fciKumcTcttonft - Preise: Für Laibach: Ea«tjihrig . . 8 ft. 40 kr. Halbtthrt, • • * . 20 » «ietteljihrig . 8 „ 10 „ *>«Uich... - „ 70 „ Mit der P«ft •«iMttg.............18 sl. 6 „ •fcWWrifl..........3 „ 8fc Anstellung in« Hau« “««i. 86 tr., »»«all. 9 kr. •Nein« 6 k. Laibacher TJ Nr. 174. ^azblatt Anonym« Mittheilnngkn rottbtn nicht berttfferenzen in der 2-sicht über die Art — wie dir Wahlagitation diesmal am besten rinzuleiten sei, — eingetreten seien. Der Eintritt cintt Disharmonie, da« Auf-buchen derartiger Differenzen in einer Angelegenheit, dir mit vereinten Kräften und Eine« Sinne« zu behandeln wäre, ist sehr zu bedauern. Eine Fraktion wünscht dir Leu tralisirrung brr Aktion der in drn verschiedenen Landeshauptstädten zu bestellen« den „Landes Wahlcomilöseine andere Fraktion ‘‘Dt den Schwerpunkt der Wahlagitation in die einzelnen Bezirks» oder Lokalromitös und in da« outo« *#»», selbständige Borgehen derselben. Die erst- erwähnte Fraktion begründet ihre Ansicht damit, daß nur durch die Loncentrirrung der ganzen Wahl-bewegung an einem Mittelpunkt ein rinhritlichr« und übrrrinstimmrnde« Vorgehen brr Gesammtpartei in einer Provinz ermöglicht werde; die zweiterwähntr Fraktion führt Klage, e« fei bei früheren Fällen von dem Centrale, von der Landeshauptstadt au« Terrorismus grübt worden, durch welchen solche Äandi» boten der Wählerschaft empfohlen wurden, dir das Brrtrauen derselben nicht genossen haben. Wie bereit» erwähnt, find drrartigr Differenzen eine sehr betrübende, eine höchst traurige Erscheinung. Nur Einigkrit macht stark, und kräftig und grgrn-übrr den politischen Feinden ist ein einmüthige», über-einstill mende« Zusammengehen um so nothwendiger; dem Frindr kann man nur durch rinmüthige« Zu-sammrnwirken und mannhaften Muth imponieren. Da« Land Ärain hat bewiesen, daß diese« einmüthige Zusammengehen, dieses mannhafte Sin« Verständnis, die Begeisterung für die gut« Sache die liberale Wählerschaft zpm Sieg, geführt hat; die liberale Partei trat diesmal Line« Sinne« mit Begeisterung, mit Eifer, mit Au-dauer, mit Aufopferung in den Wahlkampf ein. E« ist zu hoffen, daß die hier und dort in den verschiedenen Äronländcm Oesterreich« zutage gr« kommenrn Differenzen verschwinden und daß bei den bevorstehenden Landtagswahlen ebenauch dir gutr, dir liberale, dir auf vrrfaffungsmißigrm Bodrn und auf konstitutionellen Grundlagen ruhende Sache den SUg davontragen wrrdr. Den Landtag-Wahlen von heute wohnt nicht mehr jene wichtige Bedeutung inne, wir vor einem Decennium; es handelt sich diesmal nicht um einen BrrfaffungSstreit; die Landtag«wahlen tragen heute nicht jene« hochpolitisch« Gepräge zur Schau, wir zur Zeit vor Jnaugurirrung der direkten Reichsrathswahlen ; die Gestion, die Eompetrnz der Landtage ist nach außen eine beschränkte und nach innen eine ausgedehntere, wichtigere geworden. Die Landtagsstube ist derzeit nicht mehr der Schauplatz hochpolitischer Kämpfe und Heldentaten, e« wird in den Landtagsstuben ausschließlich da« einfache Programm de« Lande«hau«halteS, die Kar-dinalfrage: was dem Lande noth und wotzl thut? — berathen werben. Diejenigen Männer, die zur Regelung de« Lande«budget« und zur Schaffung geordneter Zustände die erforderlichen Eigen, schäften besitzen, werden immerhin gefunden werden, man möge fie nur in den richtigen Kreisen suchen. Bor allem anderen ist e« also dringend noth» wendig, daß im Schöße einer und derselben Partei, in liberalen «reifen, eine Disharmonie nicht bestehr; baß in Krrifrn der liberalen Partei jeder Anlaß zu Zwistigkeiten strengen« vermieden werde. Ist dir liberale Partei Eine« Sinne-, dann wird sich auch der richtige Schlüffel zur gedeihlichen Lösung der Landtagswahlfrage finden. In jeder Provinz wird man bereits die Ueberzeugun- gewonnen haben, daß nur Männer von Befähigung, Mänvrr von erprobtet Gefinnungstüchtigkrit, Männer der Ordnung und Feuilleton. Trdrrzr Zeichnungen aus und über Bad Gleichenberg. —a. Fürwahr, ein schöne- Stückchen Erde da« 7™ Bon Gleichenberg, fast zu schön für ein Eldo-J,® der „Hustet”. Doch wir Herbeigeeilte, die r 1 Unsere mehr oder weniger ans den Angeln ge« uäk " Schleimhäute mit bet Zukunft versöhnen * *l,btn einer guten Einbrennsuppe manchmal rin Fläschchen unverfälschten Rebensäfte- nicht (*08 n'ppen, sondern in der Manier gesunder Men« w^^ürsen wollen, denken so egoistisch nicht und F*eui«n, der liebe Herrgott ganz recht gelhon, u o ient”i denen schon bet Athem ausgehen will, n «thl in einer Gegend auwie«, wo sowol Geist «n *,,t 'm auSreichkndsten Maße Labung finden. Man muß Gleichenberg gesehen, man muß in »Ix ^"lldiese gelebt haben, um seinen Zauber > .?. wo« sich in bunter Riihcnfolge daran «« greifen zu können. Wie hingegossen liegt a. im Hintergründe die lieblichen bewachsenen ' Kegen Süden das anmuthige Thal, an dessen de sich Straden mit seinen Thürmen gleich einem Feenschloh erhebt. Billa reiht fich an Villa, eine netter al« die andere, dazwischen Gebüsche, Baumgruppen und ganze Wäldchen in bet wohl, thuendsten Abwechslung. Kurz gesagt: Gleichenberg ist ein ausgedehnter, gegen die Hügel aufsteigender Park, in den Menschenhände die prächtigsten Som. merwohnsitze hinzaubetten. Zu oberst erhebt sich ba« von Weingärten umgebene Kirchlein mit dem „Franziskaner Hospitz" und umrahmt mit den verschiedenen anderen vom WaldeSgrün getrennten Bauwerken ba« idyllische Bild. Und nun erst die nächste Umgebung! Da hoben wir gleich östlich vom Brunnenhause die hochromantische „Schlucht" mit ihren traulichen Plätzen, dabei aber auch „Stilfser-Joch-Abgründe", wo unsere Dämchen mitunter ba« hier nicht gut gelittene Herzklopfen bekommen. Hier unb auch reiht« vom sogenannten „Felsenhause" führt un« bet Weg hinauf zur ..Schweizerei". Mir gefiel ganz beson* der« der Ausstieg au« der „Schlucht", jedoch nicht wegen des von bet Franzensburg übet Gestein unb Baumwurzeln in „mittelalterlicher Bequemlichkeit" herabrieselnden „Unding«* mit den polizeiwidrigsten Ambtadüflen im Gefolge, sondern wegen seiner tiefernsten und dabei doch ansprechenden, an Hochgebirge Partien erinnernden Umgebung, dir fich oben mit einem Schlage ändert. Da« Schwrizrrhau« mit feiner Unzahl von WeiSheilSsprüchen an den Wänden macht uns — sentimental. Eines dieser Epigramme schießt sicherlich jedem Gaste in alle Glieder, e« lautet: »Wer die Sorgen mitgenommen, Ist vergeben« hergekommen." Wer eine prachtvolle Frrnficht bi« zu drn im grauen Nebel liegenden Kärntner und Kraiuer Bergen hin genießen will, begibt fich durch den kühlen Waldesschatten noch einige Büchsenschüsse höher hinauf zum Au«ficht«thurme „Patapluie", ober der „Albrechtehöhe", und läßt da seine Blicke in die Ferne schweifen. Und so könnte ich noch weitet schreiben von den herrlichen Punkten der Umgebung, von dem stolzen Gleichenberget Schlöffe u. s. f., und ich wäre noch lange nicht fertig mit der Aufzählung all’ bet Reize, die dieser Kurort in gleicher Liebe sowol dem liberalen „Höllenfutter" wie den vatikanischen Hirn» melspächtern, den Föderalisten und Centralisten bietet. Datum weiter zur kurzen Betrachtung be& an Würze reichen Kurlebens. Um 6 Uhr morgen- weckt uns ein kerniger Festmarsch der stark „polkasüchtigen" Kutkapellr au-den Träumen und tust un- auf den grünen Kampf- de- Rechtes, Männer, die dem österreichischen Staatsgedanken Gehör geben, Männer, frei von Eigennutz und Parteihaß, in der Landtagsstube sitz- unt> stimm berechtigt sein sollen. In Kreisen der liberalen Partei soll es keine Differenz, keine Disharmonie, keinen Streit geben, in Wahlangrlegenheiten wäre eine Spaltung im liberalen Lager durchaus nicht am Platze. Nur durch Einigkeit wachsen und blühen Reiche und Länder, Gemeinden und Familien! Vom Kriegsschauplätze. Das Hauptquartier des Großfürsten Nikolaus wurde nach Bjela verlegt, unter dem Vorwande, daß damit ein neue« Operationscentrum gewonnen werde. Silistria leistet den russischen Angriffen Widerstand. Eine in der Richtung von V a r n a marschierende Lolonne wurde in Bazardschik ausgehalten. In dem Kampfe bei Razgrad, in welchem Aziz Pascha getödtet wurde, erlitten die Russen schwere Verluste. Die Türken hatten beiläufig 100 lobte und 200 Verwundete. In dem jüngst stattgehabten Gefechte bei Eski Saghra verloren die Kosaken 150 Mann. DieRussen machten einen Scheinangriff auf Rustschuk, um den Zuzug von Verstärkungen für den rechten Flügel zu maskieren. Dir nächsten Kämpfe find zwischen Osman > Bazar und Tirnowo zu gewärtigen. M eherned Ali Pascha hat an der Spitze von 60,000 Mann Eski Djuna verlassen und den Weg nach Tirnowo eingeschlagen. » Die Verluste der Russen bei Plewna betrugen 4500 Todte und Verwundete; fie verloren 14 MullilionSwagen und zwei Fahnen, außerdem wurden 450 Kosaken, die sich auf der Straße nach Sophia vorgewagt hatten, z« Gefangenen gemacht. Die Ru ss e n räumen da- PLwnagebiet, welches Osman Pascha occupirrt. Die Dobrudscha-Armee machte erfolglose Angriffe auf Silistria. Seit Mrhemed Ali's Ankunft bei der Donau-Armee herrscht da große Begeisterung und Zu-verficht. In der Razgrad er Schlacht ist Ajiz Pascha gefallen. Die vierte rumänische Division unter General Manu hat die Donau übersetzt, um Ntko« polis zu besetzen, wo bereits die Fahne des fünften rumänischen Regiments weht. Adrianopel ist in großer Gefahr durch die Niederlage Suleiman Paschas. Durch den Eisernen Thor- und Schipkapaß (?) find unvermulhet türkische Truppen aufgetaucht. platz an der Konstantin«quelle. Mit einem durch Unzenstriche genau bezeichnet«« Trinkglase bewaffnet eilt Männlein und Weiblein zum Brunnen und wandert dann, den empfangenen Zaubertrank langsam und voll der potenziertesten Hoffnungen schlürfend, durch die Parkanlagen dahin zu den waldigen Hügelchen, zu den schattigen Lauben oder den Statuen aus der grauen Vorzeit oder au« der jüngsten Vergangenheit, um bald wieder um eine frische Por-tion Naß zum Brunnen zu kommen. Ein Engländer schreitet dort sinnend einher und umfaßt krampfhaft seine Sackuhr, nach der er seinen Trank reguliert; dort läßt sich ein Franzose auf einer der zahlreichen (von großen und kleinen Kindern beschriebenen und ob dieser kindischen Freude für lichte Kleider gefährlichen) Bänke nieder und mustert mit unwilligen Blicken die Schleppen seiner Leidensgefährtinnen, die sich nicht allein aus» Flechten von himmlischen Rosen, sondern auch aufs Staub-machen vortrefflich verstehen. Dort studiert ein Frankfurter Börsenmagnat mit fieberhafter Aengst-tiobtek den neuesten Kurszettel, während seine Stammesgenossen unter den ästigen Kastanienbäumen eine provisorische Börse etablieren und durch ihr Geserres die Aufmerksamkeit des übrigen Kurpublikums erregen. Bei all’ dem fehlt eS auch an Durch die Vereinigung der bedeutenden Streitkräfte Suleiman und Reo u f Paschas bei Jamdoli, dann, durch den Voimarjch der Rischer Gesammt-garnison nach Sophia ist General Gurko'S Brigade, im Eski Zaghra-und JeniZaghra-Thal eingekeilt, gezwungen, gegen diese bedeutende Uebermachl eine Schlacht aufzunehmen. Ucber die Unmöglichkeit, rechtzeitig Hilfstruppen nachzeschicken, hat man im Haup.quarlier den Kopf verloren. Die türkischen Stellungen in Kleinafien dehnen sich von Achemchiri bis Suchum aus. Die Russen occupieren eine Linie von Jllore bis Ehilos. Alle rücken in dem Gebirge vor und einige neun« pfündige Kanonen find in Jllore aufgepflanzt worden. Es hißt, daß Mukthar Pascha in Trigenkef, unweit Kars, steht. Politische Rundschau. Laibach, 31. Juli. Julattd. Wie die „Mont.-Rev." erfährt, find auf Befehl des Ka sers der Finanzmiuister Frcuctr de Prelis, der ungarische Ministerpräsident v. TiSza und der ungarische ginanzminister SM nach Wien berufen worden. Sie werden mit dem österreichischen Ministerpräsidenten Fürsten Adolf Auersperg und dem Minister des Aeußern Grafen Andrafsy, dem Reichs-Finanzminister Freiherrn v. Hafmann und dem Re>chs-Kriegsminister Grasen Bylandk an einem Ministerconseil thetlmhmen, welcher zu erwägen haben wird, ob nicht der Augenblick gekommen sei, aus der bisherigen Passivität herauszutreten und durch eine wenigstens theilweise Mobilisierung der Armee die militärische Bereitschaft Oesterreich-Ungarns herzustellen. Gras Andrassy, welcher diesen Schritt nunmehr als nothroendig erachtet, denkt dabei nicht an eine Aenderung d:r österreichischen Politik, welche nach wie vor einzig und allein aus die Wahrung der Interessen der Monarchie Bedacht zu nehmen hat. Insbesondere hängt die Anwesenheit Mithad Paschas in Wien mit den bevorstehenden Maßnahmen in keiner Weise zusammen. Sie find angesichts der Lage auf der Balkan-Halbinsel eine Nothwrndigkeit geworden. Die österreichische Po.itik pcrhorcesciert nach wie vor jeden OccupationSgedanken. Sie kann und wird eS aber niemals zugeben, daß eine neue Ordnung der Ding- ohne ihr Hinzuthun oder gar gegen die von ihr geltend gemachten Interessen geschaffen werde. Pester Blättern wird aus Wien mitgetheilt, daß, wenn die Vorschläge deS Grafen Andrafsy von dem gemeinsamen Ministerrathe angenommen werden, so werden die mobilisierten Corps vorläufig einfach an der Grenze stehen zum Zeichen, „Zweisiedlein" nicht, die im Laufe der Zeit morsch geworden und nun als zwei Seelen und ein Gedanke, als Symbole wahrer Herzensharmonie, bei Molkenglas und Wasser Freud und Leid theilen und manchen einsilbigen Hypochonder ins Schlepptau nehmen. Damit jedoch niemand glaube, wir befänden uns hier auf einem förmlichen Jsolierschemel und seien gegen alle sonstigen Ereignisse vollkommen gleichgiltig, der erfahre, daß der Konstantinsqaell auch auf das politische Fieber seinen wohlthätigen Einfluß übt. Der Sohn der Wenzelkrone vertieft sich in seine „Politik" vom Moldaustrande, JanoS von der Theiß ergötzt sich an den „Schwadenstreichen" seiner Liebli»g«sederhelden; der Moskowite weilt am „geheiligten" Kriegsschauplätze und kuriert durch feine „humanen" Lanzknechte verschiedene „türkische" Magen-übel ; der Serbe mit dem blauen Rücken beschäftig sich mit den vier letzten Dingen und den acht Seligkeiten, und der „deutsche Michel" mustert in alter Urgemüthlichkeit den neuesten Leitartikel über die Rückwirkungen der für ihn ewig neuen Steuerschraube. Dabei läßt die Musikkapelle die heitersten Ärien vom Stapel und sorgt in föderalisti>chester Weise dafür, daß jeder seine Liedlingslieder zu hören bekomme: der Deutsche seine Walzer, der Polentasohn die besten Seufzerarien aus seinen Opern und daß Oesterreich-Ungarn strenge Wache hält und daß e« bereit und gecüstet ist, sein Interesse wahrzuneh-men und zu schützen, wo eS nöthig ist und sobald der rechte Moment hiesür gekommen. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Wien gemeldet, daß die offizielle Anordnung der Mobili-ierun g bevorstehe. Dieselbe soll gegen Rußland und Italien demonstrieren. Die „MontagS-Revue". schreibt: „Im Hinblick auf die zahlreich:» schwebenden Fragen feine» Ressort» hat sich der Herr Handelsminister entschlossen, in diesem Sommer aus einen Urlaub zu verzichten. Sowol die Eisenbahnfrage wie die Zollangelegen-heilen sind von so einschneidender Bedeutung, daß der Minister gewillt ist, bei allen wichtige» Verhandlungen persönlich zu intervenieren." Betreffend die Demission de» kommandierende» General» Mollinary behauptet der „P. Lloyd," daß, wenn Mollinary gehe, keinesfalls der Grund darin liege, daß die Grenzbahn-Angelegenheit gegen' ihn entschieden wurde. Die Grenzbahn-Affaire sei durch ein Lompramiß geordnet worden, welches dir rückhaltslose Zustimmung des General« gefunden habe. Der „Pester Lloyd" ist geneigt, Mollinary’6 eventuellen Abgang kroatischen Wühlereien auf Rechnung zu setzen, welche auf die ehemözlichste Einverleibung der Grenze in Zivil-Kcoazien hinarbeiten. Ausland. Gegenüber der Behauptung des „Golos," daß Rußland in der Besetzung Galli-polis vonseite EnglandS eine Verletzung der Neutralität erkennen würde, wird betont, daß außer der Pforte nur die Gesammtheit der Signatarmächte das Recht hätte, England dir Occupatio» Gallipolis zu wehren. Bon dem Rücktritte des belgischen Krieg»' minister» soll keine Rede sein und die Regierung sich gegenwärtig mit der militärischen Lage de» Lande» nicht in besonderer Weise beschäftigen. Wie daS .Deutsche MontagSblatt" aus London melde', seien zwei englische Armeecorps in Bombay zac Einschiffung bereit. Am 17. d. würde in B'oSn len mit Ausnahme der Muteffariflike von Zwornik und Sera-jewo der Belagerungszustand und das Standrecht publiciert, und zwar in Rücksicht der bosnischen Jnsurrection und ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit der in Bosnien Ansässigen. Montenegro hofft die Herzegowina zu annulieren, und zwar selbst gegen etwaige Proteste Oesterreich», welche man durch die vertrauensvoll erwartete italienische Gönnerschift unschädlich zu machen hofft. Die italienische Regierung hat in den letzten Tagen den Mähten die ausdrückliche Zu» ficherung ihrer friedlichen Intentionen gegeben, sk der Russe die neueste „Knuten"-Ouoerture nach Richard Wagner'schem Muster. Und die schmucke „Kutgastin" mit dem über-gesunden Herzen macht viele hundert verstohlene' Seitenblicke aus den bärtigen Bischof (Bladika) vo» Arad, der freundlich dareinschauend dort unter de« schattigen Bäumen mit feinem erwachsenen Sohne lustwandelt. Gar mancher Seufzer entringt ftö ihrer Brust über die eisernen Conseq^enzen des römischen Cölibat», da» so manchen Helden immerwährende Zeiten In die liebeleere Kutte steckt^ Und so kommt die achte Morgenstunde, und drüben am Rande des AlbrechtswiildchenS ertöne« die Klänge der „Frühstücksmusik". Die Repräse^ tantinnen des schönen Geschlechtes greifen fieberhrst nach der vielgeliebten Mokkaschale, der Stoiker da> gegen begnügt sich m t einem Glase Milch. eine will die Functionen seiner „Hülle" steigerni stürmt ins Bad, der andere wieder baut seine HE nung auf den Jnhalationssaal und kommt mit Ha> in die vom Harzduft erfüllten Räume. Mimchen möchte ihren von Sehnsucht gequälte, in weiter Ferne weilenden Bräutigam nicht all mit rothen Wänglein, sondern auch mit irS einer dauernden Liebesgabe überraschen. S>e eilt fl in die kühle Laube und macht sich mit poche sei fest enischlvffen, von dem Programme der Neutralität nicht abzuweichen. Unter dem Titel: „Un devoir de conscience envera mon pays“ veröffentlich! Demeter Bratiano, der Delegierte Rumäniens auf der Konstanti-nvpeler Konferenz, eine Broschüre, in welch» er die bisherige rumänische Regierungspolitik gegen die Pforte tadelt, die Convention mit Rußland mißbilligt und das Nichtprotestieren gegen die russische Invasion als Fehler bezeichnet. „Nouvelliste" flogt, daß 12,000 Handelsjuden der russischen Armee folgen, die sich mit dem (Selbe der Russen bereichern, ««statt daß dieses, wie man hoffte, in Rumänien bleibe. Zur Tagesgeschichte. ~ Russische Humanität. Türkische Befangene find in ten leylen Tagen in größern und Meinem Abtheilungen jn Bukarest angekommen, um nach kurzem Aufenthalt nach Rußland weiter transportiert zu werden. Das Schicksal dieser Unglücklichen ist sehr hart, denn sie werden «ehr aie Verbrecher denn als im neunzehnten Jahrhundert gemachte Kriegsgefangene behandelt. Nicht alle werden mit ber Eisenbahn transportiert, sondern viele müssen den Marsch von der Donan bi6 in das Innere Rußlands zu Fuß Wachen. Da» ginge noch an; aber bie Art der Gefangenen-Transporte ist entsetzlich, denn nicht allein sind je zwei Türken mit Ketten aneinandergeschloffen, sondern jede @e-sangenenabtheilnng, welche in der Regel 40 bis 60 Mann Patt gemaLt wird, ist durch eine lange Kette gefesselt, welche durch bie je zwei Mann aneinanderlchlteßenden kurzen Ketten burchgezogen wird. Lus diese Weise müssen sie bie lange Reise zurücklegen. Jebe Abtheilung ist von 2 bis 3 Ko-faken begleitet. Wehe dem Unglücklichen, welchem unterwegs die Kräfte auSgehen I — Zum Arbeiterstrile in Nordamerika. Obschon der Bahnverkehr theilweife unterbrochen, ift die Lage bo» im allgemeinen günstiger. Die Miliz von Newyork zeigt sich entschlossen. Jn Johnston in Pennsylvanien wurden 50 Unruhestifter verhaftet. LM- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Fleischtarif für den Monat August.) Das Kilogramm bester Qualität von Mastochsen kostet 64 kr., mittlerer Qualität 46 kr , geringster Qualität 38 tr., von Kühen und Zugochsen tosten die drei Sorten Fleisch 40 und 32 tr. (Schulbesuch.) Die hiesige städtische vierklajsige Boltsschule für Mädchen zählte im abgelaufenen Schuljahre in der ersten Klaffe 73, in der zweiten 87, in der dritten 86 und in »er vierten 37, zusammen 283 Schülerinnen $>ttzen an da» Sticken von — Pantoffeln, während ältere Freundin, in einem Romane blätternd, tt ..der Liebe Schmerzen und Klagen" nachsinnt. , o”^on possumus“ im ungestillten Drange "benseifer die Feder zur Seite legen. — (Gartenfest.) Morgen de» 1. August arrangiert Herr F t e i f ch m a n n nachträglich zu Ehren der „Annen" im Sorten der Südbahn-Restauration ein Militär-tonzert. — (Wünsche und Beschwerben.) In der Nähe der Kasernbrücke in der Petersvorstadt, gegenüber dem Scherauz'schen Hiufe, liegen einige Fuhren Mauersteine. Gestern passierte eine Privatequipage diese Stelle, die Pserde wurden infolge dieser Steinmassen scheu, und nur durch die muthige Rosselentung wurde ein großes Unglück verhütet. — Jn der Nähe des Strzelba'schen Hauses in der PeterS» straße liegen wieder passagestörende Materialien aus offener Straße. Um Befeitigung dieser Anstände ergriffen Stimmen au» dem Pubtitum baS Wort. — (Große Gefahr.) Der Blitz fuhr in voriger Woche in Altenmarkt nächst Laas während eines Gewitter» in das dortige SchulhauS, in dem sich 250 Schulkinder beim Bormittagsunierrichte befanden, zerriß im Lehrzimmer ber zweiten Klaffe in der unmittelbarsten Nähe bet Schuljugend die Fensterrahmen, ohne jemandem Schaben zu thun, tmb nahm bann feinen Lauf in die unteren Räumlichkeiten, wo er die Frau des Seiners zu Boden warf, ihr die Schuh-fohlen zerfetzte, sie jedoch glücklicherweise nicht weiter beschädigte. Diese Frau, wie die gesummte »inderschar mit ihren Lehrern, fern also mit dem bloßen Schrecken bavon. — (Jn ber Mvkriza-Höhle) machte Herr Pfarrer Robitfch in UtriMberg bei Zirllach interessante Funbe, nämlich zwei wohlerhaltene Schädel eines Höhlenbären unb eines Wildschweines. — (Heimatliche Kunst.) Ein Gang nach St. Christof aus den neuen Gottesacker wird uns überraschenden, erfreulichen Nachweis liefern, daß auch unser heimatliches Gewerbe, unsere heimatliche Kunst imstande ist, recht Lobenswerthes, ja sogar Hervorragendes zu leisten. Steinmetzmeister Herr Peter Thomann und Bildhauer Herr Saiz wurden mit der Anfertigung einer Gruft und eines Grabmonumentes für den im vorigen Jahre hier verstorbenen Realitätenbesitzer Herrn Franz Mauser betraut. Die Arbeit wurde am 27. d. fertig. Das Werk lobt die Meister; Gruft und Monument stehen vollendet und in ihrer Vollendung da, am 28. b. wurde die Leiche des Herrn Franz Mauser in Anwesenheit sämmtlicher Leidtragender nach abgehaltcner kirchlicher Function aus der provisorischen Ruhestätte in die ncuerbaute und kirchlich eingesegnete eigene Gruft übertragen. Gruft und Grabdenkmal gingen aus der Werkstätte unseres sach- und sachkundigen, betriebsamen Steinmetzmeisters Peter Thomann hervor. Das Monument ist im rein gothischen Stile aus drei Stein« gattungcn ausgesührt, nämlich aus Carrara-, 9Zabrefitmer und schwarzem Marmor; es erhebt sich frei in einer Höhe von 6 Meter 30 Zentimeter und gewährt einen imposanten Anblick. Das Ganze trägt den Charakter der Originalität, ist sehr geschmackvoll, rein und sein gearbeitet, ein Meisterwerk der heimatlichen Steinmetzarbeit unb Bildhauerkunst. Der heimatliche Bildhauer Saiz, dessen künstlerisches Talcut, dessen künstlerische Leistungen leider nicht nach Gebür geschätzt werden unb bisher verkümmert, minder beachtet und minder gesucht dasteheu mußten, schuf ein Meisterwerk der Bildhauerkunst, er schmückte das aus Thomanns Hand hervorgegangeue Monument durch Anfertigung unb Aufstellung des lebensgroßen Brustbildes des Herrn Franz Mauser. Herr Saiz constatierte burch Anfertigung dieser porträtähnlichen Büste neuerlich seine Künstlerschast. Vielleicht trägt diese Arbeit dazu bei, daß das heimatliche Genie - Herr Saiz — iit der Folge mehr als bisher in Anspruch genommen werden wird. Thomann und Saiz zeigten der Landeshauptstadt Krains, daß man auch im eigenen Heimatlande Krain imstande ist, aus dem Gebiete des Gewerbes und der Kunst Großartiges zu leisten, und es überflüssig ist, fremde Gewerbs- und Kunstkräfte in Anspruch zu nehmen. Franz MauserS Gruft und Grabmonument werden auf dem Friedhöfe zu St. Christof ein hervorragendes Zeichen heimatlicher Kunst sein und die Namen Thomann unb Saiz verherrlichen. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Am 28. b. bat sich, wie die Grazer „Tagespost" erzählt, in Graz ber 25jährige Gymnasialprofeffor Albert Koscil aus Effegg in feiner Wohnung in der Rechbauerstraße mittelst eine» Pistolenschusses entleibt. Die Kugel brotig ins Herz ein. Er war sehr träntli* unb hielt sich deshalb seit April l. I. zur Erholung in Graz auf. — In Bezug auf die in Um- lauf gefetzten Gerüchte über bie Demission des FAM. von. Mo ll i n a ry und inbetreff ber Brenzbahn bringt die „Agramer Presse« nachstehende Mittheilungen: „ES be- stätigt sich die Nachricht, daß der Chef der Grenz.LandeS-tegietung, FZM. Freiherr t». Mollinary, anläßlich de? vom ungarischen Ministerium vorgelegten Gesetzentwurfes über die Grenzbahn feine Demission überreicht habe. Eine (Ent* scheibung über diesen hochbebeutsamen Schritt, welcher nicht ermangeln wird, im ganzen Lande die größte Sensation zu erregen, wurde von Sr. Majestät noch nicht getroffen. Wie wir weitere hören, wird biefe Gelegenheit sowol vonseite unserer „Koryphäen* als auch der ungarischen Regierung dazu benützt, um maßgebenben Orte» neuerbing» auf daS kürzlich ausgetauchte, aber infolge beS energischen Widerstandes wieder fallen gelassene Projekt der absolutistischen Einverleibung de» Grenzlande» zorückznkommen. Die Magyaren wollen um jeden Preis in den Besitz des Grenzvermögen» gelungen, dessen treuer Hüter bilher General Mollinary war. Und bie Koryphäen unserer — Gott fei’f geklagt — National^ttei bieten dazu die Hand um den Preis der Erweiterung ihrer persönlichen Macht und ihreS Einflusses. In Pest hegt man gar nicht die Absicht, die Grenzbahnen nach dem vorgelegten Gesetzentwürfe zu bauen, sondern daß man nur bie Linie Binkovce-Brod mit der Verbindung Dalja Herstellen will, während selbst der Bau der Strecke Vintovce Mitrvwitz ad c&lendas graecas vertagt werden soll. 68 gilt eben nur bie birekte Verbindung zwischen Budapest und der Türkei herzustellen, und dazu muß daS Vermögen, welche« der Kaiser dem Grenzlande geschenkt hat und daS daher dessen unantastbares Eigenthum ist. ber» halten. Man versichert uuS, daß ein hochgestellter ungarischer Staatsmann die cynische Aenßerung gethan habe, die« sei die Revanche für das Grenzwald- Lonsortium. — (Silb bah n.) Der Generaldirektor Herr von B o n t o u x wird, wie die „Montag»-Re»ue* meldet, von der Iranzösischen Regierung kandidiert und höchst wahrscheinlich alS Regierungskandidat gewählt werden, da Bontoux, seiner politischen Anschauung nach, der gegenwärtig am Ruder befindlichen Partei sehr nahe steht. — (Aus der Bühnenwelt.) Unsere geschätzte Landsmännin Frl. Helene P e s f i a k wird ihre höheren Gesangsstudien in Mailand unter Leitung deS am dortige« Confervatorium ungeteilten berühmten GesangmeisterS Monf. Sangtovanni bi» «September I. I. fortfetzen, «m 26. v. M wirkte Frl. Pefstak in Wiesbaden bei der au» Anlaß de» fünfzigjährig« Bestände» de» dortigen Hof. theater» arrangierten Jubiläumsfeier mit. Die „Wiesbadener MontagSZeitung* schreibt über bie zur Aufführung gebrachte Oper „Die Vestalin": „ES schien, al» ob alle mitwirkenden Mitglieder eS sich zur Pflicht gemacht hätten, einander den Lorbeer des AbendS entreißen zu wollen. Bor allen war eS Frl. Pesflak, der daS ungeteilteste Lob gebürt. Mit seltener Vollendung brachte sie bie Partie der „Julia* zu Gehör, und ihre mimische Darstellung gereichte ihr gleichfalls zur vollsten Ehre.« Freunden der geschätzten, in Deutschland sich großen Namen errungenen Opernsängerin theilen wir mit, daß eils wohlgetroffene photographische Porträt- der heimatlichen Künstlerin (davon 10 Äoftümbitber, betreffend die hervorragendsten Opernpartien) in der Handlung de» Herrn Karinger (RathauSplatz) zur Ansicht ausgestellt find. Blumenlese aus den slovenischen Blättern. Die nationalen Blätter richten ihre Blicke sehr aufmerksam auf den Kriegsschauplatz, sie sind in erster Linie von den Heldenthaten der Montenegriner höchst entzückt. „Slooenec" schreibt: „Nicht nur in unserer eigenen Energie, sondern in der Nachbarschaft ÄroazienS und in der lieber« einstimmung aller Slaven liegt unsere Hauptkraft. Deshalb erdachten sich die „Nemstutarji* da» Schlagwort „Kramet" anstatt „Slovene*. Wer da sagt, er sei ein Kramer, aber kein Slovene, bet ist ein „NemStutar*. (Wie schön klingt doch diese nationale Phrase? I) Erinnern wir uns an den jungen Violinspieler Krejma I Sind wir nur Kramer, so ist firrjma nicht unser, sind wir aber Slaven, so tünnen wir sagen, er ist unser! (Meisterhafter Syllogismus I) Ihr Deutschen, zeigt un» einen solchen Künstlet!* „Slovenec" sagt weiter: „Die russische Literatur allein ist so reichhaltig, daß man sich durch sie allein Bildung verschaffen kann, ohne einer anderen Sprache zu bedttifen." (Jedes dem „Slovenec* entschlüpfte Wort constatiert tie hohe russische Schule!) „Slovenec" bedauert, daß man fich in Ärein viel zu wenig um slavische Literator und flovenische Zeitschriften kümmere, die Achtung vor beiden sei lehr gering; e» wimmelt von deutschen Blättern in »rein, dagegen seien slavische selten zu finden. „Slovenec" bemerkt: „Wollten wir kroatisch oder russisch lernen, dann wäre für uns da» Lesen deutscher Bücher überflüssig. Möchten wir slavische Zeitschristen lesen, so würden wir in geistiger Hinsicht viel mehr erwirken, al» durch da» Lesen deutsch-jüdischer Werke." »Slovenec", vom Flügel de« heiligen «eiste» angehaucht, bemerkt: «Bei den Deutschen sind Zeitschristen «ine industrielle Unternehmung." (Zählt „Slovenec" nicht etwa auch zu den — verunglückten — industriellen Unternehmungen?) „Slovenec" spricht folgende» hochweise Urtheil: »Gelehrte gibt e» unter den Deutschen nicht I" (Nicht jede Nation ist so glücklich, einen Ale-ovec oder Jtiun zu besitzen I) „Slovenec" sagt schließ, lich: „Wenn wir nur allein Krainer find, so find auch wir an die journalistische Unterlage der deutschen Juden ge> bunden. Slaven, schüttelt also die deutsche Vormundschaft ab und leset slavische Blätter l (In erster Linie den „Slo vcntc", die Urquelle aller Weisheit I) In deutschen Blätter» gelten faule Lügen «t» gute Säulen, aus welche man nach «rnndsätzen längst entschwundener Zeiten Paläste baut." (Welch' hoher Schwung!) „SlovenSki Narod» kriegSartikelt, wie folgt: „Die slavrnfeinblichen Blätter fahren über dir Bulgaren lo», weil fie den Äufftn Helsen. Für uns ist es kein Wunder, wenn die Bulgaren dem türkischen Tyrannen nicht die Hände küffen. Auch dir amerikanischen Blätter nehmen fich der humanen Zwecke (?) Rußland« an» und diese» dürste in Amerika einen Verbündeten finden, sobald die Engländer gegen Rußland ziehen sollten. Die Amerikaner nehmen dann den Engländern Sonata und stoßen fie au» den awrrilanilchen Gewässern " „NaroD" meint, die Türkei wird nach den letzten Niederlagen wahrscheinlich Frieden machen wollen, aber jetzt hat auch die russische Nation da» Wort, nicht nur der Zar allein. „Narod" bemerkt: „Es ist gewiß, daß da» slavische Bulgarien frei und ein unabhängige» große» slavische» Reich werden wird. Ditse» Ereignis wird für alle Slaven, also auch sät #n» Österreichisch« Slaven und für unsere Monarchie, von großem moralischen und in der Folge auch von materiellem Bortheil fein." („Narod" wünscht nicht», al» die Lonstituierung „großer slavischer" Reiche. Singe e» nach Wunsch de» „großen" Panslavisten „Narod," so müßte die Landschaft Tscheruembl-Möltling schon morgen ein „große» slavische»" Reich bilden.) „Slov. Narod" hält dem nordischen Beherrscher eine Lobrede, er betont, daß der Zar langsam, aber fistematisch sein großes Reich reformiere. „Narod" hebt hervor: „Die rus-fische Station lhut nur ihre Schuldigkeit, wenn fie ihrem Zaren vollen Glauben und Ergebenheit entgegen bringt. Alexander ist einer der edelsten Herrscher; Preßfreiheit, Heschwornen geruhte, Wehrpflicht, alle» hat Rußland! (Nur de» Befitze» eine» nach ausgedehnterer Preßfreiheit schmachtenden „Narod» kann e» fich nicht rühmen!) „Narod" sagt: „Wenn die Türkei todt zu Rußlands Füßen liegen wird, dann bekommen unsere südslavischeu Brüder die goldene Freiheit und Rußland — eine (Konstitution." (Welchen Inhalt»? Ist „Narod" bereits im Befitze de» Entwürfe»?) „Narod" beklagt, daß 450,000 Slovenen in Ärein 16 und 88,000 Deutsche in Arain 20 LandtagSabgevrdnete ge wählt ha km. („9iaroW" Rechnung ist «ine auf Täuschung seiner Leser berechnet», eine »«richtige. Die Wahl der 20 der liberalen Partei ungehörigen Abgeordneten ist nicht da» Resultat der Deutschen, sondern der liberalen Gesammt Wählerschaft Äralns.) „Slovenec" gibt in einem seiner letzten Blätter noch ein lustige» Stückchen zum Besten, er erzählt nämlich von einer jungen Gräfin, die den gelehrten Dvllinger bekehren wollte, und knüpfte an diese Erzählung dir Hoffnung, da i eS dir flovenische Geistlichkeit nicht nothwendig habe, fich inbetreff der Verbindung mit Rußland und wegen der Sympathien zu dem russischen Volke gegen ihre Nationalen zu wenden, wie e» im Lande der Czechen der Fall war. „Slov. Narod“ fährt fort, über die Häupter der von der liberalen Wählerschaft gewählten Landtagsabgeordneten Pech und Schwefel auSzugießen. Aus diesem morastigen Felde lönncn wir dem „Narod" nicht folgen; Stil und Inhalt empören ta6 Sittlichkeils. und Anstandsgefühl jeden Lesers. Ab onnements -«Einladung. Mit 1. August 1877 beginnt ein neue« Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende August 1877: Für Laibach................................— fl. 70 kr. Mit der Post...............................1 fl. — kr. Bis Ende Oktober 1877: Für Laibach...............................2 fl. 10 kr. Mit der Post..............................3 fl. — fr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. Auf das „Laib. Tagblatt" kann täglich abonniert werden, doch muß da» Abonnement immer mit Schluß eine- Monates ablaufe«. Wiener Börse vom 3«. Juli. Staatsfonds, j «e,d I war. Pfandbriefe, i «etei ®«i« 5ptrj. Rente, bto. etc. öft. in Me von 1854 61-16' ei-su'eilg. S|t. »ob.-6rcMt. 106 «5 108 60 ‘ >—1 8*16 trje von 1860, »amc 11415 114 dl! iofe een 1860, gänft. im — m * > Urämien«!, e. . 1SS-—135 *5 e». ... in. 66 80 «6 —I bto. in s» 3. 108 76 10» IS Station, o. ZB........... fing. ®ob.«6»ebii»mi. Witterung. Laibach. 31. Juli. Morgen» schwacher Nebel, kurze Zeit dauernd, dann anhaltend fchön, schwache NO. Wärme: morgen- 7 Uhr + 16 9», nachmittags 2 Uhr + 26 9» C. (1876 + 25 0“; 1875 + 25 2» C.) Barometer 740 02 mm. Das gestrige Tagetmittel der Wärme + 19 4», um 0 2* unter dem Normale. Verstorbene. Den SO. I u l i. «malia Prosenz, Stadtwachmann» Kind, 20 Tage, Hilschergaffe Nr. 12, Durchfall. Angekommene Fremde am 31. Juli. »otel Stadt Wien. Dejak. Senosetsch. - Bo», Franz. — Schwachhofer und Roseovich s. Familie, Triest. — Blumreich, Kjm., Wien. — Pauer, «aufmannSgattin, Fraßlau. i Ktel Elefant. Dr. Dolinier, I. k. Medizinalrath; Blanz-mann, Reis.; Piazza, und Derlh fammt Frau, Triest. — Schloß, Asm., Heidelberg. — Laurii, Ncudorf. — Rief, Innsbruck. i >dttl Euren«. Jovo Sola, Triest. — von Wenlheim f. Familie, Hofrath, und Gräfin Pary f. Familie, Wien. — Freiherr von JovanoviL s. Familie, Neuhaus. Reifee von Oesterreich. Tadbro, Strigerl. — Mayr. hoser, Baiern. — Menzingir, Pfarrer, (Solo. Mohren. Sorget, L-Hrer, »opain. Ornndent.-Obl. Sieben bürg. Ungar» Actien. tnalo.Bant.......... »rebitcnltall........ Cevofttenbanf .... flcomete-enlialt . . Eco - San! .... elfbenl......... malbenf .... Ce|l. 8antge(«D1. . . Union. Sani.......... Berkehrsbank......... «lsölb.«-hn 70 60 71 — 161-76 I5f— 1*4-— 185 -680 - 690* — Äarl üubtoigbabn Heil, eiif.-eal Hais. yr. Jo,ei 6taat«bebn Bübbafcn . . 6n . ilfb ., 7» 78 CO 7860 74-— 7#* — 794' 60' 60 60 SO.f'O 81 104— 105 8*7-16 837 50 147— 148 — 181— 181-60 >87 k 0 ,88 5» 69 50 70 — Prioritäte-Obl. fftanj 3ofef«.8aljc . OeB. Motbtocftbabn . 6iebenb8tget . . . Eiaatsbahn .... Sübbahn » 5 Per», bto. 8on« Lose. Ärebit • üole....... Wubelfi - Lose . . . Weohs. (39Jlou.) Äugfbutg 100 Marl Franks. 103 Marl . pambutg vonbon K :enc# Psb. feterl. Pari« 100 j}t( Manzen. flaif. Münj-Dncal-i. 6 88 ro-KraucSMiit ... 9 94 Deutsche Reichsmark 61-— Silber . . .109-16 #7 60 90 86 89--88-85 61 — 167-86 99'60 160 -13 86 «0 46 184 40 49-40 97-80 4060 8,8» 6186 167 60 98-76 160-76 1810 WS» ,84 6» 49-50 595 9-96 6110, loe-t» Telegrafischer Äursdrricht am 31 Auli. Papier-Rente 61-25. — Silber-Rente 65-90. — Sold« Rente 73 45 — 1860er StaatS-Anlehen —. — Bank» aetttn 794. — Kredilactien 153 25. — London 123-70. — Silber 108 85. - K. k. Münzdukaten 5 91. - 20-Franc» Stücke 9 88'/,. - 100 Reichsmark 60 80. Als unterstützende Mitglieder der Laibacher freiw. Feuerwehr leisteten den Jahresbeitrag pro 1877: Herr Hansel Bincenz..............................mit 2 fl. „ SneSda Anton.................................„ 5 „ „ Dr. Fux Franz....................................5 „ (Wird fortgesetzt.) Telegramme. London, 30. Juli. „Daily Telegraph" meldet: In einigen Tagen gehen wettere Truppen nach Malta ab, und zwar zunächst vier Infanterie, und zwei Kavallerie-Regimenter sowie eine Artillerie-Brigade. Prag, 30. Juli. Die „Bohemia" erführt telegrafisch, daß höchsten- zwei ArmeecorpS mobilisiert und an der Grenze ausgestellt werden sollen. Bon einer Okkupation sei vorläufig keine Rede. Lahnhos-Garten. (Bei günstiger Witterung^ Morgen Mittwoch den 1. August Mikitär-Konzert der . äegimcntsltapeße des 53.3nf.~Heg. Erzki. £eopoid unter persönlicher Leitung de» Kapellmeister» Herrn Czenslty. Ansang halb 8 Uhr abend». Eintritt 15 kr. Um gütigen Zuspruch bittet (888) M. Fleischmann. HfB. Im Falle ungünstiger Witterung findet da» Konzert am darauf folgenden Tage — bei günstiger Witterung — statt. Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt C. J. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wüsche genau nach Maß und Wunsch aiv gefertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (341) 1" ) I VisNkarlen ^ in latifi« Äneführung S empfehlen S Jg. v. Kleinmayr & F. Bamberg. WWWWWW MW Gedenktafel übet dir am 3. August 1877 stattfindenden Lici« tationen. 1. Feilb., Turk'sche «eal., RudolsSwerth, Ä®. RudolfS-werth. — 1. Feilb., Sterle'sche Real., »oritenze, BB. Feistriz. -I. Feilb., Lekada'sche Real., Feistriz, ««. Feistriz. -1. Feilb.. «aluza'sche Real., Vrafenbrnnn, «G. Feistriz. - 1. Feilb., Urbji'sche Real.. Vroßlürbisdorf, BD. Rudolss-werth. 1. Feilb., Mikolii'fche Real., Brußniz, 8®. Rudolfs« werth. — 1. Feilb., Nagel'sche i Real.. Berfchlin, m. Ru-dolfswerth. — 1. Feilb., Här-| lel'fche Real.,Regersdorf, BB. 1 Rudolfswerlh. In der ehem. Paulitsch^schen Besitzung in SchiM sind vom 1. Oktober zu vermiethen: Eine fdvöne große Wohnung» fünf Zimmer, Küche rc., im ersten Stock; verschiedene (»»»4"1 Kleine nnb große Magazine. Zu verkaufen: Ein Pferdegvpel, Malzmühle und Putzerel. Anfragen an Herrn bei Laibach. Jos. "VocLnils:, Kaufmann in Schischk« Druck von Jg. v. Kleinmavr & Fed. »amb erg. Verleger: Ottvmar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.