzukömmlichkcit entstünde, daß die Pfarrgc-nossen cincs Sprengels mehreren Gcrichtssprengcln zugewiesen würden. Vielleicht wird dieser Gegenstand der nächsten abzuhaltenden Versammlung der Bischöfe in Wien zur Berathung vorgelegt werden. (Presse.) Deut s ch l a ll 5. Das »Dresdner Journal" vom 29. April sagt: Der Hauptgrund für die im gestrigen Ministcrra-the beschlossene Kammerausiösung liegt, wie wir aus guter Quelle wissen, in der Steuerfrage. Bekanntlich waren die Steuern von den Kammern provisorisch nur bis Ende April bewilligt worden. Dringend bat die Regierung um anderweite Erklärung vor Ablauf dieser Zeit. Die ll. Kammer bewilligte auch hierauf bis Ende September. Von der l. Kammer war aber der, übrigens so viel bekannt abfällige, Bericht bis gestern noch nicht gedruckt und konnte daher vorschriftmäßig am Montage den 30. April, bis zu welchem Tage die Regierung im Besitz einer neuen Bewilligung seyn mußte, nicht auf die Tagesordnung kommen, wie derselbe denn auch auf der inmittelst bereits ausgegebenen Tagesordnung für den 30. April sich nicht befand. Die Kammern hatten mithin die wiederholt beantragte provisorische Steucrbcwilligung factisch abgelehnt. Hierzu kam dann das Mißtrauensvotum und das sonstige Verhalten der Kammern. Dasi wenigstens die deutsche Frage nicht der Grund gewesen, dürfte vielleicht schon die nächste Zukunft lehren. (Bestimmt wird versichert, daß die Auflösung beschlossen war, ehe das Ministerium von der Auflösung der preußischen und hannovcr'-schcn Kammern wußte.) (Presse.) Der »Wanderer" enthält folgende Schilderung der jüngsten Ereignisse in Dresden. Dresden, 3. Mai 2 Uhr Nachmittags. Eben komme ich von einem Gange aus der Stadt zurück. Ueberall wogt es in den Straßen, die Bürgcrwehr-männcr eilen nach ihren Sammelplätzen. Die Laden sind geschlossen, da die Aufregung stündlich wächst oder die Besitzer zu den Waffen eilen. Die Schloßhöft sind voll von Militär und alle Eingänge ins Schloß verschlossen. Man fürchtet eine Abreise des Königs und die Eingänge des Schlosses werden daher sorgfältig bewacht. Vom Lande und aus der Provinz hofft und erwartet man bewaffneten Zuzug. (Eine Stunde später.) Als das 4. Bataillon auf seinem Sammelplatze am Pirna'schcn Platze angelangt war, eröffnete der Commandant, Gcrichtsdirec-tor Böhme, dem Bataillon zunächst die Antwort des Königs und erklärte sodann im Namen des Ge-ncralcommando's, daß die heute um 11 Uhr Morgens beschlossene Parade nicht Statt finden dürft. Für seine Person gebe er folgende Gründe des nothwendigen Gehorsams an: bis jetzt stehe man noch auf dcm Boden des Gesetzes, diesen würde man verlassen, in dem man dem Befehle nicht gehorche. Die Bürgrrwchr aber, als Wächterin des Gesetzes und der Ordnung, dürfe diese Gesetze nicht selbst verletzen. Er habe daher zum Bataillon die Zuversicht, daß es, im Fall Gcncralmarsch noch heute geschlagen wcrd.n solle, sich zahlreich um in schaaren werde. Das Bataillon lös't sich auf! Aehnlich ging es bei allen übrigen Bataillonen. Di/: Turnerschaar allein rückte auf den Schloßplatz, marschirte jedoch, da sie sich allein sah, wieder ad. Inzwischen rückte eine Schwadron Cavallerie auf den Theaterplatz. 4 Uhr. Commandant Lenz und Bataillonschef von Brandenstein haben abgedankt; das 4. und 5. Bataillon stehen noch in Waffen. Die Stimmung des Volkes und der Bürgerwehr ist wüthend. Aus der schlesischen Bahn sind die Schienen aufgerissen. 4'! Uhr. Der Stadtrath hat sich permanent erklärt, die Stadtverordneten werden dasselbe thun. Noch ist nichts verloren, denn die Stimmung unter der Mchrzahl der Bürgerwehr ist gut, sie ist höchst aufgebracht über ihre Führer. 5'ly Uhr. Eben ertönt die Aufruhr-Sturmglocke und der Generalmarsch erschallt von Neuem durch alle Straßen. 5 Uhr. Der Kampf hat begonnen. Beim Zeughaus hat eine Abtheilung Infanterie gefeuert und 5 Mann vom Volke sind gefallen. Für heute schließen wir hiermit. So eben erhalten wir, Abends 10 Uhr, noch nachstehenden Bericht: Dresden, 4. Mai. Gestern Nachmittag um 4 Uhr wurde eine Volksversammlung in der deutschen Angelegenheit abgehalten. Nach einer begeisterten Rede Tschirner's zog das Volk vor mehrere öffent-liche Gebäude und wollte Waffen aus dem Zeug-hause nehmen. Die Soldaten hieben scharf ein. Die Artillerie schoß mit Kartätschen, jedoch wurden, nachdem 16 Todte geblieben und mehrfache Verwundungen vorgekommen, die Geschütze später von dem Volke genommen. Der König und Prinz Johann begaben sich, wie man sagt, nach Königsstein, die Prinzessinnen nach Pirna auf dem Dampfboote. Letztere wurden von Turnern ergriffen und als Geißeln nach Dresden gebracht. Von allen Seiten, aus Bischofswerda, Leipzig u. s. w., findet bewaffneter Zuzug Statt. Ein Regiment soll zum Volke übergangen seyn und beim Feuern die Gewehre niedergelegt haben. Die Com-munalgarde hat sich ganz passiv benommen. Heute um 10 Uhr soll wieder der Kampf aufs Neue begonnen worden seyn. In der Altstadt sind Barrikaden in großer Zahl errichtet. Die Schienen auf der Eisenbahn sind bei Bautzen zerstört. General Zeschau, der preußische Hilfe in Anspruch nehmen sollte, ist von den Bautznern selbst gefangen genommen worden. Auch die Bahn von Leipzig nach Dresden ist zerstört und die^ von Leipzig requilirtcn Jäger mußten zu Fuß ihren Weg nach Dresden fortsetzen. Tzschirner soll vorläufig mit der provisorischen Regierung betraut seyn. Görlitz, 4. Mai. Flüchtige Nachrichten aus Dresden dürften Sie bereits gestern in Breslau er-fahren haben. Der König hat gestern nach einan' der 1 l Deputationen empfangen, und der Depute tion der Communalgarde erklärt: „Ohne Oesterreich kein Deutschland! Ohne Preußen und Hannover keine Annahme der Ncichsvcrfassung !« - Das Gc-schütz von Radeberg ist gestern um 5 Uhr Nachmittags nach Dresden beordert worden, wo eine ungeheure Aufregung herrschte. Die Abreise des Königs ist verhindert und nach zuverlässiger Nachricht um '^8 Uhr Abends das Zeughaus erstürmt worden. Heute ist noch ('^ii Uhr) kein Zug angekom-men. Der electrische Telegraph geht nicht bis Dresden. — Unser Bahnhof ist seit 9 Uhr förmlich von Menschen belagert. — Eine Abtheilung Achter ist heute früh nach Nadmeritz auf Patrouille gegangen So eben wird uns folgende Mittheilung gc. macht: Es sind 3 Extrazüge für die in Breslau garnisonircnde Artillerie nach Dresden zum Beistände dirigirt worden. Der erste Zug geht heute Vormittag, d.r zweite Nachmittags und der dritte morgen früh ab. Im Ganzen werden 200 Pferde befördert. Frankfurt, 2. Mai. Die „Frankfurter Zeitung" theilt ihren Lesern folgende wichtige Nachricht mit: »Die Aufforderung der preuß. Regierung an ihre Landesangehörigcn, die Paulskirche sofort zu verlassen, ist, wie wir hören, bereits hier eingetroffen; ihre Veröffentlichung wird aber, wie schon öfters in ähnlichen Fällen geschah, zurückgehalten.« Preußen. Breslau, 5. Mai, Abends 10 Uhr. Mittheilungen cines Reisenden, welcher heute Morgen von Leipzig kam, verdanken wir nachstehende Ergänzung: Dresden war im Besitz der Aufständischen, welche von allen Seiten bewaffneten Zuzug erhalten. Gestern gingen allein von Leipzig 400 Mann ab; aus der Lausitz treffen heute mehrere Tausende dort ein. — Todte auf Seiten des Volks zahlte man bis gestern Abend 14 und in der Nacht sind von den Verwundeten noch sechs gestorben. Die Stadt ist vollständig verbarrikadirt und sogar die Bedeckungen von den Canal-Oeffnungen in den Straßen abgenommen, um der möglicher Weise eintreffenden Cavallerie dcn Zugang zu erschweren. Bei Abgang des Zuges (l0 Uhr Morgens) war in DresdenAl' 272 les ruhig; doch glaubte man in einiger Entfernung von der Stadt Gcwehrfeuer gehört zu hadtn. — Um 12 Uhr Mittags erwartete man die Ankunft preußischen Militärs auf der Nisaer Bahn; doch sind auf allen Stationen sämmtlicher sächsischer Eisenbahnen Communalgarden aufgestellt, welche bei Annäherung fremden Militärs sofort die Schienen aufreißen. Auch hat das sächsische Militär, welches zum Theil schon mit dem Volke fraternisirt, erklärt, sofort sich mit diesem zu verbinden, wenn preußisches Militär einrückt. Die Leipzig-Dresdner, so wie die sächsisch-schlesische Bahn sind unversehrt. Die prov. Negierung, bestehend aus Tzschirner, Heubner und Todt, haben eine Proclamation an die Sachsen erlassen. Königreich Vaiern München, 2. Mai. Das l. Gesammt Staats Ministerium hat unterm gestrigen eine von sämmtlichen Ministern unterzeichnete, wohl durch die namentlich in Schwaben, Franken und der Pfalz so ausgedehnte Agitation für die Reichsvcrfassung veranlaßte, Bekanntmachung erlassen, welche seit heute Mittag an allen Straßenecken der Stadt angeschlagen ist. Sie lautet - „Die Erklärung der Regierung gegen die unveränderte Annahme der von der deutschen Nationalversammlung beschlossenen Verfassung wird von den Uebelgesinnten dazu mißbraucht die Ansicht zu verbreiten, als werde eine Zurückführung der politischen Zustände in Deutschland und Baiern, wie sie vor dem März 1848 gc-staltet waren, beabsichtigt. Eine solche Absicht ist weder in der genannten Erklärung ausgesprochen, noch überhaupt vorhanden. Die Regierung wild alle Verheißungen getreulich halten und erfüllen, welche in der königlichen Proclamation vom 6. März 1848 und in den sich daran reihenden Thronreden und Landtags^bschieden enthalten sind. Sie wird nach den hierin vorgczcichneten Grundlagen sowohl für die baldige Vollendung der deutschen Gesammtverfassung als für die Ausbildung der inneren Zustände Baierns nach den Bedürfnissen der Zeit mit allem Ernste thätig seyn. Sie wird hie-bei auch die von der Nationalversammlung beschlossenen Grundrechte des deutschen Volkes, soweit sie es mit ihrer pfiichtmäßigen Sorge für das Wohl des Bandes vereinigen kann., zur Richtschnur nehmen, und die wenigen Bestimmungen derselben welche sie als nachtheilig erachtet, in einer Vorlage an die Kammer bezeichnen. Die Regierung wird durchaus nur den Weg gehen den ihr die Verfassung und die Gesetze des Landes vorschreiben. Sie wird aber auch die Herrschast der Gesetze durch alle ihr zu Gebote stehenden Mittel aufrecht halten. Ohne gesetzliche Ordnung ist weder Freiheit noch Wohlfahrt eines Volkes denkbar. Darum fordert die Regierung das baierische Volk auf in diesen Tagen der Prüfung durch gesetzmäßiges Verhalten seinen Sinn für die wahre Freiheit zu bethätigen. München, den I.Mai 1849. Königliches Gesammt-ministerium. Von Lesuire, v. Kleinschrod, Doctor Aschenbrenner, Dr. v. Forster, Dr. Ningelmann, Dr. v. d. Psordten. Der Gencralsecretä'r: Mini-sterialrath v. Benning.« Vroßhertogthum Toscana I" Florenz gibt es noch immer einzelne Wühler, welche es an Machinationen nicht fehlen lassen, um neuerdings Excesse und Gewaltthaten hervor zu rufen. Als Erkennungszeichen theilten sie an ihre Spießgesellen am 2«. April Mundtrommeln (8c9(>, ciap6n«,'6,-!) aus, weßlalb Tags darauf von der prov. Regierung eine warncnde Kundmachung erlassen werden mußte. Die sicilische Revolution kann als beigelegt betrachtet werden; der Kampf hat überall aufge- hört, und Vaudin, den wir neulich in Ajaccio vermutheten, ist mit neuen Vorschlägen von Palermo nach Gaeta gefahren, die Ferdinand dicßmal annehmen dürfte, denn er hat sofort Befehl gegeben, die Feindseligkeiten auf allen Puncten der Insel einzustellen. Die Grundbedingung dieser Vorschläge bleibt immerhin die Rückkehr Siciliens unter neapolitanische Hoheit. Ferdinand hat seinen Adjutanten, Oberst Nunziante, in das Hauptquartier seiner Truppen auf Sicilien geschickt. Ruggiero-Settimo und das ganze Ministerium haben sich auf dem »Bellerophon" eingeschifft; ihre bewährtesten Anhänger sind ihnen gefolgt. Mieroslawski und mehr als 200 sicilianische Flüchtlinge sind bereits mit der »Indepedenza« in Marseille wieder angekommen. Eine provisorische Junta, meist Noyalisten und Anhänger Ferdinands, hat sich in Palermo nach der Entfernung des Ministeriums gebildet und eine Deputation zum General Filangicri gesandt, um ihn mit den Bedingungen der Unterwerfung und respect. Herstellung des 8lÄli»5 . veuo e,tlo « ^ « . ^ Darlehen mit Verlosung v. I. 183». f»r 250 N. 22? 1^2 Wien. Stadt.Banco-Oi'i. zu 2 l>2 ^'. (>" (5M., 50 Aeraiml ' Obligationen der Glände s l v.n O.'sler^ich u»ler und ob d" l z» 3 ,>'>t. l Gunk von Bölnnen. .Nähr«», l .. 2 1^2 » ! Schl'si?», Elei.rmaik. Kär»t,!i, ^ „ 2 1)5 .. 5 Krain, Görz un» °e« Wiener l " 2 " l Oberkammer« AmlcK ....<>.. 1 -^ " , ^u Bei NiUem V.s>bäf< war i» Cour'cn wenig 3W'äneer,mg, - D!e Devisen und Valuten flnshü,tn'd. und erstere «heüw.ise f.chlend. — London I.. 8. N - 55 6-, 5. II - 52. Augsburg 117. Gold 25. Silber - !lg!o 15 'j2 — 3/4, Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Johann H l a d n i k.