/ ^^M Nr. 95. Plänumeration«pi«!s: Im Vomptoll ganzj. st. 11, halbj, N. f>'50. ylil t><« Znftlllung InS H«»«' halbl. 5<>lr. Mil d« Post «a»u, >I >I>, b.-lbi, s Freitag, 25. April. Ins«ll»°n«g«bü,: ßlll ll«lne Inserate »<» zu « il«ilen ?5 fr,, „rökere Pll Z«!1i « lr, , b«< öst«i«n Wisd^h »I,!»»i!c!If i< li. 1884. Amtlicher Theil. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 19. April d. I. in Anerkennung ihrer verdienstlichen Thätigkeit aus dem Gebiete der Landescultur und insbesondere der Pferde» zucht dem Delegierten in Pferdezucht-Angelegenheiten >ür Oberösterreich Grafen Alfred Harr ach in Aschach un der Donau und dem Oekonomie« und Vrauerei-Vtzer Eduard Dofch in Schärding, ersterem das ^ltterkreuz des Leopold. Ordens mit Nachsicht der Aaxe, letzterem das goldene Verdienstkreuz mit der "lone, dann dem Oekonomiebesitzer Peter Hinter« ^gger in Stoder das silberne Verdienstkreuz mit der "klone allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit «llechöchster Entschließung vom 12. April d. I. dem llltchnungsrathe im Finanzministerium Johann Lerch ln Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienstleistung taxfrei den Titel und Charakter eines Oberrechnungs-lathss allergnädigst zu verleihen geruht. Dunajewski m. p. Nichtamtlicher Theil. Neise des durchlauchtigsten Kronprinzenpaares. Constantinopel, 22. April. Am heuligen Vor-Mittage verlieh bus durchlauchtigste Kronptinzrnpaar ',?°" zeillich Yildiz.Kiosk. um den letzten Tag, den yocystdasselbe in Constantinopel zubringt, der Aesichti» Nung hervorragender Sehenswürdigkeiten zu widmen. Merst wurde der Atmeidan, das einstige byzantinische VYPftodrom und jetzt der größte freie Platz in Stambul. unl seinen von Theodosius aufgerichteten Obelisken, und dann die Moschee Sultan Achmed I., die sogenannte Ach-Adijeh, in Augenschein genommen, die größte aller Moscheen Stambuls und die einzige im ganzen otto» "anischen Reiche, welche sechs Minarets besitzt. Die Men Reisenden bewunderten die Riesensäulen, welche "kn, ganzen Bau tragen, die überaus zahlreichen Klei« ""dien und Curiositäten, die kostbare Koran-Sammlung. Geschenke frommer und reicher Muhamedaner, an venen diese Moschee einen ungewöhnlichen Reichthum M, der auf Befehl des Sultans vor dem hohen Kronprinzenpaare voll entfaltet wulde, und verfügten sich dann in die Straße Divan Dscholli, um das achteckige, ganz aus weißem Marmor erbaute Mausoleum (Turbe) Mahmud II. in Augenschein zu nehmen. Dann wurde der Biubir Derek»Cisterne, der Cisterne mit den 1001 Säulen, welche gegenwärtig in eine Seidenspinnerei umgewandelt ist und nicht mehr als Wasserreservoir verwendet wird. und der alten byzantinischen, vom Kaiser Valens erbauten, von Tollman dcm Großen aber arg verstümmelten Wasserleitung ein Be« such gemacht. Auf dem Seraskierate (Kriegsministerium), wohin sich das durchlauchtigste Krunprinzenpaar sodann begab, wurde der den höchsten Punkt in Stambul bildende, aus weihen Marmor erbaute Feuerlhurm besichtigt, von dessen Spitze man die entzückendste Fernsicht über Constantinopel, das Marmara.Meer, den ganzen Bos-poruS, die Dardanellen.Straße bis weithin in das Schwarze und ägäische Meer genießt. Auf dem Seras« kierate machte Ghazi Osman Pascha die Honneurs. Am Nachmittage staltete die durchlauchtlaste Kron< Prinzessin Stefanie in Begleitung Ihrer Ooersthof-Meisterin Gräfin Tarouca und ihrer Hofdame Gräfin Pälffy dem kaiserlichen Harem einen Aefuch ab, wäh. reud der durchlauchtigste Kronprinz Rudolf noch ver« schiedene Einkäufe im Bazar beforgte. Dem Besuche des durchlauchtigsten österreichischen Klonplinzenpaares in Constantinopel widmen die „Times" einen Leitartikel, worin es unter anderem heißt: „Kein Fürst der Christenheit könnte ein unge-wohnlicherer Besucher von Constantinopel sein, als der Thronerbe Oesterreichs. Vor sechs Jahren würde der österreichische Kronprinz ein ebenso unwahrscheinlicher Insasse eines Palastes des Sultans gewesen sein, als ein Habsburger drs sechzehnten Jahrhunderts. Die Türkei mag versichert sein, dass Oesterreich ebenso be» sorgt für ihre Sicherheit ist, als sie es selber sein könnte. Wenn die Schlussexplosion kommt, dürfte Oesterreich entschlossen sein, in der Beanspruchung seines Antheiles nicht zurückzustehen. Sollte die Pforte aber mittlerweile ein Mittel der Wiedergeburt entdecken, welches eine Neueinlheilung unnöthig machen würde, so würde dies keiner Macht in Europa angenehmer sein, als der Wiener Regierung. Falls Se. Majestät der Kaiser Franz Josef nicht von einem loyalen Wunsche für die Sicherheit und Stabilität des Thrones des Sultans beseelt wäre, würde er seinen Sohn nicht entsandt haben, um dessen Gastfreundschaft zu genießen." Inland. (Wien — Parlamentarisches.) Die volks« wirtschaftliche Commission des Herrenhauses hat die Vorberathung der vom Abgeordnetenhause bereits cm« genommenen Regierungsvorlagen bezüglich der Regelung der Erdharzgewinnung in Galizien und der Bukowina. dann betreffs der Brantweinsteuerreform beendet. Die bezüglichen Berichte dürften in den nächsten Tagen zur Versendung gelangen. Für Samstag, den 26. d. M.. 10 Uhr vormittags ist eine Sitzung der juridischen Commission anberaumt, in welcher die Berathung über den v^m Abgeordnetenhause beschlossenen Gesetzentwurf inbetreff der Schadloshaltung unschuldig verurtheilter Personen fortgesetzt werden soll. Die nächste Plenarsitzung des Herrenhauses soll im Laufe der künftigen Woche stattfinden. (Wien.) Wie die „Wr. allg. Ztg." meldet, be. gab sich am 22. d. M mittags der Bürgermeister zu Sr. Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, um mit demselben über die Lage des Wiener Schlachtviehmarktes und über die der Approvisionie-rung Wiens drohenden Gefahren zu conferieren. Zunächst gab der Bürgermeister die jüngsten Beschlüsse des Gemeinderathes über die Marktangelegeicheiten bekannt, die der Magistrat schriftlich der Behörde in einem detaillierten Berichte vorlegen wird, und entwarf dann ein Bild der Zustände. die sich auf dem Wiener Markte durch Eröffnung des Concurrenz-marktes in Pressburg entwickelt haben. Er wies darauf hin, dass selbst an den« Tage, an dem der Concur« renzniarkt in Prefsburg eröffnet Wurde, auf dem Wiener Markt nicht die wünschenswerte Zahl von Mastthieren vorhanden war; ferner berief sich der Bürgermeister auf die Ergebnisse des ersten Marktes in Pressburg und machte auch darauf aufmerksam, dass entgegen allen Erwartungen die Wiener Fleisch. Hauer, welche hier ihren Bedarf nicht decken konnten, zahlreich auf dem Pressburger Markt erschienen sind. Auf Grund diefer Ausführungen gelangte der Bürgermeister dazu, Sr. Excellenz das Ansuchen vorzulegen, dass die Regierung entweder die neue Marktordnung conform den Wünschen der Markt-Interessenten ab- Jemlleton Trachten der Vergangenheit. Von Dr. Anton Schloßar in Graz. l „ ..Die Mode ist die nothwendige Folge der Cul-"^ »sagt ein geistvoller Culturhistoriker der Neuzeit, H^ Ü! der That, je weiter wir zurückgreifen in der z^'Hichte der Menschheit, desto mehr verschwinden die zarrerien, die jene strenge Herrscherin, Mode ge« y^nt, ihren Unterthanen oft aufgenöthigt hat, desto h-hr sind Wärme. Kälte und andere Natur.Einflüsfe »l Vestimmungsfaclor für das Kleid, bis wir an Um!? ^""lle anlangen, wo der Mensch das Thierfell ^ "Ust, wenn er von der Kälte zu leiden hat, und lall» abstreift, wenn ihm die Schwüle des Mit« ^3«. des Sommers, der Sonne lästig wird, kurz, es ^ °er einfache Naturzustand des Menschen, bei dem i/ angelangt sind. Aber der Mensch gleicht nun auch tvk, e.^ Hj^ dem Thiere; er nährt sich von dem y^ Fleische des gefällten Wildes, er zerbricht dessen lical n ""b fangt das rohe Mark als besondere Deer l I heraus, er kennt noch fast gar keine Sprache. «Us"wc in Höhlen oder allenfalls in Bauten, die er H> -pfählen über dem Wasser eines Sees errichtet, er H var aller Cultur, alles Idealen, das ihm die «Ait gegeben, er lebt ein Thier unter Thieren, lllea c ^ ^""a. hievon, nähern wir uns nun unserem ^lienn ^' ^" Aeußerungen der Kleidermode selbst. l>„se>. "^" heute in größerer Gesellschaft, die in einem s» sj" modernen Salons versammelt ist, umherblickt, "lid N-^ ^ allem die bunten Farben, die Blumen ^ain^"^' welche in der Kleidung den anwesenden Astern ^ charakterisieren, im Gegensatz zu jenem ^on l - Hwarz der Herren, einer Farbe, die wohl '"t fünfzig Jahren ausschließlich salonfähig ge< worden ist. gleichsam auf Kosten der bunten Damen-kleider, freilich aber auch auf Kosten des guten Geschmacks. Es ist bekannt, dass diese Leichenbitteruniform nicht immer von der strengen Königin Mode andictiert war, dass es vielmehr schon vor hundert Jahren in einem Tanzsaale viel bunter und farbenprächtiger ausfah, wenn die Goldborten der Salonherren ftim< inerten, wenn der starre, rauschende Atlas, der blaue oder purpurrothe Sammt des Rockes oder der Beinkleider, die helle Farbe der seidenen Strümpfe — lauter Kleidungsstücke des Elegants jener Zeit — mit den bauschigen und ebenso bunten Kleidern der Damen sich zu einem Bilde vereinigten, wie wir es heute nur noch auf der Leinwand, etwa auf dem Bilde eines Watteau oder Fritz Kaulbauch, bewundern können, da in der Wirklichkeit derartige Pracht und solcher Glanz längst nicht mehr „modern" sind. Unternehmen wir, hier angelangt, einen kleinen Streifzug auf dem Gebiete der so seltsam regierenden Mode und begeben wir uns vor allem in die Zeit des Mittelalters, des „romantischen Rittetthums". Wie leicht denkbar und aus dem bereits Erwähn« ten ersichtlich, waren Schnitt, Farbe und Form der Gewänder bei Männern und Frauen damals schon fest bestimmt; freilich war es eine Form, welche noch allzu« sehr mit der absoluten Formlosigkeit der frühesten Zeiten rang. denn — wir fasstn nur die deutsche Heimat ins Auge — die Tracht der Gewandung war gar lange eine höchst einfache und wenig charakteristische, es kleideten sich die Frauen in Linnen und Wolle, ohne viel Zierat, der Mann in Beinkleid und Mantel :c. von grobem Tuch, und für letzteren war das Hauplkleidungsstück schon damals immer die mehr oder weniger schwere Rüstung, da man jeden Augenblick auf einen Feind gefasst und ihm gegenüber ge. wappnet sein musste. Dies wurde freilich in jener Zeit, die wir die Blütezeit des Ritterthums nennen können, im 11. und 12. Jahrhundert, schon anders, der Schönheitssinn be« gann sich auf allen Gebieten geltend zu machen, in der Poesie, in der Kunst und auch in der Mode der Kleidung. Durch die Handelsverbindungen, insbeson» dere mit dem Orient, hatte man kostbare Stoffe und Dinge kennen gelernt, deren sich jetzt die Kleidermode mit Hast bemächtigte. Die byzantinischen Webestätten bekamen nun viel Arbeit, man trug schon edles Rauch« werk, feine Wollstoffe in allen Farben, Seide und Gold, edles Gestein als Schmuck ward immer häufiger. Auch die Stoffe selbst waren nicht selten mit Gold oder Silber durchwirkt. Was die Form und den Schnitt der Frauengewänder jener Zeit anbelangt, so bestand der Anzug aus einem langen Untergewand von weißer, rother oder blauer Farbe, darüber dann ein kürzeres Ober< kleid in tieferer, gesättigter Färbung, mit fehr weiten Aermel». Die« Oberkleid, nach Art einer Tunika, er-fchien auch wohl mit einer Borte eingefasst. die bei den Reichen oft aus Goldbrocat bestand und mit Perlen und Edelsteinen verziert war. Häufig deckte ein wallender Schleier das Haupt, der, von einem Reifen aus edlem Metall umschlossen, am Kopfe anlag. Selbstverständlich haben wir in diesen Andeutn» gen nur den ganz allgemeinen Grundriss der Frauentracht jener Zeit; in wie vielfache Einzelnheiten dieselbe zerfiel, darüber brauchen wir nur die langen Be« schreibungen in den Dichtern jener Zeit nachzulesen; die alle Einfachheit, die sich felbst in den höchsten Ständen kundgegeben, war schon der Kostbarkeit ge. wichen, und in hohen Ständen trat die Ueberwdlma gar auffallend an ihre Stelle. Man höre etwa eme Stelle des Dichters Gottfried von Straßburg, der ,u feinen, prächtige,, Gedichte „Tristan und Ifolde Laibacher Zeitung Nr. 95 804 25. April 1884. ändern oder durch andere Maßregeln die dem Wiener Markte durch den Pressburger Markt drohende Con-currenz paralysieren solle. Der Bürgermeister gieng dann noch in einige Details der Viehmarltfrage ein, bezweifelte, dass die Eröffnung der Grenze gegen Rumänien eine starke Wirkung üben könne, weil dort im Momente nicht genug Mastvieh für den Wiener Markt vorhanden sei. Auch die Errichtung von Schlachthäusern an den Grenzen würde über die Schwierig, leiten des Momentes nicht hinweghelfen. Se. Excellenz Ministerpräsident Gruf Taaffe erwiderte auf diese Vorstellungen, es fei bei Erlassung der Marktordnung die Intention der Regierung go Wesen, den auf dem Wiener Schlachtviehmarkle be« stehenden Ring der Viehcommifsionäre zu brechen, und sie rechnete hiebei auf die Mitwirkung der Fleifchhauer und der Bevölkerung überhaupt. Mit diefer Mitwir» kuna. wäre es auch ohne Zweifel der Regierung gelungen, das angestrebte Ziel zu erreichen, und nur der Umstand, dass die betreffenden Factoren nicht zusammenhielten, habe die Intentionen der Regierung vereitelt. Die fo rasche Etablierung des Pressburner Marktes fei dem einmüthigen Zufammenwirken aller in Betracht kommenden Factoren in Ungarn zuzuschrei« ben, und nachdem nun der Markt in Pressburg etabliert ist, werde es die Aufgabe der Regierung fein, reiflich und ohne Uebereilung zu erwägen, was zu thun sei, damit die Stadt Wien nicht zu erheblichem Schaden komme. Nachdem der Bürgermeister auch unter anderem auf den § 14 der neuen Marktordnung hin» gewiefen hatte, welcher bestimmt, dafs ein Master nur durch einen Commifsionär vertreten werben könne, meinte Se. Excellenz, dass diese Bestimmung ja noch gar nicht in Kraft getreten sei. Bezüglich der Probeschlachtung erklärte der Bürgermeister, es genüge, wenn dieselbe unter Aufsicht zweier magistrallichen Beamten gefchehe. In diefem Sinne werde auch in der heutigen Gemeinderathssitzung ein Beschluss gefafst werden. Se. Excellenz erwiderte, in diefer Hinsicht sei von der Regierung noch keine endgiltige Bestimmung getroffen worden, und es werden gewiss die Vorschläge des Ge-meinderathes in Rücksicht gezogen werden. (Zur Marktfrage) schreibt das „Extrablatt": „Die Regierung legte nicht die Hände in den Schoß. Sie brachte mit aller Energie die Mittel in Anwen-dung, von denen sie glaubte, dafs diese die Klagen über die zunehmende Vertheuerung der Lebcnsmiltel verstummen machen werden. Sie wollte der Bevölkerung billiges Fleisch verschaffen, den österreichischen Vieh« mästern den Vorwand rauben, unter dem sie die Be« schickung des Wiener Marktes perhorrescieren, und sie reformierte die Marktordnung und befreite dieselbe von ihren schädlichen Auswüchsen. Sie wollte die Wiener Fleischhauer aus dem eisernen Ringe der Commissionäre befreien, welche die Einkaufspreise künstlich in die Höhe schrauben, und sie errichtete zu diesem Zwecke eine Fleischcasfe, welche jedem Bedürfnisse der Fleischhauer billig entgegenkommt. Und was ist der Lohn? Die Wiener Fleischhauer verbinden sich mit den Commissio« naren und helfen einen Concurrenzmartt in Pressburg gründen, österreichische Viehmäster treiben ihr Vieh aus den für fremde Interessen gegründeten Markt, und Wiener Fleischhauer gehen hin, nicht nur um dort ihr« Einkäufe zu machen, fondern auch Reden zu halten, welche jedem Patrioten die Rothe der Scham ins Gesicht jagen." (Das ungarische Abgeordnetenhaus) setzte am 23. d. M. die Specialdebatte über das Ge-werbegesetz fort. Knapp vor Schlufs der gestrigen Sitzung unterbreitete der Handelsminister Graf Sze> chenyi einen Gefetzentwurf über die Kunstweine. Das ganze Haus nahm die Vorlegung diefes Entwurfes mit Beifall zur Kenntnis, da die Regelung diefer wichtigen volkswirtschaftlichen Frage, welche mit dem ungarischen Weinexporte so innig zusammenhängt, seit Jahren sowohl seitens der Legislative wie auch der gesummten öffentlichen Meinung wiederholt urgiert wurde. (Aus Agram) wird der ..Ungarischen Post" gemeldet: «Das Streben des Abgeordneten Karl von Mihalovik, eine Verständigung zwischen den politischen Parteien in Kroatien zustande zu bringen, ist vollständig gescheitert. Die politische Soiree, die er zu diesem Zwecke veranstalten ließ, hatte gar keinen Er> folg, und nachdem Mihalovik einsah, dass es auf diesem Wege nicht gelingen werde, eine irgendwie bedeutendere Partei zu organisieren, versucht er nun einen anderen Weg. Er will nämlich eine agrarische Adelspartei zustande bringen, welche zwar Fühlung mit der Nationalpartei haben soll. doch nur so weit, als es sich um rein politische Fragen handelt. Es scheint jedoch, dass die kroatische Aristokratie nicht leicht zu einer Action zu bringen ist. — Aus dem Banaldistricte laufen ungünstige Nachrichten ein. Besonders Petrinje ist ein wahrer H^ro Staröevit'scher Agitation geworden. Zu den politischen Hetzen gesellt sich in neuerer Zeit Religionshass zwischen den Ka< tholiken und den griechisch-orthodoxen Serben, der ebenfalls von den Staröeviötanern geschürt wird." Ausland. (Socialistengesetz.) Vom Abg. Windthorst sind der mit der Vorberathung des Socialistengesetzes l>e< trauten Commission des Reichstages bereits eine Reihe von Abänderungsanträgen unterbreitet worden. Her« vorzuheben ist besonders das Amendement, welches die Möglichkeit der Verhängung des sogenannten kleinen Belagerungszustandes auf die Stadt Berlin und einen Umkreis von dreißig Kilometern um dieselbe beschränken will. Den Paragraph 26 will der Antragsteller dahin amendieren, dass die (9) Mitglieder der Beschwerde-Commission, welche der Bundesrath zu wäh-len hat, sämmtlich Mitglieder der höchsten Gerichte des Reiches oder der einzelnen Bundesstaaten fein sollen. Nach dem bestehenden Gesetz wählt der Bun« desrath vier Mitglieder der Commission auL seiner Mitte. Außerdem werden zwei Resolutionen beantragt: Der Reichstag wolle beschließen: 1.) In Erwägung, dass das Gesetz nach der ursprünglichen Absicht der verbündeten Regierungen wie der Majorität des Reichstages eine dauernde Institution nicht werden sollte, den Vundesrath zu ersuchen: „dem Reichstage, womöglich in seiner nächsten Session, jedenfalls aber vor Ablauf der Giltigkeit des vorgenannten Gesetzes, einen Gesetzentwurf vorzulegen, in welchem die einschlagenden Bestimmungen des Strafgefetzbuches > für das deutfche Reich und des Reichspressgesetzes zum l Zwecke einer wirksamen Bekämpfung der socialdemo- s lrut schen, focialistischen und communistischen, auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteten Bestrebungen und in ausschließender Richtung auf dieselben einer Abänderung unterworfen werden. 2.) Den Vundesrath zu ersuchen, in ErwäglM zu nehmen, wie gegen Personen, welche unerlaubte Handlungen mit Anwendung von Sprengstoffen begehen oder verbreiten oder folche Stoffe unter ver- ^ dächtigen Umständen bereiten oder besitzen, im Wege « verschärfter, beziehungsweise erweiterter StrafgesetzgebuG ! vorzugehen sei, und einen entsprechenden Gesetzentwurf l baldigst dem Reichstage vorzulegen." ! (Rom.) Mit einiger Verwunderung hat man l in hiesigen diplomatischen und Regierungstreisen die l von angesehenen Organen mit grnß^ Bestimmtheit l gemeldete Nachricht gelesen, dass zwischen oe» Regu- l rungen von Oesterreich-Ungarn, Deutschland und Ita> ^ lien Unterhandlungen im Zuge seien, um einen ge-meinsamen Schritt England gegenüber zu vereinbare!!, dessen Zweck darin bestehen sollte, die Aufmerksamkeit dieser Macht auf die Nothwendigkeit zu lenken, endlich eine Vereinbarung mit den übrigen Mächten M' betreff EMtens zu treffen. Dieser Schritt — füge" die bezüglichen Meldungen hinzu — habe mcht den Charakter irgend einer Feindseligkeit gegen England, sondern bezwecke im Gegentheile, demselben freundlich beizustehen, wenn dasselbe die Nothwendigkeit einel freundschaftlichen Hilfeleistung erkenne. Frankreich -" fo reden die betreffenden Meldungen — habe sich del» Schritten der drei Mächte angeschlossen, und es stehe eine bezügliche Kundgebung in London schon in deü nächsten Tagen bevor. Wie der Correspondent der ..Pol. Corr." berichtet, ist diese Nachricht vollständig aus der Luft gegriffen. In hiesigen maßgebenden Kreisen weiß man absolut nichts von derlei Unterhandlungen, an denen auch Italien bclh^llgt sein sollte. Ebensowenig ist bisher von Seite Englands etwas sse-schehen, um die ihm zugeschriebene Absicht, den Mächte» Vorschläge betreffs der Lösung der finanziellen Schwierigkeiten in Egypten zu erstatten, der Realisieruüg zuzuführen. Man glaubt in hiesigen diplomatische» Kreisen allerdings an das Vorhandensein einer solche» Absicht; aber irgend welche Mittheilung ist in dieser Richtung den Mächten oder doch der italienischen Re< gierung bis zur Stunde nicht zugegangen. (Paris.) Die französischen Colmmen haben dett Feind in Touting verfolgt und mehrere Citadelle» vernichtet. Die asiatischen Führer sind geflüchtet u"d ihre Banden befinden sich in voller De'route. Die Verfolgung wurde jedoch nicht zu weit ausgedehnt-Fliegende Colonnen werden das Land von den Reste» der geschlagenen Armeen säubern und für die Christe»' Maffacres Rache nehmen. Man mufs auch daraui bedacht fein, gewifsen Banden den Weg nach AnnalN abzuschneiden, und es wurden bereits die nöthige» Mahregeln hiefllr getroffen. Herr Jules Ferry erklärte in seiner Rede in Pcrigueux, dass „die mw' tärische Periode beendet ist". Er ist somit den Z"' sagen, die er der Kammer gemacht hat, treu geblieben» In einzelnen Kreisen ist man gegenwärtig der Ansich'' (1210) die Kleidung der „lichten Maid Isolde" fol-gendermaßen beschreibt: Sie hatte von braunem Sammet an Rock und Mantel-------- Und war der Rock damit, Da, wo die beiden Seiten Gegen die Hüfte gleiten, Gefranzet und geenget, Nnh an den Leib gcdra'nget. Mit einer Vorte. die lag wohl, Wo Borte und Gürtel liegen soll. Der Nock — - schmiegte sich an die Glieder glatt Von oben bis nuten überall. Der Mantel, der war ganz durchhin Flclhig mit weißem Hermelin Innen und außen grzieret — War nicht zu lnrz und nicht zu lang Und schwebte in seinem Niederhang Weder zur Erde noch empor — Und war gesprenkelt schwarz und grau. — Die Haftel, wo die sollten sein. T>a war ein Schnürlein schmal und llein Von weißen Perlen durchgetragen.-------- Das Nauchwert und die Seide, Man sah es innen und außen. Diese eine Beschreibung, welche uns die Gewandung der vornehmen Frau genau zeichnet, weist den Reichthum an Pelzwerk, Gold und Seide am besten auf. Betrachtn wir nun noch eine Eigenthümlichkeit des FrauenkleideK. die sich ja zum Verdrnsse der Mall-nerwelt b,K heute erhalten hat. es ist die Schleppe, das ,,2NLil2Li«, wie e3 die damaligen Schriftsteller gerne nennen. -^ > > - ?"c-^".. °bm erwähnten weiblichen Unterkleide befand sich häufig diese lange Schleppe, welche die Trägerin oft mit nicht geringer Muhe nach sich her-zog. Die Schleppe hatte sich fehr früh förmlich eingebürgert, sie war aus dem Frankcnreiche herübergekommen, Wie ja, ein neuer Triumph für die heutigen Anhänger französischer Moden, bereits im 12. und i:i. Jahrhundert das alte Frankreich >m Punlie der Mode als Muster gilt, so dass der Dichter Wirnt von Gravenberg (Ende des 12. Jahrhunderts) bei der Schilderung seiner Heldin ihrer Eleganz schon mit den Worten Erwähnung that: Ihr Rock, ihr Mantel waren lang, Wohlgeformet und im Schnitte. Wie es gebeut Franzosen-Sitte. Ueberhaupt unterlassen es die Dichter der Minne, sängerzeit selten, bei der Beschreibung einer Heldin zu betonen, dass sie mit französischer Eleganz gekleidet war. Auch der Schleppen geschieht nicht selten specielle Erwähnung; der Dichter Stamheim ruft dem Mädchen zu: I^o sinon dorten ul <1»2 koudot (Haupt) vlir äon krau? DiuoN 8>V»N2 I^oFo an äicli I)u» nu,r, 8u di8l.u 8udor!ick (stattlich geschmückt). und er freute sich an den tanzenden Mädchen, die im waldigen Thal zur Lustbarkeit zusammenkamen, der flatternden Schleppen und der Kränze auf ihrem Haupte. Die Schleppe war oft noch mit kostbaren Fransen aus Seide oder Gold besetzt, und schon zur Zeit des heiligen Bernhard, also im 12. Jahrhunderte, so lang, dass die ehrwürdigen Väter der Kirche, darob ver-drosfen, diesem Verdrusse in oft gar lauten Worten Luft machten. So fugte der Bischof von Terouanne in seinem Eifer gegen die Frauen, welche derartige allzulange Schleppen trugen: «Wenn es, ihr Frauen, eure Bestimmung wäre, die Straßen zu fegen, fo würde euch die Natur fchon ein Hilfsmittel anerfchaffen haben, womit es füglich geschehen könnte." Ja, der Papst Gregor VIII. erließ einen Befehl, dafs die Schleppe einer Frau nicht länger fein dürfe, als diese selbst, woraus zugleich die enorme Länge manches damaligen Schleppenkleides zu entnehmen ist. Und da mache man sich heutzutage über lange Schleppen lustig. (Fortsetzung folgt.) Jean Loup, der Irrsinnige von Mareille. Roman nach Emile Richebourg von Max von Weißenthurn. (18, Fortsetzung.) Man sprach noch länger über Jean Loup, ^ Gräsin empfand große Theilnahme für ihn u"^ wünschte eine genaue Personalbeschreibung des U>^ glücklichen. Das Bild. welches man ihr von lyw entwarf, steigerte das Interesse, welches sie für ly" empfand. „Ja, der Irrsinnige ist wirklich ein hüt>M Mensch," pflichtete Sufanne von Violaine der Sch" derung bei, welche ihr Vater von ihm entworfen. «Haben auch Sie ihn gefehen?" fragte die OlB überrafcht. ,^ „So gut, als ich Sie jetzt vor mir sehe. " ich im verflossenen Jahre einmal allein einen SM" ritt unternahm, stand ich plötzlich auf einem einsatM Waldweg ihm gegenüber." «O, wie Sie sich gefürchtet haben müssen!" ^ „Gefürchtet? Nein, im Gegentheil. Jean ^ erfchrak vor mir und vor meinem Pferde, dei'N r>"^ dem er mich einen Augenblick angefehen, ramlle .^ als würde er von Furien getrieben, auf und davo"' «Wäre ich an Ihrer Stelle gewefen, ich y" mich entsetzlich gefürchtet!" . .,-Ht „Weshalb?" fragte Clemence. „Er ist l« '"^, bösartig. Man sagt sogar, er sei sehr gut. 2«an zählt sich, dass er ein Kind aus dem Wildbacy ^ rettet. Alles, was ich von Jean Loup höre, rust " Neugierde wach, ihn kennen zu lernen." ^„„sch „Früher wäre es schwierig gewesen, Ih"?'^"^, zu erfüllen," erwiderte Herr von Violaine, ?Al H, wo er sich nicht mehr fo ängstlich verbirgt, jetzt o streift man nur selten den Wald, ohne chn z" ' Laibachcr Zeitung Nr. 95 8N5 _____25. April 1884. dass Frankreich, in Anbetracht der strategischen Schwie-ngkeiten, die Occupation bis Longson, Laokai und Caobang ausdehnen sollte. Das hieße aber, ganz Tonling einnehmen. Ist dies vom Defensiv-Gesichts-Punkte aus nothwendig? Die Tonkingesen sind nicht Nomaden, noch kriegerisch, wie etwa die algerischen Araber. Sie geben sich agricolen und sesshaften Arbeiten hin. Friedlich von Natur aus, sind sie ge-wohnt, den Leitern der Verwaltung zu gehorchen, da W Tonting seit langem eine administrative Organisation bestand. Anderseits würde man, um die Occupation bis zu den Grenzen China's zu erstrecken, eine zwei« bis dreimal so starke Truppenmacht, als die gegenwärtige ist, d. h. 25000 bis 30000 Mann. l.e-nöthigen, was eine Erhöhung der Heeresausgaben um 40 bis 50 Millionen zur Folge hätte. Nun' beabsich« tigt man im Gegentheil die Heimsendung eines Theiles der Truppen und will möglichst sparen. Wenn es möglich wäre, den eingeborenen Truppen den Schuh bes Landes zu überlassen und die Kosten Tonking auf' zuerlegen, so wäre dies sehr gut. Allein auf die Festigkeit und Treue der asiatischen Hilfstruppen lässt sich nicht zählen. Ueberdies kann man gegenwärtig w Tonling laum mehr als 25 bis 30 Millionen Steuern aufbringen. Die Einnahmen werden bald die Verwaltungsausgaben decken; die militärischen Ausgaben werden dagegen noch viele Jahre das Budget belasten. (Paris.) Der französische Kriegsminister General Campenon hat am 19. d. M. Abgeordnete des Pariser Gemeinderathes empfangen, welche mit ihm bie Abtragung der Pariser Ringmauer besprechen Wollten. Der Minister ist geneigt, in diese Abtragung zu willigen, wenn die Stadt Paris alle hieraus entspringenden Kosten übernehmen und außerdem noch eine bedeutende Summe bewilligen will, um vorerst die Ringmauern der detachierten Forts zu vollenden. (Aus Egypt en) kommen immer neue Hiobs-posten. Der Nachricht von der Vernichtung der Flüchtlinge aus Shendy vom 22. d. M. folgte am 23. d. M. bie über die Gefährdung Berbers, der dem Rothen Ateere am nächste«, gelegenen Hasenstadt des oberen "f>l. Bei solchen Zuständen nehmen natürlich die Zerrüttung der ganzen Verwaltung und die Verlegenheiten der Regierung von Tag zu Tag zu. Jetzt soll auf Anregung Englands die europäische Diplomatie sich damit befassen. In einem augenscheinlich inspi« nerten Leitartikel bestätigen die „Daüy News" das werücht, dass demnächst auf die Einladung Englands enie internationale Conferenz, wahrscheinlich in London, zusammentreten werde, deren Hauptzweck die Abänderung des egyptischen Liquidationsgesetzes zu Gunsten Egyptens sein werde. Sämmtliche Mächte sind, nach einem Pariser Telegramme, bereits im Ae-sitze der bezüglichen Einladungen. Von anderer Seite wird gemeldet, England werde sich erbieten, eine egyp« tische Anleihe von 8 000000 L. zu garantieren unter der Bedingung, dass das Liquidationsgesetz abgeändert Aer sistiert werde. Nach dem „Temps" würde dieser Erschlag Frankreich nicht convenieren, weil die eng-l'sche Garantie nur der Vorläufer der Annexion Mfttens wäre. Das erwähnte Liquidationsgeseh da< !'ert vom 18. Juni 1880 und beruht auf einem internationalen Vertrage, durch welchen Ordnung in ^s zerrüttete Schuldenwesen Egyfttens gebracht wer« den sollte. (Kairo.) Briefen Siegler Pascha's aus KoroSko zufolge gelang es dreitausend Personen, Charlum vor der vollständigen Einschließung durch die Aufständischen zu verlassen, sechshundert davon sind in Korosko ang?» kommen und nach dem Norden weiter befördert worden. Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Agramer Zeitung" mittheilt, für die Restaurierung der röm.-kath. Kirchen in Stenjevec und Hompolje, ersterer 500 fl., letzterer 200 st.; für die griech.-orient. Kirche in Kirin 300 fl. und für die röm.-kath. Kirche in Mostar 100 fl. zu spcnden geruht. Ferner geruhten Se. Majestät zur Hebung der Pferdezucht in der Herzegowina jünf Multerstuten zu spenden, welche in Mostar bereits angelangt sind. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der „Osservatore Triestino" mittheilt, der Gemeinde Gabria im politischen Bezirke Görz 200 ft. zur Reparatur ihres Kirchendaches und Glockenthurmes allergnädigst zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der „Bote für Tirol und Vorarlberg" meldet, der Gemeinde No-gar6 zur Bestreitung der Kosten für die Herstellung eines neuen Friedhoses 200 ft. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die ..Vrünner Zeitung" meldet, der Gemeinde Studein zum Erweiterungsbaue des dortigen Friedhofes ei»e Unterstützung von 50 fl. zu spenden geruht. Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Feldmarfchall Erzherzog Albrecht hat dem Militär-Veteranenvereine in Mlstelbach 30 ft. gespendet. — (K. l. Armee.) Das ..Verordnungsblatt für das k. k. Heer" meldet: Se. Majestät der Kaiser geruhten allergnäoigst die Uebernahme des Feldmarschall-Lieutenants Iusef von Sza b 6, Directors der königlich ungarischen Luoovica-Akademie, nach dem Ergebnisse der auf sein Ansuchen stattgehabten Sufterarbitrlerung als zum Truppendienste untauglich, zu Localdiensten geeignet, in den Ruhestand anzuordnen; — ferner: die Uebernahme des Linienschiffscapltäns Rudolf Sch rüder. Commandanten des Matrosencorps, auf sein Ansuchen in den wohlverdienten Ruhestand anzuordnen und anzu« befehlen, dass demselben bei diesem Anlasse in Anerkennung seiner vorzüglich bewährten, im Frieden wie im Kriege gleich ausgezeichneten Dienstleistung der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekanntgegeben werde. — (Dr. Herbst) Wie mehrere Blätter melden, soll von Seite der Vereinigten Linken als Eandidat flir das durch den Tod Kuranda's im ersten Bezirke von Wien erledigte Neichsrathsmanbat der Abgeordnete Dr. Herbst aufgestellt werden. — (Heilung der Tubercu lose) Das Wiener medicinische Doctoren Collegium hat diesertage die Discussion über die Heilung der Tuberculose. mit welchem Gegenstande sich der Verein den ganzen Winter hindurch beschäftigt hatte, zum Abschlüsse gebracht. Herr Regie, rungsrath Professor Dr. Johann Schnitzler hielt einen längeren Vortrug, in welchem er zunächst auf die vor« wöchentliche Nroe des Med.Dr, Gauster erwiderte und dessen Anschauungen von der großen Heilkraft der Höhen« curorte bekämpft. Redner empfiehlt große Vorsicht und bemerkt insbesondere mit Rücksicht auf die für Lungen- kranke bestimmten Curorte, dass dort besondere Maß« regeln wegen der Secretionen der Patienten anzuwenden seien. Professor Schnitzler schloss seine Rede, indem er erklärte, dass auch er die Lungentuberculose für heilbar halte, dass ihm im Laufe seiner langjährigen Praxis zahlreiche Fälle einer solchen Heilung vorgekommen sind. Nach einer längeren Discussion stellte Prof. Schnitzler den Antrag, dass al8 Abschluss der Discussion über die Heilung der Tuberculose von Seite des medicinischen Doctorencollegiums eine Sammelforschung über die Wahrnehmungen, welche die Aerzte in ihrer Praxis in-betreff dieser Krankheit gemacht haben, eingeleitet werde. Schnitzler verwies hiebei auf das Vorgehen der „British medical Association" und auf das von der „Medicinischen Presse" veranstaltete Quästionär, welches jetzt auch die Gesellschaft der schwedischen Aerzte in Stockholm adop< tiert habe. Der Antrag wurde unter lebhaftem Beifalle angenommen. — (Iung-Amerika) Es vergeht jetzt beinahe kein Tag, an dem nicht eine aus kleinen Knaben bestehende Räuber- und Banditenschar entlarvt wird. Auch bei Oil«Cily in Pennsylvanien ist dies jetzt geschehen, und auch dort war es das Lesen von Schundromanen, das die kindlichen Gemüther vergiftete. Die jetzt dort ausgehobene Bande bestand aus Biirschchen von sieben (!) bis zu zehn Jahren. Auch sie naunten sich „Cowboys". Ihre Genossen in anderen Städten noch tief in den Schatten stellend, hatten sie den Plan ausgeheckt, ihre Mütter zu vergiften und dann gegen Westen zu ziehen. Ein kleiner Junge von sieben Jahren meinte bei der letzten Versammlung, welche die Bande vor dem Abmarsch hielt, das Gift würde seiner Mutter wohl zu viel Schmerzen verursachen. Darüber fuchte ihn der An» führer der Bande, der den Namen „Deadwood Jim" führte, zu beruhigen, indem er ihm rieth. es erst einmal mit dem Dienstmädchen zu versuchen, und wenn es bei diesem gut vonstatten gegangen sein würde, die Mutter vorzunehmen. Das Dienstmädchen hörte das Gespräch und unterrichtete die Eltern der hoffimngsvollen Jungen von dem Vorhaben derselben. So kam das gräßliche Kinder-Complot ans Licht. — (Neger als Zeitungsreporter.) In PH!« labelvhiaer Iournalistenkreisen gab sich in den ersten Tagen dieses Monats nicht geringe Entrüstung kund. als es bekannt wurde, dass die dortigen „Times" schon seit mehreren Tagen verschiedene Farbige als reguläre Localreftorter beschäftigen. Der eine der Schwarzhäuter ist ein gewisser Aleck Davis, ein intelligent aussehender Mensch von etwa 35 Jahren, der bis zum letzten Oktober Polizist war und vielleicht gerade deswegen den „Times" als eine wertvolle Acquisition erschien. Der Aerger seiner weißen College» ist um so größer, als Davis das Be« nehmen eines Gentleman und eine Schulbildung hat. Wie sie manche seiner Neider nicht ihr eigen nennen.' Neulich trafen nun zwei Berichterstatter anderer Morgen-blätter den unwillkommenen College» „an der Arbeit", und damit wurde die schauderhafte Thatfache bekannt. — Die Indignation der in ihren heiligsten Gefühlen verletzten „Bleichgesichter" ist kaum zu beschreiben, man zeigt den frechen Eindringlingen unverhüllt die Ver« achtung, die ihre Bestrebungen, sich zu denkenden Men« scheu heranzubilden, ohne Zweifel verdienen, und hat ein stillschweigendes Uebereinkommen getroffen, sie überall zu „boycottieren" und ihnen die Erfüllung ihrer Pflicht auf jede nur mögliche Weise zu erschweren. ^esonders in der Nähe des „grauen Höckers" ist er lust täglich zu begegnen!" ..Clemence," rief Susanne von Violaine, „lass unz morgen nach dem „grauen Höcker" gehen, wenn °u willst!" Fräulein von Simaise blickte ihre Mutter fragend an. ... «Es ist ein schöner Spaziergang!" stimmte diese lächelnd zu. ^ ..Nun, so gehen wir!" jubelten die jungen -"ädchen. Herr von Violaine erhöhte die allgemeine Theil-"ahrne für den armen Jean Loup noch um ein Behütendes, indem er erzählte, wie es ihm gelungen, !'" Kind zu erretten, und hinzufügte, dass allerorts in ,/l Umgebung die Ansicht herrsche, Jean Loup trage "n edles Herz in der Brust. , ..Er soll hier und da lernen, einzelne Worte ^ngsam. auszusprechen, es weist dies darauf hin, dass ,, nnt der Zeit vielleicht doch zu einem nützlichen Mitrede der menschlichen Gesellschaft herangebildet wer-s/" könne; noch ist er es nicht, aber gerade der Um-n°^V b"ss er viel weniger scheu, als er es früher °""esen, scheint anzudeuten, dass er selbst das Bedürfnis "Wndet, seinen Mitmenschen ähnlicher zu werden." w "Der arme Jean hat an Ihnen einen getreuen ""walt. Herr von Violaine. Ohne ihn zu kennen, ^"U'nt man ihn lieb. In so beredten Worten wissen '° >Ur ihn zu sprechen!" . «Mein Gott. Gräfin, weshalb sollte man ihn L°n^ ^o gewinnen? Er thut nichts Böses. Jean sä "p hat das Mittel gefunden, Welches die Herzen '"Etlicher Mütter in Blaincourt und Mareille ihm rwi^ hat — er rettete ein Kind. und alle sind ihm ^'g dankbar dafür!" Die Sonne war inzwischen zur Neige gegangen, die Luft halte sich abgekühlt. Man verließ die Terrasse und trat in den Salon, in welchem man den Rest des Abends zubrachte. 5. Capitel. Zer graue Hocker. Am folgenden Morgen reiste der größere Theil der Gäste ab. Nur die Gräfin Maurienne mit ihren Kindern verweilte noch. Auch Raoul war wieder nach Paris zurückgekehrt. Trotz aller Bitten von Mutter und Schwester vermochte er den Aufenthalt in der friedlichen Landruhe nicht länger zu ertragen. Er fehnte sich zurück nach dem Taumel des Pariser Lebens. Seinen schwarzen Plan, den er gegen die unschuldvolle Johanna Vaillant gefasst, hatte er nicht im geringsten aufgegeben. Aber in etster Linie fesselten ihn in Paris momentan noch andere Bande, und zweitens hielt er den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, seinen lichtscheuen Vorsatz zur Ausführung zu bringen. Herzlos und flatterhaft wie er war, besaß er dennoch einen eisernen Willen, der. wenn er ihn nur zum Guten geleitet hätte, ihn Großes würde vollbringen haben lassen. Aber er war ganz der Sohn seines Vaters geworden, in dessen Fußstapfen er getreten und dem er, was Schlechtigkeit und Heuchelei anbelangt, in nichts nachstand. Diesen Elenden zum Feinde, und Johanna's Schicksal war beschlossen, wenn nicht ihr guter Engel sie beschützte. Doch wenn ihn nicht sein yerz dazu getrieben, weshalb war er denn überhaupt gekommen? Ach, nicht etwa au« Zärtlichkeit für die Seinen, er war schon längst jede« sentimentalen derartigen Empfindens bar. Es galt einfach, feine Börse von neuem zu füllen durch die Großmuth seiner Mutter. Herr von Violaine und seine Tochter waren heute die einzigen Gäste, welche auf dem Schlosse erwartet wurden. Gegen die Mittagsstunde war es, als Herr von Violaine mit Susanne eintrat und die kleine Gesellschaft, welcher sich auch die Baronin Simaise mit der Gräfin angeschlossen halte, sich auf den Weg machte. Unter fröhlichem Lachen und Scherzen giengen sie durch das Thal. Die Mädchen zierten ihre niedlichen Strohhüte mit Blumenkränzen. Endlich verließ man die breite Straße und bog in einen Waldweg ein, welcher in fast senkrechter Linie auf den „grauen Höcker" zu führte. Immer unfruchtbarer, immer wilder wurde die Scenerie. Man lachte nicht mehr, man ward schweigsam und ernst, je näher man an das Endziel der Wanderung kam. Als man endlich an dem großen Felsen anlangte, welcher weit hinaus in die Landschaft ragte, da trat Susanne vor und fagte. sie wolle voran schreiten und den Weg nach der Felsenhöhle zeigen, in der. wie man vermuthe, Jean Loup hause. Nach momentanem Zögern folgten ihr die anderen; sie wollten nicht weniger muthig erscheinen als jene. Sie kamen bald zu einigen m den Stein gehauenen Stufen, welche auf emen hohen Punkt des Felfens führten, von welchem aus man eine herrliche Fernsicht hatte. Nachdem man den herrlichen Ausblick sattsam genossen, forderte Susanne die anderen auf, ihr nun nach der zweiten Plattform empor zu folgen, auf welcher zwischen den Ritzen und Spalten der Felsen herrliche Blumen blühten. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 95 806 25. April 1884. Locales. — (Enquote.) Bei der am 18. d.M. stattgefun. denen Sitzung wurde über nachstehende Fragen berathen: IV. Die Mittel zur Hebung der Landwirtschaft und VI. wie wäre der in einigen Theilen des Landes überhandnehmende übermäßige Brantweingenuss zu hemmen? n,ä IV. Belangend die Mittel zur Hebung der Landwirtschaft wurden folgende Beschlüsse gefasst: Die EnquLte erkennt als Haufttbedingnnaen für die Existenz und Hebung der Landwirtschaft in Krain: 1.) Die Einrichtung der Bauernwirtschaften soll den Verhältnissen der jetzigen Zeit angepasst werden. Dem» gemäß sei für intensiveren Futterbau zum Zwecke der Hebung der Nindviehzucht Sorge zu tragen und der Anbau von Cerealien zu verringern, weil die Viehzucht einen viel größeren Gewinn als der Getreide» Anbau abwirft. 2.) Die Viehzucht foll fowohl quantitativ als qualitativ gefördert werden. 3. a) Deshalb sei es nöthig, der Bearbeitung von Grund und Boden eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzu» wenden. In dieser 3l!chtung empfiehlt sich eine bessere Düngerwirtschaft, als sie bis heute in Uebung war. ferner die bessere Cultivierung der Wiesen und die Anwendung eines besseren Ackergeräthes. insbesondere des eisernen Pfluges, welcher in anderen Ländern schon längst mit dem besten Erfolge benützt wird. d) Die Landwirtschafts'Geskllschaft möge eiserne Pflüge anschaffen und sie dann den Besitzern zur Be« nützung leihweise überlassen oder gegen Ratenzahlungen gänzlich abtreten. c) Mittelst einer Subvention trachte man zur bessern Cultivierung der Wiesen eiserne Eggen zu erwerben , welche an fleißige Wirtschaftsbesitzer unter der Bedingung abzugeben wären, dass sie auch die übrigen Gemeinde'Angehörigeu von denselben Gebrauch machen lassen. ä) Den Erwerb des Landmanns suche man ins» besondere durch Förderung der Milchwirtschaft zu heben. 6) Mit Rücksicht auf die eigenartige Bodenbcschaffen heit soll sür das Poik« und W'ppacherthal mittelst einer Subvention ein Musterpflug angeschafft werden. 4. l>.) Die Wälder müssen besser bewirtschaftet wer« den; der Devastierung des Waldes muss Einhalt gethan und die lahl geschlagenen Wälder müssen wieder aufgeforstet werden. d) Es foll hingewirkt werden, dass ein Gesetz Über die Aertheilung der Hutweiden und Gemeindegründe zustande komme, 5) In Unterkrain soll der Weinbau und die Obstbaumzucht gefördert werden. Zur Verwertung dieser Producte sei auf den Bau der Unterkrainer Bahn hin« zuwirken. 6.) Der Förderung des landwirtschaftlichen Unter-richtes ist auf jede mögliche Art Vorfchub zu leisten. Diesen Unterricht sollen vermitteln: a) mit der Volksschule verbundene landwirtschaftliche Fortbildungsfchnlen, d) eine niedere Ackerbauschule in Laibach, e) eine Wein« und Obstbauschule in Unterlrain, d) landwirtschaftliche Wanderlehrer, o) gute landwirtschaftliche Zeitschriften, l) landwirtfchaftliche Ltsevereine. Weiters werde an die hohe Negierung die Bitte gestellt, dass sie u.) den Unterrichtsplan der Volksschule derart abändere, dass u) der Jugend schon im Kindesalter die Liebe und Freude zur Landwirtschaft eingeimpft werde, und dass schon in der Volksschule mit dem bezüglichen Unterrichte und namentlich mit dem Unterrichte über Vieh«, Obstbaum- und Bienenzucht begonnen werbe, /?) in den Mädchenclassen der Unterricht in der Haukhaltungskuüde und in den weiblichen Handarbeiten, als: Anfertigen der Wäsche. Stricken ic,, ertheilt werde, und dass sie b) zu diesem Behufe die nothwendigen Lehrmittel before. 7. a) Zum Zwecke der Hebung der Viehzucht soll ein Gesetz erlassen werden; d) es sei eine Subvention zu erwirken zum An» kaufe von Zuchtstieren für Inner« und Unterkrain; c) die Landwirtschafts-Gesellschaft werde ersucht, dass sie die Iuchtstiere nicht in, Wege der Versteigerung, sondern von Jahr zu Jahr an die ärmsten Gegenden unentgeltlich abgebe. 8.) Staat und Land mögen die Viehzucht in Krain durch Subventionen zum Ankaufe von guten Zuchtstieren unterstützen. . — (Gemeinberathswahlen.) Gestern wurden m,t der Wahl im ersten Wahllörper die diesjährigen GemeinderathK.Ergänzungswahlen beendet. Zur Wahl ersch.enen 120 Wahlberechtigte. Gewählt wurden die A, !,'. "^ F°rtun°. Handelsmann, mit 114, Vaso mit IN, und Fran Peterca, Handelsmann, mit 94 Stimmen, —or— — (Die k. l. Staatsanwaltschaft) hat die vorletzte Nummer der Zeitschrift Slovensti Närod mit Beschlag belegt. Als Grund zur Beschlagnahme wurde der Inhalt zweier Correspondenzen aus Pmau und Cilli bezeichnet, welche die Ernennung des Ober. landesgerichtsrathes Dr. von Schrey zum Gegenstande haben, Die Fassung der Artikel soll das Verbrechen der Majeftätsbeleidigung und St 0 rung der öffentlichen Ruhe begründen. — (Ueber die Anarchisten affaire) cur-sieren die haarsträubendsten Geschichten. Obwohl selbst verständlich außer den mit der Untersuchung beschäftigten Amtspersonen authentische Daten niemandem bekannt geworden find. gefallen sich einzelne Leute darin, wahre Schauergefchichten über die Anarchisten-Affaire mitzutheilen. Es wird verbreitet, dass die Ennordung und Beraubung eines hiesigen Wechslers zum Zwecke der Vermehrung des Anarchistenfonds eine befchlossene Sache gewesen sei, dass man bei einer Persönlichkeit Sprengstoffe gefunden habe, und dergleichen. Wir können nach Erkundigungen an competenter Stelle mittheilen, dafs diefe Geschichten vom Anfang bis zum Ende erfunden sind. Ebenso hat sich ein hiesiger Bürger, den die geschwätzige Fama schon vorgestern in Untersuchungshaft wandern ließ. obwohl er gestern noch in Rosenbach gesessen, bemüssigt gesehen, bei der Behörde Schutz gegen Personen zu suchen, die ihn als Anarchisten bezeichnen. Es ist nicht unbegreiflich, wenn in den Kreisen der Bevölkerung sich eine gewisse Erregung gegen Personen, welche einer Verbindung mit den fluchwürdigen Bestrebungen der Anarchisten überwiesen sind, gellend macht, wenn man sich mit Abscheu von jedem wendet, der auch nur zur Verbreitung der Tendenzen dieser Mordgesellen beigetragen; aber entschieden zu missbilligen ist es, wenn man durch Erzählung erfundener Romancapitel Befürch« tungen bei den Bewohnern unserer Stadt wachruft, die derzeit ohne alle Begründung sind, und man auf bloßes Geschwätz hin Mitbürger mit dem Stigma auf Dyna« mitarden bedenkt. Die Plaudersucht Einzelner möge sich eine gewisse Reserve auferlegen, denn unser Strafgesetz kennt die Entschuldigung nicht, dass man dergleichen Ammenmärchen von dem H gehört oder dem I nach-erzählt, es fafst jeden, der zur Verbreitung solcher Geschichten beigetragen hat. — (Fünftes Concert der philharmonischen Gesellschaft.) ^Schluss.) Den Schluss des Concertes bildete Mendelssohn's 42. Psalm für gemisch-ten Chor. Solo und Orchester, Zwar keine Novität, aber eine immer gern gehörte Arbeit aus Mendelssohn's besten Werken. Der erste Chor: „Wie der Hirsch schreit", das Quintett Nr. 6 und der Schlusschor sind musikalisch schöne, dem Besten auf musikalischem Gebiete anzureihende Tonstücke, und Mendelssohn's eigenartige Führung Weib. licher Chorstimmen sowie die unisonen Mannerchor-Recitative verleihen dem Werke einen eigenen Reiz. freilich auch das Gepräge Mendelssohn'scher Musik. Die Aufführung war eine des vollsten Lobes würdige. Chöre und Orchester leisteten Vorzügliches, nur schade, dass im Schlusschore die Bläser den Chor zu stark deckten. Frl. Eberhart, welche uns leider die Sopran-Arie Nr. 2 entzog, sang. wie immer, mit seinem Verständnisse, künstlerischer Auffassung und dem ihrer Art zu singen eigenen Temperamente. Das Quintett war von besonders schöner Wirlung. Eine Tenorstimme von schöner Klangfarbe, leicht auspre« chender Höhe machte sich vortheilhaft bemerkbar. Der junge Mann besitzt in seiner Kehle einen Fond, der künst. lerischer Durchbildung zugeführt werden sollte. Das Schlussconcert der philharmonischen Gesellschaft gestaltete sich zu einem ehrenvollen Erfolge für den Dirigenten und für die übrigen mitwirkenden Kräfte. Wir wollen noch zum Schlüsse einen kurzen Rück. blick auf die gestern abgefchlossene Concertsaison hinzu« fügen. In den fünf Gesellschastsconcerten (11. November und 9. Dezember 1883. 13, Jänner. 25. März und 23. April 1884) gelangten zur Aufführung: 2 Symphonien (Pastoralsymphonie Uun Beethoven und Men< delssohn's ^-Vur-Symphonie). 3 Ouvertüren (Men< belssohn'S Hebriden. C. M. Weber's Euryanthe und Schubert's Rosamunde), Richard Wagner's Vorspiel zu den „Meistersingern"; von anderen orche» stralenWerken: Massenet's „8eöiie8 pitt0i'68yU68", Hrlmali'S Serenade, R. Wagner's „Siegfried« Idyll". N. Gabe's No vc> l l et t? n. 2 Violin. Concerte (Max Bruch's O-NoII nnd Spohr's Gesangs-scene). 1 Clavier-Concert (Beethoven's 1^-I)ur), Von chorischen Werken gelangten zur Aufführung die Ballade „ErllönigsTöchter" von N, Gaoe. das Schicksalslied von I, Brahms und der 4 2. Psal m von Mendelssohn. Außerdem wurden noch mehrere Clavier- und Violinftiöcen und Lieder zum Vortrage gebracht. Von fremden Nünstlern wurden Herr Smie-tansly aus Wien und Herr Julius Heller aus Trieft vorgeführt, von einheimischen Künstlern und Dilettanten wirkten als Solisten mit die Damen: Frau» lein Cl Eberhart, Frünlein Iosefine Valentin, Fräulein Caroline V ock, die Herren : Zöhrer, Gerst« ner und I. Kosler. Ueberdies wirkten Fräulein Cl. Eber hart und Herr I. Zöhrer bei dem am 8ten November 1883 von dem Violinvirtuosen Franz On< dricek veranstaltetem Concerte mit. Diese Uebersicht der Thätigkeit der philharmonischen GefeNschast in der abgelaichnen Coinertsaison illustriert besser als jede« Lob den künstlerischen Geschmack, wel' chen die artistische Leitung auf die Auswahl der Ton-stücke für ihre Programm? verwendet, und jeder un- befangen Urtheilende gibt gerne zu, dass sie auch der würdigen Durchführung der Programme die strengste Sorgfalt und jenen Ernst entgegenbringt, den eine gute S^che zu fordern wohl berechtigt ist. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung" Wien, 24. April. Das ..Fremdenblatt" meldet: Dic volkswirtschaftliche Commission des Herrenhauses nahm den Spiritussteuer-Gesetzentwurf mit den vom Dreier-Auöschuss des ungarischen Oberhauses vorgenommenen Modificationen an, mit dem einzigen Unterschiede bezüglich des Inslebentretens des Gesetzes. Zwischen den beiderseitigen Finanzministern herrscht nach den letzten Berathungen vollständiges Einvernehmen auf Grund des abgeschlossenen Compromisses. Wien, 25. April. Eine Verordnung des Ministers des Innern, des Handels« und des Ackerbauministers vom 24. d. M. gestattet unter Aufhebung der beziia/ lichen Verfügung der Wiener Marktordnung vom 3ten September vorigen Jahres die Probeschlachtung bei Partienvelkiuf nach Lebendgewicht, falls Käufer und Verkäufer über die Höhe des Procentabzuges sich nicht einigen, unter Aufsicht eines Organes des städtischen Marklcommissariats und eines Schlachtbrückenaufsehers, gestaltet weiters den gemeinschaftlichen Ankauf von Schlachtthnren seitens mehrerer Käufer nach Lebendgewicht, bestimmt bei eventueller Theilung durch das Los, dass die Losung nur unter Aufsicht eines Organs des städtischen Marktcommissariats stattfinden dürfe. London, 24. April. Ein Telegramm des „Daily Telegraph" aus Kairo vom 23. April meldet: Der Gouverneur von Verber telegraphiert, es bestehe die einzige Hoffnung zur Rettung der Garnison in der Uebergabe. Man erwartet einen Angriff der Rebellen in zwei bis drei Tagen. Wien, 24. April. Die „Politische Correspon-denz" meldet aus Rustschuk: Der Fiirst von Bulgarien ist mit den Ministern hier eingetroffen und reist noch heute nach Varna ab, um das morgen früh dort ein-treffende kronprmzliche Paar zu begrüßen. Es werden großartige Empfangsvorbereituna/n getroffen. Brixen, 24. April. Fürstbischof Leiß ist plötz-lich gestorben. Kairo, 23. April. Das „Reuter'sche Bureau" meldet: Die egyptische Negierung und die britische» Functionäre beschlossen, der britischen Regierung zu empfehlen, dass sie eine eng1isch«egyptische Hilfsexpe-dition nach Berber entsende. Handel und Wlkswirtschastliches. Laibach, 23. April. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 4 Wagen mit Getreide und 12 Wagen mit Holz-Durchschnitts-Preise. Mit.» M«z,. Vilt.- M»^ st,l lr. fl.I lr, fl,!lr. ^L.' Weizen pr. Heltoltt. 7 9« 8^37 Nutter pr. Kilo . — 85^!^ Korn . 5 53 6 40 Eier pr. Stück . . — 2 ^ "" Gerste , 4>87 5 43'Milch pr. Liter . - 8^"" Hafer . 3,25 3 18^ Rindfleisch pr.Kilo - 64 ' -" Halbfruchi .-------6 70 Kalbfleisch . — 58 " ^ Heiden « 5 69 5 87 Schweinefleisch „ — 72 ^ ^ Hirse . 5 69 5 77 Schöpsenfleisch - 40 ^ ^ Kukuruz „ 5 20 b46Hähndel ftr, Stuck — 50 " ^ Erdäpsfl luu Kilo 2 59-------Tauben „ 18 Linsen pr. Heltolil. 9----------Heu 100 Kilo . . 223 Erbsen „ 9-------Vlroh ., . . 187 ^ Fisolen „ 10— - Holz. hartes, pr. — " Rmdsschmalz Kill - 96------ Klafter 7 20 — "" Schweineschmalz „ — 84 - ^ weichcö. „ 4^50 ^ Speck, frisch » — 58-------Wc!n. loth., 100Lit.-------24 ^ — geräucherte —72— —weißer . ...20^ Verstorbene. Den 23. April. Mathias Kralii!. Kaischler. 69'/, I' Schwarzdorf Nr. 33, Lungenentzündung, Den 24. April. Josef Polar. Bäckergeselle, 25 I., Glocke«' Nasse Nr. 9, Lungen- und Kehllopf-Tuberculose. — Ioha'" Podbregar, Arbciterssohn, 2 I.. Pctersstrcche Nr. 69, Bronch""' Im Spitale: Den 18. April. Alexander Vurtelca, Arbeiter. Is A Lungentuberkulose. — Maria Mihelc, Cigarrcnfabrits' Arv^ tcrin, 28 I., Bauchfellentzündung. „ « Den 19. April. Thomas sscber, Arbeiter, 43 ^< chron. Lungcntubcrculose. — Antonia Stojau. Waise, 1 ' Den 2 0. April. Gertraud KerZü', Waise. 12 I. V"«, tlapvenfchlcr. — Markus Brczuit. Arbeiter. «2 I., ^un^ entzüudung. — Franz Borsnit, Arbciterssohn, 1'/«I' ^" Iiolug tlloioi. „,^> Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ? zkz ^_______»« -5«, 7U.Ma. 727.10 -j- 6.2 !NO. schwach! ganz bcw. > 4.1 24. 2 N 725,77 -j-12.3 ,NO. schwach zieiul. bew, Meat" 9 I Ab. 725.31 -^ 6.2 NW, schwach! stanz be"- ^^ Vormittags trübe, nachmittags Regen, gegen Abend '^ ^ anhaltend. Das Tagesmittcl der Temperatur -j- 0,^ , "»» unter dem Normale. ,^^-^ FiiVdieRedaction verantwortlich: OttomarBamberg 807 ÄnMlalt zur Laibacher Zeiluna Ar. 95. Zireitag. den 25. April 1884. (1733) 2uneur««u»sHreibunn. Nr. 698. s Am t. l. Staals-Untergymnasium in Gott« ^ee lommt für das Schuljahr 1884/85 eine "yrerstellc für Lalein, Griechisch und Slove. ''!«) mit deutscher Unterrichtssprache zur ^lctzung. l», .Bewerber um diese Stelle, mit welcher die ""rch das Gesetz vom 9. April 1870 und 14ten lmk 1^73 systemisierten Bezüge verbunden «.'°' haben ihre vorschriftsmäßig instruierten "Mche im Wege ihrer vorgesetzten Behörde ,. bis Ende Mai d, I. ","m t. l. Landesschulrathe für Krain in Laibach "«zubringen. Laibach am 22. April 1884, _____«- l. Uandesschulrath für Krain. ^^^) ^umimaHun». Nr?210? «f-r ,"/l!M der Hintangabe des Ausbaues des vn« . ."" Schulgebäudc zu Semitsch wird K' l. l. Vczirtsschulrathe Tschernembl die ""nuendolicitation am 29. Mai 1884, ^"mittags 10 Uhr, in loco Scmitsch abgehalten < Die einzelnen Ausrufspreise sind: ^ 1 Maurerarbeit sammt Ma» y terial und Zufuhr . . 502 fl. 96 lr. ^> Steinmetzarbeit..... 6 „ 59 „ ?' Zimmermannsarbeit . . 525 „ 73 „ ?' Tischlerarbeit..... 60 „ 20 „ 6' Schlosscrarbeit..... 50 „ 44 „ ^ Anstreicherarbcit .... 21 „ 20 „ ^) Glaferarbeit . . . ... 17 „ 30 „ Summe . 1184 st, 42 lr. tint, ^ 6""äk Bau wird zusammen an einen iMn Unternchlner abgegeben werden, ^../fer Bauplan, der Kostenanschlag, die Preis« ^>r ßl^ "^ b'.c Baubedingnisse können beim __lHulrathe in Semitsch eingesehen werden. Jeder Licitant hat vor Beginn der Üici« tation 10Proccnt des Ausrufspreiscs als Va> dium zu erlegen, und zwar entweder in barem Gelde oder in Eparcasscbüchcln oder aber auch in coursmäßig berechneten Staatspapipren. Der Bauwerber lann auch schriftlich offe» rieren. jedoch werden nur solche Offerte an» genommen, welche bis 10 Uhr früh des Üici» tationstages dem k. l. Bozirlsschulrathe Tschcr« nembl in Commission zu Scmitsch, versehen mit dem erforderlichen Vadium und einer Stcmpelmarke pr. 50 Kreuzer, versiegelt und portofrei zulomme» werden. Im Offerte muss der Vor- und Zuname, Wohnort und Charakter des Offcrenten sowie der Minueudo'Anbot mit Zahlen und Buchstaben deutlich ausgeschrieben und die Erklärung bei« gesetzt werden, dass sich der Bauwcrber den der Üicitationsderhandlung zugrunde liegenden allgemeinen und speciellen Bedingnisscn ohne Vorbehalt unterwerfe. Die Genehmigung der Uicitatiun behält sich der l. l. Vezirlsschulrath Tschcrnembl vor. K. l. Vezirlsschulrath Tschcrnembl, am 20. April 1884.________________________ (1653—2) iüenrerftelle. Nr. 210. An der einclnssigen Volksschule in Ambrus ist die Lehrerstellc mit dem Iahresgehalte von 450 fl. fammt Naturalwohnung in Erledigung gekommen, Bewerber um diefen Posten haben ihre documentiertcn Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 20. Mai l. I. an den gefertigten l. l. Bezirksschulrat!) zu überreichen. K. k. Bezirksschulrath Nudolfswert, am 16. April 1884. Der l. k. Bezirtshauptmann als Vorfitzender: Ekel m. ii. "6^2) Licitations ° Kundmachung. Nr. 3233 18»4 ?egen Hintangabe der mit dem Erlasse der hohen l. l. Landesregierung vom 17. April Und ' ^' '^775, im Bereiche des Baubezirlcs Nudolsswert pro 1884 genehmigte» reconstructive» sl^.^nservlltivcn Kunstbauten, dann der Schanzzeug'Lieferung an der Agramcr und Karl« " Aeichsstrahe wird die Minuendovcrhandlung am 10. Mai 1884, lvttl^ ^'^ !2 Uhr vormittags, bei der l. l. Bezirlshauptmannschaft zu Rudolfswert abgehalten Die hlebei zur Ausbietung kommenden Objecte sind: I^ ^. An der Agramer Neichsstraße: ^ Reconstruction des Durchlasses im Straßcn«Nr. 2-3/43 im adMtlerten 2 ^ <. Kostenbeträge von.......................351 fl. — lr. " Verstellung von Geländern und Randsteinen zwischen Straßcn-Nr. 1-2/5? ^,) tt""d 1-2/69.................^ ' r «, ' ' ^^fl. 04 kr. ^ ^"nservationsarbeiten an der Rudolfswerter Gurtbrücke Straßen-Nummer ^. 1—2/71.....................344 fl. 30 lr. U ö.')3ettherstcllung'eines Durchlasses Straßen-Nr.'4/94—0/95 - - - - 161 fl. 15 lr. M "ujsoljlmlg der Fahrdammstrecke bei der Landstraßer Brücke Straßen-Num- Wer 0—1/95 ....................... »? st. bi lr. 8) c. , ' L. An der Karlstcldter Reichsstraße: Verstellung der Strahengeländcr und Randsteine zwischen Straßen-Num- 8.) «"er 3-^2 und 1-2/6 im Kostenbeträge von......«V ' '^ ?« 3' ^! . 10 ,5 ""struction der Stützmauer sammt Geländer im Straßen-Nr. 1-2/24 625 fl. 07 lr. ^nservationsarbeiten an der Möttlinger Kulpabrücke im Straßen-Num- U) w'"er 4/25 -1/26........................1246 st. 33 kr. «auzrug. und Nequisiten°Anschaffung...........'.'.''«,-.. ^ .^ !^^' dasz . ,au dieser Verhandlung werden die Unternehmungslustigen nut dem Beisätze eingeladen, die M„ bezüglichen Pläne, Einhcits-Preisvcrzeichmssc. summarischen Kosienübcrschläge, dann "»emeineu und speciellen Äcdinguissc hicramts eingesehen werden lüunen. ^eise >. « " «icitant hat vor Vcginn der mündlichen Verhandlung flmf Proccnt vom Flscal. "steber c Objectes, aus welches er anbieten will, als Reugeld zu erlegen, welches dem Nicht» > /.„'gleich nach beendeter Licitation gegen Empfangsbestätigung zurückgestellt, hingegen ^stelw' Gehern nach erfolgter Ratification der Licitationsrcfultatc auf zehn Procent der ^NMumme zu ergänzen ist. zeh,,^ "crstegeitc, nach Vorschrift des § 3 der allgemeinen Vaubedingnisse verfasste, Mlt der !"°l>n 1 >"'Nkn Caution belegte und mit einer 50.lr.-Stempelmarle versehene schriftliche Offerte, AcZ ^eoes Object, sowie in der Ausschreibung genau bezeichnet ist, und auf deren Außenseite "^inn >, ' !,"l welches ein Allbot gestellt wird. angegeben erscheint, werden nur bis vor k » Mündlichen Ausbictuiig bei der arfertigtcn t. !, Pczillshaliptmannschaft angenommen. l. Bezirkshauptmanuschast Rudolfswert am 20. April 1884. "690-2) Licitations - Kundmachung ^ ^ über die an den NeichSstraßen deS Adelsberger Äaubezirles im Jahre 1884 auszuführenden Bauten und Lieferungen, und zwar: H.. Auf der Triester Straßenstrecle: 1.) Reconstruction der Stützmauer in Planina in D.-Z. 1—2/44 mit . . . 2270 fl. — kr. 2.) Herstellung von Parapettmauern und Randsteinen am Gabrelberge in D.-Z. 0/77—0/73 mit ,..................139 „ 31 „ L. Auf der Wippach.Oörzer Straßen st recke: 3.) Herstellung einer Stützmauer sammt Leiste und Wandmauer auf der Rebernica in D.-Z. 3-4/3 mit..............2813 „ 32 „ 4) Reconstruction des Brücken.Holzoberbaues nächst Maria-Au in Distanz- Zeichen 3—4/18 mit ...............- . . 230 „ — „ 0. Lieferung von Straßenblluwerlzeugen: 5) Für den ganzen Baubezirk mit..................107 , 97 „ Die Hintangabe diefer Herstellungen und der Lieferung erfolgt im Licitationswege am10. Mai1884 bei der k. l. Bezirlshauptmannschaft in Adelsbcrg. Dieselbe wird um 10 Uhr vormittags beginnen und nach den einzelnen Objecten in der voraligefiihrlcli Reihenfolge vuraenommen werden. Jeder Unternehmungslustige, der für sich oder als legal Bevollmächtigter für einen andern licilieren will. hat 5 Proc. des Fiscalpreiscs vom betreffenden Objecte, für welches ein Anbot beabsichtiget wird, vor dem Beginne der mündlichen Verhandlung zu Handen der Licitations-commission zu erlegen oder aber sich über den Erlag desselben bei irgend einer hierländigcn öffentlichen Casse iiuszuweisen. Schriftliche, nach Vorschrift des § 3 der allgemeinen Vaubedingnisse verfasste, mit 50 kr. Stempel versehene Offerte sind bei der gefertigten l. l. Bczirlshauptmannschaft, jedoch noch vor dem Beginne der mündlichen üicitation, einzureichen. Die auf die zu vergebenden Objecte Bezug habenden Pläne und Kostenvoranschliige sind täglich während der Amtsstunden in der hiesigen Baulanzlei einzusehen. K. k. Bezirkshauptmannschaft Adelsberg am 20. April 1884. (1668-3) Licitations-Kundmachung. Nr. 3425. Die hohe k. l. Landesregierung in Laibach hat mit dem Erlasse vom 17. April 1884, Z. 3775, nachstehende Bauhcrstellungen auf den Reichsstraßen des BaubezirleS Krainburg pro 1864 genehmiget, und zwar: Auf der Lolbler Reichsstraße: 1) Conservationsarbeiten an der Krainburger Savebrücle in Straßen»Nummer 4/24—0/25..........................1957 fl. — kr. 2.) Conservationsarbeiten an der Feistrizbriicke in Neumarttl Straßen Num« mer 1 2/42..........................375 sl. 99 kr. 3.) Geländer» Bci° und Aufstellung zwischen Straßen-Nr. 2/41—0/53 .... 500 fl. - lr. 4,) Conscrvationsarbeitcn an der Gozabrückc in Straßcn-Nr. 4/46—0/4? . . 188 fl. 62 lr. 5.) Conservationsarbciten an der ersten Winterstraßenbrücle und der St. Anna- Brücke in Straßen.Nr. 0-1/50. beziehungsweise 2—3/52......420 fl. 17 kr. Auf der Wurzner Reichsstrahe: 6) Herstellungen von Geländern zwischen Straßen>Nr. 2/4-2/7......541 fl. 48 kr. ?) Conservatlonsarbciten an der Perasic-Brückc in StraheN'Nr. 1—2/7. . . 880 fl. — kr. 6.) Bcistellung und Elnlcgung von Nrücklingen an Brücken und Durchlässen zwischen Straßen-Nr. 1—2/14—2-3/36. 2—3/41. 4/46-0/4? und 1-2/53 161 fl. 40 lr. 9.) Herstellungen von Geländern nnd Randsteinen zwischen Straßen-Nummer 3/23-8/56.............. ..... .....500 fl. - lr. 10) Reconstruction des Durchlasses in Straßcn-Nr. 1 2/29.........119 st. 11 lr. 11.) Reconstruction des Durchlasses in Strahen-Nr. 2-3/31........141 fl. 42 lr. 12.) Conservationsarbcitcn an der Lcsnil-Arücke in Straßen»Nr. 1—2/43 . . 146 fl. ü? lr. 13.) Conservationsarbeiten an der Waldbrücke in Straßen.Nr. 1 2/47 .... 379 fl. 16 lr. 14.) Herstellung einer Wandmauer in Straßen-Nr. 2-8/52........355 st. 7? lr. Auf der Kanler Neichsstraße: 15.) Conservalionsarbciten an der Mlinzabrücke in Straßen«Nr. 3—4/13 und der Oberzabrückc in Straßen'Nr. 3-4/19.............265 fl, 95 lr. 16) Herstellung von Geländern zwischen Straßett'Nr. 2/15-3/18......338 fl. 12 lr. 1?) Vauzeug. und Requisiten^lnschaffung................219 st. 20 lr. 16.) Dienstschiff für die Krainburgcr Savebrücke............. 70 fl. — lr. Die diesfällige Licitationsverhandlung wirb am 6. Mai 1884 Hieramts mit dem Beginne um 9 Uhr vormittags abgehalten, wozu Unternehmungslustige mit den» Beisätze eingeladen werden, dass jeder, der für sich oder als Bevollmächtigter für einen anderen licitiercn will, das 5proc. Vadium des Fiscalpreises von dem Objecte, für welches ei» Anbot beabsichtiget wird, vor dem Beginne der mündlichen Verhandlung zu Handen der Lici-tationscommission zu erlegen, oder sich über dessen Erlag bei einer öffentlichen Casse mit dem Lcgschcine auszuweisen hat. Schriftliche, nach Vorschrift des z 3 allgemeinen Baubedingnisse verfasste, mit dem 5proc. Ncugcldc belegte und mit cmer 50.lr..Stcmpclmarke versehene Offerte werden auch, ledow nur vor dem Beginne der mündlichen Licitation. angenommen. ^ . . . «,^„. Die allgemeinen und speciellen Baubcdingniffe sowie die sonstigen Vauactcn uno 4»"»r löllnen in den gewöhnlichen Amtsstuudeil hieramtS eingrschl'u werde». K. l. BezirkslMlptmannschaft Krainburg, am 20. April 1U«4,