Nr. 36. Donnerstag, 13. Februar 1890. 1tt9. Jahrgang. MMcherMIeitung. «»nziHbii^si << b5"s' M!t Postverstnduna : aa!,zjHhr!g fl, 15. halbjährig st. 7 5N. Im Comptoir: I Die «liaibach« Zeitung. er!ch,inl töglich mit «»«nahmr drr Lvnn- unb Feiertllge, Die «dminlftsatl»« llcine <>nl«! : ^bjährig sl, 5-«>. gür die «uslcllunn in« Hau« aanzjähriss st. 1. - Insertionsaebür: Für V l>cfiüdc< sich «lonnrcliplnh 2, die »«edaction Uahnhofgasle 24, Sprechstunden der Mebactwn lüfillch von ^ ^"lernle h^ ^ 4 Zeilen 25 lr., größere per Zeile e lr.,- bei öftere» Wiederholungen per Zelle !, lr. V ,« hi« »2 Uhr vormittag«. — Unfranllerte Vricse werden nichl angenommeü unb Manuscripte nicht zurüllgeslellt. Umtlicher Hheil. Mi^l^ ^V ""b t. Apostolische Majestät haben dem ae?lde der ungarischen Maguatentasel und Ober' man 5 Unter-Albenser Comitates Freiherrn Kolo-ft" "emeny von Magyar-Gyerö-Mono-leihen ^nimererswürde taxfrei allergnädigst zu ver- Utt,^ l. und l. Apostolische Majestät haben mit l "H ^^^''tschließung vom 3. Februar d. I. dem 3lit , Hof.PferdelifferantsN Jacques Schawel das vttle f. ^ ^ Franz-Josef-Ordens allergnädigst zu "lelyen geruht. Nichtamtlicher Weil. Verhandlungen des Reichsrathes. -- Wien, 11. Februar. Sib.,?^ .Abgeordnetenhaus hielt heute abermals eine > ' ^"^ ber Tagesordnung stand die Furt» H°'^°" Debatte über das Gchh, betreffend die G^ss.^^"hältnisse der jüdischen Religions-3in°nM^' Vor Beginn der Berathung gab der lvH "^" N'Uer von Dunajewski in Beanl-Interns, /^ ^bthin von Dr. Steinwender eingebrachten ben Of !'°" sebr bemerkenswerte Erklärungen über daz b?s? ber Vorarbeiten für die Steuerreform und "llkte. W^ ?^^ derselben. Der Finanzminister Noria ' ^ "'ljchle vor allem bemerken, dass nne auf Gs ?'^ Neform der directen Steuern betreffend, stttiiiw? eingehender Verathungen im Finanzmini. "A bereits fertiggestellt wurde. stM s? ^^'"' °"^ "^ches sich di^se Vorlage er-deite siss. °^^ "" "cht umfangreiches, denn es han« Wutff« .^^ °ll"n um die Herstellung eines Ent> Arbeit f !? ^ Personal-Eintommenstemr, welch-den a?m c H " verhältuismäßiq kurier Zeit zu vollen. Nrrblln!l " '^"' vielmehr zeigte sich im Laufe der borlanp k"^"' dass ^s nothwendig ist. in der Reform-dl'rch^va« ganze Sr/tm, der Personalsteuern fast ^2?^.^" Grund aus neu aufzubauen. Die Theil ^"kommensteuer, welche demnach nur einen ^trours! ^rlage bildet, soll nach dem Plane des lehr '.'^ "as persönliche Reineinkommen m,t einem 0 ß ^"b'gen progressiven Steuerfuß^ treffe», der von Ves,eu s "" ^'^ Ostens 3 Procent ausi.igt. Die Pflicht ""?, ^ ^l' öffentlichen Rechnungslegung ver. »l, ,W ""^""'"^" '^ '" ähnlicher W.ise in Jeuisseton. Der Eilzng der Zukunft. ,«. Von Jules Verne. ein? St^,s ?^^''' "^ "'"" Führer, «es kommt noch lanate in ' ^ ^'^ behutsam über dieselbe und ge-de„d 's, "^" groß'U. von elektrischen Lichtern blen« Ech,i.7"uchteten S^al. Derselbe war leer. nnd unsere lchlveia.n, ^' ^"en durch ihren Wiederhall die N eEmsamkeit. qefilh^? ^'°nd ich mich? Was hatte mich herbei- ^anen f.l'l" "" '""n geheimnisvoller Führer? Diese Vlarlck 3 ^" unbeantwortet. Ein ermüdend langer sich äer«,.^ «'" Allere ^acht. eiserne Thüren, die die bis i ???" ^""en uud schlössen, endlose Treppen. Waren m,: ^"'^" der Erde zu führen schienen, dirs Mein'^'"zige Ermueruugen. i"M Na^ "."^" ließ mir übrigens auch keine Zeit wer ich?i " ?' 'Sie möchte» ohne Zweifel wissen. Diensten ^ ^. er. «Oberst Pierce steht Ihnen zu ^Merita';, ° ^'^ ^ befinden? In Boston, m Hofe?. '^" e,nem Bahnhofe.. — «In einem Bahn-^verpool s'l,'^' ^' Bahnhöfe der von Boston nach Der Qbersi -"^" pneumntischen Röhren-Compagnie., ^wei lanae »?^ "'^ einer erklärenden Gebcrde auf Hl'"« von '"'°^lmder von 1»/, Metern, die einige .. Näher /"^ entfernt auf der Erde lageu. "e rechts.""end. betrachtete ich diese beiden Cylinder. <"lS in ein massives Gebäude endigten; links Aussicht genommen, wie dies durch das Specialgeseh vom 27. December 1880 zunächst für die Erwerb' und Wirtschaftsgruossenschaften und Vorschusscassen geregelt wurde. Den Ausgangspunkt für die Stt»erbemessung sollen die erzielten bilanzmäßigen Überschüsse bilden, und es soll durch weitgehende Gestattungen des Abzuges von Passivzinsen, Wertakschreibungen. Verlust, reserve« u. dgl. vom steuerpflichtigen Reinerträgnisse den in dieser Beziehung derzeit bestehenden Beschwerden Rechnung getragen werden. Für die sonstigen, die privaten Erwerbsunterneh mungen, wird beabsichtigt, an Stelle der bisherigen Erwerbsteuer und Einkommensteuer erster Classe iu Zukunft eine einheitliche Erwerbsteuer einzuführen. Die Einrichtung derselben ist bekanntlich ein Gegenstand besonders schwieriger Erwägungen. Einerseits lässt die Tarifierung der Gewerbe nach wenigen fixen Tarif» sähen, wie' sie das Gesetz von 1812 aufstellt, in Bezug auf die Anpassung der Steuer an die thatsächliche Lei. stungsfähigkeit zumal der größeren Erwerbsunterneh. mung viel zu wüuschen übrig, anderseits lassen die unbefriedigenden Erfahrungen mit der Einkommen» steuer erster Classe es bei dem dermaligen Stande der Einschähungstechnik und bei der seitens vieler Steuer. Pflichtigen beobachteten Fatierungsmethode wenig ge« rathen erscheinen, die Besteuerung der Gewerbe nach dem ziffernmäßigen Reinerträgmsje, wie dasselbe durch Faisionen und Emschähungm ermittelt werden kann. weiterhin fortzusetzen. Der mir vorliegende Entwurf ichlägt, ähnlich wie einige auswärtige Gesetze der neuesten Z?it, den Weg ein. einen reichgegliedertm uud genau specialisierten Tarif aufzustellen, dessen Steuersätze in einer im Tarife genau bestimmten Weise sich nach solchen cuißeren Kriterien abstufen, von bmen man einen Rückschlllss a»f die Ertragsfähigkeit der betreffenden Unlrrnehmuna/n ziehen lan». Für Ausnahms» fälle, in denen die Bchandlung nach einem speciellen Tarife nicht thunlich rrsch.int. ist durch geeignete Be-stimmungeu beioudns vo>gesorgt. B.i der Besteuerung der bisher der Einkomrmil. steuer II. Classe zugewiescuen Besoldungen. Dieustbezüge u. dgl. ist e,n>> wesentliche Aeud.rung nicht in Aulchcht genommen. Die durch leine andere Ertragssteuer un-mittelbar getroffenen Einkünfte aus Capitalvermögen sollen ein-r an die Stille der bisherigen Einkommen« steuer III Classe wtenden Renlensteuer unterworfn werden. Das Ausmaß dlrsrlben soll nur rilctsichtllch derjeniqpn Renten, die schon bisher die Einkommen, steiler III. Classe thatsächlich entrichtet hatten, auch m Zukunft beibehalten werden, nähr.nd die Hauptmasse hatten dieselben kolossale, metallische Glocken, vor welchen ein Bündel von Röhren sich gegen dm Pla fond erhob. Jetzt hatte ich alles begriffen. Las ich doch kurz vorher i» einem amerikanischen Fach-Journal eine Abhai'dlung über diese außerordentlichen Pläne. Es galt nichts'mehr und nichts w niger. als Europa mit Amerika durch zwei riesenhafte unterirdische Rohren zu verbindeu. Ein Erfinder erklärte sich bereit, diese Idee auszuführen; der geniale Mann. Oberst Pi^ce. befand sich jetzt mir zur Seite. ^ ,. ^ In Gedanken überflog ich den Inhalt der er. wähnten Abhandlung. Der'Reporter beschrieb dic De< tails dcs Unternehmen«. Man benöchigte hiezu sechzehn« hunderttausend Mrter Eisenröhren im Grwlchte von dreizehnhundert Tonnen. Zum Transporte dirsts Ma-teriales brauchte man zweihundert Schiffe zu je zwei» tausend Tonnen, deren jedes dreiunddreißigmal die Reise zurückzulegen hätte. < » m, Die Armada der Wissenschaft brachte das Material den zwei Hauptschiffen, auf deren Verdeck die Enden der Röhren zurückgehalten waren. Diese Röhren schloffen sich uuter Wasser einander an; jede von chum war drei Meter lang. in ein dreifaches Elsennetz ge-asst, über welches man noch eine harzige Hülle zog. Auf die Vetriebsführung übergehend, füllte der Bericht-erstatter die Röhren, die nun zwn unermessllche Sprach, röhre bildeten, mit einer bestimmten Anzahl Waggons, welche mit den im Innern derselben placierten Mel. senden durch einen kolossalen Luftdruck m der Welse vorwärts getrieben werden, wie dies mit den Bnesen der steuerpflichtigen Renten nur mit einem bedeutend niedrigeren Satze getroffen wrrden soll. Die durch Spmalgesehe eingeräumten Befreiungen von der Einkommensteuer III. Class? werden auch rücksichtlich der Rentensteuer aufrechterhalten bleiben. W^s die finanzielle Seite der Reformvorlage an« belangt, so ist dieselbe dahin zu charakterisieren, dass der Entwurf principiell kein Mehrerträgnis für den Staatsschatz sucht. Was bezwrckl wird. ist einzig und allein eine gerechte Ausgleichuna der Steuerlast zwischm gewissen, durch die bisherigen Steuernormen nicht ausreichend getroffenen und anderen bisb/r überbürdeten Kategorien von Steuerträgern. Demgemäß ,ft beabsichtigt, das Erträgnis der neu einzuführenden P^rsonal-Eilikommensteuer an den Ertragsstruern nach Maßgabe der bei denselben bestehenden Urberbürdung zu verwenden, es bildrt also der Steuer°Reformentwurf ein um« fassendes Codificationswerk. Der Minister theilte weiters mit, dass er den die Erwerbsteuer betreffenden Theil des Entwurfes deu Steuerbehörden der einzslnen Länder zur Begutachtung zugesandt habe und Probe-mrssüngen habe vornehmen lassen. Die Einbringung des Entwurfes im Spätherbste 1889 sei noch nicht möglich gewesen. Der Minister nehme aber keinen Anstand zu versichern, dass er selbst auf die baldige Durchführung drr Steuerreform großes Gewicht !>ge, dass er dah^r die Erhebungen b'schleunigen und als» bald nach Beschlusssassung der Regierung den Entwurf vorlegen werde. (Beifall.) Der Finanzminister beantwortete ferner die Interpellation d>r Abq. Fischer und Genossen, b-lreffend die Erlkichterunge» bei Mg- und Briickenmauten aus Reichsstrahen im Wahlbezirke des betreffenden Abqeord-m'ten. dohin. dass er nicht in der Lage sei, die gewünschte Verfügung zu treff>n. Der Finanzminister beantwortete endlich die Ilit'rpsllation der Abg. Lien-liachrr und (Genüssen inbetreff d»r V^steuerunq der landwirtschaftlichen Brennereien in Salzburg dahin, dass die für einige andere Gegenden zugrstandenen Ell>icht>'-rimgen nach den gesetzlichen Voischriften auf Salzburg nicht ausgedehnt werden könnm. Ein vom Abgeordneten Dr. Stei nwenb er ge« ftellter Antrag über die erfolgte Interp llationsbeant« wortung in der nächsten Sitzung die Debatte zu er> öffnen, wurde von der Rechten abgelehnt. Mit der Linken stimmten auch die Iungczechen unb der Ruthene Ozarliewicz. — In der heute fortgesetzten Delnlte über das Gesetz, betreffend die äußeren Rechtsverhältnisse der israelitischen Cultusgemeinden. gelangte zunächst Abg. ?.P scheiden zum Worte. Derselbe erklärte, dass er und Depeschen im Inwrn der Städte geschieht. Schließlich erwähnte der Autoi der unglaublichen Wuhl-feilheit der Fahrt, gegründet auf die geringen Kosten der Anlage und des Betriebes. Er vergaß di? sechzehuhandertsechsundsechzig Kilometer, welche Entfernung die Waggons in einer einzigen Stunde in der Röhre durchlaufen sollen, er vergaß, dass die nächst dem Nequator befindlichen Körper dem Gesetze der Schwere unterliegen und dass sie der siebzehnfachen Geschwindigkeit bedürften, um sich diesem zu entziehen; trotzdem glaubte er behaupten zu sollen, dass die Züge eben infolge ihrer außerordentlichen Schnelligkeit und der Biegungen der Erdkugel dem Hindernisse geschickt auszuweichen imstande sein werden, und dass die Reisenden nichts bemerken werden, als eine leichte Berührung an dem oberen Theile der Röhren. Daraus schloss der Schreiber des Artikels, sei man für immer von der Abnützung des hergestellten Werkes geschützt und der Bau wird ewig intact bleiben. Jetzt erschien mir der ganze Inhalt des Artikels klar. ^ ^. Diese Utopie ist zur Thatsache geworden; d»e zu meinen Füßen liegenden beiden Eisencylinder durchzogen den atlantischen Ocean, um erst an den Küsten Eng« lands in einer ähnlich angelegten Station zu enden. Allein der bloße Augenschein war nicht imstande, mich zu überzeugen. Dass die Röhren gelegt wurden, gab ich als möglich zu. aber dass die Menschen wirtlich auf diese Art reisen könnten, nein, das glaubte ich nicht. — Laibacher Zeitung Nr. 36. 284 13. Februar 1890. das Gesetz nicht für nothwendig halte, denn die alten Iudenverordnuugen und -Patente seien aufgehoben und den Juden durch die Staatsgrundgesetze vollständige Gleichberechtigung g'währt und ihnen alle für ihre Cultuszwecke gestifteten Anstalten und Fonds belassen, worden. Wenn die Vorlage Gesetz würde, so sei eine Vermehrung der jüdischen Religionsgemeinden zu be« sorgen, was nicht im Intereffe der einzelnen Länder, z. B. Stciermarks, liege. Redner will über die Frage des Blutrituales keine Meinung abgeben, er bemerke aber, dass Papst Benedict XIV. in seinen Werken zweier Fälle erwähnt, in denen Christen (und zwar ein gewisser Andreas v. Reni uud eine Knabe Simon) von den Juden grausam umgebracht worden seien. Redner erwähne dies nicht aus Hass gegen die Juden, sondern um die Christen vor dem Vorwurfe der Lästerung und Verleumdung zu schützen. (Beifall rechts.) Abg. R. v. Gomperz dankte dem Unterrichts« minister für die Vorlage, durch welche der bisherigen Unsicherheit auf dem betreffenden Gebiete ein Ende ge-macht werde. Das Gesetz enthalte leine speciellen Vor« theile für die Israeliten, sondern beseitige nur den gegenwärtigen abnormen Zustand. Redner polemisierte gegen den Abg. Türk, insbesondere gegen desfen Behauptung, dass bei den Juden ein Blutrituale bestände, was Redner als Ammenmärchen bezeichnet, was aber zugleich eine sehr schwere Beschuldigung sei. die nicht energisch genug zurückgewiesen werden könne. (Beifall links.) Abg. Dr. Bloch analysierte die einzelnen Bestimmungen der Vorlage und fühlt sich von denselben nicht befriedigt. Redner appellierte an den Unterrichts' minister, er möge dafür sorgen, dass die jüdischen Kinder in den Volksschulen von den christlichen Leh-rern nicht zu Märtyrern gemacht werden. (Wider» spruch.) Gegenüber der Beschuldigung von der Grau» samkeit des jüdischen Schlichtens wies Redner auf jene Stellen der jüdischen Gebote hin, die sich gegen die Thierquälerei wenden. Redner wendete sich hierauf gegen den Abg. Türk und widerlegte desfen einzelne Behauptungen über das angebliche Blutrituale der Juden. Er berief sich auf Aussprüche von Veit, Franz Molitor und anderen Autoritäten über Iudenthum und Talmud, sowie auf die Stellen einiger päpstlicher Bullen. Redner wies auf China hin, wo 1870 zahlreiche Christen verfolgt wurden, die beschuldigt wurden, das Blut der Kinder zu vergießen. Redner ver» theidigte hierauf die Morallehre des Iudenthums. Der Talmud sage nicht nur, dass man den Nächsten lieben solle wie sich selbst, sondern auch, dass man den Fremden lieben solle, wie sich selbst. Wenn man behaupte, dass die Juden das zersetzende Element seien, so weise er darauf hin. dass die größte Uneinigkeit gerade bei den Antisemiten herrsche, die mit dem Messer aufeinander losgehen. (Unruhe. Präsident ermähnte die Gallerie, sich ruhig zu verhalten.) Redner widerlegte ferner die Behauptung, dass das Iudenthum die Ursache des Capitalismus sei. Es gebe aber zahlreiche Handwerker, die Juden sind, und schon zu Christi Zeit sei es so gewesen. Das jüdische Volk sei stets ein arbeitsames gewesen. Die 63 Schriften, aus denen der Talmud bestehe, sprechen oft vom Hand« werk und fast gar nicht vom Handel. Wenn der deutsche Kaiser eine internationale Gesetzgebung anstrebe zur Regelung des Arbeitstages, so thue er nichts anderes, als die Juden schon vor 4000 Jahren thaten, als sie die Arbeitswoche feststellten. Was die Behauptung betrifft, dass die Juden eiu Gastoolk in Oester« reich seien, so erinnere Redner daran, dass die Juden Ich äußerte laut und unbekümmert dem Erfinder meine Meinung. «Es ist unmöglich, einen Luftdruck für eine so lange Strecke zn gewinnen.» — «Im Gegentheil,» erwiderte Oberst Pierce, «es ist sehr leicht. Man bedarf hiezu bluß einer großen Anzahl von Dampfblasbälgen, gleich jenen, welche die Hochöfen treiben. Diese peitschen die Luft mit einer grenzenlosen Stärke und erzeugen jene kolossale Strömung, deren Geschwindigkeit achtzehnhundert Kilometer per Stunde beträgt, dieselbe Schnelligkeit, die eine Kanontugel besitzt. Vor dieser Luft-Strömung legen unsere Waggons mit den Reisenden die 4000 Kilometer, welche Boston von Liverpool trennen, in 2 Stunden 40 Minuten zurück.» Ich wusste nicht, was ich von der Erklärung des Obersten denken solle. Stand ich einem überspannten Kopfe, einem Narren gegenüber? Durfte ich diesen fabelhaften Theorien Glauben schenken, während sich die Einwendungen dagegen in meinem Geiste zu einem Berge aufthürmten? «Gut.» sagte ich, «ich will zugeben, dass sich Reisende finden, welche diese wahnsinnige Fahrt unter-nehmen; ich gebe zu, dass Sie eine solche unglaubliche Geschwindigkeit erzielen, allein wie stellen Sie sich bei dieser das Anhalten vor? Am Ziele angelangt, muss ja alles zerschmettert werden!» Der Oberst zuckte die Achseln. «Mit nichten; Sie sehen zwei Röhren, von welchen die eine für die Hinfahrt, die zweite für die Rückfahrt dient, welche somit von entgegengesetzten Luftströmungen bedient werden. Die beiden Röhren stehen miteinander ducch fchon zu den Zeiten der Römer in diesen Gegenden waren. Wenn die Juden dafür gestraft werd>n, weil ihre Vorfahren Christum verurtheilt haben, so möge man doch bedenken, dass Pontius Pilatus ein Germane war. Es sei traurig, dass das Hep Hep die höchste Errungenschaft der neuesten Partei sei. Wer sind denn die wahren Nomaden Europa's? Nicht die Juden, sondern die Deutschen, von denen Millionen in Rlissland. England, Frankreich. Italien und in Nord-Amerika Üben. Redner schloss mit dem Rufe nach Toleranz und Gleichberechtigung. Nach der Rede Blochs wurde die Verhandlung um halb 4 Uhr geschlossen. Die Debatte wird in der Dunnerstag'Sitzung fortgesetzt werden. Vor Schluss der Sitzung interpellierten die Abgeordneten Fieql und Genossen den Grafen Taaffe wegen der dem Be« zirkshauptmanne vo» Währing zugeschriebenen Ansprache an die Lehrer seines Bezirkes, in welcher er sich entschieden gegen die antisemitischen Bestrebungen gewendet hat.____________________________________ Politische Veberftcht. (Ueber die parlamentarische Lage) bringt das «Vaterland» ein Bulletin, das auf die Mittheilung hinausläuft, es bleib«? vorderhand alles beim alten. Hinsichtlich der Schulfrage bemerkt das «Vaterland»: «Bezüglich der Schulfrage berufen sich sowohl Graf Taaffe wie Baron Gmtsch auf die im Herrenhaus anhängige Vorlage. Die drei Kirchenfürsten. welche der Schulcommission des Herrenhauses angehören, hätten sich über die Vorlage bereits geäußert, und die Regie^ rung werde die Sache beschleunigen.» (Meliorationsarbeiten inDalmatien) Dieserlage wird der Meldung eines dalmatinischen Blattes zufolge dem Ackerbauministerium ein vom k. k. Ober>Ingenieur Tamino ausgearbeitetes Project unter» breitet werden, betreffend die Tirferlegung de« Wasser-spiegels des Sees von Vrana mit gleichzeitiger Er-Weiterung des zwischen dem See und dem Meere gelegenen Canals «Prosika», sowie betreffend die Canalisierung de« großen Sumpfes von Vrana, welcher sich über ungefähr zweitausend Hektaren westlich vom See ausdehnt. Mit der Verwirklichung des Projectes würde dieses große, gegenwärtig nicht bloß unproduc» tive, sondern auch in hygienischer Beziehung für di? ganze Umgebung schädliche Terrain dem Ackerbau wiedergewonnen und den angrenzenden Gemeinden eine bedeutende Einnahmsquelle erschlossen werden. Nach dem Voranschlage belaufen sich die Meliorationskosten anf 300.000 fl., während das Terrain nach Durchführung der Meliorationsarbeiten einen Welt von mehr als einer Million Gulden repräsentieren dürfte. Gegenwärtig ist der Sumpf von Vrana eine Staatsdomäne. (Das Abgeordnetenhaus) seht heute die Generaldebatte über das sogenannte Iudengesetz fort. Die üblichen Faschingsferien des Hauses sollen vom Freitag bis zum Donnerstag nach dem Aschermittwoch währen. (Discontermäßigung in Sicht.) Der Generalrath der Oesterreichisch-ungarischen Bank ist für heute zu einer außerordentlichen S,hung einberufen. Auf der Tagesordnung derselben steht, wie verlautet, der Antrag auf Herabsetzung des Zinsfußes um eiu weiteres halbes Procent, d. i. im Wechselescompte von 4'/, auf 4 Procent und im Lombard von 5'/, auf 5 Procent. Die letzte Zinsfußermäßigung um '/, Procent faud am 3. d. M. statt. eine Verbindung am Ufer jeder Küste im Einklänge. Sobald sich ein Zug nähert, verkündet dies ein elektri-scher Signal.Automat; der elektrische Funke fliegt nach England und lahmt sofort die treibende Kraft. Sich selbst überlassen, würde der Train bei dieser Geschwin» digkeit seine Fahrt fortsehen und am Endpnnkte zerschellen; allein es genügt uns. eine Klappe in Bewegung zu setzen, worauf sich die entgegengesetzte Röhre dem Wagen in den Weg legt. die Geschwindigkeit des» selben vermindert und schließlich durch einen Gegendruck jeden Anprall verhindert. Im übrigen, wozu dienen alle diese Erklärungen? Ein Versuch ist hundert-mal besser.» Ohne meine Antwort abzuwarten, drückte der Oberst an einem Knopfe, dessen Kupfer an einer der Röhren glänzte. Eine Schiebethür glitt durch die Fugen der Verkleidung, und durch die Oeffuung sah ich eine lange Reihe von Bänken, auf deren jeder zwei Personen bequem sitzen konnten. «Das ist der Wagen; schnell, steigen Sie ein!» rief der Oberst. Ich ließ mich willenlos in den Waqen führen, die Schiebethüre schloss sich hinter uns. «Wann wird sich der Wagen in Bewegung sehen?» frug ich nach Be-sichtigung des inneren Raumes. «Wir fahren ja schon.» lachte der Oberst. «Ist da« möglich? Ohne jede Er» schülterung?» Ich horchte aufmerksam. Gerne hatte ich ein Geräusch vernommen, das die Worte des Obersten bestätigen würde. Wenn wir wirklich schon den Con-tinent verlassen, wenn m,ch der Oberst nicht betrogen, als er mir von den achtzehuhund uud die Einigkeit der Partei fowie' das Gefühl 0« ' Zusammengehörigkeit aller Deutschen zum Ausdrucke ge' bracht habe. Dr. Writlof gedachte der Verdienste oel deutsch^böhmischen Abgeordneten, insbesondere Plen" und Schmrykals. (Die galizischen Finanzbehörden) lM' , den anfgesordeit, die Anzahl und die Höhe der St"»"' , Rückstände in den nothleidenden Bezirken ungeM dem Ministerium mitzutheilen behufs Erledigung "" seitens der genannten Bezirke eingereichten Gesuche um Steuer-Erleichterung. « (Ungarn.) Wie die «Pol. Corr.» au« Vudapc^ meldet, ist eine Verzögerung in der Vorlage des O^R entwurfs betreffs Decentralisation der Gerichtsbalw-eingetreten, nachdem im Zusammenhang dam>t eill Reform der Dienstespragmatil des richterlichen Persona'' ^ stattfinden soll. Doch' wird der Gesetzentwurf s^« sicher noch in dieser Session eingebracht und way scheinlick aucb durchberathen werden. — Der M>^ des Aeußern. Graf Kal'wly. begab sich für einige ^ an das Allerhöchste Hoslager nach Budapest. (Zur Situativ n.) Wie uns telegraphisch A meldet wird, waren in Lissabon gestern, wo seit l> Uebermittlung des englischen Ultimatums ein M^ verflossen war. alle Läden halb geschlossen; Verschiß Privatgesellschaften haben die Flaggen auf balblN^ ges.'nkt. Das portugiesische Amtsblatt veröffenM mehrere Decrete. welche die Regierung ermächtigen," Befestigungswerke in Lissabon zu vervollständigen, i Armierung derselben Kanonen, Torpedos und Torpev boote anzuschaffen und zur Reorganisierung der «rn> und der Municipalgarden von Lissabon und ^^1' ferner zum Ankauf von vier Kreuzern und vier ^ nonenbooten und zur Errichtung zweier schwimmen" Docks Obligationen behufs Kostenbedeckung aM geben sowie einen Specialfond für die LandesveltY digung zu errichten. ., (Zur Affaire Panica.) Wie man °' «Pol. Corr.» aus Sofia meldet, steht es min^, fest. dass die Conspiration Panica'K zwar nicht a die Ermordung, sondern auf die Entführung ° Prinzen Ferdinand, wohl aber auf die Tödtung " Minister Stambuloo und Mutkurov gerichtet ^ Bezüglich des weiteren wollten sich die Versch^ Ordns aus Russland erbitten. Von weiteren ^ Haftungen ist nichts bekannt. Entgegen der 5Md , einiger Blätter steht es fest. dass der Commas von' Philippopcl. Oberst Nikolajeo. und der EoMlN" dant der Militärschule von Sofia. Major Pap"^ nicht Mitwisser der Verschwörung waren. In P^H opel gab es überhaupt keine Complicen. Militärs Veränderungen stehen in Sofia bevor, doch ist " nichts Positives bekannt. .^ (Zur Arbeiterfrage.) Nach einer P"'^ Zuschrift der «Pol. Corr.» wird Frankreich, wen« ^ Großmächte der vom deutschen Kaifer angers Arbeiter.Conferenz zustimmen, an derselben theilney^ jedoch seine Vorbehalte machen; bei allem ^stlk eine Lösung der Arbeiterfrage im liberalen und ^ ^ tratischen Geiste herbeizuführen, will es die fra",^z Regierung vermeiden, sich mit dem Staatssocialls"> emuilassen. , ^. (Aus Madri d) wird berichtet, dass die M'^ Regentin den vor längerer Zeit Stunde gesprochen, so mussten wir schon f^HeH. jedem Lande, tief unter dem Wasfer uns ^.' „< Ueber unseren Häuptern schlugen die Wellen ^"^ss der, ja, vielleicht geschah es in diesem Augenblicke. ...^ die Walfische unser eisernes Gesängnis für eine ^' ;, Seeschlange hielten und sie mit ihren mächtigen Scy fen zu bekämpfen fuchten. ,^ch Eine Stunde mochte vergangen sein, als ^.'.^ ein Gchlhl der Kälte im Gesichte mich der Veta"^ in die ich verfallen, entriss. Ich griff mit d"H^. nach meinem Gesichte und fühlte Nässe auf dem!" Durchnässt? Wie wäre dies möglich? hie Ja, ja. unter dem Drucke des Wassers wal Röhre gesprungen, sie konnte dem ungeheueren <<" ^ druck, gesteigert durch eine Atmosphäre vo" ^l Metern Tiefe, nicht widerstehen. Das Meres"^ wird eindringen und .... Todesangst ergriss c^, voller Verzweiflung wollte ich um Hilfe schreien------- . « ei" Ah! Ich befand mich in meinem G°"^pfe" Platzregen war gefallen, und einige große ^^c auf mein Gesicht halten mich aus meinem Sa?l ^,g geweckt. Ich war ganz einfach bei der 2ect" ^t-Artit'ls eingeschlafen, welchen ein amerikanischer ^,tt erstatter den phantastischen Plänen des Oberst" ^ gewidmet. ßhclst Ach, ich fürchte, dass gleich mir auch der " nur geträumt habe! ^lc- .^WZeitung Nr. 36. 285 13. Februar ,890. Nn^ 3"5°6 "°n Sevilla begnadigt und ihm die ullieyr „ach Spanien gestattet hat. Bekanntlich wurde m?n« "6 von Sevilla wegen uugebürlichen Veneh-dem n^'i'" ^'^ Könlgin.N^entin vom Hofe und aus but ik ^"?^el,. Die Krankheit des jungen Kömgs be, ?? !-" ^^ass. ein Verzeihung erbittendes Schrei' Cri«.,!^" ^^ italienischen Kammer) erklärte kein.roi « ^"^3 mit dem Negus, der d.m Staate am^- >"'°"z"lle Kosten.Huferlege, werde dem Par "''," vorgelegt werde»! ebenso die Additional- Ans/k « ^ bem Artikel betreffs des abysfiuifchen A M^' c^ Vortheile al.s den B^zichuugen zu ««Mmen seien fehr beträchtlich und werden die Er. Wartungen übertreffen. au« m?«6 Afrika.) Die «Ngenzia St,fain» meldet «"1 -"^'sauah. dass d,e italienifchen Truppen wieder v'7.Asmara und Massauah zurückgekehrt sind. Die tk>^ c ^ngebornen gebildeten Schare» befinden sich ^'lwe.se dlesseits und theilweise jenseits des Mareb. Tagesneuigleiten. ,m^' Majestät der Kaiser haben, wie der mpin! ^ ^^"l und Vorarlberg, meldet, der G> t>a ^ ^kgonzano anlässlich des durchgefühlten Schul-aerubt "'" ^"terstützung von 200 fl. zu spenden U„,^ (triefe und Zeitungen in Europa.) Dr v m ^" bekannten Statistikers Hofrath Professor essnn!' « Billionen, ^"" 'm deutschen Reiche mit 0es<^ ^'""^- in Frankreich mit 1580 Millionen, in 44? W^. "" ^^ M.llionen, dann in Italien mit grok^ °^"' Nussland, welches fast hundertmal so dich« 5 ^'^" '^ ^^ ebensoviel Postverlehr wie hat s/.", ^ ^^ Millionen; auch die kleine Schweiz »erlnns. Korrespondenz, nämlich 200 Millionen; den hallen?^ ^ ^^ Bulgarien. Sehr eigenartig ver-Voll», "^ ""^ Heilungen zueinander; nicht alle Und >. . ^ ^^ Vl'ele schreiben, lesen viele g itungen, l'nt» ?2At)lt. Das Volt der Vriefschreiber par oxeolloue« itu <> f, slander, denn jeder Brite schreibt 47 Vriefe scheint "' ^"^ dagegen, was fast unbegreiflich er-lchseib^""/6"""U^r.emplare ^ Jahre; starke Brief-34 N,z ""d Ze.tungsleser sind die Schweizer, welche jeder Esters -^ ""^ ^^ Zeitungen im Jahre bekommen; in 4 q?i, entfallen auf jeden Menschen 14 Briefe u»d «en ""2c?' in Deutschland 26 Vricfe und 14 Z.ilun-Nelai "^"kleich 19 Vriefe und 11 Zeitungen, in 2»ril .^'ese und 16 Zeitungen, in Rufeland "rttfe und 1 Zeitung. lelnen lU^°^ Neueste von Edison.) Edison hat iU ve f, °°"^,', die Photographie mit der Phono^raphie ^ "vmden. das hrißl auch das Bild des Sprechenden, n°m°n verschlungene Iläöen. aus dem Englischen von Hermlne Kranlensteln. ^. (135, ssortschun«.) hattet ?"^"ft höllisches Feuer in den Augen, Wid w -s '^ ^"^^ ^^ Dcteclivs angehört, schwei-llLutb '^ ^ie Sprache versagte vor tiefinnrlster gen in^?'' "^ ^^ ^!"lph aus. dem die Veränderun-Waren /1 ^^ feines Neffen kcin.swfgs entgangen Du ^s. "'^, ""ch deine Vrujttasche durchsuchen. Otto! dacht i "'?'^ ^°"in schwer verdächtigt — der Ver. schuldl^?^^ zurückgefallen! Nun zeige, dafs du '"los b.st und dass sie schädig ist!, versaß 'l.^'"""b ">'N "ach Worten; die Stimme Ak ^^ ""^ «'ilhsam erstickter Wnth. lichen A, .l' ""hrlich, du wirst doch einer so lächer. " da..n ^ keinen Glauben schenken. Onkrl?. stieß chen Nl"' ' benmht. iil einen, fesleu Tone zu spre-gelange« fg ^^ '^ ^"" '" ^" ^^'b der Brillanten Zutrittn^^^'' "'"s ^. Seaport ein, «Sie hatten dort aewps ) ^"'"^bs Zimmrrn. und nachdem Sie Sie mil ^" '""""' angeblich, um sie zu suchen, kamen Sie leer « c ^^"" Schmuckkästchen zurück, welches in der n3^"^" zu haben b.haupteten. Sie hallen oeseitig^w^M'zeit ^^.^^.^ ^z^ ^,, I,,^^ z» den./lt,^ Irage kanu ganz lricht ausgeklärt wer-"- Nl ?,;. ^" Na!pH etwas uuqeduldig. «und du > jeder ?. ^effc»' gewandt - kannst dich leicht dein Zimn, '5"^ reinwaschen, indem du dich und "'" durchsuchen lästt.. während er in den Apparat hineinredet, zu fixieren, zur Ausführung gebracht. Ob die neue Erfindung einen Handelswert besitzt, lässt sich noch nicht sagen. Edison arbeitet jedoch nicht weiter daran, da, wie aus Newark berichtet wird. die Versuche zum elektrischen Vrtriebe der Straßen-Eisenbahnen ihn ganz in Anspruch nehmen. — (SlandinavischrAfrika-Expedition.) Der bekannte schwedische Afrikareisende Nils Zachris» son weilt seit Mitte December in Hamburg, um ein Uebereinkommen mit den verschiedenen dortigen Groß» Handlungshäusern behufs Anlage von Factoreien in den Seeregicmen Central.Afrila'S zu treffen, gachrisson steht seit kurzem mit dem Khedive und Emin Pascha in Unter-Handlung, um den letzteren eventuell mit der standina» vischen Expedition nach Wadelai zu geleiten und dort dessen C'vllisierungs.Arbeiten zu unterstützen. Zu Person-lichen Verhandlungen gedenkt sich Herr Zachrisson dem» nächst nach Kairo, respective Zanzibar zu begeben. — (Aus dem Lainzer Thiergarten.) Aus dem großen Lainzer Thiergarten ist cin Wiloschwsin. ein starler Eber, entkommen und hält sich jetzt wahrscheinlich im Walde zwischen Baden und Siegenfeld auf. Eine Treibjagd hat staltgefunden, aber oh»e Erfolg; gelingt es nicht, das Thier zu erlegen, so haben die Vauern auf ihren Kartoffelfeldern Schaden zu befürchten; darum dürften wohl, wenn nöthig, noch mehrere Treibjagden stattfinden. — (Theure Depesche.) Dem gegenwärtig in Rio de Janeiro weilenden dritten Sohne des verstorbenen Herzogs von Aosta, Prinzen Ludwig, Herzog der Abruzzen, wurde der Tod seines Vaters von dem Könige Humbert von Turin aus in einem Telegramme gemeldet. Dasselbe umfasste nach dem «Figaro» 1200 Worte und kostete 13.551 Francs 55 Centimes. — (Wer hat. dem wird ge ge ben !) Klingen» berg am Main gehört, wie man weih. zu den drei edlen Weinstädten, von denen das Sprichwort erzählt. Dieser» tage wurde nun den Bürgern über die communalen Finanzen reiner Wein eingeschenkt, und das war wieder einmal ein recht schmackhafter Trunk. Aus der Ortscasse wurden 30.000 Mark an die Angesessenen vertheilt, so dass auf jeden derfelben 134 Mmk 50 Pfennig trafen, ferner erhielt jeder drei Klafter Holz unentgeltlich. Eine Million Mark ist als Reserve angelegt. Gemeinde-Umlagen Werden nicht erhoben. Glückliches Klingenberg! — (Vom russischen Hofe.) Wie man aus Petersburg meldet, wird die russische kaiserliche Familie am 24. d. M. ihre Residenz wieder nach Gatschina ver< legen. Mit Riicksicht auf die Kürze des diesjährigen Car-nevals wird heuer von der Veranstaltung der kleinen Hofbälle, die sonst im Februar im Anitschlow - Palais stattfanden, Abstand genommen werden. — (Orientreise.) Wie man aus Korfu tele» graphiert, istSilberhubers Reisegesellschaft bei gutem Welter dort angekommen und hat nach einer Rundfahrt die Weiterreise nach Patras angetreten. — (Iu nage seltenste« er,) Die Regierung des nordamerilanischen Territorium« Wyoming beabsichtigt, allen Junggesellen im Älter von über dreißig Jahren eine Steuer aufzuerlegen und die Auswanderung von weiblichen Personen durch jedes mögliche Mittel zu hindern. — (Concurs Heim.) Vom Wiener Handels, gerichte wurde Nber das Vermögen des uxter der gleichnamigen Firma Ludwig Heim, registrierten Cummis- «Wie aber. wenn ich mich^ciuer solch unwürdigen Behaudluug widersetzte?» «Daun ist keine andere Schlussfolgerung möglich, als dass du schuldig bist!» «Du bist ungerecht a/g.n mich!» ri»f Otto leidenschaftlich. «Ich bin von Feinden umgeben, uud du uut^rstützest sie noch in ihren Ränken gegen mich, um mich zu demüthigen.» «Keineswegs.» eutgegnete sein Onkel ernsten Tones, «du sichst. in w.lcher Lag? ich mich befinde: — auf d^r einen Seite stellt dein Wort, auf der anderen daö meiner Gattin. Mein einziger Wuusch ist nur. die Wahrheit zu ergründen, und ich bitte dich, mir zu Ge« faUcn dich untersuchen zu lassen.» «Und ich weigere mich!» versetzte Otto trotzig. «Ta»n.» sagte Sir Ralph sehr fest. «stimme ich mit Mr. H'alps Anschauung überein, dass du die Brillanten bei dir hast!» «Glaube, was du willst. Du kannst nicht vor-aussetzen, dass ein Gentleman und königlicher Officier sich ciner solchen Beschimpfung wie die, welche du mir zufüge» willst, unterziehen wird,» erwiderte Otto in hochfahrendem Tone. «Meinst du damit, dass er gar keinen Versuch machen würde, sich von der Anklage einer Schurkerei rein zu waschen?» versetzte sein Onkel scharf. «Dein Benehmen macht es mir bereits voilkomuml klar. dass du falsch und schlecht au mir gehandelt hast!» «Erlauben Sie mir, einen Vorschlag zu ma« chen.» mischte Healp sich in sehr ehrerbietigem Tone ein. «Wen» sie überzeugt sind. Sir Ralph, dass Ihr Neffe die Juwelen hat. follten Sie als Gerichtsbeirath unverzüglich einen Haftbefehl gegen ihn ausstellen; sionshändlers mit Vörseneffecten in Wien, der Concurs eröffnet. Heim. der flüchtig geworden war, wurde bekanntlich in Neusatz verhaftet. — (Eine neue Industrie.) Eine englische Firma hat sich mehrere Tausend mumificierter Katzen au« egyptischen Gräber,, verschrieben, um dieselben als Dün< ger zu verkaufen. Die Katzen werden pulverisiert gelie-fert. Diefes Pulver soll, mit gewissen Chemikalien vermischt, ein besseres Düngungsmittel bilden, als Guano oder Salpeter. — ( Unter' m Pantoffel.) «... So, Sie kommen von Ihrer Hochzeitsreise nach Rom? Nun, was hat Ihnen bort am besten gefallen?» — «Die (seine Frau, die ihn strenge fixiert, anblickend) meine Frau!» Das Neueste von den Mormonen. Die dem Vielehe - Dogma zugethane Mormonen-Bevölkerung Amerika's vertheilt sich zur Zeit auf vier Gebiete, die Unions ° Territorien Utah. Idaho und Arizona und den mexicanischen Staat Chihuahua. In Utah beträgt ihre Kopfzahl allein 230.000, wovon auf den Bezirk der Salzseestadt 60.000 kommen, während die sogenannten Gentiles (Heiden) oder Nichtmormonen im Territorium sich auf ungefähr 60.000 beziffern. Wenn daher die Bundesgerichte auch kürzlich die Entscheidung gefällt haben, dass mormonische Nichtbürger wegen ihrer eidlichen Verpflichtungen gegenüber der Kirche und der Hierarchie ihres Glaubens jetzt nicht mehr amerikanische Bürger werden und nicht mehr Stimmberechtigung erhalten können, so behaupten die Mormonen doch immer noch eine bedeutende Stimmenmehrheit. Ebensowenig ist Aussicht vorhanden, dass eine starke Einwanderung von Nichtmormonen staltfinden und diese Stimmenmehrheit auslöschen könnte. Denn alles verfügbare Ackerland und die zu dessen Bewässerung erforderlichen Wasserläufe des trockenen, hochgelegenen Tafellandes sind in den Händen der Mormonen als rechtmäßiges Besitzthum, und so lange sie Land und Wasser halten, bleiben sie Herren in Utah. Der abgeschätzte Eigenthumswert in Utah beziffert sich etwas über 30 Millionen Dollars, das Grsammt-vermögen der Mormonen im Territorium aber beträgt zum mindesten 100 Millionen Dollars, vermuthlich weit mehr. Ihr Wohlstand, ihre Einkünfte sind in steter Zunahme begriffen. Seit der bundesgerichtlichen Verfolgung der in Vielehe lebenden Mitglieder der Kirche haben die Mormonen viele Elementar- und höhere Gemeindeschulen gestiftet, in denen ihre Kinder in der Mormonen-Religion unterrichtet und somit ben Einflüssen der Bundes-freischulen entzogen werden. Die Vielehe wirb zur Zeit nicht öffentlich geschlossen, ausgenommen vielleicht an einigen abgelegenen Plätzen; allein dieses Dogma wird von Kirche und Presse nach wie vor verkündet ober anerkannt, und in den geheimen Gemächei-n des Tempels, über oder unter der Erde, finden ohne Frage immer noch neue «Ansiegrlungen» überzähliger Gattinnen statt. Seit dem 1. Slptember 1888 sind 357 Personen wegen Ehebruches oder gesetzwidrigen Zusammenlebens verurtheilt, aber nur zwei der Doppelehe überführt worden. Würbe Utah jetzt als Staat in die Union aufgenommen, so wäre die Oberherrschaft der Mormonen»Hierarchie sofort gesichert, und die Nichlnwrmonen würden vollkommen machtlos sein. Aus diesem Grunde wird Utah noch lange Ter» ist das geschehen, so muss er sich jede Untersuchung gefallen lasstn.» «Unverschämter Hund!» schrie Otto wüthend und wollte sich auf den Drtectiv stürzen; dieser aber wich ihm mit ciner geschickten Wendung aus. Bisher hatte Adrienne ganz ruhig dagestanden; jetzt aber sagte sie mit klarer Stimme: «Ich unterstütze Mr. Healp« Vorschlag; ja, ich habe ein Recht zu verlangen, dass dein Neffe durchsucht werde, denn ich weih bcss r als irgend jemand, wie wenig genau er es nnt der Wahrheit nimmt, indem er Dinge, von denen er sehr wohl unterrichtet ist, nicht zu wissen vorgibt!» «Gut.» sagte Sir Ralph in entschlossenem T>ine, «es liegt Ger»'chtigteit in deinen Worten; wir wollen die Entscheidung von dem Erfolg der Untersuchung abhängig machen. Bringt mir Feder und Tinte, und ich will den Haftsvefehl sofort ausstellen. Unterdess n.» und er wandte sich an Otto, «wirst du in diesem Zimmer bleiben, bis ein Constabler kommt, der deuselbel, ausführt.» Der junge Officier schaute seinem Onkel nnt ftufter gefurchter Stirn- zu. als er d»n Haftsbefthl ausfüllte. Er fah. dass Sir Ralph entschlossen war und kein Wanken mehr kannte. «Schicke alle diefe Leute aus dem Zimmer und lafs mich mit dir allein sprechen.» stieß er aus. «Neiu,» eutgegnete der Baronet kalt. «du hast Lady Lynuiood öffentlich angeklagt, und öffentlich soll auch nun ihre Schuld oder Unschuld dargelegt werdeu. Ich bitte alle hier Anwesenden, bis zur Antunst deb Constablers hier zu bleiben.» (Fortsetzung solgt.) Laibacher Zeitung Nr. 36.__________________________286 13. Februar 1890. ritorium bleiben und von den Vorrechten des Vundes-staates ausgeschlossen sein. Die nächst bedeutende Veste des Mormonenthums ist das Territorium Idaho, welches, an Utah anstoßend, schon seit langem einen regen Zuzug von Mormonen erhalten hat. Von einer Gesammt'Bevölkerung von 113.777 sind über 25,000 Mormonen, die bei Wahlen etwa 4000 Stimmen haben. Die Vielehe ist nicht öffentlich vorhanden, soll aber insgeheim vielfach bestehen. Idaho bewirbt sich zur Zeit beim Congresse in Washington um Aufnahme in den Vund als Staat und hat bereits eine Verfassung entworfen, durch welchi die in Vielehe lebenden Bewohner des Territoriums des Stimmrechtes verlustig erklärt werden. Die Mormonen haben infolge dessen eine Deputation nach Washington gesendet, die gegen die Zulassung Idahos Einspruch erheben soll. Auch in Arizona, dem dritten westlichen Territorium, das, südlich an Utah grenzend, eine Mormoneubevölle-rung von 8000 Seelen hat, bestand früher ein Gesetz, das allen, welche die Vielehe lehrten, empfahlen und übten, das Stimmrecht entzog; die Mormonen haben jedoch in der letzten Legislatur den Widerruf dieses Gesetzes durchgesetzt. Obwohl selbst in bedeutender Minderheit in der Legislatur, hielten sie dort bei ziemlich gleicher Stimmenstärle doch den republilani« schen und demokratischen Parteien die Wage und vermochten bei allen Maßnahmen den Ausschlag für bie< jenige Partei (in diesem Falle die demokratische) zu geben, die ihren Plänen und Wünschen geneigt war. Der jetzige republikanische Gouverneur von Arizona hat sich an den Congress um Veiseitesehung dieses legisla» tiven Widerrufes gewendet. Schließlich haben die Mormonen vor drei Jahren im mexicanischen Staate Chihuahua in der Umgegend von Casas Grandes zwei blühende große Colonien «Juarez» und «Porfirio Diaz», die schönsten und gedeihlichsten im ganzen Staate, gegründet, über die un< längst der Staatsgouverneur mit Vewunderung an die mexicanische Centralregierung berichtete. Die Zahl der dortigen Ansiedler beträgt 1700. Die Mexicaner, obwohl bei ihnen diese Colonien nicht beliebt sind, erkennen doch den Fleiß, die Friedfertigkeit und das den mexicanischen Gesetzen sich unterordnende Betragen der Ansiedler an ul'd behandeln diese mit Höflichkeit. In die inneren Angelegenheiten der Mormonen mifcht sich die Regierung von Chihuahua nicht, und sie scheint auch den in Vielehe Lebenden leine Hindernisse in den Weg zu legen. Die Mormonen reisen stets nach Salt Lake City, um sich zu verheiraten, und melden bei den Civilstands» beamten in Casas Grandes leine Civilheiraten an. Alle in den Colonien gebornen Kinder werden daher von den mexicanischen Behörden als natürliche oder außerehelich geborne Kinder eingeschrieben. Nur ein einziger Fall ist vorgekommen, in welchem ein vieleheliches Zusammenleben ausgeschlossen wurde. Cin junges Paar war nach Utah gegangen, dort mormonisch getraut worden und nach Chihuahua zurückgelehrt. Da die junge Frau sich durchaus die Einehe sichern wollte, so nöthigte sie ihren Mann, vom dortigen Standesbeamten die Heirat ein« schreiben zu lassen, so dass ihr Gatte mexicanischen Ge« sehen gemäß sich nun nicht mit einer andern verheiraten oder zusammenleben darf, ohne zur Strafe gezogen zu werden. Wo solche Einschreibung also nicht stattfindet, kann ein Mormone so weit unbehindert mit einem Dutzend Frauen, die er sich in Utah hat «anflegeln» lassen, in seiner Colonie in Chihuahua leben, und diese patriarch«, tischen Zustände dürsten eine stärkere Auswanderung der Polygamisten von Utah nach dem mexicanischen neuen «Kanaan» zur Folge haben, umsomehr, als die amen« kanische Landesregierung die Maßregeln gegen die dor» tige Hierarchie in nächster Zeit wahrscheinlich verschärfen wird. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Ordensverleihung.) Wie verlautet, ist der Polizei »Director Herr Hofrath Karl Edler von Pichler in Trieft durch die Verleihung des Eomthur« lreuzes des Franz-Josef Ordens ausgezeichnet worden. — (Aus Sa gor) schreibt man uns: Das am 8. d. M. von den Beamten der Trifailer Kohlenwerls« gesellschaft in der Werlsrestauration in Sagor veranstaltete Elite-Kränzchen war fehr gut besucht, und fan» den sich, wie erhofft worden war, Gäste aus Laibach, Littai, Trifail, Steinbrück und Store^ zu demselben ein. Der schöne Kranz fremder und einheimischer Damen bot reichlich Veranlassung, dass sich alles vom ersten Talte der Musik an mit vollstem Eifer dem Tanzvergnügen hingab, und die animierte Tanzstimmung dauerte bis zum letzten Geigenstriche des trefflich geschulten Militär-Orchesters bis 6 Uhr morgens. Wie wir hören, ergab der Abend ein ansehnliches Reinerträgnis, welches dem seiner Bestimmung entsprechenden wohlthätigen Zwecke zugewendet wird. — (Postalisches.) Von der l. l. Post« und Telegraphendirection erhalten wir folgende Mittheilung: Seit einiger Zeit mehren sich die Wahrnehmungen, dass den der Postanstalt zur Weiterbeförderung übergebenen Kreuzband- und Mustersendungen seitens der Absender schriftliche Mittheilungen beigefügt werden. Die k. k. Direction macht im Interesse des correfpondierenden Pu-blicums darauf aufmerksam, dass hiedurch eine Gefälls« Verkürzung begangen wird, welche das gefällsamtliche Strafverfahren nach sich zieht. — («Solol»«Maskerade.) Die Einladungen zu der am Fafchingsdienstag im Saale der hiesigen äitalnica stattfindenden Maskerade des Turnvereines «Solol» werden soeben versendet. Karten sind am löten, 17. und 18. Februar im Verkaufslocale des Herrn Friedrich Soß in der Spitalgasse, am Faschings-dienstag nachmittags im ersten Stockwerke der Oital-nica zu haben. Wie wir vernehmen, verspricht die Maskerade heuer besonders interessant zu werden, da auch mehrere hübsche Gruppen gebildet werden solle,,. Besonderes Interesse dürfte der «Eiffelthurm», in Anspruch nehmen. — (Personalnachricht.) Der Ober-Post commissär Herr Alois Ratolisla ist zum Ehrenmitglied der Gemeinde Mariathal in Krain ernannt worden. — (Für Weinzüchter.) In der Freitag-Sitzung des Abgeordnetenhauses stellten die Abgerdneten Graf Coronini und Genossen folgenden Antrag: «Die k. k. Regierung wird aufgefordert, einen Gesetz« entwurf einzubringen, durch welchen die heute geltenden Tarifsätze der verschiedenen Bonitätsclassen für Grundstücke, welche mit Weinreben bepflanzt und von der ksrouazpora vitieola, befallen sind, um die Höhe des nach einer Durchschnittsberechnung zu deren Bekämpfung erforderlichen Culturaufwandes herabgemindert werden.» — (Die diesjährige «Stellung» in Krain) beginnt im Bereiche des Crgänzungsbezilks» Commandos Nr. 17 am 1. März in der Stadt Laibach und dauert bis 1. Mai in nachstehender Reihenfolge: Laibach, Prevoje, Stein, Bischoflack, Krainburg, Radmannsdorf, Weixelburg, Littai, Gurkfeld, Rudolfswert, Mottling, Tfchernembl, Gottschee, Reifnitz, Grohlaschitz, Laibach (für die Umgebung Laibachs) und Oberlaibach. Im Bereiche des Ergänzungsoezirls'Commandos Nr. 97 beginnt die Stellung am 22. März in Illyrisch-Feistrih und dauert bis 12. April in nachstehender Reihenfolge: Illyrisch«Feistritz, Laas, Loitsch, Idria, Wippach und Adelsberg. Die näheren Bestimmungen sind aus der diesbezüglichen Kundmachung im Amtsblatte der heutigen Nummer ersichtlich. — (Der sübösterrelchische Turngau,) welcher 38 deutsche Turnvereine in Steiermarl, Kärnten, Krain und dem Küstenlande umfasst, hält am 16. Fc« bruar um 9 Uhr früh im Stadttheater«Gebäude zu Graz feinen 21. Gauturntag ab. Die Versammlung der Vor» turner des Gaues findet am Vorabende um 8 Uhr im Gast» Hof «zum goldenen Ross», Mariahilferstraße, Graz, statt. In beiden Versammlungen wird die Abhaltung des fünften Gauturnens besprochen werden. — (Der krainische Landesausschuss) hat der Landstraßer Filiale der landwirtschaftlichen Gesellschaft zur Anlegung eines Verfuchsweingartens mit amerikanischen Reben in Tschatesch eine Subvention bewilligt; desgleichen der Rudolfswerter Filiale der genannten Gesellschaft. — (Defraudation beim Agramer Thea» t e r.) Ferdinand Marquis Strozzi wurde gestern der Veruntreuung schuldig erkannt und zu zwei Jahren schweren Kerlers sowie zum Verluste des Adels verurtheilt. — (Der Verein «Slaoec») veranstaltet am Faschingssonntag im der Hitalnica-Restauration eine Maskerade. Die Musik besorgt die Militärkapelle. Anfang um 7 Uhr abends. Die beiden schönsten Masken er-halten Prämien. Eintrittslarten sind Sonntag von 10 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags in der Citalnica.Restauration zu haben. — (Portofreiheit für die Gewerbe-Inspectoren.) Das Handelsministerium hat den Postämtern bekanntgegeben, dass die Gewerbe - Inspecloren in Rücksicht auf die Portobehandlung ihrer Postsendungen zu jenen Amtsorganen gehören, denen die Portofreiheit gebürt. — (Erdbeben.) Zu Kostanjevec in Kroatien und Umgebung sowie auch in ganz Sichelburg wurde, wie man uns berichtet, am 6. d. M. abends 8 Uhr 10 Minuten ein ziemlich starkes Erdbeben in der Richtung von Süd nach Nord verfpürt. Munst und Fitevatuv. — (Schönheitsfehler und Schönheitspflege von Haut uno Haar von Dr. Wilhelm Korvin. Com» Missionsverlag H. Szelinst y, Wien. Stefansplatz.) Der Autor, ein junger Arzt, der das Gebiet der Kosmetik zu seinem Special» studium gemacht, gibt in dem Werlchen eine gedrängte Darstellung der Schönheitsfehler und deren Behandlung. Es enthält außer einer treffenden Beschreibung der hierher gehörenden Leiden, wie: Sommersprossen, Mitesser, Gchchtsflecle, Wimmert, Warzen, Haarausfall :c. lc., je ein interessantes nnd lehrreiches Capitel über Pflege der Haut und Pflege des Haares, sowie eine Fülle von Vorschriften für Schünheitswässer, Schminken und Haarfarbe-mittet. Die durch liebenswürdigen Humor gewürzte anregende Schreibweise wird das dem Gegenstande an und für sich innewohnende Interesfe wo möglich noch erhöhen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher M' Wien, 12. Februar. Der Strafgesetz . Ausschul« hat den Beschluss gefasst, das Gesetz über die Lebe"«-mittelverfiilschung an den Oberstet, Sanitätsrath M Begutachtung zu leiten. Die Vorlage, betreffend dtt gewerbs- oder gewohnheitsmäßige Zertrümmerung ^ bäuerlichen Grundbesitzes, wurde einem Subcomite' M Vorb rathung zugewiesen. Im Ausschüsse für die Z«' Weisung von Arineeliefrrungen an O werbetreilieüde wurde die Regierung auffordert, die Einreichmlg ^ Offerte nm zwei Monate zu verlängern. Filllne, 12 Februar. Graf Julius Aiidrässy brach« den gestrigen Nachmittag einige Stunden außer Aclt zu. Die Nacht war schr unruhig, da heftige SchmerM sich wieder einstellten, Hellte vormittags ist der Kraule wieder etwas ruhiger. Berlin, 12. Februar. Dem Vernehmen nach «M der Staatsrath nächsten Freitag um 3 Uhr nachmiM« im königlichen Schlosse zusammentreten und vom K»'^ mit eiiur Ansprache eröffnet werden, in welcher er die dem Staatsrathe zu stellenden Aufgaben entwickeln wild-Die Berathungen werden, sobald die Vorlage d^ Staatsrathe zugegangen, zunächst in Ausschüssen sta^ finden, die durch Sachverständige verstärkt werden. Paris, 12. Februar. Der Herzog von Orleans wurde zu zwei Jahren Gefängnis vernrtheilt. Paris, 12. Februar. Der «Gaulois» will "" Depefche aus London erhalten haben, aus welcher h"' vorgienge. dass in Senegal der Commandant Arching mit seiner ganzen Expedition massaciiert worden p Die Nachrichten aus Dahomey seien gleichfalls se" beunruhigend. , Rio de Janeiro, 12. Februar. Der Minister °" Innern Loro gab feine Demission wegen eines ^o" flictes mit dem Präsidenten Fonseca.________^.^^ Deutsches Theater. heute: «Graf Waldemar», Schauspiel in 5, Acten von ^ stao Freitag. Erstes Gastspiel der Frau Ilma Willbolg ^ größtmöglichen Hoftheater in Karlsruhe. ___^- Angelommene Fremde. Am 10. Februar. .,.. Hotel Stadt Wien. Rcisinger. Reisender; Schuster. Just, H"H Popriö. Kaufleute. Wien. - Erlacher. Privat; Stampft.^ Tomazin. Trieft. - Spitz. Kaufm., Fünflirchen. - ^ Kaufm.. Berlin. — Schwarz. Kaufm,. Budapest. - A,h. Ober-Ingenieur. und Perlo, Holzhändler, Graz. — SlY>°" Ingenieur. Adelsberg. ^ Hotel Elefant, «top, Kaufm.. Plesce. - Stampft, 5H', Prag. - Troger. Graz, - Kumplefch, Tifchler. Feldl'l^ — Rome, Pfarrer, Nallo. — Neuman, Höffelne und sp>" Kaufleute. Wien. _________ Verstorbene. ^ Den 11. Februar. Helena Kodric, Weber« ^"'.j, 54 I,, Petcrsstraße 24. Tuberculofe. — Gertraud Tr»""'" Kaifchlerin, 47 I., Kuhthal 1l, Tuberculose. Im Spit ale: , ,^, Den 10, Februar. Maria Wwinger, Inwoy" 66 I.. Rippenfellentzündung. ^^-^ Volkswirtschaftliches. Laibnch, 12 Februar. Auf dem heutigen Marlte s<"d Hh nen: 4 Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Heu und » und ili Wagen und 1 Schiff mit Holz. _______________Durchfchnitts.Preife. ^^?> ft7, li. n,, kr, N^L.^> Weizen pr. Heltolit. 6 6«? «0 Vutter pr. Kilo . . 1 -" ^ Korn » b — 5 75 Eier pr. Stück . . ^ 2. ^ Geiste . 4 55 5 ?l> Milch pr. Liter . . ^ ^ ^ Hafer . 3 10 3i30 Rindfleisch pr. Kilo -^ lw ^ Halbfrucht .-------6— Kalbfleisch ' ^A^ Heiden » 5 — 5 60 Schweinefleisch » -^ A ^ ^ Hirse . 4 55 5— Schöpsenfleisch » ^-A^<" Kukuruz . 4 50 5 10 Händel pr. Stück . ^ A ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 90------- Tauben » -^ ^ ^ ^ Mnsen pr. Hcltoli! 11---------- Heu pr. M..Etr. . 2'A^ Erbsen . 10----------- Stroh . ..2b" Fisolen . 8----------- Holz, hartes, pr. ^„ ^ Rindsschmalz Kilo 15------- Klafter 6"" ^ Schweineschmalz » — 70-------— weiches, » ^ ^ zß -" Speck, frisch, . — 5<;------- Wein,roth,,I0OUit. ^ "'gy^ — geräuchert» -68-------—Weiher. » '^^-ü^ Meteorologische BeobachtuM» in Laibach>< O. mäßig benM 2^ 12 2 . N. 739 3 ^-28 O. zml. starl Sch"" S"" 9 » Ab. ^ 73« 9 i —3 6 O. schwach bewollt ^^ Trübe, windig; abwechselnd dünner Tchneefall. ^«gliN^ mittel der Temperatur —3 3°, um 2-9° untttdcM^.^ Verantwortlicher Redacteur: I. Farbige Seidenstoffe von 60 kr. "s ''^M ! pcr Meter — glatt und gemustert sca. 2500 «ersch ^ zoll' und Dessins) — Vers. roben» und stückweise potto< ". s^a"«)-frei das Fabril'Depüt «. Il«»n«!,«i-8 l. und l. M''' XUrioli. Muster umgehend. Briefe losten 10 lr. U N^^ 287 Course an der Wiener Börse vom 12. Februar 1899. «°ch dem off^n «°ur«bl»7.i 118 s.0 „4-10 "«"'. v»,l, ^ lA> fi, «, U. „7 1. 137 40 « "°'l » 0 »W ft, l»n 7üjil«7 Ll. .Gelb Ware Grundentl.-Ol>l, b"/„ gllllzlscht...... 104 5N l»5 lil» 5"/„ mährliche...... ll»»-5N NN — 5"/« Kraln und Küstenland , . — — — — ü»/„ n troatischc »üd slavonllche . lUb - — — b"/„ siebenbiirailche . , , . —-— —'— 5"/„ Temeser Van»! , , . , -.-— —°^- !>"^ »NssaiüHs...... 88-60 8» 50 Andere öflentl. Anlchen. Ponau.«ra,,'llole 5"/n ^lX» st. , l2»-7ü 181-2k^ dtll, «I'.lriht 1878 , . loe KN 107-K0 Nnlehen der Stak! VNrz , . lin- —- - «nlcyln d, Stadtgrme°/^ 98— «9- Pfandbriefe (für 10« st.), Vndensr. c>N«. «st. 4°/„ V. . . 117 25 11? 75 dtll. . 4'/,°/», , . 100 6U1l)1-«0 bto, » 4«/„ . , . UN'Ls' 98-70 bto. Prüm.'Bchuldverfchr. 8°/« 108 b0 1l>9 — 0rst. Hypothelenbanl 1»j. 0»°/» NH»^ 10L t5, vest.'linli. llwnl verl, 4'/,"/» - lm 25 i,,i ?ü de«° » 4"/« , . 9V-UU 1UN-80 brtto 5><>jähr, » 4"/„ , , 99»o!l!»l>-l!U Prioritäts-Oblissatlonen (für 10« st.), sserdwand« iliorbbabn fi. L. 4'/,°/» , 100 — 100 80 Geld Ware Vesterr. Nordwestbahn . . . »<>?-- 107 70 Ttaatlbahn....... >9l — I94-— VNdbahn l^ 3"/>, , , , ^ 148 li« I4Y-5« » l^ 5"/,...... 119«'» 1204s> Ung.fe 40 fl, , «°, «, . W°,dste!n.Lose 20 fi. . , , A^ 4,7s. Wlndisch-Vrähiiofe M fi. , . A_ 3«-Ven>,.Ech.b.3«/„Präm..3chuld. oerfch b. Vodtncrebttanstal« , ,? — 18 — Vllul - «ctien (per Otillt), ÄüNlo-Oesl, Vanl Ä00 fl, »>«»«^ », 16?-4N l«7'80 Vaülverel», W!e„er 1»« st. . . «4 bo I«5 — Vd»rr.'?Inst, öst. 20« fl. E. 40«^ «i»-— 320 - ürbt, «„st. f. Hand, u, G, i««sl, g«»-»?, 82»?,^ Lrc-d!tba»l, «ll„, ung, »00 fl. . !35L-25 i>5^ 7^ DepoMenbanl, Nllg. 200 sl, «oe — 2<>s 80 tdrvjt. 5<»,> fi b», «lbrecht'Vahn 200 ss. silbel . l>9 — eo — «lf»ld-F!uman, «ahn 2«0fl. E. 202 — 20«- - Vshm. Nordbahn 1l>0 fl.. . .-------— — » westbahn 200 fl,. . . —— — .. Vufchtiehrabcr Vif KUU fl, «Vl, 103« 1N40 bto. Danlpfschiffwlirt ^ bahN'Vessllsch. 200 fl. I, , . 23» - 283 — Lloyb,est,.lM8,.rl 25 d<0, (lit. N ) 200 fl, 3. . 222 b» »22 75 Prag-Durel Etseub. 15N fl, Vilb, »S 75 S7 »5 «ublllvt, Äal,n 200 fl. Hillirr .----------------- LtanlKcilenbahn 2W fl, Silber Li5 75 »<«»?> Lübbllhi, 20« st, Vllber . , , «34 ^' !85 b > LübNordb,«erb,.V,2«Nfl, Una.,-aaliz, E> Unll,Wfstl,,(«ll»l,««raz)200fi.V. I!,» ?b «4 «5 Industrie.Actlcn (per Stücl), Vauaef,, «llg, vest, 100 fi. . »b — »7 — «addier «lsen. und Vt»hl»3nd. in Wien 100 ff...... 91 . »7 — lkllenbahnw'lleihg, erfle, 80fl. 9»— 94 — '«lbemühl», Papiers, u, V.'«. »8 »5 58?« tiirsmger Vrauerei l00 fi. . . 95-5<» 97 — vtonlan«Gesell,, «Nerr,»alpine «s>?-^<> i,»?-9l» Präger Eilen-Inb..«»el, 200 fl, 41« — 418— 3al«0'Iar<, Vteinlohlen 80 fi, 4»5 — 487 — »2chl«3» 60 lrifailer Kohlenw-Hef, 70 ss. . 147 b<» '48' - Haffens,'«.,Otft,inMtnl0Nfl, 4!»4 — 4b« — «»aaon'üeihansl,, All«, in Pest 8« st......... »5— »?'— l»r. Vllugelelllchaft 100 fi. . . »» — «3 »l» MsnerbelllelZiellel'«ct»n,»«t<. l?« - 17? — Devifen. Deutsche Plitz»...... 5» <», « l i Üonbon........ l<9— I»»«» iiari«......... 4? 01, 47-07, Valuten. Ducaten....... l>59 »sl 2«Fillnc«'Atü