(Poitoin« plajana v gotovici.) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien vchrlftleitmig »nd Verwaltung: Pre!ernooa ulica 5, Telephon Rr. 21 iinterurdan» i Bezug»preise für da» Inland: BieNeljährig «I Dia, halbjährig 80 lin. ganz. A atundigunge» werbe« i, der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen s jährig l«0 Di». Atir da» «u»land entsprechende «rhöhung. Einzelnummer lin 1^50 erscheint wöchentlich zweimal: Donnervtag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag || Ceije. Sonntag, den 21. Juli 1929 ||| 54. Jahrgang Nummer 57 Europa protestiert Es hat doch Eindruck in den Vereinigten Staaten gemacht, daß sich nicht weniger als 38 Rationen in ausdrücklichen Protesten gegen die neue amerikanische Hochschutzzollpolitik zur Wehr gesetzt haben. Eine Erinnerung daran, daß auch das große Amerika nicht allein in der Welt ist. Es hat sich seit den Tagen von Versailles so sehr daran gewöhnt, der übrigen Welt seinen Willen zu diktieren, daß es glaubt, auch im Frieden nach dieser für Washington bequemen Methode weiter-arbeiten zu können. Man spricht ja drüben schon immer gern in Superlativen von sich selbst, man ist stolz darauf, alles im eigenen reichen Lande zu haben, was man braucht, und so sieht man das Ausland, insbesondere Europa, nur als günstige Absatzgelegenheit für amerikanische Produkte und höchstens noch als interessante Reisegelegenheit an. Europa hat Amerika nötig, meint man, und nicht umgekehrt. Die Zerrissenheit Europas, die nach dem Weltkriege noch größer ist als vorher, kann natür-lich auch nichts dazu beitragen, das amerikanische Selbstbewußtsein irgendwie zu erschüttern. Da kommt nun dieser Protest der 38 Völker recht überraschend. Auch ein deutscher Protest wird noch folgen. So viel Energie hätte man drüben dem alten Kontinent nicht mehr zugetraut. Präsident Hoover hat inzwischen den Vorkämpfern eines rücksichtslos hohen Zolltarifes schon Winke gegeben, daß sie ihre Forderungen ermäßigen möchten. Er benutzte dazu eine Konferenz von führenden Ver-tretern der Schutzzollpolitik. Hoover selbst ist als Schutzzollfreund gewählt worden und es müssen schon starke Motive sein, die gerade ihn jetzt ver-anlassen zu bremsen. Er denkt vor allein an eine Begrenzung der Zollerhöhung für Industrieprodukte, was sich daraus erklärt, daß den Farmern ein be-sondern Schutz zugesichert worden ist und deshalb Hellsehen Krimmaltelepaihische Erlebnisse Don Alfred Winterrp, VeliI! Beilercl H. Obwohl er eine üemlich primitive Ratur war, hat dieser türkische Grapholog Ben Zourum Bei) dennoch eine gewisse telepathische Begabung besessen, jedenfalls mehr davon als andere professionelle Graphologen von heute. Denn heute g,bt es auf dieser Welt eine Masse von „Propheten". Graphologen, Chiromanten, Ehi-rosophen und Astrologen. Der eine will aus Aegypten zuHaus sein und nennt sich „berühmt", trotzdem er noch vor ein paar Monaten Hoteldiener gewesen war, ein anderer war Friseur oder Aianufakturge Hilfe, ein dritter war Schlosser oder Bäcker. Alle sind dann „Welttelepathen". Die Zeitungen find voll mit Ankündigungen: „Wollen Sie Ihr Glück. Ihre Vergangenheit, Ihre Gegenwart und Ihre Zukunft kennen, so schicken Sie an den berühmten Astrologen X. Y. 100 Din und Ihre Geburtsdaten ! Sie bekommen Ihre genaue Lebensbe-schreibung!" u. f. w. Das alles ist nichts anderes als wohlberech neter und organisierter Betrug. Solche Astrologen verbreiten für Geld schon im voraus gedruckte Erem plare und von einer Analyse der Geburtsdaten ist bei ihnen nicht einmal die Rede. Diese Wander-propheten sind meistens ungeschulte, freilich aber raffinierte Persönlichkeiten, die mit Wissenschaft sehr nach dieser Seite hin kein Abbau von Zollmauern erfolgen soll. Uebrigens ist auch die landwirtschaft liche Einfuhr in die Vereinigten Staaten so gering, daß eine diesbezügliche Hochschutzzollpolitik am we-nigsten nötig ist. Im Gegenteil: die amerikanische Farmernot kann eigentlich nur — im Gegensatz etwa zur deutschen Landwirtschaftsnot — durch Oeffnung der Wege ins Ausland behoben werden Hohe Industriezölle könnten aber das Ausland zur Absperrung gegen amerikanische Agrarprvdulte veranlassen und so wird Präsident Hoovers War nung in erster Linie aus Rücksicht auf die Farmer Partei zu erklären sein. Andere Motive sind aber auch nicht zu über sehen. Amerika hat nach dem Kriege sehr viel Ka> pital im Ausland angelegt und will dieses natürlich gut verzinst haben. Dadurch ist es indirekt auch am wirtschaftlichen Gedeihen anderer Länder interessiert. Und wenn Europa einmal aus den fatalen Gedan-ken käme, sich wirtlich zu einer Zollunion zusammen zuwn, so könnte es mit der amerikanischen Autarkie seinerseits wetteifern. In der amerikanischen Presse wird dieses Schreckgespenst der Zukunft dadurch gebannt, daß man es möglichst wenig ernst nimmt. Europa sich wirtschaftlich einigen — lächerlich, überhaupt davon zu reden! So tut man nach außen hin. Im innersten Winkel des Herzens aber ist es gerade der Gedanke an eine solche Möglichkeit, der selbst amerikanisches Siegesbewußtsein und den Wirt-schaftsimperialismus schon jetzt ein wenig bescheide ner stimmt. _ Politische Rundschau Inland Dr. Paveliö und Gustav Percec zum Tode verurteilt Am 17. Juli wurde vor dem Staatsgericht zum Schutz des Staates in Beograd die Ver wenig Verbindung haben. Sie wollen ein leichtes Brot und schmieren das Publikum anständig an. Die sogenannte Hirvmantie oder Handlesekunst be-findet sich in Wirklichkeit noch in einem sehr primi-tiven Stadium und kann nicht als Wissenschaft an-gesehen werden. Sie ist so finster wie die Dunkel-kammer eines Photographen, während hingegen die Telepathie schon weit mehr Positive» an sich hat. Die Telepathen sind, wie Ubald Tartaruga in seinem Buche ganz richtig ausführt, in drei Kate-gorien einzuteilen: 1. Tricktelepathen, 2. Beobach-tungstelepathen und 3. echte Telepathen. Die Trick« telepathie wird in den Varietes gezeigt und bedient sich gewisser Signale. Sie ist nichts anderes als ein Artistenkunststück. Die Beobachtungstelepathie arbeitet mit Mujkellesen, unwillkürlichem Geflüster bzw. mit Kombinieren, Erraten, mit Physiognomien u. f. w. und erzielt oft verblüffende Scheinresultate. Die reine Telepachie (Hellsehen» aber besitzt die Möglichkeit, über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Auskunft zu erteilen. Das ist eine ange-borene Fähigkeit. Sie hat viel Ähnlichkeit mtt der drahtlosen Telegraphie. Die reine Telepachie bedient sich ihrer Apparate und ähnlicher Mittel wie jene. Die Nerven sind, wenn man so sagen dars, die Empfangs- und Sendestationen. Jeder Mensch besitzt in sich Lebenselektrizität. Die „Revue des deui Mondes" erzählt von dem Fall eines elektrischen Mädchens folgendes: „Angelina Gottin war 14 Jahre alt und von sehr starker Konstitution, aber schwach entwickelten Geistes. Sie besaß nach Angabe ihrer Handlung gegen den früheren Zagreber Advokaten Dr. Ante Pavel« und den früheren Redakteur des „Hrvat" Gustav Percec, welche in Abwesenheit wegen Hochverrates nach dem Gesetz zum Schutz des Staates angeklagt waren, geschlossen. Die erste Verhandlung hatte am 12. L M. stattgefunden und war zum Zweck der Einvernahme von Zeugen, welche bei dem Empfang der beiden in Sofia an-wesend waren, vertagt worden. Die Verhandlung leitete Präsident Dr. Ogorelic, öffentlicher Ankläger war Dr. Ucovic; als Eroffoverteidiger verteidigte die Angeklagten der Beograder Advokat Rinaldo Culic. Ueber den Verlauf der Verhandlung ist nach-folgender Bericht ausgegeben worden: Auf die heutige Verhandlung waren Zeugen aus Sofia ge-laden worden, welche beim Empfang in Sofia an-wesend waren und die Reden der beiden Angeklagten gelegentlich des Empfanges und am Balkon des Hotels „Union" gehört hatten. Der Vorladung leistetete bloß ein Zeuge Folge, der auch schon früher in Sofia verhört worden war. Räch IS Mi-nuten Pause wurde die Verhandlung fortgesetzt und man prüfte die Dokumente und andere Beweismittel, die gelegentlich der Hausdurchsuchung in der Wohnung des Gustav Percec gefunden worden waren. Es redeten der Staats«nkläger Ucovic, welcher die 10 lesstrafe beantragte, und der Ver-teidiger Dr. Eulic, worauf die Verhandlung ge-schlössen wurde. Abends um 7 Uhr verlautborte das Gericht folgendes Urleil: Dr. Ante Paoelic, früherer Advokat in Zagreb, und Gustav Percec, früherer Journalist in Zagreb, werden des Verbrechens nach § 1, Punkt I und 5, sowie nach den SS 4 und 5 des Gesetzes über den Schutz des Staates für schuldig erkannt und nach den Artikeln W und 69 des serbischen Strafgesetzes zum Tod, ferner nach $ 330 der Strafordnung für Kroatien und Slawonien zum Ersatz der Kosten des Straf-Verfahrens sowie zur Zahlung einer Taie von je 50U Din verurteilt. Gustav Percec wurde von der Anklage wegen Majestätsdeleidigung freigesprochen. Ausgleichung der Offiziersgehalter mit jenen der Richter und Verwal-tungsbeamten Mit dem unlängst in Geltung getretenen Rich-tergesetz wurden für die Richter besondere Zulagen Eltern die staunenswerte Eigenschaft, rohe Körper durch den bloßen Einfluß ihres Willens in Bewe-gung zu setzen. Wenn Angelina sich auf einen Stuhl legte und wieder aufstand, wurde der Stuhl einige Schritte wett fortgeschleudert. Stellte man sie vor einen Tisch oder einen Spiegel, so wurde nach einigen Augenblicken das Möbelstück heftig hin und her gestoßen." M die verschiedenen Fälle der Hypnose, des Hellsehen» und der Telepathie erweckten in mir ektt brennendes Interesse. Roch im Gymnasium las ich die Geschichte vom Propheten Elisäus, die also lautet: „Während der langen Kriege, die zwischen Syrien und Israel geführt wurden, glaubte der König von Syrien, daß einer seiner vertrauten Soldaten dem König von Israel Nachrichten über alle seine Pläne zukommen lasse, denn die Israeltten waren immer dort, wo sie die Syrier angreifen konnten. Einmal rief er seine Führer zusammen, um den Verräter herauszubekommen. Doch der Oberanführer antwortete ihm: Es ist keiner von deinen Dienern, o Herr, sondern der Prophet Elisäus ist es, der dem König von Israel die Worte erzählt, die du in deinem ge-Heimen Gemach sprichst." In meiner Gymnasiastenzeit war ich angefüllt mit mystischer Literatur. Ich dachte über alles genau nach, was mir über Handschriftenanalyse, die so^e-nannte Graphologie, unter kam. Bald konnte ich aber bemerken, daß ohne Veranlagung, ohne Intuition auf diesem Gebiete nichts Rechtes zu erreichen war. Gegen Ende meines Mittelschulstudiums trat ich eines Abends öffentlich als Hypnotiseur auf. Ich Seile 2 sestg^tzt, w^che deren Bezüge beträchtlich erhöhten. Das gleiche war bezüglich der Venvaltungsbeamten der Fallinsolge des Gesetzes über die innere Ver waltting. Es ergab sich nun. das, die solchermaßen erhöhten GehRter der Richter und Verwaltung» beamten höher waren als die Dienstbezüge der Offiziere in den entsprechenden Rangstufen. Im Hinblick auf die außerordentliche Wichtigkeit des Offizierskorps für die Sicherheit des Staates stellte sich die Notwendigkeil heraus, auch die materielle Lage der Offiziere zu verbessern. Ein besonderer Ministerausschuß. dem die Minister Dr. Srskic, Uzunovic, General Hadzic und Dr. Svrljuga ange-hörten, wurde mit der Ausgabe betraut, die Offiziersgehalter mit jenen der Nichter und Beamten auszugleichen. Um das budgetäre Gleichgewicht nicht S stören bezw. um die Staatskasse nicht zu über sten, schlug der Ausschuß der Negierung vor. die neuen den Nichtern und Verwaltungsbeamten zuerkannten Zulagen um 20%, herabzusetzen und aus diesen Ersparnissen die Offiziersgehalter so zu er-höhen, daß sie mit den Geholtem der Nichter und Verwaltungsbeamten gleichgestellt würden. Der Kö* nig hat das bezügliche Gesetz am 13. Juli unterschrieben. Das Gesetz über die Avilgerichts-ordnung unterschrieben Der König hat am 13. Juli das sehr wichtige Gesetz über die Zivilgerichtsordnung unterschrieben, das für den ganzen Staat gleichermaßen (veltung haben wird. ' Das neue Gesetz über den Aus-verkauf Der König hat über Vorschlag des Handels Ministers das neue Gesetz über den Ausverkauf unterschrieben. Darnach darf ein Ausverkauf nur nach vorheriger Genehmigung von Seite der zu-ständigen Handels- und Gemerbeiammcr erfolgen, welche vorher die Meinung der betreffenden Fach-Organisation einholt. Der Ausverkauf darf nicht länger als 3 Monate dauern, eine Verlängerung auf 6 Monate erteilt in Ausnahmsfällen das Handelsministerium. Teilweise Abänderung des Taxen-gesetzes Der König hat auf Vorschlag des Finanzmi nisters das Gesetz über die Abänderung und Er-gänzungen des Tarengesetzes aus dem Jahre 1921 unterschrieben. Darnach sind Beamtenwohnungsge-nossenschasten und Wassergenossenschaften von allen Taren befreit. Der Finanzminister kann auch die landwirtschaftlichen und gewerblichen Genossenschaf-ten von den Tcuenzahlungen befreien. Ueber 50 internationale Konventio-nen ratifiziert Bisher wurden von der neuen Negierung seit dem 6. Jänner über 50 Konventionen mit fremden Staaten ratifiziert. hatte, aufrichtig gesagt, ziemlich großes Lampenfieber. Der Saal war voll mit jungen Leuten, von denen einige, wie ich hörte, sagten: „Na. heute werden wir sehen, was er kann!" Nach der Massensuggestion wählte ich mir ein paar Medien aus und die Vor-stellung begann. Ein junges Mädchen und die jungen Schüler tanzten unter meiner Hypnose, tranken Wasser für Wein, wurden betrunken, spielten Fußball u.s.w. Das publikum war entzückt, ich natürlich schwamm in Wonne und war nicht wenig stolz. Etwas später stellte sich aber heraus, daß die Medien nicht unter echter Suggestion gestanden waren, sondern die Ko-mödie im vorhinein besprochen hatten. Ich war grenzenlos gekränkt. Das war meine erste Enttäuschung und der erste moralische Schlag, den ich auf diesem Gebiete erlitten hatte. Im späteren Leben habe ich bei professionellen Hypnotiseuren bemerkt, daß 90 Prozent der Medien falsch find. Die Tricks, die sie den, neugierigen Publikum als echte Hypnose vor-führen, sind oft nichts anderes als ein vorbereiteter Betrug, bei dem die „Medien" für ein paar Kreuzer eine einfache Komödie aufspielen. Die Zeit verging. Die Matura hatte ich in der Tasche, aber sonst war die Tasche leer. Abschied von den Professoren, Abschied von den Kameraden, von meinem kleinen Heim, vom Petrurri-Bett: ich stand dem Leben gegenüber. Was es mir wohl bringen würde?! Mein Ziel war — Paris. Jenes Paris, das ich aus Guy de Maupassant, Anatole France und anderen kannte. Unbeschreibliche Gefühle beherrschten Deutsche Zeitung Der Beograder englische Gesandte nach Stockholm verfetzt Die englische Regierung hat ihren langjährigen Gesandten am Beograder Hof Kennard nach Stock Holm versetzt. Ausland Krieg im fernen Osten? Wegen Besetzung der nissischen Eisenbahn-strecke in der Mandschurei durch die Chinesen ist zwischen Sowjetrußland und Ehina eine Spannung entstanden, die einen Krieg zur Folge haben kann. Rußland hak zahlreiche Truppen bei der Grenz-station Riandschurija versammelt, die zum Teil de-reits auf chinesisches Gebiet marschiert sind; ferner hat die Moskauer Negierung der chinesischen Ratio-nalregierung in Mnking ein Ultimatum überreichen lassen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Ruhland und China abgebrochen Das Außenkommissariat der Sowjetregierung hat ein Kommunique erlassen, demzufolge am 17. Juli alle diplomatischen Vertreter Rußlands in China, die russischen Beamten der ostchinesischen Eisenbahn zurückberufen und die gesamten Verkehrswege mit Ehina auf der Eisenbahn, zu Wasser und in der Luft gesperrt wurden. Zu gleicher Zeit wurden die chinesischen diplomatischen Vertreter aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden das Gebiet der Sowjet-union zu verlassen. Die Chinesen haben die Mo-bilisierung angeordnet, nachdem sie einen Vermitt-lungsantrag Japans abgelehnt hatten. Die Kriegs-gefahr im fernen Osten stellt für den Kellog'schen Antikriegspakt eine schwere Probe dar. Bulgarien will Jugoslawien vor dem Völkerbund anklagen Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet: Wie es scheint, arbeitet die bulgarische Regierung darauf hin. die Frage der bulgarisch-jugosiawischen Beziehungen vor den Völkerbund zu bringen. Der Finanzminister Molov hat dies im Gespräch mit ausländischen Journalisten auch offen bekannt, indem er sagte: Die bulgarische Regierung wird die Gelegenheit nicht vorbeigehen lassen, schon auf der ^-eptembertagung des Völkerbundes auf die Verhältnisse an unserer unruhigen Westgrenxe aufmerksam zu machen. Anläßlich der Minderheitendebatte wird sich die schönste Gelegenheit ergeben, daß die bulgarischen Delegaten die „systematische Verfolgung der Doppelbesltzer" und die beständigen Unruhen an unserer Westgrenze beschreiben werden. Die bulgarische Regierung wird die sofortige Intervention des Völkerbundes fordern, wenn Jugoslawien bis dahin dem bulgarischen Appell wegen einer Verständigung (!) nicht Folge geleistet haben wird. Herr Buroo versichert, das; die Daten, welche die bulgarische Regierung bei dieser Gelegen-hett vor dem Völkerbund vorbringen wird, einen tiefen Eindruck in Genf machen werden. In den mich damals. Mein Gepäck war nicht groß. Ein kleines Paket mit den notwendigsten Sachen, eingewickelt in ein Zeitungspapier. ein paar mystische Bücher, das war alles. Einen Träger brauchte ich jedenfalls nicht. Im Zug faß nnr eine Dame gegenüber. Ihr Gesicht war sehr traurig und ich hörte, wie sie öfters vor sich hin flüsterte: „Ah, mon Dieu! Ach, lieber Gott!" „Entschuldigen Sie meine Frechheit, Madame." redete ich sie schließlich an, „aber ich fühle, daß Sie vor einer Veränderung stehen. Ihr Verlust ist groß, aber es wird schon anders werden." Die Dame iah mich gespannt und überrascht an. „Wieso wissen Sie'.' Was für einen Verlust meinen Sie?" Na, dachte ich bei mir, da hast du schon Gelegenheit, eine psychologische Prüfung abzulegen. „Ich bin, Madame, Psychologe und befasse mich außerdem mit Hand-schristenanalyse. Wenn Sie wünschen, machen wir eine Probe". Die Dame war liebenswürdiger geworden und schrieb mir einige Worte auf ein Blatt Papier auf. Ich schaute die Schrift an und begann zu erzählen. Ich erriet vieles und am Ende schoß es mir durch den Kopf: „Der Tod Ihres Mannes war nicht normal. Er ist höchst wahrscheinlich vergiftet worden. Ich fühle auch, wer ihn vergiftet hat." Meine Klientin starrte mich entsetzt an und stieß hervor: ..Ach, mein Gott, das ist doch nicht möglich!" „Ja, leicht möglich, sein Tod war sehr mysteriös." Der Zug fuhr sehr schnell, wir waren nicht mehr weit von Paris, der großen Zauberin, die die Nummer 57 diplomatischen Kreisen, welche jchon sehr zaPreich in Blcd vertreten iind, wird die Entwicklung »n serer Bc^iehWgen zu Bulgarien mit großer Aufmerksam-keil verfolgt. In diesen Kreisen betont man, daß alle Grenzzwlschenfälle der mutmaßlichen Emigranten Demonstrationen für eine Revision der mtt den Friedensverträgen geschaffenen Grenzen sind. Deshalb ist diese Aktton Bulgariens und seiner Ver-bündeten gegen die jejjige Ordnung in Europa überhaupt gerichtet. In «ofia betone man zwar stets, daß die bulgarische Negierung streng auf dem Prinzip der Friedensverträge stehe, aber die heuchlerische Politik Bulgariens sei jetzt schon allgemein bekannt. . Die bulgarischen Forderungen nach einer interna-tionalen Enquete, welche die Inzidente an der jugoslawisch-bulgarischen Grenze untersuchen solle, 7Sn-nen die Großmächte nicht annehmen, sondern sie werden wohlwollend auf beide Negierungen ein-wirken, daß sie sich verständigen. Verhindertes Attentat auf den österreichischen Bundeskanzler Am 18. Juli wollte der arbeitslose Schmiede-gesell Anton Leitner, ein geborener Kärntner, auf den Bundeskanzler Streeruwitz einen Reooloerschuß abgeben. Ein zufällig anwesender Wachmann bt merkte aber seine Absicht und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Der Attentäter, welcher verhaftet wurde, sagte aus, daß er tagsvorher auf den Bun-despräsidenten schießen wollte, den er aber nicht erwarten konnte. Er sehe den Bundespräsidenten und den Kanzler als die Hauptschuldigen an der Arbeitslosigkeit an. Der Mann ist erst vor kurzem aus dem Irrenhaus entlassen worden. Die Italiener lehnen Paneuropa ab Die italienischen Blätter lehnen den französi-schen Plan der Vereinigten Staaten von Europa einmütig ab und bezeichnen das Projekt als Aus-wuchs der blühenden Phantasie Briands. Ungeheure Veruntreuungen in der Demobilisierungszeit in Frankreich Gelegentlich der Debatte über die Krieasschul-den in der französischen Kammer teilte Ministerpräsident Poincar^ mit, daß von dem 10 Millrar-den Franken kostenden amerikanischen Kriegsmaterial, das nach dem Waffenstillstand Frankreich übernom-men habe, französisches Staatsgut im Wert von 8 Milliarden gestohlen wurde. An diesem größten Naub in der französischen Geschichte waren nicht bloß zweifelhaste Spekulanten beteiligt, sondern eine ganze Reihe von Abgeordneten und auch ein Prä fest. Ein amerikanischer Hauptmann verkaufte z. B. in Newyorl 1300 Automobile, die Frankreich bereits übernommen hatte, die aber bis zum letzten über den Ozean verschleppt wurden. Erste Unstimmigkeiten zwischen Papststaat und Italien Aus einer Polemik, welche sich zwischen dem päpstlichen Presseorgan „Osservatore Nomano" und der faschistischen Presse wegen der Beschlagnahme Menschen so an sich zieht und hypnotisiert. Mein Ausspruch Über den mysteriösen Tod ihres Mannes regte die Dame ungeheuer auf. „Mein lieber junger Herr, ich bin Ihnen sehr dankbar für das. was Sie mir gesagt haben, und für Ihre Ratschläge. Ich werde so handeln, wie Sie mir geraten haben, ob-wohl ich nicht glauben kann, daß mein guter braver Mann vergiftet worden sein könnte." „Ja, ja. er wurde bestimmt vergiftet, und zwar von einem Kol legen, aus Rache." Ich war meiner Sache inzwischen immer sicherer geworden. Die Dame zitterte. „Bitte", sagte sie. ..hier fit meine Visitkarte, besuchen Sie mich in Paris nach einigen Tagen. Und hier, diese kleine Summe nehmen Sie als Honorar für Ihre Atühe." Der Zug stand. Die Leute strömten hinaus. Wir waren in Paris! Ohne Zweifel in Paris! Ich mit 20 Franken in der Tasche, die ich im Zug ver dient hatte. Ziielleicht ist alles ein Traum, dachte ich einen Augenblick. Rein, es war kein Traum, auch die 20 Francs-Banknote war angenehme Wirklichkeit. Auf der Visitkarte aber stand: Rladame Marie Roquet, Rue de...... Wer war diese Roquet? Wer hat ihren Mann vergiftet? Diese Fragen interessierten mich natürlich. Aber ««»läufig wollte ich darüber nicht nachdenken. Ich war in Paris! Mitten im brausenden, uner-hörten Leben. Paris! Paris! Ich begrüße dich vom Herzen? Nummer 57 Deutsche Zeitung Seite 3 einiger katholischer Blätter durch die italienischen Behörden entsponnen hat, ist in interessanter Weise ersichtlich, wie sich den Faschisten der neue Papst-staat darstellt. Der faschistische „L'Impero" wirft dem päpstlichen Organ vor, „daß es seine Nase ununterbrochen in die inneren Angelegenheiten des Königreiches Italien hineinstecke'. Der Graf Della Torre. meint der „L'Jmpero", scheint es noch nicht kapiert zu haben, daß die Vatikanische Stadt ein Staat vollkommen fiir sich sei, wie etwa Spanien oder Monaco. Eine Kritik der Verfügungen der italienischen BeHorden sei durchaus unloyal und könne dazu führen, daß die Verbreitung des päpst-lichen Organs bloß auf die vier Wände in der Vatikanischen Stadt beschränkt würde. Die italienische Iugend gehöre Italien und ihre Eichung sei Sache des Staates, nicht aber der Kirche, deren Domäne das ewige Leben und das Leben jenseits des Grabes sei. Die titanische Stadt sei ein winziger Staat, von Italien infolge der Verträge Tausende von Kilometern entfernt. Aus Stadt und Land Die Taufe unseres drittgeborenen Prinzen wird voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des August stattfinden. Der englische Gesandte Kennard hat bereits die Vollmacht des englischen Königs erhalten, ihn bei der Taufe zu vertreten. Aeuherst wichtig für Studierende im Ausland! Nachfolgender Erlast des Unterrichts-Ministerium ist im Wege des Obergespans allen Abteilungen des Obergespansamtes, dem Kreisvor-fteher in Cakovec, allen Bezirkshauptleuten, den Leitern der Polizeikommissariate in Maribor, Celje und Ptuj sowie den Kommissären der Eisenbahn-und Grenzpolizei zur Kenntnis und wetteren Ver-loutbarung im Wege der Gemeindeämter mitgeteilt worden: Der Herr Unterrichtsminister hat einen Erlast nachfolgenden Inhalts hinausgeyeben: 1. Kein hiesiger Staatsbürger darf im Ausland studieren ohne die vorherige Bewilligung des Unterrichtsministeriums. 2. Ohne vorherige Bewilligung des Unterrichtsministeriums darf kein Visum für die Rückkehr in das Ausland jenen Schülern, unseren Staatsbürgern, erteilt werden, welche nachhaus kamen, um in unserem Staate die Schulferien zu verbringen. 3. Jedermann, der eine Schule im Ausland zu besuchen wünscht, muh dem Unterrichtsministerium im Wege des nächsten Be-zirkshauptmanns ein Gesuch vorlegen, in welchem anzuführen ist: a.) Name und Vorname, b.) Tag, Monat, Jahr und Ort der Geburt (Bezirk, Verwaltungsgebiet), c.) in welcher Schule im König-reich SHS das Studium absolwiert wurde, d.) die genaue Bezeichnung der Stadt und der Schule, in welcher er weiter zu studieren beabsichttgt, e.) in welchem Studiensemester er steht, f.) ob er selbst studiert oder ob er ein Stipendium bezieht und von wem. 4. Die Bezirkshauplleute haben raschesten? über den zuständigen Obergespan solche Gesuche dem Unterrichtsministerium zur Genehmigung vorzulegen, indem sie dem bezüglichen Akt ihre Meinung bei-fügen. 5. Das Gesuch ist mit 20 und 5 (25) Din in Ctempelmarken zu versehen und ihm eine be-glaubigte Abschrift oder eine beglaubte Uebersetzung des letzten Schul^eugnisses, sowie eine Bescheinigung der Gemeindebehörde über die Führung des Bitt-stellers beizuschließen. 6. Die Erledigung dieser Ge-suche für Volksschulen wird die Abteilung für das Volksschulwesen, jene für Mittel- und Fachschulen, sowie für verschiedene Kurse die Abteilung für das Mittellchulwesen, für Universitäten und Hochschulen die allgemeine Abteilung erbringen. Verständigen Sie über Vorstehendes alle Ihnen unterstehenden Behörden, damit sie sich in Zukunft strikt darnach halten. Durch diesen Erlaß werden alle ftüheren Entscheidungen bezüglich dieser Frage abgeändert. Alle Interessierten müssen rechtzeitig über die nächste Polizeibehörde das Ansuchen um die Genehmigung für jedes Schuljahr einreichen. — Im Auftrag des Innenministers der Sektionschef: Unterschrift. Ueber Epidemien im jugoslawischen Küsten-land warm dieser Tage in ausländischen Blättern böswillige Nachrichten verbreitet, offenbar zum Zweck, um den Fremdenzustrom an unsere Niviera zu hemmen. Das Handelsministerium hat ein Commu-nique erlassen, in welchem festgestellt wird, daß von Epidemien in unseren Küstenorten keine Rede sein kann, am wenigsten von schwarzen Blattern. Der Zustrom der Fremden nach Dal-tien, der zuerst schlechtere Resultate versprach als im vorigen Iahre, hat in den letzten Tagen sehr Sgenommen. Ende dieser Woche werden 5000 Deut-* in Dalmatien einlangen. Gemütliche „Förderer" de» Fremden-Verkehrs. Der Ljubljanaer „Slovenec" erzählt nachfolgende Geschichte: Für die Hebung des Frem-denoerkehrs bemühen sich unsere Behörden auf alle Weise, die Propaganda ist gut, alle Faktoren gehen dem Fremdenverkehr möglichst an die Hand, aber was an Fremden zu uns kommt, ist ziemlich wenig und aus dem kroatischen Küstenland kommen Klo-gen, daß auch noch dieser Fremdenverkehr sinkt. Vielleicht wird die Gründe eine Affäre einigermaßen erklären, welche zwei Deutsche in Erikvenica erlebt haben. Im vorigen Monat kamen zwei Deutsche mit ihrem Automobil nach Eirkvenica und blieben vor dem Hotel „Miramar" stehen. Sie ließen das Auto vor dem Hotel und gingen zum Nachtmahl. Etwas später kamen zwei höhere Gemeindefuntti» näre in Begleitung eines jungen Ehauffeurs vorbei, setzten sich ohneweiters in das Auto und befahlen dem Cauffeur, daß er sie nach Novi fahre. Bei der Rückkehr hatten sie einen Defekt, sie konnten nicht weiter, die Gemeindefunktionäre ließen kurzer-Hand das Auto auf der Straße stehen und gingen foN, nachdem sie dem Chauffeur besohlen hatten, beim Auto zu bleiben. Der Chauffeur wartete eine Zettlang, dann bat er einen vorbeifahrenden Auto-mobilisten, das verdorbene Auto ins Schlepptau zu nehmen. Nachdem er nach Eirkvenica gekommen war, ließ er das Auto vor dem Hotel stehen, als ob nichts geschehen wäre. Am anderen Tag ging der junge Cauffeur zu den beiden Funktionären und forderte von ihnen 500 Din für >eine Mühe, aber die beiden warfen ihn zur Tür hinaus. Die beiden Deutschen hatten inzwischen erfahren, wer ohne ihre Erlaubnis ihr Auto genommen hatte; sie besuchten die zwei Gemeindesunktionäre nnd verlangten von ihnen eine Entschädigung für das verdorbene Auto-mobil. Die beiden lehnten dies einfach ab, einer von ihnen erklärte sogar: „Zeit ist in Iugoslawien Geld, ich habe keine Zeit, mit Ihnen zu plauschen!" Die mit Recht beleidigten Deutschen meldeten die Sache dem Bezirkshauptmann und erklärten, sie würden schon Sorge dafür tragen, daß dieser bei-spiellose Fall eines Umgehens mtt Fremden in der deutschen Presse bekannt gemacht würde. Ueber diese Affäre wurde, wie wir erfahren haben, auch die Abteilung für Touristik beim Handelsministerium unterrichtet und wir zweifeln nicht, daß dieses die strengste Untersuchung einleiten und die Schuldigen exemplarisch bestrafen lassen wird. Der bekannte österreichische Dichter Hugo v. Hofsmannsthal ist dieser Tage in-folge eines Herzschlages gestorben, der ihn bei der Nachricht über den Selbstmord seines Sohnes traf. Dem Begräbnis, das am 18. Iuli in Nodaun bei Wien stattfand, nahmen die hervorragendsten Persönlichketten der Kunst und Literatur, sowie der diplomatischen Vertreter fremder Staaten teil. Das polnische Flugzeug „Marschall Pilsudski", welches schon im vorigen Jahre bei seinem versuchten Ozeanflug ins Meer stürzte, ist dieser Tage bei einer neuerlichen Ozeanfahrt anf eine Insel der Azoren abgestürzt. Der Pilot fand hiebei den Tod. Zwanzigtausendmal „Gut Holz!" Berlin allein schickt über 350 Kegelvereine nach Leipzig, wo man lereits fieberhaft für die Austragung der deutschen Kegelmeisterschast 1920 rüstet. Ueber dreitausend ausgesucht gute Spieler treffen sich dort im Achilleion. in der riesigen Messehalle, in der man 60 neue Bahnen ausgebaut hat. Dreißig sind stabile Asphaltbahnen, die auch nach dem Treffen abgerissen werden müssen. So manche Provinzstadt würde sie gern haben wollen! Amerikanische, schwedische, finnische, schweizerische und deutsche Mannschaften bemühen sich um den Wanderpreis, der von Mai Schmeling gestiftet ist. Das Treffen, das vom 14. bis 19. Iuli stattfindet, ist als großes Schau- und Volksfest ge< plant. Fünfundzwanzig Chöre und über tausend Banner begletten den Zug ... Es gibt Einzelkämpfe, die über zweimal hundert Kugeln auf zei Bahnen ausgetragen werden. Zwanzig Mann haben je 100 Kugeln zu schieben! Herren von über 60 Jahren dürfen nicht unter 50 Kugeln machen. Sie sind den Damen-Teilnehmern gleichgestellt. Als Preise werden Ehren-tttel und goldene Plaketten verteilt. Die Deutschen versehen die Welt mit Büchern. Unter dieser Ueberschrift schreibt der „Slovenec" in einer Iuninummer des heurigen Jahre»: Das deutsche Buch beherrscht in den letzten Jahren wilder die Wett. Im Jahre 1928 erschienen in 24 Ländern m 26 verschiedenen Sprachen 1648 Uebersetzungen aus der deutschen Ltteratur. An V L I« Das Knnstseidenkleia ist leicht za schonen nnd lang zn erhalten wenn es in Lnx Seisenflocken gewaschen wird. LIIX eriier Stelle steht Nuhland, das mit großem Löffel die deutsche Weisheit schöpft, um die Lücke in seiner eigenen Literatur auszufüllen. Nach Nußland kommen Amerika und England, an dritter Stelle ist Iapan, dem sich die Niederlande, dann Italien und die Tschechoslowakei anreihen; nach langer Unterbrechung kommt Ungarn, dann Spanien, Bul-garien und zuletzt Frankreich. Interessant ist, was die einzelnen Länder vom deutschen Geiste entlehnen: Rußland vor allem die technischen, medizinischen und belletristischen Werke. Italien und Spanien philo-sophische und pädagogische Werfe, England und Amerika die Geschichte und Politik. Amerika und Ungarn die religiös-wissensckxiftlichen Werke, Japan und Rußland die staatswissenschaftlichen, Rußland und die Niederlande die naturwissenschaftlichen Werke. Ucberdies werden überall die deutschen Klassiker und modernen Schriftsteller übersetzt. Celje Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 27. Juli, findet bei günstiger Witterung wieder ein Waldgottesdienst statt. Der gemeinsame Abmarsch erfolgt um halb 8 Uhr vom «annsteg. Bei ungün stigem Wetter wird der Gottesdienst wie gewöhnlich um 10 Uhr in der Christuskirche abgehalten. Verlobung. Am Samstag, dem 13. Iuli, fand in Celje die Verlobung des Fräulein GretI Lebic mtt Herrn Karl Pfeiffer, n. ö. Landes-Nechnungs Offizial aus Korneuburg bei Wien, statt. Herzliche Glückwünsche! Herr Admiral Prica weilt sett einigen Tagen mit seiner Famile auf Sommerfrische in Laöko. Spende. Für Frl. Maria Balogh hat Herr Alfred Wintern) 50 Din gespendet. Herzlichen Dank! An den Folgen eines Motorradun-falles gestorben. Das Befinden der am 6. Iuli in der Nähe des Grenadierstegs bei einem Motorradunfall verunglückten Jvanka Pilih aus Gaberje hatte sich in den letzten Tagen so gebessert, daß sie am Samstag in ihr Heim überführt werden konnte. Am Dienstag vormittags starb sie jedoch plötzlich an den Folgen des erlittenen Bruch« der Schädelbasis. Todesfälle. Im hiesigen Krankenhaus ist am 11. Juli der 45»jährige Gefangenenaufseher Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 57 Anton Rijavec, wohnhaft in der Presernova ulica und gebürtig aus Trnovo bei Görz, gestorben. — Am Montag ist auf seinem Schloß in Velenje Herr Baron Johann Ädamovich de Cjepin, Ehrenritter des souveränen Rtalte^rritterordens und pensionierter Obergespan von Virovitica, im Alter von 63 Iahren gestorben. Der verstorbene Freiherr war wegen seines freundlichen Wesens bei der Bevölkerung sehr beliebt. — In Rogatec ist am vergangenen Freitag der Gastwirt Herr Josip Trafen» im Aller von 41 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Am 14. Juli starb im Krankenhaus der 47-jährige Faßbinder Michael Book aus der Umgebung Smarje pri Jelsah, am 15. Juli der 69-jährige Häusler Jakob Selih aus Lola, Gemeinde Tolsti vrh, und am 16. Juli der 40-jährige BesiHer Andreas Zupan aus Stensko, Gemeinde Sv. Kristof ob Lasko. Erna Kooac tanzt am Sonntag, dem 21. d. M., im Kursaal von Dobrna zugunsten der dortigen Ortsarmen. Im August-September nimmt unsere Tänzerin an den Sommerkursen der Schule Hellerau Laienburg auf Schloß Laren bürg bei Wien, teil. Sie verspricht sich davon viel Anregung, frische Lust und Mut zu neuem Schaffen. Die hiesigen Kurse für rythmische Gymnastik beginnen mit 1. Oktober l. I. Ein kommunistischer Prozeh. dessen Ver-Handlung zwei Tage gedauert harte, endigte am Mittwoch vor dem hiesigen Kreisgerichtsjenat. Die Verhandlung fand auf Grund einer Anklage wegen kommunistischer Propaganda vor dem Gerichtshof zum Schutz des Staates statt, welches das hiesige Kreisgericht delegiert hatte. Verurteilt wurden: der 30-jährige Schuhmachergehilse Joses Kocman zu 2'/.Jahren schweren Kerkers, der26-jährigeSchneider-gehilfe Jakob Butala, Soldat des 18. I. R, zu 3 Jahren schweren Kerkers, der 41 -jährige Maurer Franz Weißbacher aus Zavodna 8 Monate Arrest, der 28-jährige Schuhmacheraehilfe Anton Borscak aus Äarazdin 1<1 Monate Arrest, der 20-jährige Drucker Ivan Stankooic aus Brod a. S. 2 Jahre schweren Kerkers, der 21-jährige Schneidergehilfe Hinko Sommer aus Zemun 10 Monate Arrest, der 29-jährige Friseurgehilfe Ivan c-ego aus Oönjaci 8 Monate Arrest, drr 26-jährige Bäckergehilfe Franjo Stojan aus Teharje 6 Monate strengen Arrest, der 30-jährige Anstreicher Gustav Vicar aus Cezanjevci bei Ljutomer 6 Monate Arrest, der 26-jährige Schneidergehilfe Karl Pirs aus Prelog bei Prihova 5 Monate Arrest, der 32-jährige Schneider und frühere kommunistische Abgeordnete Vekoslav Loncaric aus Barazdin 7 Monate Arrest. Der 22-jahrige Friseurgehllfe Franz Krcmar aus Zvanovci bei Cakovec wurde freigesprochen. Polizeinachrichten. Der 10-jährige Stanko Zvrko aus Svetina ist ein ehrlicher Bub. Dieser -i.age fand er neben der Pfarrkirche in Celje eine Geldtasche, in welcher sich 1140 Din Geld befanden. Das brave Kind trug das Geld sofort zur Polizei, welche es dem Verlustträger Ignaz Felicijan, Be-sitzer in Lemberg, einhändigte; der kleine Zorko bekam den gesetzlichen Finderlohn von 10"/, aus-gezahlt. — Der Holzhändler Ernest Alarme hatte dem Kaufmann Dragovic in Split einen Waggon Holzkohle geliefert, den der Reisende Josip Murn gegen Erlag von 1400 Din bestellt hatte. Nach monatelangem Warten wandte sich Herr Marinc an den Kaufmann in Split um Bezahlung des Restes, dieser aber teilte ihm mit, daß er schon den ganzen Betrag an Murn ausgezahlt habe. Der Schaden des Marinc beträgt 6044 Din. — Den, Besitzer Mai Lepicnik aus Cret wurde am Mittwoch vor dem Geschäft Mastnak am Hauptplatz sein Fahrrad „Styria-Globus" im Wert von 1000 Din gestohlen. Die Fäkalienausfuhr erfolgt sett 8. Juli 1929 in der Stadt Celje nur in der Rachtzett, und zwar von 22 Uhr abends bis 6 Uhr früh. Die Bauern bzw. Fuhrleute, weiche sich mtt dieser Arbeit befassen, werden vom Atagistrat aufmerksam gemacht, daß sie ausschließlich nur in der angeführten Zeit durchgeführt werden darf. Ein neues großes Heizhaus in Eelje? Wie man vernimmt, beabsichtigt die Eisenbahnver waltung die kleineren Heizhäuser in Rogatec. Velenje und Zidani most aufzulassen und dafür ein großes zentrales Heizhaus in unserer Stadt zu errichten. Ein unredlicher Briefträger. Mitte vori-ger Woche ist der Briefträger Slavko Meznaric aus Hrastnik verschwunden. Bei der Postdirektivn in Ljublana, wo er sich selbst gestellt hatte, gab er an, das; er zuzustellende Postgeider im Betrag von 3000 Din für sich verbraucht habe. Der Mann wurde der Polizei übergeben. Stadttino. Wir verweisen nochmals auf den großartigen russischen Film: „Das Dorf der Sünde", welcher in hervorragenden Zettschriften sogar Kunst-werken der Malerei an künstlerischem Wert gleich- (lesetzt wurde. Namentlich das Wogen der Weizen-eider im Winde ist von überwättigender Schönheit. Der Film geht noch heute und morgen Sonntag über die Leinwand. — Von Montag bis Donners-tag der Film: „Skandal in Baden Baden". In der Hauptrolle. Brigitte Helm, welche unlängst bei der Befragung der Oeffentlichkett in Ljubljana und ^greb füglich ihrer Filmlieblinge die meisten Stimmen erhalten hat. Die Künstlerin ist bekannt aus den großen Filmwerken „Metropolis" und „Alraune". Freiwillige Feuerwehr Celje, Telephon SS. Den Wochendienst übernimml am 2«. Juli der I. Zug. Commandant: Smerich Berna. Maribor Grohe Manifestation des südslawischen Automobilklubs. Wie wir vom Sekretariat der Sektion Maribor des Automobilklubs erfahren, ver-anstaltet die Zentrale des Automobilklubs des König-reiches SHS in Beograd am 6. September d. I. und an den zwei darauffolgenden Tagen ihren ersten ofiziellen Autoausflug. Die große Veranstaltung, an der sich nicht nur sämtliche Sektionen des süd slawischen Automobilklubs mit den beiden Präsiden-ten an der Spitze, sondern auch viele diesem Ver-bände nicht angehörende Autobesitzer beteiligen werden, ist als besondere Ehrung Sr. kgl. Hoheit des Kronprinzen Peter, der an diesem Tage seinen sechsten Geburtstag feiert, gedacht.. Das Arrangement für diese Festfahrt, auf der die Sumadija sowie die Donaugegenden besucht werden, hat die Sektion Beograd des Automobilklubs übernommen. Die Mitglieder der Sektton Riaribor des Automobil-klubes sowie alle anderen Automobilisten (auch NichtMitglieder), die an dieser Festfahrt teilnehmen wollen, werden gebeten, hievon das Sekretariat des Automobilklubs in Maribor bis zum 20. August d. I. mündlich oder schriftlich zu verständigen. III. Internationales Rundrennen. Der Automobilklub des Königreiches SHS veranstaltet am Montag, dem 1. September d. I., das lll. in-ternattonale Rundrennen auf der Strecke Samobor, Plesivica, Jaska, Rakov potok, So. Redelja, Sa-mobor (46 km 800 m) als offene Veranstaltung gemäß $ 16 und 17 des internationalen Sportreglements der A.J.A.C.R Am selben Tage veranstaltet der genannte Automobilklub auf der gleichen Rundstrecke auch sein nattonales Rennen für Sport-und Tourenautomobile als geschlossene Veranstaltung gemäß § 19 des internationalen Sportreglements der A. I. A C. R Anläßlich des III. internationalen Rundrennens hat die Anglo-Jugosiawische Pe-troleum A. G. in Zagreb einen Uebergangspreis in Form eines großen Silberpokals für denjenigen Fahrer (Mitglied desAutomobilklubs des Königreiches SHS), der bei ausschließlicher Vewendung von Shell Motor Oil die beste Zeit des Tages erreicht, gestiftet. Das Ansuchen des Aeroklubs zwecks Ueberlassung des Militärübungsplayes auf der Thesen zum Ausbau eines Flughafens ha» das Kriegsministerium Abschlägig beschieden. Als Be-gründung für diese Entscheidung, die allem Anschein nach nicht erwartet wurde, führt das Ministerium den vom Aeroklub für diesen Zweck beretts getätigten Ankauf eines größeren Geländes in Hoie bei Maribor an. Tödlicher Motorradunfall eines Gra-zer Ausflüglers. Am vergangenen Sonntag machten mehrere Mitglied« des Grazer Motoklubs „Union" einen Ausflug nach Maribor und Fala. In der bekannten Kurve zwischen öl 31) und Pesnica verlor einer der Fahrer, der 37-jährige Handelsreisende Johann PöH aus Eggenderg bei Graz. die Herrschaft über sein Rad und flog mit aller Wucht in einen Baum. Die Rettungsgesellschast aus Ataribor überführte den Schwerverletzten in das Marburger Spital, von wo er auf eigenes Verlangen nach Graz gebracht wurde. Hier starb er nach einigen Stunden. Den Tod unter dem Lastenautomobil der Herrschaft Wildhaus fand der Winzer Kupljenik, als er mtt seinem Fahrrad in der bekannten Kurve beim Gasthaus Brudermann in Brestemica diesem vorfahren wollte. Dah die Kinderaufsicht bei uns noch ihre Wege hat, ist eine allsetts bekannte Tatsache. Vor kurzem fanden mehrere Kinder in der Vorstadt Melje ein Vergnügen daran, von Bäumen unreifes Obst mit Steinwürfen herabzuholen. Da ihnen dies anscheinend, trotzdem Obst und Blätter bereits am Boden lagen, noch nicht genügte, brachen sie auch noch mehrere ihnen ereichbare Aeste ab. Die Be-sitzerin, die begreiflicherweise diesem Treiben nicht tatenlos zusehen konnte, wurde von den Kindern mtt Steinwürfen empfangen und erst als der Hüter des Gesetzes nahte, ergriffen diese Rangen' da» Hasenpanier. Da die Eigentümerin keinerlei Schadenersatz forderte, blieben den Eltern die ohnedies sauer genug verdienten Groschen in der Tasche. Ueber die. gelinde gesagt, mangelhaste Erziehung vieler Kinder, die, sobald beide Elternteile in irgendeiner Fabrik beschäftigt sind, keinerlei Aufficht haben und sich auf ben Straßen und Plätzen herumtreiben, können auch unsere Automobilisten ein Lied singen. So passierte es einem Automobttisten im Stadtbe-reiche, daß ein Kind auf sein vor dem Hause stehendes Auto kletterte und den Scheibenwischer zerbrach. Ein wetterer, etwas unangenehmerer Fall passierte demselben Autobesitzer in einem kleineren Orte Sloweniens, wo ein Kind durch einen Stein-wurf die Windschutzscheibe zertrümmerte. Eine, von dem Schaden abgesehen, für den betreffenden Fahrer nicht gerade angenehme Sache. In beiden Fällen mußten die Eltern für den mutwillig angerichteten Schaden auftommen. Wie dekannt, baut die «todt-gemeinde im Volksgarten ein zweistöckiges Kinder-heim mit einer Aufnahmemöglichkeit für ungefähr 130 Kinder, das im Laufe des Monates September feierlich eröffnet werden wird. Aufgenommen werden in erster Linie Kinder, deren Eltern tagsüber in irgendeinem Betriebe beschäftigt sind. Da es den Kindern deshalb begreiflicherweise zu Hause an Er-«ehung sowie an Aufsicht nwngett, wird auf diese Weise der Verrohung und allen andern allerorts lauernden Gefahren der Straße vorgebeugt werden. Wie man sieht, ist dies ein schöner Anfang aus dem Gebiete der Kinderfürsorge, der unseren Stadt-vätern nur zur Ehre gereicht. Die Kinderfürsorge kostet aber auch einen schönen Batzen Geld, über welches keine Stadtgemeinde, außer wie man hört und liest vielleicht die Gemeinde Wien, umbeschränkt verfügt. Die Kinderfürjorge wirklich großzügig an-zufassen, stößt somit auf große Hindernisse. Unwill-türlich drängt sich einem die Frage auf: Muß denn der Staat oder, wie in unserem Falle, die Stadt dies nur im eigenen Wirkungskreise besorgen? Es geht doch um das Wohl und Wehe der kommenden Generation. um unsere Nachfahren. Wie wäre es, wenn man auch der Privatinittattve diesbezüglich freie Hand ließe? Ueber die Ursachen der Fleischteuerung hört man allenthalben die verschiedensten Meinun gen. Da dies aber eine Sache fft, die die Oeffent-lichkett sehr interessiert, haben wir uns an die diefi-gen kompetenten Faktoren gewendet, um den Din-gen einmal möglichst auf den Grund zu gehen und die Oeffentlichkcit, die zweifelsohne ein gutes Recht darauf hat, unvoreingenommen zu informieren. Wie unsere weiteren Ausführungen zeigen, ist die allge-mein vertretene Ansicht, daß die größere Nachfrage der allein ausschlaggebende Grund für die jetzige Fleischteuerung sei, nicht gerade so überzeugend, wie es manche wahr haben wollen. Die ungünstigen Wttterungsverhälmisse des Vorjahres hatten einen ganz empfindlichen Futtermangel zur Folge. Daß die Bauern dadurch vielfach gezwungen waren, das ganze irgendwie in der Wirtschaft entbehrliche Vieh auf den Markt zu werfen, leuchtet auch jedem Laien ohnewetteres ein. Der darauf folgende überaus strenge Winter hat sich in der Schweinezucht bei vielen Züchtern durch Erfrieren vieler Jung schweine recht unangenehm ausgewirkt. Diejenigen Jungtiere, die die Kälte mehr oder weniger gut überdauerten, konnten jedoch trotz möglichst ausgie-biger Fütterung nicht das Gewicht erreichen, das als normal bezeichnet werden könnte. 2m großen und ganzen trifft dies auch auf das Schlachtvieh zu. Nun wirkt sich dies Heuer besonders bei besserem Schlachtvieh, das der Bauer noch allenfalls besitzt, infolge der starken Nachfrage wieder naturgemäß durch fühlbares Emporschnellen der Preise aus. Wegen der bereits erwähnten Herabsetzung des Viestandes werden nun gezwungenermaßen auch die Kälber, die sonst normalerweise für die Aufzucht nicht in Frage gekommen wären, für diesen Zweck zurück-schalten und können der Approvisionierung nicht zugeführt werden. Einer der gewichtigen Gründe, der die Gestehungskosten des Fleisches besonders echöht, ist ferner auch der Umstand, daß der Schläch ter für das Hauptnebenprodutt, die Haut, nur mehr einen Preis von 12 Din für das Kilogramm er-zielen kann. Die, «giebt eine Differenz gegenüber dem Vorjahr von rund 35"/» zu ungunsten des Schlächters Sehr beunruhigend wirkt aber die Tat-sache und daraus schöpfen wir auch einigen Trost, daß die Schweinezucht, wie ja bekannt ist, ziemlich Nummer 57 Deutsche Zeitung Seite 5 rasch vor sich geht, so daß wir spätestens im September dieses Jahres mit einer größeren Beschickung unseres Schweinemarktes rechnen können, was wieder eine fühlbare Preissenkung, wenigstens einstweilen für Schweinefleisch, zur Folge haben wird. Da unser Vieh- und Fleischeiport aber auf die Gejtal-tung unserer Fleischpreise mitbestimmend wirkt, ist es vielleicht angebracht, auch hierüber einige aHgc» mein wenig bekannte Einzelheiten mitzuteilen. Bis zum Ende des Monates Jänner d. I. muhten die ausländischen Vieheinkäufer entweder 4"/» der Kauf« summe als Steuer erleben oder ihre Käufe auf unseren Märkten durch hiesige Händler tätigen lassen. Seit Ende Jänner ist nun, wie uns mitgeteilt wird, diese Bestimmung aufgehoben worden, was eine große Begünstigung der ausländischen Vieh-einkaufe? darstellt und einigermaßen auch geeignet erscheint, die Gestaltung der Fleijchpreise zu beein-flussen. Unser Exporteur, der z. B. einen Waggon Schlachtvieh ausführt, muß die besagte Steuer ent-richten, die dem ausländischen Einkäufer vollkommen erspart bleibt. Da nun unsere heimischen Exporteure ihre Verkäufe auf den ausländischen Märkten auch noch durch einen dortigen Kommissionär tätigen lassen müssen, bedeutet dies für unsere Exporteure eine einseitig angewendete, nicht unerhebliche Be-lastung, die, wie wir hoffen, gelegentlich der näch-sten Handelsvertragsverhandlungen leicht korrigiert werden könnte, da es ansonsten unsem Viehhandel fast ganz unmöglich gemacht wird, selbst noch an einen Erport zu denken. Die Leidenswege einer slowenischen Kriegswitwe. In Maribor lebt ichon seit Iahren eine Kriegswitwe, die sich und ihre Kinder aus dem Ertrag eines kleinen Tabakladens ernährt. Auf diese Frau hatte es nun ein prominenter hiesiger Slowene abgesehen, der ihr diese Trafik nicht gönnte und sie seinem Verwandtenkreis zu erringen ver-suchte. Die Bedauernswerte, die knapp vor der Delogierung stand, wäre dadurch um ihre Eristenz gebrächt worden. Einem Kaufmanne deutscher Volkszugehörigkeit war es vorbehalten geblieben, der Bedauernswerten «i Hilfe zu kommen, indem er ihr die Mögkichkeit der Eröffnung eines neuen Lokals einräumte. Dieser Mann, in dessen Hause hauptsächlich Slowenen bei möglichst niedriggeschraub tem Wohnungszins wohnen, ist nun dieser Tage von einem Blatte, wegen einer in angeheitertem Zustande getanen Äußerung, als Slowenenfresier angespritzt worden. Merkwürdig ist nur, daß der angebliche Feind der Slowenen einer armen Witwe slowenischer Nationalttät Hilfteich zur weiteren Eristenz verhalf, während der prominente Slowene sich seiner nationalen Pflicht nicht erinnerte. Malaria in der Gegend von Maribor. Die Zettungen behandeln in letzter Zett öfters das Thema, daß sich nun auch in unserer Gegend die sehr gefährliche Malariakrankheit zeht, welche bis nun bei uns unbekannt war. Im hiesigen Spital hatte man in den letzten Monaten 10 Fälle von Malaria, welche zumeist entlassene Soldaten betrafen, welche in Malariagegenden gedient haben. Da die Krankheit bekanntlich von Stechmücken von den Kranken übertragen werden kann, sinnen unsere Santtätsbehörden jedenfalls auf Mittel und Wege, welche geeignet wären, die Einnistung von Malaria-Herden in unseren gesunden Gegenden zu verhindern. Gefahrliche Drohungen ausstoßend, ran-baltertc in trunkenem Zustande ein gewisser Ivan LvncarL, seines Zeichens Heizer, in einem Gast-hause in der Vorstadt Melje. Da er sich in Begleitung mehrerer mit ihm gemeinsame Sache machender Personen befand und Anstalten traf, die Wirtsleute schließlich auch noch tätlich anzugreifen, wurde der Hüter der Ordnung zu Hilfe gerufen. Dieser holte, allein zum Eingreifen zu schwach, Sukturs herbei Inzwischen hatte die Gesellschaft jedoch Lunte gerochen und war bereits verschwunden, als die Polizei am Plan erschien. Nach einiger ^Zeit, als die Lust wieder rein war, kehrten die Herrschasten wieder zurück und begannen neuerdings zu krawallifieren. Die herbeigerufene Polizei schritt sofort ein und arretterte den sich am wildesten ge-bärdenden Loncaric. Dies ging den Kumpanen, ihrer fünf an der Zahl gegen den Strich und sie verhinderten die Festnahme. Voll des Weines zogen sie gegen St. Peter ab. Da die Polizei den Namen ihres „Anführers" kennt, werden es voraussichtlich alle Beteiligten mtt dem Nichter zu tun bekommen. Warm ist es nun doch geworden, und zwar gehörig, obwohl es vor kurzem so aussah, als sei der Herbit schon da. In Maribor zeigte das Thermo meter dieser Tage 34" R. Die sonst so kalte Drau hat 18° - 13 '. Ant. Rud. Legats Einjähriger Handels-turs in Maribor. (Genehmigt vom Ministerium für Handel und Industrie in Beograd). Die neuen Schulprospekte sind bereits erschienen und kostenlos im Schreibmaschinengeschäft A n t. N u d. L e g a t & Co.. Maribor, Slovenska ulica 7, erhältlich. Ptuj Ueber die Dentmalenthüllung in So. Lovrenc bei Pwj wird uns des näheren berichtet: Am vergangenen Sonntag fand in So. Lovrenc am Draufeld eine Denkmalenthüllung für die im Weltkriege gefallenen Soldaten statt. Das Denkmal ift ein 4 Meter hoher Granitblock mit 4 Marmor tafeln, welche die Namen der Gefallenen tragen. Anwesend waren Herr Bezirkshauptmann Mahnte aus Pwj, der bekannte Nedner Kurat Franz Bonac aus Ljubljana, der Gemeindevorsteher Beranic, schließlich der Veteranenverein aus Pwj, So. Lovrenc und acht Feuerwehrvereine aus der Umgebung sowie die Ortsgeistlichkeit. Das Denkmal wurde nach dem Festgottesdienst um V»ll Uhr vormittags enthüllt, worauf vom Bezirkshäuptmann Mahnic und dem Kuraten feierliche Reden gehalten wurden. Der Veteranenverein Pwj hat durch seinen Obmann Herrn Dir. Vestenek einen prächtigen Lorbeerkranz mit einer Schleife in den Staatsfarben niedergelegt. Nach der Weihe wurde unter dem Komando des Herrn Vestenek vor dem Denkmal eine Defilierung vorgenommen. Um lIA Uhr gab der Ortspfarrer eine Festtafel, zu der die offiziellen Persönlichkeiten geladen waren. Anschließend fand im Orte selbst ein großes Volksfest statt. D»e Fahrstraße von Ptuj bis nach Haidina besitzt bekanntlich einender schönsten Fuß wege. Bedauerlicher Weise muß man aber feststellen, daß dieser Weg von Motor- und Radfahrern derart in Anspruch genommen wird, daß die Passanten, j um Unfällen auszuweichen, die Straße als Gehsteig benützen müssen. Diesem Uebelsland wäre dringend abzuhelfen, indem unsere Stadtgemeinde sowie auch die Umgebunggemeinde Brstje an diesem Fußwege Warnungstafeln mit Fahrverbot anbringen sollte. Schutz für die Fuhgänger am Breg. In der Räoe des Gemeindeamtes von Breg er-eigneten sich in letzterer Zeit wiederholt Unfälle, die auf ein zu schnelles Befahren der beidersettigen Fußwege zurückzuführen sind. Diese Fußwege wären in Anbetracht der öffentlichen Sicherheit mtt War-nungstafeln zu versehen, damit den Passanten ein sicheres Passieren gewährleistet wird. Landfeuer. Vergangene Woche entstand in Nova Cerkev beim Besitzer Anton Vaupotic ein Brand, welchem das Wohnhaus sowie das Wirtschafts-gebäude zum Opfer vielen. Die Besitzersleute konnten mit den zwei Kindern nur das nackte Leben retten. Der Schaden beträgt gegen 50.000 Din denen bloß eine Versicherung von 14.000 Din gegenüber sieht. Die Entstehung des Brandes konnte bis zur Stunde nicht festgestellt werden. Man ver-mutet Brandlegung weshalb die Gendarmerie eifrig bemüht ist, den Fall zu klären. Beim Baden verletzt. Dieser Tage ist der 16-jährige Swdent Kurt Harter infolge eines Kopfsprunges in die Drau erheblich verunglückt. Der junge Riann badete in der hiesigen Badeanstalt und versuchte im eingeredeten Freibad einen Kopfsprung. wobei er, weil die Stelle seicht ist, mit dem Kopfe auf den Grund stieß und sich eine klaffende Kopfwundezuzog. Der herbeigeeilt? Arzt Dr. Kühar hat dem Bedauernswerten sofort einen Notverband angelegt, worauf er in das hiesige Spital überführt wurde. Der Zustand des Verletzten hat sich bereits gebessert, die Kopfverletzung hat sich zum Glück als leichterer Nawr erwiesen. Neuerung beider Straßenbeleuchtung. Wie man erfährt, wird auf Grund einer Intervention durch den Bürgermeister Herrn Brencic die gesammte Straßenbeleuchtung von Pwj im städtischen Magistntt zentralisiert werden. Aus diesem Grunde wird im Haupteingang des Magistrates eine Schalttafel zur Bedienung der ganzen Stadtanlage in Stand gesetzt. Die bisherige automatische Ein- und Ausschalt-verrichwng hat sich als ungeeignet erwiesen. Diese Neuerung ist gewiß begrüßenswert. Slovenska Bistrica Zum tiefbedauerlichen Antounglucks- fall in Slovenska Bistrica wird uns noch qeschrichtn: Am Dienstag, den, 16. Juli, ist im Krankenhause in Maribor an den Folgen eines Autounfalls Herr FranzRazdorsek, Mttchef der Firma Razboröek&.Zuraj, Gastwirt und Fleischhauer in Slovenska Bistrica, im besten Mannesalter von 42 Iahren jäh dahin-gerafft worden. Mtt Franz Razborsek ist nicht nur ein tüchtiger Geschäftsmann und ein sorgsamer Fa-mllienvater allzufrüh ins Grab gesunken, sondern seinen Mitbürgern auch ein auf das allgemeine Wohl bedachter Mann entrissen worden. Razborsek war Mitglied des Gerentschaftsrates der Stadtge-meinde, nachdem er von der ftüheren Heimischen Wirtschaftspartei in den Gemeinderat entsandt worden war! ferner gehörte er der Freiwilligen Feuerwehr und anderen Korporationen an, die alle seine Mtt-arbeit schwerstens vermissen werden. Im besonderen kam die Wertschätzung des nunmehr Verewigten bei seinem letzten Gange zum Ausdrucke. Zahlreiche Blumengrüße und ein langer Leichenzug begleiteten ihn nach seiner letzten Ruhestätte, ihn, der Rast und Ruhe nie gekannt hatte, zur Ehrung de» Heimgfr gangenen und wenigstens ju einem gelinden Troste seiner hortgetroffenen Familie. Ljubljana Weihe des neuen HUfsbischofs Dr. Gregor SloZman. Am Sonntag fand in der hiesigen Domkirche die feierliche Weihe des neuen Hilfsbijchofs Dr. Gregor Rozman durch den Fürst-bisch of Dr. A. B. Ieglic unter Assistenz des Fürst-bischofs von Lavant Dr. Karlin und dxs Bischofs von Krsko Dr. Srebrnic statt. Unter den Ehren-gasten befanden sich Obergespan Dr. Vodopivec, Gebietskommissar Dr. Ratlacen, Divisionsgeneral Sava Tripkovic, otadtbürgermeister Dr. Puc, Oberlandesgerichtspräsident Dr. Rogina, der Vertreter des Rektors der Universität Dr. Kusej, das Kon-jularkorps usw. Von der Geistlichkett waren ferner anwesend der apostolische Administrator des Banats Bischof Budanovic, Abt Dr. Kastell, der Propst von Novomesto Dr. Cerin, der Kompwr des Ritter-ordens P. Valerian Ucak, der Vorstand der ^esui-ten Dr. Preseren, der Franziskanerprovrnzial P. Angews Cebulj, serner das gesamte Domkapitel, die theologische Fakultät, die gesamte Ljubljana« Geistlichkett und zahlreiche Landpfarrer. Besonders stark vertreten war auch die Landgeistlichkeit aus Kärnten. Der neue Bischof ist erst 46 Jahre alt. Geboren im Jahre 1883 in St. Michael bei Blei-bürg, vollendete er das Gymnasium und die Theo-logie in Klagenfurt. Nach seiner Priesterweihe setzte er seine Studien in Wien fort, von wo er im Jahre 1912 als Doktor der Theologie nach Kla-qenfurt zurückkehrte. Hier wurde er im folgenden Jahre Professor am Priesterseminar. Im Jahre 1920 als Professor an die theologische Fakultät nach Ljubljana berufen, wurde er am 23. März des heurigen Jahres zum Tiwlarbischos ernannt und als solcher dem Fürstbischof von Ljubljana als Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge beigegeben. Das äv-jiihrige Berufsjubiläum beging dieser Tage der bekannte hiesige Kunstgärtner Herr Franz Herzmansky. Aus diesem Anlaß wurde ihm das Ehrenmitgliedsdiplom der Gärtnergenossenschaft überreicht. Die bekannte Restauration „Elefant" haben die Herren A. Klasek und A. Roch über-nommen. Die neuen Restaurateure haben sich als Oberkellner beim „Elefanten" und im Hotel „Union" die Wohlgeneigthett der Gäste in hohem Grad zu erwerben verstanden. Kocevje Goldene Hochzeit. Ihre goldene Hochzeit feiern am 27. Juli die angesehenen Eheleute kHerr Andreas und Frau Iosefa Petfche in Stciraceriev. Herzlichste Glückwünsche! Kurze Nachrichten — Im Dorfe Vintsch tSüdtirol) erschlug ein deutscher Bauer einen Mllizsoldctten und stellte sich dann selbst den Behörden. — 3n Warschau ist die Polizei einem gehei-inen Klub auf die Spur gekommen, dem Mitglieder der höchsten Kreise angehörten und der sich damtt beschäftigte, halbwüchsige Mädchen, nachdem sie ge-schlechtlich mißbraucht wurden, zum Selbstmord zu eniehen; über 50 Mädchen fielen als Opfer dieser Wüstlinge. Die Polizei hat bisher 40 Personen verhaftet, darunter hohe Beamte, mehrere Groß-industrielle und Aristokraten. — In Gillinaham (England) verbrannten 15 Kadetten und Skouts vor den Augen ihrer Eltern in einem Holzgebäude, aus dem sie nach genau festgelegtem Programm einer Feuerwehr-Übung der Skouts hatten durch die Feuerwehr ge-rettet werden sollen. Das Holzgebäude war von irgendjemand vorzettig in Brand gesetzt worden Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 57 und als die jungen Bnrjchen um Hilfe riefen, hielten dies die Zuschauer, unter denen sich auch ihre Mütter befanden, für scherz. Ms die Feuerwehr dann kam. war es bereits zu spät. Zehn Knaben ver verbrannten bis zur Unkenntlichkeit, fünf erlitten solche Brandwunden, daß ein Aufkommen unmöglich ist. — Dieser Tage weilten Kriegsminister Had-zü und Iustizminister Dr. Srskic in Bled, wo sie vom König empfangen wurden. Der Iustizminister hat dem König den Amnestieerlaß zur Unterschrift vorgelegt. — Protektor der 1. kroatischen Motorklubs in Zagreb ist laut Mitteilung des Hofmarschallamtes Pnnz Tomislav geworden. — Senator Klotz, der siebenmal französischer Finanzminifter war, wurde wegen Wechselfälschun- Kn zu 2 Iahren Kerker und 50 Franken Geld-afe verurteilt. — Herr Theodor Berits ist noch Sofia über-siedelt, wo er von den dortigen Journalisten freundlich empfangen wurde: gelegentlich seiner Ankunft veröffentlichten die bulgarischen Blätter die Geschichte seiner Ausweisung aus Jugoslawien an leitender Stelle. » — In seinem Geburtsorte Niksir ist der letzte montenegrinische Wojwode, der 76-jährige Gjuro Petrovic Njegos, gestorben. Honjice Das elektrische Licht erstrahlte am Sams-tag bei uns zum erstenmal. Die Straßenbeleuch-iung ist vorzüglich. Die Privatparteien eines Teiles des Marktes haben aber bisher noch kein Licht be-kommen, Irotzdcm alle Leitungen in den Häusern fertiggestellt sind, weil sich bezüglich der Aufstellung eines Leitungsmastes Schwierigkeiten hinsichtlich des bezüglichen Grundes ergeben haben. S ch a ch-E d e redigiert von Harald Schwab Problem Nr. 6 John Haglund, preisgekrönt in einem schwedischen Preisturnier. Stellung Weih: Kai, Dg8. Ta 5. Te2, Lb 1. Sa3. Sg7, Bb 3, c5, d2, k5 (11 Steine) Schwarz: Ke4. Tc6, Lb8, Sa6, LbZ, Bd5, g6. (11 Steine) Weih zieht und setzt im 2. Zuge matt! Lösung zu Problem Nr. 4 1. Dc 3 — b 2, Ka 5 -- a 4 1. - b7-b6 2. Db2-a3+ 2. Sc7 — a6 1 .--c6 — c5 2. Db2 — a2+ Richtige Lösungen zu Problem Nr. 4. sandten die Herren: E. Csörgö tGaberje), Med. Dr. A. Wienerroither (Laa a. d. Thaya, Ried. Oest.) und I. Großer (Celje). Nachricht«, Im Pariser Turnier gewann Dr. Tar-takower überlegen den 1. Preis. Es folgen Baratz, Colle, Snosko-Borovski usw. Im internationalen Meisterturnier von Rog. Slatina werden voraussichtlich folgende ausländische Meister mitspielen: der öst. Großmeister E. Grünfeld, der Peruaner E. Canal, der deutsche Champion F. Äimisch, ferner der Schweizer Johner, der Lette Mattison und der Eng-länder Pates. Karlsbad. An Stelle R. Retis wird der Amerikaner Frank Marschall ins Turnier genommen. Post der Schachecke bitte an H. S ch w a b, C e l j e, Presernova 7, zu richten. Wirtschaft u.Bertehr Den Glaubigern der Slavenska banka bringt der Masseverwalter Dr. Ivica Kovacevic in Zagreb nachfolgendes zur Kenntnis: Der Verwaltungsausschuß der Slovenska banka A. G. in Zagreb hat am 10. I. M. beim Konkursgericht in Zagreb einen Ausgleichsanttag eingebracht, mit welchem den Gläubigern der ll. Klasse eine 22%tge Quote ihrer Forderungen, zahlbar sofort in bar nach Rechtsgültigst des Ausgleiches, angeboten wird. Der Gläubigerausschuß verhandelte noch am selben Tage über den Ausgleichsantrag und stellte vor allem fest, daß die Verwaltung der Konkursmcsse zwar alles unternommen habe, um das Vermögen der Schuldnerin flüssig zu machen, daß er aber der Ansicht sei. daß eine befriedigende und möglichst schnelle Erledigung des Konkurses nur möglich ist nu Wege eines Konkursausglciches. Außerdem stellte die Konkursverwaltung fest, das; bis jetzt zwar di-rette Ausgleichsverhandlungen zwischen der Schuld-nenn und einigen größeren Gläubigeren in Slo-wcnien stattgefunden haben, daß aber diese Ver-Handlungen erfolglos geblieben sind. Damit nun diesen sowie auch" den übrigen Gläubigern Gelegen-heit geboten werde, sich vor dem kompetenten Forum, welches einzig nur die Gläubigewersammlung ist, über denZAusgleich zu erklären, hat die Konkurs-Verwaltung beschlossen, dem Gericht das Ausgleichs-angebot als annehmbar für die Einberufung einer Gläubigerversammlung und für die endgültige Be-schlußfasiung über das obige Ausgleichsangebot vorzulegen. Die Konkursverwattung legte ihren Be-schluß dem Konkurskommissär vor, der die Gläubiger-Versammlung auf den 25. Iuli L 3. in die Räume der Schuldnerin in Zagreb, Vlaska ulica 53, für 9 Uhr vormittags einberufen hat. Da diese Ver-sammlungmitdieserTagesordnungdie wichtigste Versammlung in diesem Kon-kure ist, werden die Gläubiger aufge-fordert, unbedingt an ihr entweder persönlich oder durch ihre Vertreter teilzunehmen. Die gründende Versammlung der Pri». Agrarbank, für welche über eine halbe Mlliarde Din gezeichnet wurdm, wird am 22. Juli in Beo-grad stattfinden. Zum Präsidenten der neuen Bank wurde der frühere Finanzminister Dr. Bogdan Mokravic ernannt. VH. Pflanzenstandsbericht des Hopfenbauvereine» für Slowenien in Haler vom 10. Juli. Die Pflanze ist im allgemeinen 8{und, wenn auch in letzterer Zeit vereinzelte ärtrn geringen Läusebefall aufweisen. Die Mit-teruny ist dem Wachstume der Pflanze ziemlich günstig, nur die Nachttemperaturen sind zu ge-ring. Frühgeschnittene Gärten gehen in Blüte, spät-geschnittene in Anflug über. In den letzten Wochen wurden 7—800 Zentner Hopsen von Eiporteuren aufgekauft und es ist Interesse für den Rest der vorjährigen Ernte, den man auf ca 5—600 Zentner schätzt, vorhanden. Die Bereinsleitung. Allerlei „Super-Tank". Der Amerikaner Walter Christie hat ein neues Modell des Angriffstanks erfunden, das sich auf schwierigem Gelände mittelst Tchnedenketten mit einer Geschwindigkeit von 42JS5 englischen Meilen fortbewegen kann und auf der Landstraße mit gewöhnlichen Rädern sogar eine Stundengeschwindigkeit von 62.23 Meilen erreicht. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der amerikanischen Armeetanks beträgt gegenwärtig 13 Meilen. Die neuen Tanks sollen eme Zerstörungskraft besitzen, die zehnmal größer ist als die Wirkung der alten Angriffswagen. Stahlwagen und llltrastrahlen — in Kanada. So reist man im vielgepriesenen Amerika! Die Canadian Railway, die eine der längsten Strecken in Nordamerika fährt, stellt diesen Sommer /die neue Brauns Kleiderfarbe GEH OHNE KOCHEN Brauns Färber.-hc!fcn 3par«ri! > . «JT •»' YEREINSBUCHDRUCKEREI ii Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften und BrosehQren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts. Speisentarife, Tabellen, Geschäfts- und Besuchskarten, Lohnlisten, Durch-schreibbQcher, Diplome, Parten, Etiketten, Plakate, Preislisten, Vermählunpsanzeigen, Sieg-el-m&rken usw., Drucksachen für Handel, Gewerbe und Industrie in bester und soliderAusfOhrun? 0 0 0 CELEJA Inseraten Annahmestelle r > für die Deutsche Zeitung EHE CELJE ✓ PRESERNOVA ULICA N°- 5 Nummer 57 Deutsche Zeitung Seite 7 Sibirien Erinnerungen aus dem Weltkrieg und aus Rußland Bon einem ehemaligen Siedzehner Einmal wurde ich noch aufmerksam. Da brachten einige Russen auf einem Zellblatt einen Verwundeten herein. Er war grau im Gesicht und seine Lippen waren blutig. Oberleutnant Kren von der S. Feldkompanie, uknn ich mich recht erinnere: ein tZaidacher. Lungendvrchschuß. Er drängte darauf, mit den Verwundetenwagen wegtransporticrt zu werden, wie er meinte, ins Spital. Wir alle wollten dos auch, aber die Russen des Verbandplatzes ver-trösteten uns mit ihrem Skoro (Mb). Richtig kamen dann einige Sanitäter und schleppten den Oberleutnant wieder hinaus. A!an führte ihn noch am Abend mit anderen Schwerverwundeten weg. Nach einiger Zeit kam der rothaarige Soldat zu mir, kniete auf den Boden nieder und wollte mir einen ziemlich hohen Stoß von aufeinandergelegten Silber-stücken geben, wobei er eines mit dem Finger abhob, als wolle er es als Trinkgeld für sich reklamieren. Damals wußte ich nicht, daß es Rubelstücke waren, vielleicht zwanzig an der Zahl. Ein Vermögen. „Offizer, OMer", flüsterte er und wollte mir mit Gewalt das Geld in die Hände drücken. Ich lehnte es mit Auge und Gebärde unzweideutig ab. Wäre ich nicht durch meine Verwundung apathisch gewesen und hatte ich mich in diesem grausigen, ungewohnten Milieu nicht gefürchtet, so hätte ich das Geld gewiß angenommen. Aber so schaute der Russe dumm orein, dann strahlte er über das ganze Gesicht, vielleicht war er des Glaubens, ich hätte ihm den ganzen Silderschatz geschenkt. Dabei hatte ich keinen roten Heller im Sack. Wie mir später das schöne Geld leid tat, ist nicht zu sagen. Ich lag die ganze Nacht in einem fiebrigen Halbschlummer. Es war ein beständiges Wimmern in dem dunstigen, von einer trüben Lampe erhellten Raum, der einmal ein jüdisches Bechaus oder eine Schule gewesen sein mag. Auch war schon jener fatale Gestank von eiternden Wunden da. AIs dann der Morgen heraufkam, kann ich nicht sagen, wann wir weggeführt wurden, am Vormittag oder Nachmittag. 7>ch war ganz stumpf geworden. Als man mich endlich auf das Stroh des landesüblichen Fuhr-werks legte, das ein ruthenischer Bauer lenkte, wurde mir ganz schwarz vor den Augen. Wir waren eine lange Kolonne von Wagen, die aus der schlechten Straße ungefedert dahinrumpelten. Dann und wann stand ein ruthenisches Weib neben meinem im Stroh ruhenden Kopf und sah mit entsetzten Augen auf mich l)erunter. Schnell zog sie einige Aepfel hervor und legte sie neben mein Gesicht ins Stroh. Die Fahrt war unerträglich. Jedes Hinein-rumpeln in ein Straßenloch brachte mir die schwarze Nacht über die Augen; ich erwachte zur durchsichtigen Helligkeit des ersten Septembertages, dann versank ich wieder in wohltätige Wacht. Und so ging das fort. Dennoch beodachiete ich die schwanen Ruinen der Häuser, die ich vor einigen Rächten hatte flammen gesehen und an denen wir jetzt vorübersuhren. Wir kamen an großen eingesunkenen Vierecken vorbei, die wie frisch gepflügte Äecker aussahen. Da und dort zeigte ein ungeschickt in die Erde gestecktes Holzkreuz aus Knitteln, daß diese Aecker Massengräber waren. Immer wieder kamen diese braunen Ruhestätten neben der Straße heran: weiter von der Straße weg war das Gelände noch häufiger von frischen Gräbern zerschnitten. Sie waren groß wie kleine Aecker. Was in ein solches Grab hineinging! Welch eine Macht der Russen die Straße erfüllte! Und nicht nur sie, weit über die Felder hinaus marschierten, fuhren, ritten ununterbrochen die Russen in die Richtung, aus der wir kamen. Kosaken hielten ihre langen Lanzen in die Lust und zeigten prächtige Gestalten. Schwarzunisormierte Kerie^mil hohen Pelzmützen, Patronen und funkelnd« Messingdotche auf der Brust, ritten auf herrlichen Pferden düsler-drohend an unserer traurigen Kolonne vorüber. Das fuhr, ritt, marschierte in ununterbrochenem Strome. Dabei waren die Seiten der Straße bis weit hinaus mit Zeltlagern bedeckt. Armes Oesterreich, armes Oesterreich! Und wir hatten nur eine Linie gehabt! Es wurde dunkel und die Feuer flammten in den Zeltlagern. Aus einem der Lag« lief ein Mann au uns her, den ich an seinen im Dunkeln auf-schimmernden Achselstücken als Offizier erkannte, ein gemütlicher, dicker Mann, wollte bei meinem Wagen über d^e Front erzählen hören. Daß Rußland siegte, war für ihn selbstverständlich. Zehn Jahre könne Rußland -- naia Rossifa — kämpfen Ich verstand ihn einigermaßen, wie es denn erstaunlich war, wie schnell mich meine slowenischen Sprach-kenntnisse Russisch verstehen ließen. Er gab mir einen heißen metallenen Trinkbecher in die Hand und ein Stuck schwarzes Brot. Meine erste russische Mahl-zeit. 2m Becher war ungezuckerter Tee, den ich aber wegen seiner Wärme gerne trank, in kleinen Zügen. Die Russen benahmen sich im Bewußtsein ihres Sieges sehr gut gegen uns. Als der Offizier sah, daß ich zitterte, zwang er fluchend unseren ruthenischen Kutscher, daß er mich mit seinem brettsteifen Mantel zudeckte. Ich hatte nämlich weder einen Mantel, noch ein Hemd, noch eine Kappe. Bloß die zerschnittene zerfetzte Bluse hatte ich an und den schon näßlich juckenden Verband um die Brust. Spät fuhren unsere Karren bei einem großen Gebäude vor. Unser Kutscher warf mich, der ich auf-jchrie, aus die Steinfliesen eines Hofganges, so da j ich eine Zeitlang ohnmächtig lag. Aus einmal sah ich aus einem weißen Leinwandrahmen ein Gesicht über mir und eine Frauenstimme fragte mich in deutscher Sprache, was mit mir sei. Ich nannte meine Verwundung. Die Schwester, denn eine Ordens-schwester war es, ging ein paar Schritte weiter hinein, wo offene Zimmerturen auf einen Gang heraus-gingen, durch die man weißgekleidete Aerzte bei der Arbeit sah. Einer, den sie mit erregter Stimme an-ging, zuckte mit den Achseln, aber bald kam die Schwester mit einen, Soldaten und einer anderen Schwester wieder und alle drei trugen mich über eine Stiege hinauf. In einem großen Zimmer, das mir ein Zivilspital zu sein schien, legten mich die Schwestern in ein wunderbares weißes Bett. Sie waren empört, daß ich kein Hemd anhatte. Sie brachten gleich zwei herbei. Dann kam meine Schwester mit einer Waschschüssel und wusch mir mit einem Schwamm die fingerdicke Dreckkruste vom Gesicht, welche Schmeiß und Lehm in den drei „Schlacht« tagen" gebildet hatten. Diese polnischen Schwestern schienen mir so glühende österreichische Palriolinnen zu sein, in Wirk-lichkeit waren sie natürlich vor allem Feindinnen Rußlands, dajj ich nur staunte. Ständig trösteten sie sich und mich, daß die Unseren ja bald wieder kommen müßten. Sie müßten kommen. Die resolute Schwester, die mich gefunden hatte, zwang nach einiger Zeit einen russischen Ant herbei, der mir den Verband abriß, ich stöhnte nef auf dabei, und einen neuen machte. Ach, wie unbeschreiblich süß und wohlig lag ich nun in dem schneeweißen Bett, in einem richtigen Bett, als einziger Soldat in den, großen Zimmer, aus dessen dunklen Tiefen bloß einige hohle Zivilkrankenköpfe auf das Getue der Schwestern mit dem Soldaten herüberftarrten. Die Schwestern brachten mir eine Eierspeise und ein Glas Wein, hielten meinen Kopf empor und fütterten mich. Dann saß die eine lange bei mir und erzählle aufgeregt, wie die Russen gekommen seien. Ich blickte glücklich auf die traulichen Leinwand-flügel ihrer Haube, fühlte mich ruhig geborgen, aber bald verschwaminen mir Schwester und Spitals-zimmer.... Wie das Städtchen heißt, in dem ich das Glück hatte, aus der Masse meiner Unglücksgefährten herausgezogen und besonders behandelt zu werden, weiß ich nicht mehr. ?ch glaube, ich habe es auch damals nicht gewußt. Vielleicht war es Przemyslann, nach dem im Mund der Soldaten diese ganzen Kämpft den Namen hatten, die am ?l. August mit dem Rückzug der restlichen Trümmer der Bruder-mann-Armee endeten. Damit ich bei dieser Gelegenheit die Zeit fiiire — die jetzt folgen soll, wird ohnedies ern graues unterschiedsloses Meer sein —: es war der 31. August gewesen, der mit seinem hellen Sonnenschein das Ende des L/17. Marschbaons und meine verwundete Gefangennahme gesehen hatte. Am l. September waren wir auf den hvlp-rigen Ruthenenkarren durch das zerschossene, brand-geichwärzte Land, durch den vorwärtsflutenden un-endlichen Strom des russischen Heeres gefahren. Es war in allem eine ganz eigene Stimmung. Der Begriff, kriegsgefangen zu fein, war noch gar nicht fest. Diese nach frischen Magazinen neckenden Massen der Russen um unsere fahrenden Wagen herum schienen gar nicht Feinde zu sein. Sie waren sehr interessant, ich konnte nur schauen und immer schauen. Etwas derart Fremdes. Fremdes in Menschen und Land, hatte ich in solcher Masse noch nie erlebt. Und von der Heimat waren wir unendlich getrennt. Oesterreich lag weit da drüben, unerreichbar und unwahrscheinlich. Zwischen der phantastischen Mög-lichkeit, daß es noch hechtgraue Kompagnien, Bataillone und Regimenter irgendwo gab, mit Gewehren, Feld-wedeln und Fahrküchen, lag, nicht einmal für die Gedanken durchdringlich, die Dampfwalze, durch deren tagebreite Dimensionen wir gestern bis zum Kloster gefahren waren. Warum ich das Glück mit der Krankenschwester gehabt habe, ausgerechnet ich, und wamm ich auch späterhin dann und wann irgendeine Ausgesuchtheit erlebte, ich glaube es damit erklären zu können, daß mich die Frauenzimmer wegen meiner Augengläser und des immerhin vorhandenen Ausdrucks im Gesicht für einen Offizier hielten. Für einen einzigen Offizier unter der Masse von Mannschaften, so fiel ich ihnen auf. Bei einem Offizierstransport hätte mich natürlich keine Menschenseele beachtet. Das wäre eine Erklärung, aber vielleicht war es auch bloß mein Glück . . . Glück . . . Am 2. September war dann bald Aveiterfahrt. Die Schwestern nahmen, nachdem sie mir beim schmerzlichen Ankleiden geholfen, auf das herzlichste Wschied. Ich solle einmal im Frieden sie besuchen kommen. Ich tonnte mir nicht helfen, Dank und Abjchiedsweh — letzter Schein von der Heimat waren sa dieses weiße Bett und die weißen Hauben-flügel der Schwestern — quollen in mir empor und drückten in der Kehle. Als mir „meine" Schwester die Hand gab, zog ich zu ihrem Entsetzen und zuckenden Widerstreben diese Hand an meine Lippen und küßte sie . . . • Sie gaben mir Brot und ein Fläschchen Wein mit. Wein! Und dann rumpelten wir weiter durch die marschierenden, rettenden, fahrenden, unzählige Kanonenrohre geleitenden Russen in unserem Mar terwagen dahin. Diesmal lag ein goldbärtiger Russe neben mir im Sttoh. So was von stillen ergebenen Augen sah ich noch nie. Vielleicht fteute er sich tiefinnerlich, daß sür ihn diese Ungeheuerlichkeit schon vorüber war. Er hatte ein Bein abgeschossen. Ich hatte das peinliche Gefühl, daß da neben mir ein Stumpf im Sttoh lag. Wir fuhren durch dieses verwünschte, ausge-wechselte Kriegsland im Septembersonnenschain, in dem schon ein leises Herbstsrösteln war. Ich trank einige Tropfen Wein; wie herrlich schmeckte er? Und gab dann auch dem stillen russischen Kameraden zu trinken. Er sah mich überrascht an, wollte höflich abwehren und nahm dann mit einem würdevollen Dankwort an. Er ttank aber nicht viel. Unser Kutscher war heute schon ein russischer Soldat. Wie heißt, Soldat? Er war ein russischer Jude, ein listiges Spitzbubengesicht, mit einem deutsch jüdischen Dialekt und Handbewegungen, die einfach klassisch waren. Neugierig war er wie eine Wanze. Von der Front wollte er alles Mögliche wissen..Die „Inseren". erzählle er, seien schon in Wien einmar schiert. Er wollte gleich mit mir handeln und richtig handelte ich ihn, um irgendeine Kleinigkeit, welche die Russen nicht in meinen Säcken gefunden hatten, einige Zigaretten ab. Er hatte einige Goldzähne, die er beständig zeigte, indem er die Lippen absichtlich fletschte. Als ich. seinem dringenden Wunsche endlich nachkommend, diese goldenen Zähne zu bewundern anfing, erzählte er mit ungeheurem Stolz, daß er in Amerika gewesen und gerade zurück „gekimmen" fei. um diesen Krieg mitzumachen. „Aech bruch ihn ze haben?'" rief er betrübt aus, indem er beide Hände in der bekannten Fingerspreitze von der Brust weghielt. In Zloczow standen unsere Wägen auf einem großen freien Kasernhof. Ich iah einige von unseren Offizieren hemm spazieren. Auch den Hauptmann v. Ziernfeld von der 4. Feldkompagnie sah ich mit einem Verband auf der Nase. Dann zu meinem größten Erstaunen den Oberleutnant Kren, wie er gemüttich mit einer Zigarette im Mund auf und ad spazierte. Er ttat zu mir heran und fragte, wie es mir gehe. Ich sah in bloß groß an: „Ja, waren Sie nicht vorgestern am Verbandplatz mtt einem Lungenschuß, Herr Oberleutnant?" „Ja, freilich, aber es geht schon wieder." Dann kam es im Ge-sprach heraus, daß die Rolle Rubel dem Oberleutnant hätte gegeben werden sollen, weil ihm die Russen eine Menge österreichisches Geld weggenommen hatte», um es zu wechseln. Das heißt, ich selber hotte ihm von dem ruffischen Rotkopf und den Rudeln erzählt. „Ja, Herrgott, haben nie sie denn nicht genom men?--!" „Nein, ich wagte es nicht . . „Wie schade, wie schade, auch wenn Sie mich nicht > > getroffen hätten, auf jeden Fall wäre das Geld bei Ihnen besser angelegt gewesen als bei dem Russen!--" ©säe 8 Deutsche Zeitung Nummer 57 wieder einige neue Wagen in den Dienst. 13 Salonwagen aus Stahl warten auf die Gäste. Äe Schale ist aus bruchsicherem Stahl. Und die Fenster-scheiden sind aus „Vitaglas", einer technischen Neuerung, die auch die ultravioletten Strahlen durchläszt, so dah die Reisenden auch hinter den Scheiben braun brennen. An fühlen Tagen wird der Zug geheijt. Rundfunk und Bücher sind vorhanden, denn die Fahrt dauert immerhin«? Stunden, also 3'/, Tage. Die Jagd im Juli. Im großen ganzen steht der Juli im Zeichen der Rehbrunst, mit deren Eintritt je nach Revierlage und Witterung ad Mitte des Monats zu rechnen ist. Wo gute Böcke bisher geschont worden sind — schreibt der „Deutsche Jäger" München —, sollte man ° sie wenigstens noch bis zur Mitte der Blattzeit überhalten, damit sie auch Gelegenheit haben, ihre Qualitäten zu vererben. Rot- und Damwild sind nun fertig mit dem Ver-fertiges Geweih zu fegen. Dah der gerechte Weid-mann die Kugel auf diese beiden Wildartcn im Lauf behält, so lange das Geweih nicht alsjwirkliche Trophäe anzusprechen, also noch nicht vollständig verfegt und verfärbt ist, ist selbstoerftändlich. Der Rehbock steht nun auf der Höhe der Feiste, Rot-färben und beginnen gegen Ende des Monats ihr und Damwild aber, insbesondere das männliche Wild, beginnt erst anzusetzen, sodaß das Wildbret etwa gegen Ende des Monats wertvoller zu werden beginnt. Dasselbe gilt vom Gams. Bezüglich der Jagd auf Wildenten ist zu erwähnen, daß die Schofe hinsichtlich ihrer Stärke sehr verschieden entwickelt, 8m Teil noch schwach zu sein pflegen, worauf beim bschutz Rücksicht zu nehmen ist. Die Welpen des Haarraubwildes |mb nun ausgelaufen und gehen unter Führung der Fähe auf Raub aus. Auch die jungen gefiederten Räuber sind flügge, und Krähen und Elstern, sowie Hunde und Katzen als Haupt-sächlichste Schädiger der Niederjagd sind tunlichst in Schach zu halten. Auch dem Wlldererunwesen ist erhöhte Aufmerksamkeit .zuzuwenden, weil dieses Gelichter gerade den Beginn der Blattzeit benützt, führende Geißen von den Kitzen wegzulocken und abzuschießen. Ein Literaturpreis von europäischen Zeitschriften. Fünf europäische Zeitschristen, die „Europäische Revue", „La Rouvelle Revue Fron caise", „Ruova Antologia", „Revista de Occidente" und „The Cntenon" haben einen Literaturpreis von 1000 Mark für die beste Novelle in deu sicher Sprache ausgeschrieben. Die preisgekrönte Novelle, die von den genannten Zeitschriften erworben wird, soll gleichzeitig in deutscher, französischer, italienischer. spanischer und englischer Sprache veröffentlicht werden. Elegante Pendeluhren für Schlafzimmer mit Halb- und Viertiertehchlag, erhalten Sie stets in bester QoalitAt bei: Anton Lefinik, Celje, Glavni trg 4 NebEnbeschäftigung in Buchhaltung Wer Buchhaltung nach neuestem, einfachem System anlegen kann and tärüch eine bis «wei unden betreffende Arbeiten verrichten will, •teile Anbot an die Verwaltung d. Bl. 3-M7& Ponny alter kleiner Schimmel, gefahren, geritten, samt Geschirr hat abzugeben OskrbnHtvo grailine Neukloster, 8t. Peter y Sarinjski dol. Rassehunde Schnauzer mit Stammbaum, sechs Wochen alt, abzugeben bei Oberst Lottapeich, Rimske toplice. Fräulein 2? Jahre alt, spricht mehrere Sprachen, Jahreszeugniese, sucht Poeten als Kinderfräulein oder Stütze der Haosfran. 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September Sonderveranstaltungen: internationale Radiomesse, Aussteliunu für Nahrungs- und Genussmittel, Betfarfsaussteltung für Hotelbetriebe, Ausstellung dar U. d. S.S. R.. Ausstellung der Union von Südafrika, Technische Neunei'et und Erfindungen, Bau-und Strastenbaumesse, Der österreichische Bergbau, Französische Kunstgowerbf- u. Luxuswareit-Ausstellung, Wiener Pelimode-Salor, Büro-Au&stellunc. Raklamemesse. Land u. fcrstwirtsch. Musterschau IT. Oesterreirhi«che Gerstemu>han, Gartenbau«Aasstellang, Mllthnlrt-schast liehe Ausstellung, Kleintierzucht Bundesweinkost II. Cesterreichische Tiermesse (5. bis 8. September I929) Zuehtviehseban, Xntzviehsrhau. Pferdesehau Kein Paasviauin. Mit Messeausweis und Keisepaas freier Grenzübertritt nach Oesterreich! Da« ungarische Durchreisevisum wird bei Vorweisung de« Messeausweisen an der Grenze erteilt l Bedeutende KahrpreiHhegfiustigungen auf den jugo-«lavirchen, öiiterr. und ungariecliea Bahnen, auf der Donau, im Adriatisehen Meer, sowie im Luftverkehr. Auskünfte aller Art »owie Messeausweise (k Dia 55) erhlltlich bei der Wiener - Messe-A.-G. Wien VII., «owie — während der Dauer der Leipziger Herbstmesse — bei der Autkunfttitelle in Leipzig, Oesterreich isches MeMhana and bei den ehrenamtlichen Vertretungen in ppljp • Erste kroatische Sparkasse, Filiale Celje UCIJC. Tujska prometna pisarna Hinweg mit den alten unrationellen Radio-Apparaten. Der S.J. 0.4-Röhren- Sctzcppvrat kt die aäer-modernste Konstruktion. Arbeitet nur durch AnscMusx an das Beleihst tun ewet.- and werden daher keine Batterien benötigt. Empfangt absolut rein, ktarrgYosJ, entfernt jede Stämme aus dem Netz. Weten hober Qucähtt und niedrigem Preist konkurrenzlos. Schwachstrom - Industrie - Gesellschaft Generalvertreter; J. 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